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Wer sind Eigentlich, Flo und Micz?

Unsere Idee einen Podcast zu machen, bei dem wir auch die Strecke aufnehmen, die wir beim Reden laufen, dämmerte im September 2018 im Karwendel. Beim Aufstieg zur Bikkarspitze (2749 m) wurden wir immer ruhiger, weil uns die Puste zum Reden fehlte. Drei Stunden des Aufstiegs verbrachten wir damals schweigend, während die Episode Alternativlos 42 über life, the universe, and everything die Stille füllte. Der Weg und die Timeline der Episode sind miteinander verschmolzen.

Die Idee einen Podcast zu machen, bei dem wir nicht nur laufend reden, sondern die Route auch aufzeichnen und mit den Inhalten veröffentlichen, hatte auch damit zu tun, dass wir während der Corona-Zeit in Berlin viel „wandern“ waren, über alles mögliche redeten und seitdem diese Anekdoten und Episoden mit unseren Wegen durch die Stadt verbunden sind.

Die Idee einen Podcast zu machen, hatte auch damit zu tun, dass wir früher viel zusammen gemacht haben, unter anderem auch Radio / Audio Experimente bei convex tv. und es uns in den Fingern und Ohren juckte wieder „Aufnahme“ zu drücken.

2022 haben wir dann „Aufnahme“ gedrückt. Mehr dazu im Trailer (Episode 000).


Eigentlich Podcast Coverbild
Das Cover zum Podcast „Eigentlich“ zeigt Micz Flor (li.) und Florian Clausz beim Essen.

Florian Clauß und Micz Flor kennen sich schon lange.

In Berlin begegneten sich die Mittzwanziger in den Mittneunzigern an der Humboldt Uni (damals noch in der Sophienstraße) bei einem Theaterprojekt, das nie zu einer Aufführung kam. Flo produzierte in der Oranienburger Straße die Ausstellung „100 Jahre Kino 100 Jahre Horrofilm„, Micz arbeitete prekär mit anderen unter dem Namen luxus contd. an einer Reihe von Wohnzimmer-Veranstaltungen und Ausstellungen in der Wollinerstraße am Akonaplatz und dem gleichnamigen Online-Magazin, das zwei Ausgaben zu den Themen „Contemporary Cartographies“ und „Sound System / System Sound“ veröffentlichte.

Zur gleichen Zeit entwickelten Flo und Micz CyberTattoo — the world’s first virtual tattoo studio — „eine digitale Tätowiermaschine (…), die die Technikgeschichte des Tätowierens in jedem Element nacherzählt: vom mechanischen Plotter samt Graviernadel bis zur elektrischen Relaisschaltung, die die digitalen Impulse aus dem Rechner übersetzt“ (Conrads, 1997). Nach der ersten öffentlichen Präsentation des Projects am 23.11.1996 in Berlin — im Rahmen des verbandelten luxus cont. Projekts — tingelte CyberTattoo über talk @ backspace in London (1996) bis Hamburg. Dort gewann CyberTattoo 1997 den Internetkunstpreis „Extension“ der Hamburger Kunsthalle.

„Erster Preis für Kafka im Rockerlook“ betitelt die taz die Entscheidung der Jury und fährt fort der erste Preis sei „durchaus zu rechtfertigen. Die beiden Mittzwanziger variieren noch einmal das Thema des Körpers, das zu Tode geritten wäre, hätte ihm nicht das Internet neuen Stoff verschafft. Im Computernetz fehlt er ganz und gar, der Körper. Den Mangel treiben Flor und Clauß mit einer imaginierten, dennoch in genauen Bauplänen dargestellten Maschine auf die Spitze, die Grafiken aus dem Netz als Tattoo in die Haut eines Menschen einschreiben kann“ (Werneburg, 1997). Über Newport („Symposium: art and consciousness in the post-biological era“, 1997) gelangten Clausz und Flor im Schlepptau ihrer künstlerischen Ambitionen sogar nach Chicago und präsentierten CyberTattoo auf dem „International Symposium for Electronic Arts“ (1997). „Statt den Körper mit Datenmustern zu ‚umgarnen‘ sollen sie bei diesem Projekt direkt in den Körper ‚eingeschrieben‘ werden. Auf ihrer Website findet sich der Bauplan für eine Tätowiermaschine, die man nachbauen kann und die tatsächlich funktioniert“ (Baumgärtel im SPIEGEL, 1999).

Florian Clauß und Micz Flor kennen sich schon lange. Hier ein Bild der beiden im Interview mit Christoph Schlingensief im Hybrid WorkSpace auf der documenta X 1997 (Quelle: convex tv.)