KELVIN: "Are we alive or dead?" RHEYA: "We don't have to think like that anymore." ("Solaris" 2002)

Im letzten Teil unserer Solaris-Trilogie, stellt Micz Steven Soderberghs Film "Solaris" (2002) vor. Die Geschichte ist nur grob gesehen die gleiche. Im Gegensatz zu Stanisław Lems Roman, der sich stärker auf die wissenschaftlichen und philosophischen Aspekte der Erforschung des Planeten konzentriert, legt Soderberghs Film einen besonderen Schwerpunkt auf die emotionale Beziehung zwischen Kelvin und seiner verstorbenen Frau Rheya, die als Erscheinung auf der Station auftaucht. Und stilistisch unterscheidet sich Soderberghs Kammerspiel stark von Andrei Tarkowskis poetisch-opulenter und symbolträchtiger Version von 1972. Doch kommt Micz zu dem Schluss, dass Soderberghs Interpretation eine intensivere persönliche und emotionale Dimension versucht und gleichzeitig daran scheitert. Interessant ist lediglich, dass Kelvins Frau Rheya als Person präsenter ist und schließlich sogar ihre Erinnerungen als Szenen in der Rückblende auf "ihre" Zeit auf der Erde zu sehen sind, in der nur sie anwesend ist. Ganz so als ob die projektive Identifikation Kelvins ihr Erinnerungen erschaffen hat, die Solaris nicht aus seinen Erfahrungen hat nehmen können. Psychodynamisch eine interessante Überlegung, allein: der Film bringt es nicht.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
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Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:02–0:00:03
Läuft.
Micz Flor
0:00:04–0:00:12
Hier auch? So, jetzt. Die letzte im Triathlon, im Solaris Triathlon.
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Das Drei-Körper-Problem haben wir im Drei-Episoden-Problem.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:22
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich podcast
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episode 55 heute wieder
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mit dem thema solaris haben wir ausführlich und erschöpfend in den letzten zwei
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episoden besprochen heute bringt uns mit noch mal eine interpretation des stoffes
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mit nämlich die verfilmung von Von Soderberg aus dem Jahre 2002,
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Solaris, weicht doch erheblich von der Vorlage ab.
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Und ihr könnt, genau, wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und
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laufend reden, das müssen wir mal sagen, das kriegen wir bezahlt, den Spruch.
Micz Flor
0:01:04–0:01:05
Von uns, ja.
Florian Clauß
0:01:05–0:01:10
Von uns bezahlt. Wir laufen wieder durch Marzahn, mal gucken,
0:01:10–0:01:14
wo uns jetzt der Weg hinführt. Ich kenne das tatsächlich ja alles noch nicht.
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Ja, ich bin gespannt, ob wir jetzt mal wieder zurück in die Zivilisation kommen.
Micz Flor
0:01:21–0:01:24
Ja, es ist echt irre. Jetzt geht auch langsam schon die Sonne unter.
0:01:24–0:01:26
Wir haben schon über vier Stunden hinter uns, oder?
Florian Clauß
0:01:26–0:01:27
Ja.
Micz Flor
0:01:27–0:01:33
Und sind jetzt auf dem letzten Stretch. Wollten unbedingt diese drei Folgen
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hintereinander machen, weil wir gedacht haben, wir kommen dann so richtig in den Flow.
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Aber ich muss sagen, ich fühle jetzt langsam meine Beine. Ich bin begeistert.
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Aber gerade nach der Tarkovsky-Folge,
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In der Erinnerung an den Film entstand dann diese Trance, die Tarkovsky generieren kann.
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Und mit der steige ich jetzt in die Kurzkritik.
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Also meine kurze Meinung könnte ich ja vorne wegstellen.
0:02:01–0:02:06
Soderbergh, so der Film, so lala. Das war so meine Kurzkritik.
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Wir gucken uns jetzt was ganz anderes an. Also wir hatten ja gehört,
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Tarkovsky ist unepisch lang. und jetzt sind wir bei 99 Minuten.
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Also wir sind jetzt irgendwie unter zwei Stunden. Eine Stunde 39 Minuten.
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2002 ist Heidelberg hat Regie und Drehbuch geschrieben, produziert von James
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Cameron, George Clooney als Calvin, als Hauptdarsteller.
Florian Clauß
0:02:33–0:02:36
Ganz kurz, weißt du warum der von James Cameron produziert wurde?
Micz Flor
0:02:37–0:02:44
Ich hatte gelesen, dass der die Filmrechte vorher hatte und dann hatte wohl
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Soderbergh ihn davon überzeugt, dass er selbst unbedingt den Film machen muss und Cameron ist dann,
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keine Ahnung, wollte dann unbedingt produzieren oder wurde eingeladen zu produzieren,
0:02:54–0:02:58
aber zumindest war es so, dass die Filmrechte zuerst bei Cameron lagen.
Florian Clauß
0:02:58–0:03:02
Richtig, ja genau. Er hatte zuerst die Filmrechte erworben.
Micz Flor
0:03:02–0:03:04
Der hat dann aber nicht gesagt, Gott sei Dank bin ich los.
Florian Clauß
0:03:04–0:03:09
Nee, aber ich glaube, es war dann so, dass er dann, okay, mit Soderbergh hat
0:03:09–0:03:13
er dann ein gutes Gefühl gehabt, dass er dann inszenieren konnte.
Micz Flor
0:03:14–0:03:18
Ja, und dann ist es so, dass halt dieser Film, kann man auch vorneweg sagen...
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Gefloppt, muss man eigentlich so sagen, oder? Ich glaube, dass viele den kennen,
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aber scheinbar haben wir nur sehr wenige gesehen.
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Budget waren fast 50 Millionen und er hat um die 30 Millionen weltweit eingespielt,
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also lag da unter den Erwartungen, dass es wirklich nicht viel für so ein Trio,
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Clooney, Soderbergh und Cameron.
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Soderbergh hatte ja da auch gerade Traffic irgendwie draußen,
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er war noch nicht so alt, war natürlich der Shootingstar mit sechs leisen Videotape.
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Und das Ding hat nicht so gut geklappt.
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Und ich muss auch sagen, ich habe mich nämlich eigentlich,
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weil ich habe geguckt, eigentlich, so heißt der Podcast, und eigentlich habe
0:04:02–0:04:06
ich mich gefreut, dass wir das Ding besprechen, weil ich den Soderbergh-Film
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damals im Kino spannend fand.
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Und jetzt hatte ich wirklich diesmal beim Gucken so das Gefühl,
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das ist eigentlich ein Kammerspiel, was teilweise trotz toller Bauten mehr an irgendwie die erste,
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Staffel von Star Trek erinnert, als an so ein Popcorn-Kino, wie man sich das
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dann vielleicht vorgestellt hat.
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Selbst wenn die es versucht haben, mit CG-Effekten des Planeten da irgendwie
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so ein bisschen Gas zu geben,
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buchstäblich Gas, weil da ist der Planet ja auch ein Gasplanet,
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Es gibt zum Schluss zum Beispiel eine Szene, wo ich denke, das muss ja schon ein Hommage sein.
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Oder wieso trauen die sich das, wo Clooney gegen die Wand geschleudert wird,
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weil das Schiff so erschüttert wird.
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Und du hast das Gefühl, die Kamera wackelt und er springt so gegen die Wand.
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Das ist sehr dreschig. Ja, das ist kurz vor der Szene, wo dann auch noch Sartorius,
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ist glaube ich Sartorius' Kind oder Negibarien?
Florian Clauß
0:05:07–0:05:09
Nee, das ist Gordon. Das ist ja, der Turgis ist Gordon da.
Micz Flor
0:05:11–0:05:14
Gordon, genau. Nee, Quatsch, da kommt die Bari ans Kind, ist das dann, was zum Schluss.
Florian Clauß
0:05:14–0:05:19
Wo die diese Szene haben mit Fingerberührung. Ja, da wird auch nochmal so dieses,
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diese Ikone aufgeladen von dem Michelangelo, diese Filme.
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Da will er nochmal eine Dimension reinbringen, das Göttliche und das Menschliche,
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was sich da berühren. Ja.
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Also dann nochmal diesen ganzen anthropomorphen Diskurs rein.
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Nee, ich fand's auch. Okay.
Micz Flor
0:05:37–0:05:42
Aber das war so, das heißt, wir haben auch bei Tarkovsky Wir gehen einfach mal
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rein in das, was wir erlebt haben.
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Besprechungen, Ideen, Konzepte, Interpretationen.
Florian Clauß
0:05:48–0:05:53
Ich will nur ganz kurz noch erwähnen, weil wir haben ja in der Vorbereitung
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der Podcasts gab es noch eine Arbeit, eine Bachelorarbeit, die uns da so ein
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bisschen noch geholfen hat, die Unterschiede herauszuarbeiten.
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Nämlich genau Bachelorarbeit hat sich beschäftigt mit dem Buch,
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der Romanvorlage, also dem Roman von NEM und den beiden Verfilmungen und hat
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dann tatsächlich so eine,
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Sequenzanalyse dann mitgeliefert das heißt, was haben die Filme gemeint mit
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dem Roman was weicht ab und das ist eine super Übersicht,
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also das ist wirklich nochmal so eine gute Hilfe gewesen für uns das nochmal
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so einzuordnen an der Stelle sei das nochmal erwähnt Kannst du Autorin,
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Ich hab's vergessen Aber wir machen das auf unserer Seite.
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Wir verlinken das auf unserer Homepage.
Micz Flor
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Ja, das stimmt. Das ist dann teilweise auch wirklich dann in Prozente ausgerechnet,
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welche Zeit auf der Erde und so weiter und so fort.
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Bei dem Film muss man ähnlich wie bei Tarkovsky auch sagen, auch da geht es auf der Erde los.
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Und ich habe den Film, du hattest mir den gezeigt, wo ich ihn legal sehen kann,
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sage ich mal. Und dann habe ich ihn angeschaut.
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Aber bevor ich ihn dann angeschaut hatte, habe ich mir das Skript runtergeladen.
Florian Clauß
0:07:15–0:07:16
Du hast dir die DVD gegeben.
Micz Flor
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Die DVD, genau das war es. Und dann hatte ich meine Playstation 2 verliehen.
0:07:21–0:07:23
Und als ich zurück hatte.
Florian Clauß
0:07:23–0:07:26
Hatte ich vorhin das Skript gelesen. Blu-Ray-Player auf DVD.
Micz Flor
0:07:26–0:07:31
Dann habe ich das Skript gelesen und in diesem Skript geht es halt irgendwie
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so wirklich los, ich glaube im ersten oder zweiten oder dritten Teil mit, es regnet, es regnet.
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Wir sehen Calvin auf der Erde, es regnet immer noch.
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Er scheint ein Psychologe zu sein, leitet irgendwie eine Gruppe,
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aber wir sehen es nicht wirklich anwesend.
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Und wir sehen dann auch im Film später dieses...
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Diese Grundhaltung von Clooney, die finde ich unglaublich anstrengend ist.
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Der ist die ganze Zeit so hoffnungsvoll deprimiert oder so.
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Zuerst auf der Erde hoffnungsvoll deprimiert.
Florian Clauß
0:08:07–0:08:09
Ja, er hat halt dieses Hundegesicht.
Micz Flor
0:08:09–0:08:15
Ich fände Clooney super, aber in dem Film hat er nur ein Gesicht. Das ist das Problem.
Florian Clauß
0:08:15–0:08:20
Aber er hat dieses verlassene Hundegesicht. Weißt du, ich bin verlassen und ich...
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Stimmt, ist kein Leiden das von dem Gesicht, sondern eher dieses Resignative.
Micz Flor
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Er guckt dann einfach so, er guckt dann, gut aber das muss man sich dann,
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vielleicht braucht man einfach nur das Poster sehen, das ist das Gesicht,
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was trägt er die ganze Zeit durch.
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Und dann ist es so, dass die Teilen teilweise auch so inszeniert sind,
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es gibt diese Szene ganz am Anfang, wo er in der Küche so Gemüse schneidet und
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er macht das mit so einer Sache,
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dass man weiß, oh, der hackt sich gleich einen Finger, wenn der so weit der macht.
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Und dann hackt er sich natürlich wirklich einen Finger und dann ist er aber
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auch noch überrascht. Und guckt dann, hält es unter das Wasser.
Florian Clauß
0:08:57–0:08:58
Ja, aber das ist wichtig für die letzte Szene.
Micz Flor
0:08:58–0:09:01
Genau, und dann siehst du die Szene und denkst, oh, das muss ich mir jetzt merken,
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dass da Blut fließt. Ist das ein Mensch oder so?
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Dann entsteht gleich so ein, weißt du, bei Blade Runner, das ist ja ein ähnliches
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Thema, ne? Ist das Mensch oder nicht Mensch?
Florian Clauß
0:09:08–0:09:12
Genau, dann geht es wenigstens über Oregani-Verhaltung.
Micz Flor
0:09:12–0:09:16
Genau, das ist für die, die die Blade Runner ersten Teil noch nicht gesehen
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haben, die können jetzt weg, weil zum Schluss,
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sehen wir, dass Harrison Ford wahrscheinlich auch ein Android ist,
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weil sein Traum von einem Einhorn, den er immer hat, den er niemandem mitgeteilt hat,
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er findet vor seiner Tür ein origamig gefaltetes Einhorn.
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Das heißt, jemand weiß, was in ihm vorgeht. Und ähnlich sehen wir in dieser
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allerersten Szene mit Clooney, nicht allererst, aber ganz am Anfang,
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er schneidet sich einen Finger und wir wissen schon da kommt das bestimmt noch
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mal und dann wird wahrscheinlich kein blut kommen oder guck.
Florian Clauß
0:09:52–0:09:58
Mal ich will mal ganz kurz dich hier hinbringen das wird auch der grund für unsere tour wo.
Micz Flor
0:09:58–0:10:07
Wir jetzt gerade sind hier zum straßenschild endlich hab schon gedacht wir kommen da nie wieder an.
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Die Allee der KosmonautInnen.
Florian Clauß
0:10:14–0:10:20
Die Allee der Kosmonauten wurde 1972 in Marzahn tatsächlich aus dem Boden gestampft
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und wurde benannt nach dem,
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wir wollen jetzt aber hier unter die Allee gehen, also das ist auch die Allee
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der Kosmonauten um die Straße, die wurde benannt nach dem,
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einem General der sowjetischen Raumfahrt und Sigmund Jähn, der erste Deutsche im Weltall.
Micz Flor
0:10:43–0:10:48
Ja. Der auch in Goodbye Lenin noch eine Rolle spielt.
Florian Clauß
0:10:49–0:10:53
Genau. Ich habe auch noch mal einen Podcast von ihm gehört, vor Raumzeit.
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Ein toller Podcast, wo Tim Pridlaff ihn interviewt.
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Hier ist der Fahrradweg, kurz bevor er gestorben ist.
Micz Flor
0:11:03–0:11:11
Ja, jetzt kommen wir eben an. Also Allee der Kosmonauten und Solaris und das war quasi unser Motiv.
Florian Clauß
0:11:12–0:11:17
Genau, eben Lem, der auch eigentlich für die osteuropäische Science Fiction
0:11:17–0:11:23
und für die Ästhetik auch Allee der Kosmonauten und Tarkovsky natürlich.
Micz Flor
0:11:24–0:11:27
Und jetzt komme ich wieder zurück in diesen flow
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hinein also wir haben also mit so de
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burghs verfilmung jetzt ein film der
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schon mit cameras produzent irgendwie denkt
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man der könnte groß werden er könnte sich irgendwie öffnen aber es ist es ist
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irgendwie ein kammerspiel also ich finde das ist ein klein und die sind alle
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in diesen innenräumen und der film hat mich jetzt beim nochmal gucken nicht
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wirklich so ergriffen aber trotzdem möchte ich ein paar szenen daraus,
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erzählen und hat der chris ja versprochen ein bisschen über lakon zu reden und.
Florian Clauß
0:12:03–0:12:06
Dann kündigst du jede episode an und redest nie über.
Micz Flor
0:12:06–0:12:08
Lakon ich habe zweimal schon über lakon gesprochen du hast immer.
Florian Clauß
0:12:08–0:12:12
Nur gesagt ich rede jetzt gleich über lakon du hast nie über lakon gesprochen.
Micz Flor
0:12:14–0:12:18
Okay, dann fangen wir jetzt mal mit Lacan so ein bisschen an.
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Und zwar springe ich dann nochmal raus, um jetzt diese Lacans-Aufteilung,
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die für ein mögliches lacanianisches Verständnis des Films interessant wäre,
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wäre natürlich diese Dreiteilung in das Imaginäre,
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in das Symbolische und in das Reale.
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Das sind so drei große Begriffe, die ich, wo ich überlegt habe,
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wie könnte ich das gut erklären und bin dann auf Joseph Kosuth aus den 60er Jahren,
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hat der ein Bild gemacht, das heißt One and Three Chairs.
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Und dieses Bild One and Three Chairs, diese Arbeit besteht aus einem echten
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Stuhl, wie wir ihn angreifen können, der vorne steht,
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dem Foto dieses Stuhls an der Wand und einem in Georgia, glaube ich,
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ausgedruckten, eine Definition aus dem Lexikon, was ist ein Chair.
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Also wir haben dann hier einerseits eben das Imaginäre, das Bildhafte des Stuhls.
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Wir haben das Symbolische des Stuhls, also das Wort Chair, ausgeschrieben.
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Und wir haben, und da muss ich jetzt stoppen, weil jetzt wird es nämlich bei
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Lacan ein bisschen anders.
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Wir haben in Anführungszeichen das Reale, also den Stuhl, würde man denken, den man anfassen kann.
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Aber bei Lacan ist es ein bisschen anders, weil das Reale ist eben nicht der
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Stuhl, den wir anfassen können, sondern alles Reale ist das,
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was wir weder imaginär noch symbolisch erfassen können.
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Also das, wofür wir keine Bilder oder Signifikante oder Signifikate haben.
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Das heißt, das Reale ist nicht von uns über eine symbolische Ebene auch beschreibbar oder erfassbar.
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Und es gibt diesen Blick auf Solaris, in dem man sagt, dieser Planet Solaris
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ist in gewisser Weise das Reale.
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Das Reale, in dem da Dinge passieren, die einfach für uns nicht erfassbar sind, erfahrbar sind.
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Das ist ja diese ganze Solaristik, tut ja genau das, versucht einfach Daten
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zu sammeln, um da irgendeine Struktur reinzubringen, um da irgendwas festzustellen.
Florian Clauß
0:14:52–0:14:56
Das Reale, die Black Box, die sich jeder Erkenntnis entzieht.
Micz Flor
0:14:59–0:15:02
Das Reale ist das, was wir, also das Imaginäre ist im Prinzip,
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da geht es um das Bildhafte, um das Körperbild.
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Hauptsächlich das Körperbild, das ist diese Welt, in der wir Einheit suchen,
0:15:12–0:15:13
Abgegrenztheit suchen.
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Das verknüpft Lacan sehr stark und das ist jetzt wieder ein Sprung in den Film
0:15:19–0:15:24
von Soderbergh. Da gibt es eine Szene in der, wie heißt die nochmal, Raya oder sowas, ne?
Florian Clauß
0:15:26–0:15:26
Raya.
Micz Flor
0:15:26–0:15:27
Raya, Raya.
Florian Clauß
0:15:27–0:15:31
Raya. Ah, da ist es genau die Buchstabenreihenfolge umgekehrt,
0:15:31–0:15:32
ne? Das macht der ja gerne.
Micz Flor
0:15:32–0:15:36
Ja, und das, wer dann weiß, dass es kein V drin gibt, oder?
Florian Clauß
0:15:38–0:15:38
Harvey.
Micz Flor
0:15:39–0:15:39
Harvey.
Florian Clauß
0:15:40–0:15:43
Ja, aber Reha wird dann auch in verschiedenen...
Micz Flor
0:15:43–0:15:44
Ah, okay.
Florian Clauß
0:15:45–0:15:45
...unterschieden.
Micz Flor
0:15:47–0:15:50
Weil wir in der letzten Folge mal Harvey gesagt haben.
0:15:50–0:15:56
Es gibt, Raya, sage ich jetzt mal, Raya hat eine Szene, in der sie sich im Spiegel sieht.
0:15:57–0:16:00
Und das Spiegelstadium und Lacroixs Interpretation des Spiegelstadiums spielt
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da eine wichtige Rolle, weil das Spiegelstadium ist etwas, es gibt auch den
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Spiegeltest, welche Tiere können sich im Spiegel erkennen.
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Da gibt es diese Klassiker, dass man zum Beispiel auf dem Delfin hat so ein
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kleines Fleckchen montiert und der checkt dann im Spiegel irgendwann,
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dass er da was in der Flosse hat und versucht das wegzumachen.
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Welche Tiere können das, welche Tiere können das nicht.
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Also es war keine Frage, aber...
Florian Clauß
0:16:28–0:16:31
Nein, ich will nicht wieder über Tintenfische reden.
Micz Flor
0:16:31–0:16:33
Genau, der kann das nämlich nicht zum Beispiel.
Florian Clauß
0:16:34–0:16:35
Ich habe überhaupt keine Ahnung.
Micz Flor
0:16:35–0:16:40
Der Tintenfisch kann das nicht, aber wie der erwarten kann, der Putzerfisch kann das.
0:16:40–0:16:48
Der Putzerfisch kann Farbflecken im Spiegel erkennen und dann auch wieder entfernen.
0:16:48–0:16:52
Und es ist für die menschliche Entwicklung so ein wichtiger Moment,
0:16:53–0:17:00
dass man sein Spiegelbild erkennt und dann, und das ist eben dann Lacans Beschreibung
0:17:00–0:17:02
dieses Momentes zwischen 6.
0:17:02–0:17:11
Und 18. Monat, wo das passiert, dass Lacan und das war jetzt wirklich so,
0:17:11–0:17:14
bei Samuel habe ich glaube ich genau das gesagt,
0:17:14–0:17:19
als ich gemerkt habe, Samuel erkennt sein Bild im Spiegel, im Badezimmer beim
0:17:19–0:17:22
Zähneputzen, das gesagt wird, ja, das bist du.
0:17:22–0:17:28
Einer hat das Bild gezeigt. Das bist du. Und Samuel sieht sich gerade immer als du.
0:17:28–0:17:32
Also in der Sprache ist er noch so, wir haben immer Konflikte,
0:17:32–0:17:37
wenn ich zum Beispiel sage, magst du das Essen oder soll ich das Essen? Dann sagt er du.
0:17:37–0:17:40
Und dann denke ich, er sagt natürlich mir, ich soll das Essen,
0:17:40–0:17:43
weil ich bin ja für ihn du, aber er sagt du, weil er ist ja du,
0:17:44–0:17:47
wenn man ihn immer mit du adressiert. Möchtest du das Essen?
Florian Clauß
0:17:47–0:17:49
Das passiert mit Kindern von Psychotherapeuten.
Micz Flor
0:17:49–0:17:55
Will ich nur sagen. Genau, wir sind also schon früh in einem angemessenen Raum
0:17:55–0:17:58
der Frustration, um die Autonomieentwicklung des Kindes zu fördern.
Florian Clauß
0:17:58–0:18:00
Ein total empathisches Kind.
Micz Flor
0:18:01–0:18:09
Genau, muss für Papa mitdenken. Aber Lacan sagt eben, wenn das Kind sich im
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Spiegel erkennt, bekommt es von meistens den Eltern von irgendjemand gesagt,
0:18:14–0:18:18
Und dann passiert ja etwas, dass das Kind nicht sagt, das bin ich,
0:18:18–0:18:23
sondern das Kind hat auf einmal einen Blick auf sich, wie die Gesellschaft es auch auf sich hat.
0:18:24–0:18:28
Also da entsteht nochmal ein Körperbild, was nicht so fragmentiert ist,
0:18:28–0:18:30
wie wenn man sich selber sieht und sieht die Hände und die Füße,
0:18:30–0:18:32
sondern da sieht man sich als ganzen Körper.
0:18:33–0:18:36
Und das ist das imaginäre also dieses körperbild
0:18:36–0:18:39
was wir dann auch eben immer wieder weil wo
0:18:39–0:18:44
auch ganz schön finde ich haben wir in der ersten folge über das buch gesprochen
0:18:44–0:18:49
haben da hatte ich das nämlich auch schon erwähnt glaube ich mit lack wie dieses
0:18:49–0:18:55
baby vom planeten generiert wird und sich dann so komisch bewegt was beton wahnsinnig
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macht er wird ja quasi wahnsinnig aber er wird wahnsinnig wegen dessen,
0:18:59–0:19:02
was da passiert und nicht, weil er sich dann einbildet, dass es passieren wird.
0:19:03–0:19:07
Und das, was der Planet da macht, das ist ja der Horror.
0:19:07–0:19:13
Das ist ja der Körper, der quasi eins zu eins wie das Kind von Fechner dargestellt wird.
0:19:13–0:19:18
Aber er zerreißt sich vor den Augen. Also er tut etwas, was den Körper,
0:19:18–0:19:23
also das Körperbild in Bertrand wird zerrissen durch das, was er da sieht.
0:19:23–0:19:29
Und das Imaginäre versucht eben immer, die geschlossene Gestalt im Körper irgendwie herzustellen.
0:19:29–0:19:31
Wir orientieren uns an diesen Körperbildern.
Florian Clauß
0:19:31–0:19:36
Und dadurch, dass das Kind sich da nicht symmetrisch verhält oder emotional
0:19:36–0:19:40
nachvollziehbar, ist es dann quasi zerrissen.
Micz Flor
0:19:40–0:19:45
Es ist einfach, das ist der Horror hinter der Welt. Und das ist quasi der Horror auch im Realen.
0:19:45–0:19:51
Das, was Macron real nennt, ist halt eben das, wo alle Ordnungen, die wir versuchen,
0:19:51–0:19:57
auf der imaginären oder auf der symbolischen Ebene herzustellen,
0:19:57–0:20:02
über Sprache oder über Bilder, dahinter ist halt das Reale.
0:20:02–0:20:06
Das können wir nicht wirklich erschließen, aber es ist unser großer Wunsch,
0:20:06–0:20:10
dass was wir oben drüber stülpen, dass das immer in der Lage ist,
0:20:10–0:20:16
dieses dahinter zu bändigen oder zu beschreiben.
0:20:16–0:20:21
Und das, was Solaris als Planeten macht, das sind ja diese 100 Jahre Solaristik,
0:20:21–0:20:25
ist ja wirklich das, was Lem dann irgendwie auch versucht als Grundlage.
0:20:25–0:20:29
Was ist denn, wenn wir gar nichts verstehen von dem, was vor uns ist?
0:20:32–0:20:36
Dass der Planet dauernd etwas tut, was auch erfasst und gemessen und sowas wird,
0:20:37–0:20:42
aber was in sich selbst nicht symbolisch wird oder auch bildhaft nicht geschlossen
0:20:42–0:20:44
bleibt, sondern das wiederholt sich alles nicht.
0:20:45–0:20:48
Dann nennen die das halt die Symmetriaden oder die Asymmetriaden.
0:20:48–0:20:51
Aber in sich selbst fühlt sich das beim Lesen schon wie ein Kompromiss an.
0:20:51–0:20:54
Im Prinzip entstehen da Formen und keines wie die anderen.
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Man weiß nicht, wie die funktionieren. Das heißt, der Planet ist das Reale im
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Lacan'schen Sinne als etwas, was wir weder imaginativ oder über das Bild,
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über ein Körperbild oder über die Symbolik, über die Sprache beschreiben,
0:21:10–0:21:13
erfassen und damit auch irgendwie kontrollieren können.
0:21:13–0:21:18
Und das ist halt dann auch eigentlich ein Horror, ein großer Schrecken.
0:21:18–0:21:19
Es ist unkontrollierbar.
Florian Clauß
0:21:19–0:21:21
Und jetzt sind wir zurück zum Film.
Micz Flor
0:21:21–0:21:29
Und im Film ist es so, dass dieses Spiegelbild, also das Reha,
0:21:29–0:21:32
sieht sich irgendwann im Spiegel in diesem Film.
0:21:32–0:21:36
Und das ist dann auch der Moment, was du bei Tarkovsky auch beschrieben hast,
0:21:36–0:21:45
wo die Frau eine eigene Identität, ein eigenes Selbstverständnis nochmal entwickelt.
0:21:45–0:21:51
Und das ist im Film, finde ich, schon ganz gut hergestellt über diesen Moment,
0:21:51–0:21:54
also über ein Bild zu schauen, über ein Spiegelbild zu schauen,
0:21:54–0:21:56
sich nochmal im Ganzen zu sehen, sich geschlossen wahrzunehmen.
0:21:56–0:21:59
Ich bin in dieser Welt, ich sehe die Welt dahinter.
0:22:00–0:22:05
Das finde ich, ist da schon ganz gut an Lacroix anzulehnen. Ich glaube nicht,
0:22:05–0:22:07
dass es vielleicht so geplant war, aber man kann es so anlehnen.
0:22:08–0:22:13
Und dann entsteht etwas, was ich auch ganz interessant finde,
0:22:13–0:22:26
dass wir bei Soderbergh wie auch bei Tarkovsky immer wieder auch Bilder aus
0:22:26–0:22:28
der Erde haben, von der Erde haben.
0:22:29–0:22:34
Bei Tarkovsky sind es aber hauptsächlich Bilder, oder du hattest auch gesagt,
0:22:34–0:22:37
dass da was noch rausgeschnitten wurde, in der die Frau nicht vorkommt.
0:22:38–0:22:47
Die Frau hat dann nur uns erzählt, weil die Bilder von der Frau im Fiebertraum,
0:22:47–0:22:50
ist das da gemischt? Ja. Ja doch, okay.
0:22:51–0:22:54
Und bei Rea ist es so, dass wir.
0:22:57–0:23:03
Bilder auch von Calvin und Rea auf der Erde sehen, als Rückblick,
0:23:03–0:23:04
um das alles zu verstehen.
0:23:04–0:23:09
Die Geschichte ist ja die, dass Calvin, seine Frau hat sich umgebracht.
0:23:11–0:23:16
Er fühlte sich im Buch schuldig, weil er hatte da Giftspritzen im Schrank liegen
0:23:16–0:23:18
lassen und er wusste, dass sie ein bisschen instabil war.
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Im Film finde ich Clooney überhaupt nicht glaubwürdig, sondern,
0:23:22–0:23:25
das kann man auch nochmal gleich inhaltlich drüber reden, Aber auf jeden Fall
0:23:25–0:23:27
ist es eine andere Geschichte.
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Und zwar war sie schwanger und hat abgetrieben, ohne es ihm zu sagen.
0:23:30–0:23:32
Das konnte ihr nicht verzeihen.
0:23:32–0:23:37
Und sagt dann auch noch so brutale Sätze, wo sie sagt, du weißt,
0:23:37–0:23:40
dass ich das nicht wollte, wenn ich konnte oder sowas.
0:23:41–0:23:44
Und ich wusste nicht, dass du es so sehr willst. Und dann sagt sie,
0:23:44–0:23:47
ja, warum fragst du mich nicht?
0:23:47–0:23:49
Das ist jetzt paraphrasiert, weiß nicht mehr. Aber der wichtige Satz ist halt,
0:23:50–0:23:54
wenigstens irgendwas, was in diesem Haus mal lebendig wäre. Also so richtig,
0:23:54–0:23:57
sagt man glaube ich, unter der Gürtellinie.
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Und das sind so Rückblicke, die wir auf die Erde haben.
0:24:03–0:24:06
Und dann gibt es eben auch, und das fand ich damals beim Gucken,
0:24:06–0:24:09
ohne es genau zu analysieren, aber fand ich interessant,
0:24:10–0:24:14
weil anders als bei Tarkovsky hatte ich das Gefühl, dass Reha eigentlich mehr
0:24:14–0:24:19
beschreibende Perspektive bekommt.
0:24:19–0:24:26
Also mehr, nicht einfach nur mehr Identität bekommt, sondern auch mehr Empathie bekommt.
0:24:26–0:24:32
Dass man beginnt, die Geschichte des George Clooneys, der halt irgendwie seine
0:24:32–0:24:36
Frau endlich auf dieser Station wieder trifft, dass man beginnt,
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irgendwie mehr durch ihre Augen auch zu sehen, was für ein...
0:24:41–0:24:44
Ja, der war halt so, das ist ein komisches Wort, was ich jetzt sage,
0:24:44–0:24:47
der war so ein bisschen so ein Scharlatan. Er hatte dann halt so ein,
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The death shall have no dominion. Er hatte so ein Zitat von einem Poeten,
0:24:59–0:25:04
irgendwie eher quasi beim ersten Kennenlernen oder beim Daten irgendwie so untergeschoben.
0:25:04–0:25:06
Sie trifft ihn dann später nochmal in so einen Buchladen.
Florian Clauß
0:25:06–0:25:09
Das ist aber der gemeinsame Lieblingspoet von den beiden.
Micz Flor
0:25:10–0:25:15
Nein, es ist nämlich dann so, in dem Buch, da hat sie dann ein Buch mit Poems,
0:25:15–0:25:16
was kennst du denn noch von ihm?
0:25:16–0:25:21
Und er kennt nichts. Das war halt echt so ein Dating-Trick, er kennt halt dieses eine Ding.
0:25:21–0:25:26
Und dann sagt er, ah, there's this other one that's really important.
0:25:26–0:25:30
There was a man from Kentucky, hat sie irgendwie gesagt. Und dann merkst du
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halt so, der hat sie halt so rumgekriegt.
0:25:33–0:25:38
Und er sagt auch beim ersten Mal, wo sie sie sehen, wo Giberian dann sagt,
0:25:39–0:25:41
She's difficult, but she's worth it.
0:25:41–0:25:47
Weißt du, was auch so eine sehr ekelhafte Sprache über die Frau ist.
0:25:48–0:25:51
Und dann sagt Clooney...
Florian Clauß
0:25:51–0:25:52
Ja, sie ist kompliziert.
Micz Flor
0:25:52–0:25:55
Ja, sie ist kompliziert, aber sie ist es wert. Und dann sagt er,
0:25:56–0:25:59
genau, und dann sagt Clooney, Maybe she needs a therapist.
0:26:00–0:26:06
A shrink. Vielleicht braucht sie einen Therapeuten. Das ist irgendwie so, das ist ekelhaft.
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Also wenn man das im Rückblick dann auch so mitbekommt, aber man lässt es anfangs
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so durchgehen, aber dann nach diesem Spiegelbild beginnt eben auch sie die Geschichte zu erzählen.
Florian Clauß
0:26:15–0:26:18
Shrinking ist therapieren. Shrinking.
Micz Flor
0:26:19–0:26:21
Genau, Shrink. Wie Schrumpfkopf.
Florian Clauß
0:26:23–0:26:24
Ungefähr das Gleiche.
Micz Flor
0:26:24–0:26:30
Ja, so. Und da fand ich jetzt beim nochmal, also ich fand damals,
0:26:30–0:26:31
fand ich es interessant,
0:26:31–0:26:39
dass man ihr, oder Soderbergh in dem Fall, ihr einen Teil der Geschichte übergeben
0:26:39–0:26:42
hat, dass sie die selber erzählen kann, dass nicht nur über sie gesprochen wird
0:26:42–0:26:45
und sie quasi eine Identität bekommt,
0:26:45–0:26:48
sondern auch, dass sie in der Vergangenheit eine eigene Meinung bekommt.
0:26:48–0:26:51
Und da ist eine Szene, die finde ich auch bildhaft sehr schön,
0:26:51–0:27:02
wo sie mit Giberian, der von der Station kommt, und eben Chris auf der Erde im Gespräch sitzt.
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Und du siehst einfach, der Ton ist dann irgendwie runtergedreht und sie sitzt
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halt so da, so ein bisschen lost.
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Ja, nicht lost, sondern das ist eher so...
0:27:14–0:27:18
So eine Mischung aus wütend und enttäuscht und reißt sich aber zusammen.
0:27:18–0:27:22
So, er sitzt halt einfach ergeben und sieht vor sich ohne Ton zwei Männer,
0:27:22–0:27:25
die halt irgendwie die Welt erklären, so Mansplaining mäßig.
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Und dann zum Schluss noch Clooney, ich muss mich korrigieren,
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der hat doch andere Blicke noch drauf, auf der Erde im Rückblick,
0:27:31–0:27:33
aber in der Raumstation hat er nur einen Blick.
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Und dann guckt er sie an und das ist wirklich sehr gut gespielt.
0:27:37–0:27:45
So ein bisschen so so ach streng dich doch ein bisschen mehr an aber egal was
0:27:45–0:27:50
das irgendwie merkst du dass das er sie nicht gut das.
Florian Clauß
0:27:50–0:27:55
Ja es ist alles sehr klischeehaft erzählt also die ganze die ganze die ganze
0:27:55–0:27:59
backstory von denen diese ganze konflikt zwischen denen das ist alles so ein
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bisschen so und diese diese Nullerjahre New York,
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Ästhetik, wo die dann halt irgendwie...
Micz Flor
0:28:05–0:28:06
Mit Regen.
Florian Clauß
0:28:06–0:28:11
Mit Regen, bisschen Blade Runner dazu. Also ich finde das sehr,
0:28:13–0:28:17
flach. Die ganze Geschichte ist extrem flach zwischen den beiden.
Micz Flor
0:28:17–0:28:20
Und dann ist es halt so, das wollte ich noch sagen, für das Storytelling mit
0:28:20–0:28:26
ihr, was ich interessant finde, ist, das ist jetzt dann wieder eher so ein Sprung in die,
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Psychoanalyse. und zwar gibt es den Begriff der projektiven Identifikation und den kann man,
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also ich sage Ihnen jetzt mal an einem schlechten Beispiel aber das macht es
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irgendwie fühlbar du bist jetzt irgendwie mit jemand und du bist so in einem
0:28:49–0:28:50
Konflikt wir beide sind im Konflikt,
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wir haben jetzt 300 Euro ausgegeben für das Aufnahmegerät und wir wollen 50-50
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und ich rücke das Geld nicht gleich raus,
0:28:58–0:29:00
Und dann reden wir drüber.
Florian Clauß
0:29:01–0:29:02
Völlig in den Haaren herbeigezogen.
Micz Flor
0:29:02–0:29:07
Und dann würde ich zum Beispiel in dem Moment sagen, jetzt sei doch nicht so aggressiv.
0:29:08–0:29:13
Und in dem Moment würdest du vielleicht innerlich diese Aggression so spüren,
0:29:13–0:29:15
die dann einfach so ausgelöst wird durch mich.
0:29:16–0:29:21
Projektive Identifikation ist das, aber ohne den spürbaren Teil.
0:29:21–0:29:25
Der Auslöser von mir, der kommt. Du würdest stellvertretend für mich diese ganze
0:29:25–0:29:29
Aggression des Gesprächs fühlen und ich wäre irgendwie relativ entspannt bei dem Ganzen.
0:29:30–0:29:33
Wo projektive Identifikation, deshalb finde ich das wichtig,
0:29:33–0:29:36
für diesen Film drinsteckt.
0:29:37–0:29:42
Ist Björn, auch ein Psychoanalytiker aus London.
0:29:43–0:29:46
Den hatte ich auch schon mal erwähnt, glaube ich, für Gruppenpsychotherapie
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aus den 40er, 50er Jahren.
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Der hat irgendwann mal so beschrieben, dass in dieser Beziehung zwischen Mutter
0:29:56–0:30:00
und Kind, das war ja damals immer Mutter und Kind, also Bezugsperson Kind,
0:30:00–0:30:04
dass das Kind sehr limitierte Mittel hat, zu kriegen, was es will.
0:30:04–0:30:09
Das kann es weder sprachlich äußern, also symbolisch, noch kann es das irgendwie
0:30:09–0:30:12
anders über Symbole darstellen. Das kann es nicht sagen.
0:30:14–0:30:19
Aber es ist trotzdem so, dass das Kind dafür sorgt, dass es versorgt wird.
0:30:19–0:30:23
Es ist süß und es ist laut und es tut diese Dinge. Und Björn hat da mal gesagt,
0:30:23–0:30:27
dass dieser Prozess oder dieses Phänomen der projektiven Identifikation,
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das Kind sehr gut dahin bringen kann, dass es über die Mutter,
0:30:34–0:30:39
das ist nämlich dann da, wo das Ganze ausgeliebt wird, bekommt, was es braucht.
0:30:40–0:30:45
Also das fand ich so ganz interessant, auch in Bezug auf Solaris,
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wenn man sich überlegt, dass diese Gäste,
0:30:48–0:30:56
die da entstehen aus dem Sud von dem Planeten Solaris, Was werden diese Gäste
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geschaffen? Die kommen dann so in die Welt.
0:31:00–0:31:06
Und dass das auch so eine Beziehung ist, die am Anfang ja sehr symbiotisch angelegt
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ist, auch wenn die alle schon so erwachsen tun.
0:31:07–0:31:13
Aber die Frauen im Buch und in den Filmen können sich ja nicht mal von dem Mann
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trennen am Anfang. Erst mit der Zeit ist diese Trennung möglich.
0:31:16–0:31:20
Am Anfang ist es ja so, dass wenn Chris das Zimmer verlässt,
0:31:20–0:31:22
dann treten die die Tür ein. Nein, die werden da einfach ganz,
0:31:23–0:31:26
also sie sind selber überrascht und die können dann, also das in dem Soderbergh-Film
0:31:26–0:31:29
auch, kann sie sehr gut erklären, wie es sich anfühlt.
0:31:29–0:31:31
Sie weiß aber nicht, wo es herkommt. Sie weiß ja nicht, was sie dagegen tun kann.
Florian Clauß
0:31:31–0:31:35
Ja, sie kann sich auch schneller von ihm lösen. Ja, genau.
Micz Flor
0:31:35–0:31:40
Die Emanzipation bei ihr, also diese Autonomiebewegung ist bei ihr schneller,
0:31:40–0:31:45
deutlicher und auch, finde ich, narrativ besser angelegt.
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Also sie wird mehr Protagonistin.
Florian Clauß
0:31:48–0:31:53
Ja, weil sie aber auch eine viel stärkere Identität eben entwickelt und zeigt.
0:31:54–0:32:00
Also das heißt, ihre ganze Backstory ist ja dann zu sehen und sie ist ja auch
0:32:00–0:32:03
dann, sie hat ja diese Information auch mit drin.
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Das heißt, sie weiß um diesen Konflikt.
Micz Flor
0:32:08–0:32:14
Und die kriegt auch die Information, aber was ich ganz in der ersten Folge gesagt
0:32:14–0:32:20
habe, als meine Billo-Schnell-Hüfte-Geschoss-Interpretation,
0:32:20–0:32:27
das ist das ganze Buch, da geht es quasi nur um Prometheus, der Mann, Sperma, Calvin,
0:32:27–0:32:32
die Station Frau und dann entsteht da quasi Leben in Utero und wird dann irgendwie
0:32:32–0:32:35
auf dem Planeten entlassen.
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Und dass das halt auch so eine frühkünftige Entwicklungsgeschichte ist Und wenn
0:32:38–0:32:42
ich das jetzt aber wieder aufgreife und dann dahin lege, dann könnte ich sagen,
0:32:42–0:32:47
dass das Entstandene, also jetzt nicht Calvin, sondern die Frau, die entstanden ist,
0:32:47–0:32:52
dass die am Anfang natürlich schon mitkommt mit so einer Ahnung.
0:32:52–0:32:54
Also es sind Anlagen drin, die ihr helfen.
0:32:54–0:32:58
Also es ist jetzt nicht completely blank, sondern es gibt schon Strukturen,
0:32:58–0:33:04
die existieren, aber erst über die Interaktion mit Calvin kann sie sich entwickeln.
0:33:05–0:33:09
Und das ist, glaube ich, ein Punkt, der gar nicht so anders ist.
0:33:09–0:33:12
Also als am Anfang ist sie über die projektive Identifikation,
0:33:12–0:33:16
wie zum Beispiel Schreien und Verlass mich nicht und so festhalten.
0:33:17–0:33:22
Ist sie die Person, die trotz Orientierungslosigkeit ihn kontrollieren kann.
0:33:23–0:33:27
Und später mit der Entwicklung und der zunehmenden Autonomie,
0:33:27–0:33:32
dass sie sich dann auch von ihm entfernen kann, kommt sie dann halt raus aus
0:33:32–0:33:33
dieser Symbiose langsam.
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Und er erfährt sich dann natürlich über Kelvin und, das fand ich aber ganz interessant,
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es gibt bei Soderbergh Rückblicke aus der Erde, von der Erde,
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die nur sie haben kann, weil er ist nicht anwesend.
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Ja, also das heißt, wir haben ja die ganze Zeit in dem Buch und auch bei Tarkovsky
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so dieses Gefühl, alles was sie sein kann,
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ist etwas, was sie von ihm weiß oder was er als Bilder mitgebracht hat.
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Aber es gibt die Szenen des Suizids bei Soderbergh, in denen ihre Geschichte,
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ihre Bilder ohne seine Anwesenheit erzählt werden.
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Und das ist also ich
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sagen ich finde das ich finde das so ein bisschen beides auf der einen
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seite finde ich das inkonsequent wenn man jetzt einfach nur
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auf das material des buchs schaut das dann auf einmal man für den filmischen
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effekt dann diese wunderschöne frau auch zeigt wie sie einfach auch ab in abwesenheit
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von kelvin dann irgendwie dinge erlebt.
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Ich fand es aber vor dem Hintergrund dieser Autonomiebestrebung interessant
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zu sehen, dass es an diesen Punkt kommt,
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wo die eigene Geschichte irgendwann notwendigerweise eine Geschichte wird,
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ohne die Anwesenheit des versorgenden Menschen in der Symbiose.
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Und dass sie dann deshalb auf einen übertragenen Sinne irgendwann in der Lage
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ist, auch ihre eigene Geschichte zu interpretieren. In den Bildern,
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wo Calvin anwesend ist, was ich vorhin beschrieben habe, sowieso schon.
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Da sieht man sie auf einmal in ihrer resignierten Wut ihm gegenüber.
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Da sieht man das Unglück, dieses Gefühl nicht gesehen zu werden.
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Und später dann bis hin zu dem Punkt, wo Bilder entstehen in ihr,
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die wir dann auch sehen dürfen als Zuschauer, die völlig ohne die Mutter Calvin passieren können.
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Das fand ich so ganz, ganz interessant.
Florian Clauß
0:35:49–0:35:55
Ja gut, aber ich meine, die Frage ist halt irgendwie so, ist es jetzt eine Perspektive
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auf die Figur, wie sie dann auf der Station erscheint?
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Oder ist es eher so eine Backstory oder eher Material für die Backstory,
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die zu dieser Traumatisierung dann geführt haben bei Chris Calvin?
Micz Flor
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Es fühlt sich an wie Backstory, aber die halt eben...
Florian Clauß
0:36:12–0:36:17
Ja, und dann ist die Frage, was ist denn jetzt diese Figur auf der Station,
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was hat die denn noch für eine Rolle?
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Also dann vermischt sich ja dann quasi.
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Also du kriegst ja Informationen, die sie eigentlich nicht haben kann,
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die sie aber dann trotzdem hat.
0:36:27–0:36:31
Oder löst sich das ja nicht auf?
Micz Flor
0:36:32–0:36:34
Ne, genau. Und das bleibt halt dann viel mehr noch.
0:36:35–0:36:40
Hoffnungsvoll. Also auch wenn die Geschichte sich genauso abspult wie im Buch
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und so, also zum Schluss wird auch sie annihiliert von Gordon.
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Das muss man vielleicht auch noch erwähnen.
0:36:47–0:36:54
Es ist ja so, dass Lems Buch nur Männer in Entscheidungsposition zeigt irgendwie
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und man hat so ein bisschen das Gefühl,
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dass Soderbergh sagt, nee, also da müssen wir ein bisschen diverser werden und
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hat dann quasi gleich eine Frau und eine schwarze frau irgendwie in einer person
0:37:07–0:37:11
zusammengebracht um das glaube ich ein bisschen auszuhebeln.
Florian Clauß
0:37:11–0:37:15
Ja das waren die nuller jahre ich meine das war jetzt natürlich auch klar.
Micz Flor
0:37:15–0:37:19
Ich finde das ja gleichzeitig richtig aber andererseits auch ein bisschen heavy
0:37:19–0:37:22
handed so in der art also das ich.
Florian Clauß
0:37:22–0:37:26
Fand die figur aber jetzt auch nicht so wie den ursprünglichen Sartorius weil
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sie ja wirklich so die diejenige ist die dann halt auch die richtigen entscheidungen
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im richtigen moment trifft also am
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Ende, wenn dann halt der Planet sich beginnt aufzublasen, ja,
0:37:37–0:37:39
das dann halt auch, jetzt müssen wir los.
0:37:39–0:37:46
Also klar, ich meine, die Frage ist ja, woher kommen diese blutigen Handspuren?
0:37:46–0:37:47
Das wird ja dann auch aufgelöst.
0:37:48–0:37:52
Das ist ja noch so, das ist dann das Blut am Anfang von den,
0:37:52–0:37:56
von, wenn du, wenn wir dann Chris Calvin auf der Station ankommen sehen,
0:37:57–0:38:03
sehen wir überall Blutspuren und das hat auch diesen Horror-Effekt, Effekt.
0:38:03–0:38:07
Man weiß noch nicht, ob es jetzt ein Horrorfilm ist oder wie sich der Film entwickelt.
0:38:07–0:38:16
Und entweder ist eben dann Gordon diejenige, die dann dieses Frankenstein-Wissenschaftlerin
0:38:16–0:38:20
ist, die Monster dann irgendwie auseinanderbaut.
0:38:20–0:38:23
Oder die kommen woanders her, wie sie Blutsprache.
0:38:24–0:38:28
Und das kriegen wir dann am Ende mit, weil auch da kann man nochmal vielleicht
0:38:28–0:38:34
sagen, dass diese Figur des Snout, die ist großartig gespielt,
0:38:34–0:38:37
von Snow, von, wie heißt der Schauspieler?
Micz Flor
0:38:37–0:38:39
Ich habe den Namen vergessen.
Florian Clauß
0:38:39–0:38:43
Aber der spielt öfter solche Rollen.
0:38:43–0:38:54
Also so ein völlig wirren Typ, der so sehr abgehakt spricht,
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aber gleichzeitig sehr magisch daherkommt.
Micz Flor
0:39:00–0:39:04
Ja, also es ist ein ganz anderer Charakter. Er heißt Snow, nicht Snout.
0:39:04–0:39:08
Er ist irgendwie jung, hört Rap und hat halt eben auch so eine Handgestik irgendwie
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drauf und fängt immer Sätze an.
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So, dass er aber dauernd bekifft ist, macht er die Sätze irgendwie fertig.
0:39:14–0:39:19
Aber es gibt immer so Momente, wo er den Satz anfängt und dann verliert er seinen
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eigenen Faden nach drei Worten und dann guckt er kurz den Geiste,
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dann fällt ihm ein gutes Wort ein und dann sieht man so ein bisschen den Stolz
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in seinem Gesicht, dass ihm dieses Wort eingefallen ist.
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Und dann sagt er das Wort und macht einen Punkt dahinter.
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Aber irgendwie hält der Satz nicht.
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Aber neben gehackten ist es dann so, dass eben rauskommt. Und das ist natürlich
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auch noch ein interessanter Aspekt von der Dianze, dass der Snow,
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den wir sehen, ist ein Gast.
0:39:47–0:39:54
Also ist eine künstliche Menschine von Solaris hergestellt.
0:39:54–0:39:59
Und er erklärt es dann auch zum Schluss, dass er sein in gewisser Weise.
0:40:02–0:40:06
Sein Original umgebracht hat, weil er erklärt, er sagt, ja, ich war hier irgendwie,
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stellt euch mal vor, wie es mir geht, ich bin auf die Welt, ich kann das jetzt
0:40:10–0:40:12
nicht so, aber ich bin auf die Welt gekommen und in den ersten zehn Sekunden
0:40:12–0:40:15
muss ich mich selbst umbringen, damit ich überhaupt hier sein darf und sowas.
0:40:15–0:40:21
Also er erzählt es dann so, irgendwie traumatisiert, aber irgendwie auch teilnahmslos.
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Und er ist dann halt eine Menschine, die ohne äh ohne ja, gegenüber über sich
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entwickelt hat, sozusagen.
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Er war einfach auf dem Chef und wurde dann halt...
Florian Clauß
0:40:37–0:40:42
Ja, aber es wird berichtet, es ist nicht so aggressiv, dass er dann quasi so
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wie bei Körperfresser kommt, wo
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dann halt die ausgebrüteten Kopien dann anfangen, die Wirte zu ermorden.
0:40:51–0:40:53
Sondern es ist so, dass es ein Unfall wohl war.
Micz Flor
0:40:54–0:40:59
Nee, der andere wollte ihn umbringen. Er hat sich quasi nur gewehrt.
Florian Clauß
0:40:59–0:41:06
Ja, genau. Genau, er wollte eben nicht umgebracht werden, also er ist auch nicht
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so das aggressive Potenzial, was man hier vermuten könnte.
Micz Flor
0:41:10–0:41:18
Und dadurch, dass bei Soderbergh diese Liebesgeschichte auch noch mehr nach vorne gebürstet wird,
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ist auch dieser Moment, der im Buch und in Tarkovsky ist, dieser Moment, wo Rhea erfährt,
0:41:29–0:41:31
dass vorher schon mal eine da war,
0:41:31–0:41:36
die dann weggeschickt wurde und jetzt irgendwie um den Planeten kreist.
0:41:38–0:41:45
Das kriegt sie von Gordon gesagt und das zu hören, da ist man,
0:41:45–0:41:48
finde ich, schon so weit auch als Zuschauer identifiziert mit Rea,
0:41:48–0:41:51
dass das wirklich alles nochmal auf den Kopf stellt.
0:41:51–0:41:55
Also gerade in dem Moment, wo man wirklich sich geöffnet hat dafür,
0:41:55–0:41:59
dass da was sein, dass da doch was ist und dass das alles irgendwie eine Bedeutung
0:41:59–0:42:03
hat, sich entwickelt und dass man sich da vielleicht, dass man da durcharbeiten könnte.
0:42:03–0:42:06
In dem Moment wird dann auf einmal beides klar.
0:42:06–0:42:12
Das eine ist, dass sie sich schon mal umgebracht hat und er sie auch schon mal jetzt wieder.
0:42:13–0:42:19
Und das zweite auch, dass sie nicht einzigartig ist, dass sie eine andere ist.
Florian Clauß
0:42:20–0:42:25
Ja, es wird quasi die ganze Individualität, das Konzept der Individualität wird
0:42:25–0:42:29
komplett über den Haufen gestellt, über den Haufen geworfen.
Micz Flor
0:42:29–0:42:33
Ja, und die Die Einzigartigkeit der Beziehung und so auch. Und dann ist natürlich
0:42:33–0:42:38
sie auch nichts weiter als Trophy Wife für Calvin.
0:42:38–0:42:41
Also dann ist es halt so, okay, sie sieht super aus.
0:42:41–0:42:44
Sie ist ein bisschen kompliziert, aber sie ist es wert.
0:42:45–0:42:47
Die hätten bestimmt hübsche Kinder gehabt, aber sie hat abtreiben lassen.
0:42:48–0:42:50
Dann ist er ausgezogen, hat sie sich umgebracht.
0:42:50–0:42:54
Dann schickt er sie wieder weg im Weltraum. Dann kommt sie nochmal dazu und
0:42:54–0:42:55
sagt, okay, wir bleiben zusammen.
0:42:55–0:42:59
Er meint es auch diesmal ernst. Und irgendwie kann man das dann alles so nicht
0:42:59–0:43:00
mehr so richtig glauben.
0:43:02–0:43:08
Aber wie wir dann erfahren, ich binde an die Anfangsszene an mit dem geschnittenen Finger,
0:43:08–0:43:16
sehen wir im Abschluss Calvin wieder in genau seiner Küche, auch wieder am Gemüse
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schneiden, auch wieder am Hacken.
0:43:18–0:43:21
Wir wissen nicht, was wirklich passiert ist mit dem sich ausdehenden Solaris.
0:43:21–0:43:25
Er schneidet sich den Finger, er hält den Finger unter das Wasser und er reibt
0:43:25–0:43:28
und da ist gar keine Wunde.
0:43:29–0:43:33
In dem Moment geht die Tür auf, Rea steht da.
0:43:35–0:43:41
Und er spricht sie an und er sagt, glaube ich, am I dead oder are we dead oder sowas.
0:43:41–0:43:45
Dann sagt sie, bin ich tot oder so.
0:43:45–0:43:48
Und dann sagt sie, wir müssen nicht mehr in diesen Kategorien denken.
0:43:49–0:43:50
Und dann küssen sie sich.
0:43:51–0:43:53
Und dann ist.
Florian Clauß
0:43:53–0:43:56
Es Ende Gelände, aus die Maus. So der Berg, so der Film.
Micz Flor
0:43:56–0:43:57
So lala.
Florian Clauß
0:43:58–0:44:02
Aber ich habe da nochmal so einen Interpretationsansatz. Ich weiß nicht,
0:44:02–0:44:06
ob du den folgen kannst. Aber das wäre für mich dann immer so ein bisschen so,
0:44:06–0:44:10
wo dann noch ein bisschen so mehr Reiz reinkommt.
0:44:12–0:44:15
Nämlich, das geht auch so auf Gordon. Gordon hat ja, checkt ja die Situation
0:44:15–0:44:19
und die ist ja auch so diejenige, die dann halt sagt, so Security-mäßig,
0:44:19–0:44:25
als es darum geht, dann Ria mit zur Erde zu nehmen. Du weißt ja nicht, was passiert.
0:44:25–0:44:30
Du weißt ja nicht, ob der Ozean, ob diese Intelligenz in irgendeiner Form dann
0:44:30–0:44:35
auch eine Form, Also ob die jetzt dann spreaden kann.
0:44:35–0:44:42
Und ich habe das jetzt so gesehen, das ist wirklich so ein bisschen wie bei Tanz der Vampire.
0:44:42–0:44:47
Wenn die Bosskutsche wegfährt, wenn die Kutsche wegfährt, hinten der Vampir drauf sitzt.
0:44:47–0:44:52
Und das ist jetzt quasi diese Entitäten, die dann aus diesem Ozean entstanden
0:44:52–0:44:56
sind, dass die jetzt geschafft haben, auf die Erde zu kommen und dass die jetzt
0:44:56–0:44:58
anfangen, die Erde zu besiedeln.
0:44:58–0:45:01
Also das ist wirklich so eine Intruder-Geschichte am Ende. Ach so.
Micz Flor
0:45:01–0:45:02
Dass das wirklich auf der Erde.
Florian Clauß
0:45:02–0:45:06
Ist und er wirklich auch eine Kopie ist. Genau, und er ist auch eine Kopie und
0:45:06–0:45:10
der andere ist dann halt auf der Raumstation verrottet, mit dem Kind zusammen,
0:45:10–0:45:15
aber dass seine Kopie mitkommt auf die Erde mit ihr zusammen und dass die dann
0:45:15–0:45:17
halt wirklich so die Erde kolonialisieren.
0:45:17–0:45:20
Das fände ich jetzt mal ein gutes Ende.
Micz Flor
0:45:22–0:45:23
Wow.
Florian Clauß
0:45:25–0:45:31
Also es ist halt Tanz der Vampire. ja interessant aber wir sind jetzt auch hier
0:45:31–0:45:33
am ende unserer tour übrigens ja.
Micz Flor
0:45:33–0:45:38
Das war es also das waren jetzt für euch drei folgen die letzten zwei zunehmend
0:45:38–0:45:44
langsamer vielleicht aber ich hoffe es war jetzt noch nahrhaft wir.
Florian Clauß
0:45:44–0:45:50
Sind wir sind jetzt biessdorf wir sind jetzt biessdorf hier ist schloss biessdorf
0:45:50–0:45:55
das ist öfters mal ein ausflugsziel für uns am sonntag hat biessdorf Wahnsinnig.
0:45:55–0:45:59
Biesdorf hat einen Café, hat eine kleine Galerie.
0:45:59–0:46:04
Der Schlosspark ist wirklich einen Ausflugsstil wert.
0:46:05–0:46:07
Und mit dieser Bahn fahren wir jetzt zurück.
0:46:08–0:46:12
Ich muss auf jeden Fall zum Bahnhof Lichtenberg.
Micz Flor
0:46:13–0:46:14
Okay.

Mehr

Satorius: „Sie sind keine Frau, Harvey ist tot. Sie sind eine mechanische Wiederholung, eine Kopie, eine Matrize!” Harvey: „Ja, schon möglich. Aber ich werde zu einen Menschen. Ich kann schon auskommen ohne Kris. Ich liebe ihn, ich bin ein Mensch.”

Wir setzen unsere Reihe Solaris direkt fort und wir setzen unsere vorherige Episode zu Solaris als bekannt voraus. In dieser Folge begeben wir uns in den Kunstfilm der Sowjetunion: Andrei Tarkowski verfilmte Solaris 1972 mit geringem Budget. Dennoch wurde der dritte Film des Regisseurs von der Kritik als Meisterwerk gefeiert. Tarkowski hat eine eigene Filmsprache entwickelt, die er auch in diesem Film weiter ausbaut. Wir sind uns nicht ganz einig, ob wir das Genre hypnotischer oder meditativer Film nennen möchten oder einfach bei Slowcinema bleiben. Die Wirkung von Tarkowskis Film ist körperlich spürbar, auch wenn der Film, wie es Flo zur Vorbereitung gemacht hat, in 1,5-facher Geschwindigkeit läuft. Der Akt des Zuschauens wird zu einem kartharsischen Akt, der Film nimmt uns mit auf eine innere und äußere Reise des Protagonisten Kris Kelvin. Tarkowski lässt die ersten 40 Minuten des Films auf der Erde spielen, auf dem Stück Heimat von Kris, wo wir seinen Vater, seine Tante und seine Kinder kennenlernen. Und auch ein Stück Solaristik, die wissenschaftliche Lehre, die sich um den rätselhaften Ozean auf Solaris gebildet hat, in Gestalt eines engen Freundes des Vaters, Berton, der die ersten unwirklichen Erfahrungen auf dem Planeten Solaris gemacht hat. Der Ozean erscheint in Tarkowskis Solaris als wolkenverhangenes Meer, das sich gelegentlich zu Strudeln aufbäumt. Der Film hält sich streckenweise recht eng an die Romanvorlage. Die Kernaussage geht aber in eine andere Richtung, die Lem missfiel. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Kris' Beziehung zu seiner ehemaligen Geliebten Harvey. Harvey taucht als Gast von Kris auf der Raumstation Solaris auf, und es entwickelt sich eine neue Liebe, die nicht ganz der Vorlage von Stanislaw Lem entspricht. Harvey ist sich ihrer unnatürlichen Herkunft bewusst und entwickelt eine eigene Identität. Tarkowski wirft in seiner Verfilmung die Frage auf, inwieweit das Menschliche in einer unmenschlichen Umwelt Bestand haben kann. Dieses Spannungsverhältnis überträgt er auf sein Figurenensemble und schafft so eine Erlösungsgeschichte mit anthropozentrischer Perspektive in einem außerirdischen Raum. Stansilav Lem kritisierte die Reduktion des Stoffes auf ein "Familienmelodram". Tarkowski konzentrierte sich eher auf Schuld, Verantwortung und Metaphysik statt auf Lems erkenntnistheoretische Fragen. Die Liebe wird als identitätsstiftende Kraft inszeniert. Dies kulminiert in einer Szene in der Bibliothek, als die einsetzende Schwerelosigkeit das ineinander verschlungene Paar Harvey und Kris ikonenhaft in die Höhe schweben lässt, umrahmt von kulturellen Interior und Relikten wie Bildern und Büchern. Auch wir fühlen uns auf unserer Wanderung wie in einem Zwischenraum, denn die Hauptstraße, die uns nach Marzahn führt, ist für den Verkehr komplett gesperrt. Auch auf der Straße treffen wir mitten in der Woche keine Menschen. Mit Blick auf die Skyline von Marzahn und die menschenleeren Straßen fühlen wir uns wie in einem dystopischen Filmszenario, das perfekt zur Stimmung von Solaris passt.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:03
Oder nicht mehr? Schön, oder?
Florian Clauß
0:00:05–0:00:08
Ist das, was du dir sagen willst? Ganz schön.
Micz Flor
0:00:10–0:00:11
Ja, ja.
0:00:14–0:00:20
Hallo! Und? Wir machen einfach weiter, aber jetzt sind zwei Wochen vergangen,
0:00:20–0:00:21
bis das hier hochgeladen wurde.
0:00:21–0:00:26
Und zwar ist es der zweite Teil zu unserer kleinen Trilogie,
0:00:26–0:00:34
das 3-Body-Problem Solaris, also Buch, Solaris als Film von Tarkovsky und Solaris
0:00:34–0:00:36
als Film von Soderbergh.
0:00:37–0:00:43
Wir sind jetzt sozusagen mittendrin und diese Folge hat Flo vorbereitet und
0:00:43–0:00:46
wird jetzt gleich tief einsteigen.
0:00:46–0:00:50
Für die, die denken, die kommen jetzt aber erst langsam im Schwung, das ist wirklich so.
0:00:50–0:00:53
Wir haben jetzt gerade schon die, für die, die es noch nicht gehört haben,
0:00:53–0:00:58
die letzte Folge war wirklich lang, Da haben wir über das Buch von Lemm gesprochen, Solaris.
0:00:59–0:01:02
Und jetzt befinden wir uns quasi ein bisschen mehr als zehn Jahre später,
0:01:02–0:01:05
wurde das dann von Tarkovsky nochmal verfilmt.
Florian Clauß
0:01:07–0:01:12
Genau, auch Hallo von mir. Das Ganze könnt ihr auch nachlesen,
0:01:12–0:01:14
eigentlich-podcast.de.
0:01:14–0:01:19
Da haben wir noch ein paar Informationen zusammengetragen. Und zu unserer letzten
0:01:19–0:01:23
Folge, Mitch hat das schon erwähnt, die war sehr ausführlich.
0:01:23–0:01:26
Und wir setzen auch so ein paar Sachen voraus, würde ich sagen.
0:01:26–0:01:30
Also wir fangen jetzt nicht nochmal alles an, an der Solaris-Geschichte,
0:01:30–0:01:33
die zu erzählen, sondern das, was wir jetzt auch machen werden im Folgen,
0:01:33–0:01:37
Es sind die Unterschiede zu der Romanvorlage, die nochmal herauszuarbeiten.
0:01:37–0:01:40
Aber die Geschichte setzen wir jetzt als bekannt voraus.
Micz Flor
0:01:41–0:01:43
Also das heißt, du willst jetzt nicht den Film nochmal erzählen?
Florian Clauß
0:01:44–0:01:49
Den Film will ich ansatzweise, also stellenweise erzählen, da wo sich das unterscheidet.
0:01:50–0:01:54
Aber ich würde jetzt nicht nochmal so eine ausführliche, du hast ja zwei Inhaltsangaben
0:01:54–0:01:56
gemacht, eine kleine und eine große.
0:01:58–0:02:04
Und da gehen wir jetzt nicht noch mal in diese epische Breite rein,
0:02:04–0:02:09
sondern wir halten uns so ein bisschen konzentrierter auf die filmische Umsetzung.
Micz Flor
0:02:09–0:02:10
Ja.
Florian Clauß
0:02:11–0:02:15
Solaris! Das ist von Tarkovsky eine,
0:02:15–0:02:22
ja, ich glaube, es gibt wenig, wenig Regisseure im Bereich des Kunstfilmes,
0:02:22–0:02:29
die so eine Gravitation haben wie Tarkovsky, um bei den Bildern von Solaris zu bleiben.
Micz Flor
0:02:30–0:02:31
Darf ich kurz was fragen?
Florian Clauß
0:02:32–0:02:32
Ja, gerne.
Micz Flor
0:02:32–0:02:35
Weil jetzt, wenn du anfängst, habe ich auch das Gefühl, man könnte vielleicht
0:02:35–0:02:39
sagen, wer will oder noch nicht weiß, worum es geht bei Solaris,
0:02:39–0:02:43
der soll sich die letzte Folge anhören, dass wir jetzt einfach den Spaß entwickeln,
0:02:43–0:02:44
uns über den Film zu unterhalten,
0:02:45–0:02:48
und jetzt nicht erst mal eine halbe Stunde den Film erklären müssen.
Florian Clauß
0:02:48–0:02:50
Ne, würde ich auch so sehen. Also ich will jetzt auch nicht.
Micz Flor
0:02:50–0:02:54
Gut, dann sage ich es einfach mal. Also wer Solaris noch gar nicht kennt,
0:02:54–0:03:00
aber vielleicht wegen Tarkowski hier gelandet ist, der kann sich im Detail nochmal
0:03:00–0:03:02
die Geschichte in der letzten Folge anhören.
0:03:02–0:03:06
Da sprechen wir über das Buch und jetzt sprechen wir über Tarkovskys Verhältnis.
Florian Clauß
0:03:08–0:03:11
Okay, danke. Aber das habe ich doch gerade gesagt.
Micz Flor
0:03:11–0:03:12
Ja, aber ich wollte mal klarstellen.
Florian Clauß
0:03:13–0:03:16
Das ist für dich okay. Also für mich ist es auch okay.
0:03:17–0:03:20
Deswegen können wir jetzt weitermachen. Also, genau.
0:03:20–0:03:23
Ich will aber nochmal kurz ein bisschen was zu Tarkovsky sagen,
0:03:24–0:03:28
weil das ja schon eine interessante Figur ist.
0:03:29–0:03:30
Tarkovsky ist nicht sehr alt geworden.
0:03:32–0:03:41
Geboren, er ist aus russischer Abstammung. Er ist geboren 1932 im Nordosten
0:03:41–0:03:46
von Moskau, so ungefähr 300-400 Kilometer in so einer Provinz.
0:03:48–0:03:53
Gestorben ist er schon 1986 in Paris.
0:03:53–0:04:00
Er ist dann nach Paris umgesiedelt, erst später in der späteren Phase seines Lebens.
0:04:00–0:04:04
1982 ist er dann tatsächlich aus der Sowjetunion ausgewandert.
0:04:04–0:04:06
Da kommen wir auch nochmal darauf zu sprechen.
0:04:07–0:04:09
Also er ist ausgewandert, weil er natürlich gar nicht so die Bedingungen,
0:04:09–0:04:13
er hatte immer mit der Zensur zu kämpfen, er hatte immer Probleme dann auch
0:04:13–0:04:18
mit den Behörden, auch mit der Anerkennung von seinen Werken,
0:04:18–0:04:20
von der Finanzierung auch.
0:04:20–0:04:23
Also die hat nicht großartiges Budget bekommen und so weiter.
0:04:23–0:04:30
Tarkowski hat angefangen erstmal zu studieren.
0:04:30–0:04:37
Ja genau, Tarkowski war schon in jungen Jahren künstlerisch aktiv.
0:04:37–0:04:42
Also er hat ein sehr ausgeprägtes Kunstbewusstsein, schon als Kind entwickelt.
0:04:43–0:04:49
Er kommt aus einer guten, gutbürgerlichen Familie. Familie und seine Mutter
0:04:49–0:04:52
hat vor allen Dingen seine Kunsttalente gefördert.
0:04:52–0:04:56
Er hat dann Arabas, er hat glaube ich so orientalische Sprachen studiert,
0:04:56–0:04:59
das aber abgebrochen und ist an die Filmhochschule gegangen,
0:05:00–0:05:06
und hat in der Filmhochschule studiert in Moskau und hat das auch fertig studiert.
0:05:06–0:05:08
Sein Abschluss war dann 1960.
0:05:09–0:05:14
Er hat 1962 1962, Ivans Kindheit, gedreht.
0:05:15–0:05:22
Ein Film über die Geschichte eines Spilions im Zweiten Weltkrieg.
0:05:23–0:05:27
Dieser Film hat ihn dann schon internationaler Anerkennung gebracht,
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vor allen Dingen im Westen.
0:05:28–0:05:35
Der Film hat den Goldenen Löwen auf den internationalen Festspielen von Venedig gewonnen.
0:05:35–0:05:40
Vier Jahre später hat er Andrei Rubeljov, da geht es quasi um ein historisches
0:05:40–0:05:44
Werk, über den Ikonenmaler Rubeljov gedreht.
0:05:45–0:05:50
Und dann, das ist der dritte Film von ihm, 1972 Solaris.
0:05:51–0:05:56
Und ich weiß nicht, wie viele Filme du von Tarkovsky gesehen hast und wie du
0:05:56–0:05:58
die so wahrgenommen hast.
0:05:58–0:06:04
Ich muss gestehen, dass als ich jetzt diese Folge vorbereitet habe und mir Solaris
0:06:04–0:06:07
nochmal angeguckt habe, ich habe den auch vor Jahren gesehen,
0:06:07–0:06:09
aber als ich mir den nochmal angeguckt habe,
0:06:09–0:06:14
habe ich den nicht in Originalgeschwindigkeit geguckt, sondern ich habe den
0:06:14–0:06:18
einfach in 1,5-facher Geschwindigkeit gesehen. Hat aber auch noch funktioniert.
Micz Flor
0:06:19–0:06:25
Also ich habe den das erste Mal gesehen vor 25 Jahren etwa.
0:06:25–0:06:29
Und zwar hatte unsere damalige Filmredakteurin 30.
0:06:29–0:06:35
Geburtstag und hat sich das organisiert oder von manchen im Freundeskreis geschenkt bekommen.
0:06:36–0:06:40
Aber wir waren auf der Torstraße, da war so ein Jugendzentrum irgendwie,
0:06:40–0:06:42
so an der Ecke Richtung Moranienburger Tor.
0:06:42–0:06:46
Und da war ein Kino drin und das hatten die gemietet. und dann ging abends um
0:06:46–0:06:50
10 ging dann die Vorführung nur für sie und die Geburtstagsgemeinschaft los.
0:06:51–0:06:56
Tarkowski Solaris und das fand ich schon, das war total großartig.
Florian Clauß
0:06:56–0:06:58
Ja, das ist sehr passend, das Kino, das kenne ich. Das ist, glaube ich,
0:06:58–0:07:00
auch so ein Kinderkino. Ich weiß gar nicht.
Micz Flor
0:07:01–0:07:03
Ob es das noch gibt. Das war so ein Kinder-Jugendzentrum.
Florian Clauß
0:07:03–0:07:07
Ja, ja, doch, doch. Da habe ich auch Flussfahrt mit Huhn geguckt mal.
0:07:09–0:07:11
Den hessischen Film. Kennst du den?
Micz Flor
0:07:11–0:07:11
Nee.
Florian Clauß
0:07:11–0:07:19
Da musst du gucken. Flussfahrt mit Huhn, das ist so eine Kanufahrt auf der Fulda,
0:07:19–0:07:25
wo dann so Kinder dann quasi abhauen und Abenteuer erleben, super, super Kinderfilm.
0:07:25–0:07:32
Ich habe den auch im Rahmen meines Studiums geguckt, Tarkowski-Seminar und was
0:07:32–0:07:34
ich da so faszinierend finde, auch bei Stalker,
0:07:36–0:07:40
Ich finde, Tarkovsky hat eine Filmsprache und eine Filmpoesie geschaffen,
0:07:40–0:07:47
die so eine unglaublich hypnotische Wirkung hat beim Schauen.
0:07:47–0:07:50
Und ich habe dann nochmal geguckt und das wäre auch irgendwie so,
0:07:50–0:07:55
das würde ich gerne, ich würde gerne für diese Art von Filmen ein Genre schaffen.
0:07:55–0:08:01
Ja, also diese Hypnose, zumal Hypnose kriegt ja auch gerade in Form,
0:08:01–0:08:06
Es wird ja immer, ich sag mal so, geläufiger in so alltäglichen,
0:08:06–0:08:09
also in der Psychotherapie, das kannst du ja verstehen.
Micz Flor
0:08:09–0:08:13
Aber kann man es vielleicht nicht lieber Meditation nennen, meditative Filme?
Florian Clauß
0:08:13–0:08:14
Ja, kann man auch.
Micz Flor
0:08:14–0:08:17
Das ist ja dieses Slow Movies, hast du ja schon mal erwähnt,
0:08:17–0:08:17
das ist aber was anderes.
Florian Clauß
0:08:18–0:08:24
Nein, genau, Slow Cinema ist was anderes, Slow Cinema hat aber auch Ausprägung davon.
0:08:24–0:08:27
Warum sträufst du dich gegen hypnotische Filme?
Micz Flor
0:08:27–0:08:33
Weil der Hypnosebegriff, glaube ich, irgendwie so einen in zwei Dinge reißt.
0:08:34–0:08:37
Das eine ist quasi Jahrmarkt, also beißen Sie mal die Zitronen und denken,
0:08:37–0:08:39
das ist ein Apfel, Sie sind jetzt ein Huhn.
0:08:39–0:08:45
Und das andere ist eben schnelle Psychotherapie, ich will mit Rauchen aufhören,
0:08:45–0:08:47
ich mache drei Hypnose-Termine.
0:08:47–0:08:53
Und dann ist das irgendwie so damit, also ich finde, das tut so,
0:08:53–0:08:57
als ob dem Film eine Intention innewohnt,
0:08:59–0:09:06
der man sich dann hingeben könnte und die einen in eine bestimmte Richtung rückt.
0:09:06–0:09:10
Und ich habe eher das Gefühl, dass es gerade bei dem Film Solaris,
0:09:10–0:09:12
weil ich möchte auch darüber reden, weil ich das so wichtig finde,
0:09:12–0:09:16
gerade der Anfang, das ist eher so wie bei, wie hieß denn der nochmal,
0:09:16–0:09:19
der Dogma-Film, der schwarz-weiß vom Europa.
Florian Clauß
0:09:20–0:09:21
Das von Trier.
Micz Flor
0:09:21–0:09:26
Auf jeden Fall geht es da los, der Sprecher am Anfang sagt, you are entering
0:09:26–0:09:28
Europa by the count of ten.
0:09:28–0:09:32
Also das ist ja auch so eine Sache, wo man in den Film hineingeführt wird und
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das Gefühl hat, lassen Sie jetzt alles hinter sich, schließen Sie Ihre Augen,
0:09:36–0:09:38
es geht los. Also man verlässt.
Florian Clauß
0:09:38–0:09:42
Genau, und auf 10 bist du tot, ist ja das Ende von Europa.
0:09:43–0:09:47
Genau, ja, okay, ich verstehe deinen Punkt, ja, gehe ich mit.
0:09:47–0:09:52
Aber ich glaube, es ist einfach auch so, das ist das Gefühl von Meditation.
0:09:52–0:09:53
Ich glaube, das überlappt sich auch sehr.
0:09:54–0:10:00
Hypnose ist im Prinzip, ja, man kriegt nochmal von außen eine Handlung,
0:10:00–0:10:03
eventuell nicht bewusst, dann mit.
0:10:03–0:10:08
Vielleicht kann man das eher passiver als Meditation,
0:10:08–0:10:14
indem du in so einem Zustand kommst, wo du dann nicht mehr im Vorbewusstsein
0:10:14–0:10:19
den Film erlebst, sondern auch Entspannung erfährst.
0:10:19–0:10:22
Das ging mir bei Stalker so. Ich fand den so unglaublich entspannend.
0:10:23–0:10:28
Und in diesem Zustand, also man hat einen anderen Geisteszustand,
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würde ich behaupten, In diesem Geisteszustand bekommt man auf einmal Bilder
0:10:34–0:10:38
und Zusammenhänge dann präsentiert,
0:10:39–0:10:42
die vielleicht andere Einsichten nochmal mit sich bringen.
0:10:43–0:10:50
Aber dafür würde ich gerne, ich finde auch ganz krass, und wo ich,
0:10:50–0:10:54
hatte ich auch schon mal in einer anderen eigentlich Folge erwähnt.
0:10:56–0:11:02
Bei den Filmen von Ulrike Ottinger. Und wo wir alle im Kino eingeschlafen sind.
0:11:03–0:11:07
Und das war auch wirklich so eine physische Reaktion. Wo man überhaupt nicht
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wusste, was macht dieser Film mit mir?
0:11:09–0:11:12
Warum passiert das auf einmal? Und es ging allen so.
0:11:12–0:11:16
Also es war jetzt nicht so ein singuläres Erlebnis, sondern es war auf einmal
0:11:16–0:11:18
dieser Film. Und es war halt wirklich so ein Schnapp.
Micz Flor
0:11:19–0:11:22
Es war der beste Schlaf, den du seit langem hattest wahrscheinlich.
Florian Clauß
0:11:22–0:11:27
Ja, es war irgendwie so ein bisschen magisch einfach.
0:11:27–0:11:30
Deswegen habe ich jetzt von hypnotischen Filmen, und ich würde gerne so diese
0:11:30–0:11:34
Kategorie, die hat man auch wahrscheinlich schon, aber Slowest Cinema und so
0:11:34–0:11:37
weiter, aber dass man das irgendwie so kategorisieren kann.
0:11:37–0:11:44
Und es ist wirklich so, dass Tarkowski diese Art von Filmen geschaffen hat,
0:11:44–0:11:51
Man taucht in diese Filme ein und kommt dann irgendwie als Leute raus.
0:11:52–0:11:58
Also es passiert tatsächlich körperlich mit einem was, ne? Also so ging es mir zumindest.
Micz Flor
0:11:59–0:12:03
Also ich kann ja mal ganz kurz den Anfang von Solaris beschreiben,
0:12:03–0:12:07
dass man das vielleicht so ein bisschen bildlich im Podcast dann trotzdem sich...
0:12:07–0:12:12
Also ich versuche jetzt mit Sprache Bilder zu generieren. Und zwar beginnt der
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Film in der Natur und man weiß natürlich vorher schon, es geht irgendwie um Weltraum.
0:12:18–0:12:21
Das heißt, man weiß nicht genau, auf welchem Planeten man ist,
0:12:21–0:12:24
weil die Kamera am Anfang auf so einen Fluss hält.
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Und in diesem Fluss sind so Algen, die sind so gebogen unter der Wasseroberfläche
0:12:28–0:12:32
und die dann in diesem, also fischähnlich sich zu bewegen scheinen.
0:12:32–0:12:34
Aber man sieht eindeutig, es sind Pflanzen.
0:12:36–0:12:42
Die Kamera hält so lange drauf, dass man sich dem hingibt und gleichzeitig natürlich
0:12:42–0:12:46
auch Erwartungen im Kopf durchläuft.
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Dass man denkt, wo bin ich denn gerade? Was passiert denn jetzt gleich?
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Da kommt doch jetzt bestimmt was hin. Da kommt ja dann doch nichts.
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Ist das jetzt schon der Planet Solaris? Was ist eigentlich Solaris?
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Aber das ist doch ein Fluss. Ist das ein Low-Budget-Film? Also man hat so ganz
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viele Gedanken und vor allem bleibt das Bild unverändert, leicht schwingend.
0:13:03–0:13:06
Und irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man dann wirklich,
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wie du sagst, so loslässt. Sagt, okay, ich bin bereit.
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Dann kommt ein Schnitt und dann sehen wir quasi, wir werden Schritt für Schritt
0:13:12–0:13:18
eingeführt in die Szene und wir sehen einfach nur so ein bisschen wie wir bei
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dieser Wanderung vor zwei Wochen und heute wieder.
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Man sieht so Natur, aber auch besondere Natur.
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Dann sind wir auf einmal in so einer Fläche voller Büsche und dann sehen wir
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auch zum ersten Mal den Chris Kelvin,
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also die Hauptperson gewisserweise, den Main Protagonist von Solaris,
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der dann da so steht und so rumguckt und der sich dann da durchbewegt.
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Aber der nicht auf einer Straße oder auf einem Pfad ist, sondern der geht auch durch die Natur.
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Sind wir da irgendwo gelandet? Also man weiß wirklich gerade am Anfang nicht, wo bin ich gerade?
0:13:51–0:13:57
Man ist orientierungslos, man hat die Bilder, versucht sich mit den Bildern zu verbinden,
0:13:58–0:14:01
aber sie geben einem nicht wirklich antworten dann
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schnapp kommt ein pferd da sieht
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man so ein pferd das guckt man dahin dann guckt man dahin weiß nicht also es
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bleibt er stehen aber irgendwie ist auch ein bisschen angestrengt aus und dann
0:14:12–0:14:17
denkt man wir sind auf der erde sehen wir in dem pferd und dann geht es wieder
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zurück auf den protagonisten dann sehen wir ein see dann wird alles irgendwie vertraute auf einmal.
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Und dann zeigt die Kamera so ein See und da sind so gelbe Streifen nach unten.
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Und wir lernen dann auf einmal beim Gucken, entsteht das Bild in uns.
0:14:33–0:14:35
Das ist das Spiegelbild im See von einem Haus.
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Und dann fährt die Kamera hoch und dann sind wir in dem Haus.
0:14:39–0:14:42
Und da vergeht noch viel mehr Zeit, als ich das jetzt schon langsam erzählt
0:14:42–0:14:44
habe. Es ist wirklich ein ganz langer Stretch am Anfang.
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Und das finde ich total spannend, da einzusteigen, weil es so traumhaft ist.
0:14:51–0:14:56
Und auch, weil das Haus zuerst über sein Spiegelbild erlebt wird.
0:14:56–0:15:00
Wir kommen quasi aus einem traumhaften Raum in dieses Haus hinein,
0:15:00–0:15:05
was auch eine wichtige Rolle spielt bis zum Schluss des Films oder besonders nochmal zum Schluss.
0:15:05–0:15:09
Und das war für mich schon unglaublich mächtig.
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Also diese Bildsprache einfach mit so absoluten Lo-Fi-Mitteln,
0:15:15–0:15:20
so einen Sog herzustellen, wo man sich darauf einlassen muss.
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Am Anfang möchte man so ein bisschen ausbrechen, möchte wissen,
0:15:23–0:15:26
nein, ich will wissen, was du hier zeigst.
0:15:26–0:15:31
Und das ist dann, um Chris wieder mit der Lacan-Flagge zu winken.
0:15:31–0:15:38
Also wir sehen die Bilder, wir sind also im Imaginären und wir versuchen,
0:15:38–0:15:41
diese Zerrissenheit der Bilder irgendwie zusammenzusetzen.
0:15:41–0:15:44
Weil wenn wir nur über die bildebene kommen sind
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wir wollen wir den körper sozusagen zusammensetzen
0:15:48–0:15:52
dass er in sich geschlossen ist und uns irgendwie sicherheit gibt dass es eine
0:15:52–0:15:56
innen und außen grenze gibt aber das kriegen die bilder alleine nicht hin erst
0:15:56–0:16:01
wenn das haus kommt sind die bilder vollkommen dann haben wir okay haus wir
0:16:01–0:16:07
sehen vorher man fährt haus okay irgendwie entsteht dann so was wo man sich festhalten kann.
0:16:07–0:16:11
Aber wir sind in diesem Moment noch ohne die symbolische Ebene,
0:16:11–0:16:13
keine Sprache, keine Wörter.
0:16:13–0:16:18
Und das finde ich ist echt, das macht was mit einem, wenn man sich nur an Bildern orientieren muss.
Florian Clauß
0:16:20–0:16:26
Es ist wirklich faszinierend, mit welchen einfachen Mitteln Tarkovsky das gelingt,
0:16:26–0:16:32
diesen hypnotischen oder meditativen Sog in den Bildern zu schaffen.
0:16:32–0:16:37
Das hat er ja auch in Stalker so grandios inszeniert.
0:16:38–0:16:44
Diese eine Szene, wo die Charaktere dann auf dem Weg zum Raum der Wünsche halb im Wasser liegen.
0:16:44–0:16:50
Und es ist ein Innenraum, der ist überflutet. und man sieht dann so Relikte
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der Zivilisation, eine Spritze, eine Pistole, eine Ikone, wie die dann auch
0:16:56–0:16:59
im Wasser liegen zwischen den Menschen dort,
0:17:00–0:17:04
die so halb im Wasser dann und die Kamera ganz langsam fährt,
0:17:04–0:17:10
also von oben das Ganze einfängt und man die ganze Zeit sich fragt, wie kommt das da hin?
0:17:10–0:17:17
Man kriegt so ein einfacher Gegenstand, der so auch dekontextualisiert auftaucht,
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Auf einmal so eine Bedeutung.
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Man möchte die Bedeutung in irgendeinen Sinnzusammenhang spannen.
0:17:24–0:17:26
Aber es gibt nichts, wo man es aufhängen kann.
0:17:27–0:17:30
Und das finde ich halt so. Das ist dieses Pferd wieder. Das ist so ein weißes
0:17:30–0:17:34
Pferd. Es steht für den Tod. Wer stirbt?
Micz Flor
0:17:35–0:17:37
Ein braunes Pferd. Ist es weiß?
Florian Clauß
0:17:37–0:17:37
Weiß.
Micz Flor
0:17:38–0:17:41
Mann, was du wieder weißt. Ich weiß nicht, dass es weiß ist.
Florian Clauß
0:17:41–0:17:46
Ich weiß. Ich glaube nicht, dass es ein weißes Pferd ist. Ich glaube, es wird Fuchs genannt.
Micz Flor
0:17:46–0:17:47
Es heißt Lars von Bier.
Florian Clauß
0:17:49–0:17:57
Ich las fast von hier. Ja, so viel zu der Ausdrucksweise und zu den ersten, zu dem Auftakt.
0:17:57–0:18:01
Wir wissen, wir sind auf der Erde und dann sind wir schon bei dem ersten großen
0:18:01–0:18:05
Unterschied zwischen Roman und Verfilmung von Tarkovsky.
0:18:05–0:18:09
Das ist Tarkovsky, 40 Minuten des Filmes.
0:18:09–0:18:15
Insgesamt hat der Film 162 Minuten, glaube ich, oder irgendwas,
0:18:15–0:18:17
auf jeden Fall über 150 Minuten.
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Davon ist ein großer Teil, 40 Minuten des Anfangs, ist eben auf der Erde.
0:18:23–0:18:28
Und es wird auch eine Geschichte quasi vorweggenommen, nämlich in der Solaristik,
0:18:28–0:18:32
haben wir in der letzten Folge kennengelernt, nämlich die Geschichte von den Bertong.
0:18:33–0:18:36
Der Bertong ist nämlich ein Freund des Vaters von Chris Calvin.
0:18:36–0:18:41
Der kommt als alter Mann und erzählt eben genau diese Geschichte,
0:18:42–0:18:48
wie er dann das Kind gesehen hat auf der Oberfläche von dem Ozean auf Solaris,
0:18:48–0:18:50
wie er dann mit dem Raumschiff drüber gefahren ist.
0:18:50–0:18:56
Und er zeigt auch diese unter Verschluss gehaltenen Aufnahmen von dem Ausschuss,
0:18:56–0:19:04
der damals über seine Sinneswahrnehmung dann quasi urteilen musste, über seine Verfassung.
0:19:04–0:19:09
Und er kommt dann nochmal und sagt auch da nochmal explizit, er hat das gesehen, ja.
0:19:09–0:19:13
Er hat diese, also er wurde da auch eben...
0:19:14–0:19:20
Abgezogen und er wurde ja verurteilt. Aber es ist ja so ein wichtiges Kapitel in der Solaristik.
Micz Flor
0:19:20–0:19:25
Er verurteilt, glaube ich, nicht. Er wurde einfach nur als wahnsinnig abgestimmt.
0:19:25–0:19:26
Aber das finde ich ganz wichtig.
0:19:26–0:19:30
Das ist jetzt andersrum. Für mich nochmal ganz wichtig zu betonen.
0:19:30–0:19:34
Erstens, dass wir anfangen im Elternhaus von Chris Calvin auf der Erde.
0:19:34–0:19:36
Das ist quasi da, wo wir hingeführt werden durch diesen Gang.
0:19:36–0:19:39
Das heißt, wir lernen Chris Familie kennen.
0:19:39–0:19:41
Papa und Mama und Haus.
Florian Clauß
0:19:42–0:19:44
Das ist nicht die Mutter. Es ist nicht die Mutter.
Micz Flor
0:19:44–0:19:45
Die Tante.
Florian Clauß
0:19:45–0:19:46
Es ist die Tante.
Micz Flor
0:19:46–0:19:49
Und dann gibt es noch diese kleinen Kinder, zwei Kinder gibt es.
Florian Clauß
0:19:49–0:19:53
Ich weiß gar nicht, es war in einer Fassung und da hat er sich mit Lem angelegt.
0:19:54–0:19:58
Er hat tatsächlich nochmal die Frau von Chris Calvin inszeniert.
0:19:58–0:20:01
Also er hat dann auch in der Zwischenzeit geheiratet nach der Geschichte mit Harvey.
0:20:02–0:20:06
Und die Kinder sind glaube ich dann auch seine Kinder, die aus dieser Ehe entstanden
0:20:06–0:20:11
sind. Aber Lem hat ihm so dagegen gewehrt, dass diese noch eine zusätzliche
0:20:11–0:20:16
Frauenfigur, dass die dann rausgestrichen wurde.
Micz Flor
0:20:16–0:20:19
Muss man dazu sagen, Lem fand den Film insgesamt als gar nicht gelungen.
0:20:19–0:20:25
Er fand irgendwie auch, dass auf einer gewissen narrativen Ebene auch Russland
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da irgendwie eingeführt worden wäre.
0:20:27–0:20:31
Ich weiß, das habe ich nicht gesehen, also ich verstehe nicht genau das Argument.
0:20:31–0:20:36
Aber er war insgesamt nicht mit der Verfilmung einverstanden.
Florian Clauß
0:20:36–0:20:40
Und das werden wir vielleicht dann in deiner nächsten Folge nochmal erfahren.
Micz Flor
0:20:40–0:20:42
Das wird nicht besser.
Florian Clauß
0:20:42–0:20:49
Dass eben diese Zuspitzung der ganzen Thematik von Solaris auf diese Beziehung
0:20:49–0:20:52
zwischen Harvey und Chris hinausläuft.
0:20:52–0:20:58
In dem Film von Tarkovsky gibt es noch ein paar andere Dimensionen, die da mitschwingen.
0:20:58–0:21:04
Aber soweit will ich vorausgreifen, dass in der Soderbergh-Verfilmung das als
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so ein zentrales Motiv gesetzt wird, dass da kaum noch eine andere Geschichte
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mit erzählt wird, außer diese Beziehung zwischen den beiden.
0:21:10–0:21:14
Und worauf es eben dann Lem immer ankommt, das hatten wir das letzte Mal so
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ausgebreitet, eben auf diese menschliche Ohnmacht gegenüber einem Phänomen,
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was der Mensch nicht verstehen kann.
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Das ist eben dieser Ozean, das ist eben diese ganze Beziehung zwischen dem Ozean
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und dem Menschen, in der Forschung und so weiter.
0:21:31–0:21:38
Das wird bei Tarkowski, kommt es eben durch diese Figur des Bertons mit zum
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Tragen, aber tatsächlich wird
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dieser ganze Solaristik-Diskurs gar nicht irgendwie weiter ausgeführt.
Micz Flor
0:21:46–0:21:51
Aber das muss man auch dazu sagen, dass bei der Verfilmung des Buches das natürlich
0:21:51–0:21:54
die Frage ist, wie kriegst du das hin, Tarkowski,
0:21:55–0:22:04
dass du diese Erzählung, dieses Gespräch von Calvin über die Solaristik mit
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dem Publikum, das ist ja quasi ein 1 zu 1 Gespräch, er erklärt uns ja,
0:22:08–0:22:10
und dann gab es das, und dann gab es das.
0:22:10–0:22:13
Wie willst du das hinkriegen? Soll da einer vor der Kamera sitzen und da reinsprechen?
0:22:14–0:22:17
Und dann haben die halt überlegt, okay, es ist wichtig, und dann haben die halt,
0:22:17–0:22:22
finde ich, einen okayen Kniff eingebettet, zu sagen, können wir nicht einfach
0:22:22–0:22:26
das, was beschrieben wird, inszenieren?
0:22:26–0:22:32
Zum Beispiel diesen Schlüsselmoment mit Berton oder wie wir ihn auch nennen,
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wie er da Fechner sucht, dann diese Gebilde findet und dann das Kind sieht.
0:22:39–0:22:43
Das finde ich erstmal nachvollziehbar, weil wie willst du das sonst hinkriegen,
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wenn er eine nur erzählt oder du musst es selber lesen als Titel.
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Aber, und das finde ich eine Katastrophe, darf man das sagen Katastrophe in
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dem Zusammenhang, wenn es um Film geht das krasse daran ist halt ganz am Anfang wird der Planet,
0:23:00–0:23:06
also wird alles das Planet, was der Planet uns bietet wird sofort in den Kopf
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des Beobachters zurückgeschoben, weil Bertrand sagt bei der Verhörung es gibt Gärten, es gibt,
0:23:14–0:23:18
Städte, also was wir auch in der letzten Folge erklärt haben Dann ein riesiges
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Kind, was mit den Armen wedelt, ganz unheimlich, als ob es sich erprobt mit
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allem, was es machen könnte.
0:23:23–0:23:26
Und dann sagt er, schaut euch die Filme an. Ich habe alles gefilmt,
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da muss alles drauf sein.
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Und dann wird er in dem Moment als wahnsinnig abgekapselt, wenn verständlicherweise
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auf dem Film nichts zu sehen ist.
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Da ist einfach nichts zu sehen. Und Berthold guckt dann so nach unten auch,
0:23:41–0:23:44
resigniert, in dem Wissen, ich habe es aber doch gesehen.
0:23:44–0:23:49
Also auch als er selber seine aufnahmen sieht aber was daher passiert ist dass
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diese geschichte in dem moment völlig umgekrempelt wird es ist keine kein planet
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mehr denn das alles tut was die solarist innen da oder meistens solaristen dann irgendwie,
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kartografieren und aufschreiben sondern,
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es ist nur eine wahnvorstellung weil die kamera und die ist ja quasi physikalisch exakt,
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Und das finde ich fürchterlich in dem Film. Es ist halt so.
Florian Clauß
0:24:13–0:24:16
Damit hast du es völlig umgedreht. Ja gut, aber ich meine.
Micz Flor
0:24:16–0:24:17
Ich habe es so verstanden.
Florian Clauß
0:24:17–0:24:23
Dass das tatsächlich nicht gezeigt wird, weil an der Stelle der Nebel noch zu
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dicht ist. Ich dachte, es wäre immer hinter dem Nebel.
Micz Flor
0:24:26–0:24:29
Nee, er hat ja alles gesehen. Er war ja unter dem Kind.
Florian Clauß
0:24:30–0:24:34
Ja, aber trotzdem, ich dachte, er sieht es halt nicht, weil es,
0:24:34–0:24:38
oder man sieht es halt nicht, weil es quasi vernebelt ist.
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Ich habe es jetzt nicht so als katastrophal empfunden wie du,
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sondern ich dachte einfach, okay, das ist jetzt kein Beweis,
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weil, und ich meine, in dem Moment, wenn die auch gezeigt werden, die Aufnahmen,
0:24:49–0:24:51
dann hat man ja nicht das Gefühl, dass ihr dann auf einmal das Kind da in den
0:24:51–0:24:54
Aufnahmen sieht, sondern das kennt ja die Aufnahmen.
Micz Flor
0:24:54–0:25:01
Also für mich war es so, um das Lied Zombie zu zitieren, It's in your head,
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in your head, Zombie. Also das ist wirklich, es ist nicht wahr,
0:25:08–0:25:09
es ist nur in deinem Kopf.
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So war das für mich. Und damit, ich habe den Film vor der Geschichte gelesen,
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deshalb habe ich den Film damals auch gesehen als einen Film von,
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was das zu welchen Sonderungen das menschliche Psyche irgendwie fegt.
Florian Clauß
0:25:24–0:25:28
Also das heißt, damit war für dich mehr oder weniger die Stage gesetzt.
Micz Flor
0:25:28–0:25:28
Ich war im Traum.
Florian Clauß
0:25:28–0:25:34
Und dann war auch quasi alles, was folgt auf der Station, mehr oder weniger eine Suggestion.
Micz Flor
0:25:34–0:25:38
Eine fantastische Geschichte, eine gut erzählte, fantastische Geschichte,
0:25:38–0:25:42
aber rückblickend eben dann auch dieser Spiegeleffekt, du kommst halt in dieses
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Haus des Vaters, über das Spiegelbild des Hauses, war für mich auch quasi so, okay,
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wir kommen quasi schon im Traum an, das ist von Anfang an eigentlich natürlich
0:25:52–0:25:54
fiktiv, das ist ja sowieso, aber,
0:25:55–0:26:00
Aber für mich war das wirklich in dem Moment, als ich die Geschichte gelesen
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hatte, war das für mich wirklich, wie ich sagte, katastrophal. Wie kannst du das tun?
0:26:06–0:26:09
Dann lass es doch weg. Es braucht doch keiner. Keiner muss jetzt die Filme sehen.
0:26:09–0:26:11
Das war für die Handlung nicht notwendig.
Florian Clauß
0:26:11–0:26:15
Okay, also wie gesagt, ich habe es so nicht so wahrgenommen.
0:26:15–0:26:19
Ich habe das jetzt als eine mögliche Perspektive und deswegen auch glaubhaft,
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dass der Berton dann auch erstmal als Sinnestäuschung dann abgestempelt wurde.
0:26:27–0:26:30
Ja, diese Geschichte wird dann halt vorweggenommen.
0:26:30–0:26:35
Ich finde es auch gut erzählt, so in der Form, weil, wie du sagst,
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im Film muss man ja immer überlegen, wie schafft man diese, jetzt auch im Falle
0:26:41–0:26:43
von Chris Calvin, diese Ich-Perspektive da rein zu bekommen.
0:26:44–0:26:50
Wie kannst du dann halt als, wie kannst du diese Ich-Geschichte in irgendeiner Form erzählen?
Micz Flor
0:26:50–0:26:54
Ja und vor allen Dingen die Solaristik, das Vorlesen rauslassen und dass es
0:26:54–0:26:58
das schon lange gibt, hat er ja über den Vater quasi etabliert.
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Der Vater war ja auch schon Solaristiker.
0:26:59–0:27:03
Das heißt, wir haben da schon etabliert, dass es diese ganze Sache schon lange gibt.
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Und das hat er alles geschafft, ohne dass jemand irgendwas erklären musste.
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Er konnte das filmisch zeigen, hat das gut umgesetzt, aber eben leider dann
0:27:12–0:27:15
diese eine Abwägung gemacht.
Florian Clauß
0:27:15–0:27:22
Und man muss auch noch dazu sagen, der Vater ist todkrank und es kommt dann
0:27:22–0:27:27
noch mal zu einem Affront zwischen Berton und Chris Kelvin.
0:27:28–0:27:35
Nämlich er wird mehr oder weniger hochgeschickt, um das Ende der Station zu verkünden.
0:27:39–0:27:40
Wie soll man sagen?
Micz Flor
0:27:40–0:27:43
Das ist total gut, dass du das sagst, weil nämlich das ist auch eine absurde
0:27:43–0:27:48
Situation, weil Calvin ja mit dem Gedankenspiel zu empfehlen,
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mit harter Radioaktivität auf das Meer zu schießen.
0:27:54–0:27:58
Das ist ja, glaube ich, sogar Calvins Idee. Der Vater sagt das,
0:27:58–0:28:01
glaube ich, Bertrand irgendwie so. Ja, Calvin denkt...
Florian Clauß
0:28:01–0:28:04
Genau, genau. Er ist nämlich der, der diese destruktive Rolle annimmt.
0:28:04–0:28:11
Und Bertrand will ihn zurückhalten und gerät dann wirklich so fast handgreiflich in den Konflikt mit ihm,
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wo er sagt Nein und verlässt dann auch eben das Haus des Vaters und sagt auch nochmal dem Vater,
0:28:20–0:28:24
dass er nicht mit der Meinung von Chris Calvin da übereinstimmt.
0:28:24–0:28:31
Und dann kommt diese absurde Szene, nämlich diese vier Minuten Fahrt von Bertrand.
Micz Flor
0:28:31–0:28:33
Ja, die wollte ich, dass du mir die erklärst. Da habe ich mich die ganze Zeit
0:28:33–0:28:35
darauf gefreut. Das will ich wissen.
Florian Clauß
0:28:36–0:28:43
Man sieht einfach, also man sieht, wie der Tom in einem Auto sitzt und fährt,
0:28:43–0:28:45
wahrscheinlich gefahren wird.
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Das ist so einer der wenigen futuristischen Momente in dem Film.
0:28:50–0:28:54
Nämlich man kann davon ausgehen, dass es ein selbstfahrendes Auto ist.
0:28:54–0:28:57
Und er fährt durch eine asiatische Stadt.
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Man sieht überall, ja man ist im Prinzip eine Autobahn. Man sieht eigentlich
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nur Autoverkehr, man sieht es nur aus der Perspektive des Fahrers, also des Fensters,
0:29:07–0:29:13
des Frontfensters und man hört die ganze Zeit eine synthetische Musik dazu und
0:29:13–0:29:19
irgendwelche japanischen Schilder fahren dann dran vorbei.
0:29:19–0:29:25
Und diese Szene erzeugt eine Form von Stress, Stresssituation.
0:29:26–0:29:30
Und die wurde auch übrigens in Tokio gedreht. das ist Tokio.
Micz Flor
0:29:30–0:29:34
Und da hast du diese ganzen Spaghetti-Junctions. Also wo halt so...
Florian Clauß
0:29:34–0:29:36
Diese Autobahnen, die dann ineinander greifen.
Micz Flor
0:29:36–0:29:37
Ja, also wirklich.
Florian Clauß
0:29:38–0:29:43
Ich finde das hier übrigens völlig absurd. Ich habe den nicht ausgesucht,
0:29:43–0:29:44
weil der hier so leer ist, der Weg.
0:29:45–0:29:49
Aber hier ist ein ganzes... Also wir sind die ganze Zeit mitten im Marzahn unterwegs.
Micz Flor
0:29:49–0:29:52
Die Sechsburgestraße ist nur für uns gesperrt.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:56
Wir sind hier von einer Branche... Ja, ich dachte, hier wird es laut,
0:29:56–0:30:00
weil hier eine Straße ist, aber die ist komplett stillgelegt, die Straße.
0:30:00–0:30:04
Wir gehen jetzt über die Brücke und ja, es ist ein toller Moment.
0:30:05–0:30:07
Und es ist auch keiner unterwegs.
Micz Flor
0:30:07–0:30:10
Das ist die ganze Folge schon irgendwie so für,
0:30:12–0:30:13
Natürlich in Stalker sind es da.
Florian Clauß
0:30:13–0:30:18
Ja. Also für mich ist diese Szene von diesem, von Bertong in dem Auto,
0:30:19–0:30:23
für mich ist es so quasi dieses Tor von dieser,
0:30:23–0:30:27
also ich hatte es erst mal so interpretiert, die fahren zur Landebahn,
0:30:27–0:30:30
die fahren quasi zum Abschluss zur Rakete, aber dann habe ich,
0:30:30–0:30:35
nee, das ist ja überhaupt nicht der Charakter, aber es ist so quasi dieses Tor,
0:30:35–0:30:42
also dieses Tor von übervölkert Erde irgendwie in so einer Zivilisations-Crouch,
0:30:43–0:30:47
kriegst du das als Stresspaket mit, bevor du dann wirklich in Solaris eintauchst.
0:30:48–0:30:53
Also das ist für mich so eine Verdichtung, quasi die Idee der Zivilisation.
0:30:54–0:30:59
Du hast auf der einen Seite, hast du ja sehr poetisch beschrieben,
0:30:59–0:31:05
diese Einführung über diese Natur in das Haus des Vaters Und dann das,
0:31:06–0:31:12
was du von der Erde mitbekommst, ist halt diese Stresssituation da und dann
0:31:12–0:31:15
ist dann damit ist auch der Absprung in den,
0:31:15–0:31:18
also das ist ja quasi, danach kommt dann halt quasi die,
0:31:20–0:31:23
Reise, beziehungsweise man sieht dann auch wieder nur das Ergebnis,
0:31:23–0:31:26
nämlich wie Chris Kelvin auf der Station ankommt.
Micz Flor
0:31:26–0:31:29
Also da fällt mir jetzt gerade noch mal eine Sache ein dazu,
0:31:29–0:31:34
weil du nochmal Japan gesagt hast, Vielleicht ist es auch diese Reise,
0:31:34–0:31:39
vielleicht ist das sozusagen der Blick in Bertrands innere Welt.
0:31:39–0:31:42
Also die innere Welt, die durcheinander ist seit dieser Erfahrung.
0:31:43–0:31:47
Er ist zwar nicht wahnsinnig, weil er hat ja recht, aber er ist irgendwie trotzdem
0:31:47–0:31:52
wahnsinnig geworden von dem, was er gesehen hat. Das hat ihn ja alles total fertig gemacht.
0:31:52–0:31:57
Und dann so ein bisschen wie, weil du Japan gesagt hast, so Manga-Filme,
0:31:57–0:32:01
das ist ja auch manchmal, dass die Emotion des gezeichneten Manga-Charakter
0:32:01–0:32:03
dann in der Umgebung sich ablichtet.
0:32:03–0:32:06
Weißt du, wenn jemand sich erschreckt, das ist dann so und dann hast du so Blitze
0:32:06–0:32:07
oder Donner, sowas drumherum.
0:32:07–0:32:11
Und das ist halt dieses, ich komme hier nicht raus, ich fahre immer wieder die
0:32:11–0:32:14
gleichen Wege. Es dreht sich alles irgendwie im Kreis.
0:32:14–0:32:16
Es beschäftigt mich, es stresst mich, wie du auch gesagt hast,
0:32:16–0:32:23
dass das Innere seiner Seele über diese verquacksten Autobahnfahrten, er kann nicht anhalten.
0:32:24–0:32:27
Und dann ist es aber so, dass sie ihn auch nochmal anrufen. Da rufen sie ihn
0:32:27–0:32:28
ja mit dem Videotelefon noch mal.
Florian Clauß
0:32:28–0:32:29
Ja, stimmt.
Micz Flor
0:32:30–0:32:34
Was natürlich nicht die Autobahnfahrt sozusagen legitimiert.
Florian Clauß
0:32:34–0:32:37
Es scheint einfach ein großer Proberaum zu sein.
Micz Flor
0:32:38–0:32:43
Frank-Zapper-Straße. Großartig! Das ist wirklich die Frank-Klapper-Straße.
0:32:54–0:32:55
Da wird überall geknüppelt.
Florian Clauß
0:32:57–0:33:02
Das ist ja auch Primetime jetzt zum Band-Po, oder? Man trifft sich ja dann immer ab 19 Uhr, oder?
Micz Flor
0:33:03–0:33:05
Dann ist endlich wieder Montag.
Florian Clauß
0:33:07–0:33:14
Wann ist endlich wieder Montag? Ich sehe es so ein bisschen als Zivilisationskritik, die dahinter liegt.
0:33:14–0:33:19
Vielleicht auch um so einen größtmöglichen Kontrast zu dem Solaris zu schaffen.
0:33:20–0:33:25
Auch überhaupt zu der bekannten Situation, weil ich glaube auch keiner konnte
0:33:25–0:33:31
das so visuell dann so richtig einordnen damals, als dann Tarkovsky den Film gemacht hat.
0:33:31–0:33:34
Also was kann er dann halt als Kontrapunkt nehmen? Also ich glaube,
0:33:34–0:33:39
es ist auch so ein bisschen so ein kleiner filmischer Kniff,
0:33:39–0:33:44
um halt so diese Überbevölkerung und diese futuristische Welt darzustellen.
0:33:44–0:33:48
Weil erst noch mal auf der Erde, das ist relativ einfach, dann so einen Naturraum
0:33:48–0:33:52
zu zeigen, weil das wird es wahrscheinlich auch in 100 Jahren so geben, ja mehr oder weniger.
0:33:52–0:33:55
Aber in dem Moment, wenn du halt irgendwie dich in der Stadt reinbewegst,
0:33:55–0:33:57
dann musst du ja auch irgendwie diese Stadt darstellen.
0:33:58–0:34:00
Und vielleicht hat er da einfach gesagt, okay, ich kürze das ab und mache dann
0:34:00–0:34:01
einfach so eine Situation.
0:34:01–0:34:07
So, selbst fahrendes Auto und dann so, um dann halt so ein bisschen diese Futur,
0:34:07–0:34:14
diese futuristische Vision dann auch oder die filmische Vision von Zukunft dann darzustellen.
Micz Flor
0:34:15–0:34:17
Ist das hier noch deine Tour? Ja, das ist meine Tour.
Florian Clauß
0:34:18–0:34:21
Wir sind genau hier über die Straße, weil die ist so schwierig,
0:34:21–0:34:24
auch irgendwie anders zu klären. Das ist total irre.
Micz Flor
0:34:24–0:34:27
Die Tour, die du ausgesucht hast, die passt sowas zum Thema.
0:34:27–0:34:31
Also man muss jetzt natürlich wissen, dass wir schon über zweieinhalb Stunden
0:34:31–0:34:32
in der letzten Folge gelaufen sind.
0:34:33–0:34:38
Und jetzt geht es einfach weiter und wir bewegen uns hier entweder in den verwilderten,
0:34:38–0:34:44
verwachsenen Grünstreifen, die liebevoll vernachlässigt wurden.
0:34:45–0:34:49
Oder halt eben hier in diesem monolithischen Plattenbau-Dschungel und großen
0:34:49–0:34:54
Sechsspur-Autobahnen, die halt für uns extra stillgelegt wurden.
Florian Clauß
0:34:54–0:34:58
Das ist eigentlich Podcast. Das ist Wahnsinn. Das ist genau das,
0:34:59–0:35:03
was uns dann auch zu diesem Podcast geführt hat.
Micz Flor
0:35:04–0:35:08
Genau. Und dabei noch mit deinem guten Freund reden.
0:35:11–0:35:18
Toll. Ja, wir kommen dann eben an und fliegen auf die Station.
0:35:18–0:35:22
Wir hatten schon, wie du sagst, über 40 Minuten oder so was vorbau auf der Erde.
0:35:24–0:35:28
Ich weiß nicht mehr genau, welches Detail Bertrand aus der Autofahrt noch mitteilt,
0:35:28–0:35:31
aber da war irgendeine Frage, die sie noch hatten, die wurde dann auch gelöst.
0:35:32–0:35:38
Und dann fragt Berton noch, wann fliegt der los und dann sagt der Vater,
0:35:38–0:35:39
morgen ist er nicht mehr hier.
0:35:39–0:35:42
Und dann geht's los.
Florian Clauß
0:35:43–0:35:48
Dann geht's los und er kommt auch gleich an. Also hier gibt es,
0:35:48–0:35:53
glaube ich, eine aufwendigere Szene von den Effekten,
0:35:54–0:35:58
nämlich die Darstellung, wie er auf diese Stationen fliegt.
0:35:58–0:36:04
Tarkovsky selber war ja nicht ein Freund von 2001 von Stanley Kubrick.
0:36:04–0:36:06
Ihm war der Film zu kühl.
0:36:07–0:36:15
Aber gleichzeitig ist das, diese Szene, wie er dann auf die Station zufliegt, ist ein Zitat an 2001.
0:36:17–0:36:22
Das ist auch eines der aufwändigeren visuellen Effekte. Es sieht auch wirklich
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heute noch ganz brauchbar aus.
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Das ist jetzt nicht so wie andere Sachen, die halt schlecht altern.
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Da kommt es auf die Station. Die Station, ich finde vom Interieur finde ich
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das auch ziemlich abgefahren.
0:36:33–0:36:36
Ja, also ich meine, das ist natürlich schon so ein bisschen gealtert,
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die Darstellung, das Filmset zu der Station.
0:36:42–0:36:52
Im Prinzip Gänge, die dann immer so mit Stahlblech ausgelegt sind.
Micz Flor
0:36:52–0:36:56
Ja, so ein bisschen die Fantasie, die ich hatte, dass ein altes E-Werk oder
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sowas leer steht und wo die drin drehen durften. Und man nimmt dann einfach
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diese großen Räume einfach mit.
Florian Clauß
0:37:03–0:37:11
Ja, und auch wenn er da ankommt, da wo die Rakete quasi, seine Transporter-Rakete
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landet, Dann hat er so eine Art Seesack mit dem.
Micz Flor
0:37:15–0:37:15
Ja.
Florian Clauß
0:37:16–0:37:19
So wie er dann gekleidet ist, so ein Seesack, ja.
0:37:20–0:37:25
Ich glaube, das ist dann so diese militärische Form, wie man dann halt irgendwo
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im Einsatzgebiet dann fliegt, ja.
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Man hat halt so einen Sack, wobei der dann auf Solaris so ein bisschen futuristischer aussieht, ne.
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Er kommt auf diese Station und man sieht eben auch, dass diese Station irgendwo
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Ende ihres Lebenszyklus ist, ne.
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Alles ist ein bisschen ungeordnet, liegt herum, er trifft keinen richtig,
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trifft dann auf Snout, redet dann kurz mit ihm, ist dieser verwirrte Zustand,
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wo dann eben Snout sehr zurückhaltend doch ist, wo man nicht genau weiß,
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ja kommen sie erstmal an, holen sie sich aus, leg dich hin und so weiter.
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Und ich will ein bisschen abkürzen, weil die Geschichte haben wir ja schon in
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der letzten Folge sehr ausführlich erzählt.
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Aber es ist dann auch so, dass dann Harvey, die sich umgebracht hat,
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die Freundin von Chris Calvin, die erscheint dann auch in einer sehr schönen Szene.
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Also da ist nochmal so die Farbgebung.
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Die Farbgebung bei dem Film, sehr gesättigt, in so Gelbtönen.
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Auf einmal ist sie dann im Raum da. Und er kann das natürlich erstmal nicht glauben, was da ist.
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Hält es für einen Traum, reagiert panisch.
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Er schickt dann eben Harvey mit der Rakete aus der Station, verbannt sie.
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Und man sieht dann auch, wenn sie dann rausfliegt, das ist auch ein schöner
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Moment, wie man einfach ihr Gesicht, dieses Gesicht aus dem Bullauge von der
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Rakete, eben noch so völlig entsetzt anschaut.
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Also er kann es eben nicht glauben, dass es sie ist und unterhält sich dann
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mit Snout und bekommt dann halt eben mehr Informationen zu der Situation.
Micz Flor
0:39:06–0:39:09
Genau, das ist eigentlich relativ ähnlich, auch wie im Buch,
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so vom Rhythmus her. Es ist natürlich
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anders, also da sind wirklich viele Strecken und viele Längen drin.
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Aber von der handlung ist es da relativ ähnlich auch
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zum beispiel was du schon beschrieben hat es in der letzten folge die
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die situation so sartorius dann die tür hinter sich zu hält während er mit calvin
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spricht zum ersten mal wirklich und dann sagen wo kevin sagt ich komme jetzt
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rein und er sagt nein nein bleiben sie draußen ich komme ich komme alles gut
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also will nicht dass er sieht was da drin los ist dann hält sartorius die tür
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zu und es zappelt so und dann Und dann kommt wirklich kurz,
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geht die Tür auf und da kommt ein,
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sieht man nur ganz kurz, ein kleinwüchsiger Mann, kommt dann raus und er zieht
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ihn halt dann irgendwie ins Zimmer rein, dann schmeißt er die Tür wieder zu.
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Das ist dann dieser Moment, wo ich das Gefühl hatte,
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wäre schöner gewesen wenn man es im fantastischen gelassen hätte also im sinne
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von ich stelle mir das vor.
Florian Clauß
0:40:00–0:40:02
Ja aber.
Micz Flor
0:40:02–0:40:07
Es ist dann sehr nah schon irgendwie eine handlung dran finde ich was nicht vor.
Florian Clauß
0:40:07–0:40:13
Film hält sich da recht nah an der an dem buch das tatsächlich,
0:40:14–0:40:19
also die zweite habe ich um wieder auch diese szene mit dem kleid das ist aufgeschnitten
0:40:19–0:40:24
wird ja ja wird da inszeniert und auch das zweite kleid,
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bekommt da auch den stellenplatz in dem
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buch von stanislaw lemm wird das zweite kleid so beschrieben wie das wäre das
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schmerzhafteste was er je gesehen hätte was ihm so ein also den chris hat den
0:40:44–0:40:48
ich erzähler das hätte ihnen so einen starken stich gegeben als er das zweite Kleid.
0:40:49–0:40:53
Ich fühle mich echt so ein bisschen wie hier irgendwie twenty eight days later.
Micz Flor
0:40:53–0:40:58
Es ist völlig ausgestorben. Die Fotos kann man kann man sich nicht vorstellen.
0:40:58–0:41:01
Also gerade wenn man so das Gefühl hat, dass Berlin ist inzwischen auch so dicht
0:41:01–0:41:03
geworden, so viel los und wir sind hier draußen.
Florian Clauß
0:41:04–0:41:07
Es sind nur noch ein paar Autos, wo man dann auch so gehetzte Leute sieht und wir.
Micz Flor
0:41:07–0:41:10
Müssen uns langsam Sorgen machen, ob wir vielleicht verdursten,
0:41:10–0:41:14
weil wir kein Wasser mithaben, weil hier scheint keine Zivilisation mehr zu sein.
Florian Clauß
0:41:14–0:41:19
Das ist echt verrückt. Die Geschichte geht also so weiter wie im Buch.
0:41:19–0:41:26
Das heißt, es ist eine andere Beziehung, die sich zwischen Chris und Harvey entwickelt.
Micz Flor
0:41:26–0:41:29
Es gibt ja dann auch diese eine Szene, wo eben Harvey dabei ist.
0:41:29–0:41:32
Die anderen Gäste sind ja nicht dabei bei den anderen.
0:41:32–0:41:38
Wo die in so einem, wie in so einem Offiziersspeisesaal oder sowas drin sitzen.
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Also wo man wirklich das Gefühl hat, das ist schon wieder fast auf der Erde.
0:41:41–0:41:44
Da hat man Woodpaneling und die sitzen da irgendwie rum.
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Das fand ich auch irgendwie sehr erstaunlich, dass die Innenarchitektur dann
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irgendwie dann, als diese Beziehung zwischen den beiden so fest war,
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dass er sie auch einfach mitnimmt zu solchen Meetings, dass es dann wirklich
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so richtig häuslich wird.
Florian Clauß
0:41:57–0:42:00
Genau, aber das ist nochmal eine zentrale Szene, die wollte ich auch genauer
0:42:00–0:42:04
nochmal eingehen. Du meinst die Szene in der Bibliothek, ne?
Micz Flor
0:42:04–0:42:04
Ja.
Florian Clauß
0:42:04–0:42:08
Das ist nochmal eine Schlüsselszene für mich in dem Film.
0:42:08–0:42:12
Sonst entwickelt der sich, also das heißt auch, das hattest du ja auch letzte
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Folge beschrieben, Die war sehr schön inszeniert, wie dann Harvey sich eingesperrt
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fühlt und diese Stahltür niederreißt und dabei sich schneidet.
0:42:21–0:42:28
Und dann auf einmal sehen Snout und Calvin, wie schnell sich die Schnittwunden
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dann regenerieren können.
0:42:30–0:42:35
Dass da eben eine Kraft dahinter ist. Und auch Harvey selber...
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Beginnt über sich zu reflektieren. Also das heißt, ihr ist klar, dass sie eine Kopie ist.
0:42:41–0:42:48
Und dass sie dann nur eine Abbildung ist. Eine Kopie, aus der aus dem Gedächtnis von Chris ist.
0:42:48–0:42:56
Und das heißt, sie kriegt da viel stärker die Vorstellung, dass sie als Figur,
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und das finde ich auch toll, dass sie wirklich dann anfängt,
0:42:59–0:43:01
eine Identität zu entwickeln.
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Stärker als in der Romanvorlage. weil sich eben dann eben diese Beziehung zwischen
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den beiden tatsächlich in einer neuen Art der Liebe ausdrückt.
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So möchte ich das mal formulieren.
Micz Flor
0:43:18–0:43:23
Also diese Tour, die du rausgesucht hast, ist viel phänomenaler als du dachtest.
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Konnte keiner erahnen, aber wir laufen wirklich wie 28 Days Later,
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28 Weeks Later über leere Autobahnzubringer.
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Die Natur scheint hier schon Teile der Straßen zurückerobert zu haben.
0:43:38–0:43:40
Es ist alles abgesperrt.
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Die Illusion hält nicht ganz, weil im Hintergrund hört man ein paar Autos fahren.
0:43:45–0:43:50
Aber es ist wirklich ein sehr, sehr ungewöhnliches Stadtgefühl.
Florian Clauß
0:43:53–0:43:58
Vor allen Dingen, dass man mitten in der Stadt ist, aber wie tot einfach auch
0:43:58–0:44:00
Marzahn ist hier an solchen Stellen.
0:44:02–0:44:06
Und ich dachte, wir könnten da noch essen gehen. Also, es gibt,
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das ist dir sicher auch aufgefallen, es gibt auch relativ Anfang an einem Film,
0:44:11–0:44:15
gibt es dieses Schwenk auf das Ohr von Snout.
0:44:16–0:44:17
Hast du das noch im Kopf?
Micz Flor
0:44:18–0:44:20
Jetzt, wo du sagst, kommt es wieder hoch.
Florian Clauß
0:44:20–0:44:28
Ja, und das passiert zweimal. Das ist dann so ein Zoom in das Ohr von Snout.
0:44:28–0:44:30
Ja, und man fragt sich, warum? Warum?
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Was will denn jetzt Tarkovsky uns damit zeigen?
0:44:35–0:44:42
Und hast du da irgendeine Idee? Also ich habe da auch keine größere Theorie
0:44:42–0:44:45
zu, außer dass es so um diese Sinnlichkeit geht.
0:44:45–0:44:48
Weil der Film hat schon was extrem Sinnliches.
0:44:48–0:44:52
Die Frage ist nämlich von der Erscheinung der Gäste, dass es ja eine körperliche
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Beziehung dann auf einmal bekommt.
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Und diese sinnliche Beziehung zu dem Ohr, diese Wahrnehmung.
0:44:58–0:45:02
Also es wird ja irgendwie, es wird ja auch diese, grundsätzlich ist es ja auch,
0:45:02–0:45:06
der ganze Roman geht ja immer auch um Erkenntnistheorie.
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Also was können wir erkennen? Also die ganze Erkenntnistheorie im klassischen
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Sinne wird ja auch in Frage gestellt durch solche Modelle.
Micz Flor
0:45:14–0:45:17
Das ist jetzt irre, weil ich das irgendwie als Bild im Kopf habe,
0:45:17–0:45:21
aber jetzt nicht genug, als dass ich da irgendwie eine Beziehung zu entwickeln
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könnte, um dir so aus dem Bauch heraus ein Gefühl zu geben, was ich denke, was es bedeutet.
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Aber es ist so, das wäre jetzt alles irgendwie vom Kopf her.
0:45:29–0:45:34
Ich habe dann, ist aber auch Blödsinn, ich habe mir gedacht,
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weil er sich ja als Ratte vorstellt, dass er, he's a rat, also er ist ein Spion,
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ob er da jetzt irgendwie alle hören mit, so, das weiß ich nicht.
0:45:43–0:45:47
Vielleicht ist das eine Symbolik, die dann damals,
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Und in den politischen Verhältnissen Bedeutung hatte. Aber es ist jetzt wirklich
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nicht so stark aufgeführt.
Florian Clauß
0:45:55–0:45:58
Also ich finde auch gut, dass du jetzt in dem Zusammenhang nochmal ansprichst,
0:45:59–0:46:07
das repressive System, weil natürlich auch Tarkovsky immer auch Systemkritik
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irgendwo impliziert in seinen Filmen.
0:46:11–0:46:14
Und können wir auch nochmal nachher besprechen.
0:46:14–0:46:18
Aber es gibt diesen, also ich würde es auch eher so um diese Sinnlichkeit,
0:46:19–0:46:23
um diese Körperlichkeit, um dann nochmal diese Wahrnehmung und dieses Trügen
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von Wahrnehmung, dass du deinem Sinnesorgan nicht mehr vertrauen kannst.
0:46:29–0:46:36
Oder dass du diese Erkenntnis, und da sind wir jetzt wieder bei unseren KI-Folgen von früher,
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dass eben für wirkliche Intelligenz ja auch eine Körperlichkeit,
0:46:43–0:46:47
zumindest in unserem menschlichen Kontext, vorausgesetzt wird.
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Das heißt, um Sachen zu erkennen, muss man ja die auch irgendwo sinnlich erfahren.
0:46:55–0:46:59
Gehen wir nochmal auf diese Szene in der Bibliothek. In dieser Szene,
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da habe ich ja auch tatsächlich nochmal viel mitgeschrieben aus dem Film,
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weil das für mich, wie ich schon sagte, eine Schlüsselszene ist.
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Und da möchte ich dir den Dialog vorlesen.
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Also es ist die Geburtstagsfeier von Snout in der Bibliothek und da taucht er
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auch viel später aus und völlig betrunken.
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Sartorius und Kelvin mit Harvey sind ja schon da und Snout sagt als er erscheint,
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wir wollen doch, ja und das ist genau das,
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was er zum Ende der letzten Folge vorgelesen hat, wir wollen doch die Erde nur
0:47:32–0:47:36
ausweiten bis an ihre Grenzen, wir brauchen keine anderen Welten,
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wir brauchen einen Spiegel, wir plagen uns ab mit dem Kontakt,
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aber wir werden ihn nie bekommen und Kelvin sagt Giberian starb vor Ausweglosigkeit.
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Sartorius, ich kenne meinen Platz, ich arbeite. Der Mensch wurde von der Natur
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geschaffen, um sie zu erkennen.
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Also hier hast du genau diese unterschiedlichen Positionen herausgearbeitet.
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Harvey sagt, Chris verhält sich viel menschlicher als ihr beide.
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Unter unmenschen Bedingungen sucht er Menschlichkeit, während sie,
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also Sartorius, so tun, als ginge sie das nicht an. Er versucht zu lieben.
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Unterbrechen Sie mich nicht. Ich bin eine Frau. Das sagt der Terrorist.
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Und dann sagt er, unterbrechen Sie mich nicht. Ich bin eine Frau. Sie sind keine Frau.
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Harvey ist tot. Sie sind eine mechanische Wiederholung. Eine Kopie, eine Matrize.
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Eine Matrize ist auch schön, weil es ist wie das Carbon-Copy.
0:48:40–0:48:44
Und Harvey sagt, ja, schon möglich. Aber ich werde zu einem Menschen.
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Ich kann schon auskommen ohne ihn. Ich liebe ihn.
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Ich bin ein Mensch und sie sind sehr grausam.
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Und das finde ich halt so ganz toll, weil nämlich in dieser Form von dieser
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unwirklichen, unnatürlichen Harvey wird auf einmal so ein Menschlichkeitsdiskurs geführt.
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Und der dann genauso gleichwertig ist, wie jetzt, als wäre sie ein echter Mensch.
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Also genau in dieser Fremdartigkeit, in dem sie dann halt diese Liebe dann auch
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wirklich als Emotion auch glaubhaft dann entwickelt, fängt sie ja dann an,
0:49:20–0:49:22
diese Menschlichkeit zu entwickeln.
0:49:22–0:49:26
Und das ist halt irgendwie interessant, dass Menschlichkeit ja gleichzeitig
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so eine Wertigkeit ist, so eine moralische Implikation hat an der Stelle.
0:49:32–0:49:37
Und dann kommt auch diese Szene, wo dann Snout schon vorher angekündigt hat,
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es wird Schneewerelosigkeit geben. Und man sieht dann in der Bibliothek nur
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noch, wie dann Chris und Harvey zusammen Arm in Arm auf der Bank sind.
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Auf einmal fliegt ein Buch dann
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so durch das Bild und man hört so einen Kling, so einen Kling von Glas.
0:49:54–0:50:00
Und dann ist der Kronleuchter, der in der Bibliothek hängt, der faltet sich
0:50:00–0:50:01
quasi aufgrund der Schwerlosigkeit zusammen.
0:50:01–0:50:06
Und dann kommt halt dieses Kling von Glas und man sieht dann halt die beiden,
0:50:06–0:50:11
wie sie schweben. Das ist aber auch so, wie du schon beschrieben hast, so ein heimeliger Raum.
0:50:11–0:50:16
Also das heißt, es ist wirklich so noch mit so ganz kulturellen Gegenständen
0:50:16–0:50:20
aufgeladen. Du siehst das Bücherregal, du siehst dann halt auch Ikonen.
0:50:20–0:50:23
Und dann kommt halt dieses Bild von Heimkehr der Jäger.
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Das ist ja dieses ganz berühmte Gemälde, wo du dann so eine Winterlandschaft siehst.
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Und dieses von Brügel ist das, glaube ich.
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Und diese Winterlandschaft wird dann in so Close-Ups nochmal so näher herangesoomt.
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Du siehst dann die Hunde von den Jägern. Das kennt, glaube ich, jeder, dieses Bild, ne?
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Du siehst dann im Hintergrund dann so diesen Teich, da wird auch nochmal näher drauf geguckt.
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Wie der Teich zugefroren wird, wie dann eben Menschen auf den Teich Schlittschuh laufen.
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Und du siehst dann halt auch so, im Prinzip siehst du eine Winterlandschaft,
0:50:55–0:51:01
die halt nichts mit dieser unwirklichen Atmosphäre von dem Planeten zu tun hat.
0:51:02–0:51:10
Und Chris und Harvey liegen da Arm in Arm und sind dann wirklich so für sich auf einmal, so als Paar.
Micz Flor
0:51:10–0:51:14
Ja, das ist, glaube ich, auch so eine richtige Tarkovsky-Einstellung,
0:51:14–0:51:19
wo man so merkt, das ist ihm jetzt unglaublich wichtig, dieses Bild.
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Und in Bezug zum Dialog ist es so,
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dass das Bild Snouts Ansicht quasi verifiziert in dem Moment und sagt,
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ja, wir nehmen die Erde überall hin mit.
0:51:37–0:51:43
Auch hier sind wir in dieser Bibliothek bis hin zu einem Winterbild von Jägern und Hunden.
Florian Clauß
0:51:47–0:51:52
Ja, also wir können ja auch nur mal sagen, ich würde es jetzt ein bisschen anders
0:51:52–0:51:56
einschätzen, aber es ist auf jeden Fall so ein Tarkovsky-Moment,
0:51:56–0:52:02
weil Tarkovsky diese Schwerelosigkeit in einigen Filmen verwendet hat.
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Also bei Stalker haben wir es jetzt nicht, aber bei Stalker gibt es diesen Montage-Cut,
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wo auf einmal etwas Übernatürliches passiert, unerwartet in einem Setting, was übernatürlich ist.
0:52:14–0:52:19
Aber es gibt bei Andrei Rubeljov so eine Einstellung, wo dann auf einmal so
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ein Kind zu schweben anfängt.
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Die ganze Zeit nicht, aber das Kind fängt an zu schweben und hebt sich dann
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auch über die ganzen Brückenwälder.
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Aber es ist auch so ein ganz starker Moment aus so einer Ruhe heraus.
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Also er hat dann halt auch wieder so eine Kraft, einfach so eine filmische Kraft,
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die dann auch sich auf den Körper auswirkt in dem Moment.
0:52:43–0:52:45
Also eine Ruhe, meditativ, hypnotisch, wie auch immer.
0:52:46–0:52:51
Diese drei Stränge, die in Figuren angelegt sind, aber die auch nicht so richtig gewichtet sind.
0:52:52–0:52:58
Sondern es ist auch immer in den einzelnen Figuren unterschiedlich von der Gewichtung drin.
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Das ist einmal der wissenschaftliche und zivilisatorische Strang,
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der so ein bisschen durch Sartorius verkörpert ist.
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Dann haben wir die Naturverbundenheit und die Transzendenz, die da auch zum
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Ausdruck kommt. Das sind die Natur-Szenen, die Schwebe-Szenen,
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die Musik auch, die im Hintergrund dann immer kommt.
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Und es gibt das Metaphysische, das Bewusstsein, das Gewissen.
0:53:22–0:53:27
Das ist quasi der Planet, also der Ozean, das außerirdische Leben.
0:53:28–0:53:32
Und diese Stränge werden ja immer so hin und her gewuchtet.
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In dem Film. Und jetzt aber noch mal so, was heißt das denn eigentlich?
0:53:38–0:53:43
Wir haben dann am Ende, wir kommen jetzt mal zum Ende, also ich glaube,
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wir können das, das ist auch relativ nah.
0:53:45–0:53:51
Das heißt, auch hier folgt der Film, dem Buch, dann bringt sich eben oder in
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Abstimmung, also das ist nochmal wichtig, Calvin fällt dann in einen.
0:53:58–0:54:04
Fiebertraum. Und dann vermischen sich, dann träumt er eben, Dann träumt er von seiner Kindheit.
0:54:04–0:54:10
Er als Kind wird von seiner Mutter, im Traum ist er dann aber nicht gealtert,
0:54:10–0:54:14
sondern wird als alter Mann oder als der Mann, in dem Alter er gerade ist,
0:54:14–0:54:16
wird er dann von seiner Mutter gepflegt.
0:54:16–0:54:20
Gleichzeitig schwenkt die Kamera im Raum und die Mutter sieht dann auch sehr
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ähnlich zu Harvey. Also es vermischt sich diese Figuren.
0:54:24–0:54:28
Es ist dann Harvey, es ist die Mutter, die Mutter, man sieht sie dann auch gelangweilt,
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wie sie raucht und dann auch in der Winterlandschaft dann irgendwie,
0:54:33–0:54:37
also man sieht halt so Kindheitsszenen irgendwo da so in diesem Traum.
0:54:37–0:54:41
Und am Ende ist es dann so, dass wenn er dann erwacht von dem Traum,
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hat Harvey sich dann halt auch in ihrem eigenen Willen dazu entschlossen,
0:54:46–0:54:49
dass sie dann annulliert wird.
0:54:50–0:54:56
Das heißt, sie ist dann auch nicht mehr da. Für Calvin ist es auch so ein Moment des Verzweifelns.
Micz Flor
0:54:56–0:55:00
Und da ist es nochmal anders, in beiden Filmen, glaube ich, anders als im Buch.
0:55:00–0:55:05
Im Buch verabreicht Javier Calvin Schlaftabletten.
0:55:06–0:55:09
Aber in beiden Filmen hat Calvin diesen Fiebertraum.
0:55:11–0:55:13
Also Clooney hat den ja auch.
Florian Clauß
0:55:13–0:55:17
Und was dann quasi zum Ende des Filmes führt, dann heißt es auch,
0:55:18–0:55:23
dann diskutiert er eben mit Snout, dass er auf die Erde zurückkehrt.
0:55:23–0:55:30
Es gibt dann einen Schuss und auf einmal siehst du dann Calvin wieder an diesem
0:55:30–0:55:34
See, an dem Haus von dem Vater,
0:55:34–0:55:38
wieder dann auch da in der Landschaft. und denkt man, okay, er ist jetzt wieder auf der Erde.
0:55:38–0:55:44
Dann sieht er seinen Vater im Haus und es fängt an zu regnen.
0:55:44–0:55:50
Und da ist wieder so dieses Glitching, diese Glitches, nämlich das regnet im Haus.
0:55:50–0:55:53
Und er sieht seinen Vater und er lehnt sich so an die Scheibe.
0:55:53–0:55:58
Sein Vater tritt vor die Tür und er kniet vor seinem Vater nieder und umschlingt seine Hand.
0:55:58–0:56:06
Dann fährt die Kamera raus und auf einmal sieht man dann diese ganze Szene mit Haus, mit Teich.
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Quasi so eine Scholle ist im Ozean. Und die Kamera verliert sich dann in den Wolken. Das heißt,
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ist dann in dieser Simulation auf dem Ozean zurückgeblieben.
0:56:18–0:56:22
Wobei man nicht weiß, ist das jetzt... Also es wird noch offener.
0:56:22–0:56:27
Während bei dem Roman sich dann Chris entschieden hat, bewusst dann weiterzumachen,
0:56:27–0:56:31
kann das auch quasi so ein Ende sein.
0:56:31–0:56:38
Das kann der alte Memoid sein oder er ist dann wirklich gefangen im Ozean und kommt nicht mehr raus.
0:56:38–0:56:43
Also wie so die Muschel, die Perle in der Muschel. Und er ist dann verschlungen jetzt.
Micz Flor
0:56:43–0:56:48
Ja, und das ist dann das Ende und das ist quasi genau, wie du sagst,
0:56:48–0:56:50
nochmal das Haus wie vom Anfang.
0:56:50–0:56:56
Und das ist dann so eine Klammer um die ganze Geschichte, wo ich,
0:56:56–0:56:59
was ich am Anfang schon sagte, auch wieder eine Klammer.
0:57:00–0:57:04
Zuerst den Film gesehen, beide Filme gesehen, dann das Buch gelesen.
0:57:04–0:57:06
Jetzt zum ersten Mal das Buch gelesen.
0:57:06–0:57:11
Und dann frage ich mich wirklich, warum hat Tarkovsky das so gesetzt?
0:57:12–0:57:15
Warum hat der, also gut, filmisch, ich muss irgendwie sagen,
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seit 100 Jahren gibt es Solaristik, dann reden halt die älteren Menschen auch schon darüber.
0:57:20–0:57:22
Aber warum ist er wieder zum Schluss beim Vater?
0:57:23–0:57:27
Ich habe es nicht so ganz gecheckt. War mir nicht klar.
Florian Clauß
0:57:27–0:57:31
Also ich Ich kann dir ja mal vielleicht einen Interpretationsansatz geben dafür,
0:57:31–0:57:33
wie ich das jetzt sehen würde.
0:57:34–0:57:39
Es ist ja eigentlich so eine, also eigentlich ist es eine Erläuterungsgeschichte.
0:57:40–0:57:46
Das heißt, Harvey erscheint, entwickelt eine Beziehung, er überdenkt seine aggressive
0:57:46–0:57:49
Haltung, den Ozean in die Luft zu jagen,
0:57:50–0:57:54
empfindet wieder Liebe, er kriegt dann wieder eine Identität,
0:57:54–0:58:01
ein Heimatgefühl, er kriegt eine Verbundenheit, er versöhnt sich mit seinem todkranken Vater.
0:58:02–0:58:06
Es gibt ja so eine, und das ist so ein bisschen wie unser Podcast,
0:58:07–0:58:11
man hat so eine Verknüpfung von Ort und Wort.
0:58:13–0:58:20
Diese Verbundenheit und diese Identität zu einem Ort, wo man erstmal überhaupt
0:58:20–0:58:22
ein Ich-Bewusstsein aufbauen kann.
0:58:23–0:58:27
Und das ist glaube ich so dieses, und da wird es wieder so politisch,
0:58:27–0:58:30
das ist halt natürlich ein total russisches Ding.
0:58:30–0:58:33
Mütterchen Russland, das ist so tief drin.
0:58:34–0:58:37
Das ist, glaube ich, auch was man kulturell eben jetzt nicht so nachvollziehen kann.
0:58:37–0:58:44
Aber dieses Mütterchen Russland, diese Verbindung zur Erde, diese Heimat,
0:58:44–0:58:49
die dann auch so tief drin ist in den Charakteren, dass sie darüber überhaupt
0:58:49–0:58:51
ihre eigene Existenz erfahren können.
0:58:51–0:58:55
Und das ist dann so ein bisschen konträr. Und da will man dann so ein bisschen
0:58:55–0:58:58
noch die Systemkritik herausholen.
0:58:58–0:59:06
Nämlich konträr zu diesem Ansatz von dieser Gesellschaft, dieses UdSSR,
0:59:07–0:59:10
eben diese Gesellschaft von Gleichmachung.
0:59:11–0:59:15
Also es wird einfach eine gewisse Leistung erwartet.
0:59:15–0:59:24
Es wird jetzt quasi nicht unterschieden. Also das ist nochmal so die Kritik an das Regime.
0:59:27–0:59:31
An den Staatsapparat, dass diese bedingungslose Rationalisierung,
0:59:31–0:59:37
die geht in so einer, da geht halt in dieser Form, geht halt die Menschlichkeit irgendwo verloren.
0:59:38–0:59:42
Und das führt eben zu so einer Heimat und zu einer Wurzellosigkeit,
0:59:44–0:59:45
Orientierungslosigkeit.
0:59:45–0:59:49
Und ich glaube, das damit, mit diesem Bild, hat das so Tarkovsky so ein bisschen
0:59:49–0:59:55
entgegengesetzt und wollte da quasi so eine Staatskritik dran üben.
0:59:55–0:59:59
Das wäre jetzt so ein Ansatz, den man da so reinlesen könnte.
0:59:59–1:00:03
Gleichzeitig wird es halt auch in anderen Kritiken, wird es dann auch sehr,
1:00:04–1:00:13
ja, dann ist halt einfach diese Liebe von Harvey zu Chris und dann ist es dieser Läuterungsprozess.
1:00:13–1:00:15
Das ist eine sehr kitschige Geschichte dann wieder.
1:00:16–1:00:20
Also es wird dann, wenn man die reine Geschichte rauszieht, ist die halt einfach
1:00:20–1:00:26
viel zu kitschig. Und man muss es, glaube ich, einbetten, einfach in den kulturellen Kontext da.
Micz Flor
1:00:27–1:00:31
Ja, das kann ich nicht so gut. Aber jetzt, wo du darüber sprichst,
1:00:31–1:00:35
kommt in mir so das Bild hoch, dass es ja auch vielleicht, er zieht ja los,
1:00:35–1:00:37
Calvin, als der, der das jetzt alles zerstören will.
1:00:38–1:00:44
Und er kommt dann zurück und der Vater ist natürlich im echten Leben schon inzwischen längst gestorben.
1:00:44–1:00:50
Das ist ja auch so ein Thema, also dass er seinen Vater nicht begraben wird.
1:00:50–1:00:53
Das wird ja auch am Anfang wirklich angesprochen.
1:00:54–1:01:01
Und dass er dann aber dieses Bild herstellt, wo er vielleicht einfach das Lebenswerk
1:01:01–1:01:07
des Solaristen, also sein Vater ist ja Solarist gewesen, von Geburt bis Tode sozusagen,
1:01:07–1:01:14
dass er dann in seinem Bild zum Schluss sich mit dem Vater irgendwie verbindet.
1:01:14–1:01:18
Und aufgrund der Erfahrung, die er dort hatte mit Harvey, dann einfach seine
1:01:18–1:01:21
Meinung ändert und als Wunschvorstellung dann auch umgesetzt wird,
1:01:22–1:01:25
dass er dem Vater gegenüber das noch mal zeigen kann.
1:01:25–1:01:30
Dass er sich dem unterwirft, buchstäblich. Das ist ja auch so ein Boden.
Florian Clauß
1:01:30–1:01:35
Ja, vielleicht, wenn man das dann halt in diesem Solaristik-Diskurs dann auflösen möchte.
1:01:36–1:01:43
Übertragen gesprochen wäre es dann auch so, wenn das Ende, der hat ja auch so
1:01:43–1:01:45
eine gewisse Metaphysik.
1:01:45–1:01:51
Also das heißt, es ist ja mystisch. Es ist irgendwie so kein klares Ende.
1:01:51–1:01:56
Und das ist ja genau der Gegenpol zu diesem wissenschaftlichen Aufklärungsdiskurs,
1:01:56–1:01:59
der immer wieder unternommen wird, um halt den Planeten zu untersuchen.
1:01:59–1:02:03
Also so findest du auch irgendwie so einen anderen Ansatz.
1:02:04–1:02:07
Das ist halt quasi nicht diese Unterwerfung nach Solaristik,
1:02:07–1:02:09
sondern das ist ja dann eher so die Frage...
1:02:10–1:02:15
Wie passiert das jetzt gerade hier? Und das wäre auch nochmal so,
1:02:16–1:02:23
dann eher dieses nach Menschlichkeit, nach Ungeklärtheit, nach Offen und nicht
1:02:23–1:02:25
nach Rationalisierung.
1:02:25–1:02:29
Es gibt viele Ansätze in Darkowskis Werken.
Micz Flor
1:02:29–1:02:36
Es ist auch total schwierig, finde ich, den Film in seiner Wirkweise in Sprache zu fassen.
1:02:36–1:02:41
Das ist wieder das, was wir immer versuchen. versuchen, wir erklären hier ja
1:02:41–1:02:43
auch die Umgebung, durch die wir laufen.
1:02:43–1:02:46
Manchmal mit einer verzweifelten, appellativen Haltung.
1:02:48–1:02:50
Keiner wird sich vorstellen können, wie irre das gerade aussieht,
1:02:50–1:02:51
dass hier alles abgesperrt ist.
1:02:51–1:02:54
Aber da versuchen wir Bilder, die wir erleben, mit Worten zu fassen.
1:02:54–1:02:59
Ein Film, der davon lebt, dass er so eine mächtige Bildsprache hat und auch
1:02:59–1:03:02
mal auskommt, ein paar Minuten einfach überhaupt keinen Text zu haben.
1:03:02–1:03:09
Das ist ja schon auch in sich selbst eine Haltung, wo man sagen muss, das muss man erleben.
1:03:09–1:03:12
Also man muss das irgendwie sehen. Das ist bei Tarkowski, glaube ich, sehr, sehr schwer.
Florian Clauß
1:03:12–1:03:20
Ja, genau. Dieses Erleben, dieses Leiden, Leben und dieses Zurückbesinnen auf das Menschliche.
1:03:20–1:03:25
Das ist vielleicht so das, was das Humane ausmacht und was dann in diesem ganzen
1:03:25–1:03:28
Solaristik-Diskurs irgendwo verloren gegangen ist.
Micz Flor
1:03:28–1:03:32
Und das ist vielleicht dann auch dein Begriff oder das Wort der Hypnose,
1:03:32–1:03:37
was du am Anfang für dieses Format genommen hast, ist dann vielleicht doch passend,
1:03:37–1:03:38
weil das ja auch sowas ist.
1:03:38–1:03:41
Die Hypnose kann man sich nicht vom Kopf her erklären und dann wird es genauso
1:03:41–1:03:48
sein, sondern die Hypnose ist etwas, dem man sich hingeben muss und dann ist
1:03:48–1:03:50
der Ausgang vielleicht ungewiss und so, aber es ist auf alle Fälle nichts,
1:03:50–1:03:52
was man einfach in Worte fassen kann.
Florian Clauß
1:03:52–1:03:57
Ja, es ist ein suggestiver Akt. Also es geht irgendwo, man weiß nicht, was rauskommt.
1:03:58–1:04:02
Okay, soweit. Wir wussten auch am Anfang nicht, was rauskommt.
Micz Flor
1:04:02–1:04:05
Genau. Wo wir rauskommen.
Florian Clauß
1:04:05–1:04:07
Wie wir und wo wir rauskommen.
Micz Flor
1:04:07–1:04:10
Wir sind auf dem wunderschönsten Planeten, auf dem ich jemals war.
Florian Clauß
1:04:10–1:04:13
Auf dem Planeten Marzahn.
1:04:16–1:04:21
Also das war jetzt eigentlich Episode 54.
1:04:22–1:04:26
Wow, 54 sind wir jetzt mittlerweile. Es geht weiter mit dem Thema.
1:04:26–1:04:32
Freut euch auf die nächste Episode, wo wir dann nochmal tiefer in den Film,
1:04:32–1:04:36
in der filmischen Interpretation von Söderberg einsteigen.
1:04:36–1:04:39
Das war's für uns soweit. Macht's gut.

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"Wir möchten einen unbekannten aber existierenden Planeten erforschen, stattdessen untersuchen wir Menschen." Snaut, Kybernetiker

Das dritte Jahr "Eigentlich Podcast" beginnen wir mit einer Solaris-Trilogie. In dieser ersten Episode geht es um den Science-Fiction-Roman "Solaris" von Stanisław Lem (1961); in den folgenden um die Verfilmungen des Stoffs durch Andrei Tarkowski (1972) und Steven Soderbergh (2002). Der Roman "Solaris" spielt auf einer Raumstation, die den gleichnamigen, mysteriösen Planeten erforscht. Im riesigen Ozean, der Solaris bedeckt, scheint eine außerirdische Intelligenz verortet zu sein. Der Psychologe Kris Kelvin landet zu Beginn der Erzählung auf der Forschungsstation, von der aus sein Kollege Gibarian ihn zu Hilfe gerufen hatte. Doch Gibarian hat sich am Tag vor Kelvins Ankunft umgebracht, sagt Snaut, einer der beiden verbliebenen Forscher auf der Station. Es bleibt unklar, was vorgefallen ist und was Kelvin jetzt tun sollte oder hätte tun sollen. In diesem Schwebezustand erfahren wir viel über die inzwischen 100-jährige "Solaristik", die Spekulationen und Erforschung der wilden Phänomene des Ozeans. Dann erscheint eine Replik von Kelvins verstorbener Geliebten, was ihn zwingt, sich seinen eigenen inneren Dämonen zu stellen. Bald erfahren wir, dass die anderen beiden auch "Gäste" haben, wie sie die von Solaris erschaffenen, menschenähnlichen, doppelgängerhaften Kopien nennen. Das Buch untersucht Themen wie das Wesen des Bewusstseins, die Grenzen der menschlichen Erkenntnis und die Schwierigkeit, das Fremde zu verstehen. Was wir bei "Eigentlich Podcast" so noch nicht gemacht haben: Alle drei Folgen zeichnen wir in einer langen Wanderung durch Berlin auf – während wir, wie immer, "beim Laufen reden und laufend reden". Flo hat eine Tour geplant, die uns von den verwachsenen Grünflächen und Grabsteinen bei Herzberge, entlang übergroßer Rohrsysteme zur abgesperrten sechsspurigen Stadtautobahn in Marzahn führt. Berlin und Solaris verschmelzen beim Wandern wie in einem Fiebertraum. Und wir erkennen: jetzt sind auch wir "Solaristen" als Teil jener Gruppe, die seit Jahren spekuliert worum es bei Solaris eigentlich geht...

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:01
Gut.
Florian Clauß
0:00:02–0:00:03
Kommen Sie gerade von der Arbeit?
Micz Flor
0:00:04–0:00:11
Ja. Ich komme von der Arbeit. Und es war auch Arbeit. Und deshalb machen wir jetzt...
Florian Clauß
0:00:11–0:00:12
Arbeit!
Micz Flor
0:00:12–0:00:18
Nee, auch Arbeit. Schon aus Arbeit. Hallo! Willkommen zu Eigentlich Podcast.
0:00:19–0:00:24
Der Podcast, bei dem wir laufend reden und beim Laufen auch noch reden.
Florian Clauß
0:00:24–0:00:25
Ja, laufend reden quasi.
Micz Flor
0:00:25–0:00:27
Neben mir ist...
Florian Clauß
0:00:27–0:00:29
Oh, läuft auch dabei?
Micz Flor
0:00:29–0:00:33
Und ich bin Mitch und wir haben heute eine ganz besondere Folge,
0:00:33–0:00:39
nämlich die Folge nach der 52. Wie viele Wochen hat das Jahr?
Florian Clauß
0:00:39–0:00:40
52, oder?
Micz Flor
0:00:40–0:00:44
Wie oft erscheinen unsere Folgen?
Florian Clauß
0:00:44–0:00:46
Alle zwei Wochen.
Micz Flor
0:00:46–0:00:48
Das heißt, wir sind jetzt in
0:00:48–0:00:53
der ersten Episode des dritten Jahres und das ist schon ganz schön viel.
Florian Clauß
0:00:53–0:00:55
Zwei Jahre eigentlich Podcast.
Micz Flor
0:00:55–0:00:58
Genau, und zu drei Jahren machen wir dann auch gleich eine Trilogie und wir
0:00:58–0:01:01
nehmen heute alles in einem Fluss auf.
0:01:01–0:01:05
Die erste Folge ist quasi eine Gemeinschaftsfolge, die aber dann Flo schneiden
0:01:05–0:01:07
wird. Die zweite Folge ist Flo's Folge.
0:01:08–0:01:13
Ich habe ja zwei geschnitten, als du nach Freiburg warst. Und jetzt fährst du
0:01:13–0:01:14
wieder nach Freiburg, da schneidest du zwei.
0:01:15–0:01:21
Und dann die dritte Folge, die wahrscheinlich nur zwölf Minuten lang in die
0:01:21–0:01:24
Luft raus ist bei uns. Das ist dann meine Folge.
0:01:24–0:01:28
Und wir haben uns ein ganz besonderes thema ausgedacht was uns alle irgendwie
0:01:28–0:01:31
schon immer so ein bisschen kribbelt und auch irgendwie verbindet uns als ein,
0:01:32–0:01:36
typisches also ich denke viele menschen die ich kenne können mit dem oberthema
0:01:36–0:01:42
was ihr alle jetzt schon gelesen habt das hättet ihr einfach runter gesagt und,
0:01:43–0:01:46
schon kennt und das wird jetzt Flo kurz vorstellen.
Florian Clauß
0:01:46–0:01:51
Genau, weil dieses Thema ist auch schon lange, lange auf meiner Backlog-Liste
0:01:51–0:01:55
von eigentlich Themen, nämlich Solaris.
0:01:55–0:01:59
Und Mitch hat dann den Vorschlag gemacht, Mensch, hier zum zweijährigen Jubiläum,
0:01:59–0:02:05
lass uns doch über Solaris von Lem reden und dann über die jeweiligen filmischen
0:02:05–0:02:11
Adaptionen, nämlich von Tarkovsky und von Soderbergh.
Micz Flor
0:02:11–0:02:12
Soderbergh, genau. Genau.
Florian Clauß
0:02:12–0:02:18
Und so teilen wir uns auch an auf Mitch und ich machen zusammen von Stanisław.
Micz Flor
0:02:19–0:02:22
Stanisław, ja, lass mich da ganz kurz noch mal was zu sagen.
Florian Clauß
0:02:22–0:02:22
Stanisław Lem.
Micz Flor
0:02:23–0:02:31
Wir werden vielleicht sagen Lem, aber bevor wir den Namen kürzen,
0:02:31–0:02:36
dachte ich, wir können den ganz kurz uns noch mal richtig anhören,
0:02:36–0:02:37
wie er eigentlich klingt.
0:02:37–0:02:43
Und zwar spricht jetzt hier die Patentante deines Patenkindes.
0:02:44–0:02:51
Man spricht das so Stanislaw Lem. Okay, Stanislaw Lem. Stanislaw Lem.
Florian Clauß
0:02:51–0:02:54
Wir sagen aber Lem im Folgenden.
Micz Flor
0:02:54–0:02:56
Ich habe mein Leben lang Stanislaw gesagt.
Florian Clauß
0:02:57–0:03:04
Ich habe auch Stanislaw. Es hat diesen Buchstaben mit dem Strich von links unten.
0:03:04–0:03:06
Wusste ich auch nicht. Wir haben...
Micz Flor
0:03:06–0:03:06
Wie?
Florian Clauß
0:03:06–0:03:07
Wusste ich auch nicht.
Micz Flor
0:03:07–0:03:11
Ja, ich habe mit dem Standes... Also, Herr Lem,
0:03:11–0:03:16
die Frage, wie man das richtig ausspricht, meine Anekdote zu diesen Buchstaben
0:03:16–0:03:18
ist so, dass ich mit der Band mal in,
0:03:18–0:03:25
was wir im deutschen Schlager Lodz nennen, Theo, wir fahren nach Lodz,
0:03:25–0:03:31
was aber auch einen Strich vorne hat, das heißt W, und man spricht es aus.
0:03:33–0:03:38
Und als wir das dann erfahren haben, dann hat die Sängerin natürlich gleich
0:03:38–0:03:44
mit dem ersten Anspruch ans Publikum, wir waren damals Vorgruppe von Lydia Lunch,
0:03:45–0:03:49
und dann ist sie auf die Bühne und stellt sich vorhin hin und Wulz hat ganz
0:03:49–0:03:52
technisch mal gesagt so, hello Lutsch,
0:03:52–0:03:58
woraufhin die ganze Band halt ins Lachen ausgebrochen ist, was aber dann natürlich
0:03:58–0:04:02
für alle überhaupt nicht komisch war. Aber, ja.
Florian Clauß
0:04:02–0:04:07
Ja, wie ihr vielleicht hört, haben wir uns hier auch an einem Hauptverkehrspunkt
0:04:07–0:04:11
im Osten getroffen, nämlich dem Bahnhof Lichtenberg.
0:04:11–0:04:16
Und passend zu unserer Folge heute habe ich noch eine Tour ausgesucht,
0:04:16–0:04:21
die auch lange auf meiner Liste steht, weil ich finde die Tour super.
0:04:23–0:04:26
Beziehungsweise ich bin ja auch schon oft gefahren. Wir werden jetzt so Richtung
0:04:26–0:04:31
Herzberge gehen. und der eigentliche Grund, warum wir nach Herzberg gehen,
0:04:31–0:04:36
ist, da schließt sich neben dem die Allee der Kosmonauten an.
0:04:36–0:04:41
Und was gibt es Besseres, als die Allee der Kosmonauten zu diesem Thema zu begehen?
Micz Flor
0:04:41–0:04:43
Zwei Alleen der Kosmonauten.
Florian Clauß
0:04:43–0:04:48
Die Allee der Kosmonauten ist ja auch so verschachtelt, dass wir einmal auf
0:04:48–0:04:52
die Hauptstraße kommen, aber der Anfang der Allee der Kosmonauten liegt wirklich
0:04:52–0:04:54
in Herzberg herein und ist halt total im Grün.
0:04:54–0:04:58
Das ist wirklich überraschend, weil mit Allee der Kosmonauten stellt man sich
0:04:58–0:05:03
immer so eine Stalinallee im Osten vor, die gepickt ist von allen möglichen
0:05:03–0:05:06
Hochhäusern, aber ist nicht so.
0:05:06–0:05:09
Aber erstmal müssen wir noch ein bisschen den Lärm ertragen.
0:05:09–0:05:13
Wir gehen jetzt über diese Riesenbrücke, wo die Schienen drunter langführen.
0:05:15–0:05:18
Deswegen brauchen wir jetzt noch irgendein leichtes Thema, bevor wir in das
0:05:18–0:05:20
eigentliche Thema einsteigen.
0:05:21–0:05:26
Wir haben vor zwei Jahren am 26.05.
0:05:26–0:05:30
Unsere nullte Episode online gebracht.
0:05:34–0:05:34
Ja, stimmt.
Micz Flor
0:05:35–0:05:37
Worum ging es denn da nochmal?
Florian Clauß
0:05:37–0:05:40
Ja, was war denn das noch? Eigentlich die Nullte.
Micz Flor
0:05:42–0:05:44
Eigentlich die Nullte. Ja, das war der Trailer.
Florian Clauß
0:05:44–0:05:49
Da kam der Streicherchor noch mit rein, den du gebaut hast. Wir hatten ja noch viel vor.
0:05:49–0:05:53
Wir wollten ja noch rein musikalisch dann noch viel mehr machen.
0:05:53–0:05:58
Du wolltest ja auch irgendwie so eine MIDI-Matrix dann entwickeln, oder? Weißt du das noch?
Micz Flor
0:05:58–0:06:01
Ja, ja, ich hatte die Idee, dass man das vielleicht so computergeneriert,
0:06:01–0:06:07
immer Variationen eines ähnlichen Motivs und jede Folge hat eine gleiche und
0:06:07–0:06:09
immer doch wieder neue Intro-Musik und das,
0:06:09–0:06:13
was ich da hatte, war glaube ich, weiß nicht, Rübezahl, ich weiß gar nicht mehr genau.
0:06:13–0:06:16
Aber wo wir auf der brücke sind wollen wir zum
0:06:16–0:06:20
dritten jahr ich habe meine frage an dich weil ich
0:06:20–0:06:23
mache diesen podcast mit dir und ich
0:06:23–0:06:25
höre ja auch podcast und dann gibt es
0:06:25–0:06:28
ja so podcast wo man einfach die leute kennenlernen will und
0:06:28–0:06:33
dann hat man halt so zu und alles ist so ein bisschen locker und der infogehalt
0:06:33–0:06:39
ist da aber hat er so was panoramamäßiges und dann gibt es solche wissens podcast
0:06:39–0:06:42
die halt irgendwie so eine überschrift haben wo man denkt das will ich jetzt
0:06:42–0:06:45
aber auch wissen und wenn die dann aber vorneweg auch,
0:06:45–0:06:49
was man manchmal so Laber-Podcast nennt, wenn die vorneweg so viel sagen,
0:06:50–0:06:54
ey, wie geht es deinem Skateboard oder so, dann merke ich, dass es ungeduldig werde.
0:06:54–0:06:57
Du hast ja auch neulich in der Folge schon angesprochen, hast gesagt,
0:06:58–0:07:01
naja, wenn bei der tiefsten Folge unsere,
0:07:01–0:07:05
wie hast du das gesagt, so ein Marketing-Experte oder Expertin würde wahrscheinlich
0:07:05–0:07:09
Finger drauf halten und sagen, ihr müsst euch fokussieren, ihr habt keine klare
0:07:09–0:07:11
Botschaft, was ist euer Brand und so.
0:07:11–0:07:13
Und du meintest, aber das ist doch genau unser Brand.
0:07:14–0:07:16
Wir reden laufend und sind laufend.
0:07:17–0:07:24
Aber meine Frage wäre, sollten wir schneller im Thema einsteigen,
0:07:24–0:07:28
also wenn wir die Brücken vermeiden jetzt, oder sollten wir...
Florian Clauß
0:07:28–0:07:30
Ich habe deine Frage nicht verstanden.
Micz Flor
0:07:30–0:07:32
Sollten wir was ändern zum Jahr 3?
Florian Clauß
0:07:33–0:07:38
Wir hatten ja auch in den ersten Folgen, oh, der macht einen Wheelie.
0:07:42–0:07:47
Ein verrückter Ort, wirklich, so ein bisschen Lust hier.
0:07:47–0:07:52
Wir hatten ja also verschiedene Formate auch mal, die so, wie sagt man so,
0:07:52–0:07:56
in unserer Folge dann zum Schluss, was war dann eigentlich ja,
0:07:56–0:08:01
was war dann Wow-Effekt oder was war dann eigentlich Effekt bei dieser Folge, was hast du gelernt?
0:08:02–0:08:06
Das haben wir ja dann irgendwie ausgeschlichen, das hat sich ja auch nicht so richtig getragen.
0:08:06–0:08:10
Jetzt ist die Frage, was können wir ändern? Ich weiß nicht, fällt mir spontan
0:08:10–0:08:12
nichts ein. Nein, ich finde, wir haben uns jetzt ganz gut...
Micz Flor
0:08:13–0:08:16
Wir können alles verändern, aber wollen wir was verändern?
0:08:17–0:08:22
Wollen wir zum Beispiel schneller mit dem Thema einsteigen und nach hinten rausplaudern?
Florian Clauß
0:08:22–0:08:26
Ja, ich glaube, das wächst sich so. Also das geht schon so.
0:08:27–0:08:30
Ich fand jetzt, die letzten Folgen waren von der Dynamik her,
0:08:30–0:08:34
weil wir halt immer irgendwie auch auf den Weg reagieren und haben ja nicht
0:08:34–0:08:36
unser Skript vor uns liegen.
0:08:36–0:08:41
Manchmal gucken wir auf unsere mobilen Phones, was wir da noch an Notizen haben.
0:08:42–0:08:47
Ich will auch gleich mit einem Zitat einsteigen, weil wir haben uns ein bisschen aufgeteilt.
0:08:47–0:08:51
Ich habe gesagt, Mitch, mach du doch die Zusammenfassung, das kannst du so gut.
Micz Flor
0:08:51–0:08:56
Nach Expansion. Drei Bücher in 50 Minuten. Bitte sehr, danke schön.
Florian Clauß
0:08:57–0:08:59
Dann habe ich auch aus der Hörerschaftsrückmeldung gekommen.
0:09:00–0:09:02
War schon Wahnsinn, was der Mitch da alles im Kopf hat.
0:09:03–0:09:08
Wie er das da so, einen Geschichtstrang nach dem anderen einfach runterbeten
0:09:08–0:09:10
kann, ohne auszusetzen.
0:09:10–0:09:15
Beeindruckende Leistung. Deswegen mache ich so ein bisschen die Biografie von Lampen.
0:09:16–0:09:19
Wann hast du das erste Mal Solaris gelesen?
Micz Flor
0:09:19–0:09:20
Jetzt.
Florian Clauß
0:09:20–0:09:21
Wirklich?
Micz Flor
0:09:21–0:09:22
Du hast es nie gelesen?
Florian Clauß
0:09:23–0:09:25
Ich habe es nie gelesen. Ich war auch erschüttert.
Micz Flor
0:09:25–0:09:29
Da können wir gleich noch drüber reden. Ich habe schon die Episode angelegt,
0:09:29–0:09:31
weil ich so eine kleine Tabelle gegenübergestellt habe.
0:09:31–0:09:34
Eine Gegenüberstellung der drei Übersetzungen, die mir verfügbar waren.
0:09:35–0:09:36
Die eine deutsche und zwei englische.
0:09:36–0:09:39
Wobei eine englische aus dem französischen, was ich auch interessant fand.
0:09:40–0:09:46
Weil ich ja die Übersetzung war es wirklich der Bekost. Aber Entschuldigung,
0:09:46–0:09:47
das erste Mal und bei dir?
Florian Clauß
0:09:47–0:09:55
Ich habe das erste Mal, also ich habe ja viel in meinen Zwanzigern und als Jugendlicher
0:09:55–0:09:56
habe ich ja viel gelesen.
0:09:56–0:10:02
Und Solaris habe ich tatsächlich, glaube ich, so mit Anfang Zwanziger das erste Mal gelesen.
0:10:03–0:10:05
War sehr beeindruckt von der.
0:10:06–0:10:10
Ich mochte es sofort. Aber kann man auch gleich über ihn reden.
Micz Flor
0:10:10–0:10:15
Genau, dann würde ich sagen, wir fangen einfach mal mit Stanislaw Lem an.
0:10:17–0:10:25
Und du erzählst mal so ein bisschen etwas über den Autoren und Wissenschaftler oder Ingenieur.
Florian Clauß
0:10:26–0:10:32
Na, Stanislaw Lem ist 1921 in Lemberg, das ist so heute Ukraine, geboren.
0:10:33–0:10:37
Machen wir gleich das Todesdatum 2006. Also er ist relativ alt geworden.
0:10:37–0:10:42
Also 2006 ist ja noch nicht so lange her. Und hatte dann auch noch bis ins hohe
0:10:42–0:10:44
Alter hinein immer wieder eine Stimme.
0:10:44–0:10:53
Viel Essays verfasst in seinem Leben, die dann häufig anekdotisch philosophisch
0:10:53–0:10:58
waren und veröffentlicht in Zeitlogen und Zeitschriften, Magazin.
0:10:58–0:11:05
Ich habe dann bei meinen Recherchen im Netz eine auf der Wayback-Maschine,
0:11:05–0:11:07
weil die Seite war gar nicht mehr online,
0:11:08–0:11:14
von dem polnischen, von der polnischen Botschaft, die haben quasi so ein von
0:11:14–0:11:18
Stanislaw Lem, eine Biografie veröffentlicht mit seinen Werken und so weiter.
0:11:18–0:11:23
Also es ist im Rahmen von bekannten Persönlichkeiten aus der Kultur, aus Polen.
0:11:23–0:11:28
Und da ist ein Zitat, was ich gerne jetzt vorlesen möchte, weil da,
0:11:28–0:11:30
glaube ich, sehr viel zusammenkommt.
0:11:30–0:11:35
Und zwar, das Gedankengebäude, das uns Lem in seiner Prosa präsentiert,
0:11:35–0:11:40
ist dies jedoch keine in Traktaten erstarrte Philosophie.
0:11:40–0:11:44
Bei Lem ist Philosophie in ungeheuerliche Visionen verpackt,
0:11:44–0:11:50
in heilsbrecherische Abenteuer und in Erzählungen, die einem wohligen Schauer über den Rücken jagen.
0:11:51–0:11:55
Man kann die Helden von Lem begleiten, auch wenn man gar nicht bemerkt,
0:11:55–0:11:59
wie tiefschürfend die Probleme sind, die in seinen Abenteuerromanen illustriert werden.
0:12:00–0:12:04
Lem bleibt nämlich als Autor und Fantast immer noch ein Kind,
0:12:05–0:12:10
sicher ein nizianisches Kind, aber immer, genauso wie vor vielen Jahren,
0:12:10–0:12:14
dürstet es ihn nach Abenteuern in der unermesslichen Welt der Fantasie.
0:12:15–0:12:18
Das Tor zu dieser Welt ist leicht passierbar.
0:12:18–0:12:24
Es kann auch der Halbwüchsige leicht hindurch, der über die Abenteuer des Pilot Pirx begeistert ist,
0:12:24–0:12:30
der sich über die kosmischen Herrscher der Robotermärchen oder über die exzellenten
0:12:30–0:12:34
Lügengeschichten des Münchhausen-Tichy amüsieren will.
0:12:34–0:12:39
Kaum hat er es sich jedoch versehen, hat ihn der Autor schon in die fröstigen
0:12:39–0:12:43
Höhen entführt, auf denen er sich sogleich mit Fragen befassen muss,
0:12:43–0:12:45
die ihn als Mensch betreffen.
0:12:45–0:12:50
Den Menschen, der die sich immer weiterentwickelnde Intelligenz und Biologie
0:12:50–0:12:54
verkörpert, der schlussendlich Mitstreiter Gottes bei der Schöpfung ist,
0:12:55–0:12:59
wobei seine Aufgabe nicht nur im Schöpfungsvorgang besteht,
0:12:59–0:13:02
sondern auch im Verstehen und Erkennen von Wertigkeiten.
0:13:03–0:13:08
Also das fasst das, glaube ich, ganz gut nochmal zusammen, was für ein Panoptikum
0:13:08–0:13:11
von Geschichten Lem erschaffen hat.
0:13:12–0:13:17
Nämlich die ersten Bücher, aber das hast du doch gelesen, die Sterntagebücher.
0:13:19–0:13:23
Die Sterntagebücher mit der Hauptfigur Pürx, die sind großartig.
Micz Flor
0:13:24–0:13:28
Stimmt, ich erinnere mich jetzt auch an die 1990er-Jahre, hast du mir davon
0:13:28–0:13:32
auch schon mal erzählt. Kann es sogar sein, dass du mir die zugesteckt hast?
Florian Clauß
0:13:32–0:13:37
Das weiß ich nicht, aber das ist bestimmt. Was wir auf jeden Fall zusammen dann
0:13:37–0:13:39
auch mal geschaut haben, ist die Adaption.
0:13:39–0:13:44
Es gab vom ARD, ich glaube, das war in den 2000ern, sondern so eine Verfilmung
0:13:44–0:13:48
von den, es war nicht Sternenwerke, es war Ijen Tiché, Sternenwerke.
Micz Flor
0:13:49–0:13:49
Ja, genau.
Florian Clauß
0:13:49–0:13:52
Und das spielt in so einer Altbauwohnung.
Micz Flor
0:13:52–0:13:53
Ja, das ist großartig.
Florian Clauß
0:13:53–0:13:58
Also sehr trashig produziert, aber unglaublich, also war unglaublich lustig.
Micz Flor
0:13:59–0:14:02
Ja, du hattest die, glaube ich, gerippt irgendwie da und dann kam die Nummer
0:14:02–0:14:05
auf DVD raus und da hatten die dann, jetzt habe ich den Namen vergessen,
0:14:06–0:14:09
die, wie hieß die denn nochmal, das war quasi die virtuelle Frau,
0:14:09–0:14:13
die eine Schauspielerin, die damals auch sehr trending war und den Namen vergessen.
0:14:13–0:14:15
Die wurde dann, glaube ich, später noch reingeschnitten.
Florian Clauß
0:14:15–0:14:19
Ja, genau, stimmt. Die haben das dann mal so digital veredelt. Ja, die hatten das.
Micz Flor
0:14:19–0:14:21
Glaube ich, aufgemotzt. Die war, glaube ich.
Florian Clauß
0:14:21–0:14:22
Vorher gar nicht drin.
Micz Flor
0:14:22–0:14:24
Oder die hatten die vorher rausgeschnitten und dann wieder reingenommen.
Florian Clauß
0:14:24–0:14:26
Ich glaube, die haben die jetzt wirklich, weil es zu trashig war,
0:14:26–0:14:29
wollten die noch eine Leia draufsetzen, damit es noch ein bisschen schicker wird.
Micz Flor
0:14:29–0:14:30
Eine Leia Organa.
Florian Clauß
0:14:31–0:14:37
Eine Leia, genau. Lem ist in einem gutbürgerlichen Haushalt aufgewachsen.
0:14:37–0:14:40
Er kommt aus einer jüdischen Familie,
0:14:41–0:14:46
recht wohlhabend und hat am Anfang auch mit, also er ist, wie gesagt,
0:14:46–0:14:51
1921 geboren, hat dann Philosophie und Medizin studiert, keine Abschlüsse gemacht,
0:14:51–0:14:52
der Krieg kam dazwischen.
0:14:52–0:14:56
Also er galt auch damals, das finde ich ganz interessant, er galt.
0:14:58–0:15:03
Intelligentesten Kinder in Südpol. Es gab so eine Vorform von einem,
0:15:05–0:15:13
IQ-Test, der ihm dann so eine Intelligenz-Prozent von 180 attestierte. Keine Ahnung.
Micz Flor
0:15:13–0:15:15
Also nicht nur Stannis Waff, sondern auch Stannis Wow.
Florian Clauß
0:15:16–0:15:20
Genau. Stannis Wow. Ich finde, man merkt es schon so.
0:15:21–0:15:26
Man kriegt schon so eine Persönlichkeit damit, die schon sehr nerdig ist,
0:15:26–0:15:30
die sich da schon sehr der in diese Themen reinwuchsen kann und gleichzeitig
0:15:30–0:15:34
aber auch so ein Freigeist ist, weil er wirklich dann in keinem,
0:15:34–0:15:35
also er hat keinen Abschluss gemacht,
0:15:35–0:15:40
das hat ihn nicht so interessiert, dieses Studium der Medizin.
0:15:40–0:15:43
Er hat sich dann wirklich so diesen künstlerischen, diesen literarischen Themen
0:15:43–0:15:47
zugewandt. Das ist ja auch erstmal ein Schritt, den muss man ja machen in der Zeit.
0:15:47–0:15:52
Und sich da auch so ein Feld erarbeiten zum Mal Science Fiction als Genre,
0:15:52–0:15:56
ja nicht das höchst anerkannteste war damals.
0:15:56–0:16:04
Das war ja eher so ein B-Movie, im B-Picture-Bereich. Auch in der Literatur war das ja auch sehr...
Micz Flor
0:16:04–0:16:06
Na gut, in der Zeit weiß ich nicht. Aber das war, glaube ich,
0:16:06–0:16:11
schon die Zeit, wo auch in Amerika unglaublich viele Analogien,
0:16:11–0:16:13
War of the Worlds, das war ja alles schon...
Florian Clauß
0:16:13–0:16:18
Das kam, ja, stimmt. Also genau, Orson Welles und Huxley.
0:16:19–0:16:24
Also die erste Roman, die Sterntagebücher, kamen dann 1957 raus.
Micz Flor
0:16:24–0:16:27
Und noch später als ich dachte also da war ja
0:16:27–0:16:31
wirklich schon diese auch diese ganze assoziation der
0:16:31–0:16:36
assoziative raum mit dem anderen mit dem feind mit den russen in amerika war
0:16:36–0:16:40
ein riesenthema also diese ich denke dass da schon science fiction also eine
0:16:40–0:16:47
hochburg war in der zeit allerdings natürlich nicht innerhalb des literaturbetriebs
0:16:47–0:16:50
so so hoch angesehen also etwas.
Florian Clauß
0:16:50–0:16:56
Was leben auch so nachgesagt wird, ist, dass in seinen ersten Werken noch so
0:16:56–0:17:01
eine ganz große Begeisterung für Technologie und Wissenschaft herrscht.
Micz Flor
0:17:01–0:17:04
Du bist jetzt aber komplett über den Zweiten Weltkrieg drübergegangen.
Florian Clauß
0:17:04–0:17:08
Ja, er war ein sehr intelligenter junger Mann und hatte auch,
0:17:09–0:17:10
glaube ich, Kriegserfahrung.
0:17:10–0:17:14
Aber ich habe jetzt auch nicht weiter gelesen, was er da gemacht hat.
0:17:14–0:17:18
Aber mit so einem Schwung kam er dann quasi in die Welt und hat dann auch angefangen
0:17:18–0:17:23
zu schreiben, relativ schnell, in den 50er Jahren. und hat seine ersten Romane
0:17:23–0:17:28
und Schriften veröffentlicht, Poser da auch, also Fiction quasi geschaffen.
0:17:28–0:17:32
Und genau, da habe ich jetzt nicht so viel dazu gefunden.
Micz Flor
0:17:33–0:17:37
Das ist eine Sache, ja, weil ich habe da gar nicht mehr so in die Biografie
0:17:37–0:17:39
reingelegt, aber ich hatte irgendwo das mal so aufgegriffen,
0:17:40–0:17:46
dass er zum Beispiel sich natürlich keine Gedanken gemacht hat, dass er jüdisch sei.
0:17:46–0:17:49
Ich habe sogar, glaube ich, irgendwo gelesen, er wusste gar nicht,
0:17:49–0:17:53
dass er jüdisch sei. Bis das dann irgendwie auf einmal Thema wurde, politisch.
0:17:57–0:18:00
Da war ich jetzt, also ich bin da jetzt nicht tiefer eingestiegen,
0:18:00–0:18:04
aber es ist halt eben so ein Identitätsthema.
0:18:04–0:18:08
Also das glaube ich auch so ein bisschen dieses, was in Solaris so ein bisschen
0:18:08–0:18:13
auftaucht, auch dieses dysphorische Humanismusbild, so von wegen,
0:18:13–0:18:16
wie kann man jemanden erkennen,
0:18:17–0:18:21
wie kann man jemanden sehen, was heißt Identität, kann man das duplizieren, erschaffen oder so.
0:18:21–0:18:24
Also das, was da so ein bisschen für mich mitschwingt, eben da kam ich drauf.
0:18:24–0:18:27
Also dass das für ihn die Identität auf einmal sich als jüdisch zu verstehen,
0:18:28–0:18:32
für ihn, das ist jetzt keine bewertende gut oder schlecht natürlich,
0:18:32–0:18:34
aber einfach für ihn ein völlig neuer Aspekt war, das eigene,
0:18:34–0:18:38
also sein Selbst quasi zu konstituieren vor diesem Hintergrund,
0:18:38–0:18:41
was einfach für ihn die Thema war. So hatte ich das wahrgenommen.
0:18:41–0:18:46
Und dass dann natürlich die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs und dieser Identitätswandel,
0:18:46–0:18:47
den er durchziehen musste,
0:18:48–0:18:53
weil er von außen eben als solcher gesehen wurde, ihn auch wohl in seinem Blick
0:18:53–0:18:58
auf Menschheit und Wissenschaft und so ein bisschen geprägt hat und er sich
0:18:58–0:19:01
eher der Wissenschaft zugehörig fühlte als dem Humanismus.
0:19:01–0:19:05
Das ist jetzt aber von mir ganz unten aus dem Regal gegriffen.
Florian Clauß
0:19:05–0:19:09
Aber was meinst du mit er der Wissenschaft als den Humanismus?
0:19:09–0:19:13
Weil ihm wird ja so noch ein ganz starker Humanismus,
0:19:13–0:19:17
wird mit ihm Verbindung gebracht, weil er ja da diese Wertigkeit,
0:19:17–0:19:20
die Moral auch, was wir da gerade in dem Zitat gehört haben,
0:19:20–0:19:27
immer wieder darauf zurückgeht und guckt, was ist die Menschlichkeit in den Systemen.
Micz Flor
0:19:27–0:19:31
Gut, aber dann kritisch gegenüber einem Humanismus, also da kommen wir dann
0:19:31–0:19:35
bei Solaris natürlich gleich noch drauf, dass der Mensch vielleicht ja gar nicht
0:19:35–0:19:39
in der Lage ist, anderes wirklich wahrzunehmen, sondern immer nur sich selbst sucht.
0:19:39–0:19:42
Das ist ja auch ein Zitat, was dann in Solaris so direkt vorkommt.
0:19:42–0:19:48
Also dass er da große Defizite in dem humanistischen Menschenbild sieht,
0:19:48–0:19:54
weil man nie hinter den Mensch schauen kann.
Florian Clauß
0:19:55–0:19:56
Dieser Anthropomorphismus.
Micz Flor
0:19:56–0:20:01
Ja, der aber eben in der Wissenschaft auch immer eine große Gefahr sein kann,
0:20:01–0:20:03
weil man eben immer per se biased ist.
0:20:04–0:20:09
Und dass das irgendwie als Spur gelegt wurde in dieser Jugendzeit,
0:20:09–0:20:10
frühen Erwachsenenzeit.
Florian Clauß
0:20:10–0:20:15
Okay, können wir mal mitnehmen, vielleicht ist es irgendwie die jüdische Identität,
0:20:15–0:20:21
die auf einmal quasi zum Thema wird, weil es eigentlich eine politische Motivation dahinter steht.
Micz Flor
0:20:22–0:20:25
Ich würde es da abstrahieren, weil ich würde sagen, es geht nicht um die jüdische
0:20:25–0:20:29
Identität, sondern um diese Erfahrung an sich selbst, dass man auf einmal etwas
0:20:29–0:20:32
ganz anderes ist, als man sich selbst gesehen hat und sich auch mit diesem Blick
0:20:32–0:20:34
der anderen auf sich auseinandersetzen muss.
Florian Clauß
0:20:35–0:20:36
Aber durch äußere Umstände.
Micz Flor
0:20:36–0:20:40
Genau. Und da ist es egal, was dieser Swap ist.
0:20:40–0:20:44
Also es geht einfach nur darum, wie schnell deine eigene Identität von außen
0:20:44–0:20:47
umgekrempelt wird und du dann dich damit arrangieren musst.
0:20:47–0:20:53
So und die Wahrheit natürlich oder das Reale dann dahinter nicht mehr ergreifbar ist.
Florian Clauß
0:20:54–0:20:59
Ja, also was wir auf jeden Fall auch bei Lem so mitnehmen, ist,
0:20:59–0:21:07
dass er ein, wenn er sich mit Technik beschäftigt, ist er da so tief durchgedrungen.
0:21:07–0:21:11
Ja, also er hat viele Erfindungen, die dann später dann tatsächlich produziert
0:21:11–0:21:15
wurden, wie zum Beispiel so eine 3D-Brille oder sowas, hat er schon so gedanklich
0:21:15–0:21:18
vorweggenommen, hat auch da Zeichnungen gemacht und so weiter.
0:21:18–0:21:23
Also das heißt, er hatte eine unglaublich visionäre Kraft, in dem er sich auch
0:21:23–0:21:28
ganz intensiv mit bestimmten technischen Entwicklungen auseinandergesetzt hat.
0:21:28–0:21:31
Mit wissenschaftlichen Entwicklungen, mit technischen Entwicklungen.
0:21:31–0:21:35
Tatsächlich so weit, dass er so eine Informationsgesellschaft hat,
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die er auch so vorweggenommen hat.
0:21:37–0:21:41
Also diese Nähe zur Kybernetik, die er auch da mit aufbaut, auch bei seinen
0:21:41–0:21:44
Figuren immer mit reinholt.
Micz Flor
0:21:44–0:21:47
Auch ein Charakter in Solaris ist der Kybernetiker.
Florian Clauß
0:21:47–0:21:52
Ist Kybernetiker, genau. Das hat er so weit durchdacht, dass er darauf auch
0:21:52–0:21:54
wieder eine Kritik formulieren kann.
0:21:54–0:21:58
Also das heißt, wenn wir wieder von diesem Begriff des Worldbuildings ausgehen,
0:21:58–0:22:03
die Welt, die Lem auch gebaut hat, hat teilweise Leerstellen,
0:22:03–0:22:08
teilweise aber so unglaubliche Entwicklungsvorsprünge, die er da gemacht hat, geleistet hat.
0:22:08–0:22:14
Und darauf baut er dann ein gewisses moralisches System auf oder eine Wertigkeit.
0:22:14–0:22:19
Das ist das Spannende, wie er dann damit umgeht und wie er da die Geschichten entwickelt.
0:22:20–0:22:24
Und das ist eigentlich so auch der Spätere. Es wird ihm dann nachgesagt,
0:22:24–0:22:28
die ersten Romane, die er da geschrieben hat, also Sterntagebücher,
0:22:28–0:22:33
die sind auch so teilweise humoristisch, sehr lustig und paradox.
0:22:34–0:22:41
Dann gibt es Eden von 1959, habe ich nicht gelesen, Erforschung eines fremden Planetens.
0:22:41–0:22:47
Dann kommt 1961 Solaris und Solaris ist ja so eines der bekanntesten Bücher,
0:22:47–0:22:52
die aber am Anfang gar nicht so sich im Westen und im Osten,
0:22:52–0:22:54
also von Deutschland, so verbreitet haben.
0:22:54–0:22:58
Deswegen ist die westdeutsche Übersetzung auch sehr schlecht.
0:22:59–0:23:01
Das habe ich da in dem Zusammenhang gelesen, dass die da halt so.
0:23:02–0:23:07
Das irgendwann verlegt wurde, aber eine nicht so qualitativ hochwertige Übersetzung.
0:23:07–0:23:14
Und im Osten wurde es ihm aufgrund dieser, ja, diesen Zustands,
0:23:14–0:23:18
den Solaris beschreibt, wurde er jetzt nicht so verlegt.
0:23:18–0:23:25
War doch als etwas, ja nicht systemkritisch, aber war zumindest so in die Ecke da eingestuft worden.
Micz Flor
0:23:25–0:23:29
Also es war so, in der DDR erschien das auch nicht, wobei das ist jetzt in der
0:23:29–0:23:31
Biografie natürlich nicht wirklich Thema, sondern später.
0:23:31–0:23:35
Aber es war so, dass es gibt eine deutsche Übersetzung aus der DDR,
0:23:36–0:23:39
die ich nicht gelesen habe und wo es hieß von dem, was ich darüber gelesen habe,
0:23:40–0:23:47
dass die DDR-Ausgabe auch gekürzt wurde oder deutlich gekürzt oder umgestellt
0:23:47–0:23:52
wurde, vor dem Hintergrund zu sagen, es sei insgesamt so deprimierend.
Florian Clauß
0:23:52–0:24:00
Ja, 1968 hat der Pilot Pirx geschrieben, dann kommt mit 1971 der Fotorologische
0:24:00–0:24:02
Kongress, auch ein großartiges Buch.
0:24:03–0:24:09
Hast du den gelesen? Da geht es auch um eine Figur aus seinem Figuren-Universum,
0:24:09–0:24:16
nämlich Tichet besucht einen futurologischen Kongress.
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Die kriegen alle so bewusstseinserweiternde Drogen. Ich weiß nicht,
0:24:20–0:24:23
ob die das bewusst nehmen oder ob das wieder übers Trinkwasser kommt.
0:24:24–0:24:31
Und alles geht aus den Fugen. Und es wird wie so ein Drogentrip beschrieben,
0:24:31–0:24:34
aber gleichzeitig halt dieser Futurismus, der dahinter steht.
0:24:34–0:24:39
Also ich finde auch bei Lem hat man deswegen hier diese Tour,
0:24:39–0:24:43
dieses osteuropäische Ästhetik da mit drin.
0:24:43–0:24:47
Also wir waren mal zusammen in Prag, da gab es ja auch diesen Fernsehturm,
0:24:47–0:24:49
der 1989 dann fertiggestellt wurde.
Micz Flor
0:24:50–0:24:51
Täter heißt der, glaube ich.
Florian Clauß
0:24:51–0:24:57
Ja, und an diesem Turm hängen dann so Babys oder Kleinkinder,
0:24:57–0:25:04
die dann krabbelnd auf die Turmspitze zu, als riesendimensionierte Kinder da.
Micz Flor
0:25:05–0:25:08
Ja, die sind bestimmt 15 Meter hoch oder sowas, muss man dazu sagen.
0:25:08–0:25:10
Ich weiß nicht, ob die noch da sind, ich weiß auch länger nicht in Prag,
0:25:10–0:25:12
weil die kamen später dazu.
Florian Clauß
0:25:12–0:25:16
Die kamen später dazu, richtig. Aber es hat mich auch an eine Szene aus Solaris
0:25:16–0:25:18
erinnert, als ich das gesehen habe.
0:25:18–0:25:23
Und diese Ästhetik, die auch dieser Turm hat, so in der Kosmologie,
0:25:23–0:25:30
sich dann wiederfindet. Also dieses unglaubliche Fassaden von...
Micz Flor
0:25:30–0:25:32
Diese brutale Architektur.
Florian Clauß
0:25:32–0:25:36
Nicht Brutalismus, sondern es ist ja auch irgendwie auch verschnörkelt,
0:25:36–0:25:39
wenn du dir die Stalinallee anguckst.
0:25:39–0:25:45
Die ist ja auch dann immer so quasi so gebaut, dass es jetzt im Detail jetzt nicht,
0:25:46–0:25:50
dich erschlägt, sondern es hat ja dann durchaus so ästhetische Elemente.
0:25:50–0:25:52
Wer im Brutalismus ist, ist ja teilweise total erschlagen.
0:25:53–0:25:54
Das ist ja nicht schön dann mehr.
Micz Flor
0:25:55–0:25:57
Ja, das stimmt. Also ich glaube schon, dass der Eindruck da im S,
0:25:57–0:26:00
wobei Prag nochmal anders ist, weil die Stadt auch viel mehr Knochen hat,
0:26:00–0:26:07
finde ich. Da sind so Berge und Gebirge und so. Die Häuser jetzt aus den Vorwendezeiten
0:26:07–0:26:09
hier gebaut wurden, die finde ich schon teilweise sehr,
0:26:11–0:26:15
mächtig im Sinne von bestimmend und bedrohlich.
0:26:16–0:26:21
Und generell habe ich immer das Gefühl, es gibt sowas wie eine Fassade der Gesellschaft.
0:26:21–0:26:27
Und das war für mich so ein Aha-Effekt, als ich erfahren habe nach dem Mauerfall,
0:26:27–0:26:32
dass es halt so bestimmte Häuser gibt hier oben im Prenzlauer Berg,
0:26:33–0:26:36
wo immer, wenn einmal im Jahr die Kameras draufstanden und Honecker da irgendwie
0:26:36–0:26:40
durchgefahren ist, da wurden halt bestimmte Häuser scheinbar angemalt und fertig gemacht.
0:26:40–0:26:43
Aber halt nur die, die in der Kamera waren, alles da neben rechts und links.
Florian Clauß
0:26:43–0:26:47
Ja, ich glaube, die Anekdote läuft auch so, dass es wirklich so ist.
0:26:47–0:26:49
Er ist ja immer im Volvo gefahren, Honecker.
0:26:49–0:26:53
Und das heißt, die Sichtkante von seinem Fenster, das, was er,
0:26:53–0:26:55
Honecker selber sieht, nicht nur die Kamera, sondern Honecker selber,
0:26:56–0:26:58
das heißt, die Sichtkante von seinem Volvo-Fenster.
Micz Flor
0:26:58–0:26:58
Er auch, ja.
Florian Clauß
0:26:58–0:27:02
Das war quasi die Linie, wo dann halt die Fassaden renoviert wurden.
Micz Flor
0:27:02–0:27:06
Müssen wir nochmal proben, diese Theorien, weil das sind jetzt zwei sehr gegensätzliche
0:27:06–0:27:07
Blickwinkel natürlich. Natürlich.
0:27:07–0:27:13
Aber das ist, finde ich, so ein bisschen Veranschaulichung dieses fassadären
0:27:13–0:27:17
Themas der Gesellschaft, so dass da hinter den Masken, was passiert denn da?
0:27:17–0:27:21
Und in gewisser Weise, um wieder zu Solaris zu greifen, hat man das Gefühl,
0:27:21–0:27:24
da gibt es so eine Station und die ist ganz wichtig.
0:27:24–0:27:29
Und gleichzeitig, was da genau passiert, so richtig weiß es dann doch keiner.
0:27:29–0:27:31
Die sind alle sehr alleingelassen.
Florian Clauß
0:27:32–0:27:37
Ja, das stimmt. Also um die Biografie, wir können ja jetzt gleich in den Roman
0:27:37–0:27:38
einsteigen, abzuschließen.
0:27:38–0:27:43
Also der Stanislav Lem war so ein Freigeist.
0:27:43–0:27:49
Er war auch so einer, der dann wirklich entgegen von anderen Meinungen doch
0:27:49–0:27:51
immer sehr diskursbestimmt war.
0:27:51–0:27:56
Mit seiner Form dann auch wirklich so in sein Zimmer sich einzuschließen,
0:27:56–0:27:58
Sachen zu durchdenken und dann
0:27:58–0:28:02
so ein Essay zu veröffentlichen oder eben diese Bücher zu produzieren.
0:28:02–0:28:06
Solaris wurde, glaube ich, in einem Jahr geschrieben.
0:28:07–0:28:14
1960 angefangen und 1961 wurde es veröffentlicht und hat das dann durchweg durchgeschrieben.
0:28:15–0:28:20
Und am Ende, also seinen letzten Roman, das war dann so in den 80ern,
0:28:21–0:28:23
hat er geschrieben. Dann hat er irgendwann auch das Schreiben aufgehört.
0:28:23–0:28:28
Und es gibt noch so ein legendäres Interview, was er noch so kurz vor seinem Tod gehalten hat.
0:28:28–0:28:31
Das können wir nochmal verlinken. Das ist ganz interessant, weil er dann auch
0:28:31–0:28:35
selber sagt, Nee, ich bin dann auch irgendwann nicht mehr, habe ich die geistige
0:28:35–0:28:39
Kapazität, nicht mehr so Romane zu schreiben. Und das ist ganz gut, wenn das andere machen.
0:28:39–0:28:44
Und er hat dann auch immer noch so Zeitgeschichte kommentiert und dazu sich
0:28:44–0:28:48
geäußert. Aber er hat dann so ein bisschen so sich nicht mehr in den Romanen
0:28:48–0:28:54
dann halt auch ausgedrückt, sondern eher so in Artikeln und Essays und so weiter.
0:28:54–0:28:57
Ja, genau so viel zu Stonis Wavlem.
Micz Flor
0:28:57–0:29:01
Ja, da möchte ich eine Anekdote, die ich irgendwo gelesen hatte,
0:29:01–0:29:05
noch anhängen. Kennst du die mit Philip K. Dick und Stanislaw Lem?
Florian Clauß
0:29:06–0:29:06
Nein.
Micz Flor
0:29:06–0:29:11
Weil da war es wohl so, dass Lem hatte schon natürlich so eine bestimmte Macht
0:29:11–0:29:15
im Literaturbetrieb und der hat sich eingesetzt, dass Philip K.
0:29:15–0:29:18
Dick wohl übersetzt wird ins Polnische, glaube ich, oder so.
0:29:18–0:29:21
Also da hat er sich so stark gemacht und hat dann auch versucht, Kontakt aufzunehmen.
0:29:21–0:29:26
Und Philip K. Dick war da scheinbar schon nicht mehr in der besten Phase seines Lebens.
0:29:26–0:29:30
Der ist dann wohl zum CIA gegangen und hat gesagt, dass irgendeine russische,
0:29:30–0:29:33
die wollen ihn da irgendwie unterlaufen. Die hießen Stanislaw Lem.
0:29:33–0:29:37
Und da müsste er es ja eh mal gucken, weil er möchte ja nichts mit zu tun haben.
0:29:37–0:29:40
Wollte es irgendwie weghalten. Hatte halt Sorge, als Stanislaw Lem,
0:29:40–0:29:44
der dann selber dachte, qua persona, hallo, ich bin es.
0:29:44–0:29:47
Wir sprechen auf Augenhöhe. Trifft dann auf einen verstörten,
0:29:47–0:29:49
alkoholisierten Philipp K. Dick.
Florian Clauß
0:29:49–0:29:54
Ja, aber der war ja eh, der Teil hat mir ja doch schon mal drüber gesprochen.
Micz Flor
0:29:54–0:29:55
Ja, ja, genau. Aber deshalb kam ich noch mal.
Florian Clauß
0:29:55–0:29:56
Voll in dieser Nixon-Ära.
Micz Flor
0:29:56–0:30:01
Es passt einfach so gut in dieses Bild rein. Die Russen haben mich kontaktiert.
0:30:02–0:30:03
Das muss ich übernehmen.
Florian Clauß
0:30:05–0:30:08
So, wir sind jetzt hier in der Herzberge. Das ist die Stadtfarm.
Micz Flor
0:30:08–0:30:10
Hat sich hier aufgebaut.
Florian Clauß
0:30:10–0:30:13
Auch so, ich glaube, das ganze Gebiet war dann so vor 20 Jahren.
0:30:14–0:30:17
Da hat er dann die Stadt überlegt, was macht sie hier mit dem Gebiet.
0:30:17–0:30:21
Stadtfarm ist so ein kleiner Betrieb, städtisch gefördert.
0:30:21–0:30:27
Und ich glaube, hier ist die größte Produktion an Fisch aus der Stadtfarm.
0:30:27–0:30:29
Hier gibt es nämlich so Viktoria-Seebarsch.
Micz Flor
0:30:29–0:30:29
Ja, wirklich.
Florian Clauß
0:30:29–0:30:33
Ja, und die bauen den an. Und die haben dann auch so ein Anbausystem.
0:30:34–0:30:36
Ja, die werden tatsächlich,
0:30:36–0:30:40
also das heißt, aus dem Fischkot und so weiter werden dann halt so schwimmende
0:30:40–0:30:45
Hochbeete gemacht, wo dann der Salat drauf wächst und so weiter.
0:30:45–0:30:48
Also die haben da so ein ganzes Kreislaufsystem hier aufgebaut,
0:30:48–0:30:50
aber es sieht so ein bisschen verwahrt aus.
Micz Flor
0:30:51–0:30:56
Es sieht lustigerweise halt so aus, wie in Tarkovskys Solaris-Verfilmung irgendwas aussehen könnte.
0:30:56–0:31:01
Es ist einer von diesen Orten, die finde ich eigentlich immer wunderbar,
0:31:01–0:31:06
wo die Orte funktional hergestellt werden und dann so ein Patina entwickeln,
0:31:06–0:31:08
weil keiner so richtig draufschaut.
0:31:08–0:31:11
Es wird immer noch mal gemäht, aber es wird trotzdem halt auch viel gelassen,
0:31:11–0:31:16
was im Westdeutschland ich immer nur an Zug, so Bahnhöfen kannte.
0:31:16–0:31:19
Da gab es immer zwei, drei Gleise bei größeren Bahnhöfen, wo dann einfach so
0:31:19–0:31:22
Holunderbüsche aus den schienen. Das fand ich immer ganz zauberhaft.
0:31:23–0:31:26
Und das hier ist so ein Ort mit
0:31:26–0:31:30
ein paar Neuerungen, die dann hier ganz pragmatisch diese Pipeline Also.
Florian Clauß
0:31:30–0:31:34
Die hatten auch eben das Modell, dass hier gibt es einen Markt,
0:31:34–0:31:38
da war ich auch schon ein paar Mal, da kann man Samstag und Sonntags kann man
0:31:38–0:31:42
hier einkaufen oder Samstag glaube ich nur, kann man halt Gemüse kaufen aus
0:31:42–0:31:46
dieser Anbau aber ich habe jetzt gelesen im Wikipedia Artikel,
0:31:46–0:31:49
dass dann nach Corona, also während Corona ist es komplett,
0:31:50–0:31:53
eingebrochen und Der Markt. Der Markt, ja.
0:31:53–0:31:57
Und dann hatten die halt so ein Abo-Modell aufgebaut.
0:31:57–0:32:00
Das heißt, dass du halt hier für eine gewisse Gebühr dann halt immer deinen
0:32:00–0:32:03
Obst- und Gemüsekorb bekommst.
Micz Flor
0:32:03–0:32:09
Also wo wir jetzt gerade vorstehen, das sieht so aus wie der größte urbane Ort,
0:32:09–0:32:11
wo Viktoriabarsche abwesend sind.
Florian Clauß
0:32:11–0:32:15
Ja, weil da hinten sind tatsächlich, wenn du mal guckst, hier kommt noch eine
0:32:15–0:32:20
Halle und da hinten sind so die ganzen Aquarien drin.
0:32:22–0:32:25
Und ich dachte, wir könnten hier nochmal, da kann man nochmal auf den Friedhof
0:32:25–0:32:27
gehen. Ach, ganz toll. Angrenzen.
Micz Flor
0:32:28–0:32:30
Herzberge, war das nicht auch diese große Nerven-Highland-Stadt?
Florian Clauß
0:32:30–0:32:37
Genau, genau. Also Herzberge, das ist das königliche Elisabeth-Krankenhaus Herzberge.
0:32:38–0:32:42
Also kommen wir gleich nochmal nachher zu. Und hier ist der Friedhof.
0:32:42–0:32:45
Ich glaube, der gehört mit zu dem Krankenhaus.
0:32:46–0:32:48
Aber ich war jetzt hier vor einigen...
Micz Flor
0:32:48–0:32:50
Das ist die beste Werbung für ein Krankenhaus, ein riesen Friedhof.
Florian Clauß
0:32:50–0:32:55
Ja, das hat auf jeden Fall eine lange Tradition, der Friedhof hier auch.
0:32:56–0:33:02
Es gibt einige Veteranengräber für den antifaschistischen Kampf.
0:33:03–0:33:07
Zumal habe ich mal hier so eine Gruppe von Antifa-Leuten, die auch so eine Flagge
0:33:07–0:33:10
hochgehalten haben und dann halt so eine Gräberpflege gemacht haben.
0:33:10–0:33:11
Fand ich so ganz interessant.
0:33:13–0:33:19
Okay, also gehen wir jetzt hier auch von diesem absonderlichen Ort in einen
0:33:19–0:33:24
anderen absonderlichen jenseitigen Ort. Solaris.
Micz Flor
0:33:24–0:33:24
Solaris.
Florian Clauß
0:33:24–0:33:31
Genau. Ich würde vorschlagen, du erzählst so ein bisschen Geschichtstrang und
0:33:31–0:33:34
wir steigen dann so an bestimmten Punkten auch gleich in die Interpretation an.
0:33:34–0:33:39
Das ist, glaube ich, einfacher, das wirklich so zu machen als im Nachhinein, oder? Wie würdest du?
Micz Flor
0:33:39–0:33:44
Dann mache ich eine ganz kurze zusammenfassende Klammer und dann fangen wir an.
0:33:45–0:33:50
Die kurz zusammenfassende Klammer ist halt, der Roman beginnt damit,
0:33:50–0:33:53
dass jemand im Anflug auf eine Raumstation ist vor einem Planeten.
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Und dieser Planet wird immer beschrieben als ein großer Ozean.
0:33:57–0:34:01
Der wurde zu Hilfe gerufen in gewisser Weise und als er landet,
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kümmert man sich aber gar nicht um ihn.
0:34:02–0:34:07
Und alle scheinen irgendwie sehr seltsam zu sein. Es gibt noch zwei andere auf
0:34:07–0:34:11
dieser Raumstation und der, der ihn um Hilfe gerufen hat, hat sich wohl an dem
0:34:11–0:34:13
Tag, an dem er kam, umgebracht.
0:34:15–0:34:18
Alle sind komisch und sage ihm die ganze Zeit, also er spricht eigentlich nur
0:34:18–0:34:20
mit einem, er soll immer so abwarten, er wird schon noch sehen.
Florian Clauß
0:34:20–0:34:24
Es sind noch drei Besatzungsmitglieder.
Micz Flor
0:34:24–0:34:26
Drei? Snout?
Florian Clauß
0:34:26–0:34:28
Nein, eher Snout und Sartorius.
Micz Flor
0:34:28–0:34:33
Gut, er kommt an und es sind noch zwei und der dritte, jetzt habe ich den Gabriel.
Florian Clauß
0:34:33–0:34:34
Sartorius.
Micz Flor
0:34:34–0:34:39
Sartorius ist noch da und Giberian, der hat sich umgebracht und das war ein
0:34:39–0:34:43
alter Bekannter noch von dem Planeten Erde. Und auf jeden Fall ist er dann da,
0:34:43–0:34:44
es ist alles irgendwie komisch.
0:34:45–0:34:51
Er wacht am nächsten Tag auf, nachdem er so ein bisschen sich in das Thema nochmal
0:34:51–0:34:53
eingelesen hat, warum dieser Planet so wichtig ist für die Menschheit.
0:34:53–0:34:57
Dann ist auf einmal seine verstorbene Frau neben ihm.
0:34:58–0:35:02
Das ist für ihn total unheimlich er
0:35:02–0:35:06
entledigt sich ihr wird dann so irgendwie manchmal flapsig
0:35:06–0:35:11
gesagt also er sperrt sie ein in eine kapsel und schießt die weg dem nächsten
0:35:11–0:35:14
da kommt die wieder dann lernte dass alle irgendwie solche gäste haben jetzt
0:35:14–0:35:19
geht ich aufs gaspedal die scheinbar irgendwie mit diesem planeten zu tun haben
0:35:19–0:35:24
der scheinbar irgendwie die gedanken lesen kann und Und diese Gäste kreieren kann.
0:35:24–0:35:29
Die stellen dann fest, dass die aus einem ganz seltsamen subatomaren Stoff von
0:35:29–0:35:31
Neutrinos gebaut wurden.
0:35:31–0:35:38
Und er, Calvin, unser Held sozusagen, der entscheidet sich dann,
0:35:38–0:35:42
bei seiner Frau zu bleiben, die sich auf der Erde umgebracht hat,
0:35:42–0:35:44
wo er sich auch ein bisschen verantwortlich fühlt.
0:35:44–0:35:48
Die anderen sagen, das geht aber gar nicht, weil sie wahrscheinlich die Station nie verlassen können.
0:35:48–0:35:51
Weil dann würde die vielleicht zerfallen. Er weiß das auch, sie weiß das auch.
0:35:51–0:35:52
Auch sie wird immer bewusster.
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Sie weiß allerdings natürlich nicht alles.
0:35:56–0:36:01
Und das Ganze endet dann darin, dass sie selber entscheidet,
0:36:01–0:36:03
dass sie nicht sie selber ist oder nicht genau weiß,
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wo sie herkommt und irgendwie etwas ist, was sie nicht weiß zu sein und lässt
0:36:09–0:36:12
sich dann von den anderen beiden Wissenschaftlern umbringen.
0:36:12–0:36:18
Und weil sie am Tag vorher noch von Calvin die Gehirnwellen per harten Röntgenstrahlen
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auf den Planeten geschickt haben, hat sich da auch was verändert und diese Gäste
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werden auch nicht wieder erschaffen.
Florian Clauß
0:36:23–0:36:27
Wir müssen, ich glaube, wir haben noch nicht einmal gesagt, dass diesen Planeten,
0:36:27–0:36:31
der Ozean, dass das eine außerirdische Intelligenz darstellt.
Micz Flor
0:36:31–0:36:35
Ja, das ist etwas, wo lange darüber diskutiert wurde.
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100 Jahre wird über diesen Planeten schon diskutiert, ob der intelligent ist
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oder nicht oder wie das sein kann, weil der eben sogar die Möglichkeit hat,
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physikalische Gesetze so zu beugen, dass er als Planet, der um Doppelsterne kreist,
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trotzdem eine stabile Laufbahn hat.
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Da kommen wir dann gleich noch mal ein bisschen mehr dazu. Und zum Schluss entscheidet
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Calvin, auf dem Planeten zu landen und in gewisser Weise auch auf der Station
0:37:02–0:37:03
zu bleiben und nicht mehr zur Erde zurück zu gehen.
0:37:05–0:37:06
Das ist die kurze Fassung.
Florian Clauß
0:37:07–0:37:15
Danke, Mitch. Ja, sehr cool. Sehr fixiert auf die Beziehung zwischen Harvey und Chris.
0:37:15–0:37:21
Die auch sicher dadurch jetzt so fixiert, weil die filmischen Umsetzungen sich
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auch immer sehr auf diese Beziehung fixieren.
0:37:24–0:37:28
Kommen wir da später zu? Kommen wir in den nächsten Episoden zu?
Micz Flor
0:37:28–0:37:32
Dann kommt jetzt die lange. Fangen wir mal woanders an. Also nicht Calvin und
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seine Frau, sondern die Erde, die Menschheit.
Florian Clauß
0:37:35–0:37:38
Darf ich noch ganz kurz die Geschichte dazu erzählen?
0:37:38–0:37:42
Das erste Mal, und das fand ich so ganz interessant, weil wir uns das erste
0:37:42–0:37:46
Mal dieses Solaris gelesen haben, dann hatte ich so rückblickend im Kopf,
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dass auf den ersten 80 Seiten nur über die Solaristik, das ist quasi dieser
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Diskurs, dieser wissenschaftliche Diskurs, der über diesen Ozean geführt wird,
0:37:58–0:38:01
wo dann verschiedene Lager und so weiter, Also das ist wirklich,
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über 100 Jahre gibt es dann halt schon diese, vor 100 Jahren wurde er entdeckt,
0:38:05–0:38:07
dann gibt es halt diese Station und so weiter.
0:38:07–0:38:11
Aber es wurde ganz massiv dann immer diskutiert und es gab verschiedene Lage.
0:38:11–0:38:15
Das hat mich damals total fasziniert an dem Buch, dass es zwar auf einmal so
0:38:15–0:38:19
ein Wissenschaftsdiskurs da stattfindet, ja, über eine Sache und dann aber auch
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mit so verschiedenen Positionen, die alle irgendwo auch sich versuchen zu belegen,
0:38:24–0:38:26
ja, also wie halt ein Wissenschaftsbetrieb läuft.
0:38:26–0:38:29
Und dann hattest du mir aber gesagt, als ich das nochmal gelesen habe,
0:38:30–0:38:32
dann dachte ich so, habe ich eine falsche Ausgabe vielleicht?
0:38:33–0:38:37
Ich hatte das Gefühl, es wäre viel, viel länger. Und dann meinte ich so,
0:38:37–0:38:39
nee, nee, das sind erst mal die ersten Seiten.
0:38:39–0:38:44
Und dann, als ich das dann ganz gelesen habe, dann dieser Diskurs über die Solaristik,
0:38:44–0:38:48
das wird ja überall eingeflochten, das wird ja dann auch später immer weiter ausgebalzt.
0:38:48–0:38:51
Aber ich hatte dann im Rückblick, hatte ich so die komprimierte Vorstellung,
0:38:51–0:38:53
sind die ersten 100 Jahre.
Micz Flor
0:38:53–0:38:57
Nee, es sind zwei große Blöcke, wo das passiert. Am Anfang so ein bisschen und
0:38:57–0:38:58
dann halt diese eine große.
0:38:58–0:39:02
Nee, und dann sind es sogar drei Teile, weil er dann nochmal diese kleine Akrophyfe
0:39:02–0:39:03
oder wie das heißt, sucht da.
Florian Clauß
0:39:04–0:39:07
Ja, die kleine Akrophyfe. Weißt du, was eine Akrophyfe ist?
Micz Flor
0:39:07–0:39:07
Nee.
Florian Clauß
0:39:07–0:39:09
Da habe ich nämlich nur nachgeschlagen extra.
Micz Flor
0:39:10–0:39:12
Danke fürs Bloßstellen und danke für die Hilfe.
Florian Clauß
0:39:14–0:39:19
Nein, weil ich auch dachte, was ist das denn? Akrophyfe werden die Teile genannt.
Micz Flor
0:39:19–0:39:21
Ich muss sagen, ich weiß nicht, ob es Akrophyfe ausgesprochen wird.
0:39:21–0:39:23
Mit ein bisschen immer nach Apokryph.
Florian Clauß
0:39:24–0:39:30
Apokryph wird es ausgesprochen. Und zwar ist ein Apokryph die Teile,
0:39:30–0:39:31
die es nichts in die Bibel geschafft haben.
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Das sind so quasi die geheimen Bibelteile. Also entweder, weil es halt nicht
0:39:36–0:39:39
so Mainstream war oder aber, weil dann halt so Geheimnisse drin sind.
0:39:40–0:39:47
Und das Ding ist ja, dass das Buch von Gibertian, wo er bestimmte Zitate oder
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bestimmte Bücher der Solaristik,
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referenziert, die Hinweise enthalten, dass es halt nicht ganz so ein Mainstream-Diskurs ist.
0:39:57–0:40:03
Also die geheimen Botschaften und die geheimen Wahrheiten über Solaris sozusagen.
0:40:04–0:40:06
Also so würde ich das lesen.
Micz Flor
0:40:06–0:40:10
Das Kapitel. Ja, so wird es auch beschrieben.
0:40:10–0:40:13
Das sind ja quasi die Take-outs, die Sachen, wie du sagst, die es nicht in den
0:40:13–0:40:17
Kodex geschafft haben als wissenschaftlicher Kanon.
Florian Clauß
0:40:17–0:40:21
Das ist sehr schön, der wissenschaftliche Kanon. Und dann kommt halt dieser
0:40:21–0:40:25
Bertrand, der dann zum Beispiel in Tarkovsky eine viel größere Rolle hat.
Micz Flor
0:40:25–0:40:27
Ja, das finde ich auch spannend, wenn wir über die Filme sprechen,
0:40:27–0:40:32
was da so umgestellt wurde und verständlicherweise und gleichzeitig aber auch
0:40:32–0:40:34
leider, wie ich manchmal denke.
0:40:34–0:40:39
Aber jetzt kommt die lange Zusammenfassung, wo wir dann einsteigen werden.
Florian Clauß
0:40:39–0:40:40
Ja, sehr gerne.
Micz Flor
0:40:40–0:40:43
Mit Fußnoten und Interpretation, wann immer es gerade passt.
Florian Clauß
0:40:44–0:40:45
Also jetzt quasi.
Micz Flor
0:40:45–0:40:50
Also es geht allgemein um Solaris. Es ist der Name eines Planeten,
0:40:50–0:40:51
auf dem ein großer Ozean ist.
0:40:52–0:40:56
Und in der Erforschung von extraterrestrischem Leben auf der Erde wurde man
0:40:56–0:41:00
auf diesen Planeten aufmerksam, weil man anfangs einfach nur gemerkt hat,
0:41:00–0:41:04
dass das ein Planet in einem System mit zwei Sonnen ist.
0:41:04–0:41:08
Und wie wir seit Trisolaris und dem Dreikörperproblem jetzt alle wissen,
0:41:08–0:41:11
sind die Flugbahnen da nicht gut vorhersehbar.
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Zwei Körper geht, drei Körper geht nicht.
0:41:14–0:41:20
Längst hätte Solaris in eine der Sonnen fallen müssen, beziehungsweise man konnte
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dann merken, dass die vorhergesehene Bahn nicht gehalten wird.
0:41:24–0:41:29
Und hat sich dann überlegt, wie kann das sein und dann irgendwie begonnen,
0:41:29–0:41:33
diesen Solaris-Planeten sich genauer anzuschauen und gemerkt,
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dass der fast komplett von einem Ozean bedeckt ist.
0:41:37–0:41:43
Der bei Tarkovsky, finde ich, sehr schön visualisiert wird, auch wenn Lem das
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nicht so dachte. Und dieser Ozean allerdings irgendwie sich auch zu bewegen
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scheint, zu wandern scheint.
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Es gibt immer wieder auch mal
0:41:51–0:41:55
trockene Plätze, Inseln, einen ganz kleinen Prozentsatz der Oberfläche.
0:41:55–0:42:01
Aber die ganze Zeit ist der Ozean wie, wie soll ich sagen, wie lebendig.
0:42:01–0:42:05
Später merkt man, da greife ich jetzt schon mal voraus, dass da aber keine Zellen
0:42:05–0:42:06
gibt oder keine Strukturen gibt.
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Also man kann sich das alles gar nicht erklären. Man merkt aber nur,
0:42:10–0:42:17
dass dieser Planet in der Lage ist, aktiv sich oder die physikalischen Gesetze um ihn zu biegen.
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Da sind wir ein bisschen wieder bei Expanse, wo dann auch die Physik ein bisschen
0:42:21–0:42:25
gebogen wird, um Ionenkanäle zu verändern.
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Was dazu führt, dass dieser Planet eine stabile Umlaufbahn um diese beiden Sonnen halten kann.
0:42:31–0:42:33
Ich weiß nicht, ob es jetzt ein ist, das wird nicht genau erklärt,
0:42:33–0:42:34
aber auf jeden Fall erstürzt es nicht.
Florian Clauß
0:42:34–0:42:35
Es sind zwei Sonnen.
Micz Flor
0:42:35–0:42:36
Zwei Sonnen, aber...
Florian Clauß
0:42:36–0:42:37
Es ist eine rote und eine blaue Sonne.
Micz Flor
0:42:37–0:42:41
Aber was seine Umlaufbahn ist, ob das jetzt quasi ein Kreis ist,
0:42:41–0:42:41
das wird doch genau gesagt.
Florian Clauß
0:42:41–0:42:45
Du hast ein chaotisches System. Entweder, wie du sagst, stürzt der Planet in
0:42:45–0:42:48
der Sonne raus oder er wird weggepfeffert.
Micz Flor
0:42:48–0:42:55
Und wir kommen in die Geschichte, als es schon 100 Jahre von Forschung gibt über...
Florian Clauß
0:42:55–0:42:59
Ja, die Station, das wird auch nicht irgendwo genau beschrieben,
0:43:00–0:43:03
aber wahrscheinlich ist, dass diese Station auch schon seit mehreren Jahrzehnten,
0:43:03–0:43:05
wenn nicht sogar das Jahrhundert, schon da ist.
0:43:05–0:43:09
Und in dem Zusammenhang finde ich auch nochmal interessant,
0:43:09–0:43:16
wie kunstvoll das Lemm arrangiert, nämlich er macht sich da jetzt auch so rein
0:43:16–0:43:20
fiktional nicht angreifbar, nämlich diese Frage von Entfernung,
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Zeitreise, also überhaupt Raumreise.
Micz Flor
0:43:25–0:43:28
Zeitschuld, wie wir bei Imperium gesagt haben.
Florian Clauß
0:43:28–0:43:31
Genau, weil das kommt auch in irgendeiner Beschreibung, nämlich dann,
0:43:31–0:43:37
wenn am Ende, wenn dann eben der Bericht von Snout verfasst und von Chris Kelvin,
0:43:37–0:43:39
so heißt unsere Hauptfigur, dem Protagonisten.
0:43:40–0:43:44
Der dann halt mehrere Monate unterwegs ist, wenn nicht sogar Jahre.
0:43:44–0:43:46
Also da wird beschrieben von Orion und so weiter.
0:43:46–0:43:51
Vermutlich ist wirklich Solaris, das ganze System, ist halt Lichtjahre entfernt von der Erde.
0:43:52–0:43:56
Und das finde ich halt so toll, dass das halt wirklich überhaupt gar nicht so
0:43:56–0:43:57
beschrieben ist. Und es wird auch in keinem Film...
Micz Flor
0:43:58–0:43:59
Die Lichtjahre nicht viele Monate.
Florian Clauß
0:43:59–0:44:03
Ja, viele Monate. Aber man weiß ja nicht, ob trotzdem die Technologie...
0:44:03–0:44:09
Also es wird... Also da die Lokalisation des Planetens ist Lichtjahre von der Erde entfernt.
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Also muss ja quasi. Aber Monate vielleicht haben die eine Technik entwickelt,
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wo die halt so Spice-mäßig schneller als Licht reisen können oder sowas.
0:44:18–0:44:19
Also es wird überhaupt nicht beschrieben.
0:44:20–0:44:23
Und das ist für mich aber so ein genialer Kniff, um dann halt auch nicht in
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diese Erklärungsnot zu kommen.
Micz Flor
0:44:25–0:44:30
Das bringt mich dann, ich glaube wir brauchen, wir müssen eine zweite Wanderung machen zum Reden.
0:44:30–0:44:32
Wir werden wahrscheinlich gar nicht durchkommen, weil was mich ja immer,
0:44:33–0:44:38
das ist eine grundfesten Frage, weil es wird dann immer von Hard Science Fiction
0:44:38–0:44:41
und eher so Fantasy Science Fiction. Das hatte ich ja auch bei Dan Simmons schon
0:44:41–0:44:44
besprochen, dass da immer gesagt wird, das ist ja eher Fantasy.
0:44:45–0:44:49
Und Stanislaw Lem wird immer hochgehalten als Hard Science Fiction.
0:44:50–0:44:54
Aber What the F ist da irgendwie Hard Science Fiction? Was ist da?
Florian Clauß
0:44:54–0:44:59
Ja, aber das würde mich wundern, weil ich habe es anders gelesen,
0:44:59–0:45:02
dass nicht der Science Fiction so ausschließlich zuordnenbar ist.
0:45:03–0:45:09
Weil du hast ja wirklich hier auch ein Genre-Crossover. Es fängt an wie so ein Horror-Setup.
Micz Flor
0:45:09–0:45:09
Das Ganze.
Florian Clauß
0:45:10–0:45:14
Es wird aber dann mehr Science-Fiction oder wissenschaftlicher Roman.
0:45:15–0:45:19
Und dann am Ende ist es dann irgendwie so ein philosophisches Grundstück,
0:45:19–0:45:20
was dann beschrieben wird.
0:45:20–0:45:26
Also das heißt, Lem lässt sich eigentlich nie in diese, also dass er hart Science-Fiction
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ist, im Sinne hart von, dass bestimmte Voraussetzungen gemacht werden,
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die es halt irgendwie gar nicht mehr so, die es halt nur in der Zukunft als Annahmen gebe.
Micz Flor
0:45:35–0:45:41
Ja, so eine Möglichkeit. Also das ist die Möglichkeit, eine extrapolierte Tangente
0:45:41–0:45:46
in die Zukunft könnte sein, dass, wie du schon gesagt hast, aus dem Fernseher
0:45:46–0:45:48
ein Tablet wird oder ein Handy.
Florian Clauß
0:45:49–0:45:53
Aber darf ich nur mal ganz kurz, weil ich das auch so, das fand ich so abgefahren,
0:45:53–0:45:56
das ist für mich halt wirklich so, weil auf der einen Seite gibt es halt dieses,
0:45:56–0:46:02
man weiß nicht, wie der da hingekommen ist, wie er diese extreme Distanz überwunden hat.
0:46:02–0:46:05
Aber dann ist man doch irgendwie so verhaftet wieder in so...
0:46:06–0:46:10
In so Interfaces, weil das wird so kurz beschrieben, dann wird halt irgendwie
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so eine Plakette leuchtet auf mit dem Erde.
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Und das heißt, es gibt halt nichts von so kontextbasiert Darstellung von UI oder sowas.
0:46:19–0:46:24
Also von so Interface, das ist halt wirklich so, damals konnte man sich das ja nicht denken.
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Du hast den Bildschirm und der Bildschirm sich dann halt aufgrund seines Kontextes
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dann quasi funktional anpassen kann.
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Mit den ganzen Buttons drauf und so weiter. Es ist alles hart verdrahtet,
0:46:35–0:46:39
es sind die Kippschalter und es gibt dann halt vielleicht so eine Matrize,
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die du dann halt überlegen kannst, wenn du diesen Schalter umschaltest,
0:46:43–0:46:44
dann haben die alle eine neue Funktionseinheit.
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Das ist immer noch so in diesem Raumschiffsdesign so mit reingestrickt,
0:46:50–0:46:53
ja, aber das kannst du dir halt auch nicht anders vorstellen.
Micz Flor
0:46:53–0:46:59
Aber das ist ja dann dieser Witz in dem dritten Prequel von Star Wars,
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wo dann Darth Vader das erste Mal atmet, wo dann irgendwie die ganze Zeit diese
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absoluten Hightech-CGI-Roboter irgendwie rumgurken.
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Und dann kommt halt dieser alte End-70er-Jahre mit diesen drei großen Buttons,
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die rote Lampe, ein Drehknopf am Bauch.
Florian Clauß
0:47:18–0:47:20
Und das haben die so konsequent durchgehalten.
Micz Flor
0:47:20–0:47:24
Musst du ja auch, das ist ja ikonisch. und das ist genau das, was du,
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sagst, was man halt Darth Vader damals reingeschrieben hat, wo man dachte,
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so sieht die Zukunft aus, es gibt große Buttons auf dem Bauch und dann später
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siehst du das nirgends, also genau, so sah die Vergangenheit der Zukunft aus.
Florian Clauß
0:47:37–0:47:41
Ja, aber das finde ich auch, wie sie konsequent das am Set-Design durchgezogen
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haben, jetzt auch bei diesen ganzen neuen Spin-Off-Serien.
Micz Flor
0:47:43–0:47:46
Weil Solaris ist ein gutes Beispiel für das, was du sagst, auch,
0:47:46–0:47:50
dass er dann in diesem Raum, wo er später dann irgendwie sich einrichtet,
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unter dem Bett ein Tonbandgerät findet und dieses Tonbandgerät dann auch von
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seiner verstorbene Frau später entwendet wird und er es gerne wieder hätte.
Florian Clauß
0:47:58–0:48:04
Genau, wo dann die Dead Media quasi drin vorkommt. Also alte Aufzeichnungstechnologien.
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Kommen wir auch nochmal zu einem ganz kurzen Sidekick zu Mondnacht.
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Hast du mir nochmal geschickt den Link?
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Ja, ich habe es nämlich genau dieses, wo er auch unglaublich intelligent,
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also... Das ist jetzt eine andere Geschichte.
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Eine andere Geschichte, die heißt Ich weiß gar nicht, ob das nur eine Hörbuchfassung
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ist oder auch eine Kurzgeschichte.
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Aber es geht auch darum, dass eben zwei Astronauten auf dem Mond,
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auf der Mondstation, in eine Situation kommen, dass sie keinen Sauerstoff mehr kriegen.
0:48:33–0:48:36
Und ich kriege sie mir ganz zusammen, weil ich es wirklich so auch immer beim
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Einschlafen gehört habe.
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Und dass eben die in so einer Situation sind, dass sie das Tonband überlisten müssen.
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Also quasi diese ganze Observer-Technologie, die heute, also wo du halt auch
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wirklich schon heute so dieses Angriffsszenario, Mario, wie schaffe ich das,
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bestimmte Observer-Technologien zu umgehen, um dann zu meinem Ziel zu kommen?
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Hat er das als dramaturgischer Aufbau in diese Geschichte mit reingeschrieben?
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Ich kriege es aber nicht ganz zusammen. Aber wo du auch irgendwie merkst, er baut eine Szene auf,
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aber geht dann noch zwei Schritte weiter und macht dann eben daraus so einen
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Technologie-Plot raus. Aber jetzt habe ich dich rausgerissen.
Micz Flor
0:49:16–0:49:19
Nee, gar nicht. Wir fangen jetzt, das ist ein guter Schnitt,
0:49:19–0:49:22
weil jetzt geht es los. Jetzt geht dann die Geschichte eigentlich los,
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weil wir dann eben doch wieder bei unserem Protagonisten Chris Calvin sind.
0:49:27–0:49:30
Mit K. Chris und K. Calvin.
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Der ist ein Psychologe und wurde von Gibarian, seinem Bekannten aus der Erde, irgendwie angerufen.
0:49:37–0:49:41
Er solle doch bitte zu Hilfe kommen. Wir brauchen deine Hilfe, Chris.
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Und gespielt von Ulrich Tukur in der 2002er Version von Soderbergh,
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wo wir dann in vier Wochen, heute drüber reden werden, aber erst in vier Wochen,
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werden alle drüber reden.
Florian Clauß
0:49:56–0:50:01
Genau, und die Motivation, warum dann Dr. Calvin auf die Station kommt,
0:50:01–0:50:03
ist bei allen Varianten unterschiedlich.
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Also bei Solaris, bei dem von Lem, ist es so, dass er wirklich zur Hilfe gerufen wird.
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Also wir haben hier ein Problem mit der Besatzung. Bitte schau mal,
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dass du das als Psychologe uns da unterstützen kannst.
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Bei Tarkowski und Suderberg sind es andere Motivationen. Kommen wir nochmal hin.
Micz Flor
0:50:23–0:50:27
Und er kommt an, er wird losgeschossen, wie in so einer Kanonenkugel.
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Das ist auch sehr schön so hart Science-Fiction-mäßig beschrieben.
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Er kommt dann in so einen Gefährt rein, dann bläst sich sein Schutzanzug auf.
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Dann ist er da so reingepropft, sodass er dann auch gleichzeitig geschützt,
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aber auch eingesperrt ist.
0:50:40–0:50:43
Wird dann losgeschossen. Das geht aber alles so smooth, dass er selber gar nicht
0:50:43–0:50:45
genau mitbekommt, dass er schon fliegt.
0:50:45–0:50:48
Dann hat er so einen kleinen Schlitz, kann er so rausgucken,
0:50:48–0:50:52
kommt immer näher an den Planeten Solaris. kommt dann irgendwann in diesen Punkt,
0:50:52–0:50:56
wo er sagt, das fand ich sehr schön, wo er sagt so, ab da falle ich.
0:50:57–0:51:00
Vorher ist er auf etwas zugeflogen und dann auf einmal gab es oben und unten
0:51:00–0:51:04
in seiner Wahrnehmung, was ich schon einen schönen Blick auf dieses Menschliche finde.
0:51:04–0:51:09
Also der Mensch braucht oben und unten, sobald es geht, wird das als Kompass,
0:51:09–0:51:11
als Orientierungssystem eingeschaltet.
0:51:12–0:51:16
Und dann versucht er die ganze Zeit Kontakt aufzunehmen mit der Raumstation,
0:51:16–0:51:20
aber die kreist um den Planeten beziehungsweise nicht, dass sie kreislich ist.
0:51:20–0:51:21
Sie kann sich auch bewegen.
0:51:21–0:51:24
Also sie ist quasi aber eben in einer, wahrscheinlich nicht mal in einer Umlaufbahn,
0:51:25–0:51:26
aber sie schwebt über dem Planeten.
Florian Clauß
0:51:26–0:51:28
Weißt du noch, wie die Raumstation heißt?
Micz Flor
0:51:29–0:51:29
Nee.
Florian Clauß
0:51:30–0:51:30
Prometheus.
Micz Flor
0:51:31–0:51:33
Nee, Prometheus schießt ihn ab.
Florian Clauß
0:51:34–0:51:35
Nee, Prometheus ist die Raumstation.
Micz Flor
0:51:36–0:51:38
Nee, Prometheus schießt ihn weg, verlässt Prometheus.
Florian Clauß
0:51:39–0:51:41
Aber Prometheus ist die Trägerrakete.
Micz Flor
0:51:42–0:51:46
Prometheus ist der Ort, von dem er in dieser Kapsel weggeschossen wird.
Florian Clauß
0:51:46–0:51:49
Okay, das hatte ich anders in Erinnerung.
Micz Flor
0:51:49–0:51:52
Aber ich lese nachher noch schlechte Beispiele der Übersetzung vor.
Florian Clauß
0:51:53–0:51:56
Ich glaube nicht, dass es auf die Übersetzung zurückzugehen ist.
Micz Flor
0:51:57–0:51:58
Aber danke.
Florian Clauß
0:51:58–0:51:59
Dass du mir.
Micz Flor
0:51:59–0:52:01
Das gesagt hast. Da kommt Prometheus drin vor und deshalb weiß ich,
0:52:01–0:52:03
dass das da ist, wo er herkommt.
Florian Clauß
0:52:03–0:52:07
Okay, dann hat er die Raumstation, hat gar keinen Namen, oder?
0:52:08–0:52:10
Ich dachte immer, das wäre Prometheus.
Micz Flor
0:52:10–0:52:11
Nee.
Florian Clauß
0:52:11–0:52:16
Aber sie ist namenlos. Die Lagestation.
Micz Flor
0:52:17–0:52:20
Namentliche, namenlose Raumstation. Auf die fliegt er zu. Er landet da auch.
0:52:20–0:52:24
Er hat keinen Kontakt, außer mit dem Bordcomputer, der sich um ihn kümmert.
0:52:24–0:52:28
Alles sicher. Er sagt, wir übernehmen dich. Du kommst jetzt hier an. Er steigt aus.
0:52:29–0:52:32
Keiner empfängt ihn. Er ist da alleine. Er weiß gar nicht, wo er ist.
0:52:32–0:52:34
Aber dann ist alles irgendwie so durcheinander.
0:52:35–0:52:38
Und er findet dann, glaube ich, auch eine Blutspur.
Florian Clauß
0:52:39–0:52:39
Nee.
Micz Flor
0:52:40–0:52:41
Also da müsste ich auch nochmal...
Florian Clauß
0:52:42–0:52:45
Die Blutstube kommt nur bei Sudaberg vor.
Micz Flor
0:52:45–0:52:47
Ja, da bin ich mir eben nicht ganz sicher. Da muss ich nochmal gucken,
0:52:47–0:52:50
weil die Frage... Es wurde ja...
0:52:52–0:52:54
Lem wurde ja auch natürlich gefragt, worum geht es eigentlich?
0:52:55–0:52:57
Also was wir heute auch ein bisschen rumdaddeln im Dunkeln.
0:52:57–0:53:02
Und Lem meinte von sich aus, ja, was heißt, worum geht es eigentlich?
0:53:02–0:53:05
Sie weiß doch, wenn ich so eine Geschichte schreibe, weiß doch selber nicht genau, wo es hingeht.
0:53:05–0:53:10
Als zum Beispiel Calvin ankam und dann findet er diese Spur,
0:53:10–0:53:12
da wusste ich selber nicht, wie es weitergeht.
0:53:12–0:53:14
Aber dann habe ich weitergeschrieben und dann wusste ich, wie es weitergeht.
0:53:15–0:53:18
Das war so seine, also da könnte man natürlich psychoanalytisch sagen,
0:53:19–0:53:20
sein Unbewusstes schreibt ihn da.
Florian Clauß
0:53:20–0:53:24
Ja, das ist aber interessant, weil er wirklich da über den Schreibensprozess
0:53:24–0:53:25
dann sich nochmal äußert.
0:53:25–0:53:29
Und es ist tatsächlich so, dass er die nicht vorher so zurechtgelegt hat,
0:53:29–0:53:34
die Geschichte, sondern dass sie so, wenn man ihm glaubt, dann so beim Schreiben entstanden ist.
Micz Flor
0:53:35–0:53:40
Auf der Station, Gbarian stellte schnell fest, hat sich das Leben genommen.
0:53:40–0:53:46
Er findet oder trifft den Kybernetiker Snout, der sich ihm gegenüber sehr komisch verhält.
0:53:46–0:53:49
Das ist auch sehr schön geschrieben. Wir plot-spoilern rechts,
0:53:49–0:53:52
links und in der Mitte. Deshalb sage ich das erst gleich.
0:53:52–0:53:58
Weil erst später wird Calvin klar, dass Snout anfangs gar nicht wusste,
0:53:58–0:54:00
ob er denn nicht vielleicht auch ein Gast ist.
0:54:01–0:54:04
Deshalb war er da sehr, sehr zurückhaltend. Er musste sich da irgendwie...
0:54:04–0:54:10
Aber wir sind in dem Moment wirklich noch in Chris Calvins Blick auf die ganze Geschichte.
0:54:10–0:54:12
Und er checkt nicht, warum Snout so komisch ist.
Florian Clauß
0:54:12–0:54:16
Das ist so schön. Das passt gerade zum Thema Gast. Wir treten hier gerade auf
0:54:16–0:54:20
eine kleine Lichtung und mit einer Kapelle und auf der Kapelle steht und sie leben doch.
Micz Flor
0:54:21–0:54:25
Und es gibt noch Sartorius. Sartorius, den lernen wir erst später kennen.
0:54:26–0:54:29
Und die sind so ein bisschen komplementär zueinander.
0:54:29–0:54:37
Snout ist eher so ein bisschen freundlich, aber irgendwie total innerlich erschöpft und zerrissen.
0:54:37–0:54:43
Und Sartorius ist eher so Teflon-Wissenschaftler, distanziert,
0:54:43–0:54:49
kalt, aber gleichzeitig der, der halt irgendwie wahrscheinlich seine Unsicherheit
0:54:49–0:54:53
kompensiert über eine Entschlossenheit und einen Plan.
0:54:57–0:55:02
Die Untersuchungen so treibt, ne? Und dann eben das in den Trino-Feld und so weiter rausbekommt.
0:55:03–0:55:07
So, und Calvin wird von Snout gesagt, Calvin solle doch einfach vorsichtig sein,
0:55:07–0:55:11
erstmal gucken, komm erstmal an, so in der Art, ne, weil Snout zu Recht auch
0:55:11–0:55:13
irgendwie schon antizipiert, er kann es jetzt gar nicht erklären.
0:55:14–0:55:17
Erstens, weil er scheinbar noch unsicher ist, wer dieser Calvin überhaupt ist,
0:55:17–0:55:22
aber zweitens auch, weil er es erleben muss, um es wirklich zu glauben.
0:55:22–0:55:23
So, ne, es ist einfach nicht fassbar.
0:55:24–0:55:28
Dann ist es so, dass Calvin auf der Station versucht, sich zu orientieren und
0:55:28–0:55:31
dann auch so Stimmen hört aus den Laboren von den Kollegen.
0:55:32–0:55:38
Und er begegnet dann einer etwas korpulenteren, wird sie beschrieben,
0:55:39–0:55:40
barfüßigen, halbnackten Frau.
0:55:40–0:55:44
Er hört so platschende Schritte und sieht die dann und folgt ihr auch.
Florian Clauß
0:55:44–0:55:50
Ja, das ist eine schwarze Frau. In der ursprünglichen Übersetzung wird noch das N-Wort benutzt.
Micz Flor
0:55:50–0:55:54
Ich habe das rausgenommen, weil ich es nicht relevant fand. Ich habe überlegt,
0:55:54–0:55:56
ob ich das korpulente auch rausnehme.
Florian Clauß
0:55:56–0:56:05
Ja, aber es ist insofern schon dafür, dass die Beschreibung dieser Abstrusität,
0:56:05–0:56:08
das ist da, wo quasi der Horrorplot anfängt.
0:56:08–0:56:11
Weil da kriegst du ja wirklich das Grauen. Was passiert hier?
0:56:11–0:56:16
Also es ist ja quasi ein Mensch, den man da so nicht erwarten würde in diesem Umfeld.
Micz Flor
0:56:16–0:56:20
Genau, und das Schwarz sollte das noch so verdichten, dass ich es nicht zeitgemäß
0:56:20–0:56:23
empfunden habe, das jetzt irgendwie als Andersheit oder Feindheit.
Florian Clauß
0:56:23–0:56:32
Ja, also ja, im Sinne von, dass es komplett klar ist, dass diese Figur nicht
0:56:32–0:56:35
in irgendeinem wissenschaftlichen Kontext dahin gekommen sein kann.
Micz Flor
0:56:36–0:56:38
Aber das ist doch nicht, weil sie schwarz ist.
Florian Clauß
0:56:38–0:56:43
Na doch, in dem Sinne schon, weil so wie die damals aufgestellt waren,
0:56:44–0:56:49
in diesem Ganzen, und sie wird ja quasi so als halbnackt, also das heißt wie
0:56:49–0:56:53
so eine Indigene beschrieben. So ein Bild hatte ich dann.
0:56:53–0:56:58
Das ist eine andere Zivilisation, die sie da halt auch so mit verkörpert.
Micz Flor
0:56:58–0:57:02
Da bleibe ich jetzt mal kurz stecken, weil das ist so ein bisschen ein Vorgriff
0:57:02–0:57:07
und ein sehr gutes Beispiel für das, was wir dann später lernen und wo es einfach
0:57:07–0:57:09
unklar ist und keiner kann es richtig verstehen.
0:57:09–0:57:17
Aber es wird wohl deutlich, dass der Planet sich in gewisser Weise in die Menschen,
0:57:17–0:57:19
die da sind, jetzt auch Calvin,
0:57:19–0:57:27
Snout, Sartorius, hineinbegeben kann, wie auch immer, um darin Bilder zu finden
0:57:27–0:57:33
und aus diesen Bildern zum Beispiel eben auch besagte Frau erstellt.
0:57:36–0:57:43
Die unglaublich akkurat abbilden, wie diese Menschen, die auf der Station gar
0:57:43–0:57:46
nicht sein könnten, wirklich waren bzw.
0:57:46–0:57:48
Erinnert werden von denen, die da sind.
0:57:49–0:57:52
Und das, was du jetzt gemacht hast, war, finde ich, ganz interessant.
0:57:52–0:57:57
Genauso ist es, um das in der Literatur zu sagen, Lem beschreibt etwas und dann entsteht ein Bild.
0:57:57–0:58:03
Und wenn man das das erste Mal liest, dann bekommst du ein Bild von seiner Beschreibung,
0:58:04–0:58:10
was eben an ganz vielen Punkten so überzogen ist, dass dann wirklich das Andere erscheint.
0:58:10–0:58:13
Also sowas erscheint, das kann da gar nicht sein.
0:58:13–0:58:16
Das geht schon los, dass sie irgendwie mit den platzschenden Füßen ist und sie
0:58:16–0:58:19
ist so dick und sie ist halbnackt und sie ist eine Frau, was ja damals auch
0:58:19–0:58:22
nicht denkbar war. Und dann ist sie auch noch schwarz.
0:58:23–0:58:26
Und das ist quasi ganz, ganz wichtig natürlich.
0:58:27–0:58:29
Aber ich fand es jetzt gerade interessant von dem Hintergrund,
0:58:29–0:58:33
dass das, was der Planet macht, nämlich Charaktere erschaffen,
0:58:34–0:58:37
dass das natürlich das Buch auch macht, was wir innerlich dann erleben,
0:58:37–0:58:37
wie wir uns die vorstellen.
0:58:38–0:58:40
Das fand ich, hast du irgendwie ganz gut nochmal so illustriert.
Florian Clauß
0:58:40–0:58:50
Ja, zumindest in diesem Prozess des Erschaffens durch diesen Ozean,
0:58:50–0:58:55
ist es ja so, dass es zu einer echten Entität wird.
0:58:55–0:59:01
Und das ist ja auch so diese Frage nach Moral und Identität, Entität.
0:59:01–0:59:09
Also dass die einzelnen Figuren, die da rausfallen aus dieser Matrix von den
0:59:09–0:59:16
Wirten, also von der Besatzung, dass die ja wirklich anfangen eine Identität zu entwickeln.
Micz Flor
0:59:16–0:59:19
Da kommen wir auch noch zu, weil das ist auf alle Fälle total spannend,
0:59:20–0:59:24
aber ich möchte trotzdem festhalten, dass in dem Buch diese,
0:59:24–0:59:29
wie du sagst, diese erschaffenen Gäste, wie sie auch genannt werden,
0:59:30–0:59:33
dass die anders sind.
0:59:33–0:59:37
Ja, man guckt dann, so subatomar findet man, dass die anders sind,
0:59:37–0:59:39
also sind quasi von innen aufgebaut.
0:59:40–0:59:45
Aber natürlich sind in der Tatsache, dass wir als Lesende das erschaffen in
0:59:45–0:59:51
unserem Kopf, in unserer Fantasie, vor unserem Hintergrund, sind die nicht anders als Calvin.
0:59:52–0:59:57
Also die sind natürlich für uns gleichermaßen literarische Fiktion.
Florian Clauß
0:59:57–1:00:03
Ja, auf jeden Fall. Es ist schön, nochmal so auf dieser Metaebene das einzuordnen.
Micz Flor
1:00:03–1:00:08
Gut, aber zurück in die Geschichte. Jetzt kommt ein wichtiger Punkt. Er sieht diese Frau,
1:00:08–1:00:15
er sieht dann auch den Gebarian, er findet den tiefgekühlt, auf ihm drauf liegt eben,
1:00:15–1:00:18
das ist genau die Frau, die legt sich auf Gebarian und liegt dann inzwischen
1:00:18–1:00:24
schon auf Gebarian, das weiß ich nicht mehr genau, unter so einer Decke und in so einem Kühlraum.
1:00:24–1:00:29
Das Ganze ist für ihn einfach so erschütternd und so nicht erklärlich, dass das,
1:00:31–1:00:35
Er denkt, ich bin wahnsinnig. Also die beste mögliche Erklärung nach Einstein
1:00:35–1:00:36
ist immer die einfachste.
1:00:37–1:00:41
Und Calvin kommt an den Punkt und sagt, okay, das hier alles ist so unwahrscheinlich,
1:00:41–1:00:43
dass es viel wahrscheinlicher ist, dass ich wahnsinnig bin.
1:00:43–1:00:46
So, und jetzt will er aber rausfinden, ob er wirklich wahnsinnig ist.
1:00:46–1:00:51
Und dann kommt er auf so einen Kniff, dass er bestimmte Kalkulationen macht
1:00:51–1:00:55
für irgendeine Umlaufbahn und den Computer bittet, diese Kalkulationen auch zu machen,
1:00:55–1:00:58
aber dann irgendwie so einen Faktor einrechnet, dass erst nach der zehnten Stelle
1:00:58–1:01:01
eine Abweichung entstehen dürfte zwischen seinem Den und sowas.
1:01:01–1:01:06
Und das macht er, um zu überprüfen, ob er das alles träumt oder ob es wahr ist,
1:01:06–1:01:08
weil er kann ja die Zahlen des Computers nicht vorhersehen.
1:01:08–1:01:11
Und dann kommt das Ergebnis und es entspricht seiner Hypothese,
1:01:11–1:01:16
aber gleichzeitig merkt er, okay, und das möchte ich sagen, ist wie so ein Gottesbeweis-Thema.
1:01:16–1:01:20
Also, weil er dann halt merkt, ja gut, aber auch das kann ich mir ja einbilden.
1:01:20–1:01:22
Und das Thema Gott kommt eher zum Schluss nochmal rein.
Florian Clauß
1:01:22–1:01:26
Ja, aber an der Stelle muss man auch nochmal sagen, das Interessante ist,
1:01:26–1:01:28
ist, dass Ghibarian genau das Gleiche gemacht hat.
Micz Flor
1:01:28–1:01:29
Das lernen wir später.
Florian Clauß
1:01:30–1:01:33
Also das heißt, auch er ist dann irgendwie auf die Idee gekommen,
1:01:33–1:01:34
er hat dann nochmal ein anderes Setup genommen,
1:01:34–1:01:39
aber eben versucht eine Objektivität, oder nee, er hat ja eine Objektivität
1:01:39–1:01:44
versucht herzustellen, indem er dann halt wissenschaftliche Fakten durch Berechnung
1:01:44–1:01:47
dann auch so belegen kann, dass es tatsächlich so ist.
1:01:48–1:01:49
Dass es nicht aus seinem Kopf kommt.
Micz Flor
1:01:50–1:01:53
Das ist der Plan. Und zum Schluss bleibt es aber dann offen,
1:01:53–1:01:57
weil er dann selber auch einsieht, das ja alles erfunden haben könnte.
Florian Clauß
1:01:57–1:02:03
Ja, das Leben ist ein Traum. Das Leben ist ein Traum und alles ist erfunden.
1:02:03–1:02:04
Ich habe nochmal eine Theorie.
1:02:05–1:02:07
Eine Theorie, die ich nirgendwo anders sehe.
Micz Flor
1:02:07–1:02:08
Ich habe auch eine.
Florian Clauß
1:02:08–1:02:11
Okay, sehr gut. So revolutionär ist das.
Micz Flor
1:02:11–1:02:16
Können wir jetzt ein neues Kapitel anfangen? Flo's Theorie auf,
1:02:17–1:02:17
Solaris.
Florian Clauß
1:02:18–1:02:22
Das aber nicht jetzt, das machen wir am Ende. Wir müssen erst mal so...
Micz Flor
1:02:23–1:02:24
Ah, da kommt eine zu diesem Punkt jetzt.
Florian Clauß
1:02:24–1:02:30
Es kommt... Wenn wir dann so an einem Punkt sind, wo dann so eine gewisse Reife...
1:02:30–1:02:32
Wir müssen auch mehr in die Solaristik einsteigen.
Micz Flor
1:02:32–1:02:36
Okay, super cool. Also mein Aufhängerpunkt ist schon längst vorbei übrigens.
1:02:37–1:02:39
Aber meine Theorie kommt auch nachher.
Florian Clauß
1:02:39–1:02:41
Das heißt, okay, ich bin gespannt auf deinen...
Micz Flor
1:02:41–1:02:45
Auf jeden Fall überrechnet er. Zum Schluss legt er sich den...
1:02:45–1:02:51
Ihr seht das nicht, Flo ist gerade wieder 14 und will es sofort erzählen.
1:02:51–1:02:53
Guck mal, was ich dir zu Weihnachten gebaut habe.
Florian Clauß
1:02:54–1:02:56
Aber es ist doch erst in sieben Monaten.
Micz Flor
1:02:59–1:03:02
Aber Calvin sagt nicht jetzt Flo, er legt sich schlafen.
1:03:03–1:03:08
Und am nächsten Morgen wacht er auf. Und um halb schlafen ist noch nicht ganz klar, was da los ist.
1:03:08–1:03:13
Aber er sieht dann seine, also Harry spreche ich es jetzt aus,
1:03:13–1:03:17
H-A-R-E-Y wird sie geschrieben in der deutschen Übersetzung.
1:03:17–1:03:18
Ich weiß nicht, wie es...
Florian Clauß
1:03:18–1:03:22
Harvey. Harvey. Harry. Es gibt so verschiedene... Es gibt natürlich,
1:03:22–1:03:28
je nach Übersetzung und nach Film, das macht ja der Soderbergh bewusst,
1:03:28–1:03:31
dass er da bestimmte Verdrehungen in den Buchstabenketten macht.
Micz Flor
1:03:31–1:03:33
Also wir können es Harry nennen.
Florian Clauß
1:03:33–1:03:37
Harvey. Harry? Nee, Harry. Da hat man so ein komisches Bild an dem Kopf.
Micz Flor
1:03:38–1:03:42
Hooray. Darf ich Harry sagen? Oder wie möchtest du sie nennen?
Florian Clauß
1:03:42–1:03:44
Ne, Harvey habe ich.
Micz Flor
1:03:44–1:03:44
Harvey? Ne, ohne V.
Florian Clauß
1:03:45–1:03:46
Ich habe ein V in meiner Übersetzung.
Micz Flor
1:03:47–1:03:51
Gut, dann nenne ich es jetzt Harvey. Das kann ich ganz gut aussprechen,
1:03:51–1:03:53
aber ich glaube, das ist nicht, wie es sein sollte.
1:03:54–1:03:57
Gut, also auf jeden Fall ist Harvey da.
1:03:57–1:04:02
Das ist eine Situation, wo er zuerst denkt, er träumt noch und dann sich irgendwie
1:04:02–1:04:05
auch mit dem Messer schneidet, das Blut läuft, er wacht nicht auf.
1:04:05–1:04:09
Er beschreibt dann auch später, wie er längst nicht mehr daran glaubt,
1:04:09–1:04:13
es sei ein Traum und trotzdem noch irgendwie versucht, glauben zu dürfen, es sei ein Traum.
1:04:13–1:04:16
Und er immer mehr halt eben in diesem Horror landet. Was ist denn da los?
1:04:17–1:04:22
Es ist dann auch diese Szene, die in Tarkovskys Film auch nochmal vorkommt,
1:04:23–1:04:29
dass dieses Erschaffene, also dieses Künstliche, was ja sowieso schon die logische
1:04:29–1:04:31
Herleitung ist, dann nochmal unterstrichen wird von der Tatsache,
1:04:31–1:04:35
dass sie ein Kleid anhat und dieses Kleid kann man gar nicht öffnen.
1:04:35–1:04:40
Also das wurde quasi um sie drum geschlossen. Das muss man aufschneiden.
Florian Clauß
1:04:40–1:04:42
Ja, das ist toll. Die Szene ist so großartig.
Micz Flor
1:04:43–1:04:47
Dass diese Person natürlich auch total vertraut ist.
1:04:47–1:04:50
Das ist ja wieder Freuds Idee von dem Unheimlichen. Sie ist heimelig,
1:04:50–1:04:53
das ist seine Ex. Sie ist zwar verstörend, aber gleichzeitig auch anziehend.
1:04:54–1:04:57
Später möchte er ja mit der Frau auch gemeinsam zur Erde fliegen,
1:04:57–1:05:00
wie wir später erfahren, und den Rest seines Lebens mit ihr verbringen.
1:05:01–1:05:06
Aber sie wird dann deutlich unheimlich in dem Moment, als er das Zimmer verlassen möchte.
1:05:07–1:05:09
Die Szene ist bei Tarkovsky, finde ich, auch gut dargestellt.
1:05:09–1:05:14
Und sie dann einfach das nicht aushalten kann, von ihm getrennt zu sein.
1:05:16–1:05:20
Und unglaubliche Kräfte entwickelt, um die Tür auszuhebeln, Tür rauszureißen.
1:05:20–1:05:23
Und dann auch gleichzeitig im Film, zumindest im Buch, weiß nicht,
1:05:23–1:05:27
gezeigt wird, dass sie auch dann sofort wieder heilt, wo sie von diesem Kraftakt
1:05:27–1:05:29
eben auch Verletzungen nach sich zieht.
1:05:29–1:05:35
Und dann wird sie halt eben sehr unheimlich, so horrormäßig und er möchte sich ihr entledigen.
Florian Clauß
1:05:35–1:05:42
Aber dieses mit der Tür, das kommt dann nicht bei der ersten HW vor,
1:05:42–1:05:43
sondern das ist bei der zweiten.
1:05:45–1:05:54
Bei der ersten ist es so, dass er sich wirklich da in das Raumschiff einsperrt und das wackelt.
Micz Flor
1:05:54–1:05:54
Ja, genau.
Florian Clauß
1:05:55–1:05:58
Und er weiß nicht, und dann, wenn das zweite Mal sie auftaucht,
1:05:58–1:06:01
das ist auch der Moment, wo er sie anfängt so ein bisschen zu akzeptieren.
1:06:02–1:06:05
Also mit der Tür, wo sie die Tür quasi einreißt.
Micz Flor
1:06:06–1:06:11
Ja, okay. Also gut, das habe ich jetzt durcheinandergebracht in meiner Erinnerung.
1:06:11–1:06:18
Dann ist es so, dass er sie dann wohin begleitet und sie dann einlädt,
1:06:18–1:06:19
in so eine kleine Kapsel zu gehen.
1:06:19–1:06:23
Dann schließt er diese Kapsel und dann merkt man schon die brutale Kraft von,
1:06:23–1:06:25
von diesem Gast oder dieser Gästin.
1:06:26–1:06:29
Und er schießt dann diese Kapsel in eine Planetumlaufbahn,
1:06:30–1:06:33
Also er bringt sie nicht um, aber er parkt sie gewissermaßen.
Florian Clauß
1:06:33–1:06:39
Ja, und es kommt dann zum späteren Zeitpunkt nochmal so als Beweis dafür, was passiert mit denen.
1:06:39–1:06:43
Dann schlägt ihm Snout, glaube ich, vor oder ich weiß nicht, ob es der Taurus ist.
1:06:43–1:06:46
Schau doch mal in die Kapsel, hol die doch mal wieder ran und schau doch mal
1:06:46–1:06:48
nach, wer ist denn da jetzt drin.
Micz Flor
1:06:48–1:06:52
Genau, ja. Ja, und das ist nämlich der Punkt, dass Snout auch,
1:06:52–1:06:57
und das ist ganz spannend, finde ich, vom Erzählen her, Weil Snout ist am Anfang
1:06:57–1:07:00
für uns auch nicht greifbar, aber immer mehr merken wir, dass Snout eigentlich
1:07:00–1:07:04
alles schon weiß und dann immer sozusagen Calvin das nochmal machen lässt.
1:07:04–1:07:08
Und Snout lernen wir nämlich kennen, dass er starke Verbrennungen im Gesicht und sowas hat.
1:07:09–1:07:12
Und jetzt ist es so, dass Calvin, also unser Held, mit dem wir die Geschichte
1:07:12–1:07:16
erlernen, der schießt diese Kapsel ab und das macht er alles so schnell,
1:07:16–1:07:18
dass er auch sich da verbrennt.
1:07:18–1:07:21
Und er hat dann auch so, er pult sich so ein bisschen Haut im Gesicht ab und
1:07:21–1:07:23
dann sieht er Snout wieder und dann checkt er in dem Moment ein bisschen wie
1:07:23–1:07:27
bei der einen Folge von Sterntagebüchern, wo er immer den Montag,
1:07:27–1:07:29
Dienstag, Mittwoch, wo er sich immer wieder begegnet.
1:07:29–1:07:31
Und dann auf einmal hat er ein blaues Auge und dann weiß er,
1:07:31–1:07:35
okay, bevor morgen vier Uhr ist, habe ich ein blaues Auge, ich weiß bloß noch nicht, warum.
1:07:35–1:07:41
So, und da ist es dann so, dass er dann versteht, dass Snout genau das Gleiche
1:07:41–1:07:47
auch hatte und Snout ihm das dann auch sagt, so, ah, okay, du hast nicht diese Geschichte.
Florian Clauß
1:07:47–1:07:50
Die Geschichte, die du gerade erwähnt hast zum Sidekick, das ist ja im Prinzip
1:07:50–1:07:54
Memento, auch die Idee von Memento, dass er sich selber begegnet.
Micz Flor
1:07:54–1:08:01
Am nächsten Morgen ist Harvey, wie sie jetzt heißt, wieder da und er nimmt sie
1:08:01–1:08:04
dann mit und er nimmt ihr ein bisschen Blut ab und er checkt das dann irgendwie
1:08:04–1:08:07
und lernt dann relativ früh schon kennen in ihrer Struktur,
1:08:07–1:08:13
dass sie auf diesem unglaublich zukünftigen Mikroskop, was er da hat, dass sie,
1:08:14–1:08:19
und er ist schon durch die Blutzellen durch, er ist schon auf der Molekülebene,
1:08:19–1:08:23
er ist schon auf der Atomebene und sieht die Atome und sieht alles immer noch menschlich aus.
1:08:23–1:08:28
Aber dann hinter der Atomebene sieht er, dass sie eben aus Neutrinos oder irgendwas
1:08:28–1:08:30
Neutrino-ähnlichem gebastelt ist.
1:08:30–1:08:34
Das heißt, die Teilchen, die keine Ladung haben, die sich eben auch nicht abstoßen,
1:08:34–1:08:36
die man viel kleiner noch zusammenpacken kann.
1:08:37–1:08:41
Stichwort Neutrinostern, da weiß Flo mehr als ich. Aber auf jeden Fall sieht man...
Florian Clauß
1:08:46–1:08:49
Neutrinos entstehen halt, die sind halt, man sagt ja immer so,
1:08:49–1:08:55
die dunkle Materie, weil sie eben nicht wechselwirkt mit irgendwas, was wir kennen.
1:08:55–1:09:02
Aber es ist überall da. Also die entstehen halt in so Fusions, also durch die Sonne.
1:09:02–1:09:06
Die Sonne schießt eine unglaubliche Anzahl von Neutrinos.
1:09:06–1:09:09
Die laufen alle durch dich durch. aber dadurch, dass sie nicht reagieren,
1:09:09–1:09:11
keine Wechselwirkung haben.
1:09:11–1:09:16
Es gibt diese Neutrino-Detektoren, teilweise gibt es so ein Feld,
1:09:16–1:09:19
das ist dann wirklich so ein Eis-Cube.
1:09:19–1:09:27
Das heißt, die haben in der Arktis so Eisfelder, die dann über Kilometer gehen,
1:09:27–1:09:30
haben die halt mit Lichtdetektoren, die dann halt irgendwie so ein Kilometer,
1:09:30–1:09:31
mal ein Kilometer, mal ein Kilometer.
1:09:32–1:09:37
Und dann gibt es eine bestimmte Neutrino-Art, die, das ist halt so das Abgefahrene,
1:09:37–1:09:40
Das heißt, die wechselwirken, wenn die durch die ganze Erde geflossen sind.
1:09:40–1:09:46
Also das heißt, die Erde ist quasi das Schild, aber das sind jetzt nicht die
1:09:46–1:09:49
normalen Neutrinos, die von der Sonne kommen, sondern die kommen halt von ganz
1:09:49–1:09:51
woanders her, die halt noch einen anderen Spin haben.
1:09:51–1:09:56
Das heißt, die Erde ist quasi so der Bleimantel, dass sie überhaupt da hinten
1:09:56–1:10:00
beim Detektor was anschlagen kann und dafür werden drei im Jahr entdeckt.
1:10:01–1:10:06
Aber es ist trotzdem die größte Masse im Universum, bilden quasi Neutrinos.
1:10:07–1:10:13
Das ist verrückt. Und an dem Punkt ist halt auch die Frage, wann kam dieses
1:10:13–1:10:15
Neutrino-Konzept in der Physik auf?
1:10:15–1:10:20
Das muss auch, glaube ich, ich weiß gar nicht, ob das jetzt wirklich so eine
1:10:20–1:10:25
hohe Idee war, die dann auch gar nicht so physikalisch dann durchdacht war,
1:10:25–1:10:29
oder ob das schon quasi so ein berechnetes Teilchen war,
1:10:29–1:10:33
wo es dann halt schon so in der normalen Physik angenommen wurde, dass es die gibt.
1:10:34–1:10:37
Und das würde mich halt interessieren, ob das jetzt, wie das,
1:10:37–1:10:39
aber das habe ich nicht nochmal nachgeguckt.
Micz Flor
1:10:39–1:10:43
Na gut, ich meine, es wird schon gegeben haben, oder meinst du,
1:10:43–1:10:44
die haben es nach seinem Buch benannt?
Florian Clauß
1:10:45–1:10:49
Nein, das natürlich nicht, aber ob das jetzt quasi so in einem Standardmodell
1:10:49–1:10:51
der Physik schon so akzeptiert war, das meine ich.
1:10:52–1:10:56
Oder ob das jetzt noch so eine Idee war, die noch gar nicht in das Standardmodell mit reingeflossen ist.
Micz Flor
1:10:57–1:11:02
Wenn ich jetzt einfach nur raten müsste, aufgrund meines kulturellen Hintergrundes,
1:11:02–1:11:06
mit dem ich Solaris beackert habe, würde ich sagen, dass es auf Higgs zurückgeht.
1:11:06–1:11:10
Weil in der Soderbergh-Verfilmung sprechen die von einem Higgs-Feld.
Florian Clauß
1:11:10–1:11:16
Ja, genau. Das Higgs-Teilchen wurde erst später nachgewiesen.
Micz Flor
1:11:16–1:11:20
Aber das war ja schon lange in der theoretischen.
Florian Clauß
1:11:20–1:11:23
Sicht so mitbedacht.
Micz Flor
1:11:23–1:11:26
Aber warum ist das für uns jetzt hier erschütternd wichtig?
1:11:26–1:11:32
Weil es heißt, dass diese hergestellten Künstlichen sind fast identisch mit
1:11:32–1:11:36
uns, beziehungsweise sind quasi identisch, wenn man nicht durch die Atome durchguckt
1:11:36–1:11:38
und dann merkt, und das muss man sich mal vorstellen,
1:11:38–1:11:43
dass auf einer noch viel größeren Skala, auch wenn es kleiner ist natürlich,
1:11:43–1:11:46
diese Gäste gebaut werden.
1:11:46–1:11:52
Also wenn man so kleine Bausteine hat, wie feinteilig kann dieser Ozean,
1:11:52–1:11:57
von dem wir ausgehen, dass der die gebaut hat, überhaupt erschaffen und so schnell und so akkurat.
Florian Clauß
1:11:57–1:12:00
Also was ich hier nochmal so unglaublich wieder als Konzept,
1:12:00–1:12:05
als Idee von LEM finde, ist dieses Prinzip des Reverse-Engineerings.
1:12:05–1:12:10
Also das heißt, diese Information, und zwar auf dieser ganz stofflichen,
1:12:10–1:12:15
kleinsten stofflichen Ebene, muss ja dieser Ozean irgendwo rausgelesen haben,
1:12:15–1:12:18
um überhaupt diese Ebene dahinter zu bauen.
1:12:18–1:12:26
Ja, also die Gäste, die funktionieren ja auf einer physikalischen Ebene,
1:12:26–1:12:28
also die verhalten sich ja mehr oder weniger normal,
1:12:28–1:12:33
das heißt, sie können dann irgendwann schlafen, sie können dann halt auch essen
1:12:33–1:12:37
und trinken, wenn nicht so viel, ja, aber das heißt, sie funktionieren ja auf
1:12:37–1:12:40
so einer physikalischen, körperlichen Ebene, funktionieren die ja normal.
1:12:42–1:12:48
Aber was ist das denn für eine Kraft, diese ganzen Mechanismen da so rauszulesen?
1:12:48–1:12:51
Ich finde das halt so geil, diese Vorstellung, weißt du was?
1:12:51–1:12:54
Ich meine, das ist eine klassische Reverse-Engineering-Methode.
1:12:54–1:12:58
Du hast irgendwas und legst eine Layer drauf, die kleiner ist,
1:12:58–1:13:02
und kannst darüber halt die Funktion der Größeren nachbilden,
1:13:02–1:13:05
abbilden, indem du nur guckst, was raus und rein kommt.
1:13:05–1:13:10
Und damit schaffst du ein Modell, was halt auf dieser Ebene dann funktionieren kann.
Micz Flor
1:13:11–1:13:14
Ja, ich weiß nicht mehr als Beispiel dazu nochmal, ich weiß nicht mehr in welchem
1:13:14–1:13:16
Buch das war, aber wahrscheinlich gibt es es mehr als einmal.
1:13:17–1:13:19
Diese Nanotechnologie Diskussion, die es ja auch mal so gab,
1:13:20–1:13:23
wo dann irgendwie so Architektur, also Städte wurden so gebaut,
1:13:23–1:13:28
dass man quasi einfach kübelweise so Nanopartikel ausgeschüttet hat,
1:13:28–1:13:33
die das Haus als Bild vor sich hatten und dann einfach da hochgeklettert sind,
1:13:33–1:13:36
bis sie an einem Punkt waren, wo sie nicht weiter kamen, da sind sie einfach geblieben.
1:13:36–1:13:40
Und so haben die Nanopartikel dann eben komplexe Häuser geschaffen in diesem Buch.
1:13:40–1:13:44
Und das ist eine ähnliche Idee, weil diese Nanopartikel so klein sind,
1:13:44–1:13:47
dass man dann, wenn man auf den ersten Blick drauf guckt, sich sogar vorstellen
1:13:47–1:13:49
kann, dass man ein Ziegelhaus sieht.
1:13:49–1:13:52
Also das aber erst, wenn man rein sucht, man sieht, ach nee,
1:13:52–1:13:53
das ist ja Nanotechnologie.
1:13:53–1:13:57
Und die Ziegel und die Fugen und all das und diese Kratzer hier,
1:13:57–1:14:04
das ist alles aus dem Masterplan entstanden für dieses Haus und nicht durch die Zeit von außen.
Florian Clauß
1:14:04–1:14:07
Aber es sind ja keine potenckischen Dörfer, ne?
1:14:10–1:14:14
Eine Simulation von etwas, was keine Funktion hat, sondern die funktionieren ja.
1:14:15–1:14:20
Also sie funktionieren zwar nicht ganz sauber oder sind overengineert,
1:14:20–1:14:24
das heißt, die können sich generieren in unglaublich kurzer Zeit.
1:14:24–1:14:29
Das heißt, es ist eine andere Kraft da. Okay, also das heißt,
1:14:29–1:14:30
es ist etwas komplett anderes.
Micz Flor
1:14:30–1:14:34
Und gleichzeitig entsteht natürlich das Schauerliche darin, dass es Maschinen
1:14:34–1:14:39
sind. Das sind ja dann so Stepford Wives mäßig. Also diese Horrorfilme,
1:14:39–1:14:41
die ganzen Frauen wurden ersetzt durch Roboter.
1:14:41–1:14:44
Und ähnlich ist es da auch. Also auf der Fassade funktioniert es.
1:14:44–1:14:49
Es ist uns sogar irgendwie vertraut, es spricht mit uns, hat die gleiche Stimme,
1:14:49–1:14:50
hat auch gleiche Themen.
1:14:50–1:14:55
Man kann sich damit innerlich auch verbinden und trotzdem sind es Maschinen
1:14:55–1:14:56
und das macht es natürlich dann so.
Florian Clauß
1:14:56–1:15:01
Aber würdest du die wirklich als Maschinen dann definieren?
Micz Flor
1:15:02–1:15:07
Also, das ist jetzt, die Sartorius, ja, ne, Snout irgendwie auch,
1:15:07–1:15:09
die wollen das ja loswerden. Ja.
1:15:09–1:15:13
Und dann ist es natürlich ein Selbstschutz zu sagen, es ist nur eine Maschine,
1:15:13–1:15:16
so wie das Tier ja nur ein Tier ist und kein Mensch, deshalb darf man es essen.
1:15:16–1:15:23
Es ist zumindest etwas, was über Nacht hergestellt wurde und nicht ganz unfehlbar
1:15:23–1:15:27
ist, weil scheinbar ja Solaris, sollte Solaris die hergestellt haben,
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das wird ja auch nicht wirklich erklärt,
1:15:30–1:15:33
kein Konzept von einem Reißverschluss hat oder von einem Kleid.
1:15:35–1:15:40
Sodass natürlich erst in dem Moment, dieses Kleid wurde scheinbar nicht entdeckt in Calvin.
1:15:41–1:15:43
Die Person hatte aber, der Reißverschluss wurde nicht entdeckt,
1:15:44–1:15:44
das Kleid wurde aber geschaffen.
1:15:45–1:15:48
Und erst als Calvin den Reißverschluss aufmachen möchte, ich weiß jetzt gar
1:15:48–1:15:51
nicht mehr, es geht da nicht um Sexualität, oder mit dem Reißverschluss?
Florian Clauß
1:15:51–1:15:54
Also ich habe mich auch gefragt, nee, sie muss dann, sie will duschen,
1:15:54–1:15:55
will das Kleid ausmachen.
1:15:55–1:16:01
Aber die Frage ist natürlich, das wird, glaube ich, in dem Soderbergh-Film dann
1:16:01–1:16:03
am ehesten beantwortet, ob die einen Sex haben.
Micz Flor
1:16:03–1:16:06
Ja, bei Soderbergh gibt es ja diese eine Traumsequenz als Rückblende auf die
1:16:06–1:16:09
Erde, wo er von ihr träumt und dann wacht er auf und dann haben die auch Sex
1:16:09–1:16:14
im Raumschiff und dann schneiden sich so diese beiden Farbschemata ineinander,
1:16:14–1:16:16
die Vergangenheit der Erde, die Gegenwart der Station.
Florian Clauß
1:16:16–1:16:20
Aber da kommen wir ja nochmal später zu. Das heißt, aber ich habe auch,
1:16:20–1:16:27
also es ist so ein bisschen so beschrieben, dass durchaus da bei der Romanvorlage,
1:16:27–1:16:30
dass es dass es zu sexuellen Handlungen kommt.
1:16:30–1:16:34
Gerade im Ersten, als er dann noch nicht so richtig realisieren kann,
1:16:34–1:16:39
dass es sich um einen Traum handelt oder nicht um einen Traum.
Micz Flor
1:16:39–1:16:42
So, auf jeden Fall ist dann da ein Schnitt,
1:16:45–1:16:48
nachdem quasi klar ist, dass jeder da irgendwie so einen Gast hat.
1:16:49–1:16:53
Also das ist so, dass man die im Buch gar nicht wirklich beschreibt.
1:16:53–1:16:56
Oder Claire Znaut nennt das einmal, glaube ich. Aber ich habe es vergessen, ob es so oder weiss.
Florian Clauß
1:16:56–1:16:58
Ich wollte nur mal ganz kurz einhaken
1:16:58–1:17:03
bei dem Punkt, weil ich mich bei dem Begriff Maschine gestört habe.
1:17:03–1:17:10
Ich glaube, man müsste dann eher so die Schere aufmachen zwischen künstlich und natürlich.
1:17:10–1:17:14
Weil ich glaube, Maschine klingt so nach Steampunk.
1:17:14–1:17:20
Aber es ist ja quasi was künstlich Erschaffenes, was quasi nicht von dieser Welt sein kann.
1:17:21–1:17:23
Ich würde es, glaube ich, eher so aufschneiden.
Micz Flor
1:17:23–1:17:29
Ja, aber das verdreht ja nur, weil was wir Menschen am Handy gemacht haben,
1:17:29–1:17:31
das ist künstlich, zum Beispiel, meinst du?
Florian Clauß
1:17:32–1:17:37
Ja, es ist was quasi künstlich Erschaffenes, also dieser Diskurs zwischen künstlich und natürlichem.
1:17:37–1:17:43
Der Mensch, der quasi so der Natur entspringt, während was künstlich ist,
1:17:43–1:17:47
was dann halt aus einem kulturellen Raum dann gebaut werden kann.
Micz Flor
1:17:47–1:17:51
Ja, aber das ist ja dann auch wieder ein Argument des Humanismus sozusagen,
1:17:52–1:17:53
diese Andersartigkeit des Menschen.
1:17:54–1:17:58
Weil ja, es stimmt, aber wir sind ja natürlich, also ist das ja verlängert auch
1:17:58–1:18:02
natürlich, wo macht man da den Schnitt?
Florian Clauß
1:18:02–1:18:02
Die Projektion dann.
Micz Flor
1:18:03–1:18:05
Ja, ist das Schneckenhaus natürlich?
Florian Clauß
1:18:06–1:18:08
Ja, klar.
Micz Flor
1:18:08–1:18:09
Und das Handy nicht?
Florian Clauß
1:18:09–1:18:15
Ja, nee, weil das ja aus einem kulturellen Zivilisationsprozess dann erstmal so entstehen kann.
Micz Flor
1:18:17–1:18:17
Okay.
Florian Clauß
1:18:17–1:18:22
Das Schneckenhaus kommt ja quasi aus dem Genpool, würde ich sagen.
Micz Flor
1:18:23–1:18:26
Machen wir mal eine Folge zu, weil ich finde es total spannend, was ist natürlich.
Florian Clauß
1:18:27–1:18:29
Nein, aber das ist jetzt einfach nur so.
Micz Flor
1:18:29–1:18:35
Also dann nehme ich deinen Vorschlag an und wir unterscheiden die Kelvin, Snout und Sartorius.
1:18:35–1:18:41
Das sind natürliche Maschinen und die anderen sind künstliche Maschinen. Ist das besser?
Florian Clauß
1:18:41–1:18:43
Du willst Maschinen, ja. Okay, bleib dabei.
Micz Flor
1:18:44–1:18:49
Menschin, wir nennen sie Menschin, okay? Es sind natürliche Gäste und künstliche Gäste.
1:18:50–1:18:55
Wir sind alle nur Gäste in diesem Universum. Okay, also jeder hat seinen Gast.
1:18:55–1:19:00
Und dann geht es jetzt nämlich zum ersten Mal eben in diese wissenschaftliche Bibliothek.
1:19:00–1:19:04
Weil bis dahin geht die Geschichte wirklich so, wir sind bei Calvin,
1:19:05–1:19:06
wir erschließen uns das.
1:19:06–1:19:10
Und jetzt ist dann so ein Schnitt, wir nehmen Pause auch. Und da geht es in,
1:19:10–1:19:18
ich möchte fast sagen, unfassbar komplex, völlig frei erfundene Wissenschaftsdialoge der letzten 100 Jahre.
1:19:19–1:19:23
Da werden Gruppierungen benannt, die sagen, nein, diese Planetenprojektur...
Florian Clauß
1:19:23–1:19:25
Also wir sind jetzt bei der Solaristik, ne?
Micz Flor
1:19:25–1:19:29
Solaristik heißt es, ja. Und Solaristen, es gibt keine Innen,
1:19:29–1:19:31
es gibt nur Solaristen und Solaristik.
1:19:31–1:19:34
Die Solaristen sind die, die sich damit beschäftigen.
1:19:35–1:19:38
Und es gab dann immer wieder so Höhen und Tiefen.
1:19:38–1:19:40
Also er beschreibt dann wirklich einfach
1:19:40–1:19:44
so an diesem Beispiel so einen Wissenschaftsablauf, nehme ich mal an.
1:19:44–1:19:48
Dass es so ein Trending-Topic ist und dann ist irgendwie scheinbar kein Geld
1:19:48–1:19:51
mehr da und dann geht es mal wieder ein bisschen runter, dann passiert irgendwas.
Florian Clauß
1:19:51–1:19:54
Also man kriegt auch die Geschichte der Station mit, dass dann viel mehr,
1:19:55–1:20:01
also Kapazität von 80 Wissenschaftler, die Stationen waren auch wohl da.
1:20:01–1:20:04
Und jetzt ist die halt so ein bisschen so, das ist diese Verwahrlose,
1:20:04–1:20:06
also dieser ganze Zyklus.
Micz Flor
1:20:06–1:20:08
Es ist halt echt lustig, dass wir hier in Herzberge so rumdaddeln,
1:20:09–1:20:12
weil wir sind wirklich auf der Solaris-Station gerade.
1:20:12–1:20:16
Also hier ist alles so schön und man kann sich mal vorstellen...
Florian Clauß
1:20:17–1:20:18
Ja, wir sind auf dem Friedhof.
Micz Flor
1:20:18–1:20:19
Wir sind auch auf dem Friedhof, ja.
Florian Clauß
1:20:19–1:20:21
Wir sind nur auf dem Friedhof.
Micz Flor
1:20:21–1:20:21
Niemand anders.
Florian Clauß
1:20:21–1:20:23
Wir laufen die ganze Zeit nur kurz auf dem Friedhof.
Micz Flor
1:20:24–1:20:25
Wollen wir mal wieder runtergehen?
Florian Clauß
1:20:25–1:20:27
Ja, wir gehen jetzt hier nochmal raus zu Herzberge und dann gehen wir jetzt
1:20:27–1:20:30
nochmal auf diese größere Wiese da hinten.
Micz Flor
1:20:30–1:20:33
Also Kapitelmarke Solaristik kommt jetzt. Das geht jetzt zurück.
1:20:33–1:20:38
Magst du da ein bisschen drüber erzählen? Weil ich muss sagen, mir war das fast zu viel.
1:20:38–1:20:43
Ich kann dazu nur sagen, die wichtigste Sache, die ich für mich da jetzt so
1:20:43–1:20:47
reingenommen habe für unsere Nacherzählung, ist dann in all diesen Dokumenten,
1:20:47–1:20:52
die Entwicklung über die Zeit, die Hypothesen, ist das jetzt nur ein mechanischer Planet,
1:20:52–1:20:55
korrigiert der das automatisch? Ist es Zufall?
1:20:56–1:20:59
Muss es intelligent sein oder nicht? Das sind alles so Fragen,
1:20:59–1:21:00
die werden da diskutiert.
Florian Clauß
1:21:00–1:21:06
Aber werden die da, hast du die da wiedergefunden? Das habe ich nämlich nicht
1:21:06–1:21:10
wiedergefunden, dass tatsächlich die Bahnberechnungen da untersucht werden.
1:21:12–1:21:14
Also die Bahnkorrekturen von dem Planeten.
Micz Flor
1:21:14–1:21:17
Doch, das ist die... Ja, genau, doch.
Florian Clauß
1:21:17–1:21:23
Das wird in der Solaristik als Thema untersucht. Weil ich habe das nur am Anfang quasi so...
Micz Flor
1:21:23–1:21:28
Da wurde nur gesagt, sehr schnell konnte man feststellen, dass die vorhergesehenen Bahnen...
Florian Clauß
1:21:28–1:21:32
Genau, aber das ist der Einstieg. Und dann wird aber nicht weiter von dieser
1:21:32–1:21:36
Bahnkorrekturen, wird in der Solaristik nicht weiter gesprochen.
1:21:36–1:21:41
Es kommt immer wieder, und da verstehe ich halt auch wirklich die Solaristik als Prinzip da nicht.
1:21:41–1:21:45
Nämlich wird ja immer wieder angezweifelt, dass dieser Planet Intelligenz hat,
1:21:45–1:21:50
dass der Ozean wirklich ein intelligentes Lebewesen ist oder eine intelligente
1:21:50–1:21:51
Form, wie auch immer ist.
1:21:52–1:22:00
Obwohl der Beweis dafür ist ja quasi diese Warnberechnung, die er machen kann,
1:22:00–1:22:04
um halt nicht aus diesem Drei-Körper-Problem rauszufliegen.
Micz Flor
1:22:04–1:22:09
Ja, und da ist ja eben das Argument, glaube ich, oder wäre das Gegenargument,
1:22:10–1:22:11
wäre dann zu sagen, dass,
1:22:11–1:22:19
so wie bei Wall-E, war das Pixar oder Disney, Wall-E, der macht immer Müll und
1:22:19–1:22:22
stapelt Müll und ist das einzige in Anführungszeichen Lebewesen,
1:22:22–1:22:23
aber ist natürlich ein Roboter.
1:22:23–1:22:29
Und das Argument da war wohl zu sagen, ja, dass es einen Planeten gibt,
1:22:29–1:22:33
der seine Umlaufbahn korrigiert, das kann ja sein, aber das heißt doch nicht,
1:22:33–1:22:35
dass da irgendwie Intelligenz auf dem Planeten sein muss.
1:22:35–1:22:38
Das kann doch irgendwie installiert sein, so ein bisschen wie die Artefakte
1:22:38–1:22:42
eben auch bei The Expanse vor Billionen Jahren hergestellt wurden von einer
1:22:42–1:22:47
längst vergessenen Zivilisation, alle tot und trotzdem reagieren die noch mit der Umwelt,
1:22:48–1:22:51
schalten sich ein, explodieren und so weiter. Das ist das Argument.
1:22:52–1:22:56
Dass der Planet das kann, heißt nicht, dass da drauf intelligent sein muss.
1:22:56–1:23:02
Das kann einfach auch nur ein sehr komplexes System sein, was einfach sich über
1:23:02–1:23:05
die Sonne mit Energie versorgt und einfach immer noch läuft.
1:23:06–1:23:10
Das war, glaube ich, dann eben die Frage. Aber in dieser Wissenschaftsbibliothek
1:23:10–1:23:16
gibt es dann eben diese Dokumente von Burton oder Bertrand oder ich weiß nicht,
1:23:16–1:23:16
wie würde ich das denn aussprechen?
Florian Clauß
1:23:17–1:23:19
Also der wird nicht Breton, sondern Berton.
Micz Flor
1:23:22–1:23:26
Berton, das war ein Pilot. Die fliegen so mit Hubschrauber ähnlichen Dingen
1:23:26–1:23:27
dann immer wieder auf dem Planeten.
1:23:28–1:23:31
Es wird da auch beschrieben in der ersten Begegnung. Das finde ich schon auch toll.
1:23:32–1:23:37
Wird versucht, alles, was dieser Ozean auch tut, weil der kann riesige,
1:23:37–1:23:42
kilometerhohe Säulen hochschießen, die dann fest werden und die sich bauen und Plateaus.
1:23:42–1:23:47
Und dann gibt es, der versucht das zu kartografieren, da gibt es Symmetriaden,
1:23:47–1:23:50
die Asymmetriaden, die Mimodeiden und so.
1:23:50–1:23:54
Also wird halt versucht, alles, was da so hergestellt wird, zu benennen.
Florian Clauß
1:23:56–1:23:58
Also vielleicht, weil du dir jetzt gerade so eingeworfen hast,
1:23:58–1:24:02
die Begriffe. Also das heißt, der Planet ist ähnlich wie so ein Tintenfisch,
1:24:02–1:24:07
der über so das Korallenriff gleitet, der dann irgendwelche Ausformungen an
1:24:07–1:24:08
seiner Haut annehmen kann.
1:24:09–1:24:15
Der Planet kann halt so gigantische Ausformungen, die sind unterteilt in verschiedenen Klassen.
1:24:15–1:24:18
Und das ist halt auch so ein ganz langer Zweig der Solaristik,
1:24:18–1:24:22
nämlich dass die halt diese Ausbuchtung dann katalogisieren.
1:24:22–1:24:28
Und die heißen Symmetriaden und Asymmetriaden. Die Asymmetriaden sind halt symmetrisch
1:24:28–1:24:30
und bilden halt so Riesenhallen.
1:24:30–1:24:35
Auch wird beschrieben von, hat nichts Menschliches, hat aber eine symmetrische,
1:24:35–1:24:36
ästhetische Form, wie auch immer.
1:24:37–1:24:44
Und die Asymmetriaden sind halt nur so Plops, die dann halt keiner Symmetrie oder sowas folgen.
Micz Flor
1:24:44–1:24:47
Und dann gibt es eben diese Memoiden, heißen die.
Florian Clauß
1:24:47–1:24:53
Memoiden, genau. Und das ist das, was das Ende von dem Buch auch dann so mit reinbringt.
1:24:53–1:24:58
Nämlich das Ende, das können wir jetzt vorwegnehmen, da sitzt eben,
1:24:58–1:25:02
da steht Chris Calvin, der sich entschieden hat, das hast du ja auch schon erzählt,
1:25:02–1:25:04
dass er dann doch auf der Station bleiben wird,
1:25:05–1:25:09
ist auf einen so und wird jetzt auch zum ersten Mal, kriegt er die Motivation
1:25:09–1:25:12
tatsächlich mal so rauszufahren und den Planeten zu besteigen,
1:25:12–1:25:17
also den Ozean und hat dann eine Manifestation, nämlich dieser Memoid.
1:25:17–1:25:21
Darauf setzt er sich und bleibt da und streckt seine Hand aus und beschreibt
1:25:21–1:25:23
dann ein Phänomen, was schon die ersten,
1:25:24–1:25:29
Solaristen beschrieben haben, nämlich, dass diese Welle, die dann sich um seine
1:25:29–1:25:36
Hand, so wellenförmige Bewegung des Randes von diesen Memoiden und dass es wie so Fühler sind,
1:25:36–1:25:40
die aber in dem Moment, wenn man seine Hand ausstreckt, diese Fühler sich so ganz,
1:25:41–1:25:44
fein drumherum bewegen, niemals in direkten Kontakt mit seiner Hand kommen.
1:25:45–1:25:51
Und dieses Phänomen, dieses Verhalten beschreibt er nochmal und referenziert nochmal.
1:25:51–1:25:55
Das sind so die ersten Beobachtungen, die gemacht wurden, als die ersten Solaristen
1:25:55–1:25:57
hier den Fuß auf den Planeten gesetzt haben.
1:25:58–1:26:03
Und das finde ich, das geht wieder so ganz zurück. Das heißt, alles ist wieder offen.
Micz Flor
1:26:03–1:26:07
Und das ist genau das, was wir da erleben. Ziemlich langwierig,
1:26:07–1:26:08
aber man muss es halt irgendwie lesen.
1:26:09–1:26:13
Nämlich, dass es dann teilweise seitenweise wird dann erklärt und dann kommt
1:26:13–1:26:18
von unten etwas raus, was sich oben in der Mitte teilt und dann schiebt sich
1:26:18–1:26:21
ja lertartig der Ozean zu den Seiten aus, wird dabei hart.
1:26:22–1:26:27
Die Rande bleiben schäumend, sind allerdings von den Wellen des Ozeans nicht betroffen.
1:26:27–1:26:32
Das Ganze wird dann zwischen 30 und 2 Kilometer groß. Also das muss man sich
1:26:32–1:26:34
wirklich reinziehen. Das geht ewig.
1:26:34–1:26:38
Es ist wirklich einfach reine Deskription, Vermessung.
1:26:38–1:26:43
Jetzt sind wir wieder hier bei die, wie hieß es nochmal, die Geometrie der Liebe
1:26:43–1:26:46
oder sowas, was du gemacht hattest. In der deutschen...
Florian Clauß
1:26:46–1:26:47
Theorema.
Micz Flor
1:26:47–1:26:50
Ja, genau. Nicht die Geometrie, die Mathematik der Liebe.
1:26:53–1:26:57
Und so ist, so fühlt sich das an, also der Versuch, dem Herr zu werden.
1:26:57–1:27:01
Ich bleibe jetzt bei Herr, nicht Frau. Herr zu werden, indem man das alles vermisst,
1:27:01–1:27:06
kartografiert und dann fast schon so Google-mäßig das in so einem Cloud-Prozess
1:27:06–1:27:08
hofft, irgendwie verstehen zu können.
Florian Clauß
1:27:08–1:27:13
Es sind auch verschiedene Lager, die sich da bilden, verschiedene Gruppen.
1:27:14–1:27:18
Und die dann halt auch gegeneinander argumentieren, bestimmte Verhaltensweisen
1:27:18–1:27:19
dann so und so interpretieren.
1:27:19–1:27:22
Also es ist wirklich so, ich glaube, wir brauchen auch nicht mehr weiter im
1:27:22–1:27:27
Detail darauf einzusteigen, nur dass es halt diese Wissenschaftsdiskursapparat
1:27:27–1:27:32
gibt, der sich da aufbaut und der dann halt in dieser Bibliothek von dem Raumschiff
1:27:32–1:27:34
auch so mitgeführt wird.
1:27:34–1:27:40
Das ist so das Wissen und auch so diese Faszination, die Chris Calvin erzählt ja immer,
1:27:40–1:27:48
dass Gibarian so sein Doktorvater oder sein Mentor ihn da in diese ganze Geschichte
1:27:48–1:27:53
von Solaris über die Wissenschaft dann so eingeführt hat.
Micz Flor
1:27:53–1:27:57
Als Psychologen, das ist nochmal wichtig, finde ich, weil es geht jetzt also
1:27:57–1:28:00
hier nicht um den Mensch, der in die Natur guckt,
1:28:00–1:28:07
sondern es geht um einen Mensch, der eben sich mit der Psyche des Wahrnehmens
1:28:07–1:28:08
und Beschreibens auch beschäftigt.
1:28:08–1:28:12
Also der wird zur Hilfe geholt, um dem allen irgendwie Sinn abzugewinnen.
1:28:13–1:28:16
Wichtig ist aber, dass wir den Berton nochmal kurz erklären.
1:28:16–1:28:20
Und zwar der erste Tote war ein gewisser Physiker Fechner. als die losgeflogen
1:28:20–1:28:24
sind, dann kam irgendwie Gewitter oder was weiß ich, wie man es nennen möchte.
1:28:24–1:28:28
Also das war dann so ein schleimiges Ding, auf jeden Fall ist einer abgestürzt.
1:28:28–1:28:32
Fechner ist in den Ozean gefallen, wurde auch nicht wiedergefunden.
1:28:32–1:28:39
Und Berton oder Burton ist dem hinterher geschickt worden oder hinterher geflogen, um ihn zu suchen.
1:28:39–1:28:43
Ist dann irgendwie abgekommen, er weiß nicht mehr warum. Es war alles so ein
1:28:43–1:28:45
bisschen schleimig, er hatte keine Sicht gehabt.
1:28:46–1:28:50
Und dann sieht er, ich weiß nicht in welcher Reihenfolge, er sieht aber zwei
1:28:50–1:28:52
Dinge. Ich glaube, als erstes sieht er Gärten.
1:28:53–1:28:58
Als erstes sieht er ein Abbild, aber eben aus diesem Material des Ozeans, alles in einer Farbe.
1:28:58–1:29:03
Aber sehr detailliert sieht er von oben einen Garten. Dann sieht er Städte.
1:29:03–1:29:10
Also der Ozean formt dann, wie wir vorhin schon beschrieben haben,
1:29:10–1:29:13
die Personen, die Gäste, geformt werden.
1:29:13–1:29:16
Wird aus dieser masse wird was geformt was
1:29:16–1:29:20
aber eben farblich dann immer gleich bleibt aber detailgetreu eine
1:29:20–1:29:23
nachbildung ist von skyscrapern und daneben
1:29:23–1:29:26
aber auch ein garten und später sieht er
1:29:26–1:29:30
dann noch vor sich ein mehrere meter groß ist und von
1:29:30–1:29:36
florian vorhin schon indirekt erwähntes baby oder kind und dieses kind türmt
1:29:36–1:29:39
sich vor ihm auf ist also er fliegt er relativ dicht am boden entlang oder an
1:29:39–1:29:43
der oberfläche und er sieht dass es höher ist als er kalkuliert das muss etwa
1:29:43–1:29:46
so zwischen drei und sechs Meter hoch sein oder so eine Art.
1:29:47–1:29:54
Und das hat ihn total erschüttert, weil es war einfach ein Kind in einer unglaublich
1:29:54–1:29:58
detailgetreuen Abbildung. Ein Kind, das er selber nicht kannte.
1:29:59–1:30:04
Aber dieses Kind hat seine Arme und Beine und alles irgendwie bewegt in einer
1:30:04–1:30:07
Art, als ob es lernen wollte, sich zu bewegen.
1:30:07–1:30:10
Also da haben wir auch wieder so einen Horrormoment. Das ist so ein klassisches
1:30:10–1:30:15
Klassording, wenn der Kopf sich um 180 Grad dreht oder der Arm nach hinten geht.
Florian Clauß
1:30:15–1:30:20
Ich glaube, es war dann auch so beschrieben, dass auf dem Gesicht die zwei Gesichtshälften
1:30:20–1:30:25
des Kindes ganz konträre Gefühle abgebildet haben.
1:30:26–1:30:31
Die eine Gesichtshälfte hat gelacht, die andere dann halt geschrien.
1:30:32–1:30:36
Und an was erinnert dich das? Ich glaube, wir haben beide den gleichen Gedanken dazu.
Micz Flor
1:30:37–1:30:37
Das ist Akira.
Florian Clauß
1:30:38–1:30:44
Akira? Nee, das jetzt nicht, sondern was bedeutet, also was hat das für eine Bedeutung quasi?
1:30:46–1:30:50
Also was passiert denn da ganz, also ganz, was diesen Film auch,
1:30:50–1:30:53
oder nee, diesen Stoff auch wieder so aktuell macht, ja?
Micz Flor
1:30:54–1:30:58
Ach so, das stimmt. Das ist natürlich für uns heute erst so eine Interpretation,
1:30:58–1:31:03
was ich mal als Witz rumgeschickt habe, wo Will Smith selber so ein Video gemacht
1:31:03–1:31:05
hat, Will Smith eating Spaghetti.
1:31:06–1:31:10
Also, weil, und schreibt dann auch dazu, it's crazy how far this has gone.
1:31:11–1:31:15
Also diese Idee, dass man jetzt mit künstlicher Intelligenz die Welt nochmal
1:31:15–1:31:19
nachbaut, Aber dann der Hund fünf Beine hat und dann doch wieder nur drei.
1:31:20–1:31:24
Oder dass eben bei Will Smith die Spaghetti zwar mit zusammengekniffen Augen
1:31:24–1:31:26
sieht es echt aus, aber wenn man genau hinguckt, merkt man, nee,
1:31:26–1:31:29
das ist nicht echt. Und da wird es genauso unheimlich.
Florian Clauß
1:31:29–1:31:36
Da wird so dieses Glitches, aber es ist ja tatsächlich noch irgendwie so in der Beschreibung hier,
1:31:36–1:31:43
also da gibt es keine sechs Zehen oder sechs Finger, sondern was da passiert,
1:31:43–1:31:45
so würde ich das interpretieren, dieser Ozean trainiert.
1:31:46–1:31:49
Es ist quasi ein Modell, was trainiert wird.
1:31:49–1:31:55
Es kriegt gerade Daten und es wird gefüttert von Daten und es fängt jetzt an zu trainieren.
1:31:56–1:31:59
Und das ist so, ich glaube, deswegen finde ich das so,
1:31:59–1:32:04
das will ich dann auch nochmal nachher ausführen in meiner Interpretation,
1:32:04–1:32:08
aber das ist so entscheidend für die heutige Sichtweise von dem Stoff,
1:32:08–1:32:12
weil du hast ja wirklich so ein Riesenmodell, quasi eine Planetenform,
1:32:12–1:32:15
was dann halt auch entsprechend trainiert werden kann.
Micz Flor
1:32:15–1:32:17
Die Antwort ist 42.
Florian Clauß
1:32:18–1:32:21
Die Antwort, die ist ja noch nicht da.
Micz Flor
1:32:21–1:32:23
Aber das ist ja dann auch schon ein Planet.
Florian Clauß
1:32:23–1:32:27
Genau, das stimmt. Das ist der Planet, der dann die Frage erst macht.
Micz Flor
1:32:28–1:32:31
Und da ist natürlich dann, wenn wir die Analogie aufgreifen und die Diskussion
1:32:31–1:32:35
der Solaristen oder in der Solaristik, dass manche vielleicht zu Recht sagen
1:32:35–1:32:38
können, es handelt sich um ein großes, semantisches Lernen,
1:32:39–1:32:43
bio organisch wie auch immer lernen entität
1:32:43–1:32:46
die das einfachste schon geschafft hat
1:32:46–1:32:49
nämlich in kurskorrektur bei wänden wächst bei
1:32:49–1:32:55
komplexen gravitationsfeldern und jetzt obendrauf auch noch alles lernen was
1:32:55–1:32:59
sie so begegnet das wäre deshalb muss die intelligenz nicht da sein sondern
1:32:59–1:33:03
wie du schon sagst vielleicht kann das einige schon und lernt jetzt noch mehr
1:33:03–1:33:07
aber das ist stimmt das ist auf alle fälle im bild was sie auch hatte dafür aber.
Florian Clauß
1:33:07–1:33:09
Vielleicht kann man hier nur mal einschieben, wenn wir davon ausgehen,
1:33:09–1:33:11
dass das jetzt irgendwie eine Form von,
1:33:12–1:33:17
Intelligenz, Lebewesen, organisch oder wie auch immer ist, ja, was ist das denn?
1:33:17–1:33:22
Also das finde ich so krass, dass Lem da ein Bild geworfen, entworfen hat,
1:33:22–1:33:28
was so diametral von irgendwie Leben, wie wir uns das hier auf der Erde entwickelt
1:33:28–1:33:30
hat und so weiter, wie wir uns das vorstellen,
1:33:30–1:33:34
hat er einfach so einen großen Ozean genommen und man weiß nicht,
1:33:34–1:33:41
ob das jetzt quasi so das nach außen gestülpte Gehirn ist, ob das jetzt wirklich so eine große Zelle ist,
1:33:41–1:33:46
ja, das Aber ob das jetzt irgendwie so ein Kommunikationsverband von Zellen ist?
Micz Flor
1:33:46–1:33:50
Das weiß man alles, dass es das nicht ist. Also das wissen sie alles,
1:33:50–1:33:51
dass es das nicht ist. Das ist ganz wichtig.
1:33:51–1:33:55
Die wissen, dass es nicht eine Zelle ist. Die wissen nicht, dass es eine verbandene
1:33:55–1:33:57
Struktur ist. Es hat keine Systematik dahinter.
Florian Clauß
1:33:57–1:34:02
Das hat die Solaristik schon alles herausgefunden. Aber trotzdem,
1:34:02–1:34:04
diese Idee von diesem...
1:34:05–1:34:08
Da geht Lem nochmal so drei Schritte weiter, wie ich vorhin meinte.
1:34:08–1:34:15
Er schafft eine außerirdische Intelligenz und hat aber gleichzeitig schon ein
1:34:15–1:34:18
Diskursapparat obendrauf gelegt, was es alles nicht ist.
1:34:19–1:34:24
Das heißt, damit kommt er erstmal in diesen Raum, wo er dann später überhaupt
1:34:24–1:34:28
diese ganzen philosophischen Fragen stellen kann.
Micz Flor
1:34:28–1:34:31
Und vor allen Dingen da auch die Frage natürlich sich auftut,
1:34:31–1:34:34
die dann aufgrund der eigenen,
1:34:34–1:34:39
das ist dann eben auch ein Zitat, was Lem Calvin in den Mund gelegt hat,
1:34:39–1:34:41
genau in dieser Szene, das lese ich nachher nochmal kurz vor,
1:34:41–1:34:48
in einer nicht so guten Übersetzung, und die Frage, wer erforscht hier eigentlich gerade wen?
1:34:49–1:34:54
Es ist halt so man bleibt immer dabei dass man die menschen erforschen den planeten
1:34:54–1:34:57
und dieser planet macht dann so aber wie du gerade schon gesagt hast du hast
1:34:57–1:35:01
gefühlt das system lernt probiert aus baut nachher guckt mal was könnte das
1:35:01–1:35:03
denn sein und macht es dann aber sogar,
1:35:04–1:35:08
interessanterweise mehr noch als der mensch in so einer körperlichkeit ich brauche
1:35:08–1:35:12
mal so eine stadt die haben alle so komische städte ich baue mal ich will mal
1:35:12–1:35:15
wissen wie sich das anfühlt also das Das könnte man jetzt einfach so darunter legen.
1:35:16–1:35:19
Und dieser Fechner, und das ist halt, wo Bertrand, das ist noch wichtig,
1:35:19–1:35:23
Bertrand sagt von einem Ausschuss aus, der auch eine wichtige Rolle spielt,
1:35:23–1:35:26
ziemlich am Anfang in dem Film, den du gleich besprechen wirst,
1:35:27–1:35:32
da sagt er schon ganz viel, alles, was ich gerade gesagt habe,
1:35:32–1:35:37
und sagt dann aber, er möchte jetzt nicht mehr sagen, bevor nicht von ihm jetzt,
1:35:37–1:35:43
vom Zentralrat oder auch immer gesagt wird, dass das was das das was er jetzt
1:35:43–1:35:47
sagt noch wissenschaft ist ja also aber ihm wird dann rückgemeldet nein er sei
1:35:47–1:35:53
wahnsinnig und dann entscheidet er sich nicht mehr zu sprechen möchte nicht noch mehr sagen und.
1:35:55–1:35:59
Hat dann aber einen Neurologen aus diesem Gremium, die das entschieden haben,
1:35:59–1:36:04
dass er wahnsinnig sei, der nimmt noch mit ihm Kontakt auf, die haben auch ein Gespräch.
1:36:04–1:36:09
Und dieses Gespräch ist auch dann später noch in einem Umschlag,
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in einem Buch, in einem Heft.
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Das ist eins dieser Dinge, wo dann eben wir erfahren von diesem Kind.
1:36:16–1:36:19
Ich glaube, das war nämlich im eigentlichen Bericht noch nicht drin.
1:36:20–1:36:25
Und dass sich da nämlich herausstellt auch, dass dieses Kind das Kind von Fechner
1:36:25–1:36:27
ist, was Bernd Thornton später auf der Erde sieht.
Florian Clauß
1:36:27–1:36:28
Genau, was er noch gar nicht kennen konnte.
Micz Flor
1:36:29–1:36:35
Genau, er hat empirisch die Situation, die Calvin künstlich versucht herzustellen,
1:36:35–1:36:36
indem er die Berechnung macht.
1:36:37–1:36:39
Also er weiß, dass ich es nicht weiß.
1:36:40–1:36:45
Dann erst erfahren wir, dass die über die Geschichte von Calvin und Harvey,
1:36:45–1:36:49
dass die sich das Leben genommen hat, dass er sich teilweise verantwortlich
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fühlt, indem er da in einem Kühlschrank irgendwelche,
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Spritzen hat liegen lassen von einem Forschungsprojekt und ihr nur gesagt hat,
1:36:59–1:37:00
die sind gefährlich, Finger weglassen.
1:37:01–1:37:03
Und sie hat sich damit das Leben genommen.
1:37:04–1:37:09
Und das ist etwas, woran sich,
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Gast, eben Harvey als künstliche Menschine,
1:37:16–1:37:20
zu erinnern beginnt. Aber sie kriegt kein volles Gefühl.
1:37:21–1:37:25
Sie ist halt irgendwie, sie ist nicht diese Person, aber sie beginnt in ihrem
1:37:25–1:37:28
Bewusstsein, in ihrem Verständnis, auch das wird ein bisschen mit dem,
1:37:28–1:37:32
was du meintest, mit dem Lernen zu tun haben, dass sie versucht,
1:37:32–1:37:35
mehr herauszufinden, was in ihr ist.
1:37:35–1:37:41
Und das halt tut, indem sie in Kontakt ist mit diesem, fragt ihn ja auch die ganzen Sachen.
1:37:42–1:37:45
Er fragt zuerst sie, wie sind wir hergekommen? Sie meint so,
1:37:45–1:37:48
keine Ahnung, was sind deine Klamotten? Keine Ahnung, vielleicht in dem Schrank.
1:37:48–1:37:55
Und später fragt sie ihn und versucht, ihre Existenz und ihre Narrativ herauszufinden.
Florian Clauß
1:37:55–1:38:02
Ja, also es kommt aber zu einem Zeitpunkt, wo sie schon über ihre Herkunft dann aufgeklärt wurde.
1:38:02–1:38:07
Das heißt, ihr ist klar, dass sie dann nicht eben die Originale ist,
1:38:08–1:38:10
Sondern sie ist eine Kopie.
Micz Flor
1:38:10–1:38:13
Und weil sie kein Original ist, das ist ein wichtiger Punkt,
1:38:13–1:38:14
möchte sie sich umbringen.
1:38:15–1:38:19
Auf jeden Fall trinkt sie flüssigen Sauerstoff und Calvin findet sie dann auch scheinbar tot.
1:38:19–1:38:23
Aber sie kommt wieder zum Leben. Also sie kommt dann wieder zum Leben.
Florian Clauß
1:38:23–1:38:26
Es hat er ja schon gesagt, dass sie sich sehr schnell regenerieren kann.
Micz Flor
1:38:26–1:38:30
Genau, aber selbst diese komplette Zerstörung heilt dann wieder.
1:38:30–1:38:34
Und sie ist dann verzweifelt sogar, dass sie merkt, sie kann sich nicht umbringen.
1:38:34–1:38:37
Und sie hat ja interessanterweise dann auch menschliche Gedanken,
1:38:38–1:38:40
dass sie sich mit einem flüssigen Besorger umbringen könnte.
1:38:40–1:38:43
Also es ist ganz interessant, dass sie merkt, dass sie dann nochmal doppelt
1:38:43–1:38:45
merkt, ich gehöre ja nicht zu den Menschen.
Florian Clauß
1:38:46–1:38:50
Ja, aber es entwickelt sich so eine Beziehung zwischen den beiden dadurch.
1:38:51–1:38:57
Das heißt, es wird auch die Frage gestellt, dass sie, also von ihr selber die
1:38:57–1:39:04
Frage gestellt, dass sie dann aus den Erinnerungsstücken von Chris zusammengesetzt ist,
1:39:04–1:39:08
Und das heißt, sie ist ja niemals sie selbst gewesen. Das kann ja jetzt in dieser
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Kopie nicht sich selbst sein.
1:39:10–1:39:17
Die nähern sich aber durch diese Distanzierung von der originalen Figur,
1:39:17–1:39:20
nähern die beiden sich dann wieder an und fangen dann quasi,
1:39:20–1:39:25
also es wird dann unterschiedlich in den einzelnen Filmen und in der Buchvorlage
1:39:25–1:39:29
ist es eher distanziert, aber sie beginnen sich neu zu verlieben irgendwie. wie.
1:39:29–1:39:34
So ein bisschen. Und es gibt auch tatsächlich dann von den beiden die Vorstellung
1:39:34–1:39:40
ausgesprochen, dass die von der Station dann auf die Erde verreisen möchten.
Micz Flor
1:39:40–1:39:44
Das ist so ein bisschen der Plan, den die haben. Und da ist es auch ganz interessant,
1:39:44–1:39:48
dass Calvin dann halt eben doch kein Hard Scientist ist, sondern ein Psychologe,
1:39:48–1:39:49
weil der denkt, ach, wir können ja vielleicht zur Erde fahren.
1:39:50–1:39:53
Muss dazu sagen, das ist so der engste Punkt von den beiden,
1:39:53–1:39:57
nachdem die da wieder raus kommt aus diesem flüssigen Sauerstoff-Tod.
1:39:58–1:40:02
Dann wollen die eben auf die Erde und dann ist alles große Liebe.
1:40:02–1:40:06
Aber danach beschreibt Calvin auch öfter, ja, wir sind halt hier zusammen,
1:40:06–1:40:08
sie blättert in einem Magazin und ich hänge hier rum.
Florian Clauß
1:40:08–1:40:11
Es kommt so diese ganz kühle Distanz.
Micz Flor
1:40:11–1:40:16
Ja, also ich hatte so ein Bild, so Südfrankreich, irgendwie so ein gemietetes
1:40:16–1:40:19
Haus, irgendwie in der Nähe vom Strand, da bin ich ganz am Schauen,
1:40:19–1:40:21
man hängt da so rum, weil man jetzt nach drei Wochen auch nicht mehr weiß.
Florian Clauß
1:40:21–1:40:24
Was man heute noch machen kann. Ja, ich hatte tatsächlich auch so ein Bild,
1:40:24–1:40:29
dann so ein bisschen so wie Antonioni oder so, wo dann halt die Liebe vergangen
1:40:29–1:40:34
ist, so La Notte, die Nacht, wo alles so Oberfläche ist und alle so ein bisschen gelangweilt sind.
1:40:35–1:40:38
Aber so richtig zusammen können die nicht mehr kommen.
1:40:39–1:40:43
Und so ein Bild baut sich da auf. Und ich glaube, das ist halt auch mal für
1:40:43–1:40:45
die ein Teil wichtig, dass die sich was vormachen.
1:40:45–1:40:49
Das sagt er dann aus der Perspektive von der Figur von Chris.
1:40:49–1:40:53
Der beschreibt das ja auch so, ja, wir sagen uns das, aber es ist klar,
1:40:53–1:40:55
dass wir das irgendwie nur...
Micz Flor
1:40:55–1:40:59
Und das weiß er aber erst, nachdem er Snout gesagt hat, ha, wir fliegen auf die Erde.
1:40:59–1:41:02
Also er kommt ja wirklich so auch wieder wie so ein Achtjähriger,
1:41:02–1:41:03
der was zu Weihnachten gemacht hat.
1:41:03–1:41:08
Und Snout sagt, okay, alles klar. Und du denkst wirklich, dass das geht?
1:41:08–1:41:11
Also bist du dir sicher, dass dieses Feld zusammengehalten werden kann,
1:41:11–1:41:14
dass dieser künstliche Menschuit halt nichts auseinanderfällt,
1:41:14–1:41:16
wenn die im Raum stehen? Wie stellst du dir das vor?
1:41:16–1:41:21
Und er selber dann auch später, danach ist er dann desillusioniert und sie reden nicht mehr drüber.
1:41:21–1:41:25
Aber er selber stellt sich dann auch nochmal vor, ja wie soll das denn gehen,
1:41:25–1:41:26
wenn wir an der Erde ankommen?
1:41:26–1:41:30
Ich meine, sie hat keinen Pass, also da kommen wir sowieso nicht rein.
Florian Clauß
1:41:30–1:41:36
Ja, aber es wird nicht, also es ist quasi wie so ein Traum, so eine Vision von
1:41:36–1:41:39
den beiden, das nicht weiter in Frage gestellt,
1:41:39–1:41:44
sondern beide brauchen das als Bild, um sich dann noch mit der Situation überhaupt
1:41:44–1:41:46
erträglich zurecht zu kommen.
1:41:47–1:41:50
Und ich meine, sie nimmt ja die Entscheidung dann für Chris,
1:41:50–1:41:54
indem sie dann zu Sartorius geht.
Micz Flor
1:41:54–1:41:58
Ja, also es ist dann so, es gibt Sartorius, Snout sagt, Sartorius will jetzt
1:41:58–1:42:00
was tun. Es gibt zwei Möglichkeiten.
1:42:00–1:42:05
Das eine ist, er möchte, das hatten sie nämlich vorher schon mit Gebarian irgendwie
1:42:05–1:42:07
angefangen, wollte er jetzt nochmal besser machen,
1:42:07–1:42:15
er möchte die Hirnströme von Kelvin aufzeichnen und mit harter Röntgenstrahlung,
1:42:15–1:42:18
Frequenz moduliert, eben auf dem Planeten strahlen,
1:42:18–1:42:22
weil das hatten sie vorher schon mal ein bisschen probiert und dann ging das
1:42:22–1:42:24
los mit den Gästen, so erinnere ich mich zumindest.
Florian Clauß
1:42:24–1:42:28
Die haben mit Röntgenstrahlen da, also die wollten dann irgendeine Reaktion
1:42:28–1:42:31
provozieren und dann sind die halt zu dem Schluss gekommen, ja,
1:42:32–1:42:34
wir machen jetzt irgendwie, wir wenden harte Strahlen an.
1:42:34–1:42:39
Ja, es ging ja auch so weit, dass einige Vertreter der Solaristik dann angefangen
1:42:39–1:42:44
haben, da einen Vorschlag zu machen, man könnte mal eine Atombombe draufwerfen und gucken.
Micz Flor
1:42:44–1:42:46
Was dann passiert. Und auch das, was Ghibarien da gemacht hat,
1:42:46–1:42:50
kann Calvin zuerst gar nicht glauben, weil es ist halt gegen die Bestimmung,
1:42:50–1:42:54
der Planet Erde würde doch sowas nie zu, das geht ja gar nicht.
Florian Clauß
1:42:54–1:42:58
Genau, aber es gibt zwei Sachen. Der Sartorius hat ja einmal diese Idee,
1:42:58–1:43:01
dass man dann eben diese modulierten Strahlen da drauf schickt,
1:43:01–1:43:07
um dann quasi so kodiert dem Ozean mitzuteilen, dass diese Gäste nicht erwünscht
1:43:07–1:43:09
sind auf der Station. Das ist die eigentliche Motivation.
1:43:09–1:43:14
Die andere Sache ist, dass er noch einen Anilator entwickelt hat.
1:43:15–1:43:19
Annihilator, der dann eben dieses Neutrino-Feld auflösen kann.
1:43:19–1:43:27
Also das heißt, man sieht die Gäste der anderen Besatzungsmitglieder nicht nur bedingt.
1:43:27–1:43:32
Also bei Snout kriegt man nie mit, was der da für ein Gast oder Gästin gibt.
Micz Flor
1:43:32–1:43:33
Ich glaube, er erwähnt das irgendwie.
Florian Clauß
1:43:35–1:43:36
Es wird nicht ausgesprochen.
Micz Flor
1:43:36–1:43:38
Bei mir gehen auch die Filme und...
Florian Clauß
1:43:38–1:43:41
Ja, ja, aber das ist wirklich, ich habe auch dann nochmal nachgelesen und bei
1:43:41–1:43:46
Sartorius ist es so, dass es tatsächlich, wenn das erste Mal Chris Kelvin dann
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Sartorius trifft, muss der mit Kraft die ganze Zeit diese Tür halten im Hintergrund.
1:43:52–1:43:56
Und das ist auch dieser Horrormoment. Man merkt nur, dass und er sieht dann
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halt nur, dass irgendwas Kleines da ist.
Micz Flor
1:43:58–1:44:02
Ja, was Kleines, aber eine große und das finde ich ganz wichtig.
1:44:02–1:44:07
Es ist eine, er sieht so auf Auf Hüfthöhe sieht er eine große,
1:44:07–1:44:10
runde, goldene Scheibe kurz hinter der Tür vorbei.
1:44:10–1:44:16
Und das finde ich total wichtig, weil es nicht wirklich klar ist, ob alle Menschen haben.
1:44:16–1:44:20
Die heißen zwar immer Gäste, aber es ist jetzt nicht so, dass wir wirklich wissen.
1:44:20–1:44:24
Also wir sehen die nicht. Und das ist leider, finde ich, in dem Film irgendwie nicht gut gelöst.
Florian Clauß
1:44:24–1:44:28
Ach so, okay. Das hatte ich zum Beispiel noch gar nicht so, dass es eine Scheibe war.
1:44:28–1:44:33
Okay, aber dass du daraus schließen kannst, dass es halt irgendwie kein Mensch mehr ist.
Micz Flor
1:44:33–1:44:38
Sie nennen das ja alle Gäste. Also es sind auf alle Fälle irgendeine Form von Lebewesen.
1:44:38–1:44:43
Aber ich finde es halt total wichtig, dass es da nochmal zusätzlich kodiert wird.
1:44:43–1:44:47
Es wird quasi nochmal verschlüsselt, nicht kodiert, aber es wird nochmal zusätzlich
1:44:47–1:44:50
verschlüsselt. Also wir kriegen mitgeteilt, was da hinter dem vorbei huscht.
1:44:50–1:44:56
Und nachdem Sartorius, wie gesagt, mit hoher, schriller Stimme sagte, gehen Sie, gehen Sie.
1:44:56–1:45:01
Und dann geht die Tür kurz auf und dann sieht er ganz kurz eben so eine goldene
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Scheibe vorbeiflitzen.
1:45:03–1:45:08
Und das finde ich total gut, weil dann wir uns nicht damit verbinden können.
1:45:08–1:45:11
Es bleibt anders. Es bleibt was anderes.
Florian Clauß
1:45:12–1:45:17
Also so rein vom Verhalten und sowas wird bei Sartorius dann so eher nachgelegt,
1:45:17–1:45:22
dass es in Richtung von Kind geht, dass es irgendein Kind ist oder ein Zwerg
1:45:22–1:45:24
oder ein kleinwütiger Mensch.
Micz Flor
1:45:24–1:45:26
Ja, das ist auch wieder im Film bei Tarkovsky ist das,
1:45:27–1:45:32
Ein kleinwüchsiger Erwachsener, der halt da kurz rausrennt und den einfängt wieder reinzuziehen.
Florian Clauß
1:45:32–1:45:37
Auf jeden Fall wird es da nicht aufgelöst. Aber die anderen,
1:45:37–1:45:42
also sowohl Sartosis wie auch Snout, sind ja immer alleine.
1:45:43–1:45:46
Die kommen ja dann quasi nicht mit ihren Gästen.
Micz Flor
1:45:46–1:45:49
Und er bringt halt sozusagen seine Frau immer mit, das stimmt.
Florian Clauß
1:45:49–1:45:58
Und das, was jetzt auch nochmal zurück zu Harvey, was sie dann nochmal so erlernt, sie lernt ja dazu,
1:45:58–1:46:04
ist auch, dass sie sich dann länger von Chris trennen kann.
1:46:04–1:46:08
Und dass die auch wirklich eine körperliche, dass die auch eine physische Distanz
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aufbauen kann. Weil vorher war das immer so, dass die immer um ihn herum.
1:46:11–1:46:14
Und sie ist auch so gut beschrieben, wie sie das dann aushält.
1:46:14–1:46:16
Wie sie dann halt irgendwie so, ich habe es geschafft.
1:46:17–1:46:20
Und unter welcher starken, starken Spannung sie steht.
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Aber gleichzeitig sich selbst beweisen und ihn auch beweisen möchte,
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dass sie es aushält, eben nicht immer bei ihm zu sein.
1:46:27–1:46:30
Also man weiß ja auch nicht, liest sie oder liest sie nicht.
1:46:30–1:46:35
Also es ist halt so eine völlige oberflächliche, aber gleichzeitig so ein fühlendes
1:46:35–1:46:37
Wesen, ein stark fühlendes Wesen.
Micz Flor
1:46:38–1:46:42
Und dann geht die Geschichte zu Ende relativ schnell. Und zwar ist es so,
1:46:42–1:46:46
dass sie dann, also die Sartorius, also Snout vermittelt zwischen Sartorius
1:46:46–1:46:50
und Calvin, irgendwas müsste ja passieren, Sartorius wird schon irgendwas tun,
1:46:50–1:46:51
du darfst es jetzt aussuchen.
1:46:51–1:46:56
Und Calvin erfindet schnell die Hypothese, dass wenn dieses Feld,
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das Neutrinofeld, irgendwie destabilisiert wird, dass wir dann alle explodieren werden.
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Dann macht er doch lieber das andere, nämlich seine Gehirnströme darunter strahlen
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zu lassen, wenn er schon keine Wahl hat.
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Dann nehmen die das auch auf, und Sartorius ...
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Richtet ihm dann auch noch ein er soll irgendwie ganz genau ich weiß
1:47:15–1:47:18
gar nicht genau was das wäre es wahrscheinlich wichtig ich habe es nicht mit
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dem kopf wasser ihm eintrichtert was er sagen soll in seinen gedanken also woran
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er denken soll woran er nicht denken soll das ist auch so ein schöner schöne
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ideen die gedanken sind frei und calvin ist es aber irgendwie so ein bisschen
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wurscht weil er halt plottet glaube er sagt dann in seinen gedanken immer tool
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habe Harvey nichts, tu Harvey nichts oder sowas in der Art.
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Und dann wird das auch weggeschickt und dann gibt es eine Nacht,
1:47:42–1:47:47
wo er das Gefühl hat, dass Harvey kurz weg war und mit Snouch gesprochen hat
1:47:47–1:47:49
und dann fragt er sie aber nicht und dann fragt er sie.
Florian Clauß
1:47:49–1:47:53
Nein, das ist aber, das ist auch nochmal so, das wird auch in den Filmen und
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so weiter, wird es sehr kurz von der Zeitspanne, aber es gehen tatsächlich mehrere
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Wochen um, bis eine Reaktion kommt.
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Das ist genau diese Phase der Lethargie.
1:48:02–1:48:06
Das heißt, die hängen die ganze Zeit ab, es passiert nichts und alles ist irgendwie
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so, der Ozean ist still und so weiter.
1:48:08–1:48:12
Aber es ist eigentlich eine ziemlich lange Zeitspanne, die jetzt nur ganz kurz
1:48:12–1:48:13
beschrieben wird in dem Buch.
Micz Flor
1:48:13–1:48:17
Okay, also dann passiert nichts, ein Plateau, zeitliches Plateau,
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auf dem die einfach nur warten.
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Und zum Ende dieses Plateaus, also im Narrativ zum Ende, es könnte sich länger
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ausdehnen, Aber zumindest dann entscheidet Harvey, umgebracht,
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in Anführungszeichen annihiliert zu werden, wie man es nennen möchte.
1:48:32–1:48:37
Und schreibt dann auch noch eine Abschiedsnachricht, dass ihr Wunsch war,
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dass Snout ein Guter ist und dass Calvin nicht böse sein soll.
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Und wird dann auch annihiliert.
1:48:43–1:48:45
Die anderen Gäste sind scheinbar auch schon annihiliert.
Florian Clauß
1:48:45–1:48:48
Ich putze mal zu diesem Abschiedsbrief, weil das auch nochmal interessant ist.
1:48:48–1:48:51
Sie unterschreibt ja dann mit Harvey und streicht dann Harvey durch.
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Also in dem Buch.
Micz Flor
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Genau, das ist ja auch dieses Zeichen mit dem kleinen Strich,
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mit so einem kleinen Düttel vorne links, das heißt nicht in der Logiksprache, also nicht Harvey.
Florian Clauß
1:49:03–1:49:06
Nicht Harvey, genau, das logische Nicht.
Micz Flor
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Calvin ist halt außer sich und sagt dann, sie wird wiederkommen,
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sie wird morgen wiederkommen.
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Und dann sagt halt Snout, nee, seit wir die Strahlen runtergeschickt haben,
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kommen sie nicht wieder. Daher wissen wir, dass die anderen Gäste scheinbar
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auch schon annihiliert sind.
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Und dann wird ein Bericht geschrieben,
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Snout hat den schon quasi vorgeschrieben und dann guckt, also irgendwie versöhnt
1:49:28–1:49:32
sich Calvin damit auch und entwickelt in dem Moment dann auch den Wunsch,
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auf der Station zu bleiben, den ich nicht so richtig nachvollziehen konnte.
Florian Clauß
1:49:37–1:49:37
Ein Trinsuch.
Micz Flor
1:49:38–1:49:39
Ich? Wie meinst du?
Florian Clauß
1:49:40–1:49:43
Aus der Figur des Calvins heraus, den du als...
Micz Flor
1:49:43–1:49:49
Ich konnte den, ich konnte, also das Gefühl war, was ich hatte,
1:49:49–1:49:52
war, er will in der Nähe von Harvey bleiben und irgendwo muss sie ja sein.
1:49:53–1:49:56
Snout sagt ja vorher nochmal, willst du einfach die andere wiederholen,
1:49:56–1:49:58
die da in diesem, die in die Kapsel geht.
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Fand ich auch ganz interessant, weil die will ja keiner mehr haben.
1:50:02–1:50:06
Nee, nee, nee. Die gab es schon. Froh, dass die weg ist. Aber die andere, die war richtig gut.
1:50:07–1:50:10
Auf jeden Fall kommt es dann dazu, Snout bleibt, glaube ich, auch.
Florian Clauß
1:50:12–1:50:16
Der Tor ist, taucht überhaupt nicht mehr auf. Das habe ich auch nochmal so extra
1:50:16–1:50:20
nachgeguckt, nachdem, der wird dann halt nur noch, aber der taucht als Figur
1:50:20–1:50:22
nicht mehr irgendwie auf.
1:50:22–1:50:25
Das ist nur noch ein Ding zwischen Snout und Calvin.
Micz Flor
1:50:25–1:50:31
Und dann ist es so, dass Calvin eben entscheidet, als echter Solaristiker muss
1:50:31–1:50:35
er doch auch mal den Planeten betreten und fliegt dann mit einem dieser Hubschrauber
1:50:35–1:50:37
runter und landet auf diesem,
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was ich mir bildlich vorstelle, wie so ein Seerosenblatt, ein Mimmoid oder Mim,
1:50:42–1:50:44
wie auch immer die heißen.
1:50:44–1:50:48
Und will dann da eben auch den Ozean berühren und schaut dann,
1:50:48–1:50:50
den letzten Satz habe ich jetzt blöderweise nicht da, aber er schaut halt quasi
1:50:50–1:50:52
irgendwie so positiv in die Zukunft.
1:50:52–1:51:00
Dann ist die Geschichte zu Ende und schließen möchte ich mit einem Zitat von
1:51:00–1:51:06
etwas, was Calvin in der Mitte so beschreibt für die Solaristik und auch ein bisschen das,
1:51:06–1:51:11
was Lem selber gesagt hat über diesen Roman er sagt,
1:51:11–1:51:16
Calvin, wir brechen den Kosmos auf wir sind auf alles vorbereitet das heißt
1:51:16–1:51:20
auf die Einsamkeit, auf den Kampf, auf Martyrium und Tod aus Bescheidenheit
1:51:20–1:51:23
sprechen wir es nicht laut aus aber wir denken uns manchmal,
1:51:23–1:51:25
dass wir großartig sind.
1:51:25–1:51:29
Indessen ist das nicht alles und unsere Bereitschaft erweist sich als Theater.
1:51:30–1:51:36
Wir wollen gar nicht den Kosmos erobern, wir wollen nur die Erde bis an seine Grenzen erweitern.
1:51:36–1:51:41
Die einen Planeten haben voll Wüste zu sein wie die Sahara, die anderen eisig
1:51:41–1:51:44
wie der Pol oder tropisch wie der brasilianische Urwald.
1:51:45–1:51:49
Wir sind humanitär und edel, wir wollen die anderen Rassen nicht unterwerfen.
1:51:49–1:51:55
Wir wollen ihnen nur unsere Werte übermitteln und als Gegengabe ihrer aller Erbe annehmen.
1:51:56–1:51:59
Wir halten uns für die Ritter vom heiligen Kontakt.
1:52:00–1:52:01
Das ist so eine komische Übersetzung.
Florian Clauß
1:52:02–1:52:03
Ja, das ist komisch.
Micz Flor
1:52:03–1:52:07
Das ist die zweite Lüge. Menschen suchen wir niemanden sonst.
1:52:08–1:52:11
Wir brauchen keine anderen Welten. Wir brauchen Spiegel.
1:52:12–1:52:14
Mit anderen Welten wissen wir nichts anzufangen.
1:52:15–1:52:18
Das sagt er im Kapitel, die kleine Apokryphe.
Florian Clauß
1:52:18–1:52:23
Genau, das ist genau dieser Kernsatz, der auch immer wieder in anderen Kontexten
1:52:23–1:52:25
auftaucht. Bei Tarkowski wird er auch erwähnt.
Micz Flor
1:52:26–1:52:31
Und Lem hat über diesen Roman auch gesagt, Papa la Papp, alle Deutungen,
1:52:31–1:52:34
ich wollte einfach nur was schreiben, was einfach mal veranschaulicht.
1:52:35–1:52:41
Ist, wenn wir etwas begegnen, was wir überhaupt nicht verstehen können und was das mit uns macht.
1:52:41–1:52:47
Und er ist der Meinung, dass er sehr gut eigentlich alles in dem Roman gesagt
1:52:47–1:52:48
hat, was er sagen wollte.
1:52:48–1:52:52
Und damit ist das Ding für ihn geschlossen. Und er hat auch explizit,
1:52:52–1:52:54
deshalb habe ich die Übersetzung, wenn das für dich okay ist,
1:52:54–1:52:56
würde ich das schnell noch raushauen mit den Übersetzungen.
Florian Clauß
1:52:56–1:52:59
Lass uns nochmal da bei dem Punkt bleiben, weil das ist, glaube ich,
1:52:59–1:53:01
der Kernpunkt von dem ganzen Roman.
1:53:01–1:53:07
Es geht um eine Projektion, Ja, also das heißt, das, was man da irgendwie so
1:53:07–1:53:10
an Wissenschaftskritik vielleicht bei Lämmen reinlesen möchte,
1:53:10–1:53:16
wäre es ja dieser, was wir schon erwähnt haben, Anthropomorphe und davon der Ismus.
1:53:17–1:53:20
Anthropomorph bedeutet Anthropomorphismus.
Micz Flor
1:53:21–1:53:23
Genau, Anthropomorphismus und dann bei Ismus abbiegen.
Florian Clauß
1:53:23–1:53:31
Ja, und das ist ja die Art zu projizieren, dass irgendwo überall ein Stück Mensch drinsteckt.
1:53:31–1:53:36
Ja, also das ist halt dieses Bedürfnis, wenn du irgendwann irgendwas,
1:53:36–1:53:39
irgendeine Struktur siehst oder im Umfeld bist, das dir nicht bekannt ist,
1:53:39–1:53:43
dass du dann sofort irgendwo guckst, okay, da ist ein Gesicht oder das ist das.
1:53:43–1:53:48
Und dieses Menschliche in dem Anderen zu suchen und zu finden.
1:53:48–1:53:51
Und das ist ja so, weil Urmenschliche, das hatten wir ja auch schon in anderen
1:53:51–1:53:55
Kontexten mal beschrieben, dass eben diese Identifikation des Menschen ganz
1:53:55–1:54:03
stark mit diesen Anthropomorphen einhergeht. Diese Situation des Scheiterns, es gibt keine Antwort.
1:54:04–1:54:09
Und das ist so stark auf diesen Punkt gespielt, dass eben klar ist,
1:54:09–1:54:15
wir finden da nichts, nichts, was uns irgendwie so ähnelt, was uns widerspiegelt,
1:54:15–1:54:18
sondern es ist einfach was komplett anderes.
1:54:18–1:54:20
Und es ist eine Geschichte des Scheiterns.
1:54:20–1:54:25
Und es ist dann auch so eine Frage, also das ist für mich auch so krass wichtig
1:54:25–1:54:30
für Wissenschaft, sich dieser Frage zu stellen, was passiert denn an einem Punkt, wo wir,
1:54:30–1:54:34
wirklich dann nicht mehr weiterkommen, wo wir nicht mehr diese Erkenntnisse
1:54:34–1:54:38
haben, wo wir wirklich da an einem Punkt sind, wo wir nichts mehr rausziehen können.
1:54:38–1:54:43
Wie geht man damit um? Und das ist, finde ich, in dieser Figur das Christ dann
1:54:43–1:54:46
am Ende seiner Entscheidung, du hast gerade gesagt, du kannst es nicht nachvollziehen,
1:54:46–1:54:49
aber ich finde, genau dann hat er diesen Punkt für sich gelöst,
1:54:50–1:54:52
weil er ist ja quasi durch dieses ganze Tal gegangen,
1:54:53–1:54:58
und hat das durchlebt Und ist an dem Punkt, wo er keine Erwartungen mehr hat
1:54:58–1:54:59
und keine Erkenntnis mehr erwartet.
1:54:59–1:55:05
Und kann dann irgendwo neu, frisch anfangen, ohne irgendwie eine Vorstellung
1:55:05–1:55:07
von irgendwas zu haben, weil er hat schon alles.
Micz Flor
1:55:07–1:55:10
Aber genau, die absichtslose Absicht.
Florian Clauß
1:55:10–1:55:13
Und das kannst du jetzt nicht nachvollziehen in der Figur?
Micz Flor
1:55:13–1:55:17
Ich kann das als Konzept nachvollziehen, aber...
1:55:18–1:55:24
Aber in der Geschichte finde ich es nicht für mich glaubwürdig hergeleitet.
1:55:24–1:55:28
Und das liegt vielleicht an mir oder es liegt an der Geschichte oder vielleicht
1:55:28–1:55:31
musste Lem fertig werden, weil es gab gleich Essen.
1:55:31–1:55:34
Aber ich habe das Gefühl, zum Schluss gibt er so Gas und dann stehst du auf
1:55:34–1:55:39
einmal mit dem da und dann schickt er das Ding zum Verlag und es wird gedruckt.
1:55:39–1:55:42
Also mir fehlt zum Hinten raus, fehlt mir die Wende.
1:55:42–1:55:46
Diese Transformation, die du beschreibst, ist natürlich angelegt,
1:55:46–1:55:48
Aber ich kann nicht mitgehen.
Florian Clauß
1:55:48–1:55:54
Ich finde, es ist ganz stark in diesem Bild auf den Memorien dann angelegt.
1:55:54–1:55:56
Und das finde ich auch total poetisch und sinnfällig.
Micz Flor
1:55:56–1:56:02
Ja, das ist doch total okay. Ich kann ja vom Lesen her vielleicht noch ganz
1:56:02–1:56:03
kurz sagen, es war echt verrückt.
1:56:03–1:56:07
Weil ich am Anfang, als wir wussten, dass wir es schon machen werden,
1:56:07–1:56:13
und ich war noch relativ weit am Anfang, ich bin nach ein, zwei Seiten immer todmüde geworden.
1:56:13–1:56:16
Ich fand es unglaublich anstrengend. Ich lese dann eh auf dem E-Reader nur nachts
1:56:16–1:56:20
und bin dann echt dauernd eingepennt und habe das so trotzdem dann wieder aufgenommen.
1:56:20–1:56:23
Da habe ich mich geärgert, dass ich es vorgeschlagen hatte als Thema.
1:56:23–1:56:27
Es war irgendwann dran, habe ich dann gedacht, jetzt muss es halt irgendwie auch passieren.
1:56:27–1:56:33
Aber es war wirklich so, es hat was mit mir gemacht. Es hat was mit mir gemacht.
1:56:33–1:56:34
Ich glaube auch die gruselige Übersetzung.
1:56:35–1:56:38
Und ich fand es unglaublich anstrengend zu lesen. Echt?
1:56:41–1:56:45
Es hat gleichzeitig auch was mit mir gemacht, mit dem Hinblick,
1:56:45–1:56:49
dass ich die Filme nicht mehr so gut fand wie das Buch, was ich aber in sich
1:56:49–1:56:51
selbst auch nicht gut fand. Also ich fand dann die Umsetzung...
Florian Clauß
1:56:51–1:56:53
Okay, du warst mit allem ein bisschen unzufrieden.
Micz Flor
1:56:53–1:56:56
Ja, und was dann aber passiert ist, deshalb kam ich auf die Übersetzung.
1:56:56–1:57:01
Ich habe dann halt nochmal gegoogelt, Audiobook Solaris und habe dann die komplette,
1:57:01–1:57:06
also es sind siebeneinhalb Stunden, dann hat man das Buch auch durchgelesen, in Englisch gefunden.
1:57:06–1:57:09
Und das ist eben, glaube ich, das Englisch aus der französischen Übersetzung
1:57:09–1:57:12
aus den 70er Jahren, glaube ich. Bin mir nicht sicher, kann auch die von 2017 sein.
1:57:14–1:57:18
Aber da war das so smooth. Da habe ich die gelesen und gesagt,
1:57:18–1:57:21
ey, da war es richtig spannend. War es richtig interessant.
1:57:22–1:57:25
Und deshalb möchte ich jetzt das mit der Übersetzung loswerden.
1:57:25–1:57:29
Weil ich finde, es gibt jetzt eine englische Übersetzung von der,
1:57:29–1:57:36
der das LEM Institut oder der Nachlass, so zu sagen, die Super von Bill Johnston 2017,
1:57:37–1:57:39
auch glaube ich in einem polnischen Verlag erschienen.
1:57:39–1:57:43
Das ist eine englische Übersetzung, der es aus dem polnischen direkt übersetzt hat.
1:57:43–1:57:49
Es gibt dann die Übersetzung von Joanna Kilmartin und Steve Cox von 1970.
1:57:52–1:57:56
Allerdings aus dem Französischen übersetzt wurde. Die habe ich in Ausschnitten,
1:57:56–1:57:58
wo habe ich das denn nochmal gelesen?
1:57:59–1:58:02
Warum weiß ich das? Das weiß ich jetzt gar nicht mehr, weil ich das weiß.
1:58:02–1:58:07
Und es gibt dann eben die Deutsche von Irmtraut Zimmermann-Göllheim von 1972.
1:58:08–1:58:10
Ja, genau. Das ist die, die wir, glaube ich, auch haben.
1:58:11–1:58:15
Ja, und da habe ich jetzt auf dem, ist schon angelegt, wenn du es publikierst,
1:58:15–1:58:18
das ist eine Tabelle, wo ich dann einen Ausschnitt aus dem ersten Kapitel,
1:58:18–1:58:24
dieser Anflug auf die Raumstation, weg von Prometheus hin zur Raumstation,
1:58:25–1:58:28
da habe ich die mal gegenübergestellt, so einen Ausstand, wo man ein Gefühl
1:58:28–1:58:31
dafür kriegt, dass es echt ganz schön schwierig ist. Und da ist dann so ein
1:58:31–1:58:33
Zitat jetzt von der deutschen Übersetzung.
1:58:33–1:58:39
Ich wartete, wann sich der erste Stern eintrüben sollte. Ich gewarte es nicht.
1:58:40–1:58:43
Wenn man schon wartete sagt, dann sagt man nicht noch gewarte.
1:58:43–1:58:46
Das ist doch wie ein schlechter Reim. Aber auf jeden Fall, ich wartete,
1:58:46–1:58:50
wann sich der erste Stern eintrüben sollte. Ich gewarte es nicht.
1:58:50–1:58:53
Zweiteres Zitat, da kommt Prometheus drin vor.
1:58:54–1:58:57
Zweiteres Zitat, das fängt ja auch schon an. Zweiteres Zitat.
1:58:58–1:59:03
Ich bedauerte, dass es mir nicht geglückt war, den Prometheus noch zu sehen.
1:59:03–1:59:07
Er muss schon außer Sicht weiter gewesen sein, als die austomatische Vorrichtung
1:59:07–1:59:08
das Sichtfenster öffnete.
1:59:08–1:59:12
Das klingt irgendwie wie so ein komisches Polizeiprotokoll aus einem dritten
1:59:12–1:59:15
Programm von irgendeinem WDR-Krimi. oder sowas.
1:59:16–1:59:21
Worum es da eigentlich geht, ist zu sagen, ich bedauerte, dass ich die Prometheus,
1:59:21–1:59:25
würde man sagen, oder Prometheus, das Raumschiff, wo er losgeflogen ist,
1:59:25–1:59:27
die hätte er gerne noch mal gesehen.
1:59:27–1:59:30
Aber bis ich das Sichtfenster öffnete, war er quasi schon zu weit weg davon.
1:59:31–1:59:34
Es gab dann eben noch von Kurt Kelm eine deutsche Übersetzung,
1:59:34–1:59:37
die möchte ich auch noch mal irgendwo auftreiben.
1:59:37–1:59:43
Ist 83 im Verlag Volk und Welt in Berlin entschieden, aber die habe ich leider nicht gefunden.
1:59:43–1:59:48
So, sind wir jetzt erst mal am Ende. Also wir haben quasi die Geschichte zusammengefasst.
1:59:48–1:59:50
Es ist gleich schon zwei Stunden durch.
Florian Clauß
1:59:50–1:59:52
Ja, ich wollte, aber ich bin auch noch nicht ganz fertig.
Micz Flor
1:59:52–1:59:54
Nee, nee, genau. Ich wollte nur sagen, jetzt kommen wir an den Punkt,
1:59:55–1:59:59
wo wir quasi Calvin da ablegen.
1:59:59–2:00:03
Snout bleibt da, Sartoris ist eh schon verschwunden, die Gäste sind alle weg.
Florian Clauß
2:00:03–2:00:10
Okay, wir legen Calvin ab. Da warst du an dem Punkt. Wir zoomen jetzt raus. Wo kommen wir hin?
Micz Flor
2:00:11–2:00:15
Wir verlassen den Text und jetzt kommen wir in das Reich der Interpretation.
Florian Clauß
2:00:15–2:00:19
Oh, wir waren noch nicht in dem Reich der Interpretation. Okay,
2:00:19–2:00:20
aber möchtest du loslegen?
Micz Flor
2:00:22–2:00:23
So ein bisschen jetzt wäre...
2:00:25–2:00:33
Also meine Interpretation kann ich dir kurz... Magst du sie kurz hören?
Florian Clauß
2:00:33–2:00:33
Ja, gerne.
Micz Flor
2:00:33–2:00:36
Also es ist quasi, wenn wir uns die ganze Geschichte angucken,
2:00:36–2:00:41
für mich ist es so, es geht da um den Akt der Empfängnis.
2:00:41–2:00:43
Und Prometheus ist der Mann.
2:00:43–2:00:50
Das Sperma ist quasi eingeklemmt in dieser Kapsel.
2:00:50–2:00:55
Und diese Kapsel schießt dann nach dem Orgasmus in die Ovarien,
2:00:55–2:00:59
das ist Solaris mit der Raumstation, nistet sich da ein, kommt dann da an und
2:00:59–2:01:01
ist dann in der Zellteilung dabei,
2:01:01–2:01:07
eben selber irgendwie Komplexität zu entlangen und dieses Bewusst-Gewusst-Werden,
2:01:07–2:01:10
also dieser Prozess ist da irgendwie beschrieben.
2:01:10–2:01:16
Das ist für mich meine Interpretation. Es geht um den Akt der Fortplatzung.
Florian Clauß
2:01:16–2:01:20
Interessant. Ja. Und was ist denn der Ozean?
Micz Flor
2:01:21–2:01:26
Das ist dann die Symbiose. Das ist der symbiotische Raum.
2:01:26–2:01:28
Also es geht jetzt nicht darum, dass es hier biologisch ist,
2:01:28–2:01:31
sondern quasi der Sperme verlässt den Mann, kommt dann zu der Frau.
2:01:32–2:01:39
Und dann entsteht eben dieser symbiotische Raum, in dem der werdende Mensch oder das Kind,
2:01:39–2:01:45
der Säugling, dann auch eben diese Matrix von Solaris benötigt,
2:01:45–2:01:48
um sich zu orientieren in der Welt, um die Dinge zu verstehen.
2:01:48–2:01:52
Und die Spiegelung durch den Planeten ist dann quasi die Mutter,
2:01:52–2:01:58
die Emotionen spiegelt, die Verbindungen spiegelt, die überhaupt Bindungsfähigkeit
2:01:58–2:02:00
mitentwickelt in dieser frühkindlichen symbiotischen Zeit.
Florian Clauß
2:02:01–2:02:09
Okay. Es stocket deswegen, weil es gibt auch eine Kritik über Solaris,
2:02:09–2:02:13
über den Ozean, die aber ein bisschen abwegig ist.
2:02:13–2:02:20
Da hat er geschrieben, dass Solaris, der Ozean, die weibliche Vagina ist.
2:02:20–2:02:26
Weil diese Ausbuchtung und diese Beschreibung, die kann man sehr sexualisiert
2:02:26–2:02:31
lesen und kann dann halt auch dieses Bild bekommen, dass es halt so eine Vulva
2:02:31–2:02:33
beschreibt, ja, in allen Formen und so weiter.
2:02:34–2:02:38
Aber, was dann quasi der Schluss, das Conclusio ist, ist halt so,
2:02:38–2:02:43
dass dann diese, das Weibliche, als das Unerkannte, Unerforschte, ja,
2:02:44–2:02:47
da kommen wieder so Stereotypen, die halt total überholt sind auf,
2:02:47–2:02:51
ja, und die halt auch da sich manifestieren in dieser Kritik.
2:02:51–2:02:56
Deswegen ist die Kritik eigentlich eher so aus einem patriarchischen Diskurs gefallen.
Micz Flor
2:02:56–2:02:56
Ja.
Florian Clauß
2:02:56–2:03:00
Aber deswegen frage ich nochmal nach, was bei dir der Ozean bedeutet.
Micz Flor
2:03:00–2:03:03
Also das, was du jetzt sagst, wäre natürlich dann in gewisser Weise so ein bisschen
2:03:03–2:03:08
wie die zweite Geschichte von Hyperion, wo du sagst, das ist ja so eine Jungensfantasie.
2:03:08–2:03:13
Also dann hätte Lem ein Buch geschrieben, was sagt, all die Männer checken nicht,
2:03:13–2:03:17
wie Frauen funktionieren, weil sie immer nur versuchen, das Kleid aufzumachen
2:03:17–2:03:20
und nie quasi das Weibliche dahinter irgendwie erschließen.
2:03:20–2:03:23
Das meine ich gar nicht, sondern ich fand es halt eher so interessant,
2:03:23–2:03:29
dass dieser Versuch zu lernen, den du jetzt natürlich auch den Planeten beschreibst,
2:03:29–2:03:32
ist ja auch nicht falsch, aber diese Spiegelung, vielleicht sogar eben in diesem
2:03:32–2:03:38
Kind, da spiegelt die Mutter dem Kind irgendwas zurück, aber das...
2:03:39–2:03:44
Dieses in die Welt kommen, in die Symbiose zur Mutter in dem Moment entlassen
2:03:44–2:03:48
zu werden, dann einen Raum schafft, in dem man selber auch versucht, die Welt zu verstehen.
2:03:48–2:03:53
Und in dieser sehr frühen Phase auch diese Grenzen noch gar nicht so existieren
2:03:53–2:03:54
zwischen was ist ich und was ist das andere.
2:03:55–2:03:58
Das ist dann erst später möglich, was ja auch darin beschrieben wird,
2:04:00–2:04:06
dass man das Nicht-Ich vom Ich unterscheiden kann. Vorher gibt es ja diese symbiotische
2:04:06–2:04:11
Verschmelzung auch quasi mit der guten Mutterbrust, die immer stillt und die
2:04:11–2:04:14
immer verfügbar ist und so. Und dann die böse Brust, die irgendwie sich verweigert und so.
Florian Clauß
2:04:14–2:04:22
Also dann quasi diese Verschmelzung, das heißt, dieser Akt, wie Bewusstsein
2:04:22–2:04:28
entsteht, das als diese ganze Phase, was der Roman beschreibt.
Micz Flor
2:04:28–2:04:39
Das ist sozusagen die frühe Kindheit. Also Calvin ist der frühe Säugling.
2:04:39–2:04:41
Also ich muss sagen, ich habe mir das so als Idee.
2:04:41–2:04:46
Eigentlich habe ich gedacht, dass du lachst, weil du sagst, wie damals mit dem Wald und den Jägern.
2:04:47–2:04:49
Das geht immer wieder bei Mitch.
2:04:51–2:04:56
Genau, bei Mitch geht es immer um Sex. Aber trotzdem, ich finde schon,
2:04:56–2:04:57
dass es in gewisser Weise hält.
2:04:58–2:05:01
Es ist halt dann die Frage, warum schreibt er so eine lange Geschichte darüber?
2:05:01–2:05:05
Aber dann ist es natürlich sowieso bei der Interpretation so,
2:05:05–2:05:08
dass wir in gewisser Weise von Lem gehört haben, er hat alles gesagt, was er sagen wollte,
2:05:08–2:05:14
ist auch wahr und dann müssen wir ihm die Geschichte wegnehmen und müssen dann
2:05:14–2:05:19
natürlich da einsteigen zu überlegen, weshalb ist diese Geschichte so interessant,
2:05:19–2:05:22
was berührt uns daran, was sehen wir darin.
2:05:22–2:05:26
Das ist dann natürlich nicht mehr das, was die Intention des Autors ist in dem Moment.
2:05:27–2:05:32
Und da, finde ich, hält dieses Konzept schon zu sagen, wenn wir diese...
2:05:33–2:05:39
Empfängnis und diese intrauterine und postuterine Zeit uns anschauen,
2:05:39–2:05:43
dann könnte man doch sagen,
2:05:43–2:05:48
dass wir da in einem Raum sind, wo auch schon intrauterin,
2:05:48–2:05:53
also noch in der Raumstation selbst Calvin schon lernt,
2:05:53–2:05:58
die Umgebung lernt, so wie das Kind auch im Bauch schon Stimmen verstehen kann
2:05:58–2:06:04
und Tageszeiten verstehen kann und einen Rhythmus entwickelt und dann mit der
2:06:04–2:06:07
Geburt quasi auf diesen Mond entlassen wird,
2:06:07–2:06:12
auf Solaris entlassen wird und dann da eben auch diesem Raum begegnet, in der Lage ist,
2:06:12–2:06:17
unsere Gefühle des Säuglings zu spiegeln, sie nicht eins zu eins wiederzugeben,
2:06:17–2:06:21
also die Städte, die Gärten, das ist alles ein bisschen anders.
2:06:21–2:06:27
Aber es geht nicht darum, dass Wissenschaftler verstehen, warum Solaris intelligent
2:06:27–2:06:31
ist, sondern es geht darum, dass wir in dem Roman lernen, dass Menschen immer
2:06:31–2:06:34
versuchen, sich mit etwas zu verbinden.
2:06:34–2:06:36
Das ist ja auch der Vorwurf, den Calvin gleichzeitig hatte eben,
2:06:36–2:06:38
wir sehen immer nur das Menschliche.
2:06:38–2:06:43
Aber genau das passiert ja beim Säugling, der sich selber erkennen lernt über
2:06:43–2:06:47
den Kontakt mit etwas, was nicht ich ist und was er versteht,
2:06:47–2:06:50
erst, wenn er wirklich in die Welt kommt.
2:06:51–2:06:55
Und dadurch entsteht die eigene Identität in diesem symbiotischen.
2:06:56–2:07:02
In diesem dialektischen, symbiotischen Moment, in dem Solaris oder als Mutter
2:07:02–2:07:07
als das andere Symbiotische in Teilen spiegelt.
Florian Clauß
2:07:08–2:07:12
Ja, also ich schaffe es noch nicht ganz alles so aufzulösen,
2:07:13–2:07:16
welche Position was ist, weil für mich ist ja nochmal so diese,
2:07:16–2:07:22
Es gibt ja diese Jahrhunderte, also ein Jahrhundert Forschung um Solaris.
2:07:22–2:07:25
Das heißt, es gibt ja schon die ganze Historie.
2:07:26–2:07:31
Und jetzt, wo dann quasi das ganze Ding so am Ausfaden ist, passiert auf einmal was.
2:07:32–2:07:35
Vielleicht gab es das schon vorher und man hat es nur nicht irgendwie protokolliert
2:07:35–2:07:38
gesehen, weil das dann wieder so eine Randbezeichnung ist. Also es ist dann
2:07:38–2:07:42
wieder verschwunden, wie eben diese Kindesbeobachtung von Bertrand.
2:07:42–2:07:45
Ja, vielleicht ist es ja auch irgendwo, es gibt ja viel mehr Geschichten,
2:07:45–2:07:46
die sowas dann halt zeigen.
2:07:47–2:07:52
Also das heißt, aber wir befinden uns quasi am Ende von einer Ära, wo irgendwas passiert.
2:07:53–2:08:00
Also das heißt, es ist eine Form von vielen, die irgendwie da entstanden ist.
2:08:00–2:08:07
Oder es ist ja quasi kein Prozess, der dann zu diesem Bewusstsein führt oder zu diesem...
2:08:08–2:08:12
Zu dieser Entität oder was du da...
Micz Flor
2:08:12–2:08:17
Ne, genau, also da würde man, wenn man jetzt meine provokante Interpretation
2:08:17–2:08:20
einfach mal auf so einem Solaris-Panel... Ich meine, das ist ja auch das Lustige
2:08:20–2:08:24
auf einer Meta-Ebene, diese Solaristik, die gibt es jetzt ja.
2:08:24–2:08:28
Also es gibt unglaublich viele Interpretationen von Solaris,
2:08:28–2:08:31
aber die gibt es nicht auf einer physikalischen Ebene, sondern die gibt es halt
2:08:31–2:08:33
auf einer literaturwissenschaftlichen.
2:08:33–2:08:40
Die Solaristik ist existent und wir sind jetzt aktiv involviert in dem Prozess
2:08:40–2:08:46
des Solarismus, in dem wir aber die Geschichte versuchen, neu zu beleuchten oder zu erfassen.
2:08:46–2:08:50
Und da war es einfach so eine steile Hypothese, so ein Paper am Nachmittag um
2:08:50–2:08:52
14 Uhr, wo wir eh noch beim Essen sind,
2:08:52–2:08:55
sitzt dann halt jetzt einer da und sagt, ja, es geht hier um den Sexualakt und
2:08:55–2:09:00
die intrauterine Entwicklung des Kindes, was letztendlich dann in den symbiotischen
2:09:00–2:09:02
Raum mit der Mutter entlassen wird. Fragen?
2:09:04–2:09:12
Also das ist ja genau so, es ist jetzt einfach Teil des Solarismus, meine These.
2:09:12–2:09:16
Oh, das ist toll, mach mal ein Foto.
Florian Clauß
2:09:16–2:09:20
So darf ich dann meine Interpretation noch?
2:09:20–2:09:29
Die ist ja auch so, also im Prinzip ist sie ja schon mehr oder weniger verschiedentlich angeklungen.
2:09:29–2:09:34
Also jetzt deswegen, der Planet ist für mich quasi ein System,
2:09:35–2:09:42
was irgendwo in seiner Existenz eine Korrekturberechnung ständig drin hat.
2:09:42–2:09:46
Damit steigen wir ein. Das ist so ein erster Absatz, wo ich dann dachte,
2:09:46–2:09:50
wow, als ich das gelesen habe, wie, das ist hier ein Dreikörperproblem,
2:09:50–2:09:52
das habe ich doch überhaupt nicht mehr in Erinnerung.
2:09:52–2:09:57
Dann denke ich so, okay, was ist denn das für ein geiles Szenario zu sagen,
2:09:57–2:10:06
ein Planet kann seine Bahn so korrigieren, dass es halt stabil läuft mit zwei Sonnen.
2:10:06–2:10:11
Das finde ich so, also damit ist ja quasi schon als Axiom, ist ja gesetzt.
2:10:12–2:10:15
Da gibt es eine Intelligenz, die so eine Korrektur machen kann.
2:10:15–2:10:21
Was ich dann bei der Solaristik vermisst habe, ist eben, was so offensichtlich
2:10:21–2:10:23
ist in diesem ganzen Ding.
2:10:23–2:10:27
Das Offensichtlichste, was eben diese Korrektur machen kann,
2:10:28–2:10:32
sind ja genau diese Symmetriaden und Asymmetriaden.
2:10:32–2:10:34
Und zwar in zweierlei Hinsicht.
2:10:34–2:10:38
Einmal ist es die Berechnung selber. Da wird quasi der Rechenschritt selber
2:10:38–2:10:42
quasi prozessiert und in der Form zum Ausdruck gebracht.
2:10:42–2:10:45
Das ist Rechenleistung. Das passt da genau.
2:10:45–2:10:52
Die chaotische Bahnführung, das sind die Asymmetriaden. Und die Asymmetriaden
2:10:52–2:10:53
sind dann quasi die Korrektur davon.
2:10:53–2:10:58
Und gleichzeitig ist es auch Ergebnis, nämlich die Gewichtsverlagerung.
2:10:59–2:11:04
Also es ist ja so, dass der Planet quasi durch diese Ausformung so seine Schwerkraft
2:11:04–2:11:08
verändern kann, dass dann die Bahnkorrektur gleichzeitig mit der Berechnung offen ist.
Micz Flor
2:11:08–2:11:09
Ja, das kann er ja nicht.
Florian Clauß
2:11:09–2:11:14
Doch, der Mittelpunkt wird natürlich verlagert. Das ist ja das Prinzip von Schwerkraftverlagerung.
2:11:14–2:11:20
Das kann man doch nachmessen, das hatten wir doch zuletzt bei den Grundwasserverlagerungen
2:11:20–2:11:25
in Kalifornien oder in Indien ist es auch so.
2:11:25–2:11:28
Und das kann man an der Bahnberechnung eines Planeten nachweisen.
2:11:28–2:11:35
Die sind Millimeter, wo sich die Erde tatsächlich durch diese Grundwasser-Umpumpung
2:11:35–2:11:38
soweit die Bahn verändert, dass man das nachweisen kann.
2:11:38–2:11:42
Das heißt, du kannst durch eine Schwerkraftverlagerung, weil du ja da natürlich
2:11:42–2:11:45
deinen Schwerpunkt woanders hin verlagerst, kannst du die Bahn beeinflussen.
2:11:46–2:11:50
Also jetzt rein physikalisch ist das nachweisbar, dass sich eben durch eine
2:11:50–2:11:55
Masseverlagerung quasi der Planet eben korrigieren kann. Das ist so.
2:11:56–2:12:01
Und das, was ich bei der Solaristik vermisst habe, dass keiner das irgendwie erwähnt hat.
2:12:01–2:12:05
Dass keiner so, ey, lasst uns doch mal diesen Zusammenhang zwischen Symmetriaden,
2:12:05–2:12:09
Asymmetriaden und der Bahnberechnung machen. Weil das ist so das Offensichtlichste.
2:12:09–2:12:14
Warum hat das keiner gemacht? Das ist doch alles da, diese Information.
2:12:14–2:12:18
Das muss doch mal wissenschaftlich untersucht werden. Wenn da irgendwie die
2:12:18–2:12:21
Ausspruchung entsteht, dass dann halt so und so viel Grad dann die Bahn sich
2:12:21–2:12:22
abweicht und wie er das macht.
2:12:23–2:12:27
Das ist jetzt so erstmal der erste Punkt meiner Interpretation.
2:12:27–2:12:32
Der erste Punkt ist, dass es halt eine riesen Korrekturmaschine ist auf diesem
2:12:32–2:12:37
Planeten, der dann eben seine Bahn durch Berechnung und so weiter macht.
2:12:37–2:12:42
Das andere Ding, was dazu kommt, ist, dass dieser Planet ja niemals irgendwie feindselig ist.
2:12:42–2:12:47
Das heißt, in der Konfrontation mit der Station sind ja alle Opfer,
2:12:47–2:12:52
sind ja mehr oder weniger durch Unvorsichtigkeit oder Unfälle, entstehen die.
2:12:52–2:12:56
Also es ist ja nicht so, dass der Planet dann anfängt, irgendwie dann so da
2:12:56–2:12:58
böswillige Absichten zu zeigen.
2:12:59–2:13:06
Und auch dieses Erscheinen der Gäste ist ja so, dass die Gäste...
2:13:07–2:13:10
Und es wird ja auch in dem Buch gesagt, dass die dann nicht,
2:13:10–2:13:13
um die Besatzung dann irgendwie zu
2:13:13–2:13:17
verwirren oder sowas, sondern es wird angenommen, dass die was Gutes tun.
2:13:17–2:13:21
Und wenn du aus der Perspektive dieser Korrekturmaschine dann da so drauf guckst,
2:13:21–2:13:23
auf so eine Besatzung, und du siehst dann halt irgendwie so,
2:13:23–2:13:25
und das wird ja auch gesagt,
2:13:25–2:13:27
ich glaube, das haben wir in der Explizität noch nicht gesagt,
2:13:27–2:13:33
dass alle Erscheinungen sind ja immer so tiefe Traumata von den Personen.
2:13:33–2:13:40
Also das heißt, Harvey ist quasi das größte Trauma von Chris und dann gibt es
2:13:40–2:13:45
die anderen Figuren, bei der Frau von Liberian wird es auch nochmal gesagt,
2:13:45–2:13:46
das hat irgendwas mit ihm zu tun.
2:13:46–2:13:52
Also das heißt, aus dieser Sicht der Korrekturmaschine guckst du auf diese Besatzung,
2:13:52–2:13:55
auf die Station und wenn du dann halt wirklich so die Kraft von Reverse Engine
2:13:55–2:13:59
siehst, dann siehst du irgendwie so Felder, die so Hotspots sind.
2:13:59–2:14:05
Und dann gehst du da rein und siehst auf einmal so, okay, da ist diese Figur drin in diesem Hotspot.
2:14:05–2:14:09
Und dann fängt das halt an auch so, wie kann ich denn das korrigieren?
2:14:09–2:14:16
Und dann fängt das halt an so, das ganze Ding, okay, dann mache ich jetzt mal hier eine Figur rein.
2:14:16–2:14:21
Und dann wird es vielleicht wieder gut. Und dann schickt er diese Figur.
2:14:21–2:14:25
Und das ist halt so eigentlich eine total positive Ansatz.
2:14:25–2:14:29
Als dieses irgendwie, ich will mein Umfeld immer so korrigieren,
2:14:29–2:14:31
dass alles gerade läuft, im geraden Wahn.
Micz Flor
2:14:31–2:14:32
Das ist ein bisschen so Wall-E dann wirklich.
Florian Clauß
2:14:33–2:14:37
Ja, so dieses Aufräumen und dann okay, das hier läuft schief und dann kann ich das da hinschicken.
2:14:37–2:14:42
Und dann, also das heißt, dadurch entwickeln sich ja auch die Figuren weiter.
2:14:42–2:14:47
Das heißt, das Trauma von Chris ist ja auch damit irgendwie auch bearbeitet.
2:14:47–2:14:50
Oder zumindest jetzt nicht abgearbeitet, aber zumindest irgendwie so,
2:14:50–2:14:54
es ist jetzt nicht mehr so als Trauma dann so eingeschrieben in seinem Kopf,
2:14:54–2:14:56
sondern es ist herausgekommen.
2:14:57–2:15:00
Und das ist halt so die Korrektur. Und jetzt noch einen Schritt weiter,
2:15:01–2:15:06
wenn man das halt so meint, ist die überhaupt die Idee von dieser,
2:15:07–2:15:09
also wir haben ein lernendes Modell.
2:15:09–2:15:15
Ein lernendes Modell, das irgendwo dann bestimmte Missstände sieht und darauf
2:15:15–2:15:17
reagiert und das dann versucht wieder auszugleichen.
2:15:17–2:15:21
Und das hast du nämlich vorhin in so einem Seitensatz gesagt,
2:15:21–2:15:23
da habe ich mich ein bisschen geärgert.
2:15:23–2:15:28
Da habe ich die Spitze von dem. Nämlich, was wäre das, wenn das überhaupt gar
2:15:28–2:15:30
keine Intelligenz ist, sondern tatsächlich nur so ein Werkzeug,
2:15:30–2:15:35
was dann von Aliens als Technologie da mal so hingeworfen wurde.
2:15:35–2:15:39
Und die haben gesagt, okay, unser, also dann bin ich wieder ein bisschen bei
2:15:39–2:15:43
drei Sonnen, wo die halt auch ihren, wir haben hier irgendeine Technologie entwickelt,
2:15:44–2:15:47
da war ich eher so ein bisschen bei Gebrüder Strudgatzki, wo dann halt auch
2:15:47–2:15:51
dieses Picknick am Wegesrand, diese Artefakte aus der Zone, die dann halt auch
2:15:51–2:15:54
so komische Wirkung haben, ja, dass es halt einfach nur eine Technologie ist
2:15:54–2:15:57
von irgendwelchen Aliens, die dann halt gesagt haben, okay, wir gucken,
2:15:57–2:16:00
wir erproben jetzt einfach mal hier so eine Warnkorrektur.
2:16:01–2:16:04
Technik, die brauchen wir für unseren Planeten. Das ist unser Testplanet.
2:16:04–2:16:08
Wir werfen das mal drauf und dann beobachten und dann, okay,
2:16:08–2:16:11
es funktioniert und ziehen halt weiter, weil sie das Ding nicht mehr mitnehmen wollen.
2:16:12–2:16:16
Das ist Müll. Das ist einfach nur eine große, klumpen Elchentechnologie,
2:16:16–2:16:20
der dann halt einfach so eine riesen Korrekturmaschine ist, die dann halt so
2:16:20–2:16:25
die ganzen Umläufe und alles, was in seine Nähe kommt, dann halt anfängt zu korrigieren.
2:16:25–2:16:28
Aber dann halt auch wie so eine generative KI.
2:16:28–2:16:33
Kein Bewusstsein hat, sondern immer nur quasi spiegelt oder in dem Sinne irgendwelche
2:16:33–2:16:36
Sachen sieht und dann halt die korrigiert.
Micz Flor
2:16:36–2:16:41
Ja, stimmt, Spiegel ist das falsche Wort, weil die KI ja dann quasi schon erstellt.
Florian Clauß
2:16:41–2:16:45
Ja, simuliert dann halt quasi, aber es ist eine reine Simulation.
2:16:46–2:16:48
Also das ist meine Theorie.
Micz Flor
2:16:48–2:16:51
Cool, also ich meine, was natürlich auch interessant ist, wenn wir jetzt da gehen,
2:16:52–2:16:55
dass halt bestimmte Werkzeuge für bestimmte Probleme geschaffen wurden,
2:16:55–2:16:58
dann kann man sich natürlich vorstellen dass
2:16:58–2:17:00
die also ich bleibe jetzt
2:17:00–2:17:04
mal bei dir wir schreiben jetzt mal von außen noch mal ein kapitel
2:17:04–2:17:08
dazu dass wir sagen ja das gab diese raumschiff station und dann war halt irgendwie
2:17:08–2:17:13
waren 80 leute drauf und höhe riesen forschungsprojekt und sowas und und dann
2:17:13–2:17:16
irgendwann sind die halt abgezogen
2:17:16–2:17:21
worden und dann war nur noch snout wie sartorius und Ghibarian drauf.
2:17:21–2:17:25
Und dann guckt die Korrekturmaschine auf einmal so, drei Körperprobleme,
2:17:25–2:17:28
drei Körperprobleme. Also er kennt diesen Hotspot so.
2:17:28–2:17:32
Das ist, ich bin das Werkzeug dafür. Ich löse euch, ich mache euch das.
2:17:32–2:17:33
Also wir brauchen jetzt hier einen, hier einen.
2:17:34–2:17:37
Und in dem Moment, wo Ghibarian sich dann umbricht, kommt dann Calvin dazu und
2:17:37–2:17:40
wird dann quasi gleich wieder auch in diesen Lösungsprozess.
2:17:40–2:17:46
Aber dass genau diese drei Menschen dann auch nochmal das als Trigger für,
2:17:46–2:17:51
dass die Maschine dann wirklich halt anfängt zu handeln, weil das ist hier jedes
2:17:51–2:17:54
mal mit den drei körperproblem hast auch wenn du teil davon bist oder wenn das was ist.
Florian Clauß
2:17:54–2:17:58
Ja na ja
2:17:58–2:18:01
gut na das ist jetzt sehr zusammengefaltet sind ja
2:18:01–2:18:04
auch ich würde es jetzt auch nicht als einzelne körper sondern es ist wahrscheinlich
2:18:04–2:18:08
so ein geflecht was in der wahrnehmung der diese maschine ist einfach nur geflecht
2:18:08–2:18:13
wo es dann halt so bestimmte hotspots gibt so punkte und da geht es ja rein
2:18:13–2:18:17
da fängt es an zu korrigieren also es muss irgendwie aber ich Ich finde dieses
2:18:17–2:18:22
Bild sehr gut für unsere Geschichte.
Micz Flor
2:18:23–2:18:23
Okay.
Florian Clauß
2:18:23–2:18:29
Ja, ich glaube, wir haben das jetzt erschöpfend, aber nicht ausgiebig und zumindest
2:18:29–2:18:32
für uns erschöpfend erzählt.
2:18:34–2:18:34
Solaris.
Micz Flor
2:18:34–2:18:38
Also ich denke, dies ist eine richtig satte Folge geworden. Für die nächste
2:18:38–2:18:43
Folge wäre es ja dann Cliffhanger, wenn wir jetzt sagen, es geht um Solaris
2:18:43–2:18:44
und es geht um Tarkowski.
2:18:45–2:18:50
Und es geht natürlich um die Interpretation des Stoffes durch den Regisseur Tarkovsky.
2:18:50–2:18:54
Und jetzt greifen wir mal ganz zurück auch noch, weil du hast ja schon was über
2:18:54–2:18:55
Tarkovsky gemacht, nämlich...
Florian Clauß
2:18:56–2:18:57
Über Stalker.
Micz Flor
2:18:57–2:19:02
Stalker, genau. Und Slavoj Žižek hat so einen ganz schönen Vergleich von Stalker
2:19:02–2:19:06
und Solaris gemacht, von den beiden Tarkovsky-Filmen, in dem er gesagt hat,
2:19:07–2:19:11
in Solaris hat Lem etwas erschaffen.
2:19:11–2:19:15
Er sagt halt, it's an id machine, as an object which realizes your nightmares,
2:19:16–2:19:18
desires, fears, even before you ask for it.
2:19:18–2:19:24
Also diese Solaris erkennt all dein, also bevor du überhaupt danach fragen kannst,
2:19:24–2:19:29
erkennt es deine Ängste, deine Sorgen, deine Wünsche, das erkennt es alles und reagiert darauf.
2:19:30–2:19:32
Das war der eine Film, den Tarkovsky gemacht hat.
2:19:32–2:19:35
Und der andere Film war das genaue Gegenteil, nämlich Stalker.
2:19:45–2:19:50
Also diese Idee, dass in Stalker eben genau so eine Wunsch-Erfüllungsmaschine gemacht wird.
2:19:50–2:19:55
Und die Menschen von Intakovskys Film sind entweder auf der Solaris-Seite,
2:19:55–2:20:00
in dem ihre Ängste, Wünsche, wie auch immer wir es beschreiben,
2:20:00–2:20:03
Desires irgendwie realisiert werden von Solaris.
2:20:03–2:20:06
Solaris und in der Zone, die auch ja ein mystischer Raum ist,
2:20:06–2:20:10
in dem man nicht genau weiß, wie die Logik da funktioniert, der ja nicht von
2:20:10–2:20:14
dieser Welt zu sein scheint, da ist genau das Gegenteil der Fall.
2:20:14–2:20:17
Wenn du deine Wünsche genau formulieren kannst, dann werden sie auch wahr.
2:20:18–2:20:21
Aber die Sorge ist, dass man das einfach eben nie genau kann.
2:20:22–2:20:27
Das fand ich so ganz schön, um Tarkovsky und Solaris in den Mix zu schmeißen.
Florian Clauß
2:20:27–2:20:31
Ja, vielen Dank. Wir werden hören. Das war Episode,
2:20:33–2:20:40
53 Solaris und wir haben schon angekündigt, es geht in zwei Wochen weiter mit Tarkovsky und Solaris.
2:20:40–2:20:44
Und dann in vier Wochen hören wir Söderberg und Solaris.
2:20:44–2:20:48
Wenn ihr noch mehr Infos haben wollt, dann guckt auf unsere Seite,
2:20:48–2:20:51
auf eigentlich-podcast.de und da
2:20:51–2:20:54
findet ihr auch den Track, den wir heute gegangen sind. Ich fand's toll.
2:20:55–2:20:57
Ich kenne viele Sachen hier nicht.
Micz Flor
2:20:57–2:21:00
Geht noch weiter. Wir sind wirklich in so einem Tarkovsky-Film, oder?
Florian Clauß
2:21:01–2:21:04
Wir sind schon wieder in der Zone. Ja, aber wir sind auch im Osten.
Micz Flor
2:21:04–2:21:07
Ich mache die letzte Fußnote noch, falls ihr euch wundert.
2:21:07–2:21:13
Nein, wir wissen doch, dass es diesen russischen Fernsehfilm Solaris gibt aus dem Jahre 1968,
2:21:14–2:21:18
den man auch komplett auf YouTube sehen kann mit englischen Untertiteln und
2:21:18–2:21:23
der wirklich auch sehr, sehr nah an der Originalgeschichte dran ist und der
2:21:23–2:21:26
auch mit, ich glaube, hat 144 Minuten oder sowas.
2:21:26–2:21:29
Das ist gar nicht so kurz für einen Fernsehfilm, aber ich glaube,
2:21:29–2:21:32
das sind zwei Teile, die dann zusammengeschnitten wurden in einem Film.
2:21:32–2:21:35
Ist auch sehr sehenswert, aber wir haben uns hier einfach auf die.
Florian Clauß
2:21:37–2:21:42
Blockbuster wir haben uns auf die Blockbuster konzentriert. Also macht's gut und bis bald.
Micz Flor
2:21:42–2:21:43
Bis dann, tschüss.
2:21:46–2:21:48
Das war echt ne Flohfolge.
Florian Clauß
2:21:50–2:21:52
Ich kann jetzt auch nicht mehr viel erzählen.

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Den Horrorroman "Carrion Comfort" stellen wir in der vierten Episode unserer kleinen Dan-Simmons-Serie vor, nachdem Micz noch einen Nachtrag zur Folge 48 über Expanse liefert. Simmons' Monsterwerk (inhaltlich und vom Umfang her) erschien 1989, im selben Jahr wie ein weiterer Bestseller – "Hyperion" – und ein Jahr vor "The Fall of Hyperion" (1990). Es war also eine intensive und erfolgreiche Zeit des damals Anfang 40-jährigen amerikanischen Autors. "Carrion Comfort" ist komplex, episch, gigantisch und wieder einmal unfassbar gut geschrieben. Um keine Plots zu spoilern, beschränken wir uns auf die Appetizer-Kapitel 1 und 3 des Buchs, die schon 1983 als Novelette im großartigen OMNI-Magazin erschienen waren und auch online zu finden sind. Dort lernen wir Melanie kennen, eine vornehme, charakterstarke ältere Dame und vielleicht mächtigste unter den Mind-Vampiren, die jung bleiben, indem sie mit ihrer Fähigkeit Menschen übernehmen und kontrollieren. Dabei passiert das "Feeding", das die Vampire jung hält. Nina, eine Freundin aus der Kindheit, und Willi Borden, Nazi und nach seiner Flucht in die USA Filmproduzent, treffen sich jährlich, um ihre "Feedings" zu vergleichen und die besten zu prämieren. Doch wegen Melanies Verweigerung zerbricht das Bündnis und endet in einem Battle of the Minds (pardon my joke). In dieser Folge sprechen wir natürlich auch über Gerard Manley Hopkins' "Carrion Comfort" (1885) sowie über das OMNI-Magazin und Kathy Keeton, über "Marathon Man", "American Psycho", "Bill & Ted's Excellent Adventure", "Die drei Sonnen" von Liu Cixin, über Kurt Vonnegut und Jeff Noon.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:01–0:00:05
Okay, läuft. Und ich nehme dann...
0:00:08–0:00:11
Klatsche, achso genau. Ups, im Regenschirm.
Florian Clauß
0:00:14–0:00:17
Hallo und herzlich willkommen bei eigenem Podcast.
0:00:18–0:00:22
Ein Podcast, bei dem wir im Reden laufen und laufend reden.
0:00:23–0:00:27
Und heute haben wir ein kleines Jubiläum.
0:00:27–0:00:33
Und da bin ich gespannt, was Mitch vorbereitet hat, nämlich wir haben heute die 50.
0:00:33–0:00:37
Folge, 50 eigentlich Folgen hinter uns.
0:00:37–0:00:40
Ich bin überrascht.
Micz Flor
0:00:40–0:00:41
Dass es so viel ist.
Florian Clauß
0:00:41–0:00:46
Dass wir da so kontinuierlich und die ganze Zeit, alle zwei Wochen,
0:00:46–0:00:48
seit fast zwei Jahren daran gearbeitet haben.
Micz Flor
0:00:49–0:00:53
Ja, ich habe mir auch ganz viele Gedanken gemacht. Ich habe in ChatGPT,
0:00:53–0:00:56
ne Quatsch habe ich nicht, kleine Referenz auf die letzte Folge.
0:00:56–0:01:01
Da kommt JetGPT in der Themenfindung vor, für die, die es noch nicht gehört haben.
0:01:02–0:01:06
Wir sind auch in der Verlängerung von der letzten Folge. Wir laufen jetzt an der Panke entlang.
0:01:06–0:01:12
Wir sind gerade bei der Panke Gallery im Wedding, ist es glaube ich,
0:01:12–0:01:18
und laufen jetzt einfach die Panke lang. Mal gucken, wo wir hinkommen und vor
0:01:18–0:01:20
allen Dingen, wie wir wieder zurückkommen.
0:01:20–0:01:24
50. Episode. Also was ich mir überlegt habe, ist ehrlich gesagt nicht viel sondern
0:01:24–0:01:29
ich möchte einfach sozusagen ein bisschen zwei episoden in einer machen und,
0:01:29–0:01:32
zwar werde ich am anfang noch ein bisschen auf die
0:01:32–0:01:38
folge 48 referieren die noch ein bisschen feiern damit wir da noch so möchte
0:01:38–0:01:42
noch ein haken dahinter machen habe ich vergessen irgendwie in dieser sehr betriebenen
0:01:42–0:01:47
folge über die expanse zu ende erzählt wo wir die letzten oder wo ich die letzten
0:01:47–0:01:50
drei bücher noch mal so runter gerattert habe werden müssen zeitdruck und,
0:01:51–0:01:54
Das war gut, dadurch wurden wir auch fertig, aber andererseits habe ich eine
0:01:54–0:01:56
Sache vergessen, die möchte ich nochmal machen.
Florian Clauß
0:01:56–0:01:57
Okay.
Micz Flor
0:01:57–0:02:00
Und danach geht es dann weiter mit der letzten oder wahrscheinlich letzten Folge
0:02:00–0:02:06
in der Dan Simmons Miniserie mit dem Buch Carrying Comfort von 1989,
0:02:06–0:02:11
was im Deutschen, glaube ich, die Kraft des Bösen heißt.
0:02:11–0:02:14
Das ist die eigentliche Folge, aber weil wir zum 50.
0:02:14–0:02:20
Einfach so viel aus dem Füllhorn schütten, fange ich einfach nochmal kurz an mit The Expanse.
Florian Clauß
0:02:21–0:02:25
Das ist auch eine der Folgen, die sich echt gut downloaden lassen.
0:02:25–0:02:27
Du suchst nur irgendwie nach deinen Keywords.
Micz Flor
0:02:29–0:02:34
Ich kann es ja hier nochmal verlinken. Da geht es nämlich darum,
0:02:34–0:02:36
in der letzten Folge, ohne jetzt
0:02:36–0:02:39
tief einzusteigen, dann müsste man jetzt einfach, kann man ein Chapter,
0:02:39–0:02:42
wir machen ein Chapter nach vorne skippen, wen es nicht interessiert oder wer
0:02:42–0:02:45
nicht die Vorgeschichte weiß, weil ich werde es nicht mehr erklären.
0:02:45–0:02:52
Aber auf jeden fall gibt es ja die die die ring bilder vernichtet haben und
0:02:52–0:02:57
jetzt auch im letzten buch ganz massiv versuchen die menschheit komplett aus
0:02:57–0:03:01
der galaxie zu entfernen und eine sache die
0:03:01–0:03:06
tun können und das lässt sich natürlich wissenschaftlich nicht erklären aber
0:03:06–0:03:12
diesem kleinen die expanse universum ist ein spannender twist die können gleichzeitigkeit
0:03:12–0:03:16
herstellen die es halt so einfach in unserem Universum nicht gibt,
0:03:16–0:03:21
wo die Lichtgeschwindigkeit in unserem Verständnis einfach immer noch eine Grenze
0:03:21–0:03:22
ist, auch für die Informationen.
0:03:22–0:03:23
Das heißt, Informationen von A
0:03:23–0:03:30
nach B zu bringen, muss eben auf so einem Partikelwellendenken passieren.
0:03:30–0:03:33
Aber das haben die nicht mehr. Die können gleichzeitig, wo man dann erst später
0:03:33–0:03:38
merkt, dass es eben gleichzeitig bei den unterschiedlichsten Enden des Universums etwas bewirkt.
Florian Clauß
0:03:38–0:03:42
Da will ich da ganz kurz einflechten, weil ich jetzt auch öfter zitiert,
0:03:42–0:03:51
dieses Buch The Three Body Problem also Drei Sonnen auf Deutsch das wurde ja
0:03:51–0:03:52
jetzt verfilmt von Netflix,
0:03:53–0:03:58
ich habe die Serie jetzt durchgeguckt bin so mäßig,
0:03:58–0:04:04
aber die ersten vorhin sind toll und da ist mir das nochmal auch wieder in den
0:04:04–0:04:11
Sinn gekommen wie dann halt die Aliens mit der Erde kommunizieren, die sind ja 400 Jahre weg
0:04:12–0:04:17
und macht sich ja die Raumschiff-Flotte macht sich ja auf den Weg und was die
0:04:17–0:04:19
gemacht haben ist halt so ein,
0:04:20–0:04:26
Photon, einen Photon dann so aufzurüsten. Das wird ganz gut dargestellt in der Serie.
0:04:26–0:04:32
Das wird aber auch ganz gut beschrieben in dem Buch, wie das Photon dann quasi so maximiert wird,
0:04:33–0:04:37
mit Technologien, die man geht halt und dann wird halt alles mögliche an super
0:04:37–0:04:42
Technologie in dieses Photon eingebaut und dann wird es wieder zu einem Photon minimiert.
Micz Flor
0:04:42–0:04:45
Zusammengefallen. Das ist ja auch im Hörspiel, im Buch habe ich nicht gelesen.
Florian Clauß
0:04:45–0:04:48
Im Hörspiel kommt das ja auch vor. Das ist mehrere Dimensionen.
0:04:48–0:04:51
Genau, dieses mehrdimensionale dieser Hack.
0:04:51–0:04:55
Und dann werden halt zwei von diesen Dingern losgeschickt. Die haben immer einen
0:04:55–0:04:57
speziellen Namen, den ich jetzt nicht mehr erinnere.
0:04:57–0:05:02
Und da, wie die halt kommunizieren, ist über die spukhafte Fernwirkung,
0:05:02–0:05:04
nämlich die Quantenverschränkung von Photonen.
0:05:04–0:05:07
Und das finde ich halt so ganz gut. Darüber können die halt kommunizieren,
0:05:07–0:05:10
weil die zwei da behalten haben und zwei losgeschickt haben.
0:05:10–0:05:13
Und darüber können die halt so schnell als Lichtgeschwindigkeit kommunizieren.
0:05:14–0:05:16
Also sofort, instantan.
Micz Flor
0:05:16–0:05:19
Also quasi dieses entangled particle Genau.
Florian Clauß
0:05:19–0:05:24
Das fand ich einen ganz guten Hack, um das nochmal so zu plausibilisieren.
Micz Flor
0:05:25–0:05:29
Ja, und wie eben diese Information zwischen entangled particles kommuniziert,
0:05:29–0:05:30
das weiß man ja auch nicht.
0:05:30–0:05:33
Das vermutet man, spekuliert man, untersucht man, aber zumindest,
0:05:34–0:05:37
keine Ahnung, wahrscheinlich weiß man es inzwischen. Ich weiß nicht, dass man es weiß.
Florian Clauß
0:05:37–0:05:38
Nee, das weiß man nicht. Dann weiß man.
Micz Flor
0:05:38–0:05:40
Es auch nicht. Wenn ich die Augen zumache, sieht mich keiner.
Florian Clauß
0:05:40–0:05:43
Genau, wenn du das nicht weißt, wer soll es sonst wissen?
Micz Flor
0:05:44–0:05:52
Aber diese zerstörende Kraft, diese intelligente, ja wir wissen ja nicht,
0:05:52–0:05:55
was es ist, die die Ringbilder getötet haben, die können es halt eben tun.
0:05:56–0:06:03
Sie können also Dinge in unserer Welt bewirken, die wir für unmöglich halten.
0:06:03–0:06:06
Und was ich vergessen habe da zu sagen, das fand ich nämlich wirklich eigentlich
0:06:06–0:06:09
ein sehr schönes, weil ich habe das so ein bisschen fertig gemacht,
0:06:09–0:06:13
das dritte Buch im Vergleich zu den vorletzten beiden, wo du es dann noch gerettet
0:06:13–0:06:17
hast. Aber ist das nicht immer so, dass wenn man alles lösen muss, dass es schwierig ist?
0:06:17–0:06:21
Es gab aber natürlich auch ganz viel Schönes drin und eins war halt so dieses Bild.
0:06:23–0:06:29
In The Expanse kann man ja durch diese Gates dann von A nach B kommen,
0:06:29–0:06:34
ohne dass man überhaupt genau weiß, wie A und B räumlich miteinander verbunden sind.
0:06:34–0:06:37
Das heißt, das kann ganz irgendwo anders im Universum sein.
0:06:39–0:06:42
Und diese Entitäten, die die Ring-Builder umgebracht haben, die haben dann eben
0:06:42–0:06:45
auch da versucht, experimentell versucht, wie können wir die Menschheit umbringen.
0:06:47–0:06:57
Und was sie dann, die haben es dann geschafft, dass sie in einem dieser Sonnensysteme
0:06:57–0:07:00
oder Systeme, wir müssen ja alle irgendwie Sonne haben,
0:07:00–0:07:04
haben die dann alle Lebewesen umgebracht.
0:07:05–0:07:07
Aber das heißt, sie haben jetzt quasi den Schlüssel gefunden,
0:07:08–0:07:10
die Menschheit umzubringen, aber haben irgendwie nicht kapiert,
0:07:10–0:07:11
dass sie es geschafft haben.
0:07:11–0:07:15
Das heißt, die Zeit tickt, deshalb muss dann auch alles irgendwie mit Gas irgendwie,
0:07:15–0:07:18
also dann mit Gas geben, muss alles gelöst werden.
0:07:20–0:07:22
Weil eigentlich haben die schon gefunden, wie es ist.
0:07:23–0:07:26
Und dann wird halt beschrieben, so ganz kurz und eben so laienhaft natürlich,
0:07:26–0:07:29
damit jemand wenigstens auch versteht, was die gemacht haben.
0:07:29–0:07:32
Und die haben einfach die Physik verändert. Wir haben damit experimentiert,
0:07:32–0:07:36
die Physik leicht zu verändern, die Lichtgeschwindigkeit leicht zu verändern
0:07:36–0:07:40
in einem bestimmten Teil unseres Universums.
0:07:40–0:07:44
Und das finde ich so eine ganz, ganz tolle Idee, dass die halt die Möglichkeit
0:07:44–0:07:49
haben, die physikalischen Gesetze leicht zu verändern, zu gucken,
0:07:49–0:07:50
welche Auswirkungen das hat.
0:07:50–0:07:56
Und was es dann halt in diesem Fall war, war, dass durch diese leichte Veränderung
0:07:56–0:08:03
von bestimmten physikalischen Parametern war es so, dass die an den Nervenzellen
0:08:03–0:08:05
der Menschen die Weiterleitung,
0:08:05–0:08:11
das sind Kanäle, ich habe jetzt vergessen, wie die heißen, aber die außen an
0:08:11–0:08:14
den Nerven langlaufen, wo dann so ein Ionenaustausch stattfindet,
0:08:14–0:08:18
der das dann halt zulässt, dass halt diese Signale sprunghaft weitergeleitet
0:08:18–0:08:20
werden von Kanal zu Kanal zu Kanal.
0:08:21–0:08:26
Und die unterschiedliche Geschwindigkeit der Leitfähigkeit auch mit dem Abstand
0:08:26–0:08:31
dieser Punkte, wo das Lang springt, zusammenhängt.
0:08:31–0:08:37
So haben wir zum Beispiel, Schmerz und Hitze werden unterschiedlich schnell transportiert.
0:08:37–0:08:42
Und die haben durch eine minimale Veränderung diese Ionenkanäle erzeugt.
0:08:44–0:08:49
Einfach quasi verstopft. Diese Idee von dem Ionenaustausch, diese Balance,
0:08:49–0:08:55
die da hergestellt ist in dieser Jahrmillion von Evolution, die haben die durch
0:08:55–0:08:57
diesen einfachen Kniff verändert.
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Dadurch war die Nervenleitfähigkeit nicht mehr gegeben und dadurch sind dann
0:09:03–0:09:05
einfach die Lebewesen, die Nerven benutzen, alle gestorben.
0:09:06–0:09:09
Und halt eben andere auch, die diese Ionenkanäle brauchen.
Florian Clauß
0:09:09–0:09:10
Aber die pflanzen nicht.
Micz Flor
0:09:11–0:09:14
Ja, das weiß ich nicht. Das muss ich mich jetzt irgendwie ganz klein halten.
Florian Clauß
0:09:14–0:09:16
Einfolge, dass die Pflanzen dann halt...
Micz Flor
0:09:16–0:09:22
Ja, aber vielleicht haben die Pflanzen, benutzen auch Ionen für irgendwelche Signale.
0:09:22–0:09:25
Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht sagen. Aber keine Nervenzellen.
0:09:25–0:09:29
Die haben keine Nervenzellen in dem Sinn. Aber wer weiß, ob die sich auch...
Florian Clauß
0:09:29–0:09:31
Das müsstest du nochmal nachrecherchieren.
Micz Flor
0:09:32–0:09:36
Genau. Dann machst du diesmal meine...
Florian Clauß
0:09:36–0:09:40
Dann gibst du mir immer Aufgaben für die Shownotes. Ja, das lesen wir dann.
Micz Flor
0:09:42–0:09:50
Ja, das ist die Folge 48. Damit schließe ich dann jetzt diese Folge ganz ab
0:09:50–0:09:55
und komme in die Folge 50, unsere Jubiläumsfolge.
0:09:55–0:10:01
Und mit der werde ich sicherlich jetzt keinen Preis mitgewinnen,
0:10:01–0:10:04
der dem Jubiläumsdatum irgendwie würdig wäre.
0:10:05–0:10:08
Wir haben ja Dan Simmons uns unterschiedliche Sachen schon angeschaut.
0:10:09–0:10:11
Und gerade in den...
Florian Clauß
0:10:11–0:10:15
Darf ich sagen, dass ich jetzt das Buch zu Ende gelesen habe?
Micz Flor
0:10:15–0:10:16
Auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:10:16–0:10:17
Ja, und das...
Micz Flor
0:10:17–0:10:19
Das musst du sagen. Das ist ganz wichtig. Ich weiß es ja schon.
0:10:19–0:10:22
Ich habe ein Foto bekommen von dir von der letzten Seite auf deinem E-Reader.
Florian Clauß
0:10:22–0:10:29
Du hast mich mehrere Jahre bekniet, bestochen, dieses Buch zu Ende zu lesen.
0:10:30–0:10:35
Das war natürlich die Anschaffung des E-Readers, der mich dann wieder so zum Lesen gebracht hat.
0:10:37–0:10:42
Ich habe Ich habe Ilium zu Ende gelesen.
0:10:45–0:10:49
Leseempfehlung. Obwohl, ja, ich meine, irgendwann am Anfang,
0:10:49–0:10:54
du wirst halt dieses Worldbuilding, Worldbuilding ist eh so ein neues Wort,
0:10:54–0:10:56
was man immer wieder jetzt verwenden kann.
0:10:56–0:11:02
Du wirst da so reingeworfen und die ersten 200 Seiten sind so eine Orientierung.
0:11:02–0:11:06
So langsam hast du ein Puzzlestück nach dem anderen und du kriegst...
0:11:06–0:11:10
Das finde ich schon echt toll von ihm, wie er das macht.
0:11:11–0:11:17
Der gibt halt diese völlig banalen Situationen, Die aber dann wie so ein Eisberg,
0:11:17–0:11:21
ja, dann irgendwie eine banale Situation und unten drunter liegt aber irgendwie,
0:11:22–0:11:28
acht Neuntel der Welt schon fertig, die erstmal so da ist, damit irgendwie oben
0:11:28–0:11:29
was Banales erzählt werden kann.
0:11:29–0:11:34
Und das wird einfach so suggestiv dann so ausgebreitet und du musst erstmal
0:11:34–0:11:38
gucken, wie kriege ich das andere so erstmal hin in meinen Kopf.
0:11:38–0:11:42
Und dann irgendwann kriegst du die Spur und wenn man, wie du so gesagt hast,
0:11:42–0:11:46
dann geht man da so durch und will nur noch das Ende, dann kommen die ganzen
0:11:46–0:11:47
Stränge irgendwie zusammen.
Micz Flor
0:11:47–0:11:51
Ja, ich finde es auch irre, weil wir hatten bei The Expanse diesen Begriff,
0:11:51–0:11:55
den die mal benutzt haben, die Autoren, für Wikipedia-Plausibility.
0:11:56–0:12:02
Also die Wissenschaft ist halt irgendwie gut genug, dass man das plausibel gestalten kann.
0:12:02–0:12:06
Und ich finde, dass das bei Dan Simmons eben auch so ist.
0:12:06–0:12:10
Durch dieses Worldbuilding entsteht was, wie du schon sagst,
0:12:10–0:12:13
da kann man von der Spitze was erzählen, aber die funktioniert nur,
0:12:14–0:12:17
die erzählung weil der rest irgendwie mit hinein wirken
0:12:17–0:12:20
und vielleicht in der wortwahl vielleicht im
0:12:20–0:12:24
akzent oder das ist und dann kann man dem auch nicht verzeihen
0:12:24–0:12:31
aber man kann halt irgendwie das kaliban da als als monster einführt aus shakespeare
0:12:31–0:12:35
universum muss dann irgendwie auch mit dem moravex um shakespeare geht das ist
0:12:35–0:12:39
schon irgendwie völlig okay man will dieses monster auch das ist ja auch gut
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beschrieben man verbindet sich
0:12:40–0:12:44
auch mit dem man tut Da tut einem auch so ein bisschen leid ab und zu,
0:12:44–0:12:47
das ist echt finde ich schon irre und das ist so ein bisschen dann.
0:12:49–0:12:53
Um noch so zwei andere Sachen reinzugeben. Kurt Vonnegut hat mal gesagt,
0:12:53–0:12:58
beginne deine Geschichte so weit am Ende wie möglich.
0:12:58–0:13:02
Also so spät wie möglich soll die Geschichte beginnen.
0:13:02–0:13:07
Was natürlich auch eine interessante Frage ist. Er hat ja auch immer tolle Witze
0:13:07–0:13:10
gemacht. Was ist das Ende überhaupt?
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Und dann hatten wir auch hier Jeff Noon schon öfter zitiert.
0:13:15–0:13:18
Und der hat auch ein Buch geschrieben, dessen Name mir gerade entfallen ist.
0:13:18–0:13:21
Aber es kam jetzt, als du das gesagt hast, nochmal hoch, wo er so ein bisschen
0:13:21–0:13:22
über das Schreiben selbst geschrieben hat.
0:13:23–0:13:30
Und er hat den Begriff des Ghost Text in diesem Schreiben als Hilfestellung gegeben.
0:13:30–0:13:33
Und Ghost Text ist Text, den du später löschst.
0:13:34–0:13:36
Vielleicht weißt du es sogar schon vorher und es ist später löschbar.
0:13:36–0:13:39
Du schreibst einfach Sachen von der Seele, die du vielleicht dann später alle löscht.
0:13:39–0:13:44
Aber es muss einmal im Text drin gewesen sein, als ob es dann auf alles so reinfärbt.
0:13:44–0:13:48
Und das meine ich halt über Dan Simmons, das Worldbuilding, färbt da irgendwie rein.
0:13:49–0:13:52
Kurt Vonnegut sagt, so spät wie möglich beginnen. Das heißt,
0:13:52–0:13:55
vorne, das wirkt auch hinein. Das ist ja auch so diese Welt,
0:13:55–0:13:57
auf der die Geschichte dann sich ausrollt.
0:13:57–0:14:01
Und bei Jeff Noon, der schneidet dann halt mittendrin so Sachen raus.
0:14:01–0:14:05
Aber das finde ich halt einfach ein ganz tolles Bild, wo auch Dinge beschleunigt
0:14:05–0:14:07
werden, weil man nicht alles erklärt.
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Und die Leute aber auch nicht für blöd verkauft und erklärt,
0:14:11–0:14:15
keine Ahnung, wie die Evox sich fortpflanzen und wie die Feuer machen.
0:14:15–0:14:20
Das muss man irgendwie alles wissen, damit man das Star Wars Universum vielleicht erzählen kann.
Florian Clauß
0:14:20–0:14:25
Aber man muss es nicht mit der Story. Genau, wenn es ein Zeichen würde, dann wäre es zu banal.
0:14:25–0:14:29
Aber du brauchst es halt, um irgendwie so eine Szene drauf aufsetzen zu können,
0:14:30–0:14:33
weil der dann halt irgendwie eine bestimmte Sache macht, von der man nicht weiß,
0:14:33–0:14:37
aber damit Und damit gewinnen die dann halt Wasser, die Ewoks.
Micz Flor
0:14:38–0:14:42
Genau. Und das finde ich halt bei dem Ilium auch so ganz toll.
0:14:42–0:14:44
Da wird schon einiges erklärt.
Florian Clauß
0:14:44–0:14:49
Aber ich würde noch mal ganz kurz zur Ergänzung, weil dieses Ghost Text,
0:14:49–0:14:53
dieses so nah am Ende wie möglich, was da noch dazu passt, das war halt auch
0:14:53–0:14:59
irgendwie so eine der Grundregeln zum Drehbuchschreiben, die ich damals eingeimpft bekommen habe.
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Nämlich, wenn du eine Szene schreibst, dann geh so spät wie möglich in die Szene
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rein und so früh wie möglich raus.
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Das war immer genau dieses Ding. Also das heißt, die Szene muss einfach so verdichten.
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Und deswegen so spät wie rein. Und daran erkennst du auch, wenn wir jetzt so
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Slow Cinema haben, geht es nicht darum.
0:15:21–0:15:27
Aber wenn du jetzt so diesen typischen, keine Ahnung, Marathon Man oder sowas,
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dann siehst du halt, dass die wirklich so diese 70er Jahre Thriller.
Micz Flor
0:15:30–0:15:33
Das ist total absurd. Ich habe genau an Marathon Man gedacht,
0:15:33–0:15:36
aber Marathon Man, diese Bar, also wirklich, als ich das gesagt habe,
0:15:36–0:15:40
habe ich gedacht, diese Szene im Badezimmer, wo er im Bad liegt und dann geht
0:15:40–0:15:43
irgendwann das Licht aus und dann hört er Geräusche und dann kriegt er Schiss
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und dann wird er ja auch irgendwie entführt.
0:15:45–0:15:48
Dass diese Szene ja Suspense-mäßig auch deshalb so gut funktioniert,
0:15:48–0:15:52
weil man so lange ihm zugucken darf, bis man beginnt zu verstehen,
0:15:52–0:15:53
dass man zu lange geguckt hat.
0:15:53–0:16:00
Also das ist so, ja, oder Bills & Teds Adventures, wo die durch dieses Loch
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fallen und dann fallen die im Dunklen und die schreien, weil sie halt fallen
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und nicht wissen, wo der Boden ist. Es ist dunkel, man sieht nicht.
0:16:05–0:16:08
Und dann schreien die und die schreien und schreien und schreien und dann hören
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sie auf zu schreien, weil es irgendwie einfach vorbei ist mit Schreien.
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Und dann fangen sie wieder an zu schreien, Weil ich dann merke,
0:16:15–0:16:17
oh Gott, es wird ja alles immer schlimmer. Es hört nicht auf.
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Also wo ist da der richtige Moment, wo man einsteigt? Aber okay,
0:16:21–0:16:24
ich verstehe, was du meinst. Aber gerade lustig, dass du Marathon Man gesagt
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hast, wo ich dachte, hä, hast du meine Gedanken gelesen?
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Meine Shownotes gelesen.
Florian Clauß
0:16:31–0:16:33
Die Zukunft war ja schon die Shownotes.
Micz Flor
0:16:34–0:16:37
Ja, jetzt haben wir ganz viel drumherum gerührt. Also die Begeisterung für die
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Literatur ist entfacht wieder.
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Und Dan Simmons was ich mir heute anschauen möchte oder erklären möchte kurz
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ist Carrion Comfort und das ist wirklich schon irre,
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weil das ist auch 1989 erschienen und das ist ein unglaublich fettes Buch,
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wir haben über Hyperion gesprochen das ist auch 1989 erschienen der zweite Teil
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von Hyperion, der auch fett ist ist,
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ein Jahr später erschienen 1985 ist dieses erste Buch veröffentlicht worden,
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Song of Kali, was wir kurz angesprochen haben.
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Also die Mitte bis Ende 80er Jahre muss Dan Simmons unglaublich viel geschrieben haben.
Florian Clauß
0:17:23–0:17:25
Aber wiederholt er sich dann auch irgendwann?
Micz Flor
0:17:26–0:17:29
Also es überschneiden sich manche Sachen, wie diese Fax Notes zum Beispiel.
0:17:30–0:17:36
In der Science Fiction Welt von Illium kommt das vor und auch in Hyperion kommt das vor.
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Aber Carrying Comfort ist ein ganz anderes Metier.
0:17:41–0:17:45
Das ist wirklich, ich denke mal, Horror. Musst du mir dann später sagen,
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ob es Horror ist oder nicht. Ich kenne mich mit diesen Genres nicht so aus.
Florian Clauß
0:17:48–0:17:52
Ja, aber du hast ja selber schon gesagt, dass Dan Simms so ein bisschen halt
0:17:52–0:17:56
auch gebasht wird, weil er nicht so richtig im Science-Fiction-Bereich sich
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ansiedeln lässt und nicht so richtig im Mystery-Bereich.
0:17:59–0:18:01
Also er ist ja schon so ein Genre-Hopper.
Micz Flor
0:18:01–0:18:04
Auf jeden Fall und das ist dann auch, was wir in dem,
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Hyperion, in der Folge, was ich da versucht habe, so ein bisschen Und zu zeigen
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ist halt diese Kurzgeschichten, in der er alles verwoben hat,
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wo eine eben auch deutlich vorher schon geschrieben wurde, die die letzte Erzählung ist in Hyperion.
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Dass er da immer unterschiedliche Genre genommen hat, so dann Military Science
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Fiction und dann teilweise eher Fantasy Elemente, dann so ein bisschen Noir
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Detective Story mit eingebaut hat.
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Das macht er sehr gut und auch in dem Carry & Comfort möchte ich nochmal betonen,
0:18:35–0:18:40
wie unglaublich toll der schreiben kann, wenn man das liest.
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Ja, und das hält dann auch eine Drude, war glaube ich 2007, als es erschien.
0:18:46–0:18:50
Und auch da ist die Sprache einfach so großartig, Dickensian,
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so wie man sich das zumindest vorstellt als Leser.
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Das ist jetzt keine Literaturwissenschaftsanalyse, aber einfach das Gefühl der
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Art der Sprache, über was wie gesprochen wird und was gesagt wird,
0:19:01–0:19:05
was nur gedacht wird und dem Leser mitgeteilt wird, fand ich da ganz toll.
0:19:05–0:19:07
Also der kann einfach richtig gut schreiben.
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Und bei carrying comfort ist es
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so dass ich mir überlegt habe ich möchte nicht plot spoilern und
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deshalb habe ich gedacht gucke ich mir einfach nur so einen ganzen so einen
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kleinen teil an weil es gibt auch da wieder die situation dass er das erste
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und dritte kapitel des buches sind sind
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zwei Teile einer Novelette, also eine kleine kurze Novelle,
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die in zwei Teilen auch in einem Magazin schon 1983 publiziert wurden.
Florian Clauß
0:19:41–0:19:47
Okay, Novelette. Ach genau, der hat auch andere schon mal so publiziert, ne? War das nicht bei...
Micz Flor
0:19:47–0:19:53
Ja, Remembering Ciri war halt die letzte Geschichte aus Hyperion,
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die der Konsul erzählt hat. Die hatte er auch schon vorher geschrieben.
0:19:57–0:20:01
Die war vorher schon veröffentlicht worden. und da
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ist es so bei ich weiß
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nicht ob du das kennst aber 1983 wurde das
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veröffentlicht und das kann ich auch verlinken wer möchte kann nämlich
0:20:10–0:20:16
einfach bevor man sich carrying comfort widmet online diese komplette novellette
0:20:16–0:20:24
die auch carrying comfort heißt lesen die ist nämlich in einem magazin erschienen
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das hieß omni ich weiß nicht hast du davon mal gehört omni magazine da.
Florian Clauß
0:20:28–0:20:32
Darf ich da mal unterbrechen? Hier, guck mal, auf der einen Seite dieses herrschaftliche
0:20:32–0:20:34
Gebäude, was wahrscheinlich eine Schule ist.
0:20:36–0:20:36
Großartig.
Micz Flor
0:20:36–0:20:37
Sieht aus wie Hogwarts.
Florian Clauß
0:20:38–0:20:41
Ja, und auf der anderen Seite hier, weißt du was, das ist ein Fabrikgebäude,
0:20:42–0:20:44
was aber auch irgendwie so ein Kunstraum sein könnte.
0:20:50–0:20:54
Ja, das sieht so ein bisschen aus wie dieses Gebäude da, was da an die Leibnizsee
0:20:54–0:20:57
hat, wo du deine erste Zen-Folge gemacht hast.
Micz Flor
0:20:57–0:20:59
Ja, das stimmt. Passt auch wieder gut dazu.
Florian Clauß
0:20:59–0:21:01
Aber was ist das denn hier für ein Gebäude?
Micz Flor
0:21:03–0:21:08
Ich weiß es nicht, aber es ist flach und lang.
0:21:09–0:21:13
Sieht von der Architektur aus wie aus den 1920er und 30er Jahren.
0:21:14–0:21:18
Es hat einen Schornstein.
Florian Clauß
0:21:22–0:21:30
Hier ist irgendwie die BVG-Hauptwerkstätten, aber es gibt auch einen Kaffee-Pförtner.
0:21:30–0:21:35
Ich habe die Frage, ob das jetzt der Kaffee-Pförtner von der BVG-Hauptwerkstatt ist.
0:21:37–0:21:42
Wenn sich die Pförtner da treffen, was ich denen gönne, ein eigenes Café zu haben.
Micz Flor
0:21:42–0:21:46
Ja, vielleicht können wir da auch noch einen Kaffee trinken gehen und ein Foto
0:21:46–0:21:49
machen, was dann unten an unserem Blogpost dranhängt.
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Ich gehe jetzt zurück ins Thema, ist okay?
Florian Clauß
0:21:53–0:21:54
Gut.
Micz Flor
0:21:54–0:21:55
Ausnahmsweise.
Florian Clauß
0:21:55–0:21:58
Naja, wir reden ja auch beim Laufen. Man muss ja auch ein bisschen die Strecke ruhigen.
Micz Flor
0:21:58–0:22:00
Laufend, laufend reden.
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Omni-Magazin ist, also es gibt seit, ich glaube, 83 bis 96 oder 97,
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weiß nicht genau, auf jeden Fall ist dann die Verlegerin auch gestorben.
0:22:16–0:22:22
Die Verlegerin war die Frau von dem Verleger auch von Penthouse-Magazin.
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Die hat auch vorher schon als Verlegerin für Viva in den 70er Jahren gearbeitet.
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Das war eben auch so ein Women's Magazine, auch mit erotischen Geschichten, erotischen Bildern.
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Aus den 70er Jahren eben, was nach Penthouse gegründet wurde,
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das hat sie da mitgemacht.
0:22:40–0:22:45
Und dieses Omni-Magazin war so ein bisschen Science. Da wurden eben aber auch
0:22:45–0:22:47
Essays veröffentlicht, auch Wissenschaftsartikel.
0:22:47–0:22:49
Es wurden aber auch Science-Fiction-Geschichten.
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Es war wohl so eine Riesenerfolgsgeschichte aus den 80er-Jahren Publishing.
Florian Clauß
0:22:54–0:22:57
Das ist wie Peter Mosleiters.
Micz Flor
0:22:57–0:23:00
Nee, es ist großartig. Also auch die Kunst darin ist großartig.
0:23:00–0:23:01
Die Illustrationen sind großartig.
0:23:01–0:23:06
Und das weiß ich deshalb, weil ich mich da, das war so ein Rabbit Hole in der Recherche.
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Es gibt eine Seite, wo unglaublich viel eingescannt ist am Material.
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Und da sind eben auch die beiden Teile, diese Novelette, Carry & Comfort,
0:23:15–0:23:16
komplett lesbar da drin.
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Und die Illustrationen dazu. Und es gibt noch eine andere Geschichte von Dan
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Simmons, die da auch lesbar komplett eingescannt ist.
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Auch eine Kurzgeschichte. Aber auf jeden Fall, Carry & Comfort,
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die Novelette, die bildet das erste und dritte Kapitel von Carry & Comfort, dem Buch.
0:23:37–0:23:41
Und das Buch hat aber noch eine ganz andere Geschichte drumherum gewoben,
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die da nur so ein bisschen aufleuchtet.
0:23:44–0:23:49
Nämlich Nazi Germany und Holocaust. Das hat eine größere Rolle in Caring Comfort,
0:23:49–0:23:55
dem Buch, und es wird nur kurz bei einem Charakter in dieser Novelette angestoßen.
0:23:57–0:24:02
Worum geht es? In dieser Caring Comfort-Ausgabe, die zum 20.
0:24:02–0:24:07
Jubiläums erschienen hat, hat Dan Simonson Vorwort geschrieben über die Entstehung
0:24:07–0:24:08
des Buches und so weiter.
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Und das geht halt damit los, dass er halt auch in seiner sehr schönen Sprache,
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im Englischen, ich kann das jetzt nur paraphrasieren und im Deutschen irgendwie,
0:24:16–0:24:22
damit beginnt, sagt, ich muss euch enttäuschen, liebe Leser und Leserinnen, es gibt keine Vampire.
0:24:22–0:24:28
Ich habe überall geschaut. Ich war in den Karpaten, in dem Schloss XY und nicht
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in dem Schloss YZ, wo alle immer die Leute hinschicken für die Touris.
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Ich habe überall diesen, also hat alles irgendwie abgegrast.
0:24:35–0:24:39
Das Einzige, was es aber wirklich gibt und darüber davon handelt,
0:24:39–0:24:42
Carrying Comfort, ist mind vampires.
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Mind vampires, die quasi an unseren Gedanken saugen.
Florian Clauß
0:24:48–0:24:49
Hast du das nicht schon mal erzählt?
Micz Flor
0:24:50–0:24:53
Kann sein, dass ich das mal erwähnt habe, weil ich dir ja schon mal gesagt habe,
0:24:53–0:24:56
dass ich das vielleicht auch noch machen wollte als viertes Buch.
Florian Clauß
0:24:56–0:24:59
Ja, das kommt mir so bekannt vor, oder?
Micz Flor
0:25:01–0:25:05
Und in dieser Vorgeschichte zur Ausgabe erzählt er auch ein bisschen,
0:25:05–0:25:10
wie ihm das zum ersten Mal als Bild in den Kopf kam, worum es da geht.
0:25:10–0:25:17
Und das Bild, was er hatte in einem Traum, war, dass er gesehen hat, wie eine alte,
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noch bewegliche, aber etwas zerbrechliche Dame, die rennt in so einem Dunkel
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im Wald, rennt die halt irgendwie und scheint zu fliehen.
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Und dahinter ist ein Hubschrauber und dann der Hubschrauber versucht,
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mit dem Licht irgendwie den Wald zu beleuchten.
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Und es kommt dann im Traum, wird ihm auf einmal klar, dass die alte Frau nicht
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vor irgendwas wegrennt, sondern dass die alte Frau das ist, was der Hubschrauber
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versucht zu erschießen.
0:25:50–0:25:52
Also die ist das Böse, die ist dieses große Schlimme.
0:25:54–0:25:57
Und er konnte sich dieses Bild so, was ist das denn?
0:25:57–0:25:59
Also er fand das Bild unglaublich mächtig
0:25:59–0:26:02
und hat sich dann einfach diese Mind-Vampire-Geschichte drumherum gebaut.
0:26:03–0:26:08
Und in der Tat kommt auch in Carrying Comfort das Bild später vor,
0:26:08–0:26:12
dass sie heißt Melanie, kommt auch in der Novelette schon vor.
0:26:12–0:26:14
Es gibt drei Charaktere, die da drin sind.
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Melanie kommt später auch in dem Buch Carrying Comfort die Situation,
0:26:18–0:26:21
dass sie vom Hubschrauber gejagt wird. Die versuchen sie umzubringen,
0:26:21–0:26:23
weil sie eben ein Mind-Vampire ist.
Florian Clauß
0:26:25–0:26:30
Aber es ist halt sehr visuell. Es ist halt so, wie du es so erzählt hast,
0:26:31–0:26:33
wie ich schon meinte, es kommt mir irgendwie bekannt vor.
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Es klingt echt so nach so einer, aber man hat das Gefühl, dass man es in irgendeinem
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Horrorfilm schon mal so gesehen hat, diese Jagd, wo man erst mal überlegt,
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wer ist jetzt der Gejagte und warum die?
Micz Flor
0:26:46–0:26:52
Ja, das ist im Prinzip die Szene, die du aus The Thing,
0:26:53–0:26:59
wo dieser Wolf auf diese Station zuläuft und die die ganze Zeit versuchen,
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aus dem Hubschrauber den Wolf zu erschießen. Kannst du dich erinnern?
Florian Clauß
0:27:03–0:27:03
Ja.
Micz Flor
0:27:03–0:27:08
Ja, da kommt ein französisch-kanadisches Team, glaube ich, was versucht, den Wolf zu erschießen.
0:27:08–0:27:11
Und die Amis, die da sitzen, wissen gar nicht, was die wollen.
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Und dann stürzt der Hubschrauber irgendwie ab und der Wolf kommt dann eben da
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rein. Und keiner weiß genau, warum ist der denn so böse.
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Der will doch gar nicht so ein liebes Tier. Und das ist im Prinzip genau diese
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Folge, also dieses Bild, was da wieder drin vorkommt.
Florian Clauß
0:27:27–0:27:31
Irgendwie ziemlich begeistert, dass sich so viele neue Orte entdecken.
Micz Flor
0:27:32–0:27:38
Diese Tour ist wirklich genial. Also wir sind wirklich in einer anderen Stadt. Ja, das ist komisch.
Florian Clauß
0:27:38–0:27:41
Weil man kennt halt immer die ganzen Straßen, wo man dann immer kreuzt.
0:27:42–0:27:46
Aber man kennt diesen Weg überhaupt nicht. Echt toll.
Micz Flor
0:27:47–0:27:52
In diesem Gebäude, aus dieser Kaffeeküche, lief gerade vor uns jetzt jemand im Weg.
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Stapfen im Hintergrund, der genau aussieht wie Dan Simmons auf dem Pressebuch.
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Spooky! Spooky! Also, Horror.
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Melanie, Nina und Willie sind die drei Charaktere, die in dieser Novelette vorkommen.
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Wir wissen natürlich, in der Novelette wissen wir gar nichts von dem Hintergrund
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von der Geschichte. Wir wissen nicht, worum es geht. Und es ist total schön geschrieben.
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Diese Novelette setzt auch was Besonderes in dem Buch, was später entstanden
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ist, weil wenn Melanie vorkommt in einem Kapitel, dann spricht sie als Ich, Ich-Erzählerin.
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Und wenn sie, also in anderen, dann ist es immer aus der dritten Person.
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Das heißt, aber das gibt dem Ganzen auch nochmal so ein besonderes Flair,
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weil du weißt am Anfang nicht wirklich, warum Melanie diese zentrale Rolle spielt.
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Mir ist es wirklich am Anfang nicht aufgefallen, wenn du zwischen Kapiteln rumspringst,
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weil alle Charaktere werden gut besprochen, aber nur Melanie erzählt das Ich.
0:28:50–0:28:54
Und Melanie, musst du dir vorstellen, ist eine vornehme, reiche,
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ältere Dame aus Amerika,
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die halt irgendwie noch so ein bisschen Mayflower-Feeling von die,
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die aus England übergesetzt sind, hatte so ein bisschen Aristokratie in sich,
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ohne dass es Aristokratie gibt.
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Und die ist auch eher so, ist halt eher so ein Oma-Typ.
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Und die hat aber dann irgendwie in dieser verpuderten Oma-Persona,
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die sie da ist, hat sie eben auch eine völlige Respektlosigkeit inzwischen gegenüber
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anderen Menschen und dem Tod anderer Menschen.
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Also irgendwie gibt es dann eine Szene, die später beschrieben ist,
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wo sie als Mind-Vampire dann einen,
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jetzt bin ich doch außerhalb der Novelette, aber sie greift quasi mit ihrer Ability,
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wie sie das nennt, also ihrer Fähigkeit, greift sie in so einen Chauffeur,
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ich weiß nicht, ob es ein Taxifahrer oder ein Chauffeur ist,
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greift sie rein und zwingt den, sie nach Atlanta zu fahren, weil sie von da wegfliegen möchte.
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Und dann später möchte sie halt ihre Spuren beseitigen und flüstert ihm dann
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noch irgendwie ins Ohr, er solle jetzt bitte auf den Ring Highway fahren und jedes Mal,
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wenn eine Ausfahrt kommt, soll er zehn Meilen per Hour beschleunigen und zum
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nächsten und so weiter immer zehn.
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Und wenn er es fünfmal gemacht hat, dann soll er die Augen schließen,
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bis sie ihm sagt, die Augen wieder zu öffnen.
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Also wie so eine Art Hypnose, aber natürlich halt als Mindvampire ist sie mit
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ihm verbunden und zwingt ihn das zu tun.
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Also und das ist dann, wie sie das so beschreibt, das ist halt ihre Art,
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dass sie den los wird, ohne dass er Spuren hinterlässt. Das wird halt einfach
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nur ein Verkehrsunfall.
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Und wenn du diese Noveletten liest und gar nichts dazu verweist.
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Da kommt halt Melanie ist da, die hat eine Bedienstete.
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Nina kommt zu Besuch, auch eine ältere Frau, die sich aber sehr gut gehalten
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hat und immer so sportlich angezogen ist, die wohl auch eine Kolumne in einem
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Fashion Magazin hat und beide warten dann so ein bisschen auf Willy,
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weil sie spielen dieses The Game.
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Und Nina platzt dann ganz am Anfang, glaube ich, sogar schon im ersten Absatz
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aber so raus, dass sie, sie ist verantwortlich für John Lennon,
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für diesen Beatle, dieser Beatle der.
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Und es geht dann darum, dass die drei älteren Menschen dann ihre Notizen vergleichen,
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wen sie denn in diesem Jahr, seit sie sich das letzte Mal gesehen haben,
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wen sie denn alles mit ihrer Ability umgebracht haben.
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Und dann geben sich gegenseitig Punkte. Und dann gibt es halt immer einer,
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der macht dann am meisten Punkte und die Person hat dann gewonnen,
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kriegt von anderen, glaube ich,
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von jeden tausend Dollar. Das ist so ein kleines Spiel, was sie spielen.
Florian Clauß
0:31:39–0:31:42
Und wird irgendwie erklärt, woher die diese Fähigkeit haben?
Micz Flor
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Nee, das ist eben diese Vampire-Mythos-Idee. Das kommt von ganz lang.
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Es ist dann auch so, im Buch entfaltet sich das so ein bisschen,
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dass es auch andere gibt.
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Aber in dieser Novelette ist es sogar, glaube ich, explizit,
0:31:53–0:31:55
dass sie gar nicht wissen, ob es andere gibt.
Florian Clauß
0:31:56–0:32:00
Und die Fähigkeit ist einfach, sich dann halt so in so einen Mind zu hacken. Ja.
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Also ein bisschen wie bei Ghost in the Shell, wo man dann so besetzt wird von irgendwann.
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Und ist dann noch das Bewusstsein da oder ist man dann in so einem Traumzustand?
Micz Flor
0:32:14–0:32:22
Manche haben mehr Resistance, also sie pushen zurück und da muss man dann richtig
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hart zugreifen, aber andere sind einfach so leer schon von vornherein,
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dass man die wie Marinetten nutzen kann.
Florian Clauß
0:32:29–0:32:33
Und ist das Zugreifen, ist das so eine Telekinese oder wie kann man sich das vorstellen?
Micz Flor
0:32:34–0:32:36
Es ist was, was so beschrieben wird, dass es eben auch über Distanz...
0:32:38–0:32:43
Wenn sie dann nämlich mit dem, mit diesem Chauffeur verbunden ist,
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so, sie schließt dann die Augen, sie ist im Hotel, er fährt jetzt quasi beschleunigt
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immer mehr und sie spürt das noch.
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Sie meint, sie riecht noch das billige Leder vom Auto, sie sieht halt auch Flackern
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des Lichtes auf der regennassen Fahrbahn.
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Also sie bleibt da verbunden und als er dann die Augen zumacht,
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dann koppelt sie sich aber raus, damit sie diesen Crash irgendwie nicht mitträgen müsste.
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Wir sind jetzt ganz weit oben oder ist das die Seestraße hier schon?
Florian Clauß
0:33:15–0:33:17
Osloer Straße ist hier, ne?
Micz Flor
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Und es ist halt irgendwie Dan Simmons, das wird so einfach erzählt.
0:33:25–0:33:29
Und die hat halt Bedienstete. Und wie sich dann aber später auch so Schritt
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für Schritt rausstellt, sind halt eigentlich die Bediensteten.
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Nina bringt Bedienstete mit, Melanie hat Bedienstete.
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Und später kommt Willi, der hat auch noch zwei Bedienstete. dann stellt sich
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halt raus, dass das keine Bediensteten sind, sondern die werden auch von denen kontrolliert.
Florian Clauß
0:33:43–0:33:45
Und so seit Jahrzehnten.
Micz Flor
0:33:45–0:33:50
Also die sind nämlich auch Waffen und die werden dann noch als Waffen eingesetzt.
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Und Willie Borden, wie er heißt, und das ist halt der Oberst von Borchardt,
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der nach dem Krieg geflohen ist.
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Und da wird halt eben nahegelegt, dass er auch Kriegsverbrechen begangen hat
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und dann Amerika nach dem Krieg neue Identität angenommen hat.
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Und dieser Teil wird dann noch mehr ausgebaut im Buch.
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Der hat zwei mit und einer von denen ist dann auch mal so zwischendrin ungehorsam,
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wo Willy dann rausgehen muss und muss ihm eine scheuern.
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Und was für die beiden anderen so ein bisschen peinlich ist,
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dass er seine Bediensteten nicht richtig im Griff hat.
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Und die Sache ist halt, du bist halt eben in dieser Ich-Erzählung von dieser
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älteren Dame drin, die ja dann irgendwie viel Geld hat.
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Und du merkst aber immer mehr, dass auch ihr Bediensteter ist eben von ihr seit
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Jahrzehnten einer, der nicht mehr raus durfte aus dieser Rolle.
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Der war da einfach so drin. Sie hat den einfach wie eine Marionette Heldideen.
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Und dann wird auch beschrieben, dass er sich dann über Nacht setzt,
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er sich auf den Stuhl und verbringt dort die Nacht.
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Und das macht sie alles. Und da wird es halt so richtig unheimlich in dem Moment,
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wenn du merkst, dass halt diese Melanie,
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der man einfach so nett zuhört, dass die permanent und immer,
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das ist nicht nur die Ausnahme, sondern die ist halt permanent über ihren Bediensteten
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immer in dieser Situation drin, dass sie die kontrolliert mit der Ability.
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Dann kommt in dieser Geschichte auch, finde ich total schön beschrieben,
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auch wieder ein ganz anderes Flair aus dieser Jugend,
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als sie noch nicht mal 18 war, wo sie Nina kennengelernt hat und Nina und sie
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waren dann befreundete Mädchen und die hatten auch BOS, also B-E-A-U,
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also so Jungs, die sie dann.
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Der eine, der halt ihr irgendwie verfallen war und der andere,
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der Nina verfallen war Und die kommen halt irgendwie da drauf,
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weil so eine Pistole rumliegt und Nina fragt, hä, warum hast du denn eine Pistole hier rumliegen?
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Und dann springt die Geschichte raus, in dem Melanie denkt, typisch Nina,
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dass sie die Pistole nicht erkennt.
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Und dann springt man halt eben zurück in diese Teenager-Zeit,
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wo Nina und Melanie zusammen zum ersten Mal entdeckten, dass sie diese Ability
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haben und dann damals als Teenager schon dafür gesorgt haben,
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weil sie fand es so aufregend,
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dass sie diese beiden Jungs dazu gebracht haben, sich gegenseitig zu duellieren.
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Sie konnte sich gar nicht mehr genau erinnern, was da der Auslöser war,
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weil es war ja eh alles irgendwie gestaged.
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Und sie kann sich aber nur noch erinnern, wie ihr Bo dann in diesen Tagen, bevor es zum Duell kam,
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irgendwie wie verrückt war, weil er dann weinen musste, weil er voller Liebe
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war, weil er selber irgendwie das Gefühl hatte, was mache ich hier eigentlich?
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Wie konnte es dazu kommen?
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Also es ist völlig fremdgesteuert. Und sie beobachtet das auch so und Nina und
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sie gehen halt schon so lange auch gemeinsam zurück.
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Und Melanie hat aber in dieser Novelette eigentlich aufgehört,
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selber diese Morde zu vollbringen.
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Sie hat keinen einzigen Menschen ermordet mit ihrer Ability.
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Und die anderen beiden sind ein bisschen perplex, nehmen das aber irgendwie ganz gut hin.
0:37:16–0:37:19
Aber da kommt eben auch raus, dass wenn man diese Ability nutzt,
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das nennen die dann auch Feeding.
0:37:25–0:37:31
Und Feeding heißt, man nimmt sich dann so ein bisschen wie bei der dunklen Kristalle,
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man nimmt sich diese Lebensenergie auch so ein bisschen raus.
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Nina zum Beispiel sieht deutlich jünger aus als Melanie, weil sie eben auch
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dieses Feeling immer noch macht und dann 30 Leute umgebracht hat in der Zeit mit der Ability.
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Und das verjüngt sie, das hält irgendwie jung, wenn man das macht.
0:37:50–0:37:54
Wenn du dann beginnst, es zu begreifen, finde ich das auch total,
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wenn alles so ein bisschen unheimlicher wird, weil du auf einmal merkst,
0:37:57–0:38:02
diese Geschichte ist schon total zersetzt durch das, was ich langsam erst verstehe.
0:38:02–0:38:04
Das war die ganze Zeit schon vor meinen Augen.
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Ich weiß nicht, hast du American Psycho damals gelesen? Und bei American Psycho
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da musste ich dran denken, weil da hatte ich so einen ähnlichen Effekt,
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weil das wurde ja damals wegen Nekrophilie und Brutalität und diesem wurde der
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so richtig hochgepeitscht, der Roman.
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Ich habe ja angefangen zu lesen und hatte so das Gefühl, dass die ersten 100
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Seiten kriege ich so gar nichts mit. Weißt du, es passiert ja eigentlich gar nichts.
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Und dann kam aber so ein seltsamer Twist, wo man dann bestimmte Charaktere,
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die man schon kennengelernt hat von dem Erzähler und so, dass man merkt,
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dass er die teilweise schon umgebracht hat oder misshandelt hat.
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Also irgendwie kommt dann ganz viel raus von dem, was du vorher schon gehört
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hast, wo du anwesend warst, aber erst später wird dir von dem gleichen Erzähler
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verraten, was er eigentlich gemacht hat.
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Was er dir vorher nicht gesagt hat. Und das ist so ein bisschen wie in dieser Geschichte auch.
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Das heißt, du liest dich da so rein und während du dich reinigst,
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wirst du so fast schon komplizenhaft.
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Bei American Psycho wirst du ein bisschen ertappt, dass du drangeblieben bist,
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weil du willst ja endlich Nekroveli oder wie kann das sein? Wovon reden alle?
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Und bei dem ist es irgendwie auch so, dass man dann langsam da so reinrutscht
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und dann versteht, dass das alles, diese Ability so da ist.
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Und dann gibt es so zwei ganz kurze Szenen, wo einmal Willy dann die Melanie
0:39:21–0:39:24
kurz am Bein berührt und du merkst aber schon beim Lesen, oh,
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das bedeutet was. Und dann auch Nina berührt sie noch mal so kurz am Bein.
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Und dann erzählen die sich auch nämlich gegenseitig, wie sie die Leute so...
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Wie sie die quasi übernehmen.
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Und da müssen sie halt Kontakt herstellen. Manchmal auch wiederholten Kontakt,
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manchmal auch körperlichen Kontakt herstellen.
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Und dann muss halt eben Willi auch kurz rausgehen. Und du weißt dann irgendwie
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in dem Moment, wenn beide gegangen sind, nachdem Melanie gesagt hat,
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sie hört jetzt auch auf mit diesem Feeding und macht das nicht mehr,
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wie weit die beiden anderen schon plotten, was mit Melanie anzustellen.
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Du weißt es wirklich nicht, wie diese Geschichte jetzt irgendwie so weitergeht.
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Melanie selbst ist auch so ein bisschen alarmiert, weil sie perplex ist,
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dass Nina das so einfach so hingenommen hat und hat deshalb ihren Wächter eben für sich so als,
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das ist die Szene, wo sie schreibt, der sitzt dann einfach auf dem Stuhl und
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hält Wache die ganze Nacht.
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Also hat sie einfach da platziert.
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Hups, kommt Fahrrad, sehr gut.
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Ich musste sowieso jetzt mal kurz einen Schnitt machen, weil jetzt möchte ich
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kurz in was anderes reinspringen.
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Was sich mir nämlich gar nicht erschließt und was auch bis heute nicht wirklich
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eine Quelle zu gefunden habe, ist, warum das Buch Carry & Comfort heißt.
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Comfort, also Komfort, das Wort kennen wir und Carrying heißt eigentlich Arse,
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also Arse, so, also das ist Komfort für Arse.
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Und den Begriff kann ich mir halt so nicht so richtig erschließen,
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aber es gibt und ich denke mal, weil Dan Simmons eben auch sehr viel Literaturwissen
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immer mitbringt, wie wir bei Ilium Hyperion so ja schon irgendwie besprochen haben.
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Es gibt ein Gedicht, das heißt Caring Comfort von Gerard Manley Hopkins.
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Und dieses Gedicht kann ich nicht vortragen, weil das ist ein bisschen so aus
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der gleichen Zeit wie die Tiefsee-Expedition in der letzten Folge ist von 1885 bis 1887 entstanden.
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Da geht es viel um Despair, Verzweiflung auch und so Appell an Gott und so.
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Also irgendwas, was einfach schon ein bisschen weiter weg ist.
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Und da habe ich gedacht, naja, vielleicht bezieht sich aber diese ganze Karen
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Comfort Sache auf dieses Gedicht und habe aber nicht wirklich verstanden,
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wie ich das so parallelisieren, erleiden könnte miteinander.
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Das einzige was mir aufgefallen ist es gibt
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in diesem gedicht gibt
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es den begriff der lion limb also das
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ist die löwen limb ist
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also arm beine sind limbs
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und lion limb ist halt quasi das bein
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des löwen okay und das wird
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so als begriffe eingeführt was in poetisches wort ist
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was es so irgendwie nicht so richtig gibt als bezeichnung und
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denn simmons nennt diese
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bediensteten die servants die alle übernommen wurden
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ja also deren geist quasi nicht mehr selbstbestimmt sondern fremdgelenkt arbeitet
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die nennt melanie alle cats porro also katzen pfote sein ist ein löwen line
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limb und jetzt cats porro und da habe ich gedacht ja das ist vielleicht eine
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anspielung schon dass dass es miteinander zusammenhängt,
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weil Ketzbauer ist jetzt auch ein Fantasiewort,
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was aber irgendwie eine gewisse Affinität zu diesem Gedicht hat.
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Und was dann passiert im zweiten Teil der Novelette, die man lesen kann.
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Ist, dass es in der Tat zu einem Kampf kommt.
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Und es ist wirklich einfach lesenswert. Also das ist vielleicht sogar eine meiner Lieblings...
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Von Dan Simmons Universum, diese Novelette, also diese beiden Kapitel.
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Finde ich vielleicht irgendwie das bestgeschriebenste.
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Also wo du eben auch in diesem ersten Teil, den ich schon erzählt habe,
0:43:47–0:43:50
auch so ein bisschen schon immer in diesen Hintergeschichten,
0:43:50–0:43:56
in diesem kurzen Text dann schon merkst, wie mächtig Melanie wirklich ist.
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Melanie ist im Endeffekt auch in Caring Comfort die mächtigste wohl von diesen,
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mit der Ability, diesen Mind Vampires.
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Du erahnst es schon, sie teilt dir das auch irgendwie mit und sie ist auch irgendwie
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so gelangweilt von allem, wie halt so alte,
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du musst dir das vorstellen, alte Dame, die schon alles gesehen hat,
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einfach so gelangweilt ist die ganze Zeit und Nina und Willi erzählen dann noch,
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damals weiß noch der Typ, der ein Buch schreiben wollte über meinen Vampire,
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wir wissen bis heute nicht, wo der die Quellen her hatte oder ob es das überhaupt
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gibt oder nicht, auf jeden Fall,
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streiten die sich dann, wer von den beiden den eigentlich umgebracht hätte und Melanie,
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erzählt uns dann eben, als ich erzähle, so ja, ich höre da gar nicht richtig
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zu, es hat mich erst gelangweilt, ich war es ja, der der ihn umgebracht hat.
0:44:41–0:44:45
Also wo sie, wo die anderen beiden das für sich dann reklamieren wollten,
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aber sie hat es halt einfach so gemacht.
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Also sie ist irgendwie, da ist so ganz viel in dieser Melanie Charakter drin,
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der einerseits wirklich so ein,
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so eine Katzenoma ist, die halt irgendwie so in der Wolldecke vorm Feuer sitzt,
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eine Katze hat, einen Sherry trinkt, aber eben andererseits auch diese absolut kalte, mörderische.
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Egocentrische, das ist auch drin.
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Aber nicht mal bösartig, sondern es ist so ganz komisch, wie so eine nihilistische
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Notwendigkeit, die sie da so auslebt.
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Und im zweiten Teil bewahrheitet sich dann, was sie befürchtet hat,
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dass eben sie angegriffen wird von den anderen beiden.
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Aber natürlich greifen die nicht selber an, sondern die greifen eben über andere
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Catspaws oder Leute, die sie übernommen haben, greifen sie dann an.
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Und als erstes ist es so, dass sich sogar ihr eigener, wenn ich mich richtig
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erinnere, ihr eigener Bediensteter sich gegen sie wendet und sie muss dann möglichst
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schnell jemand anders einfach aus diesem Gemenge in dem sie ist,
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übernehmen der sich dann auf den stürzt um mit dem zu kämpfen,
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erinnert sich dann, dass Willi ja wirklich rausgegangen ist in die Küche und
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vielleicht hat er ihn da berührt und konnte ihn deshalb überhaupt übernehmen
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und dass sie da jetzt kurz off guard war und dann ist halt Melanie,
0:46:03–0:46:07
Dann wird er auch ein bisschen verletzt und muss sich dann zurückziehen, muss sich verstecken.
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Und dann ist es so ein bisschen wie in solchen Star Wars.
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Die schmeißen dann halt einfach so normale Menschen aufeinander drauf.
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Der Kampf wird stellvertretend von anderen ausgeführt. Aber es ist so unglaublich gut geschrieben.
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Es ist wirklich einfach sehr, sehr spannend. Und...
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Das ist jetzt schon fast das Ende unserer 50. Folge. Mir fällt erst gar nicht
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mehr so viel dazu ein, was ich noch sagen sollte.
Florian Clauß
0:46:38–0:46:43
Ja, also ich habe, während du erzählt hast, dann immer wieder so Bilder und
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denke immer wieder, ich habe es jetzt das ein oder andere Mal erwähnt,
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aber das habe ich auch schon mal irgendwo gesehen.
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Es sind so wahrscheinlich dann irgendwo ins kulturelle Gedächtnis eingeflossen,
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so Bilder, die Dan Sims da entwickelt hat.
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Was mich noch mal, also was ich so auf so einer Metaebene ganz interessant finde, ist ja,
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dass ja genau das die Aufgabe von so einem so einem Schriftsteller ist,
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sich dann halt so auch ja so quasi in das Gedächtnis rein zu fräsen.
0:47:20–0:47:23
Bei dir jetzt, also was du entdeckst. Ja, überhaupt irgendwie so,
0:47:23–0:47:28
um Bilder zu entwickeln, um halt so die Geschichte zu erzählen,
0:47:28–0:47:33
Und das dann genau an solchen Punkten, wenn es gut ist.
0:47:33–0:47:37
Und das ist dann wahrscheinlich wieder so ein Mental Vampire,
0:47:37–0:47:41
der sich dann halt wirklich so reindrillt in den Kopf und diese Bilder pflanzt.
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Und das ist dann auf dieser Meta-Ebene wahrscheinlich wieder der Schriftsteller,
0:47:47–0:47:55
der sich dann auch eben so als ein Vampir sieht, der dann diese Bilder erzeugt.
0:47:55–0:48:00
Und dass du als Leser quasi seinen Gedanken folgst. Das ist ja so.
0:48:01–0:48:06
Auf dieser Ebene könnte man das mal vielleicht heben, wenn man diese Meta-Ebene reinbringen will.
Micz Flor
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Ich finde, das mit diesen Bildern, was du beschreibst, das hatte ich ja bei,
0:48:12–0:48:16
Und Ilium bei Hyperion irgendwie auch schon gesagt, dass es oft so ist,
0:48:16–0:48:20
dass man wirklich das Gefühl hat, das kenne ich schon, ich fühle mich zu Hause in diesem Bild.
0:48:20–0:48:25
Da hatten wir ja dann so ein bisschen diese Volksbühne-Theatersachen als Referenz,
0:48:25–0:48:29
auch eine Schlingensief, so Bilder herstellen, die irgendwie eine Macht haben
0:48:29–0:48:30
und die miteinander verknüpfen.
0:48:31–0:48:36
Und wenn man jetzt bei Dan Simmons sagt oder wie ich es halt gesagt habe,
0:48:36–0:48:39
dass der halt so unglaublich toll mit diesen unterschiedlichen Genres spielen
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kann, dann ist es ja in seiner Virtuosität schon mit angelegt,
0:48:43–0:48:46
dass er sich an Bestehendem bedient.
0:48:46–0:48:50
Also er macht quasi so eine Chat-GBT-Sache, wenn man das so ein bisschen als
0:48:50–0:48:51
Parallelität reinnehmen will.
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Er geht dann da rein und holt sich aus dem Fundus neue Dinge raus.
0:48:56–0:49:00
Aber man würde ja nie davon reden, dass er so toll zwischen den Genres wandelt,
0:49:00–0:49:02
wenn er nicht diese Genres auch bedienen würde.
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Sonst würde er einfach nur seine eigene Stimme haben.
0:49:07–0:49:10
Das ist vielleicht dann auch ein Vorwurf, den man immer wieder mal so liest
0:49:10–0:49:13
in Kritiken. Das ist halt bei Dan Simmons, wo Leute dann sagen,
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ja ich bin immer so hin und hergerissen.
0:49:15–0:49:22
Einerseits kann ich nicht aufhören zu lesen, aber andererseits haut es mich dann nie so richtig um.
0:49:22–0:49:25
Und die Bücher, die mir da am besten gefallen, sind ja auch immer die,
0:49:25–0:49:30
die nach hinten, Hinten, also Caring Comfort, das hört und Song of Kali auch, die hören auf.
0:49:30–0:49:35
Drood eigentlich auch, aber der Weg ist das Ziel. Also der schreibt einfach
0:49:35–0:49:38
so toll. Das ist halt das, was wirklich fasziniert.
0:49:38–0:49:44
Und diese Bilder, ich glaube, das, was wirklich toll ist, ist halt,
0:49:44–0:49:48
dass man bei ihm nicht das Gefühl hat, das ist eine Queen-Cover-Band und der
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singt so gut wie Freddie Mercury oder fast so gut, weil,
0:49:52–0:49:56
er ein Genre so gut imitiert, fast so gut wie das Original, sondern da finde
0:49:56–0:50:00
ich schon so, dass er diese Bilder nimmt.
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Und die dann nochmal so richtig rausarbeitet, vielleicht so einen Sprung wie
0:50:07–0:50:09
von Schwarz-Weiß dann in Farbe.
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Ich mache es in Farbe. Also irgendwie habe ich das Gefühl, dass er in seiner
0:50:12–0:50:16
Art zu schreiben und auch in seiner Virtuosität sich da anzupassen,
0:50:16–0:50:20
wie eben auch in dieser Rolle von Melanie, einzige Ich-Erzählerin in dem Buch,
0:50:20–0:50:24
jedes Mal in dem Kapitel bist du trotzdem, du bist so tiefer dran an diesem
0:50:24–0:50:27
Mensch, weil du wirklich so in ihrem Kopf, in ihren Gedanken bist.
0:50:28–0:50:32
Und du bist völlig überrascht von dem, wozu sie fähig ist.
0:50:33–0:50:38
Und die Virtuosität, mit der er schreiben kann, die ist einfach wirklich irre.
0:50:39–0:50:43
Das finde ich wirklich erstaunlich. Und das ist aber auch dann wiederum das,
0:50:43–0:50:46
was mich am meisten dahin zieht, nämlich wirklich das Lesen.
0:50:46–0:50:49
Ich will das lesen und ich will nicht wissen, wie es ausgeht.
0:50:50–0:50:55
Das ist dann oft nicht so wichtig, sondern die die Beschreibungen sind einfach so toll.
0:50:55–0:50:57
Es ist so ein bisschen wie Essen vielleicht.
0:50:58–0:51:01
Bei Essen ist es ja auch so, man will ja nicht wissen, ich will endlich wissen, was Dessert ist.
0:51:02–0:51:07
Du willst ja im Essen in dem Prozess sein und das genießen und findest dafür
0:51:07–0:51:10
auch keine richtig guten Worte, wenn es gut lecker ist.
Florian Clauß
0:51:10–0:51:13
Irgendwann ist man halt satt, will man nicht mal weiter essen.
Micz Flor
0:51:14–0:51:16
Gut, wenn man dann einen E-Reader hat, wo man auch mitten in der Nacht nochmal
0:51:16–0:51:20
den Kühlschrank aufmachen kann und noch ein Kapitel lesen.
Florian Clauß
0:51:20–0:51:26
Ja, also ich weiß jetzt nicht, ob ich dann den Sims so gerecht werde,
0:51:26–0:51:31
aber wenn ich das jetzt mir bei Ilium angucke, wo kommt denn der Autor da als Figur vor?
0:51:32–0:51:36
Und dann würde ich sagen, ja, irgendwie ist er dieser Hockenberry.
0:51:37–0:51:40
Er ist ja irgendwie so, wie er dann die Person beschreibt.
0:51:41–0:51:45
Da hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, das ist der Autor.
0:51:46–0:51:49
Und gleichzeitig, und das kommt halt auch öfters in Ilium vor,
0:51:50–0:51:52
ist also dieser Umgang mit Frauen.
0:51:52–0:51:59
Und der ist schon so ein bisschen geprägt. Der stellt dann halt die Frauen häufig so als,
0:51:59–0:52:05
wie soll man sagen, diese Beziehung zwischen Helena und Hockenberry,
0:52:05–0:52:11
die absolute Traumfrau, die dann halt irgendwie mit dem Typen ins Bett geht.
0:52:11–0:52:16
Und das ist halt so ein bisschen auch so diese Fantasie von den Sims.
0:52:16–0:52:19
Würde ich Ihnen jetzt mal unterstellen. Ich weiß nicht, ob du das auch so...
Micz Flor
0:52:19–0:52:24
Es ist auf alle Fälle immer wieder auch ein Vorwurf in Kritiken,
0:52:24–0:52:27
dass er in den Frauenräumen bei Hyperion in der zweiten Geschichte,
0:52:28–0:52:29
wo dieser in der Simulation,
0:52:29–0:52:34
in der Kriegssimulation der Oberst, Kassad hieß er glaube ich,
0:52:34–0:52:39
dann einfach immer wieder diese Frau, die sich einfach auf seinen Schwanz setzt, irgendwie hat.
Florian Clauß
0:52:39–0:52:44
Ja, das hattest du da auch. Aber so ein bisschen diese feuchten Fantasien von
0:52:44–0:52:49
so einem unscheinbaren Nerd kommen da auch immer wieder vor.
Micz Flor
0:52:50–0:52:56
Ja, ich meine gerade bei Ilium ist zur Ehrenrettung, müsste ich das mal raussuchen
0:52:56–0:52:58
und vielleicht dann nochmal dazukleben.
0:53:01–0:53:06
Da schreibt er dann auch, dass Helen of Troy dann, nachdem die Sex hatten,
0:53:06–0:53:08
hält sie ihm das Messer an den Hals und sagt, wer bist du?
0:53:08–0:53:16
Und er hatte sich ja komplett eben als Paris, als Paris, aber sie hat ihn halt doch erkannt.
Florian Clauß
0:53:16–0:53:18
Ja klar, weil er...
Micz Flor
0:53:18–0:53:21
Das heißt, sie hat das dann irgendwie mitgemacht, hatte da Bock drauf und fand
0:53:21–0:53:23
das irgendwie gut und ist dann danach...
0:53:23–0:53:27
Und im zweiten Teil ist es auch so, dass die Frauen eine unglaublich zentrale
0:53:27–0:53:30
Rolle in dieser ganzen Kriegsführung und so weiter bekommen.
0:53:30–0:53:36
Und auch im ersten Teil ist es so, dass die Göttinnen in dem Fall wirklich auch
0:53:36–0:53:40
eine wichtige Rolle spielen. Zeus ist natürlich immer noch Chef.
Florian Clauß
0:53:40–0:53:48
Aber dieser Pulk um Helena, die sind ja dann auch so, die sich da so verschwören.
Micz Flor
0:53:50–0:53:55
Und dann kommen noch im zweiten Teil auch die Amazonen vor, die haben auch noch
0:53:55–0:53:58
eine ganz zentrale Rolle. Also vielleicht ist es eine Reaktionsbildung.
Florian Clauß
0:53:58–0:54:00
Das ist so krass, weil diese eine Szene, wo dann halt auch die eine,
0:54:00–0:54:04
die Frau von Hector, das Kind einfach so zermetzelt von denen,
0:54:04–0:54:06
um Hector dann aufzubringen gegen die Götter.
0:54:07–0:54:12
Das ist ja quasi so auch so ein völliger, also krass, wie weit die dann halt
0:54:12–0:54:15
irgendwie da in diese Geschichte eingreifen.
Micz Flor
0:54:15–0:54:20
Ja, und dann natürlich auch so ein typisch weibischer Plot, der halt irgendwie
0:54:20–0:54:25
so, eher so, könnte man auch stereotyp wieder unter dem,
0:54:25–0:54:31
so linkisch sind die Frauen und manipulieren die Männer.
Florian Clauß
0:54:31–0:54:36
Ja, würdest du aber in der Geschichte jetzt, würdest du da auch irgendwo diesen
0:54:36–0:54:38
Ich-Erzähler Dan Sims sehen?
Micz Flor
0:54:38–0:54:39
Bei Ilium?
Florian Clauß
0:54:39–0:54:43
Nee, bei der, die du jetzt erzählt hast, also Melanie als diejenige,
0:54:43–0:54:45
die dann die Geschichte präsentiert.
0:54:45–0:54:48
Siehst du da irgendwo Dan Simmons auch mit drin?
Micz Flor
0:54:48–0:54:57
Ich habe da überlegt, weil Hockenberry ist ja modelliert an einem Studienkollegen von Dan Simmons,
0:54:57–0:55:00
der auch wirklich Hockenberry hieß und der, das hatte ich in der Folge glaube
0:55:00–0:55:05
ich auch gesagt, der kurz nach der Uni dann irgendwie umkam, umgebracht wurde.
0:55:05–0:55:09
Das wird nicht im Interview, wo ich es gelesen habe, wurde es nicht genau erklärt.
0:55:10–0:55:13
Ich würde es so ein bisschen anders sehen. Ich habe eher so das Gefühl,
0:55:13–0:55:19
das wäre so ein bisschen wie wenn man fragen würde, und jetzt greife ich ganz
0:55:19–0:55:28
oben ins Regal, aber in den Disney-Filmen, welche Rolle ist Walt Disney?
0:55:30–0:55:35
Natürlich gibt es immer so Protagonisten, Antagonisten, aber ich habe bei Dan
0:55:35–0:55:38
Simmons das Gefühl, dass der eher so dieses Feld wirklich setzt.
0:55:38–0:55:42
Der baut die Spannung auf und auf dieser Bühne spielt sich das dann ab.
0:55:44–0:55:51
Und in seiner Auswahl von Setting, von Charaktere, da spiegelt er sich natürlich so wider.
0:55:53–0:55:58
Aber Melanie zum Beispiel ist auch sehr rassistisch.
0:56:01–0:56:06
Und ich vergebe ihm das aber irgendwie und ich würde das sicherlich nicht leichtfertig
0:56:06–0:56:09
vergeben, aber irgendwie werde ich da vielleicht auch schwach,
0:56:09–0:56:14
weil ich das Gefühl habe, das ist die Folge von dem Worldbuilding,
0:56:14–0:56:16
dass sich das jetzt so ausspielt.
0:56:16–0:56:18
So als ob man Play drückt.
0:56:18–0:56:26
Und deshalb erlebe ich ihn mehr im Setting selbst und in der Auswahl der Szenen
0:56:26–0:56:28
als in den Charakteren. Vielleicht kann ich es so beschreiben.
0:56:30–0:56:37
So, wir sind jetzt hier, Flutlicht, Flutlichtabend, Fußballfeld, irgendwo ein Pankow.
0:56:38–0:56:41
Wer hätte gedacht, dass unsere Jubiläumsfolge, die 50.
0:56:42–0:56:48
Genau hier ihr Ende findet, während hinter uns die S-Bahn vorbeirattert.
Florian Clauß
0:56:48–0:56:57
Also auf jeden Fall haben wir hier eine Strecke begangen, die den 50. Wert ist.
Micz Flor
0:56:57–0:56:58
Ja.
Florian Clauß
0:56:58–0:57:05
Wobei ich nicht deine Geschichte schmälern will, obwohl er so ein bisschen danach
0:57:05–0:57:07
klingt. Aber nein, vielen Dank.
0:57:07–0:57:11
Also jetzt haben wir die vierte Denzims-Folge von dir.
0:57:11–0:57:19
Jetzt ist dieser Geburtsimpuls für diesen Podcast. hast, hast du jetzt ausgelebt.
Micz Flor
0:57:20–0:57:21
War das so?
Florian Clauß
0:57:21–0:57:25
Nein, ich glaube, Dan Sims hat dich schon sehr beschäftigt und ich glaube,
0:57:25–0:57:31
das war jetzt so in dieser Art, das Thema loszuwerden, ist dem sehr gut getan.
0:57:33–0:57:36
Und ja, vielen Dank, Mitch.
0:57:36–0:57:46
Also ich habe in meiner Karriere des Lesens, da habe ich jetzt auf jeden Fall
0:57:46–0:57:49
Dan Sims, aber Hyperion habe ich auch angefangen,
0:57:50–0:57:52
und habe ich auf meinem E-Book wieder.
0:57:52–0:57:56
Also das heißt, ich mache vielleicht ein bisschen weiter.
0:57:56–0:58:01
Mal gucken, ob mir, also besser gesagt, der zweite Teil von Ilium ist nicht
0:58:01–0:58:03
unbedingt so, dass man das dann halt leben muss.
Micz Flor
0:58:03–0:58:03
Olympos.
Florian Clauß
0:58:04–0:58:09
Olympos, ja. Man will dann natürlich auch diese Schlacht, will man dann halt
0:58:09–0:58:11
auch wissen, wie es dann weitergeht.
Micz Flor
0:58:11–0:58:14
Aber das geht ja, es ist aber nicht so gut. Keine Ahnung.
Florian Clauß
0:58:14–0:58:17
Man hat einfach auch die Charaktere ins Herz geschlossen.
Micz Flor
0:58:17–0:58:20
Wir können vielleicht dann eine, wenn du alles gelesen hast,
0:58:20–0:58:25
können wir dann eine Folge gemeinsam spielen über die zweiten Teile von Dan Simons Serie.
Florian Clauß
0:58:25–0:58:31
Genau, das ist die Anhangsserie. Wenn uns wirklich gar kein Thema mehr einfällt
0:58:31–0:58:36
und Chat-GPT auch nicht mehr, dann haben wir das.
0:58:36–0:58:42
Okay, also, das war Eigentlich Podcast Episode 50.
0:58:42–0:58:50
Jaha. Und das Ganze könnt ihr auf eigentlich-podcast.de nachhören, nachlesen.
0:58:50–0:58:53
Und wir haben ja tatsächlich für jede einzelne Folge Transkripte.
0:58:54–0:58:59
Das heißt, wer auch einen Podcast-Player hat, der Transkripte anzeigen kann,
0:58:59–0:59:00
das gibt es glaube ich auch nicht.
0:59:00–0:59:03
Jetzt hat es Apple als Standard eingeführt und es kann sein,
0:59:03–0:59:08
dass dann auch in Zukunft die Podcast-Player, dass das so standardisiert ist,
0:59:08–0:59:11
dass dann wirklich das Transkript die ganze Zeit, wenn man das dann hört,
0:59:12–0:59:15
auf dem Screen angezeigt wird. Wir wollen schauen.
Micz Flor
0:59:15–0:59:17
Aber Apple macht das doch sicherlich selber.
Florian Clauß
0:59:17–0:59:24
Die machen, du kannst aber explizit sagen, dass du selber dein Transkript erstellt
0:59:24–0:59:27
hast und dann nimmt er dein eigenes Transkript.
Micz Flor
0:59:27–0:59:34
Und Apple mit all seiner KI-Power fragt dann einmal, are you sure, dass du dein eigenes...
Florian Clauß
0:59:34–0:59:37
Ne, die haben ja keine KI-Power, das ist der Jammer an Apple.
0:59:38–0:59:41
Jetzt müssen wir mal gucken, was bei der nächsten WWDC rauskommt.
0:59:41–0:59:46
Aber da ist Apple einfach gerade im Markt abgehangen, muss man so sagen.
0:59:46–0:59:53
Und die haben keinen Open AI, die sind dann nicht so wie Microsoft dann hinterhergezogen
0:59:53–0:59:54
und haben sich das irgendwie eingekauft.
0:59:55–0:59:59
Die hängen mit Siri rum und Siri kann immer noch nichts vorlesen.
0:59:59–1:00:02
Wobei es immer noch nichts, also anderes Thema.
1:00:03–1:00:08
Genau, wenn ihr uns bewerten wollt, dann macht das bei Apple auch oder bei anderen
1:00:08–1:00:09
Podcast-Distributoren.
1:00:10–1:00:13
Spotify geht auch, wir würden uns sehr freuen.
1:00:13–1:00:15
Und ja, das war's.
Micz Flor
1:00:15–1:00:19
Und zur fünfzigsten Folge haben wir nur einen Wunsch. Erzählt einer Person,
1:00:21–1:00:22
von unserem Podcast.
Florian Clauß
1:00:24–1:00:27
Empfehlt es so sehr, dass diese eine Person das hört?
Micz Flor
1:00:27–1:00:28
Naja, also einfach nur erzählen.
Florian Clauß
1:00:28–1:00:35
Das würde mir genügen. Wir sehen es in deinen Download-Zahlen. Zur fünftigsten.
Micz Flor
1:00:36–1:00:40
Ich bin total baff, dass Hyperion gerade so weit oben ist.
1:00:40–1:00:45
Also Encanto ist als dritte Folge überhaupt immer noch irgendwie in Top 5.
1:00:46–1:00:48
Ist glaube ich jetzt an dritter oder vierter Stelle.
1:00:49–1:00:53
Was erstaunlich ist, weil alle anderen sind sonst glaube ich über folge 40 oder
1:00:53–1:00:58
später so mehr aber im period ist er ziemlich weit nach oben geschossen gerade aus der.
Florian Clauß
1:00:58–1:01:03
Leistung da ist den zahlen der zeit wahrscheinlich ist gerade irgendwo auf netflix
1:01:03–1:01:08
plant jemanden reihe serie zu schreiben würde sich anbieten.
Micz Flor
1:01:08–1:01:13
Ja stimmt also das ist ja es soll der film soll gedreht werden mit bradley cooper
1:01:13–1:01:16
glaube ich der soll als produzent Hyperion drehen.
1:01:16–1:01:20
Das sollte eigentlich eine Miniserie werden und wird jetzt aber wohl als ein Film gemacht.
Florian Clauß
1:01:21–1:01:22
Kann sein. Okay.
Micz Flor
1:01:22–1:01:24
Hatte ich das nicht erwähnt in der Folge?
Florian Clauß
1:01:24–1:01:26
Kann sein, aber ich muss immer nachhören.
Micz Flor
1:01:26–1:01:28
Es ist Bradley Cooper, American Sniper, ja.
Florian Clauß
1:01:29–1:01:37
Ja. Weiß ich nicht. Okay. Das war eigentlich Podcast. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Tschüss.
Micz Flor
1:01:37–1:01:37
Tschüss.
Florian Clauß
1:01:42–1:01:44
Diese Aufnahme hat nicht so richtig funktioniert.
Micz Flor
1:01:45–1:01:47
Chachipuchi?
1:01:49–1:01:53
Äh, GPS?

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"Nine books later and you’re still here, so this one’s for you."
-- Widmung in "Leviathan Falls", dem 9ten Buch der "The Expanse" Serie

Diese Episode richtet sich speziell an die Fans von "The Expanse", die bisher nur die Serie gesehen haben und neugierig darauf sind, wie die Geschichte weitergeht. Denn von der neunteiligen Buchreihe von James S.A. Corey (dem Pseudonym von Daniel Abraham und Ty Franck) wurden lediglich sechs Bände verfilmt. Als TV- bzw. Streaming-Serie wurde "The Expanse" erstmals 2015 auf Syfy ausgestrahlt. Nach drei Staffeln übernahm Amazon die Produktion. Die vierte Staffel wurde 2018 veröffentlicht, jedoch stellte Amazon nach drei weiteren Staffeln die Produktion ein. Dieser Folge unseres Podcasts widmen wir all denen, die noch immer im Dunkeln tappen. Was geschieht in den letzten drei Büchern der epischen Saga, die niemals verfilmt wurden? Am Ende der letzten Staffel von "The Expanse" bleiben mehr Fragen offen, als dass Handlungsstränge abgeschlossen werden. Die Free Navy ist besiegt, Marcos Schiff löst sich in der Slow Zone auf, Duarte entkommt mit einem Teil der Militärstreitkräfte und verschwindet im System "Laconia". In der letzten Staffel sind zudem Elemente der "Expanse"-Kurzgeschichte "Strange Dogs" eingeflochten, die eine wichtige Verbindung zu den folgenden Büchern hätte sein können. Doch ein Finale findet in der verfilmten Serie nie statt. Die Buchreihe hingegen kommt zu einem Abschluss. Wir enthüllen den Rest der Geschichte um die Crew der Rocinante mit zahlreichen Plot-Spoilern und einer abschließende Kurzkritik des bombastischen Finales.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:01–0:00:08
Hallo und herzlich Willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 48.
Micz Flor
0:00:09–0:00:11
Von mir aus kannst du anfangen.
Florian Clauß
0:00:11–0:00:11
Ja, du kannst anfangen.
Micz Flor
0:00:12–0:00:16
Du bist sicher, dass es läuft? Ja. Gut, dann lass uns mal schnell klatschen.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:25
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 48.
0:00:27–0:00:30
Eigentlich Podcast, das ist der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und redend
0:00:30–0:00:37
laufen. Das heißt, ihr könnt die Tracks, wir laufen hier durch die Stadt und
0:00:37–0:00:39
erzählen uns Geschichten, der eine den anderen.
0:00:39–0:00:43
Meistens hat der eine eine vorbereitet und wir unterhalten uns darüber.
0:00:43–0:00:48
Das ganze Material findet ihr auch auf der Netzseite eigentlich-podcast.de.
0:00:49–0:00:55
Und heute hat uns, ich habe schon erfahren, worum es geht, nämlich Mitch hat
0:00:55–0:01:00
lauter reinlaufen. Ja, auf der einen Seite haben wir zuletzt gehört von Dan
0:01:00–0:01:03
Sims, den dritten Teil, Hyperion.
0:01:03–0:01:06
Es wird einen vierten Teil geben, Spoiler, aber der ist nicht heute dran,
0:01:06–0:01:13
sondern wir haben hier nach dem großen Erfolg der letzten Folge,
0:01:13–0:01:18
der letzten Reihe, nämlich The Expanse, wie es wirklich geendet hat und nicht
0:01:18–0:01:24
nur das Serienstaffelende, sondern Mitch ist unser Leser in diesem Podcast,
0:01:24–0:01:30
der auch gerne The Expanse liest und hat die beiden, drei letzten Bücher von
0:01:30–0:01:33
The Expanse gelesen, wollte die jetzt präsentieren.
Micz Flor
0:01:34–0:01:40
Genau, ich habe mir auch schon einen Titel ausgedacht, der dann auch Google-mäßig
0:01:40–0:01:44
gut einschlagen sollte, weil der macht mir immer so Fragen und ich habe mir
0:01:44–0:01:46
jetzt gesagt, The Expanse zu Ende erzählt, Doppelpunkt.
0:01:46–0:01:49
Was passiert in den drei unverfilmten Expanse-Büchern?
0:01:53–0:01:58
Und ich werde jetzt einfach so durchgehen, Plot-Spoiler natürlich inklusive, da machen wir auch kein,
0:02:00–0:02:03
Kein Jingle, der warnt, wenn was kommt, weil wir müssen ja da durchlaufen.
0:02:04–0:02:08
Und wir fangen nochmal ganz kurz an, warum es drei Bücher gibt,
0:02:08–0:02:08
die nicht verfilmt wurden.
0:02:09–0:02:13
Es gab die Verfilmung erst auf dem Sci-Fi, hieß der Sci-Fi Channel.
0:02:14–0:02:17
Dann hatte Amazon das produziert.
0:02:17–0:02:21
Und die letzte Folge,
0:02:21–0:02:26
die als Serie rauskam, hatte einerseits eben den Abschluss von der Free Navy,
0:02:26–0:02:32
Navy, wo Marco Inarius oder wie er hieß und Naomi Nagatas Sohn.
0:02:32–0:02:35
Ich werde jetzt die Leute nicht alle so erklären.
0:02:35–0:02:39
Ihr hört das ja eh nur, weil ihr alles schon kennt und jetzt wisst,
0:02:39–0:02:41
ihr werdet es nie lesen. Ich sage jetzt, lest ruhig.
0:02:41–0:02:46
Vor allen Dingen die Bücher 7 und 8 sind sehr gut geschrieben.
0:02:46–0:02:50
Buch 9, was alles zum Ende bringen muss, ist ein bisschen schwieriger zu lesen.
0:02:50–0:02:51
Fand ich jetzt nicht so schön.
0:02:52–0:02:55
Aber ihr dürft es lesen. Dann macht ihr es einfach aus.
0:02:55–0:03:02
Aber ihr kennt die Charaktere auf jeden Fall. Nominagatas Sohn und Marco,
0:03:02–0:03:06
das war der Vater des Sohnes, der die Rebellen des Beltas angeführt hat.
0:03:08–0:03:12
Die letzten Bilder, die ihr noch kennt, sind die, dass die sich wie so mystisch
0:03:12–0:03:15
aufgelöst haben in dieser Slow Zone um die Ring Station.
0:03:16–0:03:19
Und keiner weiß, wo die sind, ob die weg sind oder nicht weg sind.
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Wir wissen nur, dass Duarte, jemand vom Mars, mit einem großen Teil des Militärs
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nach Laconia geflohen ist.
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Wir haben auch auf Laconia schon ein paar Sachen gesehen in der letzten Staffel.
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Das war dieses Mädchen und die Repair Droids, wo der Bruder gestorben ist.
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Und das Mädchen den Bruder den Repair Droids gegeben hat.
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Und die haben dann aus diesem Bruder wieder einen Bruder gemacht,
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der aber ganz schwarze Augen hatte.
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Und irgendwie, als wir aus dessen Sicht die Welt sehen, hat der auch so protomolekülmäßig
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Sachen um sich herum flirren sehen.
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Und dann gab es noch ein gigantisches Bild, in dem sich so ein organisches Raumschiff
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über die Horizontlinie drehte.
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Und jemand von unten so ganz begeistert hoch schaute das alles
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passiert in lakonia und wir sind jetzt und
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das ist wichtig es gab ein
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interview auch mit den autoren die wo sie gefragt weil sie immer ihr macht jetzt
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aber ein riesensprung da sind ja vergehen ja dann so fast 30 jahre wie sollen
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die das denn filmisch hinkriegen und die sagen also dem wird schon was einfallen
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und ich glaube ein bisschen war das genau auf der bruch das okay alle charaktere die die man so kennt,
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die müssen jetzt 30 Jahre älter sein, will man die jetzt irgendwie alt machen
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mit CG oder mit Gummimasken oder neues Casting.
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Aber auf jeden Fall ist das der Beginn.
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Ja, wir sind jetzt 30 Jahre später in dem Universum von The Expanse, was wir schon kennen.
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Und zwar ist Kamina Drummer, die wir auch noch als jüngere Frau kennen,
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Die ist jetzt die neue Leiterin oder Head of der.
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Medina Station, wo diese ganze Koordination von den In- und Ausflügen,
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damit in der Slow Zone nicht wieder dieser Dutchman, heißt es im Englischen,
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To-Go-Dutchman passiert, eben das, was wir bei Marco gesehen haben.
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Sie ist jetzt die Präsidentin, die Rossinante, auch alle 30 Jahre älter.
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Die sind immer noch so mit Aufträgen auch versorgt, um bestimmte Dinge zu tun
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und kriegen jetzt von ihr den Auftrag im Buch 7, Per se ist Rising,
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dass sie in das System Freehold fliegen, um denen dort einfach zu sagen,
0:05:46–0:05:51
dass die so oft gegen die Regulierung verstoßen haben, wann man rein und raus
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fliegen darf, dass die jetzt einfach für drei Jahre das Ringate zugemacht bekommen,
0:05:56–0:06:01
was de facto in diesem System heißt wie ein Todesurteil, weil die noch nicht self-sufficient sind.
0:06:01–0:06:04
Das ist das Problem von vielen dieser Systeme.
0:06:04–0:06:07
Die sind bewohnbar, aber immer darauf angewiesen.
Florian Clauß
0:06:07–0:06:11
Dass Materialien, Essen oder Erde oder Samen alles zugeliefert wird.
Micz Flor
0:06:12–0:06:18
Und so wie Holden halt ist, fliegen die da hin und Holden sagt nicht,
0:06:18–0:06:22
wie es sein sollte, ihr werdet für drei Jahre abgeschnitten,
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sondern er kommt dann irgendwie so halb gar da durch und sagt,
0:06:25–0:06:29
okay wenn ihr jetzt euren chef uns mit gibt dann
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wird da gericht gehalten und die anderen kommen blauen
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auge davon und irgendwie wird es schon irgendwie alles zu laufen und
0:06:37–0:06:40
dann packen die den chef von
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freehold ein und fahren fliegen mit dem zurück auf medina station und medina
0:06:46–0:06:51
station wird dann eben auch oder vorher schon auch kombiner drama mitgeteilt
0:06:51–0:06:55
dass sie da wieder in gewisser weise dass er nicht das gemacht hat,
0:06:55–0:06:57
was er hätte machen sollen, weil Holden ist halt Holden.
0:06:57–0:07:02
Und auf dem Weg zu Medina Station entscheiden dann Holden und Naomi zusammen
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auch, dass sie sich jetzt irgendwie zurückziehen und zur Ruhe setzen,
0:07:05–0:07:10
ihre Teile verkaufen und sich dann irgendwo auf einem Planeten...
Florian Clauß
0:07:10–0:07:14
Weil die haben jetzt schon ihr Imperium, ihren Wohlstand aufgebaut in der Zeit.
Micz Flor
0:07:15–0:07:19
Ja, die haben immer gut verdient und hatten ja auch gute Kontakte.
Florian Clauß
0:07:19–0:07:20
Und Referenzen.
Micz Flor
0:07:21–0:07:22
Referenzen auch, genau.
Florian Clauß
0:07:22–0:07:23
Haben sie dreimal die Welt gerettet.
Micz Flor
0:07:24–0:07:27
Und Bobbi Draper vom Mars, die soll dann die neue Chefin werden.
0:07:28–0:07:30
Und alle stimmen dann dazu.
0:07:32–0:07:35
Sie sind also auf Medina Station, machen die Pläne, haben auch schon die Anteile
0:07:35–0:07:39
verkauft. Bobby ist auch schon die neue Chefin. Das läuft auch irgendwie ganz gut.
0:07:39–0:07:42
Sie hat mit Amos auch ein gutes Gespräch, weil sie da das Gefühl hatte,
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der könnte jetzt zu viele Probleme machen. Vielleicht, dass sich alles umstellt, aber alles okay.
0:07:47–0:07:52
Aber eine Woche, nachdem sie angekommen sind, wird aus Laconia,
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aus dem System, was keiner da mal reingeguckt hat, das war wie weg.
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Ja, da sind ja diese ganzen Duarte Mars Lord hingeflohen.
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Da kommt auf einmal ein so hybrides Superschiff an und zwar The Gathering Storm heißt es.
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Und dieses Schiff ist einfach genau dieses Protomolekül Hybrid.
0:08:13–0:08:18
Es stellt sich heraus, in Laconia hatten die schon das System so umgebaut,
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dass da Plattformen zur Erstellung von Antimaterie,
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zur Erstellung von Raumschiffen, alles schon bereit stand wie diese
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ganzen artefakte die immer wieder ja auch irgendwie kam und die
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haben dann einfach angefangen raumschiffe zu bauen die jetzt diese protomolekül
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power haben und quasi unzerstörbar sind selber heilen alle auch irgendwie so
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organisch pulsierende ästhetik haben die auch so in sich selbst schon ein bisschen
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furchteinflößend ist und die machen einfach mit.
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Drohgebärden und ein, zwei kraftvollen Schüssen machen die in der Slow Zone
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klar, dass sie jetzt die Chefs sind, übernehmen Medina Station und ein gewisser
0:09:02–0:09:05
Herr Singh wird da eingesetzt und der Herr Singh, das ist ganz interessant,
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der ist quasi so ein New Generation, Laconia, Duarte.
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Es ist ja ein unglaublich zentralistisches, faschistisches,
0:09:15–0:09:20
diktatorisches System, aber durch dessen Gedanken, die wir auch erleben,
0:09:20–0:09:24
ist es irgendwie aber auch so, so das Einzige, was der Menschheit noch irgendwie
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helfen könnte, überhaupt bestehen zu können. Man will denen ja nur helfen.
0:09:27–0:09:30
Also da ist so dieses ganz perfide, diktatorische drin.
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Wir machen doch das Beste für euch. Und dieser Singh ist auch so tief davon
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überzeugt und in seinen Gedanken auch irgendwie so kindlich,
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naiv überzeugend, dass man so ein bisschen Gefühl dafür kommt, wie das so sein kann,
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exekutiv in so einer Hierarchie drin zu sitzen und zu sagen,
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ich will doch nur das Beste für alle.
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Und dann entsteht natürlich diese Situation der Bestrafung, wo man auch sagt,
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du weißt schon, warum ich dich jetzt bestrafen muss.
0:09:58–0:10:03
Das ist irgendwie so seine Haltung. Er wird dann aber, weil natürlich die Belter
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und diese Mixed Bag von Leuten auf Medina Station nicht einfach alle so mitmachen
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und das genauso sehen wie er,
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wird er dann Zeuge wie einer seiner Kollegen ins Gesicht geschossen wird und er vor ihm,
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also er ist wie traumatisiert davon und fängt dann an so eine ganz harte Linie
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zu ziehen, was nur noch dazu führt, dass immer mehr Widerstand kommt.
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Der untergrund organisiert sich und da gehört jetzt
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die komplette rossinanzi irgendwie auch wieder mit dazu auch holden
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naomi die eigentlich raus sind was so ein bisschen auch ein problem wird weil
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alle holten wieder als chef sehen und bobby draper wollte eigentlich chef sein
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ist es dann aber nicht so richtig gathering storm oder the tempest ist ein großes
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magentas da heißen Das ist ein Magenta-Class-Schiff,
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die fliegen gleich weiter Richtung Sol System, also Erde-Mars-Alliance.
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Und da stellt dann Draper quasi alles, was sie an Feuerpower kriegen kann,
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dem Schiff gegenüber auf.
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Es kommt auch zur Konfrontation, aber auch da ist es so, dass dieses eine The
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Tempest fast schadlos, bloß mit kleinen Verletzungen sozusagen,
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gegen dieses komplette Aufgebot der Mars-Earth-Alliance überstehen kann.
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Was aber in dem Moment passiert ist, es gibt so, es heißt so Timeskip und das ist ganz wichtig.
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Es beginnt sowas, wo dann auf einmal alle für fast 20 Minuten,
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glaube ich, wie sich geistig in Moleküle auflösen.
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Also alles wird irgendwie so hippie-Drogen-mäßig überhöht.
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Das wird auch sehr schön beschrieben, wie man da einfach auf einmal so zwischen
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den Molekülen durchgucken kann und so und sich irgendwie auflöst.
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Aber sein Bewusstsein ist noch da. Ja.
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Es ist, ja, also die Expanse hatten wir auch jetzt in der letzten Folge mit Shrike und so.
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Also es gibt so, glaube ich, ein Universum von Bildern, die man dann so abrufen kann.
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Und je besser man die zusammenmixt, desto fesselnder wird das,
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obwohl man jetzt auch nicht neue Bilder bekommt, aber neue Narrative zu den Bildern.
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Der Underground und Medina Station, die planen jetzt einfach dann die Revolution
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und versuchen irgendwie so rauszukriegen, wie können wir jetzt die...
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Vor Ort ist nur noch Gathering Storm, The Tempest ist gleich weiter geflogen
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und ein neues Super Magenta Ship von Laconia ist auf dem Weg.
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Das braucht aber noch irgendwie zwei Wochen, bis es da ist.
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Und die haben jetzt also noch limitiert Zeit, um quasi was zu verändern,
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bevor diese andere Super-Dings da durch das Gate durchkommt.
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Das heißt, die planen jetzt, Gathering Storm lahmzulegen und dann mit den Schiffen
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einfach abhauen zu können.
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Und gleichzeitig kommen sie bei dem Versuch, sich da irgendwie so reinzuhacken,
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Sachen rauszuholen, kommen sie dann an einen Plan,
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der irgendwie zeigt, dass es möglich ist, ganz zentral all diese Power-Armer
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von dem lakonischen Militär lahmzulegen.
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Also es gibt so einen zentralen, also das ist in der Hierarchie der Befehlsführung,
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ist es da quasi naheliegend zu sagen, wenn ich diesen Knopf drücke,
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dann sind alle wie eingefroren. Naomi Nagata ist ja auch eine Hackerin,
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die baut dann in der Software, wo es möglich ist, alle einzufrieren.
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Das wird dann Teil des Plans.
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Wir frieren alle ein, wir müssen die Gathering Storm ausschalten und dann können alle wegfliegen.
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Und in diesem, ohne ins Detail zu gehen,
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ist es so, dass Bobby Draper und Amos schweißen sich durch diese selbst heilende
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Haut von der Gathering Storm, kommen dann da drin an.
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Dann, parallel dazu, sind Naomi und andere auf dem Weg, Informationen aus so
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einer Self-Sustained-Zelle zu kriegen.
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Und da sind die Sensoren, also was überwachungsmäßig irgendwie zusammengeführt
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wird, soll da ausgeschaltet werden.
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Da geht was schief, woraufhin Holden entscheidet, als ein Alarm losgeht oder
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wahrscheinlich losgeht,
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dass er einfach überall rumrennt durch die Gänge und überall Sachen kaputt macht,
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dass überall Alarme losgehen, in der Hoffnung, dass so viel Alarm einfach losgeht,
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dass der eine Alarm dann untergeht.
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Also in diesem Ganzen der Kakophonie.
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Da wird Holden dann aber gefangen genommen und dann auch gleich eingesperrt.
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Bobby und Amos kommen in die Gathering Storm rein.
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Das Ganze ist ein bisschen wie die Rossi, weil es ja auch Mars-Tech ist,
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aber eben mit Protomolekülen.
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Also richtig checken sie es nicht. Und sie merken aber vor allen Dingen auch,
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dass sie total unterbesetzt ist. Und anstatt das Ding lahmzulegen,
0:15:01–0:15:03
übernehmen sie einfach die Gathering Storm.
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Die haben dann eins von diesen Raumschiffen und kommen dann irgendwie auch mit der Navigation klar.
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Clarissa und Naomi. Clarissa ist ja die, die diese Superdrüsen hat,
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mit denen sie diese Powerkräfte in
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sich so, die von Amos aus diesem Hochsicherheitsgefängnis befreit wurde.
Florian Clauß
0:15:22–0:15:26
Wie hat die die Nummer bekommen, diese Dosis? Das hat sie sich selber einbauen lassen.
Micz Flor
0:15:27–0:15:32
Weil sie war die Schwester von der Ersten Befallenen und die Tochter von dem,
0:15:32–0:15:36
der alles ja... Die wollte sich an Holden eigentlich rächen.
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Und dieses sich rächen an Holden, das drehte sich dann um, weil Holden...
0:15:42–0:15:45
Dann war sie gefangen auf der Medina Station.
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Ja, und ist dann nicht konvertiert, aber wurde dann einfach Teil des Teams.
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Amos und Clarissa hatten dann eben auch so eine geschwisterliche Liebe schon
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fast, soweit es bei beiden möglich war. Der hat sie ja dann befreit.
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Die, der ging es immer schlechter und diese Drüsen konnte man nicht ausbauen,
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aber jedes Mal, wenn sie die aktiviert hat, hat sie immer noch drunter gelitten.
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Und bei der ist es dann so, dass sie in dem Moment, wo die auf einmal in eine Falle laufen,
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sie zum letzten Mal die Drüsen so aktiviert, alle sechs den Verräter und die
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fünf vom Laconia alle ausschaltet und danach in Naomis Armen stirbt.
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Ja, dann haben wir also die Gathering Storm, Bobby und Amos,
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Alex wird dann auch Teil davon und dann hauen alle aus dem Underground in unterschiedlichste,
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also die hauen jetzt einfach alle ab.
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Das Sensory System, also das sie jetzt tracken könnte, wurde ausgeschaltet.
0:16:53–0:17:00
Und das Einzige, was jetzt halt eben passiert, ist, dass Holden im Gefängnis
0:17:00–0:17:02
dort nicht befreit werden kann.
0:17:02–0:17:05
Der wird auf ein Schiff gesetzt und wird nach Laconia geflogen.
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Und der Typ, wiederum Singh,
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der nach diesem Angriff dann entscheidet, irgendwie ein Drittel der ganzen Medina
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Station Leute, die noch da sind, umzubringen, um ein Exempel zu statuieren,
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der wird dann wiederum von seinem untergeordneten Sicherheitsoffizier,
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der wiederum von Duarte höchstpersönlich die Anweisung hat, wenn der sowas machen
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sollte, bringst du ihn um, weil so sind wir dann doch nicht.
0:17:30–0:17:35
Wir können nicht alle vereinen, wenn wir das nur so machen. und dann wird er
0:17:35–0:17:39
umgebracht und das ist das ende des buchs nummer sieben es.
Florian Clauß
0:17:39–0:17:41
Ist das erste von den drei.
Micz Flor
0:17:41–0:17:46
Reihen genau dann kommt hier mats rath ich weiß nicht was tier matt ist habe ich jetzt nicht.
0:17:48–0:17:52
Da sind wir jetzt nochmal vier Jahre weiter in der Zukunft. Holden ist auf Laconia
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und Christian Avasarala ist gestorben.
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Auf dem Mond gestorben, aber Duarte, der Chef vom Mars, der alles aus Laconia
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zusammenzieht, der versucht da wirklich so ein Brut, wie du schon sagst,
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Brut-Architecture auch.
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Also Laconia ist so ein Concrete-Tempel für Macht, in dem jetzt alles angesiedelt
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wird. Der holt sie dann nach Laconia und dann wird sie da bestattet.
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Und da sind dann auch irgendwie andere wie Kamina Drama sind da auch zugegen.
0:18:28–0:18:32
Aber alle müssen quasi sich nur flüstern und unterhalten, weil was da so scheinbar
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möglich ist, dass Holden als Gast auf dieser Beerdigung ist,
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er ist immer noch Gefangener, er wurde gefoltert und ist auch weiterhin einfach Gefangener.
0:18:41–0:18:48
Aber irgendwie wird so inszeniert, so eine Form von benevolentem sozialen Leben
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auf Laconia unter Duatis Führung.
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Ist so nicht, ne? Dann kannst du dich an Elvi Okoye noch erinnern.
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Die war bei diesem ersten, ich habe vergessen, wie das System hieß, aber beim ersten Mal,
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als sie diese ganzen Artefakte mit Miller noch, diese Artefakte aktiviert haben
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auf diesem einen Planeten, wo Holden auch gelandet ist mit Team.
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Und dann kamen, dann waren schon ein paar Leute vor Ort und es kam dann noch
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so eine Firma dazu, die die Rechte erworben hatte, dazu, dazu,
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weißt du, wo wir sind und lang müssen?
Florian Clauß
0:19:20–0:19:23
Also wir sind hier, glaube ich, auch schon auf der Höhe.
Micz Flor
0:19:23–0:19:24
Ah ja, okay.
Florian Clauß
0:19:25–0:19:25
Bleibschutzwasser.
Micz Flor
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Und auf jeden Fall war das die Wissenschaftlerin, die dann selber auch...
0:19:32–0:19:41
Die dann selber auch einmal in diesem Höhlensystem Kontakt hatte mit denen hinter
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den Protomolekülleuten,
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also diese Dark Gods oder wie die heißen, also die, die quasi die Feinde waren
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oder die die Leute, die das Protomolekül gebaut haben, ausgeschaltet haben.
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Also warum diese Tech immer noch da war, ist ja ein bisschen wie bei 2001.
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Das war einfach da, das Protomolekül, aber es gab niemanden mehr,
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der das wirklich erschaffen hat.
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Es gab niemanden mehr, der da eine Richtung vorgibt.
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Die versuchen ja, reverse engineering-mäßig das alles zu verstehen.
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Und in diesem Buch oder in dieser Staffel gab es den Kontakt mit denen dahinter.
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Und Elvie Okoye war eine Extraterrestrial Biologist,
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die dann da eingestiegen ist und jetzt von Laconia mehr oder weniger zu verdonnert
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wurde, zu forschen, um rauszufinden,
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wie denn während die Protomolekülwesen alle ausgestorben sind,
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sind das die anderen nicht.
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Weil man vermutet, dass dieses Going Dutchman damit zu tun hat,
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dass die irgendwie in dieser Slow Zone oder in den Gates irgendwie von Mächten
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dahinter noch abgezogen werden.
0:21:01–0:21:04
Und man weiß aber nicht genau, wohin. Duarte hat dann diese Idee,
0:21:04–0:21:11
dass er jetzt in so einer Art behavioristischem Experiment herausfinden möchte,
0:21:11–0:21:15
ist das wirklich nur Mechanik oder ist dahinter Intelligenz?
0:21:15–0:21:20
Das heißt, wenn wir etwas tun, verändern wir dann das Verhalten oder nicht.
0:21:20–0:21:25
Das heißt, er entscheidet dann, wir machen es so. Die Frau Elvie Okoya geht
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jetzt rum, forscht so viel sie kann.
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Wenn wir ein leeres System finden, dann machen wir da ein Exempel.
0:21:30–0:21:36
Und dann werden wir ein Schiff so bereitstellen, dass das Dutchman in dieses
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andere Universum oder wo auch immer hingeht.
0:21:38–0:21:41
Und das ist voll mit Antimaterie, die dann explodieren muss.
0:21:41–0:21:45
Und dann gucken wir mal, ob das eine Reaktion hervorruft. oder nicht.
0:21:47–0:21:51
Und genau, das wird dann auch passieren. Es gibt auch den Katalyst.
0:21:51–0:21:57
Der Katalyst ist das, in dieser einen Folge, Herr Staffel, in der Mille auftauchte,
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hatten die ja in der Rosinante ein bisschen Protomolekül rumkleben.
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Und das war einfach schon strahlend genug, in Anführungszeichen,
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dass diese ganzen Artefakte aktiviert wurden.
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Der Katalyst ist ein ehemaliger Mensch, die mit Protomolekülen injiziert wurde
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und irgendwie am Leben erhalten wurde, aber dann ist eher nur noch so ein Protomolekül-Kühlschrank
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oder ist so halblebendig.
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Also die wird dann immer rausgeholt und damit aktiviert sie dann die Artefakte
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und dann wird geforscht, was da irgendwie passiert.
0:22:32–0:22:36
Sie fliegen zu diesem Arthrosystem, was ich das letzte Mal schon erwähnt habe,
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wo sie einen Stern gefunden hatten.
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Und dieser Stern, den hatten sie im letzten Buch, glaube ich,
0:22:41–0:22:44
schon gefunden, dieser Stern ist ein Riesendiamant so groß wie der Jupiter und
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vermutet wird, dass darin, wie auf einer Festplatte, alles eingeschrieben ist.
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Dann holen sie den Katalyst raus und Elvie misst dann auch so Dinge,
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die irgendwie auf so eine Symmetrie hinschließen lassen, Was ist denn das im
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Katalyst-Hirn, was ähnliches passiert wie das, was man auch im Diamanten messen kann?
0:23:02–0:23:10
Also irgendwie scheint da wirklich eine Form von Zusammenhalt möglich zu sein.
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Naomi ist dann im Untergrund und möchte auf politischer Ebene das Problem lösen.
0:23:20–0:23:24
Bobby ist im Solsystem mit dem Gathering Storm und möchte,
0:23:25–0:23:30
auf militärische Weise Laconia schlagen, wo Naomi sagt das ist nicht möglich,
0:23:30–0:23:33
Bobby sagt ja, aber es ist wichtig, dass wir es versuchen, sonst haben wir alles
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verloren und die kommen aber zu keiner Einigung und trennen sich dann in einem
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kurzen Meeting, das sie haben,
0:23:41–0:23:45
dann kommt dieser Neutronenstar den hatte ich auch schon das letzte Mal erwähnt
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dass sie ins System kommt, wo nichts ist, das Das ist absolutes Vakuum und ein Neutronenstar,
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der sich schnell dreht und der in so einer kritischen Masse ist,
0:23:55–0:23:57
dass er fast explodiert.
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Und der guckt mit seinem Nordpol genau auf das Ringate.
0:24:06–0:24:11
Und wie sich dann eben herausstellt, war das eine Falle, die die Protomolekülwesen
0:24:11–0:24:18
erstellt haben, dass sie eine Möglichkeit bekommen, auf mögliche Angriffe von dieser anderen,
0:24:19–0:24:23
Instanz, die sie noch gar nicht verstehen bis jetzt, zu reagieren.
0:24:24–0:24:29
Dieses System ist halt komplett tot und als Elvi sagt, ja hier gibt es nichts
0:24:29–0:24:30
zu forschen, nichts zu holen.
0:24:30–0:24:32
Möchtest du dir einen Kaffee holen, wie viel Uhr haben wir denn?
Florian Clauß
0:24:32–0:24:38
Wir haben jetzt 14.35 Uhr. Geht das noch?
Micz Flor
0:24:39–0:24:39
Ja, ja.
Florian Clauß
0:24:39–0:24:42
Wenn es zu knapp wird, dann müssen Sie sich verabreden.
Micz Flor
0:24:43–0:24:48
Ja, ich rede einfach mal weiter, mal gucken. Also das ist dann das System,
0:24:48–0:24:51
in dem Duartes Experiment stattfindet.
0:24:52–0:25:02
Und die lassen dann ein Dutchman-Antimaterie-Schiff da durch das Gate abtauchen sozusagen.
0:25:03–0:25:07
Und damit ist es weg. Die Anti-Meta-Explosion, das kriegt man alles gar nicht mit.
0:25:07–0:25:11
Aber was auf einmal passiert ist, dass in diesen Quantenfeldern so viel Aktivität
0:25:11–0:25:14
passiert, so viel Energie auf einmal spürbar wird, dass Materie entsteht.
0:25:14–0:25:26
Diese Materie lädt quasi das leere Universum oder dieses leere Sonnensystem mit Materie auf.
0:25:26–0:25:29
Da entstehen Protonen, Neuronen, Neutronen, Star.
Florian Clauß
0:25:33–0:25:39
Ich nehme Karte, ja. Flatbike? Ja, 3,30.
0:25:39–0:25:44
Für mich auch, bitte. Auch? 6,60. Ich gebe dir nachher zurück. Ja, klar.
Micz Flor
0:25:46–0:25:51
Und während die dann mit dem Forschungsschiff auf das Gate zufliegen,
0:25:51–0:25:55
merken die, dass sich der Raum eben mit Materie auflädt und der Neutronenstrahl
0:25:55–0:26:00
anfängt instabil zu werden und dann explodiert, gerade als sie auf der anderen Seite in Deckung sind.
0:26:00–0:26:04
Und dann schießt eben da aus dem Nordpol direkt durch das Gate und durch ein
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anderes Gate durch, beide Gates werden geschlossen und direkt im Anschluss daran,
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also insofern du hattest Experiment, hat ein Wissen gebracht,
0:26:13–0:26:18
weil direkt im Anschluss daran ist in diesem Ringspace passiert auch wieder
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so ein Skip-Event, wie es heißt,
0:26:20–0:26:25
also wo alle so in ihrem Bewusstsein auf einmal anders werden und die sehen
0:26:25–0:26:29
dann wie so dunkle, raupenhafte,
0:26:30–0:26:35
was Wesenshaftes, was durch dieses sowieso schon molekularisierte Bild irgendwie
0:26:35–0:26:39
das Wahrnehmen so durchgeht und was wirklich auch Materie zerstört.
0:26:39–0:26:44
Also Raumschiffe, danach ist Medina Station weg, es ist fast alles kaputt.
0:26:45–0:26:50
Elvie konnte irgendwie so einen Notknopf noch drücken und flog dann raus nach
0:26:50–0:26:57
Laconia. Sie selbst hat so einen Golfball-großen Teil aus der Wade rausgefressen bekommen.
0:26:57–0:27:01
Ihr Mann hat ein Bein verloren und das ist, finde ich, ganz schön beschrieben,
0:27:01–0:27:05
wie wirklich das so etwas ist, was zwischen den Welten kommt,
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das kommt aus dem Dazwischen, also.
0:27:09–0:27:12
Das Schiff geht weg, explodiert, wir kriegen nichts davon mit.
0:27:12–0:27:16
Dann wärmt sich aber alles irgendwie auf und dann kommt auf einmal so der Gegenschlag gleich.
0:27:16–0:27:20
In einer Form, die uns völlig wesensfremd ist, die wir wahrnehmen können,
0:27:20–0:27:24
aber die nicht von diesem Universum ist. Das ist ganz gut beschrieben eigentlich.
Florian Clauß
0:27:24–0:27:28
Das ist das dritte, das zweite Buch von den letzten dreien.
Micz Flor
0:27:29–0:27:33
Und Medina Station ist danach weg, also alles ist irgendwie weg.
0:27:33–0:27:37
Nach diesem Timeskip ist ganz interessantes Duarte, also der Führer von Laconia,
0:27:37–0:27:39
der ist wie in so einem Wachkoma.
0:27:39–0:27:44
Der sitzt nur rum, der ist total pillepalle, weil der halt ist schon so viel Protomolekül,
0:27:45–0:27:51
dass das, was das andere Wesenshafte gegen das Protomolekül eingesetzt hat,
0:27:52–0:27:55
das hat bei ihm gewirkt. Bei den Menschen aber so nicht.
0:27:56–0:28:01
Die Menschen sind nicht so sensibel. Das ist quasi die Hypothese von Elvie, verkürzt gesagt.
0:28:01–0:28:05
Aber Duarte selbst ist wie in so einem Koma, daddelt so vor sich hin,
0:28:05–0:28:14
wie in der Kantine im Altersheim, wenn man wartet, bis die Windel gewechselt
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wird. Er ist einfach irgendwie abgetreten.
0:28:16–0:28:18
Er hat eine Tochter, die heißt Teresa.
0:28:19–0:28:24
Und Teresa wird von ihm so ein bisschen herangezogen, dass sie dann irgendwann
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die Führung mit übernehmen kann.
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Mit deshalb weil er plant eigentlich nie
0:28:30–0:28:34
sterben zu müssen mit dem protomolekül muss er vielleicht ja nicht mehr sterben sie
0:28:34–0:28:38
ist natürlich dann jetzt in der pubertät und irgendwie so ein bisschen also
0:28:38–0:28:42
kurz vor der pubertät aber so sehr dagegen sie flüchtet immer und sie hat einen
0:28:42–0:28:46
freund in anführungszeichen der heißt timothy und jetzt ein kleiner potzbeuler
0:28:46–0:28:51
der timothy der in den wäldern wohnt oder auch so ein hügel wohnt Ein kleiner Plotzbeutel.
Florian Clauß
0:28:51–0:28:52
Machst du die ganze Zeit nur?
Micz Flor
0:28:52–0:28:58
Nur geplatzt Beutel, ich raste jetzt durch. Das ist Amos. Amos hat eine Taschen-Nuklearbombe
0:28:58–0:29:02
mitgenommen und ist auf Geheimmission Laconia und wartet auf den richtigen Moment
0:29:02–0:29:03
alles in die Luft zu jagen.
0:29:04–0:29:07
Und sie hat sich ja mit Timothy angefreundet.
Florian Clauß
0:29:07–0:29:08
Hallo, zweimal fährt weit.
Micz Flor
0:29:11–0:29:14
Schleicht sich dann irgendwie raus, dann kommt man ihr aber auf die Spur und
0:29:14–0:29:17
dann wird ein Security hinterher geschickt, dann kommt sie zu einer Schießerei
0:29:17–0:29:24
und Amos will sie noch schützen, er sagt nicht Baby zu ihr,
0:29:24–0:29:27
er sagt so Kid oder so was, Little oder Kleines oder so,
0:29:27–0:29:30
schau jetzt weg, das willst du nicht sehen.
0:29:30–0:29:33
Und dann wird halt quasi losgeschossen und er wird tödlich
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verletzt und dann wird sie mitgenommen er wird liegen gelassen und
0:29:36–0:29:39
stellt sich dann aber raus dass die repair droids die
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haben ihn dann auch mitgenommen haben ihn repariert also es kommt zurück
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und hat dann auch schwarze augen und
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ist irgendwie er sagt dann von sich selber
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ich weiß so viel ich weiß er ist
0:29:52–0:29:58
dann brutto molekülisiert genau bobby zerstört
0:29:58–0:30:01
dann tempest das ist noch ganz wichtig gathering storm
0:30:01–0:30:09
kriegt zum zulieferer der tempest erreichen soll was sie am sol system ist den
0:30:09–0:30:12
fangen die ab und kriegen halt mit anhand dessen was hingeschickt wird das ist
0:30:12–0:30:19
für mich hafer wenn es gibt und die nehmen diesen diesen Zulieferer,
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finden darin Antimaterie.
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Diese Antimaterie wird halt quasi magnetisch irgendwie davon abgehalten,
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irgendwas zu berühren. Und sie wissen aber, okay, hier haben wir was Hochexplosives.
0:30:30–0:30:34
Und sie finden aber auch so Sensoren und wissen also, dass jetzt bei dem Angriff
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der Mars Earth Alliance auf Tempest bestimmte Sensoren zerstört wurden.
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Und dann hat das so einen blinden Fleck.
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Und das ist quasi die einzige Hoffnung. Und so ist es dann auch.
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Alex und Gathering Storm machen Scheinangriff.
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Und Bobby und eine Pilotin fliegen mit so einem ganz kleinen Schiff von der
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Seite in diesen blinden Fleck drauf zu.
Florian Clauß
0:30:54–0:30:57
Das klingt wirklich wie die Serie. Also ich habe da so Bilder im Kopf.
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Das ist Wahnsinn. Eigentlich müssen die das verfilmen, oder?
Micz Flor
0:31:04–0:31:08
Und dann ist es so, dass natürlich durch so PDC-Rounds, die immer so geschossen
0:31:08–0:31:10
werden, wird die Pilotin zerschossen.
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Bobby merkt, sie schafft es alleine nur, wenn sie jetzt im Wax-Suit,
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also sich quasi aus dem Raumschiff raus, Dann düst die in diesem blinden Flex
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sich nach vorne, dann wird sie auch noch erschossen, aber hat sich so auf Weg gebracht,
0:31:24–0:31:30
dass sie quasi mit diesen zwei Ladungen Antimaterie die Seite der Gathering Storm,
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der Tempest erreicht und dann explodiert.
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Ist das jetzt Kuh oder Hafer?
Florian Clauß
0:31:40–0:31:41
Ich habe es bekommen, nicht du.
Micz Flor
0:31:41–0:31:46
Sehr gut. Und dann geht Tempus in die Luft mit so einem Blitz.
0:31:46–0:31:50
Also es ist quasi der größte Blitz.
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Kannst dir vorstellen.
Florian Clauß
0:31:54–0:31:54
Supernova.
Micz Flor
0:31:55–0:31:56
Ja, Anti-Matter.
Florian Clauß
0:31:56–0:31:57
Anti-Matter, super.
Micz Flor
0:31:59–0:32:02
Auf Laconia ist es so, dass Holden ja so ein bisschen zwar gefangen ist,
0:32:02–0:32:04
aber so frei rumläuft und auch weiß, alles ist auf Videosache.
0:32:05–0:32:09
Und weiß auch, diese Theresa, die darf alles absehen, weil die ja Chefin ist. Vielen Dank.
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Und er führt eine Unterhaltung und wenn er sie dann mal so im Garten trifft,
0:32:17–0:32:19
dann sagt er, schau dir das mal an.
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Und dann schaut sie sich eine Unterhaltung an, die er mit dem Cortosa,
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das ist dieser, der auch in der Serie vorkommt, dieser verrückte, psychopathische,
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ich sage jetzt psychopathisch nicht als Psychotherapeut, sondern als ehemaliger Twitter-Mensch.
Florian Clauß
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Psychopath, der also kein Wissen.
Micz Flor
0:32:42–0:32:47
Also der Wissen, aber kein Gewissen hat. Und da schlägt doch Holden vor,
0:32:48–0:32:49
um Duarte wieder hinzukriegen.
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Vielleicht kann man ja an seiner Tochter Experimente machen.
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Und dann lässt Cortezar so ein bisschen durchblicken, dass er es keine schlechte
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Idee findet. Und er würde die auch gerne umbringen. Dann hätte er mehr Macht.
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Und dann Teresa geht zu ihrem Vater und versucht dem klarzumachen,
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die wollen mich umbringen.
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Und er hat dann aber das irgendwie scheinbar gar nicht wahrgenommen,
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aber in einem Meeting später, was dann passiert,
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da steht Duarte dann kurz auf, geht zu Cortosa so rüber und macht irgendwie
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so mit seinen Händen und dann zerfliegt die Brust und so von Cortosa zerfliegt in feinsten Biostaub.
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Also das ist so schön beschrieben.
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Er wird quasi auf so einer fast schon subatomaren Ebene, wird er von innen so
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zerlegt, aber auf einer molekularen Ebene, weil diese rote, es wird so beschrieben,
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er wird so ein roter Staub.
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Als dann The Tempest zerstört ist, im Slowzone alles zerstört ist,
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wagt sich Naomi mit 400 Rebel Ships Laconia anzugreifen.
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Allerdings tun sie so, als wollen sie direkt angreifen, aber in Wahrheit wollen
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sie nur die ganzen Werkzeuge zerstören.
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Also vor allen Dingen eben diese Plattform, mit der man Schiffe herstellen kann,
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Antimaterie herstellen kann.
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Das schaffen sie dann auch und sie schaffen sogar noch Holden und Teresa und Amos mit einzusammeln,
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weil die Teresa die Koordinaten durchgegeben hat und sie hat einfach keinen
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Bock mehr jetzt bei ihrem dementen Vater und diesem fürchterlichen System zu
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sein und die haut dann damit ab.
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Ja, das war Buch 8, was damit endet, dass Amos und Holden haben so ein Gespräch.
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Und Holden hat ja auch einmal, als er in der Ringstation war,
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diese Erfahrung von diesen anderen Welten, ein bisschen wie bei 2001.
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Und Amos sagt dann, dass er jetzt halt eben so Dinge weiß, wo er gar nicht weiß, warum er die weiß.
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Aber eine Sache, die er weiß, ist, dass sie werden uns alle umbringen.
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Und Holden sagt, ich weiß.
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Das ist das Ende des Anflussbuches.
Florian Clauß
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Wow, Mitch, du bist gerade hier so über den Plot von zwei Büchern gesprungen.
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Ich bin gleich gesprungen.
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Wahnsinn. Jetzt schaffen wir noch das dritte Buch.
Micz Flor
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Auf jeden Fall, in fünf Minuten. Und zwar, Duarte heilt langsam von innen heraus
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selber, aber auf einer höheren Ebene.
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Der ist jetzt irgendwie mächtiger. Der ist mehr noch mit dem Protomolekül verbunden
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und merkt auch im Laufe des Buches, dass die Tatsache,
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dass die ProtomolekülerfinderInnen, sage ich jetzt mal,
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im internationalen Gendergebrauch, in der transplanetarischen Gendergebrauch,
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dass die durch ihre Vernetzung in alle Systeme hinein, also so eine Hive Mind waren,
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und das bestätigt sich dann auch durch die Forschung von Elvi,
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da komme ich gleich drauf dass die dass die
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mehr widerstand leisten konnten weil
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die alle sozusagen am gleichen an der
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gleichen in die gleiche richtung zogen und er will jetzt so eine art heim einherstellen
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da hören wir gleich später noch mal mehr darüber was wir auch erlebt haben im
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letzten buch war ja dass es diesen skip event gab noch ein paar andere skip
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events und Und die werden irgendwie erforscht und man kommt irgendwie dahinter,
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dass das eben mit dieser Macht zu tun hat,
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die hinter der Auslöschung des Protomoleküls steht und dass die in der Lage sind.
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Eben zeitgleich, also die Lichtgeschwindigkeit auszuhebeln, zeitgleich solche
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Skip-Events überall herstellen zu können.
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Also die verändern zeitgleich sozusagen die physikalische Gesetzmäßigkeit.
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Die tun irgendwas, genauso wie Duarte diese Antimaterie rausgeschickt hat,
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tun die auch irgendwas und versuchen rauszufinden, wie kriegen wir es hin, dass diese Wesen...
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Aussterben. Also wie kriegen wir die tot? Wie kriegen wir das tot?
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Ohne dass sie genau wissen, was es ist.
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Und die versuchen das wirklich, indem sie zeitgleich überall im Universum die
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Gegebenheiten, die Gesetzmäßigkeiten verändern können.
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Und was da auch drin ist, ist, finde ich, dadurch, dass es immer diese Bilder gibt von dem, von dem,
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von der bewusstseinsverändernden Wirkung dieser Skip Events,
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so ein bisschen das, was wir über der KI-Folge auch hatten, mit diesen micro
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tubes also das ist vielleicht sowas bei den panpsychik theorien dass es was wie ein,
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allumfassendes bewusstsein gibt und das ist nicht heißt dass eine
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speziell so komplex wird dass die bewusstsein entwickelt
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sondern dass eine speziell so komplex wird dass sie in der lage ist sich mit
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dem bewusstsein zu verbinden das ist ja diese alternative idee die wir in der
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ki folge hatten und so ähnlich finde ich wird es da auch dargestellt das halt
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in dem moment wenn diese Wenn diese zeitgleichen Skip-Events entstehen,
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dann sind das Consciousness,
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also Bewusstseinserfahrung.
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Dann wird alles irgendwie aufgelöst, dann wird eine große, vielleicht buddhistische
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Einsicht, da werden Teilchen gesehen, wo vorher Objekte waren und so weiter.
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Da werden Farben gesehen, wo vorher keine waren. Also das ist wie so ein Blick,
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als ob eben das,
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was diese dritte Entität, diese Meta macht, sage ich mal, was die tut,
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ist irgendwie in dieses alles verbindende Bewusstsein zu tappen und darüber
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versuchen, das alles auszulöschen.
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So, jetzt geht das dritte Buch los. Das war noch ein bisschen Hintergrund.
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Das erste ist das Trejo der Militärführer vom Laconian System,
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der jetzt als erster Mann des Staates eine andere Offizierin,
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Tanaka, die lernen wir im siebten Buch schon kennen, aber die war nicht so wichtig
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für die Handlung, dass ich sie da erwähnt habe.
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Die bekommt jetzt den Auftrag, Duarte zu finden, weil wir wissen nicht, wo der ist.
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Die kriegt also den Auftrag und Clearance für alles, was sie irgendwie braucht.
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Sie ist quasi beyond the law.
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Dann gibt es diese Fraktion von Elvi, von der wir wissen, die ist Forscherin.
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Die forscht diese ganzen toten Systeme, hat den Diamanten gefunden.
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Und die nimmt die beiden Kinder, Kara und Xan, mit.
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Kara ist die ältere Schwester. Die sind beide jetzt auch schon viele Jahrzehnte
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alt, aber immer noch wie Kinder vom Äußerlichen her.
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Die nimmt sie jetzt mit und möchte mit denen diesen Diamanten nochmal mehr erforschen.
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Die machen auch mehrere Bewusstseinsreisen hinein. Cara macht das,
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Xan wird abgeschirmt von dem Ganzen.
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Obwohl Amos, der ja auch inzwischen von diesen Repair Droids instand gesetzt
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wurde, die haben alle so eine Bewusstseinsverbindung auch.
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Also dahinter, die tauschen miteinander
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Dinge aus, ohne es zu wissen oder doch zu wissen oder zu ahnen.
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Da ist so eine Verbindung eben über so eine Bewusstseinsebene. keine
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kommunikationstechnik und
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cara berichtet und dann
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kommt halt so langsam die genese von diesen wesen hervor
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in diesem ganzen diamanten wird also klar das waren sehr
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kleine sehr kleine
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wesen in einem see oder in einem
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meer auf einem planeten und in
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diesem meer haben die über licht miteinander kommuniziert Diese Kommunikation
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miteinander über Licht war natürlich dann auch sehr schnell und die konnten
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dann miteinander wie Ameisen so eine Art Hive Mind entwickeln und dieses Hive
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Mind ist dann eben auch in Anführungszeichen grenzenlos.
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Und das ist allerdings immer noch an die Lichtgeschwindigkeit gebunden und die
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Kommunikation aber auch, wie sich dann so herausstellt von diesem Hive Mind,
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von den Protomolekülerfindern, das wurde dann eben auch über diese Ring Station
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konnten die miteinander in die Systeme hinein.
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Reden. Die Rocinante hat ja Theresa mit an Bord und die fliegen jetzt einfach so erstmal rum,
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wissen nicht wohin damit und finden dann aber eine entfernte Cousine von Duarte
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oder so, die auf New Egypt in einem System eine Boarding School hat und das
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sollte versteckt genug sein, um die dahin zu bringen.
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Aber Tanaka, der nicht blöd ist, hat genau den gleichen Schluss gemacht auch.
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Um Duarte zu finden, müssen wir seine Tochter finden.
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Das ist das einzige, wofür er sich noch zu interessieren scheint
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in dieser welt was sie auch gemerkt haben als
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er eben diesen korte zerlegt hat in diesem einen
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meeting obwohl er geistig um nachtet schien und
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dann kommt sie auch darauf von allen
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möglichen orten wäre das vielleicht eine hohe
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wahrscheinlichkeit die fliegen dann da also hin und es
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und holden nach der landung der
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rossi auf diesem planet new egypt wollen die
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zu boarding school bringen dann ist tanaka auf einmal vor
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ihnen hinter ihr sieht amos dann dass da
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auch leute irgendwie scharfschützen mäßig auf den dächern liegen
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es sind noch ferien so dass die high school
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noch kein wirkliches publikum hat das ist ein bisschen absurd und in dem moment
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bricht dann halt irgendwie der kampf aus mit der folge dass im endeffekt holden
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tanaka Tanaka durchs Gesicht schießt,
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allerdings sie damit nicht umbringt und sie wird dann wieder ein bisschen hergestellt,
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muss aber quasi auch wieder zusammenwachsen.
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Amos von hinten von Tanaka angeschossen wird,
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sodass ihm die ganze Brust explodiert, der sich dann später aber wieder aufgrund
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dieser Protomolekül-Substrats selber zusammensetzen kann und auch unverändert
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aus dieser Hinrichtung vorgeht.
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Und Theresa ist dann wieder auf dem Schiff Rossinante und die fliegen dann da wieder weg.
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Tanaka weiß jetzt aber, dass Theresa und Holden und Naomi und Amos,
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also alle Feinde des Laguna Systems quasi vereint sind auf diesem einen Schiff.
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Wir hatten im letzten Buch ja die Gathering Storm von Bobby Draper und Alex flog da auch mit.
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Und die haben in dem Freehold-System,
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das war das System, wo Naomi zum Schluss mit allen hingeflogen ist,
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wo sie ja ursprünglich im siebten Buch den Chef abgeholt hatten,
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um zu umgehen, dass sie drei Jahre lang abgesperrt wurden.
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Da sind sie sie hingeflogen um sich dort zu verstecken in freehold
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so heißt das system fliegt haben die die
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gathering storm auf einem planeten versteckt und oder auf einem planeten versteckt
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da fliegt dann die orsinante hin weil die wollen sich da wieder aufladen also
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sie wollen auf dritter station wo in der gathering storm ist wollen sie dann
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eben neue energie neue sachen so weiterholen aber die.
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Blöd und hat über den
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über das netzwerk der lakonischen truppe wurde
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ein lakonisches schiff was in freehold ist hat dann den drive klum heißt es
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immer also diese diese abgase entdeckt von der rossi nannte hat das gemeldet
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tannaker kommt und ist dann in draper station und hat diesen Armorsuit an und die,
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es kommt zum Shootout sozusagen.
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In dem Shootout ist noch jemand anders involviert.
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Jemand, die von Freehold ist und die Freehold retten möchte und deshalb zwischenzeitlich
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die Rocinante-Crew einsperrt.
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Dann aber merkt, das war ein Riesenfehler und dann die wieder frei lässt.
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Die schaffen es noch auf die Rocinante und die Person selbst schafft das auf
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die Gathering Storm, fliegt mit der Gathering Storm los.
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Bobby Draper ist ja schon tot, wie wir wissen vom letzten Buch und sie ist mit
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ihrer kleinen Crew jetzt auf Kollisionskurs mit dem einen Schiff,
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was die Rocinante entdeckt hat.
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Das kann es auch kaputt machen, sodass die Rocinante fliehen kann,
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weil Tanaka muss abgeholt werden
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von dem zweiten Laconian Ship und bis
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die da gebremst haben und die eingeladen haben hat die
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rossinante so viel vorsprung zum soul gate und halt
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eben diese theresa mit an bord die tochter von duarte wo
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sie nicht riskieren können einfach darauf zu schießen so dass diese selbstmordkommando
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dazu geführt hat dass die rossi noch fliehen konnte obwohl sie eigentlich quasi
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kurz vor der vernichtung standen dann Dann passiert etwas ganz Neues,
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und zwar ein Schiff, auf dem von Alex,
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dem Piloten, der Rossi, der Sohn mit seiner Frau und seinem Kind in ein neues
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System reingehen will, die kommen auch in diesen Rings.
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Und dieser Ringspace ist inzwischen völlig überfüllt, weil da keiner mehr irgendwie
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Ordnung macht und die ganze Zeit man bedroht ist, dass man so Dutchman gehen könnte.
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Und dieses Schiff goes Dutchman. Also die lösen sich auch dann wieder auf.
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Das können auch alle sehen. Aber dann auf einmal, wie von magischer Hand,
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setzt sich das wieder zusammen und ist wieder da.
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Und mit diesem sich wieder zusammensetzen dieses einen Schiffs entstehen ganz komische Effekte.
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Dass alle Menschen im ganzen System beginnen, die Gedanken und Gefühle anderer
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Menschen, teilweise auch in Sprachen, die sie gar nicht verstehen,
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zu erleben und trotzdem alles verstehen.
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Also irgendwie sind Grenzen aufgehoben.
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Und es stellt sich dann irgendwie raus, dass Duarte mit einem Escape Pod auf
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die Ringstation geflogen ist.
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Weil er so viel Protokollmolekül ist, hat er dadurch dieses Artefakt aktiviert.
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Das hat ihn reingelassen und er wurde dann da drinnen verschaltet von den Entitäten,
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diesen Maschinen, halb Maschinen, halb, also diese, du kannst dich vielleicht
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erinnern, die kommen ja auch in der Serie schon vor.
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Und da drinnen wird er dann mit Schläuchen reingelegt und angelegt und hat dann
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über die Ringstation die Möglichkeit, einfach alle zu bestrahlen,
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zu besenden, mit allen in Kontakt zu treten.
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Und will dann eben in seiner großen Vision aus den Menschen auch so ein Hive
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Mind machen, das er dann anführt, damit sie überhaupt überleben können.
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Das kriegen dann alle irgendwie mit, alle erleben das auch so.
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Tanaka geht dann zu einem Psychiater und lässt sich alle Medikamente,
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antipsychotischen Medikamente geben, die sie so finden kann.
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Antipsychotika, die dann dafür sorgen, dass sie diese anderen Gedanken zumindest
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einigermaßen eindämmen können.
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Weil das betrifft wirklich alle naomi und
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laconia die arbeiten jetzt zusammen gegen duarte um
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das irgendwie hinzukriegen und dann kommen
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also lakonische schiffe und auch rebellen schiffe kommen gleichzeitig da an
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in diesem ring space alle so gemäß langsam aber es kommt dann immer mehr die
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gar nicht mehr auf funk reagieren weil sie es auch nicht machen müssen weil
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nämlich Duarte alles irgendwie so ein bisschen schon im Griff hat,
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sodass die alle miteinander schon Hivemind-mäßig verknüpft sind.
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Und das macht es unglaublich schwierig für Naomi dann auch ihre Truppen irgendwie so zu führen,
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dass die sich nicht diesem Hivemind in so Fallen tappen, wo die einfach kontrolliert
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miteinander gegen die Rebellen und die wenigen Laconia-Schiffe angehen können.
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Auf der Ringstation ist dann auch The Falcon, das ist das Forschungsschiff,
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in dem Elvie unterwegs ist, und die Rocinante.
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Die sind miteinander verbunden, um auch zu zeigen, dass jetzt Laconia und Rebellen zusammenarbeiten.
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Die kommen aber nicht in die Ringstation und dann macht der Holden,
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wie er halt ist, Das macht halt einfach etwas, was erstmal irreversibel und seltsam anmutet.
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Er geht zum Catalyst, der ja voller Protomoleküle ist, zieht eine Syringe auf
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und zieht dem Protomoleküle aus dem Körper mit einer Spritze und injiziert die in sich.
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Und dann fliegen und dann sieht er sofort Miller wieder. Miller ist wieder da.
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Und dann fliegen die auf die,
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also Theresa, Tanaka und Holden fliegen zusammen auf die Ringstation und Miller
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ist halt irgendwie auch dabei. Den Holden jetzt immer sehen kann.
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Nicht nur, wenn andere abwesend sind, sondern er kann auch mit Miller reden,
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deshalb denken die von Anfang an, er ist total durchgedreht,
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während er bei Tanaka und Theresa ist.
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Weil Holden Protomolekül drin hat, genauso wie Duarte, öffnet sich der Ring Space,
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die kommen da auch rein und dann graben die sich, und da wird es ein bisschen
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langwierig ehrlich gesagt, dann graben die sich durch die Gänge durch,
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zum Schluss ist es halt so, dass Tanaka Duarte zurückholen soll.
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Der Versuch ist, dass Teresa ihren Vater beschwichtigen kann,
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deshalb war Teresa ja so zentral auch in der Suche,
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Theresa versucht auch mit dem Vater zu sprechen, der hat aber irgendwie kein
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großes Interesse sich da irgendwie umstimmen zu lassen, weil er muss halt über
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dieses Hive Mind den Feind abwehren.
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Theresa wird dann, inzwischen ist sie Teenager, 16 glaube ich,
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wird dann super sauer und stürzt sich dann auf ihren Vater und reißt an diesen
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Schläuchen rum, um ihren Vater zu,
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woraufhin Duarte auch sichtlich schmerzt und entkoppelt wird von diesem System.
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Und Tanaka geht dann nochmal ein obendrauf mit ihrem Kampfanzug,
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sprengt mit dem Kampfanzug diese ganzen Entitäten, diese Maschinen weg,
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um Zugriff auf Duarte zu haben.
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Mit ihren bloßen Händen zerlegt sie dessen Körper, greift rein.
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Also es wird nicht explizit gesagt, aber es ist so ein bisschen,
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als ob sie ihm das Herz aus dem Leibe reißt.
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Während das passiert, wird sie allerdings auch von den anderen Maschinen umgebracht und stirbt dann.
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Und obwohl sie Holden so hasst, muss sie dann zusehen, wie er überlebt und sie stirbt.
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Holden schließt sich dann an diese Schläuche an,
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weil in dem Moment, wo Duata tot ist, kommen auf einmal diese Entitäten aus
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diesem Paralleluniversum rein und fangen an, die die Raumschiffe in der Slow Zone zu zerstören.
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Er schließt sich da irgendwie an und redet dabei mit Holden,
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kontaktiert Amos, als ob die so ein Intercom hätten, weil jetzt alle Protomoleküle und so.
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Sagt Amos, die sollen sich alle fertig machen, abzureisen, so schnell wie es
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geht, aus der Slow Zone raus.
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Er soll aber noch auf Theresa warten. Dann pickt jeder sein Ziel.
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Alex will unbedingt zu seinem Sohn in das System.
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Naomi und die Elvi und so wollen zu Sol System.
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Alle verlassen langsam die Slow Zone und Holden, wenn er sich da verkoppelt
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mit Protokoll und Molekül sieht, was Sache ist. Und zwar sieht er,
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dass halt diese Station,
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Diese Ringstation mit diesen Gates, die ist quasi wie ein Splitter in einem
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anderen Universum, was da so drin steckt. Also den Raum gibt es eigentlich nicht.
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Den gibt es irgendwie zwischen den Universen und in beiden Universen ist er irgendwie sichtbar.
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Und deshalb ist diese Ringstation auch der Ort, an dem diese Durchbrüche von
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dem anderen Universum wieder kommen.
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Und er kann mit seiner Kraft gerade so noch diese ganzen, wie so ein Zelt,
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das so aufrechterhalten.
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Und dann sagt er allen jetzt, okay, entscheidet euch, wo ihr hingeht.
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Danach bricht hier alles zusammen und ihr müsst euch ein System aussuchen,
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wo ihr für immer sein werdet.
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Und dann sagt Miller ihm noch so, naja, da warst du immer der,
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der sagt, jeder darf alles für sich selbst entscheiden.
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Jetzt entscheidest du für die gesamte Menschheit, dass du das hier implodieren lässt.
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Und er sagt ja so ist es und lässt los
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und dann implodiert alles und dieser
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splitter der eben das andere
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universum so kratzt dass die immer
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wieder angreifen wird damit aus dem
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anderen universum gezogen bildlich gesprochen und das
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ganze implodiert und dann ist gut damit ist es eigentlich dann auch zu ende
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und das ist dann so ein bisschen so wo ich dann weiß ich meinte die die bücher
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7 und 8 die fand ich echt spannend zu lesen das öffnet noch mal so ganz viel
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neues auf einer ganz großen skala und diese drei qualitäten von newtonscher physik,
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mit der alles losgeht, dann so eine Form der Quantenphysik, in der allerdings
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Lichtgeschwindigkeit immer noch ein Thema und eine Grenze ist,
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die das Protomolekül bringt und dann eben diese auf einer Bewusstseinsebene.
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Translokale Wirksamkeit von dieser anderen Universität, weil ich sage mal,
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wir gerade in der UDK sind, Universum. Und das fand ich, das passt irgendwie
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ganz gut zusammen, so eine Hierarchie. Das fand ich sehr spannend.
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Aber zum Schluss, wenn du dann halt so ein Showdown hast, wo dann irgendwie
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so ein verrückter Hitler an Schläuchen angeschlossen ist und dann symphonisch
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seine ganze Menschheit regiert, dann wird das schon fast, finde ich, wieder ein bisschen,
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ja, hat mir nicht so gut gefallen.
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So, das ist quasi mein Fazit. Mein Fazit ist, es ist alles gelöst und auch,
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wie wir ja mal gesagt haben, Wikipedia-Plausibility irgendwie gut genug erklärt,
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dass man sagt, ja, passt schon,
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aber es ist so ein bisschen anti-climatic.
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Also so, es gibt so einen Satz, den finde ich beispielhaft dafür,
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dass es anti-climatic ist, weil die dann, steht dann irgendwie so drin,
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when holden let go,
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also das ist jetzt, ich paraphrasiere, ich weiß nicht mehr genau. Äh.
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An energy blast went through the universe that was only met by the,
0:55:23–0:55:26
that was only surpassed by the Big Bang itself.
0:55:26–0:55:30
Also so irgendwie, also wo du dann versuchst dramatisch zu werden,
0:55:30–0:55:35
indem du es sagst, aber nicht indem du es, ja es gibt ja die Sache show don't tell.
0:55:35–0:55:39
Und wenn man jetzt sagt, das ist jetzt das Dramatischste, was es jemals gab,
0:55:39–0:55:45
heißt das ja auch in gewisser Weise, man muss das sagen, weil man konnte es narrativ nicht zeigen.
Florian Clauß
0:55:45–0:55:50
Ja, aber vielleicht ist es auch immer so, dass woran dann die großen Erzählungen
0:55:50–0:55:54
scheitern, das irgendwie in so einen Plausibilitätspunkt zu bringen.
0:55:54–0:55:59
Das Ende, was dann halt nochmal irgendeinen Showdown einlöst, der nie da war.
0:55:59–0:56:04
Und wir haben ja einige, einige von diesen E-Pen.
Micz Flor
0:56:05–0:56:09
Ja, das ist aber natürlich auch eine wichtige Frage, weil wir hatten jetzt in
0:56:09–0:56:12
der letzten Folge gerade Hyperion oder Ilium, beides Bücher,
0:56:12–0:56:15
die ich sehr schätze, die eben mit dem Offenen bleiben.
0:56:15–0:56:20
Bei Ilium beginnt der Kampf der Götter gegen die Menschen mit der Hilfe der Moravex.
0:56:21–0:56:27
Bei Hyperion laufen sie Richtung Zeitgräber, ohne dass wir wissen,
0:56:27–0:56:28
was als nächstes überhaupt passieren könnte.
0:56:29–0:56:31
Das heißt, der Cliffhanger macht das Ganze dann irgendwie befriedigend,
0:56:31–0:56:34
was ja absurd ist, weil man sollte denken, es sei unbefriedigend.
0:56:34–0:56:40
Aber in dem Moment, wenn es wirklich zu Ende geführt wird, dann sind wir in
0:56:40–0:56:45
so einem Heldenzyklus, so wie Herr der Ringe oder so. Und zum Schluss dann alle
0:56:45–0:56:46
auf die Schiffe steigen und wegfahren.
0:56:47–0:56:50
Ja, und das ist dann oft anti-climatic.
0:56:51–0:56:55
Das war bei Herr der Ringe auch so, dass du zum Schluss denkst, ach ja, jetzt gehe ich.
0:56:57–0:57:01
Ich gehe auch. Ich komme auch mit.
0:57:02–0:57:05
Müsst ihr wirklich gehen? Ja, wir müssen wirklich gehen.
Florian Clauß
0:57:05–0:57:08
Ja, aber dann muss man halt irgendwie so einen zurücklassen,
0:57:08–0:57:09
der die Geschichte aufschreibt.
0:57:10–0:57:16
Das ist der Sam, der wird dann quasi wieder der Hobbit, der der Erzähler ist und tradiert.
0:57:17–0:57:22
Ja, ich bin aber wirklich beeindruckt von der Detailgenauigkeit der Geschichte,
0:57:23–0:57:29
die du jetzt alles irgendwie so aus dem Kopf erzählt hast und in deiner Geschwindigkeit.
Micz Flor
0:57:29–0:57:30
Genau, das ist dann...
Florian Clauß
0:57:31–0:57:34
Jetzt irgendwie, also mächtig beeindruckend.
Micz Flor
0:57:34–0:57:36
An unserem Publikum, spot the mistakes.
0:57:39–0:57:42
Ja, das war so ein bisschen der Elevator-Pitch für den längsten Elevator der Welt.
Florian Clauß
0:57:43–0:57:47
Genau, der Elevator, der ins Weltall geht. Raumschule, Raum,
0:57:47–0:57:51
Raum, Space-Fahrstuhl.
Micz Flor
0:57:51–0:57:57
Ja, das war ja von Arthur C. Clarke. Arthur C. Clarke hat das als Konzept entwickelt.
Florian Clauß
0:57:57–0:58:00
Und die Piratenpartei hat das ins Programm mit aufgenommen.
Micz Flor
0:58:00–0:58:01
Ah, wirklich?
Florian Clauß
0:58:01–0:58:01
Ja, ja.
Micz Flor
0:58:01–0:58:06
Und das ist ja auch bei dem Ilium, bei dem Ring Space, das heißen die glaube
0:58:06–0:58:11
ich auch was immer, diese Earth Space, Rings, Earth Rings, dass genau das dann
0:58:11–0:58:14
irgendwie da auch nochmal Anwendung findet.
Florian Clauß
0:58:14–0:58:20
Ja Mitch, vielen Dank für diese Episoden, Zusammenfassungen.
Micz Flor
0:58:20–0:58:21
Nichts zu danken.
Florian Clauß
0:58:21–0:58:29
Ich bin ja nicht viel zu Wort gekommen, außer dass ich irgendwie eben lautmalerisch
0:58:29–0:58:31
deine Erzählungen ausgeschmückt habe.
Micz Flor
0:58:31–0:58:35
Du warst mein stiller Dirigent, du warst mein Duarte. An deiner Reaktion habe
0:58:35–0:58:38
ich immer gemerkt, ob ich zu schnell bin oder zu langsam, ob ich dich verloren
0:58:38–0:58:39
habe oder noch bei dir bin.
0:58:40–0:58:42
Und weil ich ja auch bei vielen Folgen nicht mehr schneide.

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"For instance, does anyone here know why he or she was chosen by the Shrike Church and the All Thing to go on this voyage?" -- Sol Weintraub, Hyperion, Chapter 1

In unserer kleinen Podcast-Serie zu Dan Simmons besprechen wir heute 'Hyperion'. Dieser Science-Fiction-Roman von 1989 folgt sieben Pilger:innen auf dem Weg zu den Zeitgräbern des Planeten Hyperion. Auf ihrer Reise erzählen sie sich gegenseitig von ihrer Beziehung zu diesem Planeten und dem mystischen 'Shrike', einer rätselhaften humanoiden über drei Meter großen Kreatur aus Stahl und Klingen. Um diese totbringende, scheinbar unsterbliche, gottgleiche Gestalt, die sich durch die Zeit bewegen kann, hat sich die Kirche des Shrike gebildet, die aus tausenden von Bewerber:innen genau diese sieben für die letzte Pilgerfahrt ausgewählt hat. Was sie so besonders macht, genau das versuchen die Pilgernden durch ihre einzelnen Geschichten herauszufinden. In der vielschichtigen Struktur des Romans entblättert Dan Simmons die Welten von 'Hyperion' in unterschiedlichsten Genres. Wir nutzen Simmons' literarischen Kniff in Hyperion, eine Reihe von kurzen Erzählungen mittels einer Rahmenerzählung ineinander zu verweben, um über E.T.A. Hoffmanns 'Die Serapions-Brüder' und die 'Canterbury Tales' von Geoffrey Chaucer zu sprechen, die ebenfalls mit Rahmenhandlungen arbeiten. Aus letzterem lesen wir die Ansprache des Wirts vor, mit der er die Pilernden zum Erzählen bewegt.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:04
Dokumente, die dann jemand zusammenführt und nacherzählt. In gewisser Weise
0:00:04–0:00:08
ist Dracula ja auch so ein Thema, wo so einzelne unterschiedliche Medien zusammengestellt
0:00:08–0:00:11
werden, in Reihen voll gebracht werden, um eine Geschichte zu erzählen.
0:00:11–0:00:13
Die Idee von so einer Rahmenhandlung.
0:00:20–0:00:21
Bei Hyperion gibt es das eben.
Florian Clauß
0:00:22–0:00:23
Hyperion von?
Micz Flor
0:00:24–0:00:24
Dan Simmons.
Florian Clauß
0:00:25–0:00:26
Und wie kommst du auf Dan Simmons?
Micz Flor
0:00:26–0:00:34
Das Das ist jetzt die Serie. Wir sind im dritten Teil und sind Folge 47.
Florian Clauß
0:00:34–0:00:39
Folge 47 von eigentlichpodcast.
0:00:39–0:00:45
Eigentlich-podcast.de Ja, wir sind zu meiner linken Läuft.
Micz Flor
0:00:45–0:00:45
Mitch.
Florian Clauß
0:00:46–0:00:50
Und ich bin Flo. Hallo und herzlich willkommen bei dem Podcast,
0:00:50–0:00:53
bei dem wir im Laufen reden und laufend reden. denn?
Micz Flor
0:00:54–0:00:57
Jetzt gehen wir einfach mal über das Ziel kurz hinaus, weil ich es gerade ganz
0:00:57–0:01:01
lustig finde, passt irgendwie zu dem Grab an, dass wir gleich gehen.
0:01:01–0:01:04
Dieser Friedhof ist komplett leer und ich habe vorhin schon mal geguckt,
0:01:04–0:01:05
dass ich es gleich finde, auch wenn ich davor schon war.
0:01:07–0:01:10
Aber es gab genau einen Mann, der telefonierend auf einer kleinen Bank in der
0:01:10–0:01:13
Nähe genau dieses Grabe sitzt und dass wir jetzt gehen.
Florian Clauß
0:01:14–0:01:17
Ach, und dann sind wir vorbeigegangen. Okay, das heißt, also ihr merkt,
0:01:17–0:01:18
wir sind wirklich im Laufen.
0:01:19–0:01:24
Alle Tracks, die wir während unserer Folgen ablaufen, findet ihr auf unserer Netzseite.
0:01:25–0:01:28
Die nehmen wir dann auf und stellen die dann da.
0:01:28–0:01:32
Also das heißt, Trecks zum Nachlaufen meistens in und um Berlin.
0:01:33–0:01:39
Hier tatsächlich auf dieser Strecke haben wir uns schon mal mit anderen Episoden
0:01:39–0:01:41
gekreuzt. Mit, du kennst die noch?
0:01:43–0:01:44
Konrad Zuse.
Micz Flor
0:01:44–0:01:47
Zuse, genau. Da sind wir hier dran vorbeigelaufen.
Florian Clauß
0:01:47–0:01:51
Und ich war noch nie drin in dem Friedhof und das ist wirklich ein kleiner Ort der Stille.
0:01:51–0:01:55
Ich bin positiv überrascht. Ich mag eh Friedhöfe total gerne.
0:01:55–0:01:58
Das erste, was ich auch in Paris immer mache, ist auf den Friedhof zu gehen,
0:01:58–0:02:02
weil die sind nochmal richtig eindrucksvoller.
0:02:04–0:02:08
So, also was hast du dir jetzt? Den Connect möchte ich gerne.
Micz Flor
0:02:08–0:02:12
Hier zu diesem Grab hin, weil hier gibt es auf diesem Friedhof gibt es eine
0:02:12–0:02:13
Reihe, die Familie Mendelssohn.
0:02:16–0:02:18
MusikerInnen, MathematikerInnen, die sind hier auch präsent.
0:02:18–0:02:22
Aber ein Grab, was viele kennen, manche Berliner, die zuhören,
0:02:22–0:02:27
wissen vielleicht schon, wo wir drauf hinaus wollen, ist das Grab von E.T.A. Hoffmann.
Florian Clauß
0:02:27–0:02:28
Das ist E.T.W.
Micz Flor
0:02:29–0:02:35
Ja, interessant, das weiß ich jetzt auch nicht. gleich mal wilhelm stadt hier
0:02:35–0:02:39
erwähnte aus verehrung für mozart stadt wilhelm amadeus steht hier unten noch
0:02:39–0:02:45
als erklärer nicht weitersucht sondern das muss es sein er,
0:02:46–0:02:48
wird hier ausgezeichnet auf dem grabstein im amt als
0:02:48–0:02:52
dichter als tonkünstler und als maler die es
0:02:52–0:02:56
gibt auch so eine etf mann gemeinschaft und die haben immer das
0:02:56–0:02:59
war glaube ich sogar januar oder februar ich glaube zum todestag eine
0:02:59–0:03:02
zeit lang da gab es immer einen schönen artikel mit foto trafen
0:03:02–0:03:06
sich dann immer ein paar hier und haben mit wein angestoßen am
0:03:06–0:03:12
grab in als es noch so richtig kalt und dunkel war ich möchte hier anfangen
0:03:12–0:03:17
obwohl es eigentlich um den simmons hyperion geht weil wir sind in berlin und
0:03:17–0:03:23
es gibt ein sehr sehr schöne sehr schöne dokument Dokument, Geschichte,
0:03:24–0:03:26
Sammlung eben von E.T. Hoffmann.
0:03:27–0:03:30
Die heißt Serapions Brüder. Hast du davon mal gehört?
Florian Clauß
0:03:30–0:03:30
Nee.
Micz Flor
0:03:31–0:03:36
Die wurde von 1819 bis 1821 von ihm mehr oder weniger zusammengestellt.
0:03:37–0:03:40
Also da gab es eine ganze Reihe von Artikeln von Kurzgeschichten.
0:03:40–0:03:43
Eine ganz bekannte Geschichte wurde da auch noch mal mit reingenommen.
0:03:43–0:03:47
Nussknacker und Mausekönig, was man ja auch immer mit Kindern als Ballett so
0:03:47–0:03:48
oft vor Weihnachten guckt.
0:03:49–0:03:52
Und von Serapions Brüder bin ich drauf gestoßen per Zufall.
0:03:53–0:03:56
Ich musste das auch nur nachrecherchieren. Ich glaube, der Bayerische Rundfunk
0:03:56–0:04:00
2006 hat eine zwölfteilige Serie gemacht davon als Audio.
0:04:00–0:04:03
Und die macht richtig Spaß. Also die ist total schön.
0:04:03–0:04:07
Ich habe da ein ganzes Wochenende das durchgehört und gleichzeitig renoviert.
0:04:07–0:04:10
Also einfach so einen Audio-Raum hergestellt.
0:04:11–0:04:16
Nur Jungs oder junge Männer, die dann quasi leicht alkoholisiert diese Rahmenhandlung
0:04:16–0:04:20
um diese einzelnen Geschichten, wie zum Beispiel auch Nussknacker und Mausenkönig
0:04:20–0:04:23
bestreiten, die sich die Serapionsbrüder nennen.
0:04:24–0:04:28
Und das waren wohl auch wirklich eine Gruppe um E.T.A.
0:04:28–0:04:34
Hoffmann, so ein literarischer Kreis, die sich auf den...
0:04:35–0:04:41
Auf den Mönch und Märtyrer, heißt das dann, glaube ich, Serapion bezogen haben, der im 12.
0:04:41–0:04:47
Jahrhundert ursprünglich aus Schottland oder Irland in Spanien landete und dann
0:04:47–0:04:52
Teil von so einem Orden wurde, der versuchte, Christen im umgebenden islamischen Raum,
0:04:52–0:04:54
die versklavt waren oder gefangen
0:04:54–0:04:58
waren, rauszukaufen, also nicht mit dem Schwert, sondern mit Geld.
0:04:58–0:05:02
Und der dann selber in so einem Tausch sich selbst als Pfand eingelegt hat,
0:05:02–0:05:06
um einige von den Christen frei zu bekommen.
0:05:06–0:05:09
Dann kam das Geld aber nicht rechtzeitig nach Algier zurück.
0:05:10–0:05:15
Und er wurde dann von dem islamischen Herrscher in der Region an so ein,
0:05:15–0:05:18
also nicht so ein christliches Kreuz, sondern dieses Diagonale-Kreuz,
0:05:18–0:05:24
wie heißt es nochmal, mit M, also diese auch für Zugschranken.
0:05:24–0:05:29
Auf jeden Fall wurde Serapion da drangenagelt und dann zerstückelt.
0:05:31–0:05:34
Und wurde so der erste Märtyrer dieses Ordens in Spanien.
Florian Clauß
0:05:34–0:05:36
Das heißt, von welcher Zeit sprechen wir da?
Micz Flor
0:05:36–0:05:38
Das war jetzt im 12. Jahrhundert.
Florian Clauß
0:05:38–0:05:39
Ist das eine Fiktion?
Micz Flor
0:05:39–0:05:42
Das ist, ja, also man weiß nicht genau, wann er geboren ist,
0:05:42–0:05:46
aber der Tod, und da gibt es Dokumente zu, der war wohl auch von Richard Löwenherz,
0:05:46–0:05:48
wenn ich mich recht erinnere, war der auch irgendwie verbandelt.
Florian Clauß
0:05:49–0:05:53
Und das war dann halt zur Zeit des Kalifats dann in Andalusien.
0:05:53–0:05:55
Oder, nee, das war Algier, hast du gesagt.
Micz Flor
0:05:55–0:05:59
Algier wurde er hingerichtet, aber das war damals, damals, wie hieß es nochmal,
0:05:59–0:06:04
also war ja Spanien, Portugal, Gibraltar, Andorra, hieß ja damals noch anders,
0:06:04–0:06:08
Iberische Halbinsel war das, glaube ich, alles. Und da war eben Nord...
Florian Clauß
0:06:09–0:06:09
Afrika.
Micz Flor
0:06:10–0:06:14
Nordafrika sowieso eben islamisch und man hat, ja, egal.
0:06:15–0:06:18
Aber auf jeden Fall ist es lustig, Serapionsbrüder benennen sich nach etwas,
0:06:18–0:06:21
was ich nicht recherchieren konnte, nämlich die nennen das diesen,
0:06:23–0:06:23
serapionische oder,
0:06:27–0:06:31
die sie als Schriftsteller, es sind jetzt nur Männer, brauche ich nicht gendern,
0:06:32–0:06:36
nutzen, dass man alle seine Dinge sich innerlich schon mal ein Bild herstellt.
0:06:36–0:06:38
Also man stellt von allem, was man schreibt, innerlich schon mal ein Bild her,
0:06:38–0:06:42
bevor man es aufs Papier bringt, um auch sicherzustellen, dass es erlebbar wird.
0:06:42–0:06:47
Was mich so ein bisschen an unsere Gestalttherapie über diese Phänomenologie,
0:06:47–0:06:51
also dass man sich selber als Körper, als Instrument, als Resonanzraum seiner
0:06:51–0:06:55
eigenen Geschichte nicht bildhaft schon mal mit dem, was man gerade verfasst,
0:06:55–0:06:58
auseinandersetzt, damit das in Anführungszeichen vielleicht nicht zu verkopft
0:06:58–0:07:02
oder abstrakt wird, sondern wirklich auch erlebbar für die, die es lesen.
Florian Clauß
0:07:02–0:07:08
Und das ist jetzt eine Schreibhaltung, die E.T. Hoffmann mit entworfen hat?
0:07:08–0:07:11
Oder ist das in der Geschichte von E.T. Hoffmann?
0:07:11–0:07:17
Wir sind jetzt mitten in einer Dan Simms-Folge, Teil 3. Und jetzt ist die Geschichte,
0:07:17–0:07:18
schnuckt die Geschichte. E.T.
Micz Flor
0:07:18–0:07:23
Hoffmann ist aus der Romantik, wo es auch sehr viel eben immer um individuelle
0:07:23–0:07:25
Schicksale, Außenseiter und sowas ging.
0:07:25–0:07:31
Und diese Idee, dass man ganz viel Wert darauf gelegt hat, sich mit dem zu identifizieren
0:07:31–0:07:35
und da Bilder zu entwerfen, zu beschreiben, das liegt, glaube ich,
0:07:35–0:07:38
so ein bisschen einfach in der Zeit, das nicht genau seins.
Florian Clauß
0:07:38–0:07:43
Das Illuminieren ist ja dann letztendlich auch eine technische Geschichte geworden
0:07:43–0:07:47
mit der Fotografie, die sich dann auch jetzt nicht zu dem Zeitpunkt, aber 40 Jahre später,
0:07:47–0:07:51
also ich glaube, das ist dann dieser Zeitgeist, der sich dann vielleicht auch
0:07:51–0:07:54
erstmal in so einer künstlerischen Gattung wie in der Literatur niederschlägt.
Micz Flor
0:07:54–0:08:01
Ja, und für mich wäre das das kleine erste Kapitel dieser Episode abgeschlossen.
0:08:01–0:08:05
Also Serapions Brüder ist eine Geschichte, wie es viele gibt,
0:08:05–0:08:10
eben auch Hyperion, die eine Rahmenhandlung hat. In dieser Rahmenhandlung philosophieren
0:08:10–0:08:14
oder plaudern junge, schreibende Männer über die Geschichten,
0:08:14–0:08:15
die sie sich gegenseitig erzählen.
0:08:16–0:08:19
Und das ist in Hyperien auch.
0:08:19–0:08:22
Und ich wollte einfach E.T. Hoffmann einfach einmal irgendwie,
0:08:23–0:08:24
keine Ahnung, vielleicht mal inhaltlich nochmal.
Florian Clauß
0:08:24–0:08:29
Das heißt, wir haben hier so eine übertragbare Rahmenerzählung in Form dieser
0:08:29–0:08:31
Brüder. Und die treffen sich jedes Mal hier am Grab.
Micz Flor
0:08:32–0:08:36
Das ist die Gemeinschaft. Es gibt jetzt inzwischen auch regelmäßig Tagungen,
0:08:36–0:08:40
aber ich glaube, so ein eher informelles Treffen war hier auch in der Vergangenheit
0:08:40–0:08:43
schon, dass E.T.A. Hoffmann Fans, würde man vielleicht eher sagen.
Florian Clauß
0:08:43–0:08:43
Fans?
Micz Flor
0:08:44–0:08:44
Fans.
Florian Clauß
0:08:44–0:08:46
Fans, also die Fanboys.
Micz Flor
0:08:46–0:08:48
Only Fans treffen sich dann hier.
Florian Clauß
0:08:48–0:08:52
Okay, und das, was du gehört hast, war eine Produktion?
Micz Flor
0:08:52–0:08:57
Ja, das ist 2006. Es war damals im BBR Hörspielpool, glaube ich.
0:08:58–0:09:02
Wobei 2006 war es wahrscheinlich auf CD, es kam später wahrscheinlich ein Hörspielpool.
0:09:02–0:09:05
Aber das Original, zwölf Episoden, ich habe gesucht.
0:09:05–0:09:09
Ich habe lustigerweise den zwölften Teil auch noch im BA Hörspielpool auf so
0:09:09–0:09:12
einer Unterseite gefunden, im Web und nicht im Podcast.
0:09:13–0:09:16
Den hat vielleicht einfach jemand vergessen zu löschen, aber die anderen elf
0:09:16–0:09:18
sind leider gerade aktuell nicht abrufbar. Aber schade.
0:09:18–0:09:23
Wenn man sich einen Alert setzt, die rotieren ja ihre eigenen Archive immer
0:09:23–0:09:24
wieder durch die Podcasts.
Florian Clauß
0:09:24–0:09:29
Okay, okay, das war jetzt ein geschichtlicher Einstieg.
0:09:29–0:09:34
Es geht weiter mit Hyperion. Hyperion ist das wievielte Buch von Dan Sims?
0:09:34–0:09:40
Ich glaube, das ist eines der bekanntesten von dem Autor. Von Dan Sims, dann Hyperion.
Micz Flor
0:09:40–0:09:48
Also wir hatten ja King, The Song of Kali war 85 sein erstes Buch,
0:09:48–0:09:53
was erschien. Das war noch überschaubar umfassend und 1989 kam Hyperion raus.
0:09:54–0:09:58
Und Hyperion, und das ist halt eben das, was ich hier so klar machen wollte,
0:09:58–0:10:03
ist eben auch so eine, hat so eine Rahmenhandlung, wo wir das auch noch kennen.
0:10:03–0:10:07
Zum Beispiel ist bei Tausend eine Nacht, da gibt es eine Rahmenhandlung.
0:10:07–0:10:12
Es gibt aber auch in der deutschen Literatur Wirtshaus zum Spessart.
0:10:12–0:10:15
Da gibt es ja auch die Leute, die sich im Wirtshaus zum Spessart treffen.
0:10:16–0:10:19
Kann ich auch jedem empfehlen, mal Wikipedia zu suchen, weil die versuchen dann
0:10:19–0:10:22
zu identifizieren, was denn das Wirtshaus zum Spessart ist.
0:10:22–0:10:25
Für Leute, die halt irgendwie den Spessart so ein bisschen kennen.
0:10:25–0:10:26
Ich komme aus der Gegend.
0:10:26–0:10:31
Da ist dann irgendwie so eine Bundesstraße im Schatten und die Straße ist halt
0:10:31–0:10:35
so breit, dass dieses Haus, was so rangeflanscht ist, wo dann irgendwie auch
0:10:35–0:10:39
neu angebaut wird, oder so völlig lieblos, das könnte das Wirtshaus zum Spessart,
0:10:39–0:10:41
das war früher mal eine Post und so.
0:10:42–0:10:46
Und da ist es ja auch so, dass zum Beispiel die, mit dem Kohlepeter,
0:10:46–0:10:52
Munk Kohlepeter, ich glaube, das kalte Herz ist zum Beispiel auch eine Geschichte,
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die eingebettet ist in diese.
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Geschichte von Wirtshaus zum Spessart.
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Und diese Rahmenhandlungen, die können unterschiedlich dominant sein.
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In dem Fall von Serapion's Brüder plaudern die einfach, Witzers zum Spessar
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warten die nachts einfach, unterhalten sich gegenseitig, dass sie nicht einschlafen,
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dass die Räuber sie nicht überfallen.
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Und bei Hyperion ist es auch so,
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dass sich sieben Pilger auf dem Weg zu einem Planeten mit dem Namen Hyperion treffen.
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So, jetzt sind wir raus.
Florian Clauß
0:11:33–0:11:38
Genau, jetzt sind wir ganz kurz zur Lokalisation, nein, das machen wir jetzt
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nicht, wir sind am Meringendamm, wir sind hinterm Halleschen Tor,
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Meringendamm, direkt an dem Friedhof.
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Und gehen jetzt, ja mal gucken, wo uns der Wind hintreibt oder der Mitsch mit seiner Geschichte.
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Aber wir suchen uns mal wieder so ein paar Nebenstraßen.
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Das heißt, so professionell, dass wir die leisen Straßen von Berlin abgehen, sind wir noch nicht.
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Wir kommen immer wieder an Kreuzungen und größeren Straßen vorbei.
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Also seht uns das Nebengeräusch nach.
Micz Flor
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Ja aber ich werde einfach vielleicht dieses dieses hintergrundrauschen
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nutzen um ein bisschen was vorzulesen weil
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hyperion wird immer wieder eben auch
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eingeleitet mit dem verweis darauf dass es
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ähnlich strukturiert ist wie die canterbury tales und die
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canterbury tales die sind aus dem vierzehnten jahrhundert und
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das ist eine wallfahrt die einige machen die
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werden auch einzeln so beschrieben vorher da ist der ritter da
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sind unterschiedliche leute und ähnliches bei
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hyperion auch und bei canterbury
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tales gibt es dann auch so eine rahmenhandlung die nicht unähnlich ist
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weil hier ist es ein wird ich lese das mal kurz vor das ist
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jetzt die deutsche version die sich
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trotzdem reimt im original ist
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es eben aus england und da
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so war der wird sagt sowohl anständig
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war des wirtes wesen als er
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zum hofmarschall auserlesen sein wuchs war
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stark tief lag sein augenpaar in tschepe
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kenne ich nicht was ist selbst kein besserer bürger
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war gewandt und klug und gerade heraus er sprach in nichts ist ihm an männlichkeit
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gebracht dazu war ein aufgeweckter mann gleich nach dem abendessen hupe an in
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heiterer laune dies und das zu sprechen und Und als berichtigt waren unsere Zechen, begann er also.
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Da hinten kommt die Feuerwehr. Auf jeden Fall sagt hier der Wirt,
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sagt all den Leuten, die auf der Wallfahrt sind, sagt er.
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Also begann er also. Wahrlich, meine Herren, willkommen heiße ich euch hier herzlich gern.
0:13:51–0:13:56
Denn meiner Treue, wenn ich nicht lügen soll, sah mein Gasthof ich noch nie
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so voll in diesem Jahr wie heute am Tag er ist. Gerne möchte ich euch erheitern,
0:14:00–0:14:06
darum wisst, dass ich mir eben einen Scherz erdacht, der vielen Spaß und keine Kosten macht.
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Ihr geht nach Canterbury, eure Pfade, beschirme Gott und seines Märtyrers Gnade.
0:14:12–0:14:18
Und sicher weiß ich, dass ihr euren Weg zu kürzen denkt durch heiteres Gespräch.
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Denn unbehaglich wahrlich ist es so dumm, einherzureiten wie der Stein so stumm.
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Drum wird es mich, wie ich schon sagte, freuen, euch angenehm und lustig zu
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zerstreuen. Und wenn ihr insgesamt des Willens seid, mir zu gehorchen und mit
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Volksamkeit dasjenige zu tun, was ich euch weise.
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Bei meines Vaters Seele, seid auf der Reise, ihr Morgen dann nicht hochvergnügt
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und munter, schlagt mir den Kopf von meinem Rumpf herunter, macht keine Worte, hebt entpor die Hände.
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Und dann jetzt der Erzähler hinter dem Wirt, der sagt, wir waren rasch mit dem
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Entschluss zu Ende und schienen nicht wert, es lang zu beraten.
0:14:55–0:15:00
Wir gingen schlicht hin drauf ein und baten, ihm kundzumachen, was im Sinn ertrage.
0:15:01–0:15:05
Nun, Herren Sprache, hört, was ich euch sage, doch bitte ich dringend,
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Nehmt es mir nicht krumm, denn kurz und gut, es handelt sich darum,
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es soll jeder von euch vier Geschichten den Weg zu kürzen auf der Fahrt berichten.
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Zwei während wir nach Canterbury wandern und auf dem Heimweg dann die beiden anderen.
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Der aber, welcher schließlich unter allen von Abenteuern, die einst vorgefallen,
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das Beste vorgetragen hat, das heißt, was euch erbaut, wie er Götz zumeist,
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erhält zum Lohn dafür in diesem Haus auf Kosten aller einen Abendschmaus.
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Wenn wir von Canterbury heimwärts kehren und gern will ich eure Lust zu mehren
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auf eigene Kosten selber mit euch reiten und euch als Führer auf der Fahrt begleiten.
0:15:46–0:15:54
Also das ist quasi das Setup in Canterbury Tales, auf das Dan Simmons sich dazu berufen scheint.
Florian Clauß
0:15:54–0:16:01
Also im Prinzip geht es hier um sich die Zeit mit Geschichten zu vertreiben, Ja.
0:16:01–0:16:04
Weil damals gab es noch keine Streaming-Services, hatten wir auch schon mal.
Micz Flor
0:16:04–0:16:07
Ja, genau. Die gibt es dann jetzt bei Hyperion schon.
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Aber das Ding ist, dass hier jetzt sich sieben Pilger in einem Raumschiff treffen.
0:16:16–0:16:21
Wir steigen auch total mittendrin ein. Der Konsul erwacht, das ist einer der sieben Pilger.
0:16:22–0:16:26
Und dann treffen sich alle Pilger zum ersten Mal. Warum gepilgert wird, erkläre ich dir gleich.
Florian Clauß
0:16:26–0:16:31
Ja, das ist eigentlich ein total schönes Setup, weil wenn man sich jetzt Sci-Fi
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Geschichten anguckt, dann ist es ja immer so, dass,
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Handlungen durch Aktionen passiert. Es tritt irgendein Ereignis ein und dann
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gibt es halt irgendwie und natürlich gibt es im Science-Fiction-Bereich alle
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möglichen Handlungen, die man sich ausdenken kann.
0:16:49–0:16:53
Aber, und ich glaube, da fällt mir nur noch Stanislaw Lem ein,
0:16:54–0:16:59
ist die Zeit dazwischen. Weil es gibt so viel Reisezeit bei Science-Fiction,
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die nie thematisiert wird.
0:17:01–0:17:07
Bis auf Stanislaw Lem mit dem Raumfahrer Perks, der auch dann aus lauter Langeweile
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dann auch sich irgendwelche Sachen ausdenkt.
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Und das finde ich eigentlich ein total gutes Setup, dass man dann dieses Warten
0:17:16–0:17:22
auf die Ankunft auch entsprechend so mit Geschichten auflädt.
Micz Flor
0:17:22–0:17:26
Ja, und das ist interessant, dass du das sagst, weil nämlich gerade hier es
0:17:26–0:17:29
auch so ist, dass die eine ganz besondere Form des Reisens gewählt haben,
0:17:29–0:17:31
um zum Planeten Hyperion zu kommen.
0:17:31–0:17:35
Und das gibt ja, das kennen wir schon aus der Ilium-Folge, gibt es ja diese
0:17:35–0:17:39
Farcaster-Systeme in der Logik, in den Welten von Dan Simmons.
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Farcaster heißt, du kannst von jetzt auf...
Florian Clauß
0:17:41–0:17:44
Faxe? Das heißt, glaube ich, in der deutschen Übersetzung Fax.
Micz Flor
0:17:44–0:17:45
Ah, du wirst ja durchgefaxt.
Florian Clauß
0:17:45–0:17:49
Ja, ja, du wirst im Prinzip... Ich habe übrigens ein bisschen weiter gelesen.
Micz Flor
0:17:49–0:17:49
Oh!
Florian Clauß
0:17:49–0:17:57
Ja, ja, ja. Nachdem ich auch von anderen Freunden des Podcasts gesagt bekommen habe, lies das weiter!
0:17:58–0:18:02
Und ich finde es toll.
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Das ist wirklich so ein schöner kurz vor das Bett gehen, ein paar Seiten lesen,
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bringt einen total runter.
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Ist aber auch aufregend. Aber die Fax ist ja so, die funktionieren ja so,
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dass quasi die Cloud in Illium für diese Menschen,
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haben ja sämtliche Geninformationen gespeichert und du wirst durch so einen
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Fax komplett auseinandergesetzt.
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Du bist quasi tot und wirst dann komplett neu aufgebaut. Deswegen funktioniert
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das für die ewige Jüdin nicht, weil sie ja außerhalb der Cloud ist und nicht
0:18:34–0:18:36
mehr ins Memorium eingeschrieben ist.
Micz Flor
0:18:36–0:18:41
Ah, damit haben wir die eine Frage vom letzten Mal auch, weshalb die dann nicht...
Florian Clauß
0:18:41–0:18:46
Genau, sie kann nicht faxen, weil sie quasi so ein Outlaw ist und nicht in dieser
0:18:46–0:18:48
Cloud als Speicher vorhanden ist.
Micz Flor
0:18:49–0:18:51
So, du siehst es halt schon wieder vergessen. Und das ist vielleicht auch gut
0:18:51–0:18:53
nochmal, was Plot Spoiler angeht.
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Der in Simmons schreibt, finde ich einfach so schön, dass ich immer so dachte,
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es ist ein bisschen so, Plot Spoilern,
0:19:00–0:19:04
kann man manchmal, finde finde ich gar nicht so richtig, weil es so ein bisschen
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so ist, wie wenn man jemandem ein Bild erklärt und im Endeffekt sagt,
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aber geh doch dir das einfach mal anschauen.
0:19:09–0:19:14
Du erkennst da so ein Van Gogh Bild und dann sind die Sterne und das ist alles
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so durch und so. Ach, du musst dir einfach angucken.
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So ähnlich kommt es mir manchmal auch vor. Ich versuche das hier zusammen zu
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stottern und kann einfach nur sagen, auch wenn ich Inhalte wiedergebe,
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dann ist der Plot nicht gespoilert, weil da kommt wirklich der Spaß vom Lesen.
0:19:29–0:19:34
Und wir sind jetzt parallel zur großen Straße. Du hast eine Route im Kopf?
Florian Clauß
0:19:34–0:19:39
Ich, äh, nö. Wir können auch nicht in den Gleisdreieckpark gehen. Okay, gut.
Micz Flor
0:19:39–0:19:41
Dann führst du, dann kann ich einfach vorbeischauen.
Florian Clauß
0:19:41–0:19:45
Du kannst deinen Kopf abschalten und einfach der Geschichte folgen.
0:19:45–0:19:48
Der Geschichte folgen, ja. Nee, ich kann das machen.
Micz Flor
0:19:48–0:19:51
Und dieses Reisen ist ganz wichtig. Da greife ich schon mal auf.
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Auch wie der typische Dan Simmons-Universum, Hyperion-Universum, Ilium und so.
0:19:55–0:19:58
Es gibt da diese Fahrcaster. Wir wissen also eben diese Faxe,
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wie sie schon beim Deutschen heißen.
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Dass die auf der alten Erde, da macht es den Menschen möglich,
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einfach von A nach B zu gehen, als ob man durch eine Tür geht.
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Und dieses B ist dann wirklich aber auch beliebig weit entfernt von dem Punkt.
0:20:12–0:20:17
Es ist halt so ein bisschen wie wenn wir jetzt irgendwo in Neuseeland anrufen
0:20:17–0:20:20
und die Verzögerung ist eigentlich nicht spürbar.
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Bei den Fahrkastensystemen lernen wir in Hyperion, was ja vorher rauskam,
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eben 1989, dass es wirklich keine Zeit gibt.
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Information ist da schneller als das Licht.
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Das heißt, diese Fahrkastensysteme sind da so aufgebaut, dass du in unterschiedlichsten
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Sonnensystemen überall rauskommst.
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Ein ganz großer Bereich des Universums ist erschlossen, also ein relativ großer
0:20:45–0:20:49
Bereich. Aber drumherum, was nicht über Fahrkaste erschlossen wurde,
0:20:49–0:20:51
das sind die Outbacks oder so.
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Das würde man in Australien so diese, da fehlt die Infrastruktur dahinter.
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Und in diesen Bereichen, und das ist so ein bisschen Expans-Thema auch,
0:21:02–0:21:06
also ich merke sowieso, dass wir da zwischen Expans und Hyperion oder Dan Simmons sind so,
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gibt es so Sprünge, die hin und her gehen, die sich beide vielleicht aber eben
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auf dieses Stars My Destination berufen.
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Da gibt es die Austers.
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Und die Austers sind nicht in der Hegemonie der Farkaste erschlossenen Welt erreichbare Menschen,
0:21:29–0:21:32
die allerdings sich selbst auch so modifiziert haben über die Zeit.
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Also man denkt jetzt eben an die Belters, die Austers und die Belters.
0:21:36–0:21:42
Die Belters in Xpans sind aufgrund der fehlenden Schwerkraft anders über Generationen
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geworden, weil sie anders aufwachsen.
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Aufwachsen und andere Kräfte auf den Körper wirken.
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Die Austers haben sich wirklich genetisch modifiziert und die Austers führen
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immer wieder jetzt auch Krieg mit der Hegemonie.
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Also mit dem und die Hegemonie sind nicht nur Menschen, da sind auch andere.
0:22:02–0:22:06
Ähm, ja, Kreaturen klingt immer so negativ.
Florian Clauß
0:22:06–0:22:07
Ja, modifiziert kannst du es.
Micz Flor
0:22:08–0:22:13
Nee, aber wir lernen jetzt zum Beispiel auch gleich als einen der Prediger den
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Kapitän dieses Schiffs.
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Das sind die Tree Ships, also Baumschiffe, die einen Kilometer lang,
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also wirklich so ein Baum, der dann durch, ist wunderschön auch beschrieben.
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Auch da kann man sich wieder sagen, lesen gleich im ersten Kapitel,
0:22:27–0:22:30
wie beschrieben wird, wie das aussieht, wenn du auf diesem unglaublich riesigen
0:22:30–0:22:34
Baumschiff, wo du dann auch ein Gefühl dafür kommst, dass einfach dieser Baum
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gewachsen ist über die Jahrhunderte, Jahrtausende.
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Der größte Baum, der es gibt, der hat, glaube ich, 80 Kilometer Durchmesser, der Stamm.
0:22:43–0:22:47
Auf dem Baumschiff, auf dem Sie sind, wird dann beschrieben,
0:22:47–0:22:51
wie alles so leuchtet und so Verzweigungen hat. Es gibt alte Holztreppen,
0:22:51–0:22:56
es ist wirklich Fantasy fast schon, nicht so Hardcore oder Hard Fiction.
Florian Clauß
0:22:56–0:23:04
Aber wächst der dann im All oder wächst der dann immer weiter, während er dann fliegt?
0:23:04–0:23:06
Ist das irgendwie erklärt? Nimmt der die Energie dann vom Fliegen?
Micz Flor
0:23:06–0:23:12
Das wird nicht so genau erklärt und wenn man so ein bisschen rumhorcht, Leute,
0:23:12–0:23:16
die Hyperion kritisieren, kommen meistens auf so eine, ich glaube das heißt
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Hard Science-File oder sowas, Also so eine Science-Fiction-Tradition,
0:23:21–0:23:24
die wirklich sehr stark an möglicher Technologie orientiert ist.
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Die Simmons vorwerfen, dass er eh eigentlich Fantasy schreibt und nicht Science-Fiction.
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Und diese Science, in Anführungszeichen, von diesen Bäumen, das wird nicht weiter erklärt.
0:23:35–0:23:38
Die Farcaster, wie das schneller als Licht gehen soll, wird auch nicht weiter
0:23:38–0:23:41
erklärt. Es gibt so Räume, die wirklich Fantasy-mäßig funktionieren.
Florian Clauß
0:23:42–0:23:43
Also spekulative.
Micz Flor
0:23:43–0:23:48
Die spekulativ sind, aber manchmal auch so, gerade bei Hyperion finde ich,
0:23:48–0:23:55
diese Folge von dir, MacGuffin, da gibt es irgendwie das Shrike,
0:23:55–0:23:58
da ist es ein Wesen, auf das wir gleich zu sprechen kommen, was immer wieder
0:23:58–0:24:02
auftaucht, was aber nicht wirklich im Buch auftaucht bis zum Schluss,
0:24:02–0:24:04
nur Spuren hinterlässt.
0:24:06–0:24:09
Dass das das ist wie so ein macguffin also
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wir wir alle geschichten die
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wir hören wie bei canterbury tales führen da
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anders als die geschichten bei canterbury tales oder serapions brüder oder schwitzers
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zum spessart oder tausende die geschichten führen alle ein bisschen wie bei
0:24:25–0:24:30
dem hyperlink cinema die führen alle wirklich informationen auf den einen punkt
0:24:30–0:24:34
was ist das Was ist Hyperion?
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Was ist Mythos, was ist Wissenschaft, wie ist das zu erklären?
0:24:39–0:24:44
Weil da sind ganz viele Sachen, die nicht erklärt werden, aber die unglaublich
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toll die Geschichte vorantreiben.
Florian Clauß
0:24:46–0:24:52
Also wir haben im Prinzip auch so wie bei Ilium mehr oder weniger drei Storylines.
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Haben wir jetzt hier so viele Storylines, wie dann im Pilger da sind.
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Jeder Pilger bringt eine eigene Geschichte mit oder gibt es da noch andere Erzählungsstränge?
Micz Flor
0:25:05–0:25:09
Es gibt eben diese Rahmenhandlung, die treibt auch die Geschichte immer so ein
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bisschen weiter. Aber die Geschichten, würde ich mal sagen, machen so 80 Prozent des Buchs aus.
Florian Clauß
0:25:13–0:25:24
Okay, noch eine Frage zu dem Universum. Ist dieses Spiel, wenn Universum gesprochen
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wird, ist das die Milchstraße oder gibt es auch andere Galaxien?
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Weißt du das, ob das jetzt irgendwie noch so über die Milchstraße wirklich Universum ist?
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Oder bleibt es auf die Galaxie-Wildstraße beschränkt?
Micz Flor
0:25:37–0:25:39
Da muss ich jetzt passen.
Florian Clauß
0:25:39–0:25:40
Okay.
Micz Flor
0:25:42–0:25:44
Ist vielleicht jetzt auch nicht so notwendig für die Geschichte.
Florian Clauß
0:25:45–0:25:51
Nee, ich wollte es jetzt nur als quasi als dieses Universum, was da aufgebaut wird.
Micz Flor
0:25:52–0:25:56
Also wir haben ja dann wieder bei Expanse, da haben wir ja diese Ring Station
0:25:56–0:26:00
und die Gates, wo man so durchfliegen kann und dann weißt du ja nicht mal genau, wo du bist.
Florian Clauß
0:26:00–0:26:03
Ja, aber es geht nur ums Worldbuilding.
0:26:04–0:26:08
Ob das jetzt wirklich so völlig universell ist oder ob das noch die lokale Gruppe
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ist, wie das heißt, die benachbarten Galaxien hier.
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Ja wir betreten
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jetzt den gleis dreieckpark auch wieder mehrfach
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gekreuzt von anderen geschichten von anderen eigentlich episoden zu so war hier
0:26:25–0:26:30
und ich hätte auch webfonds mit
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tobs er stimmt und und wir hatten auch von kelly reichert den film ja Ja.
Micz Flor
0:26:39–0:26:39
Stimmt, stimmt, genau.
Florian Clauß
0:26:40–0:26:41
Den haben wir jetzt mal gesehen.
Micz Flor
0:26:42–0:26:45
Es klingt so, als ob wir bald alles abgearbeitet haben. Und wenn dann Berlin
0:26:45–0:26:48
durch ist, dann haben wir auch nichts mehr zu sagen.
Florian Clauß
0:26:48–0:26:49
Nee, dann sind wir auch durch.
Micz Flor
0:26:49–0:26:54
Unser Denken ist im Ort, entsteht im Ort. Und wenn der Ort erschlossen ist,
0:26:55–0:26:56
dann gibt es nichts mehr zu denken.
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Einer dieser Pilgerer, also das ist auch eine Analogie eben zu Canterbury Tales,
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Es geht um eine Pilgerfahrt zu Hyperion und immer auch diese Pilger wollen das Shrike.
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Erkläre ich gleich noch, was das ist. Also diesen sehr brutalen,
0:27:17–0:27:19
gottähnlichen irgendwas.
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Nee, kein Blob. Das ist wirklich so mit Metallstacheln.
Florian Clauß
0:27:24–0:27:25
Kein Schleimbild.
Micz Flor
0:27:25–0:27:33
Nein, gar nicht. Und einer davon ist Zollweintraub. Und der sagt am Anfang...
Florian Clauß
0:27:33–0:27:34
Ist das eine Übersetzung oder ist das...
Micz Flor
0:27:35–0:27:39
Nee, der heißt im Englischen so. Zollweintraub. Ob soll das natürlich irgendwie so sein?
0:27:39–0:27:42
Aber auf jeden Fall sagt der im Prinzip, was der Wirt sagt.
0:27:43–0:27:47
Der sagt, in Englisch habe ich es jetzt hier rausgeholt, It would seem that
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our reasons for returning to Hyperion,
0:27:50–0:27:53
also da geht es jetzt anders als bei Canterbury Tales nicht so,
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erzählt euch mal was, damit die Zeit kurz wird, sondern jetzt geht es wirklich
0:27:56–0:28:01
wie bei, vielleicht eben bei Hyperlink Cinema,
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geht es darum, the reasons for returning to Hyperion, Also wenn man die Geschichten
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alle zusammennimmt, wie bei Dracula, vielleicht können wir mehr erfahren,
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warum wir in Anführungszeichen auserwählt sind, um diese Reise anzutreten.
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Es gibt eine Kirche, eine Religion um das Schreik herum.
0:28:26–0:28:39
Und die Hegemonie-Probability-Intelligences, also die waren so wichtig,
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that we deserve to return, he said.
0:28:42–0:28:46
I suggest that we share our stories in the few days remaining to us.
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Also das ist quasi die Einleitung.
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Und was auch noch ganz wichtig ist, was auch Sol Weintraub sagt.
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Does anyone here know why he or she was chosen by the Shrike Church to go on this voyage?
0:29:04–0:29:07
Also, das heißt, die wurden auserwählt.
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Und das heißt jetzt aber nicht, dass die nicht wollten, aber es gab einfach
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eine sehr lange Liste und diese sieben wurden auserwählt.
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Was verbindet die? Das wollen die durch diese Kurzgeschichten,
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die zwischendrin erzählt werden, herausfinden. Und sie sind auf diesem Treeship.
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Hyperion ist eins dieser Planeten, die nicht durch das Farcaster-System angeschlossen wurden.
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Und Hyperion ist auch ein Ort, den wir immer besser kennenlernen durch die einzelnen
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Geschichten. Aber ich versuche das jetzt mal ein bisschen einzuleiten.
0:29:39–0:29:45
Hyperion hat zum ersten Mal eben das Shrike. Das Shrike ist ein über drei Meter
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großes Wesen, was humanoid aussieht, was allerdings aus Metall zu bestehen scheint,
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aus Stacheln, die überall rauskommen.
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Und das Shrike, das fand ich halt irgendwie total schön, das hatte ich dir ja schon geschickt.
0:30:00–0:30:04
Der Name, das wird im Buch nicht erklärt, ich habe es wirklich jetzt erst so
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erfunden oder ich kann mich nicht erinnern, dass es im Buch erklärt wurde.
0:30:06–0:30:10
Aber es gibt einen Vogel Shrike, der eigentlich eine Sperrlingsart ist.
0:30:10–0:30:18
Und der Vogel Shrike, der spießt Tiere auf und da gibt es einen schönen Artikel,
0:30:18–0:30:21
den habe ich auch verlinkt in Shownotes,
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ein bisschen länger das erklärt, weil der nicht nur Käfer oder so Kleinzeugs macht,
0:30:26–0:30:30
sieht man auch Fotos von Grashüpfern und sowas und die Forscherin,
0:30:30–0:30:33
die das geschrieben hat, erzählt auch, dass sie es irgendwie ganz schön findet,
0:30:33–0:30:38
auch wenn es gruselig ist, ist, wenn man einen Zaun sieht, an dem Käfer aufgesteckt
0:30:38–0:30:41
sind, dass man weiß, dass irgendwo der Schreik lauert.
Florian Clauß
0:30:41–0:30:48
Und nicht irgendein komisches Kind, das sich die Zeit im Vertreib...
0:30:48–0:30:54
Ja, ich glaube, es ist auch eine Art von Haltbarmachung, dass der Vogel dann
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halt immer ab und zu mal das dann so als Vorratskammer aufbaut.
Micz Flor
0:30:59–0:31:01
Ja, es ist wohl so, dass der immer wieder zurückkommt. Und so wie,
0:31:01–0:31:05
glaube ich, bei manchen Echsen ja auch dann irgendwie Zeug einfach mal so im
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Baum gestopft wird und dann geknabbert, wann immer man vorbeikommt.
Florian Clauß
0:31:07–0:31:08
Wann man Hunger hat.
Micz Flor
0:31:08–0:31:13
Und das ist halt so ein Sperling, der aber so ganz brutal eben seine Opfer aufspießt,
0:31:13–0:31:19
das sogar mit kleinen Säugetieren macht oder Echsen, also da wirklich Brutals vorgeht.
0:31:20–0:31:24
Und das Schreik ist benannt nach diesem System.
0:31:26–0:31:29
Und das Schreik hat die Fähigkeit, wie wir in den Kurzgeschichten auch erfahren,
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die Zeit zu beeinflussen.
0:31:32–0:31:35
Und auf Hyperion gibt es auch sogenannte Zeitgräber.
Florian Clauß
0:31:35–0:31:38
Darf ich nochmal kurz eine Zwischenfrage zum Verständnis stellen? Ja.
0:31:39–0:31:46
Die Church of Schreik, ist das so eine Community, die dann eben diesen Schreik
0:31:46–0:31:52
als so ein gottesähnliches Wesen anbetet und den als einer Löser darstellt?
0:31:52–0:31:58
Oder ist es eher so eine Organisation, die dann versucht, mit diesem dämonischen
0:31:58–0:32:04
Wesen umzugehen irgendwo und das dann zu domestizieren oder irgendwie in Zaum zu halten?
0:32:04–0:32:09
Also wie ist diese Stellung? Weil warum werden die Pilger rekrutiert,
0:32:10–0:32:12
um dann zu diesem Schreik zu kommen?
Micz Flor
0:32:13–0:32:18
Ja, das wird so genau nicht erklärt. Die Kirche fühlt sich aber eher an wie
0:32:18–0:32:22
so eine Idee von so einer amerikanischen Kirche mit einem Anführungszeichen.
0:32:22–0:32:25
Um die drum herum ganz viel administrativer Überbau und so.
0:32:25–0:32:28
Also wird halt quasi schon auch entschieden in Hierarchien und so.
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Was natürlich auch in der bei uns sehr dominanten alten katholischen Kirche
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der Fall ist. Aber das fühlt sich da schon an wie eine Organisation.
0:32:38–0:32:38
Aber gleichzeitig...
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Ist das schon, glaube ich, auch
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ein Thema, was nicht explizit angesprochen wird, aber diese Situation,
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in der das Schreik existiert und der Wunsch zu glauben, sage ich mal,
0:32:57–0:32:59
das Menschliche, aber es ist ja nicht nur Menschen,
0:32:59–0:33:04
es sind auch andere Wesen, die uns eigentlich sehr unähnlich sind in ihrer Erscheinung,
0:33:04–0:33:11
dass sich dann darum ein Glauben, eine Religion gebaut hat. Das wird zur Religion genannt.
0:33:11–0:33:13
Aber genau erklärt wird es nicht.
Florian Clauß
0:33:13–0:33:18
Also das Schreik ist, richtet das dann auch irgendwelche Katastrophen an oder
0:33:18–0:33:18
ist es einfach nur ein Damm?
Micz Flor
0:33:19–0:33:23
Das kommt in den Kurzgeschichten gleich. Das ist genau das. Also dieses Stage-Setting
0:33:23–0:33:25
jetzt mache ich nur, weil ich vielleicht nicht alles in den Kurzgeschichten
0:33:25–0:33:26
abhandle, dass man es wissen muss.
0:33:26–0:33:31
Aber wenn dann Fragen kommen, liebes Publikum neben mir, dann machen wir die,
0:33:32–0:33:33
glaube ich, in den Geschichten.
0:33:33–0:33:38
Weil gerade die erste Geschichte, da geht es auch darum, dass ein katholischer
0:33:38–0:33:44
Priester mit einem jungen Priester zusammen zu Hyperion reisen.
0:33:44–0:33:50
Weil der möchte auf Hyperion, es gibt nämlich so ein komisches Tunnelsystem,
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was man nicht genau versteht.
0:33:52–0:33:55
Und es gibt eine Handvoll von Planeten, glaube ich, im Universum,
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die man gefunden hat, auf denen diese ur-ur-uralten Systeme sind.
0:33:59–0:34:03
Und irgendwelche Artefakte, von denen man denkt, dass das irgendwie vielleicht
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gottesbeweisähnlich genutzt werden könnte oder nicht.
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Er möchte auf jeden Fall, dieser katholische Priester möchte auf jeden Fall
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auf dem Planeten das recherchieren und herausfinden, ob das nicht so eine Art
0:34:15–0:34:18
Beweis für Gott und Religion sein könnte.
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Gleichzeitig stellt sich dann langsam später auch raus, dass er auch ein bisschen
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ausgestoßen wurde. Es bleibt so ein bisschen unklar, warum er da hingehen konnte
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oder musste oder wollte.
0:34:31–0:34:34
Aber deshalb, da kommen wir ein bisschen ins Religiöse rein.
0:34:35–0:34:41
Was so Speculative Fiction oder Speculative Science mäßig ist,
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gibt auf Hyperion Zeitgräber.
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Zeitgräber sind Bereiche auf dem Planeten, in denen die Zeit rückwärts läuft.
0:34:48–0:34:54
Und diese Zeitgräber werden umgeben von Entropiefeldern.
0:34:55–0:35:01
Die Entropiefelder sind sozusagen ein Buffer, um diese Rückwärtszeit und Vorwärtszeit
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voneinander so zu trennen.
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Und das Shrike kann sich da bewegen. Es kann sich in beide Richtungen der Zeit bewegen.
0:35:08–0:35:13
Das braucht aber auch diese Zeitgräber nicht, sondern wir erfahren dann auch
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in der zweiten Geschichte,
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das ist eher so militärische Geschichte, dass das Shrike halt da wird mordend
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gezeigt wird, wie es einfach schneller und langsamer wird, wie es in der Zeit
0:35:23–0:35:24
zurückgeht und vorgeht.
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Also das ist dadurch einfach extrem mächtig und gefühlterweise in unserer Welt,
0:35:30–0:35:31
aber nicht von unserer Welt.
0:35:32–0:35:37
Und das ist ja dann auch wieder so ein Thema, worum sich gerne schnell religiöse
0:35:37–0:35:39
Bedürfnisse bilden, bis hin zu einer Kirche.
0:35:42–0:35:46
Dann gibt es in diesem Hyperion-Universum auch noch den Technochor.
0:35:46–0:35:51
Das ist im Prinzip die Verkettung Von allen, also was wir jetzt sagen würden,
0:35:51–0:35:56
das von 89, da gab es ja schon dann irgendwie das ARPANET und so Vernetzung,
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Informationsnetzwerke, Satelliten und so.
0:35:59–0:36:03
Also das weitergedacht ist so der Technocore und der Technocore ist aber auch
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die Infrastruktur für die Farcaster-Portale.
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Und der Technocore hat also irgendwie die Fähigkeit eben die Lichtgeschwindigkeit
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als Grenze auszusetzen, Aber es ist über Artificial Intelligence in sich selbst
0:36:16–0:36:20
auch inzwischen so weit von dem, sag ich mal, menschlichen, obwohl es eben auch andere.
0:36:22–0:36:24
Das sage ich auch wieder in Anführungszeichen, Kreaturen sind,
0:36:24–0:36:31
die in diesem biologischen Raum sind, ist davon irgendwie losgelöst und hat
0:36:31–0:36:36
so seine eigene Agenda, die auch dann später eine Bedeutung spielen wird.
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Dann gibt es eben noch eine Beschreibung, so kam ich ja drauf,
0:36:41–0:36:50
von alten Reisemöglichkeiten, dass man eben im kreonischen Schlaf,
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also tiefgekühlt reisen konnte.
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Dass man auch in hoher Geschwindigkeit, aber eben nicht unter Lichtgeschwindigkeit reisen konnte.
0:37:00–0:37:05
Und in all diesen Reisen wird natürlich dann eine Zeitschuld angehäuft.
0:37:06–0:37:10
Also das heißt Time Debt, glaube ich auch. auch habe es jetzt nicht genau im
0:37:10–0:37:17
Kopf, aber dass man eben die Zeit seiner umgebenden Menschen irgendwie verlässt.
0:37:18–0:37:27
Und es gibt dann Leute, die eben aufgrund dieses Reisens, also wir lernen später
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auch einen Dichter kennen,
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das ist einer der reichsten Menschen
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der Hegemonie, der geschätzterweise zwischen 90 und 150 Jahre alt ist,
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aber der aufgrund seiner frühen Reisen im Tiefschlaf eingefroren einer der letzten
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Menschen ist, die noch von der Erde kommen,
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der eine subjektive Lebenszeit von maximal 150 Jahren erlebt hat und auch modifiziert
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wurde, weil er so viel Kohle hat, dass er so alt werden kann,
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aber gleichzeitig in so einer von von
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von einem stadt stationären punkt
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aus betrachteten zeit eben noch viel länger also
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für sein leben viel mehr zeit noch überbrückt also
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zeit ist das schon noch ein thema wird aber jetzt dann nicht wird nicht wirklich
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erklärt also wir werden nie erfahren wie die fahrer schneller sein können als
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das licht was auch noch ich vorneweg zur struktur sagen wollte weil deshalb
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habe ich auch angefangen,
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Serapion's Brüder, Canterbury Tales und so.
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Dass dieses Ur-Universum, habe ich gelesen, dass als Dan Simmons schon in den
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70er Jahren als Grundschullehrer in Missouri gearbeitet hat,
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hat er seinen Schülern und Schülerinnen so Geschichten erzählt und die dann
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zusammengefasst zur Kurzgeschichte The Death of the Centaur,
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die in der Sammlung von Prayer to Broken Stones abgedruckt ist.
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Und diese Einleitung von Harlan Ellison aus dieser Kurzgeschichtensammlung von
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1991, die hatte ich, glaube ich, auch in der zweiten Folge meiner Dan Simmons-Serie
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schon zitiert, weil er da so
0:39:13–0:39:16
ein bisschen über die Entdeckung von Dan Simmons schreibt und so weiter.
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Und noch viel konkreter zeigt sich das aber dieser...
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Dass die Kurzgeschichten die Kurzgeschichten sind insofern großartig,
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weil die vom Genre her auch sich sehr unterscheiden.
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Die Art, wie geschrieben wird, sich unterscheidet und trotzdem natürlich alle
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auf diese Hyperion- Fragen hindeuten, auf eine gewisse Art.
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Aber es ist trotzdem auch interessant, dass eine der Geschichten,
0:39:42–0:39:47
die fast eins zu eins da drin übernommen wird, und das wird uns nochmal begegnen
0:39:47–0:39:49
im vierten Teil von Dan Simmons.
Florian Clauß
0:39:49–0:39:50
Du meinst noch den vierten Teil?
Micz Flor
0:39:50–0:39:56
Immer den vierten Teil. Wo es auch so ist, das ist, kennst du Omnimagazin?
0:39:56–0:39:57
Hast du davon mal gehört?
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Das ist so ein, ich glaube, 80er, 90er Jahre.
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Das klingt total spannend und ich habe da auch ein paar Sachen online zugefunden,
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wo halt wirklich damals so frühe Technik und so Sachen mitgegangen sind.
0:40:07–0:40:11
Da hat er eine Kurzgeschichte veröffentlicht und die wurde dann auch ein essentieller
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Teil von dem vierten Buch, was ich besprechen möchte.
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Nee, fünfte besprechen, aber vierte Episode.
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Aber es gibt eine Story, die hieß Remembering Siri.
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Das ist eine Kurzgeschichte, die er 1983 schon in Asimov Science Fiction Magazine
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veröffentlicht hat und die dann aber die letzte Geschichte, die Geschichte des
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Konsuls, der das Buch auch eröffnet, wird.
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Der Konsul ist also die Person, mit der wir in das Buch einsteigen.
0:40:39–0:40:43
Dann kommt, ich weiß jetzt gerade nicht genau wie der heißt,
0:40:43–0:40:46
ich glaube Methasen oder der,
0:40:49–0:40:52
muss ich gerade nochmal gucken, ich habe mir so ein paar Notizen gemacht,
0:40:52–0:40:57
was ich eigentlich vermeide, aber manchmal ist es dann doch notwendig.
0:41:02–0:41:04
Hedmastain, Hedmastain, keine Ahnung wie man das ausspricht,
0:41:04–0:41:12
der ist Teil dieses, diese Gesellschaft,
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sag ich mal, die auch mit diesen Schiffen, mit den Baumschiffen durch den Weltraum
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fahren und der sagt, I'm the true voice of the tree, als er gefragt wird,
0:41:24–0:41:27
wie er denn zu Shrike und der der Religion des Schreiks steht.
0:41:28–0:41:35
I am the true voice of the tree, said Het Maasten, while many Templars believe
0:41:35–0:41:40
that the Schreik is the avatar of punishment for those who do not feed from the root.
0:41:41–0:41:45
Das ist dann in seiner Religion eben, als der Schreik aus seiner Religion entsteht.
0:41:45–0:41:48
Those who do not feed from the root, whatever that means.
0:41:49–0:41:54
I must consider this a heresy, not founded in the covenant or the writings of the Moa.
0:41:55–0:42:00
Also das ist dann quasi, er ist in seiner Religion und der Schweig lässt sich
0:42:00–0:42:04
nur, also er könnte den wenn überhaupt dann nur über seine Religion erschließen.
0:42:05–0:42:09
Das heißt, solche sind auch mit auf der Pilgerfahrt unterschiedliche Menschen.
0:42:13–0:42:18
Der Konsul kommt in den Raum, die sitzen alle da. Sol Weintraub sagt dann irgendwann,
0:42:18–0:42:20
als sie beginnen sich zu unterhalten, sollen wir uns nicht unsere Geschichten
0:42:20–0:42:21
erzählen, wie wir dazu kamen.
0:42:23–0:42:26
Wir wissen nicht, warum wir ausgewählt wurden, aber wir können doch zumindest
0:42:26–0:42:28
erzählen, was unsere Verbindung zu Hyperion ist.
0:42:29–0:42:34
Und dann beginnen die, die zu erzählen. Und die möchte ich jetzt alle mal kurz zusammenfassen.
0:42:34–0:42:37
Und dann bin ich, glaube ich, auch schon durch.
Florian Clauß
0:42:37–0:42:40
Ja, was heißt schon? Wir reden ja schon eine Dreiviertelstunde.
Micz Flor
0:42:42–0:42:46
Also dann versuche ich das wirklich schnell zu machen und das muss.
Florian Clauß
0:42:46–0:42:48
Ich nicht beeilen wir haben zeit.
Micz Flor
0:42:48–0:42:53
Ich habe manchmal das gefühl also ich weiß nicht ob sie ausgeht manche ist das
0:42:53–0:42:57
gefühl dass ich dann sowieso nicht alles gesagt habe was ich mir so vor gedacht
0:42:57–0:43:00
hatte und vor allen dingen aber auch während ich recherchiere und die sachen
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so zusammenschraube das was ich dann so ausspucke,
0:43:03–0:43:06
mir wünsche,
0:43:06–0:43:07
es gäbe noch einen zweiten Versuch hinten raus,
0:43:08–0:43:10
aber keine Ahnung.
Florian Clauß
0:43:10–0:43:13
Willkommen beim ersten undurchsagten Versuch.
Micz Flor
0:43:13–0:43:15
Hier ist mein Sketch.
Florian Clauß
0:43:16–0:43:24
Nein, ich glaube, so geht es einem immer, wenn man irgendwie irgendwas erzählt.
0:43:24–0:43:28
Man hat nie das Gefühl, dass man alles erfasst hat.
Micz Flor
0:43:29–0:43:35
Also die erste Geschichte ist die Geschichte des Priesters, im Englischen The Man Who Cried God.
0:43:35–0:43:39
Und zwar, da habe ich jetzt auch nochmal rausgeguckt, es ist schön gemacht,
0:43:40–0:43:45
dass der Konsul alle kurz erklärt, so mit einem Satz oder zwei Sätzen oder kurz
0:43:45–0:43:49
einen Absatz und genau in der Reihenfolge, in der sie dann später auch die Geschichten erzählen.
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Das ist dann irgendwie ganz schön parallelisiert. Und da sagt er zu dem,
0:43:53–0:43:59
der jetzt erzählt, Father Lennar Hoyt, a priest of the old style Christian sect known as Catholic.
0:44:00–0:44:06
Also in der Zukunft, wir sind etwa im Jahr 3000, ist die katholische Kirche
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nur noch eine christianische Sekte, die man eigentlich eher nur noch so marginal kennt. Und?
0:44:16–0:44:20
Und es gibt einen Priester, der heißt Paul Duret, mit dem Lennart Hoyt vor vielen
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Jahren bei der katholischen Sekte oder Kirche nach Hyperion geschickt wurde.
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Duret ist also der Ältere, er ist der Jüngere. Und es ist so,
0:44:33–0:44:40
dass Hoyt dann irgendwann auch wieder Hyperion verlässt und dann später aber
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ein Tagebuch von Duret bekommt.
0:44:43–0:44:47
Das bekommt er irgendwie zugeschickt. und das ist das Ende der Geschichte.
0:44:47–0:44:56
Er wollte nach Hyperion reisen, um das für sich zu schließen,
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zu lösen, zu gucken, was da passiert, weil auch das Tagebuch irgendwo einfach abbricht.
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Und er wollte jetzt auf die Spuren von Paul Duret nochmal zurückkehren.
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In dem Tagebuch schreibt Duret, dass er in so einem abgelegenen Teil,
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der wirklich schwer zu erreichen ist, Da sind ganz viele Stacheln und auch so
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ein bisschen märchenhaft.
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Das ist so getrennt. Wenn man dann auch erstmal da ist, dann kommt man nicht so leicht zurück.
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Dann gibt es auch solche Wälder von Tesla-Bäumen. Tesla-Bäume sind so Bäume,
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die sich elektrisch aufladen und dann mit den Wolken quasi verbinden und einfach
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dann jede Nacht in Flammen aufgehen.
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Wobei ich weiß nicht genau, ob es jede Nacht ist, aber regelmäßig in Flammen
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aufgehen, komplett verbrennen und dann halt aber wieder gleich aufwachsen.
Florian Clauß
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Und du weißt auch überhaupt nicht, ob es in dieser Welt Nacht gibt.
Micz Flor
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Das stand jetzt exuziat auch nicht so drin, aber ich glaube, Nacht fällt als Wort.
Florian Clauß
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Und wie lang die Nacht ist, ob das vielleicht so eine ganze Jahreszeit ist. Winter is coming.
Micz Flor
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Und Dore erzählt, dass er in dieser Gegend bei den Bikura ist.
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Die Bikura sind so kleine, affenähnliche Menschen, Primaten,
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primitiv aussehende Wesen.
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Und er stellt dann auch irgendwie fest, die sehen alle irgendwie sehr ähnlich
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aus, irgendwie alle so abgerundet, also wie so domestiziert abgerundet.
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Die Geschlechtsteile sind auch nicht mehr wirklich ausgeprägt.
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Das ist alles so, wie so als ob die Tump so verstumpft wurden über die Zeit
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hinweg. Und er kann sich das auch so nicht so richtig erklären,
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aber es beobachtet und beschreibt er so.
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Und er ist dann mit einem anderen Menschen, als er die besucht,
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und bekommt dann mit, fast per Zufall, dass die Bikura diesen anderen Menschen,
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mit dem er da hingewandert ist, nachts einfach den Kehl durchschneiden und den umbringen.
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Und er konfrontiert die an, die haben eine sehr simple, einfache Sprache,
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er kann es auch nicht genau verstehen, aber er hört dann irgendwie von denen,
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dass die halt einfach den umgebracht haben, weil er kann ja den wahren Tod haben,
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während er, also Duré, er trägt ja dieses Kreuz, deshalb hat er ja den wahren Tod nicht.
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Deshalb haben sie ihn jetzt auch nicht umgebracht, aber der,
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der den wahren Tod haben darf, dem wollten sie den auch geben.
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Und er kann das irgendwie nicht so richtig für sich einordnen,
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was das bedeutet, kriegt dann aber mit.
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Ich glaube, einer von denen stürzt dann mal so einen kliff runter und obwohl
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die alle so ähnlich aussehen hat das gefühl am nächsten tag dass der wieder
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da ist obwohl er dann hunderte von metern runter gestürzt.
Florian Clauß
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Ein bisschen über die um die einen der vom dinosaurier gefressen wird dann auch wieder da ist.
Micz Flor
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Und da ist es dann so dass er,
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den dann so ein bisschen folgt und dann einfach mal so mit geht als er mitbekommt
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dass dies durch so eine so eine treppe außentreppe quasi ganz schmalen pfad
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runter laufen er traut sich er Er macht das auch mit und er kommt dann unten
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so ein Hüllensystem rein.
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Und diese Hüllensysteme ist ja das, was eben auf dieser Hand von Planeten gefunden wurde.
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Und in diesen Hüllen ist eigentlich nie irgendwas drin. Aber als er dann da
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drin ist und dann wird er, glaube ich, von einem sogar noch in so einen extra Raum geführt.
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In dem Moment, und das erinnerte mich so ein bisschen an den beschriebenen Raum
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in Song of Kali, ist das Shrike da.
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Und das Shrike gibt ihm, also er begegnet dem Shrike.
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Und und und als er dann aus der höhle wieder
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hervorkommt ich glaube er wird ohnmächtig weiß nicht genau auf jeden
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fall hat er dann die kruziform so heißt
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es die bikura nennen das mal kruziform und er dachte die meinten das kreuz was
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er auf der brust trägt aber das kruziform ist eine art virus der auch die form
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des kreuzes hat der auf dem brustbein dran ist der hat den dann der dann auch
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so veradert ist mit einem körper und wenn du die kruziform hast bikura haben
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alle alle auch die Kruzikum,
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die können nicht sterben und die werden immer wieder.
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Auferstehen und scheinbar, das ist dann so die Hypothese, die nicht explodiert
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hat, deshalb werden die auch immer rund geschmirgelt, aber irgendwie scheint
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sich diese auferstehen.
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Aber da geht es eben nicht wie bei Ilium darum, dass man so in den Ring gefarcastet
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wird und da repariert und zurückgeschickt, sondern das ist eben dieses virenähnliche
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parasitäre System oder wie auch immer, was sich da wirklich mit deinem Knochen
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und deinem Gewege verbindet.
Florian Clauß
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Das erinnert mich so ein bisschen wie bei The Expanse, als die Tochter von einem
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Eilen dann auch befallen ist.
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Von einem Bruttomolekül. Von einem Bruttomolekül, da siehst du ja auch diese
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desfluoreszierende Flüssigkeit, die dann in den Adern polisiert und alles.
Micz Flor
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Und das sind eben so Bilder, die immer irgendwie auch funktionieren,
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die man dann wie so Tarotkarten vielleicht auch aneinanderreihen kann.
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Und dann erzählen die selber schon eine Geschichte. also bilder wo
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wir sofort denken okay so als ob man diese tür
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also biologisch alien auch
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nur so ans gesicht der face also diese dieses bild wird und und du kommst dann
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eben die verzweiflung versucht sich umzubringen kommt dann aber auch irgendwie
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wieder aber ist dann quasi durch diese diese Kruziformen nicht mehr tot zu kriegen.
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Und das wird dann nicht genau erklärt, wie es dann so aufhört.
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Und der jüngere Priester, der dann eben nochmal hinfährt.
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Der kommt im Endeffekt dann in diesen Wald mit den Tesla-Bäumen und sieht dann,
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dort hat sich der Dürer an einen Tesla-Baum gefesselt, damit er da endlich den
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Tod, den wahren Tod wiederfinden kann, trotz Kruzifolm.
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Was aber nicht geklappt hat. Also jedes Mal, wenn der Tesla-Baum dann in Flammen
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aufgeht, verbrennt er einen lebendigen Körper.
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Also natürlich auch wenn man katholische Kirche, das ist wie so Jesus hoch fünf.
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Also wirklich gekreuzigt, jedes Mal die Schuld irgendwie auf sich laden,
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verbrennend und da festgefesselt.
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Und dann aber kommt er wieder zum Leben, hängt an dem Baum, wird wieder verbrannt
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und immer fort und eben über diese ganze Zeit auch und das ist das Bild,
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da wird immer mehr abgeschmirgelt.
Florian Clauß
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Ein bisschen wie bei Sisyphos, oder wie heißt der, der dann immer die Leber
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weggefressen bekommt? Prometheus.
Micz Flor
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Prometheus, glaube ich, oder?
Florian Clauß
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Ja, der griechische Held. Aber erinnert mich auch so ein bisschen an die Geschichte
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jetzt an in einer Episode Pasolini,
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der auch dieses ambivalente Verhältnis zur Kirche hat und Heretiker ist und
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immer wieder so in seinen Filmen dann diese Figuren verwendet von Gläubiger und,
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Priester und dann aber auch so das Ganze zu Proletariaten auch mit Institutionen.
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Das war jetzt Geschichte 1.
Micz Flor
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Das ist die Geschichte 1, die damit endet, ohne Plot Spoiler,
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aber ich fand es ein schönes Motiv, dass wir dann erfahren, dass der junge Priester
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die Kruziform beim verbrannten Älteren irgendwie berührt und dann fällt die runter,
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aber haftet ihm dann an. Und er hat dann sogar zwei.
Florian Clauß
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Okay, er ist dann stigmatisiert.
Micz Flor
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Er ist dann doppelt kruziformisiert. die
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zweite geschichte ist eine militärische geschichte da hat man eher so das gefühl
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das könnte wirklich eigenständiger film auch sein den man nicht gucken würde
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aber wo man auch schon weiß wie der läuft so stormtroopers mäßig also da ist
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starship troopers genau da ist dann wirklich diese,
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das gegenüber das schießen das kämpfen das ist da irgendwie so drin und auch
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da ist wieder so so eine Analogie der Colonel Fedman Cassatt,
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über den wir jetzt sprechen, der wird nämlich der Butcher of South Brescia genannt.
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Und der Name von Fred Johnson, der uns nicht eingefallen ist,
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beim ersten Mal, als wir über The Expanse gesprochen haben, der wird ja The
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Butcher of Anderson Station genannt.
Florian Clauß
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Ja, The Butcher.
Micz Flor
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Und in beiden Fällen ist es sogar so, dass das irgendwie militärische Leader
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waren, die einen Erfolg hatten, deshalb haben die diesen Butchertitel bekommen,
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so eine Form von Ehrung und Furcht.
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Und entwertung und gleichzeitig aber sich
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dann auch aus diesem krieg zurückgezogen haben und er frieden stiften
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wollten das war bei ihm aus und bei
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dem ist die geschichte so dass er erzählt dann alle
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erzählen so ein bisschen widerwillig aber fangen dann irgendwie an er war halt
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noch in der ausbildung in force force ist die militärakademie auf dem mars auch
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das nicht unähnlich und da wird wird dann eben Schlachtenwender simuliert.
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Und in einer Simulationsschlacht, in der er kämpft, taucht aus dem Nichts eine Frau auf,
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frauenbild da ist auch so ein bisschen ach ja
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weil es gar nicht mehr sagen soll also die frau
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was sie macht ist einfach dies nackt und feucht
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und setzt sich auf seinen schwanz und dann haben wir als sechs also das passiert
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einfach so gesagt nix also ist wie so eine teenager fantasie
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eine projektion ja das ist dann auch irgendwie so ein so sage ich mal wenn man
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jetzt sagt was ich ja meinte dann simmons kann auch so schön unterschiedliche
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genre auskauen und ausrollen dass das jetzt irgendwie einfach schon von vornherein
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so ein ganz anderes Setting ist.
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Du bist echt so ein bisschen perplex, das Gefühl, das ist ein anderer Autor.
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Die fühlt sich komplett anders an diese Geschichte.
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Und diese, immer wieder mal erscheint ihm diese Frau, die haben immer wieder
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Sex, aber eben nur in den Simulationen auf der Ausbildungsakademie,
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er findet die auch gar nicht.
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Und sie taucht dann aber doch noch mal
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auf als er eine echte
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schlacht kämpft das ist dann glaube ich sogar die schlacht weshalb
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er danach der butcher of south presser heißt bin ich
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mir aber nicht ganz sicher und ach nee sie erscheint ihm glaube ich nur im traum
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kann aber auch mit ihm nicht kontakt aufnehmen aber es kommt es kommt eben hyperion
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spiel soll da bin ich jetzt auch ein bisschen blank gerade und er.
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Ist auf der Rückreise von dieser Butcher of South Brescia Schlacht.
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Und von Austers wird sein Raumschiff überfallen.
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Und das ist dann auch wirklich so richtig Science Fiction, wie man sich das vorstellt.
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Da wird erklärt, wo der Druck abfällt. Kein Druck, welche Waffen,
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wie die aussehen, Armer, welche Durchschlagskraft.
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Also du bist dann wirklich so drin. Es ist gut geschrieben.
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Es macht Spaß, das auch zu lesen. Aber man hat immer so das Gefühl,
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das ist auch ein bisschen zu martialisch, als dass man es genießen könnte.
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So und richtig military science fiction
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er schafft es dann auch so
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ein escape port und fliegt auf hyperion kommt
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unten auf hyperion an ein aus der schiff hat ihn aber gespottet und verfolgt
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die landen auch und dann erscheint das schweig also jetzt erleben wir es erstmals
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schweigt auch in dieser geschichte in action weil das schweig und das ist sehr
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brutal auch beschrieben diese diese kompletten Auster alle so zerfleischt.
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Und in dieser Schlacht, das Strike, da sehen wir auch, das ist schnell und langsam,
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vorwärts, rückwärts, Zeit.
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Also all das passiert einfach um diesen Conneln drumherum.
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Und dann erscheint wieder diese Frau, die jetzt dann auf Hyperion auch wirklich
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auch noch mal mit ihm schläft.
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Und während sie Sex haben, verwandelt sie sich aber.
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Und da kommen dann auch so Stahlklingen aus den Zähnen, rote Augen und so ein
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bisschen das Strike-hafte.
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Und er kriegt so eine Vision von einem.
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Aller Hegemonie-Planeten umfassenden Kampf, den er mit verschuldet.
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Sowas wird ohnmächtig und als er aufwacht, ist sie weg.
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Und das ist sein Wunsch gewesen, nochmal nach Hyperion zu kommen.
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Damit endet dann seine Geschichte.
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Dann haben wir im dritten Teil den Dichter.
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Das ist Martin Selenius, der hier beschrieben wird als Martin Selenius was pleasantly demonic.
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Also dämonisch so. The poet's silver hair had been cropped into rough-hewn bangs.
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Also so einfach zusammengeschnippelte Frisur.
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Martin Selenius erinnert mich so ein bisschen an den Dämon in Ilium auf der Erde.
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Also der ist so ein aus der Form gekommener, alkoholisierter und auch eben sehr,
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sehr alter, weil er so reich war, hat er diese ganzen Modifikationen machen lassen.
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Der leuchtet auch so ein bisschen bläulich, was dann auch so ein bisschen wieder
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an die Protomolekülfarbe erinnert von The Expanse.
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Wobei ich das jetzt gar nicht so austreten möchte und vergleichen möchte.
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Er ist aber Dichter und er ist einer der letzten Menschen, mit dem man jetzt
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noch sprechen kann, die von der sterbenden Erde kommen.
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Und er ist reich geworden, auch mit einer, also Hyperion ist ja auch von Kiez
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ein unvollendetes Gedicht.
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Was und darauf zielt das dann irgendwie ab martin zylinders hat
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er quasi über die sterbende erde ein gedicht band
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geschrieben der wurde verlegt und innerhalb von minuten weil
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das war dann auch schon irgendwie bei den 10 89 klar dass man in der zukunft
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was veröffentlicht und innerhalb von minuten entscheidet sich ob es ein erfolg
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ist oder nicht und innerhalb von minuten war dann der reichste mensch des universums
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und geschrieben hat das allerdings auf so einem planeten wo er,
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nachdem er einen Hirnschlag hatte in diesem Tier.
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Als Arbeiter ums Überleben kämpfte, kaum sprechen konnte und dann war er auf
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einmal einer der reichsten.
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Und der erzählt, dass er in seiner Geschichte halt diese The Dying Earth Reihe geschrieben hat.
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War ein Riesenerfolg. Seine Lektorin hat aber so ein paar Sachen weggekürzt.
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Er wollte es dann halt nochmal im zweiten Anlauf seine eigenen Sachen schreiben
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über die Zeit auf diesem gefangenen Planeten oder auf diesem Arbeitsplaneten.
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Das buch total gefloppt das
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war auch innerhalb von minuten klar und dann hat
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er so irgendwie so ein bisschen einfach mit seinem vielen geld
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sich so eine wohnung gekauft ja die auch schon erwähnt wo jeder zimmern eigene
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fahrkasten tür auf einem anderen planeten war und und zum beispiel ist seine
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toilette ist einfach so eine kleine insel oder so eine plattform glaube ich
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die Die schwimmt mitten auf dem Ozean,
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wo man überhaupt dann eben auf dem Klo sitzt und gar nichts um sich herum hat, auch nichts braucht.
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Man sitzt einfach und kackt in den Ozean rein und geht durch die Tür,
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ist wieder bei sich zu Hause.
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Also diesen ganzen Reichtum auch irgendwie so umgesetzt hat,
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aber dann trotzdem, wie es wohl bei vielen ist, die diesen Reichtum haben und
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das Alter erreichen, die werden fast schon von innen heraus manchmal so ein bisschen mad.
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Also verrückt.
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Zumindest beschreibt dass der konsul also den vorstellt uns beschreibt ein bisschen
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über so merkel ziehe was mäd oder sowas in der art kommt mir hier durch zwischen am potsdamer platz und.
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Ja, diesen Weg bin ich noch nie gegangen. Bin ich gespannt. Ich glaube,
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es geht nicht, aber vielleicht...
Florian Clauß
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Machen wir. Gucken.
Micz Flor
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Und die Geschichte von Selenius, der Bezug zu Hyperion, der sich dann irgendwie
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herausstellt, dass er folgte so einem anderen Dichter oder so einem Typ, der hieß Billy.
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Und Billy hat irgendwie seine Skripte, die er so geschrieben hat,
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erstmal alle verbrannt.
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Hat dann später aber...
Florian Clauß
1:00:57–1:00:59
Ich glaube, da kann man wirklich... Nee, kann man nicht durch.
Micz Flor
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Und ist dann, glaube ich, aber mit Billy zusammen auf die Stadt Kiez,
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Hyperion Kiez, auf Hyperion die Stadt Kiez gezogen. Und dort hat er,
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mit sich Billy quasi wie so ein Follower.
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Der ist immer hinterhergereist und so. Und Billy wurde dann aber vom Shrike wohl umgebracht.
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Und auch, wenn ich mich recht erinnere, aufgespießt. hatte
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am anfang gesagt schweig spießt auf es gibt
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so ein metallbaum in diesen time
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tunes auf die die auch pilger
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wenn du das pilger zu perren willst dann stehen
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die chancen nicht schlecht dass der auf diese metallbaum aufgespießt endest
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wenn du es allerdings überlebt dann bekommst du etwas vom schweig aber auch
1:01:47–1:01:52
das wird nicht erklärt aber auf jeden fall wurde billy vom schweig umgebracht
1:01:52–1:02:00
und danach hat Martin Selenius das Shrike nie wieder erlebt,
1:02:00–1:02:04
gesehen oder wahrgenommen und reißt jetzt die Hyperion, weil er sich eingestehen
1:02:04–1:02:07
musste, dass das Shrike seine neue Muse ist.
Florian Clauß
1:02:07–1:02:10
Das ist dann so ein bisschen der Twist, dieses Zerstörende.
Micz Flor
1:02:13–1:02:16
Dann kommt soll weintraub ist.
Florian Clauß
1:02:16–1:02:17
Die vierte geschichte die.
Micz Flor
1:02:17–1:02:20
Vierte geschichte in der vierten geschichte die wird
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folge weiß jetzt auch nicht wie es in
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deutschland aber der konsul stellt soll weintraub vor
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als steht dann der konsul hört hat hört tales of the wandering jew and his hopeless
1:02:35–1:02:41
quest also the wandering jew kommt ja auch eben diese hexe aus der alten erde
1:02:41–1:02:44
in ilium vor also dieses motiv the wandering jew,
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wird hier auch noch mal aufgegriffen soll weintraub ist mit einem kleinen baby
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auf dem arm da das kleine baby ist sehr sehr ruhig kann man nur beneiden manchmal
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quakt es ein bisschen dann.
Florian Clauß
1:02:56–1:02:57
Bewegt das kurz dann kann.
Micz Flor
1:02:57–1:03:00
Die geschichte weitergehen aber es ist nie so dass man sagen muss sorry ich
1:03:00–1:03:04
muss wickeln oder das passiert nicht aber jetzt sehen sich die geschichten und
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dieses baby ist aber auch Die Geschichte ist die, dass das war seine Tochter,
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den Namen habe ich vergessen,
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die als ausgebildete Archäologin auf Hyperion gefahren ist, um diese Zeitgräber zu erforschen.
1:03:23–1:03:26
Da gab es eben auch so Gänge, da war aber nie irgendwas drin.
1:03:26–1:03:29
Aber eines Nachts, als sie dann in diesen Gängen drin war.
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Passiert was die geräte fallen aus es wird
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alles anders licht erscheint neue
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türen erscheinen die geräte zeigen räume
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an die eigentlich nicht da sein könnten hinter wo man schon ewig geforscht hatten
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und dann gehen türen auf und so und sie wird dann auf einmal hat angst weil
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sie das gefühl hat sie verfolgt und und dann auch da weiß ich nicht genau wie
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es passiert ich glaube dann irgendwie Ohnmächte, sie wacht wieder auf,
1:04:02–1:04:06
aber das Shrike war da irgendwie involviert in der Nähe dieser Zeitgräber und
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sie kommt dann wieder raus.
1:04:10–1:04:14
Am Anfang merkt man nicht, dass sich irgendwas verändert, aber es zeigt sich
1:04:14–1:04:21
dann sehr schnell, dass sie die, wie es da heißt, Merlinskrankheit hat.
1:04:21–1:04:23
Was ich ganz interessant finde, weil Mehrlingskrankheit bedeutet ja,
1:04:23–1:04:27
es gibt eine Diagnose, das heißt, es gibt nicht nur einmal diese Anomalie.
1:04:27–1:04:31
Und die Anomalie ist das, was wir, fällt mir gerade nicht ein,
1:04:31–1:04:35
von Fitzgerald, diese Geschichte, Benjamin Buttons.
Florian Clauß
1:04:36–1:04:37
Sie wird immer jünger.
Micz Flor
1:04:37–1:04:41
Und er trägt eben seine Tochter auf dem Arm.
1:04:41–1:04:47
Und die Geschichte ist die, dass er und seine Frau, dieses Kind,
1:04:47–1:04:54
jeden Tag wurde das Kind geboren und hat die Zukunft vergessen.
1:04:54–1:04:59
Also war quasi in dem, es gab eigentlich nur eine Vergangenheit in der Zukunft,
1:04:59–1:05:00
das wusste immer weniger.
1:05:01–1:05:04
Und die mussten jeden Tag, je kleiner es auch wurde, immer wieder alles erfinden,
1:05:04–1:05:07
bis es dann irgendwann auch nicht mehr gefragt hat, weil es jetzt nur noch ein Baby war.
1:05:08–1:05:11
Beide, er und seine Frau, hatten nie darüber gesprochen, aber unabhängig voneinander
1:05:11–1:05:16
immer schon diesen Traum von diesem metallenen Gesicht mit den roten Augen,
1:05:16–1:05:21
dass sie ihnen befahl, das Kind nach Hyperion zu bringen und dem Shrike zu geben.
1:05:22–1:05:28
Als sie dann darüber reden, entscheiden sie es auch zu tun. Die Frau von Sir Weintraub stirbt.
Florian Clauß
1:05:28–1:05:29
Aber er ist dann alleine.
Micz Flor
1:05:32–1:05:36
Und Hyperion, muss man auch noch sagen, ist halt nicht durch die Fahrkaste erschlossen
1:05:36–1:05:39
und in so einem Randgebiet und es ist alles so kriegerisch und die Aussicht
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ist halt das auch, Das ist die letzte von der Church of Shrike genehmigte Pilgerfahrt.
1:05:46–1:05:48
Danach geht nichts mehr. Und da wollten halt ganz viele noch hin.
1:05:49–1:05:55
Und er hat dann versucht, seine Geschichte auch über die Medien im Techno-Corps,
1:05:56–1:05:58
oder Tech-Corps, weiß nicht mehr genau, wie es heißt,
1:06:01–1:06:04
kundzutun, um da einfach auch so ein gewisser Gravitas zu bekommen,
1:06:04–1:06:07
dass er noch da auf diese letzte Pilgerfahrt mit darf.
1:06:10–1:06:16
Das ist jetzt also die vierte von den sieben Geschichten. Und nach dieser Geschichte ist es so,
1:06:16–1:06:22
dass die mitbekommen und sich das dann aus so einem Ort auf diesem Baumschiff
1:06:22–1:06:26
anschauen, dass das Baumschiff angegriffen wird von Austern und die beginnen
1:06:26–1:06:30
es zu zerstören, während sie auf der Fahrt da zu Hyperion sind.
1:06:34–1:06:38
Der Kapitän des Schiffes, also Het Masten, hatte ich ja vorhin schon gesagt,
1:06:38–1:06:41
der reagiert da gar nicht so richtig drauf. Der zieht sich dann einfach so zurück.
1:06:41–1:06:45
Und obwohl er einer der Pilger ist, am nächsten Tag ist er einfach verschollen.
1:06:45–1:06:47
Er ist weg. Wir finden ihn nicht mehr oder wir kriegen ihn nicht mehr mit.
1:06:47–1:06:50
Das Einzige ist, in seiner Kabine ist halt überall Blut.
1:06:51–1:06:53
Aber er wird auf dem ganzen Schiff nicht mehr gefunden.
1:06:55–1:07:00
Das heißt, da waren es nur noch sechs. Und nach der vierten Geschichte haben
1:07:00–1:07:02
wir also jetzt nur noch zwei Geschichten.
1:07:03–1:07:10
Es gibt dann die Geschichte der Privatdetektivin. Die heißt Braun Lamia und Braun Lamia.
Florian Clauß
1:07:10–1:07:11
Das ist die fünfte Geschichte.
Micz Flor
1:07:12–1:07:18
Das ist jetzt die fünfte Geschichte. Braun Lamia, the detective,
1:07:18–1:07:23
die ist Detektivin, the detective stared at the consul with such intensity that
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he could feel the pressure of her gaze even after she looked away.
1:07:26–1:07:30
Also die ist als Detektivin eine sehr starke Präsenz.
1:07:30–1:07:36
Wir erleben dann später auch noch zum Schluss, dass sie auch nicht eine Person
1:07:36–1:07:40
ist, sondern zwei Personen, weil sie das Bewusstsein von einem Cybrid,
1:07:40–1:07:45
also menschlicher Körper, der von einer Techno-Core-KI kontrolliert wird.
1:07:45–1:07:54
In ihrem fall hieß der johnny den hat sie bevor johnny im echten raum starb hatte sie dessen.
1:07:56–1:08:01
Identität bewusstsein wie auch immer in sich geladen also sie ist immer auch zu zweit,
1:08:03–1:08:12
braun lamia ist privat detektiven und dieser klient johnny der der möchte dinge
1:08:12–1:08:14
über den den Techniker rausfinden.
1:08:14–1:08:17
Der möchte ein bisschen besser verstehen, was da irgendwie so läuft.
1:08:17–1:08:23
Und die beiden sind dann auch einmal auf so einem Planet, der ein bisschen wie die alte Erde aussieht.
1:08:23–1:08:27
Die Erde gibt es nicht mehr, muss man dazu sagen, weil da gab es ein Experiment,
1:08:27–1:08:30
in dem ein schwarzes Loch entstand, was die ganze Erde verschluckt hatte.
1:08:30–1:08:36
The Dying Earth. Also Silenius hat die sterbende Erde noch mitbekommen und ist entkommen.
1:08:37–1:08:42
Und da ist es wie so eine Nachbildung der alten Erde, was uns dann wiederum
1:08:42–1:08:46
natürlich auch an an Ilium erinnert, weil in Ilium.
1:08:49–1:08:52
Jetzt haben wir uns hier ein bisschen eingesperrt. Wir sind jetzt gerade da
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am Potsdamer Platz, wo diese Wippen sind, die dann leider irgendwann festgemacht
1:08:58–1:08:59
wurden, dass sich keiner wehtun kann.
1:09:00–1:09:03
Und eins meiner Lieblingsgebäude hier am Potsdamer Platz ist dieser Komplex.
1:09:03–1:09:05
Ich finde den so großartig.
Florian Clauß
1:09:05–1:09:10
Ja, der sieht aus wie so ein Bauprojekt in den 70er Jahren, eine Terrassenwohnung.
Micz Flor
1:09:10–1:09:13
Ja, aber gleichzeitig finde ich auch, wenn wir jetzt von Ilium sprechen,
1:09:13–1:09:18
wie so eine Architektur, wie sie dann in so den Ringen um die Erde umgesetzt
1:09:18–1:09:23
wird. was gleichzeitig total tacky aussieht, aber irgendwie auch billig.
1:09:23–1:09:29
Beides gleichzeitig. Jetzt klettern wir hier mal kurz hoch, um geradeaus weiter zu laufen.
Florian Clauß
1:09:29–1:09:34
Wir sind ganz fit. Wir müssen noch trainieren für unsere Hüttenwandlung.
Micz Flor
1:09:35–1:09:43
Braun Lamia ist das die, das ist so ein bisschen die, heißt ja auch The Long Goodbye.
1:09:43–1:09:50
Das ist ist ja eine Referenz auf diese noir-ähnlichen Detektivgeschichten.
1:09:50–1:09:53
Und ist auch wieder anders beschrieben vom Stil. Auch wenn es dann darum geht,
1:09:53–1:09:58
dass die zum Beispiel Johnny und Simon zu Kampfanzügen auf so einem Planeten kämpfen,
1:09:59–1:10:06
wo diese Anzüge eben auch mit ihrem Wahrnehmungssystem und selbst mit KI ausgestattet sind.
1:10:06–1:10:09
Also das wird alles irgendwie auch sehr militärisch erklärt und trotzdem ist
1:10:09–1:10:12
es irgendwie eine Detektivgeschichte. Du hast ein anderes Grundgefühl.
1:10:12–1:10:15
Auch da finde ich wieder, dass Simmons einfach so vielfältig schreiben kann.
1:10:16–1:10:19
Viele von den kürzeren Büchern sind so genremäßig immer sehr, sehr unterschiedlich.
1:10:19–1:10:24
Man hat ja schon mal gesagt, manchmal dann eher so Horror-Steven King angelehnt,
1:10:24–1:10:29
aber manche sind dann auch wirklich so eher so Militär angelehnt.
1:10:29–1:10:32
Und in dieser ist es halt so eine Noir-Detektivgeschichte.
1:10:34–1:10:38
Und was die beiden herausfinden, was sozusagen ein Baustein ist,
1:10:38–1:10:47
ist, dass der Technocore in sich selbst drei unterschiedliche Ansätze hat,
1:10:47–1:10:52
wie man jetzt mit seiner eigenen Entwicklung auch in Bezug auf die Menschheit,
1:10:52–1:10:55
also die gesamte Biosphäre, umzugehen hat.
1:10:55–1:11:00
Soll man jetzt so eine gottgleiche, singuläre Intelligenz schaffen?
1:11:00–1:11:05
Soll man versuchen, im Sinne auch von so einer Hegemonie, ein Zusammenleben
1:11:05–1:11:11
zwischen Techno- und biologischen Intelligenzen aufrechtzuerhalten?
1:11:11–1:11:15
Und das Dritte ist mir jetzt gerade entfallen. Aber das sind dann diese Sachen,
1:11:15–1:11:20
von denen Sie herausfinden, dass halt im Techno-Core da auch unterschiedliche
1:11:20–1:11:22
Strategien vertreten werden.
1:11:22–1:11:26
Und eine Sache, die auch noch rauskommt über die Fahrkassasysteme,
1:11:26–1:11:30
und ich glaube, das ist in der Geschichte, aber vielleicht auch erst im zweiten
1:11:30–1:11:31
Band, bin ich mir nicht sicher,
1:11:31–1:11:36
aber ich erwähne es jetzt einfach mal, ist, dass Technocore ja das Fahrkass
1:11:36–1:11:38
der Infrastruktur zur Verfügung steht,
1:11:38–1:11:47
aber jedes Mal, wenn ein Mensch oder ein Lebewesen dieses Fahrkassasystem benutzt, das Technocore,
1:11:50–1:11:55
von einem Gewinn hat. Also irgendwie ist es, das ist nicht so gut erklärt, aber...
Florian Clauß
1:11:55–1:12:02
Ein bisschen wie bei das Word, wenn du dann irgendwo im Word was mitnimmst,
1:12:02–1:12:04
gibt es dann auch irgendwie einen Austausch.
1:12:05–1:12:07
Du kriegst dann halt irgendwie so ein Wesen aus dem Word.
Micz Flor
1:12:08–1:12:13
Das ist Jeff Noon, die Referenz. Und da fühlt es sich für mich eher so ein bisschen
1:12:13–1:12:15
an, wie was man heute auch so diskutiert.
1:12:15–1:12:20
Zum Beispiel, nutzt du Google als Suchmaschine oder nicht, weil du möchtest
1:12:20–1:12:23
ist halt nicht das, was von dir irgendwo verwertet wird.
1:12:25–1:12:27
Also du wirst immer kontrollierbarer.
Florian Clauß
1:12:27–1:12:30
Das ist aber ziemlich genial so gedacht.
Micz Flor
1:12:31–1:12:37
In die Zukunft rein. Das ist das Gefühl, was so entsteht. Also du gehst durch
1:12:37–1:12:42
Farcast und danach weiß der Technikor mehr über dich. Und nicht nur,
1:12:44–1:12:50
Bewegungsprotokolle natürlich, aber auch eben so molekulare Proteinfaltung.
1:12:51–1:12:54
Wie es sich halt anfühlt, ist halt eben dieses Google-Wesen,
1:12:54–1:12:58
sage ich mal. Du bist halt im Internet unterwegs und während du da...
1:12:59–1:13:02
Da wirst du in deinem Freiheitsraum immer mehr eingeschränkt,
1:13:02–1:13:05
in dem Raum, in dem du versuchst, dich frei zu bewegen.
Florian Clauß
1:13:06–1:13:07
Das ist so das.
Micz Flor
1:13:07–1:13:13
Was da rauskommt. Und was interessant ist, dass,
1:13:15–1:13:22
Lamia dann eben Johnny, der getötet wird, auf sich lädt, also in ihren Speicher
1:13:22–1:13:26
im Schädel so reinlädt und dann von der,
1:13:27–1:13:31
ich glaube Church of Frike oder so, bekommt sie dann Asyl,
1:13:32–1:13:36
unter der Bedingung, dass sie auch auf diese letzte.
1:13:38–1:13:46
Pilgerfahrt geht. Aber warum wird da nicht erklärt. Also sie hatte keine intrinsische
1:13:46–1:13:49
Motivation, nach Hyperion zu gehen, sondern extrinsisch sozusagen,
1:13:49–1:13:53
weil sie dieses Asyl wahrgenommen hat und dann ist sie dann da hingefahren.
1:13:53–1:13:56
Sie weiß aber nicht genau, was sie erlebt.
1:13:56–1:14:00
Und wir werden dann aber im zweiten Teil von der Hyperion-Serie,
1:14:00–1:14:03
die sind aber meiner Meinung nach alle nicht mehr so gut wie der erste Teil.
1:14:04–1:14:11
Hatte ich auch schon oft gesagt, bei Dan Simmons sind die weiteren Teile meiner
1:14:11–1:14:12
Meinung nach immer nicht so stark.
1:14:14–1:14:19
Und die sechste Geschichte ist die Geschichte des Konsuls selbst,
1:14:19–1:14:26
das ist Remembering Ciri und da erzählt der Konsul die Geschichte eines Planeten,
1:14:26–1:14:31
der hauptsächlich aus dem Meer besteht, wunderschön, so fernparadiesmäßig,
1:14:31–1:14:33
palmmäßig kann man sich das vorstellen.
1:14:34–1:14:40
Wo eine sehr hippieske Native-Menschheit sich ansiedelt.
1:14:40–1:14:44
Also sie wird schon besiedelt von Menschen, aber die haben kein Fahrkastensystem,
1:14:44–1:14:48
die machen so ihr Ding in ihrer eigenen Welt, wie so eine Kommune,
1:14:48–1:14:49
die irgendwie nicht angedockt ist.
1:14:50–1:14:55
Und dann kommt aber die Hegemonie in Kontakt und möchte unbedingt da Fahrkasten,
1:14:55–1:14:56
weil es ein toller Touri-Planet ist.
1:14:57–1:15:01
Und einer der Menschen, die da die Fahrkasten mit installieren sollen,
1:15:01–1:15:03
verliebt sich in eine Frau,
1:15:03–1:15:08
die auch auf dem Planeten wohnt und immer wenn er wegreist und wieder herreist,
1:15:08–1:15:13
ist aufgrund dieser Zeitschuld, die er anhäuft, ist sie halt immer signifikant
1:15:13–1:15:17
älter als er und die bleiben aber trotzdem Paar.
1:15:17–1:15:22
Für ihn vergehen einfach nur wenige Jahre, aber für sie vergeht quasi das ganze Leben.
Florian Clauß
1:15:22–1:15:29
So ein bisschen wie der Mann, der durch die Zeit reist. Kennt ihr den Roman? Der war vor 15 Jahren.
1:15:30–1:15:37
Es gibt auch eine Verfilmung. Der ist eigentlich ein ganz schönes Zeitreisen-Paradox.
1:15:37–1:15:41
Also auch eine Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann.
1:15:41–1:15:44
Ich glaube, das ist aus ihrer Perspektive teilweise geschrieben.
1:15:44–1:15:47
Und der reist halt durch die Zeit. Er weiß nicht, wann es passiert.
1:15:47–1:15:50
Und wenn es passiert, dann ist er halt auf einmal so nackt und hat keine Kleider.
Micz Flor
1:15:50–1:15:51
Der Astronauts Wife.
Florian Clauß
1:15:52–1:15:56
Äh, die Astronauts Wife ist glaube ich noch mal eine andere Adaption davon.
Micz Flor
1:15:56–1:15:57
Ah, okay, gut.
Florian Clauß
1:15:57–1:16:03
Aber es ist mehr so in den 2000ern in New York angesiedelt.
1:16:06–1:16:11
Und er weiß dann halt teilweise mehr als sie und teilweise weniger.
1:16:11–1:16:13
Weil er halt so immer springt.
Micz Flor
1:16:13–1:16:14
Und.
Florian Clauß
1:16:14–1:16:18
Das ist und gibt es halt noch mal so am ende noch mal eine begegnung zwischen
1:16:18–1:16:23
den beiden aber es ist toll also tolles buch.
Micz Flor
1:16:23–1:16:36
Ja okay muss ich mir dann reinziehen wenn ich durch bin reinziehen mit dem potz angehen sind.
Florian Clauß
1:16:36–1:16:38
Wir im ebi zentrum des.
Micz Flor
1:16:38–1:16:47
Ich fasse jetzt kurz zusammen weil hier ist glaube ich auch ein guter guter
1:16:47–1:16:55
schluss zum schluss entscheiden die die Die ursprünglichen,
1:16:55–1:17:02
zum Schluss entscheiden die ursprünglichen BesiedlerInnen des Planeten,
1:17:02–1:17:06
dass sie das Fahrkassystem zerstören wollen und darauf kriegen sie dann den
1:17:06–1:17:10
kompletten Ärger der Hegemonie auf sich.
1:17:10–1:17:14
Und die Hegemonie zerstört dann den Planeten auch in einer Form,
1:17:14–1:17:18
in der dann die Touristen es wahrscheinlich nicht mehr so dramatisch hätten
1:17:18–1:17:19
komplett zerstören können.
1:17:19–1:17:24
Das ist dann das Ende der Geschichte. Und was der Konsul dann beichtet ist,
1:17:27–1:17:31
Und jetzt könnte ich Plot spoilern oder nicht? Was meinst du, soll ich Plot spoilern?
Florian Clauß
1:17:32–1:17:35
Wir können ja jetzt einen Trailer mit Plot Spoiler einblenden.
1:17:35–1:17:38
Ich habe das beim anderen Podcast gehört. So ein Plot Spoiler.
1:17:40–1:17:40
Skip.
Micz Flor
1:17:42–1:17:49
Dass er nämlich das Enkelkind von dieser Liebesbeziehung von diesen beiden ist.
Florian Clauß
1:17:49–1:17:52
Oh, okay. Und dass er als Rache...
Micz Flor
1:17:53–1:17:55
Nein, nein, er ist eher als Rache. jetzt ist der
1:17:55–1:17:59
konsul er wollte sein ganzes leben hat er darauf angelegt die
1:17:59–1:18:02
rache üben zu können er hat schon mit den
1:18:02–1:18:05
aus dass ein pakt abgeschlossen hat
1:18:05–1:18:08
wohl schon irgendein gerät aktiviert was
1:18:08–1:18:14
dazu führen wird wahrscheinlich dass alles alles zerstört wird alles lebende
1:18:14–1:18:19
zerstört wird und wie das mit hyperion verknüpft das weiß ich nicht mehr genau
1:18:19–1:18:26
aber das ist quasi quasi dann der Konsul,
1:18:26–1:18:30
der uns irgendwie so als der nahbarste,
1:18:30–1:18:33
ähnlichste, netteste Erzähler so begleitet.
Florian Clauß
1:18:33–1:18:37
Das ist doch immer so, hast du noch nichts gelernt, Mensch.
1:18:37–1:18:41
Der Netteste, wo man das schnellste Vertrauen zu hat im Film,
1:18:41–1:18:45
ist derjenige, der alle platt macht mit der Kettensäge am Ende.
Micz Flor
1:18:47–1:18:51
So, und das sind die Kurzgeschichten. Und Remembering Ciri ist wie gesagt die
1:18:51–1:19:00
Geschichte, die schon sechs, sieben Jahre vor Hyperion fast identisch erschienen
1:19:00–1:19:01
ist und da reingesetzt wurde.
1:19:02–1:19:05
Und dahinter passiert dann nicht mehr so viel. Die landen auf Hyperion,
1:19:06–1:19:10
die müssen dann mit dem Schiff fahren, mit so einer Seilbahn fahren,
1:19:10–1:19:14
sind irgendwie so unterwegs, um dann zu diesen Zeitgräbern zu kommen.
1:19:14–1:19:18
Und man muss schon als Leser und Leserin dann irgendwie runterschlucken,
1:19:18–1:19:23
dass das in Anführungszeichen Finale...
1:19:25–1:19:30
Dieses Bild von denen, wir gehen auf die Zeitgräber zu, jetzt geht es los,
1:19:30–1:19:33
das ist das Ende. Und dann gibt es einen zweiten Teil.
Florian Clauß
1:19:33–1:19:34
Okay, es ist ein Cliffhanger.
Micz Flor
1:19:34–1:19:37
Es ist ein Cliffhanger, es gibt einen zweiten Teil. Und im zweiten Teil ist
1:19:37–1:19:42
aber eine sehr andere Erzählform und auch eine gute Geschichte,
1:19:42–1:19:45
aber hatte viele Längen und hat einfach nicht, finde ich, so dieses Leben gehabt.
1:19:45–1:19:50
Und Fazit für mich war zu sagen, ja, das ist jetzt kein Science Fiction so klassischerweise,
1:19:50–1:19:53
hat aber unglaublich, hat einen Hugo Award auch bekommen,
1:19:53–1:19:57
hat einfach unglaublich viel positive Kritiken bekommen und ich finde es auch
1:19:57–1:20:02
völlig gerechtfertigt, weil wenn man jetzt mit so einem Hard-Sci-Fi-Denken drangeht,
1:20:02–1:20:07
dann ist es vielleicht alles nicht gut erklärt und diese Möglichkeitsräume,
1:20:07–1:20:09
die man dann erschaffen kann,
1:20:09–1:20:11
indem man über, keine Ahnung, über,
1:20:12–1:20:15
was wir bei The Expanse ja auch schon angesprochen haben,
1:20:15–1:20:20
diese was ist denn jetzt in diesem subatomaren
1:20:20–1:20:25
raum könnte es nicht sein dass also diese ganzen sachen das macht
1:20:25–1:20:28
er nicht sondern der baut hat einfach die bilder auf macht hier sehr unterschiedliche
1:20:28–1:20:34
geschichten die sich einfach auch in ihrem stil eben auf noir detektiv geschichten
1:20:34–1:20:40
der 40er jahre beziehen und und schafft dadurch aber irgendwie so ein raum der
1:20:40–1:20:43
total spaß macht da durchzulaufen.
1:20:43–1:20:48
Das ist im Prinzip nicht so wie so ein Donkey Kong Level Spiel,
1:20:48–1:20:51
wo man Screen für Screen durchleben muss, sondern eher so wie so eine freie
1:20:51–1:20:53
Welt, in der man frei fahren kann.
1:20:53–1:20:59
So erlebe ich das. Ich finde es total schön und einfach auch viel besser geschrieben,
1:20:59–1:21:01
als ich das jetzt erzählen oder vorlesen konnte.
1:21:02–1:21:06
Und deshalb macht es dann auch einfach Spaß zu lesen.
1:21:07–1:21:11
Und damit liebes Publikum und Flo.
Florian Clauß
1:21:13–1:21:19
Schluss sind wir am Ende der Episode und wir sind eigentlich auch ein Einschlafen-Podcast,
1:21:19–1:21:24
also für diejenigen Hörerinnen und Hörer, die bis hierhin gekommen sind herzlichen
1:21:24–1:21:30
Glückwunsch besucht uns auch auf unserer Internetseite eigentlich-podcast.de
1:21:30–1:21:34
gebt uns Bewertungen einschlägigen Podcast,
1:21:35–1:21:41
Portalen wir sind ja jetzt auch auf Spotify haben wir uns mal angemeldet um
1:21:41–1:21:46
zu gucken, wie da die Resonanz ist also Spotify, Apple Podcast und wie auch immer,
1:21:47–1:21:51
bewertet uns gut, hoffe ich, wenn nicht empfehlt uns weiter,
1:21:53–1:21:57
insofern macht's gut und bis zum nächsten Mal bis zum nächsten Mal,
1:21:57–1:22:03
tschüss wuhu ich will kurz über die Imperie die Imperie reden.

Mehr

"Oh, and sing of me, O Muse, poor born-again-against-his-will Hockenberry" Ilium, Chapter 1 The plains of Ilium

Was sind schon 3000 Jahre mehr oder weniger, wenn man über die großen Geschichten der Menschheit spricht? Das mag Dan Simmons gedacht haben, bevor er Homers Trojanischen Krieg (Iliad) von vor etwa 3000 Jahren nahm und diesen 1:1 in circa 3000 Jahren auf dem Mars von selbsternannten Göttern neu inszenieren ließ. Das ist einer der drei Handlungsstränge in Simmons‘ Buch „Ilium“, über den wir in dieser Episode sprechen werden. Gleichzeitig feiern genmanipulierte Menschen auf der Erde dank „Farcaster“-Teleportation und dienender Servix-Roboter ein lustvolles Leben. Im dritten Strang brechen Moravecs von den äußeren Planeten des Sonnensystems auf, um den bedrohlichen Quantenfluktuationen auf dem Mars auf den Grund zu gehen. Diese KI-Androiden wurden einst von den Menschen der Erde als Forscher ausgesandt und haben sich seit vielen Jahrhunderten vollständig autonom auf den Monden des Jupiters weiterentwickelt und vermehrt. In Simmons‘ Space Opera gibt es eigentlich keine Menschen mehr wie uns. Und gerade deshalb ist es ein Buch über die Menschlichkeit. Inspiriert von einem Essay im „New Yorker“ der frühen 1990er Jahre, in dem ein Scholar reflektiert, ob wir uns heute wirklich mit den Akteuren in Homers „Iliad“ identifizieren und verbinden können, verlegt Simmons diese Geschichte in eine Zukunft, in der selbst die Götter diese Geschichte nicht zu verstehen scheinen. Deshalb beleben sie den PhD-Gelehrten Hockenberry aus dem frühen 21. Jahrhundert wieder, um zu berichten, ob das, was auf dem Mars geschieht, wirklich dem Original entspricht. Die Menschen auf der Erde können nicht lesen und leben im Delirium der täglichen Lust, bis Harman sich das Lesen selbst beibringt. Es sind zwei Moravecs, die miteinander über Shakespeares Sonette und Proust reden, die noch am ehesten die Kulturgeschichte der Menschheit leben. Alle drei Stränge nähern sich einander an und treffen in einem furiosen, gewaltvollen Finale aufeinander. Unbedingt lesenswert. 10 von 10. Auch weil Simmons so unglaublich liebevoll und virtuos mit Sprache umgehen kann.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:01
Läuft es schon?
Florian Clauß
0:00:01–0:00:02
Ist.
Micz Flor
0:00:02–0:00:03
Alles abgerissen jetzt?
Florian Clauß
0:00:03–0:00:08
Ja. Leider. Leider, leider.
Micz Flor
0:00:09–0:00:12
Wollen wir... Achso, klatschen.
0:00:16–0:00:21
Jetzt wäre die Frage, soll ich einfach mal was vorlesen vorher in Englisch,
0:00:21–0:00:24
was wir später als Einstieg nehmen, oder wollen wir erst Hallo sagen?
0:00:24–0:00:28
Immer erst Hallo. Okay, gut. Aber dann sagst du oder ich.
Florian Clauß
0:00:29–0:00:37
Du. Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 45.
0:00:39–0:00:45
Wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden. Neben mir läuft Mitch.
Micz Flor
0:00:45–0:00:46
Hallo.
Florian Clauß
0:00:46–0:00:53
Und er wird auch gleich unser Thema, sein Thema vorstellen. Und ich bin Flo.
0:00:55–0:01:02
Und wie ihr an den Nebengeräuschen hört, laufen wir entlang einer Straßenbahnstrecke.
0:01:03–0:01:05
Wir sind hier in Mitte unterwegs.
0:01:07–0:01:14
Und die Eigenschaft von unserem Podcast ist, dass wir während der eine dem anderen ein Thema vorstellt,
0:01:14–0:01:20
wir eine Strecke laufen, einen Spaziergang machen, machen, weil der ganze Podcast
0:01:20–0:01:26
ist so geboren aus unseren Hüttenwanderungen, bei denen wir auch immer wieder
0:01:26–0:01:28
irgendwelche Themen gewälzt haben.
0:01:28–0:01:32
Und wir dachten, wir machen ein Format draußen, einen Podcast.
0:01:32–0:01:36
Und sind jetzt schon bei Episode 45.
0:01:36–0:01:39
Ich finde es unglaublich, dass wir schon so viele Episoden haben.
0:01:39–0:01:43
Ja, bald zwei Jahre, Mitch. Das ist ja echt eine Zeit.
0:01:45–0:01:49
Ja, ich bin gespannt, was du mitgebracht hast.
Micz Flor
0:01:49–0:01:50
Ja, ich habe mitgebracht.
0:01:52–0:01:53
Weißt du Bescheid?
Florian Clauß
0:01:53–0:01:57
Hast du mir was erzählt? Du hast mir was gesagt darüber. Du hast das Thema auch
0:01:57–0:01:59
schon in deiner letzten Folge etwas angesprochen.
0:02:00–0:02:02
Und ich glaube, du machst eine Serie draus.
Micz Flor
0:02:03–0:02:07
Ja, ich mache mir eine Serie draus. Und habe jetzt beim ersten Mal einfach angefangen,
0:02:07–0:02:10
beim zweiten Mal versucht, mich so ein bisschen vorzubereiten.
0:02:10–0:02:11
Und dann entsteht gleich so ein Leistungsdruck.
0:02:13–0:02:18
Aber den kann ich vielleicht wieder abschütteln, weil ich versuche einfach,
0:02:18–0:02:23
mich dann frei zu bewegen. Es gibt aber so zwei, drei Sachen,
0:02:23–0:02:27
die ich als Text mitgebracht habe und die ich dann vielleicht auch vorlesen werde.
0:02:27–0:02:30
Es geht weiter um Dan Simmons.
Florian Clauß
0:02:31–0:02:33
Ah, der Autor Dan Simmons.
Micz Flor
0:02:33–0:02:37
Der Autor Dan Simmons. Und für die zweite Folge habe ich mir jetzt vorgenommen,
0:02:37–0:02:44
dass wir über das, über Ilium sprechen.
0:02:44–0:02:48
Das ist ein 800-Seiten-Roman, den ich dir geschenkt habe.
0:02:48–0:02:51
Und wo du eben beim letzten mal auch schon so ein paar sachen so
0:02:51–0:02:57
toll erzählt hast habe ich gedacht das ist doch ganz gut denn so weil bei denen
0:02:57–0:02:59
die dann später kommen da bin ich wahrscheinlich mehr am alleine erzählen aber
0:02:59–0:03:03
hier ist die hoffnung dann dass du mich noch so ein bisschen begleitet und ich
0:03:03–0:03:09
auch noch an sachen aus diesem sehr komplexen aber wirklich fesselnden finde großartigen,
0:03:12–0:03:14
roman erinnerst und die einen bringen kannst.
Florian Clauß
0:03:14–0:03:19
Ja okay ich muss mal gucken was ich noch erinnern kann diese.
Micz Flor
0:03:19–0:03:26
Krake zum beispiel hat es zum letzten mal wessen nicht gehört hat folge 43 die
0:03:26–0:03:30
krake ganz vielleicht noch mal erzählen und die kleinen grünen männchen und
0:03:30–0:03:33
so weiter und so fort und eine,
0:03:34–0:03:39
Und eine Sache, die ich sehr stark mit diesem Buch auch verbinde, ist,
0:03:39–0:03:47
ich hatte das Buch schon länger so auf dem E-Reader und dann habe ich irgendwann
0:03:47–0:03:50
einfach mal angefangen zu lesen.
0:03:50–0:03:54
Und dann hat es mich immer mehr gefesselt.
0:03:55–0:04:00
Und beim E-Reader hat man dann unten die Möglichkeit, sich anzuzeigen,
0:04:00–0:04:06
wie viele Prozente oder wie viele Seiten des Buches oder des Kapitels oder so.
0:04:06–0:04:09
Also unterschiedliche Formen, wie man das sich anzeigen kann.
0:04:09–0:04:13
Und ich hatte dann immer nur eingestellt, wie lange ich noch im Kapitel bin.
0:04:13–0:04:15
Noch vier Stunden, 17 Minuten im Kapitel.
Florian Clauß
0:04:16–0:04:17
Ach, du hast Zeit eingestellt?
Micz Flor
0:04:17–0:04:19
Nee, das macht er automatisch.
Florian Clauß
0:04:19–0:04:19
Okay.
Micz Flor
0:04:20–0:04:24
Und dann habe ich irgendwann mal umgestellt auf das Buch.
0:04:24–0:04:27
Also wie viel Prozent des Buchs habe ich schon gelesen. Und dann habe ich schon
0:04:27–0:04:31
ewig mich in diese Welt hineingelesen. War total begeistert.
0:04:31–0:04:35
Und dann war es so bei 12 Prozent, 17 Prozent. Und dann habe ich auf einmal
0:04:35–0:04:37
gedacht, wie soll ich das alles noch?
0:04:38–0:04:42
Das ist ja riesig. Das ist ja wirklich gigantisch. Das würde ich alles noch lesen.
0:04:44–0:04:46
Und interessanterweise war ich dann immer so gefesselt, als es dann irgendwann
0:04:46–0:04:51
bei 80 Prozent durchgeht, oh ne, bitte nie aufhören. Ich würde wirklich.
Florian Clauß
0:04:53–0:04:59
Du hast mir das ja als Taschenbuch geschenkt, das ist ja auch mindestens fünf Zentimeter dick.
0:04:59–0:05:01
Das ist wahnsinnig schwer.
Micz Flor
0:05:01–0:05:05
Ja, das war auch das Verrückte, weil ich nämlich, das ist im Kontrast zum eReader,
0:05:05–0:05:10
als ich dir das dann irgendwie auf irgendwo online gebraucht, erstanden habe,
0:05:11–0:05:15
dann habe ich mir das angeschaut und gedacht, hätte ich das als so ein Buch
0:05:15–0:05:18
in der Hand gehabt, ich hätte nie angefangen das zu lesen.
0:05:18–0:05:22
Das ist einfach wirklich so gigantisch.
0:05:23–0:05:29
Also wenn du dann halt diese 800 Seiten in der Hand hast, das ist schon eine Hausnummer.
Florian Clauß
0:05:29–0:05:37
Das ist eine Hausnummer, eine Masse. Das ganze Buch ist auch mehr oder weniger,
0:05:37–0:05:39
hat verschiedene Storystränge,
0:05:41–0:05:45
die es dann so auffällt und ich weiß auch noch, dass ich so,
0:05:45–0:05:48
also man mag ja dann immer bestimmte Storylines und andere nicht so,
0:05:48–0:05:52
dass ich bei denen, die ich nicht so mochte, dann immer vorgeblendet habe und
0:05:52–0:05:54
gucke, wie lange dauert es noch?
Micz Flor
0:05:55–0:06:00
Da bin ich mal gespannt, welche du nicht so gut findest und welche du gut findest.
Florian Clauß
0:06:00–0:06:01
Aber ich fange mal an.
Micz Flor
0:06:01–0:06:06
Jetzt einfach vorzustellen. Ich habe gleich was zum Lesen mitgebracht.
0:06:06–0:06:11
Und auch wenn wir laufend reden und reden beim Laufen.
Florian Clauß
0:06:11–0:06:12
Und auch vorlesen manchmal.
Micz Flor
0:06:13–0:06:16
Laufend lesen ist schwieriger. Da müssen wir vielleicht kurz.
Florian Clauß
0:06:16–0:06:20
Stehen. Ja, da bleiben wir hier stehen. Wir sind jetzt gerade hier in der Dürksenstraße.
0:06:20–0:06:25
Und hier gibt es eine gute Möglichkeit, auch sich mal irgendwo unterzustellen.
0:06:26–0:06:29
Und ein Stück aus dem Roman vorzulesen.
Micz Flor
0:06:29–0:06:30
Ja, die ersten zwei.
Florian Clauß
0:06:30–0:06:31
Wir können das hier mit Hall machen, oder?
Micz Flor
0:06:32–0:06:32
Hall. Ja, okay.
Florian Clauß
0:06:33–0:06:34
Hei. Mal gucken, ob ich das in.
Micz Flor
0:06:34–0:06:34
Tritt sehe.
0:06:37–0:06:43
Und zwar sind das wirklich die ersten Zeilen des Romans.
0:06:43–0:06:47
Und ich finde die aber ganz toll, weil mir jetzt erst klar geworden ist,
0:06:47–0:06:50
wie schön die so schon alles öffnen, was da so passiert.
0:06:51–0:06:53
Und ich muss das jetzt ein bisschen pathetisch machen.
Florian Clauß
0:06:53–0:06:53
Gerne.
Micz Flor
0:06:54–0:07:02
Rage. Sing, O Muse of the Rage of Achilles and Peleus' son, murderous man-killer, fated to die.
0:07:02–0:07:09
Sing of the rage that cost the Archaeans so many good men and sent so many vital
0:07:09–0:07:13
hearty souls down to the dreary house of death.
0:07:14–0:07:19
And while you're at it, oh Muse, sing of the rage of the gods themselves,
0:07:19–0:07:25
so petulant and so powerful here on the new Olympus.
0:07:25–0:07:30
And of the rage of the post-humans, dead and gone, though they might be,
0:07:30–0:07:36
and of the rage of those few true humans left, self-absorbed and useless,
0:07:36–0:07:38
though they may have become.
0:07:39–0:07:45
While you are singing, O Muse, sing also of the rage of those thoughtful,
0:07:46–0:07:52
sentient, serious, but not so close to human beings out there dreaming under the ice of Europa.
0:08:14–0:08:22
Das sind die ersten Zeilen in Ilium. Chapter 1.
0:08:25–0:08:27
Und ich finde es halt so toll, weil eben diese Stränge und alles,
0:08:27–0:08:30
also man liest es und man weiß gar nicht, worum es hier geht.
0:08:30–0:08:33
Was sind Post-Humans, was sind die neuen Götter, was ist Olympus auf Mars?
0:08:34–0:08:37
Aber es macht eben einfach diese ganzen Handlungsstränge schon auf.
0:08:37–0:08:44
Und rückblickend ist es so ein bisschen so wie, ich weiß gar nicht,
0:08:44–0:08:51
irgendwie so das Gefühl, als ob man da doch schon eben den Teppich ausgerollt bekommt.
0:08:51–0:08:56
Auch wenn man das Gefühl hat, dass man nicht weiß, worum es geht.
0:08:56–0:08:58
Aber worum geht es? Rage. Es geht um Rage.
0:08:59–0:09:03
Es geht um Achilles und Peleus. Es geht um die Iliad von Homer.
0:09:04–0:09:10
Das ist ein ganz, ganz tragender Teil des ersten Drittels auf alle Fälle,
0:09:10–0:09:13
um da wirklich auch so reinzukommen.
0:09:15–0:09:22
Es geht um die Götter, in Anführungszeichen Götter, die halt eben auch in der
0:09:22–0:09:27
Iliad vorkommen, die ja mit sich selbst auch dann immer so gegenseitig versuchen,
0:09:27–0:09:30
irgendwie Zeiten zu beziehen im Krieg um Troja.
0:09:31–0:09:36
Und die allerdings in diesem Buch nicht diese Götter sind, das werden wir dann später noch erfahren.
0:09:37–0:09:40
Aber es sind halt irgendwie neue Götter, von denen man gar nicht so du genau
0:09:40–0:09:43
weißt, wo kommen die her, was machen die da, was ist da irgendwie los.
0:09:45–0:09:49
Dann singen über die Post-Humans.
0:09:49–0:09:53
Es gibt Humans und es gibt Post-Humans. Aber diese Post-Humans,
0:09:53–0:09:55
die werden die ganze Zeit gesetzt, über die wird gesprochen,
0:09:56–0:10:00
aber wir erleben die gar nicht, im ganzen Buch nicht. Und das steht hier auch schon drin.
0:10:01–0:10:04
Du verbringst lange Zeit in dem Buch, damit zu sagen, diese Post-Humans möchte
0:10:04–0:10:05
ich jetzt endlich mal kennenlernen.
0:10:06–0:10:10
Aber hier steht es ja schon, post-humans dead and gone, though they might be.
0:10:10–0:10:14
Wir wissen, wir haben keine Beweise für ihre Existenz, da steht es schon.
0:10:14–0:10:17
Und trotzdem hat man 800 Seiten lang darauf gewartet.
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And the rage of those true humans. Dann gibt es also noch wahre Menschen.
0:10:22–0:10:28
Es gibt also Götter, es gibt diese griechischen Kämpfer, es gibt Post-Humans, es gibt wahre Menschen.
0:10:29–0:10:33
Und dann gibt es dieses Sentient, also diese sich selbstbewussten,
0:10:33–0:10:36
serious but not so human beings.
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Das sind die Moravex, das sind Roboter, biotechnische Entitäten,
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die sich selbst fabrizieren in den Jupiter, im Jovian System.
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Da weißt du dann wieder mehr.
0:10:49–0:10:51
Das steht aber dann auch schon da.
0:11:24–0:11:31
Also ich, der Erzähler, bin wiedergeboren, heiße Hockenberry.
0:11:32–0:11:37
Poor dad Thomas Hockenberry, PhD. Ich bin also Doktorand. Ich habe einen Doktor.
0:11:38–0:11:40
Thomas Hockenberry, der Hockenbusch
0:11:40–0:11:42
von seinen Freunden, die auch alle schon tot sind, genannt wird.
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Und die alle von einer Welt kommen, die ist quasi quasi turned to dust on a
0:11:49–0:11:52
world long since left behind. Also diese Welt gibt es sowieso nicht mehr.
0:11:53–0:11:57
Das heißt, wir haben jetzt quasi hier diese ganzen Handlungsstränge auch schon
0:11:57–0:11:59
irgendwie so aufgefächert.
0:11:59–0:12:04
Und nicht nur das, sondern wir haben auch, und ich kann das vielleicht nicht
0:12:04–0:12:09
so gut rüberbringen, aber wir haben halt auch eine Sprache, und das finde ich ja bei Dan Simmons,
0:12:10–0:12:15
der hat unglaublich tolle Sprache, der kann einfach ganz toll schreiben.
0:12:15–0:12:19
Und ich finde halt dieses Sing, O Muse of the Rage of Achilles und so,
0:12:19–0:12:23
da ist halt so ein Rhythmus drin, wo man wirklich denkt, das ist halt so große,
0:12:23–0:12:27
bombastische, pathetische Literatur eben.
0:12:28–0:12:30
Iliad irgendwie, was ja auch Gesänge sind eigentlich.
0:12:33–0:12:37
Und dann aber auch diese Frage, was...
0:12:39–0:12:42
Wer spricht da mit mir? Du willst ja wissen, wer ist Erzähler oder Erzählerin.
0:12:42–0:12:45
Was ist diese Stimme, mit der ich angesprochen werde als Lesender?
0:12:46–0:12:48
Und das bricht dann hinten so weg.
0:12:49–0:12:54
Eben heißt es noch, Dreaming under the eyes of Europa, Dying in the sulfur ash of Io.
0:12:55–0:12:58
Und dann kommt halt so, Oh, when sing of me, oh muse, Poor born again against
0:12:58–0:13:02
his will, Hockenberry, poor dead, Thomas Hockenberry, Ph.D., Hockenbusch.
0:13:02–0:13:06
Ich merke jetzt irgendwie halt dieses Jambische oder was auch immer. Total zerbröselt.
0:13:06–0:13:10
Und das finde ich halt auch so großartig, weil genau das auch irgendwie dann
0:13:10–0:13:16
schon ein Stage-Setting ist für die Sprache, die Simmons dann in diesem Buch auch benutzt.
0:13:17–0:13:20
Und das wollte ich jetzt hier erstmal so in die Welt stellen.
Florian Clauß
0:13:20–0:13:25
Ja, sehr schön. Also ein bisschen wie bei Monty Python,
0:13:25–0:13:30
bei Flying Circus gibt es ja dann auch immer diese Zwischenspiele,
0:13:30–0:13:35
die so Trickfilm-Ästhetik, aber so viktorianisch aufgeblasen mit irgendwelchen
0:13:35–0:13:38
komischen Accessoires und Details,
0:13:39–0:13:46
ja, und die dann halt auch so woop woop woop, dann läuft irgendeine Zunge weg oder so.
Micz Flor
0:13:46–0:13:48
Kupferstiche und nachkollorierte Sachen.
Florian Clauß
0:13:50–0:13:58
Kann ich nachvollziehen. Und ja, der Hockenberry, oder wie heißt der? Thomas Hockenberry.
0:13:59–0:14:03
Der ist in irgendeiner Form wiederbelebt worden,
0:14:03–0:14:11
also er ist ja aber auch gleichzeitig so ein ganz fühlendes wesen er war dann
0:14:11–0:14:14
ist er gegen klo ich weiß nicht genau.
Micz Flor
0:14:14–0:14:19
Also es ist so ich werde jetzt ganz kurz für die die vielleicht sogar diesen
0:14:19–0:14:24
podcast hören weil sie was über ilium lernen wollen was sie nicht woanders schon
0:14:24–0:14:27
gehört oder gelesen haben möchte ich eine hypothese in den raum stellen die
0:14:27–0:14:29
ich so noch noch nicht gefunden habe,
0:14:29–0:14:33
die ich aber irgendwie, die sich mir so aufdrängt.
0:14:34–0:14:38
Also es ist ja dann so oft geht es jetzt ja nicht darum, was will der Autor
0:14:38–0:14:43
uns sagen und erzählen, sondern was macht das mit uns oder welche Blickwinkel auf diesen Stoff,
0:14:44–0:14:50
uns ein interessantes Rätsel auf. Und da finde ich das interessant,
0:14:50–0:14:56
dass in dieser Einleitung auch wir schon hören, worum es geht.
0:14:56–0:15:02
Es geht also um Charaktere aus Iliad von Homer.
0:15:03–0:15:10
700 oder 800 Jahre vor Christus geschrieben, gilt als einen der wichtigsten.
0:15:13–0:15:16
Literaturprodukte der Menschheit, was ich auch wiederum interessant finde,
0:15:16–0:15:22
weil halt nach Expanse, was wir schon gemacht haben, wo ja auch dann Ganymede
0:15:22–0:15:23
und Io und Europa so vorkommen,
0:15:24–0:15:28
was ich eh finde, dass halt Expanse und Ilium so Parallelen haben,
0:15:28–0:15:35
dass halt diese Erde als Zentrum der Kultur und einziger Ort der Kultur dann
0:15:35–0:15:37
sich irgendwie auf einmal so komisch anfühlt.
0:15:37–0:15:41
Iliad, okay, Homer. mehr aber die
0:15:41–0:15:44
sind drin das sind keine echten menschen das sind figuren von
0:15:44–0:15:54
homer beschrieben oder erfunden oder aufgegriffen so das zweite jetzt müssen
0:15:54–0:16:00
wir mal gucken es halt dass ich noch mal richtig durchgehen also da haben wir
0:16:00–0:16:03
charaktere die in dem buch vorkommen die keine Menschen sind.
0:16:07–0:16:14
Also diese Götter, die auch darin vorkommen, wirklich als Charaktere von diesen
0:16:14–0:16:18
Göttern, die sind alle auf dem Planeten Mars,
0:16:19–0:16:23
weil die sind ja im Olymp und wo ist in unserem Sonnensystem Olymp?
0:16:24–0:16:30
Auf dem Mars, Mount Olympus. Das ist doch, glaube ich, der größte Berg in unserem Sonnensystem.
Florian Clauß
0:16:31–0:16:35
Ja, ich glaube, der ist jetzt 20 Kilometer hoch oder so.
Micz Flor
0:16:35–0:16:43
Genau, und auf diesem Olymp wohnen die Götter. Die alten Götter aus.
0:16:46–0:16:50
Und diese Götter sind natürlich keine Menschen. Wir wissen nicht genau,
0:16:50–0:16:53
was es sind. Also es wird halt irgendwie dann auch so diskutiert, die sind größer.
0:16:54–0:16:57
Aber wir erfahren nicht wirklich, was das ist in diesem Buch,
0:16:57–0:16:58
aber es sind auch keine Menschen.
0:17:01–0:17:06
Dann diese Posthumans, die sind ja im Namen nach schon keine Menschen mehr.
0:17:09–0:17:14
Das heißt, die eh nicht vorkommen, über die aber gesprochen wird.
0:17:14–0:17:19
Die sind keine Menschen. Und dann gibt es aber auch noch diese True Humans,
0:17:19–0:17:22
die paar, die noch da sind, von denen wir aber auch relativ schnell erfahren,
0:17:22–0:17:27
dass es nicht wirklich Menschen in unserer Art sind, sondern zum Beispiel sind
0:17:27–0:17:32
das Menschen, die jetzt auf so einer kulturellen Ebene einfach alles losgelassen haben.
0:17:32–0:17:37
Die können nicht mehr lesen, die sind auch genetisch modifiziert zum Beispiel,
0:17:37–0:17:43
haben die Teile von Motten-Genen in ihren Körpern, was dazu führt,
0:17:43–0:17:48
dass die Frau den Samen von ganz vielen Männern aufnehmen kann und später kann
0:17:48–0:17:51
sie dann selber entscheiden, wer der Vater ihrer Kinder wird.
0:17:51–0:17:55
Also es ist so Motten-Gene-Grimm. Das heißt, diese True-Human sind auch genetisch
0:17:55–0:18:02
manipuliert, die werden genau 100 Jahre alt Und danach ziehen sie dann zu diesen
0:18:02–0:18:04
Post-Humans angeblich auf zwei Ringe.
0:18:05–0:18:08
Das gibt so zwei Ringebene, die die Erde umkreisen, die auch sichtbar sind.
0:18:09–0:18:14
Das heißt, genau 100 werden ist jetzt auch nicht unbedingt eine menschliche
0:18:14–0:18:17
Qualität, die wir als menschlich wahrnehmen würden.
Florian Clauß
0:18:18–0:18:20
Die feiern dann immer ihren Dekadengeburtstag.
Micz Flor
0:18:20–0:18:26
Genau, alle 20 Jahre kriegen sie so einen Fix-Up. da gehen sie dann auch einfach
0:18:26–0:18:30
da werden sie einfach nur mal wieder regeneriert in einer gewissen form die.
Florian Clauß
0:18:30–0:18:32
Altern auch nicht nur.
Micz Flor
0:18:32–0:18:38
Die alter nicht also und das ist dann auch so ein bisschen einer von diesen
0:18:38–0:18:44
nicht macguffins aber einer von diesen,
0:18:48–0:18:51
Jetzt sind wir gleich am Alex, das ist ganz grob. Das heißt,
0:18:51–0:18:55
das, was hier als True Humans benannt wird, ist auch nichts, was wir irgendwie...
0:18:56–0:19:00
Die sind am Anfang noch so ein bisschen langweilig, aber da werden wir auch
0:19:00–0:19:01
gleich noch darauf zu sprechen kommen.
0:19:02–0:19:06
Und dann gibt es auch noch die Not-So-Human, werden sie genannt,
0:19:06–0:19:08
die du schon benannt hast.
0:19:08–0:19:19
Also Orpho of Io und Mahnmut von Europa. Europa, das sind die beiden Moravex,
0:19:19–0:19:22
so heißen die, benannt nach dem Erfinder der Moravex.
0:19:23–0:19:31
Das waren ganz früher mal Androiden, so biotechnische Wesen oder eigentlich
0:19:31–0:19:33
wirklich eher Androiden, es wurden dann Wesen.
0:19:33–0:19:43
Die wurden ins Sonnensystem von der Erde rausgeschickt, um das äußere Sonnensystem zu erkunden.
0:19:46–0:19:50
Sind dann aber da irgendwie so ansässig geworden, haben sich selber hergestellt.
0:19:50–0:19:55
Also die basteln sich so selbst und sind eben auch KI-mäßig die,
0:19:56–0:20:02
die in gewisser Weise noch vieles Menschliche weitertragen, als ob die die Forscher
0:20:02–0:20:03
der Menschlichkeit sind.
0:20:03–0:20:06
Das sind eben diese beiden, die ich jetzt angesprochen habe,
0:20:06–0:20:12
die du beim letzten Mal schon erwähnt hast, dass die über Proust und Shakespeare's
0:20:12–0:20:15
Sonnette sich unterhalten, die ganze Zeit angekriegt.
0:20:17–0:20:21
Die sehen allerdings dann zum Beispiel Aufruhr auf IO.
0:20:22–0:20:24
Das ist halt so eine Maschine, sieht ein bisschen aus wie eine Krabbe,
0:20:24–0:20:27
wiegt glaube ich sechs Tonnen oder so, wird auch so beschrieben.
0:20:27–0:20:35
Und das ist der Proust, Proust Skola oder sowas.
0:20:35–0:20:39
So, und das sind so die Charaktere. Und dann haben wir eben noch diesen Erzähler,
0:20:39–0:20:46
den wir da hören, Thomas Hockenberry, der im frühen 21.
0:20:47–0:20:52
Jahrhundert an Krebs gestorben ist. Ich glaube, die Zahl wird sogar genannt,
0:20:52–0:20:53
das Jahr, aber das habe ich jetzt nicht mehr im Kopf.
0:20:55–0:21:00
Und der dann wieder zum Leben erweckt wird. Also wir haben, um jetzt meine These
0:21:00–0:21:04
ein bisschen voranzutreiben, wir haben hier, was haben wir denn hier?
0:21:04–0:21:06
Alex gerade noch Gesang.
0:21:08–0:21:11
Wo gehen wir lang? Einfach an der S-Bahn erstmal lang, oder?
0:21:17–0:21:22
Diese Personen, diese Charaktere, die uns jetzt begleiten werden,
0:21:22–0:21:24
sind alle nicht menschlich.
0:21:25–0:21:31
Und das Ganze spielt, wird nicht genau benannt, spielt aber irgendwie so was
0:21:31–0:21:33
wie 3000 Jahre in der Zukunft.
0:21:35–0:21:38
Und da hatte ich dann auf einmal so gedacht, das ist ja interessant,
0:21:38–0:21:44
weil, wenn man jetzt mal guckt, wir sind heute, lesen dieses Buch heute,
0:21:44–0:21:50
vor etwa 3000 Jahren wurde Iliad von Homer geschrieben und das Ganze,
0:21:50–0:21:52
was wir jetzt sehen, spielt in 3000 Jahren.
0:21:53–0:21:57
Also irgendwie ist da so eine Symmetrie drin. Das heißt, der entwirft jetzt
0:21:57–0:22:00
ein Bild und sagt dann, okay, wir gucken auf die Iliad, Was ich im Interview
0:22:00–0:22:03
gefunden habe, war das auch für ihn ein Auslöser.
0:22:03–0:22:09
Der hat schon 1993, ich weiß nicht mehr genau, aber 2002,
0:22:09–0:22:14
2003 erschien das Buch, aber 1993 hatte er wohl im New Yorker einen Artikel
0:22:14–0:22:20
gelesen, in dem jemand beschrieben hat, wie er als Erwachsener nochmal wieder an die Uni gegangen ist.
0:22:22–0:22:25
Und ich weiß gar nicht mehr warum, das wird ihm mittlerweile nicht gesagt,
0:22:26–0:22:29
aber dort eben die Iliad dann auch nochmal gelesen hat und es hat ihn sehr berührt.
0:22:29–0:22:34
Und er hat gemerkt, wie wenig er sich eigentlich mit diesen fast 3000 Jahre
0:22:34–0:22:37
alten Charakteren dann doch irgendwie verbünden kann.
0:22:37–0:22:41
Ja, also wie weit weg das dann irgendwie doch ist.
0:22:42–0:22:47
Und dann habe ich, wenn das für ihn so ein Auslöser war, angefangen zu recherchieren
0:22:47–0:22:51
und sich einen Plot zu überlegen, dachte ich, Dan Simmons hat vielleicht wirklich auch gedacht,
0:22:51–0:22:55
okay, wie sieht es denn in 3000 Jahren aus, wenn die Leute auf uns gucken,
0:22:55–0:22:59
auf unsere Kultur und kommt dann darauf, dass halt die Humans vielleicht halt
0:22:59–0:23:04
nur noch 100 Jahre alt werden, immer regeneriert, selber gar nicht mehr lesen können.
0:23:04–0:23:07
Und dieses nicht lesen können ist ja gar nicht mehr so weit weg.
0:23:08–0:23:11
Wir haben ja natürlich kannst du lesen, aber wir haben ja immer diesen Running
0:23:11–0:23:12
Gag, dass du nicht mehr liest.
0:23:13–0:23:16
Ja, was ja auch so nicht stimmt. Du liest ja immer noch sicherlich irgendwelche
0:23:16–0:23:28
manuale aber jetzt muss ich kurz pause machen das wird nämlich sehr laut wir sind am anfang,
0:23:30–0:23:34
Flo macht ein Foto von einem Panda von hinten.
0:23:34–0:23:41
Also in gewisser Weise sind wir gerade an so einem verrückten kulturellen Implosionsrad,
0:23:42–0:23:51
wo gerade alles zusammenfällt mit Musik, mit Bärenkostüm, mit der Weltuhr heißt die auch, ne?
Florian Clauß
0:23:51–0:23:55
Ja, Weltzeituhr. Das war ja mal der klassische Treffpunkt im Osten,
0:23:56–0:23:59
weil die Weltzeituhr am Alex.
0:23:59–0:24:06
Wo man keine Telefone hatte und dann noch verbindliche Treffpunkte und Zeiten ausmachen musste.
0:24:07–0:24:09
Das war hier immer ganz gut gegeben.
Micz Flor
0:24:10–0:24:12
Fühlt sich auch an wie 3000 Jahre her.
Florian Clauß
0:24:13–0:24:15
Ja, 30 Jahre.
Micz Flor
0:24:18–0:24:24
Also das ist so eine Hypothese oder so ein Blick darauf, so dieses Menschliche
0:24:24–0:24:28
und das Verständliche zu konstruieren. Also wir gucken 3000 Jahre zurück auf
0:24:28–0:24:31
die Iliad, wir gucken 3000 Jahre in die Zukunft, das ist ein hypothetischer Blick.
0:24:31–0:24:37
Und in 3000 Jahren der Zukunft gibt es eben alle, die nicht mehr menschlich
0:24:37–0:24:43
sind, unter anderem auch diese Götter, die auf Mars, Olympus leben.
0:24:44–0:24:52
Und die diesen Thomas Hockenberry, der auch wieder von Simmons,
0:24:53–0:24:57
ist ein realer Mensch wohl, erzählt das im Interview.
0:24:58–0:25:00
Ich muss hier auch noch mal ganz kurz, das war eine Sache, die ich mir auch
0:25:00–0:25:02
noch mal rausgeholt hatte.
0:25:08–0:25:15
Der, mit dem er, glaube ich, auf der Uni war. Und das war so sein Gegenspiel, in Anführungszeichen.
0:25:16–0:25:20
Der einzige andere, ich finde es jetzt gerade nicht, der einzige andere Schreiber,
0:25:20–0:25:22
Writer, the only other Writer.
0:25:23–0:25:30
Und der wurde wohl kurz nach seinem Abschluss umgebracht, ermordet.
0:25:30–0:25:36
Wird auch nicht genau erklärt, was. Ich weiß aber, dem wollte er da mit Hockenberry,
0:25:36–0:25:40
mit dem Namen, irgendwie ein bisschen kein Denkmal setzen, aber ihn zumindest
0:25:40–0:25:42
irgendwie so im Leben erhalten.
0:25:42–0:25:53
Aber die Götter erwecken Thomas Hockenberry, der als PhD-Schola die Iliad auch
0:25:53–0:25:56
erforscht hat, wieder zum Leben.
0:25:56–0:26:02
Und er hat diesen absurden Auftrag zu beobachten in diesen realen Kämpfen, die da abgehen.
0:26:02–0:26:06
Also diese ganzen Charaktere aus der L-Jet sind da vor Ort und er kann sich
0:26:06–0:26:12
mittels Crazy-Technologie oder Magie oder wie man es auch nennen möchte, ich glaube, Arthur C.
0:26:12–0:26:18
Clarke hat mal gesagt, alles, was man sich nicht erklären kann,
0:26:18–0:26:21
muss wie Magie wirken, auch wenn es Technik ist oder so eine Art,
0:26:21–0:26:24
hat, kann er sich dann verwandeln,
0:26:24–0:26:28
kann andere Rollen annehmen, kann in andere Leute schlüpfen.
0:26:28–0:26:33
Und seine Aufgabe von den Göttern ist es, zu beobachten, ob die Iliad genau
0:26:33–0:26:39
so abläuft, wie es vor dann inzwischen schon 6000 Jahren geschrieben wurde.
Florian Clauß
0:26:39–0:26:45
Ich habe in Klappentext gelesen, er wird als Kriegsberichterstatter, Bestatter.
Micz Flor
0:26:45–0:26:46
Kriegsberichterstatter,
0:26:49–0:26:52
Er muss aufbauen.
Florian Clauß
0:26:52–0:26:57
Dass es genauso wie tradiert dann auch passiert.
Micz Flor
0:26:58–0:27:05
Ja, er soll herausfinden, ob es Unterschiede gibt. Und das ist wohl extrem wichtig.
0:27:06–0:27:11
Aber warum, weiß keiner. Und warum die Götter, die ja in der Iliad vorkommen,
0:27:11–0:27:15
die jetzt auf dem Mars leben, Und wir wissen gar nicht, was da unten für Menschen
0:27:15–0:27:18
in Anführungszeichen rumlaufen. Die müssen ja auch irgendwie hergestellt worden sein.
0:27:19–0:27:22
Und die laufen jetzt mit diesem Iliad-Programm in sich ab.
0:27:22–0:27:26
Und die Götter wollen jetzt wissen, ob die genau so ablaufen,
0:27:26–0:27:33
wie das damals vor 3000 Jahren ein PhD-Doktorand.
0:27:37–0:27:40
Der es studiert hat, irgendwie sagt. Also es ist so völlig verdreht,
0:27:40–0:27:46
völlig ineinander komisch verschraubt und du weißt nicht, warum die diese Welt geschaffen haben.
0:27:46–0:27:56
In der also die Iliad sind glaube ich 51 Tage in diesem Krieg und die gehen
0:27:56–0:27:59
auch nicht bis zum trojanischen Pferd und sowas, sondern die gehen nur,
0:28:00–0:28:05
in Homers Schreibung jetzt nur quasi bis nach dem Tod Hektors.
0:28:07–0:28:17
Und Hector wird von Achilles getötet und wird dann aber nicht rausgegeben.
0:28:17–0:28:19
Das heißt, es kann keine Trauerfeier stattfinden.
0:28:19–0:28:24
Und Homers Erzählung endet allerdings dann mit der Zeit,
0:28:24–0:28:35
in der Achilles von einem Trojaner überredet wird oder gut gestimmt wird,
0:28:35–0:28:44
den toten Leib, toten Körper von Hector rauszugeben und dann wird dann bestattet.
0:28:45–0:28:47
So, und dann ist die Iliad zu Ende.
0:28:48–0:28:52
Und ich weiß auch gar nicht mehr genau, ob Ilium dann zu Ende ist,
0:28:52–0:28:55
aber es ist eben auch der erste Teil von zwei Büchern.
0:28:56–0:29:00
Aber weil man bei Dan Simmons manchmal ein bisschen auf die Schnauze fällt,
0:29:00–0:29:04
weil man hofft, dass das zweite Buch dann genauso gut und eben auch...
Florian Clauß
0:29:05–0:29:07
Also von Ilium gibt es noch ein zweites Buch?
Micz Flor
0:29:08–0:29:09
Olympos heißt es.
0:29:11–0:29:12
Und Olympos ist auch super.
0:29:15–0:29:20
Es ist auch crazy super. Crazy und super, man kann das auch nicht so gut...
0:29:20–0:29:22
Also ich habe auch über Plot Spoiler nachgedacht.
0:29:22–0:29:26
Man kann die Bücher finde ich auch irgendwie... Man kann nicht so richtig Plot
0:29:26–0:29:28
spoilern, weil das ist eher so...
0:29:32–0:29:38
Kurt Vonnegut hat mal wohl als Tipp gesagt, für Menschen, die Bücher schreiben,
0:29:38–0:29:43
hat gesagt, fang so nah wie möglich am Ende an.
0:29:44–0:29:47
Also start as close to the end as possible.
0:29:50–0:29:54
Und das ist sehr interessant, weil man dann wirklich weiß als erstes,
0:29:54–0:29:59
okay, das ist das Ende meines Buchs und wo fange ich an?
0:29:59–0:30:02
Wo denkt man zurück? Weil ich finde, bei Dan Simmons ist es oft so,
0:30:02–0:30:03
wie es mir da ging mit dem Buch.
0:30:03–0:30:09
Ich wollte dann nach 12 Prozent, habe ich gedacht, oh Gott, wie soll ich das alles lesen?
0:30:09–0:30:12
Nach 80 Prozent habe ich gedacht, ich will einfach, dass es nie aufhört.
0:30:12–0:30:16
Das Ende war dann nicht mehr wichtig. Ich finde, bei ihm ist Plot Spoiler nicht
0:30:16–0:30:19
so ein Thema, weil man irgendwie einfach an diesen ganzen Erzählungen so dranhängt,
0:30:20–0:30:24
oder ich zumindest dranhängen kann, dass es einfach Spaß macht zu lesen. Das ist wie.
Florian Clauß
0:30:24–0:30:26
Wandern. Warst du jetzt schon bei deiner These?
Micz Flor
0:30:27–0:30:28
Ja, meine These ist?
Florian Clauß
0:30:30–0:30:31
Diese Zeitachse.
Micz Flor
0:30:31–0:30:38
Genau, wir haben also diese Situation, in der Ilium fast schon wie so ein Test-Environment
0:30:38–0:30:43
ist für die Frage, Frage, können wir Menschlichkeit oder was heißt,
0:30:43–0:30:44
bedeutet Menschlichkeit?
0:30:44–0:30:46
Können wir das irgendwie einfangen? Können wir das irgendwie festhalten?
0:30:46–0:30:47
Können wir das irgendwie beschreiben?
0:30:47–0:30:54
Und Simmons dann deshalb irgendwie gesagt hat, okay, vor 3000 Jahren die Iliad,
0:30:54–0:30:57
jetzt in 3000 nochmal Iliad.
0:30:57–0:30:59
Die Götter wissen es noch weniger als alle anderen.
0:30:59–0:31:06
Und wir heute können ja auch nur spekulieren, aber wir sind scheinbar das Beste,
0:31:06–0:31:11
was die auch in 3000 Jahren finden könnten, um jemanden wiederzubeleben.
0:31:11–0:31:13
Es gibt noch einen zweiten Forscher, da habe ich den Namen jetzt vergessen,
0:31:14–0:31:18
Knighton irgendwas, der auch da wiederhergestellt wurde.
Florian Clauß
0:31:18–0:31:20
Und der auch über die, über den,
0:31:21–0:31:22
dann.
Micz Flor
0:31:22–0:31:26
Ja, auch im Berichterstatter, die treffen sich zufällig. Vielleicht gibt es
0:31:26–0:31:28
noch mehr, das wissen wir nicht, aber die beiden treffen sich auf alle Fälle
0:31:28–0:31:30
und können sich so enttarnen.
Florian Clauß
0:31:30–0:31:35
Ich glaube, du beschreibst es ganz gut als eben so ein Versuchslabor.
0:31:35–0:31:40
Man hat das Gefühl, man ist dann in irgendeinem Inside-Machine und irgendwas
0:31:40–0:31:47
läuft da so ein Programm ab, das bestimmte Sachen rauszufinden versucht.
0:31:49–0:31:52
Und dann aber so ganz komische zutaten drin
0:31:52–0:31:55
hat ja ja es ist eine simulation von irgendwas
0:31:55–0:31:58
und gleichzeitig ist
0:31:58–0:32:01
auch sehr lebendig erzählt also die welt
0:32:01–0:32:07
nimmt man so ab ja es ist ja auch eine kunst so ich glaube was du was relativ
0:32:07–0:32:12
einfach zu nehmen das heißt einfach aber nehmen wir jetzt mal bei der expanse
0:32:12–0:32:18
ist dann eben dieses diese skalierung von mir fiction ist ja dann so ein bisschen
0:32:18–0:32:21
so Also diese Plausibilität,
0:32:21–0:32:22
die man entwickelt,
0:32:22–0:32:26
um halt Zukunft und eine Zukunftswelt zu erschaffen, die man irgendwie dem mal
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folgt, wenn der mal sagt, okay, kann ich mir vorstellen. Und es ist aber noch relativ nah.
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Ich weiß noch damals, es gibt ja in den 70ern gibt es ja auch solche,
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Science-Fiction-Filme wie 2785, als das und das.
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Und dann dachte ich damals als Kind, mein Gott, das ist ja unglaublich weit weg.
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Wie kann man darüber einen Science-Fiction-Film machen? Wie kann man sich irgendwie
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vorstellen, was jetzt in 800 Jahren ist?
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Gleichzeitig kriegt man man ja auch irgendwie so einen relativ anderen Zugang zu Zeit.
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Dimensionen. Und jetzt zurückblickend auf 800 Jahre hat man schon eine Griffigkeit
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und kann man sagen, okay, was war vor 800 Jahren?
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Da war irgendwie Mittelalter und so weiter. Also man hat ja irgendwie eine Vorstellung
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von dem, was vor 800 Jahren ist.
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Und jetzt auf so einer Zeitachse von 3000 Jahren finde ich das schon mal ziemlich,
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ziemlich raffiniert, was er dann irgendwie für ein Setting entwirft.
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Und wie das eben so mit Simulationen ist und Leben finde ich gelungen einfach bei ihm.
Micz Flor
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Wir sind jetzt bei diesem einen Strang bei den Göttern und weil du sagst,
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in der Iliad die Götter sind ja Teil dessen was wir da lesen wenn wir das lesen
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oder irgendwie besprechen In der Iliad sind ja die Götter mit drin,
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die sich gegenseitig auch irgendwie versuchen,
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Beine zu stellen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen.
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Und es gibt dann eben die Halbgötter oder die Kinder von Göttern,
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die dann irgendwie mitkämpfen.
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Also es gibt so ganz viele Motivationen. Und in der Iliad ist eben auch Rage,
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das sagt er ja auch, eine Zorn, ist halt so ein ganz, ganz wichtiges Thema.
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Es geht ja so ganz viel um Zorn. immer wieder wird
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er so weitergegeben und erst zum
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schluss dann mit der herausgabe des toten kapers
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von hektor und der beistattung kommt dann irgendwie so ein bisschen moment der
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ruhe rein der krieg ist nicht zu ende aber das ist dann das ende der ideen hat
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und jetzt gucken wir halt in dieses buch hinein indem das von vor 3000 in die
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zukunft kommt man dadurch nicht.
Florian Clauß
0:35:01–0:35:02
Aber ich glaube.
Micz Flor
0:35:02–0:35:02
Ich denke.
Florian Clauß
0:35:02–0:35:05
Es ist besser, nicht an der Straße lang zu laufen. Ja, wir.
Micz Flor
0:35:05–0:35:09
Probieren ja mal hier so ein paar Nebenstraßen. Gerade war schon irgendwie Feuerwehr
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oder Notarzt. Es ist ein bisschen laut hier.
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Das heißt, Simmons nimmt jetzt Iliad und setzt sie in die Zukunft.
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Er verändert auch die Sprache, auch wenn er jetzt sein Buch selber mit so pathetischen
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Sachen anfängt. Es wird conversational irgendwie.
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Es wird so ein bisschen gestelzt, aber es ist umgangssprachlich,
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wie die miteinander reden.
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Und projiziert also das von vor 3000 Jahren in 3000 Jahre Zukunft.
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Und wir schauen uns genau irgendwie das Gleiche nochmal an.
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Und dahinter passiert aber dann eben diese neue Geschichte, dass wir nochmal
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so anders auf diese Götter gucken.
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Diese Götter haben das alles hergestellt und inszeniert, was man ja auch von
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Göttern irgendwie erwartet.
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Das ist ja so unser Bild, Gott macht die Erde.
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Am Anfang war das Wort oder was auch immer.
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Und und er als autor schreibt es in zukunft rein wir
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gucken mal genau auf die götter die waren sonst immer so gesetzt mama
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und papa stellt man nicht in frage und jetzt gucken wir mal an und dann
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stellt sich halt bei denen raus die kochen auch nur mit wasser die haben dann
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auch so komische technik die haben dann bestimmte zum beispiel die die chariots
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also diese wagen mit denen sie die dann am Himmel entlang fliegen, auch für alle sichtbar.
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Die sind, wenn man genau hinguckt, was halt dann Hockenberry irgendwann kann,
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weil er da näher rankommt, da sieht man, dass das teilweise eben auch Raketenbetriebe
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sind. Also sie sind halt da bloß teilweise versteckt.
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Die haben dann so bestimmte Technik, also einfach Technologien,
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mit denen sie einen Knopf drücken können, sich teleportieren woanders hin und so.
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Und das sind einfach Sachen, die sie dann halt eben göttlich scheinen lassen
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und vor allen Dingen auch göttlich scheinen lassen vor diesen künstlich hergestellten,
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für uns schon 3000 Jahre alten Charaktere,
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die wir schon gar nicht mehr, so eben dieses eine Essay, das Dan Simmons auch
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mitmotiviert hat, da mal rein zu gucken, mit denen wir uns schon gar nicht mehr
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so gut innerlich verbinden können.
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Dieses Menschliche aus der damaligen Zeit ist irgendwie festgehalten,
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aber es ist ganz schwer, das irgendwie.
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An sich ranzulassen.
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Bei Dan Simmons' Ilium gucken wir also genauso, wie wir heute auf die alte Iliad
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gucken, gucken wir auf dessen.
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Wir sind einfach diese, wir wollen es auch wissen, was ist denn los,
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was motiviert den und so weiter.
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Also wir sind genauso Publikum, wie für die alte Iliad von Homer.
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Und gleichzeitig sind die Götter aber auch irgendwie Publikum für diese Puppen,
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die sie selber selber erschaffen haben, die das jetzt so abspulen, das Ganze.
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Und zwar wirklich eben auch in der gleichen Geschwindigkeit abspulen.
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Und dann ist es aber wiederum auch, finde ich, wenn es um die Frage Menschlichkeit
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geht, dann ist es auch so, alles sind halt irgendwie Anteile von dieser Menschlichkeit.
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Und die Götter sind halt irgendwie welche, die halt irgendwie so ein bisschen
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die hässlichsten Anteile auch so darstellen.
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Die sind verschwenderisch und gebietend und umgangssprachlich würde man dieses
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komische Wort Hinterfotzig benutzen, weil die sich gegenseitig versuchen,
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immer so ein Dolch in den Rücken zu stoßen und sich da irgendwie immer gegenseitig...
Florian Clauß
0:38:28–0:38:33
Aber die sind ja auch so rein klassisch ganz gut übertragen.
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So werden ja auch die Götter dargestellt.
Micz Flor
0:38:36–0:38:39
Ja, also diese Götter auf jeden Fall. Die haben das auch.
0:38:39–0:38:43
Und jetzt kommen wir aber mit Hockenberry als Erzähler ziemlich nah ran.
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Der zieht sich dann eben auch so einen Helm des Hades, heißt es glaube ich,
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zieht er sich auf und dann ist er unsichtbar und dann schleicht er sich da auch mal hin.
Florian Clauß
0:38:52–0:38:58
Der hat das dann von Aphrodite, oder? Hat er doch den Helm bekommen und er ist
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dann quasi bei ihr so ein bisschen in der Anstellung, dass er da für sie bestimmte Sachen rausfindet.
Micz Flor
0:39:06–0:39:09
Genau, er ist Spion. Spion.
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Vor allen Dingen, das ist sozusagen seine direkte Vorgesetzte.
0:39:15–0:39:17
Ich weiß nicht mehr, wer es ist. Da weißt du jetzt mehr als ich.
Florian Clauß
0:39:17–0:39:25
Ich glaube, es war die Aphrodite oder es war oder wie heißt die Frau von Joyce?
Micz Flor
0:39:26–0:39:32
Das wäre die das wäre die nicht Helena, ist es? Helena.
Florian Clauß
0:39:33–0:39:34
Doch. Ja, ich glaube, es war Helena.
Micz Flor
0:39:34–0:39:41
Aber Helena ist ja auch die Helen of Troy ist ja auch die Schwägerin von Agamemnon,
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die von Paris entführt wurde, weshalb es den ganzen Krieg überhaupt gab.
0:39:45–0:39:47
Aber ich glaube, nee, Hera ist die.
Florian Clauß
0:39:47–0:39:51
Hera. Hera, genau. Hera ist die Frau von Zeus.
Micz Flor
0:39:51–0:39:55
Und ich kenne mich aber mit dieser Mythologie jetzt nicht so gut aus,
0:39:55–0:40:00
weil das ist natürlich für die von ein paar Reviews, die ich gelesen habe,
0:40:00–0:40:04
waren eben auch Leute, die das wegen Iliad gelesen haben.
0:40:04–0:40:10
Weil das scheint im amerikanischen Raum wirklich auch noch mal anders gesetzt zu sein.
0:40:10–0:40:13
Vielleicht hat sich das inzwischen auch ein bisschen geändert,
0:40:14–0:40:17
wo viel in Bibliotheken verschwindet, in Schulen und Colleges.
0:40:17–0:40:22
Aber das war damals, habe ich öfter gelesen, ich wollte es unbedingt lesen,
0:40:22–0:40:26
als ich erfahren habe, dass es sich da um Homer, das ist so lange her,
0:40:26–0:40:28
dass ich das damals in der Schule hatte oder im College.
0:40:29–0:40:33
Also dann, das ist für viele so ein Aufhänger gewesen. Aber ich habe damit nicht
0:40:33–0:40:37
viel zu tun gehabt, muss ich zugeben. In der Schule war das kein Thema bei uns.
0:40:39–0:40:41
Weißt du nicht, habt ihr das in der Schule gemacht, sowas?
Florian Clauß
0:40:43–0:40:43
Ähm, nee.
Micz Flor
0:40:44–0:40:44
Nee, ne.
0:40:48–0:40:51
Ja, aber das ist der eine Block.
0:40:51–0:40:54
Und die Götter zum Beispiel auch, und damit kommen wir zum zweiten Strang,
0:40:56–0:41:04
sind eben, wie ich sagte, so die, irgendwie so das Schlechtere oder das egozentrische
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oder egomanische oder selbstsüchtige so an dieser Menschlichkeit,
0:41:09–0:41:14
dass die eben einfach auch ohne Rücksicht auf Verluste so auf diese Knöpfe drucken
0:41:14–0:41:17
und hier und da und dort und hier ihr Ding durchziehen, was dazu führt,
0:41:17–0:41:22
und das bringt uns zu den Moravex bei Jupiter,
0:41:22–0:41:27
dass die Moravex von außen messen,
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dass vom Mars besorgniserregende Quantenfluktuationen zu messen sind.
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Da sind wir auch wieder ein bisschen bei Expanse. Das erzählt ja von diesem
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einen Neutronenstern, der in so einem System quasi als Mausefalle aufgebaut wurde.
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Also da gibt es dann in diesen Quantenfeldern innen um Mars herum, das ist irgendwie...
0:41:49–0:41:54
Kritisch, das ist für mich jetzt nicht mal Wikipedia-Plausibility,
0:41:54–0:41:58
sondern einfach, das ist Fiction, also kritische Quantenfluktuation,
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was dazu führen könnte, dass halt da in der Gegend wirklich ein Loch,
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also wie die Moravex das formulieren wird, ein Loch in den Zeitraum kontinuiert ist.
Florian Clauß
0:42:08–0:42:13
Die sind so eine Art von gleichberechtigter Abstimmungsgruppe,
0:42:13–0:42:17
die schicken dann lieber als Expedition los. Ja.
Micz Flor
0:42:18–0:42:22
Ich glaube, es werden insgesamt vier losgeschickt, aber nur zwei überleben.
0:42:22–0:42:25
Die werden dann über Maas nämlich abgeschossen. Das war vielleicht ein kleiner Plot-Spoiler.
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Aber du hast ja mit der Krake und dem Absturz schon erzählt, was da so ist.
0:42:32–0:42:35
Aber die Moravex sind auf alle Fälle die, wo man das Gefühl hat,
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das hat am meisten noch mit uns zu tun.
0:42:37–0:42:42
Die bilden Diskussionsgruppen, die beraten, die wägen ab.
0:42:42–0:42:46
Vielleicht ist es aber auch ein idealisiertes Bild von uns und wir sind den
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Göttern doch irgendwie näher, die einfach nur vor sich hin leben und Müllberge
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hinter sich zurücklassen.
Florian Clauß
0:42:55–0:43:00
Aber die Moravex sind ja auch eher, die haben ja nicht wirklich so Körper,
0:43:00–0:43:05
die haben ja alle so ganz komische Körper, die sind ja alle so zusammengepatcht.
Micz Flor
0:43:05–0:43:11
Die sind für etwas geschaffen, also die haben eine eingebaute Funktion und dadurch
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sind sie natürlich in gewisser Weise auch bestimmt, also in gewisser Weise auch bestimmten Freiheiten,
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bleiben ihnen verwehrt, weil die Körper nur bestimmte Sachen tun können.
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Aber gleichzeitig scheint es so zu sein, dass diese Beschränkung sie zumindest
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geistig nicht unfrei macht, weil das sind dann die, die eben,
0:43:31–0:43:35
Proust und Shakespeare so nette studieren, lesen und reflektieren,
0:43:35–0:43:38
darüber diskutieren. Sie.
Florian Clauß
0:43:38–0:43:43
Bringen ja weil hier ist menschliche Kultur gut dann wieder so in so einem Diskussionsstadium.
0:43:44–0:43:46
Also das heißt, die ist diskursfähig.
Micz Flor
0:43:47–0:43:51
Und das ist dann eben auch wieder dieser Twist, was ich meinte mit dieser Hypothese,
0:43:51–0:43:54
das ist ja nochmal eine andere Linse. Ja, dann sind wir ja auch die Moravex,
0:43:55–0:44:00
die sich die Menschlichkeit angucken, das ist ja für die auch wesensfremd.
0:44:00–0:44:04
Aber die versuchen es zu begreifen, die sind sogar ergriffen davon.
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Aber sie kommen natürlich sehr von so einem KI, es ist weniger ein emotionaler
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Raum, wobei die auch sehr viel Emotion dann irgendwie zeigen.
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Also in diesem Aufruf Ayo und Mahnmut sind dann im Kampf, ist der eine verwundet,
0:44:24–0:44:26
ich weiß gar nicht mehr wer und der andere will ihn halt
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dann irgendwie retten und lügt ihn sogar an, dass er sagt, nee,
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nee, nee, es sind nur noch 10 Minuten, aber in Wahrheit ist alles viel, viel dramatischer.
0:44:34–0:44:38
Aber er will, weil der andere dann sagt, du, ich bin nur noch dead weight, lass mich liegen.
0:44:39–0:44:42
Und er will ihn aber mitnehmen und versucht ihn dann zu überreden,
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indem er lügt. Und du merkst da ganz viel Emotionalität zwischen den beiden.
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Was ja nicht so das Androide ist, was man so allgemein beschreiben würde.
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Aber die sind auch Wir sind auch wieder Beobachter von Menschlichkeit.
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Die diskutieren über die Sonette, über Prust, wie hängt das zusammen, worum geht es.
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Also bei Prust geht es generell darum,
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dass Menschlichkeit an seinem biografischen Leben irgendwie versucht,
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das zu erfassen oder zu generalisieren, zu beschreiben, zu verstehen und so.
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Und das heißt, da sind wir dann auch wieder verknüpft mit Nicht-Erzählern der Geschichte.
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Wir gucken schon auf die Moravex drauf. Auch Hockenberry erzählt uns das nicht.
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Also wir gucken quasi mit einem anderen Erzähler auf die drauf.
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Aber die wiederum erleben wir als welche, die versuchen, über diese Kunst der
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Menschen das Menschliche irgendwie auch zu verstehen.
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Und die Moravex, das ist der zweite Strang, die gehen dann eben los,
0:45:49–0:45:53
werden losgeschickt um Komme-Was-Wolle.
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Sie sollen dafür sorgen, dass diese Quantenfluktuation aufhört,
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weil es einfach eine Gefahr für das ganze Sonnensystem darstellt.
0:46:03–0:46:04
Das ist der zweite Strang.
Florian Clauß
0:46:04–0:46:18
Und wo sind diese menschenähnlichen, diese hedonistische Hippie-Gemeinschaft einzuordnen?
Micz Flor
0:46:18–0:46:20
Die sind der dritte Strang.
0:46:23–0:46:29
Die sind auf der, in Anführungszeichen, Erde, die aber wohl auch wieder umgeformt
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wird. Da leben zum Beispiel wieder Dinosaurier drauf.
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Es gibt exakt eine Million Menschen auf der Erde.
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Es gab wohl mal so eine Art Seuche und nach dieser Seuche wurde aber, wie auch immer,
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das so hergestellt, dass auf dieser Erde immer nur exakt eine Million Menschen leben.
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Es gibt da auch so eine art teleporting struktur so ein bisschen wie so telefonzellen
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stelle ich mir das vor so kleine tore dann gehst du durch und dann sprichst.
Florian Clauß
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Du wie bei harry potter diese port schlüssel.
Micz Flor
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Und in hyperion was ich
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auch noch auf jeden fall vorstellen möchte wird das ist es
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auch schon drin also das ist so eine simmons sache und da
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spielte dann zum beispiel hyperion auch damit dass man
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als privatmensch wenn man richtig richtig reich
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ist kann man als privatmensch sich zum beispiel ein haus bauen indem man diese
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fahrkasten die glaube ich also nicht broadcast oder fahrkasten distanz du kannst
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du dein haus bauen wurde dann wenn du dich eine tür gehst dann bist du auf einem
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auf einem anderen planeten im anderen system und dann ändert sich also also Also diese Idee,
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dass das Raum dann über diese Fahrkaste wirklich nochmal was ganz anderes bedeutet.
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Und die Idee, dass du ein Haus hast mit vier Zimmern und alle vier Zimmer sind
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in einem anderen Sonnensystem, aber du lebst halt da drin, finde ich schon auch
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ein schönes Gedankenspiel.
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Das haben die auch auf der Erde und dann gehen die so hin und her und feiern
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und haben halt irgendwie so Sex.
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Und wir lernen halt verschiedene Charaktere da kennen.
Florian Clauß
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Das hat mich so ein bisschen von der Ausstattung erinnert an diesen Woody Allen,
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der Schläfer, das ist doch der Science-Hitchhiker.
Micz Flor
0:48:25–0:48:30
Ja, okay, ja. Ja, ich fand da immer diese Logan's Run, kennst du den noch?
Florian Clauß
0:48:30–0:48:30
Ja, ja, ja.
Micz Flor
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Weil da ja auch diese, die sterben mit 30 und es gibt quasi kein wirkliches,
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es gibt keine wirkliche Erklärung, keinen Griff hinter die Fassade,
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aber innerhalb dieser Bühne, in der alle leben bei Logan's Run,
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wird man halt 30 und danach fliegt man diese Pyramide hoch und stirbt,
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wird abgeschossen und ähnlich, finde ich, ist das Setting da auch.
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Explizit wird es auch so ein bisschen verglichen mit HG Wells Zeitmaschine mit
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den Eloy, die einfach so dröge vor sich so hinvegetieren.
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Und es gibt aber einen, Harman heißt er, der ist dann schon 98,
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also zwei Jahre bevor er dann in die Ringe hochkommt,
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die die Erde umkreisen, der von sich aus lesen gelernt hat.
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Überall stehen Bücher, aber niemand liest.
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Und er hat an Lesen gelernt und andere wollen dann auch von ihm lesen lernen.
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Also irgendwas passiert da.
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Diese genetisch mutierten, manipulierten...
Florian Clauß
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Ja, man hat das Gefühl, er baut sich irgendwo in jedem Strang so ein Glitsch auf. Ja.
Micz Flor
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Und das ist auch so ein bisschen, ich habe dann, also das würde mich dann auch
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nochmal interessieren, in Bezug auf dein Thema, dieses Hyperlink-Cinema.
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Also diese Idee, ob du da so eine Art des Geschichtens reinnehmen würdest.
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In diesem Fall sind es aber bei Hyperion sind es noch mehrere Sachen,
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mehrere Geschichten, die hier zusammenkommen.
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Aber in diesem Fall halt diese drei Stränge, die sich dann am Anfang gar nicht
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so sehr berühren, aber zum Schluss halt irgendwie so zusammenkommen.
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Ja, ich habe es ja nicht bis zum Schluss gelesen.
Florian Clauß
0:50:09–0:50:09
Ja.
Micz Flor
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Das kann ich sagen. Aber ich hatte so das Gefühl, dass das vielleicht so eine
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Form des Geschichtenerzählens ist, die halt so 90er, Nullerjahren vielleicht
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auch, also Hyperion zum Beispiel war Ende 80er,
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dass das vielleicht einfach sowohl filmisch als auch in der Literatur damals
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so ein bisschen experimentiert wurde.
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Aber egal, das ist jetzt nicht unser Thema jetzt. Du hast es nicht fertig gelesen.
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Und bis zur nächsten Aufnahme wirst du die zweiten 400 Seiten auch nicht lesen.
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Ja.
Florian Clauß
0:50:41–0:50:42
Vielen Dank, Mitch.
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War recht spannend.
Micz Flor
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Wir hören jetzt bei Seite 400 auf. Bis hier war Flo.
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Was auf der Erde was auf der auf der in Anführungszeichen Erde ist,
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ist halt die Geschichte, die da losgeht, ich finde das schon auch irgendwie
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toll, wo halt diese Party,
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geplant ist und über Fahrkasten kommen da alle irgendwie her und der eine geht
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dann, glaube ich, pinkeln oder so.
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Das ist so ein kleiner, pummeliger Typ. Alle kennen ihre Mutter,
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aber keiner kennt seinen, ihren Vater.
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Weil eben wegen diesen Motten gehen und der ist dann irgendwie irgendwie draußen
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und dann wird er vom Dinosaurier gefressen.
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Dann kommt er aber in der nächsten Szene schon wieder. Wenn sowas passiert,
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dann werden die Leute halt sofort wieder hergestellt.
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Ach, sehr cool, da gehen wir ja hinten rum, wir gehen über die Brücke gerade in der Spree.
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Dann können wir nochmal kurz da
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hinten diese Runge Straße, diese kleine Schleife gehen, die mag ich ganz.
Florian Clauß
0:52:00–0:52:05
Gut. Ja, da wo die Seabase ist.
Micz Flor
0:52:05–0:52:06
Genau, wo die Seabase ist.
Florian Clauß
0:52:06–0:52:08
Ja, da können wir auch nochmal reingehen. Jetzt kommen wir auch.
Micz Flor
0:52:08–0:52:15
Schon langsam zum Ende für diesen Non-Plot-Spoiler-Un-Teaser-Buchbesprechung von Ilium.
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Und was dann passiert, also um diesen Momentum der einzelnen Stränge so ein
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bisschen darzustellen,
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es gibt auch noch die kleinen grünen Männchen, LGMs ist die Abkürzung,
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Little Green Men, auf dem Mars. die gibt es auch noch.
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Die bauen die ganze Zeit so diese Osterinselköpfe und stellen die halt dann an der Küste des Mars ab.
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Im Mars, der wurde mal Terraforming-mäßig umgebaut, da gibt es dann halt so
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Seen und die bauen halt an der Küste immer wieder neue, neue, neue.
Florian Clauß
0:52:49–0:52:51
Woher kommen die? Das.
Micz Flor
0:52:51–0:52:55
Wird nicht erklärt. Ich weiß gar nicht mehr wer, aber irgendjemand,
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vielleicht ist es sogar Mahnmut oder auch Frau Feier, versucht mit denen irgendwie Kontakt aufzunehmen.
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Das Problem ist bloß, die sterben, wenn sie dir Informationen geben.
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Das heißt, für die ist es dir etwas mitzuteilen, es ist das Ende ihres Lebens.
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Das muss wohlgewehrt sein.
Florian Clauß
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Ein bisschen wie bei den Fraggles. Die Fraggles, wo dann auch diese ganzen,
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die Construction Workers die ganze Zeit diese Höhlen weiter ausbauen,
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aber die ganze Zeit so mürrisch sind.
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Weißt du? Hast du die gesehen? Das ist super.
Micz Flor
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Da müssen wir auch eine Folge drüber machen, ehrlich gesagt.
Florian Clauß
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Ich habe die auch geliebt, aber die hat mich immer ein bisschen verwirrt.
Micz Flor
0:53:36–0:53:39
Ja, ja, es war irgendwie so. Es gab ja auch, da hatte ich auch mit Chris,
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hallo Chris, hatte ich auch mal diese Sache, wo wir so ganz am Anfang vom Internet
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und was wird das jetzt und wie soll das?
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Und also so dieses Ding, so wow, einerseits großartig, andererseits,
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was sind die Hierarchien, was ist die Ordnung und sowas?
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Und dann hat Chris dann gesagt so, das ist ein bisschen so wie die große allwissende
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Müllhalle von den Fraggles.
Florian Clauß
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Ja, so wird ja auch Wikipedia, wurde ja auch immer so genannt in den Anfangsjahren,
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die allwissende Müllhalde, weil jeder was raufkippen konnte.
Micz Flor
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Gut, aber zurück zu diesem tollen Buch. Nichts lenkt mich ab.
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Ich bleibe hier auf diesem,
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Fahrradwegstreifen und balanciere weiter aufs Ziel zu. Luke Skywalker.
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Auf der Erde ist es so, dass Haman fängt an zu lesen und,
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ach so, eine ganz wichtige Sache vom Setting auch, finde ich so großartig,
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es gibt, wie heißt die nochmal,
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Servix und es gibt noch so, also Dienender, Serv irgendwas und Tron.
Florian Clauß
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Bei den Menschen. Bei den Menschen, genau. Aber das waren so am ehesten so Service-Roboter, ne?
Micz Flor
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Ja, es gibt diese Service-Roboter und es gibt noch die Voynix.
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Das sind auch solche Roboter, wo ich jetzt aber gar nicht weiß,
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ob die im ersten Teil Ilium oder erst in Olympos eine Rolle spielen.
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Aber das ist zumindest ein Twist, den ich gerne erzählen möchte,
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weil der ist so großartig.
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Weil wir wissen inzwischen, wie bei allem, wir wissen nicht,
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woher es kommt, wir wissen nicht, wer es implementiert hat, wir wissen nicht, wozu es da ist.
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Diese logik ist uns nicht klar aber es
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gibt diese roboter die dienen die dienen
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die ganze zeit die bringen halt dann hier und das essen und da die
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sind einfach sind aber roboter die machen das einfach so das hat so ein ding
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keiner denkt darüber nach und auch dann zwischendrin gibt es auch mal so ein
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dialog so ja wo kommen die eigentlich her und dieser typ der vom dinosaurier
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gesprochen gefressen wurde so der sagt dann warum ist mir egal also wurscht
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auch wieder so eine Menschlichkeit.
Florian Clauß
0:55:47–0:55:48
Die.
Micz Flor
0:55:48–0:55:54
Sind wie Luft, die ist einfach da. Und die Voynixer, die sind auch irgendwie einfach da.
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Ich weiß gar nicht mehr genau, aber ich glaube, die sind im ersten Teil schon
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aktiv und deshalb kann ich dann vielleicht irgendwie schon sagen,
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dass es irgendwann wie so ein Schalter umgelegt wird und die Voynixer aus dem
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Nichts heraus versuchen in Heerscharen alle Menschen umzubringen.
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Also das geht einfach los und es ist einfach so,
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auf einmal sind die da und die kommen durch den wald und die müssen irgendwie
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so und und wie du sagst irgendwie passiert da was in diesen strengen diesen
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einen stand passiert hat haben fängt an zu lesen bücher lesen fängt an fragen
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zu stellen fängt an mathematik zu lernen auch zu vermitteln das gibt also eine
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kleine gruppe ebenso hippie mäßig aus so eine schule die lernen dann metall,
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verarbeitung und so sachen also die sind da passiert irgendwas verändert sich
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und auf einmal bricht dann dieses so als ob auch die irgendwie ein experiment sind was,
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das ist ein wohnraum wahrscheinlich sind gerade hier war doch früher war nicht ein.
Florian Clauß
0:57:01–0:57:04
Wir kommen jetzt auf die Köpi, Köpi-Nika.
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Und hier auf dem hier, das ist so das Gelände, also hier sind so diese Superreichen.
Micz Flor
0:57:17–0:57:21
Genau, das ist quasi der Ring, was im Ilium, dieser Ring der Post-Humans.
Florian Clauß
0:57:21–0:57:28
Ja, ihren Wohnraum, so Gläser und so Schaustellen, wo man denkt, wow.
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Und da hinten war das Architekturzentrum. Das ist ja auch schon so diese Club-Route, ne?
Micz Flor
0:57:35–0:57:36
Ja.
Florian Clauß
0:57:36–0:57:40
Hier war Praxis Dr. McCoy, weißt du, früher in einem Club drin.
Micz Flor
0:57:40–0:57:42
Wo wir immer mit Gideon drin waren.
Florian Clauß
0:57:43–0:57:47
Ne, das war ja diese Bar am Wasser.
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Wie hießen die noch? ja das war gegenüber von von kater ja.
Micz Flor
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Ich habe sehr viele clubs besucht immer wieder weil das.
Florian Clauß
0:57:57–0:57:58
Wahrheit ich war ein teil von.
Micz Flor
0:57:58–0:58:03
So leuten wie dir und dann war ich immer wieder auf den clubs aber ich kann
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mich jetzt an den namen so nicht erinnern.
Florian Clauß
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Ja und hier ist der tresor hingezogen in das gebäude ja da war ich drin das weiß.
Micz Flor
0:58:13–0:58:14
Ich aber das wurde doch dann jetzt.
Florian Clauß
0:58:14–0:58:21
Dahin aufgelöst ja den gibt es glaube ich nicht mehr aber.
Micz Flor
0:58:21–0:58:23
Das ist doch jetzt diese große halle radialsystem.
Florian Clauß
0:58:23–0:58:32
Die radiale ist hier noch weiter und das hier da ist und das lustige ist der
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sieht wirklich genauso aus wie früher also das ist echt was sie denn naja was
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die letzte vor sieben jahren sechs sieben mit dem Wattenfall.
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Du kommst da hinten so rein und dann kommt da das alte Walfisch und der KitKat Club.
Micz Flor
0:58:50–0:58:53
Kann man eigentlich auch Videos bei uns unterbringen auf der Webseite?
Florian Clauß
0:58:53–0:58:54
Hier ist der Eintritt von uns.
Micz Flor
0:58:54–0:58:59
Der Eingang vom Tresor. Weil ich möchte das kurz filmen, weil ich weiß nicht,
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ob es Kunst ist oder nicht, aber,
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Wir sind direkt vor dem Wattenfallkomplex und diese blinkenden Straßenlaternen sind,
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finde ich, keine gute Werbung für die Stromversorgung der Stadt.
Florian Clauß
0:59:28–0:59:34
Wenn auch irgendwelche Botschaften, die wir wieder nicht verstehen, gesendet.
Micz Flor
0:59:35–0:59:41
Das sind die Little Green Men der Berlins. Gut, und was erwartet uns noch?
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Also natürlich erwartet uns, dass die auf der Erde im Prinzip dieses Paradies,
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in Anführungszeichen, das wäre vielleicht eine mögliche Utopie.
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Ach, im Garten Eden, das gibt noch Dinosaurier, ist das scheinbar auch lange
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her. und man braucht nichts tun, außer Wein, Weib, Gesang, Mann zu genießen.
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Aber es ist dann irgendwann doch die Menschlichkeit wieder, die dazu führt,
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dass eine kleine Gruppe aufbricht, um die Ringe um die Erde zu erreichen.
1:00:17–1:00:21
Um da mal zu gucken, was passiert denn da alle 20 Jahre, wo fahren wir denn da hin?
Florian Clauß
1:00:21–1:00:25
Aber nochmal ganz kurz, ich will nochmal eine Geschichte,
1:00:25–1:00:29
die ich noch im Kopf habe, aber die ist so richtig auf, dann gibt es halt diesen,
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der weit 100 wird, der ist so ein bisschen der spirituelle Führer innerhalb
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von dieser Gruppe und dann schließen sich so ein paar an und der will irgendwo
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in so einem total abseitigen Gebiet, will er sich dann hin teleportieren,
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der will laufen und alle sagen, du kannst doch nicht da hinlaufen.
1:00:49–1:00:50
Kriegst du das noch zusammen? Ja.
Micz Flor
1:00:51–1:00:55
Es gibt diese, die suchen, die finden dann die, ich habe den Namen vergessen,
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das ist die, also das ist nicht mein Begriff, aber die ewige Jüdin oder die Wanderjüdin.
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Es gibt original eigentlich nur in der männlichen Version, aber da ist es eine Frau.
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Naja der tresor genau und das
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ist das ist eine person
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die glaube ich so was sie ist so kommt aus der mittelzeit ist 1200 jahre alt
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die hat die meiste zeit sind wirklich ein ganz tief gekühlten kühlschränken
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zugebracht und die wohnt auch in einem ganz entfernten bereich und die kommen
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dann irgendwie auf die spur das hat er vielleicht ein buch gelesen weiß nicht
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mehr da Da kommen die irgendwie auf die Spur,
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indem die halt gucken, dieses Farcaster-System,
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was uns alle irgendwie verbindet.
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Wo gibt es denn etwas, was so weit weg ist, dass wir uns fragen müssen,
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warum ist da überhaupt so ein Farcaster-Tor?
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Und mit dieser logischen Frage
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kommen die zu dieser einen Station und finden die dann auch in der Tat.
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Und die hat dann auch so Technologie, die sie halt so beherrschen kann,
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wo die anderen denken, das ist doch wirklich in Anführungszeichen Zauberkraft.
1:02:05–1:02:12
Und die ist die Wanderjüdin, Wandering Jew.
1:02:14–1:02:24
Was auch so ein ganz seltsames Bild ist, was ich jetzt auch nicht für mich so
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richtig erfassen konnte.
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Ich glaube, das habe ich sogar schon mal in einer anderen Folge auch beschrieben.
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Ich glaube, in Contact war es sogar in der allerersten Folge.
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Es gibt dieses Bild in Ilium, was dann erst in Olympus, im zweiten Teil,
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nochmal angeschaut wird und total ausgehebelt.
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Und dieses Bild ist, dass in Israel gibt es ein Licht, der senkrecht von der Erde weggeht.
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So ein, ja, was würde man sagen, Lichtskulptur.
Florian Clauß
1:03:05–1:03:06
Natürlich nicht nur Licht. Projektion, oder?
Micz Flor
1:03:06–1:03:09
Es ist einfach so, das steht so da, das steht, also es ist wie so eine Lichtsäule.
1:03:10–1:03:13
Die geht so einfach unendlich, wie so ein leuchtender Schornstein.
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Und da drin sind, wenn ich mich recht erinnere, 500 oder 800,
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ich weiß nicht mehr, aber vielleicht was für eine Zahl, die irgendwas bedeutet,
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die ich nicht kenne, aber Juden, Jüdinnen drin.
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Die sind dematerialisiert also sind
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quasi teleportiert aber die
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wurden nie wieder manifestiert das heißt sie sind als informationen in dieser
1:03:38–1:03:44
säule geblieben und ich weiß nicht was das ein bild ist also aber es ist ein
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sehr mächtiges bild und vor allen dingen auch eine frage die man sich in helium
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irgendwie stellt oder ich mir gestellt habe aber da muss man doch mal wissen, wo das hin leuchtet.
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Was ist da auf der anderen Seite von dieser Säule?
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Wo kommt dieses Licht an? Was wird da anvisiert? Das ist so die Frage,
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die ich mir gestellt habe.
Florian Clauß
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Naja, also ich bin ganz grob assoziiert, wenn das aus Israel kommt und Jüdinnen und Juden,
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materialisiert hat. Das ist ja so eine Erinnerungsskulptur.
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Das ist ja dann Yad Vashem, was auch Archiv hat und ganz viel Recherchenarbeit
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macht, um die ganzen Schicksale der einzelnen Jüdinnen und Juden zu archivieren.
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Das würde mir jetzt so dazu einfallen.
Micz Flor
1:04:36–1:04:37
Ja,
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Es geht mir auch so, aber ich weiß so wenig darüber, dass ich das Gefühl habe,
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dass es schwer ist, das jetzt dann wirklich zu parallelisieren.
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Aber es sind auch so Assoziationen, die bei mir halt so aufgerufen werden.
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Aber ich bin nicht der Autor und er hat dazu so nichts gesagt.
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Zumindest nicht, was ich gefunden habe.
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Und das Interessante ist, im zweiten Teil wird das ein bisschen so ausgehebelt,
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weil da wird diese Säule nochmal angesprochen.
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Und diese monolithische Bild, dass sie so senkrecht von unten nach oben ins
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Universum strahlt und man sich fragt, wohin eigentlich,
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wird dann halt beschrieben von außen drauf, geguckt auf die Erde,
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die sich dreht halt in 24 Stunden um die eigene Achse und um die Sonne fliegt und sowas.
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Und das ist sowieso nicht am Äquator, sondern so ein bisschen weiter oben ist
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diese Säule halt wie so eigentlich wie so ein Autoalarm, was das Auto so überall
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blinkt, weil das dreht sich halt und eiert sich durch.
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Das gibt nichts am anderen ende und das fand ich noch mal echt tollen twist so für dieses eine bild,
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weil ja so beginnt mehr oder weniger das zweite buch und da denkt man wirklich
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okay jetzt fängt noch mal was neues an es ist hier sie weiß wie.
Florian Clauß
1:05:50–1:05:53
Es ist da hinten ja.
Micz Flor
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Jetzt ist es spät also ich Ich habe so das Gefühl gerade, ich habe dir das Buch
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geschenkt und es wird noch ganz viele Dan Simmons-Folgen geben.
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Aber ich wollte natürlich auch so mitreißen und begeistern und jetzt habe ich
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hier niemanden außer dir.
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Du hast das Buch irgendwann mal weggelegt.
Florian Clauß
1:06:16–1:06:19
Der ist nicht so richtig begeistert. Doch, ich fand es auch toll.
Micz Flor
1:06:19–1:06:21
Schön erzählt. Aber es war irgendwie so.
Florian Clauß
1:06:22–1:06:25
Dann irgendwann ein C und dann irgendwie wieder ein Einstieg.
Micz Flor
1:06:25–1:06:29
Nee, aber jetzt die Folge, weißt du, du bist ja mein erstes und einziges Publikum.
Florian Clauß
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Mit dem ich hervorheben kann. Wenn du dir jetzt überlegst, war das motivierend.
Micz Flor
1:06:34–1:06:34
Das Buch?
Florian Clauß
1:06:34–1:06:41
Ja, auf jeden Fall, weil es ist ähnlich wie in deiner Folge zuvor über Denzel,
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hast du auch wieder so angerissen, so völlig abstruse Sachen,
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wo man denkt so, what the fuck, ich will wissen, was da los ist.
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Und das ist glaube ich so wie so ein kleiner Advertiser und für alle die,
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die da tiefer in die Welt einsteigen wollen,
1:07:01–1:07:08
weil ich glaube, der jetzt noch dabei ist oder diejenigen, die sind da wirklich daran interessiert.
1:07:10–1:07:20
Also ich finde, es macht schon Lust, da nochmal tiefer einzusteigen, weil es so abstrus ist.
1:07:21–1:07:24
Und ich glaube, da kann man sich auch lange mit beschäftigen.
Micz Flor
1:07:26–1:07:29
Ja, und ich danke, das tut gut.
1:07:29–1:07:32
Du hast so gut gesagt, mir geht es wieder besser. Mir geht es immer gut.
1:07:32–1:07:37
Alles okay. Aber ich war jetzt gerade nicht so, weil dann waren wir mit Tresoren rausgekommen.
1:07:39–1:07:41
Plätschert. Aber ich möchte abschließend noch eine Sache sagen,
1:07:41–1:07:44
weil ich halt so ein paar Interviews, die ich dann auch verlinken werde,
1:07:44–1:07:46
gelesen habe mit Dan Simmons.
1:07:46–1:07:52
Und Anfang der Nullerjahre war wohl, glaube ich, für ihn so innerlich so ein richtiger Hochpunkt.
1:07:52–1:07:57
Er spricht in dem Interview auch sehr selbstbewusst davon, dass die Hyperion,
1:07:57–1:08:04
seine Hyperion-Reihe jetzt komplett schon option wurde.
1:08:04–1:08:08
Also jemand hat da quasi so einen Deckel draufgelegt, ihm wohl auch Geld gezahlt,
1:08:08–1:08:09
dass die verfilmt werden.
1:08:09–1:08:15
Und er meinte, eine der Top Five Directors of Our Time ist da an dem Projekt beteiligt.
1:08:17–1:08:22
Und ich weiß nicht mehr, noch irgendein anderes Buch, was auch gerade irgendwie,
1:08:22–1:08:28
also du hast das Gefühl, er freut sich regelrecht in diesen Interviews zum Launch
1:08:28–1:08:33
von Helium auch mal zu zeigen, Leute, ey, da passiert gerade richtig viel.
1:08:33–1:08:34
Ich gehe gerade sowas von ab.
Florian Clauß
1:08:35–1:08:35
Und.
Micz Flor
1:08:35–1:08:38
Das ist dann aber nicht wirklich passiert. Das war ja auch was ich in der letzten
1:08:38–1:08:42
Folge gesagt habe. Es ist so dieses, da ist so was irgendwie rutscht, ist immer dabei.
1:08:42–1:08:46
Vielleicht auch weil es teilweise solche Bilder sind, wo man die nur implodieren können.
1:08:47–1:08:51
Ja, Bilder, die so grafisch sich anfühlen, aber die vielleicht nur literarische
1:08:51–1:08:54
Bilder sind, die sich jeder selber vorstellen muss.
Florian Clauß
1:08:54–1:09:03
Aber warte mal ab Mitch, bis bis unsere generative AI soweit ist,
1:09:03–1:09:13
um halt dann wirklich mal so richtig Videos raus zu generieren.
1:09:13–1:09:19
Und ich glaube, den Sim wäre einer davon, wo man dann genau diese Sachen bekommt,
1:09:19–1:09:23
die dann auch so mindblowing sind.
Micz Flor
1:09:23–1:09:28
Und besser noch jeder kriegt seinen eigenen film ja.
Florian Clauß
1:09:28–1:09:35
Auch auf auf so ein learning model von den zellen und ich glaube ja dann dann
1:09:35–1:09:37
braucht man auch keine drogen mehr nehmen oder.
Micz Flor
1:09:37–1:09:40
Aber interessanter noch wenn wir jetzt dann wirklich weiter denken wenn es dann
1:09:40–1:09:45
wirklich so wäre die leute gucken sich deine spotify listen an und deine playlisten
1:09:45–1:09:49
an und video listen an und meiner und so weiter wir sehen dann beide das gleiche
1:09:49–1:09:54
denn simmons buch was sich generiert Und es ist aber die gleiche Geschichte,
1:09:54–1:09:59
aber völlig anders inszeniert für dich und für mich, sodass aber für uns der
1:09:59–1:10:02
gleiche Eindruck entsteht. Weißt du, was ich meine?
Florian Clauß
1:10:02–1:10:02
Ja, ja.
Micz Flor
1:10:02–1:10:06
Also das heißt, das muss dann jeder, kriegt seinen individuellen Film.
1:10:07–1:10:12
Und die Idee ist allerdings so, dass es so sein muss, damit wir alle das Gleiche erleben.
Florian Clauß
1:10:12–1:10:16
Ja, das ist eine universelle Sprache, die sich aber nur auf molekularer Ebene
1:10:16–1:10:18
dann auch nachweisen lässt, Das heißt, dass du die gleichen Eindrücke gehabt
1:10:18–1:10:24
hast und dann wahrscheinlich die Quantenstruktur deiner Moleküle.
1:10:25–1:10:28
Wenn die dann so und so miteinander interagieren, dann wissen wir,
1:10:28–1:10:29
okay, das war der gleiche Eindruck.
1:10:30–1:10:36
Das ist ein bisschen wie diese Ameisenkolonie rund um die Küste von Europa,
1:10:37–1:10:43
wo dann eine Ameise 500, 5000 Kilometer weiter genau die gleiche Ameise,
1:10:43–1:10:48
den gleichen Eindruck hat und verpflanzt werden kann, ohne dass sie von der
1:10:48–1:10:49
Kolonie rausgeworfen wird.
Micz Flor
1:10:49–1:10:52
Genau, aber eben nicht gleich, sondern es ist alles unterschiedlich.
1:10:52–1:10:55
Ist so, dass wenn zwei Leute sich treffen und sagen, kennst du dieses Lied?
1:10:56–1:11:01
Und die andere Person sagt ja und beide sagen dann, ey, ist das mein Lieblingslied, meins auch.
1:11:01–1:11:04
Dann ist es aber nicht das gleiche Lied. Aber wenn die Lieder unterschiedlich
1:11:04–1:11:09
sind, nur dann ist es überhaupt möglich, dass es vielleicht das gleiche Lied ist. Ja.
Florian Clauß
1:11:09–1:11:12
Das ist ja irgendwie so gelebte Diversität.
Micz Flor
1:11:12–1:11:14
Ja, und jetzt sind wir direkt unter der...
Florian Clauß
1:11:14–1:11:19
Wir hören, der Streik ist zu Ende. Die S-Bahn rollen wieder, heute 18 Uhr.
1:11:20–1:11:22
Hätte ich auch nie mit dem Fahrrad kommen müssen.
1:11:24–1:11:30
Also Mitch, ich glaube, wir sind jetzt mehr oder weniger am Ende unserer Episode.
1:11:31–1:11:37
Das war Folge 45 von Eigentlich Podcast mit Dan Sim.
1:11:37–1:11:40
Ich bin gespannt, ob wir noch eine weitere Serie aus der Reihe finden.
1:11:41–1:11:44
Eine weitere Episode aus der Reihe hören.
1:11:46–1:11:47
Die.
Micz Flor
1:11:47–1:11:48
Kurze Antwort ist yes.
Florian Clauß
1:11:48–1:11:52
Yes, yes, yes, Dan Sim. Das ist der Dan Sim Podcast.
Micz Flor
1:11:53–1:11:57
Wir waren mal ein Film-Podcast, aber so lange Dan Sim ist nicht mehr Film-Podcast.
Florian Clauß
1:11:58–1:12:03
Eigentlich minus Dan, minus Sim, nein, eigentlich minus Podcast.de.
1:12:03–1:12:06
Da könnt ihr sehen, wo wir langgelaufen sind. Es war ein bisschen laut.
1:12:06–1:12:13
Ich weiß nicht, wie Mitch mit Auphonic umgeht und die Hintergrundgeräusche dann
1:12:13–1:12:17
rausfiltert oder ob er es alles so lässt, wie es war.
1:12:17–1:12:23
Ja, dann begleitet ihr uns auf jeden Fall auf einem Freitagabendspaziergang
1:12:23–1:12:28
durch die Mitte von Berlin, die auch laut und leise sein kann.
1:12:28–1:12:32
Alles zu sehen unter eigentlich-mit-jens-podcast.de.
Micz Flor
1:12:32–1:12:33
Und zu hören.
Florian Clauß
1:12:33–1:12:42
Und zu hören. Die Fotos sind auch da. Und zu lesen, was Mitch noch an Material zusammen trägt. Und.
Micz Flor
1:12:42–1:12:46
Was die KI aus unseren gesprochenen Worten für Texte generiert.
Florian Clauß
1:12:46–1:12:49
Die Zusammenfassung, die wir dann auch nicht mehr selber schreiben,
1:12:49–1:12:53
weil wir laufen ja, wir schreiben ja nicht mehr.
1:12:54–1:12:58
Das ja, also vielen Dank, macht's gut.
Micz Flor
1:12:58–1:13:01
Bis bald. Tschüss. Ciao.
1:13:04–1:13:08
So, long, long term kick off. Ja, ich wollte Stop machen, woher kam das?

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"Some places are too evil to be allowed to exist. Some cities are too wicked to be suffered. Calcutta is such a place." Dan Simmons in Song of Kali (1985)

Heute wandern wir durch das düstere Charlottenburg, entlang der Küste des Lietzensees und auf den literarischen Spuren des US-amerikanischen Genre-Wandlers Dan Simmons. Zwei sonderliche Horror-Stories bilden den Kern unseres laufenden Redens: "Song of Kali" (1985) und "Drood" (2009). Simmons' erstes Buch "Song of Kali" folgt dem amerikanischen Schriftsteller Robert Luczak, der mit Frau und Kleinkind nach Indien reist, um das Manuskript eines mysteriösen Dichters zu finden. Was in der schnucklig-schmuddeligen Redaktion eines nordamerikanischen Literaturmagazins der 1970er noch wie ein inspirierendes Abenteuer klingt, verfärbt sich in Kolkata schlagartig ins düstere, abtraumhafte und transzendente eines totgeglaubten Kults, der mit Hilfe der Göttin Kali den totgewussten, legendären Dichter M. Das wieder unter die Lebenden zu bringen glaubte. Mit seinem subtilem, low-fi Horror-Debut kassierte Dan Simmons 1986 den World Fantasy Award ein. Dann tauchen wir in die schattenhafte Welt von "Drood" ein, der uns in die dunklen Tiefen des viktorianischen Londons entführt. Die Geschichte dreht sich um Charles Dickens und seine mysteriöse Begegnung mit der rätselhaften Figur namens Drood, dem er nach einem schrecklichen Eisenbahnunglück 1985 begegnet. Während Dickens sich in die unheimlichen Bereiche des Okkulten und einer Geschichte wie von Opium verursachten Halluzinationen vertieft, wird er in ein Netz übernatürlicher Schrecken verstrickt, die jede Erklärung trotzen. Erzähler der Geschichte ist Dickens' Kollege und Freund Wilkie Collins, dessen Bewunderung und Hass gegenüber Dickens ihn ebenso unglaubwürdig erscheinen lassen wie seine Abhängigkeit vom Opiat-Mix "Laudanum". Doch in diesem faktischen Fiction-Horror ist unwichtig, was wahr ist und was Illusion. Dies ist die erste Folge einer kleinen Serie über den vielseitigen US-amerikanischen Schriftsteller Dan Simmons, der 1948 in Peoria, Illinois geboren wurde und der zahlreiche Romane und Kurzgeschichten verfasste, die sich in und zwischen den Genres Science-Fiction, Horror und Fantasy bewegen.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:00
Ich muss.
Micz Flor
0:00:00–0:00:05
Laufen, weil ich brauche doch ein bisschen vorneweg für den Konfekt.
0:00:05–0:00:11
Nee, vorneweg für das Zip, Zip, Zip, Zip, also für unsere Musik.
Florian Clauß
0:00:12–0:00:13
Das ist keine Musik.
Micz Flor
0:00:14–0:00:15
Was ist denn das? Wie willst du das nennen?
Florian Clauß
0:00:16–0:00:19
Rhythm. Das ist Rhythm. Also.
Micz Flor
0:00:19–0:00:21
Wacken und Klatschen.
Florian Clauß
0:00:26–0:00:27
Stellst.
Micz Flor
0:00:27–0:00:31
Du mich vor oder soll ich einfach anfangen du bist so.
Florian Clauß
0:00:33–0:00:39
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich podcast der kopf,
0:00:39–0:00:44
der gott papst der
0:00:44–0:00:48
podcast bei dem wir im laufen reden und
0:00:48–0:00:52
laufend reden heute mit mit folgen das
0:00:52–0:00:57
sind wir schon 43 43 43 und
0:00:57–0:01:01
ja unsere route führt uns hier an der
0:01:01–0:01:08
bahn ist das eine bahn ja das sind die bahnschienen hinter charlottenburg richtung
0:01:08–0:01:14
lietzensee entlang wir haben vor zwei wochen hier ausgesetzt sind wieder eingestiegen
0:01:14–0:01:19
weil wir unbedingt lietzensee umrunden wollten und Mitch,
0:01:20–0:01:25
ich bin gespannt, was du mir erzählen möchtest.
0:01:25–0:01:27
Ich weiß nicht, worüber du sprichst.
0:01:28–0:01:33
Du hast mir nichts gesagt und ich habe schon gesagt, wenn du mir nichts sagst,
0:01:33–0:01:34
dann geht es über Stromgitarren.
Micz Flor
0:01:36–0:01:41
Also die Versuche wären da, weil ich habe ja auch vor gar nicht allzu langer
0:01:41–0:01:45
Zeit so einen kleinen Workshop machen dürfen im Berliner Kendall,
0:01:45–0:01:52
wo wo ich aus alten Stratocaster-Kopien, Secondhand-Billig-Gitarren,
0:01:52–0:01:53
die aber alle gute Qualität haben,
0:01:54–0:01:59
im Kunstraum dann Unikate schnitzen durfte.
Florian Clauß
0:01:59–0:02:05
Und wer nicht weiß, was eine Stratocaster ist, der kann unsere vergangene Folge
0:02:05–0:02:08
hören, in dem du ganz genau erklärst...
Micz Flor
0:02:08–0:02:10
Du meinst die Stromgitarre-Folge?
Florian Clauß
0:02:10–0:02:11
Nein, die zweite. Die.
Micz Flor
0:02:11–0:02:12
Zweite.
Florian Clauß
0:02:12–0:02:14
Oder die dritte, ich weiß es nicht.
Micz Flor
0:02:14–0:02:20
Wo du beim Laufen eingeschlafen bist. Schlafend laufen und zuhören beim Reden.
Florian Clauß
0:02:21–0:02:25
Also wie die Vögel beim Fliegen können ja auch einige Hörner heftig ausschalten.
Micz Flor
0:02:27–0:02:29
Ja, okay, aber darum geht es heute nicht. Es geht nicht ums Fliegen,
0:02:29–0:02:36
aber es ist trotzdem so ein bisschen, ich habe gerade so ein bisschen das Gefühl, Vater am Limit.
0:02:37–0:02:41
Ich bin gerade so ein bisschen erschöpft und mit allem so etwas hinterher und
0:02:41–0:02:43
habe dann gedacht, was mache ich denn jetzt, was mir so richtig,
0:02:45–0:02:46
Und dann vielleicht auch gedacht
0:02:46–0:02:52
so, okay, auch der Spirit von dem Podcast wieder zurück zu den Wurzeln.
0:02:52–0:02:56
Wir gehen einfach durch die Berge und wir sind voller Wissenslücken und voller
0:02:56–0:03:00
Begeisterung und möchten aus beidem zusammen irgendwie die andere Person mitreißen
0:03:00–0:03:01
und irgendwas erschaffen,
0:03:02–0:03:04
irgendwie die Person dazu zu
0:03:04–0:03:08
bewegen, einen Film zu gucken oder in meinem Fall jetzt ein Buch zu lesen.
0:03:08–0:03:12
Und zwar habe ich dann gedacht, dann werde ich endlich mal eine kleine Serie
0:03:12–0:03:14
anfangen. Wieso endlich?
Florian Clauß
0:03:15–0:03:16
Du hast doch schon so viele Seen.
Micz Flor
0:03:16–0:03:21
Nee, aber ich habe über diesen Autoren. Ach so. Der Autor heißt Dan Simmons.
Florian Clauß
0:03:22–0:03:23
Ach, Dan.
Micz Flor
0:03:25–0:03:26
Lass du, warum lass du?
Florian Clauß
0:03:26–0:03:27
Ja, nee, gut.
Micz Flor
0:03:28–0:03:29
Nee, sag es doch einfach.
Florian Clauß
0:03:29–0:03:31
Nein, nein, aber hatten wir den nicht schon mal irgendwie erwähnt?
Micz Flor
0:03:32–0:03:35
Wir hatten den auf alle Fälle erwähnt. Ich weiß aber nicht mehr, in welcher Folge.
0:03:35–0:03:40
Da ging es um die beiden Moravexer, glaube ich. Das ist eine Form von anderen
0:03:40–0:03:45
Iden-Robotern, Künstliche Intelligenz, die Office of IO und so,
0:03:45–0:03:49
die hatten wir, aber ich weiß nicht mehr, weißt du noch in welcher Episode das war?
Florian Clauß
0:03:49–0:03:51
Ja, wir hatten den, ja genau, aber ich muss jetzt auch sagen,
0:03:52–0:03:57
mich motivieren ein Buch zu lesen, da hast du mir von Bernd Simm Illium,
0:03:59–0:04:00
Illium.
Micz Flor
0:04:00–0:04:01
Ich weiß nicht wie es im Deutschen heißt.
Florian Clauß
0:04:02–0:04:09
Illium geschenkt und das musst du lesen das musst du und ich so ja,
0:04:09–0:04:12
das mache ich vielleicht auch. Hast.
Micz Flor
0:04:12–0:04:13
Du es auch im Urlaub mitgenommen?
Florian Clauß
0:04:13–0:04:15
Ich habe es im Urlaub mitgenommen, ich habe es auch angefangen zu lesen,
0:04:15–0:04:18
aber mich hat es nicht wirklich so gepackt.
0:04:18–0:04:25
Also wir hatten das in der Episode, wir haben auch dann über diese beiden Roboter,
0:04:25–0:04:28
nee, was sind das? Das sind so die.
Micz Flor
0:04:28–0:04:33
Heißen Moravex und das sind, würden wir sagen, beseelte Maschinen.
0:04:33–0:04:36
Also keiner weiß mehr, die stellen sich gegenseitig selber her inzwischen.
0:04:37–0:04:40
Also die die die Ursprünge so ein bisschen verschollen.
0:04:41–0:04:47
Wir würden sagen, es sind Androiden, aber eben nicht welche in unbedingt menschlicher
0:04:47–0:04:49
Form, wie sie oft so dargestellt,
0:04:50–0:04:54
sondern die immer in einer sehr funktionalen Form für das, wozu sie gebraucht werden.
0:04:55–0:05:00
Einer ist zum Beispiel, der steuert so ein Raumschiff und der ist einfach so
0:05:00–0:05:04
gebaut, dass er einfach super in dieses Raumschiff passt, egal wo vorne hin.
0:05:04–0:05:06
Aber weißt du noch, wo wir darüber gesprochen.
Florian Clauß
0:05:06–0:05:08
Haben? Ja, ich versuche gerade auch die ganze Zeit. Wir hatten auch ein bisschen
0:05:08–0:05:10
mehr darüber gesprochen.
Micz Flor
0:05:10–0:05:10
Ja.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:12
Aber ich kriege es auch jetzt gerade
0:05:12–0:05:16
nicht mehr zusammen. Wir hatten auch erwähnt, dass der eine von denen,
0:05:16–0:05:20
die haben ja beide so ein Faible für Literatur,
0:05:20–0:05:27
Der eine über Shakespeare und während er vor einer Riesenkrake in irgendeinem,
0:05:27–0:05:30
ich weiß nicht, was für ein Mond, der aus Wasser besteht,
0:05:31–0:05:35
flieht, macht er noch so eine Analyse von so einem Shakespeare-Stück.
0:05:37–0:05:40
Und macht dann eher so nebenbei dann halt die ganzen, irgendwie so,
0:05:40–0:05:44
jetzt muss ich das machen, damit ich irgendwie in drei Kilometern die Beschleunigung
0:05:44–0:05:49
habe, damit der, wenn der mit seinen Tentakel ausholt, mich nicht in fünf Kilometern einholt.
0:05:49–0:05:53
Dann hat er diese ganzen Brechen im Hinterkopf laufen, macht eine Literaturanalyse
0:05:53–0:05:54
über Shakespeare im Vordergrund.
0:05:55–0:05:59
So fängt ja der Roman an. Den fand ich schon so ganz gut.
Micz Flor
0:05:59–0:06:02
Nee, das ist nicht der Anfang vom Roman. Da bist du schon ganz schön weit hinten drin.
Florian Clauß
0:06:02–0:06:05
Nee, das ist, also über 100 bin ich nicht gekommen.
Micz Flor
0:06:05–0:06:06
Ja, okay, aber...
Florian Clauß
0:06:06–0:06:12
Und der andere, der ist ja von Die Suche nach der verlorenen Zeit von Proust, ne?
0:06:12–0:06:16
Wo er dann auch, sie sich gegenseitig Proust und Shakespeare betteln.
Micz Flor
0:06:18–0:06:22
Ja, und du kannst ja, also das ist ja spannend, ich bin ja total berührt,
0:06:22–0:06:25
dass da so viel hängen geblieben ist, weil irgendwie war das so ein bisschen
0:06:25–0:06:29
wie, ich wusste gar nicht, dass du, obwohl wir das schon mal besprochen haben,
0:06:29–0:06:30
dass du da so viel mitgenommen hast.
Florian Clauß
0:06:31–0:06:33
Nee, ich fand das schon gut, ich fand das schon gut, aber mich hat es also nicht
0:06:33–0:06:37
so gepackt, aber ich fand es, also es war, es ist auf jeden Fall,
0:06:37–0:06:41
sind tolle, auch wieder tolle Ansätze drin, so von.
Micz Flor
0:06:42–0:06:45
Ja also ich fange einfach an dan simmons es
0:06:45–0:06:49
ist irgendwie so viel soll ich sagen vielleicht gibt
0:06:49–0:06:52
es irgendwie so ein lied noch so aus seiner jugend wo du
0:06:52–0:06:55
denkst ja das ist einfach nicht wirklich ein gutes lied und ich
0:06:55–0:06:59
bin vielleicht der einzige den so richtig ergreift aber ich finde es total super
0:06:59–0:07:02
aber ich kann es auch total verstehen wenn andere das nicht so gut finden oder
0:07:02–0:07:07
so irgendwie ist es mit den simmons für mich so ich finde den ganz ganz toll
0:07:07–0:07:14
und auch zum beispiel steven king sagt das ist halt der ist ganz ganz toll wenn.
Florian Clauß
0:07:14–0:07:15
Es die im ging.
Micz Flor
0:07:15–0:07:22
Gesagt dann hat er entweder sehr sehr viel geld bekommen oder meint es wirklich ein klappentext.
Florian Clauß
0:07:22–0:07:26
Oder den zimmer die wikipedia seite von steven king geschrieben.
Micz Flor
0:07:26–0:07:29
Aber es ist
0:07:29–0:07:33
gleichzeitig so und das ist auch so ein bisschen irgendwie kommen
0:07:33–0:07:36
die dinge nie zum schluss und ich habe gerade auch noch mal gemerkt war denn sie
0:07:36–0:07:39
ich finde er schreibt unglaublich schön
0:07:39–0:07:43
der schreibt ich habe richtig lust es zu lesen und werde ich
0:07:43–0:07:46
auf alle fälle in meiner serie auch noch besprechen ich weiß gar nicht heute
0:07:46–0:07:50
glaube ich nicht da komme ich gar nicht hin so viel zeit möchte ich gar nicht
0:07:50–0:07:59
drauf bringen aber ich finde den ja ich finde ihn irgendwie so richtig gut liest.
Florian Clauß
0:07:59–0:08:00
Ihn aber auch im Original.
Micz Flor
0:08:01–0:08:03
Ich lese im Original genau und auch die Jahreszahlen und alles.
0:08:03–0:08:06
Ich habe auch ein bisschen recherchiert. Das ist alles jetzt auf der englischen.
0:08:06–0:08:08
Ich weiß teilweise die deutschen Titel gar nicht.
0:08:09–0:08:13
Aber ja, ich hatte Dan Simmons das erste Mal in den,
0:08:15–0:08:19
99 vielleicht in der Hand. Da war das Buch Hyperion.
0:08:20–0:08:25
Hyperion war dann im Original 1989 erschienen. War dann auch schon wieder zehn Jahre alt.
0:08:26–0:08:28
Und ich habe damals irgendwie nicht so richtig Bock drauf gehabt,
0:08:28–0:08:32
weil Science Fiction, Das war irgendwie nicht so 90er-Jahren-Science-Fiction.
0:08:32–0:08:37
Klar, wir haben irgendwelche Anime-Filme, wir haben Matrix.
0:08:37–0:08:40
Wir hatten irgendwie schon so... Aber irgendwie war es nicht so...
Florian Clauß
0:08:40–0:08:45
Aber es war doch hier der Science-Fiction-Jeff Noon.
0:08:45–0:08:53
Das war doch für uns die 90er-Jahre-Entdeckung mit Wirt und Pollen. Ja.
Micz Flor
0:08:53–0:08:56
Das ist lustig. Ich wollte nämlich diese Brücke zu Jeff Noon auch später nochmal
0:08:56–0:09:00
schlagen, weil wer jetzt kein Dan Simmons lesen will, der oft auch über 800
0:09:00–0:09:04
Seiten hat, das gibt zwei Short Story Collection.
0:09:04–0:09:10
Eine heißt Worlds Enough und die andere heißt Time, beide von 2002, mit Kurzgeschichten.
0:09:10–0:09:17
Und die sind richtig gut und ich komme da drauf, weil du mal vor langer Zeit beim Wandern,
0:09:19–0:09:22
an meinem E-Reader saßt und Pixeljuice gelesen hast von Jeff Noon,
0:09:23–0:09:24
die Kurzgeschichten, kannst du dich erinnern?
Florian Clauß
0:09:24–0:09:25
Ja, ja, klar.
Micz Flor
0:09:25–0:09:28
Hast dich entschieden, ich gehe jetzt nicht mehr raus, und hast gelesen.
0:09:28–0:09:30
Hat mich sehr gefreut, hat mein E-Reader bei dir auch.
Florian Clauß
0:09:31–0:09:35
Aber die habe ich ja auch damals quasi nicht als E-Reader. Da gab es noch keine
0:09:35–0:09:37
E-Reader, da habe ich Pixeljuice gelesen.
Micz Flor
0:09:37–0:09:40
Gab es E-Reader nur in Sci-Fi-Büchern.
Florian Clauß
0:09:40–0:09:40
Genau, da gab es nur...
Micz Flor
0:09:40–0:09:41
Da haben die noch vorweg geglaubt.
Florian Clauß
0:09:41–0:09:45
Da gab es diese, das ist doch hier die Fibel, die elektronische Fibel bei Snow Crash.
Micz Flor
0:09:46–0:09:46
Ja. Das.
Florian Clauß
0:09:46–0:09:48
Ist auch schon so ein E-Reader-Format.
Micz Flor
0:09:50–0:09:50
Fiebel.
Florian Clauß
0:09:51–0:09:56
Ich habe die Übersetzung gelesen. Ich lese es nicht um. Es ist Fiebel.
Micz Flor
0:09:58–0:10:02
Aber Hyperion, um diesen Spruch wieder zurückzumachen, möchte ich auf alle Fälle auch vorstellen.
0:10:02–0:10:06
Ich wusste nicht, dass das Auto Dan Simmons heißt und kam dann aber später über
0:10:06–0:10:16
einen Umweg noch mal da drauf, weil es gab einen unglaublich präsenten amerikanischen Autor,
0:10:16–0:10:20
der so 60er, 70er Jahre geschrieben hat, Harlan Ellison.
0:10:21–0:10:29
Und Harlan Ellison ist aber irgendwie auch nicht mehr, den Namen kennst du wahrscheinlich gar.
Florian Clauß
0:10:29–0:10:30
Nicht. Nee, den kenne ich nicht.
Micz Flor
0:10:32–0:10:39
Und es gibt einen Film, so einen Dokumentarfilm mit ihm, auch über ihn,
0:10:39–0:10:43
der heißt Dreams with Sharp Teeth, also Träume mit scharfen Zähnen.
0:10:43–0:10:47
Den habe ich auf youtube gesehen der ist auch immer noch auf youtube aber leider
0:10:47–0:10:53
jetzt irgendwie gesperrt für unsere geografische gegend also wer kein wer kein
0:10:53–0:10:56
vpn hat kommt kann sich das leider nicht mehr anschauen oder.
Florian Clauß
0:10:56–0:10:58
Oder vielleicht in amerika ist.
Micz Flor
0:10:58–0:11:06
Oder woanders ist das gehört genau und den fand ich ganz großartig und in dieser
0:11:06–0:11:10
dokumentation über harlan allison der zum beispiel so sagt er das selber,
0:11:10–0:11:16
Repent Harlequin said the TikTok Man, so heißt das glaube ich,
0:11:16–0:11:17
so eine Kurzgeschichte.
0:11:18–0:11:24
Die war wohl eine Zeit lang die am meisten publizierte Kurzgeschichte aller Zeiten.
0:11:25–0:11:29
Hat er aber selber gesagt, ich weiß gar nicht was da seine Quelle von sich selbst ist.
0:11:30–0:11:37
Und in dieser Dokumentation wird dann Dan Simmons erwähnt.
0:11:37–0:11:39
Der kommt aber gar nicht zu Wort, wenn ich mich recht erinnere.
0:11:40–0:11:44
Weil Harlan Ellison, ich möchte gar nicht so viel über den reden,
0:11:44–0:11:51
aber eine Sache, die er damals gemacht hat, ist, der hat so zwei Bücher herausgegeben
0:11:51–0:11:56
mit Kurzgeschichten und die hießen Dangerous Visions.
0:11:56–0:12:01
Und das zweite hieß More Dangerous Visions. und dann gab es noch eine dritte, glaube ich.
Florian Clauß
0:12:02–0:12:03
The most dangerous visions.
Micz Flor
0:12:03–0:12:06
Ja, und die kamen irgendwie so, ich weiß gar nicht mehr genau,
0:12:06–0:12:09
so 1970 oder so vielleicht, um den Drehraum raus.
0:12:09–0:12:14
Und der hatte zwei Dinge gemacht. Und das hat ihn damals wohl nochmal auf diesen
0:12:14–0:12:18
Podest auch gehoben, in dieser Szene.
0:12:19–0:12:24
Das eine ist, dass er da zwei Generationen zusammengeführt hat.
0:12:24–0:12:28
Also es sind dann in den Kurzgeschichten, glaube ich, Isaac Asimov noch mit dabei.
0:12:28–0:12:32
Ich weiß nicht, ob Arthur C. Clarke dabei ist oder nicht, aber auf jeden Fall
0:12:32–0:12:37
dann auch junge Autoren, Autorinnen, weiß ich jetzt gar nicht.
0:12:38–0:12:41
Das war das eine, dass er da so versucht hat, generationsübergreifend dieses
0:12:41–0:12:46
Genre SF, Science Fiction wird es normalerweise genannt.
0:12:46–0:12:49
Und er hat es dann aber auch, das war der zweite Knick, hat eben dieses SF auch
0:12:49–0:12:57
umgeschrieben, umeditiert und hat gesagt, es ist nicht Science Fiction, Speculative Fiction.
0:12:57–0:13:00
Also er wollte so ein bisschen weg von diesem Science-Begriff,
0:13:00–0:13:05
weil die alte Generation ja oft eben auch über, weniger über zum Beispiel gesellschaftliche
0:13:05–0:13:09
Utopien oder solche Science-Fiction wurde ja oft dann auch für.
0:13:11–0:13:15
Zum Beispiel haben wir erwähnt, The Moon is a Harsh Mistress in meinem letzten
0:13:15–0:13:17
The Expanse hatte ich kurz erwähnt.
0:13:17–0:13:21
Und da ist es zum Beispiel auch so von Robert Heinlein, wo so ganz auf dem Mond
0:13:21–0:13:26
so eine völlig andere Gesellschaft entsteht, wo alles nicht über,
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zum Beispiel alles wird über Verträge geregelt, auch alle Ressourcen werden
0:13:31–0:13:32
über Verträge geregelt.
0:13:32–0:13:36
Du musst für alles zahlen, für Luft, für Wasser und so, was ja irgendwie auch
0:13:36–0:13:40
schon bei uns so angelegt ist. Aber es ist wirklich, auch Familien sind Verträge.
0:13:40–0:13:44
Das heißt, jede Ehe ist individuell, müssen nicht immer nur zwei sein.
0:13:45–0:13:49
Können auch andere, was dann auch ja ein bisschen in The Expanse reinkommt.
0:13:49–0:13:53
Die Familie von Holden, die ist ja auch, der hat ja vier Eltern.
0:13:56–0:13:57
Aber.
Florian Clauß
0:13:57–0:14:03
Das ist ja sowieso quasi noch diese Diversity, die sich da auch wieder so fändet.
Micz Flor
0:14:03–0:14:10
Ja, aber es war eben in der Zeit 1970 so um den Dreh rum, wo auch gesellschaftlich
0:14:10–0:14:13
viel passiert ist, wo Harlan Ellison gesagt hat, Speculative Fiction.
0:14:13–0:14:17
Es geht nicht um Science in dem harten Sinn von Wissenschaft,
0:14:17–0:14:20
sondern es geht Speculative Fiction. Was könnte denn sein?
Florian Clauß
0:14:20–0:14:27
Ist das so in so einem Hippie-Bereich dann auch eher? Also angesiedelt?
Micz Flor
0:14:28–0:14:33
Der sieht total, also ich glaube es, der sieht total schnittig aus,
0:14:33–0:14:38
also so, es ist glaube ich schwer zu sagen, ob da jetzt Hippie drin ist oder
0:14:38–0:14:40
nicht, von den Bildern her irgendwie nicht,
0:14:40–0:14:44
aber natürlich war das eine Zeit von Drogen und so weiter und so fort und er
0:14:44–0:14:48
war im Showbusiness drin,
0:14:48–0:14:52
auch wenn er Autor war und Herausgeber, war er im Showbusiness drin und der
0:14:52–0:14:55
hat eben in einem Workshop, den er geleitet hat, der Dan Simmons.
0:14:58–0:15:01
Also es ist halt so sein Ding, er hat den entdeckt. Lustigerweise... Und wann reden wir da?
Florian Clauß
0:15:01–0:15:03
Also ist es immer noch in den 70ern?
Micz Flor
0:15:03–0:15:06
Dieses, das muss, also Dan Simmons' erstes Buch, Song of Kali,
0:15:06–0:15:10
kam 1985 raus. Das habe ich auch gelesen, da fange ich vielleicht heute ein bisschen mit an.
0:15:11–0:15:15
Eigentlich möchte ich heute gar nicht erschöpfend über die Dinge reden oder
0:15:15–0:15:18
auch nicht Plot-Spoilern, sondern einfach die Leute vielleicht ein bisschen
0:15:18–0:15:19
bewegen, sich das mal anzugucken.
0:15:20–0:15:23
Und ich habe eine Begeisterung, ich bekenne mich jetzt zu Dan Simmons.
0:15:24–0:15:26
Auch wenn der wirklich Bücher geschrieben hat, wo ich denke,
0:15:26–0:15:29
denke, ey, das kann doch nicht wahr sein, es ist richtig schlecht.
0:15:29–0:15:30
Also manche Sachen, die sind so richtig.
Florian Clauß
0:15:30–0:15:33
Schlecht. Aber es ist so ein bisschen auch wie mit Philip K.
0:15:33–0:15:38
Dick, der dann auch unglaublich gute Ideen und Romane, Novellen geschrieben
0:15:38–0:15:41
hat und dann aber auch so trashige Sachen.
0:15:42–0:15:47
Und da gibt es ja immer die Geschichte dazu, dass er so, ja,
0:15:47–0:15:53
der war verschuldet, hatte so viele Frauen, war auch, glaube ich, Alkoholiker,
0:15:53–0:15:58
und am Ende hat er dann halt nur so für Alimente geschrieben und halt,
0:15:59–0:16:04
so recht schlechte Sachen auch teilweise, aber dann auch wieder so großartige.
Micz Flor
0:16:05–0:16:10
Ja, aber es waren ja hauptsächlich bei ihm auch Novellen und Kurzgeschichten.
0:16:10–0:16:17
Das war, glaube ich, der hat ja jetzt keine langen, großen Werke geschrieben, oder? Philipp K. Dick?
Florian Clauß
0:16:17–0:16:23
Doch, der hat schon ein paar Romane geschrieben. Aber die waren jetzt nicht so episch.
0:16:23–0:16:27
800 Seiten, das waren immer so zwischen 100 und 200 Seiten.
0:16:28–0:16:34
Und Zeit aus den Fugen ist zum Beispiel so. Das fand ich auch großartig, von der Grundidee.
Micz Flor
0:16:35–0:16:36
Hast du das Buch gelesen?
Florian Clauß
0:16:36–0:16:37
Ja.
Micz Flor
0:16:37–0:16:38
Wie alt warst du da?
Florian Clauß
0:16:39–0:16:41
Ich weiß es nicht, 90er.
Micz Flor
0:16:42–0:16:45
Wow. So zwischen deinen Kinogängen dann noch so.
Florian Clauß
0:16:45–0:16:48
Nee, ich habe immer sehr viel gelesen.
Micz Flor
0:16:48–0:16:50
Warum hast du aufgehört?
Florian Clauß
0:16:50–0:16:52
Ja, Ja, weil ich Podcasts höre.
Micz Flor
0:16:53–0:16:54
Und Filme und so entgucken.
Florian Clauß
0:16:56–0:17:01
Aber darf ich dir nochmal ganz kurz diese Grundidee von Zeit aus den Fugen erzählen?
0:17:01–0:17:03
Weil ich die so ganz toll finde.
Micz Flor
0:17:04–0:17:04
Es
Florian Clauß
0:17:04–0:17:13
Gibt so bestimmte Ideen in Science-Fiction-Romanen, die ich irgendwie so grandios finde.
0:17:13–0:17:18
Dazu gehört auch eine von Snow Crash, die so ein bisschen diese ganze ja,
0:17:19–0:17:24
jetzt ist es wieder überholt, weil jetzt hat man quasi die Bildgenerierungsprogramme,
0:17:24–0:17:27
die dann halt automatisch bestimmte Sachen machen.
0:17:27–0:17:32
Aber da war bei Snowcrash zum Beispiel so, dass es gibt diese Schauspieler,
0:17:33–0:17:37
also eine bestimmte Schauspielerkaste, die daran erkannt hat,
0:17:37–0:17:43
dass die überall so Punkte im Gesicht und im Körper so nicht tätowiert,
0:17:43–0:17:44
aber die hatten so Reflektoren.
0:17:44–0:17:51
Und es gab dann so Boxen, wo man dann im Prinzip sich so einwählen kann,
0:17:51–0:17:56
Hand konnte in so einer Box, wenn du die gebucht hast und durch diese Punkte
0:17:56–0:17:57
war halt so ein Vektorennetz.
0:17:57–0:18:01
Also das, was wir halt bei Gollum dann zum ersten Mal so in der Breite dann
0:18:01–0:18:04
halt auch in der Massenbreite dann gesehen haben.
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Aber es wurden dann immer so diese Charaktere drauf projiziert und diese.
0:18:09–0:18:14
Schauspielerkaste, die hat dann quasi wie so ein Vektorsammlung hat dann halt
0:18:14–0:18:19
durch die Bewegung von Mund und Gestik und Mimik wurden die halt für bestimmte
0:18:19–0:18:20
Rollen dann so gerendert.
0:18:21–0:18:25
Und das war halt so der Job und dann wurden die teilweise nur so für fünf Sekunden
0:18:25–0:18:29
dann irgendwie und du bist der und der und du musst das jetzt sagen und dann
0:18:29–0:18:34
wurde halt das so drauf und das fand ich schon irgendwie großartig so eine Idee
0:18:34–0:18:38
zu haben damals mit Snow Crash und ich weiß gar nicht, wann war das geschrieben? War das 90?
Micz Flor
0:18:39–0:18:40
Ne, das war vorher glaube ich noch.
Florian Clauß
0:18:40–0:18:46
War noch vor, das ist der zweite Teil, ne? Und die andere Sache bei Zeit aus
0:18:46–0:18:50
dem Fugen ist so ein bisschen so ähnlich, nämlich da geht es um so einen Typen, der so ein bisschen...
0:18:52–0:18:56
Der hat die Angewohnheit, Kreuzworträtsel die ganze Zeit zu lösen.
0:18:56–0:18:59
Und sitzt da an seiner Veranda und löst Kreuzworträtsel.
0:18:59–0:19:05
Und trinkt dabei halt so lauwarmes Bier aus Dosen. Das ist so dieses 50er-Jahres-Setting.
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Und dann hat er irgendwann, hinterfragt er dann so seine Tätigkeit.
0:19:11–0:19:13
Warum macht er dann immer so Kreuzworträtsel? Und dann kommt raus,
0:19:13–0:19:17
dass die Art, wie er dann so diese Rätsel löst, gleichzeitig,
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daraus hat sich so ein ganzer Apparat von Defense,
0:19:22–0:19:26
abgeleitet, nämlich er schafft es, weil die Erde ist gerade unter Beschuss von
0:19:26–0:19:32
Aliens und durch seine Ergebnisse, die er dann beim Lösen von Kreuz schaffen,
0:19:32–0:19:38
die halt da so eine Taktik abzuleiten, wie dann bestimmte Züge dann zu machen
0:19:38–0:19:42
sind, um sich nicht von den Aliens dann überrollen zu lassen.
0:19:42–0:19:47
Und deswegen hat er so eine Blase aufgebaut bekommt, wo er dann halt in so einem
0:19:47–0:19:53
50er-Jahre-Setup lebt und jeden Tag diese Kreuzworte Rätsel löst,
0:19:53–0:19:55
so ein bisschen wie bei Truman Show.
0:19:55–0:19:59
Also der ist dann halt so eingeschwert in dieser Blase, muss die ganze Zeit
0:19:59–0:20:03
dieses Rätsel lösen, gleichzeitig tobt halt so ein Alienkrieg draußen und seine
0:20:03–0:20:07
Lösung von diesen Kreuzwort-Rätseln rettet halt die Welt, ja.
0:20:07–0:20:10
Bis er dann halt irgendwie dann sagt, nee, er macht nicht mehr und will dann halt aufhören.
0:20:10–0:20:17
Ich weiß nicht mehr genau, wie es dann weitergeht, aber Das ist eine großartige Idee. Okay, sorry.
Micz Flor
0:20:17–0:20:21
Das ist total super. Das ist interessant, weil ich muss halt natürlich gleich
0:20:21–0:20:24
auch an, ich glaube, Endless Game heißt das, zu denken.
0:20:24–0:20:29
Das ist, wo auch so Kinder in Anführungszeichen ausgebildet werden,
0:20:29–0:20:33
so in so einer Spieleumgebung und dann irgendjemand rauskommt,
0:20:35–0:20:38
Dass eben auch so ein Krieg herrscht und was die Kinder da in dieser Spielumgebung
0:20:38–0:20:43
haben, wird in Echtzeit dann aber auch wirklich im Krieg als Strategie gemacht.
0:20:43–0:20:48
Aber die Kinder werden geschützt davor, dass sie Tausende von Soldaten in den Tod schicken.
0:20:48–0:20:51
Ich weiß nicht mehr genau, ich kann es nicht mehr genau zusammenreihen.
0:20:52–0:20:56
Ja, und dann Truman Show natürlich. und muss aber auch daran denken das war
0:20:56–0:21:05
das nicht so dass bei dem enigma crack in england dass die da auch leute rekrutiert
0:21:05–0:21:10
haben über kreuzfahrt rätsel also bestimmt gab es das,
0:21:11–0:21:14
war ein bisschen wie.
Florian Clauß
0:21:14–0:21:20
Jetzt quasi für als recruiting für die bundeswehr dann irgendwelche Shooter-Games publiziert werden.
Micz Flor
0:21:20–0:21:20
Ja, echt?
Florian Clauß
0:21:20–0:21:21
Ja.
Micz Flor
0:21:21–0:21:24
Das heißt.
Florian Clauß
0:21:24–0:21:28
Wenn du einen gewissen Punkt in diesem Shooter erreichst, können auch die Bundeswehr
0:21:28–0:21:30
bei dir anrufen und sagen, so wollen sie nicht mal.
Micz Flor
0:21:33–0:21:34
Ja,
0:21:36–0:21:39
wir leben also in der Zukunft. Wir sind die Zukunft.
Florian Clauß
0:21:39–0:21:40
Wir sind.
Micz Flor
0:21:40–0:21:45
Die Gegenwart. Und wie komme ich jetzt zurück in meine eigene Episode?
Florian Clauß
0:21:45–0:21:48
Du warst jetzt bei der der Entdeckung von Dan Simmons.
Micz Flor
0:21:49–0:21:53
Und bei dem Eichenroman. Und Dan Simmons spricht dann auch, also der schreibt
0:21:53–0:21:57
auch in seine, der schreibt immer sehr schöne Vorwörter auch für seine Geschichten
0:21:57–0:22:00
und bei einer Sache war es so, dass, also,
0:22:02–0:22:07
Harlan Ellison sagt in der Dokumentation, sagt er, dass er halt diesen Workshop
0:22:07–0:22:09
hatte und da war so ein älterer Herr,
0:22:09–0:22:12
der hatte so ein Buch und Harlan Ellison hat gesagt, also sorry,
0:22:12–0:22:17
ich habe es gelesen, nehmen Sie es mir nicht übel, aber sie werden nie veröffentlichen.
0:22:17–0:22:21
Es ist ihr erstes Buch und der sagte dann wohl sowas wie, ich habe schon über
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70 Bücher geschrieben und ich werde auch weiterschreiben, weil das macht mir so viel Spaß.
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Auf der anderen Seite war dann irgendwie nach der Mittagspause,
0:22:29–0:22:32
war dann irgendwie Dan Simmons dran und Harlan Ellison sagt so,
0:22:32–0:22:35
ich hatte es nicht geschafft, das zu lesen. Das war eine Kurzgeschichte.
0:22:35–0:22:39
Hab die dann schnell noch irgendwie gelesen, hab mir von irgendjemand einem
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Kurs den Ausdruck, die Kopie quasi genommen, damit ich es noch schnell lesen kann.
0:22:43–0:22:49
Und war halt einfach total weggeblasen, wie großartig das war und hat dann zu
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Dan Simmons wohl irgendetwas gesagt, egal was Sie denken, Sie sind dazu verdonnert zu schreiben.
0:22:55–0:22:58
Sie werden den Rest, es tut mir leid, dass ich Ihnen das jetzt sagen muss,
0:22:58–0:23:02
weil Sie werden mich vielleicht dafür hassen, aber Sie müssen den Rest Ihres Lebens schreiben.
Florian Clauß
0:23:03–0:23:05
So ein Entdeckermythos.
Micz Flor
0:23:05–0:23:09
Ja, genau. Und den greift Dan Simmons von der anderen Seite auch noch auf Und
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in einem späteren Vorwort, glaube ich, sogar für die, also Harlan Ellison ist 2018 gestorben.
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Ich glaube, in dem Vorwort zu dem einen Kurzgeschichtenbuch,
0:23:20–0:23:24
da schreibt Harlan Ellison über sich selbst auch.
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2002 war das oder so. Und dann sagt er, ja, inzwischen ist mir klar geworden,
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dass ich vergessen werde.
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Also man wird mich vergessen. Und das Größte, was ich vielleicht geleistet habe
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in meinem Leben, ist, Dan Simmons zu entdecken.
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Also dass er dann so der Stepping Stone war für jemanden, der nicht vergessen werden wird.
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Und das glaube ich aber nicht. Ich glaube, Dan Simmons wird auch vergessen werden,
0:23:50–0:23:52
weil es ist einfach nicht...
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Ich finde es großartig und ich bekenne mich jetzt dazu. Ich finde vieles auch
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schlecht, das werde ich dann auch als solches beschreiben. aber,
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Es wird nicht bleiben. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen.
Florian Clauß
0:24:09–0:24:15
Echt? Aber du hast ihn jetzt gerade so aufgebaut, um selber einzuleiten,
0:24:15–0:24:16
dass du ihn vergessen wirst.
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Oder dass du ihn fürs Vergessen verdammst.
Micz Flor
0:24:20–0:24:25
Nee, es ist so ein bisschen vielleicht, wie du hast ihn erwähnt, Jeff Noon.
0:24:25–0:24:28
Also wo man auch dachte, als man es gelesen hat, wow, da hat jemand wirklich
0:24:28–0:24:31
das ganze Genre neu erfunden.
0:24:31–0:24:33
Das kann ja wohl nicht wahr sein. Es ist großartig. Das ist wirklich,
0:24:34–0:24:38
wenn man Jeff Noon liest, dann hat man auch so, man sieht die Farben der 90er Jahre.
0:24:39–0:24:44
Irgendwelche Philipp Boer Cover mit überzeichneten, nicht Neon,
0:24:44–0:24:47
aber du weißt, was ich meine. Es ist alles so farblich.
Florian Clauß
0:24:47–0:24:52
Biologisch. Ja, ich meine, aber vielleicht, weil auch Jeff Noon irgendwie sehr
0:24:52–0:24:54
stark in dieser Zeit drin hängt, oder?
Micz Flor
0:24:54–0:24:55
Jaja, auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:24:55–0:25:02
Aber ich meine, ich würde jetzt, denn Sim, der ist schon durch seine mythologisch
0:25:02–0:25:04
motivierten Themen und auch, also das,
0:25:04–0:25:11
das ist ja schon so ein bisschen zeitlos, was er dann beschreibt.
0:25:12–0:25:17
Jeff Noon ist ja immer, ja, obwohl Pollen ist schon, aber es ist auch diese,
0:25:18–0:25:23
ja, es ist diese Übergangsphase von die Welt und das Internet,
0:25:23–0:25:27
was dann in dieser Übergangsphase sich dann halt so Jeff Noon...
Micz Flor
0:25:27–0:25:31
Ja, Jeff Noon ist halt irgendwie dann wirklich das Speculative Fiction in dem
0:25:31–0:25:35
Sinne, dass man das Gefühl hat, es geht wirklich ganz wenig nur um Technik und um vieles andere.
0:25:35–0:25:39
Aber bei Dan Simmons denke ich, wie gesagt,
0:25:39–0:25:42
ähnlich ich würde jetzt nun finde ich ganz großartig irgendwie kann ich mich
0:25:42–0:25:49
da total mit vielem verbinden bei jeff nun mit dem letzten im eigenverlag erschienen
0:25:49–0:25:53
glaube ich auch nur das ebook sind niederlande groove ist das glaube ich,
0:25:53–0:25:57
das habe ich glaube ich nicht mehr fertig lesen können aber die anderen sachen
0:25:57–0:26:01
kann ich jederzeit immer wieder lesen und bei den simmons gibt es eben auch
0:26:01–0:26:06
ein paar bücher hyperion gehört dazu und das ist nicht,
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Das war ja mein erstes von 89 und es ist aber dann gleichzeitig nicht von ungefähr,
0:26:12–0:26:13
dass es eine Serie wurde.
0:26:13–0:26:18
Und ich habe dann mich so auf das zweite gefreut und ich weiß gar nicht mehr,
0:26:18–0:26:21
ob es drei oder vier gab, aber es wurde einfach immer platter.
0:26:21–0:26:25
Ich konnte das dann nicht lesen. Das war ganz komisch. Das zweite Buch habe ich mich durchgequält.
0:26:26–0:26:29
Und dann, ich weiß auf alle Fälle, dass es noch irgendwie ein drittes gab.
0:26:29–0:26:33
Das hat mich einfach nur noch gelangweilt. Und da musste ich so ein bisschen an Arthur C.
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Clarke's 2001, 2010. 10 und was ist das dritte?
0:26:37–0:26:43
20 2200. Es gibt ja so mehrere Arthur C. Clarke Bücher und die sind einfach
0:26:43–0:26:44
auch, die werden immer langweiliger.
Florian Clauß
0:26:46–0:26:49
Es ist wahrscheinlich auch irgendwie wie mit alternen Schauspielern,
0:26:49–0:26:54
die mal so in Enterprise aufgetaucht sind und dann immer noch so auf der Comic
0:26:54–0:26:56
Con dann so ein bisschen Gage bekommen.
Micz Flor
0:26:57–0:27:01
Ja, aber bei Dan Simmons kommt ja dann immer wieder was Neues.
0:27:01–0:27:09
Es ist so, dass das Song of Kali das erste war 85, Hyperion war 1989 und dann
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was ich heute vorstelle auf alle Fälle ist Drude,
0:27:13–0:27:17
also Song of Kali und Drude vielleicht machen wir die beiden zwei Bücher,
0:27:18–0:27:20
Song of Kali ist.
Florian Clauß
0:27:20–0:27:21
Relativ kurz Song.
Micz Flor
0:27:21–0:27:26
Of Kali ist relativ kurz und ich glaube es wird dir super gefallen es ist auch
0:27:26–0:27:30
eher im Horror Genre irgendwie angesiedelt 85,
0:27:32–0:27:36
und hat 1986 den World Fantasy Award auch gewonnen das war sein erstes Buch,
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vorher nur Kurzgeschichten,
0:27:40–0:27:45
und es ist halt auch schon wieder, wie soll ich sagen, es ist wirklich so, was,
0:27:45–0:27:49
ich an Dan Simmons auch mag, also die Sprache und der schafft einfach so Bilder
0:27:49–0:27:54
also Bilder, die dann auch bleiben die genauso sind wie das,
0:27:54–0:27:58
was du gerade vorhin getan hast so ein Dan Simmons Bild zu sagen, während dieser.
0:28:01–0:28:08
Dieser Android-Roboter, was auch immer, Moravec, mit einer riesen Tintenfisch-Tentakel
0:28:08–0:28:11
kämpft, reflektiert da irgendwelche Sonette von Shakespeare.
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Das ist halt so ein Bild, es gibt so ganz viele solche Dinge,
0:28:16–0:28:18
wo ich dann immer wieder auch so reinkommen kann.
0:28:18–0:28:23
Bei Song of Kali beginnt in Amerika,
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in den späten 70er Jahren, und ein Literaturwissenschaftler,
0:28:31–0:28:33
Kritiker, keine Ahnung,
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der wird einfach von seinem Verleger oder Herausgeber angesprochen und wird
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gebeten, ob er nicht Interesse hätte, er ist frisch verheiratet,
0:28:41–0:28:43
wir haben auch gerade ein kleines Kind bekommen,
0:28:44–0:28:46
das wäre jetzt mal eine Zeit, dass er ein bisschen Urlaub macht und er könnte
0:28:46–0:28:48
doch mal nach Indien fahren, das wäre doch toll, Indien.
0:28:49–0:28:53
Und das ist jetzt, in den 80er Jahren war Indien dann nicht mehr das,
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was es irgendwie in den 70er Jahren war.
0:28:55–0:28:59
Oder in den 60er Jahren, wo man da wirklich zu erleuchten ging.
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Da war es schon ein bisschen...
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80er Jahre war schon irgendwie eine andere Zeit. Aber Amerika wird ja angeregt, da hinzugehen.
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Und es sei nämlich dort ein Manuskript aufgetaucht von einem eigentlich schon
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verstorbenen Dichter, also Poet.
0:29:23–0:29:27
Und er soll, der hieß M. Das, also M.
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Das, mehr wissen wir darüber nicht. Aber er soll doch mal jetzt recherchieren,
0:29:32–0:29:33
wo das jetzt auf einmal herkommt.
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Das fühlt sich irgendwie wohl echt an oder was das ist oder so.
0:29:36–0:29:41
Das heißt, denk dann gut vielleicht Familie, ich mache so eine Reise,
0:29:41–0:29:43
ich fahre nach Indien, ich gucke mir das irgendwie an.
0:29:44–0:29:50
Und es ist dann so ein bisschen wie, du kennst den Film, wenn die Gondeln Trauer
0:29:50–0:29:52
tragen, diesen Horrorfilm, der in Venedig spielt.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:54
Ja, den hatten wir auch schon mal erwähnt.
Micz Flor
0:29:54–0:29:56
Haben wir auch schon mal erwähnt. Und da ist es ja auch so, dass man irgendwie
0:29:56–0:30:02
merkt, dieses in Venedig sein, da entgleitet dir deine eigene Geschichte.
0:30:02–0:30:05
Also du kannst nicht mehr deine eigene Geschichte bestimmen,
0:30:05–0:30:08
sondern das entgleitet dir. Und das passiert in gewisser Weise dann auch.
Florian Clauß
0:30:09–0:30:12
Aber wieso würdest du das jetzt auf Venedig dann so?
0:30:12–0:30:18
Weil die, gibt es da so diese historische Disposition oder ist das wegen der...
Micz Flor
0:30:18–0:30:21
Ne, der ist jetzt ja in Indien. Ich wollte nur so ein schnelles Bild reinwerfen.
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Der fliegt ja nach Indien mit seiner Familie. Aber dieses Gefühl,
0:30:25–0:30:29
dass mit diesen ganzen Kanälen und den Brücken, dass man, wir haben ja über
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Räumlichkeit hier so Podcasts und sowas, aber dass man... dass man da,
0:30:36–0:30:40
gezwungen ist, zum Beispiel in Venedig auch, durch diese kleinen Brückchen und
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Gondeln und sowas, dass man einfach sich nicht so bewegen kann,
0:30:42–0:30:44
wie man es gewohnt ist. Leider verliert man so Zugriff.
Florian Clauß
0:30:45–0:30:49
Ja, also ein bisschen wie bei Naked Lunch. Ich weiß gar nicht, wo das da spielt.
Micz Flor
0:30:50–0:30:52
Ja, das weiß ich gar nicht.
Florian Clauß
0:30:52–0:30:53
In New York doch, oder? Aber auch.
Micz Flor
0:30:55–0:30:59
Aber auf jeden Fall passiert dem das in Indien. Der kommt dann da irgendwie
0:30:59–0:31:03
an und dann wird da so durchgereicht und so und dann gibt es dann irgendwie
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die geschichte die ihr dann so hört dass da einer von den vorbeischwimmenden
0:31:08–0:31:14
aufgeblasenen kadavern wurde von zwei leuten in so eine sekte die eigentlich seit dem 18.
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Jahrhundert schon nicht mehr existiert aber dies dann wohl doch jetzt wieder
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gibt die dem kali dem gott kali der zerstörung und des zirkulären der wiederauferstehung,
0:31:28–0:31:31
machen wir eine kurze Pause, die Tour, dass immer wenn du so stehen bleibst,
0:31:31–0:31:37
dann unterbreche ich meine Story-Arc und folge deinem Blick und sehe, wie kam es denn?
Florian Clauß
0:31:37–0:31:39
Ich finde das so krass, das Gebäude, oder?
Micz Flor
0:31:39–0:31:41
Ja, wollen wir uns mal fotografieren?
Florian Clauß
0:31:41–0:31:43
Ja, also ich finde, also ich, sorry, dass ich dich jetzt unterbreche,
0:31:43–0:31:49
aber diese, diese, diese herrschaftlichen Gebäude, das ist am Lietzensee, das sieht aus wie so ein,
0:31:50–0:31:54
also ich ist, ich habe gerade die Stockwerke gezählt, das ist ja auch,
0:31:54–0:31:58
die Taufuhr ist ja viel höher als normal.
Micz Flor
0:31:59–0:32:02
Und oben auch dieses Oval, was da so durchschicht, das hat irgendwie gleich
0:32:02–0:32:04
was von Schloss und von Schiff.
Florian Clauß
0:32:04–0:32:08
Vorhin war das auch so ein Gebäude, als wir da eingestiegen sind zum Dietzensee.
0:32:08–0:32:12
Das war auch so ein bisschen wie diese Villa, wo du mir gezeigt hast,
0:32:12–0:32:16
als wir da auf der Zuse-Tour waren. Da hattest du ja auch...
Micz Flor
0:32:16–0:32:17
Ja.
Florian Clauß
0:32:17–0:32:21
Stimmt. Das ist echt krass. Okay, das ist herrschaftliches Berlin,
0:32:23–0:32:25
vor weihnachten ist ja.
Micz Flor
0:32:25–0:32:27
Ganz gut dazu dass wenn
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wir jetzt zum beispiel von diesen architektur und
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diesem park und lehrer und nix dann irgendwie so nach indien geschmissen
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werden da sind wir erstmal orientierungslos allein
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schon deshalb weil wir mit dem raum
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nicht so umgehen können wie wir das gewohnt sind auf jeden
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fall gibt es dann diese leute die er trifft und dann bekommst ganz viel backstory
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ist kriegt das auch gar nicht mehr alles so hin das sind so ganz viele bilder
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die aneinander kommen aber auf jeden fall steht dann im raum fährt von leuten
0:32:58–0:33:00
das skript kriegt er gar nicht zu sehen,
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das wird ihm vorenthalten er weiß aber auch gar nicht warum und trifft dann,
0:33:07–0:33:13
jemanden dem eben mitteilt dass es diese sekte die gott oder göttin kali verehrt,
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die es eigentlich seit dem 8. Jahrhundert nach Christus nicht mehr gibt,
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aber die jetzt irgendwie das, man kann es nicht so genau fassen,
0:33:23–0:33:28
und die haben aber eben eine aufgeblasene Leiche, die da so vorbeigespült wurde,
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dann Kali gebracht und Kali hat diese Leiche dann zum Leben erweckt und das
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war dann die Reinkarnation des Dichtes M. Das.
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Und so entstand dann dieses Manuskript. Das war nicht gefunden,
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sondern das ist neu geschrieben worden von einer Reinkarnation in einer aufgeblasenen Leiche.
Florian Clauß
0:33:49–0:33:50
Und.
Micz Flor
0:33:50–0:33:54
Da bist du dann halt irgendwie so drin, wo du denkst, immer noch mit diesem
0:33:54–0:33:56
amerikanischen Blick, den er mitgebracht hat, so hä?
0:33:57–0:34:01
Aber er selber recherchiert das dann und dann gibt es eben auch so eine Szene,
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wo er dann in diesem Raum ist, in dem dann nur diese Skulptur von Kali ist.
0:34:07–0:34:16
Und das ist halt so das Ding bei Dan Simmons, Sachen, die als Bilder irgendwie
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nicht wirklich neu sind. Was ich dir gerade gesagt habe, ist nicht wirklich neu.
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Du kannst dir das gut vorstellen im Horrorfilm. Okay, da ist eine Statue und
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da kommt jemand rein, ist ganz allein, ist halb dunkel, vielleicht noch eine Fackel an der Wand.
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Aber er schafft es in Worten, das Bild so zu verdichten,
0:34:30–0:34:37
dass es dann unheimlicher wird als alles, was du dem Bild zugetraut hättest
0:34:37–0:34:43
und das kann man auch nicht wirklich wiedergeben, das muss man dann einfach so lesen und,
0:34:44–0:34:46
das ist irgendwie Song of Kali.
Florian Clauß
0:34:47–0:34:50
Das war jetzt quasi schon so die Auflösung.
Micz Flor
0:34:50–0:34:57
Es geht dann irgendwie noch weiter ja also es geht dann auch so ein bisschen
0:34:57–0:35:00
in Anführungszeichen über die Dörfer über die Geschichte, über irgendwelchen
0:35:00–0:35:04
Land und zum Schluss ist es dann aber so. Möchtest du jetzt wirklich den Schluss?
Florian Clauß
0:35:05–0:35:09
Nee, wirklich nicht. Ich finde nur gerade, wir sind hier in so einer,
0:35:11–0:35:15
Wir sind hier so in einer Umgebung, die passt irgendwie ein bisschen zu deiner Horrorgeschichte.
Micz Flor
0:35:15–0:35:16
Ja, irgendwie schon.
Florian Clauß
0:35:16–0:35:18
Das Lustige ist.
Micz Flor
0:35:18–0:35:21
Ich kenne die Umgebung aber auch, wenn Licht ist. Hier ist direkt links neben
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uns einer der besten Kinderspielplätze in Berlin.
Florian Clauß
0:35:25–0:35:25
Echt?
Micz Flor
0:35:25–0:35:27
Wenn ich das jetzt so sage, nehme ich den Horror ein bisschen weg.
Florian Clauß
0:35:28–0:35:32
Okay. Ich habe es nur im Augenwinkel gesehen, aber ich kenne es hier überhaupt nicht.
Micz Flor
0:35:32–0:35:37
Hier wurde gerade neu gebaut und hier ist so eine sehr, sehr schöne bepflanzte
0:35:37–0:35:40
Passage, die bis hoch zur Straße geht.
Florian Clauß
0:35:40–0:35:42
Horror am Lietzensieg.
Micz Flor
0:35:42–0:35:46
Horror am Lietzensieg. Ja, dann erzähle ich das Ende auch nicht.
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Steht auf Wikipedia aber auch drin.
Florian Clauß
0:35:48–0:35:50
Also wer sich spoilen lassen will, dann auf...
Micz Flor
0:35:50–0:35:54
Das Verrückte an dem Ende ist halt, das ist aus diesem ganzen mystischen,
0:35:54–0:35:58
das läuft auf so einen ganz banalen Ekel-Horror-Moment runter.
0:35:59–0:36:07
Und irgendwie faltet das diesen ganzen Jahrtausende indische Mythologie umspannten
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Raum halt wieder so so zusammen auf so was ganz Banales, Kriminelles und sowas.
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Und trotzdem, das ist quasi die Passage dann wieder zurück nach Amerika.
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Da wird es wieder zusammengefaltet, dann fliegt er so weg. Und das ist ganz,
0:36:22–0:36:24
ganz schlimm, ohne es genau zu sagen.
Florian Clauß
0:36:25–0:36:30
Aber wie bei Polanski, wo dann noch der Vampir hinten auf dem Schlitten sitzt.
Micz Flor
0:36:32–0:36:36
Ja, aber der sitzt... Echt? Nein, er sitzt nicht wirklich der Vampir auf dem Schlitten.
Florian Clauß
0:36:36–0:36:37
Aber er ist dann infiziert.
Micz Flor
0:36:37–0:36:42
Alles Geschehene ist halt irgendwie doch dann so verdichtet in dieses letzte Bild.
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Also es ist halt eben so ein Horrorbuch und Horrorbuch ist jetzt nicht so richtig
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mein Genre, aber es hat mich einfach nur interessiert und dann hat es mich nicht mehr losgelassen.
Florian Clauß
0:36:54–0:37:00
Okay, ja. Aber merkt man die Zeit dann in dem Buch, also die 80er Jahre?
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Also es ist so ein bisschen wie Friedhof der Kuscheltiere, da merkst du es ja auch so irgendwie.
Micz Flor
0:37:04–0:37:09
Ja, du merkst es schon, also eben allein schon diese Idee, dass jetzt jemand hinfliegen muss.
0:37:09–0:37:12
Ja, es ist so ein bisschen wie wenn man jetzt neue Horrorfilme,
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wo die Leute dann halt irgendwie,
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bei was war das nochmal, Drag Me To Hell, wo auf einmal das Handy,
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der Akku ausgeht und so kurz die Hexe auf dem Handy zu sehen ist,
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weil man muss schnell herstellen, dass es keine Handys gibt,
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weil dann funktioniert Horror besser. besser.
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Und ähnlich ist es da so, die sitzen halt, du siehst halt innerlich in Amerika
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so ein Schreibmaschinenbüro, wo die Literaturleute rumsitzen und die dann halt
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über Zeitungen Literatur und einer wird halt weggeschickt, um sich das mal so.
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Aber du hast schon so ein Gefühl davon, dass es aus einer Zeit ist,
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in der man nicht überall verbunden ist, in der man auch mal total abgehängt sein kann.
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Das finde ich schon spürbar.
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Das fand ich ganz toll. Und dann gibt es aber jetzt Und Stephen King findet
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Dan Simmons ja auch ganz toll.
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Aber ich möchte jetzt ganz kurz noch einen kurzen Abstecher machen.
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Für mich völlig unlesbar war. Interessanterweise aber, wenn du so Reviews liest
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von so Fantasy-Horror-Sachen, ist dieses Buch, das heißt Summer of Night von 1991.
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Summer of? Summer of Night. Und das ist eigentlich der Versuch von,
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also ich habe das so gesehen, der Versuch von Dan Simmons,
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auf Stephen Kings Horror-Erfolg aufzusatteln und ein Buch zu schreiben,
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was sofort verfilmt wird. Das ist im Prinzip wie Ace.
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Das sind so kleine Kinder in einer kleinen Stadt in Amerika.
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Und hinter ganz vielen Respektpersonen in dieser Stadt zeigt sich auf einmal
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der ganze Horror von Dämonen und sowas.
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Und dann kommt es halt zu so Begegnungen, wo dann auf einmal
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irgendwie ein Lehrer oder ein tank
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war das dann auf einmal sich umdreht und dann den
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mund aufmacht und dann den und dann so ein riesen
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maul aber es ist diese klassischen bilder die man 80er 90er
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jahren film auch kennt und das ist so schlecht ich kann es ich konnte das nicht
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lesen ich habe es dann zweites mal versuchte aber wenn alle es so gut finden
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was habe ich nicht gesehen aber es funktioniert einfach nicht scheinbar ist
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in amerika dann noch mal eine andere form von halloween horror oder so Also, ja,
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und Stephen King, kann man sowas, finde ich, dann auch lesen.
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Aber ich wollte jetzt gleich nur mal das Pendel dagegen schwingen lassen und
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sagen, ich mag nicht alles.
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Und gerade nach diesem Horrorsong auf Kali, dann das andere wirkt dann eben wie so ein Chet G.P.T.
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Horrorskript. Was dann irgendwie aus irgendwelchen Filmen sich was zusammenmanscht.
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Total schade eigentlich.
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Also es ist nicht alles Gold, was der so schreibt.
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Und was ich, da hatte ich mit Chris, also mit dem du ja auch immer Podcasts machst.
Florian Clauß
0:40:03–0:40:04
Meinem Bruder.
Micz Flor
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Mit dem habe ich mal irgendwie so drüber gesprochen und dem hatte ich dann das
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Buch, also es gibt drei, vielleicht vier Bücher, die ich wirklich gut finde
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und die werde ich alle irgendwann besprechen und das eine ist jetzt halt, das heißt Druid.
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Hatten wir da auch drüber geschrieben? Warst du da in der Gruppe mit drin?
Florian Clauß
0:40:24–0:40:27
Drude. Ich heißt nur andere Gruppen.
Micz Flor
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Ja, entweder habe ich es Chris direkt geschrieben oder mit dir in der Gruppe.
Florian Clauß
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Warte mal ganz kurz, ich werde wieder abgelenkt hier. Das sind diese Baulückenerschließungen.
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Das sieht auch aus wie so...
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Also das ist auch...
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Wie so ein...
Micz Flor
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Gruselig.
Florian Clauß
0:40:46–0:40:48
Nee, aber irgendwie...
Micz Flor
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Das sieht aus wie Eyes Wide Shut. Da könnte jetzt Tom Cruise reinlaufen,
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wenn man jetzt diesen LED-Rudolph weglässt.
Florian Clauß
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Ich meine, das Interessante ist, du hast halt wirklich so Luxuswohnungen mit
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irgendwie keinem Vorhängen.
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Und dann gibt es in dieser Luxuswohnung, wo gerade jetzt irgendein Film läuft,
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daneben so ein LED von AliExpress, wo du auf dem Tisch stehst.
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Was ist das überhaupt so? Was für ein Stilbruch.
Micz Flor
0:41:27–0:41:32
Also gut also ich finde es jetzt das linke auch nicht so hübsch diese led band
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im stück drin ist schon auch.
Florian Clauß
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Die schattenleiste aber.
Micz Flor
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Schmerzlich es sieht auf jeden fall sehr reich aus.
Florian Clauß
0:41:41–0:41:45
Sehr reich so So wie wir?
Micz Flor
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Reicht's? Reicht's. Es reicht.
Florian Clauß
0:41:49–0:41:50
Wie reicht's?
Micz Flor
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Also das Drude, Drude ist, möchte ich sagen, so ein historischer Horror vielleicht.
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Auch ein langes Buch, ich weiß nicht, wie viele Seiten.
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Er heißt im Deutschen auch Drude. Ist, was habe ich gesagt, 2009,
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glaube ich, erschienen.
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Und im Englischen, ich weiß nicht, wann es im Deutschen rauskam.
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Und beginnt im Jahr 1865 und Erzähler ist ein gewisser Wilkie Collins,
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der, wie sich dann herausstellt, zur damaligen Zeit ein sehr berühmter Schriftsteller
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war und der zusammen mit Charles Dickens auch schreibt.
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Und eigentlich geht es um Charles Dickens. Und Wilkie Collins als Erzähler,
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ich habe das irgendwo nochmal gelesen, das ist ein...
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Ein unglaubwürdiger Erzähler, ein nicht vertrauenswürdiger Erzähler.
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Da gibt es wohl so einen Begriff, ich weiß nicht, hast du das mal gehört?
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Ich hatte das vorher nie gehört, aber man kann dem einfach nicht so richtig glauben.
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Erstens, weil er halt Charles Dickens irgendwie hasst, obwohl er ihn irgendwie
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auch verehrt und irgendwie auch von ihm abhängig ist.
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Und aber zur damaligen Zeit, wenn man Wikipedia-Einträgen glauben darf,
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sogar in bestimmten punkten nicht der bekanntere aber der erfolgreichere,
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schriftsteller war oder theater plays geschrieben
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hat und das zweite
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was ihnen halt nicht vertrauenswürdig macht ist dass er im prinzip eine opium
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abhängigkeit hat da gab es wohl damals so ein schmerzmittel laudanum oder das
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war so ein tinktur eine mischung von irgendwas was er wie fanta trinkt obwohl
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obwohl man da nur so einen Fingerhut pro Tag nehmen sollte.
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Und er dann auch, also seine Erzählung, und weil der Erzähler ist und weil er
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selber aber auch dann immer wieder so Sachen rausrückt, über die er nicht gerne spricht.
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Zum Beispiel erfährst du relativ spät und auch so fast, als ob er sich verplappert
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hat, dass er, dass in seinem Haus, wo er ist, da gibt es noch eine Kopie von ihm.
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Und manchmal begegnet der Kopie auch meistens nachts. Dann sitzt er meistens,
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wenn er schreiben will, einfach und guckt ihn an, sitzt dann in so einem Stuhl drin und schaut ihn an.
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Und ganz schlimm ist es, wenn er da ins Bett geht und er nicht weiß,
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ob die Kopie von ihm jetzt vielleicht doch noch weiterschreibt.
Florian Clauß
0:44:25–0:44:28
Das klingt immer noch so ein Absinndrausch.
Micz Flor
0:44:28–0:44:33
Ja, genau. Und das ist halt das Tolle daran, diese Erzählung von diesem Typen,
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der dann immer in dem Haus,
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in dem er wohnt, weil er halt eben reich ist, weil er auch sehr erfolgreich
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war damals, hat er dann auch so ein Haus,
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in dem es geheime Gänge gibt für die Bediensteten, die dann aus solchen Tapetentüren
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heraustreten, um dir da einen Tee zu bringen und dann eben in diese Parallelwelt mit Treppen so,
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wo man direkt in die Küche kommt, wieder sich zurückziehen.
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Und in diesem Haus, in diesen Gängen wohnt eben auch so eine Frau mit grünen Zähnen.
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Über die redet er auch nicht so gern. Das macht ihm schon Angst.
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Das heißt, der Erzähler in dem Buch ist halt so rauschhaft, da kannst du ihm nicht alles glauben.
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Er findet die Person, über die er erzählt, total blöd, also Charles Dickens.
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Und hat aber selber auch noch so ein paar Dinge, die uns sowieso schon Glauben
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machen, dass er nicht immer die Wahrheit sieht.
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Charles Dickens. Es gibt dann immer, es gibt wirklich ganz viel,
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also es gibt Charles Dickens' Biografie und es gibt auch ein nicht vollendetes
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Werk von ihm, das heißt Drood.
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Ich habe den genauen Namen, es heißt nicht Drood, es ist The Life of Edward
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Drood, oder sowas in der Art.
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Das wurde nicht fertig geschrieben, das hat jemand anders dann später fertiggestellt.
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Das geht darum, dass Charles Dickens,
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1865 in einem Zugunglück in Staplehurst war er anwesend.
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Er hatte damals eine Geliebte, das musste geheim gehalten werden Und er war
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mit seiner Geliebten und deren Mutter in diesem Zug in der ersten Klasse.
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Und dann war eine Brücke nicht fertig gebaut und es gab aber keine Warnung.
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Und dann ist dieser Zug. Und das war wohl wirklich so. Das gab es wirklich.
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Und da war wohl wirklich, müsste ich jetzt selber mich sonst nochmal rauseditieren,
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aber dass Dickens da mit drin war.
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Und dann gibt es eben diesen Crash.
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Und Dickens, der auch von sich, und das schreibt halt Wilkie Collins,
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schreibt das immer, dass der halt so von sich so eingenommen ist,
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dass er sowieso alles kann, alles weiß und dann geht er halt sofort los mit
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seinem Zylinder, holt er Wasser und will die Verwundeten irgendwie dann versorgen.
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Und dann kommt eine Person, die nennt sich Drude, die hat so einen langen Umhang,
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man kann das Gesicht nicht so richtig sehen und.
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Der geht auch dann immer zu diesen fast Toten. Teilweise sind die Leute in der
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Mitte durchgetrennt und so.
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Und immer wenn Jude da war und dann weggeht, dann sind die tot.
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Und Charles Dickens hat dann irgendwann so ein bisschen dieses Gefühl,
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der saugt denen so die Seele aus.
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Wo kommt der denn auf einmal her? Und dann war der auch nicht auf der Passagierliste.
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Und dann stellt sich dann irgendwann später im Buch heraus, dass der mit einem
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Sarg aus Frankreich nach England geschmuggelt wurde oder ist das wirklich wahr
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oder wir wissen es nicht genau.
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Aber Charles Dickens sucht Drude, möchte diesen Drude treffen und Wilkie Collins
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und Charles, Wilkie Collins wird dann oft auch von Charles Dickens missbraucht
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als Alibi, wenn er seine Geliebte sehen will.
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Wilkie Collins macht sich darüber gleichzeitig lustig, ist aber auch wütend,
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wie einmal sein Freund Charles Dickens halt diese tolle Idee hatte,
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dass sie ein Stück schreiben über zwei Junggesellen auf der Wanderschaft, so wie wir jetzt gerade,
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und sich dann später herausstellt, dass er dann bis nach Nordengland gefahren
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ist ins Nichts und auf so einen Berg gekrabbelt ist, bloß damit Charles Dickens
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ein Cover hat, um seine Geliebte zu treffen.
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Der musste dann halt irgendwie im Hotel rumsitzen, während er sich vergnügt
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hat. Also, Wilkie Collins ist da auch ein bisschen angefressen immer.
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Diese Diese Geschichte von Drood ist so ein bisschen wie das ich bei Song of
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Kali auch gesagt habe, es gibt einfach so bestimmte Bilder.
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Die finde ich, da tauche ich auch immer wieder einfach so gerne ein.
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Und auch dieser Blick, den der Erzähler Wilkie Collins darauf hat,
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ist halt schon irgendwie total spannend.
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Also auf der Suche nach Drood nimmt Charles Dickens auch mit der Polizei Kontakt
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auf und er ist ja sowieso der absolute Star und hat dann auch überall Kontakte.
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Und mit der Polizei, dann gibt es halt so einen zwei Meter großen stämmigen
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Typ, der halt denen dann zur Seite gestellt wird, um die nachts dann durch die
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Slums von London zu führen.
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Wird dann auch so ein bisschen erzählt, wie das da riecht in London,
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wenn halt alle irgendwie die ganze Scheiße und alle Abfälle und aber auch Leichen
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einfach in die Temse geschmissen werden und so.
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Und der, ich habe den Namen jetzt vergessen, aber dieser Polizist bringt dann
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Charles Dickens und Wilkie Collins über so ein Kirchhof,
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auf dem auch ganz viele, also die Leichen einfach nur noch so verdeckt werden mit Erde.
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Das sind so Berge von verwiesenen Leichen, da ist immer Erde drauf,
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aber man weiß, da liegen schon vier Layer übereinander.
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Und in dieser Kirche gibt es einen Eingang in die Unterwelt unter London.
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Und der Polizist kann nicht mitkommen, weil die ein Abkommen haben mit der Unterwelt,
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dass die Polizisten nicht runtergehen und die kommen nicht von unten nach oben.
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Und der gibt dann Wilkie Collins noch so sein Colt.
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Und dann steigen die beiden da halt runter und kommen als erstes dann so ein
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Opium-Den, wo alles so schon so halbtot an den Opium-Pfeifen schmauchen.
Florian Clauß
0:50:19–0:50:22
Das heißt, die steigen dann in die Unterwelt.
Micz Flor
0:50:22–0:50:23
Die steigen in die Unterwelt.
Florian Clauß
0:50:23–0:50:26
Aber dann ist es ja echt wie Pollen. Da gibt es ja auch dann,
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wo die dann in die Unterwelt steigen.
Micz Flor
0:50:28–0:50:30
Ja, vielleicht hätte sich das auch von Pollen geschnappt.
Florian Clauß
0:50:32–0:50:32
Oder umgekehrt.
Micz Flor
0:50:33–0:50:33
Ja, 2009.
Florian Clauß
0:50:34–0:50:38
Ach so, ja. Ja, aber wo die auch dann an den Hades kommen.
Micz Flor
0:50:39–0:50:42
Es hat schon so Sachen, ich meine, klar, also das sind ja bei,
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hast du ja schon gesagt, bei Dan Simmons, der war ja auch, bevor er geschrieben
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hat, hat er unterrichtet und hat halt auch eben die ganzen Shakespeare-Sachen
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und sowas gelesen, hat das Intus, die ganze Mythologie.
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Das Ilium ist eben an Homer orientiert, dann hat er diese erste,
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was ich gelesen hatte, Hyperion, was irgendwie an den Canterbury Tales orientiert
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ist, was so eine Sammlung von Kurzgeschichten bei Leuten auf der Reise ist,
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die aber alle irgendwie ein bisschen wie in einem Hyperfiction,
0:51:13–0:51:19
also alles spielt Informationen in die Geschichte ein, die passiert,
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während wir andere Geschichten hören. Ja.
Florian Clauß
0:51:21–0:51:25
Illium ist ja dann auch quasi so gegen das Zeitreisen-Paradox,
0:51:25–0:51:31
wo er die ganze Zeit immer das so zusammenhalten muss, den Trojanischen Krieg oder irgendetwas.
0:51:32–0:51:36
Und dann gibt es immer diese Varianten, wo es halt genau so nach Skript ablaufen
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muss, damit Homer dann halt irgendwie so erfüllt ist und die Götter dann halt alle beruhigt sind.
0:51:41–0:51:46
Und er die ganze Zeit dagegen wettet und kann so immer mehr. Ja.
Micz Flor
0:51:46–0:51:49
Darüber mache ich auf alle Fälle noch eine eigene Folge, weil das,
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aber da brauche ich dann so ein bisschen deinen Input, weil ich merke gerade
0:51:52–0:51:56
bei Jude, ohne deinen Input verlaufe ich mich dann irgendwie in so einer immer
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stiller, stiller Welt. Ja, ich finde es echt eine Weihnachtsgeschichte.
Florian Clauß
0:51:58–0:52:03
Also teils Dicken als historische Figur da mit reinzubringen.
Micz Flor
0:52:03–0:52:07
Ja, die gehen in diese Unterwelt und da sind dann Boote und dann kommen die
0:52:07–0:52:12
ja und dann schießt auch Wilkie Collins und das ist alles irgendwie so ein bisschen,
0:52:15–0:52:20
Es ist packend so und zum Schluss ist es da unten so, da ist Wilkie Collins
0:52:20–0:52:26
dann auch total enttäuscht von Charles Dickens, weil dann kommt auf einmal so
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ein Boot mit zwei sehr androgynen Fahrenden.
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Das hat dann so ein bisschen ein hartes Ding.
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Und die laden Charles Dickens ein, mitzukommen, um Drew zu treffen.
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Aber Wilkie Collins darf nicht mitkommen. Und dann sagt Wilkie Collins,
0:52:39–0:52:41
darauf lassen wir uns nicht ein. Nein, wir gehen jetzt, komm,
0:52:41–0:52:41
wir gehen jetzt wieder nach Hause.
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Und Charles Dick sagt, nein, ich fahre, warte du hier.
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Ja, und so Sachen. Aber auf jeden Fall ist es auf der einen Seite eben diese
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Bilder, ich finde die wirklich sehr packend.
0:52:56–0:53:00
Und auf der anderen Seite ist es aber so, dass wirklich so historische Fakten
0:53:00–0:53:01
dann nochmal neu erzählt werden.
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Zum Beispiel, was ich gar nicht wusste, Charles Dickens hat in gewisser Weise
0:53:08–0:53:10
ein eigenes Genre erfunden.
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Er hat sich damals der ganz neuen Technologie des Gaslichts bedient und hat Touren gemacht,
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in denen er seine Charaktere, so Ausschnitte, wie so Stand-Up-mäßig alleine vorgetragen hat.
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Der war auch Schauspieler, also hat auch geschauspielt manchmal und hat aber
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dann eben vor den Bühnen in ganz England,
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nach Nordengland ist dann so rumgefahren, hat damit wohl auch richtig Geld verdient
0:53:38–0:53:40
und hatte dann eine Situation,
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in der die Leute im Theater auf ihn warteten und dann änderte sich das Licht
0:53:46–0:53:50
und hinter ihm war so eine Farbe und dann gingen die Gaslichter an,
0:53:50–0:53:55
dann stand da nur so ein Tisch und dann lief er dahin und begann halt aus diesen Büchern,
0:53:56–0:54:00
aus diesen Büchern nicht nur vorzulesen, sondern wie es da auch beschrieben
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ist, wirklich zu performen. Und er hat dann...
Florian Clauß
0:54:03–0:54:05
Also so eine Event-Vorlesung.
Micz Flor
0:54:05–0:54:10
Ja, und er hat das dann immer wieder gleich verknüpft, weil da gibt es ja diesen
0:54:10–0:54:14
Magnetismus von Mesmer, Mesmerisierung, Mesmerize, also dass man damals,
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bevor man über Hypnose sprach, so hatte Mesmer mit magnetisiertem Wasser Menschen
0:54:21–0:54:24
in so einer Art Trance-Zustand verbringen können und,
0:54:25–0:54:32
Und Charles Dickens selber beherrscht die Technik des Mesmerisierens und das
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macht er dann mit dem ganzen Publikum und so.
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Und bei einer Folge ist dann auch irgendwo ein Northam Birmingham oder so ein Wilkie,
0:54:39–0:54:44
auch dabei, der inzwischen von der Polizei auch so halb angeheuert wurde,
0:54:44–0:54:49
um Charles Dickens auszuspionieren, ob er wirklich Drood getroffen hat.
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Diesen Drood, von dem Wilkie gar nicht glaubt, dass es ihn gibt,
0:54:52–0:54:55
aber die Polizei glaubt auch, dass es ihn gibt. Das bleibt auch irgendwie unklar.
0:54:56–0:55:06
Aber dann ist halt Wilkie eben in diesem Theater und nickt dann irgendwie so ein bisschen weg.
0:55:08–0:55:12
Als er dann aufwacht, dann sieht er, dass auf einmal alle drumherum schlafen.
0:55:13–0:55:16
Und alle sind aber mit so einer Schnur nach oben verbunden. Und ganz oben sitzt
0:55:16–0:55:19
Drew, bei dem alle Schnüre zusammenkommen.
0:55:19–0:55:21
Und er hat auch so eine Schnur und so was. Und dann reißt er sich los.
Florian Clauß
0:55:22–0:55:24
Das klingt aber auch echt wie so ein Manga-Anime.
Micz Flor
0:55:24–0:55:28
Ja, so ganz. Und dann ist halt auch wieder, ist das jetzt wahr oder nicht wahr.
0:55:29–0:55:34
Und eine Sache, die Ricky Collins dann auch buchstäblich fast zum Wahnsinn treibt,
0:55:34–0:55:39
ist, dass irgendwann wird er von den Schergen von Drood gefasst.
0:55:40–0:55:44
Droods Geschichte ist dann wohl die eines Menschen, der eigentlich ursprünglich
0:55:44–0:55:47
aus Indien kommt, aus einem reichen Haus, aber dann war er weder englisch noch
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indisch und dann war er in London und dann wurde er irgendwie überfallen.
0:55:51–0:55:54
Da wurde ihm die Nase abgeschnitten und die Ohren abgeschnitten,
0:55:54–0:55:57
er wurde in die Themse geschmissen, er galt schon tot.
0:55:57–0:56:01
Und dann wurde er aber durch irgendwelche Rituale dann doch gerettet,
0:56:01–0:56:02
entweder geheilt oder wiederbelebt.
0:56:03–0:56:07
Also dann gibt es auch so ein drumherum, so ein bisschen wie bei Song of Kali auch.
0:56:10–0:56:16
Der kann halt diese alte Magie. Und Dickens möchte sich auch mit Drude austauschen,
0:56:16–0:56:18
wegen der Mesmerisierung und so.
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Also das ist halt alles sehr miteinander verflochten.
0:56:21–0:56:30
Und Wilkie Collins bekommt dann einen Scarabeus Käfer.
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Kennst du diese schwarzen Mistkäfer eigentlich?
0:56:34–0:56:40
Die ja auch heilig sind in manchen Kulturen, der wird ihm durch den Mund geschoben
0:56:40–0:56:45
und der krabbelt dann hinten durch den Rachen von hinten in sein Gehirn.
Florian Clauß
0:56:45–0:56:46
Und.
Micz Flor
0:56:46–0:56:50
Er sitzt dann oben auf seinem Gehirn. Und er weiß dann nicht genau,
0:56:50–0:56:53
ob die jetzt alle mithören können bei Drood oder nicht.
0:56:53–0:56:57
Und manchmal spürt er dann halt, wie der Käfer sich in seinem Hirn bewegt und
0:56:57–0:56:58
am Schädel kratzt und so Sachen.
Florian Clauß
0:57:00–0:57:02
Was liest du denn da?
Micz Flor
0:57:02–0:57:03
Es ist schon...
0:57:05–0:57:08
Es macht irgendwie total Spaß, weil es halt so überzogen ist.
0:57:08–0:57:15
Und dann geht es auch natürlich dann teilweise eben um Amerika und England in
0:57:15–0:57:17
der Zeit und dieses Thema Copyright,
0:57:17–0:57:21
dass halt amerikanische Verleger sich über Copyright irgendwie keine Sorgen
0:57:21–0:57:26
gemacht haben und dann die Autoren und Autore nie gezahlt haben,
0:57:26–0:57:29
weshalb viele dann versuchen, eigene Verlage in Amerika aufzubauen.
0:57:29–0:57:33
Und es ist alles da irgendwie so reingepumpt, so unglaublich viel historische
0:57:33–0:57:46
Faktenlage oder naja plausible fakten wikipedia plausibility sozusagen fand ich total spannend ja.
Florian Clauß
0:57:46–0:57:52
Klingt auf jeden fall wie ich habe das gefühl jetzt gerade eine serie geguckt zu haben.
Micz Flor
0:57:52–0:57:57
Ja das ist nämlich auch noch so eine sache ben sims wurde nie das ist dann vielleicht
0:57:57–0:58:01
das letzte ich mache dann noch vielleicht ein ganz kurzes buch das letzte für
0:58:01–0:58:06
heute denn sims wurde meines wissens nach nie verfilmt.
0:58:06–0:58:13
Der hat wohl ein Skript mal zu einer kurzen Episode in Twilight Zone geschrieben.
0:58:14–0:58:18
Müsste ich jetzt aber auch nochmal genau gucken, welche das war.
0:58:18–0:58:21
Habe ich jetzt gar nicht mehr im Kopf. Habe ich irgendwo auch mal über irgendein
0:58:21–0:58:22
Vorwort von ihm gelesen.
0:58:24–0:58:29
Und ich weiß jetzt auch nicht mehr. Illium oder Drude.
0:58:29–0:58:32
Eins sollte verfilmt werden und war wohl auch schon angekauft worden.
0:58:34–0:58:39
Und was auch angeblich verfilmt wurde, und das hatten wir auch schon,
0:58:39–0:58:41
da musst du mir jetzt mal helfen,
0:58:43–0:58:46
Das war, das hieß Terror.
0:58:47–0:58:52
Und bei Terror, da ging es halt, das ist auch wieder so eine Verwebung von,
0:58:53–0:58:56
erschienen 2007, Verwebung eben von historischen Fakten.
0:58:56–0:59:02
Und da ging es um das, was du gesagt hast, Sir John Franklins Expedition durch
0:59:02–0:59:04
die Arktik, um die Nordwestpassage zu finden.
0:59:04–0:59:07
Kannst du dich erinnern, in welcher Episode du darüber gesprochen hast?
Florian Clauß
0:59:07–0:59:09
Ja, das war Fermentieren.
Micz Flor
0:59:10–0:59:14
Bei Fermentieren, oder? Achso, genau. Ich wollte nur noch sagen,
0:59:14–0:59:18
dass zum Beispiel Terror, das ist auch so eine Verwebung, wo es dann eben um
0:59:18–0:59:29
diese Expedition 1845 bis 1848 ging und in der halt Franklin und alle irgendwie krank wurden,
0:59:29–0:59:32
verhungerten, sich angeblich gegenseitig gefressen haben.
0:59:32–0:59:37
Das kommt dann irgendwie auch noch nämlich in Drood vor, diese Kannibalisierung.
0:59:38–0:59:42
Und gleichzeitig ist es aber so, dass er dann noch was dazu geschrieben hat,
0:59:42–0:59:50
weil die Schiffe hießen halt Erebus und eines hieß HMS Terroir und so heißt auch das Buch.
0:59:50–0:59:53
Und in diesem Buch, was ich versucht habe zu lesen, hat mich bis jetzt noch
0:59:53–0:59:58
nicht gepackt, da ist es nämlich so, dass es noch ein Monster gibt, was die verfolgt.
0:59:58–1:00:02
Das sind ja da so eine lustige erweiterung
1:00:02–1:00:05
von diesem historischen stoff der schon gruselig genug ist
1:00:05–1:00:08
ja und dann und wir machen auch ein
1:00:08–1:00:13
monster was immer so lauert wenn nichts mehr wenn nichts mehr passieren könnte
1:00:13–1:00:18
dann kann immer noch was passieren so das finde ich auch so ein typischen typischen
1:00:18–1:00:23
dance mit twist sich so etwas lang zu handeln und noch einen oben drauf zu Also
1:00:23–1:00:26
Dickens und Groot, Terror und Munster.
Florian Clauß
1:00:27–1:00:33
Ich erinnere mich, ich habe den Namen vergessen, aber da gibt es so etwas Ähnliches.
1:00:33–1:00:37
Da gibt es so etwas Ähnliches in Romanen, wo auch solche Sachen,
1:00:37–1:00:43
da wird glaube ich Freud zusammengemischt mit so einer anderen Geschichte und alles so draufgelegt.
1:00:44–1:00:46
Ich muss nochmal gucken, vielleicht kriege ich das nochmal zusammen.
1:00:48–1:00:51
Also so ein bisschen erinnert mich das von der Erzählstruktur so,
1:00:51–1:00:54
weil es wird mit historischen Personen gespielt,
1:00:54–1:01:00
aber gleichzeitig in so einer fiktionalen Geschichte verpackt und es kriegt
1:01:00–1:01:07
so etwas sehr Unterhaltsames.
1:01:07–1:01:07
Ist.
1:01:07–1:01:12
Also weil bei historischen Figuren ist ja so, das kann man doch nicht machen,
1:01:12–1:01:15
der hat doch eine Geschichte, das kann man, kann den doch nicht einfach so nehmen
1:01:15–1:01:19
und irgendwie in einen anderen Kontext setzen. Das darf man doch nicht.
1:01:19–1:01:23
Und dann funktioniert das aber sehr gut, weil du lädst dann diese Geschichte
1:01:23–1:01:29
mit eben den Geschichten, die derjenigen geschrieben hat und so auf und bildst
1:01:29–1:01:31
damit und hast dann so eine ziemlich,
1:01:32–1:01:36
stark aufgeladene Figur, die sich gut irgendwie da verarbeiten lässt.
1:01:37–1:01:41
Das erinnert mich so an der, also es klingt interessant. Ja.
Micz Flor
1:01:41–1:01:44
Weil man möchte ja auch, man ist ja dann mit der Figur schon verbunden.
1:01:44–1:01:48
Das ist ja auch das so, dass man dann einfach noch das Gefühl hat,
1:01:48–1:01:51
ah, jetzt lerne ich noch mehr über die Figur, auch wenn es fiktiv ist.
Florian Clauß
1:01:52–1:01:52
So.
Micz Flor
1:01:52–1:01:58
Dann endet unsere Episode heute. Mitten in der Passage. Ach,
1:01:58–1:02:00
Sparkasse, kann ich noch Geld abheben?
Florian Clauß
1:02:00–1:02:03
Kannst du machen. Also ja, ich mag die Passage hier.
1:02:03–1:02:07
Wir hatten uns vor einem Jahr, knapp einem Jahr, hatten wir uns auch hier getroffen
1:02:07–1:02:12
und auch unser Weihnachtessen nachgeholt. Das war aber im Januar.
1:02:12–1:02:17
Die Fußgängerzone im Westen, die zum Charlottenburg Bahnhof führt.
1:02:19–1:02:24
Ja, also das war eigentlich Podcast Episode 43.
1:02:25–1:02:30
Alles unter eigentlich-podcast.de zum Nachhören.
Micz Flor
1:02:33–1:02:34
Okay, macht's gut. Also.
Florian Clauß
1:02:34–1:02:36
Macht's gut. Tschüss.

Mehr

"Never listen to what people say. Just watch what they do." (Chrisjen Avasarala, S02E01)

Unser Thema ist die Serie "The Expanse", eine Meisterleistung im World Building. Ursprünglich als Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) geplant, wurde sie später zu einer Streaming- und TV-Serie umgewandelt. Die letzte Staffel wurde gestreamt, und das letzte Buch wurde veröffentlicht. Es ist also an der Zeit, einen umfassenden Blick auf das Gesamtwerk zu werfen. Obwohl wir vor Plot-Spoilern warnen, kommen wir gar nicht dazu, da wir uns in unserer Begeisterung für die neun Romane, die zusätzlichen Novellen und die für das Fernsehen vom Syfy Network adaptierte Serie verstricken, die jedoch nach drei Staffeln abgesetzt wurde. (Amazon erwarb die Rechte und produzierte drei weitere Staffeln.) Die Handlung spielt in einer Zukunft, in der die Menschheit das Sonnensystem kolonisiert hat. Der Konflikt zwischen der Erde, dem Mars und den "Belters" im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter eskaliert, als eine mysteriöse außerirdische Technologie namens Protomolekül auftaucht. Die Serie beginnt ohne große Einleitung und nimmt das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise durch die Expanse-Welt. Wir hingegen versuchen einleitend eine Zusammenfassung, die jedoch immer wieder scheitert, denn das World Building von "The Expanse" ist ebenso umfassend und scheinbar endlos wie das von Star Wars. Auf einmal ist die Zeit schon um und wir haben kaum begonnen und doch schon zu viel gesagt! Worin wir uns einig sind: Cast, Technik, Locations und Plots begeistern genauso wie die Leichtigkeit, mit der die Welt immer größer wird und jedes Buch schon fast wie ein anderes Genre erscheint. Auch das Protomolekül entwickelt sich weiter: von einer Art Phage, die Zellen befällt, zu einer umfassenden verschollenen Alien-Kultur, die ganze Sonnensysteme in diamantene Festplatten umwandeln und fast-kollabierende Sterne zu Mausefallen umfunktionieren kann.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:02
Und heute wird nicht geklatscht.
Florian Clauß
0:00:02–0:00:05
Doch, wir müssen nochmal klatschen. Warum? Für das Backup.
Micz Flor
0:00:06–0:00:08
Hä, das ist doch auch Stereo.
Florian Clauß
0:00:08–0:00:11
Nee, das ist ja, quasi jeder Sender nimmt ja einzeln auf.
Micz Flor
0:00:12–0:00:15
Ich dachte du nimmst, ach, im Sender ist die nicht eingefahren.
Florian Clauß
0:00:15–0:00:20
Ja, ja, ja, das war der Punkt, warum ich das Backup nicht eingefahren hab.
0:00:20–0:00:22
Also nee, das Firmware-Update, so rum.
0:00:23–0:00:26
Und erst als ich dann die Sender angeschlossen hab, hat der mir gesagt,
0:00:26–0:00:30
hier mach mal Firmware-Update. Und damit konnte ich dann halt gleich das Backup
0:00:30–0:00:32
machen. Also müssen wir klatschen.
Micz Flor
0:00:33–0:00:39
Gut. Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast.
Florian Clauß
0:00:40–0:00:46
Der Podcast, wo wir im Laufen reden und redend laufen. Oder sowas in der Art.
Micz Flor
0:00:46–0:00:47
Laufend reden.
Florian Clauß
0:00:47–0:00:55
Laufend reden. Und wir sind jetzt ganz schön hier gerade aus der Janowitzbrücke.
Micz Flor
0:00:57–0:01:00
Haben wir uns getroffen s bahnhof
0:01:00–0:01:05
janowitz brücke und laufen richtung wohin
0:01:05–0:01:13
laufen eigentlich wünscht also ich habe mich so ein richtiges ziel ist lustig
0:01:13–0:01:18
was ist unser ziel das da ist mein destination also was heißt das eine buch
0:01:18–0:01:20
was wir nachher referenzieren werden aber ich,
0:01:22–0:01:26
Ich weiß nicht genau. Wir hatten drüber gesprochen. Mein Wunsch war so ein bisschen,
0:01:26–0:01:34
dass wir rübergehen zum Kino International und dann die Straße langlaufen und irgendwie in so einem,
0:01:35–0:01:39
es ist nicht die Allee der Kosmonauten, aber irgendwie so ein Gefühl haben von
0:01:39–0:01:45
dieser Zeit, als man euphorisch dachte, man kann so den Mond und dann den Rest
0:01:45–0:01:50
des Sonnensystems erobern, wo die Architektur eben gerade hier auch natürlich...
Florian Clauß
0:01:50–0:01:52
Hat das irgendwas mit deinem Thema zu tun?
Micz Flor
0:01:52–0:01:54
Hat mit meinem Thema zu tun.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:58
Und was ist dein Thema? Nachdem wir letzte Episode, ich hatte es ja angekündigt,
0:01:58–0:02:02
meinen Dreiteiler gemacht haben über Kinogeschichte der 90er,
0:02:03–0:02:05
ist jetzt natürlich spannend, was hast du?
0:02:05–0:02:10
Willst du dich wieder anschließen, mein Thema?
0:02:10–0:02:12
Oder willst du etwa ausscheren?
Micz Flor
0:02:13–0:02:16
Ich schere aus und ich wollte es mir leicht machen. Ich habe gemerkt,
0:02:16–0:02:17
das ist gar nicht so leicht.
0:02:17–0:02:21
Und für die, die jetzt noch nicht den Titel gelesen haben, singe ich jetzt was
0:02:21–0:02:24
dann kommt man vielleicht drauf weil ich finde das worüber wir sprechen was
0:02:24–0:02:32
sowohl eine buchserie als auch eine fernsehserie sagt man nicht mehr oder es ist eine tv show,
0:02:34–0:02:38
okay eine serie ist ich habe
0:02:38–0:02:41
dieses lied was ich schon lange kenne es hat mich irgendwie daran erinnert
0:02:41–0:02:45
und hin und her dass dabei etwas umgedichtet und es geht so fli me
0:02:45–0:02:48
to the moon and let me
0:02:48–0:02:53
rest amongst the stars let me
0:02:53–0:02:57
see what spring is like on jupiter
0:02:57–0:03:13
and mars in other words we a fan of the tv and book series the expanse also es geht um The Expanse.
0:03:13–0:03:16
Und ich habe jetzt einfach mal gesagt, wir sind beide Fans. Ich glaube,
0:03:16–0:03:19
das stimmt gar nicht so, weil du bist irgendwann ausgestiegen.
Florian Clauß
0:03:19–0:03:20
Nee, stimmt überhaupt nicht.
Micz Flor
0:03:21–0:03:24
Und ich wollte es mir irgendwie leicht machen, weil ich habe die Serie gesehen
0:03:24–0:03:27
und ich habe alle Bücher gelesen, bis auf das letzte.
0:03:27–0:03:30
Und diese Show wird auch voller Plot-Spoiler sein.
0:03:31–0:03:36
Weil, bis auf das, es sei denn, die komplette Story-Arc nicht,
0:03:36–0:03:37
weil das letzte Buch habe ich noch nicht gelesen.
0:03:37–0:03:40
Das heißt, da habe ich auch extra nicht geguckt, wo es da geht.
0:03:40–0:03:43
Und Plot Summary auch nicht gelesen.
Florian Clauß
0:03:43–0:03:45
Dann kann ich dich jetzt voll spoilern.
Micz Flor
0:03:45–0:03:46
Du weißt es schon.
Florian Clauß
0:03:46–0:03:48
Ich habe die letzte Serie geguckt.
Micz Flor
0:03:48–0:03:52
Die letzte Serie? Die sechste Serie von Amazon habe ich auch gesehen.
0:03:53–0:04:00
Aber das ist nicht das Ende der neuen... Es sind neun Bücher und es wurden nur
0:04:00–0:04:06
sechs Bücher verfilmt plus in der letzten Staffel noch eine Kurzgeschichte.
0:04:06–0:04:12
Es gab so ein paar Novellas, die zwischen den eigentlichen Büchern spielen und,
0:04:14–0:04:19
Davon wurden so ein paar Ideen dann auch im TV. Also bei Amazon ist es nicht
0:04:19–0:04:25
mehr TV, aber vorher bei Sci-Fi, die ersten drei Staffeln wurden von Sci-Fi produziert.
0:04:25–0:04:28
Da war es wahrscheinlich wirklich noch TV, oder?
0:04:29–0:04:32
Aber dann wurde das von Amazon Prime übernommen.
0:04:32–0:04:38
Und irgendwie, na doch, Amazon nennt sich auch TV, oder? Gibt es das?
Florian Clauß
0:04:38–0:04:44
Ja, also auf jeden Fall hat die ganze Serie ab der dritten Staffel einen extremen
0:04:44–0:04:47
Budget-Boost erfahren.
0:04:48–0:04:55
Das merkt man an den Spezialeffekten. Und ja, also es ist fast jede einzelne
0:04:55–0:04:59
Folge ist produziert wie ein Kinofilm, kann man schon so sagen.
Micz Flor
0:04:59–0:05:02
Zumindest du ja auch bei einer science fiction
0:05:02–0:05:05
serie immer wieder dieses in
0:05:05–0:05:09
diesem spagat machen muss zwischen was kostet
0:05:09–0:05:11
eine folge ja wie viel budget habe ich
0:05:11–0:05:20
für special effects und wieviel folgen muss ich jetzt noch machen ja das stimmt
0:05:20–0:05:24
und es ist auch irgendwie so ich weiß nicht wie es dir gegen rückblickend die
0:05:24–0:05:28
erste sie kennen vielleicht mal für die die noch gar nicht wissen worüber wir
0:05:28–0:05:30
jetzt gerade reden, weil wir steigen jetzt schon so ein bisschen an wie so,
0:05:32–0:05:37
David Topgeeks. Der hat gerade so ihren neuen The Expans.
Florian Clauß
0:05:39–0:05:43
Du bist ja auch einer, der immer die Bücher liest, so wie bei Jack Reacher.
0:05:44–0:05:48
Haben wir ja auch schon mal thematisiert. Alle Bücher gelesen und dann erst den Film geguckt.
0:05:48–0:05:52
So soll es sein. Harry Potter weiß ich nicht genau, warum du das gemacht hast.
Micz Flor
0:05:52–0:05:55
Ja, ist lustig, weil ich habe nämlich auch über das Lesen habe ich auch nachgedacht
0:05:55–0:05:58
und dieses Lied, was du mir mal gezeigt hast, kam glaube ich von dir.
0:05:59–0:06:06
Wo dieses, wie hieß die Nummer? Die, äh, die, äh, Lord of the Rings,
0:06:07–0:06:08
the book was probably better.
Florian Clauß
0:06:10–0:06:15
The Awesome, Evil, nee, Axes of Awesome oder sowas. Axes of Awesome.
Micz Flor
0:06:16–0:06:20
He's called Geoffrey, not Joffrey. Nee, die andere und dann so.
0:06:20–0:06:24
Ja, da musste ich so dann denken, wo einer sich dann total aufregt über die
0:06:24–0:06:29
Leute, die dann die Singer im im Fernsehen gesehen haben und die Bücher nicht gelesen haben.
Florian Clauß
0:06:29–0:06:32
Und vor allen Dingen diejenigen, die die Bücher gelesen haben,
0:06:32–0:06:34
das schon vor 20 Jahren gemacht haben. Genau.
Micz Flor
0:06:34–0:06:37
I waited 15 years for the Dance of Dragons!
Florian Clauß
0:06:37–0:06:42
15 years for the Dance of Dragons! 15 years! Und jetzt Rage.
Micz Flor
0:06:42–0:06:48
Genau, Rage Against the Machine. Da musste ich auch wirklich an dich denken, weil es ist schon...
0:06:49–0:06:52
Interessant, du hast ja auch mit meinem Bruder Chris immer mal so folgendes
0:06:52–0:06:56
gesagt, und Chris und ich sind in unserer Dreiergruppe eigentlich plus auf Signal
0:06:56–0:06:58
sind wir ja dann so die, die sich,
0:06:59–0:07:01
über Bücher, also nicht, wir reden ja nicht über Bücher, weil wenn,
0:07:01–0:07:03
dann schreiben wir, wir schreiben auch nicht viel über Bücher,
0:07:03–0:07:06
aber trotzdem habe ich immer das Gefühl, das ist sowas, was,
0:07:07–0:07:12
dich so ein bisschen abtrennt eigentlich von mir, dass du gar nicht so ich hatte
0:07:12–0:07:14
dir ja sogar mal Nicht nur das, Mitch, nicht nur das.
Florian Clauß
0:07:16–0:07:19
Nicht nur oder ein E-Book drin in uns.
Micz Flor
0:07:20–0:07:25
Also, The Expanse. Das ist jetzt so ein bisschen formell. Da gehe ich mal so
0:07:25–0:07:27
durch, um mal so eine Fassung zu machen.
0:07:27–0:07:31
Und danach gehen wir wieder zurück in diesen Banter, wo wir uns einfach die Dinge so zuwerfen.
0:07:31–0:07:35
The Expanse ist sowohl eben eine Science-Fiction-Roman-Serie,
0:07:35–0:07:37
wie die entstanden ist, fand ich auch ganz spannend.
0:07:38–0:07:43
Das hat dann eben auch mit diesem Nerd-Wesen zu tun, weil es war ursprünglich
0:07:43–0:07:51
geplant, als als Online-Multi... Wie heißt das nochmal?
0:07:54–0:07:56
MMPORG oder wie heißt das nochmal?
0:07:59–0:08:04
MMORPG, genau. Massively Multiplayer Online Roleplaying Game. Das war die Uridee.
0:08:04–0:08:07
Hatte einer der beiden Autoren. Das ist quasi der Pen-Name.
Florian Clauß
0:08:07–0:08:11
Von welchem Jahr reden wir jetzt?
Micz Flor
0:08:11–0:08:19
Wir sind jetzt Anfang der Nullerjahre. Also das erste Buch erschien 2011,
0:08:19–0:08:23
also könnte man sagen, das ist so fast zehn Jahre in Entstehung,
0:08:23–0:08:31
in der Entwicklung von einem Rollenspiel-Weltensystem bis hin zum ersten Buch
0:08:31–0:08:32
sind fast zehn Jahre vergangen.
0:08:34–0:08:40
Das Ganze wurde als ursprünglich zwölf Bücher-Story-Arc angelegt und dann haben
0:08:40–0:08:43
die aber wohl zwischen drittem und viertem Buch, Buch habe ich im Interview
0:08:43–0:08:46
gehört, haben die so gemerkt, also alles weggeschmissen haben,
0:08:46–0:08:47
was sie dann doch nicht so gut fanden,
0:08:47–0:08:51
wurde das Ganze irgendwie auf neun Bücher beschränkt.
0:08:51–0:08:55
Und ich habe dann auch noch ein anderes Interview gehört, wo die dann auch noch
0:08:55–0:08:56
mal irgendwie so relativ,
0:08:58–0:09:04
relativ confident irgendwie so meinen, ja, wir haben auf alle Fälle die neun Bücher bereit.
0:09:04–0:09:08
Also wenn Amazon da mitmacht, wir haben genug Material.
0:09:09–0:09:12
Aber Amazon hat ja scheinbar dann nach der sechsten Staffel,
0:09:12–0:09:16
was auch mehr oder weniger das sechste Buch plus X ist, aufgehört.
Florian Clauß
0:09:17–0:09:23
Also das war jetzt, war das so eine Startup-Idee oder war das initiiert von Amazon?
Micz Flor
0:09:24–0:09:27
Wir machen jetzt erstmal ganz kurz das Intro für die, die Xpense noch gar nicht
0:09:27–0:09:31
kennen. Und dann rutsche ich genau in deine Fragen auch so ein bisschen mit rein.
0:09:32–0:09:36
Im Amerikanischen, wo es erschienen ist, oder im Englischsprachigen,
0:09:36–0:09:42
heißt der Pen Name, also das Pseudonym, James S.A. Corey. Im Deutschen aber nur James Corey.
0:09:43–0:09:47
Und das sind die beiden Autoren Daniel Abram und Ty Frank.
0:09:47–0:09:51
Und die sind auch, das wird auch in Interviews immer diskutiert,
0:09:51–0:09:55
wenn du die hörst, die haben leicht unterschiedliche Stimmen,
0:09:55–0:09:59
aber so inhaltlich und in der Attitude sind die sich wirklich sehr ähnlich.
0:09:59–0:10:02
Also man hat wirklich so ein Gefühl von einer Brüderschaft. und die sagen auch,
0:10:02–0:10:06
dass viele immer vermuten, wenn man zu zweit schreibt, dann muss man sich irgendwann verkrachen.
0:10:07–0:10:12
Aber die kennen das nicht, also die haben das nie erlebt, sondern im Gegenteil.
0:10:12–0:10:15
Die haben immer das Gefühl, dass wenn einer gerade bei der Filmproduktion ist
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oder der andere gerade irgendwie bei einer Messe oder sowas,
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dass der immer für beide sprechen kann.
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Auf jeden Fall, die beiden haben eng zusammengearbeitet, haben etwas anderen
0:10:26–0:10:30
Hintergrund. Danny Abraham war schon Autor, hat schon eine Reihe von Büchern
0:10:30–0:10:34
geschrieben, 69 geboren beide, also sind jetzt 54.
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Und Ty Frank wird auch eben als Novelist, aber hat eben diese Publikation, im Prinzip geht seine,
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in Anführungszeichen, Karriere wirklich erst mit The Expanse los.
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Und bei Danny Abraham ist es irgendwie ganz interessant, dass er auch so auf
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seiner eigenen Wikipedia-Seite, da auf seiner Homepage, The Expanse immer so erst als zweites nennt.
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Also ich glaube, er hat irgendwie schon so einen Wunsch, dass seine Erfolge
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auch vor The Expanse best known for, gibt es ja immer sowas.
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Und da hat er ein paar andere Sachen stehen, die ich nicht knowe.
0:11:15–0:11:19
Aber The Expanse, glaube ich, ist wahrscheinlich sein bekanntestes Werk.
0:11:21–0:11:28
Der erste Roman hieß Leviathan Awakes oder Leviathan erwacht und wurde 2011 geschrieben.
0:11:28–0:11:34
Und 2012 war der gleich für den Hugo Award als bester Roman nominiert.
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Und 2017 war die gesamte Serie dann nochmal für den Hugo Award,
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also neun Bücher, als beste Serie nominiert. Und gewann das dann auch im Jahre 2020.
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Hugo Award ist insofern interessant, weil das ist, wenn ich mich recht erinnere, der Publikumspreis.
0:11:51–0:11:56
Da geht es also nicht darum, dass das irgendwie von der Jury vergeben wird,
0:11:56–0:12:00
sondern das ist wirklich ein Publikumspreis.
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Also insgesamt sind es neun Romane und es gibt aber auch eben diese Novellen, kürzere Werke.
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Teilweise sind es eher Kurzgeschichten, die aber auch richtig schön zu lesen
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sind, auch wenn man die Serie nicht kennt.
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Und Syfy, S-Y-F-Y Network, adaptierte das und hat das unter dem Titel The Expanse
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auch ins Fernsehen gebracht.
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Nach drei Staffeln aber abgesetzt. Amazon hat es dann erworben und produzierte
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drei weitere Staffeln, die alle auf Amazon Prime Video erschienen sind.
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Und ganz kurz noch zu den Autoren und dann kommen
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wir nämlich auch in die Entstehungsgeschichte von The Expanse Reigns.
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Daniel James Abram ist 1969 geboren im November und hat noch ein anderes Pseudonym, MLN Hannover.
Florian Clauß
0:12:48–0:12:48
Hannover?
Micz Flor
0:12:49–0:12:54
Hannover, ja. Er schreibt Romane, Comicbuchautor, Drehbuchautor und Fernsehproduzent
0:12:54–0:12:59
und die letzteren Dinge sind glaube ich aber auch eben The Expanse verschrieben.
0:13:02–0:13:10
Und Ty Frank, ist im Mai 69 geboren, der hat, und das fand ich so ganz interessant, der hat in seine,
0:13:10–0:13:18
der hat eben dieses Media Gaming Tabletop Ding irgendwie so da so mit reingebracht.
0:13:19–0:13:24
Also eigentlich ist er der, er ist eigentlich das Protomolekül für das Universum,
0:13:24–0:13:25
The Expanse auf eine Art.
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Das fällt mir jetzt so als Analogie an und was das Protomolekül ist,
0:13:28–0:13:32
das werden wir dann auch gleich nochmal erklären müssen.
0:13:32–0:13:38
Aber der kommt aus so einem anderen Hintergrund und hatte zum Beispiel auch mit George R.
0:13:38–0:13:44
R. Martin, also wir haben gerade Dance of Dragons, also der die Game of Thrones
0:13:44–0:13:46
Bücher auch geschrieben hat.
Florian Clauß
0:13:46–0:13:48
Also es lief schon Feuer in Eis.
Micz Flor
0:13:48–0:13:53
Ja, er war dessen Assistent, hat als Assistent für den gearbeitet.
0:13:53–0:13:56
Das habe ich nochmal ein bisschen nachgegoogelt. Im Interview hat er das so erzählt.
0:13:57–0:14:01
Der wurde von einer Bekannten in so einer Writers Group, also einer Schreibgruppe,
0:14:01–0:14:05
darauf hingewiesen, dass Martin jemanden als Assistenten für die Multimedia-Sachen sucht.
0:14:07–0:14:11
Und dann war das wohl so ein ganz informelles Gespräch.
0:14:11–0:14:15
Also Martin hat dann irgendwie wohl zu ihm gemeint, so Melinda says I should
0:14:15–0:14:18
hire you. Also Melinda meint, ich sollte dich anstellen.
0:14:19–0:14:25
Und Ty Frank erzählt dann im Interview, yes and here's why, hätte er gesagt.
0:14:25–0:14:26
Und hat es dann alles irgendwie so groß erklärt.
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Und am nächsten Tag ging es irgendwie los.
0:14:29–0:14:33
Und was ich dann auch lustig fand im Interview, ist auch so ein bisschen diese
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Art von Humor und Geek-Humor.
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Und zwar ist es ja, dass alle Leute immer sagen, dass George Martin schreibt
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auf einem uralten DOS-Computer.
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Mit der Software WordStar. Also da würde er halt das alles schreiben,
0:14:50–0:14:53
hätte halt kein Internet und nix und sowas. Und,
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Und ich habe das jetzt so ins Deutsch übersetzt. Und Ty Frank sagt halt so,
0:14:59–0:15:00
nein, nein, nein, nein, nein.
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Er schreibt tatsächlich nicht auf einem alten DOS-Computer.
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Er hat auf einem alten DOS-Computer geschrieben. Und der ist dann aber kaputt gegangen.
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Tatsächlich habe ich ihm den Computer gebaut, auf dem er jetzt schreibt.
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Und der ist ein hochmodernes Gerät, auf dem DOS läuft und WordStar 4.
Florian Clauß
0:15:22–0:15:27
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich beim Textverarbeitungsprogramm von
0:15:27–0:15:33
dem C64 auf Pappe so eine Schablone ausgedrückt habe, die direkt über die Tastatur ging.
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Und dann waren überall auf dieser Schablone so Beschreibungen,
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welche Funktionen die Tasten haben. Das war so eine Art Mapping von,
0:15:43–0:15:47
welche Funktion ich aus dem Textverarbeitungsprogramm bedienen kann.
0:15:47–0:15:52
Und ich kann mir schon vorstellen, dass wenn der dann, tatsächlich hat der auch
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in den 80ern angefangen,
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das Lied von Feuer und Eis zu schreiben, dass er dann halt so auf dieses Mapping
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von WordStar festgelegt ist, dass er dann halt auch wieder WordStar braucht im Jahre jetzt.
Micz Flor
0:16:06–0:16:09
Ja, das reibt sich halt auch so ganz tief ein. Ich hatte das irgendwie,
0:16:10–0:16:14
fällt mir gerade ein, also erstens arbeite ich beim Texteditieren immer noch
0:16:14–0:16:17
mit Bluefish, aber Bluefish ist quasi für mich schon das Neueste.
0:16:18–0:16:21
Das habe ich jetzt irgendwie seit genau 15 Jahren, aber ich habe Bluefish,
0:16:21–0:16:24
alles andere ist mir irgendwie, man möchte da nicht mehr rein.
Florian Clauß
0:16:25–0:16:26
Und Wim hat man nie gelernt.
Micz Flor
0:16:27–0:16:31
Ja, und das ist halt genau das, ich habe halt Wim gelernt. Und es gibt eine
0:16:31–0:16:37
Sache bei Bluefish, die mir immer wieder passiert ist, dass auf einmal zwei Ds im Text drin sind.
0:16:38–0:16:43
Der Grund ist eher, weil wenn man zweimal D drückt in Wim, dann heißt es Zeile löschen.
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Und manchmal will man ja einfach so eine Zeile löschen komplett und dann kommt
0:16:48–0:16:49
doppelt D. Das ist so hängen geblieben.
Florian Clauß
0:16:50–0:16:52
Okay, also sagen wir nicht Doppelpunkt.
0:16:54–0:16:57
Q-Strand steht für Exit und Quick.
0:16:57–0:17:01
Na gut, wir weichen aus, ja, wir schweifen ab, meine ich.
0:17:01–0:17:04
Ich wollte noch kurz nutzen, weil deine Idee war ja auch so ein bisschen hier
0:17:04–0:17:09
auf der Tour, wir sind gerade und ich habe gesehen, hier das Internationale, Kino International,
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ein Kino, wo wir viele Filme gesehen haben und wo auch viele emotionale Erlebnisse
0:17:16–0:17:17
passiert sind im Film. Ganz viele.
0:17:17–0:17:22
Ganz viele, also auch die Räumlichkeiten im Film mit den Filmen zusammen und
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die Räumlichkeiten. Jetzt zwischen uns. Zwischen uns auch.
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Tiger and Dragon haben wir, glaube ich, da gesehen.
Micz Flor
0:17:27–0:17:28
Ja, du bist Tiger.
Florian Clauß
0:17:29–0:17:31
Nee, ich war der mit dem Schiff. Das hast du auch schon mal.
Micz Flor
0:17:31–0:17:32
Ja, aber das war Hero, glaube ich.
Florian Clauß
0:17:32–0:17:36
Naja, das war Hero. Nee, das war Tiger and Dragon. Egal.
0:17:36–0:17:41
Auf jeden Fall hier, direkt an der Karl-Marx-Allee, Kino International, feiert 60.
0:17:41–0:17:48
Geburtstag. Und wir gehen jetzt so in Richtung, in diese Plattenbausiedlung,
0:17:48–0:17:50
die sich aber so ein bisschen reformiert hat,
0:17:51–0:17:55
zwischen Platz der Vereinten Nationen und Karl-Marx-Allee und versuchen,
0:17:55–0:17:58
so eine kleine Kinotour zu machen.
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Und auch an einem unserer Lieblingskinos,
0:18:02–0:18:03
vorbeizukommen.
Micz Flor
0:18:03–0:18:05
Wenn es das überhaupt noch gibt. Das gibt es.
Florian Clauß
0:18:05–0:18:07
Ich war neulich mit Tilwan zusammen.
Micz Flor
0:18:07–0:18:10
Ich liebe es immer noch, ich war aber ewig nicht mehr da.
Florian Clauß
0:18:10–0:18:14
Ich mag das auch voll gerne. Ihr könnt ja spoilern, das Tilsiter Lichtspiele.
0:18:15–0:18:22
Tilsiter, so viel auch sei auch gesagt, Tilsiter hängt dran an dem ganzen an
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der die haben eine eigene Brauerei, die haben mehrere Kinos.
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Die hatten jetzt auch zuletzt das Kino, was intimes in Friedrichshain stillgelegt
0:18:31–0:18:33
worden war, haben die aufgenommen.
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Die haben Zukunft am Ostkreuz, ein Freilichtkino haben die noch.
Micz Flor
0:18:37–0:18:42
So wie du es aussprichst, schreibt man das Zug UMPFT.
Florian Clauß
0:18:42–0:18:48
Zukunft. In der Zukunft, aber die Transkription wird zeigen,
0:18:48–0:18:50
wie sich das ausgesprochen hat.
Micz Flor
0:18:50–0:18:51
Manchmal war es die AI.
Florian Clauß
0:18:52–0:18:56
Und die haben bei allen noch eine eigene Brauerei dran. Und das Tolle ist,
0:18:56–0:19:01
Das Tolle ist, es war noch mal so ein Filmgalaktiv.
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Ich weiß nicht, ob die jetzt noch
0:19:02–0:19:05
immer Filme drehen, aber wir haben auf Beta-Folgen früher Filme gedreht.
0:19:05–0:19:12
Und einer von denen ist halt so, der hat Lagerhallen voll von diesem ganzen DDR-Interieur.
0:19:12–0:19:18
Und jede Kneipe, die jetzt zum Kino gehört, Intimis und jetzt hier auch diese
0:19:18–0:19:22
Lichtspiele, wenn du reingehst, die sind immer unglaublich ostig,
0:19:22–0:19:24
aber unglaublich toll eingerichtet.
0:19:24–0:19:28
Da gibt es noch diese Lampenschuhe, es gibt diese Stühle, es gibt diese Verkleidung,
0:19:28–0:19:30
also dieses ganze Originalmaterial.
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Und das kommt halt von diesem einen Typen, der in diesem Kollektiv,
0:19:33–0:19:35
und der hat auch Filme ausgestattet.
0:19:36–0:19:43
Und ja, ich war mal, ich habe mal zusammen mit dem einen studiert und wir konnten
0:19:43–0:19:45
dann immer Filme gucken bei ihm im Kino.
0:19:45–0:19:50
Das war auch total super, als wir uns auf die Seminare vorbereitet haben. Das waren die 90er.
Micz Flor
0:19:50–0:19:52
Und in welchem Kino war das dann?
Florian Clauß
0:19:52–0:19:53
Es war ein Tösetag.
Micz Flor
0:19:54–0:19:55
In den Lichtspielen, wo wir jetzt hingekommen sind.
Florian Clauß
0:19:55–0:19:58
Ja, genau. Da haben wir uns dann immer Vormittag, Sonntag Vormittag getroffen
0:19:58–0:20:03
und hatten dann, ich weiß nicht mehr, auch dann irgend so ein Filmseminar.
0:20:04–0:20:06
Wir konnten dann halt direkt auf der Leinwand gucken.
Micz Flor
0:20:08–0:20:11
Also das ist so, wenn das noch auf hat und die Küche auch noch auf hat,
0:20:11–0:20:14
wenn wir da ankommen, dann machen wir kurz Pause.
0:20:16–0:20:22
Ein Liebespublikum. Und essen, ja, oder veganen Leberkäse. Ich weiß gar nicht,
0:20:22–0:20:23
was die inzwischen so haben.
Florian Clauß
0:20:24–0:20:26
Ja, die haben glaube ich nicht so, die haben nicht so eine gute,
0:20:26–0:20:30
also Zümpfe, ich will jetzt nicht. Okay, ich hab dich unterbrochen.
Micz Flor
0:20:30–0:20:31
Gut, das haben wir nicht gesagt.
Florian Clauß
0:20:33–0:20:33
Genau, schneiden.
Micz Flor
0:20:35–0:20:40
Nee, nicht schneiden. Schneiden tun die anderen. Also, wie ich vorhin schon
0:20:40–0:20:42
sagte, wir kommen jetzt in diesen Anfang.
0:20:42–0:20:46
Wie entstand das Ganze? Das war eben ursprünglich als Idee für Massively Multiplayer
0:20:46–0:20:50
Online Role Playing Game von Tai Frank geplant.
0:20:50–0:20:52
Und der hat das wohl in den Nullerjahren
0:20:52–0:20:59
einem chinesischen Web-Software gepitcht und es kam aber zu nix.
0:21:01–0:21:05
Und er hat dann aber und das ist was, da weißt du vielleicht mehr drüber,
0:21:05–0:21:08
über diese ganze Tabletop-Sache nicht, weil du es selber spielst,
0:21:08–0:21:13
aber vielleicht hast du mehr Geeks in deiner oder Nerds, ich weiß gar nicht
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genau da ist ein großer Unterschied,
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wie man die jetzt nennen würde, aber Menschen die diese Role-Playing-RPGs Sachen spielen,
0:21:20–0:21:24
weil es gab dann, was im Deutschen wohl Foren-RPG heißt,
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oder Post-to-Play-RPG im Englischen,
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wo man dann eben nicht am Tisch sitzt
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mit so Role-Playing-Games sondern wo man das in einem Forum gemacht
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hat das gibt es wohl seit den 90er Jahren ist ja auch irgendwie naheliegend und
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man konnte das halt eben dann auch spielen so wie was das
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Internet eben ganz gut kann Menschen zusammenzubringen um Dinge drumherum die
0:21:46–0:21:51
aber örtlich nicht zusammenkommen können und diese Tabletop-Idee ist das eine
0:21:51–0:21:57
aber diese erste Version von The Expanse war wohl von Ty Frank schon entwickelt
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entwickelt als Storyworld für so ein RPG.
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Und da war eben Abraham auch mit drin, der hat das mitgespielt.
0:22:06–0:22:10
Und irgendwann ist das wohl so ein bisschen ausgetrocknet und er hat dann aber
0:22:10–0:22:14
trotzdem Frank angesprochen und gemeint, du hör mal zu, irgendwo habe ich auch
0:22:14–0:22:19
das Zitat gelesen, ich glaube in Wikipedia sogar, dass er ihm gesagt hätte,
0:22:20–0:22:26
kein Autor hat so viel World Development.
0:22:27–0:22:32
Also diese Welten, die der da entwickelt hat, dass die wirklich unglaublich
0:22:32–0:22:34
gut sind. da könnte man doch ein Buch schreiben.
0:22:35–0:22:41
Und das haben die dann auch gemacht. Das erste Buch, Leviathan Wakes,
0:22:41–0:22:43
kam wie schon gesagt 2011 auf den Markt.
0:22:45–0:22:49
Ja, lustig, deshalb beim Recherchieren fallen einem immer Sachen ein,
0:22:49–0:22:50
die man noch nicht wusste darüber.
0:22:51–0:22:53
Es gibt jetzt natürlich dann eben wieder ein RPG.
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Das war seit 2018 ein Kickstarter-Projekt, The Expanse Role-Playing Game.
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Und da werden wir auch einen Link rausgeben, wo man PDF runterladen kann,
0:23:05–0:23:09
gratis und das Ding wurde dann irgendwie auch entwickelt und hat,
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ich habe gerade auf Kickstarter geguckt, letztes Update am 1.
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Februar 2023 hat das 402.000 Dollar eingenommen von Spenden,
0:23:19–0:23:24
um eben dieses RPG zu entwickeln, was in den Nullerjahren nie,
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zustande kam aber da handelt es sich jetzt wirklich um ein,
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Tabletop-Roleplaying-Game, wenn ich es verstanden habe. Also da gibt es auf
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einem PDF, kann man runterladen, die Charaktere und so.
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Es ist eine Welt, die ich nicht kenne. Ich weiß nicht, hast du da irgendwas
0:23:39–0:23:41
zu diesen Tabletop-RPG?
Florian Clauß
0:23:41–0:23:44
Naja, ich habe das ja jetzt irgendwie durch Luke, meinem Sohn,
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der war ja so ein bisschen in diesem Warhammer 40k-Universum verfallen.
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Und da habe ich das so mitbekommen. Und da gab es ja immer so zwei Stufen,
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dass man auf der einen Seite dann eben diese ganzen Figuren sich kauft, völlig überteuert.
0:23:59–0:24:03
Ja, auf der anderen sondern die zusammenklebt, weswegen die alle abhängig werden,
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die Kinder. Schnüffeln.
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Und deswegen wollen die immer mehr Modelle bauen und dann halt anmalen,
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was unglaublich wirklich eine filigrane Arbeit ist.
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Und Luke da auch sehr viel Zeit drauf verwendet hat. Und dann gibt es halt die
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andere Phase, wo du halt mit den Dingern anfängst zu spielen.
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Da gibt es halt so ein Rolebook, was dann auch jedes Jahr neu rauskommt und
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unglaublich viel Geld kostet. Ja, das ist ein Fehler.
Micz Flor
0:24:29–0:24:34
Aber das ist eben das Spannende, finde ich, auch daran, dass es halt eben immer so ein Regelwerk gibt.
0:24:34–0:24:40
Und dieses Regelwerk ist der Teil, der dann wiederum die Charaktere in so Korridore einschränkt.
0:24:40–0:24:44
Und ich glaube, da wird es dann erst spannend. Auf der einen Seite gibt es Charaktere,
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die sind aber irgendwie auch belanglos, wenn die ihre Regeln nicht kriegen.
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Sie müssen dann bestimmte Sachen können, können bestimmte Sachen nicht.
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Und dann ist es halt eben so ein Game-of-Thrones-Universum auch.
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Was kann ein Drache? Wie alt muss er sein, damit er was kann?
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Oder Pokémon-mäßig. Das sind alles so Sachen, die...
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Ich muss zugeben, ich hatte immer so...
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Ist ja auch hier Stranger Things, die spielen ja auch diese Tabletop-Sachen.
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Dungeons & Dragons. Und das war immer so eine Sache, wo ich eigentlich gerne,
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Interesse für entwickelt hätte, aber es ist nie passiert.
Florian Clauß
0:25:21–0:25:25
Ja, ich hätte auch ein paar Sessions damals in später 80er, Anfang 90er,
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wo auch dann ein, du brauchst halt einen Spielemaster, der dann halt irgendwie das aufbaut.
0:25:30–0:25:34
Und ich war halt total aufgeregt und hab dann meinen Charakter auch gezeigt.
0:25:34–0:25:40
Und dann war das erste Spiel und das war halt irgendwie voll scheiße gelaufen
0:25:40–0:25:44
und dann haben die sofort das Interesse verloren. Das war echt so.
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Aber ich glaube, wenn man sich da so rein rettet, ist das echt super.
0:25:49–0:25:54
Und vor allen Dingen, du musst so viel wissen. Das ganze Regelwerk ist halt
0:25:54–0:25:57
so komplex und da kommen wir ja wieder zu Expanse.
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Expanse ist ja ein politisches Universum. Was ich da auffalte,
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wer mit wem, welche Liga, welche Waffenklassen-Typen, wie sie sich dann halt
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gegenseitig politisch dann irgendwie so in Angriff nehmen.
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Und das ist ja bei Expanse ganz, ganz stark so.
0:26:16–0:26:20
Und das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das aus diesem RPG-Kontext,
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Tabletop-Spielen und so weiter sich entwickelt hat.
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Also ist nachvollziehbar. Ich kannte jetzt die Vorgeschichte nicht dazu.
Micz Flor
0:26:27–0:26:30
Nee, wusste ich auch nicht. Bin jetzt auch erst bei der Recherche irgendwie untergekommen.
0:26:31–0:26:36
Und macht gleichzeitig irgendwie Sinn, weil ich weiß noch, als ich die erste
0:26:36–0:26:39
Staffel angefangen habe, ich habe es auch nicht zuerst gelesen,
0:26:40–0:26:40
sondern später gelesen,
0:26:43–0:26:48
wie schnell man so ein Star Wars Gefühl hat.
0:26:48–0:26:50
Also das Gefühl hat, dass hinter diesem bisschen Geschichte,
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was man mitbekommen hat, also das Narrativ, was erzählt wird,
0:26:53–0:26:58
dass das mit einer Sicherheit erzählt wird, die nur entstehen kann, wenn,
0:26:59–0:27:04
hinter dem Ganzen einfach alles durchdacht ist.
Florian Clauß
0:27:04–0:27:11
Ja, wenn ganz viel so, wenn nur so die Eisspitze und hinter liegt der Eisberg
0:27:11–0:27:14
darunter und hat ganz viel Inhalt.
Micz Flor
0:27:15–0:27:20
Und das ist dann wirklich auch das, wo du, also wir können ja mal ganz kurz umreißen, um es geht.
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Das ist irgendwie, keine Ahnung, ein paar hundert Jahre entfernt von uns.
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Es gibt inzwischen einen Epstein Drive.
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Epstein Drive ist damit kann man sehr schnell
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fliegen das ist quasi so ein bisschen die prämisse von von diesen apps dann
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greift und dazu auch noch so ein interview schnipsel den ich ganz spannend fand
0:27:39–0:27:45
und zwar also der erste teil davon der zweite teil macht später erst in der
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sich den ersten wo die meinten.
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Sie wollten eine Welt schaffen, die halt so ein bisschen zwischen Apollo 13,
0:27:56–0:27:59
also der Mission, die dann auch mit Tom Hanks verfilmt wurde,
0:27:59–0:28:05
glaube ich, und Buck Rogers, das ist so Ende 70er Jahre, so eine TV-Serie,
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also so ein 70er Jahre einfach, so ein 70er Jahre Feeling schaffen.
0:28:08–0:28:13
Also wo alles aber wirklich noch und das ist dann auch so ein bisschen wie die
0:28:13–0:28:16
alten folgen die wir manchmal so versucht haben so ganz aus dem fenster zu lehre
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alles noch in so einer newtonischen welt.
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Verbandelt ist weiß das wird noch verbrannt das wird noch energie irgendwie
0:28:25–0:28:31
so raus also es wird keine keine die technik ist unglaublich fortgeschritten
0:28:31–0:28:34
und dennoch bewegt es sich nicht nicht im Quantenraum, sozusagen.
0:28:35–0:28:40
Es wird halt unglaublich viel gebrannt, es entsteht Hitze, die Hitze muss abgeführt werden.
0:28:41–0:28:44
Und die haben halt gesagt, die haben so bestimmte Prämissen geschaffen,
0:28:44–0:28:47
die man einfach akzeptieren muss und die aber sich auch irgendwie so vertraut
0:28:47–0:28:50
anfühlen müssten, dass man dann was sagt, okay, das kann ich glauben.
0:28:50–0:28:55
Und dieses Epstein Drive, das kann halt unglaublich schnell fliegen und das
0:28:55–0:28:59
ist gut genug erklärt und sie nennen das halt so Wikipedia Plausibility.
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Also sowas wie so ein Wikipedia-Eintrag, wo man was über Chemie liest oder Physik oder irgendwas.
0:29:05–0:29:08
Und was auf Wikipedia ist, das ist gut genug.
0:29:08–0:29:15
Die beiden Autoren verbindet noch eine Sache, so in einem wissenschaftlich-akademischen
0:29:15–0:29:20
Rahmen, ist, dass sie beide ein Degree in Biologie gemacht haben.
0:29:21–0:29:25
Und das war wohl auch irgendwie so eine Online-Rezeption, die jemand noch vorgelesen
0:29:25–0:29:30
hat, als sie beiden bei Google eingeladen waren. Das war nach dem vierten Buch, glaube ich.
0:29:31–0:29:36
Und in dieser Rezension war es auch wirklich so, dass jemand gemeint hat,
0:29:36–0:29:40
ja, es ist natürlich alles ein bisschen crazy mit diesem Weltraumflug und sowas,
0:29:40–0:29:44
aber auf jeden Fall, die Biologie haben sie ziemlich gut dargestellt.
0:29:45–0:29:51
Oder didn't mess up the biology war glaube ich das Englische und das ist so
0:29:51–0:29:55
diese Epstein Drive und deshalb können die das Sonnensystem bevölkern, das ist quasi die Grenze,
0:29:56–0:30:01
und da gibt es eben ein Buch, The Stars My Destination was,
0:30:03–0:30:09
auch als Referenz angelegt wird, was noch so aus einer anderen Generation kommt,
0:30:09–0:30:14
ich habe die Zahlen jetzt gerade nicht im Kopf aber was dann eher so so ein 2001,
0:30:15–0:30:19
also so aus einer anderen Dekade, eine andere Art von Science-Piction,
0:30:19–0:30:21
wo es aber auch eben um diesen Hintergrund geht,
0:30:22–0:30:25
dass die Menschheit als Gesellschaft das Sonnensystem besiedelt hat.
0:30:25–0:30:31
Und bei, also Ty Frank hat dieses Stars Modestination als Referenz mit angegeben.
0:30:32–0:30:35
Und hier ist es jetzt so, dass wir im Prinzip drei...
0:30:37–0:30:41
Ja, wie möchte man sagen, Gruppen, drei Typen, was willst du das nennen?
0:30:41–0:30:43
Oder man hat drei Gesellschaften vielleicht.
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Das eine ist natürlich die Erde, die ist der Ausgangspunkt und hat immer noch
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die größte Bevölkerung.
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Das zweite ist der Mars, der wurde eben besiedelt, der wurde auch angefangen
0:31:01–0:31:04
mit Terraforming, aber es ist noch nicht abgeschlossen.
Florian Clauß
0:31:04–0:31:07
Und die dritte sage ich
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jetzt eben gesellschaft ist ist in
0:31:10–0:31:16
dem astroiden gürtel der belters genau eine asteroid belt die heißen der belters
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und die sind ja wie würdest du beschreiben ja das sind ja so diese auf der einen
0:31:24–0:31:29
seite hat diese diese outlaws ja und auf der anderen seite so ein ein bisschen so diese Piraten,
0:31:30–0:31:34
aber gleichzeitig auch so diese eher so ein Stimmen organisiert,
0:31:34–0:31:40
weil natürlich aufgrund der physikalischen Größe von so von den einzelnen Asteroiden ja,
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da nur auch eine Handvoll Leute sich niederlassen können und deswegen sind die
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auch so in so Tribals dann organisiert und haben auch so entsprechend so Codes untereinander,
0:31:52–0:31:57
also das heißt, da geht es viel so wer kann mit wem und es ist so so ein bisschen
0:31:57–0:32:03
so in dieser ganzen Piraten, was man auch so vom Piratenfilm kennt,
0:32:03–0:32:05
in dieser Form gezeigt.
Micz Flor
0:32:07–0:32:12
Ja gut, und politisch, wirtschaftlich sind die sehr, sehr wichtig.
0:32:14–0:32:19
Die bringen Wasser, Rohstoffe, alles was aus dem Asteroid Belt,
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was da verfügbar ist, das wird von denen geharvestet oder abgebaut.
0:32:24–0:32:27
Aber wirtschaftlich werden die halt immer unterdrückt und sind natürlich extrem
0:32:27–0:32:33
abhängig und sind auch immer in einer großen Gefährdung, weil es nirgends da
0:32:33–0:32:35
wo sie sind zum Beispiel einfach Sauerstoff gibt.
0:32:37–0:32:43
Extrem darauf angewiesen auch immer, dass man kann den buchstäblichen harn zu drehen.
Florian Clauß
0:32:43–0:32:48
Ja, gleichzeitig sind sie aber für den ganzen Abbau der Ressourcen,
0:32:48–0:32:53
also sind da auch wieder so diese Ölbohrinseln, dass sie die Ressourcen quasi
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ran schaffen für den Rest und da bestimmte Elemente auch ran holen,
0:32:58–0:33:00
die die anderen nicht zur Verfügung haben.
0:33:01–0:33:06
Also die sind in so einer Abhängigkeit drin. Also das ist auch so ein bisschen
0:33:06–0:33:10
die Kolonialisierung, also sie selber kolonialisieren, aber gleichzeitig sind
0:33:10–0:33:12
sie diejenigen, die ausgebeutet werden.
Micz Flor
0:33:14–0:33:21
Und da beginnt dann quasi auch das erste Buch oder eben auch die erste Serie,
0:33:21–0:33:28
weil sich da in der Gruppe der Belters langsam ein Widerstand,
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revolutionärer Widerstand bildet.
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Und das wird irgendwie versucht von den Innerplanets, also die inneren Planeten
0:33:34–0:33:39
Mars und Erde, die allerdings auch nicht direkt verfeindet sind,
0:33:39–0:33:43
aber verfeindet genug, dass man sich nicht mehr über den Weg traut.
0:33:44–0:33:46
Es ist aber jetzt kein Krieg zwischen denen.
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Und das verbindet aber Mars und Erde, dass sie dafür sorgen müssen,
0:33:55–0:34:00
dass die Beltas halt jetzt nicht versuchen, sich da Unabhängigkeit anzustreben
0:34:00–0:34:01
oder zu erkämpfen oder so.
0:34:02–0:34:05
Und das ist dann, finde ich, so ein bisschen eine Referenz zu Robert Heinleins
0:34:05–0:34:11
Buch The Moon is a Harsh Mistress, aus dem, glaube ich, so ein paar Sachen inspiriert
0:34:11–0:34:13
sind, die später auch in die Expanse kommen.
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Da geht es bei The Moon is a Harsh Mysteries darum, dass er...
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Sehr interessantes Buch.
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Wo auch wirklich eine andere Form von Gesellschaft, Familienkonzept und so was,
0:34:28–0:34:30
Gerichtssprechen, so was vorgestellt wird.
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Ziemlich interessant, teilweise auch sehr witzig.
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Es geht darum, dass eben der Mond genau das ist, was die Belters,
0:34:37–0:34:40
was wir gerade erklärt haben, sind. Da wird irgendwie angebaut,
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abgebaut und immer zur Erde geschickt.
0:34:42–0:34:49
Und die wollen unabhängig werden und drohen der Erde, was die Erde erstmal lächerlich findet.
0:34:49–0:34:54
Weil was will der Mond uns drohen? Die haben ja nichts. und dann passiert das,
0:34:54–0:35:00
was dann auch später in der, ich glaube, im fünften Buch, muss ich auch nochmal gucken, genau,
0:35:01–0:35:05
passiert, dass bei Moon is a Harsh Mistress schon diese Idee kam,
0:35:05–0:35:08
dass man ja einfach am Mond nur Gesteinsbrocken in die Erdumlaufbahn bringen
0:35:08–0:35:12
muss und mit so einem ganz kleinen Raketchen, also einem Thruster,
0:35:12–0:35:16
kann man die dann irgendwie so antippen, dann fällt die auf die Erde runter.
0:35:17–0:35:22
Das heißt, der Aufwand vom Mond, die Erde zu bombardieren, ist deutlich geringer
0:35:22–0:35:25
als für die Erde, den Mond anzugreifen und den Mond zu bombardieren.
0:35:26–0:35:30
Also es gibt so ein paar Inspirationen, wo sich dann diese The Expanse schon
0:35:30–0:35:36
auch an solchen Dingen anlehnt, aber es ist trotzdem, finde ich, was Neues.
0:35:36–0:35:39
Es ist irgendwie was Neues, hat irgendwie so dieses Star Wars Feeling von die
0:35:39–0:35:44
Welten sind dermaßen durchdacht, dass man das Gefühl hat, man kann einfach wirklich
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in so einem Role-Playing-Game einfach mal eine Tür aufmachen und kommt irgendwo raus.
0:35:50–0:35:52
Das ist wirklich sehr gut entwickelt.
Florian Clauß
0:35:53–0:35:58
Also ich finde auch, was ich wirklich bei der Serie, auch die ersten Seasons,
0:35:58–0:36:00
die dann relativ günstig noch produziert waren,
0:36:00–0:36:05
wo die sich total viel Mühe gegeben haben, um das irgendwie ordentlich darzustellen,
0:36:05–0:36:09
war eben diese ganze Physik dahinter.
0:36:09–0:36:15
Das heißt, erstmal ist dieser eppstein antrieb ziemlich genial dargestellt dass
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ich bin dann die ich viel richtig gemacht in der visuellen umsetzung und dann
0:36:20–0:36:27
ist auch zum die belters die dann auch eben dadurch dass die halt viel weniger schwerkraft aus.
0:36:28–0:36:32
Haben die ihren ganzen Knochenbau und so weiter, ihre ganze Physiknomie des
0:36:32–0:36:36
Körpers umgestellt und können gar nicht mehr so ohne weiteres auf der Erde leben.
0:36:36–0:36:41
Und die werden ja auch so als so sphärenhafte Wesen beschrieben.
0:36:41–0:36:44
Die sind auch so gecastet, die Schauspielerinnen und Schauspieler,
0:36:44–0:36:49
dass die sehr lange Glieder haben, dass die so langgezogen sind.
0:36:49–0:36:53
Also das heißt, diese Schwerkraft, die den Körper dann halt so auch verändert,
0:36:53–0:36:56
die fehlende Schwerkraft, die den Körper verändert hat.
0:36:56–0:36:59
Da gibt es auch eine Szene, wo, wenn die sich halt so im Schwerkraftfeld nähern,
0:36:59–0:37:03
dann müssen die Tabletten nehmen und dann müssen die halt medikamentös bearbeitet
0:37:03–0:37:06
werden, damit die halt überhaupt das aushalten können, ja.
0:37:06–0:37:12
Und da hat der Film extrem viele solche Sachen, also das betrifft ja wieder
0:37:12–0:37:17
die Biologie, ne, die sind sehr toll durchdacht und, aber auch die Physik und
0:37:17–0:37:21
wo dieses erste Battle stattfindet in der Schwerelosigkeit.
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Und du siehst die ganze Zeit so ein bisschen wie bei Gravity,
0:37:25–0:37:29
dass du diese rotierenden Kugeln hast, dass du auch irgendwo eine Anziehung
0:37:29–0:37:34
zwischen den kleinen Körpern hast, dass du siehst, wie die Gewehrkugeln oder
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diese Fader-Dinger, die dann abgeschossen werden,
0:37:36–0:37:41
dann halt so ständig rotieren und man muss dann wieder ausweichen den Kugeln,
0:37:41–0:37:42
die man abgeschossen hat.
0:37:42–0:37:45
Also sie sind nicht irgendwie weg, so wie bei Star Wars, wieder Fade oder Wutsch,
0:37:46–0:37:49
sondern es ist auf einmal so ein ganzer Kosmos von...
Micz Flor
0:37:49–0:37:51
Das ist bei Gravity in der Atomkraft.
Florian Clauß
0:37:51–0:37:54
In der Gravity oder auch bei dem. Also es gibt ja so ein Duell,
0:37:55–0:37:59
wo die dann am Anfang, ich glaube, das kommt wirklich in der ersten Staffel vor,
0:38:00–0:38:05
wo die dann ständig mit diesem, da fällt, glaube ich, ein Antrieb aus und die
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müssen halt die ganze Zeit gucken, wie sie dann in diesem Kampf dann wieder
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eine Stabilität gewinnen.
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Und das ist halt so sehr gut inszeniert, wo du merkst, okay,
0:38:14–0:38:19
das ist halt so Near Fiction, weil es dann so schon mit diesen physikalischen
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Gesetzen irgendwie auch mitgeht.
Micz Flor
0:38:22–0:38:25
Ja, so Sachen werden auch immer wieder eingesetzt in einem Buch,
0:38:25–0:38:27
was dann zum ersten Mal auf,
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Einem Planetenspiel, der nicht in unserem Sonnensystem ist, da entwickelt sich
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die Geschichte dann hin, dass sie dann da in die Erdung,
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also in der Umlaufbahn zum Planeten, dann an Höhe verlieren und nicht wissen,
0:38:41–0:38:45
weil sie den Drive nicht anschmeißen können,
0:38:45–0:38:51
nicht wissen, wie sie da wieder rauskommen und sich dann entschließen auch eben
0:38:51–0:38:54
mit diesen, das heißt PDCs, das ist auch wieder so ein Ding,
0:38:54–0:38:58
die sagen halt PDC, keine Ahnung, aber eben diese im Prinzip klassischen,
0:39:00–0:39:04
Pistolen, wo vorne was rauskommt und das dann eben als Rückstoß einsetzen und
0:39:04–0:39:09
einfach feuern, um sich dann wieder in eine höhere Umlaufbahn zu bewegen.
0:39:09–0:39:12
Also solche Ideen dann. Also wie kommen wir da raus? Das ist ganz viel schon
0:39:12–0:39:14
auch, wo man so mitdenkt, wie wollen die das jetzt lösen?
0:39:15–0:39:18
Und aber auch genießt, dass man weiß, dass es ausweglos erscheint,
0:39:18–0:39:20
aber die werden da schon was finden.
0:39:20–0:39:23
Das ist irgendwie schon echt irgendwie over the top.
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Und gleichzeitig eben wirklich sehr, sehr gut durchdacht.
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Was gar nicht gehen wird, glaube ich, in der Folge, weil wir auch schon ziemlich
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weit hinten raus zeitlich sind, ist, dass wir wirklich so die Bücher durchgehen.
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Ich habe nämlich auch gemerkt, das meinte ich ja ganz am Anfang,
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ich wollte es mir einfach machen, aber ich habe gemerkt, es ist gar nicht einfach,
0:39:44–0:39:47
weil ich habe das alles gelesen, irgendwie ganz viel Intus.
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Und dann kommen immer so Ideen hoch, so wie wenn man an seine eigenen,
0:39:51–0:39:55
keine Ahnung, Urlaube, Reisen oder sonst was denkt. Und man sagt,
0:39:55–0:39:56
ach ja, und dann war doch noch das und das.
0:39:57–0:40:02
Aber das ist es nichts, was man irgendwie wirklich katalogisch behalten kann,
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finde ich. Also ich könnte jetzt nicht sagen, was passiert denn in der dritten Staffel.
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Ich habe mir dann sogar noch von Heine Verlag, da ist das in Deutschland erschienen,
0:40:11–0:40:15
habe ich mir noch die Umschlagtexte irgendwie rausgezogen.
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Um auch nicht zu plot spoilern. Trotzdem merke ich halt es ist total schwer,
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für mich das so zu trennen. Und das Zweite, was halt auch total schwierig ist
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für mich, weil ich habe kein gutes Namengedächtnis, sonst kommen halt unglaublich
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viele Menschen mit unglaublich tollen Namen vor.
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Aber wir haben diese drei Gesellschaften. Das Besondere ist auch noch,
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dass halt die Belter haben eine eigene Sprache.
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Das ist dann so ein bisschen vielleicht, keine Ahnung, wenn man sich das vorstellt,
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Ja, wobei in Australien war ja früher mal eben auch,
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gehörte zum englischen Königreich, war dann irgendwann unabhängig und irgendwie
0:40:57–0:41:00
sind viele dahin ausgewandert, die irgendwie ganz weit weg wollten,
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weil sie irgendwie vielleicht was zu verstecken hatten.
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Ist vielleicht ein Klischee, vielleicht ist da was dran, keine Ahnung.
0:41:05–0:41:11
Aber auf jeden Fall ist beim Beltas eben auch so, dass unglaublich viele Kulturen zusammenkommen.
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Und wie du schon gesagt hast, es hat so Tribal Cultures, auch die ganzen revolutionären
0:41:16–0:41:24
Zellen, Anführungszeichen, haben eigene Titel und eigene Logos, Tattoos und so.
0:41:25–0:41:31
Und deshalb gibt es da diese Beltersprache, in der ganz viele unterschiedliche
0:41:31–0:41:32
Sprachen zusammenkommen.
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Und das macht Spaß zu lesen, weil man wirklich beim Lesen teilweise auch nicht
0:41:38–0:41:41
erklärt bekommt, was da jetzt gerade passiert ist.
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Und wenn man dann irgendwie auf Seite 12 Sasa gelesen hat und auf Seite 48 Sasa
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nochmal gelesen hat, und dann hinten, dann hat man irgendwas so,
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das muss sowas heißen wie oder was meinst du?
0:41:53–0:42:01
Stimmst du mir zu? Also man hat halt so bestimmte Sachen, die dann und das ist ganz schön gemacht,
0:42:01–0:42:05
das ist im Buch nicht so ein Riesenthema, aber die haben dann wohl für die Verfilmung
0:42:05–0:42:11
wirklich auch einen Linguisten eingestellt oder Linguistin, weiß ich nicht, der die das so weit
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ausgearbeitet hat, dass das wirklich auch gesprochen werden kann von Schauspielern
0:42:15–0:42:17
und Schauspielerinnen.
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Ja, so, das heißt, wir gehen jetzt mal den Anfang zurück, weil die Entstehungsgeschichte
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war ursprünglich so, dass eben Abraham den Frank angesprochen hat und gemeint
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hat, du, lass uns doch mal ein Buch schreiben.
0:42:33–0:42:36
Und hat dann so ein paar Regeln aufgestellt, weil er so ein bisschen penibel
0:42:36–0:42:40
ist mit dem Buchschreiben, hat gesagt, jedes Kapitel hat 3000 Worte und jedes
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Buch hat nicht mehr als 53 Kapitel oder irgendwas in der Art.
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Und dann haben die sich anfangs wohl wirklich einmal die Woche zum Schreiben
0:42:47–0:42:54
getroffen, jeden Mittwoch, und haben dann das fertige Kapitel dem anderen gegeben zum Redigieren.
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Das wurde dann über die Woche redigiert und die haben dann scheinbar wohl,
0:42:58–0:43:03
so wie ich es verstehe, am Mittwoch wirklich ihre 3000 Worte runtergeschrieben.
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Und so war nach einem Jahr das erste Buch fertig.
Florian Clauß
0:43:07–0:43:08
Ja.
Micz Flor
0:43:08–0:43:14
Und die, ist das offen? Nee, ist irgendwo am Parkplatz hängen geblieben.
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Ich weiß jetzt nicht mehr, wer von beiden wen geschrieben hat,
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aber anfangs sind das eigentlich so ein bisschen wie Game of Thrones.
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Jedes Kapitel hat eine Überschrift und das eine ist Miller und das andere ist Holden.
0:43:35–0:43:39
Das ist im ersten Buch, sind das eigentlich die beiden, die miteinander sprechen.
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Es gibt noch ein Präfix, also vorneweg.
0:43:44–0:43:47
Das ist also die
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frau die vom und da kommen wir gleich zu protomolekül befallen wurde und es
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gibt hinten auch noch ein letztes kapitel das ist wie hieß er noch mal der butcher
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of anderson station der head of opa der eigentlich von der erde kam haben.
Florian Clauß
0:44:05–0:44:07
Ja, ja. Angel.
Micz Flor
0:44:10–0:44:15
Das geht schon los mit Namensgedächtnis. Aber ansonsten ist es wirklich in diesem
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Buch, das ist später nicht mehr so wirklich, Miller Holden, Miller Holden,
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Miller Holden, Miller Holden. Immer abwechselnd werden die Kapitel beschrieben.
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Und Miller ist eine Person, die später auch noch auftaucht.
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In den anderen Holden taucht immer auf Miller dann nicht mehr,
0:44:28–0:44:33
weil der eigentlich eigentlich schon im ersten Buch stirbt.
Florian Clauß
0:44:34–0:44:41
Das ist hier so eine Sportschule, wo meine Tochter immer Basketballtraining hat.
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Das ist so eine doppelstöckige Sporthalle.
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Unten waren immer so die Handballer, das ist so ein bisschen mit Arena.
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Und oben drüber ist dann so ein Basketball, so riesengroß, so ein Sportgymnasium.
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Das ist echt ganz interessant.
0:44:55–0:44:59
Dann alles immer mit irgendwie Abtrennung. Du kannst dann halt irgendwie verschiedene
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Kombinationen von einem Raum machen.
Micz Flor
0:45:05–0:45:08
Riesig. Sieht so aus, als ob es so groß sein muss, weil die da drinnen alle
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entweder so groß sind oder so schnell.
Florian Clauß
0:45:09–0:45:14
Das ist alles so groß rum. Das ist Pali, Pali, Pali Landenstraße sind wir jetzt hier.
0:45:17–0:45:21
Genau, also Miller, den würde man ja, also ich finde es klingt auch so,
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es hat so was Film-Noir-mäßiges.
0:45:24–0:45:26
Ja, ja, es ist auch wirklich so. Also es ist halt so ein bisschen so.
Micz Flor
0:45:26–0:45:29
Das sagen im Interview auch, Noir war halt so der Hintergrund.
Florian Clauß
0:45:29–0:45:34
Ja, und das sieht man auch an der Figur. Und ja, es hat so was,
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es hat was Blade Runner-mäßiges.
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Aber Miller ist halt ein krasser Charakter. Also beide sind halt krass, ja.
0:45:41–0:45:44
Aber Miller ist so schon der Charakter, auf dem man so am meisten steht da.
Micz Flor
0:45:45–0:45:49
Also auch so Richard Chandler irgendwie, also es ist,
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halt so ein Detektiv dieser Miller Strang und Holden die treffen sich natürlich,
0:45:55–0:45:57
der Miller Strang ist halt wirklich eher so ein,
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50er Jahre Detektiv Geschichte in, keine Ahnung in Paris man hat wirklich so
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das Gefühl und Miller ist einfach auch so in Anführungszeichen abgehaftet so
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ein bisschen so über sein bestes Alter hinaus,
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und arbeitet ja für eine form der
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also was polizei ähnliches was halt
0:46:22–0:46:27
auf css ist es glaube ich ja da bist du mit deinem planeten wissen noch ein
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bisschen wichtig gleich astroiden wissen sie es ja geht schon los und zwar gibt
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es eben unterschiedliche himmelskörper die wir namentlich auch irgendwie kennen
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zum beispiel eros bietet sich an also es ist ja auch toll dass eros halt halt der,
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am Ende der ersten Staffel oder des ersten Buchs ist es halt so ein ganz wichtiger Asteroid.
Florian Clauß
0:46:48–0:46:54
Aber heißt nicht auch der Aeros Angel, der eine Charakter? Ha! Okay.
0:46:55–0:46:59
Weißt du den nicht mal? Der, nachdem du alle gefragt hast.
Micz Flor
0:47:00–0:47:02
Nee, nee, nee. Wie heißt der denn?
Florian Clauß
0:47:02–0:47:07
Also der, das Muskelpaket, was alle rausboxt.
0:47:09–0:47:15
Amos ist das. Amos, genau, Angel und Eros. Amos.
Micz Flor
0:47:15–0:47:17
We get it. Das ist die Zukunft.
Florian Clauß
0:47:18–0:47:21
Okay, das war hart.
Micz Flor
0:47:22–0:47:28
Also Ceres ist eine der ersten Stationen, die da besiedelt wurde.
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Und die Schwerkraft auf Ceres ist 0,3 G.
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Und zwar wurde das nur deshalb hergestellt,
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weil die diesen Durchhalttechnik, eben auch so Newton'sche Physik kann man gar
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nicht besser beschreiben,
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die haben Ceres angefangen zu rotieren und diese Rotation dann so stark erhöht, dass sie 0,3 G,
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also ein Drittel der Erdanziehung.
Florian Clauß
0:47:59–0:48:02
Also auch so Terraforming dann da betreiben.
Micz Flor
0:48:02–0:48:03
Ja, in gewisser Weise.
Florian Clauß
0:48:03–0:48:07
Es gibt ja auch so diese Stationen, die dann halt auch begrünt sind,
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wo man dann so ein bisschen so...
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Wo das gesellschaftliche Leben stattfindet, aber es gibt auch immer diese ganzen
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Setups, die dann halt so vom Dock sind.
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Also wo halt irgendwie so dieses Verruchte auf der einen Seite halt diese ganzen
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Container, die da verfrachtet werden, auf der anderen Seite gibt es dann die
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Bars, wo man sich dann halt weghauen kann.
0:48:31–0:48:35
Also haben eine unglaublich gute Ästhetik und so eine Atmung geschaffen.
Micz Flor
0:48:35–0:48:40
Ja, genau. Es geht also immer ganz viel eben auch um natürlich so Grenzökonomien.
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In jedem einzelnen Asteroiden, an dem man ein Schiff anlegen kann oder ablegen
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kann, entsteht eben eine Grenze.
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Und diese Grenze ist dann auch irgendwie, muss sich jemand schmieren oder nicht.
0:48:48–0:48:51
Also all diese Film-Noir-Elemente sind da auch so irgendwie mit drin.
Florian Clauß
0:48:51–0:48:54
Ja, das stimmt. Das ist ja der Transit.
Micz Flor
0:48:54–0:48:57
Und Miller ist als Schauspieler finde ich auch interessant, weil er ist der
0:48:57–0:49:03
Einzige vom ganzen Cast, der irgendwie schon ein Gesicht hat, was man kennt.
0:49:04–0:49:11
Und der war zum Beispiel Judge Dredd in dem Film bei Judge Dredd.
Florian Clauß
0:49:11–0:49:15
Der ist auch ein superer Film. Der ist eigentlich so ein Kurzfilm,
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aber so einfach in der Action so bereit getreten.
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Das ist die Episode, wo der dann irgendwie so einsteigt.
Micz Flor
0:49:24–0:49:25
Also nicht Sylvester Stallone.
Florian Clauß
0:49:26–0:49:27
Nein, nein, nein.
Micz Flor
0:49:28–0:49:31
Weil wir den Namen jetzt nicht kennen. Ich kenne den ja, den Film auch.
0:49:31–0:49:35
Und das ist aber auch insofern gut gewählt,
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weil der Schauspieler halt ähnlich wie Miller auch irgendwie mit viel Potenzial
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und Herz am rechten Fleck irgendwie so dann doch eben nicht den großen Coup gelandet hat.
0:49:47–0:49:51
Und dass der jetzt eben diese Miller spielt, ich finde, das passt ganz gut so.
Florian Clauß
0:49:51–0:49:56
Ja, und er hat ja auch eigentlich so vom Charakter und wie er sich dann entwickelt
0:49:56–0:50:01
mit diesem Protomolekül, hat er ja so eine völlig überhöhte Rolle.
0:50:01–0:50:06
Er ist ja quasi so der Prophet, das Gotteswesen in diesem Film.
Micz Flor
0:50:07–0:50:12
Der Angel um deinen Begriff doch noch einsetzen. Angel Miller.
Florian Clauß
0:50:12–0:50:13
Angel Miller, ja.
Micz Flor
0:50:14–0:50:16
Und Holden ist der andere.
Florian Clauß
0:50:16–0:50:23
Hier ist so eine Ostbäckerei. Die machen auch selber Brot.
0:50:24–0:50:27
Das ist wirklich sehr lecker hier.
Micz Flor
0:50:27–0:50:32
Cool. Die Schrippe, die Urschrippe.
0:50:33–0:50:38
Wo wurde die Schrippe erfunden, bevor die Karre was für die Schrippe erfunden wurde? Hier.
0:50:40–0:50:46
Der andere ist Holden. Das ist das andere Kapitel. Und Holden ist... Holon.
Florian Clauß
0:50:47–0:50:51
An wen erinnert dich Holon? Als Gesicht.
Micz Flor
0:50:51–0:50:52
Das Gesicht.
Florian Clauß
0:50:54–0:50:59
Ich dachte immer, wenn ich das plotten darf, es ist halt so Keanu Reeves,
0:50:59–0:51:02
aber halt irgendwie so als totales Babyface.
Micz Flor
0:51:02–0:51:04
Echt? Keanu Reeves?
Florian Clauß
0:51:04–0:51:07
Voll. Ich denke immer die ganze Zeit, oh Keanu Reeves, aber es war halt so,
0:51:07–0:51:13
ich finde den, also ich finde den Cast, der ist gut, aber gleichzeitig war ich
0:51:13–0:51:15
bei Holden immer unsicher.
0:51:16–0:51:17
Kannst du das nachvollziehen?
Micz Flor
0:51:17–0:51:24
Ja, total. Aber interessanterweise ist die Beschreibung im Buch von seinem Charakter auch dann später,
0:51:24–0:51:26
wo es dann wirklich Jahrzehnte später ist, wo er dann schon alt,
0:51:26–0:51:30
grau und sowas, wo die Leute dann auch immer sagen, ja, man sieht noch dieses
0:51:30–0:51:33
kindliche, jugendhafte, dieses,
0:51:33–0:51:41
also er ist halt einerseits wirklich ein sehr, sehr klar abgrenzter Mensch,
0:51:41–0:51:44
der zum Beispiel einfach die ganze Zeit im ersten Buch immer alles,
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was ihm gerade an Informationen von den Füßen fällt, rausgibt und damit dann
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auch einen interplanetaren Krieg auslöst.
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Aber das ist nicht seine Schuld, weil wenn die Leute die Wahrheit nicht richtig
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verstehen können, dann hin und her.
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Also er ist quasi so Wikileaks.
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Und auf der anderen Seite ist er aber auch immer so ein bisschen naiv,
0:52:05–0:52:10
aber auch so ein kuscheliger Typ, so wie lustigerweise denke ich immer so wie
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jimmy hendrix so früher beschrieben wurde der in seinen zwanzigern hat schon
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weltstar wurde und gleichzeitig aber immer so sowohl ganz viele freundinnen
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hatte die ihn so bemuttert haben und ich finde hat auch so was sehr kindlich,
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jungenhaftes obwohl dann auch nicht mehr frauen stehen ist das ist auch so sein
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sein sein image jetzt eben im Buch und im Film auch, dass die Frauen stehen auf ihn und,
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er hat jetzt auch keine,
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Kapitänsrolle, er hat eine militärische Ausbildung.
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Was ist das denn? Umspannberg Ost.
Florian Clauß
0:52:45–0:52:50
Hier war mal das, doch da ist das Kriminaltheater, wo ich nie drin war.
0:52:51–0:52:54
Aber wenn wir mal Agathe Christi als Bühnenstück sehen wollen,
0:52:54–0:52:57
dann sollten wir hier auf der Seite Kriminaltheater.
Micz Flor
0:52:57–0:53:05
Na dann nix wie weg. Nichts für ungut, aber es ist ganz schön aufgepräzelt.
Florian Clauß
0:53:06–0:53:07
Hier ist der Spielplan.
0:53:10–0:53:16
Vielleicht sind wir wirklich da mit Christian. Guck mal hier, Zeuge in der Anlage.
Micz Flor
0:53:17–0:53:20
Tata Dreininger als Theaterstücke. Ist alles da.
Florian Clauß
0:53:20–0:53:25
Was will man noch zu Hause vor dem Laptop sitzen?
0:53:26–0:53:30
Ja, aber Hosen. Also ich meine, das, was dieser Spagat zwischen,
0:53:30–0:53:35
wie du sagst, auf der einen Seite ist der, also vielleicht müssen wir auch nochmal diese Position,
0:53:35–0:53:42
also die Situation, auf der Erde, was auf dem Mars passiert ist,
0:53:42–0:53:45
die Belters und dann halt die kleine,
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Gruppe, die Crew um Holden,
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die ganz viel eben auch Krieg verhindert,
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Sachen löst.
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Das ist ja übernatürlich, was die alles irgendwie so...
Micz Flor
0:54:01–0:54:02
Ja, ja, und das hört ja auch nicht mehr auf.
Florian Clauß
0:54:03–0:54:07
Das hört auch nicht mehr auf. Und da finde ich halt Holden als so so ein Charakter,
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der dann halt durch das Stahlbälle-Bad gegangen ist, sieht ja immer so weich
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und kindlich aus und ich finde das so ein bisschen, aber irgendwie funktioniert es dann doch.
Micz Flor
0:54:18–0:54:21
Das ist insgesamt so, also auch was du vorhin gemeint hast, die Darstellung
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von Belters, also dass die alle eben eher so ein bisschen lang und schlagsig sind, die sind in Low-G,
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aufgewachsen und über Generationen hat sich das dann wohl einfach so,
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ja, ich meine, das kann jetzt ja keine direkte Mutation sein,
0:54:36–0:54:44
das sei denn, denn es ist durch die, also ja, kann natürlich schon sein,
0:54:44–0:54:46
dass es eine Form der Mutation ist, die angelegt ist.
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Insofern ist halt die Umweltstimuli dann bestimmte Gen-Sequenzen nicht aktivieren
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oder doch aktivieren, sodass die halt einfach einen anderen Körperbau haben.
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Aber im Cast ist es dann natürlich so, dass Holdens spätere Freundin,
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die Belter ist und die im Buch fast eineinhalb Köpfe größer ist als er,
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Ist einfach dann, Naomi Nagata heißt die, die ist im Film dann schon gecastet,
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ist eine sehr hübsche Frau, die ihm halt so bis zur Schulter geht und wo das
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alles dann irgendwie so eine klassische Romance-Situation passt.
Florian Clauß
0:55:22–0:55:23
Ja, das ist dann so die Love-Story da drin.
Micz Flor
0:55:24–0:55:27
Genau, aber ich finde den Cast sehr gut, gerade eben auch Amos Burton,
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wie du sagst, und dann Alex.
Florian Clauß
0:55:30–0:55:37
Und dann wie heißt nochmal die quasi die UN-Vorsitzende der Erde?
Micz Flor
0:55:38–0:55:39
Afasarala oder so.
Florian Clauß
0:55:39–0:55:43
Genau und das fand ich auch, das wollte ich nochmal sagen, das finde ich ganz interessant,
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als ich dann irgendwann nach der Serie nochmal den Wikipedia-Artikel dazu gelesen
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habe, dass dann der ganze Cast und das war glaube ich vor allen Dingen bei der so,
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dass die vorher in in der Filmografie nichts hatten, aber in diesem Spielekontext aufgetaucht sind.
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Das heißt... Nee, als Charakter. Das waren halt wirklich so diese Zwischensequenzen
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von irgendwelchen hochproduzierten Games, wo dann auch irgendwelche real eingespielten Sachen kommen.
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Da hatten sehr viele von denen im Cast halt da ihre.
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Und das war das erste Mal, dass ich das halt irgendwie so wahrgenommen habe.
0:56:23–0:56:28
Hört man ja immer, dass dann in der Spieleindustrie die macht viel mehr Umsatz
0:56:28–0:56:29
als dann die ganze Firmenindustrie.
0:56:30–0:56:37
Und jetzt wird das dann so quasi, es geht halt von einem Genre ins andere über.
Micz Flor
0:56:38–0:56:42
Ja, spannend. Das wusste ich auch nicht.
0:56:43–0:56:46
Aber es ist wirklich so, dass man das Gefühl hat, der Cast sind eigentlich Menschen,
0:56:46–0:56:49
die man noch nie gesehen hat.
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Und das, finde ich, funktioniert wirklich auch gut, bis auf Miller.
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Und der ist dann gleichzeitig aber auch jemand, wo man denkt,
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woher kenne ich das Gesicht nochmal.
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So, finde ich wirklich gut gelöst. Ich glaube, was ich vorhin gesagt habe,
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kommt jetzt irgendwie nochmal ganz gut bei unserem Versuch, das alles zu umreißen an.
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Also das, die Welt ist so gut durchdacht, dass wenn wir, wir laufen jetzt gerade
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Gefahr, alles erklären zu wollen, so von der Physik, hier und da und da.
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Und das Tolle an der Geschichte ist ja, die fängt einfach an und die Worlds,
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die scheinen da halt durch.
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Also nur was die Geschichte braucht, versteht man dann. Und das ist aber dann auch hat Hand und Fuß.
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Und die Geschichte ist eben so, dass,
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Holden mit Crew auf so einem kleinen Schiff von einem großen Water Hauler heißt
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das glaube ich, also jemand, der große Asteroiden Wasser abzapft oder schmilzt,
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was dann irgendwie gebraucht wird.
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Die empfangen ein Notrufsignal. Es grüßt Alien, also von wegen Referenzen das Notrufsignal.
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Und die kommen dann auf Eros, da kommt dieses Notrufssignal her.
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Und da ist dann aber nichts und niemand und irgendwie ist es unklar und die finden dann was.
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Und ich weiß dann gar nicht mehr, ob die da schon, ehrlich gesagt,
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ob die da schon dann das Protomolekül sehen.
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Auf jeden Fall finden die dann eben da wohl eine Batterie, auf der noch irgendwie
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rudimentär zu erkennen ist, dass die von Mars stammt.
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Und dann wird, während die da sind, um diesem Signal zu folgen,
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wird in die Canterbury, so heißt der Waterholler, abgeschossen.
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Von wem wissen sie nicht, von irgendwelchen Tarnkappen, Kampfraumschiffen.
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Und er bläst dann eben in die Welt und dann geht die ganze Kriegssache los.
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Er bläst dann die Welt, dass die Marsianer da irgendwie eine Falle gelegt haben,
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keiner wüsste warum und so. Aber auf jeden Fall ist auch auf Eros irgendwie
0:58:57–0:59:02
dieses Protomolekül schon vorhanden.
Florian Clauß
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Aber was ist denn das Protomolekül?
Micz Flor
0:59:05–0:59:10
I'm glad you asked that question. Das habe ich nämlich auch lange irgendwie
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nicht kapiert und es ist auch nicht so ganz klar.
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Also das ist so ein bisschen dann wieder der, von wegen Referenzen,
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die man so im Kopf auch macht.
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Wir hatten ja auch schon immer wieder mal über die drei Sonnen gesprochen.
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Und da gibt es ja auch ähnliches Worldbuilding, wo eine der Sachen ist,
0:59:29–0:59:35
dass ein multidimensional gefaltetes Molekül oder so, das kommt dann irgendwie
0:59:35–0:59:39
in die Erde, entfaltet sich und umspannt dann die ganze Erde und kann die ganze
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Kommunikation erfassen oder so.
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Also diese Idee, dass wir in dieser, und das ist dann ganz wichtig eben für
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The Expanse, in der neutronischen Welt, in der das alles passiert,
0:59:51–0:59:55
da dringt jetzt etwas ein, was nicht mehr nach den gleichen Gesetzen läuft.
0:59:56–1:00:02
Und das, finde ich, ist ein super Kniff in dem ganzen Setup,
1:00:03–1:00:09
Eine glaubhafte Welt, also eine Science-Fiction-Welt, mit der wir uns immer
1:00:09–1:00:11
verbinden können, erschaffen.
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Und da dringt jetzt aber was ein, was wir nur erahnen können, aber trotzdem glauben.
1:00:17–1:00:20
Aber wir checken es nicht wirklich. Das Protomolekül, das ist wohl,
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wie sich dann später herausstellt, ich glaube, auf Phoebe.
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Wie spricht man das aus? Das ist, glaube ich, auch ein Jupiter-Mond.
Florian Clauß
1:00:30–1:00:31
Ja, das ist ein Jupiter-Mond.
Micz Flor
1:00:31–1:00:36
Da wurde das gefunden und wie sich dann später herausstellt bzw.
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Vermutet wurde als Waffe, da ist dann auch die Referenz 2001.
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Also die finden dann auf 2001 diesen Quader und wissen nicht, woher der kommt.
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Und später stellt sich dann heraus, dass auf einmal ganz viele von diesen Quadern
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im Jupiter entstehen, in diesem Auge im Jupiter. Aber warum,
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weiß ich auch nicht mehr.
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Aber es ist quasi etwas aus der Vergangenheit. Es ist ur-ur-ur-uralt und trotzdem
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technologisch unglaublich stark weiterentwickelt.
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Und das hat so etwas, wird dann so beschrieben in diesen Fan-Wikis, als so eine Art Phage.
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Also ein Virus, der nur Bakterien befällt und kein als Wirt.
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Und also in diesem Protomolekül sind ganz viele Möglichkeiten angelegt.
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Andere also erstens bezieht es
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seine energie aus radioaktivität und das
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zweite ist aber dass es in der lage ist die
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umgebenden also die dinge die mit denen es in kontakt gerät umzubauen und für
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sich nutzbar zu machen das gilt eben auch für lebewesen das befällt lebewesen
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ist tötet sie letztendlich es hat sogar auch viren ähnlich dann so eine form
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sich weiter zu verpflanzen das heißt Das heißt, in dem ersten Buch,
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wo das noch recht unelegant und zombihaft erklärt ist,
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ist dann, ich glaube, Eros ist das sogar befallen.
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Und dann werden zuerst eben Leute in Räume getrieben, in denen diese,
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also fürchterliche Szenen, werden da so reingetrieben, wo man weiß,
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dass da die Protomoleküle drin sind.
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Und dann kotzen die alle und stecken sich alle gegenseitig an.
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Also es ist irgendwie ganz ekelhaft und kommt dann dazu,
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dass das Protomolekül, ja, und das Protomolekül baut dann aber die Körper auch
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noch um, sodass dann manchmal Adams Family ähnlich so eine Hand alleine läuft
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oder auf einmal irgendein Körper fünf Arme hat.
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Also das Protomolekül hat halt weder Skrupel...
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Noch ästhetisch ein Feinsinn. Es nimmt halt einfach aus.
Florian Clauß
1:02:49–1:02:56
Aber es hat eine hohe Mutationsrate und kann dann eben auch zu diesen Superwarriors geführt werden.
Micz Flor
1:02:56–1:02:59
Ja, und diese Superwarriors, die sind dann aber eben schon Experimente.
1:02:59–1:03:01
Das ist sozusagen eine Absplitterung.
Florian Clauß
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Die Domestizierung des Protomoleküls.
Micz Flor
1:03:03–1:03:06
Es wird versucht, das natürlich gleich militärisch nutzbar zu machen.
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Das, was man da ganz am Anfang findet, ist schon eine Folge davon.
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Und Mao heißt die, glaube ich.
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Das ist die eine Tochter von einem Industriemagnaten, dem sozusagen alles gehört,
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der dann auch da rein investiert hat.
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Und die, wie sich das dann eben gehört für solche Charaktere in solchen Romanen,
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die will ihr eigenes Ding machen, verlässt die Familie, haut abschließlich den Balthasar an.
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In der Revolution hat Razorback, das ist ihr ultraschnelles Rennboot,
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eigentlich so ein Renn-Schnellboot, mit dem sie durchs Universum schießen kann,
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also durch die Sonnen-Soll heißt das, unser Sonnensystem im Buch.
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Und die ist befallen.
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Und da gibt es dann auch später so Einträge, die Miller findet.
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Miller verliebt sich so ein bisschen in sie, während er das alles recherchiert.
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Er wird damit beauftragt, darüber was rauszufinden und findet dann eben so Tagebuch,
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Logbuch-Einträge, wo sie erklärt,
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wie sie gefangen wurde. Sie wusste nicht genau, was da gemacht wurde.
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Da war sie dann wohl eben auch schon irgendwie von dem Protomolekül befallen.
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Und es war das Experiment eben, das so gezielt einzusetzen, um die ganze Stärke
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und Skrupellosigkeit, Also diese Sache, diese unglaubliche Energie,
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die da angelegt ist, die eben nicht aus unserem Energieverständnis,
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sondern eben aus irgendeinem Quantending herauskommt,
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die mit Menschen so zu verbinden, um dann super Soldaten und Soldatinnen zu bauen.
Florian Clauß
1:04:45–1:04:54
Und es ist so, dass nach und nach die einzelnen Parteien in diesem Universum,
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also wir haben auch die Erde auf der einen Seite, Mars.
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Mars ist so ein bisschen die chinesische Bevölkerung, würde ich mal sagen.
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Von der Disziplin her ist es ein Autokratenstaat. Und die Bertas auf der dritten Seite.
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Und dann gibt es halt so irgendwie noch so Dinge, Sachen, die dann hin und her,
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aber die Einzelnen kriegen dieses Protomolekül und es fängt so eine Aufrüstung
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an. Das ist quasi wie die Atombombe.
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Und dann die Bälter, das kriegen sie dann auch zuletzt und das ist halt so ein
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unglaubliches Politikum.
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Dann kommt halt neben diesem ganzen Sci-Fi und neben diesem ganz Fantastik hat
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der Film so eine starke politische Komponente, wie es halt auch bei das Lied
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von Feuer und Eis, also Game of Thrones, so stark gemacht wurde.
Micz Flor
1:05:45–1:05:50
Ja, es ist nicht unähnlich dem, dass dann zum Beispiel der Drache auch infiziert
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wird und dann zu so einem blauen, blauäugigen Drachen wird.
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Also irgendwie ist das gar nicht unähnlich. Das stimmt.
Florian Clauß
1:05:59–1:06:02
So, wir sind jetzt hier in der Richard-Sorge-Straße. Das heißt,
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jetzt sind wir hier in der Nähe von dem Kino, ne?
Micz Flor
1:06:06–1:06:11
Ja, ich habe jetzt gar nicht mehr mir selber, ich habe mir, doch,
1:06:11–1:06:13
ich habe mir selber Ich habe selber zugehört und gar nicht mehr geguckt,
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wo wir lang gelaufen sind.
Florian Clauß
1:06:16–1:06:20
Hier auf der linken Seite, wo wir ein bisschen hochlaufen, da kommt das Kino.
Micz Flor
1:06:23–1:06:26
Gut, dann gehen wir da mal kurz hin und eventuell machen wir da eine kurze Pause.
1:06:26–1:06:29
Mal schauen. Dann gucken wir auf die Uhr. Wie viel Zeit haben wir denn schon?
Florian Clauß
1:06:32–1:06:33
Ich meine, die Frage ist.
Micz Flor
1:06:36–1:06:40
Ich will es noch erzählen. Genau, dann ist es fertig.
1:06:40–1:06:44
Ich denke, vielleicht ist die essentielle Frage,
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warum würde man das, nachdem wir jetzt so alles Mögliche versucht haben,
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begeisternd zu erzählen, warum würde man dieses Buch, ohne dass wir jetzt irgendeinen
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Charakter so genau beschrieben haben, warum würde man das Buch oder den Film
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irgendjemandem empfehlen?
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Was begeistert dich daran?
Florian Clauß
1:07:02–1:07:06
Ich habe das Buch nicht gelesen. oder die Bücher.
Micz Flor
1:07:06–1:07:08
Aber die Fernsehserie.
Florian Clauß
1:07:08–1:07:14
Die Serie, ja. Hier ist es ja so angeklungen, wenn nicht ausgesprochen,
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nämlich den Cast, mit dem man auch wirklich sich so identifizieren kann.
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Dieses ganze Universum, der Kosmos, der da aufgefallen wird und das,
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was ich auch echt stark finde an den Büchern und an der Serie ist,
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dass die sich immer mehr leveln.
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Also man denkt an einem Punkt, okay, jetzt geht es, mehr geht nicht und da kommt noch mehr.
1:07:40–1:07:43
Und das finde ich halt schon ziemlich gut einfach von der Geschichte.
1:07:43–1:07:49
Und gerade so, was dann jetzt mit diesem Gate in die andere Welt dann noch reinkommt.
1:07:49–1:07:54
Also ein bisschen wie von Nolan Interstellar.
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Da gibt es ja auch so ein Gate.
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Und es kommt immer mehr da rein. Also auch auf die Gefallen,
1:08:01–1:08:02
dass man immer weniger versteht.
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Aber irgendwie hast du ganz gut verstanden, man versteht genauso viel,
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es ist ein bisschen wie so eine Fackel und du siehst genau diesen Wegabschnitt,
1:08:11–1:08:15
den du sehen musst, um weiterzukommen und du brauchst nicht alles zu sehen,
1:08:16–1:08:19
du brauchst nicht alles zu verstehen und das finde ich sehr gut gelöst bei dieser
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Serie und da verlässt dich nicht und du bist bei den Charakteren und diese hast
1:08:23–1:08:25
du ganz unterschiedliche Charaktere,
1:08:26–1:08:34
Ich habe ja nur die Serie gesehen, was mich total fasziniert hat an der Serie.
Micz Flor
1:08:37–1:08:44
Ja, das kann ich, also das geht so in die Richtung, was mich daran auch so,
1:08:45–1:08:49
also es ist vielleicht so ein bisschen wie was du über das Tabletop-Spielen
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gesagt hast, beim ersten Mal spielen wird einem dann irgendwie entweder langweilig
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oder man bleibt dran und dann wird man so ein bisschen abhängig davon.
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Ob das mir so gehen würde, weiß ich nicht, aber in diesem Kontext,
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also bei den Büchern, wo es dann noch weiter geht, finde ich das irre.
1:09:06–1:09:09
Es gab mal ganz früher so einen Film von Eames, also so ein Designer,
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ich weiß nicht, ob du den kennst, wo die.
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Reinzoomen, das gibt es ganz oft in Social Media, so irgendwie reinzoomen oder
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rauszoomen, um halt die Größe des Universums oder des kleinen Atoms darzustellen.
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Es hieß Power of Ten, weil das immer so ein Power of Ten rein und raus geht.
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Und so, finde ich, ist das bei denen auch das Protomolekül ist am Anfang irgendwie
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nur sowas Zombie-mäßiges oder kann dann Menschen so aggressiv und mächtig machen, wie er will.
1:09:36–1:09:41
Aber dann passiert es dann auf einmal, dass dieses Protomolekül mit Eros zusammen,
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auf die Erde fliegen will und dann wird klar, dass es halt nicht in unserer Energie-Denke,
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existieren kann, weil es halt eben so den Eros,
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Asteroiden so hin und her schieben kann, wie das einfach nicht möglich wäre.
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Es wäre einfach nicht möglich, mit irgendwelchen Mitteln das so schnell zu tun
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und er weicht die Raketen aus, als wäre das quasi so ein Weidenhalm im Wind,
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stürzt dann auf die Venus und baut dann in der Venus so ein bisschen was wie
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bei, weißt du, so dieser, wie hieß nochmal der Film mit dem Watchman?
1:10:20–1:10:24
Genau, Watchman, du weißt genau, was ich meine. Wird dann so gebaut. Dr.
Florian Clauß
1:10:24–1:10:25
Manhattan.
Micz Flor
1:10:25–1:10:28
Dr. Manhattan. hätten. Und der baut dann irgendwie auf der Welt das Protomolekül
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von sich aus, irgendwie so Kristallsachen und,
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während dieser Eros mit immer schneller werdender Geschwindigkeit auf die Erde
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zurast steht oder sitzt, ist ja auch im Film so, sitzt dann Miller,
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Detektiv, auf diesem Astriden, auf dem Stuhl, ohne Sauerstoff,
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kann trotzdem atmen, raucht eine Zigarette und so weiter.
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Und diese,
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Skalierung, es geht immer weiter, also wird immer größer, es wird immer größer,
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das Photomolekül stellt sich dann halt heraus.
1:10:59–1:11:02
Ich glaube, am Ende des zweiten Buchs verlässt es auf einmal die Venus.
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Anfang des dritten Buchs hat es dann ein System aufgebaut, das Ring Gates,
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also wo dann eben, wie du schon gesagt hast, über 1300 Löcher innerhalb von
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so einer Sphäre, die nicht in unserem Denken drin ist, also auch wieder nicht
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in unserer, du fliegst da rein, dann bist du in der sogenannten Slow Zone,
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da muss man aufpassen, wenn man zu viel Energie,
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Dann entstehen da so Indifferenzen und Schiffe verschwinden auf einmal,
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muss ich also ganz genau einstellen.
1:11:30–1:11:36
Und kann von dort dann einfach durch diese Gates eben teleporting-mäßig in andere Sternensysteme.
Florian Clauß
1:11:36–1:11:40
Das ist ein bisschen wie bei Stalker, die Zone, dieser Raum dazwischen.
Micz Flor
1:11:40–1:11:44
Genau, das hat so einen eigenen, es ist so ein bisschen unheimlich.
1:11:45–1:11:47
Wollen wir noch einmal einen Block gehen oder weitergehen oder hier einen Kern?
1:11:48–1:11:52
Wir sind jetzt bei Tilsiter, weil ich wäre jetzt fast fertig.
Florian Clauß
1:11:52–1:11:58
Ja, dann müssen Sie das nochmal, also ich hätte noch einen Punkt und das ist
1:11:58–1:11:59
glaube ich auch dieses...
Micz Flor
1:12:22–1:12:26
Weil deine Aminosäureketten für die Gift sind, was auch dazu führt,
1:12:26–1:12:30
dass die Erdmenschen, die es kolonisieren wollen, immer Erde mitbringen müssen,
1:12:30–1:12:33
eigene Früchte, um überhaupt leben zu können. Manche mehr, manche weniger.
1:12:34–1:12:38
Also das wird halt dann alles in diesen Welten auf einmal werden so riesige
1:12:38–1:12:43
Artefakte, die in unserem Sollsystem nicht sind, gefunden und die haben dann
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Terraforming mäßig gemacht,
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wo die dann ganze Planeten, also wo dann wirklich so künstliche Monde um Planeten, Das ist riesig.
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Du merkst halt so, ey krass, diese Existenzen, die Gatebuilders heißen die,
1:12:58–1:13:00
glaube ich, die konnten das.
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Die sind aber weg. Warum sind die weg?
1:13:02–1:13:07
Und die haben auf Phoebe eben so ein Protomolekül, das sollte in diesem System
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was passieren. Dann wird das sofort quasi platt gemacht.
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Und dann kommt eben in einem Buch auf einmal diese zweite Ebene raus,
1:13:14–1:13:18
so von wegen, ja diese Gatebuilders, Da gab es dann noch andere,
1:13:19–1:13:20
die haben die platt gemacht.
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Und dann entsteht wirklich so ein Battle, der dann schon so griechische Mythologie
1:13:27–1:13:32
oder Mama und Papa, so über dir, so zwei Urmächte, die schon lange tot sind,
1:13:32–1:13:36
aber die schon alles irgendwie konnten, die sich dann...
1:13:37–1:13:40
Die Gatebuilders waren halt die mächtigsten, aber dann gab es die,
1:13:40–1:13:42
die die ja umgebracht haben.
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Und dafür haben wir aber nur Artefakte, die halt Millionen oder Milliarden von
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Jahren, keine Ahnung, die einfach so alt sind, dass wir, wir haben keine Schriften
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von denen und trotzdem gibt es immer wieder auch Momente, wo diese uralt Artefakte dann auf einmal...
1:13:59–1:14:02
Angeschaltet werden und das aber
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zum beispiel auch in einem buch oder in der 1 serie wo miller taucht
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dann wieder auf als vision von holden holden sieht miller aber sieht miller
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immer nur wenn er alleine ist und das ist halt wie die vision aber es ist echt
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und miller kann auch nichts anfassen aber es ist alles irgendwie sinnhaft und
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holden macht dann somit aber miller wie sich irgendwie herausstellt ist eigentlich
1:14:21–1:14:24
von protomolekül irgendwie so hergestellt anhand dessen,
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was das Protomolekül in Holden von dem herstellen kann. So ein bisschen wie bei Contact.
1:14:31–1:14:38
In Contact, wo die ihren Vater trifft als Alien, weil sie mit dem irgendwie reden kann.
1:14:39–1:14:42
Und so wird das dann hergestellt und Holden wird dann die Puppe,
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der diese ganzen Artefakte anschaltet und dadurch aber auch fast alles irgendwie...
1:14:48–1:14:50
Also das ist wieder so seine blauäugige...
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Miller Holden sagt, kann ich dir vertrauen? Miller sagt, natürlich kannst du
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mir vertrauen, wir kennen uns doch schon ewig. Okay, dann drücke ich da drauf,
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drück drauf und dann wird alles überflutet.
1:15:00–1:15:02
Das ist irgendwie ein bisschen absurd und trotzdem mag man Holden.
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Und dann sind diese Artefakte da und es geht dann irgendwie immer weiter.
1:15:06–1:15:10
Und dann ist es in den letzten Büchern sogar so weit, dass dieser Kampf zwischen
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diesen beiden Entitäten dann irgendwie so spürbar wird.
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Zum Beispiel gibt es dann eben, haben die Gatebuilders, haben auch in manchen
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Systemen so Dinge gebaut,
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wie zum Beispiel in einem, das wird dann so erforscht, in einem ist halt nichts
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außer einem Neutronenstern.
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Der Neutronenstern ist quasi von nichts umgeben. Da ist nichts,
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das Vakuum, hartes Vakuum, das so hart geht gar nicht.
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Wie die das überhaupt alles weghalten. Crazy Technology.
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Und während die da drin sind, überlegen die sich, was könnte das sein?
1:15:47–1:15:51
Egal, wissen wir nicht, wir haben alles gemessen, jetzt fliegen wir zum Nächsten.
1:15:51–1:15:55
Die wollen halt eben alle Systeme untersuchen, in denen kein Leben möglich ist.
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Und in dem Moment ist aber so, dass die Bösen in diesem Buch,
1:15:59–1:16:00
brauchen wir gar nicht genau reingehen, irgendwelche Menschen,
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die haben sich dann überlegt, wenn so ein Schiff verschwindet,
1:16:05–1:16:12
Dann müssen wir jetzt diese Entitäten dahinter bestrafen, um herauszufinden,
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ob dann sich deren Verhalten ändert oder nicht.
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Wenn nicht, dann ist es reine Mechanik. Wenn sich das Verhalten verändert,
1:16:19–1:16:21
dann ist da noch irgendwie Leben auf der anderen Seite.
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Und dann, als die dieses System gefunden haben mit Neutronensternen,
1:16:25–1:16:32
schicken die dann einfach so ein Raumschiff mit Antimaterie in der Geschwindigkeit
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durch den Ring, dass es zu schnell ist und dann wird es quasi verschluckt,
1:16:36–1:16:37
das hat man ja früher schon rausgefunden,
1:16:37–1:16:41
wird verschluckt und dann läuft der Zeitzinder und dann explodiert irgendwann,
1:16:41–1:16:45
keiner weiß wo, diese Antimaterie.
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Und während die das noch beobachten, verschwindet das Schiff,
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dann ist es irgendwie kurz weg, die wollen halt dann Richtung Gate fliegen und
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auf einmal merken die dann, dass halt in dem Raum um sie drumherum auf einmal Materie entsteht.
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Und das ist halt wirklich so ein Quantenthema. Aus dem Raum aus dem Nichts entsteht
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so Materie und die überlegen sich, was könnte das sein, wozu ist das gut,
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ist das jetzt nur hier oder ist das jetzt auf einmal am ganzen Ebenen,
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war ja noch gar nichts da.
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Und dann wird auf einmal klar, oh shit, dieser Neutronenstern,
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der war schon seit Milliarden Jahren auf so einem Level,
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wo er nichts hatte, was er aufsaugen konnte, aber trotzdem kurz vorm Tipping
1:17:25–1:17:27
Point war, um halt zu explodieren.
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Und dann fliegen die dann irgendwie noch raus und diese Materie,
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die auf einmal aus diesem Quantenraum entsteht, zündet dann sozusagen diesen
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Neutronenstern und der schießt dann zurück in dieses Gate-System rein.
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Und also explodiert dann quasi. Das sind halt so Riesenfallen,
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die da gebaut sind, die ja Millionen Jahre quasi.
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Und dann finden die einen Riesendiamant, so große Jupiter, wie sich dann später
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herausstellt, das ist ein Datenspeichersystem.
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Also Langzeitdaten in Diamantstrukturen speichern. Also das findest du in alles.
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Und das ging halt ursprünglich los mit diesem einen bisschen Protomolekül auf dem einen Planeten.
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Und dann zieht sich aber die Story-Arc von den Charakteren, aber eben auch von
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dem, was man sich alles weiterdenken kann mit dem Protomolekül.
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Die zieht sich halt so durch die Serie durch.
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Und die wird dann eben auch immer noch eins größer.
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Und dann geht es jetzt nicht mehr um die Charaktere selbst. Also wir haben ganz
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wenig jetzt nur über die Menschen gesprochen. Das Story-Development ist aber
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natürlich auch total spannend.
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Aber allein diese Welt verändert sich im Hintergrund immer weiter, immer weiter.
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Und hat dann eben diese geniale Balance, finde ich.
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Das alles im Glaubhaften bleibt. Das bleibt glaubhaft, weil wir am Anfang mit
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einer zukünftigen Welt in Berührung kamen, die wir gut verstehen können.
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So könnte das ja sein, dass da irgendwie ein Asteroid bärt und so weiter.
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Und dann im zweiten Schritt dahinter eine Welt, die in einer Physik ist,
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die für uns irgendwie so gerade so ein bisschen,
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also Oppenheimer und so, also diese Quantenwelt und dann entsteht halt auf einmal
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Materie als Energie Und das muss ja keiner kapieren, aber man kann es auch noch glauben.
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Und die haben das total gut hingekriegt, dass man das alles irgendwie so glauben kann.
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Und dann geht es im vorletzten Buch, geht es dann auch wirklich noch in diese
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Form von Penrose, diese eine Folge, die wir auch schon hatten,
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wo es um diese Pan-Psychic-Consciousness ist quasi im Universum angelegt.
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Und wir sind eben einfach nur, wir sind auch conscious, aber das ist ja dieses
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Bild, dass das alles miteinander verbunden ist.
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Und das kommt dann da auch noch so irgendwie rein. Und das...
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Diese Ringbilder ausgelöscht wurden von den anderen über dieses Feld,
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was Consciousness heißt. Die waren einfach sehr sensibel.
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Dieses Consciousness konnte quasi beeinflusst werden und dann starben die alle.
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Aber die Menschen sind halt nicht so Conscious, das sind wieder gleichzeitig resistenter.
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Es gibt immer wieder aber scheinbar Versuche von dieser großen Macht,
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die die Gatebuilders umgebracht hat, uns jetzt auch umzubringen.
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Weil die dann zeitgleich, also Lichtgeschwindigkeit ist auch kein Thema mehr,
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zeitgleich Momente herstellen, in denen das Bewusstsein oder Consciousness,
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Gewahrsein sich verändert.
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Sich die Materie verändert, aber auch das Gewahrsein verändert.
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Wo alle wie auf einmal in so einem 2001-Traum sind, wo der zum Schluss im Film
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durch diese Dinger fliegt und dann sehen sie das Universum, verstehen alles,
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ein bisschen wie so Trippi.
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Und dass dann irgendwie verstanden wird, dass diese Entität,
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die jetzt zweimal dann schon diese Anti-Meta-Bomben abbekommen hat,
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dass die jetzt sagen, okay, wir löschen jetzt die Menschen aus.
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Und das bleibt alles immer irgendwie glaubhaft. Und das fand ich irgendwie gerade
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bei dem so spannend, diese beiden Konzepte von Physik, die ja beide irgendwie
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wahrhaftig sind, miteinander zu verbinden.
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Die eine können wir intuitiv fühlen, die andere können wir uns kognitiv irgendwie zulassen.
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Und dann dahinter aber auch noch diese Pan-Psychic-Konzept von hinter allem,
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so buddhistisch, hinter allem ist das Bewusstsein.
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Und das fand ich irgendwie in dieser Story-Arc von den Büchern so ganz ehrgeizig.
Florian Clauß
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Also ich meine, was du jetzt erzählt hast, muss ich sagen, also das habe ich
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jetzt in der Serie überhaupt nicht so gesehen.
Micz Flor
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Weil die ja da auch aufhört.
Florian Clauß
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Ja, also das, was du jetzt da beschrieben hast. Und das ist halt irgendwie so,
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okay, krass, weil das ist so ein Teil, der ist ja total meta und metaphysisch, ja, der ist ja so.
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Der ist angelegt, ja, teilweise in dieser Form.
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Gleichzeitig ist der aber auch so pure Action-Story-Lines, die da erzählt werden.
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Und deswegen macht es auch die Serie so unterhaltsam, weil als Amos dann halt
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die eine Frau aus dem Gefängnis holt, da werden dann gleichzeitig da irgendwie
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so ein Krieg anfängt loszugehen.
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Und er dann halt in diesem Gefängnis mit allen möglichen Supercharakteren da
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aufeinander trifft und er muss sich da befreien und muss dann halt diese,
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also es ist halt wirklich so, da gibt es ganz viele solche Storylines,
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die dann halt so pure Action sind und dir auch total Spaß machen.
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Du freust dich ja immer auf bestimmte Storylines oder wie die ganzen Bälter
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es dann auch sich gegenseitig dann aufreiben nehmen kann.
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Ja, und auch dieses Topos der,
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Kolonialisierung, das ist ja auch so am Ende von dieser Serie wird dir dann
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auch irgendwo so denen erlaubt, dass sie dann halt ausreisen dürfen und dass
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die halt neue Kolonien besetzen dürfen und dass sie dann halt auch auch wieder so eine neue Heimat,
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weil es ist ja genau diese Beschränkung von Ressourcen und Territorien,
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die halt die Welt, die das dann so rumtreibt und so einschränkt.
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Und es werden so viele, so viele verschiedene Sachen erzählt.
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Und diese ganze, wenn du jetzt immer drauf packst, das ist ja nochmal so mindblowing,
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die habe ich jetzt überhaupt gar nicht so gesehen.
Micz Flor
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Ja, die passiert aber auch dann wirklich erst nach dem sechsten Buch in der
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Größe, da wird das hochskaliert, davor ist es also die letzten beiden Staffeln
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und Bücher, die verfilmt wurden,
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sind eben auch die, wo dann die Belters so eine sehr aggressive Abspaltung,
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die halt versucht, die Erde zu vernichten und dieses The Moon is a Harsh Mistress
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mäßig halt diese Bomben runterwirft.
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Und die dann aber auch gleichzeitig natürlich verstehen, dass dieses Ringate,
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was auf einmal da ist, die Revolution der Belters auf einmal in Gefahr bringt.
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Weil wenn die Ressourcen, die die Welt das kontrollieren könnten,
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so wie der Mond auch, wenn die auf einmal nicht mehr eine Macht darstellen,
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weil durch dieses Ring-Gate sind auf einmal 1300 andere solare Systeme direkt um die Ecke.
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Ja, und dann gibt es schon eins, wo die ganze Zeit irgendwelche Jod-Sachen abgebaut werden.
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Ne, Lithium wird da abgebaut, ne, fast total reines Lithium,
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so rein, dass man dann irgendwann checkt, ach, okay, das war jetzt nicht wirklich
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natürlich, sondern wir sind schon in so einem Artefakt drin und meinen da was
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aus dem, also wir kratzen quasi aus diesen Artefakten heraus.
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Da wird es dann auch so spannend. Also die Politik, die dahinter steht,
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ist halt, dass die Belters dann halt wieder abgehängt werden.
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Die werden halt wieder abgehängt, weil dann eben doch die Erde und der Mars da durchgehen.
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Und die können mit höheren Schwerkräften reingehen. Also diese,
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das heißt auch immer Gravity Well.
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Also wenn du Gravity Well auf dem Planeten runtergehst, irgendwann nimmt halt
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die Schwerkraft zu und dann können die Belters nicht mehr mithalten.
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Und das ist alles irgendwie die ganze Politik, Wirtschaft.
Florian Clauß
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Und auch wie sich denn der autoritäre Staat von Mars so langsam auflöst.
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Auch so ein bisschen dieser Abverkauf von dem ganzen Osteuropa,
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von Russland nach dem Fall des Imperiums oder SSR.
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Hast du ja auch da so ein bisschen angelegt in der Geschichte,
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dass die halt anfangen Ressourcen zu verkaufen.
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Auf einmal tauchen dann Waffen auf, die eigentlich immer sehr streng kontrolliert
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werden von der Mars-Gesellschaft. Aber die werden dann halt verhökert und die
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tauchen dann bei den Bälters.
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Diese Terroristen, diese Abspaltung von den Bälters, die dann halt die Erde
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bombardieren, die kriegen dann halt auch auf einmal so Zugänge zu Waffen.
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Es ist halt so verzweigt.
Micz Flor
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Es ist toll erzählt und halt eben die Charaktere sind auch sehr glaubhaft und
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spannend und auch eben immer in ihre, nicht nur Gesellschaft,
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sondern auch in ihre Physik eingebettet.
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Das ist auch immer sehr gut erzählt, finde ich, im Buch noch mehr als im Film,
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weil halt diese diese schwerkraft dann
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doch nicht so gut finde ich immer dargestellt ist aber es auch trotzdem sehr
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spannend lustig wir sind jetzt so ein bisschen wie wie man früher so auf dem
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schulhof stand und irgendeine fernsehserie am samstag im film noch mal so besprochen
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hat und weißt du noch wie der dann und dann ist das auto dass die bombe losgegangen
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oder so wetten dass Ja, genau.
Florian Clauß
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Damals war es Wetten, dass? oder James Bond. Aber heute ist es eigentlich Podcast.
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Ihr könnt das Ganze auch, die ganzen Informationen auf eigentlich nur das Podcast.
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Nachhören, nachlesen. Mitch hat ja auch viele Links angekündigt, die er da droppen wird.
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Und ja, das würde ich jetzt mal so das Ende einläuten.
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Du hast noch was hinzuzufügen. Danke, Mitch. Also das ist nochmal so für mich
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eine ganz neue Dimension bei The Expands, die du jetzt nochmal so aufgefaltet
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hast, die ich jetzt noch nicht so gesehen habe.
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Das war, ich überlege, ob ich das jetzt nochmal anfange, nee,
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zu lesen nicht, aber zu gucken.
Micz Flor
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Ja, aber es ist nicht wirklich drin. Also ich habe es ja am Anfang nicht,
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da hattest du am Anfang immer mehr kapiert als ich.
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Und zum Schluss raus ist es in den Büchern, finde ich dann nochmal toll,
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weil man so ein Bird's Eye View bekommt.
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Und man zoomt dann immer so richtig raus und checkt dann erst die Skalierung
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von all dem, was man da vorher, dann kommt man sich wie so ein Kind vor,
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wenn man dann überlegt, oh, auf Eros war dann so ein bisschen Suppe und das war aber das Brutto.
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Und dann ist es, ah nee, Moment, die Skala ist einfach deutlich größer.
Florian Clauß
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Ja, also du hast quasi das Rulebook gelesen. Das letzte noch nicht.
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Du kannst doch mal hier bestimmte Hinweise geben, wie was zu verstehen ist in
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der Serie. Ja, das war's.
Micz Flor
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So war's von uns. Vielen Dank.
Florian Clauß
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Bis zuwärts und bis bald.
Micz Flor
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Macht's gut. Tschüss. Tschüss.
Florian Clauß
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War das jetzt ein bisschen zu schnell rausgetropft?
Micz Flor
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Nee, ist doch super.

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