EGL067 Dummy Coil zähmt Jaguar Kralle: Out-of-Phase Wiring Diagram für Single Coil Pickups in Stromgitarre 6

"Du redest schon weiter -- ohne mich?" -- Florian Clauß (Min 27:35)

Wir zähmen die Krallen des Jaguars -- der reißerische Titel hat sich angeboten 🙂 Denn in dieser Stromgitarren-Episode beschäftigen wir uns mit Brummen verzerrter Single Coil Pickups (PUs), Dummy Coils und Baseplates (in diesem Fall den Claws der Jaguar Pickups). Wenn wir diese drei Zutaten gut verrühren und eine Prise Out-of-Phase Switching dazugeben, bekommen wir den Jaguar gut in den Griff. Das Ergebnis ist eine Wildkatze, der wir bei Verzerrung eine Dummy Coil anlegen können, die sich beim cleanen Sound einfach entfernen lässt. Und diese können wir in der Phase umpolen, sodass sie für beide PUs angelegt werden kann, selbst wenn diese RWRP (Reverse Wound, Reverse Polarity) gewickelt sind. Generell sind Single Coil Tonabnehmer anfällig für Brummen. Das haben wir in anderen Stromgitarre-Episoden schon mehrfach erklärt. Die brummgeschützten Humbucker haben sich aber nicht komplett durchsetzen können, denn für viele ist die Anschlagdynamik und der Sound der Single-Coil Pickups der Sound, den sie haben wollen.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:08
Das war die Tür, die ich gesucht habe und wenn wir jetzt hier durchgehen,
0:00:09–0:00:12
kommen wir hier in der Frankfurter Allee raus.
Micz Flor
0:00:13–0:00:14
Und du musst zum Ostkreuz dann?
Florian Clauß
0:00:14–0:00:15
Ja.
Micz Flor
0:00:15–0:00:16
Kommen wir da hinten drauf?
Florian Clauß
0:00:17–0:00:21
Ne, wir können auch die U-Bahn nehmen, wir müssen direkt in der Frankfurter Allee auch hängen.
Micz Flor
0:00:22–0:00:22
Und?
Florian Clauß
0:00:31–0:00:38
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 67,
0:00:39–0:00:42
67 Episoden haben wir schon aufgenommen,
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oder eigentlich 66 haben wir aufgenommen, jetzt sind wir in der 67.
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Episode mit, du hast uns wieder ein Thema mitgebracht, aber noch kurz zur Erwähnung,
0:00:55–0:00:59
weil wir das immer vor jeder Aufnahme sagen, eigentlich Podcast,
0:00:59–0:01:02
das ist der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
0:01:03–0:01:09
Das heißt, während wir uns unterhalten, ein Thema erzählen, sind wir dabei,
0:01:09–0:01:12
durch Berlin zu laufen. Meistens durch Berlin.
0:01:12–0:01:16
Jetzt sind wir hier auch an einem See. Könntest du den See?
Micz Flor
0:01:17–0:01:18
Nee, aber es ist nicht sehr groß.
Florian Clauß
0:01:18–0:01:21
Wir müssen auf die Karte gucken. Das ist ein kleiner See. Ein kleiner See.
0:01:22–0:01:25
Der ist noch nicht vertrocknet. Eine der frühen Folgen. Wenn ihr kurz guckt.
Micz Flor
0:01:25–0:01:28
Wie der heißt, sage ich schon mal, worum es geht. Für die, die einfach uns auf
0:01:28–0:01:32
Auto-Download und Cue gesetzt haben. Es geht.
0:01:32–0:01:37
Das ist eine Folge nicht für uns, sondern für mich. Das ist meine Stromgitarren Folge 6.
0:01:37–0:01:40
Und wir gucken uns heute an, wie funktioniert eine Dummy-Coil.
Florian Clauß
0:01:41–0:01:41
Was?
Micz Flor
0:01:41–0:01:52
Eine Dummy-Coil. Da geht es um das Unterdrücken von Brummgeräuschen in Elektro-Gitarren.
0:01:53–0:01:57
Und ich habe das aus aktuellem Anlass gemacht, weil ich nämlich gerade wieder
0:01:57–0:02:01
ein Bastelprojekt habe und eine super geniale Gitarre baue.
Florian Clauß
0:02:02–0:02:06
Und bevor wir da tiefer einsteigen, den Deep Dave in die Keul machen.
Micz Flor
0:02:06–0:02:07
Der See.
Florian Clauß
0:02:07–0:02:12
Wir sind hier am Fan-Fool-Park.
Micz Flor
0:02:12–0:02:13
Das klingt lecker.
Florian Clauß
0:02:14–0:02:20
Und laufen dann runter zur Frankfurter Allee und dann kommen wir durch den Stadtpark.
0:02:21–0:02:26
Also ich habe so eine kleine Tour ausgesucht durch die Parks im Osten von Berlin.
0:02:27–0:02:33
Und genau, jetzt, was war das? Die Fanful Coil? Nee, aber ich habe auch.
Micz Flor
0:02:33–0:02:36
Weißt du, was ich mal machen wollte? Ich wollte erst mal was Neues machen.
0:02:36–0:02:40
Und zwar habe ich mir mal überlegt, ich weiß nicht, ob du ab und zu mal so reinguckst.
0:02:40–0:02:44
Wir haben ja auf unserer Webseite, da haben wir nämlich auch Analytics von Podlove.
0:02:44–0:02:53
Das ist der Plugin, den wir benutzen für die Podcasts, also für das Einbinden von Podcasts.
0:02:53–0:02:57
Und die haben auch eine Statistik, für die wir gar nicht, wir wissen gar nicht
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genau, wie die funktioniert, aber die erlaubt uns zu gucken,
0:03:01–0:03:06
was sind die Top Downloads heute, gestern, letzte Woche, letzten Monat und letzten drei Monaten.
0:03:06–0:03:12
Und jetzt klicke ich mal auf Last Week und frage dich mal, was denkst du,
0:03:12–0:03:17
ich lese jetzt die ersten 1, 2, 3, 4, 5, immer 5 vor,
0:03:17–0:03:24
was von unseren Folgen da die interessantesten war.
Florian Clauß
0:03:24–0:03:26
Sind das nicht immer die letzten?
Micz Flor
0:03:28–0:03:32
Also in der letzten Woche auf Platz 1 ist, da ist oft immer dann das,
0:03:32–0:03:37
was gerade aktuell ist, Durch den dunklen Wald, also deine Märchenfolge über Hänsel und Gretel.
0:03:37–0:03:43
Auf Platz 2 ist die Folge 48, Wie Expanse zu Ende erzählt.
0:03:43–0:03:48
Also da haben wir die letzten drei Bücher von Expanse im Schnelldurchlauf erzählt,
0:03:48–0:03:51
für die, die nur das Fernsehen sich angeschaut haben.
0:03:51–0:03:55
Heißt das noch Fernsehen? den Stream sich angeschaut haben und dann wissen wollen,
0:03:55–0:03:58
wie hört eigentlich die Serie wirklich auf.
0:03:58–0:04:06
Dann die Folge 53 Solaris von Stanislaw Lem, das ist die Folge zu unserem zweijährigen Bestehen.
0:04:07–0:04:13
Die vierte ist interessanterweise die 25 Ongi und Kimbschi.
0:04:13–0:04:20
Das war dein Geburtstagsgeschenk, wo wir mit einem Spezialgast zusammen mal
0:04:20–0:04:23
geguckt haben, Wie wird Kimschi hergestellt und dann die koreanische,
0:04:23–0:04:27
das Ongi oder der Ongi hergestellt. Sogar einen haben herstellen lassen.
0:04:28–0:04:35
Und auf Platz 5 ist ein Platz 1 auf All Time, nämlich die Folge von Dir36.
Florian Clauß
0:04:36–0:04:37
Das ist Webfonds.
Micz Flor
0:04:37–0:04:38
Webfonds auf Platz 5.
Florian Clauß
0:04:39–0:04:41
Warum berichtest du das hier?
Micz Flor
0:04:41–0:04:44
Einfach so für die Leute, was wir so machen. Das war letzte Woche.
Florian Clauß
0:04:44–0:04:46
Ich dachte, das wäre jetzt die Einleitung.
Micz Flor
0:04:46–0:04:47
Gar nicht, gar nicht.
Florian Clauß
0:04:47–0:04:53
Zu hören, welche Stromgitarren-Folge die ganzen Top 5 Plätze...
Micz Flor
0:04:53–0:04:55
Ich mach das ab und zu mal, vielleicht mach ich das jetzt jede dritte Folge
0:04:55–0:04:59
so. Jetzt ist nämlich dann noch die Top 5 des letzten Monats.
Florian Clauß
0:04:59–0:04:59
Okay.
Micz Flor
0:05:00–0:05:06
Da bist du auf Platz 1 mit 62 über die Zukunft der Filmwirtschaft mit künstlicher Intelligenz.
0:05:06–0:05:12
Platz 2 ist meine Folge Psychosen, UFOs und Archetypen über C.G. Jung.
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Folge 3 ist dann schon die Märchen-Folge.
0:05:16–0:05:22
Auf Platz 4 ist, interessanterweise, Episode 16, Konrad Zuse,
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der Künstler unter den Elektrotechnikern.
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Und auf Platz 5 im letzten Monat ist, was ist eigentlich Gestalttherapie?
Florian Clauß
0:05:31–0:05:33
Ah, okay, auch ein Klassiker von dir.
Micz Flor
0:05:34–0:05:35
Auch ein Klassiker, genau.
Florian Clauß
0:05:35–0:05:37
Wir sind recht weit gestreut.
Micz Flor
0:05:37–0:05:41
Ja, deshalb dachte ich, man kann es mal so schnell durchziehen.
0:05:41–0:05:48
Und jetzt über die letzten drei Monate über die letzten drei Monate meine Geschichte ist kurz,
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tolle Gitarre und dann bin ich fertig, aber ich finde es spannend,
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weil es sich auch immer so ändert über drei Monate gesehen ist auf Platz 1 The
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Zone of Interest Teil 1 Oh.
Florian Clauß
0:05:57–0:05:58
Echt?
Micz Flor
0:05:58–0:06:03
Okay, krass über die letzten drei Monate ist aber auf Platz 2 und das ist ein
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Argument für meine heutige Folge, Effektgeräte für Gitarre, die Sommer Special
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Folge mit meinem Bruder Chris Auf drei ist dann auch wieder die Zukunft der Filmwirtschaft.
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Auf vier sind die Psychosen, Ufos und Archetypen.
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Und auf fünf ist der KI-Reality-Check vom Produktdenken zum Prozessassistenten.
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Das war so ein bisschen die Einleitung. Und ich wollte das deshalb machen,
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weil ich selber immer ab und zu gucke und dann irgendwie genau das,
0:06:33–0:06:37
was du gerade gesagt hast, auch denke ich, wow, wir haben doch ganz schön viel komplexe Themen.
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Alles, was die vereint ist, dass wir mit gefährlichem Halbwissen laufend und
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leicht frierend aktuell einfach mal so vor uns hinreden.
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Okay, also damit jetzt zu meinem Thema. Das war noch der Rest der Einleitung.
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Die Dummy Coil. Wir hatten ja, das ist jetzt die Stromgitarren Folge 6,
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wenn ich das richtig gezählt habe. Ich habe gerade nochmal geguckt.
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Ich hatte ja schon über Tonabnehmer und so viel gesprochen und dann eben auch
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im Sommer mit Chris jetzt nochmal schon über ganze Gitarren und Tonabnehmerkonzepte
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und dann hatten wir sogar einmal über die Effektgeräte gesprochen.
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Das ist ja gar nicht mehr die Gitarre selbst, sondern das, was da vorgeschaltet
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ist. Und eine Sache, die natürlich vorkam, es gibt so zwei große Gruppen.
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Das eine ist der Single-Coil-Tonabnehmer, einfach eine Spule gewickelt mit Magneten
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in der Mitte oder Magneten unten drunter.
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Die Seite schwingt, das Magnetfeld induziert dann in die gewickelte Spule Strom,
0:07:35–0:07:43
der schwingt wie die Seite, ist also eine Spiegelung des Tons und das wird dann verstärkt.
0:07:43–0:07:48
Und das Problem ist, Radiotechnologie, alles, was eine Spule hat.
Florian Clauß
0:07:48–0:07:49
Das ist ja lustig.
Micz Flor
0:07:49–0:07:53
Ich laufe jetzt mal hier mit dem Mikro. Wir sind jetzt hier auch bei einem Trafo,
0:07:53–0:07:57
der hier im Park angestellt ist, wahrscheinlich, um die Lichter zu regulieren.
Florian Clauß
0:07:57–0:07:58
Was ist da für eine Keul drin?
Micz Flor
0:07:59–0:08:03
Und wenn ich jetzt zum Beispiel direkt hier eine E-Gitarre am Verstärker angeschlossen
0:08:03–0:08:07
hätte, dann würde das vielleicht irgendwie noch einigermaßen klar klingen.
Florian Clauß
0:08:08–0:08:08
Das ist ein Schritt zurück.
Micz Flor
0:08:08–0:08:13
Aber wenn ich dann einen Verzerrer oder irgendwas anstelle, was mein Signal
0:08:13–0:08:17
von der E-Gitarre boostet, dann ist es oft so, dass dann richtiges Brummen,
0:08:17–0:08:21
wie wir es gerade gehört haben, dann auf einmal auch über einen Verstärker kommt.
0:08:22–0:08:24
Für manche gehört das irgendwie dazu.
0:08:24–0:08:31
Jay Maskes oder der East Dinosaur Jr. hat ja gesagt, if you don't like the buzz
0:08:31–0:08:34
between playing, just don't stop playing oder so ähnlich.
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Und manche wollen da halt das irgendwie wegkriegen. Und da kam dann eben der
0:08:38–0:08:44
Hamburger, der Hamburger Tonabnehmer, der besteht eigentlich aus zwei Single-Coils,
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die ganz direkt nebeneinander sind.
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Aber die Spulen, die gewickelt sind, sind auf dem einen andersrum gewickelt als auf dem anderen.
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Die beiden sind nebeneinander und weil die Spulen einmal so,
0:08:55–0:09:01
einmal so gewickelt sind, dadurch löschen die Brummgeräusche aus.
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Die löschen die Geräusche aus, die halt einfach so in der Luft sind.
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Das musst du dir so ein bisschen vorstellen.
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Wenn man früher so Karaoke-Tracks aus Liedern gemacht hat, dann haben die das
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oft versucht, einfach analog hinzukriegen und haben halt geguckt,
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okay, meistens ist es so, dass der Gesang genau in der Mitte ist und die restlichen
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Instrumente sind nicht genau in der Mitte.
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Das heißt, wenn ich jetzt das Signal mit sich selbst spiegle,
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dann kann ich relativ viel von dem Gesang rausnehmen und trotzdem noch viele
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von den Instrumenten behalten.
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Und dann kann ich vielleicht noch mit Frequenzen auch noch ein bisschen die Stimme runterdrücken.
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Man kann so fast analog eine Version von einem Lied herstellen,
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was ich für Karaoke nutzen kann, wo man dann neu drüber singen kann.
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Und ähnlich funktioniert es da auch. Da ist halt zwei Spulen,
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die unterschiedlich genau entgegengesetzt gewickelt sind. Und das Brummen hat
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ja dann auch eben so eine Frequenz und die spiegelt sich genau.
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Das heißt, wenn man die dann zusammen addiert, weil diese beiden Spulen hintereinander
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geschaltet sind oder auch parallel
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geschaltet sein können, dann ist dieses Störgeräusch von der Umwelt weg.
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Aber der Sound der Gitarre bleibt, weil man nämlich die Polarität der Magnete
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in der zweiten Spule gedreht hat, sodass das nicht sich gegenseitig auslöscht.
Florian Clauß
0:10:24–0:10:24
Okay.
Micz Flor
0:10:25–0:10:29
Das ist erst mal so ganz grob gesagt. Es gibt es auch in vielen alten Radiogeräten,
0:10:30–0:10:35
da darf mich gerne jetzt ein Hörer korrigieren und Kommentare schreiben,
0:10:36–0:10:40
aber mein Verständnis ist auch, dass es in Radiogeräten früher oft Spulen gab,
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die man auch fast mechanisch mit einstellen konnte,
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sodass bestimmte Störgeräusche ausgefiltert wurden, weil dieses Radio stand
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halt einfach mitten im Raum.
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Also es sind jetzt wirklich diese, bevor es Fernseher gab, Radios und damit
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man da die Brummgeräusche weg hat, konnte man dann manchmal so Spulen ausrichten,
0:10:58–0:11:00
die dann das herausgefiltert haben.
0:11:02–0:11:09
Und jetzt ist es so bei der Gitarre, dass diese Hamburger-Pickups ein bisschen
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anders klingen in der Natur als diese Single-Coys.
0:11:11–0:11:20
Die haben einen klaren Klang, die haben mehr Transparenz, die sind dynamischer im Anschlag.
Florian Clauß
0:11:20–0:11:23
Also wenn was gefiltert wird, dann ist es häufig auch matschig.
Micz Flor
0:11:23–0:11:26
Ja, es ist mittiger, heißt es dann. Das liegt aber auch daran,
0:11:26–0:11:29
dass mehr Spulen und mehr Magnete wirken.
0:11:29–0:11:36
Und das Signal, was sich dann ja irgendwie da reinpresst in diese Spule,
0:11:36–0:11:40
bildhaft gesprochen, das wird einfach immer so ein bisschen mittiger und man hat dann so,
0:11:43–0:11:46
viele wollen dann einfach eher diesen klaren Klang haben.
Florian Clauß
0:11:46–0:11:51
Und woher kommt der Hambacker? Ist das nach einem Typen benannt? oder?
Micz Flor
0:11:51–0:11:55
Hambacker, Hamm ist das Brummen und Bucking heißt also Hamback,
0:11:55–0:11:59
das ist glaube ich wirklich so das Brummen verdecken oder sowas.
Florian Clauß
0:11:59–0:12:05
Wegmachen, Brummen, Hambacker es klingt wie so ein Physiker aus der Hambacker Es.
Micz Flor
0:12:05–0:12:11
Gibt so zwei große Giganten in diesem Markt, so historisch, das eine ist Fender,
0:12:12–0:12:15
die haben die Stratocaster die Telecaster, die haben eigentlich fast ausschließlich
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mit Single-Calls gearbeitet und hatten aber so eine gewisse Zeit so in den 60er
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Jahren wo sie dann angefangen haben auch Hamburger zu machen,
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aber nicht sehr erfolgreich, weil Schuster bleibt bei deinen Leisten,
0:12:28–0:12:32
die standen halt für was, aber in der Zeit diese Hamburger weil unglaublich
0:12:32–0:12:37
viel unglaublich laut und Stadien bespielt wurden und dann auf einmal Feedback und,
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Brummen wirklich ein Thema war und auch die Verzerrung und diese fetten Les
0:12:43–0:12:48
Paul also von Gibson, die Les Paul war halt so ein, oder SG von ACDC dieser
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Gitarrensound von ACDC ist so ein typischer Hamburger Sau.
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Also zumindest von der Lead-Gitarre.
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Der Rhythmus-Gitarrist hat da unterschiedliche, gerade auch Cratch-Single-Coils.
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Nee, das war auch ein Hamburger, glaube ich, aber hat auch eine Stratma gespielt.
0:13:09–0:13:12
Aber deshalb hat ein Fender zwischenzeitlich das im Markt.
0:13:12–0:13:16
Aber in der Summe ist es so, dass viele einfach gerne diesen Single-Coil-Sound haben.
0:13:16–0:13:20
Gibson hat das dann auch später mal versucht, hat aber da nie wirklich Land gewonnen in dem Markt.
0:13:22–0:13:28
Um jetzt etwas herzustellen, was besser mit dem Brummen umgeht und aber nicht
0:13:28–0:13:32
dieses Hamburger-Problem bekommt, hat man dann irgendwann angefangen,
0:13:32–0:13:35
eine Dummy Coil zu entwickeln.
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Als Konzept ganz einfach. Ich nehme einfach einen Hamburger und mache die Magnete
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aus einer der beiden Spulen raus.
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Das heißt, ich habe einen Single Coil mit Magneten und Spule,
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der macht mir den Gitarrensound.
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Und ich habe dann noch die andersrum gewickelte Spule, die löst oder die löscht die Störgeräusche.
0:13:56–0:14:00
So, das war so ein bisschen die Idee. Okay, hier sind wir jetzt abgeschnitten von einem Tor.
0:14:01–0:14:04
Das ist so schön, wenn ich meine Stromgitaren voll habe, dann darf ich einfach reden.
0:14:04–0:14:10
Flo läuft weg, sucht mal so ein Foto, sucht den Raum und versucht dann irgendwann
0:14:10–0:14:11
so eine Frage zu stellen.
Florian Clauß
0:14:12–0:14:14
Wieso versucht? Ich bin voll dabei.
Micz Flor
0:14:14–0:14:19
Wir haben in der zweiten Reihe in der 10. Klasse. Ja, und warum gehen die da nicht wählen?
0:14:21–0:14:23
Genug gesagt, wo ist meine Cola?
Florian Clauß
0:14:23–0:14:25
Das stimmt gar nicht.
Micz Flor
0:14:25–0:14:27
Ich mache Witze über mich.
Florian Clauß
0:14:28–0:14:33
Über mich? Aber für mich. Das ist der Punkt.
Micz Flor
0:14:35–0:14:36
Guck mal, ein schönes Haus da drüben.
Florian Clauß
0:14:37–0:14:38
Oh, krass.
Micz Flor
0:14:38–0:14:44
Ein bisschen wie bei der Dan Simmons-Folge über Song of Kali.
Florian Clauß
0:14:44–0:14:45
Ja, das stimmt.
Micz Flor
0:14:46–0:14:47
Meinst du, wir können hier durch?
Florian Clauß
0:14:47–0:14:48
Ja, wir können hier durch.
Micz Flor
0:14:51–0:14:54
Also, wenn ich jetzt so einen Hamburger nehme, Der kann ja scheinbar Brummen
0:14:54–0:14:58
unterdrücken und dann schmeiße ich Magnete aus einer Spule raus.
0:14:58–0:15:03
Dann habe ich einen Single Coil und dann habe ich diese Dummy Coil.
0:15:04–0:15:08
Dummy Coil ist quasi einfach nur, die macht nichts mit dem, die Gitarre kann
0:15:08–0:15:13
da irgendwie keinen Sound reinladen, aber sie kann das Brummen unterdrücken.
0:15:14–0:15:22
Das Ding ist nur, dass diese Dummy Coil eben trotzdem auch den Ton verändert.
0:15:22–0:15:24
Also es ist nicht so wie beim Hamburger.
0:15:24–0:15:28
Es bleibt noch single-coiliger, aber es verändert den Sound.
0:15:30–0:15:34
Und jetzt komme ich dann zu der Schaltung, die ich hoffentlich dann noch online
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stellen kann und verlinken kann, wenn ich fertig bin.
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Weil ich habe jetzt folgendes Gitarrenprojekt und jetzt brauchst du mir gar
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nicht mehr zu hören, weil du weißt jetzt gar nicht, was ich erzähle.
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Und zwar habe ich ein Tonabnehmer-Set von einer Jaguar gekauft.
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Nur die Tonabnehmer sind Duncan designt, ich werde dann auch noch so einen Artikel
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verlinken, wo jemand die gut durchgemessen hat.
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Die Bridge hat sehr stark so einen Klang vom P90 und das Schöne bei den Jaguar
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Tonabnehmern ist, die haben so eine Bassplate.
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Den Jaguar Sound, ich weiß nicht, ob es in der Aufnahme war,
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zumindest im Video, ist bei dem Smells Like Teen Spirit.
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Das ist mit einer Jaguar gespielt. Das sind die Tunab-Nemar-Sounds von der Jaguar.
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Und da habe ich jetzt so ein Set. Die beiden sind schon so gewickelt,
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dass wenn man die beide gleichzeitig anhat, der eine ist genau andersrum gewickelt
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und die Magnete sind andersrum gepolt.
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Das heißt, wenn ich beide anhab, dann habe ich schon automatisch eine Brummunterdrückung,
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weil die beiden funktionieren dann eigentlich schon wie ein Hamburger.
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Wenn ich aber nur eine Single Coil, entweder Brücke oder Neck, anhabe.
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Dann habe ich wieder ein Single Coil und dann kann es sein, dass es brummt.
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Jetzt ist die Anforderung für mich sinnvoll, also so habe ich mir das gedacht,
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sinnvoll für mich zu sagen, ich hätte gerne die Möglichkeit,
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mit einem Dummy Coil, wenn ich den Verzerrer anmache, das Brummen geringer zu halten.
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Der Grund ist einfach zu sagen, okay, wenn ich die Verzerrung anmache,
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dann habe ich nicht mehr die feine Tonqualität und die Klarheit von einem Single-Coil-Tunabnehmer.
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Dann habe ich eher das Problem, dass es vielleicht eher brummt.
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Und dann bin ich vielleicht auch geneigt, die Dummy-Coil zuzuschalten,
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um das Brummen zu unterdrücken und damit im Prinzip das Optimale rauszuholen.
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Durch die Verzerrung fehlt mir sowieso die komplette Dynamik.
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Da bin ich sowieso schon ein bisschen eingeschränkt.
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Und gleichzeitig habe ich aber nicht das Brummen.
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Und die Idee ist also, eine Dummy-Coil mit einzusetzen und die zuschalten zu
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können für beide Tonabnehmer.
Florian Clauß
0:17:58–0:17:58
Okay.
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Ich muss sie nicht verstehen.
Micz Flor
0:18:03–0:18:08
Ja gut, aber soll ich versuchen, Analogien zu finden für Fahrradfahren oder so?
Florian Clauß
0:18:09–0:18:10
Musst du nicht.
Micz Flor
0:18:10–0:18:14
Stell dir mal ein Fahrrad vor, was auch ein Amphibienfahrzeug ist.
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Und jetzt finden wir gerade Räder, die beides können.
Florian Clauß
0:18:18–0:18:19
Also irgendwie ist das.
Micz Flor
0:18:22–0:18:25
Die Problematik ist nur, dass ich ja,
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Zwei Single-Calls habt ihr ja auch schon unterschiedlich gewickelt sind.
0:18:30–0:18:34
Also wenn ich einen Dummy-Call mache, die für einen Turnabnömer funktioniert.
Florian Clauß
0:18:34–0:18:35
Das ist auch nochmal so ein Einfragenhaus.
Micz Flor
0:18:37–0:18:40
Das sieht so ein bisschen aus
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wie in der Tatra, irgendwie so eine 70er-Jahre-hohe-Tatra-Hotel-Anlage.
Florian Clauß
0:18:48–0:18:50
Du meinst auch so mit Zielgebieten.
Micz Flor
0:18:51–0:18:53
Ja, genau. Hast du es fotografiert?
Florian Clauß
0:18:54–0:18:55
Ja, das ist schwierig.
Micz Flor
0:18:56–0:19:00
Ja, stimmt. Es kommt noch unten dran. Gar nichts geht da.
Florian Clauß
0:19:00–0:19:01
Nee, es ist sehr dunkel.
Micz Flor
0:19:06–0:19:06
Ja,
0:19:10–0:19:12
also jetzt hast du mich mal rausgebracht.
Florian Clauß
0:19:12–0:19:13
Das war ganz gut.
Micz Flor
0:19:13–0:19:17
Ganz gut, dass du mich mal rausgebracht hast. Ich war gerade so begeistert.
0:19:17–0:19:22
Also die Idee ist eben, für einen Single Coil und den anderen Single Coil eine
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Dummy Coil zur Verfügung zu stellen. Aber damit die für beide läuft,
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muss ich die Dummy-Coil umschalten können.
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Das heißt, wenn ich die Dummy-Coil zur Bridge dazuschalte, dann ist sie in eine Richtung gewickelt.
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Und wenn ich die Dummy-Coil aber zum Neck dazuschalte, dann muss ich die umschalten können.
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Und gleichzeitig möchte ich, also ich hatte zuerst überlegt,
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dass ich Bridge dann beide parallel, beide in Serie und Neck mache.
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Aber ich habe mich jetzt dafür entschieden, der Harmoniewillen,
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dass ich das eher wie eine Telecaster schalte.
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Also es gibt drei Positionen, entweder die einen Tonabnehmer oder den anderen.
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Und die Mittelposition sind beide parallel.
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Das heißt, wenn ich beide parallel in der Mitte habe, dann habe ich die Dummy
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Coil auch aus, weil dann funktionieren die beiden im Zusammenspiel sowieso schon brummunterdrückend.
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Und dann habe ich eben noch die Dummy Coil, die ich dann zuschalten kann, wenn ich will.
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Muss ich aber nicht, weil wenn ich keine Verzerrung habe, möchte ich die auch gar nicht zuschalten.
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Und wenn ich Verzerrung habe, dann kann ich die aber dann auch in der Polarität
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nochmal switchen. Das heißt, dass ich die umdrehe.
0:20:36–0:20:40
Und jetzt geht es natürlich auch darum, ein bisschen einen ästhetischen Raum zu schaffen.
0:20:40–0:20:44
Wo will ich das dann verbauen? und bei mir ist es so, dass ich noch eine,
0:20:44–0:20:50
ich habe so eine No Name Stratocaster Kopie rumliegen,
0:20:51–0:20:54
schon länger und die lag einfach so rum, die hatte ich wahrscheinlich irgendwann
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mal für 30 Euro gekauft und ich habe die neuer in die Hand genommen und die
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hat richtig Spaß gemacht zu spielen, das ist manchmal bei Instrumenten,
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ich weiß nicht, ob du das auch kennst, dass du so,
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drei identische Gitarren hast, aber nur eine davon macht Spaß zu spielen.
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Das ist wieder an einem Zaun, aber wir müssen uns jetzt hier irgendwie so durchschummeln.
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Das fotografiere ich mal, sonst glaubt uns das ja keiner.
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Also jetzt komme ich um die Ästhetik wieder zurück in die Schaltung,
0:21:32–0:21:39
weil wenn ich jetzt die Stratocaster vor mir liegen habe, dann ist es halt so
0:21:39–0:21:42
ein super klassisches Ding.
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Also jeder, der Gitarre spielt, den oder die springt das einfach sofort an,
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weil das diese drei Tonabnehmer, du hast diesen Kippschalter mit fünf Positionen
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und die drei Buttons und dann ist es halt irgendwie so,
0:21:55–0:22:00
es ist halt beides, es ist halt super langweilig und super vertraut.
0:22:00–0:22:04
Also es macht niemandem Angst, weil man hat es schon gesehen und es ist halt
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aber wirklich auch so oft schon reproduziert,
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dass es halt wirklich auch auf den Billo Gitarren für 30 Euro eigentlich inzwischen
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sogar qualitativ völlig legitime Versionen davon gibt.
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Und ich habe jetzt mir vorgenommen, ich nehme genau diese, also die Stratt wird gar nicht verändert.
0:22:25–0:22:30
Ich mache den Pickard anders. Und den Pickard habe ich halt jetzt eben nur in
0:22:30–0:22:34
der Schräge, nicht gerade, sondern schräg.
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Den Pickard am Neck und den Pickard an der Bridge.
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Und ich habe an Knöpfen nur zwei Knöpfe.
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Und zwar einmal Tonmaster und ein Volume Master.
Florian Clauß
0:22:48–0:22:49
Okay.
Micz Flor
0:22:50–0:22:55
Und als klassischerweise, es ist halt so, wenn man eine SG, Les Paul oder auch
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viele andere getan hat, entweder du hast so einen Blade-Switch wie bei Fender,
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so bei der Telecaster, das wäre jetzt ein klassischer Switch für drei Positionen.
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Aber ich habe mich jetzt dafür entschieden, ich habe Switches,
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die werde ich dann auch das Wiring noch irgendwie in die Folge setzen.
0:23:10–0:23:14
Das sind drei Positionen Schiebeschalter. Also so Schiebeschalter,
0:23:14–0:23:17
so kleine schwarze Schalter, wie man die auch so in Radioweckern früher hatte,
0:23:17–0:23:20
Da weißt du, wo man dann so einstellen konnte zwischen Mittelwelle und UKW.
Florian Clauß
0:23:20–0:23:22
So kein Klick der drei Positionen.
Micz Flor
0:23:23–0:23:28
Und da habe ich jetzt zwei Schalter. Einen eben für die Schaltung von den Tonabnehmern,
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Bridge, Parallel und Neck.
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Und den zweiten für die Dummy-Zuschaltung.
0:23:35–0:23:41
Dummy für Bridge. Mitte ist Dummy aus.
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Andere ist Dummy für Neck. Das heißt, dann kann ich die Kombination genauso
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einstellen, wie ich das irgendwie brauche.
0:23:48–0:23:51
Und ich habe zusätzlich noch überlegt, das muss ich mir nochmal überlegen,
0:23:51–0:23:55
ob ich das mache, ob ich auf dem Tonschalter einen Push-Pull-Switch mache,
0:23:55–0:24:00
sodass ich den Neck- oder Bridge-Pickup auch noch invertieren kann,
0:24:00–0:24:05
sodass ich einen Out-of-Face-Sound zwischen den beiden hinkriege.
0:24:05–0:24:08
Das finde ich eigentlich ganz cool, weil diese Out-of-Face-Sound ist immer noch so was Besonderes.
0:24:09–0:24:13
Und dann kann ich da wiederum auch mit dem Wahlschalter für Dummy,
0:24:13–0:24:17
wenn ich Out-of-Face einschalte, wenn ich die nicht zusammen habe,
0:24:17–0:24:21
dann ist natürlich Out-of-Face das gleiche wie In-Face, aber da kann ich auch
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mit dem Dummy nochmal reinblicken.
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Das heißt, optisch gesehen, das muss ich jetzt mal für die Leute,
0:24:27–0:24:29
die Gitarren basteln, kennen und hören,
0:24:30–0:24:37
ist meine Hoffnung, dass es irgendwie interessant aussieht, wenn man auf eine
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Stratt guckt und dieser Mittel-Pickup ist einfach weg.
0:24:40–0:24:43
Es ist auch kein Hamburger, das gibt es ja ab und zu, dass es ein Hamburger
0:24:43–0:24:48
an der Bridge ist, sondern es ist einfach schräg unten und oben ein Single-Coil-Tönnabnehmer.
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Wenn man genau hinguckt, sieht man diese Zähne, die vom Jaguar-Pickup da rumgreifen.
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Und dann sind die Position der Knöpfe, so stelle ich es mir gerade vor,
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sind der Volume-Knopf natürlich der am nächsten zu den Seiten.
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Da hatte ich statt klassischerweise drei Positionen. Ich würde dann den Tonknopf
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nach unten setzen, sodass im Prinzip zwischen den beiden Knöpfen der Knopf fehlt.
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Dann habe ich beide Tonabnehmer in der Mitte, der Knopf, bei den Knöpfen in
0:25:19–0:25:20
der Mitte fehlt der Knopf.
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Und da, wo dieser Real Estate, sage ich mal, entsteht, da würde ich die beiden
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Schiebeschalter einsetzen.
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Sodass man da dann parallel zu den Seiten diese Schiebeschalter hat.
0:25:32–0:25:34
Vielleicht mache ich sie leicht schräg. Das muss ich mal probieren.
0:25:34–0:25:37
Ich muss mal ein paar Skizzen machen, das mal so hinlegen.
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Und das Ganze wird dann natürlich noch in der Cavity mit Kupfer ausgelegt.
0:25:43–0:25:48
Ich habe Gott sei Dank, weil die Brummgeräusche generell schon sich gut filtern
0:25:48–0:25:53
lassen, wenn man diesen Bereich, in dem die Single-Coils eingesetzt sind,
0:25:54–0:26:01
mit Kupferfolie ausfüllt und dann auch dieses Pickguard, wo die festgemacht sind,
0:26:03–0:26:11
damit abkleidet, sodass das dann quasi wie ein Metallbox, der die Strahlung
0:26:11–0:26:13
dann über Masse ableiten kann.
0:26:15–0:26:18
Die Induktion jetzt von irgendwelchen Prungenbräuchern sowieso schon reduziert.
0:26:19–0:26:24
Du hast eine Route, die ganz schön seltsam ist.
0:26:24–0:26:28
Also wir laufen hier die ganze Zeit von Zaun zu Zaun und jetzt gerade...
Florian Clauß
0:26:28–0:26:31
Jetzt kommen wir hier nicht weiter. Okay.
Micz Flor
0:26:31–0:26:35
Flo hat gerade so eine Kölnersprache gehabt, wo es sich so aussieht,
0:26:35–0:26:39
als ob er einen Ort dort wo er Pippi machen kann, als einen Durchgang,
0:26:39–0:26:40
wo wir zum Frankfurter Tor kommen.
Florian Clauß
0:26:41–0:26:45
Nein, aber hier ist es komisch. Hier ist die Stockauer Straße und irgendwie
0:26:45–0:26:50
ist es trotzdem nur peripher. im Platten von diesen ganzen Hochhäusern,
0:26:50–0:26:55
aber ich mag das ja, wir mögen das ja, deswegen machen wir den Fotos super.
Micz Flor
0:26:56–0:26:59
Ich find's echt gut, also auch ich guck mir immer gerne die Fotos an von uns.
Florian Clauß
0:26:59–0:27:04
Ja, apropos Foto, ich mach nur mal ein Foto, muss ich ja jetzt.
Micz Flor
0:27:16–0:27:20
Ja, das ist im Prinzip auch schon der ganze Inhalt der Folge.
0:27:21–0:27:28
Und ich werde zumindest als Skizze das Ganze auch auf unsere Seite stellen für das Wiring.
0:27:31–0:27:35
Und ich habe keine Ahnung, wenn ich damit fertig werde. Mein größtes Problem ist jetzt...
Florian Clauß
0:27:35–0:27:37
Du redest schon weiter, ohne mich einzuführen.
Micz Flor
0:27:37–0:27:39
Ja, ich rede jetzt gar nicht mehr für dich.
Florian Clauß
0:27:41–0:27:43
Ich dachte, mit wem redet der denn da?
Micz Flor
0:27:43–0:27:47
Das ist cool. Ich will ja nicht schneiden, das dauert ja aber so lange.
Florian Clauß
0:27:47–0:27:49
Das reden wir einfach weiter.
Micz Flor
0:27:49–0:27:50
Die,
0:27:52–0:27:57
die Das größte Problem, was ich gerade habe, ist, ich habe keine Werkstatt und
0:27:57–0:27:58
ich weiß nicht, wann ich es hinkriegen soll,
0:27:58–0:28:06
weil ich habe zwar eine Fräse und ich habe auch das Pickguard schon gefräst,
0:28:06–0:28:07
das ist alles top, das läuft auch.
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Aber das problem ist ich muss für den jaguar für den einen schrägen am neck
0:28:12–0:28:16
muss ich noch ein paar millimeter ausfräsen vielleicht kann es auch mit,
0:28:17–0:28:21
einem stechbeitel machen aber ich muss da noch ein bisschen in der cavity ein
0:28:21–0:28:24
bisschen platz machen das hält mich jetzt gerade zurück das fertig zu machen
0:28:24–0:28:28
ansonsten ist es nur noch lötarbeit das geht ganz schnell und dann könnte ich
0:28:28–0:28:34
auch ein paar soundbeispiele mit hochladen aber ja das ist wie gesagt meine
0:28:34–0:28:36
Begeisterung für meine aktuelle Schaltung,
0:28:36–0:28:43
wo ich zwei Single-Coil-Tönabnehmer ohne Dummy-Coil oder mit Dummy-Coil die
0:28:43–0:28:48
Dummy-Coil auch dann umpolen kann, eine andere Phase,
0:28:48–0:28:50
so dass ich die beiden bespielen kann.
0:28:50–0:28:56
Die beiden Tonabnehmer mit sich selbst sind quasi schon Reverse-Wound, Reverse-Polarity,
0:28:56–0:29:01
das heißt das Brummen rechnet sich eh schon raus und dann mit einem Push-Pull
0:29:01–0:29:07
könnte ich dann auch noch über den Ton-Button könnte ich dann auch noch den
0:29:07–0:29:10
Out-of-Face-Sound für die beiden Tonabnehmer implementieren.
0:29:10–0:29:15
Und das, mein lieber Freund Flo, begeistert mich.
Florian Clauß
0:29:17–0:29:17
Okay.
Micz Flor
0:29:18–0:29:22
Du kannst es vielleicht nicht verstehen oder du willst es vielleicht sogar verstehen.
Florian Clauß
0:29:23–0:29:24
Aber ich kann es nicht.
Micz Flor
0:29:24–0:29:26
Allein die Begeisterung bleibt aus.
Florian Clauß
0:29:27–0:29:34
Ich bin wirklich auch erstaunt, dass ich so wenig verstehe.
0:29:35–0:29:38
Aber nein, aber ich glaube, also ich kann mir schon vorstellen,
0:29:38–0:29:41
dass dich das begeistern kann.
0:29:41–0:29:45
Auch weil du jetzt wahrscheinlich so einen Kniff gefunden hast.
0:29:45–0:29:49
Also ich kenne das ja auch so. Dann denkt man, okay, das und das und das.
0:29:50–0:29:53
Und dann ist es ja auch so ein Hardware-Doing. Und das ist, glaube ich,
0:29:53–0:29:54
auch das, was Spaß macht.
0:29:54–0:29:58
Dass du einfach irgendwie nochmal so gucken kannst, dass es so real wird.
Micz Flor
0:29:58–0:30:00
Ich mache dann auch Musik. Also es gibt ja noch so eine zweite Form.
0:30:01–0:30:05
Aber von der Lust her ist es wirklich so, wie das gerade beschreibt,
0:30:10–0:30:14
Programmierlust beschreiben würde, dann würde mir jetzt folgendes Beispiel einfallen.
0:30:15–0:30:19
Du errechnest aus der Datenbank eine lange Tabelle mit Sachen und du willst
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für jede Tabelle eine Checkbox haben und das Ganze in eine Form reinpacken.
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Und dann hast du aber das Problem, dass du einen File-Upload für die einzelnen,
0:30:28–0:30:30
Tabellenzeilen auch noch mit reinpacken musst.
0:30:30–0:30:35
Und jetzt kannst du keine Form in der Form embedden. Das geht nicht. Das ist durcheinander.
0:30:36–0:30:39
Das kriegt man Server-Seite nicht geregelt und dann kommst du auf die Idee,
0:30:40–0:30:46
dass du quasi über JavaScript diesen File-Upload mit einem Modal über Bootstrap
0:30:46–0:30:50
5 oder sowas regelst und dann jedes Mal, wenn du File-Upload klickst,
0:30:50–0:30:54
dann kannst du hochladen, saven und deine Form mit den Checkboxen bleibt trotzdem intakt.
0:30:55–0:30:57
So fühlt sich das manchmal an, wenn ich dann so ein Dummy-Coil denke,
0:30:58–0:30:59
na geil, Modal ist ein Dummy-Coil.
Florian Clauß
0:31:00–0:31:06
So klingt das auch. Und wie kannst du dann den Erfolg testen.
0:31:07–0:31:08
Ich meine, ist das dann...
Micz Flor
0:31:08–0:31:11
Dann gehe ich da mit dem Proberaum und spiele mit meiner Band ein Lied.
Florian Clauß
0:31:11–0:31:16
Und dann merkst du, ist es geil oder nicht geil? Oder ist es dann so,
0:31:16–0:31:21
wie wenn man halt irgendwie was kauft und was macht, ja, und dann hast du ja
0:31:21–0:31:23
schon so viel in Zeit investiert und du hast dich schon irgendwie,
0:31:24–0:31:25
du hast ja schon was auf den Tisch gelegt.
0:31:25–0:31:28
Dann denkst du so, ja, irgendwie ist es doch gut.
0:31:29–0:31:31
Also dann redet sich das dann so gut.
Micz Flor
0:31:31–0:31:34
Ach so, ähm, ja, es ist so, ähm,
0:31:37–0:31:41
Ich habe, was du jetzt sagst mit dem Gutreden, habe ich ein bisschen Sorge,
0:31:41–0:31:44
aber ich habe noch so ein zweites Kuckuckaster-Projekt in der Hinterhand,
0:31:44–0:31:46
da fehlt mir auch die Zeit zum Fräsen.
0:31:47–0:31:49
Das heißt Jazzmonster und das ist ein
0:31:49–0:31:55
Jazzmaster-Klon, aber eben halt ein Stratocaster, wo ich den Körper so...
0:31:57–0:32:00
Umgesägt habe, da habe ich eine ganze Reihe von Cuckoo-Casters und so,
0:32:00–0:32:04
was ist in einer Stratocaster drin, ohne dass man die Stratocaster noch erkennt.
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Und da habe ich dann halt alles so abgeschnitten, dass es ein bisschen wie ein
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Jazzmaster-Body aussieht.
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Und da ist das Problem, dass die Jazzmaster-Pickups, die ich habe,
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ich habe zwei Sets, eins sind die V-Mods von Fender, die ein bisschen Single-Coilig sein sollen.
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Das andere sind die von der Squire Vintage Reissue.
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Und die haben nicht so einen guten, und da habe ich so ein bisschen Sorge,
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dass mir die Gitarre gefallen wird, aber ich habe zwei mögliche,
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es hätte sich einmal kommen, wo ich bei beiden Gefahr laufe, mir es gut zu reden.
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Und dieses Gutreden, das geht meistens deshalb gut, weil man nur eine Gitarre
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in einem Verstärker hat und sich das alles gut einstellt.
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Aber wenn man dann die Gitarre tauscht und auf einmal merkt,
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dass die andere doch irgendwie mehr Biss hat oder mehr Tiefe,
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dann muss man zugeben, dass man sich angelogen hat.
Florian Clauß
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Das sind diese Momente im Proberaum. Jeder kann sie nachvollziehen.
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Jeder hat sie schon mal durchlebt, wo man anfängt, seine eingebaute Gitarre gut zu reden.
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Hätte ich doch die andere Schaltung gemacht. Mann, aber die Fräse vom Papa war nicht da.
Micz Flor
0:33:15–0:33:15
Sprecher hab ich die.
Florian Clauß
0:33:16–0:33:26
Ja, so jetzt sind wir gerade am Kopf des Lichtenberger Stadtparks angekommen.
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Auch hier parallel zur Storkower Straße gelaufen.
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Und ich denke auch, wir sind hier beim Ende der Episode angekommen. Ich weiß gar nicht.
Micz Flor
0:33:41–0:33:43
Wo wir auf der Karte sind. Sind wir schon durch den Lichtenberger Park durch?
Florian Clauß
0:33:44–0:33:45
Nee, wir kommen jetzt dazu.
Micz Flor
0:33:45–0:33:48
Achso, okay. Das heißt, wir werden jetzt den Rest einfach zu zweit.
Florian Clauß
0:33:48–0:33:53
Mal gucken, ob uns noch irgendwie ein Thema einfällt, dass wir zu zweit behandeln können.
Micz Flor
0:33:53–0:33:55
Ich habe schon ein Weihnachtsgeschenk für dich.
Florian Clauß
0:33:55–0:33:56
Wow, hast du dabei?
Micz Flor
0:33:57–0:33:58
Nee, ist ja nicht Weihnachten.
Florian Clauß
0:33:58–0:34:02
Echt? Oh, dann setzt du mich an. Zugzwang.
Micz Flor
0:34:05–0:34:06
Achtung, Zugzwang.
Florian Clauß
0:34:07–0:34:10
Zugzwang. Okay, das war Episode.
Micz Flor
0:34:10–0:34:12
Dengifib oder Zugzwang, Ihre Wahl.
Florian Clauß
0:34:13–0:34:14
Episode.
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Episode 67 mit Mitch auf meiner Seite. Hallo. Und ich bin Flo.
Micz Flor
0:34:25–0:34:29
An meiner Seite. Auf deiner Seite bist du. Ich bin an deiner Seite.
Florian Clauß
0:34:29–0:34:33
Links von meiner Seite läuft Mitch. Also wir sind eigentlich Podcast.
0:34:34–0:34:38
Ihr könnt das Ganze unter eigentlich-podcast.de nachlesen und nachhören und
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auch nachgucken, wo wir lang gelaufen sind.
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Wir haben viele Entdeckungen gemacht.
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Hier im Stadtpark Lichtenberg. Es ist dunkel. Es ist die dunkle Jahreszeit.
Micz Flor
0:34:50–0:34:56
Wir sind ja auch im Filmpodcast. Eigentlich, genau. Welches Filmplakat erinnert dich davon?
Florian Clauß
0:34:56–0:34:57
Wir gehen da lang.
0:35:01–0:35:02
Das erinnert mich.
Micz Flor
0:35:03–0:35:04
Die Augen müssen zusammenkneifen.
Florian Clauß
0:35:05–0:35:06
Was hast du im Kopf?
Micz Flor
0:35:07–0:35:09
Naja, dich zu fragen habe ich im Kopf.
Florian Clauß
0:35:10–0:35:13
Ich glaube, hier ist nochmal ein See.
Micz Flor
0:35:16–0:35:17
Ähm, Exorzist.
Florian Clauß
0:35:18–0:35:18
Exorzist, nee.
Micz Flor
0:35:19–0:35:23
Naja, das Kinnplacker ist aber wohl, da steht er rechts unter einer Laterne
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mit dem Koffer und guckt hoch und oben siehst du das Haus.
Florian Clauß
0:35:26–0:35:31
Okay, die Bilder sind bei dir eingefallen. Guck, wie ist der sie?
Micz Flor
0:35:32–0:35:32
Cool.
Florian Clauß
0:35:35–0:35:39
Also ich sag tschüss bis zum nächsten mal viel spaß.
Micz Flor
0:35:39–0:35:44
Und ich sage auch tschüss und mache jetzt noch ein foto und ihr könnt selber
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entscheiden ob das aus wie das kinoplakat vom exorzist ohne fahrer mit koffer.

Es beginnt mit dem Ende der Episode: das Foto, von dem Micz meinte, dass es ihn an das Poster von „The Exorcist“ erinnert findet ihr neben dem DVD Cover eingebunden. Uncanny!?

Und jetzt zum Ende des Anfangs: Beim laufend Reden versprach ich ein Wiring Diagram für zwei Jaguar Pickups mit Claw (Baseplate). Darin hilft eine Dummy Coil mit einem Out-of-Phase Switch das Brummen der Single Coil Tonabnehmer zu zähmen. Was eine Dummy Coil ist und was Out-of-Phase bedeutet, erkläre ich auch in diesem Blogpost. Und ich beginne mit der Bestandsaufnahme, was wir haben und was wir erreichen wollen:

  • Eine Stromgitarre mit zwei Jaguar Pickups und einen 3-Position Switch (middle position: beide PUs parallel)
  • Der cleane Sound ist der reine Jaguar Pickup Sound (keine Dummy Coil)
  • Verzerrt soll die Gitarre weniger brummen, als üblich es für Single Coils üblich ist
  • Dieses hum cancelling soll für alle drei Positionen funktionieren, also bridge, neck und beide parallel
  • Die beiden PUs sind RWRP (Reverse Wound, Reverse Polarity) gewickelt, also in der middle Position ist hum cancelling gegeben

Warum hat der Fender Jaguar Pickup eine Kralle (Claw)?

Anfang der 1960er kam die Fender Jaguar in die Welt und brachte zwei metallische „Krallen“ mit, die die beiden Toabnehmer seitlich und unten umklammern. Die Wicklung der Single-Coil-Pickups ist nichts besonderes und in ihrer Art denen der Stratocaster oder Telecaster ähnlich. Doch es gibt eben diesen einen, signifikanten Unterschieden. Die zusätzliche metallische, verchromte Abschirmung – die sogenannte Kralle – umgibt die Spulen seitlich und ist unten mit der als Baseplate verschraubt. Das macht den besonderen Ton aus:

  1. Magnetische Fokussierung:
    Die Claw bündelt das Magnetfeld des Pickups. Das Magnetfeld wird durch das Metall „gebogen“ und anstatt an den Seiten weite Bögen bis zur Mitte zu schlagen, bilden sich an der Oberseite zwischen den Polen und der Kralle kleinere, konzentrierte Magnetfelder. Sie wirken in gewisser weise wie eine Linse, die den Klang durch die Fokussierung beeinflusst. Das Ergebnis ist ein straffer und klarer Ton, der besonders in den Höhen definiert bleibt.
  2. Abschirmung des Brummens:
    Die Kralle ist geerdet und wird damit Teil der Abschirmung, schützt also vor elektromagnetische Interferenzen und Störgeräuschen. Wichtig: wer seine Pickups Out-of-Phase schalten will, muss die Erdung der Kralle von den Kabeln abtrennen. Dazu gleich mehr.
  3. Klangformung:
    Die Kralle beeinflusst die Resonanzfrequenzen des Pickups und sorgt für den charakteristischen, leicht metallischen Klang der Jaguar. Der Twang, der in Surf-Rock und Indie-Musik so geschätzt wird.

Das macht die Pickups besonders. Aber was sie mit allen Single Coil Pickups gemein haben: sie brummen gerne, vor allem, wenn man mit Verzerrung spielt. Wie wir das zähmen können, das beschreibe ich hier. Unsere Zutaten: Dummy Coil und Out-of-Phase Switching.

Was ist eine Dummy Coil?

Im Deutschen manchmal auch als „Störspule“ beschrieben ist sie eine zusätzliche Spule, die verwendet wird, um Brummgeräusche (typisch für Single-Coil-Pickups) zu reduzieren, ohne den Klang der Gitarre wesentlich zu beeinflussen. Eine Dummy Coil hat kein Magnetfeld. Eine Dummy Coil braucht keine Poles (manche sagen jedoch: dann ist sie effektiver). Die Spule ohne Magnetfeld drumherum sollte ähnlich gewickelt sein wie der Pickup, dem sie zugeschaltet wird. Was dabei passiert:

  • Die Dummy Coil nimmt die gleichen elektromagnetischen Störungen auf wie die aktiven Pickups.
  • Da sie elektrisch entgegengesetzt verdrahtet ist, heben sich diese Störungen gegenseitig auf
  • Das eigentliche Signal der schwingenden Seite bleibt (fast!) unverändert erhalten.

In meinem Fall werde ich die Dummy Coil von unten an das Pickguard kleben. Da ich eine Strat Copy verwende, habe ich in der Mitte Platz, wo bei der Strat der RWRP Pickup ist.

Wozu eine Dummy Coil, wenn die Jaguar Pickups Reverse Wound, Reverse Polarity (RWRP) sind?

RWRP steht für „Reverse Wound, Reverse Polarity“ und beschreibt Pickups, die so gewickelt und magnetisiert sind, dass sie Brumm auslöschen, wenn sie zusammen verwendet werden.

  • Reverse Wound (umgekehrte Wicklung): Das Signal wird elektrisch umgekehrt.
  • Reverse Polarity (umgekehrte Polarität): Die magnetische Richtung ist entgegengesetzt.

In einer Jaguar sind die beiden Pickups häufig RWRP, wodurch sie im Parallelbetrieb (Standard) als humbucking-artig agieren und Brumm unterdrücken.

Die Dummy Coil kommt in der Middle Position, wenn beide Pickups aktiv sind, nicht zum Einsatz, sondern genau dann, wenn nur Bridge oder Neck aktiv sind. Dann kann die Dummy Coil zugeschaltet werden, um dem jeweiligen PU das Brummen abzuwürgen. Deshalb die Dummy Coil: wenn man verzerrt mit nur Neck oder Bridge Pickup spielt.

Was ist eine Out-of-Phase-Schaltung?

Eine Out-of-Phase-Schaltung (oder „außer Phase“) verändert die Polarität eines Pickups, sodass er im Gegensatz zu einem anderen Pickup schwingt. Statt dass sich die Schallsignale beider Pickups summieren, werden bestimmte Frequenzen ausgelöscht. Das Ergebnis ist ein Klang, in dem Teile der Mitten fehlen, etwas dünner, nasaler. Wer mehr Sounds aus der gleichen Gitarre kriegen möchte, der:die hat mit dieser Schaltung eine gute Erweiterung. Mehr als z.B. Pickups in Reihe statt parallel zu schalten.

Der 3-Position Switch für unsere Schaltung

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Hack für dieses Wiring Diagram: die Dummy Coil mit Out-of-Phase-Switch.

Der 3-Position Switch kommt zweimal zum Einsatz: für die Out-of-Phase Schaltung der Dummy Coil und die Schaltung der beiden Pickups

Integration der Out-of-Phase-Schaltung mit drei Positionen für die Dummy Coil

Wiring Diagram mit Out-of-Phase 3-Pos Switch für Dummy Coil parallel zu 3-Pos Tele-Style Switch von 2 Pickups

Die Out-of-Phase-Schaltung wird hier mit einem DPDT-Schalter (in meinem Fall ein Schieberegler) realisiert, der die Polarität eines Pickups invertieren kann. In meinem Fall nehme ich einen Schalter mit drei Positionen, sodass ich die Mittelstellung als OFF Zustand nutzen kann. Dann ist die Dummy Coil nicht „aktiv“.

Die OFF-Position ist in zweierlei Hinsicht wichtig:

  • Wenn beide Pickups aktiv sind, ist hum bucking gegeben und die Dummy Coil sollte nicht zugeschaltet sein
  • Wenn die Gitarre ganz clean, ohne Verzerrung, gespielt wird, kann man die Dummy Coil abschalten, um den unveränderten PU Sound zu haben.

Denn eine Dummy Coil beeinflusst den Klang minimal. Nicht so stark, da sie kein magnetisches Feld erzeugt und nur Störungen aufnimmt, aber es macht einen kleinen Unterschied. Deshalb ist es gut sie abschalten zu können.

Zuschaltung der Dummy Coil beim Single Coil Betrieb mit Phase-Switching

Spielt man mit Verzerrung und möchte ein etwas saubereres, brummfreieres Signal, kann man die Dummy Coil zuschalten. Durch die Out-of-Phase Option lässt sich die Polarität umkehren, sodass die Dummy Coil beide Single Coils bedienen kann.

Wie man die Jaguar Pickups mit sich selbst auch Out-of-Phase schalten kann.

Ich mache hier nur einen kurzen Absatz zum Thema, sollte jemand noch diesen Schritt weiter gehen wollen, z.B. mit einem Push/Pull Switch am Tone Pot.

Es ist notwendig die Kralle von der Erdung zu trennen. Ähnlich wie bei dem klassischen Neck Pickup der Telecaster ist das Shielding (die Kralle) mit dem Kabel des Pickups, das an Masse angeschlossen wird, verlötet. Das muss getrennt werden. Die Kralle bekommt ein eigenes Kabel, das gegen Masse geht. Und die beiden Kabel, die aus dem Pickup kommen kann man dann durch einen Switch „umpolen“, um die Out-of-Phase-Schaltung umzusetzen.

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