"Ich bin ein Empiriker, der sich innerhalb der ihm gesetzten erkenntnistheoretischen Grenzen hält." C.G. Jung, 1985

Drei Jahre vor seinem Tod veröffentlichte Carl Gustav Jung 1958 ein kleines Büchlein über UFOs: "Ein moderner Mythus". Jung war zu diesem Zeitpunkt über 80 Jahre alt. Man könnte also vom Spätwerk des Schweizer Arztes und Psychoanalytikers sprechen, dem wir diese Episode widmen. Aus der Vogelperspektive betrachtet, befasst sich dieses Buch mit dem UFO-Phänomen aus einer psychologischen Perspektive und stellt die Frage, ob es sich bei den Sichtungen um reale Objekte oder symbolische Projektionen des kollektiven Unbewussten handelt. Doch wir wählen den Weg durch das Unterholz und folgen einer Spur von Zitaten über fliegende Untertassen, Archetypen, atomare Bedrohung, Parapsychologie und kollektive Visionen, um schließlich bei einem Gedankengebäude anzukommen, das – wie ein Vexierbild – je nach Blickwinkel naturwissenschaftliches Forschungsinstitut oder okkulter Tempel sein könnte. C.G. Jung erscheint als gespaltenes Selbst: In ihm leben naturwissenschaftliche Ansprüche und metaphysische Überzeugungen konfliktfrei zusammen, ohne den Widerspruch auszulösen, den viele Leser:innen bei der Lektüre verspüren müssten. Und vielleicht ist es ja wirklich das Spätwerk Jungs, in dem er die UFOs als Korrektiv nutzt, das sein Konzept der Archetypen zukunftsfähig macht?

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:00
Du fängst an.
Florian Clauß
0:00:03–0:00:06
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast.
0:00:07–0:00:15
Der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden. Das bedeutet, Mitch und ich.
Micz Flor
0:00:15–0:00:18
Wir, ich bin Flo. Ich bin Mitch.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:24
Wir zusammen nehmen ab und zu einen Podcast auf, treffen uns irgendwo in Berlin.
0:00:25–0:00:29
Jetzt haben wir uns am S-Bahnhof Charlottenburg getroffen. und wir sind tief
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im Westen von Berlin, also Wilmersdorfer Straße,
0:00:33–0:00:39
da starten wir und wir wollen einen Schwenker laufen Richtung Halensee und mal
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gucken wie weit, aber Ziel ist Grunewald,
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und wir sind jetzt auch wieder bei der Jahreszeit, wo es früher dunkel wird,
0:00:47–0:00:52
das heißt ich habe eine Taschenlampe dabei und wenn wir in Grunewald sind,
0:00:53–0:00:58
dann werden wir vielleicht auf diese taschen angewiesen sein gucken wie lange
0:00:58–0:01:04
uns diese folge trägt ja lange mit ich bin auch völlig blank sage ich mal ich
0:01:04–0:01:06
weiß nicht was du jetzt schon thema.
Micz Flor
0:01:06–0:01:07
Als fühlst du es ja schon.
Florian Clauß
0:01:08–0:01:09
Fühlen kann ich da gar nichts.
Micz Flor
0:01:09–0:01:12
Also und ich fange mal
0:01:12–0:01:16
an ohne dir zu sagen worum es geht und die leute die schon dass die überschrift
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gelesen haben von dem was wir heute machen die wissen hier ums geht aber du
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weißt es noch nicht und ich möchte dann mal zitate aus einem text vorlesen laufen
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wir jetzt auf die andere seite.
Florian Clauß
0:01:30–0:01:35
Wir gehen noch ein bisschen hier an dieser seite lang und wir kreuzen aber gleich wieder eine episode.
Micz Flor
0:01:35–0:01:40
Ja ja ja ich weiß nicht mehr welche lustigerweise habe ich dann noch das bild
0:01:40–0:01:46
im kopf zwar auch spät abends aber ich weiß nicht mehr was wir Da haben wir
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Ghost in the Shell aufgenommen und die Anschluss-Episode.
Florian Clauß
0:01:50–0:01:54
Das war deine erste Folge zu Dan Sims.
Micz Flor
0:01:57–0:01:58
Ach, und dann sind wir genau um den See gelaufen.
Florian Clauß
0:01:58–0:02:02
Dann sind wir aber nicht im Hallensee, sondern im Liebnitzsee. War das Liebnitzsee?
Micz Flor
0:02:02–0:02:03
Ja, ja.
Florian Clauß
0:02:03–0:02:03
War Liebnitzsee.
Micz Flor
0:02:03–0:02:05
Ja, das war gruselig.
Florian Clauß
0:02:06–0:02:06
Gruselig.
Micz Flor
0:02:06–0:02:11
So, und jetzt geht's los. Jetzt kommt ein Zitat aus einem Büchlein.
0:02:11–0:02:12
Mehr sage ich erstmal nicht.
0:02:13–0:02:16
Und ich lese das jetzt einfach mal vor. Es ist relativ viel.
Florian Clauß
0:02:16–0:02:17
Ja, okay.
Micz Flor
0:02:17–0:02:21
Und meine Frage oder Aufforderung oder Anforderung an dich wäre jetzt,
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Anrufung an dich wäre jetzt, mal zu überlegen und frei zu assoziieren,
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worum es da gehen könnte oder was das ist, wo das herkommt.
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Also hier das kurze Zitat. Es wäre leichtsinnig von mir, meinem Leser verheimlichen
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zu wollen, dass dergleichen Überlegungen nicht nur äußerst unpopulär sind,
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sondern sich sogar in bedrohlicher Nähe jener wolkigen Phantasma bewegen,
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die das Gehirn von Zeichendeutern und Weltverbesserern beschatten.
0:02:53–0:02:59
Ich muss das Risiko auf mich nehmen und meinen mühsam erkämpften Ruf der Wahrhaftigkeit,
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der Vertrauenswürdigkeit und der wissenschaftlichen Urteilsfähigkeit aufs Spiel setzen.
0:03:07–0:03:12
Es geschieht dies, wie ich meinen Lesern versichern kann, nicht leichten Herzens.
0:03:12–0:03:17
Ich bin aufrichtig gesagt bekümmert um das Los derer, die unvorbereitet von
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den Ereignissen überrascht werden und ahnungslos deren Unfassbarkeit ausgeliefert sind.
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Seite 10, das ist noch in der Einleitung.
Florian Clauß
0:03:28–0:03:31
Okay, okay. Das ist Beltristic?
Micz Flor
0:03:32–0:03:36
Nee, das ist kein Quiz jetzt. Einfach machen. Du musst es nicht erraten,
0:03:36–0:03:38
sondern ich will einfach so, das ist eine Bestimmung.
0:03:38–0:03:41
Wie so ein Keks eben oder wie so ein Skat.
Florian Clauß
0:03:41–0:03:45
Ich will so langsam, okay, ich muss jetzt kein Rätsel, kein Quest.
Micz Flor
0:03:45–0:03:48
Was passiert in dir? Wir hatten ja auch mal über Gestalttherapie,
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Phänomenologie diese Folge.
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Einfach von innen, was von innen so jetzt in deinem Erkennen,
0:03:53–0:03:55
Hören, was passiert in dir?
0:03:55–0:03:59
Bist du eher skeptisch, bist du eher interessiert, ablehnt, hast du jetzt schon
0:03:59–0:04:02
die Schnauze voll oder möchtest du mehr wissen, stört dich meine Stimme?
Florian Clauß
0:04:04–0:04:10
Ja, ich bin jetzt schon, weil ich so ein bisschen so, ich muss jetzt erraten, was es ist.
Micz Flor
0:04:10–0:04:12
Nicht erraten, wir haben ja nur die Mitte.
Florian Clauß
0:04:12–0:04:16
Aber insofern habe ich die ganze Zeit geguckt, wie kann ich das eigentlich,
0:04:16–0:04:19
ist das jetzt Anfang 20. Jahrhundert oder ist es jetzt schon 21. Jahrhundert.
0:04:19–0:04:24
Also deswegen habe ich immer diese Quest-Fragen im Kopf gehabt.
0:04:24–0:04:35
Aber wenn du jetzt fragst, es scheint ja eine Entdeckung oder der Erzähler,
0:04:35–0:04:37
der den Leser direkt anspricht,
0:04:38–0:04:49
der hat ja quasi eine Art von Offenbarung und lässt jetzt quasi seine Leserschaft daran teilhaben.
0:04:49–0:04:51
Und man weiß es noch nicht, was es ist.
0:04:51–0:04:53
Es wird so ein Suspens gepflanzt.
Micz Flor
0:04:53–0:04:57
Also ein bisschen, wenn du sagst Offenbarung, hat das so was Geheimwissenmäßiges,
0:04:57–0:05:06
beziehungsweise was allgemein Sichtbares, was aber von ihm jetzt nochmal gezündet
0:05:06–0:05:08
werden kann, eine Stufe oder so in der Art.
Florian Clauß
0:05:08–0:05:11
Wenn du es so übersetzen willst, du weißt mehr als ich.
Micz Flor
0:05:14–0:05:18
Ja, klar, genau. Das habe ich von meinem Hintergrund deine Worte wieder weitergetrieben.
0:05:19–0:05:26
Jetzt kommt das zweite Zitat. Ich habe vier am Anfang, um die Folge zu öffnen.
0:05:28–0:05:34
Es ist schwierig, die Tragweite zeitgenössischer Ereignisse richtig einzuschätzen.
0:05:34–0:05:38
Und die Gefahr, dass das Urteil im Subjektiven befangen bleibt, ist groß.
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Ich bin mir daher des Wagnisses bewusst, wenn ich mich anschicke denen,
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die mich geduldig anhören wollen, meine Auffassung von gewissen zeitgenössischen
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Ereignissen, die mir bedeutend erscheinen, mitzuteilen.
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Es handelt sich um jene Kunde, die uns von allen Ecken der Erde erreicht,
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jenes Gerücht von runden Körpern, die unsere Tropo wie Stratosphäre durchstreifen,
0:06:04–0:06:08
genannt Saucers, Teller, Discs und UFOs.
0:06:09–0:06:11
Unidentified flying objects.
Florian Clauß
0:06:12–0:06:16
Ja, okay. So, das ist I see the chemtrails at night.
Micz Flor
0:06:18–0:06:21
Also, aber was passiert in dir, wenn du diesen...
Florian Clauß
0:06:21–0:06:28
Ja, jetzt wird es ja konkret. Jetzt wird es ja quasi so in Richtung ja, in Richtung,
0:06:31–0:06:37
Geheimwissen, was du schon gesagt hast. Das heißt, der Erzähler Der Berichter
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berichtet von einem Ereignisstrom,
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der erstmal so zeitgenössisch, also das heißt, die Ereignisse tauchen überall auf und sind global.
0:06:48–0:06:52
Das heißt, es ist nicht nur so seine Empfindung jetzt, sondern es ist ein globales
0:06:52–0:06:55
Ereignis, was er hier so konspirativ mitteilt.
Micz Flor
0:06:59–0:07:03
Und dieses Ereignis benennt er auch, da geht es um?
Florian Clauß
0:07:03–0:07:06
Ja, es geht so um fliegende Untertassen.
Micz Flor
0:07:06–0:07:08
Fliegende Untertassen, genau.
Florian Clauß
0:07:08–0:07:10
Ganz klassisch, ganz klassisch.
Micz Flor
0:07:11–0:07:14
Heute hätte man die heute zum ersten Mal, aber heute werden es wahrscheinlich fliegende CDs.
Florian Clauß
0:07:18–0:07:19
Unidentified Objects, oder? UFO.
Micz Flor
0:07:20–0:07:22
Unidentified Flying Objects.
Florian Clauß
0:07:22–0:07:25
Flying, ich habe gerade überlegt, das F kann ich nicht auflösen.
Micz Flor
0:07:28–0:07:31
Das ist aus dem buch so viel gebe ich jetzt auch noch mit
0:07:31–0:07:38
dazu das ist zum ersten mal erschienen in zürich beim bei rascher 1958 habe
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ich habe jetzt allerdings in denen ich werde die kurz also natürlich auch auf
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der webseite publischen mit seitenzahlen allerdings aus dem buch von 92 von,
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es fällt mir der Verlag nicht ein, aber das wurde dann später von Padmus aufgekauft.
0:07:55–0:08:00
Aber was ist jetzt so deine Haltung gegenüber dem Autor oder der Autorin?
0:08:03–0:08:06
Wenn du willst, wie stehst du dem gegenüber, was du bis jetzt gehört hast?
Florian Clauß
0:08:06–0:08:07
Na, skeptisch.
0:08:09–0:08:10
Was erwartest du?
0:08:12–0:08:14
Erzähl mal mir, das ist eine Sache.
Micz Flor
0:08:16–0:08:20
Wir bleiben mal die Skepsis und diese Skepsis, okay, dann frage ich gleich vorneweg
0:08:20–0:08:27
die Skepsis, deshalb, weil es hier um etwas geht, was nicht sein kann.
Florian Clauß
0:08:30–0:08:34
Was nicht sein kann? Was ist die Frage?
Micz Flor
0:08:34–0:08:38
Es geht um, was ist es, was dich so skeptisch macht? Also Skepsis bedeutet immer,
0:08:38–0:08:39
nee, das kann ja wohl nicht sein.
Florian Clauß
0:08:39–0:08:44
Das kann ja nicht sein. Es klingt so,
0:08:44–0:08:51
als ob dieser Erzähler Erfahrungen mit eben solchen außerirdischen Objekten
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gemacht hat und die mitteilen will und dass die ja weltweit auftreten.
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Das ist ja schon eigentlich eine Sache, die man mit gesunden Menschenverstand
0:09:04–0:09:06
nicht nachvollziehen kann.
Micz Flor
0:09:07–0:09:12
Okay, weiter geht's. Jetzt kommt das dritte Zitat und danach noch eins und dann
0:09:12–0:09:15
sind wir quasi mitten auf der Bühne.
Florian Clauß
0:09:15–0:09:21
Jetzt müssen wir unter die Schienen durch, über die Straße, weil sonst zweigen wir auf die anderen.
Micz Flor
0:09:21–0:09:22
Sind wir hier lang gelaufen?
Florian Clauß
0:09:22–0:09:25
Sonst müssten wir hier die Den Sims-Folge weitermachen.
Micz Flor
0:09:28–0:09:33
Fertig. Drittes Zitat. Es ist keine Anmaßung, die mich treibt.
0:09:37–0:09:41
Oh mein Gott, siehst du das? Nein, unter der Wolke. Nein, da drüben. Siehst du das?
0:09:42–0:09:46
Nein, das war nur eine S-Bahn. Ich war jetzt so gefangen schon.
0:09:46–0:09:50
Ich war schon so geprimed für meine Wahrnehmung. Ich war jetzt schon bei UFOs.
0:09:50–0:09:54
Aber es war nur eine S-Bahn. Weiter geht's. Es ist keine Anmaßung,
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die mich treibt, sondern mein ärztliches Gewissen, das mir rät,
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meine Pflicht zu erfüllen, um die wenigen, denen ich mich vernehmbar machen kann, vorzubereiten.
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Dass der Menschheit Ereignisse warten, welche dem Ende eines Äon entsprechen,
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wie wir schon aus der altägyptischen Geschichte wissen,
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sind es psychische Wandlungsphänomene, die jeweils am Ende eines platonischen
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Monats und zum Anfang des nachfolgenden auftreten.
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Es sind, wie es scheint, Veränderungen in der Konstellation der psychischen
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Dominanten, der Archetypen, der Götter, welche säkuläre Wandlungen der kollektiven
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Psyche verursachen und begleiten.
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Diese Wandlung hat innerhalb geschichtlicher Tradition angehoben und ihre Spuren hinterlassen.
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Zunächst im Übergang des Stierzeitalters zu dem des Aries,
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also wieder vom Zeitalter des Aries zu dem der Fische, dessen Anfang mit der
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Entstehung des Christentums zusammenfällt.
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Und wir nähern uns jetzt der großen Veränderung, die mit dem Eintritt des Frühlingspunktes
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in, welches Sternzeichen fällt?
Florian Clauß
0:11:13–0:11:14
Keine Ahnung.
Micz Flor
0:11:14–0:11:18
Wassermann. Aquarius. Erwartet werden darf.
0:11:20–0:11:26
Oder bei Jesus Christ Superdar. Age of Aquarius. Aquarius.
0:11:27–0:11:30
Okay, habe ich dich jetzt komplett verloren?
Florian Clauß
0:11:30–0:11:35
Ja, so ein bisschen hast du mich verloren tatsächlich. Aber gleichzeitig bekommt
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das ja dann nochmal ein mächtiges Fundament an Theorien.
0:11:41–0:11:50
Wie auch immer Theorien, die so über Zeitalter und irgendwelche Dynastien,
0:11:50–0:11:54
die da aufgezeigt werden.
Micz Flor
0:11:56–0:11:57
Du kannst dich vielleicht an den
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Film 2012 erinnern. Da war doch diese End-of-the-World-Prophezeiungssache,
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wo es auch diesen einen Film gab.
Florian Clauß
0:12:07–0:12:08
Von Emmerich.
Micz Flor
0:12:08–0:12:09
Emmerich, genau.
Florian Clauß
0:12:10–0:12:12
Wo der Countdown läuft.
Micz Flor
0:12:12–0:12:15
Genau, also diese Zeit, in der wir jetzt leben, das ist ja auch bei Jesus Christ
0:12:15–0:12:16
Superstar, Age of Aquarius,
0:12:16–0:12:22
das ist halt dieser große Umbruch und auch diese große Hoffnung von einem neuen
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Zeitalter, das sich wegbewegt von den Kriegen, von dem Kapitalismus und so weiter.
Florian Clauß
0:12:27–0:12:31
Ja, also die Äonen, dass sich das Zeitalter wechselt.
Micz Flor
0:12:31–0:12:34
Das sind wohl, also ich kenne mich da nicht so aus, da bist du ja eher als,
0:12:34–0:12:36
du bist ja Astrologe, Hobbyastro.
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Entschuldigung, Hobbyastronom, hau mich nicht. Aber trotzdem,
0:12:41–0:12:47
diese Form der Astrologie knüpft sich ja glaube ich schon auch an astronomische Beobachtungen an.
Florian Clauß
0:12:47–0:12:52
Ja, ich glaube, das sind jetzt aber nur reine Beobachtungen bzw.
0:12:55–0:12:55
Sternzeichenanalogien.
Micz Flor
0:12:56–0:13:00
Also steht ja hier, der Frühlingspunkt wandert von Sternzeichen zu Sternzeichen,
0:13:00–0:13:05
Weil über die Jahrtausende hinweg sich einfach die Konfiguration wahrscheinlich
0:13:05–0:13:10
unseres Sonnensystems ein bisschen kippt oder irgendwie sowas in der Art muss das sein.
Florian Clauß
0:13:10–0:13:16
Naja klar, es gibt ja Schwankungen und da ändern sich halt auch diese Fixsterne am Himmel.
0:13:16–0:13:22
Über tausende von Jahren ist das Sternenbild im Himmel, am Himmel etwas anders, etwas verschoben.
0:13:22–0:13:26
Aber es hat mich so ein bisschen an Winter is Coming von Game of Thrones,
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wo dann halt auch Winter nicht saisonal ist, wenn man dann halt wirklich so
0:13:29–0:13:31
über mehrere Jahre geht.
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Ja, das finde ich dann immer so eine Jahrzehnte, das finde ich ja schon auch
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eine starke Vorstellung.
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Das ist narrativ ziemlich stark.
Micz Flor
0:13:39–0:13:44
Ja, tolles Bild. Und das ist, glaube ich, auch in meinem absoluten distanzierten
0:13:44–0:13:50
Laienverständnis, so um die 2000 Jahre ist das wohl, wo immer ein solches Äon sich abwechselt.
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Deshalb war der letzte Wechsel, fällt eben zusammen mit der Zeit,
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die man jetzt so um Christi Geburt nennt,
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was natürlich jetzt dann unserem Autoren, das ist ein Mann, so viel verrate ich schon mal,
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natürlich auch klar macht, dass Religion eine Rolle spielt.
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Also er verhärtet jetzt nochmal, also er knüpft quasi dieses UFO-Thema an die
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Sterne und gleichzeitig an Jesus.
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Das macht er da drin und was er auch macht, das möchte ich jetzt nochmal,
0:14:27–0:14:32
ich glaube, weil das ist schon wichtig für das Feindheilige in diesen Gedanken,
0:14:32–0:14:34
die nachher noch so kommen, er sagt auch,
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Dieser Satz ist, glaube ich, ganz wichtig. Es sind, wie es scheint,
0:14:41–0:14:44
Veränderungen in der Konstellation der psychischen Dominanten,
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kommen der Archetypen, der Götter, welche säkulare Wandlungen der kollektiven
0:14:48–0:14:50
Psyche verursachen oder begleiten.
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So, das ist, glaube ich, so ein Dreh- und Angelpunkt für mich.
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Da drin steht erstmal der Begriff der Archetypen.
Florian Clauß
0:14:58–0:14:59
Ja.
Micz Flor
0:15:00–0:15:05
Diese Archetypen sind von diesem Menschen ein Begriff, der nach hinten raus
0:15:05–0:15:09
irgendwie so eine Öffnung hat, eben auf sowas, was wir auch eben Götter nennen.
0:15:10–0:15:14
Er nennt es die psychischen Dominanten, eben die Archetypen.
0:15:16–0:15:22
Aber so eine religiöse, was sich dann auch hinten so in was Religiöses,
0:15:22–0:15:27
in sowas Bestimmtes, in den letzten Grund irgendwie so hineinöffnet,
0:15:27–0:15:28
wo er aber gleichzeitig sagt,
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und das hat jetzt eine säkuläre Wandlung, also weg vom Religiösen,
0:15:36–0:15:37
der kollektiven Psyche.
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Also die kollektive Psyche, so was die Menschheit so vor sich hin psycht,
0:15:43–0:15:49
das hat sich gewandelt, wurde säkularisiert, eben weg von diesen Göttern,
0:15:49–0:15:52
in Anführungszeichen, ist hier auch in Anführungszeichen.
0:15:54–0:15:54
Und,
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Das ist dann der Punkt in diesem Nebensatz, der wichtig ist,
0:16:01–0:16:04
weil da knüpft dann auf einmal eben dieses UFO-Thema an.
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Also vorher gab es diese Götter, diese Archetypen, diese Mythen und er nennt
0:16:12–0:16:14
das mit den UFOs auch einen modernen Mythos.
Florian Clauß
0:16:15–0:16:19
Also es wird quasi dass das mystische
0:16:19–0:16:27
thema wird säkularisiert und verwissenschaftlich durch durch solche ufos.
Micz Flor
0:16:27–0:16:33
Ja und er sagt ja auch am anfang das ist keine anpassung sondern mein ärztliches gewissen.
Florian Clauß
0:16:33–0:16:38
Genau das hat mir auch stütze gemacht dass er als arzt spricht ja ja.
Micz Flor
0:16:38–0:16:42
Es handelt sich bei diesem Autor um jemanden, der uns schon mal begegnet ist,
0:16:42–0:16:47
mit dem ich irgendwie, den jeder namentlich kennt, aber mit dem ich mich nie
0:16:47–0:16:49
wirklich auseinandergesetzt habe und gemerkt habe, das ist jetzt irgendwie dran.
0:16:53–0:16:59
Dann habe ich mir diesen Text rausgenommen, den ich wiederum über eine Empfehlung
0:16:59–0:17:06
von Chris für eine Folge von Weird Studies, wo es auch um UFOs geht und die auch C.G.
0:17:06–0:17:08
Jung, das ist er nämlich, also Karl Gustav Jung.
Florian Clauß
0:17:09–0:17:10
Ach, das ist ja interessant.
Micz Flor
0:17:10–0:17:18
Und dieser Schweizer Arzt, der war bei der Veröffentlichung 1958,
0:17:18–0:17:22
war schon im hohen Alter geboren, 75, 1875,
0:17:22–0:17:26
also der war schon über 80, ist 61 auch gestorben.
0:17:26–0:17:31
Also wenige Jahre vor seinem Tode hat er hier einen Text über UFOs geschrieben,
0:17:31–0:17:38
hat UFOs aber auch schon seit den 40er Jahren irgendwie länger verfolgt.
0:17:38–0:17:41
Also er hat das begleitet, hat ein ganz großes Archiv von Texten gesammelt.
0:17:43–0:17:47
Und ich weiß gar nicht genau, merke ich gerade, wo ich hin will mit dieser Folge,
0:17:47–0:17:50
weil es gibt verschiedene Sachen. Das eine ist ja das Thema per se.
0:17:52–0:18:01
Ein Arzt, analytischer Psychologe und auch Psychoanalytiker beschäftigt sich mit UFOs.
0:18:01–0:18:06
So, da ist man vielleicht interessiert, wie bringt er das alles so zusammen,
0:18:06–0:18:10
dass man irgendwie dann noch einen Wissenschaftsanspruch sehen kann,
0:18:10–0:18:14
weil deine Reaktion fand ich deshalb halt wichtig, wenn man unvorbereitet diese
0:18:14–0:18:15
Texte, weil man nicht weiß, von wem das ist,
0:18:15–0:18:20
dann klingt es jetzt eher sowas wie so ein Regenbogen-Abreiß-Kalender,
0:18:20–0:18:27
wo dann wir so ein bisschen mit Teil-Diabatik versuchen, unser Sonnensystem nachzugestalten.
0:18:28–0:18:32
Aber jetzt haben wir halt irgendwie so eine Koryphäe, einen Namen,
0:18:32–0:18:39
einfach der eher sogar konservativ klingt und der kommt uns da jetzt mit diesem astrologischen,
0:18:41–0:18:45
christlichen Begriffen und
0:18:45–0:18:49
auch schmeißt seinen eigenen Begriff eben des Archetyps da so mit rein.
Florian Clauß
0:18:50–0:18:56
Ja, ich meine, wir können das Phänomen ja auch in anderen Biografien beobachten,
0:18:56–0:19:01
dass je älter berühmte Wissenschaftler oder Wissenschaftlerinnen werden,
0:19:01–0:19:09
dass die dann auch teilweise ins Esoterische abdriften und ganz komische Theorien spinnen.
0:19:09–0:19:11
Ja, also das gibt es ja häufiger.
Micz Flor
0:19:12–0:19:17
Kannst du dich noch ein bisschen erinnern, wie wir damals über Ziggy Jung gesprochen
0:19:17–0:19:17
haben? Welche Folge war das?
Florian Clauß
0:19:17–0:19:22
Ja, das kann ich tatsächlich. Das war eigentlich Podcast 33.
Micz Flor
0:19:23–0:19:25
Quatsch. Echt 33, oh Gott.
Florian Clauß
0:19:25–0:19:30
Ja, eigentlich Podcast 33. Und da haben wir über Ziggy Jung,
0:19:30–0:19:31
über die Archetypen gesprochen.
0:19:31–0:19:36
Und das verglichen mit Erich Fromm und Freud und vor allen Dingen der Einblick übers Träumen.
Micz Flor
0:19:36–0:19:42
Ja, genau. Da ging es auch um Mythen und Träume durch den Blick von Fromm,
0:19:42–0:19:44
die Neopsychoanalyse und eine
0:19:44–0:19:54
eher realitäts- und rational verankerte Blickweise auf was sind Träume,
0:19:54–0:19:57
wie können wir mit Träumen arbeiten, was ist Traumdeutung.
0:19:57–0:20:02
Und der hatte eben dann Freud Jung verglichen mit dem Ansatz,
0:20:03–0:20:06
den er in Anführungszeichen seine Schule auch ein bisschen die Gestalttherapie vertritt.
0:20:07–0:20:10
Und da fand ich interessant, da habe ich nämlich über Jung irgendwie mich gar
0:20:10–0:20:15
nicht getraut, wirklich was Eigenes zu sagen so richtig und habe dann als Zitat
0:20:15–0:20:21
da auch was erwähnt, aber das war fromm, der Jung zitiert und deutet.
Florian Clauß
0:20:21–0:20:22
Ja.
Micz Flor
0:20:22–0:20:29
Und jetzt nehme ich die Zitate selber in den Mund oder baue so ein Puzzle, eine Collage daraus.
0:20:31–0:20:39
Und da war es auch so, dass in den Träumen Fromm Jung so interpretiert und das mit Zitaten belegt,
0:20:39–0:20:50
dass Jung in den Träumen in gewisser Weise kein individuelles Geschehen sieht,
0:20:50–0:20:53
sondern als ob das so ein Portal in einer kollektiven Psyche,
0:20:53–0:20:55
in so einem Hintergrund öffnet,
0:20:56–0:21:03
was wir ja eben auch mit Penrose, mit diesem Mikrotubuli bei der einen KI-Folge,
0:21:03–0:21:05
hatte ich das glaube ich auch nochmal besprochen,
0:21:05–0:21:10
dass es halt ja auch diese Bewusstseinsansicht gibt, dass es palmpsychischerweise
0:21:10–0:21:14
das Bewusstsein ist in der Welt und wir sind jetzt komplex genug,
0:21:15–0:21:17
um damit irgendwie in Kontakt zu treten.
Florian Clauß
0:21:17–0:21:22
Ja, also ich meine mich daran zu erinnern, du hast dann auch in dem Zusammenhang,
0:21:22–0:21:26
aber ich glaube, das waren eher so Kategorien von fromm über das Träumen.
0:21:27–0:21:31
Nämlich, da ging es um, wann das Symbole ging.
0:21:31–0:21:37
Das waren doch die, es gibt allgemeine Symbole im Traum, die dann für,
0:21:38–0:21:43
die dann so allgemeingültig sind, wo dann halt dieses Prinzip der Archetypen von Jung greift.
0:21:43–0:21:46
Und dann gibt es halt individuelle Symbole.
0:21:46–0:21:50
Ja, also das heißt, jemand, der eine bestimmte Erfahrung mit was gemacht hat,
0:21:50–0:21:55
dass die Symbole dann im Traum auftauchen können.
Micz Flor
0:21:55–0:22:01
Ja, aber diese Archetypen, wenn wir das jetzt mal rausgreifen als Fortführung,
0:22:01–0:22:06
da greift nämlich jetzt dann eben dieser eine Satz jung, der, wie du gesagt hast,
0:22:07–0:22:10
wie vielleicht viele zum Ende des Lebens hin auch ein bisschen großzügiger war,
0:22:11–0:22:13
wenn er in den Himmel geguckt hat.
Florian Clauß
0:22:13–0:22:16
Der gleichzeitig... Das ist aber sehr positivistisch.
Micz Flor
0:22:16–0:22:18
Der gleichzeitig auch...
Florian Clauß
0:22:18–0:22:19
Der ein großes Herz hatte.
Micz Flor
0:22:19–0:22:24
Der gleichzeitig einfach auch viel von seinem Denken eben über diese Archetypen
0:22:24–0:22:29
auch seine Theorien formuliert hat und dann gleichzeitig irgendwie auf einmal merkt,
0:22:29–0:22:36
geboren 1975 und zwischen 1875 und dann Anfang 60er Jahre, bald war die erste
0:22:36–0:22:39
Rakete auf dem Mond gelandet.
0:22:39–0:22:42
Also es ist halt so, da viel passiert ist in diesen Jahren und der hinten raus
0:22:42–0:22:45
dann irgendwie auch nochmal sagt, sagt so, ja, diese Säkularisierung,
0:22:46–0:22:47
die jetzt so weltweit irgendwie passiert,
0:22:48–0:22:54
das kann ich mit meinem Archetypendenken, mit meinen mythologischen Sachen irgendwie in Einklang bringen.
0:22:55–0:23:01
Also dieses UFO-Phänomen passiert spät in seinem Leben und in diesem Text habe
0:23:01–0:23:04
ich so das Gefühl, dass er ein bisschen das auch nutzen kann und möchte,
0:23:06–0:23:11
um seine Theorie hinten raus nochmal auf so ein neues Fundament zu stellen und
0:23:11–0:23:14
zu sagen, Ja, und das kommt nachher noch.
0:23:15–0:23:19
Archetypen dürfen sich verändern. Aber jetzt erst mal das letzte Zitat,
0:23:20–0:23:22
bevor wir dann wirklich einsteigen und dann können wir ein bisschen,
0:23:23–0:23:28
Er hat dann eine Fußnote gemacht. Und das ist jetzt in gewisser Weise eine Brücke
0:23:28–0:23:29
zu deiner letzten Folge.
0:23:29–0:23:34
Jetzt habe ich den genauen Ausdruck vergessen, wo es um diese soziologische
0:23:34–0:23:38
Forschung am Einzelnen, in einer einzelnen Biografie, in einem einzelnen Setting ging.
0:23:38–0:23:41
Und von der man dann allerdings rauszoomt und versucht generell...
Florian Clauß
0:23:41–0:23:43
Der sozio-anthropologische Blick.
Micz Flor
0:23:43–0:23:48
Genau. Und das ist jetzt da, wo ich meinte, ach, lustig in der nächsten Folge.
Florian Clauß
0:23:48–0:23:50
Ja, da warst du so ein bisschen wuschig.
Micz Flor
0:23:50–0:23:56
Ja, genau. Und ich habe es jetzt nicht wirklich da nochmal abgeglichen,
0:23:56–0:23:58
aber du wirst vielleicht merken und vielleicht gibt es danach noch eine Folge,
0:23:58–0:24:05
wo ich diese Idee von Wissenschaft,
0:24:06–0:24:11
Empirie, Daten, Experimente, alles mal so ein bisschen angucke.
0:24:11–0:24:15
In der Fußnote in dem Text, also unten kleingedruckt, schreibt er irgendwann
0:24:15–0:24:18
mal so als saloppes Zitat über sich selbst.
0:24:19–0:24:23
Es ist ein geläufiges und durch nichts gerechtfertigtes Missverständnis bei
0:24:23–0:24:28
naturwissenschaftlichen Gebildeten, dass ich die psychischen Hintergründe als
0:24:28–0:24:30
metaphysisch verstehe.
0:24:31–0:24:36
Während umgekehrt mir die Theologen vorwerfen, dass ich die Metaphysik psychologisiere.
0:24:37–0:24:44
Beide treffen daneben. Ich bin ein Empiriker, der sich innerhalb der ihm gesetzten
0:24:44–0:24:45
erkenntnistheoretischen Grenzen hält.
0:24:46–0:24:48
Punkt. So ein kurzes Zitat.
Florian Clauß
0:24:48–0:24:52
Ja, dann wehrt er so ein bisschen seinen Kritikern, oder?
Micz Flor
0:24:53–0:24:59
Ja, also ich finde, man könnte, wenn es ein Schlawiner ist, könnte man sagen Perfide.
0:24:59–0:25:03
Ein schönes Wort, deshalb verwende ich das jetzt. Weil er so ein bisschen sagt,
0:25:03–0:25:06
naja, also die Naturwissenschaftler, die denken, ich sei Metaphysiker.
0:25:06–0:25:09
Mit der Physiker, das heißt, aber die Theologen wiederum denken,
0:25:09–0:25:15
ich sei psychologischer Wissenschaftler und beide haben nicht Recht.
0:25:16–0:25:19
Und das heißt jetzt, wo steht er? Gibt es dazwischen einen Raum?
Florian Clauß
0:25:19–0:25:23
Ja, er macht es empirisch halt auf, aber gleichzeitig als Wissenschaftler kommt
0:25:23–0:25:25
dann wieder die Evidenz rein und sagt Evident.
0:25:26–0:25:32
Also wo ist es denn Evidenz, die Empirie? Oder ist es jetzt eine singuläre Erfahrung?
Micz Flor
0:25:34–0:25:37
Und das finde ich halt eben knüpft dann gewissermaßen an, weil man dann eben
0:25:37–0:25:45
dieses, er ist als Individuum empirisch, also er erfährt und das, was er erfährt.
0:25:46–0:25:52
Er sieht eine komplette Hälfte wissenschaftlichen Arbeitens als metaphysisch.
0:25:52–0:26:00
Die andere Wissenschaft, die Religionswissenschaft, sieht es als materialistisch,
0:26:00–0:26:01
wie man es auch nennen möchte.
0:26:02–0:26:06
Und er sagt, nee, nee, beide haben nicht recht. Und dann ist die Frage, wo steht er jetzt?
0:26:07–0:26:11
Also steht er mit einem Bein hier, mit einem Bein da und keiner kann ihn wirklich
0:26:11–0:26:13
fassen? Oder gibt es dazwischen noch irgendwas?
0:26:13–0:26:17
Oder steht er an einem dritten Ort? Das sagt er ja nicht. Also er sagt so Empiriker,
0:26:17–0:26:22
aber, und das ist eben genau der Punkt, was ich meinte in der Folge,
0:26:22–0:26:26
ist, wenn das Individuum, also hier eben Jung sagt, hey, ich bin Empiriker,
0:26:26–0:26:27
ich habe es mit eigenen Augen gesehen,
0:26:28–0:26:33
das UFO oder was auch immer, dann muss es doch wohl wahr sein,
0:26:33–0:26:35
sonst hätte ich es ja nicht sehen können. Dann muss es ja auch da sein.
0:26:35–0:26:41
Und das ist halt immer das Problem, wenn man dann versucht, also ich kann auch
0:26:41–0:26:43
sagen, Wenn man versucht,
0:26:43–0:26:46
allgemeine Phänomene zu beschreiben, dann sind die vielleicht nicht unbedingt
0:26:46–0:26:50
so komplex und vielleicht sogar gar nicht so spannend.
0:26:51–0:26:55
Und wenn man ganz konkrete, individuelle, idiosynkratische Phänomene beschreibt,
0:26:55–0:26:59
wie jetzt Jung mit den Archetypen oder seinen Theorien, dann ist es vielleicht
0:26:59–0:27:00
nicht so allgemein gültig.
0:27:01–0:27:06
Aber ich finde, dass er da ganz geschickt versucht, sich irgendwie rauszuziehen
0:27:06–0:27:08
und zu sagen, ich darf das.
Florian Clauß
0:27:08–0:27:14
Ich darf das. Aber dann auch die Frage, ich meine, klar, es gibt ja wissenschaftliche
0:27:14–0:27:17
Überprüfbarkeit, je nachdem, in welchem System du dich bewegst.
0:27:17–0:27:20
In der Religionswissenschaft gibt es ja auch die Scholastik,
0:27:20–0:27:27
die dann auch eben genau in so eine Art pseudowissenschaftliche Überprüfung
0:27:27–0:27:29
von Thesen dann durchkloppt. Das ist die eine Sache.
0:27:29–0:27:37
Die andere Sache ist, natürlich in der Wissenschaft hast du halt diesen klassischen
0:27:37–0:27:43
Apparat von Prüfung, was dann eben wissenschaftliche Thesen anbelangt.
0:27:44–0:27:49
Und wenn er sagt, ich bin Empiriker, dann hat er ja noch immer einen Wahrheitsanspruch irgendwo.
0:27:50–0:27:54
Es ist die Frage, wo liegt für ihn die Wahrheit, wenn es um diese Beschreibung,
0:27:54–0:27:59
also du hast ja diesen Kontext jetzt zusammengerückt mit diesen Erscheinungen.
0:28:00–0:28:06
Also er versucht sich ja dann irgendwie selber so zu befruchten in der Annahme,
0:28:06–0:28:10
dass das, was er erfahren hat, dann irgendwo auch wahr ist.
Micz Flor
0:28:10–0:28:14
Ja, und das ist, wie gesagt, vielleicht wirklich eine eigene Folge,
0:28:14–0:28:21
die jetzt nicht heavy wird oder sowas, weil ich einfach auch das Thema total spannend finde,
0:28:21–0:28:25
jetzt aber nicht Gegenstand meiner Arbeit ist, sodass ich ja wirklich viel darüber sagen kann.
0:28:25–0:28:29
Aber ich finde, wenn wir uns daran aufhängen und dann eben auch da in der letzten
0:28:29–0:28:32
Folge da nochmal mit reinnehmen und einfach nochmal gucken, was ist eigentlich
0:28:32–0:28:33
das Konzept von Wissenschaft,
0:28:33–0:28:37
was ist das heißt Wissen, was sind Daten, was ist Empirie, was sind Experimente
0:28:37–0:28:43
und warum macht man die und warum machen manche die nicht und warum ist gerade
0:28:43–0:28:47
in der Psychologie da so ein Riesenkonflikt, weil in der Psychologie ist es wirklich zweigeteilt.
0:28:50–0:28:51
Bitte sehr,
0:28:55–0:29:00
so das war unser kapitel chapter markt dankeschön aber.
Florian Clauß
0:29:00–0:29:02
Das war jetzt nur die hinleitung zu dem thema ja.
Micz Flor
0:29:02–0:29:03
Wer aber wir sind das.
Florian Clauß
0:29:03–0:29:09
Beginnt jetzt noch so ein jetzt gehen wir ganz kurz mal mit den worten weil
0:29:09–0:29:17
wir sind jetzt hier das aber ich bin super wir laufen jetzt gerade über die avos und ist.
Micz Flor
0:29:17–0:29:18
Das schon heißt es hier schon.
Florian Clauß
0:29:18–0:29:23
Das ist da sind die ja gut du stellst natürlich die frage aber es ist hier die
0:29:23–0:29:25
avos dahin muss die tribüne diese.
Micz Flor
0:29:25–0:29:31
Straße von mir sagt manche sagen ich sei die avos die andere sagen ich sei nur eine stadt autobahn.
Florian Clauß
0:29:31–0:29:38
Leider sie liegen hier raus ist die avos und da ist auch irgendwo der.
Micz Flor
0:29:41–0:29:43
Der Bierpinsel, oder was?
Florian Clauß
0:29:43–0:29:45
Der Bierpinsel ist doch ein Stehplatz.
Micz Flor
0:29:45–0:29:52
Ja, eben. Aber wenn man von hier runterfährt...
Florian Clauß
0:29:52–0:29:53
Aber ich bin aufgeregt, als ob es die Arme wäre.
Micz Flor
0:29:54–0:29:57
Wenn man hier die Kurve nimmt, dann kommen doch irgendwann diese drei Häuser,
0:29:57–0:30:02
die auch bei der Himmel über Berlin, wo diese Kamera vorbeifährt,
0:30:03–0:30:04
als Establishing-Shot für Berlin.
Florian Clauß
0:30:05–0:30:09
Du meinst das Elektrizitätswerk?
Micz Flor
0:30:09–0:30:14
Nee, nee, das sind einfach so ganz normale Brandmauern, weißt du,
0:30:14–0:30:15
so Nachkriegsbrandmauern.
Florian Clauß
0:30:15–0:30:17
Okay, müssen wir mal raussuchen.
Micz Flor
0:30:17–0:30:21
Ja, können wir gerne machen, aber man sieht es eh nicht.
0:30:23–0:30:25
Was wir alles nicht gesehen haben, könnt ihr hier sehen.
0:30:27–0:30:30
Ich rase jetzt mal durch ein paar Sachen, weil ich möchte das nochmal ein bisschen verorten.
0:30:30–0:30:33
Im Leben von Jung haben wir das jetzt verortet, das ist so zum Ende seines,
0:30:33–0:30:38
drei Jahre vor seinem Tod. und er hat mit den UFOs irgendwie sich viel auseinandergesetzt
0:30:38–0:30:43
und sein Archetypenmodell da irgendwie mit verbunden. Da gucken wir gleich nochmal drauf.
Florian Clauß
0:30:43–0:30:48
Darf ich nochmal eine Anmerkung machen? Ich habe das jetzt wirklich so unter,
0:30:48–0:30:52
ich weiß nicht, ganz lange mal her vielleicht irgendeine Studie davon gehört.
0:30:53–0:30:58
Es gibt ja so eine vermehrte Wahrnehmung von UFOs ab einer gewissen Zeit,
0:30:59–0:31:03
was dann aber auch mit einem militärgeschichtlichen Zusammenhang steht.
0:31:03–0:31:06
Hast du dazu informationen.
Micz Flor
0:31:06–0:31:07
Das ist.
Florian Clauß
0:31:07–0:31:13
Das dann quasi ufos vermehrten wahrgenommen wurden als dann quasi so dieses
0:31:13–0:31:19
ganze diese diese angst vor dem atomschlag größer wurde da das gibt es dazu
0:31:19–0:31:21
noch kommst du darauf zu sprechen.
Micz Flor
0:31:21–0:31:25
Also da weiß jung mehr als du dich zusammen wahrscheinlich weil das richtig
0:31:25–0:31:28
recherchiert hat deshalb lese ich jetzt einfach wirklich das nächste zitat vor
0:31:28–0:31:34
Der Auftakt zu den UFOs bildeten die in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges
0:31:34–0:31:37
gemachten Beobachtungen geheimnisvoller Geschosse über Schweden,
0:31:37–0:31:41
deren Erfindung man den Russen zuschob, und die Berichte über Foo Fighters,
0:31:43–0:31:46
welche der alliierten Bomber über Deutschland begleiteten. Also Fou,
0:31:46–0:31:48
Feu, das französische für Feuer.
0:31:49–0:31:53
Darauf folgten dann die abenteuerlichen Beobachtungen von Flying Saucers in den USA.
0:31:54–0:31:58
Die Unmöglichkeit, eine irdische Basis für die UFOs zu finden und ihre physikalischen
0:31:58–0:32:03
Eigenschaften zu erklären, führte dann bald zur Vermutung eines extraterrestrischen Ursprungs.
0:32:03–0:32:06
Das ist jetzt so, wie er das zusammenfasst als ersten Schnitt.
0:32:09–0:32:13
Und gleichzeitig, das habe ich hier nicht mehr drin als Zitat oder sowas,
0:32:13–0:32:16
Aber am Ende gibt es einen Abschnitt in diesem Buch, wo er wirklich dann mal
0:32:16–0:32:22
zurückguckt in der Zeit und Erscheinungen, Empiriker, es erscheint,
0:32:23–0:32:28
also Erscheinungen, die man heute vielleicht Ufos nennen würde,
0:32:28–0:32:33
die damals allerdings gesehen wurden, natürlich nicht als Identified Flying Object,
0:32:33–0:32:38
sondern einfach als Scheiben im Himmel und sowas.
0:32:38–0:32:41
Da gibt es auch Holzschnitte aus dem Mittelalter.
0:32:41–0:32:45
Aus der Schweiz hat er, glaube ich, zwei Sachen länger auch ausgeführt,
0:32:45–0:32:51
wo jemand berichtet, wie man solche fliegenden Scheiben gesehen hat und im Himmel
0:32:51–0:32:54
so Scheiben sieht und nicht wusste, was das sein könnte.
0:32:54–0:32:56
Und dem Beobachter wurde dann, glaube ich, kurz elend und so.
0:32:56–0:32:59
Vielleicht war es nur ein Kater, auf jeden Fall hat er sie gesehen,
0:32:59–0:33:02
hat dann auch einen Holzschnitt gemacht, wo diese Bilder drin sind.
0:33:02–0:33:03
Das ist auch im Buch drin.
0:33:03–0:33:07
Das heißt, Jünger argumentiert.
0:33:10–0:33:13
Jünger, das bringst du mich jetzt auf diese Fährte, aber Jünger argumentiert
0:33:13–0:33:15
auch mit diesen alten Bildern, mit dem,
0:33:15–0:33:19
was ich eben mit der Zirkularisierung dieser Archetypen gesagt habe und dieser
0:33:19–0:33:28
Einleitung argumentiert er in einer Richtung zu sagen, Diese Archetypen können als Projektion,
0:33:28–0:33:33
also als Illusion gewisserweise,
0:33:33–0:33:35
er nennt sie auch nicht Halluzination,
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sondern er vermeidet ein Wort, ich glaube er vermeidet Halluzination,
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weil es pathologisch klingt, er nennt sie Vision.
0:33:49–0:33:54
Und er sagt in diesem Abschluss hinten,
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diese Flying Discs oder so, die gab es schon durch die Jahrhunderte immer wieder
0:34:00–0:34:05
mal und wir nennen sie jetzt und da schließt dann wahrscheinlich diese kurze.
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Einleitung, wo kommt es eigentlich her an. Wir nennen sie jetzt nur anders und
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wir aufgrund der eigenen technischen Entwicklung,
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der kulturell technischen Entwicklung, denken wir jetzt an Ufos,
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extraterrestrisches Leben, sowas, aber in Wahrheit ist es auch nichts anders
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wie das, was man im Mittelalter mal am Himmel gesehen hat und,
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was man aber damals anders,
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erklärt hat oder nicht mehr in unserer Notwendigkeit gut zu erklären einpasst,
0:34:33–0:34:34
indem man sagt, ich habe auch so ein Ufo gesehen.
0:34:34–0:34:38
Das entlastet ja auch, wenn man keine Angst haben muss, was das war.
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Wir kommen jetzt hier schon langsam ...
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Weg von der Stadt.
Florian Clauß
0:34:43–0:34:48
Ja, wir sind hier am Hainsee. Ist lange her, dass ich hier war.
Micz Flor
0:34:48–0:34:49
Ich war noch nie hier.
Florian Clauß
0:34:49–0:34:55
Das letzte Mal tatsächlich mit Chris habe ich hier eine Fahrradtour gemacht. In den 90ern. Wow.
0:34:55–0:34:58
Ich glaube, wir sind auch hier ab Baden gewesen.
Micz Flor
0:34:59–0:35:03
Ja, das war nach 89. Da war alles gut. Da hat keiner UFOs gesehen. Alles Peace.
Florian Clauß
0:35:03–0:35:09
Aber darf ich noch mal eine These zu dieser, weil das auch so ein bisschen da hakt,
0:35:10–0:35:15
in der was wir hatten, das ist jetzt so ein Eon, also ein Zeitalter zu Ende
0:35:15–0:35:19
ging, ja, und wenn man sich jetzt vorstellt,
0:35:20–0:35:25
dass aufgrund von irgendwas, aufgrund von äußeren Umständen, das heißt,
0:35:26–0:35:32
weil sich eben die Militarisierung des Luftraumes so entwickelt hat seit den
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40ern, seit dem Zweiten Weltkrieg, ja, und seit der Angst eben vor der Atombombe,
0:35:37–0:35:39
gucken immer mehr Leute hoch.
0:35:40–0:35:45
Und das Hochgucken ist ja schon an sich nicht ein gutes, also es ist ja von
0:35:45–0:35:47
der menschlichen Physiognomie, es ist ja nicht sehr gesund.
0:35:48–0:35:49
Und dann klemmst dir irgendwas ab.
0:35:50–0:35:53
Dann hast du halt irgendwie so im Auge so ein Perplex.
0:35:54–0:35:58
Und dann sind vielleicht Leute mehr hoch und vielleicht ist es immer am Ende
0:35:58–0:36:00
von so einem Zeitalter, da gucken Leute mehr in den Himmel.
0:36:00–0:36:03
Vielleicht war das dann im Mittelalter dann sowas wie der Himmel fällt uns auf
0:36:03–0:36:06
den Kopf, was wir von Asterix kennen.
0:36:06–0:36:09
Ja, deswegen haben wir hochgeguckt, haben mehr dann diese Phänomene auf einmal
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wahrgenommen, die dann aber jetzt, also nicht die Phänomene nicht wirklich da
0:36:15–0:36:18
sind, sondern sich dann eher so durch diese,
0:36:19–0:36:23
Quantifizierung, also im Sinne von, dass mehr das gemacht haben, gehäuft haben.
Micz Flor
0:36:24–0:36:28
Also da würde, wenn jetzt Jung und du auf dem Panel sitzen im Haus der Kultur
0:36:28–0:36:31
in der Welt und darüber sprechen, dann würde Jung sagen, genau so ist es.
0:36:31–0:36:34
Das ist in der Tat eine seiner Hypothesen.
Florian Clauß
0:36:34–0:36:36
Ja, ich wusste es.
Micz Flor
0:36:36–0:36:43
Und hat davor, hat er aber eben noch eine für ihn wichtige Theorie dazwischen
0:36:43–0:36:47
geschaltet, um auch diese anfängliche Skepsis vielleicht so ein bisschen zu
0:36:47–0:36:49
moderieren jetzt von dir,
0:36:49–0:36:52
also was will der mit UFOs, was soll das denn?
0:36:52–0:36:57
Er sieht nicht extraterrestrisches Leben, was auf der Erde landet in der Form,
0:36:57–0:37:02
sondern er sieht darin eben eine Vision,
0:37:03–0:37:08
die er nicht Halluzination Halluzination, Halluzination würde ja wirklich definitiv
0:37:08–0:37:13
pathologisch sein, da sehe ich was, was da gar nicht ist, sondern wenn das alle
0:37:13–0:37:16
sehen, muss es ja da sein, wenn es alle auf der Welt gleichzeitig,
0:37:16–0:37:20
es gibt ja gruppenmäßig auch solche Visionen, also da spricht er auch mehr drüber
0:37:20–0:37:26
und kommt dann zu diesem Schluss mit dem am Himmel sehen in folgendem Zitat,
0:37:26–0:37:29
aber ich muss dann immer zurück, aber vielleicht mache ich nochmal ein anderes
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Zitat später über die Herleitung der Aber jetzt erst mal das,
0:37:34–0:37:37
weil du es gerade gesagt hast. Also diese...
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Also dass man eigene innere, auch unbewusste innere Thematiken selber nicht
0:37:48–0:37:50
bewusst werden lassen kann.
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Die sind einfach zu schrecklich, zu fürchterlich. Und deshalb projiziert man
0:37:53–0:37:55
die in andere hinein, mal ganz verkürzt gesagt.
0:37:55–0:37:59
Also meine eigene Aggression ist mir so unheimlich. Ich habe immer Angst,
0:37:59–0:38:03
dass ich, wenn ich explodiere, die ganze Welt zerschlagen könnte.
0:38:04–0:38:08
Aber nicht von ungefähr sehe ich immer wieder aggressive Menschen, die auf mich zukommen.
0:38:08–0:38:15
Also das heißt, man projiziert eigene, unbewusste oder nicht verarbeitbare,
0:38:15–0:38:17
nicht aushaltbare Anteile in andere hinein.
Florian Clauß
0:38:17–0:38:21
Oder jetzt auch ganz so Sachen, mit denen man sich beschäftigt,
0:38:21–0:38:28
dass zum Beispiel als Schwangere oder als Mann, der eine Schwangere begleitet,
0:38:28–0:38:31
siehst du über Kinder wegen. Ja. Also sowas halt.
0:38:32–0:38:35
Weil vorher fällt es dir nicht auf, aber dann gibt es diese selektive Wahrnehmung,
0:38:35–0:38:40
die auf einmal geschärft ist, weil du selber davon betroffen bist.
Micz Flor
0:38:41–0:38:44
Ja, und diese selektive Wahrnehmung ist aber gerade nicht das,
0:38:44–0:38:47
was hier gemeint wird, weil es eben das Unbewusste ist. das Bewusste.
0:38:47–0:38:51
Wenn du sagst, ey, lustig, seit du schwanger bist, dich über Kinderwägen. Das ist...
Florian Clauß
0:38:52–0:38:56
Das ist zu trivial. Es ist zu wenig Metaphysik drin.
Micz Flor
0:38:57–0:39:00
Das ist... Der Kinderwagen ist ja auch real da.
0:39:03–0:39:07
Hier wäre... Mir fällt jetzt mit Kinderwägen und so kein gutes Beispiel ein,
0:39:07–0:39:12
aber es geht hier darum, dass eine Projektion... Ich lese es mal einfach vor.
0:39:12–0:39:13
Eine Projektion beim Individuum.
0:39:14–0:39:17
Jungen sagt, beim Individuum kommen derartige erscheinungen wie
0:39:17–0:39:21
abnorme überzeugung vision illusion usw ebenfalls nur
0:39:21–0:39:25
dann vor wenn es psychisch dissoziiert ist das
0:39:25–0:39:30
heißt wenn eine spaltung zwischen der bewusstseins einstellung und den dazu
0:39:30–0:39:37
entgegengesetzten inhalten des unbewussten eingetreten ist das heißt also das
0:39:37–0:39:42
unbewusste eine beispiel der aggression ist es abgespalten Das heißt,
0:39:42–0:39:44
du nimmst deine eigenen aggressiven Potenziale gar nicht da,
0:39:44–0:39:47
sondern du bist vielleicht,
0:39:47–0:39:52
was oft auch passieren kann, werden diese ganzen Wutimpulse und aggressiven
0:39:52–0:39:57
Impulse abgewehrt und du fällst in eine Depression, um die Füße stillzuhalten.
0:39:57–0:40:02
Aber die sind da und die werden dann aus dir heraus projiziert und du siehst sie in anderen.
0:40:04–0:40:10
Das heißt, wenn die Spaltung zwischen den Inhalten des Unbewussten eingetreten
0:40:10–0:40:14
ist, weil das Bewusstsein um eben diese Inhalte nicht weiß und deshalb mit einer
0:40:14–0:40:17
anscheinend ausweglosen Situation konfrontiert ist,
0:40:17–0:40:21
so können die fremdartigen Inhalte nicht direkt und bewusst integriert werden,
0:40:22–0:40:26
sondern suchen sich indirekt auszudrücken, indem sie unerwartete und zunächst
0:40:26–0:40:30
unerklärliche Meinungen, Überzeugungen, Illusionen und Visionen erzeugen.
Florian Clauß
0:40:30–0:40:39
Okay, also es gibt ein Spannungsgefälle. Eine Dissonanz, die erstmal in der
0:40:39–0:40:44
Abweichung wichtig ist, damit sich da überhaupt ein Austausch ergeben hat.
Micz Flor
0:40:44–0:40:49
Ja, oder um dann Lacan ranzuziehen, den wir ja bei Stanislav Lem schon mal bemüht
0:40:49–0:40:51
haben. Das Subjekt ist geteilt.
0:40:52–0:40:58
Also nicht das kantianische Bild vom rationalen Selbst,
0:40:58–0:41:02
das halt irgendwie selbstethische Normen aufstellen kann, die immer allgemein
0:41:02–0:41:05
gültig sein kann, sondern Lacan sagt, wir wissen seit Freud,
0:41:05–0:41:10
und das war eben Freuds Ruf, dass es dieses Unbewusste, dieses Drängende gibt,
0:41:10–0:41:13
was im Endeffekt dazu führt, wir sind geteilt.
0:41:15–0:41:23
Zizek nennt das in der Regel immer bei Filmkritik, also das ist immer dieses, beides ist wahr.
0:41:24–0:41:29
Und bei Lacan ist es auch so, dass dein Gegenüber ist gleichzeitig immer jemand,
0:41:30–0:41:35
der oder die oder ein Mensch, der dir einerseits ähnlich ist,
0:41:35–0:41:39
wenn du ihn anschaust, siehst du auch dich und der aber gleichzeitig immer auch
0:41:39–0:41:40
in Konkurrenz mit dir tritt.
0:41:40–0:41:43
Ja, diesen Ort, den dieser Mensch hat, da wo du bist, kann ich nicht sein.
0:41:44–0:41:49
Das ist auch so ein ewiger Konflikt. Und das Geteilte selbst ist halt so, dass beides immer...
0:41:50–0:41:55
Beides ist immer wahr. In der Comedy würde man auch irgendwie Jim Carrey sehen,
0:41:55–0:41:57
der sagt, ja, natürlich helfe ich dir.
0:41:58–0:42:01
Und wenn die Person sich umdrückt, dann hat sie eine Faust und macht so ein Gesicht.
0:42:01–0:42:04
Beides ist wahr. Du bist altruistisch und lieb und gut.
0:42:05–0:42:08
Und es gibt aber auch immer diese beiden Sachen, das geteilte Selbst.
Florian Clauß
0:42:08–0:42:11
Also quasi so eine Dialektik dann auch in der.
Micz Flor
0:42:12–0:42:18
Ja, eine Dialektik. Das wäre dann vielleicht eine Form, wie man Psychoanalyse beschreiben könnte.
0:42:18–0:42:24
Und den Versuch, das Unbewusste, was ja nicht gewusst ist, das ist ja per Definition nicht bewusst,
0:42:25–0:42:29
insoweit irgendwie spürbar zu machen, vielleicht über Emotionen,
0:42:29–0:42:35
vielleicht über Assoziationen, dass man beginnen kann, das in eine Form von
0:42:35–0:42:37
Dialog mit sich selbst bringen zu können.
0:42:38–0:42:43
Also lang verschüttete, vergessene, verdrängte Triebe, Impulse,
0:42:43–0:42:47
Träume, Introjekte, Sätze der Eltern, Gewalt.
Florian Clauß
0:42:47–0:42:51
Also du meinst Dialog, das ist dann halt auch auf einer Ausdrucksebene erscheint.
0:42:51–0:42:53
Sonst ist es ja quasi verborgen.
Micz Flor
0:42:54–0:42:59
Also die Idee von Freud war zu sagen, was unbewusst ist, muss bewusst gemacht werden.
Florian Clauß
0:42:59–0:42:59
Genau.
Micz Flor
0:43:02–0:43:08
Aber solange es unbewusst ist, kann es im besten Fall erraten oder erahnt werden,
0:43:09–0:43:14
aber kann deshalb trotzdem noch nicht wirklich erfahren und in Dialog treten.
0:43:14–0:43:16
Das ist dann der Prozess.
Florian Clauß
0:43:16–0:43:23
Und dann eben in dieser Bewusstwerdung, dann auch wieder, dann können ja die
0:43:23–0:43:27
schrecklichsten Vorkommnisse, können ja dann bearbeitet werden.
0:43:27–0:43:32
Also das ist, glaube ich, so dieser ärztliche Ansatz von Freud.
Micz Flor
0:43:32–0:43:37
Ja, aber wir müssen jetzt wieder zurück zu dem, weil das alles,
0:43:37–0:43:41
was du gefragt hast, ist bezogen eben auf das Klassische.
0:43:45–0:43:48
Individuum, das Innere, was da so vor sich geht. Aber wir wollen jetzt mal,
0:43:51–0:43:56
gucken, wo ich da bin im Zitat. Wir wollen jetzt ja über das Archetyp mal, dieses Große sprechen.
0:43:57–0:44:01
Ich bin jetzt einfach mal hier. Es werden ungewöhnliche Naturereignisse wie
0:44:01–0:44:05
Meteore, Kometen, Blutregen, ein Kalb mit zwei Köpfen oder sonstige Missgeburten
0:44:05–0:44:10
im Sinne drohender Ereignisse gedeutet oder es werden Zeichen am Himmel gesehen.
0:44:11–0:44:14
Das ist halt das, was er sagt. Und er sagt halt in dem Moment,
0:44:14–0:44:19
wenn kollektiv die Anspannung sehr groß ist, und da gibt es ein Zitat,
0:44:19–0:44:21
was ich nur paraphrasieren kann, das habe ich nicht rausgenommen,
0:44:22–0:44:24
aber es spricht auch explizit eben um diese Zeit.
0:44:24–0:44:31
Er spricht auch hier von A War of the Worlds, von dem Radioplay, wo war auch eine Panik.
Florian Clauß
0:44:31–0:44:31
Außenwelt.
Micz Flor
0:44:33–0:44:37
Das lief im Radio und das war gemacht in einer sehr innovativen Form,
0:44:37–0:44:40
so als ob das eine News-Dokumentation war.
Florian Clauß
0:44:40–0:44:45
Ja genau, so eine News- Nachrichten-Live-Berichterstattung.
Micz Flor
0:44:45–0:44:48
Leichte Jazzmusik. Wir unterbrechen diese Sendung für eine wichtige Durchsage.
0:44:48–0:44:52
Und dieser Formatspring, also die fünfte Wand im Radio gesprengt.
Florian Clauß
0:44:53–0:44:57
Das war ein genialer Kniff, um das Wort zu wiederholen.
Micz Flor
0:44:58–0:45:04
Und da ist es so, dass er das auch zitiert und halt irgendwie sagt,
0:45:04–0:45:08
dass es eine Bereitschaft gibt auf einer kollektiven Ebene.
0:45:08–0:45:12
Und auch, was du schon gesagt hast, das sagt er auch, Wir gucken nach oben,
0:45:12–0:45:18
die Foo Fighters, die Raketen, der Zweite Weltkrieg, atomare Bedrohung,
0:45:18–0:45:22
die Atombombe, der ganze Godzilla-Mutus und sowas.
0:45:22–0:45:25
Also da ist ja so viel entstanden und du hast recht, es kommt alles von oben.
0:45:25–0:45:27
Und er sagt, Zeichen am Himmel.
0:45:28–0:45:34
Und dann ist es nicht von ungefähr, dass mit dieser großen Angst etwas sehen zu können,
0:45:35–0:45:39
vielleicht sogar jemand, um jetzt bei so einem Game-of-Thrones-Bild wieder zu
0:45:39–0:45:44
bleiben, Also jemand, der bei der Wache nachts dann halb einschläft und dann
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nicht mehr weiß, hat sich da was bewegt oder nicht.
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Auf einmal ist da so eine, habe ich das geträumt? Aber es wäre naheliegend,
0:45:51–0:45:54
das zu träumen, weil die Bedrohung einfach den Alltag so durchdringt.
0:45:54–0:45:57
Und da sagt er genau wie du, man sieht dann diese Zeichen am Himmel.
0:45:58–0:46:02
Und das sind dann eben in unserer Zeit die UFOs.
Florian Clauß
0:46:04–0:46:10
Ja, okay. Das macht dann wieder mehr Sinn. Es wird dann wieder wissenschaftlicher.
0:46:10–0:46:14
Und es ist jetzt nicht nur eine Prophezeiung.
Micz Flor
0:46:15–0:46:20
Hier noch ein Zitat, um das nochmal abzugrenzen. Persönliche Verdrängungen und
0:46:20–0:46:24
Unbewusstheiten offenbaren sich an der nächsten Umgebung, dem Verwandten- und
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Bekanntenkreis, dem Psychotherapeut oder sowas.
0:46:27–0:46:31
Kollektive Inhalte dagegen, wie zum Beispiel religiöse, weltanschauliche und
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politisch-soziale Konflikte, erwählen sich entsprechende Projektionsträger.
0:46:37–0:46:39
Jetzt fängt er ganz hinten in der Geschichte an sozusagen.
0:46:41–0:46:44
Projektionsträger wie die Freimarer, Jesuiten, Juden, Kapitalisten,
0:46:44–0:46:46
Bolschewisten, Imperialisten und so weiter.
0:46:46–0:46:52
Also die sind dann verantwortlich. Also die Angst wird projiziert auf diese Gruppe. So.
0:46:54–0:46:59
In der Bedrohlichkeit der heurigen Weltsituation, wo man einzusehen anfängt,
0:46:59–0:47:04
dass es ums Ganze gehen könnte, greift die projektionsschaffende Fantasie über
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den Bereich irdischer Organisationen und Mächte hinaus in den Himmel.
0:47:09–0:47:14
Das heißt in den kosmischen Raum der Gestirne, wo einstmals die Schicksalsherrscher,
0:47:14–0:47:16
die Götter in dem Planeten ihren Sitz hatten.
0:47:17–0:47:21
Das ist jetzt auch spannend, ist er jetzt religiös und sagt das so oder ist
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es natürlich für ihn dann in unserer Kulturgeschichte war das der Ort der Götter?
0:47:26–0:47:29
Und jetzt ist eben genau, was du auch gesagt hast, manche hättet da auf dem
0:47:29–0:47:32
Panel wahrscheinlich beide genickt, wenn er das so sagt,
0:47:32–0:47:38
ja, ich kann jetzt nicht mehr die Nachbarn verantwortlich machen für heutzutage
0:47:38–0:47:44
Klimaerwärmung, für atomare Bedrohungen oder so, Das ist etwas,
0:47:44–0:47:53
wo es ums Ganze geht und was dann eben auch eine Bedrohung projiziert, die von außen kommt.
0:47:54–0:47:58
Das sind dann eben diese globalen Berichte von UFOs.
Florian Clauß
0:48:01–0:48:06
Ja, also sind wir da wieder so quasi übertragen gesprochen bei den Archetypen,
0:48:06–0:48:08
was dann auch eine globale Schablone ist.
Micz Flor
0:48:09–0:48:15
Ja, und die Archetypen, da habe ich auch ein paar Zitate dazu.
0:48:15–0:48:20
Wieder eine Fußnote als Zitat. Ich muss hier den Leser bitten,
0:48:20–0:48:26
dem landläufigen Missverständnis, dass diese Archetypen metaphysisch seien, nicht Raum zu geben.
0:48:27–0:48:34
Also es geht hier nicht um Metaphysik und das wiederum ganz so leicht kann man
0:48:34–0:48:38
ihn da nicht mit der Fußnote entkommen lassen, weil es gibt schon auch wohl,
0:48:38–0:48:42
aber da habe ich jetzt keine Zitate dazu, das habe ich dann nur auf Sekundär.
0:48:42–0:48:47
Er sagt halt hier diese Hintergründe sind nicht metaphysisch so.
0:48:48–0:48:51
Diese Auffassung ist eine grobe Fahrlässigkeit, die
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sich auch akademischen Geister dazu schulde kommen lassen es handelt sich vielmehr
0:48:55–0:49:00
um instinkte die nicht nur das äußerliche verhalten sondern auch die psychische
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struktur beeinflussen die psyche ist keine willkürliche fantasie sondern eine
0:49:04–0:49:09
biologische tatsache welche den lebensgesetzen unterworfen ist da.
Florian Clauß
0:49:09–0:49:17
Ist der floh und kurz vor dem café floh sehr.
Micz Flor
0:49:17–0:49:17
Schön hier.
Florian Clauß
0:49:17–0:49:22
Ja ich war auch tatsächlich bin immer nur dran vorbei gefahren aber ich bin hier nie ausgestiegen.
Micz Flor
0:49:26–0:49:30
Jetzt springen wir mal kurz wieder zurück in diese Archetypen-Sache,
0:49:30–0:49:36
da habe ich noch ein paar Sachen und zwar ist in diesem Text selbst auch noch mal ein Zitat,
0:49:36–0:49:44
in dem er auch noch mal anknüpft an diese Beobachtung, dass diese UFOs jetzt
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als dass technische außerirdische Wesen irgendwie gesehen werden,
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die scheinbar über so abgefahrene Technik verfügen, dass sie wie so ein Kolibri
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hin und her fliegen können, was so massenmäßig gar nicht möglich ist.
0:50:00–0:50:03
Motiv wäre es, was ja bei The Expanse mit dem Protomolekül auch nochmal aufkommt,
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als Eros dann halt seine Flugbahn ändert in einer Art, die man irgendwie energetisch
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in unserem oder in dem zukünftigen Raum gar nicht irgendwie erklären könnte.
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Das heißt, diese Wahrnehmungen werden technisch interpretiert oder als solche
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wahrgenommen und er sagt dann hier, die Stimme hat sich jetzt bei mir ein bisschen
0:50:28–0:50:30
verändert, weil wir gerade hier durch eine Unterführung laufen.
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Es liegt hier wohl ein Beispiel von Modifikation älterer Traditionen durch neuere
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Erkenntniszuwachs vor.
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Also eine Beeinflussung urtümlicher Verbildlichungen durch rezente Erwerbung
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des Bewusstseins, wie die in modernen Zeiten häufigen Ersetzung der Tiere und
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Monster durch Automobile und Flugzeuge in Träumen.
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Also Traumleitung, Jung, also er hat dann, an den Archetypen hält er fest.
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Und es gibt dann aber jetzt hier angedeutet schon so eine Art Übersetzung,
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wo wir auch wieder beim Register sind. Man sagt, okay, dieses Tier ist eigentlich
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ein Löwe, eigentlich Podcast.
0:51:08–0:51:14
Also wir werden die Archetypen nochmal übersetzen in neuere Einzelhandel.
Florian Clauß
0:51:14–0:51:18
Gibt es da einen Übersetzungsprozess, wo das dann auch quasi passieren kann?
Micz Flor
0:51:19–0:51:23
Ja, er muss ja, denke ich, also er ist ja in einer Zeit mit seinen Theorien
0:51:23–0:51:30
auch groß geworden. meine ich jetzt nicht als Kind, sondern eben auch als Wissenschaftler,
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in der gleichzeitig diese Archetypen immer mehr verschwanden.
0:51:33–0:51:38
Wenn man von einem Kelch spricht oder eine Rose oder eine Vase oder so,
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das sind natürlich Alltagsgegenstände, die es immer noch irgendwie gibt.
0:51:41–0:51:44
Aber er bezieht sich hier drauf, dass es ihm scheinbar öfter,
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träumen, dann von Autos geträumt werden, wo der Inhalt des Traums für ihn eigentlich,
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deutlich macht, dass es hier viel eher um eine Spinne geht oder um Löwen oder sowas.
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Also das hat er ja am Anfang auch schon gesagt, dass diese Ufos säkularisierte,
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Versionen der Götter sind Zeichen am Himmel.
0:52:05–0:52:08
Das ist denke ich die Kernthese bei ihm.
Florian Clauß
0:52:08–0:52:09
Ganz kurz.
Micz Flor
0:52:09–0:52:10
Ja.
Florian Clauß
0:52:10–0:52:14
Wir sind jetzt unter dem S-Bahnhof Grunewald durchgelaufen.
Micz Flor
0:52:14–0:52:14
Und.
Florian Clauß
0:52:14–0:52:22
Jetzt kommen wir tatsächlich unter die abos das ist die arbeit also streifen doch die aros.
Micz Flor
0:52:22–0:52:30
Rechts ist sarajevo das restaurant links ist scheune die landkneipe nicht schon
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in das bier was ist scheune das ist die landkneipe als scheune und jetzt gehen
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wir noch mal durch da unten durch unter.
Florian Clauß
0:52:39–0:52:40
Der aus durch.
Micz Flor
0:52:40–0:52:44
Unter der Arbus. Und ich werde da einfach drüber sprechen.
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Nochmal zu seinem Empiriebegriff. Also wo wir schon vorhin gesagt haben,
0:52:53–0:53:00
er scheint sich da so ein bisschen als sehr genaues Messinstrument darzustellen. Und.
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Ist ja auch offen für Dinge, die wie real wahrgenommen werden,
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obwohl sie vielleicht Projektionen sind.
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Visionen sind und ich finde diesen Teil jetzt aber nochmal ganz schön,
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weil es wieder sowas ist, wo ich denke,
0:53:25–0:53:29
besser als die anderen, weil da steht folgendes, abgesehen von Kollektivvisionen,
0:53:29–0:53:34
das sind eben diese, wo man Archetypen auf einmal projiziert, also das Archetypus,
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kollektiv Unbewusste auf gesellschaftlicher Ebene generiert die UFO-Sichtungen.
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Es gibt aber auch solche Fälle, wo eine bis mehrere Personen etwas sehen,
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das physisch nicht vorhanden ist.
0:53:48–0:53:52
So war ich einmal bei einer spiritistischen Sitzung zugegen,
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wo von den anwesenden fünf Beobachtern vier einen kleinen mondartigen Körper
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über dem Abdomen des Mediums schweben sahen und mir als dem fünften, der nichts sah,
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genau die Stelle bezeichneten, wo er zu sehen war.
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Es war ihnen schlicht und unbegreiflich, dass ich nichts dergleichen sehen konnte.
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Und gleichzeitig sagte dann 36 Seiten später, es gibt parapsychologische Erfahrungen,
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die heutzutage nicht mehr unter den Tisch gewischt werden können,
0:54:30–0:54:35
sondern bei der Beurteilung psychischer Vorgänge mit berücksichtigt werden müssen.
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Also die Parapsychologie öffnet er dann hier die Tür.
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Das ist dann eben der Bereich, in dem auch versucht wird,
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experimentelle Formen zu finden, um Phänomene, metaphysische Phänomene,
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eben parapsychologische Phänomene wiederholt auftreten lassen zu können und messen zu können.
Florian Clauß
0:54:59–0:55:02
Also da greift ja auch quasi die moderne Zauberei,
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die man dann halt auch, wo dann Massentäuschungen passieren können,
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in dem das Publikum dann auch mit bestimmten Begriffen aufgeladen wird und auf
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einmal dann bestimmte Sachen wahrnehmen kann.
0:55:17–0:55:20
So, jetzt betreten wir den Grunewald.
0:55:20–0:55:23
Jetzt sind wir tatsächlich im Grunewald.
Micz Flor
0:55:24–0:55:25
Darf ich meine Angel schon auspacken?
Florian Clauß
0:55:25–0:55:28
Nee, wir müssen ja erst mal das Zelt aufbauen.
Micz Flor
0:55:29–0:55:35
Weil wir machen eine Seance heute. Wir wollen Dinge über unseren Abdomen sehen.
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Eine Sache möchte ich auf alle Fälle noch machen. Ich komme so ein bisschen
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zum Ende und du merkst, ich habe jetzt nicht ein großes Fazit.
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Vielleicht fällt mir gleich noch was ein, wenn ich es selber mal zusammenfasse,
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weil ich auch unklar in diese Folge gegangen bin mit vielen Zitaten und nicht
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genau wusste, wie sich das dann alles im Gespräch mit dir zu einem Gewebe des
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Wissens vereint. Das wissen wir nicht.
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Wenn ich mit jemand anders gesprochen hätte und so unklar bin,
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dann wäre vielleicht was ganz anderes entstanden.
Florian Clauß
0:56:05–0:56:08
Ja, aber da kamen ja schon ein paar Erkenntnisse raus.
Micz Flor
0:56:08–0:56:12
Ja, für mich auch Klarheiten wie dieser Archetyp. Da muss ich dann nachher nochmal
0:56:12–0:56:14
sagen, wo ich weiterwischen werde.
Florian Clauß
0:56:15–0:56:17
Du wolltest jetzt nochmal in die Archetypen rein?
Micz Flor
0:56:17–0:56:20
Nein, ich meine jetzt was anderes. Wir machen dann die Archetypen jetzt nur
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ganz kurz noch als kleines Zwischenkapitel. Einfach nochmal historische Einbettung.
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Wir sind in den 50er Jahren.
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Und ich fand es einfach nochmal irre, das Zitat, das ich jetzt vorlese,
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ist aus dem gleichen Text.
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Vieles davon könnte man heute einfach noch so stehen lassen.
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Vieles davon war vielleicht vor 200 Jahren auch schon denkbar.
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Und vor 400 Jahren gab es auch schon Holzschnitte mit Discs in the Sky.
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Aber das jetzt zeigt nochmal, wie wenig Bilder man von dem Universum hatte.
0:56:49–0:56:53
Er schreibt hier nochmal, die neueren atomischen Explosionen auf der Erde,
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so wird vermutet, das ist eine Theorie über die Flying Discs.
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Hätten die Aufmerksamkeit dieser so viel weiter fortgeschrittenen Mars- oder
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Venusbewohner erregt und Besorgnisse hinsichtlich möglicher Kettenreaktion und
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der damit verbundenen Zerstörung der Erde wachgerufen.
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Da eine derartige Möglichkeit auch eine katastrophale Bedrohung unserer Nachbarplaneten bedeuten würde,
0:57:18–0:57:22
so sähen sich deren Bewohner veranlasst, die Entwicklung der Dinge auf der Erde
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sorgfältig zu beobachten, in voller Erkenntnis der ungeheuren Gefahr,
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welche unsere Nuklearversuche verursachen könnten.
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Das fand ich nochmal so ein tolles Bild. Also die Venus und der Mars waren in
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den 50er Jahren immer noch potenziell bewohnt.
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Ich weiß nicht, da weißt du vielleicht mehr, was für Bilder man da schon machen
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konnte oder nicht machen konnte, aber das fand ich schon nochmal irre,
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um das einfach so ein bisschen nochmal da zu verorten.
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Das ist die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
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Die Atombomben, zwei sind schon im Krieg losgegangen.
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Die Welt ist im kalten Krieg.
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Jung sieht, dass das Kollektiv Unbewusste einfach so dermaßen abgespalten ist
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von dem Versuch der Menschheit, den Alltag irgendwie friedlich zu gestalten,
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dass man auf einmal die Projektion des Kollektiv Unbewussten als Kollektivvision
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im Himmel als UFOs irgendwie sehen kann.
0:58:20–0:58:24
Und gleichzeitig war das in einer zeit in der man noch so wenig wusste wie du
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mal gesagt das von der tiefsee weiß man es heute immer noch nicht aber damals
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wusste man scheinbar nicht genug über venus und mars und wirklich im allgemeinen
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diskurs ausschließen zu können ja.
Florian Clauß
0:58:33–0:58:39
Gut das ist schon sehr grenzwertig wie erinnert das so ein bisschen an oppenheimer
0:58:39–0:58:44
an diesem schlüsselmoment dass eben mit der Zündung der Atombombe doch ein ganz
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geringer Prozentteil nicht ausgeschlossen werden kann,
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dass sich die komplette Atmosphäre dann in Luft auflöst.
Micz Flor
0:58:55–0:58:57
Aber du wolltest zu den Archetypen...
Florian Clauß
0:58:57–0:59:02
Ich wollte auch zu den Archetypen was sagen. Und ich meine, das hätten wir auch
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in dieser einen Folge besprochen, Nämlich, dass ja die Archetypen mehr oder
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weniger eine statische Konstante sind,
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irgendwo in diesem instinktiven Bereich eingepfremd, gelötet.
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Gleichzeitig gibt es ja auch so kulturelle Bedingungen oder beziehungsweise
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geografische Bedingungen.
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Das war, glaube ich, das Beispiel, was gebracht wurde, dass jetzt im Norden
0:59:28–0:59:32
die Sonne immer sehr positiv besetzt ist, weil die Sonne natürlich dann irgendwann
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die Ernte bringt und den Frühling einleitet und so weiter.
0:59:37–0:59:42
Während dann in sehr heißen Regionen die Sonne eben nicht ganz so positiv,
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weil es eben Dürre und Durst und Katastrophen auslösen kann.
0:59:50–0:59:56
Das ist ja nochmal so. Und das ist aber auch so, wenn man jetzt die Archetypen betrachtet,
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ob dann auch solche Abweichungen da irgendwo mit feststellbar sind.
Micz Flor
1:00:03–1:00:07
Ja, also bei dem Text, den ich jetzt gelesen habe, hat Jung versucht,
1:00:08–1:00:15
auf zwei Arten diese Archetypen, also diese UFOs und diese Archetypen zu harmonisieren.
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Er hat ja eben gesagt, das ist die Säkularisierung.
1:00:18–1:00:22
Und deshalb sieht man da wohl früher Götter und Scheiben und was weiß ich was.
1:00:22–1:00:26
Oder Wägen, die am Himmel lang fliegen oder so. Da sieht man jetzt auf einmal
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UFOs, die sind technisch.
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Determiniert, was ihm auch in Träumen scheint. Es gibt auch einen ganzen Abschnitt
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da, wo UFO-Träume, wo er auch betont, dass die Leute noch nie was von UFOs gehört
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hatten, dass sie einen Traum hatten.
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Was ich auch wieder lustig finde, dass er es nochmal so betonen muss,
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weil das dann seiner Hypothese auch ein bisschen besser passt.
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Aber diese Archetypen beschreibt er eben als diese runden Dinge.
1:00:50–1:00:56
Das ist eben auch die Einigkeit, das Mandala, das Yin-Yang, also ein globales Bild.
1:00:56–1:01:00
Diese Discs sind ja rund. Es gibt sicherlich auch die Zigarrenförmigen.
1:01:00–1:01:04
Das hat dann vielleicht was Falsches, aber hauptsächlich geht es halt um diese
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Bilder, die halt in allen Religionen, in allen Kulturen, wo man die Sonne drin sehen könnte.
1:01:14–1:01:17
Also das Runde, das hebt dann nochmal richtig hervor.
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Einfach um das Gegenteil von dem zu sagen, was du gerade sagst,
1:01:21–1:01:26
Nämlich, wir sehen da auch wieder nur Mandalas, wie vor 3000 Jahren.
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Wir sehen da auch wieder nur Yin-Yang, wie vor 5000 Jahren. Wir sehen da auch
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wieder, also das ist einfach für ihn...
Florian Clauß
1:01:33–1:01:36
Es ist noch ein Abstraktionslevel drüber, oder was?
Micz Flor
1:01:36–1:01:41
Ja, wir nennen es UFOs und es erscheint uns ganz neu, es ist eine neue Bedrohung.
1:01:41–1:01:44
Aber er sieht da, und in gewisser Weise ist mir das sympathisch,
1:01:44–1:01:46
weil diese Idee, Jedes halt, haben wir auch schon mal darüber gesprochen,
1:01:47–1:01:51
dass genau jetzt hier welche ankommen.
1:01:53–1:01:58
Und das, also, ja, also entweder sind die immer und überall hier und deshalb
1:01:58–1:02:01
ist es natürlich, dass wir welche sehen oder es ist wirklich was Besonderes.
1:02:01–1:02:06
Dann wäre es schon ein wahnsinnig kosmischer Zufall, dass wir jetzt gerade welche davon sehen würden.
1:02:07–1:02:11
Aber er sagt, das ist eben diese kollektive Projektion in den Himmel,
1:02:11–1:02:14
wo früher hat man da Götter gesehen, jetzt sieht man da UFOs.
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Aber es geht um das Gleiche, es geht um kollektive Vision vor dem Hintergrund einer,
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globalen Bedrohung durch einen atomaren Krieg.
Florian Clauß
1:02:23–1:02:26
Ja, gut. Und die ist halt rund, ne?
Micz Flor
1:02:27–1:02:34
Ja, ne, rund ist eben, das kollektiv Unbewusste wird falsch gesehen.
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Das ist, vielleicht kann man es so sagen. Okay.
1:02:37–1:02:42
Oder es wird immer als das gesehen, was gerade in der Kultur vorherrscht.
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Und jetzt sehen wir halt UFOs, wo wir vielleicht früher... Ja, verstehe.
Florian Clauß
1:02:45–1:02:49
Aber es ist eigentlich so, die Projektionsfläche ist rund Und deswegen guckt
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er dann halt noch eine Ebene höher und sieht halt einen Kreis.
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Und damit ist er so weg von diesen ganzen Boundaries, die dann kulturell oder
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zeitlich da reingelesen werden können.
Micz Flor
1:03:00–1:03:03
Genau, und dann ist es eben wieder so ein bisschen nur, wie du gesagt hast,
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das ist halt was Menschliches, was Kollektives und doch Menschliches.
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Jetzt gerade aufgrund der Bedrohung, wenn wir Zeichen im Himmel sehen,
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dann sehen wir extraterrestrisches Leben, die ja auch wieder das gespaltene
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Selbst. Sie sind ja beides.
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Sie sind ja auch Glücksbringer. Sie sind ja auch Hoffnungsträger.
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Wenn wir diese Technik hätten, dann wären alle Energieprobleme gelöst.
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Und gleichzeitig aber auch bedrohlich.
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Mein Gott, die wollen uns bestimmt überfallen und alle erschießen.
1:03:28–1:03:34
Also das gespaltene Selbst, was wir da hinein projizieren, ist ja auch wieder telling.
1:03:34–1:03:38
Also wir sehen auch wieder beide menschlichen Seiten in unserer Kollektivvision.
Florian Clauß
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Und wir kennen die Kosmos-Ozeanologie,
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so hieß das doch bei Drei Sonnen.
Micz Flor
1:03:46–1:03:47
Ah, okay.
Florian Clauß
1:03:47–1:03:48
Das hieß das so, oder?
Micz Flor
1:03:48–1:03:53
Ja. Ach doch, genau, das war das mit dem dunklen Wald, ne?
Florian Clauß
1:03:53–1:03:53
Der dunkle Wald.
Micz Flor
1:03:58–1:04:05
Ich möchte abschließend noch eine Sache vorlesen. Ich scrolle hier hin und her und finde es nicht.
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Das ist ein bisschen längerer Text, aber der scheint mir nochmal wichtig.
1:04:09–1:04:13
Also es geht jetzt dann, wir sind jetzt ja, man versucht so ein bisschen eben
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aus diesem Anfänglichen mit den Äonen und sowas. Das ist ja auch jung, das hat er ja gesagt.
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Es geht ja schon eben um diese Jahrtausende und da sind wir jetzt wieder an so einer Schwelle.
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Und dann kommt dieser Mittelteil, in dem es dann ein bisschen darum geht,
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das wieder einzufangen und sagen, es geht hier um
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empirisch beobachtbare psychologische phänomene
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unter großer psychischer last
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werden abgespaltene verdrängte dinge
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hinaus projiziert und die sehen wir dann und nach jungen geht das halt nicht
1:04:41–1:04:46
nur individuen so sondern auch im kollektiv das sind die archetypen für diese
1:04:46–1:04:50
archetypen fußnote gibt es wohl auch texte muss ich mal suchen kommt vielleicht
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mal später in den jungen sehr wohl sagt dass die archetypen er so eine eine
1:04:55–1:04:56
Art kosmisches Gewebe sind,
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was vom Menschen unabhängig ist.
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Aber das ist dann sozusagen wahrscheinlich nochmal vor der Evolution im Menschlichen.
1:05:05–1:05:06
Das ist dann wahrscheinlich eher diese.
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Mikrotubuli-Idee von dem Palmpsychischen. Aber jetzt abschließend nochmal zurück
1:05:15–1:05:16
in die Speculative Fiction.
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Hier Science Fiction aus den 50er Jahren von C.G. Jung.
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Es erscheint ein rundes, metallenes Gebilde, das als fliegende Spinne charakterisiert wird.
1:05:25–1:05:28
Das ist in einem bestimmten Kapitel da drin.
1:05:29–1:05:35
Dieser Beschreibung entspricht das UFO, was die Bezeichnung als Spinne betrifft.
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So ist es an die Hypothese zu erinnern, dass die UFOs eine Art von Insekten
1:05:40–1:05:46
seien, die von einem anderen Planeten stammen und ein metallisch glänzendes Gehäuse besitzen.
1:05:46–1:05:52
Eine Analogie dazu wäre die ebenfalls metallisch aussehenden Schittinpanzer unserer Käfer.
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Jedes UFO sei ein einzelnes Tier, das ist ein Traum einer Patientin.
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Bei der Lektüre der zahlreichen Berichte ist, wie ich gestehen muss,
1:06:02–1:06:05
mir selber auch der Gedanke gekommen, das spricht ja über sich,
1:06:05–1:06:12
dass das eigentümliche Verhalten der UFOs am ehesten an das gewisse Insekten erinnere.
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Und wenn man schon über eine solche Annahme spekulieren will,
1:06:15–1:06:20
also er verleitet uns darüber zu spekulieren, spekulieren.
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So besteht die Möglichkeit, dass unter entsprechenden Lebensbedingungen die
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Natur auch imstande wäre, ihr,
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in Anführungszeichen, Wissen noch in anderer Richtung als derjenigen der physiologischen
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Lichterzeugung und dergleichen mehr zu betätigen, zum Beispiel in,
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Antigravitation.
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Unsere technische Fantasie hinkt ja sowieso öfters derjenigen der Natur Alle
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Dinge unserer Erfahrung unterliegen der Gravitation, bis auf die eine große Ausnahme, die Psyche.
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Sie ist sogar die Erfahrung der Gewichtslosigkeit selber.
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Das psychische Objekt und die Gravitation sind unseres Wissens inkonsumerabel.
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Sie scheinen prinzipiell verschieden zu sein. Die Psyche repräsentiert den einzigen
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uns bekannten Gegensatz zur Gravitation. Das ist wiederum auch philosophisch.
1:07:16–1:07:17
Das ist ja wirklich ein Thema.
1:07:17–1:07:21
Wo ist die Verschränkung eben zwischen das Körper-Geist-Dilemma?
1:07:22–1:07:23
Wie hängen die Dinge miteinander zusammen?
1:07:24–1:07:27
Wie kann etwas Nichträumliches das Räumliche berühren?
1:07:33–1:07:38
Die Psyche repräsentiert den einzigen uns bekannten Gegensatz der Gravitation.
1:07:38–1:07:41
Sie ist eine Antigravitation im eigentlichen Sinn des Wortes.
1:07:41–1:07:46
Wir können zur Bestätigung dieser Überlegung auch die Erfahrung der Parapsychologie
1:07:46–1:07:52
heranziehen, wie zum Beispiel das Schweben, also Levitation, und andere.
1:07:52–1:07:59
Zeit- und Raumrelativierende psychische Phänomene, die nur von den Unwissenden geleugnet werden.
1:08:01–1:08:04
Da sind wir wirklich noch im Cypher der 50er Jahre.
1:08:04–1:08:10
Also diese Idee, dass man aus der Natur die Antikravitation erwarten darf.
1:08:10–1:08:17
Natürlich haben wir auch darüber gesprochen, wie die Quantenphysik bei Photosynthese
1:08:17–1:08:21
dafür sorgt, dass über 99% des Lichts in Energie umgewandelt werden können.
1:08:21–1:08:27
Das gibt da schon fantastisch anmutende Möglichkeiten in einer Physik,
1:08:27–1:08:28
die ich überhaupt nicht kapiere.
1:08:29–1:08:32
Und trotzdem liest sich das dann ein bisschen so wie 50er Jahre.
1:08:32–1:08:35
Also Insekten von einem anderen Stern, die die Antigravitation erfunden haben.
1:08:38–1:08:43
Das wäre jetzt das letzte Zitat und ich danke dir Flo,
1:08:43–1:08:49
dieses beim Laufen reden und laufend reden ist jetzt wirklich im Gespräch mit
1:08:49–1:08:55
dir, sind so neue Gedanken und auch ein besseres Verständnis für mich,
1:08:55–1:08:57
für dieses Konzept von Archetypen gekommen.
1:08:57–1:09:06
So, das kam so im Dialog, was ja auch Learning by Teaching in gewisser Weise,
1:09:06–1:09:07
nicht, dass ich dir etwas beibringe,
1:09:07–1:09:11
aber die Idee, dass wenn man Dinge formulieren muss und sie dann hinterfragt
1:09:11–1:09:14
werden, entsteht natürlich dann auch immer eine andere Form von Wissen.
1:09:14–1:09:19
Etwas erklären zu müssen, ist etwas anderes, als etwas intuitiv erfasst zu haben.
1:09:20–1:09:21
Und das fand ich jetzt schon ganz spannend.
Florian Clauß
1:09:22–1:09:24
Ich freue mich, dein Schmierzettel zu sein.
Micz Flor
1:09:24–1:09:25
Nein, du bist nicht mein Schmierzettel.
Florian Clauß
1:09:26–1:09:31
Dein Draft. Nein, du bist mein spiritueller Lehrer.
Micz Flor
1:09:32–1:09:35
Ich komme jeden Tag an mit einem Schmierzack. Guck mal, Chef,
1:09:35–1:09:39
was ich gefunden habe. Und du sagst, gibt es schon.
Florian Clauß
1:09:40–1:09:46
Ich freue mich. Ich fand es total spannend. Danke auch für deine Geschichte.
1:09:48–1:09:53
Für deine Narration, deine Erzählung. Das Ganze könnt ihr...
1:09:53–1:10:01
Ich finde auch den Weg, den wir gegangen sind, Und es hat auch für mich viele Archetypen gerüttelt.
1:10:01–1:10:04
Weil irgendwie dachte ich die ganze Zeit, hier war ich schon mal.
1:10:04–1:10:06
Aber ich bin hier in die Land gegangen.
1:10:06–1:10:12
Und irgendwie kommen dann wieder so Erinnerungen raus, die aber nie da waren. Ja, das ist komisch.
Micz Flor
1:10:12–1:10:16
Kann man, aber das nehme ich auch nochmal auf. Weil das ging mir auch so aus,
1:10:16–1:10:17
wie beim Halensee hieß der, wo wir ankamen.
Florian Clauß
1:10:17–1:10:18
Halensee, ja.
Micz Flor
1:10:18–1:10:23
Der war natürlich landschaftsarchitektonisch und architektonisch mit den Villen,
1:10:23–1:10:27
mehrstöckige Häuser und so eine Bucht und sowas alles angelegt.
1:10:27–1:10:29
Aber es macht ja was mit einem.
1:10:30–1:10:34
Und auch das, was du sagst jetzt, wir sind hier, es wird langsam dunkel.
1:10:34–1:10:37
Wir sind mit dem Waldlaufen immer tiefer in den Wald, die Stadt wird immer leiser.
1:10:38–1:10:43
Wir sind auf so einem breiten Weg, rechts und links sind Kiefern,
1:10:44–1:10:45
die in den Himmel steigen.
1:10:46–1:10:47
Das macht ja auch was mit einem.
1:10:47–1:10:52
Da kommen schon auch Kindheitsgefühle hoch. Man geht so am Ende des Tages vom
1:10:52–1:10:55
Meer weg zurück zum Campingplatz.
Florian Clauß
1:10:55–1:10:59
Ja, genau, so dieser typische ostdeutsche Seeweg,
1:10:59–1:11:11
mit dem Geruch vom See auf der Haut und dann von den Kiefern. Das ist so klassisch.
1:11:12–1:11:17
Das sind auch so Bilder, die dann halt bleiben. Ja und vor allen Dingen,
1:11:17–1:11:23
ich bin hier am Grunewald schon öfters mal im Jahr, fahre ich halt Rad hier,
1:11:23–1:11:27
diese Havelchaussee, klassische Rennradstrecke.
1:11:27–1:11:30
Und jetzt aber so mitten durch zu gehen, ist für mich auch neu.
Micz Flor
1:11:31–1:11:34
Und ich bin auch froh, dass ich mit dir gehe und du GPS hast.
1:11:34–1:11:39
Ich müsste jetzt noch, sobald ich die Autos nicht mehr höre, hätte ich ein Problem.
1:11:40–1:11:41
Jetzt weiß ich noch, wo ich hinmüsste.
Florian Clauß
1:11:42–1:11:49
Ja, wenn ihr sehen wollt, wo wir langgelaufen sind, dann guckt auf eigentlich-podcast.de
1:11:49–1:11:55
Das ist die Episode 63 gewesen. Ja, 63.
1:11:56–1:12:06
Auch Mitch wird einige Infos links und Text wahrscheinlich auch ein bisschen ablegen auf der Seite,
1:12:06–1:12:10
guckt euch das an wenn euch das Thema interessiert und guckt euch an,
1:12:10–1:12:11
wo wir langgelaufen sind,
1:12:11–1:12:17
ist auf jeden Fall mal so ein Wochenendausflugswert hier gibt es viele Biergärten
1:12:17–1:12:18
die man dann besuchen kann,
1:12:19–1:12:26
ja, so viel von uns das war eigentlich Podcast mit Mitch und Flo vielen Dank und,
1:12:30–1:12:31
Ja.
Micz Flor
1:12:33–1:12:34
Jetzt habe ich den Abschlag.
Florian Clauß
1:12:35–1:12:36
Jetzt hast du es verkackt.
Micz Flor
1:12:36–1:12:37
Macht's gut.
Florian Clauß
1:12:37–1:12:37
Tschüss.

Mehr

Wir sprechen über KI-getriebene Transformation in der Filmindustrie und potenzielle Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Kreativität und Machtstrukturen.

Wir starten unsere Episode an der Schönhauser Allee und Micz kommt gleich auf die neurologische Verschränkung vom Gesagtem/Gehörtem mit dem gelaufenen Weg zu sprechen – eine unserer Gründungsintentionen von "Eigentlich Podcast". Flo bestätigt, dass er beim Abstieg im Geröllfeld noch die Stimme von Joscha Bach gehört hat, als er vor zwei Wochen über die Birkkarspitze im Karwendel gelaufen ist. Und warum? Micz und Flo sind die Strecke 2018 gelaufen und haben dabei die Episode 42 des Podcasts "Alternativlos" gehört. Diese Strecke hat sich so sehr neurologisch eingebrannt, dass sie als Referenzstrecke für den Eigentlich Podcast gilt. Flo ergänzt noch zu seiner letzten Episode "EGL060 The Zone of Interest", dass der Regisseur Jonathan Glazer das Ehepaar Höß aus der Perspektive eines sozio-anthropologischen Blicks inszeniert hat. Das heißt, die Personen Höß werden in einen höchst individuellen Raum entwickelt und Glazer nähert sich mit diesem Winkel der Geschichte an, ohne die andere Seite der Mauer des Konzentrationslagers zu zeigen, hinter der ein gesichtsloses, kollektives Morden passiert. Aus einer qualitativen Beobachtung einer Situation können allgemeine Rückschlüsse gezogen werden, um die Anfälligkeit unserer heutigen Gesellschaft zu demonstrieren. Flo war noch mal wichtig zu betonen, was für ein Kunstwerk Glazer mit "The Zone of Interest" geschaffen hat, bevor er zum eigentlichen Thema übergeht: "Wie in der Filmwirtschaft in Zukunft generative KI zum Einsatz kommt." Anlass war der Geburtstag eines Freundes, auf dem sich Flo mit einem Bekannten aus der Filmwirtschaft unterhalten hat. Viele Kolleg:innnen in seinem Gewerk als Beleuchter machen sich Gedanken über die Zukunft in der Filmwirtschaft. Und das zu Recht, wie die kürzlich erschienene Studie "KI-Nutzung in der Filmwirtschaft" der Hochschule Macromedia aus qualitativen Befragungen zum Schluss kommt. Darüber sprechen wir und auch über die Potenziale des Einsatzes von KI für den Independent-Film oder das Theater.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:08
Okay okay meine damen und herren es geht los und zwar haben wir es heute hier
0:00:08–0:00:14
versammelt für die folge 62 die flo vorbereitet hat ich weiß nicht was er vorbereitet
0:00:14–0:00:19
hat und die nächste folge die ich mache da weiß er nicht und ich habe sie noch nicht verraten.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:23
Ja ich vorbereiten die die du gemacht haben wirst muss man nur.
Micz Flor
0:00:23–0:00:28
Die ich vorbereitet haben werde und die wir zusammen dann gemacht haben werden tun.
Florian Clauß
0:00:28–0:00:29
Sein wir hätten.
Micz Flor
0:00:29–0:00:32
Haben können wir sind eigentlich
0:00:32–0:00:37
podcast also wo es immer um das eigentliche hinter irgendwelchen themen geht
0:00:37–0:00:44
und unser motto ist beim laufen reden und laufend reden weil wir das irgendwann
0:00:44–0:00:47
beim wandern entdeckt haben das ist die schönsten gedanken kamen und dann kam
0:00:47–0:00:52
corona und wir haben einfach mal so aufgenommen nachdem corona schon
0:00:52–0:00:56
vorbei war und gedacht ja und probiert mit dem trailer der ist auch immer noch
0:00:56–0:01:00
in unseren top ten glaube ich der trailer und dann gemerkt das.
Florian Clauß
0:01:00–0:01:00
Könnte ein download.
Micz Flor
0:01:00–0:01:05
Könnte passen jetzt sind wir fast zwei jahre schon dabei sind.
Florian Clauß
0:01:05–0:01:06
Über zwei jahre.
Micz Flor
0:01:06–0:01:10
Ja und laufen wie die frau gerade sagt wir werden das üben wir haben jetzt viel
0:01:10–0:01:15
geübt und ich übergebe jetzt gleich und ihr könnt dann unter eigentlich-podcast.de
0:01:15–0:01:20
nachschauen wo wir wir sind am annehmen platz gerade oben Kopenhagener Straße in Berlin.
0:01:21–0:01:25
Die Tracks nehmen wir auf. Hast du das Ding an?
Florian Clauß
0:01:25–0:01:26
Ich habe das Ding an, ja.
Micz Flor
0:01:27–0:01:29
Die kann man dann auf der Karte sehen, wo wir langgelaufen sind.
0:01:30–0:01:33
Es gibt, vielleicht machen wir irgendwann auch mal eine Folge dazu,
0:01:33–0:01:40
es gibt auch eine neurowissenschaftliche Grundlage, so einen Hintergrund über das Laufen, das Lernen,
0:01:40–0:01:42
das Bewegen im Raum.
0:01:43–0:01:47
Irgendwann können wir vielleicht Aber jetzt bin ich gespannt,
0:01:47–0:01:54
übergebe an Flo, der das Aufnahmegerät hat, den Rucksack hat, GPS am Arm.
Florian Clauß
0:01:56–0:02:00
Und hallo und auch von mir herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast.
0:02:02–0:02:08
Und Mitch hat eben schon erwähnt, wir haben uns gefunden in diesem Format zur Corona-Zeit.
0:02:08–0:02:10
Aber wir haben uns auch ein bisschen früher gefunden.
0:02:10–0:02:16
Nämlich das war bei einer Wanderung im Karwendelgebirge auf die Birka-Spitze.
Micz Flor
0:02:16–0:02:17
Birka-Spitze.
Florian Clauß
0:02:17–0:02:22
Birka-Spitze. und da haben wir bei dem 10.
0:02:22–0:02:30
Aufstieg alternativlos Folge 42 gehört, was uns das Geröllfeld etwas versüßt hat.
0:02:30–0:02:34
Warum ich darauf komme? Weil ich nämlich letzte Woche auch, genau heute vor
0:02:34–0:02:37
einer Woche, auf der Birka-Spitze war.
Micz Flor
0:02:37–0:02:37
Birka-Spitze.
Florian Clauß
0:02:39–0:02:45
Birka-Spitze, aber es ist eine R da, vor dem Doppel-K. B-I-R Doppel-K-A-R.
Micz Flor
0:02:45–0:02:45
Wirklich?
Florian Clauß
0:02:46–0:02:46
Ja.
Micz Flor
0:02:46–0:02:50
Okay, dann nehme ich das zurück. Ich habe es nämlich immer falsch ausgesprochen.
Florian Clauß
0:02:50–0:02:52
Okay, dann ich muss nochmal nachschauen. Ich will mich jetzt nicht festlegen.
0:02:53–0:02:55
Ich muss nochmal mit meinem Anwalt sprechen.
0:02:55–0:02:59
Mit einem Rechtschreiberanwalt. Den frequentiere ich gerne.
0:02:59–0:03:02
Mit meinen Töchtern zusammen sind wir dann in die andere Richtung gelaufen,
0:03:02–0:03:05
das Geröllfeld runter, was wesentlich weniger anstrengend war.
0:03:05–0:03:09
Aber tatsächlich, was du gerade gesagt hast, diese neurologische Verknüpfung
0:03:09–0:03:13
von Ort und Gesagten und Gedachten und so weiter, ist passiert.
Micz Flor
0:03:14–0:03:17
Du hattest natürlich Recht, wie so oft. Flor hat meistens Recht, wenn ich widerspreche.
0:03:17–0:03:22
B-I-R-Doppel-K-A-R-Spitze. Das war jetzt eine kurze Korrektur,
0:03:22–0:03:23
da brauchen wir es nicht in die Show-Notes kleben.
Florian Clauß
0:03:25–0:03:29
Da ist mir auch, ach, hier ist ein Hall.
0:03:29–0:03:36
Da ist mir auch aufgefallen, dass diese Folge 42 von Alternativlos in diesem Geröllfeld noch war.
0:03:36–0:03:41
Und während ich runtergelaufen bin, habe ich mich tatsächlich an einzelne Sachen
0:03:41–0:03:45
von Joscha Bach erinnern können. So viel dazu.
0:03:46–0:03:49
Heute, ja, ich habe jetzt so lose was vorbereitet.
0:03:49–0:03:55
Ein bisschen aus dem Druck vom letzten Mal, weil wir waren da so ein bisschen kurz angebunden.
0:03:55–0:03:58
Ich hatte noch ein paar Punkte, die ich jetzt nicht gemacht habe.
0:03:58–0:03:59
Die wollte ich gerne nochmal nachliefern.
Micz Flor
0:04:00–0:04:03
Du meinst jetzt zu der Serie The Zone of Interest?
Florian Clauß
0:04:03–0:04:05
Genau, genau. The Zone of Interest.
Micz Flor
0:04:05–0:04:08
Sollte man sich das vorher angehört haben, bevor man jetzt diese Folge hört?
Florian Clauß
0:04:09–0:04:13
Sollte man zumindest im Hinterkopf behalten. Wir hatten das so ein bisschen
0:04:13–0:04:18
ähnlich hattest du das ja schon mal zu einem von deinen ich glaube das war zu,
0:04:19–0:04:26
die expand wurde noch mal was dazu gesagt hast in einer anderen folge und aber das.
Micz Flor
0:04:26–0:04:30
War genau ich hatte bei der experience hatte ich was gesagt aber dann ganz anderes
0:04:30–0:04:33
thema angeschnitten machst jetzt zwei themen heute.
Florian Clauß
0:04:33–0:04:39
Ich mache ich gehe in einander über weil weil im prinzip das was mir jetzt noch
0:04:39–0:04:43
mal bei The Zone of Interest, was mir da so durch den Kopf gegangen ist.
0:04:44–0:04:49
Zu dem Thema, zu dem ich dann überleiten will. Also vielleicht vorweggestellt,
0:04:49–0:04:53
es geht so, ich steige in so einen kleinen, wie soll man das sagen,
0:04:53–0:04:55
Meterbetrachtung zum Kino ein.
0:04:56–0:05:02
Aber erst mal, was mir noch da am Herzen liegt als Nachtrag zu sagen.
0:05:02–0:05:05
Ist, und jetzt wird es auch wieder ein bisschen düster, sage ich mal,
0:05:05–0:05:09
weil ich jetzt mit einem Film einsteige, den ich nicht erwähnt habe,
0:05:10–0:05:14
glaube ich, in den anderen Folgen davor, also in The Zone of Interest 1,
0:05:14–0:05:20
wo es um Holocaust und die Täter ging und wir so ein bisschen durch die Filmgeschichte
0:05:20–0:05:24
gestaxt sind mit dem Täterprofil und The Stone of Interest 2,
0:05:25–0:05:27
wo wir dann den Film weitergesprochen haben.
0:05:27–0:05:36
Es gibt einen Film von René, also Resnais, der in den 50ern dann gezeigt wurde.
0:05:36–0:05:40
Der heißt Nacht und Nebel und der zeigt wirklich dann die ganz,
0:05:40–0:05:46
ganz schlimmen Bilder aus Auschwitz. Also die Befreiung der Lager,
0:05:47–0:05:50
die Inhaftierten, die Leichenberge.
0:05:50–0:05:55
Der ist wirklich erschütternd. Die Musik ist von Hans Eisler komponiert,
0:05:55–0:05:59
wo dann wieder dieser Schluss zu Coole Wampe oder Wem gehört die Welt.
0:05:59–0:06:06
Man sieht dann halt wirklich so diese gesichtslosen Leichen und die alle nackt
0:06:06–0:06:09
rumliegen und dann mit so einem Bulldozer durch die Gegend gefahren werden.
0:06:09–0:06:16
Und da möchte ich nochmal erwähnen, das ist halt so diese fürchterliche Entmenschlichung,
0:06:16–0:06:19
die sich dann auch in diesem Individualitätsverlust ausdrückt.
0:06:20–0:06:22
Also dieses Bild im Tod sind alle gleich.
0:06:23–0:06:27
Dieser totale Gleichmacher, der da herrscht und der halt aufgrund dieser Masse,
0:06:27–0:06:35
die da eben auch getötet wurde, dann eben jede Individualität löscht. Und das ist...
0:06:36–0:06:40
Was mich so bewegt hat und was bei dem Film The Zone of Interest,
0:06:40–0:06:44
man sieht auch in diesem Film Nacht und Nebel diese Artefakte,
0:06:44–0:06:49
die wir auch bei The Zone of Interest in dem Auschwitz-Museum haben,
0:06:49–0:06:53
wo hinter der Glaswand dann die ganzen Taschen, Koffer, Schuhe,
0:06:53–0:06:54
Haare und so weiter sind.
0:06:54–0:07:02
Das sieht man auch in diesem Film und das mag dann so ein bisschen so ein Individualitätsprofil geben,
0:07:02–0:07:07
aber ist letztendlich auch wieder so was Gleiches, weil in dieser Masse,
0:07:07–0:07:10
in diesem Farbton kriegst du ja nicht die einzelnen Sachen aufgelöst.
0:07:10–0:07:15
Das, was dann Glaser dagegen setzt und das, was ich so interessant finde,
0:07:15–0:07:18
ist, dass er was höchst Individuelles schafft,
0:07:19–0:07:27
indem er dann dieses Paar Höss so unter die Beobachtung nimmt und dann eine
0:07:27–0:07:32
hochgradige individuelle Geschichte erzählt mit diesem Hintergrund,
0:07:32–0:07:39
dass hinter der Mauer quasi von diesem KZ eben diese ganzen Massenvernichtungen passieren.
0:07:39–0:07:44
Also diesen Kontrast möchte ich dann nochmal aufspannen, der mich da total bewegt hat.
0:07:44–0:07:50
Und das wäre jetzt nochmal die These dazu, dass Glaser hier die Technik des
0:07:50–0:07:55
sozusagen soziokultur-anthropologischen Blick entwickelt.
0:07:55–0:07:59
Also was ist der soziokultur-anthropologische Blick?
0:07:59–0:08:03
Das ist ja auch so aus der Soziologie und Anthropologie entwickelt,
0:08:03–0:08:08
dass man im Prinzip anhand von einer qualitativen Beobachtung.
0:08:09–0:08:13
Die allgemeine Rückschlüsse machen kann, als du Psychologie studiert hast.
0:08:13–0:08:15
Würde dir das auch mal begegnet sein?
Micz Flor
0:08:15–0:08:20
Ja, es ist interessanterweise, auch wenn ich das Thema nicht sage, wird das Thema sein,
0:08:21–0:08:25
diese Frage der Wissenschaft, wissenschaftlicher Arbeit in der Soziologie,
0:08:25–0:08:31
in der Psychologie und in der Medizin, als kleiner Nebenarm.
0:08:31–0:08:35
Und in dem Fall, wenn ich das richtig verstehe, geht es aber eben genau um das
0:08:35–0:08:39
Gegenteil, weil eben nicht um die Frage der statistischen Erhebung und der Mittelwert
0:08:39–0:08:44
und statistisch Alpha-Beta-Abstände zwischen den einzelnen Messwerten,
0:08:44–0:08:52
sondern es geht darum, dass man über die Beobachtung des einzelnen Rückschlüsse auf alle zieht.
0:08:52–0:08:56
Und die müsste man dann wieder als Hypothesen testen. Also man würde in dem
0:08:56–0:09:00
Fall zum Beispiel sagen, okay, ich gucke mir den Höss an und das ist ja eine
0:09:00–0:09:05
ganz normale Familie mit Familienproblemen, die heute total krass anmuten,
0:09:05–0:09:08
aber vielleicht kulturell damals so eingebettet waren, dass die da wirklich
0:09:08–0:09:14
dachten, sie führen ein tolles deutsches Leben oder so. Das kann man sich heute nicht mehr vorstellen.
0:09:14–0:09:18
Und waren die dann alle so, wäre eine Hypothese und man würde dann vielleicht
0:09:18–0:09:22
versuchen, aus dieser individuellen Beobachtung was zu generalisieren,
0:09:22–0:09:27
zu operationalisieren, um das dann irgendwie statistisch erfassbar zu machen.
Florian Clauß
0:09:27–0:09:32
Ja, zumindest erfahrbar machen, ja, das, was der Film dann irgendwie schafft.
0:09:32–0:09:35
Ich komme gleich nochmal zu diesem Bogenschluss.
0:09:35–0:09:41
Also das, was jetzt in der Anthropologie, in dieser Kulturanthropologie gesagt
0:09:41–0:09:45
wird, ist im Prinzip, sich Large Issues in Small Places anzugucken.
0:09:46–0:09:51
Um so als qualitative Beobachtung, das kennt man ja aus Nutzerbefragung,
0:09:51–0:09:55
und daraus quantitative Ableitung machen zu können. Ja, also das ist jetzt irgendwie
0:09:55–0:10:01
so auch jetzt ein Beispiel habe ich von der TU-Seite für dieses Fach Soziologie, für diesen Zweig.
0:10:01–0:10:05
Da war ein Beispiel, dass, wollen wir mal hier reingehen, kommen wir hier raus.
0:10:07–0:10:07
KGA.
Micz Flor
0:10:08–0:10:12
Kleingartenanlage Bornholm sind wir gerade. Biergarten. Wir gucken da mal rein.
Florian Clauß
0:10:12–0:10:19
Wir gucken da mal rein, ja. Zum Beispiel, um jetzt auch über das Leben von Migrantinnen,
0:10:19–0:10:25
meinetwegen aus Ghana oder so, in Deutschland, um da Rückschlüsse machen zu können,
0:10:26–0:10:30
würde jetzt so ein Kulturanthropologe so rangehen und sich dann auch erstmal
0:10:30–0:10:36
so kleine Gemeinschaften anzugucken und jetzt nicht eine bundesweite Erhebung zu machen,
0:10:36–0:10:40
Statistik, wo und so, sondern sich dann halt wirklich so das Umfeld qualitativ
0:10:40–0:10:45
anzuschauen, wer da alles beteiligt ist, wie die integriert sind.
0:10:45–0:10:49
Also wobei dann wirklich nur so das Individuelle angeguckt wird,
0:10:49–0:10:53
aber aufgrund dieser Beobachtung dann Rückschlüsse für alle gemacht werden können.
0:10:53–0:10:56
Das ist so dieses qualitative Beobachtung, quantitative Schlüsse.
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Und das ist aber natürlich.
Micz Flor
0:10:59–0:11:04
Muss man auch sagen, das ist, wenn man statistisch denkt, dann ist das immer
0:11:04–0:11:08
auch sehr fehleranfällig, weil da gibt es dann genügend Beispiele,
0:11:09–0:11:14
wo dann eben die eine Person, auch wenn wir beim Wandern bleiben,
0:11:14–0:11:17
der eine Typ, der dann irgendwelche reichen Leute irgendwie auf den Berg führt,
0:11:18–0:11:19
der sagt, nee, nee, hier ist der Gipfel.
0:11:19–0:11:22
Das ist dann so, ah, der muss es ja wissen, der ist ja von hier.
0:11:22–0:11:26
Und das ist jetzt ein abstraktes, erfundenes Beispiel,
0:11:26–0:11:30
aber das ist natürlich die Gefahr, die es läuft, weil diese Authentizität,
0:11:30–0:11:34
oder wir haben es ja, Authentizität, wir haben es ja bei dem Film Whack the
0:11:34–0:11:38
Dog auch, also diese Art, in der das Einzelne, der Einzelblockposter oder die einzelne Geschichte,
0:11:39–0:11:43
die dann eben vielleicht sogar inszeniert ist, es schafft, über eine Generalisierung
0:11:43–0:11:47
alles zu bewegen, die Meinung zu bewegen. Und das ist eben...
0:11:50–0:11:54
Also man sieht quasi über das spezielle Beispiel sehr viel tiefer,
0:11:54–0:11:57
aber in der Breite ist man dann so ein bisschen blind.
Florian Clauß
0:11:57–0:12:00
Genau, die Frage ist halt, wie man das dann generalisieren kann.
0:12:00–0:12:03
Und dann muss man wahrscheinlich noch quantitative Methoden anwenden,
0:12:03–0:12:05
um dann halt auch so Generalisierungsschlüsse zu machen.
0:12:06–0:12:12
Aber in der Tendenz kann man, wenn man sich dann qualitativ bestimmte Migrantengemeinschaften
0:12:12–0:12:15
in Deutschland anguckt und dann bestimmte Beobachtungen macht,
0:12:15–0:12:19
dann kann man vielleicht die Beobachtungen übereinander legen und hat eine gewisse Schnittmenge.
0:12:19–0:12:21
Und dann wieder daraus Rückschlüsse zu machen.
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Aber natürlich kommt man nicht ohne quantitative Methodik aus.
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Rein wissenschaftlich sage ich das mal. Aber ich will jetzt nur,
0:12:29–0:12:32
wo ich dann über Übertragung wieder zu einem Film zurückgehe,
0:12:32–0:12:37
ist eben, dass ich meine oder dass ich behaupte, dass halt auch da Laser genau
0:12:37–0:12:40
so eine qualitative Beobachtung macht.
0:12:40–0:12:46
Er baut quasi so ein Labor auf, um dann halt diesen Untersuchungsgegenstand
0:12:46–0:12:51
Und Höss so zu sezisieren, aber auch in diesem ganzen Ensemble mit dem Raum,
0:12:52–0:12:59
mit den Schauspielerinnen, mit der ganzen Kameratechnik, mit der ganzen Inszenierungsart,
0:12:59–0:13:02
um so dann wieder allgemeine Rückschlüsse machen zu können.
0:13:03–0:13:05
Und die allgemeinen Rückschlüsse, die sind halt so ungemütlich,
0:13:05–0:13:09
weil die dann wieder den Einzelnen betreffen, nämlich den Zuschauer.
0:13:09–0:13:15
Weil eben genau in dieser diversen Haltung von dem Schauspieler zur Rolle,
0:13:16–0:13:20
Und dieses, es gibt ja keine, das hatte ich ja auch in der letzten Folge gesagt,
0:13:20–0:13:26
es gibt ja keine Wand gegen die oder keinen Raum, wo der Schauspieler hinspielt,
0:13:26–0:13:28
sondern die sind ja alle so in sich geschlossen.
0:13:28–0:13:34
Der Raum ist so in sich geschlossen und aber auch der historische Raum ist da so präsent.
0:13:35–0:13:42
Auschwitz als Lager. Und das heißt, diese Hermeneutik ist dann auch so,
0:13:42–0:13:47
dass man sich anfängt, irgendwie in diesem Prozess mit der Figur auseinanderzusetzen
0:13:47–0:13:49
und teilweise auch zu identifizieren.
0:13:49–0:13:53
Und dann wäre ja wieder der Schluss, dass wir anfällig sind dafür.
0:13:54–0:13:58
Und das ist diese Anfälligkeit. Und das finde ich halt so stark bei den Filmen.
0:13:58–0:14:04
Bei Glacers Filmen? Genau, dass es halt nicht irgendwie eine historische Figur ist,
0:14:04–0:14:08
sondern dass es halt Prozesse sind, wo Entscheidungen gemacht werden und dass
0:14:08–0:14:12
es halt nicht die ganz bösen Nazis sind, sondern dass es irgendwo in dieser
0:14:12–0:14:17
Facette von Menschlichkeit,
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sondern von dem Psychogramm irgendwo auch,
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Punkte gibt, wo man selber sagen kann, okay, das würde mir jetzt auch so passieren.
0:14:26–0:14:31
Und ich glaube, das finde ich halt gerade jetzt so im Hinblick auf die Wahlen
0:14:31–0:14:33
in Thüringen von dem Ergebnis,
0:14:34–0:14:39
dass wir da halt auch irgendwie viel besser als Gesellschaft viel stärker aufpassen
0:14:39–0:14:41
müssen, wo wir uns dahin bewegen.
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Das wollte ich jetzt nochmal so als Punkt setzen, weil er mich wirklich nochmal
0:14:45–0:14:50
so im Nachhinein immer wieder doch bewegt hat, was Glaser da für ein Kunstwerk
0:14:50–0:14:52
geschaffen hat, allein durch diese Produktionsart.
0:14:53–0:14:55
Das war mir nochmal wichtig zu betonen.
Micz Flor
0:14:55–0:15:00
Ja, dann natürlich auch durch den Schnitt, weil wenn du das jetzt so sagst,
0:15:00–0:15:06
dann kommen mir als Beispiel gleich diese Bilder in Kopf, wo er von seiner Familie
0:15:06–0:15:10
getrennt ist und dann da die Ingenieure des Todes, da nenne ich es jetzt mal einfach,
0:15:10–0:15:13
die ganze Zeit darüber sprechen, wie kriegen sie es jetzt hin,
0:15:13–0:15:17
da diese Menschen umzubringen, möglichst schnell und effektiv.
0:15:17–0:15:20
Und dann gibt es diese eine Szene, wo er dann nur so aus dem Fenster guckt.
0:15:22–0:15:26
Die hattest du, glaube ich, auch in der Folge erwähnt. Und das ist ja dann im Schnitt entstanden.
0:15:27–0:15:30
Der Schauspieler hat das gemacht, aber die Schauspieler haben ja vor statischen
0:15:30–0:15:32
Kameras einfach lange gespielt.
0:15:32–0:15:35
Und dann aus ganz viel Material und ganz vielen Einstellungen sind dann die
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Sequenzen und dann der ganze Film entstanden.
0:15:38–0:15:41
Das heißt, irgendwann wurde entschieden, dass dieser Moment,
0:15:41–0:15:45
wo der Schauspieler einfach nur aus dem Fenster guckt und wir wissen nicht,
0:15:45–0:15:48
was er denkt, aber das dann in den Film reinzuschneiden
0:15:49–0:15:52
und damit einen Raum zu schaffen, wo das passiert, was du gerade angesprochen
0:15:52–0:15:54
hast, dass man selber sich damit identifiziert, weil man,
0:15:55–0:15:59
durch die Zeit fast gezwungen ist, mitzudenken, über was denkt er jetzt nach.
0:15:59–0:16:03
Und man denkt dann eher darüber nach, dass er gerade einsam ist und mit seiner
0:16:03–0:16:04
Frau und so weiter und so fort.
0:16:04–0:16:07
Und man hat nicht das Gefühl, dass er gerade darüber nachdenkt,
0:16:07–0:16:10
wie dick müssen die Metalltüren sein, dass die feuerfest sind oder so.
0:16:10–0:16:16
Also man ist eingeladen, durch den Schnitt sich zu identifizieren In dem Moment
0:16:16–0:16:20
ist es dann so, dass man, vielleicht ich spreche jetzt von mir,
0:16:20–0:16:22
andere denken vielleicht was anderes, aber in dem Moment habe ich eher eben
0:16:22–0:16:25
an die Familienthemen gedacht, über die er da gruselt.
Florian Clauß
0:16:25–0:16:30
Ja, vor allen Dingen wird er ja als Figur eingeführt, wo er ganz sorgsam sein
0:16:30–0:16:33
Kind trägt. Also diese erste Szene am See.
0:16:33–0:16:38
Also das ist ja so ein Familien... Wobei du das ja so ein bisschen nochmal abgefedert
0:16:38–0:16:39
hast und das nicht so gesehen hast.
0:16:39–0:16:42
Aber er ist ja eigentlich so ein fürsorglicher Familienvater,
0:16:42–0:16:47
wie er da eingeführt wird in der Szene. Aber genau das ist ja dieser Prozess,
0:16:47–0:16:52
den sich da auch Christian Fiedler... Heißt er doch, oder? Ja.
0:16:53–0:16:59
Also der Schauspieler, wo er sich dann auch da auseinandersetzt mit der Figur
0:16:59–0:17:00
und du weißt jetzt nicht,
0:17:00–0:17:06
er hat ja auch eben nicht diese Identifikationslust, er will ja nicht diese
0:17:06–0:17:10
Figur darstellen, sondern ist ja ständig auch im Hadern und dieses Hadern wird
0:17:10–0:17:13
so als Prinzip ausgestellt.
0:17:13–0:17:17
Und allein von dieser ganzen Anordnung, wie der Film inszeniert ist,
0:17:17–0:17:20
also um das auch nochmal so zu erwähnen, weil da komme ich jetzt gleich,
0:17:20–0:17:23
das ist meine Brücke zu dem eigentlichen Thema,
0:17:23–0:17:28
nämlich diese Inszenierung des Filmes, die mich auch da sehr nochmal bewegt
0:17:28–0:17:32
hat, weil ich das einen genialen Kniff finde, wie er das gemacht hat.
0:17:32–0:17:37
Also neben diesem Haus, das dann direkt in Auschwitz aufgebaut wurde,
0:17:37–0:17:39
an dieser Mauer auch tatsächlich, an dem historischen Ort,
0:17:39–0:17:46
hat Gläser überall so Kameras in diesem Haus installiert und ein Kamerateam,
0:17:46–0:17:50
ein polnisches Kamerateam, hat dann diese Kameras ferngesteuert.
0:17:50–0:17:56
Die ganze Aufnahme ist dadurch geprägt, dass eben die komplette Abwesenheit
0:17:56–0:17:58
von dem ganzen Filmstab, Also
0:17:58–0:18:03
weder Kameramann oder Frau noch Regisseurinnen und Regisseur waren da,
0:18:03–0:18:05
noch irgendwelche Continuity-Managers.
0:18:06–0:18:12
Also solche, die dann halt irgendwie so auf den Fluss und auf die ganzen Mittel
0:18:12–0:18:14
achten, die am Set vorhanden sind.
0:18:15–0:18:20
Die waren auch nicht anwesend, sondern die Schauspieler waren mit dem Haus alleine
0:18:20–0:18:23
und die wurden mehr oder weniger dann durch die Kameras eingefangen.
0:18:24–0:18:26
Sie konnten selber entscheiden, was sie spielen, was sie nicht spielen.
0:18:26–0:18:33
Im Nachhinein hat das dann Sandra Hüller als eine völlig neue Art des Drehens dann auch so,
0:18:33–0:18:40
Und da ist mir das erstmal auch wieder so bewusst geworden, dass Film immer eine Inszenierung ist.
0:18:41–0:18:45
Aber auch eine, das heißt die emotionale Inszenierung.
0:18:45–0:18:49
Wenn du das im Hintergrund hast, du siehst, also wenn du die Kamera,
0:18:49–0:18:52
wenn du einen Film guckst und dann im Hintergrund siehst du dann halt sämtliche,
0:18:53–0:18:57
also du kannst dir das vorstellen wie Kameramann, wie der Regisseur oder die
0:18:57–0:19:00
Regisseurin da im Hintergrund dann schreit und Action.
0:19:00–0:19:06
Dann siehst du die Reaktion und dann Cut und dann Schuss, Gegenschuss und du
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siehst halt irgendwie, die Kamera steigt wieder ein und dann dieses typische
0:19:08–0:19:11
Dialog und alles ist inszeniert und,
0:19:12–0:19:14
wenn du das weißt, dann sieht man das halt immer, dann denkt man immer,
0:19:15–0:19:19
ja das haben die ganz gut hinbekommen, eine gute Kontinuität hin.
0:19:19–0:19:23
Also das kriegst du, das krieg ich auch nicht mehr raus, seitdem gucke ich halt
0:19:23–0:19:27
nur noch Filme so okay, okay und deswegen fand ich diesen Zone of auf Interest
0:19:27–0:19:32
so stark, weil man merkt es, man kann es erst mal gar nicht so richtig fassen,
0:19:32–0:19:34
warum dieser Film so eine komische Stimmung hat.
0:19:34–0:19:39
Aber irgendwann kriegt man das dann halt so mit durch diese Art zu drehen,
0:19:39–0:19:40
vor allen Dingen im Haus.
0:19:40–0:19:44
Ich weiß nicht, die anderen Szenen, da zum Beispiel mit dem Festakt und so weiter,
0:19:44–0:19:48
die werden natürlich herkömmlich gedreht sein, mit Kamera und so weiter.
0:19:48–0:19:54
Aber diese merkwürdige Stimmung in diesem Haus finde ich schon sehr bedenkeniswert.
0:19:54–0:19:59
Und das geht dann wieder in Richtung, was eigentlich Film alles ist.
0:20:01–0:20:05
Machen kann oder machen soll oder vielmehr, ich muss mal einen anderen Ansatz sehen.
Micz Flor
0:20:05–0:20:12
Ich bin total gespannt, was der Titel dieses eigentlichen Blogs ist.
Florian Clauß
0:20:12–0:20:15
Der eigentliche Blog ist, also ich kann den eigentlichen Blog,
0:20:15–0:20:22
den ich machen möchte, den Titel ist ganz allgemein, wie in der Filmwirtschaft
0:20:22–0:20:26
in Zukunft generative KI zum Einsatz kommt.
0:20:26–0:20:31
Das ist so die Metabetrachtung, die ich mit dir machen möchte.
0:20:31–0:20:34
Oder vielleicht auch so ein bisschen so, ich habe eine Studie dann halt gefunden,
0:20:35–0:20:38
die jetzt ganz aktuell rausgekommen ist und die würde ich jetzt gerne mal so
0:20:38–0:20:39
ein paar Sachen mit dir durchsprechen,
0:20:39–0:20:47
aber die Sache ist, ich saß am Wochenende beim Geburtstag und da war ein Bekannter,
0:20:47–0:20:52
der dann auch im Film in der Beleuchtung arbeitet und mit dem bin ich dann so
0:20:52–0:20:54
ins Gespräch gekommen und der meinte auch,
0:20:55–0:20:59
dass viele bei ihm in der Branche, in der Beleuchtung und so weiter sich da
0:20:59–0:21:03
schon große Gedanken machen, dass die irgendwann früher oder später abgelöst werden.
Micz Flor
0:21:05–0:21:10
Hattest du ja mir schon mal erzählt, so ein CG-Rendering, wo man einfach ein
0:21:10–0:21:13
Auto filmt und dann kann man sagen, jetzt ist es Nacht und der Mond steht da
0:21:13–0:21:14
und die Straße ist dann so.
0:21:14–0:21:20
Und du hattest mir jetzt erzählt, dass dann das komplette Bild einfach da nach, also umgebaut wurde.
0:21:20–0:21:23
Man musste gar nicht mehr nachts drehen, sondern konnte das irgendwie auf einer
0:21:23–0:21:27
Bundesstraße machen und zum Schluss waren wir dann trotzdem auf diesem Superhighway auf dem Mars.
Florian Clauß
0:21:27–0:21:30
Genau, das ist jetzt so diese Computed Photography,
0:21:30–0:21:35
das gibt es schon länger so quasi, aber natürlich mit der Entwicklung der generativen
0:21:35–0:21:40
KI und mit dem Trainieren der Modelle und so weiter, kommen dann natürlich andere
0:21:40–0:21:42
und bessere und größere Ergebnisse heraus,
0:21:43–0:21:46
dass du dann halt überhaupt nicht mehr irgendwie Beleuchtung brauchst,
0:21:46–0:21:48
sondern nur noch auf einer Promtebene bist.
0:21:48–0:21:54
Aber da wollte ich dir jetzt dann quasi so die Studie vorstellen,
0:21:54–0:21:55
die ich da gefunden habe.
0:21:57–0:22:03
Handelt eben von einer, also jetzt auch qualitative Befragung aus der deutschen Filmwirtschaft.
0:22:03–0:22:08
Die ist von der Hochschule Macromedia in Auftrag gegeben worden,
0:22:08–0:22:14
wo die dann quer durch die Branche fragen, wie sich das in nächster Zeit entwickelt.
0:22:15–0:22:18
Bevor ich jetzt aber die Ergebnisse sage, wollte ich nochmal so kurz mit dir
0:22:18–0:22:22
abstecken, was so die Sektoren einer Filmproduktion sind.
0:22:23–0:22:26
Also da wird immer von verschiedenen Sparten gesprochen. Diese Einsatzentsparten
0:22:26–0:22:33
werden auch unterschiedlich eingeschätzt, wie da der Einsatz von KI dann passieren könnte.
0:22:33–0:22:37
Es ist einmal die vorderste oder das, was zuerst da ist, ist die Entwicklung.
0:22:38–0:22:43
Die Entwicklung ist im Prinzip die Entwicklung von Stoff oder von Drehbuch und so weiter.
0:22:44–0:22:49
Drehbuch, Analyse, dann gibt es noch, was da dranhängt, ist die Marktanalyse
0:22:49–0:22:53
und die Zielgruppenanalyse, die man braucht, um jetzt einen Film drehen zu können.
0:22:53–0:22:56
Und von Finanzierungskonzepten.
0:22:57–0:23:01
Das heißt, die Produzenten oder Produzentinnen gehen dann los.
0:23:01–0:23:02
Und dann gibt es die Pre-Production.
0:23:03–0:23:08
Das ist die Planung und Organisation der Set und Requisiten. Da wird es halt konkret.
0:23:09–0:23:14
Man packt sich seine Sachen zusammen, man scoutet nach den Drehorten und da
0:23:14–0:23:17
ist natürlich auch das ganze Casting der Schauspielerinnen und Schauspieler. Das hängt da dran.
0:23:17–0:23:21
Und dann gibt es die Produktion. Das ist dann die Action. Das heißt,
0:23:22–0:23:26
da wird im Prinzip Kamera, Licht, Technik, dann Regie und so weiter,
0:23:27–0:23:28
dann wird vor Ort gedreht, ne?
0:23:29–0:23:35
Komposition und Auswahl der Filmmusik und dann das ganze Accounting und diese
0:23:35–0:23:38
ganze Logistik, die dahinter hängt in der Produktion.
0:23:39–0:23:43
Und die Postproduktion, das ist dann sowas wie Synchronisation,
0:23:43–0:23:44
Dubbing, Unterdrill, Blah.
0:23:47–0:23:52
Audiobearbeitung, Visual Effects und Animation und dann natürlich der Schnitt ganz klassisch.
0:23:52–0:23:57
Und Farbkorrektur und Editing. Das ist die Postproduktion und dann kommen wir zur Distribution.
0:23:58–0:24:04
Das ist dann Filmmarketing und PR, Streaming, Filmverleih, Kinobetrieb und die
0:24:04–0:24:08
ganzen Rechte und Lizenzen, alles was dahinter hängt. und du kannst dir auch
0:24:08–0:24:10
wahrscheinlich schon denken, wo...
Micz Flor
0:24:10–0:24:12
Und dann kommt das Merchandising.
Florian Clauß
0:24:12–0:24:15
Das ist auch Merchandising, das ist auch in der Distribution drin.
Micz Flor
0:24:15–0:24:22
Okay, weil dann bei manchen Filmen dann zum ersten Mal quasi dreidimensionale Objekte entstehen.
0:24:22–0:24:26
Also bei diesen ganzen Emotionsfilmen ist das Merchandising dann wirklich das
0:24:26–0:24:31
Einzige, was wirklich stofflich da existiert. Alles andere ist komplett im Computer entstanden.
0:24:32–0:24:36
Und in Zukunft vielleicht wird es öfter mal so sein, Das war so mein...
Florian Clauß
0:24:36–0:24:41
Aber du kannst dir sicher denken, wo jetzt schon, oder es war dann immer so
0:24:41–0:24:45
ein bisschen so, in welcher Branche, welche Branche, also welcher Sektor für sich,
0:24:46–0:24:50
dann der Einsatz von KI, wie sich das so entwickeln wird, der wurde so einzeln
0:24:50–0:24:52
abgefragt nach bestimmten Kriterien.
0:24:52–0:24:58
Jetzt, also heute, plus fünf Jahre, wo sich das vor allen Dingen stark bemerkbar
0:24:58–0:25:01
macht, der Einsatz von KI, kannst du dir vielleicht schon denken?
Micz Flor
0:25:02–0:25:06
Naja, ich denke, dass in der Postproduktion einfach sehr viel mehr jetzt gerade
0:25:06–0:25:11
passiert, was das Geld spart, jetzt für Autostunts und so.
Florian Clauß
0:25:11–0:25:17
Ja, das noch gar nicht mal, das dachte ich auch erst, aber das ist noch in einem
0:25:17–0:25:22
Zeitraum von fünf bis zehn Jahren, das ist noch nicht so die nächsten fünf Jahre,
0:25:22–0:25:25
das ist nämlich so dieses ganze Marketingzeug,
0:25:25–0:25:30
also diese Zielgruppenanalyse, die Distribution,
0:25:30–0:25:32
dann dann halt die Vermarktung und sowas.
0:25:32–0:25:37
Da kommt jetzt schon halt so diese generativen KI-Dinger schon ganz gut im Einsatz.
Micz Flor
0:25:37–0:25:38
Aber wie?
Florian Clauß
0:25:39–0:25:43
Naja, also Zielgruppenanalyse, das ist ja so ein klassisches Profiling.
0:25:44–0:25:52
Und da ist dann quasi, du kannst dann halt über so eine KI dann bestimmte Trends dann so ermitteln.
0:25:52–0:25:57
Und das auf der einen Seite, das ist dann halt in der Entwicklung von Filmstoffen.
0:25:57–0:26:00
Auf der anderen Seite ist die komplette Vermarktung das ganze SEO-Zeug und so
0:26:00–0:26:04
weiter das kannst du dir auch vorstellen das ist ja auch schon im Netzbereiten,
0:26:05–0:26:09
also da hast du halt irgendwie viele, keine Ahnung, Social Media diese ganzen
0:26:09–0:26:11
Kanäle, die bespielt werden,
0:26:12–0:26:16
das ist da schon relativ stable, sag ich mal in solchen.
0:26:17–0:26:23
Produktionsabläufen ist da schon die KI drin also auch was ich da sage warum
0:26:23–0:26:27
ich sehe, ich habe ja so eingeleitet, dass ich da so überrascht war was da passiert.
0:26:27–0:26:31
Gleichzeitig kenne ich das natürlich aus meiner Branche, der digitalen,
0:26:31–0:26:36
dass es natürlich selbstverständlich ist, dass sämtliche Leute da auch,
0:26:37–0:26:39
auch dann ausgetauscht werden, irgendwann früher oder später.
0:26:39–0:26:45
Und auch die Filmwirtschaft sieht sich tatsächlich, ja, so in 10 bis 20 Jahren
0:26:45–0:26:48
ein Abbau der Stellen über die Hälfte dann entgegen.
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Also es werden neue Profile aufkommen, ist ja auch klar, neue Anforderungen.
0:26:52–0:26:56
Aber dass es sich dann halt auch massiv dann eben diese ganzen Sachen zurückbauen,
0:26:57–0:27:02
ja, ist auch irgendwo nachvollziehbar, weil natürlich, wie du jetzt auch gerade
0:27:02–0:27:07
angedeutet hast, dass in diesem ganzen ins Production-Bereich, Stunts und so weiter.
0:27:07–0:27:11
Also was da für ein Man- und Woman-Bau hinter ist, um dann halt wirklich so
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vor Ort dann halt so einen Stunt durchzuführen.
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Irgendwann wird man das. Und wir können ja auch dann später nochmal jetzt im
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Verlauf dann uns so ein bisschen ausmalen, was könnte passieren.
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Wo könnten dann überall noch so Sachen entstehen, wo dann eben solche Prozesse dann sich umgestalten.
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Und klar, bei so Stunts, die dann durchgeführt werden, Wenn du dann einfach
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prompten kannst, ich will hier ein Auto, was dann halt durch ein Heli fliegt und dreimal dreht.
Micz Flor
0:27:39–0:27:40
Ich meine,
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das ist aber eine Sache, habe ich ganz vorhin gedacht, die wirklich schon so
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langsam verschwunden ist, die ich aber aus früheren Filmen halt kenne.
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Man wusste ja trotzdem, dass man einen Film guckt. Und bei Mission Impossible
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oder so hat man sich dann notgedrungen manchmal gefragt, so krass,
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wie haben die das gemacht?
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Und da hat man ja keine Frage über die Geschichte gestellt oder so über die Schauspieler.
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Die Produktion, das Herstellen des Films, dieser Sequenz, wie haben die das gemacht?
0:28:10–0:28:13
Und das war ja dann auch immer so ein Riesending bei James-Bond-Filmen,
0:28:13–0:28:14
was mich immer sehr gelangweilt hat.
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Aber alle haben immer über die Car-Chasing-Scenes gesprochen.
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Also das Car-Chasing war immer ganz wichtig. Da muss es halt irgendwie,
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und das war ja dann auch das letzte Mal bei Tarantino, wie hieß der?
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Bullet, nee, wie hieß der nochmal?
0:28:26–0:28:29
Die Frauen umbringen, auf die Bremse treten. Bullet-Proof? Nee.
Florian Clauß
0:28:30–0:28:30
Irgendwas mit...
Micz Flor
0:28:30–0:28:34
Proof, Death-Proof. Auf jeden Fall, da war es ja auch so, dann so diese ewig
0:28:34–0:28:38
lange Car-Chasing-Sache, wo dann manchmal auch die Autos ein bisschen zu schnell
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gefahren sind und sowas.
0:28:40–0:28:44
Das hat sich komplett aufgelöst, die Frage, wie haben die das gemacht?
0:28:44–0:28:47
Also wenn wir jetzt irgendeine Sequenz sehen von Star Wars damals,
0:28:47–0:28:48
wie haben die das gemacht?
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Ich meine, gut, da war ich noch zu klein, um das zu denken.
0:28:52–0:28:55
Aber man hat darüber gesprochen, man hat ganze Bildbände in Büchern gehabt,
0:28:55–0:28:59
so wie haben die dann diese kleinen Soldaten alle angemalt oder auf Glasplatten
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gemalt. und jetzt würde man das einfach gar nicht mehr fragen.
0:29:03–0:29:05
Also diese Frage ist verschwunden.
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Und kann man ja aber vielleicht auch sagen, vielleicht ja auch ganz schön,
0:29:10–0:29:13
weil man dann nicht mehr aus dem Film aussteigt, sondern im Narrativ bleibt.
0:29:13–0:29:16
Ich versuche das positiv zu reframen.
Florian Clauß
0:29:17–0:29:17
Wenn?
Micz Flor
0:29:18–0:29:20
Wenn die Geschichte noch interessant ist?
Florian Clauß
0:29:21–0:29:24
Nein, nein, nein, ich versuche den Sprung zu bekommen, den Punkt zu...
Micz Flor
0:29:24–0:29:27
Ja, man wird sich heute bei einer Autorennszene oder bei...
Florian Clauß
0:29:27–0:29:29
Nicht mehr fragen, wie haben die das gemacht.
Micz Flor
0:29:29–0:29:30
Boah, wie haben die das gemacht. Krass, wie haben die das gemacht.
0:29:31–0:29:34
Sondern man würde einfach dann sagen, okay, ich genieße jetzt mein Adrenalin
0:29:34–0:29:36
und danach geht es mit der Geschichte weiter.
Florian Clauß
0:29:36–0:29:37
Also es ist keine.
Micz Flor
0:29:37–0:29:39
Man springt nicht mehr aus der Geschichte raus.
Florian Clauß
0:29:39–0:29:42
Weil du sagen kannst, ey, das ist eh gepromptet oder was.
Micz Flor
0:29:42–0:29:47
Weil man sagen kann, ja, das ist komplett virtuell gebaut. Ich gucke mir gerade ein Spiel an.
Florian Clauß
0:29:47–0:29:51
Aber ist es dann, und dann wäre, das wäre, glaube ich, nochmal so eine offene
0:29:51–0:29:52
Frage, die wir diskutieren können.
0:29:52–0:29:57
Ist es dann tatsächlich so, dass nicht, dass dann irgendwann eine Übersättigung
0:29:57–0:29:59
ist Das ist total langweilig.
0:29:59–0:30:04
Ich denke ja, dass ganz krass sich gerade im Filmbereich, in der Rezeption,
0:30:04–0:30:06
sich diese Sehgewohnheiten immer so anpassen.
0:30:06–0:30:13
Es kommen dann neue Formate rein, dann werden diese halt irgendwie so durchgespielt
0:30:13–0:30:18
und irgendwo das, was, wenn du dir heute den 70er-Jahre-Film anschaust,
0:30:18–0:30:21
denkst du auch, oh Mann, ist der langsam erzählend.
0:30:21–0:30:25
Also diese Sehgewohnheiten, irgendwann bist du dann auch so übersättigt von denen.
0:30:25–0:30:27
Weiß ich nicht, können wir gleich nochmal irgendwie drüber sprechen.
0:30:27–0:30:29
Ich hatte noch einen Punkt zu,
0:30:29–0:30:34
also wenn man sich die ganzen Rollen in der Filmproduktion anschaut,
0:30:34–0:30:37
da gibt es ja unendlich viele Rollen, Regisseur, Produzentin,
0:30:37–0:30:41
Drehbuchautorin, Kamera, Frau, Mann, Schauspieler, bla.
0:30:42–0:30:46
Aber es gibt dann halt auch so Katarin oder Tonmeister, Meisterin,
0:30:46–0:30:50
Komponist, Stuntkoordinatorin, Castingdirektor.
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Also du hast eine Bandbreite an Rollen, wo natürlich in unterschiedlichen Maßen
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da irgendwie so eine generative KI dann eingreifen kann.
0:31:01–0:31:08
Dieser ganze kreative Akt, der Regie, Kamera, das ist glaube ich nochmal so
0:31:08–0:31:10
eine kleine Blase in diesem.
0:31:10–0:31:16
Aber der ganze produktive Prozess, den kann man sich glaube ich ganz gut vorstellen,
0:31:16–0:31:19
dass da große Teile ausgetauscht werden können.
Micz Flor
0:31:20–0:31:24
Ja, wobei ich mir gar nicht so sicher bin, was zum Beispiel Kamera angeht.
0:31:24–0:31:27
Da muss man, glaube ich, dann, weiß nicht, wie viele Schritte man nach vorne denkt,
0:31:27–0:31:31
weil ich habe ja mal geguckt bei Zone of Interest, der Kameramann,
0:31:31–0:31:34
dessen Name mir jetzt entfallen ist, ich hatte es das letzte Mal aufgeschrieben,
0:31:34–0:31:35
haben wir, glaube ich, gar nicht drüber gesprochen im Film,
0:31:35–0:31:40
aber der hat wirklich auch interessante Kamerasachen gemacht und war jetzt dann
0:31:40–0:31:45
beauftragt, damit ein Team zu leiten, was halt mit so CCTV-Kameras quasi auf
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hohem Niveau natürlich aber arbeitet.
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Also dieser Kameramann war dann vor einer neuen Herausforderung gestellt.
0:31:51–0:31:56
Aber wenn du dir jetzt schon diese kurzen Snippets oder diese KI generierten,
0:31:57–0:32:01
Fake Advertising für Skincare oder für Hamburger, das anschaut,
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da werden ja die kompletten Kameraeinstellungen auch schon gemacht.
0:32:07–0:32:10
Also ich weiß gar nicht, da gibt es natürlich, wie du schon gesagt hast,
0:32:10–0:32:13
auch in diesem ganz klassischen Hollywood Kino oder so, gibt es ja inzwischen
0:32:13–0:32:15
auch einfach Dinge, die man erwartet.
0:32:15–0:32:20
Ja, und wenn die Kamera zu lange auf einem Lächeln bleibt, dann erwartet man,
0:32:20–0:32:25
dass jetzt noch was kommt oder das was, weißt du, dann wird es unheimlich,
0:32:25–0:32:26
weil es nicht mehr so ist, wie man es denkt.
0:32:26–0:32:35
Also ich glaube, dass da schon ziemlich viel standardisiert ist und sowas wie so ein Kameraraum.
Florian Clauß
0:32:35–0:32:37
Also das, was dann halt dieses Hollywood-Regelwerk.
Micz Flor
0:32:38–0:32:41
Wenn man den Text hat, der vielleicht auch KI generiert, das Make me a dialogue
0:32:41–0:32:46
with like Godfather 2 und dann legst du ihn hin und dann sagst du als nächstes,
0:32:46–0:32:51
okay, make me a storyboard with this dialogue,
0:32:51–0:32:55
dann wird das, glaube ich, einfach auch schon jetzt gar nicht so schlecht sein.
Florian Clauß
0:32:55–0:32:58
Nee, das glaube ich auch. Also das denke ich auch.
0:32:58–0:33:04
Und was ich dann auch nochmal so als so eine Perspektive sehe oder was wir auch
0:33:04–0:33:08
nochmal gleich darüber sprechen können, ist, was sich das in diesem ganzen Independent-Filmbereich
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niederschlägt. Weil da sind, glaube ich, ganz viele Chancen drin.
0:33:12–0:33:18
Und das, was man dann halt immer so im Independent-Film nicht machen konnte aus Budgetgründen,
0:33:18–0:33:22
kann jetzt wahrscheinlich dann irgendwie, wenn du so ein vortrainiertes Modell
0:33:22–0:33:25
dann hast, kannst du das dann halt übernehmen, kannst dann halt deinen Film
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mit extremen Effekten dann halt auch umsetzen.
0:33:28–0:33:31
Da sind ja auch Potenziale drin, das ist eine Demokratisierung.
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Ja, so wie in den 80ern dann halt der Videomarkt da auch ganz viel demokratisiert hat im Filmbereich.
0:33:38–0:33:42
Und dann auch wieder so, da sind wir wieder bei Dogma, hast ja auch gesagt in
0:33:42–0:33:44
dem Zusammenhang, dass wir irgendwie, das erinnert dich an Dogma,
0:33:44–0:33:50
an die Regeln bei The Zone of Interest, dass man dann halt wieder so in so einen Dogma-Bereich kommt.
0:33:50–0:33:56
Und dann ist aber die Frage, wo grenzt sich das ab? Ja, was kannst du denn für Formen von...
0:33:57–0:34:02
Film, Filmerleben geben, die dann eben nicht mehr in diesem ganz traditionellen.
0:34:04–0:34:07
Rezeptionsmuster aufgehoben sind, sondern sich dann völlig neu,
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also so wie jetzt meinetwegen bei der Entwicklung des Fahrrads,
0:34:10–0:34:14
du hattest erstmal diese riesengroßen Fahrräder, die dann halt irgendwie ein
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Rad bis zu fünf Rädern und so weiter und du siehst jetzt auf YouTube diese lustigen Videos,
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wie die alle damit rumgefahren sind und hingefallen und man hat sich dann eine
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Form so rauskristallisiert, die ist dann halt geworden und ich glaube,
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sie sind jetzt an so einer Schwelle oder, wenn will man das ja auch,
0:34:28–0:34:30
das war ja ein reines Jahrmarktvergnügen.
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Also wie man dann halt Lumiere dann halt auf den Jahrmarkt und dann sind die
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Leute rausgerannt, angeblich, weil der Zug auf sie zugefahren ist.
0:34:36–0:34:41
Und jetzt kriegt man wahrscheinlich auch so Formen von Spektakel und dann kommen
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halt wieder irgendwelche Corporates, die dann halt denken, ja,
0:34:43–0:34:47
so muss es sein und pumpen da Geld rein und du kriegst dann halt irgendwie so
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ein Eventkino, was dann vielleicht aber auch nur so 10 Jahre irgendwo auf irgendeinem,
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Vergnügungspark dann abhängt und es dann halt nicht in den Standard schafft.
0:34:55–0:34:59
Also ich Und ich glaube, wir kriegen jetzt so die nächsten, würde ich mal behaupten,
0:34:59–0:35:08
die nächste Zeit eine Reihe von ziemlich experimentellen Zwischenzuständen präsentiert.
0:35:08–0:35:10
Das wäre so eine These, was ich mir überlegt habe.
Micz Flor
0:35:11–0:35:15
Ja, also ich hätte noch so ein anderes Bild, kurze Anekdote dazu,
0:35:15–0:35:19
die ich glaube ich auch schon mal in irgendeiner Show erzählt habe von uns.
0:35:19–0:35:22
Wo ich also war noch in der schule in
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80er jahren und einer der war eine klasse über mir dazu
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ganz viel mit kassetten gehandelt von
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spectrum und c64 mit piraten software
0:35:31–0:35:35
und die haben die irgendwie dran gekriegt und er musste als programmierer irgendwie
0:35:35–0:35:39
war so relativ knietief in diesem ganzen ding drin so game entwicklung und sowas
0:35:39–0:35:44
und der war dann auch in unserem pc lab an der schule ich weiß noch der saß
0:35:44–0:35:48
dann da und ich saß neben ihnen ich fand den ein bisschen nervig aber Aber irgendwie
0:35:48–0:35:50
war ich schon auch so startstruck.
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Also der war halt einfach schon ein Toller. Und der hat dann so einen leichten
0:35:54–0:35:56
Sprachfehler, den ich jetzt nicht nachmachen werde.
0:35:56–0:35:59
Aber der hatte dann so reingetippt, einfach in den C64 hat geschickt,
0:35:59–0:36:01
make me a game of Space Invaders.
0:36:01–0:36:04
Command, make, nicht gefaunt oder irgend sowas.
0:36:05–0:36:09
Und dann sagt er, könnt ihr Space Invaders nicht? Und da sind wir jetzt ja schon.
0:36:09–0:36:13
Das ist genau das, was er da gemacht hat. Das könnte man jetzt in Chat-GPT und
0:36:13–0:36:15
dann make me a game of Space Invaders.
0:36:15–0:36:18
Und dann kriegst du das. Und wenn ich das jetzt weiterdenke,
0:36:18–0:36:23
dann ist ja die Frage gar nicht mehr, wo sollen die Leute da Geld reinpumpen?
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Sondern ist es dann nicht viel sinnvoller, um Andy Warhol zu paraphrasieren,
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nicht mehr Fame for 15 Minutes, sondern Fame for 15 People.
0:36:35–0:36:38
Weißt du, macht man dann ganz viele kleine Filme oder kriegt jeder den gleichen
0:36:38–0:36:39
Film mit einer anderen Musik.
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Da wäre es dann nicht mehr so, dass sich das Budget vervielfältigt,
0:36:43–0:36:45
damit man das durchpumpen muss.
0:36:45–0:36:48
Sondern man würde mit einer Gießkanne einfach alles nass machen,
0:36:48–0:36:54
indem man den gleichen Film sofort in alle möglichen Subkulturen irgendwie reinstreuen
0:36:54–0:36:55
kann. Und vielleicht auch...
Florian Clauß
0:36:55–0:37:01
Das gibt es ja schon heute bei Pixar-Produktionen, dass du halt bestimmte Presets
0:37:01–0:37:06
hast, so Assets, die aufgrund des Marktes dann angepasst werden können.
0:37:06–0:37:09
Wenn du jetzt irgendwie so, keine Ahnung, meistens ethnisch,
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wenn du dann einen Pixar-Film im arabischen Raum,
0:37:14–0:37:22
dass dann eben die Frauen da in dem Film dann Kopftücher tragen oder im Chinesischen und so weiter.
0:37:22–0:37:28
Das ist jetzt schon so mit eingepreist quasi, dass du halt dann nicht mehr nur
0:37:28–0:37:33
diesen einen Charakter hast, sondern du hast dann quasi so ein Profil von dem Charakter,
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der sich dann in unterschiedlichen Märkten unterschiedlich ausprägt.
0:37:38–0:37:41
Visuell, vielleicht auch von der Art her. Man gibt dann halt so eine gewisse
0:37:41–0:37:44
Spielbreite mit. Das ist die eine Sache.
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Die andere Sache ist ja noch, dass dieses Individualisieren,
0:37:47–0:37:49
man kann sich das ja so vorstellen,
0:37:49–0:37:56
dass du dann ja irgendwann, also die eine These ist halt noch von dieser Studie
0:37:56–0:37:58
oder einer Beobachtung,
0:37:58–0:38:05
dass man davon ausgeht, dass quasi erst so ab 2040 die ganze generative KI so weit ist,
0:38:05–0:38:09
dass man eben virtuelle Schauspieler akzeptiert.
0:38:09–0:38:13
Also ich meine, klar, man denkt jetzt schon, in der Modeindustrie sind jetzt
0:38:13–0:38:15
schon halt irgendwelche Models komplett KI.
0:38:16–0:38:18
Vielleicht kann es auch früher eintreten, aber ich denke, bis dann halt so der
0:38:18–0:38:23
Reifegrad da ist, kann das durchaus nochmal so 15 bis 20 Jahre dauern.
0:38:23–0:38:24
Kann ich mir auch vorstellen.
Micz Flor
0:38:25–0:38:27
Aber dann müsste man jetzt sagen, was das für...
0:38:28–0:38:37
Wenn ich jetzt zum Beispiel Vajana Teil 2, wo die Vajana-Puppe virtuell,
0:38:37–0:38:40
ich weiß nicht, ob es Disney ist oder Pixar, irgendein Film.
0:38:41–0:38:47
Ich bin Vajana, ist ihr Coming-of-Age-Song.
0:38:48–0:38:53
Und ob das jetzt mit der KI animiert ist oder nicht, das werde ich jetzt in
0:38:53–0:38:56
drei Jahren schon nicht mehr wissen oder ganze Sequenzen.
Florian Clauß
0:38:56–0:38:59
Ja, klar, weil es geht ja jetzt wirklich um reale Schauspieler.
Micz Flor
0:38:59–0:39:02
Genau, und das ist dann wiederum der wichtige Punkt. Was muss ich dann,
0:39:02–0:39:05
also hast du jetzt, man hat jetzt ja dieses Gefühl manchmal,
0:39:05–0:39:09
ich bin da nicht so drin, aber in so einer K-Pop-Szene, und ich bin mir sicher,
0:39:09–0:39:12
das haben vielleicht früher ältere Menschen über Punk-Bands gedacht,
0:39:13–0:39:14
die sehen doch alle gleich,
0:39:14–0:39:20
wo man dann schon das Gefühl hat, dass da eine Künstlichkeit hergestellt wird
0:39:20–0:39:23
in einem Charakter, der ist ja künstlich, aber der wird dann noch performant,
0:39:23–0:39:25
also da wird ein Mensch, der den noch spielt.
Florian Clauß
0:39:25–0:39:28
Ja, und der kriegt halt aber auch bestimmte Eigenschaften stark zugeschrieben.
Micz Flor
0:39:28–0:39:29
Genau, und die werden dann auch promoten.
Florian Clauß
0:39:30–0:39:31
Diese Stereotypen funktionieren gerade im K-Pop ja ganz stark.
0:39:31–0:39:35
Das ist halt irgendwie Identifikation, der hat blaue Haare, ein bisschen out.
0:39:35–0:39:39
Der andere ist halt irgendwie so derjenige, der halt irgendwie auf dem Schulhof
0:39:39–0:39:41
der Star ist. Du hast ja diese Charaktere.
Micz Flor
0:39:41–0:39:47
Die Frage, die ich dann halt nicht beantworten kann, ist, wird man da einfach mitmachen 2040?
0:39:47–0:39:51
Gut, man hat jetzt vielleicht schon Manga-Bücher, wo man dann auch die Haarstile
0:39:51–0:39:55
sich annimmt, weil man sich so mit dem Comic-Charakter identifiziert.
0:39:55–0:39:58
Man identifiziert sich mit dem Musiker auf der Bühne.
0:39:58–0:40:03
Man identifiziert sich vielleicht auch mit dem Schauspieler beziehungsweise
0:40:03–0:40:06
der Rolle, die er da spielt und dem Jacket, was er da anhat oder so.
0:40:07–0:40:09
Und die Frage ist ja eigentlich, wird man,
0:40:10–0:40:14
nicht animierte Charaktere annehmen, das tut man ja schon, sondern wird man
0:40:14–0:40:20
Menschen, die synthetische Bilder, die aussehen wie echte Menschen. Das ist die Frage, oder?
Florian Clauß
0:40:20–0:40:25
Ja, genau. Und das ist halt genau diese Sache, von wo ich hingekommen bin,
0:40:25–0:40:28
nämlich, ich habe immer noch so Cut und die ganzen Kamerafrauen,
0:40:28–0:40:33
Männer im Hintergrund, wo ich dann eigentlich, eigentlich ist es jetzt schon austauschbar.
0:40:34–0:40:38
Ich meine, das ist halt so dieses, was ich meinte, dass Film nur Simulation und Inszenierung ist.
0:40:38–0:40:42
Es ist ja Trick, Also eigentlich kannst du diese Emotionen, das ist so eine
0:40:42–0:40:45
standardisierte Sache, die kannst du jetzt schon austauschen.
0:40:45–0:40:49
Also du würdest emotional so ein bisschen wie diese Spiegelneuronen,
0:40:49–0:40:52
da liegt halt irgendwie die dritte Hand und die ist nicht mal,
0:40:52–0:40:55
die ist nicht mit mir verbunden, aber trotzdem verspüre ich Schmerzen,
0:40:55–0:40:59
wenn dann irgendwie der Arzt dann halt in diese künstliche Hand...
Micz Flor
0:40:59–0:40:59
Ein Hammer drauf haut.
Florian Clauß
0:40:59–0:41:03
Ja, genau. Und das funktioniert ja so. Das ist ja nur ein Trick.
0:41:03–0:41:05
Das ist ja alles nur Psychologie. Weißt du?
0:41:06–0:41:10
Das geht ja im Kopf da. Ist ja nichts. Das ist die Psyche.
0:41:11–0:41:15
Aber verstehst du, es ist eigentlich dieser Schritt. Aber da kommt wieder das
0:41:15–0:41:18
Muster der Sehgewohnheit rein, wenn es inflationär ist.
0:41:18–0:41:22
Vielleicht musst du einfach auch wissen, dass der Schauspieler,
0:41:22–0:41:25
keine Ahnung, drei Millionen Tagespauschale bekommt.
0:41:26–0:41:30
Und dann hat er eine Masse. Dann ist er nicht nur so ein Prompt-Output,
0:41:30–0:41:32
sondern er hat einfach eine Masse.
0:41:32–0:41:35
Während so ein Prompt-Output natürlich auch eine Masse haben kann,
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wenn das Modell halt irgendwie mit drei Atomkraftwerken trainiert wurde und
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mit dem Energieverbrauch.
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Weißt du nicht, ne? Also das wäre auch eine Frage von, wenn sich dann halt irgendwie,
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ich springe gerade im Thema, aber wie differenziert sich jetzt quasi die Filmindustrie?
0:41:50–0:41:54
Und ich kann mir vorstellen, dass es jetzt schon, es gibt schon jetzt einige
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Unternehmenszweige, die dann halt so Modelle entwickeln. Und dann hast du halt
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das Disney-Modell und mit dem arbeitest du weiter.
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Dann sind es wieder lizenzrechtliche Fahrten. Da tut sich ganz viel auf.
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Aber vielleicht lass mich nur mal ganz kurz die Thesen aus der Studie runterrattern,
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die ich jetzt hier nochmal notiert habe.
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Also noch eine ganz wichtige Sache, aber das hatten wir ja schon gesagt,
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also in den nächsten fünf Jahren wird es sich vor allen Dingen auch in der Synchronisation,
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im Dubbing und Untertiteln.
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Also das kann man sich vorstellen, dass du halt natürlich in der Lokalisierung
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von Filmen da unglaubliche Möglichkeiten hast, dass die Lippenbewegungen dann
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halt synchron sind zu einer Übersetzung und so weiter. Alter,
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das kann man sich gut vorstellen.
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Und das wird auch die, das wird einfach, ich meine, das Ding ist halt immer
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Kosten senken, Kosten senken in der Produktion.
Micz Flor
0:42:45–0:42:49
Ja, ich denke auch die Stimmen, die dann für die deutschen Übersetzungen mit
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angepassten Lippenbewegungen benutzt werden, die könnten auch komplett eben KI generiert sein.
Florian Clauß
0:42:54–0:42:56
Die könnten KI generiert sein, die Übersetzung ist KI generiert,
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du brauchst eigentlich da, also die Übersetzung ist eines der ersten Sachen,
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die halt wirklich komplett jetzt schon mit KI gemacht wird.
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Genau, also Marktforschung, Zielgruppenanalysen werden in den nächsten Jahren
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vollständig von KI übernommen.
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Übernommene Algorithmen können dann Zuschauerpräferenzen präziser vorhersagen
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und Marketingstrategien optimieren. Das hatten wir auch schon erwähnt.
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Und jetzt ab 2038 wird erwartet, dass durch die KI die Hälfte der bisherigen
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Arbeitsplätze in der Filmbranche wegfallen.
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Okay, in 15 Jahren wird die Mehrheit der Rollen von virtuellen Schauspielern besetzt.
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Ja, fotorealistische Darsteller werden immer realistischer und billiger als
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menschliche Schauspieler.
Micz Flor
0:43:41–0:43:46
Ja, und reale Schauspieler, ich meine, es gab jetzt ja schon den Scorsese, war das, oder?
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The Irishman, wo dann Robert De Niro auch 30 Jahre jünger aussehen sollte.
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Dann haben sie ihn irgendwie die Haut glatt gerendert.
Florian Clauß
0:43:54–0:43:58
Ja, genau, das war doch auch hier bei Indiana Jones mit Harrison Ford,
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wo der dann halt irgendwie nur die Bewegung des alten Mannes hat.
Micz Flor
0:44:02–0:44:03
Ja, das ist ein unheimlicher.
Florian Clauß
0:44:04–0:44:06
Aber auch das wirst du weg, weg bügeln können.
Micz Flor
0:44:07–0:44:11
Bei Robert De Niro auch, der ging so rückwärts, was sie so an dem Grad die Bandscheibe
0:44:11–0:44:14
wieder rausmutscht, so nach hinten geneigt.
Florian Clauß
0:44:15–0:44:19
Und hier, das war der Punkt, KI-basierte Filmproduktionen werden frühestens
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ab 2040 von den Zuschauern bevorzugt. Bis dahin müssen technische,
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ethische, rechtliche Fragen geklärt werden.
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Und das ist, glaube ich, nochmal dieser ganze, also du brauchst halt wirklich so ein Commitment,
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wie geht KI mit Ethik um, also Gewaltfilme, Pornografie und so weiter,
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muss irgendwie reguliert sein.
Micz Flor
0:44:42–0:44:46
Aber das brauchst du ja nicht ändern, das können ja Menschen machen oder KI kann das auch.
Florian Clauß
0:44:46–0:44:48
Ja, ich meine nur, aber da muss halt ein Commitment sein. Ich glaube,
0:44:48–0:44:53
diese Prozesse, bis die dann halt wirklich zu dieser rechtlichen Verbindlichkeit
0:44:53–0:44:55
kommen, das muss erstmal hergestellt werden.
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Technisch wirst du sehr viel früher das machen können, aber bis sich das in
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so einem Produktionsapparat dann halt wirklich so ausdrücken kann,
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das muss abgesichert sein.
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Da muss diese ganze rechtliche Debatte dann halt durchgelaufen sein.
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Das ist, glaube ich, nochmal ein entscheidender Punkt.
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Genau, also das wären so die Hauptpunkte aus dieser Studie.
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Ich glaube, die anderen hatten wir alle mehr oder weniger genannt.
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Ja, also ich glaube, die Entwicklung, dass man in fünf bis zehn Jahren die Kintools
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schon so mehr oder weniger in einigen Produktionen zum Einsatz hat,
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in 15 Jahren die fotorealistischen Animationen drin hat und dann in 20 Jahren
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dann die Mehrheit der Rollen durch eben so generierte Modelle ersetzt werden.
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Und jetzt wäre auch mein Schwenk jetzt dahin, dass wir gucken,
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was passiert denn im Independent-Bereich.
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Also einmal diese Demokratisierung von Filmmitteln ist die eine Sache.
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Dann, also ich meine, wenn du dir vorstellst, du bist jetzt noch,
0:45:55–0:45:58
du bist jetzt quasi ein junger, angehender Filmschaffender.
Micz Flor
0:45:59–0:45:59
Okay.
Florian Clauß
0:46:00–0:46:03
Und du hättest dann halt diese Perspektive von irgendwie, ja,
0:46:03–0:46:06
wir können jetzt in dem Bereich hier, was würdest du machen?
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Also, klar, die Stoffentwicklung ist eine Sache.
0:46:09–0:46:14
Die andere Sache ist halt, okay, ich mache so Kurzfilme und gucke jetzt mal so,
0:46:15–0:46:18
wenn ich jetzt halt irgendwie so Charaktere jetzt noch nicht ganz sauber prompte
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und dann irgendwie versuche, die dann halt in einen Kontinuitätsstrom zu fassen,
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dass dann halt auch ein durchgehender Charakter entsteht.
0:46:28–0:46:32
Also man hätte schon spielerische Möglichkeiten. Da könntest du dann halt irgendwie
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sagen, ich will jetzt irgendwie so eine Wüste und da ist eine Straße drauf und
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dann ist hinten irgendwie was Dunkles.
0:46:40–0:46:42
Ich glaube, die Kreativität ist da schon sehr...
Micz Flor
0:46:42–0:46:45
Ich habe gerade so eine Idee, vielleicht können wir das ja dann machen.
0:46:45–0:46:48
Wir setzen jetzt einfach mal hier einen Pflock rein und können das dann irgendwie
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vielleicht mal bald irgendwo pitchen.
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Kannst du dich noch erinnern? Ich habe vergessen, wie das hieß.
0:46:51–0:46:56
Wir waren in London und wir haben dieses Festival doch kuratiert.
Florian Clauß
0:46:56–0:46:59
Ja, stimmt. Dieses Flash Festival.
Micz Flor
0:46:59–0:47:03
Filmfestival das war nicht unser titel der waffen und da war der große wunsch
0:47:03–0:47:06
eben von den leuten von wiesn aber lux.
Florian Clauß
0:47:06–0:47:09
Lux von dem lux film und.
Micz Flor
0:47:09–0:47:12
Das ist da war das format flash
0:47:12–0:47:15
als filmformat im netz gerade relativ neu
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und dann hatten wir einreichung und hat ein kleines kuratorium und hatten dann
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bestimmte filme ausgewählt und dann gab es auch einen preis und so was wurden
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dazu kurzfilme gezeigt die aber teilweise wir hatten es relativ breit gehalten
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das Das waren teilweise eher so visuelle Sound-Experimente oder so und teilweise
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aber wirklich auch narrative Filme.
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Schon reingegangen sind und wenn ich jetzt
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das nehme und sage wie
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sieht so eine mögliche zukunft aus und ich möchte das
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jetzt mit der gegenwart von diesen scheinbar war
0:47:49–0:47:53
nie da aber scheinbar sehr lustigen wikipedia festivals wo
0:47:53–0:47:56
dann die leute ein wort kriegen auf wikipedia und
0:47:56–0:47:59
dann zweites wort genannt wird und wir müssen so schnell wie
0:47:59–0:48:02
möglich nur über wikipedia links zu diesem anderen wort kommen
0:48:02–0:48:05
heißt also bis zum beispiel jetzt bei flamenco und
0:48:05–0:48:08
du sollst als nächstes gewerbefläche finden wie
0:48:08–0:48:11
kommst du von flamenco zu gewerbefläche darfst nur
0:48:11–0:48:14
vorwärts klicken oder zurück aber du darfst nicht was neues eingeben darf
0:48:14–0:48:18
es auch nicht suchen und da hätte ich jetzt in so ein filmfestival format
0:48:18–0:48:21
weißt du für diese ki film so kurzfilme wo jeder
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kriegt 80 buchstaben und muss ein prompt
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machen haut den prompt rein und
0:48:27–0:48:30
dann wird halt geguckt welches dieser 20 sekunden filme
0:48:30–0:48:32
dann irgendwie gewinnt ja so in der art also ich kann
0:48:32–0:48:36
mir schon formate vorstellen die auch so über partizipation und event mäßig
0:48:36–0:48:40
dann auch spannend sind ja wo das dann entsteht was aber gleichzeitig eben natürlich
0:48:40–0:48:47
zeigt dass man sich fast überlegen muss ist dann der kreative geniale gedanke
0:48:47–0:48:50
wirklich ein prompt von 17 buchstaben.
Florian Clauß
0:48:50–0:48:51
Ja klar und.
Micz Flor
0:48:51–0:48:56
Das gab es natürlich immer auch diesen wettbewerb 1 kb javascript was kann man
0:48:56–0:49:01
mit einem kilo bei javascript alles machen oder nicht und das war so eine sache
0:49:01–0:49:05
wo ich dachte okay kreativität dann wirklich verlagern auf dem,
0:49:06–0:49:13
Und eine Analogie dazu ist dann für mich schon fast, wenn man in einen anderen Bereich guckt, Sport.
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Ich habe das so ein bisschen mitbekommen in den letzten 15 Jahren,
0:49:16–0:49:20
aber ich bin da kein Experte. Aber es war halt so dieses E-Sports.
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Das war dann ein Riesenmarkt, so PC-Gaming, E-Sports.
0:49:24–0:49:33
Und dann haben aber alle festen Fußballverein-Leute gesagt, ach Quatsch,
0:49:33–0:49:35
E-Sports, das hat nichts mit uns zu tun.
0:49:35–0:49:40
Aber inzwischen hat jeder, jeder Bundesliga-Verein auch eine Sparte E-Sport.
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Wo halt Leute E-Sports machen.
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Das heißt, und diese Leute sind auch Helden.
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Genauso Leute, die dann halt die coolsten Prompts für so einen 20-Sekunden-Jingle
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irgendwie raushauen können, sind gleichzeitig dann im Übertragen auch die Leute,
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die halt Maus, Joystick, Keyboard oder so nutzen können,
0:49:55–0:49:59
dass es total geil auf dem Bildschirm aussieht. Aber die sind dann die Helden.
0:49:59–0:50:04
Und die Identifikation passiert dann nicht direkt mit den Sportlern,
0:50:04–0:50:07
die dargestellt werden. nur Sportlerin, sondern mit den Leuten,
0:50:07–0:50:11
die es schaffen, diese Computerbilder so sich bewegen zu lassen.
Florian Clauß
0:50:11–0:50:12
So einzusetzen.
Micz Flor
0:50:13–0:50:17
Und das finde ich dann vielleicht nochmal einen ganz interessanten Sprung,
0:50:17–0:50:22
dass man natürlich sich fragt, werde ich mich mit den Darstellern und Darstellerinnen,
0:50:22–0:50:26
die komplett synthetisch hergestellt wurden, identifizieren können und sagen
0:50:26–0:50:27
können, so will ich auch sein?
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Oder und das wäre meine vermutung entstehen dann wie im sports bereich auf einmal
0:50:34–0:50:38
neue leute mit dem man sich identifiziert ja oder irgendwelche keine ahnung
0:50:38–0:50:42
produzenten von techno ja oder wo du dann halt das gefühl dass er spielt doch
0:50:42–0:50:44
gar kein instrument aber trotzdem wird es ein held,
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dj wo ich dachte sie legen ja nur auf aber trotzdem sind es helden ja das heißt
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da kommt dann immer was obendrauf und es wird denke ich schon so bleiben dass
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die menschen sich mit anderen Menschen identifizieren und dann sind es vielleicht
0:50:57–0:50:58
nicht mehr die Schauspieler,
0:50:59–0:51:02
sondern dann sind es vielleicht irgendwie die Leute,
0:51:02–0:51:04
die wir noch nicht kennen, Rollen, die wir noch nicht kennen,
0:51:04–0:51:06
die aber da irgendwie damit zu tun haben.
Florian Clauß
0:51:06–0:51:10
Verstehe. Also ich glaube, dass auf der einen Seite, was du beschreibst,
0:51:10–0:51:14
ist dann auch immer in so einem Medienbruch, wenn sich dann so ein Medium neu
0:51:14–0:51:19
initiiert, dann halt diese spielerische Rolle auszuloten, zu gucken, was ist möglich,
0:51:19–0:51:22
was du mit dem Prompting macht.
0:51:22–0:51:25
Diese Prompt-Wettbewerbe gibt es ja auch. Ich war beim letzten Chaos Communication
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Congress, war das ja auch genau so irgendwie so ein Prompt-Wettbewerb,
0:51:30–0:51:34
wo dann halt irgendwie so ein Bild dann dargestellt war und dann sollte das
0:51:34–0:51:35
halt mit einem Prompt zum Beispiel dann nachbauen.
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Also diese ganzen Events gibt es dann auch. Oder es war halt irgendwie so...
Micz Flor
0:51:39–0:51:42
Ich bin ja nicht mehr auf Twitter, weil es Twitter leider nicht mehr gibt,
0:51:42–0:51:45
aber ich habe die ganze Zeit einen Tweet im Kopf, den ich nicht absetzen kann.
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Kann ich ihn hier verbal absetzen?
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Der heißt einfach nur Hier sind 20 JGBT-Prompte, die ich mir wünschte, wenn ich 20 war.
Florian Clauß
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Sehr schön. Dann aber auch, glaube ich, auch dieses Klassische.
0:52:03–0:52:09
Da muss man sich ja anschauen, wie wird sich dann überhaupt Kino so als Institution verändern.
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Ich meine, wir hatten jetzt in den 2000ern den Aufbau von all diesen Multiplex-Kinos.
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Die Multiplex-Kinos, die in den 2000ern entstanden sind, wo halt auch das ganze
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Investorengeld hingeflossen ist. Das ist das Ding. Jetzt haben wir halt.
Micz Flor
0:52:24–0:52:29
Das komplette Sony Center hätte man dann irgendwann in seiner Hochphase einfach
0:52:29–0:52:34
ein Klarlack übermalen und behalten, weil es war so ein Museum für alles, was damals groß war.
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Es war, bevor das Handy gab, die besten Sony Fotoapparate, Videokameras,
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Geräte, also Audiogeräte, das riesen Cineplex Kino, das ganze Center.
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Also dieses große Kathedralen ähnliche Sony Center ist jetzt natürlich,
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da blasen jetzt halt diese Tumbleweeds an.
Florian Clauß
0:52:52–0:53:00
Ja, genau. Und jetzt sind es halt irgendwie so leerstehende Flächen in der Innenstadt.
0:53:01–0:53:06
Und dann hattest du auf der anderen Seite die technischen Home-Kinosachen mit
0:53:06–0:53:10
Erneuerungen im Fernsehapparat.
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Also das sind immer mehr dann halt zu Hause.
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Und dann halt die Streamingdienste und so weiter.
0:53:15–0:53:18
Jetzt ist gerade auch wieder die Krise der Streamingdienste,
0:53:18–0:53:21
weil halt irgendwie andere Formate da so reinkommen.
Micz Flor
0:53:21–0:53:23
Ja, aber ich glaube, es wird dann auch so neue Sachen geben.
0:53:23–0:53:26
Ich musste jetzt ganz spontan dran denken. Ich habe den Namen jetzt gerade vergessen,
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aber der Typ, der diese CDs,
0:53:29–0:53:33
Für die Geburtstagsgrüße für alle möglichen Leute, wo dann die CD so reingelegt wurde.
0:53:33–0:53:38
Und dann, hello, na, liebe Susanne. Ich gratuliere dir ganz schön,
0:53:38–0:53:39
weil der Name so reingeschnitten wurde.
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Aber der hat halt so ein Lied gesungen dann. Und dann wurde halt dieser Name
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dann von irgendwelchen Sprechern so dazwischen geklebt.
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Aber sowas kann man, man kann halt Star Wars machen. Zum Geburtstag kriegst
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du eine Star Wars Version, wo, keine Ahnung, deine Kinder irgendwie die Stars sind.
Florian Clauß
0:53:56–0:54:00
Ja, genau, da wollte ich nämlich hier raus. Also das, was wir jetzt schon teilweise
0:54:00–0:54:04
bei den Pixar-Filmen haben, dass du halt so Charaktere profilen kannst,
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dass du irgendwann in deinen Seherlebnissen dann auch so schaffst,
0:54:07–0:54:10
dass du dich selber dann quasi als derjenige Held da reinrendern kannst,
0:54:11–0:54:13
ja. Und dann ist ja immer die Frage, wie funktioniert das?
0:54:13–0:54:17
Dann muss jetzt doch jeder eine Brille aufhaben, ne, dass du halt immer nur
0:54:17–0:54:21
so diese, quasi die Eckdaten gesendet bekommst und dann wird das für dich dann
0:54:21–0:54:25
nochmal so in deinem Screen so gerendert, dass du dich selber siehst.
0:54:25–0:54:26
Jeder sieht sich selber.
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Also solche Sachen, das sind neue Kino- Formate.
0:54:30–0:54:34
Oder man muss dann ins Kino gehen, weil die halt klimatisiert sind,
0:54:34–0:54:36
weil es klimatisierte Räume geben muss.
0:54:36–0:54:39
Also auch das ist auch irgendwie in der Stadtlandschaft dann halt irgendwann
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so, oh komm, lass uns ins Kino gehen. Es wird heute wieder 40 Grad.
Micz Flor
0:54:43–0:54:45
Es ist billiger als die Cola.
Florian Clauß
0:54:45–0:54:50
Und ich habe es zu Hause, kann ich es nicht haben. Da wird auch Kino normalerweise
0:54:50–0:54:50
nicht so eine Funktion haben.
Micz Flor
0:54:50–0:54:54
Es werden wieder so Sex-Kino-Spelunken in den 70er Jahren.
Florian Clauß
0:54:54–0:54:59
Ja, mit so einer abgewichsten Cyberbrille, da bist du wieder im Cyberpunk unterwegs.
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Also ich glaube, da tun sich schon so andere Märkte und Formen auf,
0:55:05–0:55:07
die wir uns jetzt noch nicht so richtig vorstellen können.
0:55:07–0:55:10
Ja, was ich meinte, dann gibt es halt diese komischen Räder,
0:55:10–0:55:14
die dann halt irgendwie ein riesen vorderes Rad haben, ein kleines hinteres
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und dann stirbt es halt aus, weil jeder, der da drauf sitzt, sich ein Bein bricht.
0:55:18–0:55:21
Weil es halt dann nicht so effektiv ist.
Micz Flor
0:55:22–0:55:27
Wir haben ja mit dem Serienformat, also das Serienformat, was ja dann irgendwie
0:55:27–0:55:29
auch nochmal, denke ich, schon...
0:55:30–0:55:34
Zwar lange in the making war, aber mit dem Lockdown und Corona noch mal mehr
0:55:34–0:55:39
an Medienzeit ausgemacht hat, haben wir das ja schon mitbekommen,
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wie sich da Sachen abgelöst haben.
0:55:42–0:55:46
Wie Kino, der große epische Kinofilm, die Herr-der-Ringe-Trilogie,
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3x3 Stunden oder so, dass die dann abgelöst wurde eben von Serien und dass das
0:55:52–0:55:56
die großen Erlebnisse waren, was früher für Fernsehen gemacht wurde,
0:55:56–0:56:01
aber beim Laptop war es dann wurscht in gewisser Weise. Und ich fand es auch total irre bei Dune 2.
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Hast du den gesehen? Ja. Den habe ich, ich habe ihn im Kino sogar gesehen und
0:56:05–0:56:10
das war total krass, weil da wirklich Bildeinstellungen drin waren mit diesen
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wabernden Hitzefarben und sowas.
0:56:12–0:56:17
Wo das Ganze aber so riesig war, dass man fast schon das Gefühl hat,
0:56:18–0:56:19
es wurde für Laptop gemacht.
0:56:19–0:56:23
Das Bild war einfach für Fernsehen. Aber im Kino war es dann echt irre und ich
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dachte, wow, es hat super funktioniert. aber es war wieder noch mal andere magnitude.
Florian Clauß
0:56:29–0:56:32
Ja das war ist halt irgendwie dieses was irgendwie noch
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vor zehn jahren mit so einem stempel hd ready also mit 1080 pixel jetzt ist
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es halt irgendwie so mindestens 4000 pixel das heißt die kundeproduktion werden
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halt immer schärfer des 3d kino ist ja auch komplett ausgestorben das ist ja auch so ein zweig das.
Micz Flor
0:56:51–0:56:53
Ist ja immer wieder ausgestorben.
Florian Clauß
0:56:53–0:56:55
Ist aber jetzt wirklich jetzt ärgern sich die leute dass
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sie teilweise und es ist halt so teuer gewesen das willst du
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auch wahrscheinlich mit so einem modell anders jetzt machen
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können ja aber das war einfach viel viel zu teuer und viel zu wenig verbreitet
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hat zu viel zu wenig mehrwert geliefert also die es wird zu blüten treiben und
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ich habe ich wollte dir eigentlich noch aber das können wir uns glaube ich sparen
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ich habe das auch schon mal berichtet ich wollte dir eigentlich noch ein ausschnitt
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aus diamond age vorlesen von new stephen das Ah.
Micz Flor
0:57:20–0:57:22
Okay, das hattest du, glaube ich, auch schon mal.
Florian Clauß
0:57:22–0:57:27
Ich hatte gesagt, genau, da hatte ich dann irgendwie so nochmal nachgeschaut,
0:57:27–0:57:32
diese Schauspielergarde, die in diesem Buch auftaucht.
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Das heißt, das sind Raktive, die
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Raktive, die im Prinzip auch so eine Technologie entwickelt haben, dass,
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gebucht werden können die sitzen dann so wir haben so mehr oder weniger diese
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ganzen motion capture point dann halt so schon als,
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auf der auf der haut irgendwie mit implementiert oder als nanotechnologie unter
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der haut ja und die sitzen dann in einer box und die kannst du dann halt buchen wie die,
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prekären beschäftigungsverhältnisse von so essenslieferanten die werden sitzen,
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cyberpunk atmosphäre die zweite kamera am set ja also also okay und dann kriegen
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die halt einen satz reingeschmissen müssen den halt sprechen und weil die halt
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diese ganzen Motion-Dinger, also die können auch dann sich bewegen und so weiter
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in ihrer Box, ja, das wird dann halt,
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abgenommen und dementsprechend auf den Charakter drauf projiziert.
0:58:20–0:58:22
Also das ist dann halt irgendwie so, keine Ahnung, für irgendwelche Kinder dann
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halt irgendwie so ein alter Dinosaurier ist, der sich dann halt irgendwie so
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ein Erdbeereis dann isst oder dazu noch was sagt.
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Und die kriegen dann im Sekundentakt dann halt diese Dinger rein und je nachdem,
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wie gut die sind, kriegen die halt mehr.
0:58:35–0:58:39
Also dieses ganze Modell hat Stevenson schon damals, 95, dann schon so entwickelt.
Micz Flor
0:58:39–0:58:43
Es ist sogar das dystopische Modell, dass man dann später wieder draufkommt,
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dass Menschen mit Dingern in dem, was wir früher Dritte Welt genannt sind,
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immer noch billiger sind, als es am Rechner machen zu lassen.
Florian Clauß
0:58:52–0:58:57
Ja, ich meine, so ist ja auch die Modelltrainers, die haben sich halt aus prekären,
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Beschäftigungsverhältnissen trainiert, weil dann halt irgendwelche Leute im,
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globalen Süden dann halt die Modelle trainiert haben, indem sie halt diese ganzen
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schlimmen Arbeiten irgendwie so, yes, yes, No, yes, yes, yes,
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no, so, weißt du, das mussten sie machen.
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Und dann, so funktioniert das ja, also das ist ja die Brutalität da drin.
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Aber ich finde halt diese visionäre Kraft von Steven, finde ich halt so immer
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wieder so faszinierend.
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Also kann ich absolut empfehlen. Vielleicht machen wir auch noch mal eine Reihe draus.
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Aber ich möchte noch einen letzten Aspekt, also wie sich Kino entwickelt und
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ich glaube das, was, also die Frage haben wir ja schon aufgeworfen von man braucht irgendwas.
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Zum Identifizieren. Du hast gesagt, das können auch diese Roleplayers sein,
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die Rolemodels, die dann halt irgendwie so die Identifikationsgröße sein.
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Oder aber, ich denke, was jetzt dann auch nochmal als neue Komponente dazukommt,
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ist diese Authentizität.
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Wie kriege ich die hergestellt?
0:59:56–1:00:01
Und da, denke ich, hat das Theater und die Oper eine ganz krasse Zukunft vor
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sich, weil die irgendwann in der Haustechnologie dann das haben,
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dass die dann halt wirklich die schauspieler auf der
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bühne spielen um in den hintergrund dann auf
1:00:12–1:00:16
einmal da so ein star wars epos
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dann angespielt mit special effekten und so weiter heutzutage ist
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ja die bühnentechnologie schon sehr weit aber wenn man in echtzeit dann halt
1:00:23–1:00:27
auch so was dann rein rendern kann ja und du auf einmal wirklich so also im
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prinzip wie wenn man da loyen was ja auch nichts anderes als eine green box
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ist und so kann ich mir auch dann in zukunft dann irgendwelche Schauspielhäuser
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vorstellen, die halt in der Greenbox spielen.
1:00:38–1:00:43
Du hast diese Echtheit der Figuren vor dir und gleichzeitig hast du das Erlebnis
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und die Effekte von einem absolut hochproduzierten Film im Hintergrund.
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Und ich glaube, das hat, dass du halt wirklich so kleine Boxen dann so hast, das ist klimatisiert.
Micz Flor
1:00:54–1:00:58
Das fände ich interessant. Also da wäre ich genau entgegengesetzt der Meinung.
1:00:58–1:01:03
Ich glaube, was du vorhin gesagt hast, dieses es ist alles künstlich hergestellt.
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Also der Film und wenn man vergleicht, der Film und das Theater.
1:01:08–1:01:11
Ich glaube, im Film ist man eher noch geneigt, dass man immer wieder Momente
1:01:11–1:01:16
hat, man weiß, es ist ein Schauspieler, aber das Lachen war echt.
1:01:17–1:01:20
Also dieses aus der Rolle springen, das will man ja da manchmal sogar sehen
1:01:20–1:01:24
und dann fragt man sich das oftmals. War das jetzt so geplant oder hat er das improvisiert?
1:01:24–1:01:26
Und es gibt ja dann oft eben auch diese Anekdoten.
1:01:27–1:01:30
Das war gar nicht, dann hat, keine Ahnung, bei was war das?
1:01:30–1:01:36
Bei Django Unchained wo sich die Hand aufgeschnitten hat, da ist das Glas offen
1:01:36–1:01:39
und dann schmiert er die Schauspieler mit Blut. Wir werden es nie wissen,
1:01:39–1:01:40
aber es war angeblich, hatte es wirklich auch...
Florian Clauß
1:01:40–1:01:44
Ja, diese Improvisation, aber wo kannst du die dann in so einer Promptebene herstellen?
Micz Flor
1:01:44–1:01:49
Nein, genau, aber ich würde sagen, du hast im Kino jetzt gerade dieses Gefühl,
1:01:50–1:01:53
dass die Improvisation ist ja genau das, was so unheimlich ist.
1:01:54–1:01:58
Wo wir in der Stunners Problem-Folge drum gesprochen haben.
1:01:58–1:02:01
Das Kind, was da irgendwie gesehen wurde, was sich so komisch bewegt,
1:02:01–1:02:06
das ist ja jetzt was, was ist so, man kann ja nicht weggucken bei diesen KI-Sachen
1:02:06–1:02:10
jetzt gerade, weil man die ganze Zeit diese unheimlichen Fehler sehen will.
1:02:10–1:02:11
Das trifft einen ja ganz tief.
Florian Clauß
1:02:12–1:02:14
Das ist das Uncanny Valley.
Micz Flor
1:02:17–1:02:21
Was ich sagen wollte, ist halt, dass ich glaube, dass man im Film eher noch
1:02:21–1:02:24
geneigt ist, jetzt zu sagen, oh, das war aber vielleicht sogar echt,
1:02:24–1:02:30
aber beim Theater ist man auf alle Fälle immer in einer Box drin, in der man nie denkt,
1:02:31–1:02:33
also weißt du, diese Idee von, ist das improvisiert oder echt,
1:02:33–1:02:36
die stellt man sich noch anders.
1:02:36–1:02:39
Wenn ich mir vorstelle, Mandalorian jetzt im Theater zu sehen,
1:02:39–1:02:43
ich weiß nicht, ob man das nicht doch lieber als Film sieht. Ich weiß, was du meinst.
Florian Clauß
1:02:43–1:02:46
Nee, klar, die Echtheit von Schauspielern, ja.
1:02:47–1:02:52
Das ist also dieses Authentizitätserlebnis und das, was dann halt eben aufgrund
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der Künstlichkeit nicht in prompt irgendwie so hergestellt werden kann.
1:02:56–1:03:00
Also diese Sehgewohnheit, ich glaube, dieses Echtzeiterlebnis,
1:03:01–1:03:02
dass wirklich was passiert.
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Vielleicht ist es auch im Kunstbereich so diese Performances,
1:03:05–1:03:09
die dann wieder so aufpoppen, mit eben so einer technologischen Unterstützung
1:03:09–1:03:12
und ganz neue Möglichkeiten der Darstellungsformen liefert.
1:03:12–1:03:16
Hat, wo du früher dann halt immer performen okay, aber wenn du jetzt dann halt
1:03:16–1:03:21
tatsächlich dann halt deine zwölf Raumschiffe im Hintergrund bei irgendwas haben kannst,
1:03:21–1:03:27
ja, das wird nochmal andere Märkte, andere Sehgewohnheiten und andere Sachen
1:03:27–1:03:28
erschließen, behaupte ich jetzt mal.
1:03:28–1:03:33
Also ich glaube, das wird irgendwie zusammenkommen, wäre jetzt meine These für
1:03:33–1:03:34
die Zukunftsentwicklung.
1:03:34–1:03:36
Ich kann verstehen, ja, was du meinst, Mandalorian will man nicht gucken,
1:03:36–1:03:39
aber ich will ja nur, also das Regie-Thema.
Micz Flor
1:03:39–1:03:43
Ja, aber ich glaube, eher eben in der Gegenbewegung ist dann sondern das Reale
1:03:43–1:03:46
wieder spannender, also das Einflusssame.
1:03:46–1:03:50
Also im Extrem würde man ja auch nicht sagen, Muscheln sammeln am Strand ist
1:03:50–1:03:56
viel spannender, wenn gleichzeitig ein Silvesterfeuerwerk auf die Wolken projiziert wurde.
1:03:56–1:04:00
Ich glaube, es gibt so Sachen, wo man dann vielleicht bewusst ins Theater geht,
1:04:01–1:04:05
und dass es zwar enhanced sein kann und wird und wie auch immer,
1:04:05–1:04:09
aber ich glaube nicht, dass es darum geht, die Effekte des Films im Theater...
1:04:11–1:04:16
Dazu zu nutzen, dass die Schauspieler davor in ihrer Echtheit noch mehr glänzen.
Florian Clauß
1:04:16–1:04:20
Ja, nee, vielleicht nicht. Also natürlich wird sich das wieder auf das Medium anpassen.
1:04:20–1:04:23
Was ich damit sagen will, ist halt, dass da noch ein neues Werkzeug reinkommt,
1:04:24–1:04:25
was dann früher oder später benutzt wird.
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Also vor allen Dingen in diesen Hochproduktionen der Oper oder sowas.
1:04:29–1:04:33
Also dass dann halt wirklich so die Schauspielerinnen und Schauspieler dann
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so Motion Capture dann halt Punkte haben und sich dann eben nochmal durch so
1:04:37–1:04:44
eine gewaltige Bilddarstellung dann halt das machen die heutzutage einfach viel billiger.
Micz Flor
1:04:44–1:04:47
Ist eine andere entwicklung wäre dass das
1:04:47–1:04:50
was das man manchmal schon mitbekommt wenn ich bin
1:04:50–1:04:52
selten im kino wenn ich da bin das hat irgendwie der zweiten dritten reihe alle
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auf dem handy tippen so denke wir sind doch jetzt im film gucken aber andersrum
1:04:58–1:05:02
vielleicht die entwicklung von dem was wir heute so als café szene wo dann wenn
1:05:02–1:05:10
irgendwelche inzwischen auch wahrscheinlich AI-generierten Drum-and-Bass-Tracks
1:05:10–1:05:12
im Hintergrund leise laufen, ganz subtil.
1:05:13–1:05:16
Dass du halt dann die Musik irgendwie möchtest, um dich da hinzusetzen,
1:05:16–1:05:16
einen Kaffee, ein bisschen reden.
1:05:17–1:05:21
Aber die Musik wäre halt davor der Grund gewesen, da hinzugehen.
1:05:21–1:05:25
So wie das Kino war der Film der Grund, da hinzugehen. Und vielleicht entwickelt
1:05:25–1:05:28
sich da so eine Kinokultur, in der man so kommt und geht.
1:05:28–1:05:30
Und da läuft halt irgendwie so ein Film, wir gucken so Spacey-Sachen,
1:05:30–1:05:33
manche Sachen bleiben hängen. und die kann man sich dann irgendwie als Nippel
1:05:33–1:05:34
später nochmal runterladen fürs Handy und so.
1:05:34–1:05:39
Aber in Wahrheit ist dann der Film in seiner, wie du sagst, das nutzt sich ab,
1:05:39–1:05:42
in seiner Manni-Verhaltlichkeit und in seiner Billigkeit, aber natürlich auch
1:05:42–1:05:43
auf einmal Hintergrund.
1:05:43–1:05:46
Und was davor passiert, ist dann wieder soziale Interaktion.
1:05:46–1:05:49
Und in gewisser Weise ist es jetzt schon manchmal das Gefühl,
1:05:49–1:05:51
die Leute gehen ins Kino, weil was willst du machen, wenn du in Berlin bist?
1:05:52–1:05:55
Die Touris, und dann setz dich ins Kino und setzen halt am Handy und schreiben
1:05:55–1:05:56
allen, ich bin gerade in Berlin.
1:05:58–1:06:01
Und dadurch ist es dann auf einmal...
1:06:03–1:06:07
Das Kino ein anderer Raum geworden, irgendwie auch da sozial vernetzt.
1:06:07–1:06:11
Die Leute sind gar nicht da, aber es geht dann wieder um Mensch-to-Mensch-Communications
1:06:11–1:06:13
und gar nicht mehr um den Film.
Florian Clauß
1:06:14–1:06:17
Genau, das hatte ich an mir auch vor. Und man hat eine klimatisierte Räume.
Micz Flor
1:06:18–1:06:18
Ja, genau.
Florian Clauß
1:06:18–1:06:22
Man hat soziale Interaktionen. Das ist so ein bisschen wie Barbican da in London.
Micz Flor
1:06:22–1:06:23
Ja.
Florian Clauß
1:06:25–1:06:29
Aber weiß ich noch einen Punkt, den du jetzt auch nochmal so angerissen hast, diese,
1:06:31–1:06:33
Realschauspieler, eine Interaktion und so weiter. Ich glaube,
1:06:33–1:06:36
das, was jetzt auch, wenn du dir vorstellst, dass dann halt so ein junger Filmschaffender
1:06:36–1:06:41
dann halt vor seinem Modell sitzt und dann anfängt, da seinen Film zu prompten, ich glaube auch,
1:06:41–1:06:45
das wird eine neue Schaffensform, aber so ein bisschen wie so ein Game-Engineer,
1:06:45–1:06:47
der dann halt sein eigenes Spiel kreiert, ja.
1:06:48–1:06:52
Aber Filmproduktion selber hat ganz viel mit sozialer Interaktion zu tun.
1:06:52–1:06:56
Also ich glaube, das Knistern, was am Set passiert, ja, das kriegst du nicht
1:06:56–1:06:59
unbedingt gepromptet. Das ist immer die Frage der Echtheit wieder, ne.
1:06:59–1:07:05
So dieses Digitalisieren und die Ergebnisse, die daraus entstehen oder vielleicht
1:07:05–1:07:09
passiert da wirklich was irgendwie völlig Unvorgesehenes auf dem Filmset und
1:07:09–1:07:12
das ist das, was es eigentlich ausmacht und was dann halt auch wieder,
1:07:12–1:07:17
wo dann halt die Rezeptoren da sind, wo ich dann mich wieder in der Rezeption mich andocken kann.
1:07:19–1:07:23
Wäre auch mal zu gucken, vielleicht gibt es dann solche geprompteten Filme und
1:07:23–1:07:26
die sind halt langweilig und dann stellt sich wieder so eine Sehgewohnheit an
1:07:26–1:07:30
und denkt da würde ich mal was anderes gucken oder lass uns mal wieder irgendwie Ne.
Micz Flor
1:07:30–1:07:35
Es war ja auch so, als ich damals dritte Folge an Canto vorgeschlagen habe war
1:07:35–1:07:37
es ja auch so, was soll ich mir diesen Disney-Film angucken,
1:07:37–1:07:41
aber da ging es dann um die Story, um die Autoren dahinter und so und da findet
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man dann eben so Dinge, die hinter dem,
1:07:45–1:07:49
Bild passieren, die es dann eben doch wieder spannend machen können Ja, genau.
Florian Clauß
1:07:49–1:07:52
Aber dann ist es wieder eine Frage von Storywriting. Also wenn das ja ein Film
1:07:52–1:07:56
schaffender ist, die dann halt eine gute Story zu vermitteln hat und dann aber
1:07:56–1:07:59
auch nur eben so gepromptet, ist ja auch was wert.
1:07:59–1:08:04
Also es kann sich ja differenzieren. Es kann sich ja komplett irgendwie so anders ausprägen.
Micz Flor
1:08:04–1:08:06
Wir werden in zehn Jahren nochmal drüber sprechen.
Florian Clauß
1:08:06–1:08:08
In zehn, 15 und 20 Jahren.
Micz Flor
1:08:08–1:08:11
Zwei Jahre haben wir schon hinter uns. Es sind noch fünfmal so viele.
1:08:11–1:08:16
Und das geht jetzt ratzfatz, weil sehr bald schon werden wir uns selber durch
1:08:16–1:08:17
eigene Prompts ablösen.
1:08:18–1:08:21
Make me an episode of eigentlich podcast.
Florian Clauß
1:08:22–1:08:25
Ja, wir müssen nur noch die Nummer angeben und der Rest wird selbst generiert.
Micz Flor
1:08:26–1:08:29
Ja, genau. Und wenn wir die Nummer aber falsch angeben, dann wird uns das System
1:08:29–1:08:31
schon darauf hinweisen, dass es einen Konflikt gibt.
1:08:32–1:08:34
Namespace schon besetzt.
Florian Clauß
1:08:34–1:08:40
Okay, das war jetzt nochmal ein kleiner Nachtrag zu den Folgen davor und eben
1:08:40–1:08:42
das, was mich dann nochmal weiter beschäftigt hat.
1:08:42–1:08:45
Ich hoffe, es hat Spaß gemacht. Ihr habt ein paar Eindrücke bekommen.
1:08:45–1:08:49
Das Ganze könnt ihr nochmal nachlesen,
1:08:49–1:08:53
ich werde die Studie auf jeden Fall verlinken, ein paar Quellen usw.
1:08:53–1:08:55
Auf eigentlich-podcast.de.
1:08:56–1:09:02
Wir hören uns dann in 14 Tagen wieder zur nächsten Folge. Bis dahin.
Micz Flor
1:09:02–1:09:03
Tschüss.

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"Add one egg!" - Bill Schlackman, Psychologist (In: Century of the Self)

Über eineinhalb Jahre nach unserer letzten Episode zur Künstlichen Intelligenz scheint es an der Zeit, das Thema wieder einmal anzufassen. Wir stellen beim Abgleich fest, dass wir früher viel mehr auf das Produkt fixiert waren und den Prozess dahin ignoriert haben. Doch genau da hat die KI längst die Fäden in der Hand - oder unsere Hände eingefädelt? Wir sind entspannter und vielleicht damals einfach mal wieder dem Kulturpessimismus auf den Leim gegangen, der bei jeder technischen Neuerung skeptisch aus seiner Komfortzone lugt? War die Panik vor der KI am Ende nicht doch die gleiche wie damals vor dem Internet, als Schulen schon befürchteten schließen zu müssen, weil doch alles im Internet kopiert werden könne? Die gleiche Angst wie vor Gutenbergs Buchdruckmachine? Oder der Kassette, mit der man angeblich die Musikindustrie zerstören konnte? Natürlich haben wir keine endgültige Antwort parat. Aber immerhin haben wir unsere Setups mit KI im Alltag durchgespielt und sind zu dem nicht ganz revolutionären Schluss gekommen: Am besten fährt man, wenn man sich die Zügel nicht aus der Hand reißen lässt, das Produkt als eigenes festhält und die KI bloß als nützlichen Assistenten betrachtet.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:21–0:00:30
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich podcast episode 61 Ich bin Flo
0:00:30–0:00:33
und neben mir läuft Mitch.
0:00:33–0:00:37
Und Mitch hat uns eine Geschichte mitgebracht oder ich weiß es noch nicht.
0:00:37–0:00:43
Es ist wieder so eine von den Episoden, wo der eine nicht weiß, was der andere erzählt.
0:00:44–0:00:45
Ich bin gespannt.
0:00:46–0:00:50
Eigentlich Podcast, das ist der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend
0:00:50–0:00:58
reden. und wir sind dieses Mal auch in Grunewald und laufen hier durch den Wald.
0:00:58–0:01:02
Es ist dunkel, wir haben eine Taschenlampe dabei und wir haben auch einen Track,
0:01:02–0:01:11
den wir aufzeichnen und dem wir jetzt auch in dieser Episode nachgehen und mal
0:01:11–0:01:12
gucken, wo er uns hinführt.
0:01:13–0:01:17
Aber das Ganze könnt ihr dann auf eigentlich-podcast.de sehen,
0:01:17–0:01:21
wo wir langgelaufen sind Und auch Informationen zur Episode,
0:01:21–0:01:26
zur Folge und was Mitch noch für ein Thema hat, könnt ihr da auch nachlesen. So Mitch.
Micz Flor
0:01:27–0:01:32
Ja, jetzt aber mal los hier. Wir sind mitten im Wald und das passt irgendwie
0:01:32–0:01:33
so gar nicht zu meinem Thema.
0:01:33–0:01:36
Und ich habe es dir auch deshalb nicht gesagt, weil ich das Gefühl habe,
0:01:36–0:01:39
dass du dann sagst, oh nee, jetzt gib dir mal ein bisschen mehr Mühe,
0:01:39–0:01:45
weil es ist vielleicht ein bisschen eher beim Laufen labern und laufend labern.
0:01:46–0:01:50
Also, dass wir wirklich diesmal einen Laber-Podcast machen. Aber es ist mir
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wichtig, das habe ich dir gesagt, mir ist das Thema wichtig.
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Es ist ein Revisiting in gewisser Weise von einer Episode, die ich im Februar
0:01:57–0:01:58
letzten Jahres gemacht habe.
0:01:59–0:02:02
Es ist schon lange her und da hatten wir diesen drei Teile über KI.
0:02:03–0:02:07
Das Thema haben wir nochmal aufgegriffen bei Stunners of LEM so ein bisschen.
0:02:07–0:02:12
Es schwingt immer wieder auch so ein bisschen rein in jede Folge, weil dieser...
0:02:13–0:02:18
Dieser Dreiteiler damals war ja auch deshalb ein Dreiteiler,
0:02:18–0:02:20
weil das war so etwas Neues, Disruptives.
0:02:20–0:02:24
Und man hat irgendwie spekuliert, was dann mal alles wird und wie das sein kann und so weiter.
0:02:26–0:02:31
Und ich habe jetzt, und deshalb ist es mir ein Anliegen, gemerkt,
0:02:31–0:02:36
dass man jetzt das erste Mal, zumindest in meiner Umgebung, also ein großes
0:02:36–0:02:41
politisches Ereignis, eben diese Wahlen in Amerika, die anstehen,
0:02:42–0:02:49
dass da jetzt bei diesen, dass da jetzt halt so KI-Videos, Filme rauskommen und die.
0:02:52–0:02:55
Und das ist jetzt irgendwie angekommen, ist jetzt irgendwie da,
0:02:55–0:02:57
ist jetzt nicht mehr spekulativ.
0:02:57–0:03:01
Ich weiß nicht, ob das irgendwie sinnvoll ist, was ich gerade sage.
Florian Clauß
0:03:01–0:03:03
Ich versuche gerade da den.
Micz Flor
0:03:03–0:03:04
Die Brücke ist für mich zu sagen, wir
0:03:04–0:03:07
haben damals so ein bisschen darüber gesprochen, wie es wohl sein wird.
0:03:08–0:03:12
Und jetzt haben wir aber es irgendwie gelebt. So ein bisschen wie das,
0:03:12–0:03:15
was du mal gemeint hast, als ich dir oder du mir oder wer auch immer einer von
0:03:15–0:03:21
uns hat angesprochen, dass es einen Wissenschaftler gab,
0:03:21–0:03:26
der einen Lego-Roboter gebaut hat, der das komplette neuronale Netzwerk eines
0:03:26–0:03:29
Wurms eingepflanzt hatte.
0:03:29–0:03:34
Und dann ist dieser Lego im Video, dieser Lego-Roboter, wie halt so ein Wurm eben über den Boden.
0:03:34–0:03:40
So hat er sich so bewegt und hatte die gleichen perzeptiven und motorischen
0:03:40–0:03:44
Fähigkeiten. Und dann hattest du gesagt Ja, aber es ist halt kein Kaper,
0:03:45–0:03:47
deshalb ist es kein Wurm.
0:03:47–0:03:52
So und irgendwie damit hat das zu tun. Ich habe das Gefühl und da kann ich vielleicht
0:03:52–0:03:54
als erstes auch über mich reden.
0:03:54–0:03:59
Ich habe das Gefühl, dass diese Idee, die man damals hatte, die war so sehr stark am Produkt.
0:04:01–0:04:06
Jetzt kann irgendwie auf einmal alles so geschrieben werden oder Texte gibt
0:04:06–0:04:07
es quasi auf Knopfdruck.
0:04:08–0:04:12
Dann gab es diese Bilder und dann kann man irgendwie alle Kinderbücher auf einmal
0:04:12–0:04:13
auf Knopfdruck herstellen.
0:04:14–0:04:18
Und ich hatte damals in der Folge, und wer es noch nicht gehört hat,
0:04:18–0:04:23
ich möchte es mal ganz kurz zusammenfassen, Da sind zwei Sachen reingenommen.
0:04:23–0:04:29
Das eine war von Ted Zhang aus dem Magazin Nature 2000.
0:04:29–0:04:36
Im Jahr 2000 erschien eine fiktive, futuristische Geschichte.
0:04:37–0:04:45
Die damit losgeht, dass irgendwie seit 20 Jahren kein wissenschaftlicher Forschungsartikel
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mehr von Menschen verfasst wurde.
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Das macht alles jetzt die künstliche Intelligenz. Und es gibt dann manchmal
0:04:50–0:04:54
aber so Interfaces, wo die künstliche Intelligenz was für Menschen so rausschmeißt.
0:04:55–0:05:02
Und Menschen haben inzwischen auch eine Art, wie Bibeltext lesen,
0:05:02–0:05:07
als Wissenschaft entwickelt, um herauszufinden, was die KI wohl meint mit diesen
0:05:07–0:05:08
Texten, die sie den Menschen gibt.
0:05:08–0:05:12
Also das Ganze wird dann in einer gewissen Weise metaphysisch.
0:05:12–0:05:15
Und die KI hat alles komplett abgehängt. Das war der eine Text.
0:05:16–0:05:20
Und da haben wir ein bisschen drüber spekuliert. Der zweite Text war eben das
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von De Boeres, genau, The Library of Babel oder Bücherei, ich weiß gar nicht
0:05:29–0:05:31
mehr, Bibliothek von Babel.
0:05:31–0:05:37
Da geht es darum, dass halt eben alle Bücher in einer Bibliothek sind,
0:05:37–0:05:41
die in einer bestimmten festgesetzten Seitenanzahl mit bestimmten Anschlägen
0:05:41–0:05:45
pro Seite, kann man ja einfach mechanisch eigentlich alle Bücher drucken.
0:05:45–0:05:49
Und das wird dann so ein bisschen durchgespielt. Das ist auch da dann im Prinzip
0:05:49–0:05:53
alle vergangenen Texte, alle zukünftigen Texte, alle geheimen Texte,
0:05:53–0:05:57
alle Rezepte, das gleiche Buch
0:05:57–0:06:00
mit einem Schreibfehler, mit zwei Schreibfehler, mit 100 Schreibfehler.
0:06:00–0:06:05
Also es ist natürlich eine theoretisch unendliche, aber praktisch eben doch
0:06:05–0:06:09
endliche Anzahl von Büchern, die so hergestellt werden könnte.
0:06:10–0:06:17
Und in gewisser Weise ist dieses Chat-GPT auf eine komische Art gar nicht so weit weg davon.
0:06:17–0:06:21
Weil, und das ist der dritte Text, den ich jetzt dazunehmen möchte in der Logik,
0:06:21–0:06:28
weil im Prinzip Chat-GPT ja doch nicht weiß, was es tut. So, ne?
0:06:28–0:06:30
Da gab es diesen einen Artikel, nenn ich Chris und dir auch,
0:06:31–0:06:39
wo drüber stand, dass diese Language Model, they're bullshitting.
0:06:40–0:06:44
Bullshitting ist halt ein Wort für so labern, was einfach so für sich hinlabern
0:06:44–0:06:50
und zu wissen, was man genau sagt. Im Prinzip etwas, was man auch so als Witz manchmal macht.
0:06:50–0:06:55
Du kennst vielleicht noch diese PowerPoint-Karaoke,
0:06:55–0:06:58
wo man so eine PowerPoint-Präsentation, von der man nicht weiß,
0:06:59–0:07:02
Die geht einfach los und man muss dann so spontan irgendwie erzählen,
0:07:02–0:07:03
was es ist. Und das ist total lustig.
Florian Clauß
0:07:03–0:07:08
Ja, das war in den 2000ern, war das auch lange her. In den Clubs haben die das auch gemacht.
Micz Flor
0:07:09–0:07:12
Aber das ist eben diese Form von Bullshitting. Bullshitting heißt im Englischen
0:07:12–0:07:16
im Prinzip, dass du einfach mal irgendwie erzählst und hoffst keinem fällt auf,
0:07:16–0:07:18
dass du überhaupt keine Ahnung hast, worüber du redest.
0:07:19–0:07:21
Und ChatGPT macht das ja in gewisser Weise.
0:07:22–0:07:26
Und deshalb kriegst du dann halt auch immer solche komischen Effekte,
0:07:26–0:07:31
dass ChatGPT per se keine Realität ist, sondern erst durch das Gelesen oder
0:07:31–0:07:34
Redigiertwerden wirklich Bedeutung bekommt.
0:07:35–0:07:39
Also wir haben damals, deshalb vielleicht dieses Revisiting,
0:07:39–0:07:43
auf der einen Seite haben wir damals immer gedacht, okay, jetzt gibt es auf
0:07:43–0:07:47
einmal alles an Musik und in gewisser Weise ist es auch wahr.
0:07:48–0:07:52
Es ist sicherlich so, dass halt schon die ersten Cafés irgendwelche KI,
0:07:52–0:07:57
Minimal Techno Tracks laufen lassen, weil das wirklich einfach auch keiner interessiert,
0:07:57–0:07:59
was es ist und keiner wirklich zuhört.
0:08:01–0:08:04
Aber es sind nicht per se Produkte, sondern es sind Atmosphären,
0:08:04–0:08:05
die da geschaffen werden.
0:08:06–0:08:10
Und das Zweite ist, dass ich einfach mit dir auch ein bisschen drüber reden
0:08:10–0:08:14
wollte, wenn man das nochmal so abgleicht mit den Gedanken von damals.
0:08:16–0:08:20
Wie erleben wir jetzt den Umgang mit KI? Wie nutzen wir das?
0:08:20–0:08:24
Und was macht das mit uns? Was funktioniert und was funktioniert nicht?
0:08:24–0:08:27
Und das dritte ist dann so ein bisschen auch diese generelle,
0:08:27–0:08:33
schon etwas ältere, aber finde ich auch interessante Haltung gegenüber Science Fiction.
0:08:34–0:08:40
Das hat Science Fiction das alles immer so erfindet, den Möglichkeitsraum,
0:08:40–0:08:44
also das Mögliche irgendwie beschreibt und dann die Technologie hinterherkommt
0:08:44–0:08:46
und das dann irgendwie entwickelt.
0:08:47–0:08:50
Und vor dem Hintergrund habe ich dann gedacht, wir haben vielleicht auch mal...
0:08:51–0:08:56
Die Pflicht, dass wir das nochmal so mitreflektieren, weil wir jetzt ja auch
0:08:56–0:08:58
in diesem digitalen Raum drin sind.
0:08:58–0:09:02
Deshalb sind wir nicht wichtiger oder unwichtiger als irgendwas anderes,
0:09:02–0:09:03
möchte uns auch nicht überhöhen.
0:09:03–0:09:09
Aber irgendwie gehört das ja dazu, dass wir jetzt einfach nochmal auch reflektieren
0:09:09–0:09:14
und auch Texte und Erzählungen schaffen, die vielleicht ein bisschen darauf gucken,
0:09:14–0:09:20
was ist die Interaktion, so Mensch-Maschine-Interaktion.
0:09:20–0:09:25
Nicht nur ist dieses Gedicht toll, ist der Limerick super, ist dieses Bild toll
0:09:25–0:09:31
oder diese Stimme original, sondern wie arbeiten wir damit, was macht das mit uns?
0:09:32–0:09:36
Gibt es was, was uns Angst macht oder ist die Angst schon verflogen?
0:09:37–0:09:41
Und als ich darüber nachgedacht habe, das vielleicht noch so als Einleitung,
0:09:41–0:09:43
dann können wir einfach mal so loslabern.
0:09:43–0:09:46
Da war ja auch eben diese Frage so, oh Gott, jetzt ist diese ganze Musik,
0:09:47–0:09:48
das wird jetzt alles irgendwie.
0:09:50–0:09:53
Es gibt unendlich viele Beatles-Lieder und keiner weiß mehr,
0:09:53–0:09:56
was wirklich Beatles waren und was nicht, weil man kann ja einfach so draufdrücken
0:09:56–0:09:58
auf den Knopf, dann kommt ein Beatles-Lied raus.
0:09:59–0:10:02
Nicht, dass ich noch eins bräuchte, ich bin nicht der größte Beatles-Fan,
0:10:02–0:10:05
aber zur Anschaulichkeit.
0:10:05–0:10:10
Und rückblickend, ich dann dachte, ja gut, aber andererseits ist es ja eh immer schon passiert,
0:10:10–0:10:13
dass es dann irgendwann drum computer gab
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und dann brauchte man kein schlagzeug mehr und dann gab es techno dann
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konnte man also im laptop machen also irgendwie hat die ganze zeit
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schon gerade in der musik technische innovationen neue dinge ermöglicht und
0:10:26–0:10:32
andere dinge banalisiert ja egal ob jetzt samples von cellos genommen hast statt
0:10:32–0:10:36
ein cello zu spielen oder eben drum machines genommen hast,
0:10:36–0:10:41
anstatt ein Schlagzeuger zu sein oder anzuheuern.
0:10:41–0:10:46
Es gab immer schon eine Veränderung und jetzt ist es natürlich in gewisser Weise
0:10:46–0:10:50
eine qualitative Veränderung, weil halt dieser Prompt eingegeben wird und dann
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kommt hinten das Produkt raus.
0:10:54–0:10:57
Aber für mich zumindest wirkt es jetzt
0:10:57–0:11:07
gerade anders als diese unfassbare disruptive nature, die ich so vor,
0:11:07–0:11:11
ja, das ist auch bald zwei Jahre schon her, wahrgenommen habe.
0:11:11–0:11:14
Da war es ja wirklich so richtig krass. Und jetzt ist es halt so da.
0:11:14–0:11:20
Und eben im Wahlkampf gibt es jetzt gerade, es hat ja gerade Trump dieses,
0:11:20–0:11:24
dieses They're eating dogs, they're eating cats.
0:11:24–0:11:31
Und dann ist es unfassbar, wie schnell da Videos und Lieder und Remixes,
0:11:31–0:11:37
das ist wirklich so, das kommt fast in Echtzeit da rein.
0:11:37–0:11:41
Und die Timeline ist komplett zugespült mit so Sachen.
Florian Clauß
0:11:42–0:11:46
Aber ich meine, das ist ja nichts anderes als noch so diese Memes.
0:11:47–0:11:53
Also ich finde da von der Art her ist es nichts Neues, es ist vielleicht von
0:11:53–0:11:57
der Qualität her jetzt was Neues hier, wo du dann halt irgendwie,
0:11:57–0:12:01
ich habe jetzt auch so ein Trump-Video gesehen, wo er dann halt diesen Satz
0:12:01–0:12:06
sagt und dabei siehst du halt Noten und dabei spielt dann halt so eine Trompete.
Micz Flor
0:12:09–0:12:14
Beste was dazu gesehen habe kann ich nur muss ich ja dann auch suchen und verlinken
0:12:14–0:12:19
aber da hat jemand einfach schon peanuts die titelmelodie angelegt und das passt
0:12:19–0:12:25
total drauf bis hinten haut es ein bisschen ab aber es passt erstaunlich gut also.
Florian Clauß
0:12:25–0:12:32
Ich glaube die die möglichkeit auch die kreativen oder output der ist da schon
0:12:32–0:12:34
professioneller geworden das kann man sagen Ja,
0:12:34–0:12:40
aber was du in der Einleitung gesagt hast, das habe ich jetzt so ein bisschen versucht zu mappen.
0:12:41–0:12:47
Ich fand zum Beispiel so vor, als das dann vor, wann waren das,
0:12:47–0:12:50
acht Jahren, als dann halt quasi...
0:12:52–0:12:56
Clinton gegen Trump und dann fing es da eigentlich mit diesem ganzen Deepfake
0:12:56–0:13:01
und da gab es diese ganzen Wahlgeschichten, da war das noch nicht so bekannt
0:13:01–0:13:05
und dann war das halt so und dann kamen ja auch diese ganzen,
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Berichte erst darüber was jetzt Facebook für eine Rolle wie dann halt die Daten
0:13:11–0:13:14
dafür genutzt würden, um auch die.
0:13:16–0:13:21
Uneinigen Wähler dann auch umzustimmen Ja, da empfand ich das viel krasser,
0:13:21–0:13:23
weil es halt noch nicht bekannt war.
0:13:23–0:13:29
Und jetzt ist es ja so, und ich finde, das ist halt so, jetzt haben sich ja
0:13:29–0:13:31
sämtliche Sehgewohnheiten schon darauf angepasst.
0:13:32–0:13:34
Also wenn dann halt irgendwelche Videos kommen und so, wird,
0:13:34–0:13:36
ah ja, KI generiert, mach mal weiter.
0:13:36–0:13:45
Also du kriegst das auch ziemlich schnell, das Urteil und die Outputs, die dann laufen,
0:13:45–0:13:53
die beeindrucken mich gar nicht mehr so doll, sondern da wird man so ein bisschen
0:13:53–0:13:54
abgebrühter, würde ich mal sagen.
0:13:54–0:14:00
Es ist aber auch so eine gewisse Medienkompetenz, die sich da jetzt auch in
0:14:00–0:14:02
der Breite dann durchgesetzt hat.
0:14:05–0:14:08
Aber vor zwei Jahren haben wir, glaube ich, auch eine Sendung gemacht,
0:14:08–0:14:14
wo wir schon gesagt haben, mit der Musik, dass die sich dann generieren wird und so weiter.
0:14:14–0:14:18
Das war, glaube ich, die Folge, also die erste Tonabnähe.
Micz Flor
0:14:18–0:14:19
Draußen in Brandenburg.
Florian Clauß
0:14:19–0:14:23
Ja, in Brandenburg über Aufzeichnungssysteme.
Micz Flor
0:14:23–0:14:26
Ja, das weiß ich auch noch. Während wir drüber sprachen, wurde mir das dann erst klar.
Florian Clauß
0:14:26–0:14:30
Ja, und ich fand, das war schon eine visionäre Folge von uns jetzt,
0:14:31–0:14:35
wo wir einen gewissen Prophezeiungsgrad dann, also da haben wir auch schon so
0:14:35–0:14:36
ein bisschen gesponnen, ja.
0:14:37–0:14:42
Und ich muss dir verraten, ich habe auch eine Folge in Vorbereitung über KI und Filmwirtschaft.
Micz Flor
0:14:43–0:14:44
Ah, okay.
Florian Clauß
0:14:44–0:14:48
Jetzt mache ich vielleicht das nächste Mal. Vielleicht braucht man da jetzt
0:14:48–0:14:52
nicht so tief reinzugehen, weil das wollte ich jetzt nochmal nächstes Mal machen.
0:14:54–0:14:58
Und, ja, das ist auch.
Micz Flor
0:14:58–0:15:01
Finde ich, also mir ging es wirklich eher natürlich schon um die Nutzung,
0:15:01–0:15:05
aber jetzt vielleicht nicht aus so einem wirtschaftlichen, sondern so hobbyistisch,
0:15:05–0:15:09
wie wir das tun. und auch eher von dem,
0:15:12–0:15:15
Hüllt uns das aus? Geht das an uns vorbei?
0:15:16–0:15:22
Ist das, keine Ahnung, ist das vielleicht doch wieder so, als damals Fotokopierer
0:15:22–0:15:24
waren und alle dachten, oh Gott, Hilfe!
0:15:25–0:15:30
Alles geht kaputt, das Copyright wird nicht laufen. Dann kam Kassetterekord,
0:15:30–0:15:32
oh Gott, man kann das aufnehmen, das kann doch nicht sein.
0:15:33–0:15:36
Also jedes Mal gab es dann so Kultur und Wirtschaft.
Florian Clauß
0:15:36–0:15:39
Ja, ich glaube, es hat aber schon eine neue Qualität. Also ich glaube schon,
0:15:39–0:15:46
in dieser Dimension und dieser Umfassenden hat es schon so, dass es raumgreifender
0:15:46–0:15:48
ist als nur der Fotokopierer.
0:15:49–0:15:55
Also auch raumgreifender ist als das iPhone. Also weil es halt so viele Bereiche durchdringen wird.
0:15:57–0:16:00
Und was ich jetzt von meinem...
Micz Flor
0:16:00–0:16:03
Ja, das wäre mir vielleicht, glaube ich, immer wichtig, dass wir jetzt nicht
0:16:03–0:16:06
gucken, wie es sein wird, aber nicht weiter spekulieren.
0:16:06–0:16:08
Können wir vielleicht zum Schluss, wenn wir eine tolle Idee haben,
0:16:08–0:16:11
aber eher so zurückgucken,
0:16:13–0:16:18
Was hat sich verändert in dir und in deiner Nutzung von davon?
0:16:19–0:16:21
Die Technik ist ja auch verfügbarer und sowas.
Florian Clauß
0:16:22–0:16:32
Also vielleicht kann ich dir mein Setup erklären, wie ich quasi arbeite mit den KI-Tools.
0:16:33–0:16:43
Also in meiner IDE, ich benutze IntelliJ, da habe ich zum Beispiel CoPilot mit drin.
0:16:43–0:16:52
Also es ist so, dass diese Autovervollständigung von Code, das ein GitHub-Artefakt ist.
0:16:52–0:16:57
Also ein GitHub-Plugin, was man sich da reinnimmt, ist Lizenz,
0:16:57–0:17:01
also kostenpflichtig, aber kriege ich natürlich für eine Arbeit gestellt.
Micz Flor
0:17:01–0:17:07
Das ist das, wo doch so eine Sammelklage gegen Microsoft läuft wegen Copyright-Verletzungen.
Florian Clauß
0:17:07–0:17:10
Ja, da laufen ja viele Sammelklagen, aber ich weiß nicht, wie da der Stand ist.
0:17:11–0:17:16
Aber das nutze ich eigentlich dauernd. Das heißt, der schlägt mir dauernd irgendwelche
0:17:16–0:17:20
Sachen vor und ist dann manchmal ein bisschen nervig.
0:17:21–0:17:26
Aber ja, das ist so wie eine Autovervollständigung auf dem iPhone.
0:17:28–0:17:31
Und dann okay, mache ich das. Also es ist selten, dass ich dann halt direkte
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Direktiven an dieses Co-Pilot stelle.
0:17:35–0:17:39
Also Direktiven heißt, du kannst ja dann halt quasi so in Kommentaren sagen,
0:17:39–0:17:47
mach mir mal einen Loop und iteriere mir dann halt so und so viele Testobjekte,
0:17:47–0:17:49
die diese Attribute haben.
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So, das kannst du ja dann so machen und dann spuckt die dir was aus.
0:17:53–0:17:57
Das mache ich eigentlich nicht so so, für solche coolen Sachen,
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da greife ich schon ganz gerne auf.
0:18:00–0:18:06
Das richtige Chat-GBT zurück und mache das dann über die Oberfläche oder aber,
0:18:06–0:18:09
ich habe noch so ein API-Key, wo ich dann,
0:18:11–0:18:16
auch direkt die Dienste von OpenAI, da gibt es ja auch verschiedene Modelle,
0:18:16–0:18:22
nicht nur Chat-Modelle, sondern DALI, das Generierungsmodell für Bilder oder
0:18:22–0:18:24
es gibt Text-to-Speech und.
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Oder halt irgendwie Whisper,
0:18:28–0:18:32
was dann eben Speech-to-Text macht das kannst
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du alle die ganzen modelle kannst du halt mit dem api key dann
0:18:34–0:18:39
direkt ansprechen du brauchst dann eben so ein programm ich glaube ich hab dir
0:18:39–0:18:47
das mal gezeigt also in python wo du dann halt quasi ganz einfach diese imports
0:18:47–0:18:53
machst und dann halt diese sachen zusammenstecken kannst um um dann so ein Output zu generieren.
0:18:54–0:18:57
Das nutze ich auch relativ häufig.
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Am meisten, also das sind so diese ganzen Preise, wo du halt was zahlen musst für.
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Ja, das, was ich dann halt so in dieser Testversion oder in dieser Free-Version
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habe, das ist jetzt so einmal dieser normale Chat von ChatGBT,
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von OpenAI, also ChatGBT.
0:19:22–0:19:28
Als Browser-Oberfläche und in der gleichen Form habe ich auch Claude,
0:19:28–0:19:33
das ist eine andere Textassistenz und Perplexity.
Micz Flor
0:19:33–0:19:34
Wie heißt das?
Florian Clauß
0:19:35–0:19:43
Perplexity. Das ist so quasi die, die, ja, die bemühen sich da so eine akademische,
0:19:44–0:19:50
also der gibt dir dann immer irgendwie, warte mal, wir sind jetzt gerade hier in der Wegkreuzung,
0:19:53–0:19:57
der gibt dir dann auch immer die Quellen dazu. Das heißt, wenn du zum Thema,
0:19:57–0:20:02
dann kannst du diesen Pro-Filter und dann hast du nur so und so viel Abfragen
0:20:02–0:20:03
für die nächsten vier Stunden.
0:20:04–0:20:06
Also es ist dann immer limitiert auf Abfragen.
0:20:07–0:20:11
Und dann liefert der dir aber, du fragst dann halt was und dann gehst du in
0:20:11–0:20:16
den Pro-Level rein und dann liefert der dir auch immer die Quellen dazu. zu.
0:20:17–0:20:21
Da ist schon so ein bisschen dieses Fact Checking gleich mit implementiert.
0:20:22–0:20:26
Meistens nutze ich da wirklich alle drei Tools, um eben auch nochmal so ein
0:20:26–0:20:29
Fact Checking dann halt auch gegeneinander laufen zu lassen.
0:20:30–0:20:33
Wobei Perplexity dann auch nichts anderes ist.
0:20:34–0:20:39
Als ein Mood von Claude oder von Chat-GBT.
0:20:39–0:20:42
Es ist ganz lustig, dass ich nämlich dann bestimmte Fragen stelle,
0:20:42–0:20:48
Perplexity, und dann kommen genau die gleichen Antworten auch bei Chat-GBT raus,
0:20:48–0:20:50
in der gleichen Formulierung. Der hat ja so eine Art Cache.
0:20:51–0:20:56
Das heißt, dann nimmt er da die gleichen Antworten, merkst du dann an der Stelle.
0:20:56–0:21:00
Du kannst natürlich dann auch den Chaos-Level oder die Seed hochstellen,
0:21:00–0:21:05
wo er dann mehr halluziniert. und dann halt auch ein bisschen eine Variation in den Antworten gibt.
0:21:06–0:21:09
Aber normalerweise willst du das nicht haben, sondern du willst halt irgendwie
0:21:09–0:21:11
bei den guten Antworten bleiben.
0:21:12–0:21:15
Ich glaube, wir können hier weitergehen.
0:21:16–0:21:24
Und ich bin so froh um diese Tools, weil die sind von der Qualität her,
0:21:24–0:21:30
also teilweise kann ich mich mit Claude so unterhalten und so ganz gezielt Fragen stellen.
0:21:30–0:21:33
Also so bereite ich mich jetzt auch gerne auf die Sendung immer vor,
0:21:33–0:21:38
dass ich dann halt wirklich so ganz gezielte Fragen stellen kann,
0:21:38–0:21:42
die mir dann beim Thema durchdenke, durch den Kopf gehe.
0:21:42–0:21:48
Und ich kann die dann halt viel spezifischer stellen als früher mit Google oder
0:21:48–0:21:51
mit Startpage nutze ich als Klon für Google.
0:21:51–0:21:59
Ich kriege viel bessere Antworten und was ich dann natürlich auch immer mache,
0:21:59–0:22:05
dann halt bei den Antworten zu gucken, dass ich dann halt nochmal auf Wikipedia und so weiter schaue,
0:22:05–0:22:11
dass das halt auch jetzt nicht irgendwie Blödsinn ist, was bei mir erzählt wird.
0:22:13–0:22:22
Aber die Qualität von den Assistenzsystemen ist so gut, dass ich mir kaum vorstellen
0:22:22–0:22:23
kann, dass es besser wird.
0:22:24–0:22:26
Also ich glaube, da haben wir schon so einen Punkt erreicht,
0:22:26–0:22:30
dass du da wirklich so einen Dialog gehen kannst, wie so ein Gegenüber,
0:22:31–0:22:33
mit dem man sich dann halt richtig unterhalten kann.
0:22:35–0:22:37
Und ich weiß nicht, wie geht es dir damit?
Micz Flor
0:22:38–0:22:43
Ja, also erst mal stimmt es, dass ich diese API-Schnittstelle,
0:22:43–0:22:44
die du da hast, auch haben wollte,
0:22:44–0:22:52
weshalb mein Rechner dann irgendwie beim Upgrade von Ubuntu 18.4 auf 22.4 eingefroren
0:22:52–0:22:55
ist und ich dann Gott sei Dank ein Backup hatte.
Florian Clauß
0:22:56–0:22:57
Ich war schuld, ja.
Micz Flor
0:22:57–0:23:01
Nein, du warst nicht schuld, aber ich konnte die Python-Version,
0:23:01–0:23:07
die ich brauchte, um die Library... Also es ging, deshalb habe ich allein sieben
0:23:07–0:23:08
Stunden gebraucht, bis ich gecheckt habe.
0:23:08–0:23:11
Ich habe dann mit ChatGPT versucht, das da einzurichten.
0:23:12–0:23:19
Und ChatGPT war ja dann quasi noch älter. Das kannte ja seine neuesten APIs gar nicht.
0:23:19–0:23:23
Und hat mir die ganze Zeit eben dann Tipps von vor ein paar Jahren gegeben.
Florian Clauß
0:23:23–0:23:25
Also du hast das alte Modell gehabt?
Micz Flor
0:23:26–0:23:32
Ja, und das war wirklich verwirrend bis hin zu dem Punkt, dass ich letztendlich
0:23:32–0:23:39
begriffen habe, dass Python, was noch, ich hätte das manuell installieren müssen oder compilen müssen.
0:23:40–0:23:43
Und da habe ich gedacht, ach komm, scheiß drauf und wollte alles neu aufsetzen
0:23:43–0:23:44
und dann ist es mir abgeschmiert.
0:23:45–0:23:48
Und dann musste ich alles neu aufsetzen. Das hat mich viel Zeit gekostet.
0:23:48–0:23:51
Das war direkt vor den Sommerferien und deshalb habe ich noch nichts,
0:23:52–0:23:57
jetzt, mein Rechner läuft gerade erst wieder, noch nichts wirklich gemacht.
0:23:57–0:24:01
Aber ich möchte auch diese Assistenz haben.
Florian Clauß
0:24:02–0:24:06
Das läuft ja einfach im Browser, da brauchst du ja nicht viel IDE.
0:24:08–0:24:14
Im Browser habe ich ja meine Fenster auf, wo dann Claude läuft,
0:24:14–0:24:18
wo dann Perplexity läuft und wo ChatGBT läuft.
0:24:18–0:24:27
Und ChatGPT hat jetzt auch in der Free-Version auch das 4.0-Modell.
Micz Flor
0:24:27–0:24:29
Genau, das geht automatisch an und dann irgendwann auf.
Florian Clauß
0:24:29–0:24:35
Irgendwann ist die Request aus, dann machst du noch einen Chat auf oder du wechselst das Modell.
0:24:36–0:24:39
Oder du wechselst quasi den Assistenten.
0:24:42–0:24:46
Ich habe mir aber auch überlegt, ob ich nicht irgendwie 20 Dollar im Monat in
0:24:46–0:24:50
die Hand nehme und mir dann einfach für Claude eine Assistenz kaufe.
0:24:50–0:24:52
So eine Lizenz meine ich.
Micz Flor
0:24:53–0:24:56
Ja, in gewisser Weise denke ich auch, dass diese, also von wegen,
0:24:56–0:25:04
dass man eh für Handy und alles mögliche ausgegeben hat, dann ist das wirklich,
0:25:04–0:25:07
denke ich, gut angelegtes Geld, weil mir geht es genau wie dir.
0:25:07–0:25:13
Ich finde diese Assistenz sehr hilfreich und das Fragen stellen,
0:25:13–0:25:17
das war ja was, das weiß ich noch vor zwei Jahren, das habe ich halt öfter schon
0:25:17–0:25:22
gehört, dass Leute gesagt haben, ich finde KI super, weil ich bin gerade im
0:25:22–0:25:28
PhD und ich traue mich, KGBT oder ich sage jetzt mal abstrakt KI,
0:25:28–0:25:34
de facto war es immer KGBT, aber KI zu fragen, was ich meinen Betreuer eben nicht zu fragen traue.
Florian Clauß
0:25:34–0:25:38
Genau, das sind echt so die Helmschwellen, die wegfallen. Das Einzige,
0:25:38–0:25:42
wo ich vielleicht noch Angst habe, dass die halt solche Fragen in meinem Profil
0:25:42–0:25:45
gespeichert werden. Aber das ist ja auch egal.
Micz Flor
0:25:45–0:25:47
Das wird ganz sicher so sein, weil...
Florian Clauß
0:25:47–0:25:49
Ja klar, der hat so ein Erinnerungswindow.
Micz Flor
0:25:50–0:25:54
Und das Ding ist halt, das war, glaube ich, bei Alexa.
0:25:54–0:25:58
Also ich will jetzt nicht das unter Vorbehalt,
0:25:58–0:26:02
aber ich habe mal einen längeren Blogpost gelesen, wo jemand mitbekommen hat,
0:26:02–0:26:05
weil bei irgendwelchen rückfragen mit alexis dann hat
0:26:05–0:26:09
er auf einmal seine fragen die er alexa gestellt
0:26:09–0:26:11
hat als mp3 ist zur prüfung noch mal
0:26:11–0:26:14
zugeschickt bekommen von oder irgendwie sowas also es
0:26:14–0:26:19
war wurde nicht gelöscht da wurde quasi backtrack record von seinen fragen aber
0:26:19–0:26:26
egal was ich sagen wollte ist dass es mir nämlich auch auffällt und das ist
0:26:26–0:26:29
dann irgendwie auch so was menschliches und da geht es mir so ein bisschen rum
0:26:29–0:26:33
eben diese mensch-maschine beziehung der wieder ein bisschen zu leuchten und nicht im Sinne von,
0:26:33–0:26:36
wie ist es, höher oder sowas.
Florian Clauß
0:26:36–0:26:39
Nicht, dass ich mich verliebe in Claude?
Micz Flor
0:26:39–0:26:40
Ja, genau. Nee, das nicht.
0:26:43–0:26:48
Dass man darin vorkommt. Das glaube ich. Weil diese Sache, da erinnere ich mich,
0:26:48–0:26:51
wo wir drüber gesprochen haben, waren über Produkte zu sprechen.
0:26:51–0:26:54
Wir haben darüber gesprochen, dann ist das Lied ja schon fertig oder so.
0:26:55–0:27:00
Oder der Text ist ja schon da. Und das ist ja dann eben genau das Gleiche wie bei Bochers.
0:27:00–0:27:02
Der Text ist ja eh schon da. Der ist ja einfach nur möglich.
0:27:02–0:27:03
Deshalb ist er schon geschrieben.
0:27:06–0:27:10
Dann ist es aber jetzt so, dass wenn man in so einen Assistenzmod geht,
0:27:10–0:27:14
da hatte mir der Schlagzeuger neulich, ich weiß gar nicht, wie es hieß,
0:27:14–0:27:16
hat mir einen Link geschickt, hier guck mal, hö, hö, hö, da kann man eben,
0:27:17–0:27:20
gibst einen Text ein und welches Genre und dann macht er dir so ein Lied.
0:27:21–0:27:23
Und die klangen auch irgendwie alle ganz gut und so.
0:27:25–0:27:30
Aber es hat mich nicht gepackt. Ich hatte da nicht mehr irgendwie so Bock drauf.
0:27:30–0:27:33
Und da habe ich so drüber nachgedacht, jetzt ist es doch da.
0:27:34–0:27:38
Jetzt kann ich doch sagen, mach mir eine ganze Platte wie so age-appropriate
0:27:38–0:27:40
wie Pixies, aber nicht wie Pixies.
0:27:41–0:27:45
Also das ist doch jetzt das Tool da, wo man das nicht mehr selber komponieren
0:27:45–0:27:47
muss und nicht mehr selber machen muss.
0:27:47–0:27:50
Aber dann habe ich ja vor allem mal gemerkt, nee, diese Knack- und Backwerbung
0:27:50–0:27:52
mit den Croissants, die ist schon richtig.
0:27:53–0:27:57
Und dann fragen sie, wer hat es gemacht? Und dann sagst du, ich habe es gemacht.
0:27:58–0:27:59
Kannst du dich an die erinnern?
0:28:00–0:28:01
Knack und Back, das waren so Croissants.
0:28:03–0:28:03
Kennst du noch?
Florian Clauß
0:28:03–0:28:05
Ja, klar, wo du so aufhauen musst.
Micz Flor
0:28:05–0:28:06
Da siehst du Kinder.
Florian Clauß
0:28:06–0:28:08
Dann kann man so rausgebollt.
Micz Flor
0:28:08–0:28:12
Du kannst raus und dann guckst du, wer es macht. Ich habe es gemacht.
0:28:12–0:28:16
Und auch, das hat sich ja gleich mal geschickt, in der Century of the Self,
0:28:16–0:28:20
diese BBC-vierteilige Doku, da gibt es auch einen Bericht über so die ersten
0:28:20–0:28:27
Consumer Surveys und Zielgruppen, also wo Psychologie eingesetzt wurde,
0:28:27–0:28:30
wo die einen so ein Backprodukt, das war so ein Fertekuchen,
0:28:30–0:28:34
den konntest du einfach nur Wasser rein oder Milch rein, ich weiß gar nicht mehr,
0:28:34–0:28:36
und dann quirlen.
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Und dann war der leckere Kuchen fertig, aber das Ding hat keine Frau gekauft
0:28:42–0:28:46
und dann haben die das halt dann wirklich mal so psychologisch analysiert und
0:28:46–0:28:50
geguckt und haben halt gemerkt, dass die Frauen sich schämen würden, ihr Mann,
0:28:51–0:28:54
der die jetzt war noch in den 50ern, ihr Mann, der ihnen die ganze Zeit das
0:28:54–0:28:59
Geld und Arbeit und sowas, dass sie dann so Fertigkuchen machen und den nicht
0:28:59–0:29:00
wirklich machen, sondern einfach nur backen,
0:29:02–0:29:09
Und dann haben die völlig überflüssigerweise das Rezept verändert. Es war nicht notwendig.
0:29:09–0:29:15
Der einzige Unterschied war, add one egg, also ein Ei dazu machen.
0:29:15–0:29:19
Das heißt, du hast die Backmischung, ein Ei, Milch, Quirlen und dann ist das
0:29:19–0:29:22
Ding weg wie geschnitten Brot.
0:29:22–0:29:24
Das war dann der Schlager, der hat komplett in jedem Haushalt.
Florian Clauß
0:29:24–0:29:29
Das war dann genau diese Portion mit do-it-yourself, die das halt dann...
Micz Flor
0:29:29–0:29:33
Genau. Wer hat es gemacht? Ich habe es gemacht. Ich habe gebacken.
0:29:33–0:29:35
Es ist kein Fertigkuchen.
0:29:35–0:29:38
Dieses eine Ei aufschlagen war genau der Unterschied.
0:29:38–0:29:41
Und irgendwie habe ich da wieder dran denken müssen, an diese Anekdote,
0:29:42–0:29:43
weil ich denke, das passiert jetzt gerade.
0:29:44–0:29:50
Wenn man es benutzt, dann hilft es einem, die eigenen Interessen,
0:29:50–0:29:56
Fährten, Gedanken irgendwie zu strukturieren, zu konkretisieren.
0:30:02–0:30:08
Und dass das so leicht annehmbar ist und gleichzeitig auch eine Grenze darstellt,
0:30:08–0:30:11
das finde ich, war für mich eine interessante Erfahrung.
0:30:11–0:30:14
Mir geht es genau wie dir und wahrscheinlich geht es vielen so,
0:30:14–0:30:20
die sagen, ich möchte, dass es ich bin und gleichzeitig genieße ich es,
0:30:20–0:30:24
dass ich die Arbeit, die ich machen könnte, nicht mehr machen muss.
0:30:24–0:30:28
Und dann ist es doch so, dass es zuarbeitet und nicht mehr das Produkt herstellt.
0:30:28–0:30:34
Also nicht meine Doktorarbeit, sondern ich habe einfach nur bessere Werkzeuge,
0:30:34–0:30:38
mit denen ich zusammenstelle und zusammenklebe.
Florian Clauß
0:30:38–0:30:44
Ja, ich glaube, das, was mir dann halt auch noch mal so von diesem System,
0:30:45–0:30:49
von diesem Assistenzsystem, dann,
0:30:52–0:30:58
wo ich merke, dass ich besser bin, geworden bin, ist einfach in der Präzision der Fragen.
0:30:59–0:31:04
Also da gebe ich mir auch Mühe, wenn ich mir ganz präzise eine Frage stelle.
Micz Flor
0:31:04–0:31:08
Wollen sich jetzt auch die Leute in deinem Team, dass du das gut geübt hast.
Florian Clauß
0:31:11–0:31:15
Mann, hast du gut gefragt heute. Jetzt sind die Anforderungen klar.
0:31:17–0:31:20
Aber das ist, glaube ich, das, was diese Systeme auch schulen.
0:31:23–0:31:27
Und klar, dann ist es halt so diese, ich meine, es sind zwei verschiedene Prozesse.
0:31:27–0:31:30
Das eine ist halt, wo du hinten raus ein Bild bekommst.
0:31:30–0:31:34
Und das ist, glaube ich, nochmal so viel mehr. Es ist noch viel mehr Kuchen,
0:31:34–0:31:40
als jetzt so Antworten dann halt, die man dann weiterverarbeitet.
0:31:41–0:31:47
Also da sind ja noch mehr Stufen von Backprozessen drin, bevor du dann halt
0:31:47–0:31:51
irgendwie hinten den Kuchen rausbekommst. Denn bei dem Bild ist es ja so,
0:31:51–0:31:55
du promptest was und dann kommt halt quasi das fertige Bild und du kannst dann
0:31:55–0:31:56
nochmal irgendwie so gewichten.
0:31:56–0:31:59
Ja, du musst dann nochmal anders prompten, blablabla. Aber bis du dann halt
0:31:59–0:32:06
irgendwie so Text dann so schaffst, ja, da sind noch mehr, will ich mal behaupten,
0:32:06–0:32:06
mehr Zwischenschritte drin.
Micz Flor
0:32:08–0:32:12
Das auf alle Fälle. Und es ist aber auch wieder so, dass mit den Bildern,
0:32:12–0:32:17
ich habe zum Beispiel von Rotkäppchen das Bild, habe ich ja mit Dalli gemacht.
Florian Clauß
0:32:18–0:32:19
Ja, im frühen Modell.
Micz Flor
0:32:20–0:32:22
Genau, die Pixeln.
Florian Clauß
0:32:22–0:32:24
Das ist ganz schlecht.
Micz Flor
0:32:24–0:32:31
Rotkäppchen eating Spaghetti. Und der heiße Stuhl von Gestalttherapie mit den
0:32:31–0:32:35
Schlammen, das habe ich auch mit Dalli gemacht. Und das war so ein Moment,
0:32:35–0:32:37
wo das auch irgendwie Spaß gemacht hat.
0:32:37–0:32:41
Und du hast ja auch für Solaris die Bilder mit Dalit reingemacht.
0:32:44–0:32:52
Und ich finde, dass das auch schön ist. Aber es bleibt trotzdem irgendwie so contained.
0:32:52–0:32:55
Wir sind jetzt natürlich nicht auf der journalistischen Ebene und gucken,
0:32:55–0:33:00
was ist der Shooter? War das jetzt ein echtes Foto von dem oder nicht? Oder war da hinten?
0:33:01–0:33:07
Darum geht es mir jetzt gerade gar nicht. Das ist nochmal eine ganz andere Frage,
0:33:07–0:33:12
aber insgesamt ist gerade so, wo sich das für mich gerade verändert hat,
0:33:12–0:33:17
ist, dass ich gemerkt habe, als man darüber spekuliert hat, oder wir zumindest,
0:33:17–0:33:21
oder ich vielleicht auch nur, habe ich immer sehr stark an die Produkte gedacht
0:33:21–0:33:22
und sehr wenig an die Prozesse.
0:33:22–0:33:28
Und die Prozesse, die sich dadurch jetzt ermöglichen, die finde ich eigentlich alle produktiv.
0:33:28–0:33:33
Die finde ich alle nicht bedrohlich. Und das ist doch ein bisschen mehr so.
0:33:34–0:33:39
Damals habe ich vielleicht sogar schon zitiert, hat ja irgendjemand gepostet, ich möchte nicht,
0:33:40–0:33:45
dass ich die Wäsche waschen muss und das Geschirr abspülen und die KI macht
0:33:45–0:33:50
für mich Gedichte und Geschichten, sondern ich möchte, dass die KI das Geschirr
0:33:50–0:33:51
abspült, weil ich möchte Gedichte schreiben.
0:33:52–0:33:58
Da ist ja was dran. Und diese Idee eben auch wieder, wer hat es gemacht? Ich habe es gemacht.
0:33:59–0:34:03
Und was will ich mit einem Gedicht, was mir komplett rauskommt?
0:34:03–0:34:04
Und was tue ich dann damit?
0:34:05–0:34:07
Und ich glaube aber, dass das.
0:34:08–0:34:13
Bei mir verändert hat zumindest zu merken dass das ist
0:34:13–0:34:17
die wege sind wo man hilfsmittel hat so
0:34:17–0:34:20
wie auch gps für straße finden
0:34:20–0:34:24
wie also dass das ist halt einfach völlig okay man kann trotzdem wandern gehen
0:34:24–0:34:29
muss nicht den kompass auspacken und die karte hinlegen und ein strich ziehen
0:34:29–0:34:34
dass man weiß wo man hin muss aber das macht das wandern jetzt nicht kaputt
0:34:34–0:34:38
ja jemand anders würde Ich würde vielleicht sagen, mit dem GPS-System,
0:34:38–0:34:40
für mich ist das kein Wandern mehr.
0:34:42–0:34:46
Und das ist jetzt anders. Da habe ich wirklich das Gefühl, dass es angekommen ist im Alltag.
0:34:49–0:34:51
Hat noch keinen Atomkrieg ausgelöst.
0:34:55–0:34:58
Darum geht es aber jetzt auch nicht. Aber im Alltag geht es mir so,
0:34:58–0:35:06
dass ich merke, dass ich nicht das Gefühl habe, ich werde abgelöst.
Florian Clauß
0:35:06–0:35:08
Ja, ja, ja.
Micz Flor
0:35:09–0:35:13
Und die Bilder zum Beispiel mit dem brennenden Stuhl, die haben mich damals
0:35:13–0:35:17
künstlich gesagt, die haben mich irgendwie total beeindruckt,
0:35:17–0:35:21
cool, krass, geschämt so ein bisschen.
0:35:21–0:35:24
Muss man das heimlich machen oder nicht und,
0:35:26–0:35:29
das ist jetzt aber auch schon wieder vorbei, gut jetzt haben wir immer wieder
0:35:29–0:35:33
mal Ärger über Bilder, die wir für die Episoden brauchen aber es ist dann doch
0:35:33–0:35:38
schöner darauf zu warten, wenn Chris von der Katze, die er da drauf gemalt hat auf die eine,
0:35:39–0:35:43
auf das Fußpedal drauf zu warten damit das dann irgendwie ein Episodenbild wird.
Florian Clauß
0:35:45–0:35:47
Das war aber nicht so schön nee.
Micz Flor
0:35:48–0:35:51
Aber für mich schon aber das ist halt irgendwie, ich weiß auch nicht,
0:35:52–0:36:03
Und ich denke halt manchmal auch, vielleicht wird sogar, gerade wenn es um Kreativarbeit geht,
0:36:04–0:36:09
wird so beim Musikmachen oder sowas, ist es vielleicht dann wieder wichtiger,
0:36:09–0:36:11
auch wirklich Musik zu machen.
0:36:11–0:36:18
Vielleicht werden sogar sowas wie DJs und Laptop-Künstler dann noch uninteressanter,
0:36:18–0:36:20
als sie für mich sowieso schon sind.
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Und diese Idee, dass du halt natürlich ein Gitarrensolo auf Knopf generieren
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kannst und man kann das auch in das Lied rein, das heißt aber nicht,
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dass du es auch spielen kannst.
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Also diese Sache, dass man dann eben doch hinten raus möchte,
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sagen können möchte, ich habe es gemacht.
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Ich weiß nicht, ich kann das nicht gut ausdrücken. Aber das ist wirklich dieses Performante,
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dieses Körperliche, dieses Anschauen, anschauen, dies Dabeisein,
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vielleicht sogar Zeugenschaft auch und das ist dann vielleicht auch wirklich
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ein Journalismus-Thema,
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also inwieweit diese KI dann auf einmal so eine Kette von Zeugen wichtiger macht,
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weil auf einmal alles gefälscht sein kann.
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Und ja, und da bin ich irgendwie gerade mit.
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Es geht jetzt, also ich merke die Folge, geht jetzt irgendwie,
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das hat mich irgendwie mehr ergriffen, zu merken, dass ich einfach damit gerne und gut umgehen kann.
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Als mir das auf einmal klar wurde und ich dann mich erinnert habe,
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wie problematisch ich das vielleicht noch vor eineinhalb Jahren, zwei Jahren sah.
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Da war die Folge irgendwie ein bisschen blumiger, als sie jetzt vielleicht gerade ist.
Florian Clauß
0:37:46–0:37:50
Ja, aber ich meine, wir haben ja auch damals schon gesagt, das ist ja nicht so eine richtige Karte.
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Das ist ja einfach nur so statistische Sachen, die da hin und her laufen.
Micz Flor
0:37:54–0:37:56
Ja, eben klar. So Maschinenlöhne.
Florian Clauß
0:37:56–0:38:00
Ja, es ist halt irgendwie so. Ich glaube, es wächst sich dann nochmal viel mehr
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in deinem normalen Workflow zusammen.
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Also spätestens wenn dann halt wirklich mal eine ordentliche serie auf dem iphone
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ist die dann halt genau diese funktionalitäten mit text to speech,
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speech to text dann auch mal so beherrscht dass man es halt wirklich machen
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kann, dass du halt unsauber nuscheln kannst in das iphone und das wird ausgeführt.
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Aber das sind auch sachen die kann man sich jetzt alles vorstellen weil das
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Das, was jetzt auch solche normalen Assistenzsysteme können,
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konnte man sich jetzt irgendwie vor drei Jahren auch nicht vorstellen.
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Und jetzt ist es eine Normalität geworden.
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Und das wird sich ziemlich schnell in die Gewohnheitspattern,
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also in die eigenen Gewohnheitspattern so einweben können.
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Und es wird auch viel so, wie du sagst, dann halt irgendwie so selbstverständlich,
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ohne dass es dann eine Zäsur gab. ab dann, als ich das erst mal das und das
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gemacht habe, dann habe ich das Licht gesehen.
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So was glaube ich gar nicht, sondern es wird dann halt so, ah,
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okay, das geht cool. Okay, mache ich weiter.
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Ja, und das, was du aber sprichst, ist ja nochmal so diese, ich habe es gemacht,
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dann geht es ja auch sehr um kreatives Schaffen.
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Im künstlerischen Bereich, wo du halt auch eine gewisse Ausdrucksform von,
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wie man sich dann selber dann halt auch da in dem Produkt wiederfindet, was man macht.
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Ja, und das, wenn du Künstler bist und du malst halt gerne,
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dann willst du ja nicht unbedingt, dass jemand anders dir die Bilder malt und
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du sagst, okay, ich mache jetzt mal ein Autogramm da drauf, sondern du willst
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ja dann schon allein dieses schaffen.
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Ist ja auch für dich eine Art von Training. Du bist ja da auch eine KI,
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die dann halt irgendwie ein Modell durchtrainiert und irgendwas dann halt hinten raus schafft.
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Und vielleicht ein anderes Training. Aber ich glaube, das ist halt die Frage, wie macht man was?
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Wenn du jetzt für einen Geburtstag einen Jingle produzieren willst,
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dann ist es ja nicht nur unbedingt eine künstlerische Expression,
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die du vorher brauchst, sondern das kannst du halt auch, glaube ich,
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eher über solche Systeme machen, dann bist du ganz froh, dass du,
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ganz gute Ideen von der KI bekommen hast, die du verwerten kannst.
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Das ist ja nicht dein künstlerischer Ausdruck, dem du danach gehst,
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sondern du willst schnell ein Ergebnis haben und du kriegst es dann.
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Und wenn du jetzt wirklich so ein Herzenslied von dir umsetzt und du willst
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dann halt aber auch irgendwie ausprobieren, wie das neue Effektgerät damit geht,
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dass du selber gelötet hast, dann ist es nicht so, was du irgendjemand anders
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überlässt, sondern das liegt dann in deinem Schaffensraum.
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Das heißt, ich glaube, es ist einfach so, für was macht man was.
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Und früher habe ich gemerkt, dass ich auch viele Hemmschwellen hatte.
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Bevor ich dann halt irgendwie so produktiv werden konnte.
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Und diese Schwellen kann man jetzt relativ einfach eben durch,
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solche Systeme dann einreißen. Du kannst dann erstmal sagen,
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jetzt mach doch mal irgendwas.
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Du kannst irgendwas hinwerfen und du hast nicht mehr diese Schreibhemmung mit dem weißen Blatt.
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Du füllst relativ schnell ein Blatt. Und das kann aber auch eine Art von Befreiung
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sein, weil du halt schneller erstmal was hast und nicht in diese Stockstarre
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kommst, wo du nichts kriegst.
0:41:33–0:41:36
Und das gleiche kann ich mir auch vorstellen, wenn du halt irgendwie so eine
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eine musikalische Skizze brauchst oder sowas, dann kannst du halt auch mal fragen,
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mach mal und dann kannst du wieder auf was aufbauen.
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Ich glaube, das ist halt so, du hast mehr fertige Bausteine,
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die du in deinem kreativen Schaffensprozess dann benutzen kannst.
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Und das ist glaube ich das, was dich da so ein bisschen auch befreit von früheren Sachen.
Micz Flor
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Ja, und ich hänge mich da nochmal rein mit diesem, wie kommt das neue in die
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Welt Frage, also kreative Tätigkeit.
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Und da finde ich es ja auch interessant, wenn man, das war ja auch bei dieser
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Uralt-Folge, wo wir das erste Mal über KI-generierte Musik von den Beatles gesprochen
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haben, diese Idee der Fehler.
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Es sind immer Kompromisse, Fehler, das war jetzt das falsche Wort,
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aber ich möchte einen Hall auf meinem Klang haben.
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Ich habe aber jetzt hier keine Riesenkirche verfügbar, deshalb hänge ich zwei
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Eisenplatten nebeneinander.
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Die eine hat einen Membran, also ein Mikro nehme ich ab und das auf dem anderen
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Dann wird das über einen Lautsprechermembran bewegt und dann entsteht einfach mal ein Hall.
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Dieser Hall klingt nicht so wie die Sixtinische Kapelle, aber fast forward 30
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Jahre später gibt es genau diesen Hall als digitalen Plug-in für deinen Laptop.
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Für Musikproduktion. Und das finde ich gerade,
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also wenn man da schaut, was ist da passiert, man möchte irgendwas machen,
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man kriegt es nicht so gut hin, aber genau das wird dann so ein Signature-Sound
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für ein bestimmtes Label oder so und wird dann heute nochmal digital nachgemessen
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und dann auch digital implementiert.
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Und ähnlich habe ich das Gefühl, dass die KI jetzt gerade auch,
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gerade weil sie kompromisshaft ist, diese Eating-Spaghetti-Sache,
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für die, die es nicht kennen.
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Will Smith Eating Spaghetti war halt so was das kann die ki noch nicht da schlabbern
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die spaghetti sind nach rechts und links sind irgendwie so nicht richtig auf
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der gabel nicht richtig im mund das alles ein bisschen,
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unheimlich was seltsam vertraute sondern aber auch komplett fremd und in diesen
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momenten finde ich entsteht aber oft so eine ästhetik aus diesen fehlern wo
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ich mir sicher bin dass das auch einzug erhält in andere Moving Image Sprache.
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Also jetzt gerade das Fehlerhafte, dann solche Effekte sind,
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die dann auch irgendwie wieder reinkommen.
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Während wenn das alles gelöst ist, dann wird es vielleicht wieder langweiliger.
Florian Clauß
0:44:02–0:44:10
Ja, weiß ich nicht, weil das sind ja quasi so die Fehler, die entstehen oder
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die Artefakte, die entstehen, wenn sich so ein neues Medium initiiert.
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Das war ja früher, du erinnerst dich, als wir dann halt Real Audio eingesetzt haben.
Micz Flor
0:44:20–0:44:21
Als Software.
Florian Clauß
0:44:22–0:44:29
Dann war halt irgendwie so die Kompression war halt schon ziemlich krass,
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ja und hatte schon so ein eigenes Klangbild, Real Audio.
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Und dann war man doch ganz froh,
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als halt neue Formen von Streaming-Technologien kamen und man hat dem jetzt nicht so nachgeweitet,
0:44:44–0:44:54
Es gibt immer so Schwellentechnologie oder auch eben dann halt Schwellenbilder oder sowas.
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Ich meine, gut, das ist aber auch ikonisch geworden, das Einwählen von den Modems.
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Das hörst du ja noch ab und zu mal irgendwo als damals.
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Damals, ja, aber das ist auch so ein Schwellensound, was du hattest und was
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dann halt wieder so ein Zeitphänomen war, aber dann war es halt auch weg, ja.
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Also man möchte ja halt auch irgendwie diese Fehler möchte man dann halt auch
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nicht oder diese Umständlichkeiten möchte man ja auch nicht behalten.
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Das geht ja dann halt weg irgendwann, ja. Genauso wie Will Smith dann halt ordentlich
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Spaghetti essen kann mit so einem KI-generierten Film. Das ist ja auch kein Problem jetzt.
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Also das heißt, das will man nicht. Und ich glaube auch nicht,
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dass es sich dann irgendwie so als Fehler hält oder irgendwo,
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sondern es ist vielleicht so, ha ha, guck mal, da hat die KI noch sechs Finger gemacht.
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Wie blöd. Ja, und dann war das halt so ein kurzer Schenkelklopfer.
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Aber dann war es halt nur für die, die diese Phase mitgemacht haben, dann eine Information.
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Und für alle späteren, die können sich das halt irgendwie gut.
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Ihr hattet Telefone mit Wehrscheibe? Okay.
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Und jetzt sieht man halt immer auf Facebook-Gruppen dann, meine Kinder wissen
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nicht, wie rum der Telefonhörer zu halten ist.
Micz Flor
0:46:17–0:46:21
Ja, aber andererseits siehst du dann immer noch, wo war das denn, wo war ich?
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Ach so, in Frankreich, wo da Telefonleitungen liegen. Da liegen so Gullisteine
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auf der Straße und drunter sind Telefonleitungen.
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Und da ist halt eben genau nochmal so eine Wählscheibe drauf.
Florian Clauß
0:46:30–0:46:32
Ja, es ist halt wie die Kette beim Speichern.
Micz Flor
0:46:32–0:46:33
Ja, genau.
Florian Clauß
0:46:33–0:46:36
Die kriegst du auch nicht weg. Ja, also klar, du hast dann auch so,
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es ist halt wie beim Stammhirn, der, wie heißt es noch?
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Hypothalamus? Und dann hast du halt irgendwie die große Rinde,
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die halt ein bisschen besser auflösen kann.
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Aber du kriegst das ganze Instinktive nicht weg. Das bleibt halt drin.
Micz Flor
0:46:52–0:46:55
Ja aber ich denke vielleicht ist es so
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dass diese produktion also
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das neue in die welt ist das eine wo
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ich ein bisschen daran festhalten ich habe jetzt noch gerade
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so ein ramsey dieser koch aus
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uk wo sie sohn der halt immer so ein bisschen chaotisch in
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seinen koch video scheinbar ist ich habe das irgendwie nicht mehr
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gesehen aber das in ki konstruiert in
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der küche sieht halt dann irgendwie schon relativ schnell relativ gut
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aus aber dann zwischen diesen deckel öffnen und dann spagetti rein dann kommt
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er kommt davon von unten wieder raus und dann sind ganz kurz zwei rams ist drin
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verschwindet das hat echt so was wie so eine so eine harry potter zauber sequenz
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ist eine bestimmte form bewegung und unheimliche momente wo ich schon die,
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Ja, keine Ahnung, man wird da vielleicht nochmal so draufgucken und wird es
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erst in der Zukunft wissen.
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Ich glaube irgendwie, das ist in der Musik ja so gewesen, Gitarren sollten immer
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lauter werden, deshalb gibt es Verzerrungen, weil halt Verzerrungen klangen
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zwar auch cool, aber war auch einfach der Anschlag, wenn ich das alles ganz laut gemacht habe.
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Und dann wurden irgendwann Verzerrer gebaut, weil man diesen Sound haben wollte.
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Irgendwas wird da hängen bleiben, aber das werden wir dann später wissen.
Florian Clauß
0:48:05–0:48:08
Ja, nee, du hast aber, wenn du die Analogie übertragen willst,
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hast du natürlich dann halt auch, also wenn du jetzt bei irgendwelchen Mid-Journey
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oder irgendwo bei diesen ganzen Bildgenerierungsportalen hingehst,
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hast du halt ewig viele verschiedene Modelle, ja.
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Also du hast die Modelle, die jetzt auch so trainiert werden,
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die gehen ja schon auf so ein ziemlich hochentwickeltes Modell drauf,
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so Perplexity, oder nee, das ist was anderes, das ist Stable Diffusion zum Beispiel.
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Beispiel, dann kannst du halt quasi so die Soras heißen die,
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glaube ich, dann kannst du quasi so dein eigenes Modell prägen mit eigenen Sachen, ja.
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Und so entwickelst du das dann halt weiter. Das heißt, du hast auch eine Diversität
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von verschiedenen Sachen.
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Die einen sind besonders gut in irgendwie keine Ahnung, Realistik,
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HD oder die anderen machen halt irgendwelche Manga-Modelle oder Manga-Zeichnungen gut.
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Und da Da hast du ja schon die Ausprägung in den verschiedenen Richtungen.
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Das ist ja so ein bisschen wie mit dem Sound dann halt auch.
Micz Flor
0:49:11–0:49:14
Ja, aber dann kommt ja nicht das Neue in die Welt auf einer formalen Ebene,
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sondern eben nur auf Inhalte. So neue Manga-Geschichten, die alle 1A aussehen wie Manga.
Florian Clauß
0:49:20–0:49:24
Keine Ahnung, wie die unterschiedlichen Gitarrenmodelle.
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Und dann kannst du halt auch selber deine Modelle trainieren.
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Auf dieser Ebene kannst du auch schon wieder, hab ich gemacht, machen.
0:49:32–0:49:35
Und denken, dass du deine eigenen Modelle dann trainierst.
Micz Flor
0:49:36–0:49:41
Das andere finde ich noch interessant, was du gesagt hast, eben mit dem selber
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machen, habe ich gemacht, dieser Jingle, den man zum Geburtstag macht,
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der ist natürlich dann auch in gewisser Weise ein bisschen wertlos.
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Also wenn man früher eine Fotokollage gemacht hätte, dann ist das auch toller
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und aufwendiger und vielleicht auch mehr geschätzt, dass wenn man es dann irgendwie in Photoshop...
Florian Clauß
0:49:55–0:50:00
Nee, würde ich nicht so sehen. Das ist doch genau so eine Kollage oder irgendwie
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ein Gedicht, was man dann schreibt.
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Findest du das denn wertloser?
Micz Flor
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Ja, ich hatte auf einmal so dieses Gefühl im Kopf, dass man vielleicht in allem,
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das wäre vielleicht so eine positive Vision in Anführungszeichen,
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dass durch diese Assistenz gepaart mit dem Wunsch, wer hat es gemacht, ich habe es gemacht,
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insgesamt vielleicht Dinge wieder prozesshafter werden und weniger produktmäßig.
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Also es ist dann quasi nicht das Lied, sondern...
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Nur dann wertvoll, wenn es wirklich auch einen Entstehungsprozess hat,
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in dem man das Gefühl hat, man steht,
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mit sich selbst in Kontakt oder mit anderen in Kontakt und nicht einfach ein
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Prompt machen Make me a game of Space Invaders und dann ist das Spiel da, sondern diese.
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Das Dialogische, egal ob es eine Maschine ist oder ein Proberaum mit anderen,
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eine Band oder sogar ein Dreieck mit Maschine und anderen.
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Es darf entstehen, aber es muss prozess haben damit
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man sich auch daran gewöhnen kann und das
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ist vielleicht sogar dann auch die frage wenn wir
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wenn wir in diese library von boches reinschauen wo alle sachen ja schon drin
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sind da ist ja wahrscheinlich sogar viel mehr drin dass das was die ki so hinkriegt
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weil sicherlich auch irgendwelche Sachen drin sind,
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sagen wir mal es seien Noten, die gemacht werden, von irgendeiner Musik,
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die jetzt noch gar nicht irgendwie gemocht werden würde und erst noch ein bisschen braucht.
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Also diese Idee von einer schrittweisen Anpassung von sowas wie eben dem kulturellen
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Hintergrund, auf dem ja auch die Memes entstehen und so,
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dass das einfach auch benötigt wird und man nicht einfach sagen kann,
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okay, wir öffnen jetzt die Library of Babel von Borges und dann ist die Zukunft
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ein für alle Mal komplett schon da.
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Und genauso kann die KI auch irgendwie natürlich nur nach hinten arbeiten.
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Wenn sie nach vorne arbeitet, ist sie darauf angewiesen, dass es Teil von einer
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Welle ist und nicht einfach ein Punkt ganz weit draußen.
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Es muss eingebettet sein, es muss eingebunden sein.
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Also irgendwie ist meine Hoffnung, dass es was Prozesshaftes ist, wenn man, sagen wir.
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Er hat auf uns gewartet.
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Machen wir jetzt einfach hier Schluss. Also ich äußere nochmal meinen Wunsch.
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Als Assistenz funktioniert es jetzt schon sehr gut. Macht Spaß.
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Macht wirklich einfach auch eine gute Zusammenarbeit.
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Und vor dem Hintergrund, dass so etwas wie Kultur, solange es von Menschen getragen
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wird, dann doch auch prozesshaft bleibt,
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braucht es Zeit für Innovationen, um auch anzukommen, um sich irgendwie ausbreiten zu können,
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überhaupt die Zeit, damit Memes entstehen dürfen und memes auch dann in gewisser
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Weise ja dann der Bakterienspiegel oder das Biom der Kultur sind.
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Und so gesehen ist dann natürlich von der letzten Episode ist der Ted Chiang
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Artikel nicht so, also ist witzig, aber ist nicht so erwartbar.
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Es sei denn, es geht einzig und allein um, keine Ahnung, Materialforschung oder sowas.
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Das wäre dann wieder so ein Ufo-Thema. Also die KI macht dann das Material für
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uns, was sonst vom Himmel fällt, so Terminator-Metal.
0:54:18–0:54:22
Aber das wäre jetzt so für mich das Fazit aus dieser Diskussion und das ist
0:54:22–0:54:28
jetzt wirklich vielleicht am ehesten auch an den Wandergesprächen, wenn wir die so haben.
0:54:29–0:54:32
Also was ich jetzt gerade mitnehme, ist dann wirklich so dieses Prozesshafte,
0:54:32–0:54:37
was sowohl auf einer individuellen Ich-hab-es-gemacht-Ebene als auch auf einer
0:54:37–0:54:42
kulturellen ach das hört sich ja gut an oder dieser Text liest es gut oder nicht.
0:54:42–0:54:46
Manchmal ist es auch da einfach, die Dinge nicht einfach in die Welt geschüttet
0:54:46–0:54:52
werden können, sondern dass sie auch eingebettet sein müssen in Entwicklung.
Florian Clauß
0:54:54–0:55:01
Ich finde, verstehe ich. Es geht wieder so um diesen Schaffensprozess,
0:55:01–0:55:02
der irgendwie spürbar sein muss.
0:55:03–0:55:07
Beim Schütten muss ich Blasen bekommen, sonst ist das Loch nicht echt.
0:55:08–0:55:13
Also bis ich mir dann wirklich den Bagger leisten kann, muss ich da schon mal
0:55:13–0:55:15
ein gewisses Level erwirtschaften.
0:55:15–0:55:21
Aber ich denke, genau diese Prozesse spiegeln sich dann in anderen Ebenen ab,
0:55:21–0:55:24
dass du das anders transferierst.
0:55:25–0:55:29
Und dann wird auch wieder, das geht nicht weg, es werden nur Schritte schneller.
0:55:29–0:55:31
Das meine ich, es verlagert sich dann.
Micz Flor
0:55:31–0:55:32
Ja, auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:55:32–0:55:38
Und das kommt Es kommt halt auf irgendwie selbstverständlicher und einfacher,
0:55:39–0:55:44
als man irgendwie denkt und das wird dann einfach da sein.
0:55:46–0:55:50
Das ist so meine Einschätzung. Aber ich glaube, als Zwischenstand ist es ziemlich
0:55:50–0:55:52
ernüchternd, dass wir da jetzt auch,
0:55:56–0:56:03
Aber gleichzeitig auch beruhigend, dass es eben nicht in irgendein Level fällt,
0:56:03–0:56:07
wo alle dann irgendwie am nächsten Morgen...
Micz Flor
0:56:07–0:56:11
Es sind noch nicht alle arbeitslos, die nicht mehr mit Materie zu tun haben.
0:56:12–0:56:16
Becker und sowas muss ja auch noch... Gut, wir machen hier Schluss.
Florian Clauß
0:56:16–0:56:19
Wir haben auch ein bisschen geschummelt auf den letzten Kilometern.
0:56:20–0:56:25
Wir sind in die U-Bahn eingestiegen und waren im tiefsten Grunewald.
0:56:26–0:56:33
Und sind dann Oskar und Helene heim oder wie heißt das?
Micz Flor
0:56:34–0:56:36
Ähm, weiß ich gar nicht.
Florian Clauß
0:56:36–0:56:38
Oskar und Helene.
Micz Flor
0:56:38–0:56:39
Ne, ich glaub Oskar-Helene.
Florian Clauß
0:56:39–0:56:44
Oskar und Helene. Auf jeden Fall. Sind wir da eingestiegen und sind jetzt in der U3.
0:56:44–0:56:48
Und ich hab auch meinen Track aber dann schon ausgemacht.
0:56:49–0:56:54
Das ganze, genau, ihr könnt gucken und ihr könnt sehen, wo wir langgelaufen
0:56:54–0:56:59
sind auf eigentlich-podcast.de Da bekommt ihr auch mehr Informationen.
0:56:59–0:57:04
Vielleicht hat Mitch die ein oder andere Shownote zusammengetragen und gefunden.
Micz Flor
0:57:05–0:57:09
Gefunden. In der Babel. Library of Babel.
Florian Clauß
0:57:11–0:57:17
Na gut. Das war jetzt eigentlich Podcast Episode 61.
0:57:18–0:57:20
Episode 61, oder?
Micz Flor
0:57:20–0:57:21
Okay, 61.
Florian Clauß
0:57:22–0:57:24
Und dann Tschüss.
Micz Flor
0:57:26–0:57:26
Tschüss.
Florian Clauß
0:57:31–0:57:34
Also, bis dann.

Mehr

„Above all, we wanted this film to be as authorless as possible.“ Jonathan Glazer

In dieser Episode widmen wir uns nun dem Film "The Zone of Interest" nachdem wir in der vorherigen Episode den historischen Kontext des Holocaust und der Täter besprochen haben. Jonathan Glazers beeindruckendes Werk setzt sich mit der Thematik der Banalität des Bösen auseinander. Flo stellt zunächst den Regisseur Glazer vor, der bereits in den 90er Jahren durch seine Arbeit an Musikvideos bekannt wurde und seitdem einen ganz eigenen künstlerischen Stil entwickelt hat. Seine letzten Filme zeichnen sich durch eine verstörende, aber auch herausragende Ästhetik aus. Im Mittelpunkt des Films "The Zone of Interest" von 2023 stehen die historischen Figuren Rudolf Höß und seine Frau Hedwig. Die räumliche Nähe zwischen dem idyllischen Familienleben der Höß und dem Konzentrationslager Auschwitz, in dem unvorstellbare Gräueltaten verübt wurden, bildet den Hintergrund, vor dem Glazer sein Publikum herausfordert. Die Alltagsnormalität der Familie Höß steht in einem absurden Kontrast zu den grausamen Geschehnissen im KZ, wo Mord und Vergasung zum Tagesgeschäft gehörten. Wir fragen uns, wie Menschen eine solche Trennung zwischen persönlichem Glück und systematischem Terror aufrechterhalten können ohne moralisch zu zerbrechen. Flo stellt Glazers einzigartige Herangehensweise an den Film vor: Der eigentlichen Produktion gingen jahrelange Recherchen und Vorbereitungen voraus. Die Darsteller der Hauptfiguren, Sandra Hüller und Christian Friedel, haben sich in intensiven Gesprächen mit Jonathan Glazer auf die Figuren und den Filmstoff eingelassen. Das Team entschied sich, am Originalschauplatz in Auschwitz zu drehen, direkt in der "Zone of Interest", dem Interessensgebiet wie die Nazis euphemistisch das bewachte Gebiet um die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau nannten. Dadurch erreicht der Film eine einzigartige Authentizität. Das Konzentrationslager selber wird jedoch nie gezeigt, nur die Tonspur lässt den Horror des Lagerlebens erahnen. Auch der orangefarbene Rauch, der nachts über der Lagermauer in den Himmel steigt, beherrscht die Stimmung im Hause Höß. Jonathan Glazer hat seinen Schauspieler:innen eine ungewöhnliche Freiheit in der Darstellung eingeräumt: Im nachgebauten Haus wurden Kameras installiert, die von einem polnischen Kamerateam ferngesteuert wurden. Auch die Regie war nicht direkt vor Ort, sondern beobachtete die Szenen vom Keller eines anderen Gebäudes aus. Die Regieanweisungen waren sehr reduziert, es blieb den Darstellenden überlassen, Szenen zu wiederholen oder zu improvisieren. Mit dieser Verfremdungstechnik gelingt es Glazer, den Zuschauer in die Köpfe der Figuren zu ziehen und gleichzeitig eine distanzierte, fast dokumentarische Perspektive aufzubauen. Micz stellt im zweiten Teil der Episode einen Ansatz von Klaus Theweleit aus dessen Buch "Männerfantasien" vor, um besser verstehen zu können, wie es historisch zu diesen gewaltbereiten Brigaden in den 20er Jahren kommen konnte zu denen auch Höß zählte. Theweleit untersucht, wie Männer in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Identität und ihr Selbstbild konstruierten, oft durch die Abwertung von Frauen und die Idealisierung von Männlichkeit. Er argumentiert, dass diese Männerphantasien nicht nur individuelle psychologische Phänomene sind, sondern tief in gesellschaftlichen Strukturen verwurzelt sind. Abschließend reflektieren wir, wie der Film "The Zone of Interest" sowohl eine Kritik an der Menschheit als auch an der Gesellschaft formuliert. Er konfrontiert uns mit der Möglichkeit, dass „normale“ Menschen unter extremen Umständen unvorstellbare Entscheidungen treffen und damit die Grundlage für Massenterror schaffen können. Nach über 4 Stunden Aufnahmezeit (wir haben die beiden Episoden zu The Zone of Interest in einem Rutsch aufgenommen) sind wir doch ganz froh, dass wir jetzt mitten in Mitte am Rosa-Luxemburg-Platz zum Ende kommen.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:09–0:00:12
Also hallo und willkommen
0:00:12–0:00:15
für die die letzte folge vor
0:00:15–0:00:19
vier wochen nicht gehört haben wir sind
0:00:19–0:00:22
immer noch unterwegs und gleichzeitig ist es ein anfangs und
0:00:22–0:00:25
zwei folgen die wir gemacht haben beziehungsweise die
0:00:25–0:00:27
flo vorbereitet hat jetzt haben wir die
0:00:27–0:00:31
folge 60 es geht
0:00:31–0:00:41
um einen film sohn of interest von 20 23 flo wird den film vorstellen die heranleitung
0:00:41–0:00:44
die heranführung an die jetzige folge kam über die letzte folge im sinne von
0:00:44–0:00:50
kino die sich mit nationalsozialismus Holocaust-Filme,
0:00:50–0:00:51
die sich damit auseinandersetzen,
0:00:52–0:00:56
um diesen Film jetzt nicht einfach so im Raum stehen zu haben.
0:00:56–0:00:58
Das heißt, es kann gut sein, dass wir nochmal nach hinten gucken.
0:00:58–0:01:04
Auch wir, das sind Flo und Mitch von eigentlich-podcast.de.
Florian Clauß
0:01:04–0:01:10
Ja, genau. Auch hallo von meiner Seite. Unser Slogan ist Laufen beim Reden und laufend reden.
0:01:11–0:01:15
Wir zeichnen auf, während wir diese Episode aufnehmen. Das heißt,
0:01:15–0:01:18
wir zeigen nicht nur die Turnspur auf, wir zeigen auch unseren Lauftrack auf.
0:01:19–0:01:25
Wir suchen immer so uns in der Stadt verschiedene Orte, wo wir lang laufen können.
0:01:25–0:01:29
Jetzt sind wir so ein bisschen geschuldet, auch von vor vier Wochen,
0:01:29–0:01:36
kommen gerade von dem Dorotheenstädtischen Friedhof und laufen hier durch Mitte
0:01:36–0:01:40
und wollen hoch zu Bernauer Straße ein bisschen am Mauerstreifen lang laufen.
0:01:40–0:01:46
Mal gucken, wie lange wir dann auch die Episode aufnehmen und wo es uns da hinführt.
0:01:47–0:01:52
Also Mitch hat schon gesagt, Zone of Interest, The Zone of Interest,
0:01:52–0:01:56
das ist der neue Film von Jonathan Glaser.
0:01:56–0:02:01
Jonathan Glaser ist ein Regisseur, ich glaube der ist 1965 geboren,
0:02:02–0:02:07
ist in den 90ern vor allen Dingen damit aufgefallen, dass er viele Musikvideos gemacht hat.
0:02:09–0:02:09
Du da?
Micz Flor
0:02:09–0:02:12
Ich habe es nur so ein bisschen verfolgt. Ich kannte den gar nicht.
0:02:12–0:02:17
Er hat ja auch Spielfilme gemacht, jetzt nicht so oft, aber ich kannte den Namen gar nicht.
Florian Clauß
0:02:17–0:02:22
Gar nicht. Er hat mit großen Musikerinnen und Musikern zusammengearbeitet.
0:02:23–0:02:28
Zum Beispiel mit Radiohead, mit General Miracle, mit Massive Attack.
0:02:29–0:02:33
Die ganzen Musikvideos, ich habe mir so ein, zwei, drei Mal angeguckt.
0:02:33–0:02:38
Werde ich auch verlinken. YouTube gibt es die dann mit Fevo und MTV.
0:02:38–0:02:41
Kann man sich die anschauen, ist auch ein eigener Stil.
0:02:41–0:02:46
Ich würde sagen, dass auch Jonathan Glaser Künstler ist, ja, weniger,
0:02:46–0:02:51
also natürlich ist er Regisseur und so weiter, aber und vor allen Dingen durch
0:02:51–0:02:57
diese zwei letzten Filme, die er gedreht hat, The Zone of Interest und Under the Skin,
0:02:58–0:03:02
die haben schon so eine stark künstlerische Ausprägung.
0:03:03–0:03:06
Was heißt das? Das heißt, einmal natürlich die
0:03:06–0:03:09
Herangehensweise an seine filme ja
0:03:09–0:03:18
aber auch diesen grad von verstörung gute kunst auslösen kann ja also das ist
0:03:18–0:03:24
eigentlich schwer beschreibbar irgendwie kann man es nicht bewusst machen sondern
0:03:24–0:03:26
man macht es dann halt irgendwie so und dann ist,
0:03:27–0:03:34
was ganz verstörendes, aber was auch gleichzeitig ein Stück Wahrheit in der
0:03:34–0:03:37
Hand erzählt oder inne hat oder wie auch immer.
0:03:38–0:03:41
Du hast es auch schon erwähnt, Jonathan Glaser hat nicht viele Filme gedreht.
Micz Flor
0:03:42–0:03:43
Sexy Beast noch.
Florian Clauß
0:03:43–0:03:46
Sexy Beast, ja genau. Das war, glaube ich, sein erster Film, 2003.
0:03:48–0:03:51
Und später hat er noch einen Film, den habe ich nicht gesehen,
0:03:51–0:03:53
also Sexy Beast habe ich damals im Kino gesehen.
0:03:53–0:03:59
Ein Film, den ich nicht gesehen habe mit Nicole Kidman Birth heißt der,
0:04:01–0:04:09
Sexy Beast ist von 2000 und Birth ist von 2004 dann hat er lange keinen Film
0:04:09–0:04:15
von mir rausgekommen und 2013 hat er Anders Skin gemacht mit Scarlett,
0:04:16–0:04:23
Johansson da muss man sagen, Scarlett Johansson hat ja unglaublich in sehr,
0:04:23–0:04:24
sehr vielen Science-Fiction-Filmen.
0:04:25–0:04:29
Und ich komme jetzt wieder so, ich würde ja gerne mal eine eigentlich Episode,
0:04:29–0:04:36
eine Episodenreihe von Science-Fiction-Filmen, in denen Scarlett Johansson mitgespielt hat, machen.
Micz Flor
0:04:36–0:04:37
Okay.
Florian Clauß
0:04:38–0:04:42
Und völlig unterschiedliche Rollen. Also wirklich komplett unterschiedliche
0:04:42–0:04:43
Charaktere und so weiter.
0:04:44–0:04:47
Und Under the Skin wäre ganz oben mit dabei.
Micz Flor
0:04:48–0:04:53
Ich habe den auch nicht gesehen. Aber wir hatten sie ja schon bei Ghost in the Shell.
Florian Clauß
0:04:53–0:04:58
Ghost in the Shell, genau. Dann gibt es einen anderen, Lucy heißt der, glaube ich.
0:04:59–0:05:05
Dann Under the Skin. Es gibt irgendwie noch fünf, sechs insgesamt, also einige.
0:05:05–0:05:09
Bei Under the Skin spielt sie quasi eine Außerirdische.
0:05:10–0:05:15
Der Film ist auch, der ist tatsächlich,
0:05:15–0:05:23
hat der keinen Verleih gefunden und ist gleich in den DVD-Markt rein,
0:05:23–0:05:25
den es damals noch ein bisschen ansatzweise gegeben hat.
0:05:26–0:05:28
Das heißt, der lief nicht wirklich im Kino, sondern ist gleich im DVD,
0:05:29–0:05:31
was ein bisschen komisch war. Ich glaube, das war jetzt in Deutschland.
0:05:32–0:05:39
Der ist auch sehr langsam erzählt und sehr dunkel, also wirklich so dark,
0:05:39–0:05:41
also schwarz, viel dunkel.
0:05:42–0:05:47
Ich habe den aber tatsächlich im Kino gehen. Einige Programmkinos hatten den dann mit im Programm.
0:05:48–0:05:53
Und dann eben jetzt, zehn Jahre später, also, Anders' Kind war 2013,
0:05:54–0:05:56
2023, The Zone of Interest.
0:05:57–0:06:00
Ja, Jonathan, ich habe mich gefragt, womit verdient er dann sein Geld?
Micz Flor
0:06:01–0:06:03
Ja, der macht wohl auch Werbefilme.
Florian Clauß
0:06:03–0:06:08
Ja, genau, er macht Werbefilme. Und ich finde, also, das ist schon großartig,
0:06:08–0:06:11
wie er, ja, er ist auch ein sehr sympathischer,
0:06:13–0:06:17
Eine sehr sympathische Figur. Ich habe einige Interviews jetzt mit ihm gesehen.
0:06:18–0:06:22
Das, was jetzt andere Schauspielerinnen von ihm erzählt haben,
0:06:22–0:06:24
also vor allen Dingen Sandra Hüller und Christian Friede.
Micz Flor
0:06:24–0:06:25
Jetzt von The Zone of Interest.
Florian Clauß
0:06:25–0:06:33
Wie er mit denen zusammengearbeitet hat, was für ein sensibler Typ er ist und auch dieses Vertrauen,
0:06:34–0:06:36
das er zu diesen Darstellerinnen dann
0:06:36–0:06:41
aufgebaut hat, um überhaupt so einen intensiven Film machen zu können.
0:06:42–0:06:46
Von A24, das ist die Produktionsfirma, die haben wir auch schon ein paarmal genannt.
0:06:46–0:06:52
Mit Chris hatten wir Midsommar und Bo is Afraid, das sind alles diese, oder Kelly Reichardt.
0:06:53–0:06:54
Das ist irre, A24.
Micz Flor
0:06:54–0:06:59
Wo die auf einmal herkamen und dann sind die, die retten jetzt das Kino.
Florian Clauß
0:06:59–0:07:05
Ja, die machen wirklich in sehr vielen, gerade Produktionen,
0:07:05–0:07:10
sind die sehr präsent und machen auch völlig unterschiedliche Filme.
0:07:10–0:07:13
Also wirklich eine tolle Produktionsfirma.
0:07:13–0:07:18
Es wird ihm auch nachgesagt, dass er einen recht spartanischen Lebensstil führt.
Micz Flor
0:07:19–0:07:21
Also da braucht er nicht so viele Filme machen.
Florian Clauß
0:07:21–0:07:26
Genau, wenn du jetzt nicht irgendwo in keine Ahnung wo wohnst.
0:07:27–0:07:29
Ja, der ist glaube ich so ein ganz
0:07:29–0:07:32
normaler Typ, der dann halt irgendwo in England wohnt und mit Familie.
0:07:33–0:07:39
Und auch eben sehr genau sich auf seine Filme vorbereitet.
0:07:39–0:07:45
Weil das Thema The Zone of Interest, das kam ihm dann auch, ja man sagt,
0:07:45–0:07:51
er hatte so eine 10-jährige Vorbereitungsphase von den Filmen und hat sich mit allem beschäftigt.
Micz Flor
0:07:52–0:07:58
Also dann neun Jahre, weil The Zone of Interest beruht auf dem Martin Amos Buch von 2014.
0:08:00–0:08:06
Gleichnamiges Buch von Martin Amos. Und ja, jetzt in dem Film geht es explizit
0:08:06–0:08:12
um Höss, der das Auschwitz-Lager geleitet hat und seine Frau.
0:08:12–0:08:18
In Martin Amos Buch geht es um fiktive Charaktere, die aber daran modelliert sind.
0:08:18–0:08:21
Und jetzt zum Filmen haben sie dann aber das wohl nochmal festgelegt,
0:08:21–0:08:22
namentlich zu benennen.
0:08:22–0:08:26
Das heißt, zwischen Buch und Film waren sie neun Jahre, also knapp zehn Jahre, ja.
Florian Clauß
0:08:26–0:08:32
Genau, also da spricht er auch eben für diese Vorbereitung, für die Recherche.
0:08:32–0:08:39
Er ist dann mehrmals in Polen gewesen und in Auschwitz auch.
0:08:40–0:08:47
Und der ganze Film ist in Auschwitz gedreht worden, hat sich ganz viele Filme im Vorfeld angeguckt.
0:08:48–0:08:54
Natürlich ganz viel Dokumentation und Material, historische Augenzeugeberichte und so weiter dazu.
Micz Flor
0:08:54–0:08:59
Danke. Jetzt müsste schon eine kurze Zusammenfassung des Films kommen, oder?
Florian Clauß
0:08:59–0:09:01
Ja, das stimmt. Oder willst du mal?
Micz Flor
0:09:01–0:09:03
Die kurze Zusammenfassung?
Florian Clauß
0:09:03–0:09:05
Du bist immer so gut in kurzen Zusammenfassungen.
Micz Flor
0:09:05–0:09:12
Es geht um Herr und Frau Höss, gespielt von Christian Friedl, heißt er, glaube ich.
Florian Clauß
0:09:12–0:09:14
Christian Friedl und Sandra Hüller.
Micz Flor
0:09:14–0:09:17
Sandra Hüller, genau. Die beiden wohnen in einem Haus.
0:09:19–0:09:24
Und dieses Haus ist direkt angrenzend an das Konzentrationslager Auschwitz,
0:09:25–0:09:29
in dem täglich Menschen ermordet und verbrannt werden.
Florian Clauß
0:09:29–0:09:34
Es ist das Stammlager, ne? Auschwitz hat drei Lager, mehr oder weniger.
0:09:34–0:09:36
Das ist Auschwitz I, Stammlager.
Micz Flor
0:09:36–0:09:39
Nee, das ist interessant, weil das wird im Film gar nicht so richtig...
0:09:39–0:09:43
Also der Film glänzt in gewisser Weise. Das ist dann schon Teil der Interpretation
0:09:43–0:09:47
natürlich, dass das Lager zwar da ist und immer nebendran ist die Mauer auch
0:09:47–0:09:51
immer sichtbar ist, aber es ist trotzdem, wird nie darin gedreht so, ne?
0:09:51–0:09:57
Aber, und es geht darum, dass diese Familie versucht, sich direkt neben diesem
0:09:57–0:10:01
Konstellationslager irgendwie so einzurichten, ein Leben zu führen,
0:10:01–0:10:03
ein erfülltes Leben zu führen,
0:10:04–0:10:06
ein fortschrittliches Leben zu führen.
0:10:06–0:10:13
Quasi auch sich selbst zu verwirklichen und auch so, also die Frau träumt dann
0:10:13–0:10:17
davon, dass man einen eigenen Bauernhof noch hat und ein eigenes Vieh vielleicht sogar.
0:10:18–0:10:24
Der Mann ist beruflich erfolgreich und das Ganze wird irgendwie so sehr trocken
0:10:24–0:10:29
vermittelt, weil es geht dann eigentlich eher um so ein Ingenieursdenken.
0:10:29–0:10:34
In Wahrheit geht es natürlich einfach um die systematische effektive Tötung
0:10:34–0:10:36
und Verbrennung von Menschen.
0:10:36–0:10:44
Aber dafür gibt es dann immer wieder Worte, die nicht von Menschen sprechen,
0:10:44–0:10:47
sondern zum Beispiel von der Ladung oder so. Das kommt vor.
0:10:47–0:10:52
Und was wir da drin sehen, sind im Prinzip die Probleme auch in der Beziehung,
0:10:52–0:10:55
weil er soll dann vielleicht weg, will es aber nicht.
0:10:55–0:10:57
Dann will er irgendwie da bleiben, hat er seiner Frau nicht gesagt,
0:10:57–0:10:58
dann aber doch gesagt, dann ist die sauer.
0:10:59–0:11:02
Zum Schluss stellt sich dann raus, er darf jetzt doch in Auschwitz bleiben,
0:11:02–0:11:05
weil er so gut ist in dem, was er tut, dass das, was da jetzt in Auschwitz passieren
0:11:05–0:11:11
wollen, nämlich dass 700.000 ungarische Juden umgebracht und verbrannt werden sollen. Das kann nur er.
0:11:11–0:11:16
Er ist fast schon stolz darauf und die einzige Person in diesem ganzen Setting,
0:11:16–0:11:25
die nicht bedroht ist oder bedroht, sondern die das irgendwie von außen beobachtet, ist die Mutter.
0:11:26–0:11:33
Von Sandra Hüller, also von Frau Höst, die zuerst denkt, ach wie toll,
0:11:33–0:11:37
was du alles geschafft hast, ist doch gut, die auch irgendwie dann so völkisch denkt und sagt,
0:11:38–0:11:46
so wie der Führer will, so lebt man hier so. Und die dann aber irgendwann nicht mehr damit klarkommt,
0:11:46–0:11:52
also sie begreift, dass daneben an die ganze Zeit dieser Ofen brennt,
0:11:52–0:11:54
ein Menschen verbrannt wird, den man nachts dann auch irgendwie sieht.
0:11:54–0:11:57
Es gibt dann auch so ein paar Szenen, wo das invasiv gezeigt wird,
0:11:57–0:11:59
wo er mit seinen Kindern unterwegs ist.
Florian Clauß
0:11:59–0:12:02
Aber man sieht nichts von dem Lager, das ist ganz wichtig.
Micz Flor
0:12:02–0:12:04
Du siehst im Hintergrund schon diese Flammen.
Florian Clauß
0:12:04–0:12:05
Diese Schornsteine.
Micz Flor
0:12:05–0:12:05
Man sieht aber nicht.
Florian Clauß
0:12:05–0:12:06
Man sieht nicht.
Micz Flor
0:12:07–0:12:10
Du siehst nie jemanden da drin, du hörst das nur. Genau, du hast das nur auf
0:12:10–0:12:13
der Sound-Ebene gespielt. Du siehst es auch einmal, als er mit den Kindern,
0:12:13–0:12:20
das geht die erste, eine der ersten Szenen ist, dass er ein Ruderboot geschenkt bekommt.
0:12:20–0:12:23
Und mit diesem Ruderboot ist er mit zwei seiner Kinder unterwegs auf dem Fluss.
0:12:23–0:12:28
Und auf einmal kommt eben auf diesem Fluss dann diese Asche, wird da so rausgespült.
0:12:28–0:12:32
Und er ist dann panisch, zieht die Kinder raus und zieht die Fluss aufwärts
0:12:32–0:12:36
wieder mit dem Boot. und danach werden alle gewaschen und geschubbt und so. Aber ansonsten...
Florian Clauß
0:12:36–0:12:41
Also man sieht die Auswirkungen, ja, aber man sieht, also man hört es nur auf
0:12:41–0:12:45
einer Ebene, dass du auch wirklich dann Schreie hörst und so weiter,
0:12:45–0:12:51
aber man sieht niemals Häftlinge und man sieht niemals irgendeine Szene aus dem KZ,
0:12:51–0:12:54
sondern man sieht es quasi nur die Mauern und den Schornstein.
Micz Flor
0:12:54–0:12:59
Und ich glaube, inhaltlich ist gar nicht so viel mehr zu sagen, weil die Ratenrolle...
Florian Clauß
0:12:59–0:13:01
Ja, du musst nur mal diesen Garten, den muss man noch erwähnen,
0:13:02–0:13:05
Weil das ist ja so, wo die ganze Liebe dieser Frau Hedwig Höss,
0:13:05–0:13:08
also du hast es ja gesagt, sie richtet sich da ein, aber sie hat da wirklich
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so einen Garten aufgebaut und seltene Pflanzen da hoch großgezogen.
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Und das ist wirklich so die Berankung der Mauer, wo sie dann ihrer Mutter sagt,
0:13:18–0:13:20
ach, das wird noch alles hier voll mit Pflanzen.
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Dann sieht man die Mauer gar nicht mehr.
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Also fast wie so eine Szene in einer deutschen Vorstadtssiedlung,
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wo man dann sagt, das wird jetzt alles noch hier.
Micz Flor
0:13:30–0:13:31
Ein Reihenhaus.
Florian Clauß
0:13:31–0:13:33
Ja, genau so. Also so fängt es an.
Micz Flor
0:13:34–0:13:40
Ja, und auf diesem Garten ist sie sehr stolz. Und natürlich hat dieses Haus auch Bedienstete.
0:13:40–0:13:44
Diese Bediensteten sind, wird nicht explizit gesagt, aber die Vermutung ist,
0:13:44–0:13:49
dass es auch eigentlich KZ-Gefangene sind, die mit dem Leben bedroht sind und
0:13:49–0:13:50
die versuchen, alles immer richtig zu machen.
Florian Clauß
0:13:51–0:13:54
Ja, stimmt. Da sieht man natürlich inhaftierte Gefangene. Also man sieht auch,
0:13:55–0:13:57
dass die Asche in den Garten streuen.
0:13:57–0:14:01
Man sieht, dass die bei den Aufbauarbeiten im Garten mithelfen.
0:14:01–0:14:06
Und da gibt es auch eine Szene, wo dann Hedwig Höss sagt, aus einer Frustration
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heraus, wenn du dich jetzt nicht spurst, dann kommst du ins Gas oder sowas.
Micz Flor
0:14:10–0:14:14
Nee, die sagt, du weißt schon, dass dann mein Mann deine Asche sofort hier verstreuen
0:14:14–0:14:16
würde, wenn ich mir das wünsche.
Florian Clauß
0:14:17–0:14:22
Genau, wo sie dann einfach so das weiter austeilt, ihre Frustration.
0:14:22–0:14:26
Das ist, glaube ich, genau der Punkt, wo die Mutter sie verlässt und sie hinterlässt
0:14:26–0:14:29
einen Blumenstrauß und einen Titt. Man weiß nicht, was da drauf steht,
0:14:29–0:14:32
aber sie ist dann natürlich auch von,
0:14:33–0:14:35
Lässt das dann eben an den Bediensteten raus.
Micz Flor
0:14:35–0:14:40
Und es endet eben damit, dass der innere Konflikt von Höss war,
0:14:41–0:14:44
man blickt nicht so richtig in diesen Charakter hinein, das ist,
0:14:44–0:14:45
glaube ich, auch gewollt.
0:14:45–0:14:49
Man findet sich mit seinen eigenen Gedanken in diesem Charakter wieder,
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der manchmal dann auch zum Schluss bei einer großen Konferenz,
0:14:52–0:14:57
wo das alles geplant wird, manchmal einfach so stoisch aus dem Fenster guckt man und nicht redet.
0:14:57–0:15:04
Aber das Ganze endet, wenn der innere Konflikt gelöst ist von Hörs,
0:15:04–0:15:08
in dem er dann doch nicht umziehen muss, was nämlich bedeuten würde,
0:15:09–0:15:10
dass er von seiner Frau getrennt wäre,
0:15:10–0:15:13
wo man aber nicht so genau weiß, wie schlimm er das wirklich fände,
0:15:13–0:15:17
aber dieses Haus verlieren würde und das wäre einfach ein großer Tumult.
0:15:17–0:15:19
Er möchte gerne da bleiben und weiter.
Florian Clauß
0:15:19–0:15:25
Aber er ist schon dann in Oranienburg stationiert. Er arbeitet da auch anderthalb Jahre.
0:15:25–0:15:31
Das ist schon so dass er da zu der zeit und er hat dann aber das vereinbar wo.
Micz Flor
0:15:31–0:15:32
Er weiß dass das.
Florian Clauß
0:15:32–0:15:37
Natürliche wieder erzählt im film aber auch so vereinbart dass seine frau da
0:15:37–0:15:41
bleiben kann das ist diese zeit wurde er dann im schnee dann siehst du halt
0:15:41–0:15:45
irgendwie so und das heißt er ist in seiner in seiner sache die er macht sehr
0:15:45–0:15:48
gut also erst dann wirklich so ein perfekter,
0:15:49–0:15:54
manager der dann halt organisatorisch das ganze so weit aufbauen und leiten kann dass dieser,
0:15:55–0:15:59
massenmord dann auch in einer weise stattfindet dass
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die auch eben diese ganzen ziele da
0:16:02–0:16:05
einhalten können ja da ist er sehr gut
0:16:05–0:16:08
drin deswegen hat er diesen job und genau das
0:16:08–0:16:12
ist also ganz im groben seine frau bleibt in der zeit da er kommt dann wieder
0:16:12–0:16:17
zurück weil dann wirken aufgebaut wird oder dann noch dass er dann noch mal
0:16:17–0:16:22
assistiert oder da wird er dann quasi als lagerältester dann reingeholt und
0:16:22–0:16:28
er ist ein Problemlöser dann auch von der Stellung her.
Micz Flor
0:16:28–0:16:31
Und sagt dann auch ganz stolz, dass sie dieses Projekt Projekt Höss nennen.
0:16:31–0:16:37
Das ist ihm doch wichtig, dass sein Name da als Überschrift drüber steht sozusagen.
Florian Clauß
0:16:38–0:16:45
Es gibt vier Kinder aus der Ehe von den beiden und die Kinder werden auch gezeigt.
0:16:45–0:16:50
Zwei Mädchen, zwei Jungen. Er geht sehr liebevoll mit denen um.
0:16:51–0:16:57
Man sieht Szenen, wo dann der Vater seine Tochter, die dann schlafwandelt,
0:16:57–0:17:00
die eine wieder ins Bett zurück tut und ihr was vorliest.
0:17:01–0:17:04
Also wirklich ein liebevoller Vater.
Micz Flor
0:17:04–0:17:08
Ja, das fand ich eigentlich eine ganz gute Szene, wo man so das Gefühl hat,
0:17:08–0:17:13
naja, komischer Vater, weil er liest vor und dann guckt er und als beide schlafen,
0:17:13–0:17:14
wird er mitten im Satz auf.
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Also irgendwie, als ob er was ausführt.
0:17:17–0:17:22
So war das für mich so. Er führt das irgendwie aus und macht dann so Stopp und
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parallel dazu läuft dann halt auch, das gibt so ein paar Sachen,
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die da im Hintergrund filmisch laufen.
0:17:27–0:17:33
In dem Fall sieht man in so einer, sieht aus wie invertiert,
0:17:33–0:17:36
wie so eine Nachtkamera, wie das genau gemacht wurde, weiß man nicht.
0:17:36–0:17:38
Ich habe mir so ein Screenshot gemacht und das Ganze wieder invertiert,
0:17:38–0:17:40
aber es war nicht so, also es muss schon irgendwie.
Florian Clauß
0:17:40–0:17:42
Das ist eine Infrarotkamera, haben die da mitgeführt.
Micz Flor
0:17:42–0:17:49
Okay, und da sieht man eine Frau, die in den Orten, wo die KZ-Häftlinge arbeiten,
0:17:49–0:17:52
Äpfel in die Erde reindrückt, damit die was zu essen kriegen.
Florian Clauß
0:17:52–0:17:56
Das ist tatsächlich eine Bedienstete aus dem Haus, man sieht dann auch so,
0:17:56–0:18:04
dass sie dann mit einem Rad wegfährt und geheim und dann halt diesen Sack von
0:18:04–0:18:06
Äpfeln dann da verteilt.
0:18:07–0:18:10
Genau, das gibt so ein paar Medienbrüche. Das ist einer. Dann gibt es auch am
0:18:10–0:18:18
Ende des Films eine Szene, wo Höss dann nach so einer Konferenz die Treppe runterläuft.
0:18:19–0:18:25
Er ist der Letzte in dem Gebäude. Und er blickt auf und sieht,
0:18:26–0:18:30
dann folgt die Kamera quasi seinem Blick und verschwindet in einem Schlupfloch,
0:18:30–0:18:33
in einem Guckloch einer Tür.
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Und auf einmal ist die kamera im historischen auschwitz museum wo eine reinigungstruppe gerade,
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das museum also spielt in der jetzt zeit also sieht dann aus wie ein dokumentarfilm
0:18:46–0:18:53
du siehst diese ganzen berge von von schuhen von taschen und so weiter ausgestellt
0:18:53–0:18:58
hinter glaswänden und du siehst eine gruppe von frauen die dann eben putzen
0:18:58–0:19:01
so also du siehst quasi den historischen,
0:19:02–0:19:05
Ort da explizit dokumentarisch ausgestellt.
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Und dann fährt die Kamera zurück,
0:19:11–0:19:15
Und Höss bekommt so einen Brechreiz. Ja, was vielleicht dann,
0:19:16–0:19:18
vielleicht die deutlichste...
Micz Flor
0:19:18–0:19:20
Aber wo kommt der nicht vor? Ich glaube, er bekommt den Brechreiz,
0:19:20–0:19:23
dann guckt er und dann bekommt er nochmal einen Brechreiz.
Florian Clauß
0:19:23–0:19:26
Ja, genau, das läuft, glaube ich, so in diesem Film.
0:19:26–0:19:32
Ja, aber das ist so die offenste Ausdrucksweise von Höss, die man da in diesem
0:19:32–0:19:35
Film so mitbekommt, die einfach nicht in diese Person auf einmal passen.
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Da hattest du ja auch, Wir hatten das ja letzte Folge schon so eingeleitet, vorbereitet.
0:19:41–0:19:47
Du hattest dann auch diese Traumatisierung von Tätern, hattest du ja einiges erzählt dazu.
0:19:48–0:19:52
Das war auch so ein Punkt, wo ich dich dann gefragt habe, wie würdest du diese
0:19:52–0:19:56
Szene, also diese Traumatisierung, oder gibt es da halt irgendeine Traumatisierung,
0:19:56–0:20:00
gibt es da irgendein Schuldempfinden, kann sich denn irgendwas...
0:20:00–0:20:07
Also die Frage ist natürlich immer, wie kann eine Person mit diesen Entscheidungen,
0:20:07–0:20:14
die er trifft, leben und das irgendwo auch für sich einordnen.
0:20:14–0:20:16
Dann die Frage, gibt es da so eine Traumatisierung?
0:20:16–0:20:19
Du hast dann gesagt, eigentlich nicht, also es gibt keine Tätertraumatisierung.
Micz Flor
0:20:20–0:20:21
Habe ich nicht gesagt?
Florian Clauß
0:20:22–0:20:25
Nein, nein, du hast nicht gesagt, nein. Aber ich sage jetzt nicht,
0:20:25–0:20:32
eine Tätertraumatisierung ist erstmal so nicht vorgesehen in der traditionellen
0:20:32–0:20:35
psychotherapeutischen Diagnose.
Micz Flor
0:20:35–0:20:41
Die Diagnose, wenn es um Traumatisierung geht, da wird das im ICD-10 nicht erwähnt,
0:20:41–0:20:49
dass man auch als Anwesender oder Anwesende, Wir machen jetzt selber einen Mediensprung.
0:20:49–0:20:55
Das ist in der ICD-10 nicht vorgesehen, im DSM-5 in Amerika ist es vorgesehen
0:20:55–0:20:57
und in Kurzfassung wahrscheinlich auch,
0:20:59–0:21:03
Folge des Vietnamkrieges, wo sehr viele Veteranen traumatisiert aus dem Krieg zurückkamen.
0:21:04–0:21:08
Und klar war, dass es keine körperliche, sondern eine psychische Störung ist.
0:21:08–0:21:12
Das war nicht immer so, dass man das dachte. Früher sagt man, es sei körperlich.
0:21:12–0:21:18
Und das ist natürlich dann auch wieder ein Hinweis eben auf diese Szene des sich übergebens.
0:21:18–0:21:22
Weil man könnte jetzt aber sagen, gut, der kotzt halt, da war gerade eine Party,
0:21:22–0:21:24
der war irgendwie oben bei der Party noch mit dabei.
0:21:24–0:21:28
Und dann ist das, also zumindest ist es direkt an die Party drangeschnitten.
Florian Clauß
0:21:28–0:21:32
Ja, ja, aber er war doch noch in einem Raum und hat noch gearbeitet.
Micz Flor
0:21:32–0:21:33
Als es dann runtergegangen ist.
Florian Clauß
0:21:34–0:21:37
Also das heißt, er ist ja auch, ich glaube, man sieht ihn da auch nie Alkohol trinken.
0:21:37–0:21:40
Doch, man sieht ihn schon Schnaps trinken, aber er ist da auch immer,
0:21:40–0:21:43
als er da in dieser Party oder in diesem Festzahlen, da.
Micz Flor
0:21:43–0:21:43
Steht er oben.
Florian Clauß
0:21:43–0:21:47
Und überlegt die ganze Zeit, wie kriegt er jetzt diese Massenvernichtung hin,
0:21:47–0:21:50
wenn er das... Also das heißt, er ist dann mit dem Auftrag, den er bekommen
0:21:50–0:21:52
hat, ist er schon so beschäftigt.
Micz Flor
0:21:52–0:21:55
Aber das war dann noch anders. Er hat ja dann irgendwie am Abend noch seine
0:21:55–0:21:58
Frau angerufen und gesagt, was rufst du mich mit in der Nacht an?
0:21:58–0:22:03
Und er erzählt halt so ein bisschen euphorisiert und dann fragte sie, wer war denn noch da?
0:22:03–0:22:06
Und dann sagt er, ich habe keine Ahnung, ich habe nicht so genau hingeguckt.
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Ich habe mir die ganze Zeit Gedanken gemacht, wie ich die Leute auf der Party vergasen könnte.
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Keine einfache Aufgabe wegen der hohen Räume, sondern das war irgendwie so.
0:22:15–0:22:17
Wir machen jetzt einen Medienbruch, weil du vorhin vom Medienbruch gesprochen
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hast und jetzt lege ich dir das mal hin, weil ich habe jetzt.
Florian Clauß
0:22:22–0:22:24
Keine Kosten.
Micz Flor
0:22:24–0:22:29
Und Mühen gescheut für diese folge mir das jetzt doch endlich mal zu kaufen.
Florian Clauß
0:22:29–0:22:34
Und was ist von erzählt dass männer fantasien also mit mir ein gebundenes das
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kennt das schon buch ist kein geschenk ist mein taschenbuch von männer fantasien von claus theweleit,
0:22:48–0:22:53
Und ja, ich hatte, weil du mir den Hinweis gegeben hast, Theweleit hatte sich
0:22:53–0:22:59
über auch Jahrzehnte mit Krieg auseinandergesetzt und was da für Männer rausgefallen sind.
0:23:00–0:23:02
Aber vielleicht willst du da noch mehr von.
Micz Flor
0:23:03–0:23:06
Genau, ich wollte einfach mal ganz kurz, weil man muss es ein bisschen auch
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sehen, dieses Buch, das hat damals Ende der 70er Jahre, kam es in zwei Bänden raus.
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Jetzt gibt es in einem band man muss
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es sich auch so ein bisschen anschauen weil es damals auf vielen ebenen
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sehr wegweisend war
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also hat einfach auch eine andere form des akademischen schreibens mit erfunden
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ich glaube ensensberger war so jemand der das auch in der richtung gemacht hat
0:23:28–0:23:34
er hat jetzt hier unglaublich viele quellen gesammelt Theweleit hat in kiel
0:23:34–0:23:38
studiert Germanistik und ist dann nach Freiburg gewechselt.
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Und in Freiburg war er in der SDS, also
0:23:43–0:23:46
in der sozialistischen deutschen Studentenbewegung, glaube ich, hieß das.
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Hat dann auch eben als Linker zwar Radio produziert und wurde dann aber natürlich
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er und sein Kollege immer darauf hingewiesen, dass sie als linke Zecken gar nichts sagen dürften.
0:23:58–0:24:00
Deshalb mussten die unglaublich viele O-Töne sammeln um ihre sachen
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durchzukriegen und weil bei
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o-tönen kann man ja als kann man jetzt so schlecht sagen es sei meinung und
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die gleiche idee des quellen sammeln ist hier auch drin also du hast halt hier
0:24:13–0:24:20
ein buch du kannst aber kurz sagen blättert gerade schon so durch weil es ist 1200 seiten fast ja.
Florian Clauß
0:24:20–0:24:25
Ich habe das gefühl sehr viele illustrationen skizzen fotos dabei,
0:24:25–0:24:31
Ich habe das Gefühl, wenn ich jetzt hier so drauf schaue, dass da auch ein sehr
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performativer Umgang mit Sprache,
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das ja so ein bisschen experimentell, aber auch gleichzeitig viele Zitate dann mit drin hat.
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Ja, in der Gesamtheit dieser ganzen, also des Werks, also jetzt Sexualität und
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Drill, Die Einzel-Ganzheit Stahlgestalt, solche Überschriften.
0:24:55–0:25:02
Dann auf der nächsten Seite ist Spider-Man oder ein deutscher Sportler zur NS-Zeit
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mit einem Trikot abgebildet beim Kugelstoßen.
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Und so diese heroischen Mannsbilder.
0:25:12–0:25:16
Also schon interessant, es macht Spaß beim Durchblättern.
Micz Flor
0:25:17–0:25:21
Und weshalb ich da drauf kam, weil du hast halt gesagt, The Zone of Interest.
0:25:22–0:25:26
Und dieses Buch ist ursprünglich, hat sich Theveleid einfach vorgenommen,
0:25:26–0:25:32
hat gesagt, er möchte sich mit diesen Zwischenkriegsfreikorps beschäftigen,
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die Leute, die 1919, 1920 die Arbeiteraufstände blutig und brutal niedergeschlagen
0:25:39–0:25:41
haben. Und er hat sich dann die...
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Prosa teilweise oder die Aufzeichnung, Briefe, alles, was er sich an Quellen
0:25:48–0:25:51
da hat auftun können, hat er reingenommen.
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Und einer davon ist eben Rudolf Höss.
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Und hier steht dann zum Beispiel auf Seite 22, Rudolf Höss lief 1917 aus einem
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katholischen Kaufmannshaus davon, weil er es nicht mehr aushielt,
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dem Krieg nur zuzusehen. Er war 16 Jahre alt.
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Als er aus dem Krieg zurückkam, lebten seine Eltern nicht mehr.
0:26:09–0:26:14
Das enthob ihn, seinem Gelöbnis Priester zu werden. kostet ihn aber sein Erbe,
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dessen Erhalt an die Erfüllung des Gelöbnisses gebunden war.
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Ein Onkel achtete streng darauf, dass die Bestimmungen erfüllt wurden.
0:26:20–0:26:25
Höss fuhr nach Osten. Mit dem Freikorps Rostbach ging es, in Klammer illegal,
0:26:25–0:26:27
ins Baltikum, im Umkreis und so weiter.
0:26:27–0:26:36
Also dieser Freikorps, das waren viele rechts ausgerichtete Menschen aus dem Ersten Weltkrieg,
0:26:36–0:26:40
die sich nach dem Krieg
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verbündet haben und die zum Beispiel der Freikorps Rossbach von Paul Wilhelm
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Gerhard Karl Rossbach wurde zwischen 1918 und 1921 nach dem Waffenstillstand
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zusammengestellt und da war dann Höss auch dabei und die wurden,
0:26:57–0:27:01
und das war eben das Seltsame an dieser Zeit, die man vielleicht so auch gar
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nicht mehr sich wirklich vorstellen kann in Deutschland.
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Vielleicht nochmal ganz kurz zurück zu den Ursprüngen von Theweleits Umgang mit dem Thema.
0:27:10–0:27:14
Ein Historiker, den er auch aus der Zeit des SDS noch kannte,
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Erhard Lukas, hat sich mit dieser Märzrevolution 1920 auseinandergesetzt.
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Da ging es um den Ruheaufstand. Und was er da immer wieder gefunden hat,
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ist, dass der Freikorps, die halt bereitgestellt wurden von der Regierung,
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um dem Einhalt zu gebieten,
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dass die unglaublich brutal vorgegangen sind und da gehörte Höss eben auch mit
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dazu, der hat sich dem angeschlossen.
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Und dass es einfach eine ganze Reihe von Männern gab, die mit einer unglaublichen
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Brutalität gegen die Linken, gegen die Arbeiteraufstände, das war ja dann vorher auch in Hamburg,
0:27:49–0:27:54
glaube ich, die Matrosenaufstände, dass die dagegen vorgegangen sind und der
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Historiker hat halt gesagt,
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du, ich kann damit nichts anfangen.
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Die haben mit Mit Schläuchen haben die Frauen erschlagen, die haben mit Gewehrkolben
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ins Gesicht geschlagen, die haben die zerstümmelt.
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Woher diese unglaubliche Brutalität? Ich kann es nicht verstehen.
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Und Thevelyd hat sich damit auseinandergesetzt, hat es irgendwie gesammelt und
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hat dann auch immer wieder von Lukas, hatte man im Interview gesagt,
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so Sachen zugeschickt bekommen, hat die einfach gesammelt und hat dann irgendwie
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versucht, eben in diesen Männerfantasien.
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Ein Bild zu malen oder zu gestalten, was versucht, diese Männer zu erklären.
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Es ist ein Ausgewählter, man muss es ein bisschen begrenzen.
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Es geht ganz speziell um diese Zwischenkriegszeit, es geht ganz speziell um Männer.
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Es geht Männer mit einem militärischen Hintergrund schon, also wie Höss,
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die halt irgendwie aus den Kasernen kamen.
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Und er hat versucht, das zu verstehen und hat sich einfach erst mal,
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und das ist schön, wie Theweleit es auch beschreibt, in diese ganzen Materialien
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hineingelesen. Also er hat die Texte nicht gelesen, um darin Wissen zu finden,
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sondern er hat versucht, das irgendwie auch körperlich zu erleben.
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Er hat gemeint, dass zum Beispiel die Leute dann nicht schreiben,
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dass ihnen da die Aufständischen entgegenkommen, sondern dann ist es immer gleich
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so ein Brei des Abschaums.
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Also es ist immer so bedrohlich, alles bedrohlich und dieses Gefühl,
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dass der Freikorps halt die Welt retten muss und dass alle anderen irgendwie
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falsch und böse sind, also diese Spaltung zwischen dem Guten und dem Schlechten,
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das war irgendwie so auffallend, dass er dann irgendwann an den Punkt kam und
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hat sich gesagt, Mensch, ey,
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das, was die da beschreiben, das erleben die in sich,
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aber das kann doch nicht sein, was die sehen.
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Wie kann es sein, dass die in sich so etwas erleben?
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Und wo kommen diese Fantasien her?
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Und eine Sache, die da auch, deshalb kam ich drauf, also das eine war eben diese Verbindung mit Höss.
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Das andere war diese Frage eben mit diesem Würgen, also mit dem Würgen,
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was Höss da im Film zeigt.
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Und man muss auch dazu sagen, dass es eine Szene gibt, die sich erst,
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finde ich, mit dem Würgen wirklich erklärt.
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Weil kurz vorher sieht man Höss beim Arzt liegen und der klopft ihm den Bauch
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ab, fragt alles okay, tut das weh und die Szene bedeutet nicht viel.
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Aber in gewisser Weise bedeutet sie eben schon, dieser Mann ist kerngesund körperlich,
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wo kommt jetzt aufwändig das Würgen her?
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Es ist nicht der Alkohol, es ist nicht die Party und er hatte gerade auch noch
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eine medizinische Untersuchung.
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Und das ist, finde ich, dann schon auch Ausschluss von Alternativen zu zeigen,
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dass in Höss da irgendwas hochkommt, was er nicht eindämmen kann.
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Und was dann irgendwie in Theweleits Männerfantasien auch beschrieben wird als
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etwas, was da wieder in diesen Texten von diesem Freikorps übers Töten,
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wie das so ist, dass am Anfang,
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und das habe ich in der letzten Folge auch kurz schon angesprochen,
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dass um den nochmal zurückführen, nur 15 bis 20 Prozent haben geschossen, um zu töten.
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Die meisten haben nicht geschossen, um zu töten und das wurde dann auch aufgenommen
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als Wissen in das Militärtraining in Amerika, um im Vietnamkrieg diese Anzahl
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an Schießenden, um zu töten, zu erhöhen.
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Und der Grund dahinter ist einfach,
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dass das eben eine traumatisierende Erfahrung ist, Menschen zu töten.
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Und Theweleit hat beschrieben, wie sich das ändert. Am Anfang die Texte beschreiben,
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dass dann große Übelkeit, körperliche Übelkeit auch drin ist in diesem Tötungsakt
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und später dann aber eher rauschhaft darüber berichtet wird.
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Und da sind bestimmte Faktoren im Werk wahrscheinlich auch mitzuziehen,
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weil die anderen das auch machen, aber auch gleichzeitig sich damit dann irgendwie
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auseinanderzusetzen oder nicht mehr auseinanderzusetzen, was es mit einem tut.
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Und die Tatsache, dass es körperlich als Übelkeit erlebt wird,
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kann man so deuten oder könnte man so deuten, Dass es einfach intrapsychische Prozesse sind,
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wo man sich gegen seine eigenen Instinkte des Tötens irgendwie auflehnt,
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die man intrapsychisch nicht mehr als Konflikt geregelt kriegt und die ihn auf den Körper schlagen.
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Der Körper ist dann der Ort, so wie man Psychosomatik auch versteht heute,
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dass es in dem Moment der innere Konflikt so groß ist, dass der nicht intrapsychisch
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gehalten werden kann, sondern dass dann die Übelkeit, der Körper ist dann einfach davon betroffen.
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Der Körper zieht dann vielleicht sogar die Aufmerksamkeit vom Geschehen ab.
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Man ist dann mehr wieder bei sich, was auch ein Schutzfaktor sein kann,
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wenn man einfach nicht mehr so mit der Situation verbunden ist.
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Und das lässt dann irgendwann nach und danach wird es einfach rauschhaftes Töten.
Florian Clauß
0:32:27–0:32:32
Man weiß ja nicht, ob es eine Übelkeit ist oder es ist dieser Wirkreflex, der da hochkommt.
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Es ist ja so, dass er will ja dann was auswirken, was nicht da ist.
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Er kommt ja gar nicht so ins Kotzen rein, sondern es ist einfach nur dieses
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trockene Wirken. Ja, dass man eine unglaubliche körperliche Präsenz dann so schafft.
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Das war auch jetzt bezugnehmend auf unsere letzte Folge,
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also die vorletzte Folge, da hatte ich ja berichtet, ich hatte dann auch von
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Karolin Emke den Streitraum geguckt, wo dann auch Zone of Interest Anlass war,
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um sich dann Gewalt in Filmen zu schauen.
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Und einige Filme, die dann über Nazitäter und Holocaust berichten,
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rauszunehmen und da war auch.
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Und bei The Act of Killing gab es auch eine Szene, das beschreibt die Täter
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in Indonesien, den Massaker von 1965,
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wo das Militär im Militärputsch dann quasi so ein grünes Licht für alle,
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für normale Leute dann gegeben hat, andere umzubringen. Da haben sich so Freikorps auch gebildet.
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Und dieser Film, The Act of Killing von 2011, berichtet dann eben von einem
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ehemaligen Täter, der sich noch immer mit seinen Taten berüstet,
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wie er dann halt Menschen ermordet hat.
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Und geht an den Ort des Geschehens, zeigt, wie er das dann halt auch gemacht hat.
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Und man folgt ihm dann am Ende des Films nochmal zu diesem gleichen Ort.
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Und an dieser Stelle in dem fängt er dann auch so an zu würgen.
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Und sehr ähnlich zu dem Reflex.
Micz Flor
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Aber ist das gespieltes Würgen?
Florian Clauß
0:34:04–0:34:08
Nein, das ist echt. Das ist kein gespieltes Würgen, das ist wirklich ein echtes Würgen.
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Und da kam auch in diesem Streitraum die These auf,
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dass man weiß, dass Jonathan Glaser diesen Film gesehen hat,
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dass er dann höchstwahrscheinlich diesen körperlichen Reflex auf die Taten,
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was auch immer, was da vorgeht, dass er das dann aus diesem Film übernommen
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hat und ihn in die Figur von Höss gelegt hat. Finde ich plausibel.
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Wobei Höss, da habe ich auch nochmal eine andere, so eine kritische Quelle gesehen,
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gelesen, dass Höss selber seine Biografie so ein bisschen, also es stimmt nicht
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unbedingt, dass er dann ins Ersten Weltkrieg dann freiwillig gegangen ist.
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Das hat er sich selber in die Biografie geschrieben.
Micz Flor
0:34:47–0:34:50
Ja, also ein paar Medaillen hat er sich selber reingeschrieben.
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Es gibt so grobe Sachen, die stimmen und es gibt einige Sachen,
0:34:55–0:34:56
die explizit inzwischen widerlegt wurden.
Florian Clauß
0:34:56–0:35:01
Genau, die wurden dann widerlegt, aber was wohl stimmt, ist diese Brutalität,
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die er dann als freier Korb hatte und wo er auch in einem Prozess,
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wo er aber gegen einen Kameraden zu Tode geschlagen hat. Das ist auch so ein
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bekannter Prozess. Ich habe den Namen vergessen.
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Da zeigt er auch diese brachiale Brutalität, die er aber anscheinend,
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so was man dann so in Wikipedia und so weiter in den Quellen lesen kann,
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als Kommandant dann ja nicht mehr so ausführt.
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Da ist er ja wirklich quasi der Lagerkommandant, der dann immer nur überwacht,
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dass die Tötungen und alles so ordentlich ausgeführt werden.
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Also diese Ordentlichkeit, das ist so seine Charaktereigenschaft,
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die dann auch eben diese Gründlichkeit dann auch zeigt,
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wie er dann halt die Ermordung dann auch so in die Praxis umführt.
Micz Flor
0:35:49–0:35:54
Ja, bei mir ist auch nochmal so als Selbstmitteilung diese Körperlichkeit auch spürbar.
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Also mir ist seit, also wir nehmen jetzt ja dann auf, jetzt schon die vierte
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Stunde oder so, mir ist so die ganze Zeit so ein bisschen übel.
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Ich habe es gefühlt mir so sehr.
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Ich bin sehr aufgeregt, es ist ein so unfassbares Thema, dass ich das Gefühl habe, man,
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Also ich, nicht man, ich muss jetzt irgendwie, ich darf eigentlich gar nichts
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sagen, aber alles, was ich sage, ist hoffentlich richtig genug,
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dass man das irgendwie nicht falsch verstehen könne.
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Also es ist unglaublich belastend und auch das, das ist ja das vegetative Nervensystem,
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was halt dann so diese Übelkeit hervorruft.
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Und die psychodynamische Theorie, das hatte ich ja vorhin schon kurz erwähnt,
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sagt in der Tat, das ist bei Mitscherlich auch, kann ich das nochmal verlinken,
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dass halt in dem Moment, wenn intrapsychisch Konflikte nicht gehalten,
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bearbeitet, ausgehalten werden können,
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dann schlägt es auf somatische durch.
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So kommen dann irgendwie die
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Verspannungen, die Geschwüre, das ist die psychodynamische Erklärung dazu.
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Das Theweleitbuch Männerfantasien, was ich sehr gut finde an dem,
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wie er arbeitet, da ist, dass er das wirklich manchmal auch als Musik beschrieben
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hat, Aber vor allen Dingen auch merkst du, dass er das körperlich erlebt,
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dass er versucht, sich da reinzudenken.
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Wie kann man sowas schreiben? Was erleben die da?
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Und das, was kritisiert wird, zum Beispiel, dass es sehr heteronormativ ist,
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weil es geht um Männer und Frauen, ist natürlich auch dem Forschungsgegenstand geschuldet.
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Das ist ja genau das, was er sich angeschaut hat.
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Wie kann es sein, dass diese Männer so wurden? Und die Urthese,
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die er da drin hatte, nachdem er gemerkt hat, ach, dieses ganze Brei,
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der auf die zukommt, der ist von innen. Das ist ein innerer Tumult, innere Unruhe.
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Da hat er sich dann verschiedene psychodynamische Theorien auch zusammengepflückt,
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um dann Werkzeugkasten zu kriegen, um das beschreiben zu können.
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Und die Hypothese ist halt, das sind halt Menschen, die sehr früh als Kind schon...
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Von der Mutter weggerissen wurden oder von der Mutter verlassen wurden und vom
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Vater in die Welt geprügelt, so hat er es, glaube ich, mal ausgedrückt.
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Diese Idee, dass also die frühkindliche Entwicklung in den ersten zwei,
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drei Jahren, dass die nicht gut vollzogen wurde.
Florian Clauß
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Entschuldigung, weil du das jetzt so ausführst, was ist jetzt nochmal der Punkt
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dahin? Es geht darum, um diese Pathologie des Täters zu erklären.
Micz Flor
0:38:25–0:38:30
Ja, das, was Theweleit dann eben tut, er sagt, was da passiert,
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ist, dass die Individuationsphase, also eine natürliche Entfernung, nicht möglich ist.
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Davor steht noch von Margret Mahler auch dieser Hinweis, dass der Mensch einfach
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in Anführungszeichen zu früh geboren wurde.
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Theweleit nennt das nicht zu Ende geboren. Also diese Männer sind alle nicht
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zu Ende geboren, weil Mahler schon darauf hingewiesen hat, dass das,
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was bei anderen Tieren noch in Utero passiert,
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also in der Gebärmutter, das muss der Mensch schon im Sozialen leisten.
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Da muss die Mutter oder die Bezugsperson helfend verfügbar sein,
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damit das Kind, was schon geboren wurde, in der Welt gut ankommen kann.
Florian Clauß
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Aber das heißt, das Geborenwerden des Kindes, wo es noch nicht ganz ausgereift
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ist, da gibt es dann eine ganz starke gesellschaftliche Verantwortung,
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beziehungsweise was sich dann halt in Mutter, Kind...
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Aber du hast im Prinzip die Ausreifung als sozialen Prozess,
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deswegen ist ja der Mensch so höchst sozial angelegt. Könnte man ja daraus schließen.
Micz Flor
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Genau, also diese sehr frühkindlichen, notwendigen Hilfen, die man als Säugling
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braucht, die sind schon einfach soziale Leistungen, die man als Säugling auch erbringt.
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Man ist da irgendwie mit anderen in Kontakt, weil sonst kann man auch einfach nicht überleben.
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Ich kann das jetzt so verkürzt nicht so gut aufführen, aber die Idee ist einfach,
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dass alles, was dann an Struktur, an Ordnung, an Außen passiert,
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auch an Gleichschritt passiert, einfach alles der Abwehr des inneren Zerfalls dient.
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Er deutet das so mit dieser Theorie und das besagt dann nach ihm,
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dass wenn diese Menschen dann in die Welt schauen, dann sehen sie sich und alle anderen sind böse.
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Ja, es geht immer um die anderen. Das können jetzt die Juden sein,
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es kann der Islam sein, es können die Christen sein, es können auch andere Deutsche
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sein, es können die Kommunisten sein.
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Und dann ist immer ganz klar, dass die Person auf der guten Seite,
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Es ist alles so böse und gehört vernichtet.
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Dann kommt eben das, was ich vorhin gesagt habe, eben mit diesen ersten Momenten
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in der Gewalt, wo es noch körperliche Antwort auf diesen Sprung über moralisch
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intrinsische instinktive Thematiken gibt,
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aber danach ist man einfach Teil von dem Guten, von dem Richtigen.
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Ich musste, auch wenn es eine absurde Filmreferenz ist, ich musste so ein bisschen
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an diesen dritten Prequel von Star Wars denken.
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Wo dann ist Anakin, der dann die ganzen Kinder im Kindergarten umbringt.
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Das ist ja so eine Szene, die da nochmal auch reingebaut wird,
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damit wir wirklich jetzt mit diesem Charakter abschließen.
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Wir sind ja eingeladen, uns mit dem zu verbinden und wir können uns nur wirklich
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von dem trennen, wenn wir sehen, wie der, wir sehen es nicht,
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aber wir wissen es, wenn wir es sehen würden, das wäre nochmal was anderes,
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aber dass er jetzt diese Kinder alle umbringt.
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Was für den Film, also um wir, dass wir jetzt zu dem Film zurückkommen,
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ist es so, dass die Entwicklung,
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die Theweleit beschreibt, von diesen jungen Männern, die alle eben von ihren
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Müttern verlassen oder weggerissen, von den Vätern verprügelt,
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von den Kadettenanstalten geschniegelt, gestriegelt und eingetaktet wurden,
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die dann am Ende des Ersten Weltkrieges auch als Verlierer zurückkamen.
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In ein Deutschland hinein, das damals von der SPD geführt nach dem Versailler
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Vertrag auch kein Heer mehr hatte.
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Das waren nur 100.000 Leute, glaube ich, zur Sicherung.
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Und dann hat die Regierung auf die Freikorps gesetzt,
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hat die eingesetzt, um die Ostgrenzen zu schützen vor Russland und auch gleichzeitig
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die Arbeiteraufstände niederzuschlagen.
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Und da passierte es dann, dass eben diese unglaubliche Brutalität sichtbar wurde.
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Wenn man das dann eben weiter verfolgt, dann kommt man in Auschwitz-Konzentrationslager an,
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wo jemand all dieses Verstumpfen schon durchlebt hat und dann eben zehn Jahre später,
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sowas einfach emotionslos und nach Ingenieurprinzipien entwickeln und leiten kann.
Florian Clauß
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Okay, wir haben ein Erklärungsmuster, das uns zumindest diese unhypatische Art
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von Hösten ein bisschen einordnen lassen kann.
Micz Flor
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Wenn wir dann zurück zum Film kommen, weil da würde ich schon auch noch mal
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ein paar Sachen dazu sagen.
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Vielleicht gar nicht so sehr das formale also ich fand es ganz gut zu wissen
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relativ schnell dass ich das lager nicht sehen werde und das hat mich wirklich
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erleichtert dass er was für mich leichter diese film zu schauen ja.
Florian Clauß
0:43:34–0:43:37
Das war glaube ich auch für andere
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so nahe klar dass es gibt kein gibt ein darstellungsverbot des lagers.
Micz Flor
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Genau und das hat dann natürlich wieder mit so Repräsentationsdiskurs auch zu tun.
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Wer kann wen wie inszenieren und darstellen und das Filmen und Schneiden,
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also wer hat da die Hoheit?
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Ich habe da viel darüber nachgedacht. Ich fand die, die emotionalste Szene war
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für mich die Szene, wo der große Bruder seinen kleinen Bruder im Gewächshaus eingesperrt hat.
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Da ging es mir wirklich unter die Haut.
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Bei allem anderen blieb ich sehr distanziert und gleichzeitig hatte ich so das
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Gefühl, auf so einer rationalen Ebene kann man nichts gegen den Film sagen.
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Man muss ihn gut heißen und er war irgendwie so fürchterlich,
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aber fürchterlich im Kopf, nicht im Herz für mich. Ich weiß nicht, wie es dir damit ging.
Florian Clauß
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Ja, also vielleicht muss man dann auch so ein bisschen genauer drauf schauen,
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wie dieser Film überhaupt entstanden ist, weil das ist glaube ich auch einzigartig,
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was der Glaser gemacht hat.
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Ja, ich fand bei dem Film, das hatte ich in der letzten Folge auch gesagt,
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also ich fand den im Nachhinein, fand ich den bemerkenswerter als beim Schauen,
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so direkt raus, weil bei dem Film ging es mir so, dass,
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ich dann so die ersten zehn Minuten gesehen habe und mir dann schon klar war.
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Der wird sich nicht ändern, der bleibt dabei.
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Das, was er dann in den ersten zehn Minuten erzählt, führt er dann halt den Rest des Filmes aus.
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Da gibt es nichts, was noch irgendwie überrascht oder so.
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Und deswegen fand ich den sehr geradlinig, hat nichts Überraschendes da drin.
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Aber er hat den Punkt sehr stark ausgebaut und unterstrichen, den er gemacht hat.
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Aber wenn man sich anschaut, wie der Film entstanden ist,
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der Jonathan Glaser hat, wie gesagt, auch mit den Schauspielerinnen dann auch
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wirklich lange Vorgespräche gehabt, hat die dann auch auf die Rollen unterschiedlich hingefühlt.
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Sandra Hüller hat zum Beispiel in einem Interview erzählt, dass sie einen Ausschnitt
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bekommen hat von dem Drehbuch und jetzt auch noch gar nicht wusste,
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wurde nicht gesagt, wer, von wem und welchen Inhalt dieser Film hatte.
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Und sie wurde dann so zum Vorsprechen eingeladen und hat das dann halt einfach so gemacht.
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Und dann kam halt Schritt für Schritt raus, okay, Jonathan Glaser macht dann
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über Hössen Porträt und so weiter. Und dann kam das erstmal so,
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okay, bei Christian Friedl war das halt komplett anders.
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Der hatte erstmal lange Vorgespräche mit Gläser, dann über seine Rolle,
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über die Figur und kam dann so quasi zu der Figur.
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Also das heißt, es hat sich da in diesen Vorgesprächen, das sagen auch beide
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Schauspieler, sagen dann auch immer wieder so, das Wichtigste an dem Film waren
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einfach die Gespräche mit Gläser.
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Da hat sich so ein unglaubliches Vertrauen auch in ihn gebildet und das ist
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so die Art, wie er dann halt rangegangen ist.
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Und dann war die Frage, also wo spielt dieser Film?
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Und irgendwann war dem Team auch schon klar, der muss in der,
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also dort, wo es passiert,
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der Film passieren. Das heißt, der muss in The Zone of Interest spielen.
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Zone of Interest ist auch ein Euphemismus, der Interessensgebiet heißt.
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Interessensgebiet ist dann quasi die Zone um ein KZ, wird Interessensgebiet genannt.
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Das ist The Zone of Interest.
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Und in Auschwitz war halt diese Zone sehr groß.
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Ja, und das ist halt auch wieder so auf dieser Filmmetaebene.
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The Zone of Interest ist gleichzeitig in The Zone of Interest und spielt dann
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halt quasi da vor Ort in den Kulissen.
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Und dann hatten die tatsächlich auch das Haus, die von der Familie Höss bewohnt war.
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Das war aber zu sehr runtergekommen und die haben dann daneben,
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also nicht weit von dem Originalhaus entfernt, haben die dann ein komplettes
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Haus neu gebaut, haben diesen Garten angepflanzt.
Micz Flor
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Wie das Haus war gebaut worden?
Florian Clauß
0:48:01–0:48:04
Ja, das Haus ist gebaut worden, weil die gesehen haben, dass die können das
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in diesem Haus, im Originalhaus, nicht so umsetzen, weil das viel zu marode war.
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Und deswegen haben die ein komplettes
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Haus daneben gebaut, was dann so aussieht wie das Haus von Höss.
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Das Ganze, also diesen Garten aufgebaut, bepflanzt und so weiter.
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Es war auch dann mehrere Monate, das Projekt, und dann gibt es in diesem ganzen
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Film keinen Kameramann.
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Der hat ganz viele Kameras in dem Haus installiert, teilweise,
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die waren nicht versteckt, aber die waren halt in dem Haus irgendwo,
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das ja auch verschiedene Blinkwinkel hatte.
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Es gab ein ganzes polnisches Kamerateam, die dann im Prinzip diese Kameras gesteuert
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haben, in einem Keller von dem Haus oder weiter weg in einem eigenen Gebäude.
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Die ganze Regiearbeit bestand darin, dass die dann wirklich nur von außen beobachtet haben.
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Die Schauspielerinnen waren erstmal in dieser Situation auf sich gestellt.
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Und das macht diesen Film so eigenartig. Beim Gucken dachte ich,
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der ist so ein Theaterfilm.
Micz Flor
0:49:15–0:49:18
Ich habe auch so ein bisschen an die Dogmasachen gedacht.
Florian Clauß
0:49:18–0:49:21
Genau, es war so ein Dogma.
Micz Flor
0:49:21–0:49:23
Von der Energie her.
Florian Clauß
0:49:23–0:49:31
Ja, von der Sprache her. Und das mit dem Wissen, wie das Setting aufgebaut war,
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die waren so für sich geschlossen.
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Also diese Konzentration der Schauspieler aufeinander, die ist spürbar in dem ganzen Film.
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Und das ist so erklärbar, weil die auch, und das ist halt so unüblich beim Film,
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normalerweise müssen ja schauspieler auf den
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punkt agieren was heißt
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du hast ja dieses ganze set du
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hast die ganzen funktionsleute die dann im film arbeiten du
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hast die maske du hast die community managers du hast irgendwie den kameramann
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ja oder frau dann ist die so beschreibt das sandra höller in einem interview
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sie meint die meiste zeit beim film ist immer mit Warten verbunden und dann
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Action und dann lieferst du das,
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ja, musst auf den Punkt genau die Emotion liefern und dann Cut und dann wird umgebaut,
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ja, also das heißt, wenn man Filme guckt, dann hört man ja manchmal im Kopf diese,
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man sieht dann halt die Einstellung und dann ist halt immer die Frage und das
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finde ich halt so krass bei dem Film, weil dieses Feld ist komplett weggefallen.
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Die haben dann eine Szenenvorgabe bekommen und haben die gespielt.
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Die haben sich von außen nicht eingemischt. Das heißt, die haben das teilweise
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so weiterlaufen lassen, dass die dann halt eine Dreiviertelstunde lang diese
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Szene gespielt haben und selber als Schauspieler entschieden haben.
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Ja, wir machen jetzt nochmal, wir fangen die nochmal an.
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Oder was ausprobiert haben, angefangen haben zu improvisieren und alles in diesem
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Haus war so funktionsfertig.
Micz Flor
0:51:08–0:51:13
Ja, da muss ich auch wieder in den Dogma denken, wo doch Hans von Trier auch
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meinte, dass damals eben auch zum ersten Mal so auf,
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Kameras gefilmt wurden, also Video quasi gefilmt worden konnte,
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was dann ins Kino kam, wo man es dann später nochmal vergrößert hat,
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sodass zum ersten Mal einfach die Kamera auch bei Idioten laufen lassen konnte.
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Und das ist ja dann auch so, den Film hätte man so gar nicht machen können.
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Das heißt, auch die Mittel, mit denen dieser Film hergestellt wurde,
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waren jetzt einfach reif genug, dass man das in dieser unglaublich guten Kinoqualität
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auch so einfangen konnte.
Florian Clauß
0:51:45–0:51:49
Und es gibt überhaupt kein künstliches, also es gibt kein künstliches Licht
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bei den Filmen, ist alles mit, also da zeichnet sich ja auch die Qualität der Kamera aus.
Micz Flor
0:51:54–0:51:55
Ist ja wirklich fast ein Dogma-Film.
Florian Clauß
0:51:55–0:51:57
Es ist ein Dogma-Film.
Micz Flor
0:51:57–0:51:59
Also bis auf die Musik, die ist ja eingespielt.
Florian Clauß
0:51:59–0:52:05
Naja, also die Musik war eingespielt und die Soundkulisse ist auch eingespielt,
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das heißt, das hat Gläser auch den Schauspielern gesagt, dass der Sound dann später drauf kommt.
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Das heißt, die hatten kein Original-Sound im Setting, sondern der wurde dann
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später eingespielt und Und der Sound ist halt so wichtig, weil der Sound eigentlich
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der zweite Film im Film ist.
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Der zweite Film, der hinter dem Zaun spielt, hinter der Mauer und was wirklich
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abgeht. Und den sieht man nicht, aber gleichzeitig bekommt man den Film mit
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und das Gespür von dem Film und dieses ganze Grauen in diesem Sound.
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Und das ist halt so krass. Ich meine, der Auftakt von dem Film ist ja auch dann
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so ein, du siehst ja dann erstmal so ein Vorspiel.
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Ja, so ein Vorspiel von...
Micz Flor
0:52:49–0:52:51
Am Strand, also an dem Fluss.
Florian Clauß
0:52:51–0:52:56
Nee, nee, du siehst, also du hast ja wirklich erst mal dunkel und dann hast du nur Musik.
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Und du wirst ja so auf den Film eingestimmt erst mal. Und dann geht ja erst die Handlung los.
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Damit wird ja die exponierte Rolle der Musik ja auch so eingeläutet.
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Und dann gibt es dieses...
Micz Flor
0:53:10–0:53:13
Ja, wobei, das möchte ich kurz als Fußnote, weil da möchte ich gar nicht mehr
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groß drüber reden. Das hatte ich vorher schon mal gelesen und da war ich ein
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bisschen underwhelmed, weil so viel Musik war da gar nicht drin.
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Also dieses Pumpen, da habe ich so viel drüber gehört. Das war am Anfang,
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das war ganz zum Schluss.
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Aber so in der Mitte hatte ich jetzt gar nicht das Gefühl, dass auch...
Florian Clauß
0:53:27–0:53:34
Also diese ganze Kulisse von Schreien, von diesem Dröhnen, von dieser Industrie des Tötens.
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Er hat in einem Interview gesagt, dass er dafür viele Feldaufnahmen genommen
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hat. weil man muss natürliche Schreie haben.
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Das heißt, sie sind dann nachts rausgegangen und haben halt in bestimmten Ecken
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gewartet, wo klar war, dass dann halt irgendwie so am Wochenende gibt es da halt Geschrei.
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So haben sie halt auch bestimmte Soundkulisse aufgebaut.
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Also es ist ein ganzes Projekt. Es waren so ganz viele Entscheidungen,
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die zu diesem Setting dann auch geführt haben.
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Und es ist immer die Frage, wie kann man sich repräsentativ,
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diesem Thema annähern. Was ich so faszinierend finde, ist das wirklich so,
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Sandra Hüller und Christian Friedl sind ja in ihren, also die wollen ja nicht,
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sie wollen sich ja nicht wirklich mit diesen Leuten identifizieren,
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mit den historischen Figuren.
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Gleichzeitig stellen sie die in so einer Alltagssituation dar.
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Das heißt, sie müssen irgendwie auch sich rein empfinden,
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ja aber genau diesen kontrast zwischen
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also da liegt schon im settings von
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so eine verfremdung mit drin die auch irgendwie spürbar
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ist also das heißt den geht es nicht darum
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sich da irgendwie rein zu empfinden aber dann wieder doch irgendwie darzustellen
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es ist ein bruch in der in dem ganzen in der ganzen inszenierung aber so ein
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künstlicher bruch der dem thema so adäquat zukommt ja das ist dann halt auch
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nur so irgendwie erfüllt werden kann. Weißt du, was ich meine?
Micz Flor
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Das stimmt, aber da möchte ich auch nochmal sagen, Sandra Hüller mag ich ja
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sowieso sehr als Schauspielerin.
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Bin ich nicht alleine, das weiß ich, aber ich fand das so irre,
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als die am Anfang sich bewegte.
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Es ist ja eine Frau, so einfach noch eine junge Frau, ist keine Oma und so und
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trotzdem hatte die diesen Hüftschwung drauf,
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der so ein Oma-Hüftschwung war, der aus der Zeit oder ich hatte so das Gefühl,
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ich habe auch so einen Moment lang meine Oma da gesehen, so ein bisschen so
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die, die, ich kann es auch nicht nachmachen oder beschreiben,
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aber da war sowas so Trümmerfrauenmäßiges dann.
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Das war ja keine Trümmerfrau nicht, aber ich hatte wirklich das Gefühl,
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dass sie aus einer anderen Zeit kommt.
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Einfach nur in der Art, wie sie da am Anfang einmal aufgestanden ist,
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sich so ein bisschen an die Hüfte gefasst hat und durch die Tür gelaufen ist.
Florian Clauß
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Ja, das hat so was Brachiales, ja. Ich fand es an der Stelle so ein bisschen
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overacted, muss ich sagen.
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Weil du hast gemerkt, okay, sie sucht sich da irgendwas als Schauspielerin,
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dass sie der Figur dann so näher kommt und hat dann halt diese Körper,
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dieses im Prinzip, diese nicht flüssige Bewegung, dieses Abgehackte und dieses
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Humpelnde, ja, so in Ansätzen.
Micz Flor
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Ich fand es sehr, sehr schön.
Florian Clauß
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Bei mir war das halt so der Punkt, wo ich dann da, ja, okay,
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aber ich meine, wir gehen in die Richtung weiter.
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Also ich finde es auch eine wahnsinnige Leistung von den Kindern,
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die da mitgespielt haben, weil ich auch gerade,
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die Kinder haben ja alle irgendwie einen Schuss, ja, durch diese Situation,
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Die Tochter ist dann am Schlafwandeln und der Vater holt sie dann immer rein und legt sie dann hin.
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Der Sohn spielt dann, der hat immer so ganz eigenartige...
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Spiele dann, die er macht.
Micz Flor
0:56:46–0:56:47
Der kleinere.
Florian Clauß
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Der kleinere. Ja, der dann eine Kampfszene oder...
Micz Flor
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Mit der Trommel da und er spielt so alleine und draußen hörst du dann halt wie nebenan,
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ein Nazi halt dann einen Insassen oder Insassin so anmacht und...
Florian Clauß
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Wegen der Äpfel. Das ist die Szene, wo dann halt auch der Apfel dann gefunden wird.
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Und dann hörst du das auf der Tonebene.
Micz Flor
0:57:12–0:57:16
Und dann ist aber dieser Junge sagt nix und sagt, er hört aber zu oder weiß
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nicht, ob er zuhört oder ausblendet, aber dann sagt er irgendwann, mach das nie wieder.
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Und du weißt halt nicht, ob dieser Satz, das heißt, bitte mach das nie wieder,
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ich halte es hier nicht mehr aus, oder als ob er den Werther schon imitiert.
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Das ist eine irre Szene.
Florian Clauß
0:57:31–0:57:34
Ja, oder er spielt so mit Strukturen, wo er dann halt irgendwie so,
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also so ganz kindliche Spiele, wo er dann irgendwie so in sich dann ruht und
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irgendwie spielt, aber du weißt nicht,
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Also ist das jetzt quasi, also das ist so natürlich einfach in der Form,
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weil das auch eben durch dieses Setup kommt.
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Oder wie er dann mit den Goldzähnen spielt.
Micz Flor
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Ja, das ist der ältere Bruder, glaube ich.
Florian Clauß
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Der ältere Bruder hat dann eben Goldzähne, die dann den Toten aus dem Mund entfernt
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wurde, hat der dann unter einem Kopfkissen.
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Ja, und das ist ja eh so, diese, also wenn man das dann auch,
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diese Perversion, ja, die Kinder kriegen dann halt die Wäsche von den Ermordeten, ja, ziehen die an.
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Oder dann wird halt auch diese, werden halt die Kleider und so weiter an die
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Bedienstete weitergegeben.
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Oder sie, die Hedwig, zieht in so einem Pelzmantel an und findet dann noch einen Lippenstift drin.
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Ja, also diese Ausbeutung, ja, und auch diese Einzelschicksale,
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die dann in so einem Pelzmantel drinstecken, ja.
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Und dann wird das halt so hingeworfen, ja, das ist halt so diese Treasure Box,
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ja, die dann auch wieder so Treasure Box ausschwitzt, wo du dann deine Schätze
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rausholst, ja, wo du dich bereicherst, und das ist auch so eine ganz starke
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Motivation in den Figuren,
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also in den historischen Figuren, dass natürlich, wenn du in so einem System
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irgendwo funktioniert hast.
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Hattest du die Chance auf Bereicherung, auf Aufstieg, weißt du,
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Und das waren häufig irgendwelche normalen Arbeiter, die halt irgendwie keine
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Aufstiegsstraßen hatten.
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Aber in dem Moment, wenn sie da mitgespielt haben und ihre Brachialität ausleben
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konnten, dann gleichzeitig sind sie damit aufgestiegen und konnten sich bereichern
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durch die Ausbeutung der Opfer.
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Das ist ja auch nochmal das, was da reinragt. Also eigentlich so eine gesellschaftliche
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Umkehr, die erstmal gar nicht so in der Genese irgendwie drin liegt.
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Also zum Schluss, ich glaube, das, was bei dem Film nochmal so entscheidend
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ist und warum der so wichtig ist, es geht jetzt nicht um die historische Figur,
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sondern es geht auch darum zu zeigen,
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wie anfällig, also wie nachvollziehbar diese Figur in einigen Situationen sein
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kann und in anderen nicht.
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Also nachvollziehbar durch dieses komplette idyllische Familienleben, was da passiert.
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Und nicht nachvollziehbar, was da eben in diesen Mauern des KZs vorgefallen ist.
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Und das ist so diese Banalität des Bösen. Und ich glaube, das ist das,
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was dann auch Glazer nochmal so ausstellen möchte, dass dieser Film so nah an
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unserer Zeit ist und eigentlich was über uns erzählt und nicht über die Figur.
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Nämlich diese Anfälligkeit von Normalität, dieses Verschieben von Normalität.
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Eben so ein Ereignis überhaupt passieren kann und dass es nicht irgendwie so Monster sind.
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Also ich glaube, das war auch so ein Zitat von Levi, der meinte, dass Monster,
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also so Sadisten, es gab es wenige unter den Nazis,
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aber es gab ganz viele, die halt da mitgemacht haben und irgendwo in diesem
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ganzen Apparat ihre Funktion hatten und ihre Funktionen gefunden haben und damit
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überhaupt das ermöglicht haben.
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Und das ist glaube ich so das, was der Film nochmal so ausstellt.
Micz Flor
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Ja, ich meine mit diesen Theweleitsachen, die ich vorhin so angerissen hatte,
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der argumentiert schon auch, dass das diese Freikorpsleute, das ist dann die
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SS, das ist dann quasi so das Skelett, also die Knochen von dem,
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was dann später gebaut wurde.
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Das sind sie nicht alle, da kamen dann viele dazu, aber da war schon die Betonung
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darauf, dass dass diese Menschen schon, also nicht Sadisten waren in der Art,
1:01:34–1:01:38
aber dass sie sehr gewalttätig waren, sehr in der Lage waren,
1:01:41–1:01:44
impulsdurchbrüchig, innen wenig strukturiert, unvorhersehbar,
1:01:45–1:01:49
auch brutal sein können, was dann eben so eine Stimmung schafft.
Florian Clauß
1:01:49–1:01:53
Ja, es gab vielleicht dann auch einige von diesen Gewaltträgern,
1:01:53–1:01:57
die dann halt auch so Entscheidungsführer waren in bestimmten Sachen.
1:01:57–1:01:59
Und ich habe heute gerade eine,
1:02:01–1:02:05
der ist neu angelaufen in der Audiothek, den kann ich da empfehlen.
1:02:05–1:02:07
Da geht es um NS-Klicken.
1:02:08–1:02:13
Und dann wird genau über solche Verknüpfungen gesprochen von so einer von so
1:02:13–1:02:20
einem Mittelbereich in diesem ganzen Apparat von SS-Leuten.
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Jetzt nicht die oberen Befehlshaber, auch nicht die ganz unteren,
1:02:24–1:02:25
sondern der mittlere Bereich.
1:02:25–1:02:31
Und das ist genau diese ehemaligen SA-Leute, der SS, die dann halt so ein Alumni,
1:02:31–1:02:35
die dann ein ganzes Netzwerk aufgebaut haben und die sich gegenseitig befördert haben.
1:02:35–1:02:39
Da wurde dann quasi der eine war in dem einen KZ und ist der andere nachgekommen
1:02:39–1:02:44
und dann hat man sich auch teilweise in so ein KZ versetzen lassen und wurde
1:02:44–1:02:47
dann, wenn man dann halt in den Wehrdienst wieder gegangen ist,
1:02:47–1:02:49
an die Front, hat man dann eine andere Position bekommen.
1:02:50–1:02:54
Also es wurde halt wirklich so als Karrierebooster teilweise genutzt.
1:02:54–1:02:58
Und das war ein ganzes Netzwerk und das war natürlich, da hattest du diese Extremen
1:02:58–1:03:03
mit drin, die dann auch für so eine Gewaltausführung da irgendwo zuständig waren.
1:03:03–1:03:10
Aber du hattest halt auch ganz viele, also so ein Ding wie Auschwitz oder Birkenau,
1:03:10–1:03:14
das war gesellschaftlich irgendwo aufgehangen, das war da drin.
1:03:15–1:03:19
Das haben ganz viele mitgewirkt. Das waren Frauen, Männer und so weiter aus
1:03:19–1:03:22
der normalen Bevölkerung, die das auch so ermöglicht haben.
1:03:22–1:03:28
Das ist halt immer nicht nur die eine Täterrolle, sondern es ist halt ganz differenziert.
1:03:28–1:03:34
Und das ist, glaube ich, das, wo eben diese Anfälligkeit von Gesellschaft jetzt
1:03:34–1:03:40
halt so offensichtlich wird, gerade in den Zeiten, wo die Rechten überall hochkommen, ja.
1:03:40–1:03:46
Und dass man da als Gesellschaft sich auch so klar positionieren muss und aufstellen
1:03:46–1:03:49
muss und dann eben nicht, dass irgendwie so die anderen die Bösen,
1:03:49–1:03:55
sondern irgendwo gucken muss und achtsam sein muss, wo dann eben diese feine
1:03:55–1:03:56
Linie dann verläuft, ne.
1:03:56–1:03:59
Also weil man kann sich ja nicht frei machen, man merkt das bei dem Film.
1:04:00–1:04:04
Irgendwo gibt es dann so ein Identifikationspotenzial. Das will man ja nicht,
1:04:04–1:04:06
man will sich nicht mit denen identifizieren.
1:04:06–1:04:10
Aber gleichzeitig ist es menschlich auf der einen Seite, so wie die im normalen
1:04:10–1:04:11
Familienleben dargestellt werden.
1:04:12–1:04:16
Und dann gibt es aber diese abscheulichen Taten, die absolut nicht mehr nachvollziehbar
1:04:16–1:04:20
sind, aber die dann in so einem historischen Kontext auf einmal so nachvollziehbar werden.
Micz Flor
1:04:22–1:04:25
Ja, genau. Das fand ich auch nochmal wichtig, dass du das nochmal gesagt hast.
1:04:25–1:04:28
Dass die Banalität liegt nicht in dem Bösen, sondern die Banalität liegt,
1:04:28–1:04:32
das Böse ist unfassbar und abscheulich, wie du gerade gesagt hast,
1:04:32–1:04:36
aber die Banalität liegt in dem, was wir auch in diesem Film sehen,
1:04:36–1:04:40
dass es einfach passiert wie eine Maschine und da das Unfassbare auf einmal
1:04:40–1:04:46
ganz banal am Laufen gehalten wird.
Florian Clauß
1:04:46–1:04:53
Dass alle da mitmachen irgendwo und dass keine Ausnahme besteht, nur so ist es dann halt,
1:04:57–1:05:01
Umfassendes Thema, nicht einfach. Wir sind da so ein bisschen durchgestatzt.
1:05:01–1:05:04
Ich hoffe, das war einigermaßen nachvollziehbar.
Micz Flor
1:05:04–1:05:07
Ja, es waren aber jetzt auch wieder über vier Stunden, die wir aufgenommen haben
1:05:07–1:05:09
für ein Thema, was einfach auch...
1:05:11–1:05:16
Ich merke, dass ich körperlich erschöpft bin davon. Einfach gefühlterweise habe
1:05:16–1:05:18
ich irgendwie so viel Luft angehalten, so ganz...
Florian Clauß
1:05:20–1:05:25
Du hast das Atmen vergessen. Ich fand es ganz schön schwer.
Micz Flor
1:05:26–1:05:27
Einfach schwer zu tragen.
Florian Clauß
1:05:29–1:05:34
Ja, wir haben halt auch viele Aspekte aufgerissen, die da zusammenhängen und
1:05:34–1:05:37
hoffen, das einigermaßen in Form gebracht zu haben.
1:05:38–1:05:44
Mehr Infos gibt es auf eigentlich-podcast.de und auch die Route, die wir gelaufen sind.
1:05:44–1:05:49
Wir sind eigentlich durch Mitte und Prenzlauer Berg und jetzt wieder in Mitte.
1:05:49–1:05:51
Das könnt ihr auch da sehen.
1:05:52–1:05:57
Wenn es euch gefallen hat, dann gerne Kommentar hinterlassen oder weiterempfehlen.
Micz Flor
1:05:57–1:05:58
Unerwartet locker und flockig.
Florian Clauß
1:06:00–1:06:07
Das ist die Banalität des Abspanns. Ja, ich kann meine Rolle auch wechseln.
1:06:07–1:06:09
Ich freue mich jetzt aufs Ende.
1:06:10–1:06:13
Also ich bin Flo und ich.
Micz Flor
1:06:13–1:06:15
Bin Mitch und ja, bis bald.
Florian Clauß
1:06:15–1:06:17
Bis zum nächsten Mal. Macht's gut.
Micz Flor
1:06:17–1:06:18
Tschüss.

Mehr

Verzerrung ist das, was man gleichzeitig vermeiden und haben will.

Chris, unser diesjähriger Sommer-Stammgast im Podcast (gewissermaßen der eigentliche Star des Sommerlochs), teilt seine Erfahrungen über den Bau von Gitarren-Effektpedals. Effektpedale verändern das Gitarrensignal auf verschiedene Weisen (Verzerrung, Delay, Reverb, Chorus, u.A.). Während viele moderne Effekte Software-Modelling einsetzen, konzentrieren wir uns hier auf alles, was man selbst löten kann. Chris beginnt mit dem essentiellen ersten Schritt: Da die Schwingung der Gitarrensaite vom Positiven ins Negative hin- und herschwingt, muss das Signal komplett verschoben werden, sodass keine negative Spannung erzeugt wird. Dieser Prozess heißt Biasing. Dabei wird dem Gitarrensignal zu Beginn eine Gleichspannung (DC-Offset) hinzugefügt, um es in den positiven Spannungsbereich zu verschieben. Da die meisten Effektpedale mit 9V arbeiten, liegt der typische Wert für das DC-Biasing oft bei der halben Betriebsspannung des Effektgeräts, also 4,5V. Im zweiten Schritt spricht Chris ausführlich über Verzerrung und die Transistoren, die zur Signalverstärkung eingesetzt werden. Beide Themen hängen natürlich zusammen, denn Verzerrung ist oft das, was man gleichzeitig haben und vermeiden will. Es geht also um Transistoren, um Bausätze, um Klang und Geschichte und um Dioden, die in Verzerrungsschaltungen eingesetzt werden können. Also, ab an den Lötkolben mit einer Handvoll Widerstände (nein, der Witz ist nicht von der KI, das bin wirklich ich. sic!).

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler, too
avatar
Chris Flor
Erzähler times two

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:03
Okay halbherz möchtest.
Chris Flor
0:00:03–0:00:04
Du ein herzdonut haben.
Micz Flor
0:00:04–0:00:08
Man ist im
0:00:08–0:00:12
monat her und fühlt sich tut immer noch
0:00:12–0:00:17
weh das ist wahrscheinlich klassische konditionierung hallo willkommen wieder
0:00:17–0:00:27
zu eigentlich podcast mein genialer gast im sommerloch mein bruder der der schon
0:00:27–0:00:30
seine Gitarre quasi vor unseren Augen in der letzten Folge,
0:00:30–0:00:34
wer es noch nicht gehört hat, zerlegt hat und erklärt hat.
0:00:34–0:00:41
Und der aber auch, und das ist was, wo ich wirklich nicht viel selber getan habe,
0:00:43–0:00:47
Effektgeräte so gelötet hat, sich da schon mal richtig reingekniet hat.
0:00:49–0:00:53
Hattest du mich sogar ein Geschenk mal zu Weihnachten?
Chris Flor
0:00:53–0:00:58
Ich glaube, ich hatte dir das Tremolo geschenkt. Ja, genau, ich hatte dir ein
0:00:58–0:01:06
Tremolo geschenkt in so einer Büchse, in so einer Ginger-Bonbon-Büchse.
0:01:06–0:01:07
Das war ein geiles Tremolo.
Micz Flor
0:01:08–0:01:09
Den muss ich nur mal suchen.
Chris Flor
0:01:09–0:01:14
Ich erinnere mich jetzt erst. Es ist auch deswegen ein cooles Gerät.
0:01:14–0:01:19
Also das ist, also habe ich alles selbst geätzt, die Platinen und so weiter.
0:01:19–0:01:22
Und auch der schaltkreis ist interessant weil
0:01:22–0:01:25
das halt so ein biasing tremolo ist wo
0:01:25–0:01:30
du halt dann verschiedene du hast dann so kondensatoren die
0:01:30–0:01:39
dann so phasenverschiebung machen und durch diese phasenverschiebung entstehen
0:01:39–0:01:43
dann halt so wolk schwankungen und die gehen dann halt bei dem biasing also
0:01:43–0:01:46
bei was ist es bei verstärken das.
Micz Flor
0:01:46–0:01:48
Ist super ich freue mich total auf die folge.
Chris Flor
0:01:48–0:01:49
Ja.
Micz Flor
0:01:49–0:01:50
Ich überlege gerade, ob wir nochmal
0:01:50–0:01:52
hier abbiegen, da wird es ein bisschen ruhiger, nicht so Hauptstraße.
0:01:52–0:02:00
Und vor allen Dingen möchte ich noch sagen, ihr hört gerade Folge Nummer 59 von Eigentlich,
0:02:02–0:02:06
und könnt auf eigentlich minus podcast.de dann auch noch mal die ganzen,
0:02:08–0:02:11
Links vielleicht muss christian schicken was er so empfiehlt wir schauen wir
0:02:11–0:02:14
über was wir reden weil da müsstest wahrscheinlich schon uns mäßig du ein bisschen
0:02:14–0:02:17
was beisteuern können sie gut sagen aber,
0:02:18–0:02:21
Ganz kurz worum es jetzt geht das ist für
0:02:21–0:02:24
die die einfach mal ein bisschen reinhören wollen aus der
0:02:24–0:02:27
gitarre kommt schon von den tonabnehmern von
0:02:27–0:02:30
den seiten von der einstellung der ton und
0:02:30–0:02:33
volume knobs und wie auch immer kommt hat das signal raus
0:02:33–0:02:37
was eine wechselstrom wechselstrom
0:02:37–0:02:40
abbildung ist von dem was die gitarren
0:02:40–0:02:46
seite schwingend auf dem über den ton und näher herstellt und das kommt normalerweise
0:02:46–0:02:50
ja erstmal ganz früher einfach ein verstärker rein aber jetzt ist es oft so
0:02:50–0:02:56
dass die leute eben vor sich ganz viel bunte regenbogenfarbene dinge haben lustigerweise
0:02:56–0:02:57
schrumpft ist jetzt wieder ein bisschen weg,
0:02:57–0:03:00
weil wir werden aber glaube ich diesmal nicht über Amp Emulation.
Chris Flor
0:03:01–0:03:03
Real Estate auf dem Pedalboard.
Micz Flor
0:03:03–0:03:07
Ja, wer darf diesmal mit, wer bleibt zu Hause, wer wird verkauft.
Chris Flor
0:03:07–0:03:12
Aber was ich halt noch mal dann auch was du gesagt hast, also die Seite schwingt
0:03:12–0:03:14
und du hörst ja mit dem Ohr schon ein bisschen, die Seite schwingt,
0:03:14–0:03:17
an dem Magnet entsteht ein.
0:03:17–0:03:21
Wechselstrom, der Wechselstrom wird verstärkt,
0:03:21–0:03:24
geht halt dann auf eine Membrane und
0:03:24–0:03:28
wird genau und wird dann übersetzt dieselbe schwingung über
0:03:28–0:03:31
wechsel strom über das über über
0:03:31–0:03:35
die erdung positiv und negativ wird übersetzt
0:03:35–0:03:38
in luftdruck positiv und negativ das ist ja das geile in
0:03:38–0:03:41
dieser dieses tolle dass ich das halt abbilden lässt
0:03:41–0:03:44
analog musik abbilden lässt auch
0:03:44–0:03:47
da hat es ja mit mit dieser mit platte da
0:03:47–0:03:50
halt dann das auch dass sich das halt einschreiben lässt in einen
0:03:50–0:03:53
vinyl platte also die sache ist
0:03:53–0:03:57
halt das ist eigentlich dasselbe du hast immer einen positiven und
0:03:57–0:04:01
negativen über so eine null über über
0:04:01–0:04:03
den null denken das fand ich das finde ich also das
0:04:03–0:04:06
zieht sich durch diese ganze auch effekt
0:04:06–0:04:10
bau sache hat mich gesagt immer fasziniert dass
0:04:10–0:04:12
du halt dann hast halt irgendwo die erdung und dann hilft es
0:04:12–0:04:16
halt irgendwann an aber dann musste es wieder rund also
0:04:16–0:04:19
du hilfst du wolltest wollt dann irgendwie an damit du
0:04:19–0:04:22
dann halt nur im positiven bereich irgendwie tätig bist von
0:04:22–0:04:26
den neuen volt die die batterie dann halt hat aber dann musst du dann halt wieder
0:04:26–0:04:33
einen kapazitäten ein kondensator dazwischen schalten oder eine spule halten
0:04:33–0:04:40
dann eine wie heißt es auf der kolle ja also im trans transformer also und dann kann man.
0:04:41–0:04:49
Wie hast du so eine trafo nein also wo du quasi rein gehst mit dem wechsel also
0:04:49–0:04:55
du hast du hast einen magnet kern oder einen eisenkern und du hast halt hier so die schwingung genau.
Micz Flor
0:04:55–0:04:57
Also das ist ich weiß ich weiß dass du meinst.
Chris Flor
0:04:57–0:04:58
Der transformer heißt es auf englisch.
Micz Flor
0:04:58–0:05:02
Und der funktioniert einfach so angenommen wir haben links zehn spulen drauf
0:05:02–0:05:07
die ankommen und rechts 100 spulen drauf dann ist er funktioniert so dass er
0:05:07–0:05:11
in die eine richtung verstärkt weil aus wenig dann
0:05:11–0:05:17
macht er mehr Induktion oder andersrum gesehen in die andere Richtung auch das
0:05:17–0:05:18
Signal verringern kann.
Chris Flor
0:05:18–0:05:26
Aber du kannst halt genauso gut eine nehmen,
0:05:26–0:05:31
die halt dieselbe Zahl von Windungen auf
0:05:31–0:05:39
beiden Seiten hat und dann kannst du eine Schwankung im positiven Bereich von
0:05:39–0:05:47
der Voltzahl übersetzen in eine Schwankung um den Nullpunkt.
Micz Flor
0:05:49–0:05:52
Also dass du quasi die Mitte verschiebst.
Chris Flor
0:05:52–0:05:52
Ja, genau.
Micz Flor
0:05:54–0:05:57
Das finde ich total spannend und du hast mich natürlich komplett wieder schon
0:05:57–0:06:04
verloren. Ich kann es mir bildlich vorstellen und ich frage mich, ob man das jetzt...
Chris Flor
0:06:04–0:06:06
Ja, das ging ein bisschen zu schnell bis rein.
Micz Flor
0:06:07–0:06:09
...flohisieren kann, also dass Flo das auch verstehen würde.
0:06:09–0:06:11
Was wäre jetzt ein Bild, wo man das...
Chris Flor
0:06:11–0:06:13
Also, du hast... Okay, nein, nein, nein.
Micz Flor
0:06:13–0:06:14
Du hast ein gutes Bild.
Chris Flor
0:06:14–0:06:16
Ich glaube, ich kann es versuchen mit Wasser.
Micz Flor
0:06:17–0:06:17
Wasser, okay.
Chris Flor
0:06:17–0:06:20
Wasser und Wellen auf dem Wasser, dass du halt so ein... Okay.
0:06:22–0:06:23
Oder nee, mach du dein Bild.
Micz Flor
0:06:23–0:06:27
Also mein Bild war jetzt eher so aus einer anderen Ebene.
0:06:27–0:06:31
Aber da kann man sich vielleicht ganz gut einstellen. Angenommen,
0:06:31–0:06:36
man hat so zwei große Regler. Man macht so ein Foto aus einer Höhle raus und
0:06:36–0:06:41
sieht halt dann draußen ist der Wald und in der Höhle sind natürlich Steine am Wand.
0:06:41–0:06:46
Aber weil es ein digitales Foto ist, dreht man an dem einen Regler und dann
0:06:46–0:06:55
sieht man entweder die Wand innen schwarz oder draußen sieht man die Bäume einigermaßen noch.
0:06:55–0:06:58
Oder du drehst es andersrum so dass du die
0:06:58–0:07:01
steine in der höhle sehen kannst aber draußen ist
0:07:01–0:07:04
quasi brüllend weiß und das eine
0:07:04–0:07:07
wäre jetzt die sachen unter dem schnitt sondern die sachen über dem schnitt
0:07:07–0:07:10
dann gibt es halt so einen zweiten regler wo man sagen kann okay und jetzt mal
0:07:10–0:07:13
so eine art feintuning so dass ich dann aus diesen bäumen dann irgendwie noch
0:07:13–0:07:19
so ein bisschen kontrast rauskriege so dass ich zwar die höhle vernachlässigen
0:07:19–0:07:24
kann aber ich kann noch mal so nach regeln für das wenn ich kein guter kann.
Chris Flor
0:07:24–0:07:27
Die aber ich kann ich lasse mich einfach erklären warum das notwendig ist
0:07:27–0:07:30
also du hast weil du hast ein wechselstrom und
0:07:30–0:07:33
den möchtest du verstärken also das kommt eigentlich möchte es
0:07:33–0:07:36
halt verstärkung machen aber wie machst
0:07:36–0:07:40
du das irgendwie was gibt es für sachen es gibt die röhren
0:07:40–0:07:42
und es gibt transistoren aber die röhren und die
0:07:42–0:07:46
transistoren bewegen sich nicht um
0:07:46–0:07:49
diese die röhren und
0:07:49–0:07:55
transistoren haben fangen an mit ihrer wahlzahl bei null die gehen nicht ins
0:07:55–0:08:00
negative und gehen dann halt hoch ins positive bei röhren hast du dann halt
0:08:00–0:08:06
400 volt oder so was gut und gerne mal hoch bei transistoren kannst du dann
0:08:06–0:08:08
irgendwie mit 9 Volt oder was weiß ich,
0:08:08–0:08:11
12 Volt oder sowas,
0:08:12–0:08:14
wirst du dann halt so benutzen.
0:08:14–0:08:16
Was dann passiert ist, also...
0:08:17–0:08:22
Der Transistor einfacher oder die Röhren. Ich mache es jetzt mal ganz simpel.
Micz Flor
0:08:22–0:08:24
Ich muss noch mal ganz kurz erklären, wie ein Transistor funktioniert.
0:08:24–0:08:28
Einen Kondensator habe ich schon erklärt. Vor ein paar Folgen,
0:08:28–0:08:29
wie ein Kondensator funktioniert.
Chris Flor
0:08:29–0:08:30
Ich wollte den Transistor erklären.
Micz Flor
0:08:30–0:08:33
Jetzt wäre es gut, wenn du den nochmal...
Chris Flor
0:08:33–0:08:37
Ich erkläre den, weil es gibt verschiedene. Es gibt JFETs, es gibt MOSFETs und es gibt diese,
0:08:40–0:08:44
PNP und NPN. Aber ich sage es jetzt einfach mal. Du hast,
0:08:46–0:08:47
drei Füße.
0:08:49–0:08:53
Eine Röhre hat drei Füße, Transistoren haben drei Füße.
0:08:54–0:09:02
Der eine Fuß ist irgendwie mit ein paar, ist an die positive,
0:09:02–0:09:04
an die positive Rail angeschlossen.
0:09:04–0:09:08
Also sagen wir mal, wenn wir das jetzt in einem Effektgerät haben,
0:09:08–0:09:11
ist es 9 Volt, wegen der 9 Volt Batterie, die drin ist.
0:09:11–0:09:20
Denn der der untere fuß ist mit ein paar dings widerständen dazwischen ist er
0:09:20–0:09:27
angeschlossen an den negativ eine masse genau an die erdung ist das schon.
Micz Flor
0:09:27–0:09:28
Eine erdung oder ist.
Chris Flor
0:09:28–0:09:34
Erdung Nein, nein, nein, es ist Erdung. Also einfach, ja, es ist Erdung.
0:09:34–0:09:42
Ja gut, da gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Aber ja, es ist an 0 Volt.
0:09:43–0:09:46
Okay, wir haben von 9 Volt auf 0 Volt, wir haben das Ding dazwischen geschaltet.
0:09:47–0:09:53
Und dann gibt es vorne den Eingang. Und der Eingang, da kommt dann ein kleines
0:09:53–0:09:55
Wechselstromsignal rein.
0:09:55–0:10:02
Und das wird quasi
0:10:02–0:10:06
das bewegt sich ja um so null herum und je
0:10:06–0:10:15
nachdem welche ok also je nachdem wie viel wollt dann jetzt also rankommt wird
0:10:15–0:10:19
mehr oder weniger strom durchgelassen durch den transistor von der von den beiden
0:10:19–0:10:24
füßen die ich vorher erzählt hat die halt vom plus zu minus gehen Also wenn dann jetzt,
0:10:24–0:10:28
der wird dann aufgemacht, das ist quasi eine Schleuse, die aufgemacht wird und
0:10:28–0:10:31
dann fließt halt mehr Wasser durch und dann halt auch wieder weniger Wasser.
0:10:34–0:10:42
Und das Ganze wird dann aber so angehoben, dass wenn jetzt der Ausschlag,
0:10:42–0:10:48
sagen wir mal, also eine vernünftige Lautstärke, die schlägt ja in zwei Richtungen über das Nullding aus,
0:10:48–0:10:51
hoch und runter. und wenn es.
Micz Flor
0:10:51–0:10:55
Die seite da kann man es analog am besten für die stelle seite kann man nicht
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so anschlagen dass nur eine richtung schwingt um.
Chris Flor
0:10:57–0:10:57
Die ruhe.
Micz Flor
0:10:57–0:10:58
Sondern die schwingt durch.
Chris Flor
0:10:58–0:11:03
Und wenn die laut schwingt dann schwingt die als sehr weit und genauso hat diese
0:11:03–0:11:07
klangwelle und genauso diese stromwelle und wenn es leise ist schwingt die halt
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nur sehr wenig wenn man das halt mit volt misst,
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Und dann stellt man das halt dann so ein, dass die, wenn es halt die lauteste
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Stelle im Negativen und die lauteste Stelle im Positiven ist,
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dann halt in so einem Bereich, wenn man nicht verzerren möchte,
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wo dann die lauteste Stelle im Positiven bis zu den 9 Volt hochgeht und die
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lauteste Stelle im Negativen geht dann runter bis zu den 0 Volt.
0:11:35–0:11:38
Also dann hinten bei dem Strom, der dann runter fließt quasi.
Micz Flor
0:11:38–0:11:41
Sie kann ich noch mal ganz kurz und musste mich aber korrigieren ob
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das weil das wichtige was du
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gerade gesagt dass mit diesem kleinen also diese dritte fuß
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ist ja nicht einfach nur dritte fuß der ein türchen ist es ja auch von zu mir
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so der muss ja auch dann irgendwie mit mit als spannungs teiler miteinander
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irgendwie aus aus gebalanciert werden aber ein bild dafür ist dass man könnte
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sagen dass dieser dritte fuß hilft das mit einem relativ kleinen signal auf einmal diese
0:12:06–0:12:10
Power von diesen plus 9 Volt oder 0 Volt anlichen kann.
Chris Flor
0:12:10–0:12:14
Genau, also der Volt ist dann noch nicht mal ein Volt, der dann halt hoch und
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runter geht bei dem Signal, was dann reingeht von der Gitarre.
0:12:17–0:12:21
Aber das wird dann halt so hoch gepusht auf so 9 Volt, genau.
Micz Flor
0:12:21–0:12:25
Und ein cineastisches Bild möchte ich dazu evozieren. Wenn man sich jetzt vorstellt,
0:12:25–0:12:30
quasi so ein Roadmovie und man sieht halt so einen Autoscheinwerfer im Close-Up.
0:12:30–0:12:34
Und auf diesem Autoscheinwerfer, mitten in der Nacht, sieht man halt irgendwie,
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da läuft so eine Fliege drüber und putzt so ihre Flügel.
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Und das ist eine ganz kleine Fliege und die Kamera,
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schwenkt dann so um und guckt dann halt so auf die Wand gegenüber in der Tankstelle
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und da ist dann quasi der Schatten von dieser Riesenflügel.
0:12:47–0:12:52
Das heißt, das Licht dadurch, das ist einfach in der Größe, also diese Magnitude,
0:12:52–0:12:55
mit der dann dieser Flügel beim Putzen so hin und her wackelt,
0:12:55–0:13:00
der ist dann immens groß im Schatten und so ähnlich funktioniert es ja.
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Also man hat diesen kleinen Auslöser dann vorne auf diesem Scheinwerfer drauf,
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das ist quasi am Transistor und diese transistor ermöglicht eben quasi die.
Chris Flor
0:13:10–0:13:13
Skalierung genau man bläst es dann so auf und das
0:13:13–0:13:16
muss man halt immer muss das dann das heißt eine
0:13:16–0:13:22
sache die sich halt um den null um den null herum bewegt hat wird dann hat auf
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einmal auf so eine auf nur positiv rübergebracht er hoch hochgeschoben und dann
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halt eine größere varianz aber die varianz du im endeffekt am ende wenn das
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sich ein Lautsprecher schicken möchte,
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sein Kopfhörer, musst du das wieder um so einen Nullpunkt haben,
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weil du kannst ja nicht nur in positiver Luft arbeiten, zum Beispiel,
0:13:40–0:13:41
das geht ja so, funktioniert ja auch Lautsprecher nicht.
0:13:41–0:13:48
Das heißt, dazu benötigt man dann halt eben einen Kondensator oder einen Transformer.
Micz Flor
0:13:49–0:13:52
Ich glaube, wir nennen das Transformator. Transformator heißt ja auch so,
0:13:52–0:13:52
weil es ja eine klassische...
Chris Flor
0:13:52–0:13:58
Transformator, ja, ja, okay. Transformator. Ja, also so.
0:13:58–0:14:02
Und das ist eigentlich schon so die meisten Effektgeräte,
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es jedenfalls ein wichtiger teil eines jeden verstärktes und eines jeden effekt
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gerätes und das den ich dir damals geschenkt hatte das hatte dann nämlich das
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war auch noch cool weil der hatte nämlich einen mosfet,
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transistor benutzt für
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diese für diese verstärkung aber mosfets werden eigentlich hauptsächlich in
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der also die werden auch als power irgendwie verwendet um dann halt so große große spannung.
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Strom strom großen strom zu erzeugen aber
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eigentlich werden mosfets halt in der computer industrie
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benutzt die halt eigentlich dann so nicht als verstärker benutzt werden also
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analog dass man halt sachen hoch fährt und wieder runter fährt in so eine kurve
0:14:57–0:15:04
sondern dass man sich dass man die halt schaltet auf voll an und voll aus eigentlich
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und hat diese diese mosfet der dafür
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verwendet wird ist eigentlich so ein Schalter oder halt
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so ein so ein so ein so ein Gate der aber
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halt eben gebraucht wird als Verstärker und
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der klingt halt dann doch irgendwie sehr schön also das ist dann
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halt so ein ich habe halt dieses ich habe das
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nicht gemessen oder so und ich habe auch nicht das perfekte Ohr
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aber ich mag den Klang von diesem Effektgerät halt
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sehr gerne ich habe das halt schon mehreren leuten
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hat geschenkt und habe das auch mehrfach mehrfach
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gebaut irgendwie habe doch so ein schalter eingeschaltet dass
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man sogar den tremolo ausschalten kann und dann nur
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diesen diesen vorverstärker irgendwie hat dass man nur
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diesen sound hat ja das ist irgendwie so das ist also das ding was ich halt
0:15:52–0:15:57
ich mache einen link dazu können wir dann in die show aus tun weil das ist halt
0:15:57–0:16:04
wirklich ein schöner auch leicht der tremolo teils nicht leicht zu verstehen aber der der verstärkt.
Micz Flor
0:16:04–0:16:08
Und warum verändert sich
0:16:08–0:16:11
da der ton noch mal ganz kurz auch wieder bildhaft erklärt ist halt was man
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auf jedem handy jetzt hat wenn man ein foto gemacht hat danach auswählen kann
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es ist dramatisch warm kalt hin und her das heißt wenn man dann drauf klickt
0:16:20–0:16:23
dann sieht man immer das gleiche bild und es verändert sich gar nicht so sehr
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trotzdem fühlt sich anders an.
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Man kann dann irgendwie bei extremen Sachen, kann man auch schwarz-weiß umstellen
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oder Sepia und hat dann wirklich deutlich andere Farben, weil bestimmte Farben
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einfach entleert werden.
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Aber es gibt diese Feineinstellungen, ist es ja so ein bisschen so,
0:16:38–0:16:41
dass man eigentlich noch das andere Bild hat, aber auf einmal fühlt es sich
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an wie ein 70er-Jahre melancholisches Plattencover aus dem Herbst und beim anderen
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fühlt es sich auf einmal an wie morgens,
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Und so ähnlich ist es auch. Das Signal,
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was reinkommt, kommt direkt aus der Gitarre und in der Art, wie die Bauteile
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die Schwingung anfassen, gar nicht mal unbedingt komplett umbauen,
0:17:05–0:17:07
aber einfach nur anfassen,
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dadurch entsteht eine neue Qualität und die evoziert dann aufgrund unserer Erfahrungen
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in der Musik auch, evoziert die dann meistens eben auch bestimmte Emotionen.
Chris Flor
0:17:16–0:17:21
Emotionen, Gefühle. Und was es halt zum Beispiel ist, ist halt ein Verstärker.
0:17:21–0:17:26
Eine Sache, die er machen kann, ist leicht verzerren.
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Und nochmal, also verzerren wäre jetzt, was wir vorher gesagt haben,
0:17:29–0:17:33
wir sind halt auf dieser positiven Ebene, aber wir gehen dann irgendwie auf
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einmal wird die Voltzahl will höher als die 9 Volt und will tiefer als die 0 Volt,
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nachdem sie verstärkt wurde.
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Das heißt, die Welle, und das kann dann in den Shownotes vielleicht ein Bildchen
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gemacht werden, es gibt einen guten Artikel über Verzerrung,
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den kann ich dann auch verlinken, die Welle wird dann abgeschnitten.
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Und was dadurch passiert, dass du abschneidest, ist, dass du eigentlich statt
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einer großen Sinuswelle dann halt auf einmal so ganz viele kleine Wellen auf
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der großen Welle hast, so klingt das jedenfalls, hast du auf einmal so ganz viele Obertöne.
0:18:10–0:18:13
Das heißt, dadurch, dass du die Obertöne hast, verändert sich natürlich auch
0:18:13–0:18:20
der Ton, die Equalization.
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Also wenn die Töne höher sind, dann sind die natürlich auch trappliger,
0:18:24–0:18:29
als wenn du nur den Grundton hast, nur eine Sinuskurve hast. Das ist eine Sache.
0:18:29–0:18:33
Die andere Sache ist, dass halt auch komprimiert wird,
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dass halt manche Transistoren oder
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Röhren oder dann halt auch eben die transformatoren die
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hinten dran sind
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dass die selber auch komprimieren also
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die können auch selber noch ein bisschen verzerren aber halt auch komprimieren
0:18:53–0:19:01
dass du zum beispiel der ton wird dann nicht wirklich so laut wie er reinkommt
0:19:01–0:19:07
so schnell laut sondern die Die Kurve knickt dann halt so ein bisschen ab und
0:19:07–0:19:13
geht dann halt so ein bisschen in die Knie oder so und dann wird es halt weicher.
0:19:13–0:19:17
Also es ist immer komisch, das mit so Wörtern, so kalt oder warm oder...
Micz Flor
0:19:24–0:19:27
Das war jetzt der sound von der u3 über uns
0:19:27–0:19:30
sind wir sind es ist aber auch immer wenn ich führe dann
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komme ich über den dicken straßen irgendwie nur am
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reden bin ich nachdenken und dieser klang
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eben war so ein bisschen das was du
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vorgesagt hast du mal so das gefühl das war so dieses quietschen
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hatte einfach so richtig harte kanten ja wenn man sich das bild nicht vorstellt
0:19:53–0:19:57
und man Die Seite schwingt harmonisch hin und her und die Membran in diesem
0:19:57–0:20:00
großen Lautsprecher möchte ja auch harmonisch schwingen.
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Da ist sie so aufgehängt, dass die richtig schön störefrei schwingen kann.
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Und du hast jetzt in dieser Box, schneidest du einfach oben die Schwingung teilweise
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ab und machst sie platt und unten auch.
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Das heißt, in dieser Schwingung, ganz, ganz viele Schwingungen pro Sekunde,
0:20:16–0:20:20
ist es dann trotzdem so, dass diese Membran brutal gestoppt wird ganz oft.
0:20:20–0:20:24
Und dann wieder zurückgehauen wird. Du kannst dir das vielleicht vorstellen
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wie jemand, der im Schneepflug so von rechts nach links auf einer Piste runterfährt
0:20:28–0:20:31
und auf einmal kriegt er so rechts und links ein Korridor hingestellt und knallt immer an die Wand.
0:20:31–0:20:34
Ja, und das ist dann eben diese Soundqualität, die das herstellt,
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was ja bei den ganz frühen Keyboards auch immer war.
0:20:37–0:20:40
Da gab es so Sägezahn oder diese kastenförmigen Einstellungen,
0:20:40–0:20:45
wo man die Tonhöhe nicht verändert, sondern eben nur die Kurve nicht mehr harmonisch
0:20:45–0:20:47
ist, sondern künstlich auf eine gewisse Form.
Chris Flor
0:20:47–0:20:51
Der Sinus ist halt diese perfekte Kurve und dann hast du so eine Dreieckskurve,
0:20:51–0:20:59
die halt so ganz extrem eigentlich aber wie wir denn jetzt am besten hin.
Micz Flor
0:20:59–0:21:02
Ich würde
0:21:02–0:21:06
vorschlagen dass wir jetzt darüber gehen das wird
0:21:06–0:21:12
ja auch gleich grün wir sind jetzt am hier ist nämlich prinzenbad und prinzenstraße
0:21:12–0:21:18
wir gehen los prinzessinnenstraße vor vier wochen später wird wir hier prinzenstraße
0:21:18–0:21:22
Gettiner Straße und ich schlage vor.
Chris Flor
0:21:22–0:21:27
Also wo du über diese Membran des Lautsprechers redest, das ist auch sehr interessant,
0:21:27–0:21:34
wenn man halt über Verzerrer redet und die Geschichte von Verzerrung von Gitarren, dann war...
Micz Flor
0:21:34–0:21:37
Wir wechseln mal hier rüber, dann gehen wir gleich in die nächste Straße rein.
0:21:39–0:21:43
Ja, wir können hier ganz kurz... Kennst du die Folge von den Five Hundred Songs?
0:21:43–0:21:47
Also die andrew hickey ja
0:21:47–0:21:50
aber ich dachte jetzt gerade ganz explizit weil es da so schön erklärt ist bei
0:21:50–0:21:56
rolling stone satisfaction wo keith richards diesen traum hatte von dem rift
0:21:56–0:22:05
und dieses riff aber dann ursprünglich wohl als bläser satz im kopf hatte so ein bisschen,
0:22:07–0:22:13
funk mäßig und und um das als demo herz herzustellen hat er dann wohl jemanden
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losgeschickt und verzerrt zu holen hat dann seine gitarre und das ist so dieser
0:22:16–0:22:18
das ist halt einfach so ein richtig,
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Wer viel Zeit mitbringen kann, kann wirklich viele Folgen von dem Farfelder
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Song sehen, weil diese Uridee von der kaputten Membran,
0:22:26–0:22:30
wo dann wirklich der Verstärker, Gitarrenverstärker kaputt war und dann trotzdem
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die Session aufgenommen wurde und dann war das kein verzerrter Gitarrensound,
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sondern einfach ein kaputter Lautsprecher-Sound und trotzdem hat dann eben diese Haltung,
0:22:42–0:22:45
dass Harmonie ist scheißegal.
Chris Flor
0:22:45–0:22:49
Aber das Lustige ist ja, dass dann trotzdem es immer noch harmonisch ist über
0:22:49–0:22:53
diese Harmonics, über diese Obertöne, die entstehen, ist es dann trotzdem.
0:22:53–0:22:58
Also das ist ja diese Sache mit Heavy Metal. Die spielen ja meistens Power Chorde.
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Warum spielen die Power Chorde? Weil durch diese Verzerrung,
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die extreme Verzerrung, die Töne schon so komplex sind, die einzelnen Gitarren
0:23:06–0:23:10
seitlich so komplex sind, dass wenn die jetzt noch eine 3 dazu tun würden,
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also Power Chorde sind nur die 1 und die 5.
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Wenn man noch eine 3 dazu tun würde, würde es halt zu komplex werden,
0:23:19–0:23:24
weil du halt schon diese ganzen Harmonien, diese ganzen Harmonics halt schon
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in diesem einen Ton drin hast.
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Und genauso ist es halt auch mit einem verzerrten Signal.
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Diese Verzerrung verhält sich ja trotzdem zu dem Grundsignal, was reinkommt.
0:23:35–0:23:38
Es ist ja nicht Noise, was dann entsteht, sondern es ist ja eine Verzerrung,
0:23:38–0:23:42
also Saturation, wie man das auch nennen würde.
0:23:45–0:23:48
Also wie ich mir das so vorstelle, ist, du hast halt eine Kraft,
0:23:48–0:23:51
die möchte eigentlich nach oben, also die möchte sich halt so rüberschwingen,
0:23:51–0:23:56
aber die Energie kann nicht hoch und deswegen muss sie sich halt in den Obertönen,
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in die Obertöne verpflichten.
0:23:58–0:24:02
Du kannst nicht die Sinuskurve so laut machen, wie du möchtest,
0:24:02–0:24:08
aber dafür schaltest du halt, du bringst die Energie rein in diese Obertöne,
0:24:09–0:24:10
um das halt dann so auszufüllen.
0:24:10–0:24:15
Und die Obertöne gehen halt nach einer harmonischen Reihe, deswegen klingen
0:24:15–0:24:19
die halt auch, also es klingt gut, also Verzerrung klingt gut. also natürlich gibt es.
Micz Flor
0:24:19–0:24:23
Ja auch so ist natürlich auch so ein ton den
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viele auch kennen wenn ich jetzt erklärt
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wie man ihn macht wissen viele nicht wie er klingt
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weil sie aber gitaristen wissen was ich meine wenn du halt voll verzehrung drin
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hast und du hältst einfach den finger lose auf die seite im ersten bund und
0:24:37–0:24:42
master mit dem plectrum und ziehst den finger so hoch dass der manchen punkten
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dann die obertöne richtig herr manchen hast du erst ein abgeblockten sound aber
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Aber du hörst halt die ganzen Titel.
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Das ist so ein bisschen wie, also das gibt es ganz oft und das ist bei der Verzerrung
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eben das Schöne, was du auch schon gesagt hast, dass dadurch,
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dass das wie so ein Lautniseffekt ist, wo alles gedeckelt ist nach oben,
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hat man auch die Möglichkeit, relativ leise Töne, wie zum Beispiel mal einen
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Oberton, wenn man die Seite gar nicht drückt, sondern nur leicht anfasst, anzuschlagen.
0:25:10–0:25:12
Und der setzt sich aber auch durch im Mix.
Chris Flor
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Weil es halt auch nicht viel leiser ist als dass der
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laute ton der sich komplett verzerrt also es ist
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eine gewisse weise ein empowerment der zarten töne
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wer hätt's gedacht wer hätt's
0:25:25–0:25:29
gedacht aber ne nochmal halt mit dieser geschichte also die die kings hatten
0:25:29–0:25:33
halt eben dann bei diesem you really got me oder ich glaube es war you really
0:25:33–0:25:38
got me wo dann halt tatsächlich der gitarrist mit einer resirklinge die membran
0:25:38–0:25:43
zerschnitten hat um diesen sound herz durch Also es war, er wollte es verzerrt.
0:25:44–0:25:48
Und hat das dann halt so geschafft, das zu machen ohne Effekt.
0:25:48–0:25:53
Und diese Effekte wurden halt erst nach und nach dann halt eben hergestellt.
0:25:53–0:25:57
Dann gab es diesen Fender Bender, gab es glaube ich, war einer der ersten,
0:25:58–0:26:02
wo du halt einfach einen Verstärker hast, den du halt übersteuert hast.
Micz Flor
0:26:03–0:26:07
Das Futurama, Fender Bender war doch diese Folge aus Futurama,
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wo er beim Wrestling drin war und dann im Tutu wrestlen musste.
Chris Flor
0:26:13–0:26:16
Ach so, Fender Bender. Bänder, Genderbänder, Fenderbänder.
0:26:18–0:26:23
Ja, also wo du, also quasi genau, was ich da halt vorher beschrieben hatte,
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du hast halt einfach einen Verstärker und du bringst ihn halt einfach an die
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Grenze, dass er halt lauter und leiser ist.
0:26:31–0:26:37
Du kannst das genau aber auch anders erreichen, ohne dass du diese Rail,
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die 9-Volt-Rail und die Zero-Volt-Rail erwischst.
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Und das ist halt dieser andere das hat man jetzt im
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rat ist
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das so ein verstärker der macht das so das kommt irgendwo
0:26:50–0:26:55
anders noch her glaube ich ursprünglich aber was du machen kannst ist eine diode
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lässt nur in eine richtung volt durch smart habe schon kopiert ja ok klemmer
0:27:01–0:27:05
super ok also du nimmst dann halt einfach du hast dann das signal das ist also
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ein wechselstrom signal und auch wegen.
Micz Flor
0:27:07–0:27:12
Gleichrichtern was der vier dioden verlötet wechsel schon gleich strom umwandelt
0:27:12–0:27:16
und diese ähnliche pragmatik ist da scheinbar bei dem drin war.
Chris Flor
0:27:16–0:27:21
Also dioden machen eine sache die lassen nur eine volt volt in eine richtung
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durch und die lassen die voltzahl erst durch wenn es einen bestimmten volt dingen
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überschreitet da ist unser gewisser cutoff das heißt du kannst dann sagen sagen, okay,
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du hast eine Diode, sagen wir mal, die lässt erst bei 5 Volt durch,
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oder nein, da müssen wir weniger sagen, weil es halt eben positiv-negativ ist.
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Sagen wir, die lässt bei 2 Volt durch.
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Und dann, also das gibt natürlich, ist die richtige Zahl, die habe ich halt
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jetzt nicht im Kopf und ist auch anders bei LEDs als bei anderen Dioden,
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ist unterschiedlich bei verschiedenen Dioden und so weiter.
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Aber okay, sagen wir mal 2 Volt und du machst von dem, wo das Signal läuft,
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wo der Wechselstromsignal läuft,
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du nimmst eine Diode in die eine Richtung auf die Erdung, auf die Masse und
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dann eine andere Diode, die in die andere Richtung geht auf die Masse.
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Was passiert, ist, dass der Ton, wenn er nicht so laut ist, wenn er dieses Threshold,
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wenn er diese, wie sagt man auf Deutsch, die Schwelle, wenn es die Schwelle
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nicht überschreitet, geht der Ton ganz sauber durch.
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Aber sobald er dann die höhere Voltzahl hat, dann geht er weg.
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Also dann geht er halt durch auf die Erdung.
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Und genauso halt auch, wenn er in die andere Richtung geht, weil du hast es
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in beide Richtungen gemacht.
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Das heißt, du hast automatisch, wenn die Welle dann wieder, wenn die Soundwelle
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dann wieder weniger stark wird, also die bleibt dann halt quasi auf dieselben,
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die Voltzahl bleibt dann konstant, also du hast dann so einen geraden Schnitt.
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Und dann, wenn es leiser wird wieder, dann wird es wieder ein gerader Ton oder ein sauberer Ton.
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Und so hast du dann halt diese dynamische Bandbreite, die du dann hast,
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hast du nochmal eingeschränkt dadurch.
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Und das wird halt in diesen moderneren Effekten, also moderner sage ich aber,
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das wird dann halt schon.
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Also in gewisser weise arbeitet so ein big maff damit auch wenn er was was waren
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der was waren der fast den der jimmy hendrix als allererstes benutzt hatte.
Micz Flor
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Der hatte diesen war aber ich weiß nicht was.
Chris Flor
0:29:32–0:29:39
Drei baby das war nur aber das hat er hatte den fast face hatte der als allererstes
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Und Fuzzface war nämlich noch
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einer, der halt eben, wo du halt verstärkt hast, bis es halt drüber ging.
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Aber dann hatte später einen Big Muff und der Big Muff arbeitet schon mit,
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der arbeitet auch mit Transistoren, aber der macht dann irgendwie schon so Geschichten,
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wo dann halt eben Volt auf Erde abgeführt wird. ich muss mir noch mal das genauer.
Micz Flor
0:30:10–0:30:14
Anschauen keine ganz kurz würde ich da weil du hendrix gesagt hast hatte ich
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vorhin schon daran gedacht die anekdote und eine von den dingern wenn man es
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einmal gehört hat kann uns nicht mehr nicht hören also wenn du das nicht hören
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willst mit hendrix dann müssen die ohren zu halten weil es jetzt nur kurz sage
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und zwar gibt es auch dieses crosstown,
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Und das ist quasi, was die Gitarre spielt und dann haben sie Verzerrer drauf
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gelegt, Verzerrer, Verzerrer, Verzerrer.
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Und es hat einfach nicht richtig Punch gehabt.
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Und dann hat irgendwann Jimi Hendrix wohl oder weiß nicht wer auf die Idee kam,
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möchte ihm das jetzt nicht in die Schuhe schieben oder keine Ahnung,
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aber irgendjemand kam mit dieser Idee.
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Er oder jemand anders, das dann einfach auf den Kamm bläst, einfach das Mikro
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auf den Kamm bläst, dann haben die Brotpapier-Kamm und irgendjemand steht vor
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mir und macht das halt eben mit diesem...
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Und wenn du es weißt und hörst, dann kannst du es nicht mehr wegkönnen, das stimmt.
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Und das ist schon interessant, weil das dann natürlich auch eine eigene Folge
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ist, wie Klänge auch Räume herstellen in dir.
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Also wenn du dann auf einmal ein butterboden papier kam direkt vor deinem gesicht
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hast als als als ton dann ändert auch das ändert die tiefe des ganzen liedes wenn man es hört.
Chris Flor
0:31:27–0:31:34
Er das geile daran ist halt aber im endeffekt ist es wirklich nur eine bewegung
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über und unter dem nullpunkt des luftdrucks oder oder der wollzahl ob da jetzt
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ein kammer eingeblasen wird oder irgendwas.
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Am Endeffekt wird es alles summiert in Stereo, wird summiert in rechter und linker Kanal.
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Oder halt dann, gut, Jimmy Hendrix war wahrscheinlich dann auch schon Stereo,
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aber halt bei Mono war es halt alles summiert in einen Kanal.
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Du hast also wirklich dann am Endeffekt, egal welche Instrumente,
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ob es über Mikrofon aufgenommen wurde, ob es über Tonabnehmer aufgenommen wurde.
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Im Endeffekt hast du das halt dann als ein Signal.
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Alles mischt sich zusammen zu nur einer Welle. Das finde ich halt auch immer so faszinierend.
Micz Flor
0:32:20–0:32:24
Und das ist ja auch das, was du, weil du hattest das jetzt mit dieser Doppler-Platte,
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die ich gemacht habe, angesprochen habe.
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Da ist ja dann so ein leicht psychosener Mensch,
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der darüber schreibt, dass Gott Vinyl geschaffen hat, weil man die ganzen Harmonien,
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also das Harmonische und selbst in der Verzerrung,
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die Verzerrung ist quasi die ultimative Harmonie, harmonie weil eben auf diesen
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platten ebene wie schon gesagt hast einfach ganz viele kleine,
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schwingungen draufstehen also dass das alles zusammen
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ist und das ist dann alles eben auf dieses vinyl reingebrannt und
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das ist auch das was weshalb sie
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unterschiedliche deshalb die verzerrung
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sich auch unterschiedlich anfühlen weshalb manche sagen
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ja so ich brauche unbedingt tube oder
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ich will unbedingt transistor weil das eine andere form der härte hat
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also die klangqualität ist sehr sehr unterschiedlich und
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da gibt es ja und da weiß ich gar nicht ob du da so viel zu
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weiß aber es gibt jetzt einfach so ein riesenmarkt auch an diesen dies heißt
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so boutique boutique paddels also die art ist quasi die leute machen das wie
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beim friseur du willst deine also die werden schon in serie hergestellt die
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fall nicht vom fließband in die genau es.
Chris Flor
0:33:36–0:33:37
Ist Die Leute versuchen.
Micz Flor
0:33:37–0:33:42
Neue Sachen und dann gibt es halt mal ein paar lustige Limited Editions,
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wo man dann irgendwie versucht hat, so einen 16-Bit-Sound herzustellen mit der
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Gitarre oder solche Dinge.
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Und da ist halt dann die Frage, hast du da eine große Varianz zwischen diesen,
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zwischen diesen Boutique-Paddes, die halt dann da handgelötet werden irgendwo
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im Hinterzimmer von Montag bis Freitag oder ist es dann im Endeffekt doch auch wieder, dass man da,
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Verdrahtung drin hat und bestimmte Chips oder ist es inzwischen sogar so,
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dass man so Arduino mäßig halt dann sowieso eine Software reingepumpt.
Chris Flor
0:34:13–0:34:16
Ich meine, gibt es alles mit der Software und so weiter. Ich glaube,
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da sind schon Unterschiede.
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Also eigentlich ist in diesen Boutique-Pedals, da gibt es dann sehr viele,
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die interessante Sachen machen mit digitalen Sachen.
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Und es gibt auch ein anderes Publikum, das sehr viel Wert darauf legt,
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dass man analog bleibt irgendwie.
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Und da ist sehr viel Esoterik dabei. Und ich möchte der Esoterik nichts absprechen.
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Ja, aber es gibt halt eben, manche Leute behaupten, dass bestimmte Konsensatoren
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anders einfach klingen als andere oder dass es die, die heutzutage hergestellt werden und so.
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Es gibt Unterschiede. Also ich habe einen Fuzzface mal selber hergestellt und
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habe dann wirklich mir russische Transistoren bestellt aus dem Internet und
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habe die alle ausgemessen und habe dann die besten genommen,
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die dann halt in so ein Ding rein und habe die dann verwendet.
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Und es klingt wirklich geil.
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Ich habe das Leuten vorgespielt und die haben dann selber drauf gespielt.
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Und es ist halt ein perfekter Fuzzface halt dadurch, dass das halt so abgemessen ist.
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Aber dann gibt es halt eben diese anderen Sachen, wo du sagst,
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irgendwie der, irgendein Op-Amp, also ein Op-Amp ist halt ein Chip,
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der nicht digital, also es ist ein auf Transistoren aufgebauter Chip,
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der dann halt verstärkt.
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Das ist ein bestimmter, von damals hergestellt, im Original,
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sagen wir mal in einem tube screamer der original tube streamer den den opel
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gibt es nicht mehr aber es wird ein anderer genau so hergestellt und er soll
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halt irgendwie dann besser klingen und manche leute schwören das ist so und
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manche leute messen das nach und das ist nicht so aber es ist halt dann.
Micz Flor
0:35:53–0:35:54
Ist egal.
Chris Flor
0:35:54–0:35:58
Wenn das viele leute besser klingt dann klingt für die leute einfach besser da kann.
Micz Flor
0:35:58–0:36:01
Man ja reinreden ja und das finde ich halt aber auch
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noch mal einen total wichtigen aspekt weil dann wir springen
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jetzt von der technik wieder zurück in die
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musik machen also ja also uns musik mal weil da gab es ja auch diese riesen
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diskussion über diese kondensatoren diese red drop oder wie die heißen so red
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drop tings die halt irgendwie 20 dollar kosten wo einer dem aufgebrochen hat
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und da war zwar dann so eine so eine auf alt gemachte hülle drumherum also werden neu hergestellt,
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aber innen drin war schon scheinbar so ein Chinese Two-Cent-Kondensator.
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Und,
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Wir haben in der letzten Folge vor vier Wochen darüber gesprochen,
0:36:40–0:36:41
ganz kurz der Unterschied.
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Klingt so ein Hals, wenn es jetzt Ahorn ist oder Rosewood, wirklich anders?
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Ist die eine Frage. Dann haben wir aber auch noch diese Frage.
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Gut, ich habe es halt gesagt, was der Typ von Kusi ist. Meinen Sie,
0:36:52–0:36:53
entweder er kann es gut spielen oder nicht.
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Die Gitarre ist schon auch wichtig, aber...
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Und dann gehört natürlich ein bisschen auch das Gefühl dazu,
0:37:01–0:37:03
macht es dir Spaß, damit zu spielen?
Chris Flor
0:37:03–0:37:03
Ja.
Micz Flor
0:37:03–0:37:07
Und wenn du das Ding auseinandergenommen hast, poliert hast und eingebaut hast
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und die Kondensator ausgeteilt hast und statt 12 Cent dann irgendwie 48 Euro
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ausgegeben hast und baust das Ding wieder zusammen, ziehst neue Seiten drauf,
0:37:17–0:37:21
dann sind es vielleicht die neuen Seiten, die dir das Gefühl der Bestätigung geben.
0:37:21–0:37:28
Aber du liebst dieses ist du wirst es machen ja du wirst es benutzen und das
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finde ich halt immer so interessant dass man dass man versucht das auch in den
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foren wird es dann immer diskutiert auf der technik eben ja aber selten sagt
0:37:35–0:37:41
mir wenn du jetzt bock hast zu spielen freudig doch ist doch scheißegal was herkommen es.
Chris Flor
0:37:41–0:37:47
Ist halt genau ja es ist halt tut überhaupt gar nichts zur sache es Es ist einfach
0:37:47–0:37:51
die, ja, im Endeffekt macht halt jemand Musik und es klingt geiler,
0:37:51–0:37:54
weil er halt mehr dahinter steht oder für ihn klingt es geiler oder sie.
0:37:55–0:38:00
Aber es ist halt, es ist eigentlich Wurst und das meine ich halt insgesamt.
0:38:01–0:38:06
Es gibt halt dieses, wie heißt der, der, der, der Klon. Ich weiß gar nicht,
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was das Original war, dieser Klon.
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Ja, ja, also es gibt jetzt, es gibt halt diesen, diesen, dieses Effektgerät.
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Das ist eigentlich mehr oder weniger auch wieder ein Verstärker, Verzerrer.
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Der dann halt wirklich gut klingt, auch da hat es so ein Feedback-Ding,
0:38:25–0:38:26
dann irgendwie klingt geil.
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Hat dann jemand hergestellt und der hat dann auch das aber so ein bisschen geheim
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gehalten, den Kreisler, den Circuit, Schematik.
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Hat dann halt eben so Gub, so einen Klebstoff dann halt reingemacht,
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dass man das nicht nachbauen kann, irgendwie, dass man es nicht rausziehen kann.
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Und der hatte dann die dinger verkaufen die gab es halt für
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also hat er wahrscheinlich schon so ein bisschen überteuert verkauft
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aber nicht so schlimm und dann aber konnte die
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halt nicht so viel bauen weil er halt einfach alleine da gesessen hat
0:39:00–0:39:03
und dann noch ein paar leute eingestellt hat aber die waren halt wahnsinnig gefragt
0:39:03–0:39:06
und dann auf einmal gegen halt dieser preis von den gebrauchten dingen
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ging halt hoch und immer noch kosten die dinge halt
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wie 10.000 dollar oder sowas
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für einen effekt gerät wo mittlerweile schon komplett
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klar ist was der mittlerweile
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weiß man wie die schematik aussieht also wie der kreislauf
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aussieht die dinge werden nachgebaut irgendwie wampler baut ein nach der dings
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der bei chs die haben halt jetzt einen so norden klönen und das ist halt so
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es kommt halt in so einem er weil das war.
Micz Flor
0:39:38–0:39:42
Dann so ein bisschen glaube ich den running running nicht running gag aber.
Chris Flor
0:39:42–0:39:43
Ja ja jetzt.
Micz Flor
0:39:43–0:39:44
In der clone.
Chris Flor
0:39:44–0:39:48
Naja genau ja und Und das Ding ist halt so ein Ding, das kommt dann mit so einer,
0:39:48–0:39:51
das muss man selber so zusammenbauen, aber es ist halt wirklich nicht so ein
0:39:51–0:39:53
Löten oder sowas. Und du brichst halt die Dinger zusammen.
Micz Flor
0:39:54–0:39:55
Davon habe ich auch schon gehört.
Chris Flor
0:39:55–0:40:00
Ja, und du hast halt, und da hast du so ein Ikea-Bauanleitung halt auch.
0:40:00–0:40:03
Du hast dann halt so ein Centaur, der halt statt diesem Männchen,
0:40:03–0:40:07
was dann irgendwie auf die Fabrik zeigt oder so und dann das Telefon zeigt und so.
0:40:08–0:40:12
Hast du ein Zentaur, halt eben dieser Taurus, war halt eben auch dieses Symbol von diesem Klon.
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Und du kannst dieses Ding halt dann so da nachbauen selber.
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Und dann hast du auch eine Tube von diesem Klebstoff.
0:40:21–0:40:24
Und das Ganze dann ist dann so ein Kreis, da kann man das dann halt so draufdrücken,
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dass man halt dann auch den Klebstoff da drauf macht.
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Das super geheime Ding. Aber es war total lustig, weil als es gelauncht wurde,
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hat dann JHS auf YouTube so ein Video rausgebracht.
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Und da haben sie gezeigt das ist so einfach dass kinder das machen können
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da waren also zwei zehnjährige junge mädchen die
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haben das ding halt so gebaut und dann haben die dann halt
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so ein blindtest gemacht so von dem original
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super teuren 10.000 und dem anderen und dann also irgendwie und ich habe mir
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das angehört und es klang so gleich und dann hat dann der junge hat gesagt ich
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finde bei dem jetzt höre ich da mehr so hohe ist irgendwie so ein knackigeres
0:41:01–0:41:05
hohe Frequenzen und das war dann halt diese Originale.
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Das war dann halt so lustig. Dann hat dann so der Tug gesagt,
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ja, das würden manch andere Leute auch sagen.
0:41:13–0:41:18
Aber die wollten halt eigentlich so beweisen, dass es halt, dass es genauso klingt.
0:41:18–0:41:21
Eigentlich lässt sich nachmessen und es klingt halt genauso,
0:41:21–0:41:25
sind dieselben Dinger drin und so weiter. Aber also ich hatte...
Micz Flor
0:41:25–0:41:29
Hast du so einen in der Hand gehabt oder diesen Diesen DIY-Satz hast du denn?
Chris Flor
0:41:29–0:41:32
Ich habe den gekauft und den zusammengebaut.
0:41:33–0:41:36
Das hat Ewigkeiten gedauert. Das hat irgendwie ein halbes Jahr gedauert,
0:41:36–0:41:40
bis die dann ausgeliefert wurden, weil da war so ein Backorder ziemlich lang.
Micz Flor
0:41:40–0:41:44
Und ich finde das halt, ich habe den nur davon gehört, ich habe den noch nicht
0:41:44–0:41:46
gesehen oder in der Hand gehabt, aber ich fand das halt so toll,
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weil das ein gutes Beispiel dafür ist, wie halt,
0:41:50–0:41:54
wir Nerden jetzt hier so rum und dann in Stereotypen denken,
0:41:54–0:41:57
was vielleicht aber deshalb auch existiert, weil es in vielen Fällen wahr ist.
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Gibt es halt irgendwo so einen Mann mit oder ohne Ehering, der halt dann irgendwie so rumnördet.
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Und der kriegt jetzt halt von seiner Frau, Mutter, Tochter, Sohn,
0:42:06–0:42:10
Bruder, wer auch immer, kriegt er zu Weihnachten dann, es ist jetzt in meinem
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Stereotypen-Denken, Mann, da
0:42:12–0:42:15
geht dann jemand los und hat das dann irgendwie und gibt dem das dann so.
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Und dann baut er das jetzt an Weihnachten oder wie auch immer.
0:42:17–0:42:22
Und dann finde ich das halt so ein schönes Beispiel dafür, wie man sich dann schon dem öffnet.
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So wie, wie soll ich es sagen, es ist halt so, keiner kann damit was anfangen,
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außerdem ein Gitarrennerd und der findet es dann vielleicht auch lustig,
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wird es vielleicht dann nie am Gig spielen, aber hat es vielleicht trotzdem
0:42:34–0:42:36
dann immer so in seinem Regal stehen,
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weil es halt irgendwie dieses Weihnachten war, wo alle und dann.
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Und das finde ich halt das Schöne daran, dass es dann als Objekt und Prozess,
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Leute zusammenbringen kann. Das ist ein bisschen überzogen. Aber du weißt,
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was ich meine. Die Leute aber auch ein bisschen aus der Höhle rausholt.
Chris Flor
0:42:56–0:43:00
Ja, und das ist halt diese DIY-Sache. Und ich glaube, da hat er das relativ
0:43:00–0:43:02
clever gemacht, dieser Typ von JHS.
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Weil ich fand es halt immer schade bei JHS, die Videos früher auf YouTube,
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da hatte der vielmehr so schaltkreise und hat die schaltkreise erklärt und so
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und es scheint nicht so richtig gut angekommen sondern ich fand die halt total
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geil dann hat halt irgendwie so hat also ich ihnen dann mittlerweile ist es
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halt wirklich nur noch so okay das klingt so und dann.
0:43:31–0:43:36
Dasselbe war auch mit wampler das ist halt auch so so ein typ der wampler das
0:43:36–0:43:43
ist total geil der Der hat angefangen mit so Modifications von Effekten.
0:43:43–0:43:45
Also du hast halt einfach so ein Effektgerät da gehabt.
0:43:45–0:43:48
Und dann hat er dir gesagt, wie du das verändern kannst, dass da mehr Höhen
0:43:48–0:43:50
rauskommen, mehr Power rauskommt und so weiter.
0:43:50–0:43:54
Und dann hier einen Widerstand wegnimmst und da Pipapo so Sachen machst.
0:43:54–0:44:00
Und hat dann aber auch dann so PDFs dann halt frei veröffentlicht,
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wo dann halt diese ganzen Schallkreise, wo erklärt wird,
0:44:02–0:44:06
wie du nun also nicht nicht
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irgendwie im speziellen beispiel wird aber halt so
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wirklich richtig erklärt so machst du einen equalizer mit
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zwei knöpfen mit drei knöpfen mit einem knopf und so und bei welchen frequenzen
0:44:18–0:44:23
benutzt du welche widerstand und kondensate kombination und so weiter und und
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wie machst du denn die stromversorgung ist also total geile bücher und dann
0:44:28–0:44:32
waren auch die ersten videos waren halt auch ging auch in das ding und jetzt ist er halt ebenso ein,
0:44:32–0:44:36
boutique und jetzt eher boutique in anführungszeichen weil die dinge halt dann
0:44:36–0:44:43
auch wirklich in jedem gitarrenladen halt rumliegen wampler pedale und der dann halt eigentlich,
0:44:44–0:44:48
schon richtige fabrikhalter quasi sind wahrscheinlich die sachen auch in china
0:44:48–0:44:54
herstellen vielleicht auch nicht ich mir keine ahnung aber lustig.
Micz Flor
0:44:54–0:44:57
Dass man dann ist toll dass dass du es zurückgepfiffen hast,
0:44:57–0:45:02
aber lustig, wie schnell man dann so, wie schnell so, was dann suspekt wird, oder?
Chris Flor
0:45:02–0:45:02
Ja, ja.
Micz Flor
0:45:03–0:45:08
Also das ist dann immer so eine Spur von, ja nicht Neid ist falsche Wort,
0:45:08–0:45:13
aber so eine, vielleicht sogar so, ich lasse mich gerne überraschen von was
0:45:13–0:45:15
Schönem, aber ich nehme mir erst mal Schlimmste an.
Chris Flor
0:45:16–0:45:19
Ja, aber für mich ist es halt so ein bisschen so, ich fand, ich fand es halt
0:45:19–0:45:23
sehr, es war sehr nerdig erst und ich hatte das Gefühl, dass es dann halt so ein bisschen,
0:45:24–0:45:32
also ein wurde halt mainstream und musste dann deswegen irgendwie weniger also
0:45:32–0:45:36
weniger anstrengend zu folgen sein irgendwie sowohl mit den youtube channels
0:45:36–0:45:41
als auch mit diesen projekten die sie diese leute dann gemacht haben die werden
0:45:41–0:45:44
dann halt irgendwie gefälliger und einfacher so ein.
Micz Flor
0:45:44–0:45:45
Bisschen vielleicht was was,
0:45:47–0:45:51
Was mit Marvel Universe oder DC Comics halt jetzt im Kino passiert ist,
0:45:51–0:45:54
dass es bestimmt viele Leute gibt,
0:45:54–0:46:02
für die dann Anspielungen reingebaut werden an irgendwelche Folge 7 oder 15,
0:46:02–0:46:04
Seite 12, Spidey und sowas.
0:46:04–0:46:08
Die aber dann, aber das Ganze in der Summe dann eben doch für alle gemacht wurden.
Chris Flor
0:46:08–0:46:08
Ja, genau.
Micz Flor
0:46:10–0:46:12
Ja, und mit diesen wollen wir, also haben wir noch was?
Chris Flor
0:46:12–0:46:16
Ich wollte nur ganz kurz sagen, wenn sich jemand interessiert und möchte gerne
0:46:16–0:46:21
selber Gitarrenpedale bauen, ich habe halt eben, es gibt dieses Wampler PDF,
0:46:21–0:46:25
das hoffe ich, dass es das noch irgendwo online gibt. Das kann ich mal versuchen, den Link zu finden.
0:46:25–0:46:28
Ich habe dann selber auch, es gibt ein total geiles Projekt,
0:46:28–0:46:33
das heißt runoffgroove.com, glaube ich, aber da schaue ich nochmal nach.
0:46:33–0:46:36
Das hieß früher homewrecker.com und da muss ich halt auch denken,
0:46:36–0:46:38
Mann mit oder ohne Ehering.
0:46:38–0:46:42
Von wegen Homewrecker, also so von wegen, das ist das Hobby,
0:46:42–0:46:49
was den Ehepaar, den, die Ehepartnerin in den Wahnsinn treibt.
Micz Flor
0:46:50–0:46:50
Achso, okay.
Chris Flor
0:46:50–0:46:53
Und ja und aber
0:46:53–0:46:57
das heißt jetzt run of groove und die hatten angefangen nämlich
0:46:57–0:47:02
so röhrenverstärker schaltkreise
0:47:02–0:47:07
nachzubauen mit j fed transistoren und
0:47:07–0:47:11
das ist total interessant und das sind halt alles weil die röhren röhrenkreislaufen
0:47:11–0:47:17
von röhrenverstärkern sind relativ einfache und so sind halt auch diese transistor
0:47:17–0:47:21
nachbauten sind halt relativ einfach und weil die sich in auf eine ähnliche
0:47:21–0:47:23
Art dann halt so einstellen, also biassen.
0:47:23–0:47:27
Das Biasing von JFETs und von Röhren ist relativ ähnlich.
0:47:27–0:47:28
Deswegen kann man da sehr viel
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auch so drüber lernen, wie dann halt so ein Röhrenverstecker funktioniert.
0:47:33–0:47:39
Einfach das halt mit 9 Volt machen und den Sound dann auch irgendwie fast so
0:47:39–0:47:40
hinkriegen vielleicht.
Micz Flor
0:47:42–0:47:47
Ja, ich fand es total irre, dass du, also das ist jetzt so ein bisschen abschließend,
0:47:47–0:47:52
du bist ja mein Bruder und ich deiner und das,
0:47:52–0:47:58
also unser Vater ist ja, hat das ja studiert und hat das auch lange gesagt gemacht.
Chris Flor
0:47:58–0:47:59
Elektrotechnik.
Micz Flor
0:47:59–0:48:02
Genau und der hat auch irgendwie immer die Lötstation und alles so rum gehabt,
0:48:02–0:48:07
also richtig hat es nicht gefunzt als Kind bei uns und bei dir dann irgendwie
0:48:07–0:48:10
glaube ich gerade mit den Pedalen nochmal richtig. also da ja.
Chris Flor
0:48:10–0:48:13
Aber halt viel später als er war ich schon 35 jahre alt.
Micz Flor
0:48:13–0:48:16
Und da richtig tief eingestiegen ich habe ich
0:48:16–0:48:23
hatte von von eckig mal so ein also unser vater mal so das hat er auch irgendwo
0:48:23–0:48:27
gefunden das war eine einmal kettenschaltung für so ein flanger also einmal
0:48:27–0:48:30
kettenschaltung heißt man hat quasi das signal gesplittet und hat dann über
0:48:30–0:48:33
solche kondensatoren ketten das signal,
0:48:34–0:48:38
verlangen sah oder zeitverzögert wieder reinmischen können
0:48:38–0:48:41
und dadurch hat man dann so eine phasenverschiebung und
0:48:41–0:48:44
das habe ich
0:48:44–0:48:48
irgendwann weggeschmissen also ich wusste dass ich es wegschmeißen fehler ist
0:48:48–0:48:52
weil ich dann hat den fuß effekte und sowas das habe ich ihn benutzt aber ich
0:48:52–0:48:58
habe es irgendwann einfach entsorgt leider aber da hatten wir irgendwie in der
0:48:58–0:49:02
kindheit schon viel mitbekommen und.
Chris Flor
0:49:02–0:49:08
Du hast ja auch viel gebannt in den schwarz und Tätowier-Dinge und so weiter,
0:49:08–0:49:09
aber das auch wieder später.
Micz Flor
0:49:09–0:49:12
Das war auch schon in den Zwanzigern so, aber dass wir da dann,
0:49:12–0:49:15
glaube ich, dann erst mal was anderes studiert.
Chris Flor
0:49:15–0:49:16
Haben und dann.
Micz Flor
0:49:16–0:49:19
Zurückgekommen sind. Und ich finde es aber trotzdem auch interessant,
0:49:20–0:49:25
dass wir jetzt beide bei der Musik angekommen sind. Es hätte ja auch was anderes sein können.
0:49:25–0:49:30
Also du könntest Musik machen und ich bin halt so ein Funk-Nerd.
Chris Flor
0:49:30–0:49:32
Ja, so Radios, das gibt's ja auch.
Micz Flor
0:49:32–0:49:38
Oh, ich hab was gehört aus China oder so was. Das sind ja ... Ui!
Chris Flor
0:49:47–0:49:48
Polizei sagt Verordnung.
Micz Flor
0:49:49–0:49:52
Okay, das war die Gewerkschaft, die hat gesagt, wir haben jetzt genug gesprochen.
0:49:54–0:50:00
Jetzt müssen wir erstmal acht Stunden Pause machen, bevor wir weiterreden dürfen. Aber, äh, ja.
Chris Flor
0:50:00–0:50:05
Musik, die Musik, Liebe zur Musik. Aber, ja, also kann man, vielleicht kann
0:50:05–0:50:09
man irgendwann nochmal über Musik reden, weil das ist ja auch, äh.
Micz Flor
0:50:09–0:50:11
Wir sind ja eigentlich ein Musik-Podcast bei Eigentlich.
Chris Flor
0:50:11–0:50:12
Ja, ja, Eigentlich.
Micz Flor
0:50:13–0:50:19
Eigentlich sind wir musikpodcast deshalb reden wir gerne über fuß ja ja ich
0:50:19–0:50:21
glaube also ich könnte jetzt hier schluss.
Chris Flor
0:50:21–0:50:24
Ja okay oder viertel von neun okay.
Micz Flor
0:50:24–0:50:28
Viertel von neun also das gilt jetzt für uns nicht für die das on demand jeder
0:50:28–0:50:29
kann es hören war dass ich.
Chris Flor
0:50:29–0:50:30
Dann immer die wollen ja.
Micz Flor
0:50:30–0:50:40
Und ich danke dir chris ja also und es ist also ich sag mir jetzt wirklich mir
0:50:40–0:50:44
geht es so dass ich wir hätten wirklich glaube
0:50:44–0:50:47
ich, 98 Prozent von diesem Genörde auch ohne Mikro.
Chris Flor
0:50:47–0:50:48
Ja, ja, ja.
Micz Flor
0:50:48–0:50:51
Das fand ich jetzt wirklich auch nochmal ganz schön. Ich habe mich sehr zu Hause
0:50:51–0:50:55
gefühlt dabei, weil ich kenne dich ja auch schon ziemlich lange und hatte gar
0:50:55–0:51:00
nicht so das Gefühl, dass man viel vorbereiten muss. In gewisser Weise war das jetzt so ein...
Chris Flor
0:51:00–0:51:02
Nee, ich habe gar nichts vorbereitet.
Micz Flor
0:51:02–0:51:07
Ja, eben. Also es war so wirklich einfach so wie diese Idee von eigentlich Podcast ja auch entstand.
0:51:08–0:51:14
Reden, laufend reden, beim Laufen reden. und dass wir jetzt ein Thema gesetzt
0:51:14–0:51:19
haben, das war vielleicht ein bisschen künstlich, aber es hätte einfach auch so passieren können.
0:51:19–0:51:23
Hat sich jetzt total schön angefühlt und ich fühle mich einerseits leer und andererseits auch.
Chris Flor
0:51:26–0:51:28
Ich hoffe, dem Hörer geht es genauso.
Micz Flor
0:51:28–0:51:29
Den Hörenden?
Chris Flor
0:51:30–0:51:35
Den Hörerinnen. Ja, das ist, weil, muss ich auch sagen, ich lebe ja in den USA.
0:51:35–0:51:38
Und deswegen, wenn ich das mit dem Gender nicht richtig mache,
0:51:38–0:51:43
weil die Worte sind ja, in Englisch sind die Worte ja nicht gegendert,
0:51:43–0:51:44
dann braucht man das nicht machen.
0:51:44–0:51:52
Und dann ist es einfach, dann soll man sogar, also Actress ist sogar verpönt,
0:51:52–0:51:56
zu sagen actress man soll actor sagen für sowohl männer als auch frauen.
Micz Flor
0:51:56–0:51:57
Ist in gewisser weise auch,
0:52:00–0:52:04
konsequent und gleichzeitig ist ja im englischen auch sehr stark dass man in plural springt bei
0:52:04–0:52:11
manuellen sowas springt man nach der ersten sache springt man ins play um halt
0:52:11–0:52:19
in diese im plural ist es dann im englischen ganz genderfrei und ja also wird.
Chris Flor
0:52:19–0:52:23
Anders gemacht die der ich Ich versuche es natürlich, ich bin trotzdem nicht
0:52:23–0:52:24
bemüht, aber wenn es mal geht...
Micz Flor
0:52:24–0:52:28
Du, ich weiß das total. Ich wollte dich damit nicht korrigieren,
0:52:28–0:52:29
sondern ich wollte uns beide...
Chris Flor
0:52:29–0:52:31
Naja, ja.
Micz Flor
0:52:32–0:52:39
Das ist unser Thema, nicht, dass du... Ich weiß sehr wohl, dass du da sehr genau
0:52:39–0:52:45
drauf bist und im entsprechenden Kontext auch immer genau bist.
Chris Flor
0:52:45–0:52:48
You didn't call me out, you called me in.
Micz Flor
0:52:49–0:52:50
Das sagt man.
Chris Flor
0:52:50–0:52:55
Irgendwie so wenn man sagt wenn man halt nicht jemanden so gleich anfeindet
0:52:55–0:52:59
oder was falsch gesagt hat sondern lieber sagt wie lass mich dich mal hier rein
0:52:59–0:53:05
bringen ja okay aber das muss jetzt das kann auch ausgeschnitten werden.
Micz Flor
0:53:05–0:53:06
Wir schneiden nicht,
0:53:08–0:53:14
schneiden ist für loser das geht alles so raus inklusive in der letzten.
Chris Flor
0:53:14–0:53:16
Folge das Das.
Micz Flor
0:53:16–0:53:20
Getränk im Späti. Macht's gut. Ihr könnt alles nochmal mit den Links,
0:53:20–0:53:24
die Chris dann inzwischen hoffentlich auch supplied hat und die unten in den
0:53:24–0:53:29
Shownotes hängen, könnt ihr alles auf eigentlich-podcast.de nachschauen und
0:53:29–0:53:31
da auch nochmal nachhören.
0:53:31–0:53:37
Und ihr könnt natürlich auch, obwohl Chris als regelmäßiger Gast aber wenn er
0:53:37–0:53:40
euch so richtig gut gefallen hat, dann könnt ihr auch natürlich top Bewertungen
0:53:40–0:53:43
geben, wo immer ihr diesen Podcast hört. Das freut uns sehr.
0:53:44–0:53:53
Manche Podcaster und podcaster innen sagen dann immer es hilft ja wenn.
Chris Flor
0:53:53–0:53:55
Man werbung geschaltet hilft es dann.
Micz Flor
0:53:55–0:54:04
Ja lieb lieb lieb lieben message you know it helped really helps also ich wüsste
0:54:04–0:54:10
nicht wie uns das helfen können das freut uns einfach und ja wir bleiben allerdings
0:54:10–0:54:13
bis auf absehbare zeit von Sorn und Bär befreien.
0:54:14–0:54:21
Und damit entlassen wir euch in die Sommernacht. Grüße aus Berlin und tschüss.

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„Die Menschen, die in Treblinka, Belzec oder Sobibor ankamen, wurden innerhalb von zwei oder drei Stunden getötet und ihre Leichen verbrannt. Der Beweis sind nicht die Leichen, der Beweis ist die Abwesenheit von Leichen.“ Claude Lanzmann

In diesem ersten Teil zu "The Zone of Interest" sprechen wir erstmal nicht über den 2023 erschienen Film von Jonathan Glazer. Wir wollen einige Themen als Vorbereitung vertiefen, um den Film im zweiten Teil besser einordnen zu können. Wir steigen mit dem Themenstrang Holocaust ein, wobei Flo einen persönlichen Zugang wählt: wann waren wir erstmals mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte konfrontiert? Wann haben wir zum ersten Mal eine Ahnung von der Monstrosität des Holocaust bekommen? Während wir uns über unsere persönlichen und familiären Geschichten austauschen, laufen wir durch das Denkmal für die ermordeten Juden und kommen an der Hannah-Arendt-Straße auf die Banalität des Bösen zu sprechen. Wie konnte so etwas Schreckliches passieren? Flo erzählt Szenen aus dem Film "Shoah" von Claude Lanzman, der 1985 erschien. Der Film ist ein einzigartiges Zeitdokument, in dem Augenzeugen des Holocaust ihre Geschichten und Erfahrungen berichten. Lanzman hat dabei konsequent auf historisches Material verzichtet und stellt in seinen Interviews mit Opfern und auch Tätern immer wieder scharfe Nachfragen, um ein präzises Bild von den Massenmorden in den Konzentrationslagern zu bekommen. Der Film fasst über 11 Jahre Arbeit auf 9 Stunden zusammen und entwickelt so eine Collage an persönlichen Geschichten, die eine Ahnung über die Ausmaße der Shoah vermitteln kann. Im zweiten Themenstrang vertiefen wir uns weiter in historische Filmwerke über den Holocaust, über Filme direkt nach dem Krieg wie "Die Mörder sind unter uns", über Produktionen aus den 60ern und 70ern bis zu "Schindlers Liste" von 1993. Dabei gehen wir der Frage nach, wie sich das Täterbild verändert hat und besprechen die Inszenierungen des Undarstellbaren. Für die 2000er stellen wir fest, dass uns Filme über die Täter wie "Der Untergang" nicht so interessieren, dafür aber Produktionen wie "Das Leben ist schön" und "Inglourious Basterds" stark emotionalisieren. Flo möchte noch einen weiteren Bogen aufspannen, um für "The Zone of Interest" die Figur Rudolf Höß besser verstehen zu können. Der Dokumentarfilm "The Act of Killing" von 2011 porträtiert eine Gruppe von Tätern in Indonesien, die an dem Massaker an kommunistischen und chinesischen Einwohner 1965-1966 nach einem Militärputsch beteiligt waren. Der Film zeigt die Täter von damals wie sie heute in einem inszenierten Reenactment die Rollen von Opfern und Tätern nachspielen ohne dabei eine Spur von Reue zu entwickeln. Micz vertieft dieses Thema mit der Frage, ob es aus psychologischer Sicht eine Tätertraumatisierung gibt. Auch hier zeigt sich ein Bedeutungswandel von der Einstellung, dass Täter nicht traumatisiert werden können hin zu neueren Annahmen, dass ein traumatisierendes Ereignis bei den Beteiligten eine Persönlichkeitsveränderung bis -störung auslösen kann. Mit diesem dichten Themenstrauß beenden wir die 1. Folge auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof am Grab von Bertold Brecht. Mit dieser Folge haben wir unsere thematischen Vorbereitungen abgeschlossen, um mit der nächsten Folge in den Film "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer einsteigen zu können. Wir machen gleich weiter mit der Aufnahme, aber fürs erste sollte das erstmal reichen

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:05–0:00:20
Hallo und willkommen zur Folge 58 von Eigentlich Podcast.
0:00:20–0:00:23
Die Folge hat Flo wieder vorbereitet, deshalb sage ich die ersten Worte.
0:00:24–0:00:28
Und wir machen auch heute wieder, das will ich gerne vorneweg sagen,
0:00:28–0:00:32
quasi eine Double Feature, was wir in einem Schwung aufnehmen.
0:00:33–0:00:42
Flo hat ganz viel vorbereitet ich bin etwas zittrig ob des themas und weiß nicht
0:00:42–0:00:46
wie du es einleiten möchtest du es los geht auf jeden fall hast du auch eine
0:00:46–0:00:52
strecke ausgesucht die das thema mit einleitet wenn nicht sogar begleitet.
Florian Clauß
0:00:52–0:00:59
Ja hallo auch von mir wir sind eigentlich-podcast auf eigentlich-podcast.de
0:00:59–0:01:02
Da könnt ihr sehen, wo wir langgelaufen sind.
0:01:02–0:01:12
Wir haben uns am Potsdamer Platz getroffen und ich bin auch ein bisschen nervös wegen des Themas.
0:01:12–0:01:21
Wir wollen das Denkmal der ermordeten Juden besuchen und diese beiden Podcast-Folgen,
0:01:21–0:01:22
die ich jetzt vorbereitet habe,
0:01:22–0:01:29
werden sich um den Holocaust, um die Shoah und dann im zweiten Teil um Zone of Interest.
0:01:32–0:01:38
Drehen. Das war auch so der Ausgangspunkt, Zone of Interest,
0:01:39–0:01:45
das ist der Film von Jonathan Glaser, der letztes Jahr erschienen ist, 2023,
0:01:47–0:01:52
und der mich sehr bewegt hat, am Anfang nicht,
0:01:52–0:01:57
aber dann beim drüber nachdenken immer mehr, und der mich dann auch so weit
0:01:57–0:02:03
bewegt hat, dass ich immer tiefer in dieses dieses, wie konnte das passieren, abgestiegen bin.
0:02:03–0:02:08
Also, wie ist der Holocaust, wie war das möglich, dieses unglaubliche Verbrechen
0:02:08–0:02:10
an die Menschheit, wie ist das passiert?
0:02:10–0:02:15
Und da ist viel drüber geschrieben, gesagt und so weiter.
0:02:15–0:02:19
Deswegen bin ich da, glaube ich, auch zwischen lauter losen Enden,
0:02:19–0:02:24
die ich hier auch für mich selber im Kopf aufgeworfen habe und werde mich da
0:02:24–0:02:26
so ein bisschen dran langhangeln.
0:02:26–0:02:31
Und weiß ich nicht, also ich werde auch da so eher so persönliche Zugänge wählen,
0:02:31–0:02:33
wo mich Sachen bewegt haben.
0:02:34–0:02:44
Was mich besonders bewegt hat, ist eben, wie sich tatsächlich der Holocaust
0:02:44–0:02:48
dann auch so passieren konnte, habe ich ja schon gesagt,
0:02:48–0:02:52
aber wie der sich dann auch wirklich so industrialisiert hat.
0:02:52–0:02:57
Das ist das, was man immer so an diesem ganzen Rand, also an dem Schulwissen,
0:02:57–0:03:04
was man mitbekommen hat, ja auch dann lernt, die Industrialisierung,
0:03:04–0:03:13
das Holocaust und die Konzentrationslager, vor allen Dingen Birkenau und Auschwitz,
0:03:13–0:03:18
wo dann eben der ganze Massenmord so passiert ist.
0:03:18–0:03:23
Ja, ich habe so verschiedene Einstiege in das Thema und wahrscheinlich werden
0:03:23–0:03:27
das jetzt keine Einstiege, sondern ich werde das auch so immer wieder aufwerfen in der Folge jetzt.
0:03:28–0:03:34
Ein Einstieg war auch, dass wenn man so ein bisschen rückblickend drauf guckt auf das Ereignis.
Micz Flor
0:03:35–0:03:38
Wie könnte man sonst drauf gucken?
Florian Clauß
0:03:39–0:03:45
Ja, rückblickend im Sinne von wie, wann bin ich jetzt als Person?
Micz Flor
0:03:45–0:03:46
In der eigenen Biografie.
Florian Clauß
0:03:46–0:03:49
Ich war schon eben im Schulunterricht.
Micz Flor
0:03:49–0:03:52
Du meintest quasi nie in einem historischen, wissenschaftlichen Kontext,
0:03:52–0:03:54
sondern in der eigenen Biografie.
Florian Clauß
0:03:55–0:03:58
Genau, danke fürs Klarstellen. Also in der eigenen Biografie,
0:03:59–0:04:01
dann wäre auch meine Frage an dich.
0:04:03–0:04:09
Wann bist du denn da mit diesem Thema irgendwie mal so konfrontiert worden?
0:04:09–0:04:10
Wahrscheinlich in der Schule.
0:04:11–0:04:15
Es gab dann wahrscheinlich auch, also es war üblich dann auch,
0:04:15–0:04:21
dass man irgendwelche Gedenkstätten besucht hat oder ins KZ gefahren ist. Wie war das denn bei dir?
Micz Flor
0:04:28–0:04:32
Das sind so viele Sachen. Also ich weiß noch, dass es in der Grundschule einfach
0:04:32–0:04:34
auch so Witze gab, so auch mit einem Hitler.
0:04:35–0:04:40
Und ich weiß ja noch, dass meine Tochter in der zweiten Klasse auf einmal singend
0:04:40–0:04:44
ankam und sagte, leise rieselt der Schnee auf die deutsche Armee.
0:04:45–0:04:49
Gott sei Dank, Hitler ist tot. Trump ist der neue Vollidiot.
0:04:49–0:04:52
Das war dann so das Lied, was sie mitgebracht hat. Und da war so alles so ein
0:04:52–0:04:57
bisschen durcheinander. Und danach kam dann, Haribo macht Kinder froh und Erwachsene.
0:04:58–0:05:04
Eben so doch irgendwas mit, stirbst du gern mit Haribo wegen Zucker oder so.
0:05:04–0:05:09
Also das war so Teil von so einem Kanon von Grundschulsachen,
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die man dann so mitbekommen hat.
0:05:11–0:05:14
Und da erinnere ich mich auch noch, also es gab halt diese Fritzchen-Witze.
0:05:14–0:05:17
Also der klassische Fritzchen-Witz, an den ich mich erinnere,
0:05:17–0:05:22
war halt irgendwie, Fritzchen geht halt oben auf den Dachboden und guckt in
0:05:22–0:05:24
den Kocher und findet dann so ein Foto.
0:05:24–0:05:27
Und da drauf sieht er seinen Opa als jungen Mann, der halt so zwischen anderen
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Männern steht und so die Hand zum verbotenen Gruß hebt.
0:05:34–0:05:37
Und dann geht er runter und sagt dann, Opa.
Florian Clauß
0:05:38–0:05:42
Sagst du jetzt extra nicht Hitlergruß oder warum sagst du verbotener Gruß?
Micz Flor
0:05:42–0:05:45
Ich möchte den Namen so viel als möglich.
Florian Clauß
0:05:45–0:05:46
Okay, das finde ich gut, ja.
Micz Flor
0:05:46–0:05:49
Und dann geht
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da drunter zum opern sagt er hier was aber opa das gesagt
0:05:52–0:05:57
dass mir nichts zu tun gehabt und jetzt finde ich hier dieses foto und da
0:05:57–0:06:02
sagt der in hessisch ich komme ja ich bin ja nicht hesse geboren aber ich komme
0:06:02–0:06:05
aus dem hessische südhessisch odenwald und dann wurde das halt dann so erzählt
0:06:05–0:06:09
dass der opa dann sagte so ich habe damit nichts zu tun gehabt ich bin halt
0:06:09–0:06:14
einfach dabei die ganze leute gewesen und da hat er gesagt wollte den totalen
0:06:14–0:06:15
krieg und ich Ich habe so gesagt,
0:06:15–0:06:18
Moment mal und hat halt dabei die Hand gehoben.
0:06:18–0:06:21
Das war dann so, das ist so, das ist der Kontext, in dem es passiert ist.
0:06:21–0:06:26
Dann hat mein Opa, der auch Mitglied der NSDAP war,
0:06:26–0:06:31
wie sich dann erst auch, da war ich dann schon später Teenager,
0:06:31–0:06:40
um die 20 rum, also für mich wurde das erst besprochen in der Familie, auch nachdem er tot war.
0:06:41–0:06:48
Und einer seiner Brüder, glaube ich, war auch irgendwas Höheres in der Partei,
0:06:48–0:06:50
wurde aber auch nicht so gesprochen.
0:06:50–0:06:54
Muss ich zugeben, habe ich jetzt auch nicht mehr selber angesprochen und nachgefragt.
Florian Clauß
0:06:54–0:06:57
Ist das der Vater von deiner Mutter oder von deinem Vater?
Micz Flor
0:06:57–0:07:01
Ja, von meiner Mutter. Und da war es dann so, dass...
0:07:03–0:07:07
Dass der dann auch so früh immer zu mir, als so nach der Pubertät,
0:07:07–0:07:10
wo ich dann, ich bin ja nicht groß, ich bin 1,83, ich glaube,
0:07:10–0:07:14
das ist heute eher so unterer Mittelfeld, aber mein Opa immer ganz störend gesagt,
0:07:14–0:07:16
oh, Gardemaß, Gardemaß.
0:07:16–0:07:25
Das heißt, das Militärische war irgendwie so da, aber es war nicht früh wirklich greifbar.
0:07:25–0:07:28
Und ich weiß halt auch nicht, wie man das Kind greifen konnte.
0:07:28–0:07:31
Und ich weiß auch noch, als es dann in der Schule drankam, dann war das so ein
0:07:31–0:07:35
Thema, wo ich ehrlicherweise auch nicht wirklich emotionalen Zugang bekam,
0:07:35–0:07:39
sondern eher gelernt habe, wie man sich dazu zu verhalten habe.
0:07:40–0:07:44
Das sage ich mal, das klingt jetzt vielleicht doof, ich finde es aber nicht falsch, das zu wissen.
0:07:45–0:07:48
Weil verhalten sprechen das sind ja
0:07:48–0:07:51
alles auch akte und deshalb ist
0:07:51–0:07:54
die richtige sprache genauso wie das
0:07:54–0:07:58
richtige verhalten immer auch
0:07:58–0:08:03
in form von zwischenmenschlichem sein
0:08:03–0:08:06
sage ich mal so aber da das ist
0:08:06–0:08:10
wirklich in seiner gänze ich kann
0:08:10–0:08:13
es nicht ich kann nicht genau den finger drauf halten aber irgendwie aus dem
0:08:13–0:08:16
diffusen wust entwickelt das militärische das
0:08:16–0:08:19
natürlich dann auch die auch in
0:08:19–0:08:22
darmstadt da in der nähe wo ich gewohnt habe der darmstadt gibt es auch
0:08:22–0:08:27
immer noch da wurde der der angriff auf dresden wurde in darmstadt geprobt von
0:08:27–0:08:31
den alliierten das heißt das wurde glaube ich weiß gar nicht mehr wann das genaue
0:08:31–0:08:36
datum war was wurde komplett die innenstadt verwüstet ganz viele neue gebäude
0:08:36–0:08:40
ganz wenig alte gebäude und da bin ich so auf aufgewachsen, wechselt er halt
0:08:40–0:08:41
so rein und weiß nicht genau,
0:08:41–0:08:44
ob das jetzt, also wo das herkommt.
0:08:44–0:08:50
Das heißt, ich muss sagen, es ist ein Puzzlestück in der eigenen Biografie,
0:08:50–0:08:56
wo ich jetzt nicht genau sagen kann, im Prinzip wie sexuelle Aufklärung auch.
Florian Clauß
0:08:56–0:09:03
Das ist auf einmal passiert, ja. Gab es dann irgendwo noch für dich so nennenswerten
0:09:03–0:09:07
Aussprachen mit deinen Eltern, oder wo du auch Fragen stellen konntest,
0:09:08–0:09:09
wie war das, wie war das mit Opa?
0:09:10–0:09:14
Kannst du dich daran erinnern oder war das dann auch eher kein Thema?
Micz Flor
0:09:15–0:09:27
Also die beiden Großväter, also die Großmütter waren ja dann quasi erstmal so
0:09:27–0:09:29
unschuldig, waren ja die Frauen, nicht die Männer.
0:09:30–0:09:34
Und bei den Männern waren es halt zwei unterschiedliche Geschichten.
0:09:34–0:09:39
Der Vater, also der Opa väterlicherseits, der war in russischer Kriegsgefangenschaft
0:09:39–0:09:41
und kam lange nach dem Krieg erst.
0:09:43–0:09:47
Mein Vater kannte den erst, glaube ich, auch schon mit Grundschulalter, ich weiß nicht genau.
0:09:48–0:09:51
Das heißt, da war es dann eher so die Folgen des Krieges, die diese Familie
0:09:51–0:09:54
bedroht und bedrängt haben.
0:09:54–0:10:00
Und bei meinem Großvater väterlicherseits kam dann eben auch noch,
0:10:00–0:10:05
dass der aus Sudeten-Deutschland kam und von dort natürlich auch dann nicht
0:10:05–0:10:07
mehr oder da nicht mehr zu hin konnte,
0:10:07–0:10:10
weil Kriegsgefangene, weil das ja dann
0:10:10–0:10:17
auch jetzt tschechien ist und das war dann auch viele jahre später erst dass
0:10:17–0:10:22
ich damals so ganz bewusst da war und diese ganzen kleinen bunker gesehen habt
0:10:22–0:10:29
ihr auch in diesem diesen gebieten so vergraben sind wirklich so ein mann bunker um irgendwelche,
0:10:30–0:10:36
kolonne oder so aufzuhalten das ist es ist jetzt so verwoben mit vielen dingen
0:10:36–0:10:40
dass es quasi kein keinen Strich gibt in der Familie, wo man sagt,
0:10:40–0:10:41
jetzt gucken wir mal zurück,
0:10:42–0:10:44
sondern gefühlterweise geht es immer noch weiter.
0:10:44–0:10:46
Also zum Beispiel diese Nachkriegsaufbereitung.
Florian Clauß
0:10:46–0:10:50
Also quasi so nach dem Krieg dann sich erstmal wieder zu sortieren.
0:10:51–0:10:56
Und ich glaube, das war auch viel, weil es war auch so eine Generationserfahrung,
0:10:56–0:11:01
dass natürlich unter dieser Mauer, dass natürlich überall noch Nazis rumliefen in der Gesellschaft,
0:11:01–0:11:05
diese Aufbereitung überhaupt nicht passiert ist, weil jetzt ging es erstmal
0:11:05–0:11:08
darum, um jetzt in Anführungsstrichen Deutschland aufzubauen.
0:11:08–0:11:11
Das war ja so der, deswegen sind die 50er Jahre, glaube ich,
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da sehr geprägt von diesem Schweigen über den Holocaust.
Micz Flor
0:11:19–0:11:24
Ja, ich glaube, das geht bei meiner Familie auf alle Fälle mütterlicherseits.
0:11:24–0:11:27
Da gibt es noch mehr Onkel und Tante, da gab es, die sind jetzt auch gestorben.
0:11:27–0:11:34
Aber die Situation da so war, dass mir das natürlich, diese ganze Flucht,
0:11:34–0:11:37
dann Sudetendeutschland weg,
0:11:38–0:11:42
DDR-Gebiet, DDR nach Westen, Richtung Ruhrpott, von dort dann nach Südhessen,
0:11:42–0:11:46
dass das alles so Bewegungen waren, die ich nicht anders kannte.
0:11:47–0:11:50
Also es gab halt kein Zuhause. Ich habe halt nie diesen Akzent gesprochen,
0:11:50–0:11:52
wenn ich vorhin den Witz in Hessisch erzählt habe.
0:11:52–0:11:57
Aber dann wurde mir später auch erst klar dass diese ganze familie mütterlicherseits
0:11:57–0:12:04
auch irgendwie so nach dem krieg verschleudert wurde sag ich mal also gibt es
0:12:04–0:12:08
nicht die sind dann auch alle irgendwie im ruhrpott gelandet und weitergezogen
0:12:08–0:12:10
also total versplittert das gibt,
0:12:11–0:12:15
Ein Cousin, eine Cousine hier in Berlin, die ich jetzt auch einmal gesehen habe,
0:12:15–0:12:18
aber auch nur, weil meine Mutter es so inszeniert hat.
0:12:18–0:12:24
Also dieses Gefühl, versprengt zu sein, sowieso als Sprenkel,
0:12:24–0:12:34
aber auch wirklich so, als ob man vulkanmäßig so Wumms aus dem Ganzen rausgeschleudert wurde.
Florian Clauß
0:12:34–0:12:40
Gut, aber das ist jetzt deine biografische Erfahrung quasi jetzt nach Kriegsende.
0:12:40–0:12:47
Da ist ja so auch dann die Zerschlagung der Täternation, was dann eben da mit reinwirkt.
0:12:48–0:12:54
Das Vertreiben, dann auch eben die Besatzung und so weiter.
0:12:54–0:12:59
Das ist ja nochmal die Frage vielleicht, wo hast du zum ersten Mal so emotional
0:12:59–0:13:04
diese Ausmaße des Holocaust für dich erlebt? Kannst du das in deiner Biografie festmachen?
Micz Flor
0:13:04–0:13:10
Ein Freund von mir, der Till, der war ein Jahr lang in Amerika und hatte da so Gast.
0:13:10–0:13:13
Also wie Chris, der jetzt unser Sommerloch-Gast war, der auch.
0:13:13–0:13:19
Der hatte dann nach diesem ein Jahr eben so Gasteltern aus Amerika, die kamen zu Besuch.
0:13:20–0:13:24
Und mit denen waren wir dann halt in Darmstadt. Das war die Stadt,
0:13:24–0:13:25
wo ich meinte, wo ich eben groß geworden bin.
0:13:26–0:13:32
Und da standen wir dann vor so einer Baulücke. Und dann haben die gefragt, warum ist da kein Haus?
0:13:32–0:13:36
Und dann hat irgendjemand von der Erwachsenheit gesagt, ja, weil hier ist eine
0:13:36–0:13:38
Bombe gefallen und das ist noch vom Krieg, dieses Loch.
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Und dann waren die auf einmal ganz ruhig, die Amerikaner waren quasi ganz ruhig
0:13:42–0:13:47
und haben Fotos gemacht von diesem Loch, also von der Abwesenheit von Stadt, mitten in der Stadt.
0:13:48–0:13:52
Und da, muss ich zugeben, hatte ich vielleicht wirklich zum ersten Mal so ein
0:13:52–0:13:57
Gefühl, dass das da ist und nicht nur...
Florian Clauß
0:13:57–0:14:01
Also der Krieg quasi, also die Wirkung des Krieges.
Micz Flor
0:14:02–0:14:06
Das war das erste Mal, wo ich das wirklich körperlich erlebt habe.
0:14:06–0:14:11
Und dann auch so ein bisschen mit Verwirrung und Scham, dass ich das gar nicht sehen konnte.
0:14:12–0:14:16
Also ich kenne halt diese Baulücke und dann gab es halt so improvisierte Schotterparkplätze,
0:14:17–0:14:21
wo ich dann auch dachte, ah ja, da standen mal Häuser, die wurden nie wieder aufgebaut.
0:14:21–0:14:23
Und dann gibt es halt diesen improvisierten Parkplatz.
0:14:24–0:14:27
Die dann kamen und dass dieser Satz dann fiel und dass die dann auf einmal in,
0:14:31–0:14:35
verwirrte Stille gerieten. Und das gar nicht so, die konnten das nicht greifen
0:14:35–0:14:37
und damit konnte ich es zum ersten Mal greifen.
Florian Clauß
0:14:38–0:14:41
Also das war dann, wo es zum ersten Mal so emotional für dich wurde,
0:14:42–0:14:46
dass es eine Form angenommen hat, die dich auch betrifft.
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Also ich glaube, das ist das, wo sich das von der Schule unterschieden hat,
0:14:50–0:14:55
wo man dann irgendwelche Fakten gelernt hat, die erstmal überhaupt nicht spürbar
0:14:55–0:15:00
waren, dass 6 Millionen Juden dann eben umgebracht wurden. Das sind ja so Zahlen, die okay sind.
0:15:02–0:15:06
Also um jetzt meine Geschichte zu erzählen, das war dann so,
0:15:06–0:15:13
wo ich natürlich dieses Wissen hatte und auch dann auch so generell eher kritisch
0:15:13–0:15:16
war gegenüber Deutschland.
0:15:16–0:15:20
Also ich hatte dann auch in der Schule dieses Aktion Sühnenzeichen gab es ja
0:15:20–0:15:29
für so eben auch so für Opferhilfen und dass man dann nach, es gab eine organisierte Reise nach Israel,
0:15:29–0:15:34
die ich da mitgemacht habe und ich habe auch Hebräisch gelernt in der Schule.
0:15:34–0:15:37
Deswegen kam ich dann halt auch zu dieser Reise und deswegen hatte ich auch
0:15:37–0:15:41
so einen Bezug zu Israel und dass ich war auf so einer katholischen Schule.
0:15:42–0:15:46
Das war auch dann eben christlich organisiert und das war dann auch so ein Ordensaustausch
0:15:46–0:15:51
mit irgendeinem anderen Orden da in Israel und zwar natürlich auch dann sehr
0:15:51–0:15:56
christlich, aber wir sind dann, das war so Anfang 90er, wir sind dann nach Yad Vashem gegangen.
0:15:56–0:16:02
Das ist dann diese Gedenkstätte von, über den Holocaust oder Shoah,
0:16:02–0:16:05
also im israelischen, hebräischen wird es Shoah genannt.
0:16:06–0:16:11
Wir machen eher, wir nennen das eher Holocaust, wobei das aber kein eingedeutschtes
0:16:11–0:16:12
Wort ist, sondern amerikanisches.
0:16:12–0:16:16
Das war dann quasi in den 50ern dann hat sich der Holocaust als Begriff,
0:16:16–0:16:17
also singulär als Begriff.
0:16:18–0:16:23
Ermordung der Juden dann so durchgesetzt, weil das auch dann in diesen Prozessen
0:16:23–0:16:27
als Wort verwendet wurde und dann irgendwann wurde es dann halt auch von Hannah
0:16:27–0:16:30
Arendt, wir sind hier in der Hannah Arendt Straße, wurde es dann auch so in
0:16:30–0:16:32
das Vokabular, in das Theoretische.
0:16:33–0:16:38
Eingefasst, dass Holocaust eigentlich synonym steht für die Massenvernichtung von den Juden.
0:16:38–0:16:43
Und dann war ich in Yad Vashem und dann kommt man natürlich da in diese Bilder
0:16:43–0:16:48
rein, wo du diese Diese, auch ähnlich wie in Auschwitz, ich meine mich zu erinnern,
0:16:48–0:16:52
diese ganzen Artefakte, was dann die Menschen hinterlassen hatten.
0:16:52–0:16:56
Also die Taschen, die Kleidung, die Schuhe und so weiter.
0:16:56–0:17:02
Aber dann gab es da so eine Ecke, wo dann so Zeichnungen aus Auschwitz ausgestellt waren.
0:17:02–0:17:06
Und da war dann halt so mein Tag in Auschwitz und das waren halt so Kinderzeichnungen,
0:17:06–0:17:08
die halt dann wirklich so gezeichnet haben.
0:17:08–0:17:12
Und dann gehe ich dann da hin und wasche mich oder wie auch immer.
0:17:12–0:17:16
Also es war so fast eine Normalität, wo ich dann auf einmal mit Erschrecken
0:17:16–0:17:19
irgendwie überhaupt nicht das übereinander bringen konnte, weil für mich waren
0:17:19–0:17:23
das immer so inhaftierte, es waren so gesichtslose Massen.
0:17:23–0:17:28
Auf einmal bekam das dann so ein kindliches Gesicht, was mich so ergriffen hat,
0:17:28–0:17:31
wo ich das überhaupt nicht dann erstmal so verstehen konnte,
0:17:31–0:17:35
was da passiert ist und dann erstmal so die Tragweite dann wirklich so gespürt habe.
0:17:36–0:17:38
Und das ist mir dann so eingebrannt, wo ich dann gemerkt habe,
0:17:39–0:17:41
okay, das sind jetzt wirklich so Kinder gewesen.
0:17:42–0:17:46
Und das habe ich vorher überhaupt nicht so verstanden. Und dann auf einmal hat
0:17:46–0:17:49
sich da so ein Schlag aufgetan und das hat mich dann halt so erschüttert.
0:17:50–0:17:55
Ja, das war so der Punkt, wo ich dann, also ich glaube, was man auch bei diesen
0:17:55–0:17:59
ganzen Massenmorden, und ich glaube, wir kommen immer wieder auf den Punkt zurück,
0:17:59–0:18:03
weil das auch dann später bei Zone of Interest ja auch entscheidend ist.
0:18:05–0:18:10
Gesichtslose, also dieses Ermorden von unglaublichen Massen,
0:18:10–0:18:14
wo dann aber jeder Einzelne, von dem so eine Individualität hat und so eine
0:18:14–0:18:16
persönliche Geschichte, die aber in dieser,
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Breite so völlig verloren geht und deswegen ist es halt so wichtig da und da
0:18:21–0:18:26
ist auch die Stiftung Yad Vashem macht sich ja da auch so, ist da so stark drin,
0:18:26–0:18:28
dass dann alle Biografien gesammelt werden,
0:18:28–0:18:32
dass die ganzen Namen auch irgendwo festgeschrieben sind, die da umgekommen sind,
0:18:32–0:18:37
dass dass es nicht zu einem gesichtslosen Ereignis wird.
0:18:38–0:18:42
Und das ist, glaube ich, dass da überall so individuelle Schicksale hinterstehen,
0:18:42–0:18:51
die aber in so einer Massivität in den Tagen von Birkenau,
0:18:51–0:18:56
als dann wirklich so die ganze Massenvernichtungsmaschinerie so angelaufen hat,
0:18:56–0:18:59
wurden ja teilweise bis zu 10.000 Menschen pro Tag umgebracht.
0:18:59–0:19:03
Ja, also das wird ja beschrieben, wie dann halt ein Waggon nach dem anderen
0:19:03–0:19:06
oder so Waggons von 25 dann ausgeladen wurden.
0:19:06–0:19:11
Und zwei Stunden später waren halt irgendwie 2000 Menschen dann tot und schon verbrannt.
0:19:11–0:19:15
Also es ist ja so, das kann man sich ja nicht irgendwie, das kann man nicht fassen.
0:19:15–0:19:17
Das ist, finde ich, so jedes Mal.
0:19:17–0:19:20
Und das hat mich auch jetzt in der Beschäftigung mit dem Thema wieder so.
0:19:22–0:19:33
Also wir sind jetzt hier in dem Mahnmal, das Denkmal der ermordeten Juden. Das wurde 2005 erbaut.
0:19:34–0:19:39
Und von Lea Roche. Es hat ein langer Prozess, bis das hier wirklich entstanden
0:19:39–0:19:41
ist. Ich weiß nicht, ob du dich daran erinnern kannst.
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Es war dann so, dass 88, ich glaube in den 80er Jahren hat es schon angefangen
0:19:48–0:19:52
von der Idee, dass man hier ein Denkmal errichten sollte.
0:19:52–0:19:57
Und ich weiß auch noch, als wir damals mit Convex TV dann auch diese Diskussion,
0:19:57–0:20:03
also unsere Radiogruppe von damals in den 90ern, da hatte Silvan einen Beitrag
0:20:03–0:20:06
gemacht über, über wie könnte man ein Denkmal gestalten.
0:20:06–0:20:09
Da gab es halt so verschiedene Ausschreibungen, da war das in der Ausschreibungsphase.
0:20:09–0:20:15
Und ein Entwurf eines Denkmals, ich weiß nicht mehr genau, von wem der kam,
0:20:15–0:20:19
aber das fand ich sehr spektakulär als Idee.
0:20:19–0:20:24
Nämlich, dass eben die Mittelsäule des Brandenburger Tors rausgenommen wird.
0:20:25–0:20:29
Also, dass man quasi nichts dem Platz hinzufügt, sondern was wegnimmt,
0:20:29–0:20:34
aber was ganz Zentrales wegnimmt. Und das fand ich, das ist dann natürlich nicht
0:20:34–0:20:38
geworden, aber das fand ich so stark, dieser Entwurf.
Micz Flor
0:20:41–0:20:46
Es ist auch interessant, weil ich hatte ja vorhin dieses zerbrummte Haus,
0:20:46–0:20:50
das ist ein ganz anderes Thema, aber dieser Moment, in dem eine Lücke sichtbar
0:20:50–0:20:55
wird, die natürlich auch durch die Ermordung von Millionen von Menschen in der
0:20:55–0:20:59
Gesellschaft entstanden ist, in dem man aber irgendwie, wo man gar nicht hingucken
0:20:59–0:21:01
will und auch was du sagst, das ist interessant,
0:21:01–0:21:07
dass man quasi eine Form der Erinnerung schafft, indem man etwas erschafft.
0:21:10–0:21:13
Und da ist ja dann auch wieder was Konstruierendes drin anstatt.
0:21:13–0:21:17
Und das ist wirklich eine interessante Idee, das Gegenteil zu tun und zu sagen,
0:21:17–0:21:18
da nehmen wir jetzt was weg.
0:21:19–0:21:21
Lass uns was fehlen, weil es fehlt was.
Florian Clauß
0:21:22–0:21:28
Ja, weil eben auch so viel Kultur durch diesen Holocaust verloren gegangen ist.
0:21:29–0:21:31
Also nicht nur Individuen, sondern auch Kultur.
0:21:31–0:21:35
Es ist ja wirklich so eine Auslöschung, die Auslöschung des Judentums,
0:21:36–0:21:37
des europäischen Judentums.
0:21:37–0:21:44
Und das war ja dann erst, also es wurde ja dann in Aktion mit Aktion Reinhardt,
0:21:44–0:21:50
ich weiß nicht den Begriff, das war ja nach der Eroberung der Ostgebiete durch die Nazis,
0:21:51–0:21:58
war ja erstmal dann überhaupt die Fläche da, was dann als Euphemismus mit Entlösung einging.
0:21:59–0:22:03
Das heißt da auch die Ermordung quasi so in Gang zu setzen.
0:22:03–0:22:08
Da hatten die Konzentrationslager auch so einen Bedeutungswandel.
0:22:08–0:22:12
Es wurde schon immer gemordet, getötet und so weiter, aber ab diesem Punkt,
0:22:12–0:22:15
und das war dann im Prinzip die Wannsee-Konferenz, wo es dann nicht um die Frage ging,
0:22:15–0:22:20
denn die war schon längst gestellt und gelöst, die war schon in den Zwanzigern
0:22:20–0:22:25
von Hitler schon so klar formuliert und von den Nazis und geht dann noch weiter zurück.
0:22:26–0:22:29
Aber wo dann in der Wannsee-Konferenz nochmal ganz eindeutig gesagt wurde,
0:22:29–0:22:34
wie wir das organisatorisch machen und wie das dann halt ausgeführt wird.
0:22:34–0:22:38
Das war ja dann so die Wannsee-Konferenz, die dafür den Startschuss gegeben hat.
0:22:38–0:22:44
Dann fing es an mit unterschiedlichen Konzentrationslagern, es gab Belsak heißt
0:22:44–0:22:46
das glaube ich oder Belsäck das Konzentrationslager,
0:22:46–0:22:49
das war so in der Nähe von, also es war so im Süd,
0:22:49–0:22:59
östlich in Polen und das waren auch dann so Versuchsbereiche,
0:22:59–0:23:02
wo dann erst mal so, wie machen wir das in großem Maß?
0:23:02–0:23:05
Und da wurden halt bestimmte Sachen erprobt.
0:23:05–0:23:11
Ich nehme jetzt die Informationen, das war auch die Vorbereitung zu diesem Podcast.
0:23:12–0:23:15
Ich steige jetzt nochmal kurz hier aus und will nochmal sagen,
0:23:15–0:23:17
wo ich jetzt mein Feld abstecke.
0:23:17–0:23:25
Ich habe dann mich auch mit Filmen, in denen dann eben Täterbilder aus der NS-Zeit inszeniert werden.
0:23:25–0:23:30
Das war eigentlich mein eigentlicher Einstieg, aber das fand ich dann nicht so passend.
0:23:31–0:23:35
Dann habe ich einen Streitraum mit Carolin Emke.
0:23:35–0:23:42
Die macht in der Schaubühne dieses Format Streitraum, wo sie verschiedene Leute einlädt.
0:23:42–0:23:46
Und wo dann ein Thema dann bearbeitet wird.
0:23:46–0:23:51
Und sie hatte dann halt auch zu Zone of Interest eingeladen, so zwei Gäste.
0:23:52–0:23:56
Und dann ging es um Gewalt im Film, ja, Gewaltdarstellung im Film.
0:23:56–0:23:59
Und dann sind die einzelnen Filme, da sind die gar nicht so sehr in Zone of
0:23:59–0:24:02
Interest reingegangen, sondern sind die einzelnen Filme durchgegangen.
0:24:02–0:24:08
Das war dann eben auch Shoah, dieser Film von Claude Lanzmann, der 1985 rauskam.
0:24:08–0:24:11
Und den habe ich mir angeguckt, das ist ein neunstündiger Film.
0:24:11–0:24:16
Ich habe mir den ersten Teil, der ist in zwei Teilen, also viereinhalb Stunden, angeguckt.
0:24:16–0:24:21
Und diese Berichte, also was ich jetzt von diesem Konzentrationslager Belzec
0:24:21–0:24:26
erzähle und auch Treblinka, das sind quasi Augensonnenberichte,
0:24:26–0:24:29
die dann in dem Film, das können wir auch nochmal ausführlicher über den Film
0:24:29–0:24:31
reden, aber jetzt nochmal so als Übersicht.
0:24:32–0:24:38
Eben direkt, denn so das von Wirt, also von diesem Kommandanten war das das,
0:24:39–0:24:43
Experimentlager, wo die dann halt angefangen haben, ja die haben festgestellt okay,
0:24:43–0:24:47
wenn wir jetzt hier die Leichen vergraben, dann stinkt es halt in der Kantine,
0:24:47–0:24:51
das ist dann nicht aushaltbar wie machen wir das, also wirklich so organisatorisch
0:24:51–0:24:54
wo setzen wir die ein, sondern hier verbrennen wir, hier begraben wir,
0:24:54–0:24:58
hier verschießen wir und dann halt solche Sachen dann halt erstmal so erprobt wurden,
0:24:58–0:25:03
das wurde dann auf Triplinka, der eine Eine Augenzeuge hat das so berichtet,
0:25:03–0:25:05
dass Belzec dann quasi das Labor war.
0:25:05–0:25:11
Treblinka war die primitive Fließmann des Todes und Auschwitz war die Fabrik.
0:25:11–0:25:15
Also diese Optimierungsstufen Richtung Böckenau und Auschwitz,
0:25:15–0:25:18
als dann Böckenau 42 gebaut wurde, dann hatten die die Erfahrung von Treblinka.
0:25:19–0:25:23
Und da war es halt katastrophal, weil die halt dann diese Aktion Reinhardt losging
0:25:23–0:25:28
und eben diese Ermordung dieser ganzen osteuropäischen Juden dann so beschlossen wurde.
0:25:28–0:25:33
Und die wurden alle dann erst mal nach Triplinka, da gab es einen totalen Overload
0:25:33–0:25:38
von, die konnten halt einfach nicht so schnell ermorden, wie die Leute eingetroffen
0:25:38–0:25:40
sind. Das war wohl katastrophal, die Zustände da.
0:25:40–0:25:45
Die wurden dann einfach nur so verschippt unter der Erde.
0:25:45–0:25:49
Und es war dann so, dass dann so viele Leichen, so viel Gas entwickelt hat,
0:25:49–0:25:52
dass die ganze Erde dann halt quasi aufgebläht ist.
0:25:52–0:25:56
Und die gar nicht mehr dahinterher kamen, da die Leichen von dem Platz zu schaffen.
0:25:56–0:25:59
Und dann kam Würden, hat das besucht, hat dann stoppt und dann gab es halt diese
0:25:59–0:26:05
Ideen von, dass man so rotierende Krematorium, was dann halt auch in dem Film
0:26:05–0:26:08
Zone of Interest dann gesprochen wird, dass man halt irgendwie Krematorium,
0:26:08–0:26:12
wo dann halt eine Kamera auskühlt, die andere Kamera dann mit dem Gut bestückt.
0:26:12–0:26:16
Das ist auch wieder so ein Euphemismus, also das heißt, da werden dann halt
0:26:16–0:26:21
die Menschen verbrannt und dann die Asche wird von den anderen Kammern ausgezogen.
0:26:21–0:26:24
Da wurden so Optimierungsmaßnahmen, also es war dann halt wirklich so eine,
0:26:24–0:26:28
man darf sich ja so rückwirken, rückblickend kommst du dann halt an und denkst,
0:26:28–0:26:32
das war schon immer so ein Plan, aber das hat sich erst mal so aufgebaut.
0:26:33–0:26:36
Und das war auch so dieser Horror, den man dann erst mal so mitbringt.
0:26:36–0:26:39
Dass man das so erprobt und schaut, okay, wie können wir das jetzt noch verbessern?
0:26:40–0:26:45
Und dann gibt es ja natürlich auch so dieses Täterbild von diesem sadistischen
0:26:45–0:26:51
deutschen Offizieren, die dann eben auch gefoltert und so weiter hat.
0:26:51–0:26:53
Aber die müssen nicht alle so gewesen sein.
0:26:53–0:26:56
Das ist halt so auch das, was man dann so... Es gibt dann halt für jeden,
0:26:56–0:27:01
es ist ein Multikausal, es gibt für jeden Täter verschiedene Rollen, ja.
0:27:01–0:27:04
Ja, um in dieses Getriebe dann halt, dass es auch in diesem Ausmaß,
0:27:04–0:27:06
in diesem gesellschaftlichen Ausmaß überhaupt passieren konnte,
0:27:07–0:27:11
gab es halt auch verschiedene Rollen, die dafür gesorgt haben und die auch bestimmte
0:27:11–0:27:12
psychologische Profile bedient haben.
0:27:12–0:27:19
Das ist auch das, was wir dann später bei Höss sehen, dass er ja jetzt nicht so der sadistische,
0:27:19–0:27:24
also dass er da so einen Sadismus ausgelebt hat, sondern eher so keine Empathie
0:27:24–0:27:29
entwickeln konnte, also wenn man da jetzt irgendwie so ein Psychogramm entwickeln möchte.
0:27:29–0:27:33
Und dann gab es natürlich aber auch die ganzen Sadisten, die dann halt wirklich
0:27:33–0:27:39
die Ermordung und die Durchführung dieser ganzen Folter und sowas durchgezogen haben.
0:27:39–0:27:42
Also es gab so unterschiedliche Rollen, die das dann halt auch so getragen haben.
0:27:42–0:27:48
Und dann gab es halt wirklich so diese Kommandanten, die halt bestimmte Schritte
0:27:48–0:27:53
in die Wege geleitet haben, um dann halt irgendwie solche Optimierungsmaßnahmen dann zu ziehen.
0:27:53–0:27:57
Und überhaupt, diese Konzentrationslager waren ja nur ein temporäres.
0:27:58–0:28:01
Also sie sollten ja nur temporär so lange bis dann halt wirklich die auslöschung
0:28:01–0:28:05
durch war ja und jetzt sind die aber so fest in der geschichte drin dass sie
0:28:05–0:28:09
nie wieder weg gehen das finde ich auch so stark also gerade.
Micz Flor
0:28:09–0:28:13
Die idee wir können ja mal so ein bisschen der lassen wir reden und laufen dann
0:28:13–0:28:17
können wir nicht im gps hier auch noch einfach die pfade abbilden und jeder
0:28:17–0:28:21
der dann auf diese folge guckt sagt dann was ist das denn wo sind die denn da
0:28:21–0:28:26
ja weil die stehlen zwischen dem jetzt laufen jetzt gerade sind etwa so drei meter hoch,
0:28:27–0:28:30
die zwingen einen eben auch nur in bestimmte richtigen laufen
0:28:30–0:28:33
zu können und es ist
0:28:33–0:28:39
noch tag und hell ist nicht beleuchtet gerade aber die menschen die hier durchlaufen
0:28:39–0:28:44
man ist dann irgendwie ein paar sekunden ganz alleine mit den stehlen und dann
0:28:44–0:28:51
sind wieder vier leute die durchlaufen manche kinder die durch rennen und spaß haben ich finde.
Florian Clauß
0:28:51–0:28:56
Es ganz schön was in der Wikipedia steht über dieses Denkmal,
0:28:56–0:28:58
was es bewirken soll oder kann.
0:29:00–0:29:06
Es sollte vielmehr ein individuell erfassbares Erfahrungsfeld in einer Zone
0:29:06–0:29:07
der Instabilität entstehen.
0:29:08–0:29:13
Und ich finde das so sehr gelungen, weil es ist wirklich so ein...
0:29:14–0:29:18
Ein Moment, wo man auch für sich auf einmal zwischen diesen Stählen ist.
0:29:19–0:29:26
Und ich glaube auch, wo einfach alles irgendwie so um einen herum dann einfach weg ist.
0:29:27–0:29:31
Und das ist so eine Zone, so ein Erfahrungsfeld der Instabilität,
0:29:31–0:29:35
finde ich treffend für dieses Denkmal.
Micz Flor
0:29:36–0:29:39
Und ich erinnere mich auch noch, als die gebaut wurden.
0:29:40–0:29:43
Und da kann man jetzt vielleicht einfach sagen wie krass und typisch deutsch
0:29:43–0:29:47
vielleicht dann hat gab es unglaublich viel diskussion über welchen beton man
0:29:47–0:29:49
nimmt ja aber das war hier.
Florian Clauß
0:29:49–0:29:53
Auch warum weil die innen hohl sind und die haben hier ist ja.
Micz Flor
0:29:53–0:29:56
Das stimmt aber es ist halt trotzdem wenn du überlegst wir haben darüber gesprochen
0:29:56–0:30:01
über dieses ingenieurwesen die vernichtung optimieren kann und und eine nicht
0:30:01–0:30:04
unähnliche diskussion wenn du dich erinnerst das lief die ganze zeit darüber
0:30:04–0:30:09
gesprochen über diesen beton den beton hält er wenn er bricht ist der frost
0:30:09–0:30:15
Und das war dann auch eine gewisse Ablenkung vielleicht von dem Gegenstand dessen,
0:30:15–0:30:17
was hier gebaut wurde.
0:30:18–0:30:22
Diese leibliche Erfahrung, was du geschrieben hast, ist schon toll auch,
0:30:22–0:30:26
weil als wir eben stillstanden so für 10, 15 Minuten und geredet haben,
0:30:26–0:30:29
war es manchmal ganz privat.
0:30:29–0:30:34
Und dann, wenn ein Mensch wieder durchkam, dann wurde mir ganz unwohl.
Florian Clauß
0:30:34–0:30:41
Ja, das stimmt. Ich konnte das, glaube ich, auch in dieser privaten Atmosphäre so mit dir teilen.
Micz Flor
0:30:41–0:30:42
Ja, ja.
Florian Clauß
0:30:42–0:30:47
Hier drunter ist nochmal ein Ausstellungsraum. Ich glaube, da ist der Eingang,
0:30:47–0:30:48
aber da brauchen wir jetzt nicht reingehen.
Micz Flor
0:30:49–0:30:53
Ich würde gerne nochmal einmal gerade durchgehen. Willst du beim Tiergarten weitergehen?
Florian Clauß
0:30:53–0:30:59
Ich hatte so ganz grob geplant, dass wir so ein bisschen dann in Richtung Reichstag gehen.
0:30:59–0:31:02
Also, dass wir so ein bisschen diese Eckpunkte der deutschen Geschichte ablaufen.
Micz Flor
0:31:03–0:31:07
Ja, dann ist das ja eine gute Richtung, wenn wir so laufen. Dann haben wir ein bisschen...
Florian Clauß
0:31:07–0:31:08
Können wir dann machen, ja.
Micz Flor
0:31:08–0:31:12
Ist ja auch hier in der Nähe, ist ja der Führerbunker irgendwo da hinten und
0:31:12–0:31:16
ich weiß noch, als ich das mal mitbekommen habe, sind wir dann auch gleich...
0:31:18–0:31:19
Natürlich bei den Filmen.
0:31:22–0:31:27
Dann fand ich das auf einmal so ganz unheimlich, dass die Botschaften der Länder,
0:31:27–0:31:30
also Baden-Württemberg, Hessen und so weiter, die stehen ja so rechts und links Spalier.
0:31:31–0:31:36
Und ich glaube, diese Straße der Länderbotschaften führt quasi direkt auf den
0:31:36–0:31:38
Ort, wo der Führerbunker war.
0:31:38–0:31:41
Das fand ich so eine ganz komische Verbindung.
Florian Clauß
0:31:41–0:31:45
Das ist ja auch dann wieder so die Sache,
0:31:45–0:31:49
dass diese verknüpfung des
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ortes ja also und das
0:31:52–0:31:56
ist auch das was diesen horror
0:31:56–0:32:01
der vernichtung ausmacht das alles ortsnamen sind es ist oranienburg es ist
0:32:01–0:32:06
birkenau es ist auschwitz es sind alles ortsnamen wo diese verbrechen stattgefunden
0:32:06–0:32:10
haben und auf einmal wird es halt so implementiert in dem ort und das heißt
0:32:10–0:32:14
keiner kann mehr auschwitz ohne diese geschichte mehr sagen oder denken.
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Also das finde ich auch so. Ich meine, da sind wir auch wieder bei diesem Punkt,
0:32:19–0:32:25
dass sich natürlich dann in dem Ort die Erinnerung eingräbt.
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Deswegen machen wir ja eigentlich Podcasts.
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Dass mit der Strecke, die wir laufen, während wir reden, dass wir dann auch
0:32:34–0:32:37
im Nachhinein diese Strecke mit unseren Gedanken verbinden.
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Und wenn ich dann halt ein paar Tage oder Monate später da vorbeikomme,
0:32:42–0:32:44
weiß ich genau, an welchen an der Stelle, ich was gedacht,
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gesagt oder gehört habe und das ist irgendwo Erinnerung und das ist das,
0:32:50–0:32:54
was den Film Schoah so stark macht von Claude Hansmann,
0:32:54–0:33:02
weil er nämlich komplett, ganz bewusst auf alle historischen Dokumente verzichtet hat und er.
0:33:04–0:33:08
Er hat keine Fotos oder irgendwas gezeigt von dem Holocaust,
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von den Opfern oder Tätern, sondern er hat alles wirklich vor Ort teilweise
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mit den Leuten durchgesprochen und die einzelnen Menschen da hingeführt und
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dann, was sie aus ihren Erinnerungen erzählt haben.
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Und das war so, aber mit so einer Genauigkeit. Der Film ist 1985 rausgekommen,
0:33:28–0:33:29
das habe ich, glaube ich, schon gesagt.
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Und der ist über elf Jahre,
0:33:32–0:33:38
hat den Claude Landsmann gedreht, vorbereitet, Material zusammengetragen und
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hat auch viele Reisen nach Polen gemacht und so weiter und war da eben auch
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mit Zeitzeugen vor Ort und hat dann auch mit der Bevölkerung gesprochen.
0:33:46–0:33:51
Und auf einmal kriegst du dann wirklich so ein Bild, ah, so, so war das, ja.
0:33:51–0:33:55
Also so ist das passiert, ja, oder so konnte das passieren. Und dann siehst
0:33:55–0:34:01
du eine Szene, wo der an dieser Schiene ist, wo der Zug dann quasi in das,
0:34:01–0:34:04
ich glaube, das war bei Treblinka, reingefahren ist.
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Und der hat sich dann da hingestellt und war mit einem, der dann halt auch da gearbeitet hat.
0:34:09–0:34:15
Also kein Verfolgter, sondern einer, der dann halt auch da in dem Bahnhof gearbeitet hat.
0:34:15–0:34:21
Und meinte, dann stand er an so einer Sache und hier war der Zaun und jetzt bin ich in dem Lager.
0:34:21–0:34:24
Das hat dann schon nach vorne getan. Jetzt bin ich hier aus dem Lager.
0:34:26–0:34:33
Er hat dann wirklich so haargenau vermessen, wo dann diese Lager lang gelaufen,
0:34:33–0:34:36
die Grenzen des Lagers, auch wie es da aussah.
0:34:36–0:34:41
Dann hat er einen anderen rumgeführt, der dann als 12-Jähriger,
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13-Jähriger hat er das überlebt, einer der wenigen, weil er immer für die Nazis.
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Gesungen hat, weil er so eine gute Stimme hatte. Und er war dann halt einer,
0:34:51–0:34:54
der auch erzählt hat, er ist im Ghetto groß geworden.
0:34:56–0:35:01
Diese Normalisierung des Leides, was dann passiert. Er ist im Ghetto groß geworden.
0:35:01–0:35:06
Er ist halt mit toten Körpern auf der Straße, war für ihn Normalität.
0:35:07–0:35:11
Und deswegen, weil es ging um die Frage, wie konntest du das aushalten?
0:35:11–0:35:15
Also das heißt, für ihn war das halt völlig normal, dass jemand dann halt tot
0:35:15–0:35:16
neben ihm zusammengebrochen ist.
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Ja, also diese Verschiebung von der Normalitätslevel,
0:35:22–0:35:28
ich glaube, das ist psychologisch so ein ganz starkes Fakt, wie überhaupt sowas
0:35:28–0:35:34
sich dann halt auch zum einen, ich will nicht sagen ertragen,
0:35:34–0:35:38
aber zumindest wie das dann halt für manche dann halt so eine Normalität geworden
0:35:38–0:35:42
ist, aus dieser Opferperspektive damit umzugehen.
0:35:42–0:35:45
Auf der einen Seite, weil es gab noch einen anderen Bericht,
0:35:45–0:35:50
denn am Anfang bist du erschrocken, meinte der eine, aber nach zwei Tagen war es dann normal.
0:35:50–0:35:54
Also man hat dann nur noch überleben geguckt und geguckt, wie kannst du da überleben?
0:35:54–0:35:58
Und ich glaube, diesen Kampf, oder das kriegt man so auch gar nicht mehr irgendwie,
0:35:59–0:36:00
kann man sich nicht vorstellen.
Micz Flor
0:36:00–0:36:03
Ja, das kann man sich natürlich nicht vorstellen, weil das ist ja auch,
0:36:03–0:36:07
also das ist ja dann eben das Existenzielle, die existenzielle Bedrohung,
0:36:07–0:36:10
so diese Urangst, wenn der Körper und das Ich alles
0:36:10–0:36:14
defragmentiert ist und du musst dich dann irgendwie wieder zusammenreißen,
0:36:14–0:36:16
sonst wirst du psychotisch und angstüberflutet.
0:36:16–0:36:23
Das ist ja dann in der Psyche notwendig und gleichzeitig sind das dann aber
0:36:23–0:36:25
natürlich auch die Momente,
0:36:25–0:36:31
wo zum Beispiel Jaspers hat das mal irgendwie gesagt in seiner existenziellen
0:36:31–0:36:34
Philosophie, hat gemeint, das sind diese Extremsituationen, diese Momente,
0:36:34–0:36:38
in denen man diesen Vorhang ein bisschen aufbekommt, Und um das,
0:36:38–0:36:43
in Anführungszeichen, das Eigentliche, wo ich schon so heißen, zu sehen.
0:36:43–0:36:47
Also dieses Wesenshafte, was man dann wirklich ist. Wie bin ich in so einer Situation?
0:36:47–0:36:53
Weil alles das, was man sich so vorgestellt hat vorher, das ist eben erst in
0:36:53–0:36:55
der Situation überhaupt erfahrbar.
Florian Clauß
0:36:55–0:37:00
Ich glaube, was ich dann auch gerade aus diesem Shoah-Film mitgenommen habe,
0:37:00–0:37:05
ist, diejenigen, die dann abgeführt in den Waggons waren, die dann in dieses
0:37:05–0:37:10
Lager kamen, Denen war irgendwie schon relativ klar, dass sie jetzt,
0:37:11–0:37:15
auch ermordet werden, ja, aber so wie stark die Hoffnung sein kann,
0:37:16–0:37:21
weiterzuleben, ja, und wie perfide diese Hoffnung ausgenutzt wurde,
0:37:21–0:37:26
um so eine Industrie zu entwickeln, die halt zum Tode geführt hat,
0:37:26–0:37:28
ja, also das war dann auch eine
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Szene, wo die dann im Hof von diesem Lager waren, hat dann auch einer.
0:37:33–0:37:37
Ein Zeitzeuge berichtet, dass dann kam dann halt,
0:37:37–0:37:40
also es ist halt, dieses Lager ist schlecht gelaufen ja weil
0:37:40–0:37:43
immer wieder ist zu zusammenbrüchen kam
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ja und dann kam und dann kam halt
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ein ich glaube das war sogar wird von dem berichtet wurde er kam dann in das
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lager meinte hat sich dann vor dieser menge aufgestellt hat gesagt so die gerade
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eingeführt die gerade zusammengeführt wurden aus den waggons und meinte soja
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wir wollen euch jetzt also wir wollen mit euch seid Ihr seid nützlich,
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ihr müsst weiter arbeiten.
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Und dann hat er so in einer irgendwie, was bist du denn für ein Beruf?
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Und dann meinte er, ich bin Tischler.
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Super, Tischler brauchen wir. Und was machst du denn? Ja, ich bin Schneider.
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Ja, machen wir. Super, brauchen wir.
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Und dann, ja, wir wollen euch jetzt nur desinfizieren. Deswegen zieht doch mal
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die Klamotten aus und dann können wir euch da hinten desinfizieren.
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Und daraufhin waren alle so gelöst. Er hat dann wirklich beschrieben,
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dass diese Stimmung dann gelöst war.
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Und die Menschen, die Klamotten ausgezogen haben, die Kleidung.
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Und dann natürlich vergast wurden und ermordet wurden.
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Und dann meinte der Kommandant so, siehste, so macht man das,
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damit man die Kleider noch weiterverwenden kann.
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Also mit was für psychologischen Tricks dann gearbeitet wurde,
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um da so eine totale Ausbeutung, Ausschlachtung, bis auf diese völlige Verdinglichung von den Opfern.
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Nicht nur im Kapitalistischen, sondern auch im Psychologischen,
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allem, was da irgendwie drin ist.
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Und das ist halt das, was es so singulär macht. Also das ist,
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glaube ich, diese Endlösung der Juden.
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Das ist das, was es so unglaublich einmalig macht in der Form.
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Das ist, glaube ich, das, was da so heraussticht.
Micz Flor
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Das war, glaube ich, dein Wort gerade. Man hat dann einen Kniff,
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damit man das befrieden kann.
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Ich wollte jetzt hier, ich finde den Titel nicht von dem, weil das wollte ich
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noch mit reinnehmen. Das gehört ja, erinnerst du dich auch noch, das wurde gebaut.
Florian Clauß
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Das ist das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.
Micz Flor
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Homosexuellen, okay. Das wusste ich nicht mal, ob das erweitert wurde oder umgenannt
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wurde, weil das wurde ja danach nochmal gebaut und das ist ja auch eine Diskussion,
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die dann fortwährend geführt wurde.
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Das waren ja nicht nur jüdische Menschen, sondern es gab ja auch andere Sinti
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und Roma und also wer bekommt ein Denkmal und wer nicht.
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Das wurde ja im Nachgang auch diskutiert und da entstand eben dieses Denkmal auch noch.
Florian Clauß
0:40:06–0:40:13
Ja, das ist mit der Machtübernahme 1933 ist ja dann relativ schnell dieses Konzentrationslager
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Oranienburg stand ja schon.
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Da wurden ja schon dann politisch Andersdenkende auch schon inhaftiert.
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Und dann war für mich so die Frage, wann überhaupt kam diese Idee von Konzentrationslager
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so auf? Wie sind die entstanden?
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Waren die dann halt in den Schubladen von den Nazis und man hat die dann halt
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rausgeholt und jetzt machen wir das?
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Also diese Idee habe ich dann gelernt von dem Konzentrationslager.
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Es bedeutet ja Konzentrationslager ist ja auch wieder so ein Euphemismus,
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das bedeutet, dass du ja Menschen konzentrierst auf einer kleinen Fläche.
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Ja und das hat dann wieder diesen Effekt, dass die bewachbar,
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gut bewachbar sind, weil Menschen, die auf einer kleinen Fläche dann mit weniger
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Personal dann quasi so geleitet werden können. Also deswegen Konzentration, ja.
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Ich weiß nicht, ob das, gibt es sicher noch andere Bedeutungsebenen.
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Aber in Oranienburg war dann auch so eine Auszeichnung von, warum dann bestimmte Inhaftierte waren.
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Also dann hatten zum Beispiel, sind die Roma, hatten so ein schwarzes Dreieck.
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Die Homosexuellen hatten dann so ein pinkes Dreieck bekommen oder lila.
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Ja, und die Juden hatten ein gelbes Dreieck. Also das war dann auch schon wirklich
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so eine Klassifizierung von den Insassen, somit über die Kleidung.
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Und daraus hat sich dann wahrscheinlich auch der Judenstern,
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also die wurden dann halt schon so klassifiziert.
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Und am Anfang war es dann eben Umerziehungslager, es wurden Folter und so weiter in Kauf genommen.
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Aber bis dann wirklich mit der Osterweiterung,
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mit der Ostvereinnahmung von Deutschland, wurde ja dann eben diese Endlösung
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und damit die massenhafte Vernichtung der Juden in die Wege geleitet.
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Und das ist das, was jetzt auch das so prägt.
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Also ich will nur sagen, es hat sich historisch entwickelt.
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Ja, wir springen schon irgendwie so überall rein.
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Das ist auch so, wie ich mir dachte, es gibt so viele Punkte, die mich beschäftigen.
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Und dann springe ich von dem einen ins andere.
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Und wie gesagt, mich hat dieser Showa-Film sehr beeindruckt und mein eigentliches
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Thema sollte ja sein, wie hat sich dann eben das Täterbild in den Filmen,
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In den einzelnen Jahren wird sich das verändert, über den Lauf der Zeit.
Micz Flor
0:42:44–0:42:55
Und jetzt speziell bezogen auf die Tötungsmaschine oder bezogen auf die SS oder
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bezogen auf den Krieg? Oder welche Täter?
Florian Clauß
0:42:58–0:43:03
Naja, das Bild der Nazis, so allgemein geschrieben. Das Bild der Nazis.
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Im Krieg gab es noch Filme wie Casablanca.
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Wo der 42 gedreht wurde, wo dann auch schon so der Nazi als so ein Böser,
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als ein Monster so gezeichnet wurde.
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Und das war auch, hat sich das so gehalten, relativ lange, so dieses Bild,
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dieses Deutschen als Monster und Böse, ja, das ist nach wie vor,
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glaube ich, noch so in der Welt irgendwo im Subtext mit drin.
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1946, also relativ schnell nach dem Krieg, kam der Film Mörder sind unter uns
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raus mit Hildegard Knef. Ich weiß nicht, hast du den mal gesehen?
Micz Flor
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Den habe ich nicht gesehen, aber ich weiß um den Film natürlich.
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Da wird ja auch viel benannt.
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Ich glaube, da gibt es auch, mal gucken, bei bpb.de, glaube ich,
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viel Info, wenn ich mich recht erinnere.
Florian Clauß
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Ja, also da muss ich auch sagen, da bin ich wirklich von der Bundeszentrale
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für politische Bildung.
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Filmdienst.de betreiben die ja auch, auch wo dann Unterrichts-Material.
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Wir hatten das bei Kelly Reichert, First Cow, hatte ich das ja schon mal erwähnt,
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wie super das aufbereitet ist. Da muss ich sagen, da habe ich auch viel Material.
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Dann Zone of Interest ist da auch sehr ausführlich für Schulklassen mit Material
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und so weiter zur Verfügung gestellt.
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Und da gab es halt auch dieses NS-Filme Täterbilder, wo ich auch dann so ein
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paar Infos rausgezogen habe.
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Das habe ich jetzt auch mit in die Shownotes gepackt als Links,
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kann man sich dann nochmal anschauen.
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Sehr empfehlenswert. Und ja, also dieses Mörder sind unter uns.
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Da ist Hildegard Knef, spielt eine Jüdin, die dann überlebt hat in einem KZ.
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Die nach dem krieg ja wo man sich dann so pragmatisch arrangiert hat und ein,
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ja eine soldat der
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vom krieg nach hause gekommen ist die werden
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dann quasi zwangs versetzt zusammen versetzt in einer wohnung weil es nicht
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so genügend wohnraum gibt und dann gefängt so eine liebesgeschichte zwischen
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denen an ja er ist aber sehr verschoben ja er sieht dann zufällig seinen ehemaligen Kommandanten,
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der halt auch so ein gehässiges, also so.
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Fieser Aufseher, Nazi war, den sieht er dann mit seiner Familie glücklich und
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er kriegt dann aber so einen Groll auf ihn, weil er auch immer von ihm gedemütigt
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wurde und beschließt dann, ihn zu ermorden.
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Aber gleichzeitig kriegt das dann eben die Hildegard Knef mit und hält ihn zurück
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in so einer Schlüsselszene.
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Das ist schon bemerkenswert, weil in dem Film geht es schon darum,
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dass dass jetzt keine Selbstjustiz dann halt quasi so ausgeübt werden sollte.
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Also dieser Hass in der Bevölkerung, dass der dann auch nochmal so abgefangen
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wird und da wird auch nochmal so der Blick gesollt auf,
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also dass man da auch entsprechend eine Gerichtbarkeit herstellt,
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dass dann auch eine richtige Verurteilung quasi von Rechts wegen passiert mit
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den Verbrechern von früher.
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Das ist halt so das, was der Film somit als Botschaft dann vermittelt.
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Finde ich ganz interessant, weil der relativ schnell nach dem Kriege dann so produziert wurde.
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Die Rolle der Nazis dann in den 50ern, das hat sich dann auch nicht großartig geändert.
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Das kam dann, 1963 kam ein DDR-Film raus, den habe ich nicht gesehen.
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Nackt unter Wolfen heißt der. Ich weiß nicht, hast du auch nicht?
Micz Flor
0:46:50–0:46:52
Habe ich auch nicht gesehen, aber ich habe, glaube ich, den Namen gehört,
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aber das kann auch einfach im Rahmen von diesen BBB-Listen gewesen sein.
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Wie war denn deine Auswahl? Also weil, denn deine Film-Auswahl,
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hast du jetzt so eine Liste oder lässt du dich jetzt treiben durch so eine Landkarte
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von Filmen und guckst, wo dein Interesse hingeht?
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Oder wie hast du diese Liste zusammengestellt?
Florian Clauß
0:47:15–0:47:21
Die kamen so ein bisschen motiviert aus diesem Karolin-Empke-Streitraum,
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wo die dann diese Filme sich auch rausgesucht haben, über die sie geredet haben.
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Das war eigentlich der eigentliche Anlass und ich wollte nochmal zurückgehen
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und ein bisschen gucken, wie es dann eigentlich passiert.
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Also es wurde dann ein bisschen differenzierter betrachtet. Also man kann sagen,
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dass eben ab den 60er Jahren, ab dann eben den Eichmann-Prozess auf der einen Seite in Israel,
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auf der anderen Seite eben der Frankfurter Auschwitz-Prozess,
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das 62 und so weiter, dass dann auch ein differenzierteres Bild von Täter im
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Dritten Reich entstanden ist.
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Ja, natürlich eben auch durch Hannah Arendts Beobachtung beim Eichmann-Prozess,
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und diese Banalität des Bösen, was ich glaube, das sollten wir dann nochmal
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so ein bisschen ausführlicher besprechen.
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Ging dann ab von diesem, das böse Monstrum Nazi, sondern es wurde auf einmal
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so durch die Beobachtung von Hannah Arendt dann nachvollziehbar,
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wie sich das gesellschaftlich ausprägen kann, dass das so viele mitgemacht haben, ja.
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Und das ist ja das, was Bananität des Bösen beschreibt.
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Damit ist auch so viel Beweismaterial dann auch aufgearbeitet worden,
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weil das hat dann halt einfach ein paar Jahre gebraucht, ne.
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In dem Film Schoah wird auch der Historiker Raoul Hilberg interviewt.
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Das ist der, der dieses, also das ist jetzt fast ein Standardwerk,
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die Ermordung der europäischen Juden.
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Das hatte er dann, er war selber, war ja wohl Soldat und kam an historisches Material,
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und hat das dann eben als Geschichtswissenschaftler, hat er dieses Material
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aufbereitet mit ganz vielen historischen Quellen.
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Und aufgrund dessen sind dann auch, oder weil auch natürlich viel,
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viel andere Quellen, also ich glaube dieses, man braucht dann einfach so fünf
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bis acht Jahre, bis man dann überhaupt verstanden hat, was da passiert ist und
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bis man halt auch die entsprechenden Zeugenaussagen hat,
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dann erst konnten quasi die Staatsanwälte losgehen und entsprechende Anklageschriften machen.
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Und dann fingen halt in den 60ern diese
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Prozesse an, Wo dann auch einfach differenzierter da verurteilt wurde.
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Und das war eben, wie gesagt, der Frankfurter Auschwitz-Prozess.
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Und aus diesem Prozess gab es auch eine künstlerische Verarbeitung von Peter Weiß, das Buch.
0:50:00–0:50:02
Die Ermittlung oder ich weiß nicht genau.
Micz Flor
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Die Ermittlung, ja.
Florian Clauß
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Er hat den Prozess beobachtet und hat dann auch ein Bühnenstück draus gemacht.
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Ich weiß gar nicht, das habe ich mir auch nicht weiter angeguckt.
0:50:11–0:50:15
Aber ich finde es jetzt nur interessant, wie das sich dann so ein bisschen geändert hat.
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Und es kam dann auch eben wahrscheinlich durch andere Ansätze in der Psychologie
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und so weiter, kam ja dann auch ein Täter in der NS-Zeit so ein bisschen mehr psychologisiert.
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Also da wurde zum Beispiel, es gab so einen, den hätte ich gerne gesehen,
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den Film, aber den habe ich nicht gesehen.
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Aber da gibt es aus den 70ern so einen Film, wo es dann um so eine sadistische
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Beziehung von einem ehemaligen KZ-Aufseher zu einer Frau,
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dann nach, also jetzt nicht im KZ, sondern danach, das so ein Psychodrama ist,
0:50:50–0:50:52
wo dann halt sein Psychodrama ist.
Micz Flor
0:50:52–0:50:52
Wie heißt der?
Florian Clauß
0:50:52–0:50:55
The Night Porter heißt der, von 74.
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Und dann, und das war halt so auch bei Carolin Emcke,
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was die als so eine Zäsur in dieser Darstellung von Tätern und Opfern gesehen
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haben, war diese Serie Holocaust,
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das Leben der Familie Weiß oder so heißt das, glaube ich.
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Und dann kam 78 raus und das war so ein Ereignis, was weltweit dann auf einmal so, ne, wirklich so das,
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was passiert ist, nochmal in so einer fiktionalen Form.
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Ein ganz breites Publikum dann näher gebracht hat, was vorher nicht so war.
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Das hat dann auch noch mal andere Anstöße gehabt. Es war dann immer auch die
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Frage Wie kann man das darstellen?
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Die hatten dann den Streitraum Ausschnitt aus dieser Serie gezeigt und das war
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schon sehr nach Hollywood.
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So sah das aus. Also es war wirklich so in den Produktionsweisen Schuss gegen Schuss.
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Du siehst dann halt irgendwie so die Nazis im Hof raus marschieren und dann
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dann, also es war alles sehr konsumierbar, will ich damit sagen.
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Also dieser Schrecken war dann halt
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auch so für, also war dann halt mit Hollywood-Mitteln dann so erzählt.
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Und das haben dann auch alle in diesem Gespräch gesagt, dass das trotzdem dann
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ein Bewusstsein für dieses Thema geschaffen hat, was vorher nicht so da war.
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Der Film Schoah natürlich, das ist so ein Meilenstein wirklich so in der Erinnerungskultur.
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Da habe ich jetzt schon einiges daraus erzählt.
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Und die nächste Sache, die dann halt wirklich so einfach eine neue Erzählweise reingebracht hat.
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Und dann geht es ja immer darum, um die Frage der Darstellung.
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Da war bei Claude Lanzmann ganz klar, dass er eben,
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wie ich schon sagte, kein historisches Material, er will auch überhaupt das
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Ganze nicht irgendwie fiktional oder im Spielfilm nachgestellt haben und die
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hat dann Spielberg quasi mit Schindlers Liste, das war ja so der Film,
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der dann auch mit dem Tabu gebrochen hat, ebenso auch das KZ-Leben dann so darzustellen
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das hat er der dann wirklich neue neue bildwelten geschaffen ja und eine neue
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herangehensweise versucht und ich weiß nicht wie war das also du hast ja auch
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dann schon das ist bestimmt im kino gesehen ja.
Micz Flor
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Da habe ich in england gelebt in der zeit insofern habe ich den dann auch nur
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mit vor dem kulturellen hintergrund englands mit anderen besprochen,
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Musst du vorhin natürlich dran denken, weil das ist ja dieses eine Bild,
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was du gerade vorhin gesagt hast, mit dem Kniff, die in die Gaskammer zu schicken.
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Da gibt es ja auch diese Szene, wo alle denken, sie sind in der Gaskammer und
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dann gehen wirklich Duschen an.
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Wo dann so ein Moment ist, wo das Publikum eben in einer gewissen Art auch verschont wird.
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Ja, ich fand das schon sehr ergreifend im Film und war zum Schluss von der Melodramatik
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dann aber so ein bisschen überwältigt, als Schindler dann irgendwie daran verzweifelt,
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was er noch hätte alles tun können.
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Da gibt es so Momente, ich weiß nicht, warum das dann so drin kam.
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Es ist jetzt blöd, so einen Film dann irgendwie jetzt auch zu relativieren,
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weil, wie du schon sagst, der hat sich etwas herausgenommen und Spielberg ja
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auch seine Popularität da bewusst für dieses Thema eingesetzt,
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um diesen Film zu schaffen.
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Das war ihm ja auch ein großes Anliegen.
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Und gleichzeitig, wie du auch gesagt hast, es ist halt schon ein Film,
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von dem man auch so merkt, der versucht nicht, der versucht nur zu erzählen,
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der versucht nichts zu finden.
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Also das geht ja schon los mit diesem rot gefärbten Mädchen,
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was da so läuft, wo man so das Gefühl hat, okay, das ist einerseits ein großartiges
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Bild um eine Person, wie du es auch ja erlebt hast mit dem Kind,
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dass man eine Person hat und sich da wirklich darauf fokussieren kann und sich
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darauf beziehen kann, auf diese eine Person und gleichzeitig ist es aber auch
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so ein großer Kunstgriff, der das Ganze gleichzeitig wieder entfremdet.
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Er macht ja beides. Also man ist distanziert, weil man sieht,
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Kein in Anführungszeichen echtes Bild, sondern man sieht eine veränderte Realität,
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die allerdings deshalb verändert wurde, um sich mit der Geschichte hinter der
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Realität irgendwie besser verbinden zu können.
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Also ich kann mich auch nicht mehr so genau erinnern. Ich habe die nur einmal damals gesehen.
0:55:33–0:55:39
Ich war, ich war sehr nicht froh, aber ich fand es gut, dass er da war,
0:55:39–0:55:40
der Film, der gemacht wurde.
0:55:40–0:55:47
Ich könnte jetzt weder die Geschichte genau nacherzählen, noch könnte ich jetzt
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irgendwie in den Filmschaffen der Zeit einordnen.
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Also gar nicht. Aber es war einfach so ein Gefühl, das habe ich noch,
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da rauszukommen und das Gefühl zu haben, gut, dass es diesen Film gibt.
Florian Clauß
0:55:58–0:56:02
Ja, nee, das ging mir auch so. Ich war ja sonst, ich war ja sehr kritisch.
0:56:02–0:56:06
Ich war ja dann irgendwie immer sehr anti-Hollywood und so weiter damals und
0:56:06–0:56:10
Spielberg, ach, wie kann der und das und so weiter.
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Dann habe ich den Film gesehen im Kino und er hat mich wirklich so emotional ergriffen.
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War jetzt aber auch jetzt okay, ging mir so wie dir,
0:56:21–0:56:26
dass ich, also es war einfach gut, es ist gut, dass dieser Film da ist,
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weil er doch ganz viel über die Zeit und über die Schrecken erzählt und das
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emotional dann auch dem Publikum eben so vermittelt.
0:56:36–0:56:40
Und das ist, glaube ich, das, wo dann auch wieder so Geschichtserzählung anfängt
0:56:40–0:56:44
und einfach eine Aufmerksamkeit in dem Thema drin liegt, die absolut wichtig ist.
0:56:45–0:56:51
Und das konnte er machen, das hat er gemacht. Und deswegen war dann doch so
0:56:51–0:56:57
ein bisschen persönlich mein Bild von dem Schindlers Liste.
Micz Flor
0:56:59–0:57:02
Ja, ich denke gerade so ein bisschen der Blick dann auch auf die nächste Folge
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The Zone of Interest natürlich weiter.
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Gibt es ja eine zweite Frage.
0:57:09–0:57:14
Wenn man jetzt über diese Filme als Fenster auf dieses Thema spricht,
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dann vermeidet man ja wieder so das Körperliche, was du vorhin bei den Stählen
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erwähnt hast, was auf Wikipedia steht.
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Ich habe es nicht gelesen, was diese Stählen durch ihre Anwesenheiten mit dir
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machen, wenn du dich in der Mitte bewegst.
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Und das Rationalisieren ist ja so ein Abwehrmechanismus, um das Emotionale auch
0:57:32–0:57:33
besser in den Griff zu kriegen. liegen.
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Und vor diesem Hintergrund ist natürlich dann auch immer gleich eine Frage,
0:57:37–0:57:41
die, wenn so ein Film, so in Anführungszeichen so ein Film, ich weiß ja nicht
0:57:41–0:57:42
mal, ob das ein Genre ist.
0:57:42–0:57:46
Gibt es das als Genre Holocaust-Film? Ich weiß es nicht. Also ich kann es mir nicht vorstellen.
Florian Clauß
0:57:46–0:57:51
Nein, Nazi-Filme schon, Holocaust-Filme, weiß ich nicht, ob man das als Genre dann...
Micz Flor
0:57:51–0:57:54
Ja, aber es ist halt gleichzeitig irgendwie klar, wenn man jetzt sagt,
0:57:54–0:57:57
es gibt so einen neuen Film über den Holocaust oder so,
0:57:57–0:58:03
dann ist es ein, vielleicht ist es ein Genre, was nie als Genre benannt werden
0:58:03–0:58:08
dürfte und aber auch eben mit deiner Frage nochmal bei Spielberg auch eben dann
0:58:08–0:58:11
sofort einlädt, drauf zu gucken,
0:58:11–0:58:13
wie sind die das Thema angegangen?
0:58:14–0:58:20
Und in dieser Rationalisierung ist ja dann auch schon natürlich vor dem Hintergrund
0:58:20–0:58:25
des Themas entstehen dann bestimmte Praxisen von wer spricht für wen,
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wer nimmt auf, was ist inszeniert, davon inszenieren, welche Geschichte erzählt wer.
0:58:29–0:58:37
Diese ganzen Fragen werden gestellt, Repräsentation und dann zeigt der Film
0:58:37–0:58:38
oder vielleicht ist es die,
0:58:39–0:58:42
vielleicht wenn man alle Filme hintereinander legt, dann zeigen die so eine
0:58:42–0:58:46
Linie, so eine Linie des kulturellen Diskurses, also Foucault-mäßig,
0:58:46–0:58:48
also wo ist die Gesellschaft,
0:58:48–0:58:53
der Diskurs gerade in Bezug auf dieses Thema und diese, vielleicht ist dieser
0:58:53–0:58:59
Pfad der Filme kulturhistorisch spannender als jeder einzelne Film selbst.
0:59:00–0:59:03
Weißt du, wie ich meine? Also warum spricht man jetzt über The Zone of Interest?
0:59:03–0:59:07
Braucht es diesen Film? Was macht dieser Film? Das werden wir in der nächsten Folge besprechen.
Florian Clauß
0:59:07–0:59:09
Das ist eine absolut,
0:59:11–0:59:13
wichtige Frage in dem Zusammenhang, die du da gestellt hast,
0:59:14–0:59:17
wie das inszeniert ist und was ist jetzt so auch Gegenstand?
0:59:18–0:59:21
Wie ernährt man sich diesem Thema? Wie visualisiert man dieses Thema?
Micz Flor
0:59:21–0:59:25
Bei Shoah ist es ja, ich weiß nicht, wie ich es sagen kann, aber ich kann es
0:59:25–0:59:30
nicht gut in Worte fassen, aber die die, ich kriege dann, glaube ich,
0:59:30–0:59:31
so ein leichtes Unwohlsein,
0:59:33–0:59:39
wenn man dann an dem Filmischen so dran steckt.
0:59:40–0:59:44
Sowohl an der Technik als auch vielleicht, ist es schwarz-weiß oder Farbe,
0:59:44–0:59:49
wenn man sich solche formalen Fragen stellt, die natürlich gestellt werden müssen,
0:59:49–0:59:50
wenn man über Filme auch spricht.
0:59:51–0:59:53
Da geht es ja auch immer um solche Fragen der Repräsentation.
0:59:57–1:00:00
Aber trotzdem habe ich so das Gefühl, dass dann in dieser Linie von Filmen,
1:00:00–1:00:04
die da jetzt auftauchen, dass da irgendwie nochmal so eine Wahrheit drinsteckt
1:00:04–1:00:08
über die Art, wie mit der Zeit das Thema sich verändert.
Florian Clauß
1:00:08–1:00:09
Ja.
Micz Flor
1:00:09–1:00:14
Und wie man verändert Filme macht, um immer wieder das Gleiche zu erzählen.
1:00:14–1:00:17
Also was darf man, was darf man nicht, was tut man, was sollte man,
1:00:17–1:00:19
was sollte man nicht und so.
1:00:19–1:00:23
Also diese Fragen, die dann vielleicht so auch moralischer sind,
1:00:23–1:00:27
die ästhetisch umgesetzt werden, dass diese Fragen spürbar werden und dass die
1:00:27–1:00:33
dann wiederum als Spiegelbild für den Diskurs in der Gesellschaft dienen könnten.
Florian Clauß
1:00:33–1:00:38
Ja, genau. Also das grundsätzliche Problem in der Darstellung ist ja,
1:00:38–1:00:45
dass du dann in dem Moment eine Aussage über das gar Gestellte machst,
1:00:45–1:00:51
die irgendwo auch so einen repräsentativen Wert haben könnte.
1:00:51–1:01:00
Und dadurch, dass eben dieser Holocaust so unglaublich mächtig ist,
1:01:00–1:01:03
das lässt sich halt nicht darstellen.
1:01:03–1:01:07
Deswegen finde ich diese Frage des Bilderverbotes, was dann halt auch Claude
1:01:07–1:01:11
Langemann dann so aufgebracht hat, finde ich total berechtigt.
1:01:11–1:01:18
Also es ist nicht darstellbar. Das ist ein Ereignis, was sich nicht in irgendeiner
1:01:18–1:01:24
Form annähert, außer durch eine panoptische Erzählung.
1:01:24–1:01:32
Das heißt, das Mittel, was dann Lanzmann gewählt hat, eben Zeitzeugen vor Ort
1:01:32–1:01:38
berichten zu lassen und dann nicht nur einen, sondern wirklich ganz viele,
1:01:38–1:01:42
um dann so Fragmente, Puzzlestücke zusammen zu bekommen,
1:01:42–1:01:46
die aber noch immer meilenweit voneinander weg liegen, aber dann weißt du,
1:01:46–1:01:47
da ist ein Teppich dazwischen.
1:01:48–1:01:54
Das auch alles so diese Schicksale und diese individuellen Erlebnissen dann auch mit umfasst.
1:01:55–1:01:59
Und das finde ich auch, das finde ich absolut, also das hat der Film einfach auch,
1:01:59–1:02:07
dem ist das so gelungen sagen und dadurch kriegt eine annäherung hin von einem
1:02:07–1:02:10
ereignis ohne es zu zeigen es ist so ein bisschen wieder neben zu schauen und
1:02:10–1:02:17
nicht ganz drauf ja aber gleichzeitig kriegst eine ahnung wie schwarz das alles sein kann ja.
Micz Flor
1:02:17–1:02:21
Also sehr fällt mir jetzt ein da habe ich jetzt gar nicht mehr daran gedacht
1:02:21–1:02:24
und deshalb fällt mir auch der name des films nicht mal ich habe keine liste
1:02:24–1:02:29
vorbereitet aber von roberto bernini wie heißt er noch mal der film das Das
1:02:29–1:02:32
Leben ist schön und das ist eine Szene,
1:02:32–1:02:34
die einfach, wo ich ganz,
1:02:34–1:02:38
ganz, ganz emotional reagiert habe, als ich die dann auch im Kino gesehen habe,
1:02:38–1:02:43
weil dieser Film, muss man also ganz verkürzt gesagt,
1:02:43–1:02:47
für die, die es nicht wissen, Roberto Benigni spielt im Konzentrationslager
1:02:47–1:02:50
einen erwachsenen Mann, der ein Kind davor schützt.
1:02:51–1:02:55
Das Grausame des Konzentrationslagers zu sehen, indem er die ganze Zeit so tut,
1:02:55–1:02:59
als sei es ein Rollenspiel. Man wäre irgendwie so im Freizeitpark Rollenspiel.
1:02:59–1:03:01
Und dann gibt es die Szene, wo er weiß, jetzt werde ich erschossen.
1:03:01–1:03:04
Und in diesem Moment, da muss ich gleich wieder ein bisschen weinen,
1:03:04–1:03:09
wenn ich dran denke, aber das ist in diesem Moment, wo er dann um die Ecke geht
1:03:09–1:03:12
und noch dieses Kind schützt und sagt, alles okay, es ist alles okay,
1:03:12–1:03:14
also wo er seinen eigenen Tod ja auch abwehrt.
1:03:14–1:03:23
Also dieses Wissen um die eigene Auslöschung, was man ja gar nicht fassen kann, Das ist eine Szene,
1:03:24–1:03:32
die mich mehr als vieles Dokumentarisches oder Künstlerisches ergriffen hat
1:03:32–1:03:40
und diesen ganzen Horror irgendwie in einer perversen Comic noch viel mehr fassbar gemacht.
Florian Clauß
1:03:40–1:03:44
Ja, das kann ich verstehen. Ja, der Film ist auch großartig.
1:03:44–1:03:48
Stimmt, den hatte ich auch gar nicht auf der auf der liste ja da
1:03:48–1:03:51
gibt es einige also aber so was in
1:03:51–1:03:56
2000 dann noch mal so ein schiff war also die frage ist auch immer wie man dann
1:03:56–1:04:03
eben für die diese täterfiguren ja quasi so dann hitler selber diese die erste
1:04:03–1:04:09
die erste riege der ganzen täter wie man die darstellt da hat Papst 1955 auch
1:04:09–1:04:11
einen Film gedreht, den habe ich nicht gesehen,
1:04:12–1:04:17
wo er dann auch diese Hitler-Porträt im Führerbunker nannt.
1:04:17–1:04:21
Und dann gab es natürlich dieses 2004, Bruno Gantz, Der Untergang.
1:04:22–1:04:26
Ich habe den auch nie gesehen, weil die haben mich überhaupt nicht interessiert, die Filme.
1:04:26–1:04:29
Das fing dann an, wo dann halt jeder auf der Straße, ich meine,
1:04:29–1:04:32
Helge Schneider hat es dann wieder so persifliert, aber jeder dann angefangen
1:04:32–1:04:34
hat, so mit Hitlersprache zu reden.
1:04:34–1:04:36
Und das hat mich auch in die Kollegen immer so ein bisschen...
1:04:37–1:04:42
Weißt du, das kennst du ja, ich hab's immer gehasst, ich mochte es halt nicht,
1:04:42–1:04:44
weil ich finde es halt so abartig.
1:04:44–1:04:49
Ich will mich auch nicht mit dieser Person beschäftigen, weil die ist für mich
1:04:49–1:04:53
so überhaupt, also die ist überhaupt gar keine Faszination über die.
Micz Flor
1:04:53–1:04:54
Ich will sie überhaupt nicht verstehen.
Florian Clauß
1:04:55–1:04:59
Ich will die überhaupt nicht, ich will gar nicht mit der, also dann finde ich
1:04:59–1:05:02
einfach die andere Seite eben diese,
1:05:03–1:05:07
Täter, äh, die Opferseite ist dann halt für mich, äh, so viel gravierender als
1:05:07–1:05:14
dann halt so ein Psychogramm von diesen, von diesen, ähm, eben von dieser Befehlsgarde dann zu haben.
1:05:14–1:05:18
Ja, das, das, also das war jetzt dann nochmal in 2000 und so.
1:05:18–1:05:22
Und dann kam ein Film, den hab ich ja irgendwie, den find ich ja nach wie vor
1:05:22–1:05:26
großartig, äh, von Tarantino in Glorious Bastards, ne?
Micz Flor
1:05:26–1:05:29
Ja, ich wollt grad sagen, äh, ich hab mich gerade in dem Moment so,
1:05:29–1:05:32
Hitler, das will ich überhaupt nicht! Und dann habe ich gedacht,
1:05:32–1:05:35
hups, werden wir dann nicht über den Glorious Bastards sprechen,
1:05:35–1:05:38
weil Hitler hat man selten so zucken sehen wie in diesem Film.
Florian Clauß
1:05:38–1:05:42
Ja, das finde ich halt, aber das ist eine Satire, die kann ich gut annehmen.
1:05:43–1:05:47
Die finde ich auch absolut treffend und ich finde auch die Geschichtsverdrehung,
1:05:47–1:05:51
finde ich dann wieder so ein Terrentino-Kniff, Kniff, wir bleiben heute bei
1:05:51–1:05:53
Kniff, von den 80er-Jahren-Morden,
1:05:53–1:05:59
das war ein Clou, der absolut gerecht wird.
1:05:59–1:06:03
Und was der gemacht hat, ist einfach wirklich so, also Juden,
1:06:03–1:06:08
die dann sonst immer als Opfer dargestellt werden, In so einer Aggressivität
1:06:08–1:06:11
als diejenigen, die sich da zurückschlagen.
1:06:11–1:06:14
Das ist so ein Befreiend einfach bei einem Film.
1:06:14–1:06:20
Ja, das macht so Spaß und das ist halt so ethisch korrekt und gleichzeitig aber
1:06:20–1:06:21
überhaupt nicht korrekt.
1:06:21–1:06:26
Aber das finde ich, dass es Tarantino in dem Film so sehr gut gelungen,
1:06:26–1:06:29
einfach diese Gratwanderung durchzuziehen.
1:06:29–1:06:32
Auch mit der Schauspielerie, die er da halt hat.
Micz Flor
1:06:33–1:06:36
Ja, und ich glaube, dass die beiden Begriffe dazu sind natürlich so,
1:06:36–1:06:38
wie du sagst, eben dieser Gegen,
1:06:38–1:06:42
diese Faust hast du gemacht, dass du gesagt hast, diese Gegenwehr,
1:06:42–1:06:46
das ist dann die Triebumkehr, dann geht es jetzt seit ihr dran und dann gibt
1:06:46–1:06:48
es aber auch die Triebabfuhr, wie
1:06:48–1:06:53
dann halt mit dem Maschinengewehr Hitler wirklich zerlegt wird komplett.
1:06:55–1:06:59
Und da habe ich wirklich auch im Sessel gesessen und gedacht,
1:06:59–1:07:01
ey, das hat der nicht, also ich wusste nicht, dass das da so vorkommt.
1:07:01–1:07:04
Das hat mir jetzt keiner gesagt, wahrscheinlich war ich auch im ersten Wochenende
1:07:04–1:07:05
so... Ich wusste auch nichts von dem Film, das war auch so. Ich dachte,
1:07:05–1:07:10
ey krass, aber warum ist das der Erste, der das macht, das weiß ich jetzt gar
1:07:10–1:07:12
nicht, ob es der Erste war, aber es war so notwendig.
Florian Clauß
1:07:13–1:07:16
Fand ich auch, ja. Es war wirklich so für mich eine totale Befreiung.
1:07:16–1:07:20
Ich kam da so geläutert aus dem Film, wie ich lange nicht mehr aus dem Film...
1:07:20–1:07:23
Also es hatte wirklich so einen kathartischen Effekt für mich.
1:07:24–1:07:29
Also sehr stark. Ich kann mich an wenig Filme erinnern, die so einen Film-Effekt
1:07:29–1:07:30
auf mich hatten, wie dieser.
Micz Flor
1:07:31–1:07:35
Ja, da wurde ja auch ganz viel diskutiert davor. Also dann der Eli Roth,
1:07:35–1:07:40
der halt dann eben auch diesen einen mit dem Baseballschläger gespielt hat und
1:07:40–1:07:44
gleichzeitig auch den Film gedreht hat, in dem, jetzt ist mir der Name entfallen, der deutsche...
Florian Clauß
1:07:44–1:07:44
Hostel, oder?
Micz Flor
1:07:45–1:07:49
Ja, Hostel hat er auch Regie geführt, glaube ich, aber das war sein Drehbuch und Regie, glaube ich.
1:07:49–1:07:54
Aber nee, der deutsche Schauspieler, der die Tapasbar hatte am Gurley,
1:07:54–1:08:00
der da den, in dem Film, den Eli Ross gedreht hat, als Film,
1:08:00–1:08:07
der dann im Kino lief, über die Heldentaten dieses einen Soldaten.
1:08:07–1:08:09
Komm, jetzt hilf mir, wie heißt der Schauspieler?
Florian Clauß
1:08:10–1:08:13
Der bekannteste deutsche Schauspieler. Nicht Schweighöfer?
Micz Flor
1:08:14–1:08:18
Nein, nicht Schweighöfer, der war da nicht dabei. weil, oh Mann,
1:08:18–1:08:19
das Weiße Rauschen war sein erster Film.
Florian Clauß
1:08:20–1:08:20
Daniel Brühl?
Micz Flor
1:08:20–1:08:23
Ja, genau, Daniel Brühl. Also das waren dann so Geschichten,
1:08:23–1:08:25
einerseits der deutsche Schauspieler der Internationalen.
Florian Clauß
1:08:25–1:08:27
Stimmt, da hat auch Till Schweiger mitgespielt.
Micz Flor
1:08:27–1:08:33
Ja, da waren ja ganz viele dabei, auch die Szenen, wo die dann auch sich verraten,
1:08:33–1:08:39
indem sie diese drei Bier bestellen mit dieser englischen Zählweise. Was so platt war.
Florian Clauß
1:08:39–1:08:41
Aber irgendwie super, ich fand es total genial.
Micz Flor
1:08:41–1:08:45
Echt? Nee, ich fand es irgendwie so Ich fand es total platt,
1:08:45–1:08:50
ich habe gedacht so, oh nein, man hat ja gleich im Publikum schon, oh nein, gedacht so.
Florian Clauß
1:08:50–1:08:57
Dass der, das ist ja, der war halt, der hat aber auch, also so eine Art von Suspens gehabt, wie,
1:08:58–1:09:03
ja, kaum andere Filme, ne und dann auch wieder so diese Terentinometer-Ebene,
1:09:03–1:09:06
wo dann das Zelluloid selber als Kriegsmaterial.
Micz Flor
1:09:06–1:09:08
Als Waffe eingesetzt wird.
Florian Clauß
1:09:08–1:09:12
Ne und alles verbrannt wird und explodiert, ja, also das finde ich irgendwie
1:09:12–1:09:16
auch so großartig, dass man Wenn man dann wieder diese Ebene mit rein holt.
1:09:18–1:09:27
Ja, das wäre jetzt so mein Spannbogen jetzt zu dem Zone of Interest,
1:09:27–1:09:33
die ich jetzt in dieser ersten Folge mit dem ganzen historischen Ballast jetzt
1:09:33–1:09:37
auch von dem Holocaust aufhalten wollte.
1:09:38–1:09:42
Ich hatte dir ja nochmal so ein bisschen so, es ist die Frage,
1:09:42–1:09:45
ob du das jetzt in dieser Folge noch machen möchtest.
Micz Flor
1:09:47–1:09:50
Eine brücke zu finden ja du hattest mich
1:09:50–1:09:55
gefragt ob ich was zum zur traumatisierung der
1:09:55–1:10:02
täter also die dazu was sagen könnte weil ich sei ja psychologe und und hast
1:10:02–1:10:07
gemeint das würde jetzt hier so reinpassen aber passt das jetzt hier hin das
1:10:07–1:10:10
weiß ich was war was war so dann deine Herleitung?
Florian Clauß
1:10:10–1:10:14
Na, ich glaube, es würde fast besser in diese, in die andere,
1:10:14–1:10:17
weil es da um diese Figur von Höss geht.
1:10:17–1:10:20
Ja, vielleicht, dann muss ich nochmal in die andere. Also, dann,
1:10:21–1:10:27
okay, dann mach ich jetzt nochmal einen Bogen auf, weil der kommt jetzt nicht direkt aus dieser,
1:10:28–1:10:34
diesem NS-Täter-Umfeld, sondern das war auch dann ein Film, den hab ich mir
1:10:34–1:10:39
dann auch angeguckt, der in diesem Streitraum besprochen wurde mit Carolin Emcke.
1:10:39–1:10:44
Und zwar heißt er The Act of Killing.
1:10:44–1:10:51
Und der ist von Oppenheimer 2011 gedreht worden.
1:10:51–1:10:55
Das ist ein Dokumentarfilm über das
1:10:55–1:10:59
Massaker an kommunistischen und chinesischen
1:10:59–1:11:03
Einwohnern in indonesien das
1:11:03–1:11:11
war so dass es gab ein militärputsch das war glaube ich 65 66 in indonesien
1:11:11–1:11:18
und dieser militärputsch also da war es es war ja dieses feindbild im westen
1:11:18–1:11:22
von den kommunisten war ja so stark das ist ja dann.
1:11:24–1:11:30
Die USA in alle möglichen Konflikte mitgewirkt hat, im Geheimdienst,
1:11:30–1:11:33
in bestimmte Regime, Pinochet und so weiter, das kam ja dann später,
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aber dass es dann auch in Indonesien dann eben diesen Militärputsch aus der
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revisionistischen, also von den Rechten, dann halt unterstützt hat,
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was eben zu einem Genozid geführt hat.
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Also wo dann ganz viele Menschen verschwunden sind, erbordet worden.
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Und der Film Act of Killing ist eine, ja, führt im Prinzip begleitet die Täter
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von damals, die heute noch in Indonesien gefeiert werden als die Befreier.
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Ja, das wird, es ist immer noch so eine paramilitärische Gruppe,
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die da eine Rolle spielt.
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Ja, also kann man sich nicht vorstellen, wie das dann auch einfach so ungestraft dann so verbleibt.
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Und es gibt eine Hauptperson, die auch sehr viel Raum einnimmt in dem Film,
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der wird gefolgt und die brüstet sich noch nach wie vor mit den Taten, zeigt wie sie,
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also die gehen dann wirklich an die Stellen, wo er dann seine Opfer umgebracht
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hat, wie er das gemacht hat.
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Es gibt dann so eine Form von Reenactment.
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Also das heißt, es werden Szenen nachgestellt.
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Der ganze Film ist mehr oder weniger ein Dokumentarfilm von eben einer Gruppe
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von diesen, um diese Person herum, die dann sich selber inszenieren.
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Also die drehen selber einen Film, wie sie dann halt quasi als Täter und Opfer
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über diese Zeit dann die Kommunisten ermordet haben. Ja, und dann schlüpfen
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die mal in die Opferrollen, mal in die Täterrollen.
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Ja, aber die haben dann auch, du hast so völlig absurde Szenen,
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wo die dann halt ein Dorf dann komplett niedermetzeln als Film, als Reenactment.
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Aber gleichzeitig ist das tatsächlich passiert. Also da waren auch diejenigen
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Täter dabei und haben das ja,
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also das heißt, die hatten so überhaupt gar keine Scheu mehr oder der kam halt
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irgendwie kein Millimeter an irgendwie selbst,
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also überhaupt an ethischen Bedenken durch.
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Man hat das Gefühl, die die ganze Zeit feiern die sich über ihre Taten,
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über ihre völlig unmenschlichen Taten und man versteht es nicht.
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Dann gibt es halt eben auch diese Act of Killing,
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wo er dann beschreibt, also diese Hauptfigur, wie die ihre Tötungsmethoden dann
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so optimiert haben, weil er konnte das ganze Blut dann nicht mehr wegwischen, weil es zu viel war.
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Ja hat dann auch so gestunken weil das hat alles rum und weil die dann halt
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immer die kehlen aufgeschnitten haben und alles mögliche und dann hat er dann
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gezeigt da war so ein bisschen stolz,
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wie er dann halt es geschafft hat, mit möglichst wenig Blut dann die Leute umzubringen.
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Und zwar mit so einem Stück Draht, was er auf der einen Seite dann an so einem
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Pfahl gebunden hat und auf der anderen Seite dann so einen Holzgriff hatte und
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mit diesem Draht dann die eben um die Kelle gewickelt,
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dann quasi die Menschen ermordet hat.
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Und es waren massenhafte, also es waren, ich weiß nicht mehr genau die Zahl,
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aber es waren mehrere hunderttausend, die dann so verschwunden sind. Also es war wirklich so.
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Und da, und das wäre so ein Schritt in Richtung,
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da gibt es eine Schlüsselszene, die würde ich aber erst so in der nächsten Episode
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nochmal erzählen, aber wo die wahrscheinlich aus diesem Film jetzt quasi für
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Stone of Interest entnommen wurde.
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Deswegen bin ich überhaupt so auf die Idee gekommen, weil ich auch von diesem
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Film, da gibt es auch keinen Kommentar.
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Da wurde dann Oppenheimer dafür kritisiert, dass er dann kommentarlos denen eine Bühne gibt.
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Und er hat dann ein Jahr oder zwei Jahre später, irgendwas mit Zeilen in dem
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Titel, hat er dann auch die Opfer zu Wort kommen lassen und nochmal das ausführlicher berichtet.
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Ja, da wollte ich halt nochmal für dich so, weil das so recht plausibel,
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weil der Typ fängt ja dann auch schon an.
1:15:47–1:15:50
Der meinte, er hätte dann halt irgendwie sich betäubt mit Drogen.
Micz Flor
1:15:50–1:15:54
Aber willst du dann, wollen wir dann jetzt einen Schnitt machen und sozusagen
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hier aussteigen in der Folge,
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wo es über eine eklektische Liste von Filmen zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust geht.
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Das ist jetzt abgeschlossen und wir wollen jetzt einfach den Schritt machen
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in die neue Folge hinein.
Florian Clauß
1:16:18–1:16:22
Ja, oder lass mich noch, sorry, dass ich jetzt lauter Punkte aufreiße,
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Weil ich hätte noch eine Sache, die würde ich dir gerne noch mal...
1:16:27–1:16:31
Das waren jetzt wirklich so die letzten vier, fünf Wochen, wo mich das Thema
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irgendwie immer wieder getroffen hat.
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Ja, auch manchmal irgendwie bewusst, wo ich mir die Filme rausgesucht habe.
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Oder jetzt nicht bewusst, weil
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wir waren nachher ein Theaterstück in der Schaubühne von Falk Richter.
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The Silence heißt das Theaterstück. Und das ist von Falk Richter, da geht es um,
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das Schweigen in seiner Familie über den Krieg. Das inszeniert er so.
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Und er hat damit aber auch so einen Punkt getroffen, der, glaube ich,
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sehr viele deutsche Durchschnittsfamilien, so wie die das erlebt haben.
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Falkrichter ist Jahrgang 68.
1:17:18–1:17:20
Also ich würde mal sagen, plus minus unsere Generation.
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Und so wie er das dann inszeniert hat in dem Theaterstück, habe ich mich da
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sehr viel wiederfinden können.
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Es war einmal so, er wird gespielt, es ist ein Ein-Mann-Stück,
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er wird von dem Schauspieler Dimitri Schad gespielt.
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Und am Anfang, also er spielt schon so auf verschiedenen Ebenen das Stück.
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Das macht er auch sehr lustig und sehr eloquent.
Micz Flor
1:17:46–1:17:49
Das Stück selbst oder diese Rolle?
Florian Clauß
1:17:49–1:17:55
Die Rolle, also steigt der Schauspieler Dimitri Schad, steigt dann quasi als
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Schauspieler ein und sagt halt irgendwie, Schaubühne ist doch die Bühne,
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wo man hin will, die Weltbühne und so weiter.
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Und fängt dann an, aber sich so in Falk Richter zu verwandeln und spielt dann
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Falk Richter in dem Stück, ja.
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Und Falk Richter, also in dem Stück kommen dann nochmal so Videoprojektionen,
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wo er dann ein Interview mit seiner Mutter hat.
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Also seine Mutter ist eine ganz zentrale Figur, sein Vater auch,
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ja. Es geht im Prinzip auch um die Auseinandersetzung mit dem Tod des Vaters
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und die Beziehung zu seiner Familie, zu seiner Mutter und zu seinem Vater.
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Und seine Mutter und sein Vater, also sein Vater war halt, hat er auch.
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Er war wahrscheinlich unter den Nazis in der Polizei.
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Das heißt, er muss dann auch irgendwo in dieser Tätergeneration gewesen sein.
1:18:42–1:18:45
Aber er kriegt es nie raus, weil es wurde nie drüber gesprochen.
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Das war halt so dieses Schweigen, was in den deutschen Familien dann immer so gehalten wurde.
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Seine Mutter, die war so ein bisschen eine Person, die immer so,
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alles ist doch super, es ist doch gut, wir brauchen gar nicht drüber zu reden.
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Und es gab halt so ein paar traumatische Situationen für den Falk Richter,
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die er dann aufbereitet in diesem Stück.
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Nämlich, dass er dann von seiner Mutter in den Bandschrank eingeschlossen wurde,
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weil er immer so viele Fragen gestellt hat.
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Und als Jugendlicher wurde er dann von irgendwelchen fremden Männern zusammengeschlagen,
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weil er ist homosexuell, hat seine Homosexualität dann auch entsprechend als
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Jugendlicher dann auch nicht irgendwie zurückgehalten,
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sondern er hat sich so ein bisschen anders dann auch gekleidet.
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Es waren die 80er und so weiter, dieser Kulturraum und gesellschaftlich ist
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er dann halt auch da quasi angeeckt.
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Und sein Vater hat ihn da auch nicht in Schutz genommen, sondern sein Vater
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hat ihn dann halt auch geschlagen in bestimmten Situationen.
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Und das war das Unverständnis, was auch niemals irgendwie so ausgeräumt werden konnte.
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Also der Vater ist dann auch geschlafen, wo dann in diesem letzten Wort, ach Falk, lass gut sein.
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Ach komm, hör schon auf.
Micz Flor
1:20:08–1:20:10
Im Theaterstück hat das jemand gesagt, oder?
Florian Clauß
1:20:10–1:20:11
Ja, also auch.
Micz Flor
1:20:12–1:20:12
Und er hat es erzählt.
Florian Clauß
1:20:13–1:20:17
Ich glaube, er hat es als Figur, also hat Dimitri Schad das so erzählt.
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Aber ich konnte mich da irgendwie so wiederfinden. ja obwohl ich
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natürlich meine meine eltern sind anders damit umgegangen
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ja mit der geschichte es gibt aber immer so
1:20:27–1:20:32
narrative die dann in jeder familie erzählt werden ja und ich wollte noch eine
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weil ich war jetzt auch am wochenende bei meinen eltern und ich habe die auch
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dann gefragt ja weil das thema ist mir dann halt so durch den kopf gegangen
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und dann war meine frage dass das Das möchte ich dir jetzt vorspielen,
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das kann ich dann später nochmal richtig reinschneiden.
1:20:51–1:20:54
Ich habe, das ist jetzt ein kleiner Ausschnitt von knapp zwei Minuten.
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Aber ich meine, wie war das für dich dann?
1:20:58–1:21:02
Wann hattest du den Ausmaß des Holocaust dann so mal so?
1:21:02–1:21:06
Kannst du auch nicht sagen. Das lief dann so schrittweise. Ja, genau.
1:21:07–1:21:12
Das ist ja immer so. Aber weißt du, ich glaube, wir in unserer Zeit,
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also zwischen 15 und 20, wir waren irgendwie nicht mehr so, nicht politisch.
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Wenigstens, ich war nicht politisch.
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Naja, aber dann gingen noch die 60er Jahre los, das war ja eine höchst politische.
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Ja, Mitte 60er, da war ich mehr mit, glaube ich, mit mir selber beschäftigt
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als mit allem anderen. Ich weiß es nicht.
1:21:34–1:21:40
Aber ich habe mich nicht so auseinander gesetzt. Ich habe mich nur gewundert über Mutschen.
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Aber zum Beispiel Mimi auch, war diese Familie Friedländer. Friedländer,
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da ist ja auch noch eine alte Holocaust-Überlebende.
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Aber der Familienname Friedländer kam anscheinend im jüdischen Milieu immer häufiger vor.
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Also das weiß ich nicht, ob man mich die kannte oder so. Es kann sein aus der Familie.
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Aber ich habe nie, dass mein Vaterland gefallen ist im Krieg,
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ich habe das nie jetzt fürs Vaterland, also als ehrenvoll empfunden.
1:22:26–1:22:30
Also dir war schon klar, dass das irgendwie eine falsche Rolle war von Deutschland.
1:22:30–1:22:32
Ja, ja. Das war dir relativ früh klar.
1:22:33–1:22:39
Ja. Obwohl du warst ja dann quasi zur Zeit des Krieges dann vier Jahre, nee, wann ist der?
1:22:39–1:22:48
38, 45, das waren eigentlich fünf Jahre, sieben, ja richtig,
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ich wurde ja Ende des Krieges in Momendorf eingeschult.
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Nur so ein kürzer Ausschnitt, ich finde das so ganz interessant,
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weil meine Mutter dann auch nicht Juden aussprechen kann, sondern im jüdischen
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Milieu. Also ich hätte da so eine Hemmung, was zu sagen.
1:23:03–1:23:08
Aber so ein bisschen diese Mutter von Falk finde ich da auch in meiner Mutter wieder so.
1:23:08–1:23:11
Also eigentlich waren wir eher mit uns beschäftigt.
1:23:13–1:23:16
Oder sie mit sich selbst, als politisch das dann halt auch.
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Und ja, es gibt halt so Narrative in der Familie.
1:23:21–1:23:27
Also von meinem Opa, der war dann, das hat mein Vater dann nochmal erzählt,
1:23:27–1:23:30
der war in der Reichsnäheramt,
1:23:30–1:23:34
also das bedeutet, er war in der Milchwirtschaft, er hatte dann irgendwie in
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den USA irgendwas mit Agrar studiert und hat dann dieses,
1:23:39–1:23:46
quasi diese Fabrikation von Milch oder die Industrialisierung von Milchaufbereitung und so weiter,
1:23:46–1:23:50
hatte das dann halt auch in Deutschland dann so mit eingeführt und war dann
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halt in diesem, hatte eine Unabkömmlichkeitsstelle.
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Aber dann wurde er irgendwie, dann heißt es immer, er wurde intern bla bla bla,
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jemand war neidisch, hat ihn verraten und dann musste er halt in die Front,
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hat dann halt einen Granatensplitter abbekommen, ist in einer Blutvergiftung
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gestorben, also Querschnittsgelähm. Also so.
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Das ist halt so, was ich von meinem Opa kenne. Also, aber ich weiß nicht,
1:24:10–1:24:14
ob er irgendwie, vermutlich war er nicht irgendwo in der Partei.
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Aber mehr kenne ich nicht. Also so. Und das wird dann auch immer wieder so erzählt, ja.
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Also das wurde schon früher erzählt. Aber dieses von Falk Richter und da bin
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ich halt so ein bisschen so. Und das kam in dem Stück vor.
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Und da bin ich halt auf dich zugekommen. Weil dieses, war mir zum ersten Mal
1:24:32–1:24:34
auch bewusst, diese Sprachlosigkeit.
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Und das war halt wirklich so, da habe ich mich auch in seiner Figur irgendwie
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wiedergefunden, wie er das auf der Bühne dann präsentiert hat,
1:24:41–1:24:45
nämlich dieses Unfähigkeit, über Sachen zu reden in der Familie,
1:24:45–1:24:48
weil da eine gewisse Sprachlosigkeit,
1:24:48–1:24:57
keine Worte, Unfähigkeit, Konflikte irgendwie auszutragen auf so einer Ebene,
1:24:57–1:25:03
die dann halt auch eine gewisse Annäherung dann auch mit impliziert.
1:25:03–1:25:06
Ja, das kannte ich jetzt in meiner Familie jetzt nicht so.
1:25:06–1:25:10
Es war immer ein Anecken und keine Ernährung. Und ich habe mich da emotional
1:25:10–1:25:13
dann auch nicht verstanden gefühlt und so weiter.
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Ich meine, das ist halt so diese 80er Jahre Teenie-Zeit, die man da halt irgendwie auch durchmacht.
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Und da hatte Falk Richter dann tatsächlich diesen Ausdruck gebraucht von der
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transgenerationalen Traumatisierung.
1:25:27–1:25:33
Und mit dem Punkt bin ich auf dich zugekommen. und habe dich ja gefragt, in Kanto und so weiter.
1:25:34–1:25:40
Ob du dir vorstellen kannst, dass man diese transgenerationale Traumatisierung
1:25:40–1:25:44
jetzt auch so übertragen kann auf unsere Generation,
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dass wir irgendwo auch dieses Schweigen nach dem Krieg und diese Unfähigkeit,
1:25:51–1:25:53
Konflikte auszutragen,
1:25:53–1:25:59
ob die jetzt auf unsere Generation noch so durchlastet, einfach weil eben Deutschland
1:25:59–1:26:00
so eine Vergangenheit hat.
Micz Flor
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Ja, und das ist natürlich hoch spekulativ, weil man kann es empirisch überhaupt nicht prüfen.
1:26:08–1:26:13
Wir haben ja nur dieses eine Deutschland und diese eine Geschichte und in irgendwelchen
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Paralleluniversen haben wir noch nicht die Möglichkeit, Daten abzusaugen über, ja.
Florian Clauß
1:26:20–1:26:25
Was... Aber gut, es gibt so eine gewisse Erfahrung, so ein gewissen,
1:26:25–1:26:27
also ich glaube, es ist halt so wirklich so...
Micz Flor
1:26:27–1:26:30
Naja, also Encanto, das kann man sich ja nochmal anhören. Da geht es natürlich
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dann schon um dieses Thema, auch um diese unterschiedlichen Formen,
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in denen so eine transgenerationale Weitergabe passiert,
1:26:39–1:26:44
die ja auch manchmal intrapsychisch, interpersonell oder auch soziologisch oder
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über die Themen der Gesellschaft. Wir haben jetzt über Kinofilme gesprochen.
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Das ist ja auch eine Form, in der sich dann Generationen treffen.
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Auch darüber gibt es dann eine Weitergabe. Spielberg hatte auf einmal ein anderes
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Alter, als er sich entschieden hat, diesen Film zu machen und hat halt irgendwie
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nicht mehr Jaws gemacht.
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Das war ja in der Botschaft auch schon eine transgenreale Botschaft in gewisser Weise.
1:27:11–1:27:14
Wenn ich mich recht erinnere, hat er es damals auch so gesagt,
1:27:14–1:27:18
dass es halt um, als Filmemacher er auch auf einmal eine Verantwortung spürt,
1:27:18–1:27:24
irgendwas zu machen, was sich nochmal anders in der Geschichte verlegt ist.
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Anderes, was ich halt irgendwie denke, ist, dass natürlich das Das Schweigen
1:27:28–1:27:33
ist halt die Frage, was das für ein Akt ist.
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Ist dieser Akt des Schweigens gegenüber der Folgegeneration.
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Sich der Folgegeneration zu verschließen, denen die Wahrheit nicht sagen zu wollen?
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Oder ist es wirklich eine Sprachlosigkeit, wie da kommt nichts raus?
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Ist das vielleicht innerlich wirklich so zerrüttet und unmöglich?
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Oder du hast, das ist jetzt, deine Mutter ist natürlich kein Beispiel,
1:28:02–1:28:07
aber was du gesagt hast, diese Andeutung zu sagen, man findet oder man wird
1:28:07–1:28:10
sowieso die falschen Worte benutzen und wird sich mit der nächsten Generation
1:28:10–1:28:12
gar nicht im Eins-zu-eins unterhalten können.
1:28:12–1:28:17
Vielleicht ist es ja auch so ein Ding, dass der Blick, den du als Teenager deinen
1:28:17–1:28:21
Eltern gegenüber hast, sag doch mal, was Sache ist, dass das nicht der Blick ist, den die haben,
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sondern die gucken dann vielleicht auch nach hinten in ihrer Geschichte und
1:28:25–1:28:29
du bist nicht das Gegenüber, sondern das Gegenüber ist halt dieses Grauen aus
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dem Krieg, das kann ich nicht sagen.
Florian Clauß
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Und dann einfach wahrscheinlich die Unfähigkeit, sich mit diesen Gefühlen irgendwo
1:28:36–1:28:44
zu stellen Und dann lieber zu schweigen, als in diese Sache nochmal reinzugehen.
Micz Flor
1:28:45–1:28:49
Ja, du hattest den Begriff Tätertraumatisierung erwähnt. Da geht es ja nochmal um was anderes.
1:28:50–1:28:58
Und natürlich geht es da in erster Linie darum, dass es in Deutschland ganz lange gedauert hat,
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bis man zaghaft überhaupt gesagt hat, ja, was da in Dresden ein Feuersturm war
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oder in Hamburg oder die Gräueltaten, vertriebene Deutsche aus den Ostkirchen.
1:29:07–1:29:11
Oder wie auch immer man das auch nennen möchte, dass da Menschen traumatisiert
1:29:11–1:29:15
wurden, das wollte man vielleicht gar nicht so benennen, weil das natürlich
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die Täter waren. Die haben es ja dann verdient.
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Da geht es quasi nicht darum, dass die traumatisiert wurden,
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sondern die haben es verdient und die haben quasi dafür bezahlt,
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für das, was sie getan haben.
1:29:27–1:29:32
Aber diesen Schritt zu gehen und zu sagen, trotzdem bin ich davon traumatisiert,
1:29:32–1:29:38
Das ist vielleicht für diese erste Generation unmöglich und deutet vielleicht
1:29:38–1:29:43
schon auch auf ein bestimmtes Gewahrsein oder Schuldgefühl gegenüber der Geschichte.
1:29:45–1:29:50
Hin. Aber die Tätertraumatisierung ist ja dann noch ein Schritt weiter eben
1:29:50–1:29:55
auch die Situation, in der ich habe dann gesucht über Tätertraumatisierung.
1:29:55–1:30:01
Traumatisierung ist natürlich auch im ICD-10, also im Klassifikationssystem
1:30:01–1:30:04
von Krankheiten in der F-Achse, psychische Achse, gibt es es auch.
1:30:05–1:30:12
Aber diese Idee, dass man als Täter auch traumatisiert werden könnte,
1:30:12–1:30:13
Die ist da nicht drin. Okay.
1:30:14–1:30:16
Also die da traumatisieren.
Florian Clauß
1:30:16–1:30:17
Aber sind nicht traumatisiert.
Micz Flor
1:30:17–1:30:25
Ja, da gibt es im Amerikanischen ist der DSM-5 das Manual, in dem diese Sachen klassifiziert werden.
1:30:25–1:30:31
Da ist das mit reingekommen. Und in meiner kurzen Recherche zu dem Thema war
1:30:31–1:30:36
ich selber verdutzt, dass es das im deutschsprachigen Raum gar nicht so gibt.
1:30:37–1:30:43
Da geht es halt eher um diese Täter-Opfer-Umkehr. Und dann geht es ja immer um eine Schuldfrage.
1:30:43–1:30:47
Und um die Schuldfrage sollte es vorrangig da ja nicht gehen,
1:30:47–1:30:51
sondern was, ich habe es für mich da ein bisschen umformuliert,
1:30:51–1:30:55
ist die Traumatisierung von Tätern heißt,
1:30:55–1:31:04
dass ein Mensch davon traumatisiert wird, dass er oder sie etwas getan hat,
1:31:04–1:31:05
was traumatisierend ist.
1:31:05–1:31:12
Das heißt die person war anwesend und ursächlich mit diesem mit diesem ereignis
1:31:12–1:31:15
verbunden und dass das auch traumatisieren kann,
1:31:17–1:31:23
dann klingt es nicht mehr so direkt nach schuld und wo das in vielleicht auch
1:31:23–1:31:28
weshalb das in amerika ein bisschen mehr thema ist ist.
1:31:30–1:31:34
Also im Ersten Weltkrieg gab es das ja irgendwie im englischen Begriff als Shell-Shocked.
1:31:34–1:31:38
Da hat man wirklich gedacht, das ist ein körperliches Thema, ein somatisches Thema.
1:31:39–1:31:44
Dieses Knallen oder das Krachen, das ist ja Trommelfell geplatzt oder irgendwie
1:31:44–1:31:47
ist es einfach so dramatisch, so schockierend.
1:31:47–1:31:53
Und man ist dann eben von diesem ganzen Lärm, der über einen hereinbricht, Shell-Shocked.
1:31:53–1:31:59
Also Shell ist ja die, the Shell ist diese Kanonenhülle.
1:31:59–1:32:01
So erst später wurde das
1:32:01–1:32:05
dann als psychisches problem überhaupt verstanden und
1:32:05–1:32:08
im vietnam krieg in amerika war das wohl ein ganz großes thema
1:32:08–1:32:16
weil man gemerkt hatte wohl dass soldaten nur 15 bis 20 prozent von den soldaten
1:32:16–1:32:23
schießen um zu töten die anderen bringen das nicht über sich das heißt die trainieren
1:32:23–1:32:28
schießen aber wenn sie im krieg sind schießen sie nicht um zu töten.
1:32:28–1:32:33
Und man hat wohl dann für den Vietnamkrieg auch im militärischen Training.
1:32:34–1:32:37
Das weiß ich jetzt aus einer Quelle, die müssen wir dann verlinken,
1:32:37–1:32:43
im militärischen Training wohl mehr mit realistischen Körperfiguren auch das
1:32:43–1:32:48
Schießen geübt, sodass diese Hemmschwelle im Training auch schon angelernt wird.
1:32:48–1:32:51
Dass also dieses Trauma, einem Menschen gegenüber gegenüberzustehen und nicht
1:32:51–1:32:52
mit einer Schießscheibe,
1:32:53–1:32:59
auch dadurch schon geschwächt wurde, dass du im Training dann schon fallende
1:32:59–1:33:03
Körper, also das, was man auch so manchmal kennt, diese Gegenüber,
1:33:03–1:33:07
diese Zeichnung, wo jemand eine Pistole zieht und schießt und fällt ja halt so um.
1:33:07–1:33:10
Und da kann man sich ja auch überlegen, das hattest du mal, glaube ich,
1:33:10–1:33:14
erwähnt, dass es bestimmte Ego-Shooter auch gibt, wo man von der Bundeswehr
1:33:14–1:33:17
angerufen wird, wenn man da relativ gut Punkte macht oder so.
1:33:18–1:33:22
Also diese Idee, dass man in diesen virtuellen Welten noch viel naturgetreuer
1:33:22–1:33:27
zum Töten trainiert werden kann, um einfach diese Hemmschwelle noch weiter zu senken.
1:33:27–1:33:31
Und dann war es aber wohl so, dass eben in der Folge des Vietnamkrieges auch
1:33:31–1:33:33
viel mehr dieses Bild ja hier auch.
1:33:36–1:33:41
Tom Cruise, the 4th of July, der traumatisierte Soldat aus dem Vietnamkrieg,
1:33:41–1:33:44
der körperlich verstümmelt ist, aber auch seelisch verstümmelt ist,
1:33:45–1:33:53
weil er an traumatischen Akten beteiligt war oder selber ausgeführt hat.
1:33:53–1:33:57
Also dass die Helden dann auch von der Gesellschaft fallen gelassen wurden.
1:33:57–1:34:00
Das ist ein Riesenthema auch in amerikanischen Filmen.
1:34:00–1:34:03
Der Vietnamveteran, Magnum.
1:34:03–1:34:11
Rambo. Rambo, genau. Das ist ja so ein ganz großes Thema und da hat man sich
1:34:11–1:34:13
dann zum ersten Mal wohl mehr damit
1:34:13–1:34:17
auseinandergesetzt, dass diese Traumatisierung auch durch das The Act,
1:34:18–1:34:21
The Atrocity, das Auslösen passieren kann.
1:34:21–1:34:26
Also im DSM 5 in Amerika wird dann davon gesprochen, das heißt Participation,
1:34:27–1:34:29
also da wird das Militär auch explizit genannt.
1:34:29–1:34:36
Ich habe nochmal nachgeguckt, das ist im DSM 5, in der fünften Ausgabe,
1:34:36–1:34:43
können wir das PDF auch verlinken, auf Seite 278, wird über die peritraumatischen Faktoren gesprochen.
1:34:44–1:34:48
Also direkt die Faktoren, während das Ereignis passiert.
1:34:49–1:34:54
Peri heißt in der direkten Umgebung. Und da wird explizit eben nochmal genannt,
1:34:54–1:34:57
im Englischen heißt es Military,
1:34:57–1:35:03
also es ist ein längerer Absatz, es geht auch um anderes, aber wenn es ums Militär
1:35:03–1:35:08
geht, wird es explizit genannt als Military Personnel being a Perpetrator,
1:35:08–1:35:10
witnessing atrocities or killing the enemy.
1:35:10–1:35:17
Also einfach die Tatsache, dass man ein Täter ist, Perpetrator ist auch ein Täter.
1:35:17–1:35:24
Dass man Atrocities, also traumatische Ereignisse als Zeuge beobachtet,
1:35:24–1:35:25
dabei ist, anwesend ist.
1:35:26–1:35:30
Oder eben selbst killing the enemy, dass man den Feind tötet.
1:35:31–1:35:36
Das wird ja irgendwie so noch benannt. Und da gibt es eine Person,
1:35:36–1:35:42
die ich dazu gefunden habe, die das auch in ein Wort gefasst hat.
1:35:43–1:35:49
Und zwar heißt es oft Participation Induced Traumatic Stress.
1:35:49–1:35:55
Also durch die Anwesenheit induzierter traumatischer Stress im DSM 5 PITS.
1:35:56–1:36:00
Und sie hat es als pts behalten
1:36:00–1:36:03
aber gesagt perpetration in die us-traumatik stress
1:36:03–1:36:07
und die tatsache dass die anwesenheit natürlich
1:36:07–1:36:13
auch traumatisierend wirken kann ist etwas glaube ich sobald man darüber nachgedacht
1:36:13–1:36:18
hat ist es natürlich nachvollziehbar wenn man das erste mal damit konfrontiert
1:36:18–1:36:23
wird das war vielleicht hier in deutschland in letzter zeit so als ganz viele
1:36:23–1:36:26
syrische Flüchtlinge in Deutschland ankamen,
1:36:26–1:36:28
die dann mit offenen Armen empfangen
1:36:28–1:36:31
wurden und ganz viele Menschen auch bereit waren, denen zu helfen,
1:36:32–1:36:36
aber teilweise nicht vorbereitet waren, dass Hilfe für die vielleicht auch bedeutet,
1:36:36–1:36:38
einfach mitzuteilen, was ihnen alles passiert ist.
1:36:39–1:36:42
Wo dann eben mit einem bisschen Zeitverzögerung viele Menschen gemerkt haben,
1:36:43–1:36:47
jetzt als Zeuge oder als jemand, der es einfach gehört hat, werde ich selber
1:36:47–1:36:49
diese Träume nicht mehr los.
1:36:50–1:36:54
Und diese Sachen nicht mehr los. Das kann eben auch ganz schön belastend wirken.
1:36:55–1:36:59
Ja, also das ist wie gesagt, ich glaube, in Deutschland hat es lange gedauert,
1:36:59–1:37:00
bis man das überhaupt annehmen kann.
1:37:01–1:37:05
In dem Traumakonzept jetzt im ICD-10, das ist keine deutsche Klassifikation,
1:37:05–1:37:07
ist von der World Health Organization.
1:37:07–1:37:10
ICD-11 ist eigentlich die aktuelle Version.
1:37:10–1:37:15
Die ist aber noch nicht weit verbreitet und in Kraft getreten,
1:37:15–1:37:17
sondern ICD-10 ist immer noch das.
1:37:17–1:37:20
Und da spricht man beim Trauma eben...
1:37:22–1:37:27
In der Regel darüber, dass es einem passiert und nicht, dass man Zeuge ist oder Täter ist.
1:37:27–1:37:31
Also man ist wirklich Opfer in dieser Definition.
1:37:33–1:37:39
Und dadurch, dass das ICD-10 auch nicht über Ursachen spricht oder die Genese
1:37:39–1:37:42
von bestimmten Schörungen spricht, ist es da zum Beispiel auch so,
1:37:42–1:37:47
dass du in diesen Stufen durch das ICD-10 geleitet wirst.
1:37:47–1:37:51
Ist aktuell das gibt dann die akute belastungsstörung das ist das ist eben diese
1:37:51–1:37:56
peri traumatische zeit in der du mittendrin bist im verkehrsunfall im krieg
1:37:56–1:37:59
wo auch immer im luftangriff im feuersturm,
1:38:00–1:38:05
dann gibt es die anpassungsstörung die sagt es ist etwas ganz schlimmes passiert,
1:38:06–1:38:09
und du bist in dem prozess in dem es jetzt eigentlich langsam
1:38:09–1:38:14
verarbeitet werden sollte und wenn
1:38:14–1:38:18
das nicht geht dann kommt es eben zur posttraumatischen belastungsstörung und
1:38:18–1:38:23
wenn die dann über einen gewissen zeitraum auch sich qualifiziert hat dann wandert
1:38:23–1:38:28
man in der diagnose weg vom trauma und das ist das verwirrende weil man dann
1:38:28–1:38:30
auf einmal in dem bereich der persönlichkeitsstörung.
1:38:31–1:38:35
Verlegt wird und wenn man das jetzt wieder auf die deutsche geschichte,
1:38:36–1:38:41
umlegt dann könnte man sagen die die nicht darüber sprechen konnten die die
1:38:41–1:38:44
die das nicht bearbeiten konnten,
1:38:45–1:38:49
nicht veräußert haben, die geschwiegen haben und die sich vielleicht chronifiziert
1:38:49–1:38:52
haben, dass die dann eine Persönlichkeit,
1:38:52–1:38:55
eine schweigende traumatisierte Persönlichkeit wurden.
1:38:56–1:39:01
Wo dann in der Klassifikation deshalb, sage ich das eben, nicht mehr die Ursache
1:39:01–1:39:06
angegeben wird, sondern nur noch gesagt wird, okay, das ist eine gestörte Persönlichkeit.
Florian Clauß
1:39:08–1:39:14
Wir sind hier auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof und stehen gerade,
1:39:14–1:39:18
das hatte ich, glaube ich, auch in einer Folge mal erwähnt, von einem Grab von Bertolt Brecht.
1:39:20–1:39:24
Und der soll sich ja, das ist Max Frisch in einer Biografie,
1:39:24–1:39:28
hat das geschrieben, in seiner Biografie, dass Brecht, also er hat sich für
1:39:28–1:39:32
seinen Tod gewünscht, dass er sich in einem Stahlsarg begraben wird,
1:39:33–1:39:39
um halt auch so dieser ganzen Verrottung und Auferstehung, was dann halt immer
1:39:39–1:39:42
Holz wäre, damit man dann halt im Tag des jüngsten Gerichtes,
1:39:42–1:39:46
dass man dann halt quasi aus der Erde steigt und dann mit Jesus irgendwo hingeht.
1:39:46–1:39:50
Da wollte er auch noch mal einen Strich durch die Rechnung machen,
1:39:51–1:39:54
ich habe einen Stahl, da kommt nichts mehr hoch.
1:39:54–1:39:56
Finde ich ganz sympathisch.
Micz Flor
1:39:57–1:40:04
Gleichzeitig wusste er nicht um die Aktivitäten der Enzyme, die ihn einfach
1:40:04–1:40:06
inzwischen wahrscheinlich in einer Suppe zersetzt haben.
1:40:07–1:40:09
Und hier direkt neben dem...
Florian Clauß
1:40:09–1:40:11
Da sind wahrscheinlich die Zigarren drin.
Micz Flor
1:40:12–1:40:15
Das ist eine Zigarrenkiste. Die sieht auch ein bisschen verregnet aus,
1:40:15–1:40:16
ist aber noch nicht so alt wie das Grab.
Florian Clauß
1:40:17–1:40:17
Nein.
Micz Flor
1:40:17–1:40:21
Aber die wurde ihm vielleicht erst nochmal zur Seite gestellt.
Florian Clauß
1:40:21–1:40:26
Ja, ich mag den Friedhof hier jetzt auch. Ich dachte, wir finden nochmal das Grab von Marcuse.
Micz Flor
1:40:27–1:40:28
Ah, der ist hier?
Florian Clauß
1:40:28–1:40:35
Ja, der ist einfach nur ein Grabstein und auf dem steht dann weitermachen. Find ich super.
Micz Flor
1:40:39–1:40:41
Ah, guck mal, sind wir bei Otto Sander gelandet.
Florian Clauß
1:40:42–1:40:48
Otto Sander, ja. Also der ist gespickt von Prominenten hier, der Friedhof.
Micz Flor
1:40:49–1:40:54
Ja, jetzt sind wir hier in der Stille. Silence, hast du vorhin gesagt,
1:40:54–1:40:55
wollen wir hier eine Zäsur machen?
Florian Clauß
1:40:55–1:40:59
Ja, ich glaube jetzt passt das auch gut in der nächsten Folge,
1:41:00–1:41:04
wenn wir dann auf Zone of Interest genauer eingehen, haben so ein bisschen jetzt
1:41:04–1:41:06
ein paar Schneisen gelegt,
1:41:07–1:41:10
also mir war es halt wichtig, das nicht in einem zu machen, weil ich glaube
1:41:10–1:41:15
das, was wir jetzt besprochen haben, ist also ein ausuferndes Thema,
1:41:17–1:41:21
habe auch ganz viel was mir noch im Kopf rumgegangen ist was ich nicht gesagt
1:41:21–1:41:24
habe und wo ich dann denke, es fehlt jetzt noch.
1:41:24–1:41:29
Vielleicht nehmen wir das in nächster Folge noch mit rein. Mal gucken, wie sich das läuft.
Micz Flor
1:41:29–1:41:32
Ja, wir nehmen aber auch, muss gesagt werden, wir nehmen gleich weiter auf.
1:41:32–1:41:38
Also wir bleiben im Fluss, das heißt, die Leute, die jetzt in die andere Folge einsteigen,
1:41:40–1:41:44
Den werden wir gleich nochmal sagen, dass sie vielleicht nochmal hierher kommen
1:41:44–1:41:45
müssen, wie bei Solaris.
Florian Clauß
1:41:47–1:41:48
Genau, so machen wir es.
Micz Flor
1:41:48–1:41:51
Also, dann vielen Dank fürs Zuhören
1:41:51–1:42:03
und ich hoffe, wir haben das irgendwie angemessen besprechen können.
Florian Clauß
1:42:03–1:42:07
Ja, vom Gefühl her schon. Mal gucken, wie es im Quad wird.
1:42:08–1:42:13
Also, das Ganze, wo wir langgelaufen sind, unsere Strecke und so weiter,
1:42:13–1:42:17
das könnt ihr dann unter eigentlich-podcast.de sehen.
1:42:17–1:42:22
Da findet ihr auch mehr Informationen zu dieser Episode, Links und so weiter.
1:42:23–1:42:27
Wenn es euch gefallen hat, dann würden
1:42:27–1:42:32
wir uns um ein Like oder eine Weiterempfehlung freuen, wie auch immer.
1:42:32–1:42:42
Das war jetzt eigentlich Podcast Episode 58 und in zwei Wochen hören wir uns wieder.
1:42:42–1:42:45
Bis dann. Tschüss.

Mehr

"Shut Up and Play your Guitar." — Frank Zappa

In dieser Stromgitarre-Folge (Nummer 4) versuchen wir, Antworten auf die drängenden Fragen zu finden, die Gitarrist:innen beschäftigen. Ist es besser, eine Gitarre iterativ zu verbessern, bis sie die richtige ist, oder mehrere Gitarren zu besitzen, weil alle richtig sind? Hat der P-90 Pickup (1946 von Gibson erschaffen) den besten Sound? Braucht man überhaupt Volume- und Tone-Control? Und stellt man Tone-Control an der Gitarre, am Pedal oder am Verstärker ein? Ist die Fender Telecaster Thinline die schönste Gitarre aller Zeiten? Wenn man Gitarren verkauft, sollte man lieber die Markengitarren abgeben (weil man die immer wieder kaufen kann, wenn man das Geld hat) oder die No-Name DIY Copy-Gitarren (weil man in diese weniger Geld investiert hat)? Kurzum: Eine Sommerfolge in Berlin mit Getränk am Kanal. Mmmmmmmh.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler 2
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Chris Flor
Erzähler, too

Transcript

Chris Flor
0:00:00–0:00:02
Wo hast du dir überlegt wo wir lang gehen?
Micz Flor
0:00:02–0:00:05
Ja das müssen wir auch noch mal gleich kurz,
0:00:08–0:00:13
ansprechen gleich wenn es losgeht. Aber wir müssen erst mal klatschen damit wir die anlegen.
0:00:15–0:00:21
Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Sommerspecial mit Chris Flohr.
0:00:21–0:00:27
Wir sind jetzt bei der Nummer 57.
0:00:30–0:00:35
Ja letzte also vor zwei wochen hat so mit flo was aufgenommen und jetzt habe
0:00:35–0:00:37
ich ja schnappe ich dich auch noch mal so lange.
Chris Flor
0:00:37–0:00:38
Vor zwei wochen.
Micz Flor
0:00:38–0:00:44
Naja es ist ja immer 14 hat sich gefühlt
0:00:44–0:00:47
genau also für irgendwelche arbeitgeber oder
0:00:47–0:00:50
leute die zu nein nein die aufnahmen
0:00:50–0:00:53
waren back to back aber es ist natürlich dann alle
0:00:53–0:00:56
zwei wochen ausgestrahlt und du bist
0:00:56–0:00:59
natürlich absoluter special guests und das herz des ganzen
0:00:59–0:01:04
projektes und trotzdem jetzt auch so ein bisschen so ein sommer pausenfüller aber
0:01:04–0:01:07
wie schön dass die dinge ja on demand verfügbar sind und
0:01:07–0:01:11
man uns einfach aufgrund der guten themen auch finden wird und ich habe gedacht
0:01:11–0:01:16
wir machen mal was was wir immer mal wieder gemacht haben und jetzt können wir
0:01:16–0:01:19
es mal richtig machen ich kann das mit flo halt gar nicht mal so richtig rum
0:01:19–0:01:25
gicken wenn es um gitarren geht e gitarren geht und da.
Chris Flor
0:01:25–0:01:28
Hätten wir uns wahrscheinlich darüber unterhalten wenn das nicht aufgenommen hätten.
Micz Flor
0:01:28–0:01:34
Ja genau genau also alles was man jetzt hört war eigentlich schon sowieso aufgenommen
0:01:34–0:01:39
zufälligerweise und wir haben jetzt einfach vorne dran was geflanscht und das
0:01:39–0:01:43
einzige was jetzt halt ein bisschen blöd ist ohne floh wir haben kein gps tracking
0:01:43–0:01:48
oder so dass wir müssen diese tour dann nachzeichnen sagen.
Chris Flor
0:01:48–0:01:51
Segitz damm prinzenstraße prinzessinnenstraße.
Micz Flor
0:01:51–0:01:56
Prinzessinnenstraße das ist die prinzessin straße die prinzenstraße gibt es
0:01:56–0:02:04
auch beides hier aber es ist zumindest dann nicht fluide sondern es wird gelegt
0:02:04–0:02:10
werden wieder oder wir laufen jetzt vom fsk los und ich würde Ich würde sagen,
0:02:10–0:02:15
wir laufen jetzt einfach mal gerade den Erkelenzdamm runter bis Richtung Kanal.
0:02:17–0:02:21
Und dann können wir da mal gucken, wo es weitergeht. Und dann müssen wir das
0:02:21–0:02:25
Ganze irgendwie für den Post später nachzeichnen, weil wir sind nämlich der
0:02:25–0:02:29
Podcast, bei dem wir eigentlich reden. Nee, Quatsch.
Chris Flor
0:02:29–0:02:31
Laufend reden und redend laufen.
Micz Flor
0:02:31–0:02:33
Beim Laufen reden und laufend reden.
Chris Flor
0:02:34–0:02:38
Immer laufen, reden, laufen, reden. Beim Laufen reden und laufend reden.
0:02:39–0:02:43
Immer laufend ist es erst und reden ist das zweite. So kann man es sich merken.
Micz Flor
0:02:43–0:02:46
Ja, so alphabetisch hatte ich es mir gemerkt.
Chris Flor
0:02:46–0:02:46
Ah ja.
Micz Flor
0:02:47–0:02:48
Links, rechts auch.
Chris Flor
0:02:49–0:02:51
Ja, ja, ja. Links vor rechts, ja.
Micz Flor
0:02:53–0:02:53
Ähm...
0:02:56–0:03:00
Und was, wo fangen wir denn an? Also ich habe, ich habe nämlich dann drüber
0:03:00–0:03:04
nachgedacht, wir kennen zum Beispiel über, was war die, deine liebste Gitarre,
0:03:04–0:03:07
die du rückblickend wünschtest, du hättest sie nie verkauft.
0:03:07–0:03:10
Aber dann habe ich gedacht, so Mensch, du hast ja gar nicht so viele Gitarren.
Chris Flor
0:03:10–0:03:14
Nein, ich habe, ich habe die eine Gitarre mir immer weiter so hingebaut,
0:03:14–0:03:15
dass sie jetzt meine Herzensgitarre ist.
0:03:17–0:03:20
Und davor habe ich mir von dir Gitarren geborgt, tatsächlich,
0:03:20–0:03:23
oder halt von anderen Leuten Gitarren geborgt. Die Gitarre, die ich jetzt habe,
0:03:23–0:03:24
ist meine eigene Gitarre.
0:03:25–0:03:35
Die erste Elektro-Gitarre, die ich mir gekauft hatte, das war eine Thinline 1972er Style aus Japan.
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Also Thinline Telecaster von Fender. Und das hatten damals in dieser Berliner
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Musikszene, hatten das so ein paar Leute, die Gitarren, und hatten mir die auch
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so irgendwie empfohlen.
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Und ich habe dann einfach die gekauft habe dann aber nach und nach gemerkt dass
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da so viele sachen nicht hundertprozentig stimmen wie ich so wollte am anfang
0:03:58–0:04:04
war die nicht ganz bunt rein der steg musste verschoben werden da habe ich mich
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dann in welche hersteller ist das also wenn der.
Micz Flor
0:04:07–0:04:11
Wald japan japanische menschen verändern okay aber für.
Chris Flor
0:04:11–0:04:18
Okay aber eine thin line 1972 also thin line heißt 1972 Thinline-Stil.
0:04:20–0:04:27
Es hat so eine Halb-Hohl-Stil,
0:04:27–0:04:30
also die hat zwar wie eine Telecaster, aber nicht ganz so schwer,
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weil die halt so ein F-Loch hat und dann halt auch so ein bisschen ausgehöhlt
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ist, aber hat halt eben zwei Humbucker-Pickups.
0:04:38–0:04:44
Ich glaube die alte, Ich glaube die 68er oder so Thinline, die hatte nämlich keine Humbucker.
0:04:47–0:04:49
Ich glaube Single Coil Pickups, aber 100%.
Micz Flor
0:04:49–0:04:54
Die 72er, die hatte eigentlich, glaube ich, da gibt es jetzt ein Reissue.
0:04:55–0:04:58
Ich glaube aber nicht, dass das ist, weil du hast, wie lange hast du die schon jetzt?
Chris Flor
0:04:58–0:05:04
10 Jahre, 15, 20 Jahre? Ne, ne, ne, die ist von 2003 oder sowas habe ich die gekauft.
Micz Flor
0:05:04–0:05:10
Okay, 20 Jahre. Dann schon auch. Das kann sogar sein, dass das die ist,
0:05:10–0:05:15
weil die Reissue 72, die kam eigentlich mit Wide Range Pickups.
0:05:16–0:05:24
Die Fender hatten ja dann damals versucht, diesen Les Paul Hamburger was entgegenzusetzen
0:05:24–0:05:28
und hatten den Wide Range, der aber eben Single Coiliger klingt,
0:05:28–0:05:29
ein bisschen weiter auch irgendwie klingt,
0:05:30–0:05:33
die auch ein bisschen größer sind, also muss man auffräsen eigentlich,
0:05:33–0:05:35
wenn man die bei anderen Gitarren reinbaut.
0:05:36–0:05:39
Aber ich weiß nicht, ob das bei dir drin war. Waren da Hamburger drin?
0:05:39–0:05:40
Ich hatte in Erinnerung, dass...
Chris Flor
0:05:40–0:05:43
Also die hat einen Humbucker drin und mir hat dann jemand gesagt,
0:05:43–0:05:47
als ich die dann ausgebaut hatte, hat mir dann so ein Gitarrentechniker,
0:05:48–0:05:53
der irgendwie in den 80ern mit den Beach Boys geduert ist und der für den Gitarren zuständig war,
0:05:53–0:05:57
der war so ein bisschen sauer, dass ich diese alten Pickups rausgemacht habe
0:05:57–0:06:00
und meinte, die sollte ich auf jeden Fall aufheben, weil die wären was ganz Besonderes auch.
0:06:01–0:06:05
Und die habe ich dann natürlich auch aufgehoben, aber ich wollte halt andere
0:06:05–0:06:08
Sachen mitmachen. Ich glaube,
0:06:12–0:06:17
die ist jetzt perfekt, wie sie ist, aber es ist natürlich jetzt so ein Bastard.
0:06:17–0:06:25
Da hat halt eine Whammy-Bar, wie bei einer Gretsch irgendwie dran. Eine Bixby.
0:06:25–0:06:31
Ja, genau. Eine Bixby-Vibrato-Arm hat es noch dran mit dieser Feder.
0:06:32–0:06:37
Ich habe die Pickups ausgetauscht, die du ja auch hast, die ich dir mal geschenkt hatte.
0:06:37–0:06:45
Diese P90s oder P-Rails von Seymour Duncan.
0:06:45–0:06:51
Die können sowohl Single-Coil sein, die können aber auch diese Soapbox P90s
0:06:51–0:06:57
sein oder man kann die beiden zusammenschalten auf einen Humbucker und Und dann
0:06:57–0:07:01
halt in Serie und so weiter. Hast du da schon mal drüber geredet?
Micz Flor
0:07:02–0:07:08
Ich habe das so ein bisschen erklärt, aber ich hatte jetzt kein Konversationsfaktor
0:07:08–0:07:12
zum Thema, weil Flo war total lieb. Er hat sich wirklich Mühe gegeben.
0:07:13–0:07:19
Aber er konnte jetzt mit Reverse Wound und Reverse Polarity nicht so viel anfangen.
0:07:19–0:07:21
Selbst wenn ich Wound sage.
Chris Flor
0:07:21–0:07:24
Also ich kann ja einen davon auch schnell fertig sagen. Also ich habe mir jetzt
0:07:24–0:07:28
jedenfalls diese Gitarre so zurecht gemacht, erst mal dadurch,
0:07:28–0:07:34
dass ich diesen Big Speed dran gebaut habe und den dann halt richtig an die
0:07:34–0:07:37
richtige Stelle machen konnte, war das Ding auf einmal wieder bunt rein.
0:07:37–0:07:41
Das war wirklich ein Problem gewesen, dass ich, wenn ich und weil ich halt auch viel,
0:07:42–0:07:48
ich sowohl unten als auch oben spielen den höheren registern dass.
Micz Flor
0:07:48–0:07:55
Das also man hat ja so ein mindestanspruch und reinheit wenigstens okay wenn
0:07:55–0:07:59
es scheiße eingestellt ist aber wenigstens die position sollte doch selbst wenn es,
0:08:00–0:08:02
maschinell gemacht oder gerade wenn es maschinell gemacht sollte man es doch
0:08:02–0:08:08
hin dass das so sitzt dass man das nach ist es muss es wirklich raus löcher
0:08:08–0:08:11
wieder zudübeln, neu bohren und wieder...
Chris Flor
0:08:11–0:08:15
Ja, ja. Ich war auch bei einem Techniker damals, als ich die gekauft habe,
0:08:15–0:08:17
um die einstellen zu lassen, hat er halt gesagt, das geht nicht,
0:08:17–0:08:20
das müsste man halt nach hinten versetzen. Das habe ich halt damals erstmal nicht gemacht.
0:08:21–0:08:25
Aber es schien mir aus, als ob das so... Es gab so eine Phase,
0:08:25–0:08:30
wo Gitarren, also danach ist jetzt jede Scheiß oder jede billige Gitarre ist
0:08:30–0:08:34
eigentlich bunt rein, der Hals ist gerade und so weiter. Irgendwie gibt es das Problem nicht mehr.
0:08:34–0:08:37
Aber früher musste man schon auch immer gucken, ist der Hals irgendwie nicht
0:08:37–0:08:38
verzogen und so weiter und ich
0:08:38–0:08:42
glaube das war halt gerade so eine Übergangsphase, wo einfach die Qualität,
0:08:42–0:08:46
nicht so gut war und vielleicht auch weil die Dinger sich so wahnsinnig viel
0:08:46–0:08:52
verkauft haben damals, dass ich dann halt die übrig gebliebene gekriegt habe damals.
0:08:52–0:08:55
Aber jetzt ist es halt meine Herzensgitarre, ich habe die dann
0:08:55–0:08:58
auch jetzt so grün gestrichen
0:08:58–0:09:02
mit Glitter drüber und so weiter und und
0:09:02–0:09:06
hat einen kill knopf
0:09:06–0:09:10
und jetzt kann
0:09:10–0:09:13
die eigentlich alles was ich möchte und spielt sie total gut wenn
0:09:13–0:09:20
ich wirklich wenn es wirklich meine gitarre sein sollte hätte ich wahrscheinlich
0:09:20–0:09:26
lieber einen dunklen hals als in hellen
0:09:26–0:09:31
rosewood rosewood hätte ich dann wahrscheinlich lieber aber nicht wie.
Micz Flor
0:09:31–0:09:36
Ich finde also bei mir ist es so diese lackierten hälse,
0:09:39–0:09:41
Das ist jetzt nicht so, dass ich es systematisch ausprobiert habe,
0:09:42–0:09:46
aber ich habe ja auch so eine, ich hatte ja mal so einen Telecaster-Hals geschenkt
0:09:46–0:09:50
bekommen beim Musikhaus Krusius. Weißt du noch, wie der Typ hieß, der uns da...
Chris Flor
0:09:50–0:09:57
Ja, ja, weiß nicht, wie der hieß, aber ich weiß noch, wie der ein Liegefahrrad über Nacht da war.
Micz Flor
0:09:57–0:10:01
Ja, ja, ja, es ist 13 Kilometer aus dem Umland.
Chris Flor
0:10:01–0:10:03
Und wenn man überholt hat, hat er immer einen Stinkefinger gezeigt.
Micz Flor
0:10:04–0:10:07
Und der war, ja der kommt aus dem gleichen Dorf wie wir, bzw.
0:10:08–0:10:11
Der war nach uns zugezogen. Wir waren hier quasi mit den Eltern zugezogen.
0:10:11–0:10:14
Und er ist dann später noch mal zugezogen, hat im Crusius gearbeitet.
Chris Flor
0:10:15–0:10:17
Musikhaus Crusius war der Musikladen in Darmstadt.
Micz Flor
0:10:17–0:10:21
Ja, es gab zwei, einmal eben für Keyboards, Gitarren, Bässe,
0:10:21–0:10:23
Schlagzeug und dann gab's auch noch den klassischen für Blockflöten,
0:10:23–0:10:25
klassische Noten und sowas.
Chris Flor
0:10:25–0:10:30
Ich hab ja beim Crusius auch mein Praktikum gemacht in der, weiß nicht,
0:10:30–0:10:32
in der elften oder in der 10.
0:10:32–0:10:35
Klasse oder keine Ahnung, weil man ein Praktikum macht, habe ich das dann auch gemacht.
Micz Flor
0:10:36–0:10:38
Super, das wusste ich gar nicht. Also jetzt sagst du ja, dass ich mich dunkel
0:10:38–0:10:40
erinnere, aber habe ich nicht so richtig.
0:10:40–0:10:43
Aber da waren wir, glaube ich, auch dann altersmäßig schon Richtung Abi und
0:10:43–0:10:46
ich war so ganz verkoppelt.
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Aber der hat, Namen leider vergessen, der hat mir damals ein Hals geschenkt von der Telecaster.
0:10:55–0:10:59
Und ich bin dann halt losgeflitzt, geflitzt
0:10:59–0:11:03
um weil er meinte das ist diese bruce springsteen gitarre los
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gefilmte habe dann hat irgendwie mir so dass so gesucht
0:11:06–0:11:09
so cover geguckt aber hinten dieser musikladen und ich
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weiß nicht mehr über welche aber das war aber da mal halt eben diese form dran
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und dann habe ich halt nur geguckt und hatte dann glaube ich sogar von der
0:11:16–0:11:18
telekasse den corpus abgezeichnet im
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cruz ist noch man hatte dann aus
0:11:22–0:11:26
zwei baumarkt kieferregal beurteilen
0:11:26–0:11:30
mir zusammengeklebt und ausgeschnitten so ist die habe ich noch die habe ich
0:11:30–0:11:37
jetzt neues pickups von fender drin in generation 3 möchte aber die auch umbauen
0:11:37–0:11:43
eigentlich auch in dieses in line 72 aber ich weiß nicht ob die auf den auf
0:11:43–0:11:46
meinen leicht modifizierten kopf was.
Chris Flor
0:11:46–0:11:48
Die diese dieselben pickups.
Micz Flor
0:11:48–0:11:53
Die ja ich habe mir weit range habe ich ja hast du wie bei kleinen zeigen für
0:11:53–0:11:57
silberner ja und steht auf Fender drauf, die sind einfach ein bisschen größer als die normalen.
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Und die haben 100,
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100 euro habe ich glaube ich beide bezahlt so ich habe das gefühl dass die leute
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die gerade alle ausbauen weil ich habe die öfter schon im angebot war.
Chris Flor
0:12:10–0:12:12
Interessant ja also die sollen sehr gut sein.
Micz Flor
0:12:12–0:12:16
Ich habe also ich hab's mir auch angehört soweit es halt irgendwie geht wenn
0:12:16–0:12:23
die leute mit iphone auf youtube aufnehmen aber freue mich drauf es ist halt wirklich nicht.
Chris Flor
0:12:24–0:12:26
Das laut also die sind recht laut aber.
Micz Flor
0:12:26–0:12:30
Nicht so richtig hamburger mittig die sind irgendwie fand ich schon also von
0:12:30–0:12:35
dem was ich gehört habe Ich glaube, deshalb heißen die auch Wide Range, weil die...
Chris Flor
0:12:35–0:12:37
Ach so, dass die nicht... Ja, okay.
Micz Flor
0:12:37–0:12:39
Dass die halt im besseren...
Chris Flor
0:12:39–0:12:40
Auch so zu Tiefen und Höhen...
Micz Flor
0:12:40–0:12:44
Eben ein bisschen so diese Strat-Single-Coil-Sachen auch so nachempfunden sind.
0:12:44–0:12:47
Und trotzdem halt so einen Humbucking-Effekt haben.
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Aber das wollte ich noch sagen zu dem Kruse-Typ, der hat mir damals diesen Dings,
0:12:53–0:12:57
dann kam ich mit der Gitarre zurück, hat er sich die angeguckt und war halt so ganz nett.
0:12:57–0:13:01
Und hat dann irgendwie so gemeint, so ja, keine Ahnung, mit dem Hals,
0:13:01–0:13:04
ob man da jetzt richtig gut drauf spielen kann oder nicht.
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Aber ehrlich gesagt ist es auch scheißegal, weil wer richtig gut spielen kann,
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kann auch eine scheiß Gitarre gut spielen. Wer scheiße spielt,
0:13:10–0:13:12
der kann auch auf einer guten Gitarre nicht gut spielen.
Chris Flor
0:13:13–0:13:15
Stimmt der wahrscheinlich auch.
Micz Flor
0:13:17–0:13:20
Irgendwie auch so ein bisschen so ein Shortcut ist in ganz vielen Fragen so.
0:13:21–0:13:28
Ist es ein riesen Unterschied, wenn ich jetzt dann doch Bohnen statt Plastik bridge oder sowas.
0:13:30–0:13:32
Und aber bunt rein heizen.
Chris Flor
0:13:32–0:13:37
Okay, aber was war denn mit dem Rosewood und dem anderen? Da hattest du gesagt...
Micz Flor
0:13:37–0:13:40
Genau, da habe ich auch ein Video zu, muss ich nochmal raussuchen,
0:13:40–0:13:43
wo es sich dann wirklich auch so in Anführungszeichen bestätigt hat.
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Das war so ein Video, wo die wirklich dann mit Mikros und der Klärtermittwasser
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aufgenommen haben und hatten von irgendeinem,
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zu irgendeinem Shop, wo du dir deine Gitarren zusammenstellen kannst,
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hatten die dann eine Stratocaster mit drei Hälsen.
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Einer war Rosewood, einer war Maple und einer war Flamed Maple,
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also noch so dunkel gebrannt so ein bisschen.
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Und die Maple, die sind ja quasi ein Block und sind lackiert und die Rosewood,
0:14:14–0:14:15
die werden ja dann geölt.
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Und da hörst du dann wirklich einen Unterschied. Also Rosewood klingt einfach
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deutlich weicher und verliert dann auch ein bisschen so diesen Fender-Twang.
0:14:26–0:14:29
Keine Ahnung, ob das Wort Twang gekopyrighted ist.
Chris Flor
0:14:30–0:14:35
Ich muss ja nochmal sagen, ich habe jetzt bei Pepe Weicher und der hat so eine
0:14:35–0:14:39
Telecaster und ich frage mich nicht, was genau. Das ist halt eine klassische Telecaster.
0:14:40–0:14:49
Und also dieser Twang ist halt wirklich da und das ist schon geil, so ein Ding zu spielen.
0:14:49–0:14:52
Also das ist, wenn es halt so ein richtig, das spielt sich schon anders,
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als was ich hatte, habe. Es spielt sich auch anders, als was ich hatte.
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Und das Ding ist halt, keine Ahnung, das hat halt auch irgendwie durch so einen
0:15:01–0:15:04
Scheißverstärker gespielt und trotzdem hat das Ding halt so super gut geklungen.
Micz Flor
0:15:04–0:15:09
Ja, ich finde auch, also diese, diese, ich finde, das Absurde ist ja,
0:15:09–0:15:13
die Telecast ist ja eigentlich die pupsigste, Es war die Esquire,
0:15:13–0:15:15
aber vorher noch. Es hatte nur ein Pickup.
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Die Esquire hatte aber auch schon einen Switch gehabt, wo die dann über Kondensatoren
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und Widerstände unterschiedliche Sounds über diesen einen Abnehmer reingemacht haben.
0:15:24–0:15:28
Aber die klassische Telecaster auch mit diesem absurden Design.
0:15:29–0:15:34
Weißt du, dieses Pickguard geht halt so los und ein Schnipp ist dann so gerade abgeschnitten.
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Das sieht auf manchen Fotos dann immer so aus, als ob man da was drüber gelegt
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hätte oder dass es abgeschnitten ist.
0:15:39–0:15:42
Dann hinten die Bridge. Die hat,
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Ich finde es halt auch, irgendwie macht es so richtig Spaß, wenn ich so einen
0:15:47–0:15:48
Telecaster in der Hand zu haben.
0:15:49–0:15:52
Und die Thinline, die du hast, ist schon, das ist halt schon ein richtig schönes
0:15:52–0:15:54
Instrument, also mit dem F-Loch.
Chris Flor
0:15:54–0:15:58
Ja, wobei, aber die hat echt eher so einen Grätschklang, habe ich dann schon
0:15:58–0:16:00
das Gefühl, mit allem, was dann jetzt wie,
0:16:02–0:16:10
die, ja, also mit dem F-Loch und der Bixby Whammy und so weiter,
0:16:10–0:16:13
habe ich schon das Gefühl, dass, ja, das ist nicht wirklich,
0:16:13–0:16:16
Es fühlt sich nicht wirklich an wie eine Telecaster, meine ich nur.
Micz Flor
0:16:17–0:16:20
Ja, es kann aber auch gut sein, dass bei den Bixby ist ja so,
0:16:20–0:16:23
du hast ja wirklich eine Feder, die arbeitet ja gegen die Seite.
Chris Flor
0:16:23–0:16:25
Ja, dass es dann deswegen nicht snappy ist.
Micz Flor
0:16:25–0:16:31
Wenn du anschlägst oder wenn du die Seite ziehst, dass du im Prinzip immer gegen diese Feder arbeitest.
0:16:31–0:16:39
Und wenn du jetzt ein Floyd Rose Tremolo hast, wo du oben sogar dann am Sattel
0:16:39–0:16:41
oben dann quasi die Seiten festschraubst.
Chris Flor
0:16:41–0:16:42
Damit du da oben.
Micz Flor
0:16:42–0:16:43
Nicht mehr den extra.
Chris Flor
0:16:43–0:16:44
Zug hast.
Micz Flor
0:16:44–0:16:47
Dann hast du natürlich sicher einen anderen Sound.
Chris Flor
0:16:47–0:16:47
Ja.
Micz Flor
0:16:47–0:16:51
Aber wahrscheinlich, wenn du jetzt einen Rosewood-Hals drauf hättest, dann wäre es noch mehr.
Chris Flor
0:16:52–0:16:55
Also vielleicht ist es gerade, dass ich jetzt hier diese Gitarre habe,
0:16:55–0:17:01
die quasi zwischen den Stühlen sitzt, ist dann wahrscheinlich gut,
0:17:01–0:17:04
dass du in dieser Kombination hast.
Micz Flor
0:17:04–0:17:08
Ja du wirst ein kill switch und
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dann habe ich jetzt eine frage die mich
0:17:10–0:17:14
wirklich umtreibt ja du bist jetzt mein einziger expert
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in dem ich immer so stelle weil zum
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beispiel eine klassische stratocast hat ja ein volume und
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zwei ton controls und ton controls kannst du unterschiedlich
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die beiden also die ein pickup
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hat dann meistens zwei und ein anderer ein special und da kann so ein terswitchen
0:17:33–0:17:38
und so weiter so fort und da kann man den ton einstellen dann kann man das volume
0:17:38–0:17:41
auch noch so ein bisschen zurück drehen dann gibt es jetzt die möglichkeit dass
0:17:41–0:17:46
man dann über die kupplung von kondensatoren und widerständen dann noch so ein
0:17:46–0:17:48
bisschen diesen irgendwo.
Chris Flor
0:17:48–0:17:53
Einen spätkauf ich hätte lust in berlin möchte ich mit dem getränk rumlaufen
0:17:53–0:17:54
wenn sommer ist da vorne noch.
Micz Flor
0:17:54–0:17:58
Hat man dann lasst uns mal ich denke jetzt mal pragmatisch weil ich muss Du
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musst das ja irgendwie nachzeichnen, wo wir lang laufen.
Chris Flor
0:18:00–0:18:02
Achso, hier sind wir am Ufer, dann gehen wir da lang.
Micz Flor
0:18:02–0:18:04
Gehen wir jetzt über die Brücke und ich finde dir ein Späti.
0:18:04–0:18:05
Und zwar hier links kommt gleich einer.
0:18:09–0:18:13
Und dann kann man halt irgendwie was noch dazulöten, dass wenn man das Volume
0:18:13–0:18:21
leiser dreht, die Höhen nicht so abfallen, sondern... Bei mir ist es alles immer auf 10.
Chris Flor
0:18:22–0:18:23
Ja, ja, ja.
Micz Flor
0:18:23–0:18:26
Also ich habe immer so das Gefühl, ich kann mir gar nicht vorstellen,
0:18:26–0:18:30
in welcher Situation man heutzutage irgendwie auf der Bühne steht und dann wirklich
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überlegt, ob man jetzt den Ton, Sachen nochmal von 7 runter auf 6 dreht oder
0:18:36–0:18:38
den Volume von 8 auf 10 hoch.
Chris Flor
0:18:38–0:18:42
Da sage ich dir, als ich meine ganzen Konzerte gespielt habe,
0:18:42–0:18:47
habe ich immer nur den Hals-Pickup benutzt, der ja so ein bisschen dumpfer ist
0:18:47–0:18:52
und ich habe immer den Ton erheblich runter gedreht, weil ich eben nicht so viele Höhen wollte.
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Das war halt natürlich auch eine andere Zeit noch, weil da waren noch die 90er irgendwie.
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Das alles klingt jetzt so ein bisschen, also man bringt ja die Höhen so ein
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bisschen, dass dann auch sogar verzerrt dann halt so Obertöne reinkommen, insgesamt vom Sound.
0:19:06–0:19:10
Aber ich hatte halt einfach diesen Wunsch, eben sowas fast schon so Blues,
0:19:11–0:19:15
nicht Blues, um Gottes Willen, Jazz-Gitarre-iges irgendwie so zu haben.
0:19:17–0:19:21
Und deswegen hatte ich das so gehabt, aber mittlerweile bin ich genauso.
0:19:21–0:19:25
Mittlerweile habe ich es halt auch volle Kanne auf 10, immer auf 10.
0:19:25–0:19:30
Und dann wenn man effekt gerät an macht dann auch irgendwie den den diensten
0:19:30–0:19:35
hochgedreht den travel irgendwie so ist aber ich glaube das wäre schön wenn
0:19:35–0:19:37
man sich wieder abgewöhnen und der welt ist auch abgewöhnen würde.
Micz Flor
0:19:37–0:19:41
Ja dann hol dir mein getränk und ohne hier
0:19:41–0:19:45
kommt die schlange zu lange da gehen wir lieber noch mal ein bisschen weiter
0:19:45–0:19:51
aber du kriegst ein getränk keine sorge und wir gehen jetzt für meine spätere
0:19:51–0:19:58
kartografie am besten hier links rein ist es die reichenberger,
0:20:03–0:20:06
straße in die backstraße im.
Chris Flor
0:20:06–0:20:07
Straße eine back.
Micz Flor
0:20:07–0:20:12
Backstraße ja
0:20:12–0:20:15
aber das ist eben auch das ding ich habe das gefühl dass man den
0:20:15–0:20:18
ton woanders einstellt ich kann mir
0:20:18–0:20:22
wenn ich mir ein setting vorstelle wo man das machen würde dann kann ich mir
0:20:22–0:20:26
echt nichts anderes vorstellen als dass man irgendwie im proberaum sitzt oder
0:20:26–0:20:31
beim jazzkonzert auf der bühne mit seinem fender amt den man seit 50 jahren
0:20:31–0:20:36
auswendig kennt seine gitarre wo man der einzige war die sachen so der alles
0:20:36–0:20:38
eingespielt hat und jetzt irgendwie genau weiß und.
Chris Flor
0:20:38–0:20:40
Du siehst genau die wo du.
Micz Flor
0:20:40–0:20:43
Bist so und und dann
0:20:43–0:20:47
halt weiß okay was man das war ich hier noch mittel ein bisschen hoch macht
0:20:47–0:20:52
dann hier noch kurz und dann kriege ich diesen anderen sound das kann ich mir
0:20:52–0:20:57
wirklich nur in dem setting vorstellen wo man sein eigene verstärker auch noch
0:20:57–0:21:01
mit einstellt und sich da vielleicht mal zurücknimmt oder vorne spielt,
0:21:02–0:21:03
Aber ansonsten habe ich das Gefühl.
Chris Flor
0:21:03–0:21:06
Dass man eigentlich diese ganzen Knöpfe gar nicht bräuchte.
Micz Flor
0:21:07–0:21:08
Es ist so ein bisschen ein ästhetisches Thema.
Chris Flor
0:21:09–0:21:13
Aber wie gesagt, früher habe ich das wirklich immer runtergedreht.
0:21:15–0:21:18
Tatsächlich, ich wollte es nicht so scharf haben.
Micz Flor
0:21:20–0:21:25
Ja, und bei dem Twang-Ding, da ist es ja auch so, ich möchte jetzt meine eigene
0:21:25–0:21:28
Telekaste eigentlich mit den Wide Range, wie du sie scheinbar auch noch in der
0:21:28–0:21:31
Schublade hast, umbauen.
0:21:33–0:21:36
Und das andere ist halt noch, das hatte ich dir glaube ich auch schon mal geschickt,
0:21:36–0:21:42
ich hatte jetzt auf der Webseite das hochgeladen, wenn du diesen klassischen
0:21:42–0:21:48
3-Way-Switch für die Telecaster nimmst, der hat ja drei Positionen, also Neck, Both,
0:21:48–0:21:51
Parallel und Bridge.
0:21:51–0:21:55
Du kannst den rewiren, sodass der Neck und Bridge halt immer noch Single hat,
0:21:55–0:21:59
aber in der Mittelposition die beiden in Serie verschaltet sind,
0:21:59–0:22:05
dass du die nicht mehr parallel hast weil bei parallel dann entsteht ein schöner
0:22:05–0:22:08
sound aber das ist halt so ein woher.
Chris Flor
0:22:08–0:22:11
Sich dann auch weg subtrahiert irgendwie.
Micz Flor
0:22:11–0:22:16
Fehlen so also fehlen auch so die mitten so ein bisschen mehr punch hat man
0:22:16–0:22:19
dann glaube ich in dieser mittelposition da gibt es ein four way switch sowieso
0:22:19–0:22:22
schon aber man kann auch mit einem klassischen ohnehin was neues dazu zu kaufen
0:22:22–0:22:26
den umlöten und in der mittelposition dann beide in serie zu haben so dass man
0:22:26–0:22:28
wenn man beide an hat man so ein bisschen.
Chris Flor
0:22:28–0:22:33
Mehr aber was okay aber dann kann es doch sein dass es auch zur subtraktion
0:22:33–0:22:36
als klar kommt zur addition aber halt vielleicht auch subtraktion wenn es dann
0:22:36–0:22:42
zeitverzögerung gibt weil die seite ja wahrscheinlich nicht 100 prozent.
Micz Flor
0:22:43–0:22:45
Du meinst wegen dem Hamburger-Effekt jetzt?
Chris Flor
0:22:45–0:22:50
Nein, nein. Ich meine, auch wenn du jetzt die Brücke und den Hals hast und du
0:22:50–0:22:56
schlägst die Seite an, dann schwingt die Seite ja nicht über beiden Tonabnehmern genau gleichzeitig.
0:22:57–0:23:02
Das heißt, da würden sich doch auch Sachen interferieren und wegnehmen,
0:23:02–0:23:04
die Wellen, wenn du die addierst.
Micz Flor
0:23:05–0:23:08
Du hast den gleichen Hamburger-Effekt, das stimmt. Aber dadurch,
0:23:09–0:23:12
dass du, wenn du die parallel hast, dann hast du halt den halben Widerstand sozusagen.
0:23:13–0:23:15
Und dadurch ändert sich dann wieder die Induktion.
Chris Flor
0:23:15–0:23:16
Ach so, okay.
Micz Flor
0:23:16–0:23:18
Und wenn du die in Serie schaltest, ist es ein doppelter Widerstand,
0:23:18–0:23:22
was nicht automatisch heißt, dass es auch doppelt lauter ist.
0:23:22–0:23:27
Aber es entsteht in der Summe dadurch ein etwas mittigerer, vollerer Klang.
Chris Flor
0:23:28–0:23:33
Ach so, ja, ne. Da fragst du, und das ist jetzt eine Frage, weil ich habe fast
0:23:33–0:23:35
das Gefühl, dass ich die nicht beantworten können werde.
Micz Flor
0:23:35–0:23:38
Nein, nein, nein. Es war nur einfach, als du meintest, dieser twangy Sound.
0:23:38–0:23:42
Ja, ja. Ich glaube, das Ding mit dem Telecaster-twangy Sound ist...
Chris Flor
0:23:42–0:23:49
Kommt auch von dem single coil glaube ich und der kommt von dafür dass er so
0:23:49–0:23:52
ein bridge pick up ist ja dann auch ein.
Micz Flor
0:23:52–0:23:56
Bisschen p90 aber auch so ein bridge p90 ja aber
0:23:56–0:23:59
das war halt eben auch mein gedanke ob man deshalb kam ich darauf
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sollte man sollte ich wenn ich jetzt meine tele noch
0:24:02–0:24:05
mal umbauen ich dann doch versuchen erst mal
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die umlöten zu gucken ob ich diesen fehlenden
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etwas fetteren sound also eher
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mittigeren sound nicht hinkriege indem ich einfach bei den serie schalter und
0:24:17–0:24:23
dann jetzt vielleicht doch den fehler macht man nicht alles auf diese großen
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reihe zu lassen man hat halt immer nur ein instrument leider nicht wieder rein
0:24:29–0:24:31
spachteln stimmt alles schon passiert.
Chris Flor
0:24:33–0:24:39
Kannst du Sägemehl mit Leim vermischen und eine Paste machen?
0:24:41–0:24:45
Oder mit so einem Schaum vom Baumarkt?
Micz Flor
0:24:45–0:24:47
Baumarktschaum, ja. Das ist immer eine gute Idee.
Chris Flor
0:24:47–0:24:51
Hohlräume mit einem expandierenden Powerschaum auszuschieben.
Micz Flor
0:24:51–0:24:59
Und dann danach von oben mit diesen Torx-Schrauben den Boden wieder ran schrauben. ist.
Chris Flor
0:24:59–0:25:03
Ja halt mal wie kommen wir nicht zu einem kiosk.
Micz Flor
0:25:03–0:25:10
Aber wir kriegen kiosk aber ein wo wir nicht wirklich anstehen müssen und du
0:25:10–0:25:14
hast jetzt das ist schön ich habe so ein bisschen so ästhetische und sound fragen
0:25:14–0:25:23
an dich weil du hast mir die man die kamera gehalten gesprochen haben.
0:25:23–0:25:33
Und du hast jetzt auch so Micro-Switches, also On-Off-On oder On-Off-Switches dran, um die Ich benutze.
Chris Flor
0:25:33–0:25:38
Nicht die Micro-Switches. Ich habe jetzt so Drehknöpfe mir besorgt,
0:25:38–0:25:47
wo dann vier auch sind für vier Knöpfe, zwei Knöpfe mit vier Positionen. Für jeden Pickup einer.
0:25:47–0:25:52
Und da ist einer halt nur der Single-Coil, der zweite ist nur der P90,
0:25:52–0:26:02
der dritte ist in Serie und der vierte ist in Parallel für jeden einzelnen Tonabnehmer.
Micz Flor
0:26:02–0:26:09
Das ist dann im Prinzip das, was auch dieser Triple-Shot-Switch macht, ne? Der macht ja auch...
Chris Flor
0:26:09–0:26:09
Ja, ja, genau.
Micz Flor
0:26:10–0:26:12
Aber du hast jetzt quasi eine Drehposition.
Chris Flor
0:26:12–0:26:15
Ich habe eine Drehposition, ich habe die Dinge halt einfach so reingemacht und
0:26:15–0:26:19
aber ich bin halt auch, Ich bin die ganze Zeit nur auf dem P90 eigentlich,
0:26:19–0:26:21
also der gefällt mir halt am besten.
0:26:21–0:26:25
Ich hätte da wahrscheinlich einfach P90s reinmachen können und wäre genau so,
0:26:25–0:26:27
wäre ich dann glücklich. Vielleicht sogar noch ein richtiges.
0:26:28–0:26:30
Ich denke halt, wenn ich mir eine Gitarre,
0:26:32–0:26:34
Kaufen würde jetzt, du hörst wahrscheinlich eine Jazzmaster,
0:26:35–0:26:38
einfach so von meiner Erfahrung, was ich so will.
Micz Flor
0:26:39–0:26:41
Jazzmaster jetzt so komplett so off the rack, also wo du dann...
Chris Flor
0:26:41–0:26:50
Die J.Maskis Soapbox Jazzmaster, also diese günstige, die er da halt so rausgegafft hat.
Micz Flor
0:26:50–0:26:54
Ja, aber die im Preis steigt, seit sie raus ist, weil sie limitiert war, die werden echt teuer.
Chris Flor
0:26:54–0:27:00
Okay aber wenn ich mir jetzt noch eine gitarre kaufen würde was ich glaube ich
0:27:00–0:27:03
nicht mache war vielleicht dann doch zu weihnachten mir selber die kaufen würde
0:27:03–0:27:11
ist da gibt es eine 12 string jazzmaster von jetzt ja noch nicht der noch über diese.
Micz Flor
0:27:11–0:27:12
Square das.
Chris Flor
0:27:12–0:27:18
War ja genau und das finde ich halt schon geil sind 12 12 spring elektrisch
0:27:18–0:27:24
geteilt ja ja die kam jetzt vor einem jahr oder so was raus glaube ich aber
0:27:24–0:27:28
dann weiß ich auch nicht ob ich dann nicht nicht denn doch fast das gleiche dann zweimal hat.
Micz Flor
0:27:28–0:27:31
Was mich reizt aber ich
0:27:31–0:27:34
weiß nicht wie man das gut herstellen kann auf einer e-gitarre es gibt doch
0:27:34–0:27:41
diese bariton gitarre etwas längere und da gibt es sogar so ein drop in neck
0:27:41–0:27:50
für fender telecaster wo man dann am bariton automatisch hat und ich hatte mal mich da
0:27:50–0:27:54
so ein bisschen umgeguckt auf baritonen akustik gitarren aber
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hier finden wir es auf alle fälle ja genau haben wir
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jetzt hier es gibt bei akustik getan gibt es auch bariton gitarren die haben
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dann eben auch sechs seiten eine gitarre ist halt ein bisschen tiefer akustische
0:28:07–0:28:12
und die haben aber für die d und die g seite noch eine oktavseite drauf aber
0:28:12–0:28:17
nur für diese beiden und das fand ich irgendwie total spannende idee ich.
Chris Flor
0:28:17–0:28:23
Glaube die haben Kein Bier? Ja, nee, da ist kein Bier drin.
Micz Flor
0:28:24–0:28:29
Und das fand ich eine total spannende Idee, wenn du, also einfach wenn du diese,
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weil so eine 12-String, wo jede Seite gedoppelt ist, kann ich mir irgendwie nicht gut vorstellen.
0:28:35–0:28:39
Also ich glaube, dass das, ich weiß nicht, wo ich das spielen sollte.
0:28:39–0:28:44
Aber diese Idee, dass man so zwei Chorale hat, also zwei Seiten für D und G,
0:28:44–0:28:48
die noch quasi eine Oktave drüber mitspielen, Da kann ich mir vorstellen,
0:28:48–0:28:49
dass es echt interessant ist.
Chris Flor
0:28:49–0:28:51
Nur D und was?
Micz Flor
0:28:51–0:28:58
D und G. Also E, A, die Bassseiten, die sind ganz oben, die H und E sind auch.
0:28:58–0:29:01
Und in der Mitte haben wir noch eine Oktave drüber als Dünner.
Chris Flor
0:29:01–0:29:05
Ja, das ist vielleicht interessant. Also sagen wir mal, Burt's Mr. Tambourine Man.
0:29:07–0:29:12
Also dieser Sound, kommt man damit, kriegt man das hin mit dem?
Micz Flor
0:29:12–0:29:15
Ich habe es noch nie probiert. das ist halt wieder so ein bastelprojekt wo man
0:29:15–0:29:27
zum schluss dann erst weiß ob es sich lohnt oder also geht.
Chris Flor
0:29:27–0:29:28
Es hier ins eingemachte,
0:29:36–0:29:40
Tschüss. Haben Sie den Öffner vielleicht? Super.
0:29:43–0:29:44
Schlumpf. Dankeschön.
Micz Flor
0:29:46–0:29:53
Ja, und das ist halt, was du vorhin meintest mit den P90s.
0:29:53–0:29:56
Die sind ja auch total trending topic.
0:29:56–0:30:00
Also ich habe das Gefühl, P90s sind jetzt so total omnipräsent.
Chris Flor
0:30:01–0:30:05
Es wäre immer interessant zu schauen, warum. also dann bin ich da vielleicht
0:30:05–0:30:09
auch irgendwas mit was dann halt so eine gerade so ein mega trend ist was ich
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hatte durchsetzen aber warum das so ist ich.
Micz Flor
0:30:14–0:30:18
Weiß auch nicht man die ich wusste auch nicht ich dachte immer so single call
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so klassischerweise früher ist alles fender und,
0:30:22–0:30:25
hamburger ist ja dann
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patent pending die mäßig ist ist alles
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gibson aber der p90 kommt ja auch von gibson und der
0:30:33–0:30:39
hat anders als das single coil bei bei strato casas das 3 single coils und in
0:30:39–0:30:44
der mitte ist halt reverse round also umgekehrt und und reverse polarity und
0:30:44–0:30:51
wenn du dann in diesen mittelpositionen also fünf positionen nur bridge nur mitte nur neck bei.
Chris Flor
0:30:51–0:30:52
Welchem ist das jetzt.
Micz Flor
0:30:52–0:30:55
Bei der strato und dann hast du die
0:30:55–0:31:00
mittel position wo du dann wo du
0:31:00–0:31:03
dann zum beispiel bridge und middle hast und die funktionieren ein bisschen
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wie ein hamburger das ist quasi so wie die canceln dann so ein bisschen haben
0:31:08–0:31:14
aber die sind halt anders aufgebaut die haben unten halt den magnet oder die
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oder die pole pieces selbst sind magnetisch und bei dem p90 ist es so dass
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der von unten zur Mitte hin hat er zwei Stabmagneten. Ja.
0:31:24–0:31:28
Und diese beiden Stabmagnete, die liegen quasi so horizontal,
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wenn man sich das von der Seite anguckt.
0:31:30–0:31:33
Und die geben dann den Metallstäben.
0:31:38–0:31:43
Den Metallstäben in der Mitte geben, die dann den Pol, der nach oben kommt.
0:31:44–0:31:47
Und dann kannst du dir das Magnetfeld ja so vorstellen, dadurch,
0:31:47–0:31:51
dass unten in beide Richtungen, also angenommen, beide zeigen in der Mitte nach
0:31:51–0:31:56
Norden und zur Seite hin zeigen dann die anderen Pole, das schließt sich ja
0:31:56–0:31:58
dann in dem Magnetfeld wieder oben mit der Mitte.
0:31:58–0:32:03
Dadurch hat es ein relativ breites Magnetfeld, während die anderen,
0:32:04–0:32:08
wo dann nur eben diese Poles selbst als Magnet oben und unten,
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die schließen relativ schmal dann wieder ab.
0:32:11–0:32:13
Das heißt, dadurch ist der Sound wahrscheinlich irgendwie fetter.
0:32:13–0:32:18
Keine Ahnung, wie man zwischen elektromagnetischen Skizzen und dem,
0:32:18–0:32:19
wie es klingt, dann wirklich...
0:32:19–0:32:22
Und hat natürlich auch mehr Wicklung als ein normaler Single Coil,
0:32:22–0:32:26
was natürlich auch immer wieder das Ganze sehr viel mittiger und ein bisschen druckvoller macht.
0:32:27–0:32:36
Aber das ist halt jetzt irgendwie so der standard sound hat ja außer für die ganz extrem ja.
Chris Flor
0:32:36–0:32:42
Ich war im metal ist eine ganz andere geschichte dann halt auch wieder und ja und.
Micz Flor
0:32:42–0:32:47
Trotzdem ich weiß nicht mir geht es so du hast mir deine du hast ja ein set
0:32:47–0:32:52
schon gekauft von den prs und dann hast du die irgendwie verlötet oder falsch.
Chris Flor
0:32:52–0:32:56
Ja ja und ich habe mir ja da war irgendwas und die habe ich die dann für macht.
Micz Flor
0:32:56–0:33:00
Geschenkt und geburtstag vielen dank das geburtstag kaputt.
Chris Flor
0:33:00–0:33:01
Gemacht und die dann.
Micz Flor
0:33:01–0:33:14
Geschenkt das kunst und du kannst du und und ich finde halt diese p90 es ist halt schon,
0:33:16–0:33:19
Mir geht es genau wie dir. Ich spiele eigentlich, ich habe auf meiner ersten
0:33:19–0:33:24
Kuckuck-Kasse, auf der kleinen, die so ein bisschen, die weiße,
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da habe ich zwei P9s von Rockinger drauf, aus den 80er Jahren gekauft.
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Und das ist einfach fertig. Ich brauche eigentlich, ich kann die spielen, nonstop.
0:33:34–0:33:38
Und trotzdem habe ich immer das Gefühl, aber ich müsste doch eigentlich. Eigentlich.
0:33:38–0:33:41
Das ist so ein bisschen wie, man isst die ganze Zeit Snickers und denkt,
0:33:42–0:33:43
ich müsste mal wieder einen Apfel essen.
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Und dann kauft man einen und isst ihn dann vielleicht doch nicht.
0:33:46–0:33:49
Oder andersrum, wie bei mir zu Hause, wo ich dann immer Apfel esse.
Chris Flor
0:33:49–0:33:52
Wo eigentlich immer ein Apfel und dann vielleicht mal ein Snickers.
0:33:52–0:33:57
Denkt mal, dann beißt man ab und dann, nee, ist es, also nicht nur ist es ungesund
0:33:57–0:34:02
und viel zu süß, aber es schmeckt auch einfach nicht. Weil es ist nicht so befriedigend auch.
Micz Flor
0:34:02–0:34:05
Ist nicht meins, also okay, wie es schmeckt.
Chris Flor
0:34:05–0:34:08
Plastik und so weiter. Das ist alles nicht gut.
Micz Flor
0:34:09–0:34:12
Trotzdem habe ich immer gerne irgendwie ein Snickers im Haus.
0:34:12–0:34:14
Was könnt ihr mal sein? Und so geht es mir dann auch mit den Tonabnehmern.
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Beim P-Rail auch gedacht, perfekt.
0:34:19–0:34:23
Also man kann immer auch das andere machen. Man braucht es nie.
Chris Flor
0:34:24–0:34:30
Aber die Frage ist halt auch, ob es vielleicht dann einfach der P90 da drauf am geilsten klingt.
0:34:30–0:34:34
Von den Möglichkeiten und man deswegen, Deswegen, wenn jetzt auf einmal der
0:34:34–0:34:39
Single-Coil so super geil klingen würde, dass man dann die ganze Zeit den Single-Coil spielen würde.
0:34:39–0:34:44
Und das einfach, weil das halt so ein Frankenstein-Pickup ist,
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dass vielleicht manche davon besser sind als andere.
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Da habe ich jetzt gerade mir überlegt, ob das vielleicht der Fall ist.
Micz Flor
0:34:51–0:34:55
Ja, das weiß ich nicht. Also die sind ja wohl, da gibt es auch so ein Video
0:34:55–0:34:59
zu, wo ich einfach auch mal wissen wollte, jemand der denen mal so ein bisschen
0:34:59–0:35:02
genauer beschreibt, wie der aufgebaut ist.
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Und der kommt dann irgendwie zu so einem seltsamen Schluss, dass die Magnetfelder
0:35:08–0:35:11
eben nicht oben unten sind, sondern die sind wohl so schräg auch.
0:35:11–0:35:14
Ja, und seine Hypothese, wenn ich es richtig verstanden habe,
0:35:14–0:35:17
schon ein bisschen her, wo ich es gehört habe, war halt, dass die P90,
0:35:17–0:35:19
die P-Rails so gebaut waren, dass
0:35:19–0:35:24
man halt in, dass man eben diesen Humbucking-Effekt innerhalb haben kann.
0:35:24–0:35:30
Aber auch wenn man die miteinander verschaltet also die beiden die beiden rails die beiden,
0:35:31–0:35:34
p90s oder so und dass sie dadurch mit diesen reverse polarity irgendwie
0:35:34–0:35:39
nochmal sowas wohl irgendwie also er konnte ich konnte es gar nicht verstehen
0:35:39–0:35:43
und der mensch der das sehr gut erklärt hat und auch durchgemessen und auch
0:35:43–0:35:46
gezeigt hat das war nicht so gut erklären aber hatte halt irgendwie das gefühl
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also diesen magnet polarity dings da dran hielt dass die magnetfelder nicht
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oben unten sondern so diagonal irgendwie dadurch gehen.
Chris Flor
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Das ist vielleicht dann so ein kompromiss deshalb diesen effekt hat das ist
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halt so ein humbugging effekt hat humbugging mal heißt das hast du schon erklärt.
Micz Flor
0:36:02–0:36:05
Das muss man jetzt in einer anderen folge nach da.
Chris Flor
0:36:05–0:36:07
Müssen die leute selber also.
Micz Flor
0:36:07–0:36:12
So viel wir müssen irgendwie weiterkommen jedes mal wieder von vorne an ja,
0:36:15–0:36:20
aber das einzige ist halt die sind irgendwie doch hässlich findest du dich auch hässlich Ja.
Chris Flor
0:36:20–0:36:23
Welche habe ich denn dir gegeben?
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Ich habe halt die cremefarbenen und ich finde die jetzt nicht,
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also die sehen schon so ein bisschen komisch aus, also ich werde dann schon,
0:36:30–0:36:32
was ist das für eine Tonabnehme? Fragen dann schon Leute?
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Du zum Beispiel, als du das erste Mal über die Kamera gesehen hast.
Micz Flor
0:36:36–0:36:36
Glaube ich.
Chris Flor
0:36:36–0:36:44
Aber da habe ich auch schon aber ja nee klar so eine richtige soapbox p90 da
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drin zu haben sehr wahrscheinlich geiler aus aber ich weiß nicht ich finde es
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ist halt so speziell halt so ein bisschen.
Micz Flor
0:36:54–0:36:57
Ja, ich habe auch. Also die, die du mir gegeben hast, sind auch diese Creme-Farben.
0:36:57–0:37:01
Ah, okay. Es gibt in schwarz, weiß und Creme-Farben.
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Und ich hatte dann die, du hattest mir dann die Weihnachtsnummer geschenkt,
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glaube ich, diese Triple Shot.
Chris Flor
0:37:12–0:37:14
Ach, diese Rahmen dann, ja.
Micz Flor
0:37:14–0:37:18
Das ist ganz interessant, weil diese Triple Shot Rahmen haben quasi zwei Kippschalter.
Chris Flor
0:37:18–0:37:19
Aber die hatte ich dir dann gekauft, ne?
Micz Flor
0:37:19–0:37:22
Die hast du mir gekauft, ja, die waren neu. das muss man
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sich so vorstellen dass es einfach der rahmen ist indem man zum beispiel auch
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einen anderen der passt
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in die standard fräsung von einem normalen hamburger
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so ein gibson hamburger format und dann kann man auch im anderen nehmen und
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dann kannst du halt eben das was du schon beschrieben was diese vier positionen
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einstellen ja und das ist ein schalter ja genau du kannst beide nach links machen
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dann ist es der eine pick up bei nach rechts das ist der andere pickup dann
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kannst du einen von den Switchhaltern nach innen, also beide nach innen oder beide nach außen.
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So, dann hast du vier Positionen. Aber natürlich macht diese Triple Shot nur
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wirklich Sinn, wenn man unterschiedliche Spulen hat.
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Also für den P-Rail ist es perfekt, weil du genau da ja auch diese,
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du brauchst ja, wenn du Coil Splitting machst,
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dann brauchst du ja bei einem normalen, wo beide gleich sind,
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man muss nicht wirklich nur unterschiedlich und kein den du glaube
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ich wirklich hören kannst zwischen fand ich
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fand ich echt eine gute lösung ich hatte
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ja selber auch was gelötet mit vor position switch aber irgendwie ging das nicht
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ich hab's und dann hatte ich so eine gelötet oder ich habe keine ahnung ich
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habe es nicht kapiert ich kann es ja noch mal schicken vielleicht siehst du
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den fehler ich habe nicht gesehen ich.
Chris Flor
0:38:44–0:38:48
Habe so lustig weil ich habe ja eine ganze zeit lang bin bin ich ja total tief
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in dieses ganze Löten und Effektgeräte und so weiter rein.
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Aber ich habe das Gefühl, ich habe es alles wieder so ein bisschen vergessen.
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Also ich war ganz intensiv drin, habe auch Bücher darüber gelesen und so.
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Und dann bin ich halt raus und jetzt interessiere ich mich nicht mehr dafür.
Micz Flor
0:39:06–0:39:10
Also jetzt wäre, wo du es sagst, wäre natürlich jetzt die Möglichkeit,
0:39:10–0:39:14
ob wir überlegen, dass das jetzt eine eigene Folge wird und wir machen hier
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einen Schnitt und dann eine eigene Folge. oder hast du schon so viel vergessen, dass du über...
Chris Flor
0:39:18–0:39:20
Achso, nee, ich kann schon ein bisschen... Ah nee, nee, ich kann schon so ein
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bisschen, kann ich schon reden.
Micz Flor
0:39:21–0:39:25
Ich fand's, weil das ist echt was, wo ich mich gar nicht... Da bin ich Flo sozusagen,
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weil da kenne ich mich gar nicht aus.
Chris Flor
0:39:26–0:39:29
Also ich kenne mich jetzt auch nicht mit den Marken so super gut aus,
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aber ich kann halt mal sagen, was es halt für verschiedene Arten von...
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Von Verstärker-Tedalen irgendwie gibt oder sowas.
Micz Flor
0:39:39–0:39:43
Ne? Okay, dann zu Gitarren.
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Von dir da noch was zu sagen?
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Wir hatten jetzt eigentlich eine Episode über den P90. Irgendwo,
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wenn man ehrlich ist. Wir haben ein bisschen über Telecaster.
Chris Flor
0:39:56–0:39:59
Und über Gitarre, wie es ist, Gitarren zu spielen oder sowas.
0:39:59–0:40:02
Wie das ist im Gegensatz zu zum Beispiel Klavierspielen oder so.
Micz Flor
0:40:02–0:40:07
Das ist nochmal eine eigene Folge. Das machen wir an Weihnachten. Das ist ein Special.
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Du spielst Klavier, ich Gitarre. Dann du Gitarre, ich Klavier.
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Dann wird man sehr schnell merken, dass es nicht am Instrument liegt.
Chris Flor
0:40:15–0:40:17
Doch gerade am instrument.
Micz Flor
0:40:17–0:40:20
Nehmen wenn ich das gleiche klavier für
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sowas du alles kannst du auf dem klavier dann merkt man das ist echt das gleiche
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klavier kaum zu glauben es klingt so anders ja vielleicht noch ganz kurz zu
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dem p90 wenn du sagen es gibt halt eben die sopa p90 die
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dogger p90s das sind die die haben so rechts und links so kleine dreiecke und
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die kann man dann einfach so reinschrauben das waren glaube ich sogar die ersten
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bin ich mir nicht ganz sicher,
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die funktionieren so dass sie einfach reinschraubt dann kannst du die höhe auch
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nicht mehr verstellen die werden einfach runter geschraubt die soapbar die haben
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unten was ja auch manche fände haben diesen schaumstoff den man dann so runter
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schraubt und dadurch die höhe der schaumstoff dagegen von und als.
Chris Flor
0:41:03–0:41:05
Feder hier bisher marsch wird und.
Micz Flor
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Dann gibt es aber inzwischen auch,
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die haben wir sogar einen eigenen namen wir haben noch ein buchstaben dran das
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sind die 90 vom von der konstruktionsweise her aber so gebaut dass die drop
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in sind für ein klassischer für eine klassische Hamburger Fräsung.
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Und die hatte ich in einer, weil natürlich will ich ja über die Gitarre reden,
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die ich verkauft habe, wo ich mich ärgere.
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Also wo ich am...
Chris Flor
0:41:38–0:41:42
Naja, du hast die Gitarre, die du verkauft hast, leider. Okay,
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welche ist das? Okay, welche?
Micz Flor
0:41:44–0:41:49
Das ist die, die ist auf meiner Webseite. Das war eine von Master hieß die,
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das war so ein lawsuit japan copy
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ding von sg okay und
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die war nicht komplett holz und zwar so schicht holz erst und die war dunkelgrün
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matt und dann eher so ein bisschen wie wenn man pigmente einfach ins holz gerieben
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und sah dadurch so ein bisschen als die 70er jahre kindergarten möbel so ein dunkles Tannengrün.
Chris Flor
0:42:17–0:42:18
Wann hast du die gekauft gehabt?
Micz Flor
0:42:19–0:42:24
Die hatte ich mir auch in Nullerjahren 2004, 2015.
Chris Flor
0:42:24–0:42:27
Ach so, da war ich gerade schon weg. Nein, das habe ich dann gar nicht mitgekriegt.
Micz Flor
0:42:27–0:42:34
Und die hatte eben auch ein Bixby hatte die und die hatte zwei P90s,
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hast du bestimmt auch schon gesehen, die haben dann so,
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ein schwarz, also sind nicht mit
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Metall drumherum, sondern nehmen so ein schwarz und da kommen die sechs,
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Und die fand ich richtig gut. Die habe ich auch richtig teuer verkauft.
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Also die habe ich dann wirklich auch für 450 Euro verkaufen können.
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Insofern ist das nicht so, aber ich musste einfach, ich hatte zu viele Gitarren. Bei mir ist.
Chris Flor
0:42:59–0:43:04
Es nicht so viel wie Waldzittern.
Micz Flor
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Naja, da hatte ich 17, glaube ich. Irgendwann hat Elsa von mir ein Foto gemacht
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mit meinen Waldzittern.
Chris Flor
0:43:11–0:43:16
Jay Merskis mit seinen Big Muffs. das ist.
Micz Flor
0:43:16–0:43:19
Also das ist quasi jetzt die gute brücke richtung der.
Chris Flor
0:43:19–0:43:24
Episode weil der hatte ja irgendwie der hatte eben und das lustige ist also
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erstens dann so junior hat dann auch gesagt dass also big mouth ist so sein
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effekt gerät aber auf keiner der aufnahmen von dinosaur junior wirklich macht
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wirklich verwendet das sind die interessant aber ja das ist nur live und es war der hat dann so
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einen Wahn bekommen,
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so einen Zwang, dass er so Angst hatte, dass es die nicht mehr gibt oder dass die kaputt gehen.
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Der hat einfach so wahnsinnig viel, hat er jetzt so etliche Big Muffs einfach
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da, die sich auch nicht wirklich unterscheiden, also jetzt nicht irgendwie verschiedene,
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sondern halt einfach ganz viele Big Muffs gekauft, weil er so Angst hat,
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irgendwann gibt es keine mehr.
Micz Flor
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Ja, das ist lustig. Also wir können jetzt ja diese Episode abschließen,
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wo es um die Tange geht, mit james kiss der mal gesagt hat zu dieser
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diskussion hamburger single coil single calls boom
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ja immer so wenn man seinen weg macht und seine treadmill und
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sowas anschaltet und dann hat james kiss das habe ich glaube ich weiß mehr aber
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flo habe ich sowas nicht gesagt interessiert es nicht aber ich finde es total
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bei james geht auch die frage ja was macht man denn wenn es so brummt die ganze
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zeit das ist humming wenn ihr stoppt playing und der antwort gesagt Er sagt
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dann einfach nicht aufhören zu spielen.
Chris Flor
0:44:34–0:44:42
Ja, aber Merskis ist halt auch geil, weil er halt so, er war ja ursprünglich
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Schlagzeuger und hat sich dann eben diese,
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Jazzmaster gekauft. Eigentlich wollte er sich eine Stratocaster kaufen.
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Kennst du die Geschichte?
Micz Flor
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Nee, aber das wäre vielleicht meine allerletzte Frage, bevor wir dann die nächste
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Episode anfangen. Aber erzähl du nochmal mit der Stratocaster.
Chris Flor
0:44:58–0:45:01
Er hat halt eine Geschichte und es ist halt blöd, wenn ich das erzähle,
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weil der das halt auch in jedem Interview erzählt.
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Er hat halt einen Zeitungsartikel, hat er dann von so einem Stratocaster für
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so und so viel Geld, kann man kaufen, in dem,
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Gitarrenladen bei ihm dann in der Kleinstadt, in der nächsten Kleinstadt und
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hat halt das Geld zusammengespart,
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es hingefahren und dann war die
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stradocaster dann doch ein tick teurer irgendwie als es
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angepriesen war und das einzige was es gab war halt die jazzmaster
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und da hat sich dann die jazzmaster gekauft und seitdem spielte
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nur noch jazzmaster und das waren jazzmaster waren zu dem zeitpunkt halt total
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out halt auch weil die waren halt noch mal groß bei diesen ganzen surf leuten
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irgendwie in den 60ern und so weiter und danach fand die eigentlich niemand
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mehr wirklich cool und dann Aber weil die so billig waren,
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haben dann halt eben My Bloody Valentine und Sonic Youth vorher.
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Und die alle hatten halt dann auf einmal diese Jazzmaster rumliegen und tausende Sonic Youth.
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So viele, dass die dann halt in verschiedenen Stimmungen immer dann auf der
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Bühne liegen haben konnten.
Micz Flor
0:46:03–0:46:07
Ja, und ich glaube, die Jazzmaster hat auch, der Halter Jazzmaster hat eine
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riesen Metamorphose nochmal durchgemacht.
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Inzwischen ist es so, dass du die Jazzmaster einfach aus Form mit zwei P90s kaufen kannst.
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Und es gibt sogar P90s in Jazzmaster-Pickup-Form, also dass du einfach deine
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Jazzmaster mit P90s ausstatten kannst.
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Und trotzdem, diese Jazzmaster, die haben ja diese mit diesen Öhrchen an den Seiten.
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Insofern ist sie glaube ich auch nicht mehr die, die da früher mal gespielt
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wurde, weil der Hals war wohl relativ breit und clunky.
Chris Flor
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Das war auch so ein Riesenproblem.
Micz Flor
0:46:42–0:46:47
Und das war auch für Jazz halt, das hatte wohl unglaublich viele unterschiedliche
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Soundeinstellungen, die dann glaube ich aber, wenn du die einsetzt,
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wie Sonic Youth und Jamescus,
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nicht mehr in ihrer Finesse richtig diese Wirkung erzielen sollen.
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Aber es ist auf alle Fälle, ja ich finde, wenn man so Meilensteine hat,
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dann finde ich natürlich die Les Paul ist schon einfach eine klassische Form.
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Also ich habe doch neulich wieder irgendwo im Internet so ein schönes Ding gesehen,
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wo du links hattest, Telefone von, keine Ahnung, 1948, ich weiß gar nicht genau,
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wann die Les Paul rauskamen, aber so irgendwann in den 40ern bis heute.
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Also die Telefone links und rechts immer so ein Foto von der Gitarre Les Paul für jedes Jahr.
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Les Paul mit rotem Sunburst und Rosewood Neck.
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Rote Sunburst, Rosewood Neck. Also diese klassische Les Paul.
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Und das ist echt erstaunlich, wie bei Gitarren dieses Design immer heutig bleibt.
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Und meilensteine sind hat das paul für mich die telecaster und die jazzmaster
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dann hat man irgendwie so mit diesen drei getan hat man so ein drei vektoren
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aufgespannt und kann auf der landkarte finde ich alle anderen so ein bisschen und es.
Chris Flor
0:48:01–0:48:04
Ist da auch so ein bisschen mit dabei oder.
Micz Flor
0:48:04–0:48:08
Die sd das ist dann auch wieder von gibson das war ja also die haben mehr als
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dies verkauft als les paul's gehen insgesamt und das war der versuch auch ein
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bisschen billiger zu werden und vor allen Dingen gab es auch viele mit Bolt
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on Neck, also was Fender ja auch hatte,
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dass du den Hals austauschen konntest.
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Das ist klassischerweise halt für die, als Bild kennt das jeder wahrscheinlich
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von ACDC, dass der spielt die S3.
Chris Flor
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Ja, wir hatten einen Musikraum bei unserer Arbeit.
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Das macht mir keinen Spaß zu spielen. Mir macht es schon manchmal Spaß,
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eine Stratocaster zu spielen und eine Telecaster, aber irgendwie,
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selbst ein Les Paul, irgendwie habe ich da, ich weiß nicht, was das ist. ja ich habe da irgendwie.
Micz Flor
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Es ist so die die länge die mensur
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der fender mensur ist
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ja länger als tele mensur als als les paul als
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gipsen mensur und dadurch hast du ein anderes anderes
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auch da schon wieder anderen train ich fand das
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immer schwierig auch von meiner sd copy umzusteigen auf
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die fender mensur es macht
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echten unterschied auch wenn es dann irgendwie ich weiß gar nicht
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was die dann immer nachgucken wahrscheinlich nur eineinhalb zentimeter sind
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oder so in der summe aber es fühlt sich gleich anders an und macht
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natürlich dann auch wohl was mit dem sound weil du die gleichen seiten auch
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anders spannen muss über die länge und die prs wiederum die haben ja genau die
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mitte genommen gesagt das ist nicht ich finde wir machen die mitte und sind
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ganz gut damit gefahren aber strato kaste einfach so ästhetisch also.
Chris Flor
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Ich habe irgendwie ich mache ja auch also Also ein Stratocaster ist ja super
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zum Bendy machen und das ist ja eine sehr spiellende Gitarre.
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Wenn ich mir Saiten bei mir auch drauf mache, ich mache immer die dicksten,
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härtesten Saiten drauf und nehme dann das dickste, härteste Plektron. Echt?
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Ja, ja. Und einfach, weil ich mache halt kein Bending oder sowas,
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mache ich halt irgendwie nicht und brauche das nicht und ich mag halt irgendwie
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diesen Klang und halt diesen Widerstand lieber.
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Und ich habe schon die Saiten, also sie liegen schon relativ tief,
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Ich muss sie nicht zu weit drücken.
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Die ist recht gut eingestellt, dass sie halt da nicht brummt.
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Und so, aber irgendwie, ich finde...
Micz Flor
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Du hast eine Stratoknast auch?
Chris Flor
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Nee, nee, wir haben die bei der Arbeit in dem Musikraum.
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Und da spiele ich die halt ab und zu mal. Und natürlich kann man da halt so rumspielen halt.
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Also so Sachen. Und die spielt sich halt viel leichter. Aber,
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also, die macht irgendwie...
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Ja, nee, ich habe schon Spaß damit.
0:50:41–0:50:44
Aber ich glaube, es sind meine... und das ist halt interessant,
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weil ich habe überhaupt gar nicht ich habe so meine,
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Gitarre so ein Ideal an das ich mich annähere und das ist die dann und also
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ich bin jetzt zufrieden mit dem, was ich habe, wie ich es habe und ich möchte
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ja gar nicht von weg so, aber natürlich macht es schon Spaß, aber
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eben mit einer Les Paul macht es mir nicht so Spaß Les Cri macht es mir nicht
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so Spaß, mit einer Telecaster macht es mir Spaß,
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aber aus einem anderen Grund und halt die,
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Ja, es ist halt einfach so eine, es ist halt leichter. Ich habe das Gefühl,
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man kann halt leichter die Sachen spielen mit einer Stratocaster.
0:51:23–0:51:27
So weniger, also nicht so sportlich, ein bisschen unsportlich da,
0:51:27–0:51:29
sich so leicht zu machen.
Micz Flor
0:51:31–0:51:31
Findest du ja.
Chris Flor
0:51:31–0:51:40
Aber andererseits kann man halt eben diese Wahnsinns-Bands mit diesen Seiten
0:51:40–0:51:43
kann man auch nicht machen. Aber das ist auch nicht schlimm.
Micz Flor
0:51:45–0:51:49
Ja, ich habe eine, kann ich dir mal, wenn es dich interessiert,
0:51:49–0:51:53
ich habe, weißt du nicht, was es ist, aber ich habe ein,
0:51:53–0:51:59
so ein Rewiring auch gemacht, was ich ganz spannend fand für die Stratocaster,
0:51:59–0:52:00
weil die Stratocaster hat ja diesen,
0:52:01–0:52:07
die hatte ursprünglich den gleichen Switch wie die Telecaster.
0:52:07–0:52:11
Und das heißt du konntest entweder neck middle
0:52:11–0:52:14
bridge einstellen und die leute fingen dann alleine
0:52:14–0:52:18
an irgendwie diese mittelstellung wo man beide kontakte hatte also diese diese
0:52:18–0:52:23
kombination von britischen mittel mittel und neck also diese position die jetzt
0:52:23–0:52:27
zwei und vier heißt die leute selber angefangen dass ein bisschen zu nutzen
0:52:27–0:52:31
und dann haben die dann neue blade switches gebaut wo
0:52:32–0:52:36
es halt wirklich so ist, dass du jetzt fünf Positionen hast und dann hast du die Position.
0:52:37–0:52:44
Diese Position zwei ist dann wirklich eine Mischung aus den beiden Positionen
0:52:44–0:52:48
Bridge und Middle oder eben die andere Seite Neck und Middle.
0:52:48–0:52:51
Und was bei dem Rewiring, was ich gemacht habe, was dann halt so ist,
0:52:51–0:52:56
wenn du jetzt überlegst, du hast fünf Positionen und sagen wir mal Bridge,
0:52:56–0:53:01
Middle Bridge und Middle, das sind quasi wie eine Telecaster.
0:53:02–0:53:03
Das wäre dann Neck und Bridge.
0:53:03–0:53:07
Und das habe ich so gemacht, dass ich halt diese ersten drei Positionen habe
0:53:07–0:53:11
ich Bridge, Neck und Bridge und.
0:53:15–0:53:19
Und dann habe ich auf der Position, auf der nächsten Position,
0:53:19–0:53:23
also Position 4, habe ich natürlich immer noch ein Neck, weil die ja so gebaut
0:53:23–0:53:29
ist, dass du da automatisch diese Mittelposition hast.
0:53:30–0:53:32
Aber auf der letzten, auf der fünften Position habe ich gar nichts.
0:53:32–0:53:34
Da ist der Mittel-Pickup, der ist erstmal abgeschlossen.
0:53:34–0:53:39
Das heißt, ich habe dann einen Kill-Switch automatisch. Dann habe ich quasi
0:53:39–0:53:42
unten drei Positionen wie bei der Telecaster zwischen Neck und Bridge.
0:53:42–0:53:48
Und habe dann ganz vorne auf der 5 habe ich dann mit dem mit dem blade zu bauen
0:53:48–0:53:52
dann habe ich überhaupt keine neue hardware kaufen müssen habe aber den mittel
0:53:52–0:53:57
pick up nicht mit drin der mittel pick up ist ja ganz interessant weil man damit
0:53:57–0:54:00
eben diesen humbugging effekt auch einstellen kann ja.
Chris Flor
0:54:00–0:54:03
Das ist ja das besondere an der stratocaster dass die überhaupt den hat.
Micz Flor
0:54:03–0:54:06
Ja und da habe ich das dann aber so umgeweiht dass ich jetzt nicht mehr zwei
0:54:06–0:54:12
tone und eine volume control habe sondern ich habe master tone und master volume
0:54:12–0:54:18
und habe diesen dritten dreh regler als blender qual nicht blende als.
Chris Flor
0:54:18–0:54:20
Der mensch in den.
Micz Flor
0:54:20–0:54:23
Mittel auf alle positionen einzufaden das
0:54:23–0:54:26
heißt du kannst dann quasi wenn du und du kannst ihn dann von
0:54:26–0:54:30
null bis zehn rein regeln angenommen du willst hat den bruder nur
0:54:30–0:54:33
den mittleren an und bist du quasi auf position 1 nur bridge
0:54:33–0:54:36
und dresden den unteren regler hoch und dann kommt der
0:54:36–0:54:39
mittel bridge sound rein wenn du auf die mitte gehst hast
0:54:39–0:54:41
du auf einmal alle drei parallel was es so gar nicht gibt
0:54:41–0:54:45
bei der klassischen strategie ist ein neuer sound ist nicht
0:54:45–0:54:48
so ergiebig aber ist ein neuer sound und du kannst halt dann auf die dritte
0:54:48–0:54:53
position gehen und hast du den neck mittel drin und kann sie noch rein blenden
0:54:53–0:54:56
also kann sie den reinen raus blenden wenn du den ton so ein bisschen anpassen
0:54:56–0:55:01
willst und hast dann und das ist halt das perverse daran auf der 5 wurde vorher
0:55:01–0:55:05
den kill switch hat das wenn du den auf 10 ist hast du nur mittel ach Das heißt,
0:55:05–0:55:08
du hast quasi alle Sounds, bloß in einer anderen Reihenfolge,
0:55:08–0:55:10
plus den Sound mit allen drei,
0:55:11–0:55:13
den es sonst nicht gibt, plus einen Kill-Switch.
0:55:13–0:55:15
Und kannst aber auch diesen Mittel rein und raus finden.
Chris Flor
0:55:15–0:55:17
Ohne irgendwelche neue Hardware.
Micz Flor
0:55:17–0:55:20
Einfach nur mit umlöten. Und das habe ich auf einer Gitarre drauf.
0:55:21–0:55:24
Und es macht total Spaß, damit zu spielen.
0:55:24–0:55:28
Und gleichzeitig ist es so ein bisschen so, dass man manchmal gar nicht mehr
0:55:28–0:55:30
genau weiß, habe ich jetzt ein Mittel dran oder nicht.
0:55:30–0:55:36
Weil bei bestimmten weg machst du hast du dann irgendwie nicht mehr das ohr
0:55:36–0:55:41
dafür und jetzt für so eine akustische geteilt habe so eine frau muss umgebaut
0:55:41–0:55:42
habe ich glaube ich ein foto auch gesehen,
0:55:42–0:55:47
Elsa zusammen so tätowiert habe. Da habe ich auch einen Tonabnehmer aus einem
0:55:47–0:55:50
Hohner, aus einer Hohner, alten Hohner aus den 80er Jahren.
0:55:51–0:55:55
Hohner Rockwood heißen die. Die haben so eine ganz eigene Konstruktion.
0:55:55–0:55:58
Die haben eine Baseplate unten auch bei den Single Coils, wodurch das Ganze
0:55:58–0:56:00
ein bisschen umfiger, mittiger klingt.
0:56:00–0:56:04
Und da habe ich dann auch ein Neck und Mittel zusammen
0:56:04–0:56:08
gemacht und habe die ins Schallloch reingetan und habe da noch einen Push-Pull
0:56:08–0:56:13
für die volume gemacht und wollte halt single coil und hamburger effekt mischen
0:56:13–0:56:17
aber es ist halt wirklich so ich höre keinen unterschied aber kein unterschied
0:56:17–0:56:22
sitzt davor sie soll ich kann ihn messen ich es mit so es ist halt parallel das heißt was.
Chris Flor
0:56:22–0:56:25
Misst sich wie misst du das und was misst sich dann.
Micz Flor
0:56:25–0:56:28
Messen einfach nur den widerstand ist das pick up so man macht dann,
0:56:28–0:56:32
push pull also ich mache dann einfach coil splitting
0:56:32–0:56:35
über den push pull und habe dann halt den halben widerstand
0:56:35–0:56:39
wenn ich beide habe weil die parallel geschaltet sind und den widerstand von
0:56:39–0:56:44
einem wenn ich dann den anderen ausschalte das heißt ich sehe es aber ich höre
0:56:44–0:56:50
wirklich gar kein unterschied so entweder werde ich taub oder es macht dann
0:56:50–0:56:54
leider nicht so viel aus aber ich dachte ich habe so eine ja vielleicht im kontext.
Chris Flor
0:56:54–0:56:55
Mit anderen instrumenten aber.
Micz Flor
0:56:55–0:57:01
Das probieren ja okay aber jetzt machen wir hier schluss weil für die dies interessiert
0:57:01–0:57:04
die können jetzt in einem Monat schon wieder reinhören, wenn Chris in Berlin
0:57:04–0:57:09
zu Besuch ist, als Special Guest und ich sage schon mal hier Danke.
0:57:09–0:57:11
Wir sind jetzt am Karl-Herz-Ufer.
0:57:13–0:57:17
50 Herz, nee, 60 Herz-Hamburger.
Chris Flor
0:57:17–0:57:22
Karl-Herz-Ufer. Herz-Donut. Do you want a Herz-Donut? Was ist das?
0:57:23–0:57:26
Sag mal ja oder nein. Hättest du gerne ein Herz-Donut?
Micz Flor
0:57:26–0:57:28
Wo du mir jetzt wehtust.
Chris Flor
0:57:28–0:57:30
Genau, sag mal ja.
Micz Flor
0:57:30–0:57:30
Ja.
Chris Flor
0:57:31–0:57:36
Und dann schlage ich dich so oder kneif dich und dann sage ich, hurts, don't it?
Micz Flor
0:57:36–0:57:40
Oh, got it. You got me again.
0:57:41–0:57:48
Und ja, danke fürs Zuhören und diese Tour wird händisch nachgezeichnet und lässt
0:57:48–0:57:51
sich auf eigentlich-podcast.de dann auch verfolgen,
0:57:52–0:57:57
und wir werden mal gucken, ob wir dann einen kleinen Kringel auch um deinen Späti machen.
0:57:57–0:58:03
Vielleicht haben die dann mehr Verkauf, wenn die bei eigentlich Podcast zum
0:58:03–0:58:06
Pick-up-Point identifizierbar werden.
0:58:07–0:58:13
Und damit machen wir hier in der Brücke Schluss. Und wer in vier Wochen wieder
0:58:13–0:58:16
einschaltet, der trifft uns wieder hier auf diese Brücke.
Chris Flor
0:58:18–0:58:18
In der Mitte der Brücke.
Micz Flor
0:58:19–0:58:21
Und deshalb geht es jetzt wieder los mit dem.

Mehr

Embrace die pflanzliche Vielfalt!

Wie jedes Jahr im Sommer ist Chris aus den USA zu Besuch und wir nutzen die Gelegenheit, um einen Eigentlich Podcast aufzunehmen. Diesmal geht es nicht um Horrorfilme, sondern um ein Thema, das Chris und Flo sehr am Herzen liegt: Kochen. Chris lebt seit Jahren vegan. Wir sprechen über die ethische Motivation und die praktischen Implikationen, sich vegan zu ernähren, über geeignete Proteinquellen und Ersatzprodukte. Wir tauschen Tipps und Tricks aus der Küche aus. Flo nutzt diese Podcast-Episode, um sein Kochlogbuch vorzustellen: Seit Corona führt er ein Tagebuch über sein tägliches Kochen, das er zunächst auf gitlab veröffentlichte und nun zu einem Blog mit ausführlichen Fotodokumentationen der täglichen Essenszubereitung ausgebaut hat. Mit der Veröffentlichung des Kochblogs https://kochlogbuch.de hat Flo ein "Manifest des täglichen Kochens" verfasst, das wir Punkt für Punkt durchgehen und diskutieren. Diese Episode unterscheidet sich auch deshalb von den anderen, weil wir diesmal nur die Hälfte der Zeit im Laufen reden. Die andere Hälfte stehen wir in der Küche und bereiten unsere veganen Gerichte zu: Chris hat veganen Fisch mitgebracht und Flo eine Zwiebeltarte mit Cashew-Frischkäse. Das bringt uns im Gespräch auf Flos neues Experimentierfeld: vegane Käsezubereitung. Am Ende probieren wir unsere Gerichte und siehe da, sie sind sehr gut geworden!

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
avatar
Chris Flor

Transcript

Chris Flor
0:00:00–0:00:02
Ich habe eine Sonnenbrille auf, ist das okay? Ja, es ist.
Florian Clauß
0:00:02–0:00:04
Doof wegen dem Ton.
Chris Flor
0:00:04–0:00:07
Ja, klingt dann so ein bisschen abwesender.
Florian Clauß
0:00:09–0:00:12
Alrighty, wir haben ein Klatschen, das gehört dazu, aber es hat keinen Sinn mehr.
Chris Flor
0:00:12–0:00:13
Okay, History.
Florian Clauß
0:00:14–0:00:18
History und auch ein bisschen so Mental Mindsetting, dass wir jetzt...
0:00:18–0:00:23
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 56.
0:00:24–0:00:31
Und diesmal wieder mit Chris. Hallo Chris. Hallo Chris, wir kennen uns jeden Sommer.
0:00:31–0:00:34
Wir haben uns gerade schon im Warming-up-Gespräch darüber unterhalten.
0:00:34–0:00:39
Du kommst einmal im Jahr nach Deutschland und wir nutzen dann immer die Zeit,
0:00:39–0:00:40
einen Podcast aufzunehmen.
0:00:40–0:00:44
Vor zwei Jahren war es Midsommar, vor einem Jahr war es Bow is Afraid.
0:00:44–0:00:48
Und dieses Jahr machen wir Formatsprengen, was komplett anderes.
0:00:49–0:00:56
Aber ein Thema, was uns auch bei sehrem Herzen liegt und wo wir auch rege Austausche
0:00:56–0:00:59
bisher hatten, Das wollen wir jetzt ein bisschen mehr kultivieren, in Form bringen.
0:01:00–0:01:02
Nämlich, wir wollen über das Kochen reden.
0:01:04–0:01:07
Und nicht nur das, sondern wir wollen über das Vegane kochen.
0:01:07–0:01:11
Weil du, Chris, bist ja ein Veganer.
Chris Flor
0:01:11–0:01:15
Ja, ich würde sagen Veganer, weil es halt auch ein Einstellungsding ist,
0:01:15–0:01:17
bin ich Veganer. Also ich bin nicht nur pflanzlich.
Florian Clauß
0:01:17–0:01:18
Nicht nur Veganer, sondern Veganer.
Chris Flor
0:01:19–0:01:25
Veganer, ich bin Veganer als so ein Pflanzen. Wenn jemand aus Gesundheit pflanzlich
0:01:25–0:01:30
ist, dann könnte der sagen, ich bin so plant-based oder ich esse pflanzlich.
0:01:30–0:01:34
Aber für mich ist es ja, also Veganer, da gehört schon so eine Einstellung,
0:01:34–0:01:38
so ein nicht gewaltfreier Umgang mit Tieren.
Florian Clauß
0:01:39–0:01:40
Nicht gewaltfrei?
Chris Flor
0:01:40–0:01:41
Doch, doch gewaltfrei.
Florian Clauß
0:01:41–0:01:47
Gewaltfrei, also das heißt, ja, okay. Und wie sagt man im Amerikanischen, vegan oder?
Chris Flor
0:01:47–0:01:47
Vegan.
0:01:50–0:01:51
Aber es ist interessant, weil
0:01:51–0:01:59
dieses V überall so steht und das V hatte ja früher eine andere Bedeutung.
0:01:59–0:02:05
Bei Pinschen gab es ja den ersten Roman, der hieß V und die mysteriöse Vagina.
0:02:06–0:02:08
Also dieses Ganze hat sich jetzt so ein bisschen...
Florian Clauß
0:02:08–0:02:09
So Pussypower.
Chris Flor
0:02:09–0:02:11
Pussypower und halt aber eben auch so eine...
0:02:12–0:02:17
Also das wurde dann immer unterstellt, dass man das, also wie beim Bicklebauski,
0:02:17–0:02:21
das Wort kann man nicht aussprechen, Männer mögen das Wort Vagina nicht aussprechen oder so.
0:02:21–0:02:25
Und jetzt hat man aber dieses V hat sich dann halt auf einmal halt so etabliert
0:02:25–0:02:27
als so ein anderer Buchstabe.
0:02:27–0:02:33
Ich weiß nicht, also bei mir ruft das natürlich etwas Positives hervor,
0:02:33–0:02:37
aber ich frage mich, ob das dann trotzdem, also es ist nur ein Aside,
0:02:37–0:02:42
aber ob das jetzt trotzdem auch der beste buchstabe ist wenn das tatsächlich
0:02:42–0:02:47
weil es stellt sich ja wirklich raus dass viel mehr frauen vegan sind als männer zum.
Florian Clauß
0:02:47–0:02:53
Ach okay aber du hast ja auch das victory victory war okay stimmt ja auch noch
0:02:53–0:02:57
damit drin und victory war ja quasi so eine also kann man aus diesem ganzen
0:02:57–0:03:02
hippie kamen wurde dann noch mal hochgespielt mit dem V.
Chris Flor
0:03:02–0:03:10
Frieden, Vietnambien, Peace Line genau und aber halt auch Nixon mit dem,
0:03:10–0:03:13
wo er sich das abgibt mit den zwei.
Florian Clauß
0:03:14–0:03:17
Die Ambivalenz und dann halt natürlich die Asiaten.
Chris Flor
0:03:18–0:03:20
Die da mit den Fotos.
Florian Clauß
0:03:20–0:03:24
Die da macht jetzt auch wieder asiatische Selfies.
Chris Flor
0:03:24–0:03:27
Ja, mache ich jetzt mittlerweile auch bei meiner Arbeit, weil die halt fast
0:03:27–0:03:30
alle Asiaten auch sind. Deswegen bei Bildern machen wir dann immer.
Florian Clauß
0:03:30–0:03:36
Ja, ich finde das auch so, dieses Verbeugen und das so, das ist halt irgendwie
0:03:36–0:03:39
locker, das ganze Bild ein bisschen auch.
Chris Flor
0:03:39–0:03:45
Ja, aber ja, also eher vegan würde ich schon sagen, es ist natürlich auch immer
0:03:45–0:03:48
so eine Messaging-Sache, weil das hat halt...
0:03:50–0:03:53
nicht unbedingt einen guten Ruf bei vielen. Das wird halt eben als zu verbissen
0:03:53–0:03:54
und so weiter angesehen.
0:03:56–0:04:02
Und deswegen sagt man das irgendwie anders. Also vegan ist ja für manche Leute
0:04:02–0:04:05
auch die Frage dann so, darfst du das essen oder darfst du das essen?
0:04:05–0:04:07
Und da muss ich immer sagen, nein, ich möchte das nicht essen.
0:04:07–0:04:11
Also ich esse das nicht, weil ich es nicht essen möchte, weil ich halt dem Tier
0:04:11–0:04:13
das nicht abverlangen möchte.
0:04:14–0:04:17
Also entweder die Unbequemlichkeit, gemolken zu werden und den ganzen Tag in
0:04:17–0:04:23
einem Stall zu stehen oder halt diesen schlimmen Horror halt eben getötet werden
0:04:23–0:04:25
und dann zerschnitten zu werden, um das Fleisch zu essen.
Florian Clauß
0:04:27–0:04:31
Du bist jetzt aber tatsächlich auch nicht aus so einer... Also ich glaube,
0:04:31–0:04:35
das ist das, was man sich dann immer so vorstellt, ob du das essen darfst oder nicht.
0:04:35–0:04:38
Also schmecken tut dir das ja jetzt irgendwie noch so.
0:04:39–0:04:43
Oder hast du tatsächlich deine Geschmacksknospen so umgewöhnt,
0:04:43–0:04:46
dass du dann zum Beispiel keine Milch oder keine Milchprodukte mehr so...
Chris Flor
0:04:46–0:04:50
Also kann mir schon vorstellen, dass halt so Milch, also wenn mir jetzt mal
0:04:50–0:04:55
so ein Buttercroissant auf den Teller fällt oder sowas und ich dann aus Versehen einen Biss esse,
0:04:55–0:05:00
bevor ich es merke, dann merke ich schon, dass da halt eine andere Geschmacksrichtung
0:05:00–0:05:02
kommt und die ist mir nicht unsympathisch.
0:05:02–0:05:07
Es ist auch schon passiert, dass dann irgendwo ein Stückchen Schweinefleisch mal drin ist.
0:05:08–0:05:11
Und das ist dann eher sehr, sehr, also abstoßend wirklich.
0:05:11–0:05:14
Also da schmeckt man wirklich abstoßend. Also das hat sowas,
0:05:14–0:05:17
wie es halt auch ist, wenn man halt in die Küche reinkommt und da kocht jemand
0:05:17–0:05:19
Rindfleisch oder Schweinefleisch.
0:05:19–0:05:24
Das hat ja auch so wirklich sowas Leichenmäßiges. Also das ist dann für mich schon abstoßend.
Florian Clauß
0:05:24–0:05:26
Okay, du hast dich schon entwöhnt einfach.
Chris Flor
0:05:26–0:05:31
Ja, ja. Aber zum Beispiel, wenn jetzt beim Aldi hier gibt es zum Beispiel diese
0:05:31–0:05:34
Salami, die halt wirklich geräuchert ist, aus Seitan.
0:05:34–0:05:37
Und die schmeckt sehr nah dran und das mag ich natürlich sehr gerne. Ja.
0:05:37–0:05:41
Also sehr viel ist dann halt auch so eine Vergangenheit, so eine Erinnerung,
0:05:41–0:05:46
Kindheitserinnerung, eine Geschichte des Essens, die man halt auch nicht ganz aufgeben möchte.
Florian Clauß
0:05:46–0:05:50
So eine Leona ist ja auch so ein Klassiker, den man super gut nachbauen kann in vegan.
Chris Flor
0:05:51–0:05:53
Also soll ich da jetzt mal ein bisschen drüber reden?
Florian Clauß
0:05:53–0:05:54
Ja, sehr gerne.
Chris Flor
0:05:54–0:05:57
Also weil ich habe da schon einige Gedanken dazu. Also man kriegt ja häufig
0:05:57–0:06:00
dann den Vorwurf, wenn man halt so was macht, zum Beispiel aus Seitan,
0:06:00–0:06:03
was so Fleisch nachahmt, Da kriegt man irgendwie den Vorwurf,
0:06:04–0:06:08
ja, als Veganer, ich verstehe nicht, warum macht ihr nicht irgendwie,
0:06:08–0:06:12
also man wird halt ein Fleischesser, wirft einem so vor, warum baut ihr das
0:06:12–0:06:15
nach, es gibt doch so viele wundervolle Sachen, die man dann so essen kann.
0:06:16–0:06:22
Und dann sage ich, weil ich Appetit drauf habe, weil es halt okay ist,
0:06:22–0:06:26
es tut ja niemandem was, die Wurst ist ja nicht ein...
0:06:26–0:06:31
Die Wurst ist ja kein Symbol der Ausnutzung, der Unterdrückung an und für sich
0:06:31–0:06:33
von der Form und vom Geschmack.
0:06:33–0:06:38
Die ist halt einfach nur, das ist das Produkt dieser Ausbeutung.
0:06:39–0:06:43
Deswegen weiß nicht, also ich finde dann die Sache, wenn halt jemand es nicht
0:06:43–0:06:47
schafft, ein Frühstück ohne Wurst zu essen und mir dann vorwirft,
0:06:47–0:06:52
dass ich nicht in der Lage bin, fleischlose Fleischnachbauten so verzichten.
Florian Clauß
0:06:52–0:06:59
Das eine ist natürlich dann die Anmutung, wie das Ganze, also es ist halt ja
0:06:59–0:07:05
auch ein gewisser Arbeitsprozess, der dann auch drinsteckt in dieser Form führt. Also bei der Wurst.
Chris Flor
0:07:05–0:07:08
Wurst, ja, und das ist auch makaber, auch wenn man sich halt überlegt, was da ist.
0:07:08–0:07:14
Da wird gepökelt, damit es nicht verwest, wird dann in den eigenen Darm gemacht,
0:07:14–0:07:17
wird dann zusammengepresst, wird dann aufgehängt und geräuchert.
0:07:17–0:07:20
Das ist ja schon eine sehr makabere Sache und dann ist es natürlich seltsam,
0:07:20–0:07:21
wenn man dann halt danach so
0:07:21–0:07:29
ein Produkt rauskriegt, was halt quasi diesen brutalen Prozess nachbildet.
Florian Clauß
0:07:29–0:07:33
Ja, man könnte aber, man könnte natürlich jetzt im veganen Bereich andere Formen
0:07:33–0:07:37
finden, aber es ist ja auch eine Sache von Marketing.
0:07:37–0:07:43
Es ist ja auch irgendwo eine Sache von Erschließung, von Akzeptanz und da muss
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man sich halt in bestimmte Raster bewegen. Und dann natürlich hast du auf der
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anderen Seite dann auch die Auslagen.
0:07:49–0:07:52
Das heißt, der Supermarkt ist ja auch so strukturiert, dass die Wurst ein gewisses
0:07:52–0:07:55
Format hat. Und es kann dann halt so und so liegen.
0:07:55–0:07:57
Und dann kann es halt auch gegriffen werden. Also ich meine,
0:07:57–0:07:59
das ist eine ganze Industrie.
Chris Flor
0:07:59–0:08:02
Die hat sich da rumgebaut. Und auch diese Wurst, diese Salami zum Beispiel,
0:08:02–0:08:05
wird von Leuten gemacht, die auch sonst Wurst herstellen.
0:08:05–0:08:08
Das heißt, die haben die Räucherdinger schon da, die haben die Anlieferer für
0:08:08–0:08:10
den Rauch, die haben halt alles schon irgendwie vorhanden.
Florian Clauß
0:08:10–0:08:15
Genau, die Komponenten sind ja die Komponenten, die du auch dann im veganen Bereich dann nutzt.
0:08:15–0:08:17
Kannst du dann auch da nutzen.
Chris Flor
0:08:17–0:08:21
Aber da ist noch ein ganz wichtiger Punkt noch und da kommen wir dann vielleicht
0:08:21–0:08:24
mit dem Manifest, aber ich kann es ja schon mal irgendwie so vorweg nehmen.
Florian Clauß
0:08:24–0:08:24
Ja, sehr gerne.
Chris Flor
0:08:24–0:08:30
Also ist ja auch diese Sache Fleisch, also natürlich der menschliche Körper
0:08:30–0:08:36
hat halt dann gelernt früh, dass er Protein über Fleisch zu sich nimmt und hat dann halt so gelernt,
0:08:36–0:08:41
dass er oder vielleicht auch angeboren, was weiß ich, mit diesem Umami-Geschmack oder so.
0:08:41–0:08:47
Also die Sache ist aber, dass tatsächlich der Protein, natürlich ist in allem
0:08:47–0:08:52
Protein drin und eigentlich als Veganer sollte ich sowas nicht sagen,
0:08:52–0:08:53
aus politischen Gründen,
0:08:53–0:08:59
aber ich glaube schon, ich versuche schon eben darauf zu achten,
0:08:59–0:09:00
dass ich Proteine zu mir nehme.
Florian Clauß
0:09:01–0:09:01
Ja.
Chris Flor
0:09:01–0:09:03
Und dann ist es halt eben...
Florian Clauß
0:09:03–0:09:04
Also Ersatzprodukte?
Chris Flor
0:09:04–0:09:07
Ja, ich meine, das ist halt eben die Frage. Am Anfang weiß man ja nicht,
0:09:07–0:09:12
womit wird sich selber... Also als ich angefangen habe, vegetarisch zu werden,
0:09:13–0:09:14
gab es halt diese ganzen Ersatzprodukte nicht.
0:09:14–0:09:17
Da gab es halt dann irgendwie einen Ab- und Zumann-Asialaden auf der Stager an der Straße.
0:09:17–0:09:22
Da gab es einen Asialaden, da war dann so ein Kübel, da schwammen dann halt
0:09:22–0:09:24
so Tofus drin und die hat dann einfach so rausgelangt.
Florian Clauß
0:09:24–0:09:28
In einer Plastiktüte, die umgedreht und dann kloten rein. Genau.
0:09:28–0:09:30
Wann war das? War das in den 90ern?
Chris Flor
0:09:30–0:09:36
Das war in den 90ern. Gut, da war ich Vegetarier. Und da gab es halt noch diese Ersatzprodukte nicht.
0:09:36–0:09:40
Und ich hatte dann auch gemerkt nämlich, dass ich, der Tofu war auch enorm lecker.
0:09:41–0:09:44
Leider kriegt man den so nicht mehr. Der war so leicht angesäuert.
Florian Clauß
0:09:44–0:09:46
Der fermentierte Tofu.
Chris Flor
0:09:46–0:09:48
Leicht fermentiert, aber ganz knapp.
Florian Clauß
0:09:48–0:09:51
Ja, ja, ja. Man kriegt den auch, gerade habe ich den auch, wäre auch noch ein
0:09:51–0:09:54
Thema gewesen, Tofu zu fermentieren, wollte ich neulich machen.
0:09:54–0:09:57
Aber du kriegst den jetzt auch im Bioladen fermentiert.
Chris Flor
0:09:57–0:09:57
Ach so.
Florian Clauß
0:09:57–0:10:00
Aber ich musste mal probieren. Der ist ja leicht, ich weiß, was du machst.
Chris Flor
0:10:00–0:10:03
Ja, ja, weil ich habe einen richtig, also im Asialaden kriegen wir auch den
0:10:03–0:10:06
richtig stark fermentierten, diese Würfel, die sind dann wie so ein starker
0:10:06–0:10:09
Käse, die sind geil auch, also die schmecken auch geil, sind super salzig und
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so, aber, und sehr sauer, aber es gibt halt diese leicht fermentierten,
0:10:12–0:10:14
also lange Räder, kurzer Sinn, ich habe,
0:10:15–0:10:18
Tja, damals habe ich schon angefangen Tofu zu essen, habe auch versucht viele
0:10:18–0:10:23
Linsen zu essen und habe dann dadurch eigentlich schon so ein bisschen Vokabular
0:10:23–0:10:26
in der Küche aufgebaut, mit dem ich dann halt so Sachen herstellen kann, die Protein haben.
0:10:27–0:10:29
Ich benutze aber eben auch andere Sachen.
0:10:29–0:10:33
Tempeh fiel mir am Anfang schwer, irgendwie was zum Lachen mit,
0:10:33–0:10:34
aber das finde ich jetzt überhaupt kein Problem mehr.
0:10:35–0:10:37
Weiß nicht, da musste ich mich nur dran gewöhnen, hatte ich das Problem und
0:10:37–0:10:39
jetzt mag ich den Geschmack schon sehr gerne.
0:10:41–0:10:45
Ja, also ich denke eigentlich jetzt
0:10:45–0:10:50
mehr in Protein, als dass ich denke in Wurst oder in Fleisch oder so.
Florian Clauß
0:10:50–0:10:56
Genau, das muss ich gestehen. Dieser Shift in Richtung Protein kam auch so seit,
0:10:56–0:11:02
ja, vor einer kürzeren Zeit von Karin, die dann halt auch jetzt immer mehr trainiert
0:11:02–0:11:06
hat und dann auch geguckt hat, wie baut sie dann halt Muskeln, musst du Protein.
0:11:06–0:11:09
Und wir haben tatsächlich in unserem Ernährungsplan immer so Protein mehr oder
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weniger ausgeblendet, schon so ein bisschen Lindenhülsenbrüche, bla bla bla.
0:11:12–0:11:16
Aber wenn du halt wirklich trainierst, ich bin ja viel am Laufen,
0:11:16–0:11:19
Radfahren und so weiter, ich habe wirklich nicht so drauf geachtet.
0:11:19–0:11:23
Ja, und dann habe ich jetzt mal gesehen, okay, auf Quark, 11 Gramm pro 100 Gramm,
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also das ist ein Becher, da hast du eine relativ starke Proteinkammer.
0:11:28–0:11:31
Karin hat auch dann ein bisschen geguckt, die hat zum Beispiel Hanschsamen,
0:11:31–0:11:35
so eine Quelle, wo du auch Protein draus ziehen kannst.
0:11:35–0:11:38
Ja, also du fängst an zu rechnen, was ich vorher nie gemacht habe,
0:11:38–0:11:41
aber trotzdem fängt man an und man hat auch irgendwie das Gefühl,
0:11:41–0:11:45
es ist besser so nach dem Training oder so, es ist ein besseres Wohlbefinden
0:11:45–0:11:47
da, wenn du halt irgendwie so Proteine zu dir nimmst.
0:11:47–0:11:51
Aber klar, man muss halt gucken, wie man das möglichst divers abdeckt,
0:11:51–0:11:59
weil ein Pulver, das ist ja auch nicht unbedingt dann so ausgewogen,
0:11:59–0:12:01
so einen Becher zu nehmen, Pulver rein und dann aus.
0:12:02–0:12:05
Das mache ich jetzt nicht, aber ein bisschen diverser gucken,
0:12:05–0:12:09
wie man halt seinen Proteinbedarf pro Tag abdecken kann.
Chris Flor
0:12:09–0:12:14
Ja, also die Pulver, ich mache mir halt manchmal, also ich mache mir so einen
0:12:14–0:12:17
Sojajoghurt selber, der ist ja auch stark hoch an Protein.
0:12:17–0:12:21
Also ganz normal mit Milchsäure, Bakterien, fermentierter Sojamilch.
0:12:22–0:12:25
Aber dann mache ich halt auch, ab und zu mache ich mir halt so einen Smoothie
0:12:25–0:12:28
morgens mit einem Erbsenprotein oder einem Sojaprotein.
0:12:28–0:12:34
Und Soja ist ja eigentlich auch ein gutes Protein für, wenn man so älter wird,
0:12:34–0:12:38
Männer und Frauen sollten ja das eigentlich so ein bisschen mehr zu sich nehmen können.
0:12:39–0:12:42
Aber ja, und dann da sind dann halt, da habe ich dann Obst drin,
0:12:42–0:12:45
ne? Da habe ich dann, also oder Früchte, Beeren.
0:12:46–0:12:51
Habe dann, da ist Proteinpulver drin, habe ein bisschen Leinsamenschrot.
0:12:51–0:12:56
habe ich drin, Hafermilch, ja vielleicht mal eine Avocado oder sowas.
0:12:56–0:12:59
Und wenn du das trinkst, also das merkst du, auch eine Banane vielleicht.
0:12:59–0:13:03
Und dann, wenn du das trinkst, merkst du schon auch, also das kommt so gut am
0:13:03–0:13:06
Körper an, dass du dann so merkst, also die Zunge ist glücklich,
0:13:06–0:13:07
der Magen, das Wohlbefinden.
0:13:08–0:13:11
Wenn auch gerade, wenn du vorher Sport gemacht hast und dann hast du halt echt,
0:13:11–0:13:15
dann überschwemmt dich das so, eine Wohltat überschwemmt dich dann so.
Florian Clauß
0:13:15–0:13:19
Du hast dann auch so Musik dabei dann, zum Wohlbefinden.
Chris Flor
0:13:20–0:13:22
Ja, Opus, Life is Life.
Florian Clauß
0:13:23–0:13:26
Ich dachte eher so an Per Gintz.
Chris Flor
0:13:26–0:13:31
Ach so, ja, ja. Per Gintz am Wachen. Ja, genau. Dann kann ich dann so hoch.
Florian Clauß
0:13:31–0:13:38
Dann gehst du schnell in die Halle des Bergkönigs. Nein, okay, ja, ich verstehe.
Chris Flor
0:13:38–0:13:42
Also Protein ist wichtig. Und das war so, gut, da können wir nachher drüber.
Florian Clauß
0:13:42–0:13:47
Du hast es ja gerade noch mal gesagt, du wolltest so ein bisschen vorbauen zu dem Manifest.
0:13:48–0:13:51
Wir kommen gleich zu einem Manifest. Das ist auch so ein Herzensprojekt,
0:13:51–0:13:53
das ich jetzt auch jetzt anlässlich unseres Podcasts,
0:13:55–0:13:58
dann in den letzten Metern da auch mal gelauncht habe.
0:13:59–0:14:02
Nämlich ich führe seit ungefähr, das war so zur Corona-Zeit,
0:14:02–0:14:08
habe ich das dann wirklich so kultiviert, ein Kochtagebuch, Kochlogbuch.
0:14:09–0:14:12
Ja, das Ganze habe ich erstmal nur in so einer Textdatei. Das fing dann wirklich
0:14:12–0:14:16
so an, dass wir dann auch unseren Einkauf aggregiert haben.
0:14:16–0:14:20
Das heißt, zu Corona-Zeiten wollte man ja auch nicht so oft dann halt raus.
0:14:20–0:14:23
Das heißt, wir haben dann wirklich so, oder ich habe mich hingesetzt,
0:14:23–0:14:26
habe geguckt, habe einen Wochenplan aufgestellt, was möchte ich gucken,
0:14:26–0:14:30
kochen, habe dann dementsprechend die ganzen Zutaten rausgesucht,
0:14:31–0:14:36
habe dann diese Einkaufslisten zusammengestellt, einmal dann in der Woche losgefahren zum Bio-Supermarkt.
0:14:36–0:14:42
Also mir ist zum Beispiel total wichtig, dass ich dann immer so wirklich so Bio-Qualität kaufe.
0:14:42–0:14:45
Also da bin ich, glaube ich, auch ein bisschen weicher als du,
0:14:45–0:14:49
dass ich dann nicht so, also ich esse überwiegend vegetarisch,
0:14:49–0:14:54
esse auch Fleisch, versuche dann viel vegan zu machen.
0:14:55–0:15:01
Mein Kompass, mein Wertekompass geht halt in Richtung nachhaltigen Anbau.
Chris Flor
0:15:02–0:15:03
Nachhaltiger, also Umwelt?
Florian Clauß
0:15:03–0:15:09
Umwelt, genau. Wenn ich jetzt zum Beispiel diese ganzen subsinierten veganen
0:15:09–0:15:13
Ersatzprodukten, zum Beispiel hat hier der Rewe und so, haben ja ganz viel im
0:15:13–0:15:17
Angebot, dann finde ich das gut, dass es das da gibt.
0:15:17–0:15:20
Ja, und ich kaufe auch gerne so eine Salami oder so, eine vegane.
0:15:20–0:15:25
Aber irgendwie ist es auch nicht so richtig gut, weil es auch wieder ein industrielles Produkt ist.
Chris Flor
0:15:25–0:15:26
Ja, gut, aber...
Florian Clauß
0:15:26–0:15:32
Ja, da muss man abbiegen. Und da gibt es halt auch im Bio-Supermarkt einiges.
0:15:33–0:15:38
Aber dieses Angebot ist dann halt in dem normalen Supermarkt noch gleichhaltiger. Aber das sind so...
0:15:40–0:15:45
Auf jeden Fall habe ich jetzt dieses Textpfeil, Textpfeil, wo ich dann halt
0:15:45–0:15:48
wöchentlich meine ganzen Gerichte eingetragen habe, die ich gekocht habe.
0:15:48–0:15:51
Da habe ich angefangen, so Notizen dazu zu machen.
0:15:51–0:15:55
Also ich habe einmal den Titel des Gerichtes, dann halt auch eine Quelle des Gerichtes.
0:15:55–0:16:01
Ich kann hier an jeder Stelle ganz, ganz warm empfehlen von Schrot und Korn.
0:16:01–0:16:05
Das ist aus der Bio-Zeitschrift, die immer ausliegt in den ganzen Bio-Supermärkten.
0:16:05–0:16:10
Die haben eine Rezepte-Seite und diese Rezepte, da habe ich alles nachgeguckt.
0:16:10–0:16:13
Vorne und hinten. Und die kommen wöchentlich mit neuen Rezepten raus.
0:16:13–0:16:17
Die ist wirklich großartig. Also ganz viele von meinen Rezepten basieren auf
0:16:17–0:16:18
Schrot- und Kornrezepten.
0:16:19–0:16:22
Dann habe ich auch in der Beschreibung eben, ob es gelungen ist und so weiter.
0:16:22–0:16:26
Das habe ich immer weiter ausgebaut und habe das dann auch auf GitLab dann eingecheckt.
0:16:26–0:16:31
Ja, da habe ich immer so quasi so auch mein Git sehe, was sich da verändert hat.
0:16:31–0:16:35
Ja, und jetzt habe ich das dann halt auch wirklich so, ich habe auch immer Fotos
0:16:35–0:16:37
gemacht, Fotodokumentation, ganz wichtig.
0:16:37–0:16:41
Noch ein bisschen so ein Filter draufgelegt und so weiter und das Ganze in so
0:16:41–0:16:43
ein Blog-Format überführt und jetzt diesen.
0:16:43–0:16:48
Gelaunch, Kochlogbuch.de Und das wollte ich jetzt auch nicht nur so machen,
0:16:48–0:16:51
sondern ich wollte es halt wirklich so, hat sich so lange angekündigt.
0:16:51–0:16:53
Ich habe dann über zwei Jahre dran gesessen.
0:16:53–0:16:57
Kennst du solche Projekte, wo man dann die ganze Zeit und dann traut man sich
0:16:57–0:17:01
nicht mehr und dann fällt man nochmal so rum und dann dachte ich so jetzt vor
0:17:01–0:17:02
vier Wochen, ja, scheiß drauf,
0:17:02–0:17:07
komm, jetzt ziehst du es einfach durch und machst halt so ein MVP und baust
0:17:07–0:17:09
dann halt so bestimmte Sachen nach, die man auch ausbauen kann.
0:17:10–0:17:14
So, das und jetzt, ja genau. Und eins davon, ist halt ein Punkt,
0:17:14–0:17:18
der mir wichtig war, in so ein Manifest zu schreiben. Ein Manifest.
Chris Flor
0:17:19–0:17:22
Ich möchte nur ganz kurz, also ich muss jetzt nochmal, weil ich habe jetzt so
0:17:22–0:17:25
ganz am Anfang, ich wollte noch was zu sagen, also weil du mit den,
0:17:26–0:17:27
das sind mir jetzt leider jetzt halt jetzt der vegane Dach.
Florian Clauß
0:17:27–0:17:30
Nein, nein, nein, genau, ich habe jetzt die Schneise genommen,
0:17:30–0:17:31
aber du wolltest ja eigentlich nochmal einen anderen Punkt.
Chris Flor
0:17:32–0:17:36
Also du hattest gesagt, die subventionierten Sachen, die es dann halt auch gibt.
0:17:36–0:17:39
Ich meine, das ist halt schon mal so geladen, das klingt so,
0:17:39–0:17:43
als ob Veganer nicht überleben konnten ohne Subvention und als ob die Fleisch-
0:17:43–0:17:46
und Milch Industrie überleben könnte ohne Subventionen, was sie nicht könnte.
0:17:46–0:17:49
Die Sache ist, dass zum Beispiel... Aber hab ich das nämlich nicht so gesagt.
0:17:49–0:17:50
Ah, du hast gesagt, die subventionierten...
0:17:51–0:17:52
Ah, substituierten.
Florian Clauß
0:17:52–0:17:55
Substituierten. Ah, okay. Ich wollte jetzt... Nee, nee.
Chris Flor
0:17:55–0:17:55
Ah, ja.
Florian Clauß
0:17:56–0:17:56
Okay.
Chris Flor
0:17:56–0:17:59
Nee, nee. Weil halt eben diese Sache mit der Subvention... Nee, klar. Natürlich.
Florian Clauß
0:17:59–0:18:03
Es gibt nichts mehr, was dann halt gerade im europäischen Kontext mehr subventioniert
0:18:03–0:18:04
wird, als die ganze Landwirtschaft.
Chris Flor
0:18:04–0:18:08
Naja. Und der Milchmarkt würde sich nicht, also wenigstens in den USA,
0:18:09–0:18:12
würde sich nicht halten, wäre da nicht enorm subventioniert.
0:18:12–0:18:16
Also es ist dann halt so, alle Sojamilch, Hafermilch und so weiter,
0:18:16–0:18:17
alles trägt sich selber.
0:18:18–0:18:21
Die Milchindustrie würde halt absterben.
Florian Clauß
0:18:21–0:18:24
Genau, das ist auch genau dieser Punkt, wo ich mich jedes Mal frage,
0:18:24–0:18:29
wie kann Hafermilch genauso teuer sein wie normale Milch, obwohl das ja von
0:18:29–0:18:32
den Zutaten, von der Fabrikation wesentlich...
0:18:32–0:18:38
weniger aufwendig ist, weil es dann an einer industriellen Kette dahinter steht.
Chris Flor
0:18:38–0:18:41
Das wird externalisiert und da ist es ja auch, also die Hafermilch ist ja eine
0:18:41–0:18:45
zum Beispiel weniger, wie heißt das, also komplexere Produktion.
0:18:45–0:18:50
Die ist ja relativ einfach, wohingegen halt irgendwie Mais in eine Kuh reinzutun,
0:18:50–0:18:55
die Vitamin B12 künstlich in die Kuh reinzutun, Calcium-Tabletten in die Kuh
0:18:55–0:18:57
reinzutun und Hormone halt auch,
0:18:57–0:19:00
um dann halt am Ende, vielleicht nicht Hormone unbedingt, Aber halt,
0:19:00–0:19:04
um dann am Ende eine gesunde Milch rauszuhaben, die dann auch nochmal verarbeitet
0:19:04–0:19:06
wird, dass die, dass die Fettgehalt genau richtig ist.
0:19:07–0:19:11
Das sind ja alles so Schritte, die sind, die Kosten werden externalisiert auf,
0:19:12–0:19:19
also Steuerzahler natürlich und halt eben auch auf die, auf die Umwelt und halt eben auf die Tiere.
0:19:19–0:19:27
Also das Leiden wird halt auch, wenn man immer mal wieder, wenn die Kuh nur Milch geben würde,
0:19:27–0:19:30
wenn sie ein kleines hat und man stibitzt immer ein kleines bisschen Milch,
0:19:30–0:19:34
ohne dass es ungemütlich ist für die Kuh, dann wäre die Milch halt auch dann
0:19:34–0:19:37
um einiges teurer und vielleicht dann auch nicht so grausam oder so.
0:19:37–0:19:39
Also ich finde das jetzt natürlich, ist es immer noch nicht,
0:19:39–0:19:41
sollte man das immer noch nicht machen.
0:19:41–0:19:47
Ja, okay, dann hat es substituiert, nicht subventioniert. Okay.
Florian Clauß
0:19:47–0:19:50
Nee, nee, das wollte ich jetzt nicht. Dieses Fass wollte ich nicht aufmachen.
Chris Flor
0:19:50–0:19:51
Okay, na gut, dann haben wir es aufgemacht.
Florian Clauß
0:19:51–0:19:54
Nee, ja gut, aber das können wir als Randnote. Genau, auf jeden Fall habe ich
0:19:54–0:19:59
diesen, und ich wollte jetzt mit dir nochmal so als Einstieg zu unserem Koch-Event,
0:19:59–0:20:03
da habe ich das schon gesagt, dass wir gemeinsam gleich kochen werden.
0:20:04–0:20:09
Und genau, es wird ein anderes Format. Wir laufen jetzt zwar eine kleine Strecke,
0:20:09–0:20:15
aber wir stehen gleich in der Küche und dann wird Chris mir sagen,
0:20:15–0:20:16
was er für heute sich gerade,
0:20:17–0:20:22
Und ich werde ihm dann präsentieren. Die Voraussetzung war, es sollte vegan
0:20:22–0:20:24
sein. Wir wollten ja eigentlich nur eine Kochshow.
Chris Flor
0:20:25–0:20:25
Ja, genau.
Florian Clauß
0:20:26–0:20:29
So wie früher. Früher habe ich mir Kochshows angeguckt.
Chris Flor
0:20:29–0:20:34
Da hat man sich die Kochshow angeschaut und hat dabei irgendwie ein Toastbrot gegessen.
Florian Clauß
0:20:34–0:20:37
Genau, ein Toast dabei. Da hat man ein bisschen Curry drauf gemacht.
Chris Flor
0:20:38–0:20:41
Küchenpornografie habe ich das immer genannt, weil man isst dann das traurige
0:20:41–0:20:45
Toastbrot mit Ketchup und schaut sich dann die tollen Sachen auf dem Bildschirm an.
Florian Clauß
0:20:45–0:20:50
Ja, aber es hat funktioniert. Also das Ganze ist zu finden auf koch-logbuch.de
0:20:50–0:20:56
und hier möchte ich jetzt den ersten Punkt, das Manifest der täglichen Küche.
0:20:56–0:20:58
Okay, wie viele Punkte nochmal?
0:20:58–0:21:01
Ich habe jetzt zwölf, aber das ist halt irgendwie so.
Chris Flor
0:21:02–0:21:03
Und Dutzend ist ja auch eine gute Koch.
Florian Clauß
0:21:04–0:21:09
Ja, genau, und Dutzend. Da kann man auch noch dazu, wie man bestimmte Maße nimmt.
0:21:10–0:21:13
Ich bin jetzt dazu übergegangen, was ich als total gut finde,
0:21:13–0:21:15
wenn man Esslöffel sagt.
0:21:16–0:21:18
Aber ich weiß nicht, wie es in Amerika geht.
Chris Flor
0:21:18–0:21:22
In Amerika ist es gang und gäbe. Weil Gramm, also das metrische System,
0:21:22–0:21:25
also alle Gewichtseinheiten sind so, das versteht kein Mensch.
0:21:25–0:21:29
Deswegen ist alles in Tassen und in Löffeln.
Florian Clauß
0:21:29–0:21:31
In Tassen verstehe ich halt nicht, ne? In Tassen ist 0,25.
Chris Flor
0:21:31–0:21:32
Liter.
Florian Clauß
0:21:32–0:21:37
Ja, das versteht man als hier. Aber Esslöffel finde ich super.
Chris Flor
0:21:37–0:21:40
Esslöffel, Teelöffel, halbe Teelöffel und so weiter.
Florian Clauß
0:21:40–0:21:45
Ein Dutzend, genau. Also, Punkt 1, und das ist mir total wichtig,
0:21:45–0:21:49
ich hasse diese, also ich sage einfach mal, Time Matters.
0:21:50–0:21:54
widmen deiner Küche täglich ein bis zwei Stunden. Dies ist keine Verschwendung,
0:21:54–0:21:57
sondern eine Investition in deine Lebensqualität.
0:21:58–0:22:03
Weil ich hasse diese ganzen, ich kann es verstehen, dass viele Rezepte brauchen,
0:22:03–0:22:08
die sie dann halt im Alltag für 20 bis 30 Minuten dann halt die Familie versorgen
0:22:08–0:22:09
können. Völlig legitim.
0:22:10–0:22:15
Aber die ganzen Rezepte, ein ganzer Stapel von Rezepten und Blogs und so weiter,
0:22:15–0:22:19
Die sind immer auf diese Sachen optimiert hin und sagen halt so schnell wie
0:22:19–0:22:21
möglich, so gut wie möglich.
0:22:21–0:22:25
Und das hasse ich. Also da wollte ich nochmal so einen Abstand nehmen.
0:22:25–0:22:28
Ich möchte einfach Zeit fürs Kochen haben.
0:22:29–0:22:33
Und ich weiß, es ist ein Luxus. Nicht jeder hat irgendwie zwei Stunden am Tag.
0:22:33–0:22:37
Aber das ist für mich halt eine total wertvolle Ich-Zeit.
0:22:38–0:22:43
Ja, natürlich. Nicht ein privilegierter Schnösel.
Chris Flor
0:22:43–0:22:47
Nee, ich sehe das auch so. Also kann ich noch schnell zu sagen,
0:22:47–0:22:49
ich koche auch jeden Tag für mich selber.
0:22:49–0:22:53
Ich mache mir tatsächlich ein Mittagessen immer und das ging nur wegen Covid
0:22:53–0:22:55
und ich weiß nicht, wie es dann geht, wenn Covid vorbei ist.
0:22:55–0:23:00
dass ich dann irgendwie kurz vor 12 Uhr mittags, ich habe dann eine Stunde mehr
0:23:00–0:23:04
freigenommen und dann fange ich halt an und schnippele und koche und höre dabei
0:23:04–0:23:08
Musik und dann am Ende nehme ich dann halt, manchmal habe ich noch ein bisschen Zeit zu essen,
0:23:09–0:23:12
manchmal nehme ich den Teller dann auch vom Computer und esse da und dass ich
0:23:12–0:23:15
halt irgendwie auf Slack schon zu sehen bin,
0:23:16–0:23:18
damit die denken, dass ich schon arbeite wieder.
Florian Clauß
0:23:18–0:23:20
Genau, ich stelle immer die Kamera ab.
Chris Flor
0:23:21–0:23:22
Mampf, mampf.
Florian Clauß
0:23:22–0:23:28
Und zweitens, weg mit den Fertigprodukten. Werde zum Schöpfer deiner eigenen Mahlzeiten.
0:23:28–0:23:32
Stelle Ingredienzien, Teig und Gewürzmischung selber her.
0:23:32–0:23:36
Das letzte Mal, als ich Pizzateig gekauft habe, oder Pizza ist es Jahre her,
0:23:36–0:23:38
gerade so Teig ist so einfach.
0:23:38–0:23:43
Du kannst ja dann morgens das ansetzen oder am Abend und haust das rein und
0:23:43–0:23:47
dann hast du halt am nächsten Tag einen richtig guten Teig. Du musst immer slow,
0:23:48–0:23:51
also das heißt, du musst nur nicht mehr kneten, du musst nur ziehen und feigen.
Chris Flor
0:23:51–0:23:56
Ja, ja, und diese Enzyme haben den dann schon schön gesüßt und so weiter.
Florian Clauß
0:23:56–0:23:59
Und das ist halt wirklich so drei Minuten. Ich habe das auch jetzt auch so,
0:23:59–0:24:00
ich muss überhaupt nicht mehr abmessen.
0:24:00–0:24:03
Ich kann das so zack, zack, zack, zack und dann ist es fertig.
0:24:03–0:24:06
Wenn ich dann halt ein bisschen, wenn ich halt nur am Tag, also quasi morgens
0:24:06–0:24:09
den Teig mache, dann nehme ich ein bisschen mehr Trockenhefe.
0:24:09–0:24:11
Okay. Sonst nimmt man ganz wenig so.
0:24:12–0:24:15
Oder Gewürzmischung. Das wollte ich auch nochmal, das machen wir gleich in der
0:24:15–0:24:20
Küche, weil es gibt ja so diese Kultur der Toppings.
0:24:21–0:24:25
Also das ist ja gerade im asiatischen Raum, du kannst ja deinen Rahmen oder
0:24:25–0:24:27
deine Suppe kannst du ja dann so pimpen.
0:24:27–0:24:33
Du kannst sie ja immer so pimpen, da gibt es halt dieses, mir fällt das japanische
0:24:33–0:24:34
Wort nicht ein, aber es ist im Prinzip,
0:24:34–0:24:40
Sesam, frisch geröstet und dann einfach nur durch eine Küchenmühle durch,
0:24:40–0:24:44
also mal schroten malen. Ah ja, durch dieses kleine rote, mit dem roten Rädchen.
0:24:44–0:24:48
Ja genau, mit dem Rädchen, aber du kannst einfach irgendwie so einen Mixer nehmen
0:24:48–0:24:52
und dann ein bisschen Salz dazu und das hat so einen Geschmack.
0:24:52–0:24:56
Das kannst du halt auch oft bewahren. Oder das ist halt so eine Gewürzmischung,
0:24:56–0:24:58
dann halt Sumac zum Beispiel.
0:24:58–0:25:03
Sumac ist dieses, woraus dann Satta gemacht wird. Und dann, Satta ist auch nichts
0:25:03–0:25:08
anderes als Zumag und dann Sesamsamen und Thymian.
0:25:08–0:25:12
Und das ist halt eine gemahlene Mörser und dann hast du halt dein eigenes Satta.
0:25:12–0:25:15
Du musst das halt, weil die Fertigmischung, gut, die sind halt auch,
0:25:15–0:25:16
aber du sparst halt auch Geld, ne?
Chris Flor
0:25:16–0:25:16
Naja.
Florian Clauß
0:25:16–0:25:17
Wenn du das halt selber machst, ne?
Chris Flor
0:25:17–0:25:22
Ja, du hast halt dann aber diese ganzen Einzelzutaten für diese ganzen einzelnen
0:25:22–0:25:23
Gewürze halt dann rumliegen.
Florian Clauß
0:25:23–0:25:23
Genau, genau.
Chris Flor
0:25:24–0:25:27
Ich habe wahnsinnig viele Gewürze halt genau aus diesem Grund auch.
0:25:27–0:25:30
aber also zum beispiel
0:25:30–0:25:34
da gibt es ein sehr gutes veganes rezept von miyoko
0:25:34–0:25:44
für kann man auf youtube finden für eine thanksgiving turkey und das ist da
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sind 20 verschiedene gewürze drin aber halt auch verschiedene gewürze und halt
0:25:48–0:25:53
auch nährhefe und so weiter also 20 ist vielleicht übertrieben aber schon vielleicht zwölf Dutzend.
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Und das schmeckt dann aber auch wirklich so authentisch. Also du isst es dann
0:25:58–0:26:01
und der hat es dann genau hinbekommen irgendwie.
0:26:02–0:26:06
Ja und da hat man natürlich mehr Möglichkeiten als wenn man das als eine Würzmischung.
0:26:06–0:26:11
Aber es gibt halt auch geile Würzmischungen, die man irgendwie schwer so,
0:26:12–0:26:15
ich denke an Miracoli, diese Gewürzmischung.
Florian Clauß
0:26:15–0:26:18
Ja, das habe ich aber hinbekommen tatsächlich. Das habe ich hinbekommen.
0:26:18–0:26:19
Aber das ist einfach Bruschetta.
0:26:20–0:26:24
Gut, da nehme ich auch fertige... Bruschetta ist zum Beispiel auch eine Komponente,
0:26:24–0:26:26
die ich halt schon so fertig nehme.
Chris Flor
0:26:27–0:26:27
Naja, okay.
Florian Clauß
0:26:28–0:26:31
Aber im Prinzip ist es ja Knoblauchpulver und dann halt so Majoran und so Zeug.
Chris Flor
0:26:31–0:26:35
Aber da ist ein bisschen auch so Orangenschale und so Kram drin.
0:26:35–0:26:36
Also das geht ja dann auch.
Florian Clauß
0:26:36–0:26:39
Ja gut, das sind halt so diese ganz feinspitzigen Sachen.
0:26:39–0:26:44
Aber sowas wie... Was ich auch total oft mache und was halt auch gerade zu Suppen gut passt,
0:26:45–0:26:51
Also wenn du Apfelessig nimmst, Wasser, also ein bis zwei Teelöffel Zucker,
0:26:52–0:26:57
ein bis zwei Teelöffel Salz rein, vermischen in so ein Marmeladenglas und dann
0:26:57–0:26:59
halt irgendwas marinieren da drin.
0:26:59–0:27:02
Wie Radieschen oder vor allen Dingen Zwiebeln.
0:27:02–0:27:03
Ah krass, ja ja ja.
Chris Flor
0:27:03–0:27:03
Geil.
Florian Clauß
0:27:03–0:27:04
Dann hast du diese Zwiebel.
Chris Flor
0:27:04–0:27:05
Wenn du rote Zwiebeln hast.
Florian Clauß
0:27:05–0:27:09
Rote Zwiebeln, genau, dann wird das schön rot. Das wird halt auch in der mexikanischen Küche.
Chris Flor
0:27:10–0:27:12
Dann machst du Korianderkerne noch rein?
Florian Clauß
0:27:12–0:27:16
Nein, aber die mexikanischen eingelegten Dinger.
Chris Flor
0:27:16–0:27:21
Ganze Kerne stößt da so ein bisschen an.
0:27:22–0:27:26
Besonders wenn du das heiß machst, du kannst ja diese eingelegten Zwiebeln oder
0:27:26–0:27:29
das eingelegte Gemüse, kannst du kalt einlegen oder heiß einlegen.
0:27:29–0:27:32
Und dann, wenn es heiß ist, dann kommt dieser Koriander raus.
0:27:32–0:27:34
Aber das ist häufig mit dabei bei diesen mexikanischen Sachen.
Florian Clauß
0:27:35–0:27:37
Aber das ist halt genau, wie du sagst, dass man halt irgendwie so warm auch
0:27:37–0:27:41
so eine Komponente, Ein Salat, den nehme ich ja auch immer, das ist halt so
0:27:41–0:27:43
ein Kartoffelsalat schwäbischer Art.
0:27:43–0:27:47
Und dann wird ja auch dann die Zwiebel quasi, die wird ja leicht gekocht in der Brühe.
0:27:48–0:27:52
Und dann wird halt Essig da reingetan und dann wird es halt alles auf die Kartoffeln gemacht.
0:27:53–0:27:57
Und dadurch hast du auch dieses Warme, dieses Heiße, wenn du halt Zwiebeln erhitzt,
0:27:57–0:27:59
irgendwie dann musst du nicht viel mehr machen.
0:27:59–0:28:03
Ja, ja, Zwiebeln sind ja schon perfekt. Genau, Zwiebeln wird auch heute eine
0:28:03–0:28:07
Hauptkomponente von meiner. Und, das kann ich auch schon mal so verraten,
0:28:07–0:28:09
eine andere Sache, die ich jetzt neulich entdeckt habe.
0:28:09–0:28:13
Ich mache ja nicht so viel Knoblauch. Das ist halt auch schwierig, wenn man nicht...
Chris Flor
0:28:14–0:28:15
Achso, magst du keinen Knoblauch?
Florian Clauß
0:28:15–0:28:19
Nein, ich liebe Knoblauch, aber Karin verträgt es nicht so gut,
0:28:19–0:28:20
deswegen lasse ich Knoblauch halt weg.
0:28:20–0:28:24
Aber jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden, und zwar auch wieder so eine
0:28:24–0:28:26
asiatische Komponente.
0:28:26–0:28:33
Und zwar, du nimmst halt Knoblauch, ganz viel Knoblauch, zwei Knoblauchknollen, hackst sie ganz klein,
0:28:34–0:28:38
das machen wir auch nachher, hackst die ganz klein und dann brätst du die ganzen
0:28:38–0:28:40
in Rapsöl an, aber mit ganz niedriger Flamme.
0:28:41–0:28:42
Und das machst du bestimmt eine halbe Stunde.
0:28:43–0:28:45
Dann fängt der Knoblauch an zu karamellisieren.
Chris Flor
0:28:45–0:28:46
Ah, okay, geil.
Florian Clauß
0:28:46–0:28:48
Und der wird braun, du denkst, das wird braun durch die Hitze,
0:28:49–0:28:53
aber es ist halt wirklich dieser Fruchtzucker, der da kristallisiert.
0:28:53–0:28:59
Und dann nehme ich halt diese warme Mischung, püriere die und dann tust du noch
0:28:59–0:29:01
Sesamöl und noch ein bisschen mehr Öl drauf.
0:29:01–0:29:05
Und das hält sich dann halt für Wochen im Kühlschrank. Und dann habe ich halt
0:29:05–0:29:08
irgendwie so ein Gläschen von diesem Zeug und dann mache ich das überall drauf,
0:29:09–0:29:12
wenn halt irgendwie, wenn halt Knoblauch eigentlich im Rezept drin steht, aber wir es weglassen.
0:29:13–0:29:16
Dann kann ich das so pimmen. Und das ist halt so lecker. Das ist halt so lecker.
Chris Flor
0:29:17–0:29:20
Also ich hatte was gehört, also habe ich noch nicht gemacht,
0:29:20–0:29:23
wo man halt so Knoblauchzehen in Öl legt und dann im Ofen bei sehr niedriger
0:29:23–0:29:25
Temperatur für ein paar Stunden.
Florian Clauß
0:29:25–0:29:26
Ja, ja, genau. Das ist der schwarze Knoblauch.
Chris Flor
0:29:26–0:29:28
Nicht der schwarze Knoblauch, das ist nochmal eine andere Sache.
0:29:28–0:29:30
Der schwarze Knoblauch braucht ja Tage oder so.
Florian Clauß
0:29:30–0:29:30
Ah, okay.
Chris Flor
0:29:30–0:29:35
Also das ist aber einfach, dass du das Öl dann halt so ein bisschen heißer hast.
0:29:35–0:29:36
Und ich glaube, das ist dasselbe, was du dann halt machst.
Florian Clauß
0:29:36–0:29:38
Ja, genau, das ist halt karamellisiert.
Chris Flor
0:29:39–0:29:41
Karamellisiert, aber nicht... Ohne zu verbrennen. Ja, ohne zu verbrennen.
0:29:41–0:29:42
Also so ein ganz, ganz knapp.
0:29:42–0:29:45
Aber da wurde dann irgendwie gesagt, da muss man aufpassen, damit sich nicht
0:29:45–0:29:48
dieses Wurstgift da entwickelt.
Florian Clauß
0:29:49–0:29:51
Ja, genau. Die Borreolose. Genau, genau.
Chris Flor
0:29:52–0:29:53
Aber das quatscht, glaube ich.
Florian Clauß
0:29:53–0:29:54
Das habe ich noch im Internet.
Chris Flor
0:29:54–0:29:56
Auf Reddit hat dann irgendjemand gesagt, seid vorsichtig, Leute.
Florian Clauß
0:29:57–0:30:01
Ihr sterbt. Genau das Gleiche wie mit Chilis. Da stirbt man auch sofort.
0:30:03–0:30:08
Genau, das sind so kleine Sachen. Da kann man sich den Kühlschrank...
0:30:08–0:30:10
Einmal machst du das, das dauert eine halbe Stunde.
0:30:10–0:30:13
Dann kannst du es die ganze Zeit immer davon nehmen.
0:30:13–0:30:17
Das sind so die kleinen Kniffe, die man so anwenden kann.
0:30:18–0:30:20
Okay, wir sind jetzt bei drei.
Chris Flor
0:30:20–0:30:21
Wir sind schon bald da.
Florian Clauß
0:30:21–0:30:26
Wir sind schon vorbei. Wir machen eine kleine Runde. Fleisch ist die Ausnahme, nicht die Regel.
0:30:27–0:30:31
Da würdest du dir natürlich nicht mitgehen. Aber wenn du es isst,
0:30:31–0:30:32
dann selten und nur vom Besten.
0:30:33–0:30:35
Qualität statt Quantität für dich und die Umwelt.
Chris Flor
0:30:36–0:30:38
Und das Tier?
Florian Clauß
0:30:38–0:30:42
Nee, das Tier wird dann nicht geguckt. Das fehlt dann.
0:30:42–0:30:51
Ja, aber ich meine, du kannst schon sagen, dass unter so nachhaltiger Anbau, dass dann halt das Tier,
0:30:52–0:30:53
gefühlt besser.
Chris Flor
0:30:54–0:30:55
Ja, es ist besser.
Florian Clauß
0:30:55–0:30:57
Es ist besser, aber es ist auch nicht geil.
Chris Flor
0:30:58–0:31:04
Was ich lustiger war, ganz kurz, als ich jetzt bei meinen Eltern war,
0:31:04–0:31:06
mein Vater fuhr dann an so einer Hühnerfarm vorbei und das ist halt so eine
0:31:06–0:31:10
offene Hühnerfarm, die Hühner dürfen da rumlaufen, die sind da mit Ziegen und
0:31:10–0:31:12
dann haben die dann halt diese ganzen, die werden halt,
0:31:13–0:31:17
die legen halt die Eier in natürlicher Umgebung und unterhalten sich miteinander
0:31:17–0:31:21
und so weiter und alles ist so dufte und dann hat mein Vater gesagt,
0:31:21–0:31:23
Ich sage, das ist doch hier toll und dann kann man da hingehen und mit dem Automat
0:31:23–0:31:25
die Sachen kaufen, was ich denn davon kaufen will.
0:31:26–0:31:30
Und dann habe ich gesagt, ja, es ist besser als so eine Legebatterie in Hölle.
0:31:30–0:31:34
Aber halt, da würden dann auch trotzdem halt eben die Männchen von den Hühnern
0:31:34–0:31:37
werden trotzdem vorher getötet. Da wird dann geschaut, wer, vielleicht schaffen
0:31:37–0:31:41
sie es in einen, nachher töten sie es auch einfach, knicken dann das Genick
0:31:41–0:31:42
um, wenn sie sehen, das ist ein Männchen.
0:31:42–0:31:46
Dann, wenn die nicht mehr Eier legen können, werden die ja auch dann getötet.
0:31:46–0:31:52
Das würde man ja auch mit so einem Wesen, das man mag, auch nicht machen.
0:31:53–0:31:57
Und vor allen Dingen sind die halt so gezüchtet, dass die viel mehr legen,
0:31:57–0:31:59
als sie eigentlich legen würden. Deswegen haben die so Mangelerscheinungen und so weiter.
0:32:00–0:32:03
Aber trotzdem finde ich es besser, habe ich ihm gesagt. Dann habe ich gefragt,
0:32:03–0:32:08
hey, und kauft ihr jetzt da auch immer Eier? Nee, nee, wir kaufen die doch im EDK.
0:32:08–0:32:12
Und da habe ich halt eben gemerkt, dass das halt so für viele Leute ist,
0:32:12–0:32:16
dieses Bio-Fleisch und dieses Bio-Ding. die Tatsache, dass es das gibt,
0:32:16–0:32:17
ist schon so eine Absolution.
0:32:18–0:32:23
Die kaufen es zwar nie, aber weil es das wohl möglich geben könnte,
0:32:23–0:32:26
ist das schon mal so ein Argument, warum Fleisch nicht abgeschafft werden muss.
0:32:26–0:32:30
Und nur für mich natürlich, also ich finde es gut, wie du das machst und für,
0:32:30–0:32:33
Nachhaltigkeit und so weiter, also für mich natürlich ethisch nicht.
0:32:34–0:32:37
Aber ich denke dann halt auch, warum nicht den Extraschritt machen und sich
0:32:37–0:32:41
komplett von dem lösen, von diesem Zwang lösen.
0:32:41–0:32:46
Weil wenn du irgendwie ein bisschen noch ist, also auch beste Qualität,
0:32:46–0:32:50
dann musst du immer noch diese Landwirtschaft musst du dann trotzdem noch haben.
0:32:50–0:32:54
Das muss immer noch irgendwie laufen und das ist immer noch ein Kern der Landwirtschaft.
0:32:54–0:32:58
Ich weiß, du bist halt mit diesem Tierrecht, das blendest du komplett aus,
0:32:58–0:33:02
aber natürlich wird es auch ausgeblendet, weil es halt keine gute Lösung für
0:33:02–0:33:04
gibt, das irgendwie so zu durchdenken.
0:33:04–0:33:08
Und das war ein sehr befreiender Schlag für mich.
0:33:08–0:33:12
Und natürlich gibt es andere Paradoxe und andere Probleme, die man hat,
0:33:12–0:33:15
ethische in der Welt, wo man es nicht hundertprozentig richtig machen kann.
0:33:15–0:33:19
Aber es hat die Welt wahnsinnig vereinfacht, weil man sagt, okay,
0:33:19–0:33:22
naja, für mich, das braucht es einfach nicht und ich lasse es jetzt einfach
0:33:22–0:33:28
bleiben. Ich muss mir da weiter keine Gedanken darüber machen und das befreit mich.
Florian Clauß
0:33:28–0:33:32
Ja, ich kann das absolut nachvollziehen. Ich bin da auch angreifbar an dem Punkt.
0:33:32–0:33:35
Er möchte nicht angreifen. Nein, nein, nein, aber ich für mich selber.
0:33:36–0:33:39
Aber ich habe jetzt einfach für mich die Position entwickelt,
0:33:40–0:33:42
ich esse gerne Fleisch, das schmeckt mir.
0:33:43–0:33:47
Ich möchte nicht komplett drauf verzichten. Ich möchte es aber so zu mir nehmen,
0:33:47–0:33:49
dass ich das halt moralisch vertreten kann.
0:33:49–0:33:53
Und das ist halt wirklich so, dass wir alle, jetzt sind wir da zu übergegangen,
0:33:53–0:33:57
gerade in der Protein-Geschichte, dass wir jetzt irgendwie alle zwei Wochen
0:33:57–0:33:59
entweder Fisch oder Huhn essen.
0:33:59–0:34:01
Das haben wir jetzt irgendwie so eingeführt.
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Deswegen gibt es dann halt auch mal ein Hühnchen.
Chris Flor
0:34:05–0:34:06
Ich bin dagegen.
Florian Clauß
0:34:06–0:34:10
Ja, ich weiß. Aber das ist halt auch so, das ist halt einfach eine gute Proteinquelle.
0:34:11–0:34:17
Und es schmeckt mir auch sehr. Ja, aber und dass ich zu Hause sonst einfach kein Fleisch koche.
0:34:17–0:34:21
Jetzt halt mit dieser Regel, alle zwei Wochen, sonst ist es halt nur vegetarisch
0:34:21–0:34:25
und ich finde, das ist so ein Ding, wo ich super mit leben kann,
0:34:25–0:34:28
wo ich keinen Stress mit mir mache.
0:34:28–0:34:33
Also wenn ich sage, okay, zu Hause nur alle zwei Wochen oder so und wenn ich
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dann halt ausgehe und essen gehe oder sowas, dann darf ich auch Fleisch essen.
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Das ist halt so für mich irgendwie so, weißt du, Rock'n'Roll.
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Aber ich glaube, da muss jeder einfach selber einen Umgang finden.
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Wichtig ist nur, ich glaube, eben das komplett rauszuhalten,
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so wie du das machst oder wie du das geschafft hast, diesen Schritt,
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das ist halt, glaube ich, für viele nicht praktikabel.
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Und ich finde einfach, man muss so ein bisschen in die Richtung drücken.
Chris Flor
0:34:59–0:35:00
Ja, natürlich.
Florian Clauß
0:35:03–0:35:06
Und ich finde, wenn man so ein Framework schafft, dass es halt immer ein bisschen
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anders macht, dann ist es gut.
Chris Flor
0:35:08–0:35:12
Vor allen Dingen merkst du ja auch, dass es einfach geht und dann irgendwann kommst du.
Florian Clauß
0:35:12–0:35:12
Genau.
Chris Flor
0:35:14–0:35:17
Ich bin mir ja auch sicher, dass du da noch hinkommst. Also du wirst die Tiere
0:35:17–0:35:23
noch in dein Herz mit reinlassen und dann wirst du die Umstellung machen und
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es wird dir gar nichts ausmachen.
Florian Clauß
0:35:24–0:35:26
Ja, vielleicht. Und dann kommen
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wir auch zum vierten Punkt, weil das genau der Punkt ist, wo GoVegan.
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GoVegan, embrace die pflanzliche Vielfalt, finde Ersatzprodukte für Milchprodukte
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und integriere immer mehr in deine Gerichte,
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also dass du die immer mehr integrierst, experimentiere mit Hülsenfrüchten,
0:35:46–0:35:48
Nüsse und Samen als Proteinquelle.
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Also ich glaube, das ist genau der Punkt, dass du halt wirklich dann in deinem
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Kühlschrank so langsam, dass du halt erstmal weg vom Fleisch,
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möglichst kein Fleisch im Kühlschrank hast,
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dass du aber auch immer so Ersatzprodukte, dass du jetzt aufbaust,
0:36:01–0:36:06
dann halt irgendwie so nicht mehr nur den Quark, sondern halt auch den Cashew-Frischkäse hast.
Chris Flor
0:36:06–0:36:06
Ja, ja.
Florian Clauß
0:36:06–0:36:08
Und nicht den, und dass du halt irgendwie so...
Chris Flor
0:36:08–0:36:12
Auch selber den machst. Also zum Beispiel, ich mache mir halt so einen Frischkäse
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aus Sonnenblumenkernen,
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die koche ich auf und dann püriere ich die einfach und dann mit ein bisschen
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Zitronensaft, ein bisschen Salz und dann brauchst du es noch nicht mal fermentieren,
0:36:22–0:36:24
weil du halt mit dem Zitronensaft drin hattest.
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Aber man kann es auch stehen lassen und kann das auch so fermentieren lassen
0:36:28–0:36:30
so ein bisschen mit so Milchsäurebakterien.
0:36:31–0:36:36
Aber ja, das ist geil. Ich habe halt auch mit den Linsen habe ich jetzt entdeckt,
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dass man total geile Sachen also es gibt ein paar Sachen habe ich vor kurzem jetzt entdeckt.
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Das machen wir jetzt nicht, das wollte ich ja machen. Hatte ich dir das Rezept
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mal geschickt für diese Carbonara und dass man halt Kürbiskerne sehr gut statt dem Ei,
0:36:56–0:36:58
Kürbiskerne halt dann klein püriert mit,
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als Eiersatz, also mit einer Hafermilch vielleicht oder sowas und das dann halt reingeht,
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es ist dann halt grün, aber es bindet sich dann irgendwie so genau an,
0:37:09–0:37:13
wenn es zu heiß wird, dann gerinnt es auch zu sehr und da kriegst du halt wirklich
0:37:13–0:37:16
eine super Carbonara-Creme hin. Das andere, was ich gemacht habe...
Florian Clauß
0:37:16–0:37:17
Mit Leinsamen?
Chris Flor
0:37:18–0:37:21
Nicht mit Leinsamen, das war mit Kürbiskernen. Leinsamen, die werden immer so
0:37:21–0:37:22
ein bisschen schleimig.
Florian Clauß
0:37:23–0:37:29
Also Kürbiskerne sind geiler. Ich muss es nachher tatsächlich machen bei meinem Rezept.
0:37:29–0:37:34
Da können wir nochmal diese Möglichkeiten aushandeln.
Chris Flor
0:37:34–0:37:39
Ich wollte nur noch über den Linsen reden. Mit Linsen kann man halt gelbe Linsen,
0:37:39–0:37:42
also erstmal sind die nahrhaft natürlich total geil, aber ich habe jetzt herausgestellt,
0:37:42–0:37:45
dass mit gelben Linsen fabelhaft erstmal so ein Fladenbrot...
Florian Clauß
0:37:46–0:37:51
Genau, das hat Pari, die Freundin von meinem Sohn Luke. Die kommt ja aus Indien
0:37:51–0:37:53
und die machen ja alles mit weißen und gelben Linsen.
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Die haben ja komplette Brotkultur einfach auf Linsen aufgebaut.
0:37:59–0:38:03
Und da kriegst du halt irgendwie alles hin. Du musst die eigentlich nur einlegen und dann pürieren.
Chris Flor
0:38:04–0:38:08
Pürieren. Aber da kannst du halt eben auch so, wenn man dann jetzt die einlegt
0:38:08–0:38:13
und dann das Wasser abgießt und dann püriert, dann kann man das als so eine
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Grundlage für so Brätlinge machen. Und die werden dann auch so geil.
Florian Clauß
0:38:16–0:38:18
Die haben so Pektin, haltig sind die.
Chris Flor
0:38:18–0:38:22
Ja, die werden dann an diese Stärke. Ja, Stärke ist da drin.
Florian Clauß
0:38:22–0:38:23
Ja, klar.
Chris Flor
0:38:23–0:38:26
Und dann auf einmal hast du halt so Bratlinge, die halt total geil sind,
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wenn du da so alle möglichen Gewürze drin hast. Vielleicht ein bisschen Bratlinge kann man da machen.
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Das sind halt alles so Sachen, die man dann auf YouTube findet und dann so noch
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selber ein bisschen bearbeitet.
0:38:35–0:38:38
Dann habe ich dann damit auch dann irgendwie so eine Quiche kann man machen,
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weil man ein bisschen mehr Flüssigkeit drin hat. Dann statt dieser Eier-Milch-Masse
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hat man dann halt das dann irgendwie so drin.
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Oder man macht dann halt einfach so normale Fladenbrote, wenn man das so,
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ich glaube eine Tasse...
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Linsen, zwei Tassen Wasser, wenn man das halt so lange einweichen lässt und
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dann so püriert. Ja, das ist dann halt so die Frikadelle.
Florian Clauß
0:38:57–0:38:58
Okay, das ist ein Bratling dann.
Chris Flor
0:38:58–0:38:59
Ein Bratling, genau.
Florian Clauß
0:38:59–0:39:01
Also das ist jetzt nicht Brotersatz, sondern...
Chris Flor
0:39:01–0:39:05
Ja, aber es geht auch als Brotersatz, wenn du halt so kleine Pfladen,
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so kleine Pfannkuchen davon machst und die dann... das wäre dann so ein Brotersatz.
0:39:09–0:39:12
Aber wenn ich die Bratlinge mache, dann sind die... oder ich habe auch so einen
0:39:12–0:39:19
Fleischkäse oder sowas aus Linsen halt gemacht, in so eine Kuchenform und dann
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kann man den dann so in Scheiben streben. So Ketchup drüber.
Florian Clauß
0:39:22–0:39:25
Also wie Sülze, quasi noch mit so einem Wurststück, mit einem Ei drin.
Chris Flor
0:39:26–0:39:29
Genau. Okay, wie macht man das?
Florian Clauß
0:39:29–0:39:34
Okay, Herausforderung angegangen. Aber dieses Go-Begin ist nochmal so der Appell,
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dass man immer mehr so auch seine Ersatzprodukte, Milchprodukte findet.
0:39:39–0:39:43
Ich finde das zum Beispiel bei Sahne total einfach. Ich nehme auch häufig dann
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Hafersahne. Ich habe jetzt auch ein Produkt, was super ist, also die auch so
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cremig und man muss halt so ein bisschen gucken.
0:39:49–0:39:55
Man braucht halt, man muss seine, sein Produktportfolio, wie das dann im Marketing
0:39:55–0:39:59
Sprecher ist, sein Produkt muss halt irgendwie echt so ein bisschen erforschen,
0:39:59–0:40:00
ein bisschen ausprobieren.
0:40:00–0:40:04
Aber man hat so seine Marken, wo man dann hinkommt und sagt, okay, das ist es jetzt.
0:40:04–0:40:10
Also das finde ich halt so, da baut man sich halt so einen Stamm auf an Produkten
0:40:10–0:40:12
und die kann man dann auch gut dann verwenden.
Chris Flor
0:40:12–0:40:17
Ja, statt Sahne mache ich halt auch mit Sonnenblumenkernen, dass ich die auch
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wieder in Wasser koche, dann halt mit, also auch 1 zu 2 Sonnenblumenkernen.
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Dann püriere und dann dickt es auch so eine gute, kann man so eine Käsesoße
0:40:27–0:40:30
in der Art so machen oder so eine Sahnesoße einfach.
Florian Clauß
0:40:30–0:40:33
Wie würzt du das? Nimmst du hier Hefe?
Chris Flor
0:40:33–0:40:38
Also ich nehme manchmal Hefe dazu. Manchmal, ich habe halt auch so einen,
0:40:38–0:40:44
wir haben so im Kühlregal so einen fertig zubereitet, ein veganes Pesto,
0:40:44–0:40:46
was ich dann da mit rein tue.
0:40:46–0:40:52
und wie man und aber ja also knoblauch zwiebeln würde man dazu tun und dann
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halt ja auch also ein bisschen bisschen nährhefe schon damit das ein bisschen so ein bisschen aber das.
Florian Clauß
0:40:58–0:41:00
Ist leuchte leichtsäuerlich und.
Chris Flor
0:41:00–0:41:01
Ja ja aber.
Florian Clauß
0:41:01–0:41:04
Ich habe ich finde ich kriegte total blähungen von.
Chris Flor
0:41:04–0:41:07
Also diese diese hilfe ich habe.
Florian Clauß
0:41:07–0:41:08
Das reingetan und dann dachte ich.
Chris Flor
0:41:08–0:41:14
Ja es hat ja auch viel protein und so denn Eigentlich ist es auch...
Florian Clauß
0:41:14–0:41:17
Ich mag es auch, ich habe früher das auch gerne so gegessen.
0:41:18–0:41:20
In Fäusten, Fäuste weiter. Okay, fünftens.
Chris Flor
0:41:20–0:41:21
Okay, jetzt mach mal schnell endlich.
Florian Clauß
0:41:21–0:41:24
Fünftens, koche vorausschauend. Bereite immer etwas mehr zu.
0:41:24–0:41:27
So hast du am nächsten Tag ein leckeres Mittagessen und Spaßgeld.
0:41:28–0:41:30
Also wir machen das immer abends. Also ich koche dann immer mehr,
0:41:31–0:41:35
dass wir dann beide ein Mittagessen am nächsten Tag haben.
Chris Flor
0:41:35–0:41:38
Und wie machst du das, dass du nicht einfach mehr isst am Abend?
0:41:38–0:41:40
Wenn da so noch mehr da ist?
Florian Clauß
0:41:40–0:41:41
Nee, das ist überhaupt kein Problem. Okay.
0:41:43–0:41:45
Willst du drüber reden? Nein.
Chris Flor
0:41:46–0:41:48
Weil ich esse, dann häuft das alles auf.
Florian Clauß
0:41:48–0:41:52
Sechstens, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Investiere in gutes Werkzeug.
0:41:53–0:41:54
Also das ist, finde ich, auch so.
0:41:55–0:42:00
Qualitativ hochwertige Töpfe, Messer und Küchengeräte erleichtern dir die Arbeit
0:42:00–0:42:01
und halten ein Leben lang.
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Also wir haben auch diese französische Koch- Topffirma. Das ist ein Traum.
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Kostet der Topf halt irgendwie 300 Euro, aber ich nehme nichts anderes.
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Es gibt halt wirklich so oder Messer. Messer ist halt auch so ein Ding.
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Ich habe jetzt auch so ein Schleifgerät mir angeschafft.
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Das ist ja schon ein bisschen länger her. Das ist ein Diamantschleifgerät.
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Ich hatte ja sonst immer so einen Schleifstein und das war mir immer so nervig.
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Da musste ich ihn rausholen. Das hat ewig lang gedauert.
0:42:31–0:42:35
Jetzt habe ich jetzt so ein elektrisches Schleifgerät, wo ich das halt einfach so durchziehe.
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Das war auch ein bisschen teurer, aber das habe ich dann innerhalb von zwei,
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Minuten habe ich dann mein Messer, meine drei Messer, die ich dann halt zum
0:42:42–0:42:45
Kochen verwende, halt wieder scharf, ohne jetzt so viel Action.
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Das war mir total wichtig. Ja, ja, ja.
0:42:48–0:42:52
Macht auch Spaß, der Sound ist geil. Kann ich empfehlen an der Stelle.
0:42:52–0:42:55
Und also Messer sind ganz, ganz wichtig.
0:42:55–0:42:59
Töpfe sind wichtig. Und vor allen Dingen so Pfannenwender. Es gibt auch nur
0:42:59–0:43:00
ganz wenige Pfannenwender, die ich nehme.
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Mir ist mal einer kaputt gegangen, meiner Lieblings und ich hab die,
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Wirklich lange gebraucht, bis ich dann einen Ersatz gefunden habe für den.
Chris Flor
0:43:08–0:43:11
Was ist ein guter Pfannenwender? Wie zeichnet der sich aus?
Florian Clauß
0:43:11–0:43:15
Das ist einfach so, wie der in der Hand liegt und wie der sich dann halt auch
0:43:15–0:43:20
anfühlt. Was das für ein Holz ist, was die Form vorne ist, weil ich dann halt auch Linkshänder bin.
0:43:20–0:43:24
Meistens sind die dann halt so abgeschrägt, das ist für Rechtshänder.
0:43:25–0:43:28
Und dann muss man halt gucken, dass man halt irgendwie auch einen anderen findet
0:43:28–0:43:30
für Linkshänder. Genau, also das sind so Sachen.
0:43:31–0:43:34
Das dauert auch eine Weile, bis man das Setup zusammen hat.
Chris Flor
0:43:34–0:43:37
Ja, und manchmal kauft man sich auch vielleicht Sachen, die man dann gar nicht
0:43:37–0:43:38
benutzt und die man dann wieder loswerden kann.
Florian Clauß
0:43:38–0:43:41
Genau, das ist nicht nur manchmal, das passiert oft, ja.
0:43:41–0:43:45
Aber ich habe jetzt auch, was ich mir auch gekauft habe, so eine ultra teure
0:43:45–0:43:53
Mandoline aus so einem Ding, wo ich dann halt wirklich so haarfein diese Kartoffeln
0:43:53–0:43:55
und sowas schneiden kann.
Chris Flor
0:43:55–0:43:58
Ja, Julia hat mir eine geschenkt, die hat mir so, das ist eigentlich eine Trüffelreibe,
0:43:58–0:43:59
da kann man so einstellen.
Florian Clauß
0:43:59–0:43:59
Genau, genau.
Chris Flor
0:43:59–0:44:00
Das hast du auch so aus Metall.
Florian Clauß
0:44:01–0:44:01
Genau, genau.
Chris Flor
0:44:01–0:44:04
Genau, das habe ich jetzt gerade bekommen. Da habe ich mir Äpfel ganz dünn gemacht.
0:44:04–0:44:05
Da kann man ganz dünne Äpfel lassen.
Florian Clauß
0:44:05–0:44:09
Ja, das ist geil. Ich habe auch tatsächlich den Trüffelhobel.
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Den finde ich auch super für Parmesan und sowas.
0:44:11–0:44:15
Trüffel habe ich nicht so oft zu Hause im Tresor.
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Aber ich liebe Trüffel. Ich hatte auch mir vorgenommen, jetzt will ich Trüffel anbauen.
Chris Flor
0:44:21–0:44:22
Anbauen?
Florian Clauß
0:44:22–0:44:26
Nein, das kann man natürlich nicht anbauen. Aber ich will erst mal auftreiben.
0:44:26–0:44:28
Aber bis man da irgendwie die Quellen, wo man gute Trüffel herbekommt.
Chris Flor
0:44:28–0:44:32
Ja, im Kaufhaus des Westens habe ich immer Trüffel gekauft. Momentan gibt es
0:44:32–0:44:35
wahrscheinlich Sommertrüffel. So schwarze gibt es wahrscheinlich gerade.
Florian Clauß
0:44:35–0:44:39
Aber wir können mal gucken.
0:44:40–0:44:45
Siebtens, Saisonalität zählt. Richte deine Einkäufe und Gerichte nach dem aus,
0:44:45–0:44:46
was die Natur gerade bietet.
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So unterstützt du regionale Produzenten und genießt Lebensmittel auf ihrem Geschmack.
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Also ganz klassisches Beispiel Tomaten.
0:44:56–0:45:00
Auch im Bioladen sind Tomaten immer langweilig. Das ist echt schlimm.
0:45:00–0:45:04
Es gibt halt nur ein Fenster von drei, vier Wochen, wo die Tomaten richtig gut
0:45:04–0:45:06
schmecken. Und dann ist es wieder vorbei.
Chris Flor
0:45:07–0:45:09
Da müssen wir dann Soßen kochen wie ein Verrückter.
Florian Clauß
0:45:10–0:45:13
Ja, aber ich meine, klar, ich habe aber tatsächlich weniger Tomaten in letzter
0:45:13–0:45:16
Zeit genommen, weil es mir einfach nicht mehr schmeckt so richtig,
0:45:16–0:45:17
wenn die halt off-season sind.
Chris Flor
0:45:17–0:45:20
Ja, in Kalifornien ist das alles ein bisschen einfacher.
Florian Clauß
0:45:20–0:45:20
Ja, das stimmt.
Chris Flor
0:45:21–0:45:24
Da kriegen wir ganz gute Tomaten wirklich auch.
0:45:25–0:45:29
Also auch verschieden, so Herlumtomaten. Aber wo ich merke, Pfirsiche.
0:45:29–0:45:34
Wenn die Pfirsiche dann ankommen, das ist halt wirklich nur ein kurzer Moment,
0:45:34–0:45:37
wo die dann halt so perfekt sind.
Florian Clauß
0:45:37–0:45:40
Ja, das stimmt. Oder hier ist es halt Rhabarber und Spargel und Erdbeeren.
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Das sind so diese klassisch deutschen Sachen, die dann halt auch nur,
0:45:44–0:45:47
aber da wird ja die Saisonalität tatsächlich so zentriert.
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Obwohl der Spargel mir auch jetzt nicht mehr so geschmeckt hat. Egal.
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Okay, achtens, koche nach Wochenplan. Das ist das, was ich schon mal so ein
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bisschen beschrieben habe.
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Plane deine Mahlzeiten wöchentlich und mach einmal die Woche einen Großeinkauf
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in dem Biosupermarkt deiner Wahl.
Chris Flor
0:46:03–0:46:06
Ist gut, kriege ich so nicht hin, muss ich ganz ehrlich sagen.
0:46:06–0:46:08
Ich gehe ständig zum Laden.
Florian Clauß
0:46:08–0:46:08
Aber du hast...
Chris Flor
0:46:08–0:46:09
Ich habe einen Laden um die Ecke.
Florian Clauß
0:46:10–0:46:11
Du hast auch kein Auto. Nee, ich habe kein Auto.
Chris Flor
0:46:12–0:46:12
Genau.
Florian Clauß
0:46:12–0:46:15
Das ist aber tatsächlich das eine Mal in der Woche, wo wir unser Auto bewegen,
0:46:15–0:46:17
ist halt wirklich zum Einkauf. Das ist wirklich so absurd.
0:46:18–0:46:19
Also eigentlich brauchen wir
0:46:19–0:46:22
kein Auto, aber für den Einkauf ist es halt praktisch. Das ist so der...
0:46:23–0:46:26
Ja, klar. Mache das Kochen zu deinem täglichen Ritual.
0:46:27–0:46:31
Zelebriere den Prozess vom Schneiden bis zum Anrichten. Das ist so eine Meditation
0:46:31–0:46:33
werden mit Musik und Getränk.
Chris Flor
0:46:33–0:46:35
Was für ein Getränk trinken wir?
Florian Clauß
0:46:35–0:46:42
Also ich habe Sauerkirsche geerntet und habe daraus einen Sirup gemacht.
0:46:42–0:46:46
Das ist so die einfachste Art. Und ich habe jetzt irgendwie so...
0:46:47–0:46:49
Liter Sauerkirsche hier oben, obwohl jetzt sehr viel weniger,
0:46:49–0:46:52
weil ich den über... Und ich mache dann immer so ein...
Chris Flor
0:46:52–0:46:53
Letztes Jahr hatte ich da auch mal.
Florian Clauß
0:46:54–0:46:58
Ja, sehr gut. Und dann einfach Sauerkirsche und ein bisschen Sprudelwasser.
0:46:58–0:47:03
Oder ansonsten, ich habe jetzt auch... Ich trinke jetzt gerade nur alkoholfreies Bier.
Chris Flor
0:47:03–0:47:03
Ach so.
Florian Clauß
0:47:03–0:47:08
Das machen viele gerade hier. Ja, das ist gerade total irgendwie in. Ich weiß auch nicht.
Chris Flor
0:47:08–0:47:12
Ja, ja, das ist so ein Anti-Alkohol-Trend. Das ist ja sehr stark bei den Gen-Z-Leuten
0:47:12–0:47:13
und das schlägt sich jetzt auf alle aus.
Florian Clauß
0:47:14–0:47:15
Ja? Bei wem?
Chris Flor
0:47:15–0:47:22
Generation Z also wir quasi nein, nein, wir sind X nach uns waren die Millennials
0:47:22–0:47:25
und die danach die Gen Z, die sind so ja, aber es gibt auch.
Florian Clauß
0:47:25–0:47:30
Tatsächlich also diese ganze Craft Bewegung hat.
Chris Flor
0:47:30–0:47:30
Jetzt auch.
Florian Clauß
0:47:30–0:47:32
So eben so alkoholfreie Biere.
Chris Flor
0:47:32–0:47:37
Ich trinke die halt auch jetzt relativ häufig auch Sierra Nevada,
0:47:38–0:47:42
also diese guten Brauereien haben dann halt auch ihre eigenen Biere und das
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ist halt dann auch gut, weil es ist dann nichts nix Süßes, also man hat dann
0:47:46–0:47:48
halt keine, muss kein Limo trinken, hat dann trotzdem,
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was ich merke, dass ich schon so Bierdurst häufig habe, aber das ist häufig
0:47:52–0:47:56
auch so diesen Hopfen einfach, dass es mich aus dem Hopfen verlangt.
0:47:56–0:47:59
Und habt ihr das auch hier, dieses Hopfenwasser?
0:47:59–0:48:01
Das ist einfach nur so ein,
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fermentierter Hopfen in Wasser, der aber halt ohne Alkohol fermentiert,
0:48:07–0:48:09
ich weiß jetzt nicht genau, wie das läuft, das hat so einen säuerlichen,
0:48:09–0:48:13
wie wenn du in einer Brauereistadt an der Brauerei vorbeigehst.
Florian Clauß
0:48:13–0:48:16
Ja, genau. Ich finde, das riecht immer sehr nach Hanf.
Chris Flor
0:48:16–0:48:21
Ja, ja, genau. Das ist sehr, sehr ähnlich. Und es schmeckt halt so einen leichten
0:48:21–0:48:24
Geschmack, ist halt nicht gesüßt, ist halt so säuerlich und so.
0:48:24–0:48:26
Und das trinke ich halt auch sehr gerne, ist sehr erfrischend.
Florian Clauß
0:48:26–0:48:27
Ah ja.
Chris Flor
0:48:27–0:48:30
Okay, aber gut, du meinst zelebrieren, ja.
Florian Clauß
0:48:30–0:48:34
Zelebrieren, genau. Also ich mache immer Musik, ja. Ich höre mir dann immer
0:48:34–0:48:37
auf Soundcloud die Mixer von der Fusion jetzt, wenn alle angekommen sind.
0:48:37–0:48:42
Da gibt es super Sachen. Also höre dann Musik und dann sehe ich auch mal so,
0:48:42–0:48:45
wie lange der Mix ist, wie lange ich gekocht habe und so weiter.
0:48:45–0:48:48
Also ein bisschen, ich freue mich dann richtig. Das ist ja wirklich so Musik,
0:48:48–0:48:52
Alkoholfleisch, Bier auf und jetzt geht es los.
Chris Flor
0:48:52–0:49:00
Und das ist halt eben auch so ein Handwerk, halt so eine Flow-Geschichte, in die du da reinkommst.
Florian Clauß
0:49:01–0:49:04
Genau, genau, es ist wirklich so ein bisschen so ein Mindset.
Chris Flor
0:49:04–0:49:05
Du wirst eins mit dem Material.
Florian Clauß
0:49:06–0:49:10
Genau, mit meiner Küche. Und zehntens, führe ein Kochtagebuch,
0:49:10–0:49:15
notiere Rezepte, Variationen und Gelingen. Baue dir dein persönliches Kochbuch auf.
Chris Flor
0:49:16–0:49:16
Cool.
Florian Clauß
0:49:16–0:49:22
Ja, elftens, lerne ständig dazu, erforsche neue Techniken, Zutaten und Küchen
0:49:22–0:49:25
aus aller Welt. Es gibt immer etwas zu entdecken.
0:49:26–0:49:30
Und zwölftens, letzter Punkt, aber es gibt noch einen Absatz danach.
0:49:30–0:49:33
Ja, wir sind jetzt gleich da. Mache Nachhaltigkeit zur Priorität.
0:49:34–0:49:38
Wähle wiederverwendbare Behälter, reduziere Plastik und achte auf umweltfreundliche
0:49:38–0:49:39
Reinigungsmittel. Bla, bla, bla.
Chris Flor
0:49:40–0:49:40
Ja.
Florian Clauß
0:49:41–0:49:44
Keine Frage. Okay, jetzt hier nochmal der Appell.
0:49:44–0:49:49
Lass deine Küche zum Zentrum von der Kreativität, Gesundheit und Nachhaltigkeit werden.
0:49:49–0:49:53
Jede Mahlzeit ist eine Chance, die Welt ein Stück besser zu machen.
0:49:53–0:49:58
Steh auf, geh in die Küche und revolutioniere dein Leben. Ein Teller nach dem anderen.
Chris Flor
0:49:59–0:49:59
Okay.
Florian Clauß
0:50:00–0:50:01
Ja.
Chris Flor
0:50:02–0:50:05
Ja gut, dann kann man vielleicht nochmal. Und dann? Und ein Teller nach dem anderen.
Florian Clauß
0:50:06–0:50:09
Wir gehen gleich ins Haus, wir gehen gleich in die Küche, aber vielleicht machen
0:50:09–0:50:11
wir hier erstmal so einen Cut und einen kleinen Abschluss.
0:50:12–0:50:14
Aber was ich dazu noch, du kannst deine Tasche hier abstellen.
0:50:14–0:50:17
Was ich dazu noch sagen wollte, ist, man ist ja in einer Welt,
0:50:17–0:50:24
die man irgendwie besser machen möchte. Also jeder hat so den Drang, was kann ich machen?
0:50:24–0:50:27
Du kannst halt irgendwie dein Konsumverhalten ändern, du kannst bestimmte Sachen,
0:50:27–0:50:29
aber die Frage ist so, das große
0:50:29–0:50:32
Ganze hat man ja immer so ein Unmachtsgefühl, du kommst ja nicht dran.
0:50:32–0:50:39
Aber ich glaube, auf so psychotherapeutischer Ebene ist es so,
0:50:39–0:50:42
dass eigentlich die Welt besser wird, wenn jeder halt irgendwie ein,
0:50:43–0:50:45
zwei, drei Menschen glücklicher macht in seinem Umfeld.
0:50:45–0:50:50
Und dadurch wird, also ich glaube, das ist halt wirklich so dieser Ameisen-Algorithmus,
0:50:50–0:50:51
den ich da halt irgendwie sehe.
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Es ist gut, dann im Kleinen zu wirken und dann halt mit deinen Sachen,
0:50:55–0:50:56
die man halt so machen kann.
0:50:57–0:50:59
Und damit ist die Welt ein bisschen besser geworden. Und ich glaube,
0:50:59–0:51:02
so kann man das halt irgendwie machen.
Chris Flor
0:51:02–0:51:06
Ja, man bricht halt auch so ein bisschen aus den Gewohnheiten aus,
0:51:06–0:51:08
die halt systemisch in der Welt drin sind.
0:51:08–0:51:10
Also dann ist das vielleicht in deinem Verhalten in der Küche.
0:51:12–0:51:16
Verhältst du dich anders und dadurch kreierst du ja eine andere Welt für dich,
0:51:16–0:51:19
in der du lebst, in der du dich wahrnimmst und so weiter. Und da lockst du dann
0:51:19–0:51:21
ja auch andere Leute mit rein.
0:51:22–0:51:27
Ja, natürlich kann man, das bringt dann auch nichts, dann die Gletscher schmelzen halt trotzdem. dem.
0:51:27–0:51:31
Aber ich verstehe das aber auch. Ich sehe das auch genau so.
0:51:31–0:51:35
Man muss sich halt die Welt dann schon ein bisschen so machen, wie sie einem gefällt.
0:51:35–0:51:38
Und das verbessert die ja auch.
Florian Clauß
0:51:38–0:51:42
Ja, also es geht auch vor allen Dingen, dass du dich besser dabei fühlst.
0:51:42–0:51:46
Ich glaube, du kannst nur selber was machen, wenn du dich einfach gut fühlst.
0:51:46–0:51:47
Also ich glaube, das ist ganz wichtig.
0:51:48–0:51:52
So, jetzt war das der erste Teil. Wir haben uns am Ostkotsch getroffen,
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sind gerade hier über die Omelsburger Bucht hierher geschlendert.
0:51:55–0:51:59
Und jetzt würde ich sagen, machen wir einen kleinen Cut, wir breiten unser Zeug
0:51:59–0:52:04
aus und dann können wir ja nochmal berichten, was es heute gibt.
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Also, so, jetzt sind wir drinnen und ich habe jetzt meine Zutatenbank aufgebaut, ja.
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Genau, und dann kann ich vielleicht sagen, was ich mache. Und zwar mache ich
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ein ganz, also ich mache ein Rezept, wo ich schon relativ sicher bin,
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was ich schon oft gemacht habe, weil ich will es ja auch nicht verpatzen.
0:52:28–0:52:33
Im Prinzip eine Ziegenkäsetart auf vegan.
Chris Flor
0:52:34–0:52:35
Okay, ja, lecker.
Florian Clauß
0:52:36–0:52:41
Ja, eine Tarte. Also das heißt, ich habe diesen Teig, den mache ich schon so
0:52:41–0:52:46
oft. Es ist quasi ein Tartteig auf Olivenbasis.
0:52:46–0:52:49
Den habe ich auch in einem Block. Haben wir noch mehr Oliven?
0:52:49–0:52:50
Ja, da haben wir ganz viel.
0:52:50–0:52:56
Also ein Tartteig auf Olivenölbasis. Und das Rezept kommt von juliakocht.de.
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Das mache ich immer.
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Und jetzt habe ich nämlich experimentiert. Ich habe nämlich,
0:53:03–0:53:09
wir haben es vorhin angesagt, Frischkäse auf Cashew-Basis gemacht.
0:53:09–0:53:13
Ich habe mir jetzt auch so Bakterien-Kulturen bestellt.
Chris Flor
0:53:14–0:53:14
Und die sind da drin?
Florian Clauß
0:53:15–0:53:18
Und die sind da drin. Also das heißt, der ist jetzt schon so zwei,
0:53:18–0:53:20
drei, vier Tage fermentiert. Kann ich da mal probieren? Probier mal.
0:53:21–0:53:25
Und ich bin auch gespannt. Ich habe auch noch dazu...
Chris Flor
0:53:27–0:53:28
Geil.
Florian Clauß
0:53:28–0:53:31
Ich habe dazu noch Cadmium-Bakterien reingemacht.
Chris Flor
0:53:33–0:53:33
Cadmium?
Florian Clauß
0:53:33–0:53:34
Ja.
Chris Flor
0:53:35–0:53:36
Cadmium ist doch ein Schleppetal.
Florian Clauß
0:53:36–0:53:50
Ich bin auch gerade in diese vegane Käsekultur eingestiegen und habe dann, das ist so die,
0:53:51–0:53:56
Art von Käse, dass man die halt wendet und so weiter, Cashew auf Cashew-Basis und dieser,
0:53:58–0:53:59
Ich muss mal gucken.
Chris Flor
0:53:59–0:54:05
Wie die heißen. Ne, Cadmium ist was Schlimmes. Das ist so ein Schwermetall. Candidum.
Florian Clauß
0:54:06–0:54:06
Candidum, genau.
Chris Flor
0:54:07–0:54:09
Candidum. Ach so, Candidum. Ja, genau.
Florian Clauß
0:54:09–0:54:12
Das sind nämlich die Bakterienarten. Also das eine ist halt,
0:54:12–0:54:17
das ist halt so ein, das sind jetzt gekaufte Sachen, aber die kann man auch selber machen.
0:54:17–0:54:23
Das eine ist halt auf der Basis mesophile Bakterien, die halt diese Reifung
0:54:23–0:54:26
machen, Käsereifung. Und das andere, das Candidum, ist dafür da,
0:54:26–0:54:29
dass dieser Schimmelblatt entsteht.
0:54:29–0:54:31
Und das ist jetzt hier...
Chris Flor
0:54:31–0:54:33
Ja, das habe ich mir auch schon angeguckt.
Florian Clauß
0:54:33–0:54:37
Ja, ich habe es ja auch lange, bin ich dann immer hin und her geschlichen.
0:54:37–0:54:41
Und eigentlich ist es total einfach. Es ist halt irgendwie, dass die Gefahr
0:54:41–0:54:46
dabei ist, dass es halt relativ schnell anfängt zu schummeln.
0:54:46–0:54:51
Also du musst halt wirklich die ganzen Hygienegeschichten dann halt so konsequent durchhalten.
Chris Flor
0:54:51–0:54:56
Ja, weil es halt auch darf nicht zu feucht bleiben und dann in der Kühlschrank
0:54:56–0:54:57
wird es aber auch schnell zu trocken.
Florian Clauß
0:54:58–0:55:01
Ja, obwohl trocken ist gar nicht so ein Problem. Es ist eher so,
0:55:01–0:55:03
wenn du halt irgendwie so ein bisschen mit den Händen drankommst,
0:55:03–0:55:06
dass es dann sofort dann halt irgendwie anfängt.
0:55:06–0:55:09
Und dadurch, dass es halt immer auf ist und so, muss man ein bisschen gucken,
0:55:09–0:55:12
dass man das halt irgendwie... Ich bin gespannt, wie das jetzt wird.
0:55:12–0:55:15
Also ich habe beides gleich gemacht, deswegen habe ich hier die Candidum auch
0:55:15–0:55:17
reingemalt. Eigentlich malt man die ja nicht rein.
0:55:18–0:55:22
Aber man hat so einen leichten... Schmeckt so ganz ein bisschen wie der Rand vom Camembert.
0:55:23–0:55:26
Also wenn man das noch mal probiert. Ja, kannst du mal die andere Seite nehmen.
0:55:26–0:55:29
Aber wenn man das weiß, dann schmeckt man das so ein bisschen raus.
Chris Flor
0:55:29–0:55:33
Ja, ist ja geil. Und wo hast du die Bakterien her?
Florian Clauß
0:55:33–0:55:39
Die hier, ich will jetzt keine Werbung machen, aber das ist halt so der, die machen auch...
Chris Flor
0:55:39–0:55:40
Das ist der Candidum, also kein Käse.
Florian Clauß
0:55:40–0:55:42
Und kein Käse-Starter, ja.
Chris Flor
0:55:42–0:55:45
Ah, Mann, das hätte ich wissen sollen, weil sowas gibt es in den USA nicht.
Florian Clauß
0:55:46–0:55:46
Ach so.
Chris Flor
0:55:48–0:55:51
Und das hätte ich mir dann gerne mal, vielleicht kann man das irgendwie...
Florian Clauß
0:55:51–0:55:56
Aber ich kann dir das mitgeben hier. Ja. Und du kannst dir was abfüllen von. Ja.
Chris Flor
0:55:58–0:56:01
Super. Und wie viel hast du von da reingemacht?
Florian Clauß
0:56:01–0:56:05
Also ich hätte wirklich für das Ganze, das waren dann 500 Gramm Cashewkerne
0:56:05–0:56:10
und dann füllst du dann halt auf und mixt das richtig, also lässt es erstmal stehen im Wasser und so.
0:56:11–0:56:13
Und dann habe ich vier von diesen Löffeln.
Chris Flor
0:56:13–0:56:17
Okay. Und dann in niedriger Temperatur wird das dann...
Florian Clauß
0:56:17–0:56:21
Genau, du musst halt gucken, wenn du wirklich so einen Mixer nimmst,
0:56:21–0:56:25
du bist ja dann schon bei... Die ganze Masse wird ja recht heiß,
0:56:25–0:56:28
du musst es dann abkühlen lassen und dann rührst du es rein.
0:56:29–0:56:33
Genau, ich muss den jetzt irgendwie den Tag wenden.
Chris Flor
0:56:35–0:56:40
Ja, ich wollte es dann eben auch mit Sonnenblumen ausprobieren, weil Cashews sind geil.
Florian Clauß
0:56:40–0:56:44
Ja, Cashews sind geil, aber damit kannst du nicht einen Hartkäse machen.
0:56:45–0:56:50
Das heißt, du brauchst eher sowas wie eine auf Mandelbasis. Die sind sowas,
0:56:50–0:56:52
dass du wirklich so einen Ersatzparmesan machen kannst.
0:56:52–0:56:55
Cashews sind nicht so, also die fangen dann eher an zu schimmeln.
0:56:55–0:57:00
Das heißt, ein bis zwei Monate ist so die Reife. Der Reifekurs ist länger nicht unbedingt.
Chris Flor
0:57:01–0:57:07
Ja, nee, das andere ist, dass halt Cashews auch viele Arten der Herstellung... Oh, ist das... Ah, je.
Florian Clauß
0:57:08–0:57:10
Das sieht schon nicht schimmelig aus. Nee, das ist nicht schimmelig.
0:57:10–0:57:13
Das ist noch diese Schale von den Cashews, die ist teilweise dabei.
Chris Flor
0:57:14–0:57:14
Okay, okay.
Florian Clauß
0:57:14–0:57:18
Ich hatte nämlich auch schon gestern Angst. Ja. Aber das ist...
Chris Flor
0:57:18–0:57:19
Das kann man auch essen.
Florian Clauß
0:57:19–0:57:22
Nee, das ist tatsächlich so diese Schale von den Cashews, die sich jetzt so
0:57:22–0:57:27
ein bisschen nachfärbt. und ich habe vergessen, den Käse hier zu salzen.
Chris Flor
0:57:29–0:57:30
Ah, ja, ja.
Florian Clauß
0:57:31–0:57:37
Also, ich muss jetzt in der ersten Zeit dann halt jeden Tag wenden und eigentlich
0:57:37–0:57:39
brauchst du einen Weinkühlschrank dafür, ne?
0:57:39–0:57:42
Ja, ja. Und ich war schon kurz davor, mir einen Weinkühlschrank zu klicken.
0:57:42–0:57:44
Weißt du, wie das so ist, ne?
Chris Flor
0:57:44–0:57:48
Ja, ja, das geht ja einfach. Kann man einfach klicken und dann kommt's.
Florian Clauß
0:57:48–0:57:53
Ja, ne, ich habe auf Ebay geguckt und einen gefunden für 40 Euro, war auch okay.
0:57:53–0:57:56
Aber dann dachte ich, ey, ich habe noch nie mal damit angefangen und fange gleich
0:57:56–0:57:57
an, hier einen Weinkühlschrank zu kaufen.
Chris Flor
0:57:57–0:58:00
Du isst es, okay, dann packe ich mir das jetzt weg und dann kaufe ich dir das
0:58:00–0:58:02
ab und du bestellst dir neues und dann ist es auch wieder ein Handhang.
Florian Clauß
0:58:02–0:58:06
Du brauchst es ja gerade nicht. Nee, genau, ich brauche es gerade nicht.
Chris Flor
0:58:07–0:58:11
Ja, nee, mit den Cashews ist es halt, habe ich gehört, je nachdem,
0:58:11–0:58:14
wo man es herkauft, ist es so ein bisschen ausbeuterisch.
Florian Clauß
0:58:15–0:58:18
Ja, das stimmt, ja. Deswegen habe ich gedacht.
Chris Flor
0:58:18–0:58:21
Sonnenblumenkerne sind besser, die haben halt mehr so einen Eigengeschmack,
0:58:21–0:58:27
aber es ist dann halt vielleicht wie Ziegenkäse statt Schafskäse oder statt,
0:58:28–0:58:30
Kuhmilchkäse, es ist dann halt Sonnenblumen statt...
Florian Clauß
0:58:30–0:58:31
Aber es riecht schon so nach Molke, ne?
Chris Flor
0:58:32–0:58:32
Oh ja, geil.
Florian Clauß
0:58:34–0:58:37
Also genau das ist jetzt so mein neues Hobby.
Chris Flor
0:58:38–0:58:39
Ja, das ist ein super Hobby.
Florian Clauß
0:58:40–0:58:45
Und ich kann dir auch ein paar Links geben von diesen, die ich jetzt zusammengetragen,
0:58:46–0:58:49
Da gibt es zum Beispiel das eine Blog, ich gucke ja viel auf Kochblogs,
0:58:49–0:58:52
eine Blog heißt DailyVetVegan.
0:58:52–0:58:58
Der Typ ist super. Der macht halt irgendwie auch so Käse, alles mögliche und,
0:58:58–0:59:00
der beschreibt das total gut.
0:59:00–0:59:05
Und dann habe ich auch nochmal, damit man es einfach sieht, noch so ein paar
0:59:05–0:59:09
YouTube-Channels, wo du halt auch dann wirklich dann so, wie man das dann täglich
0:59:09–0:59:11
macht, wie sich der Käse dann verändert.
Chris Flor
0:59:11–0:59:16
Das habe ich mir schon mal angesehen auf YouTube, wie die das dann so machen.
Florian Clauß
0:59:17–0:59:20
Genau. Eigentlich brauchst du nicht viel. Du brauchst halt wirklich auch kein...
0:59:21–0:59:26
Was ich mir gekauft habe, das ist praktisch. Das kann ich empfehlen.
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Und zwar ist es einfach eine Gase, ein Käsetuch.
Chris Flor
0:59:32–0:59:32
Ah ja, geil.
Florian Clauß
0:59:32–0:59:37
Und das halt einfach am Stück. Du kochst es dann halt wirklich, das ist diese Gase.
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Und dann am Anfang, du kannst damit abseilen, du machst auch zum Beispiel,
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ich habe den relativ, ich habe den nach Frischkäsekonsistenz jetzt angerührt.
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Das heißt, nicht so viel Wasser, aber eigentlich, wenn du dann so einen Käse
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machst, machst du viel mehr Wasser und lässt den halt ähnlich wie so Lappner.
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Das heißt, du lässt es dann halt austropfen, im Kühlschrank ruhen und einfach
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dadurch, dass es halt auf so einem Tuch liegt und die ganze Flüssigkeit dann
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abgeht, wird es viel härter dann.
Chris Flor
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Ja, ich habe das mir, ich habe ja erzählt von dem Soja-Joghurt,
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den kannst du auch auf so einen Sieb drauf machen.
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Ich benutze so einen Kaffee, diese Metall-Kaffee-Filter, die es beim Ikea gibt,
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kannst du das reinmachen und dann tropft dann das Zeug raus,
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die Molke, sagen wir mal.
Florian Clauß
1:00:21–1:00:21
Ja, genau.
Chris Flor
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Und dann am Ende hast du halt so einen Quark dann auch, also so einen ganz festen,
1:00:26–1:00:30
hochproteinigen Joghurt dann.
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Und da habe ich mich jetzt gefragt, ob man das vielleicht dann auch machen könnte
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und dann statt dem Joghurt...
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Bakterien, diese Bakterien rein.
Florian Clauß
1:00:38–1:00:43
Den Frischkäse ist ja relativ hart. Den wollte ich jetzt dann mit eben dieser
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Hafercousine, also die Hafermilch, die ein bisschen fester ist.
1:00:47–1:00:50
Das ist das Produkt, was ich jetzt neulich gefunden habe, was super ist.
1:00:50–1:00:52
Also das kann man auch mal verkosten.
1:00:53–1:00:55
Weil ich finde, das ist so cremig.
Chris Flor
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Mineralwasser, Sonnenblumenöl, Vollkernhafer, Johannisbeeren, Kernbrot, Kernmehl,
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Quarkkernmehl, Steinsalz.
Florian Clauß
1:01:05–1:01:12
Ja, das ist halt so Also probiere mal, das ist immer gut zu schmatzen und zu essen beim Vodka ist.
1:01:15–1:01:17
Also ich finde das halt sehr cremig.
Chris Flor
1:01:17–1:01:18
Sehr gut.
Florian Clauß
1:01:18–1:01:21
Und wenn ich denke, also ich bin noch unsicher, dann muss ich nochmal sagen,
1:01:21–1:01:24
wenn ich das jetzt verrühre mit dem und als Belag nehme,
1:01:27–1:01:30
dann brauche ich wahrscheinlich nicht nochmal einen Eiersatz rein.
Chris Flor
1:01:30–1:01:31
Ja, wahrscheinlich nicht.
Florian Clauß
1:01:32–1:01:36
Also ansonsten wollte ich dann nochmal geschrotete Leinsamen als Eiersatz.
1:01:36–1:01:37
Aber da hatten wir ja gerade drüber geredet.
Chris Flor
1:01:37–1:01:44
Ja, also es gibt verschiedene Eiersätze für verschiedene Zwecke.
1:01:44–1:01:48
Also wenn du jetzt so ein Ei so als braten wolltest oder sowas,
1:01:48–1:01:51
dann geht eine Leinsamen überhaupt nicht. Das wird dann enorm schleimig.
1:01:51–1:01:56
Das kann man benutzen zum Beispiel in Brot oder nicht in Brot,
1:01:56–1:02:00
in Kuchen oder sowas. Aber selbst da habe ich das Gefühl, dass diese Leinsamen
1:02:00–1:02:01
ein bisschen zu schleimig werden.
1:02:02–1:02:08
Ich habe jetzt häufig eine Nussbutter rausgekriegt, dass die manchmal hilft,
1:02:08–1:02:11
wenn du so French Toast machst, so Amarita.
1:02:12–1:02:18
Und statt dem Ei Milch nimmst du dann halt Nussbutter und Milch und die verfestigt
1:02:18–1:02:23
sich dann besser, weniger schleimig als Leinsamen-Schrot.
1:02:24–1:02:26
Würde ich in dem Fall halt nicht machen, vielleicht dann gar nichts,
1:02:26–1:02:30
da hast du recht. Oder dann halt einfach so Mehl rein, dass sich die Sache halt
1:02:30–1:02:34
einfach so verfestigt, verdickt oder also Stärke oder so, also eine solche Geschichte.
Florian Clauß
1:02:36–1:02:38
Wir können mal gucken.
Chris Flor
1:02:38–1:02:42
Aber ich glaube, vielleicht ist es gar nicht so. Aber wie ist es denn? Dann kommt der Teig?
Florian Clauß
1:02:42–1:02:45
Genau, jetzt kommt der Teig und jetzt kommt dieses, was ich vorhin schon meinte
1:02:45–1:02:48
bei dem Knoblauch. Das ist eigentlich Zwiebel.
Chris Flor
1:02:48–1:02:49
Karamellisierte Zwiebel.
Florian Clauß
1:02:49–1:02:54
Und das ist halt wirklich so. Ich habe hier vier ganz große rote Zwiebeln,
1:02:54–1:02:56
habe ich extra nochmal im Biomarkt rausgesucht.
1:02:56–1:03:02
Und die halt in feine Scheiben geschnitten und die dann über anderthalb Stunden einfach gebraten.
1:03:02–1:03:06
Das würde ich jetzt gleich als erstes gemacht. und dann damit hast du eigentlich
1:03:06–1:03:09
alles, also das ist so die Geschmackskomponente, mehr brauchst du nicht.
1:03:10–1:03:14
Und dann gibt es noch oben drauf, eigentlich wird es ja mit Sahne gemacht und
1:03:14–1:03:20
blablabla, Eigelb und so, dann gibt es Oliven oben drauf, die sind auch total wichtig, Oliven.
1:03:20–1:03:26
Und dann gibt es im Originalrezept halt diese Ziegenrolle. Und ich wollte halt
1:03:26–1:03:29
irgendwie auch dann so ein Dings kultivieren, aber das habe ich halt irgendwie zeitlich nicht.
1:03:30–1:03:33
Also gibt es halt ohne, aber das wäre jetzt so mein Rezept.
Chris Flor
1:03:33–1:03:34
Ohne ist ja geil.
Florian Clauß
1:03:34–1:03:37
Das ist mein Rezept, jetzt bin ich gespannt auf, was hast du vor?
Chris Flor
1:03:37–1:03:41
Okay, also bei mir ist es nicht so ganz, also ich habe schon gesagt,
1:03:41–1:03:42
ich habe was vergessen zu Hause.
1:03:43–1:03:46
Und jetzt auch hier, also was ich, und ich habe auch falsche Zutaten,
1:03:46–1:03:49
ich war im Asialaden und habe falsche Zutaten bekommen.
1:03:51–1:03:54
Eigentlich, es ist ein eingelegter Tofu.
Florian Clauß
1:03:54–1:03:55
Wow.
Chris Flor
1:03:55–1:04:00
Und der ist mit Knoblauch, Weißwein, das ist mein eigenes Rezept.
1:04:02–1:04:05
mit Knoblauch, Weißwein, weißem Pfeffer,
1:04:07–1:04:08
Miso ist halt sehr wichtig.
Florian Clauß
1:04:08–1:04:09
Ah ja, Miso.
Chris Flor
1:04:09–1:04:11
Und Zitronensaft halt auch.
Florian Clauß
1:04:11–1:04:13
Also du nimmst weißes Miso, ne?
Chris Flor
1:04:13–1:04:19
Ja, okay, das war genau das Problem. Ich war im Asialaden und irgendwie standen
1:04:19–1:04:21
dann nur so verschiedene Bohnenpasten.
1:04:21–1:04:25
Bohnenpaste, Bohnenpaste, Bohnenpaste. Und ich habe keinen Miso gefunden in diesem Asialaden.
1:04:25–1:04:28
Und dann habe ich mir so eine koreanische Bohnenpaste geholt.
1:04:28–1:04:29
Aber die schmeckt halt sehr...
Florian Clauß
1:04:29–1:04:30
Also Bohnenpasten?
Chris Flor
1:04:31–1:04:35
Also ich habe Bohnenpaste, Miso ist ja eine Bohnenpaste, eine fermentierte Bohnenpaste,
1:04:35–1:04:36
das ist jetzt eine koreganische Bohnenpaste.
1:04:37–1:04:39
Als ich die dann aus dem Glas rausgeholt habe, habe ich gemerkt,
1:04:39–1:04:44
das riecht sich auch, die riecht schon sehr extrem. Was das eigentlich versucht, ist so eine...
1:04:45–1:04:50
Okay, es versucht so ein bisschen Fisch zu sein. Das ist die Sache.
1:04:50–1:04:53
Also den Tofu habe ich dann halt auch.
1:04:54–1:04:57
Aber sollte man es dann halt wiederum nicht sehen, ich versuche es dann,
1:04:57–1:05:01
dann ist es vielleicht dann ganz gut, dass es sich so wieder davon weg bewegt.
1:05:01–1:05:08
Aber die Überlegung ist halt, du hast halt, dieser Miso ist ja schon eine fermentierte,
1:05:10–1:05:14
enzymfermentierte Bohnenpaste, die, wenn man das einlegt, dann fermentiert das
1:05:14–1:05:16
auch schon so ein bisschen an dem Tofu dran rum.
Florian Clauß
1:05:16–1:05:19
Das hat dann schon so die Bakterien mit drin?
Chris Flor
1:05:20–1:05:23
Nicht Bakterien, das sind Enzyme. Also das hat dann, also ein Enzym,
1:05:23–1:05:25
das ist der mit dem Koji-Reis.
1:05:25–1:05:29
Also du weißt, von Koji-Reis haben wir uns ja schon mal drüber unterhalten.
Florian Clauß
1:05:29–1:05:30
Ja, ich habe es aber vergessen.
Chris Flor
1:05:30–1:05:36
Okay, also du nimmst, es ist ein bestimmter Pilz, den tust du in den Reis rein
1:05:36–1:05:40
und dann der Reis fängt dann an und der hat dann zwei verschiedene Enzyme gebildet.
1:05:40–1:05:47
Dann der Reis, also der Pilz möchte den Reis essen und deswegen produziert er diese Enzyme.
1:05:47–1:05:50
Und Enzyme ist ja so eine Kettenreaktion, wenn du einmal anfängst mit einem
1:05:50–1:05:54
Enzym und bringst es dann halt rein in so einen Nährboden, dann breitet er sich aus.
1:05:54–1:05:59
Okay, und also du hast dieser Koji-Reis, dann hat ein Enzym der Stärke in Zucker
1:05:59–1:06:04
umwandelt und ein Enzym, das halt dann irgendwie so ein Protein an Minusäuren zerlegt.
1:06:04–1:06:11
Und das wird dann halt einerseits, diese eine Fermentation von Stärke zu Zucker
1:06:11–1:06:13
wird zum Sake herstellen gemacht, also Wein.
1:06:13–1:06:18
Das wird dann also quasi nach und nach aus dem Reis wird immer mehr Zucker entlassen
1:06:18–1:06:22
und dann die Hefe vergärt es dann zum Alkohol, aber über einen längeren Zeitraum.
1:06:22–1:06:27
Das wird dann halt so länger Und da kann man dann auch einen süßen Milchreis machen und,
1:06:29–1:06:37
Aber dann aus dem Enzym, das die Proteine zerlegt, daraus wird Sojasauce hergestellt,
1:06:37–1:06:41
daraus wird Miso-Paste hergestellt. Keine Ahnung, doch viel anderes.
Florian Clauß
1:06:41–1:06:45
Aber ich finde auch, wenn man so vorgefertigte Produkte nimmt,
1:06:45–1:06:48
ist auch so, Sojasauce ist für mich nicht wegzudenken.
1:06:48–1:06:52
Das wäre für mich so ein bisschen der heilige Gral, Sojasauce selber zu machen.
Chris Flor
1:06:52–1:06:57
Ja, ja, und ich habe der Koji daheim selber gemacht und das wäre dann halt so
1:06:57–1:06:59
ein Schritt, wäre das dann gewesen, dann halt noch so weiterzumachen.
Florian Clauß
1:06:59–1:07:03
Aber das ist irgendwann, mal gucken, wie weit der Käse geht.
1:07:05–1:07:08
Meistens ist es dann so, dass die gekauften Produkte dann schon so einfach besser sind.
Chris Flor
1:07:08–1:07:12
Und die sind ja auch noch relativ einfach genug, also es ist ja nicht,
1:07:12–1:07:13
dass da wahnsinnig viel Chemie oder so.
Florian Clauß
1:07:13–1:07:17
Nee, das stimmt. Und Miso ist auch so ein Ding, was man halt hat.
1:07:17–1:07:20
Und was ich mir jetzt auch, ich habe das, aber ich bin nicht zufrieden damit,
1:07:20–1:07:24
muss ich ehrlich sagen. Was ich mir gekauft habe, ist Liquid Smoke.
Chris Flor
1:07:24–1:07:25
Ah, okay, ja.
Florian Clauß
1:07:25–1:07:28
Und ich finde es nicht so geil. Ich finde das ist... Ich habe hier wirklich
1:07:28–1:07:32
einen Tropfen dran gemacht. Und jetzt, finde ich, schmeckt man es nicht mehr.
Chris Flor
1:07:32–1:07:34
Ja gut, aber du hast bereut für den Moment.
Florian Clauß
1:07:34–1:07:37
Ich mag... Ich weiß nicht...
Chris Flor
1:07:37–1:07:40
Ich benutze Liquid Smoke, aber es ist schwierig.
1:07:42–1:07:45
Und es schmeckt nicht so, wie wenn es geräuchert ist.
Florian Clauß
1:07:45–1:07:48
Es ist mir zu künstlich, muss ich sagen.
1:07:49–1:07:53
So ein bisschen wie so ein Trüffelaroma, was auch künstlich total leicht herzustellen
1:07:53–1:07:55
ist. Und du findest, am Anfang wird es total geil.
Chris Flor
1:07:55–1:08:01
Weil es sich erinnert und dann geht es ja... Es ist ja nicht künstlich,
1:08:01–1:08:02
es ist ja nicht wirklich, aber es stimmt schon.
1:08:03–1:08:07
Da gibt es halt auch verschiedene. In den USA kann man die richtig im Supermarkt
1:08:07–1:08:08
kaufen. Da gibt es den Mesquite.
1:08:08–1:08:13
Das ist halt eben dieser Kaktus, mexikanische Kaktus. Und dann gibt es noch Hickory.
Florian Clauß
1:08:14–1:08:16
Genau, Hickory ist dann so dieses Holz.
Chris Flor
1:08:16–1:08:19
Welches Holz? Hickory. Hickory ist halt ein Baum.
Florian Clauß
1:08:19–1:08:20
Auf Deutsch heißt.
Chris Flor
1:08:20–1:08:23
Und diese beiden kann man dann halt so benutzen in verschiedenen Sachen.
1:08:23–1:08:26
Ich benutze es auch für verschiedene Sachen. Aber es ist halt nicht so geil,
1:08:26–1:08:28
wie wenn halt was richtig geräuschig ist.
Florian Clauß
1:08:28–1:08:32
Also genau, das ist so ein... Okay, ich würde sagen...
1:08:34–1:08:38
Es riecht schon total geil. Es riecht echt super.
Chris Flor
1:08:39–1:08:44
Ja, aber es wird stärker schmecken. Es sollte halt eigentlich so ein Fisch sein.
1:08:44–1:08:46
Ich habe jetzt auch eine Zitrone mitgebracht, die man drüber raucht.
1:08:46–1:08:48
Eigentlich sollte es jetzt hier die rausgenommen werden. Ich habe,
1:08:48–1:08:51
okay, warum das wie Fisch ist, ich habe die Dinger halt so hingelegt,
1:08:52–1:08:56
also halbiert der Länge nach, dass das so dicke Streifen sind, so von 5 cm.
1:08:58–1:09:03
Habe dann rechts und links ein China-Stäbchen, chinesische S-Stäbchen hingelegt
1:09:03–1:09:07
und bin dann mit einem Messer drüber und habe dann so Kerben reingeschnitten.
1:09:07–1:09:13
Das ist so witzig. Aber das bedeutet auch eben, dass dieser Miso in diese Lücken hineingehen kann.
Florian Clauß
1:09:13–1:09:17
In der Dorade, wenn die Kräuter in der Fischhaut sind.
Chris Flor
1:09:19–1:09:23
Eigentlich, um das jetzt nochmal makaberer und realistischer zu machen,
1:09:23–1:09:26
hatte ich dann halt überlegt, und hatte ich aber zu Hause vergessen,
1:09:27–1:09:31
Sätang irgendwie auf die eine Seite drauf zu machen und das Ganze dann in Mehl zu wenden.
1:09:31–1:09:34
Ja, ich werde es jetzt trotzdem in Mehl wenden mit Pfeffer und Salz.
1:09:34–1:09:37
Aber dann, dadurch hast du dann halt wie so eine Fischhaut auf der einen Seite,
1:09:37–1:09:40
die dem halt auch den Fisch den Geschmack gibt von dem Sätang.
1:09:40–1:09:43
Das fällt jetzt hier weg, deswegen haben wir dann halt einfach nur einen Token.
Florian Clauß
1:09:43–1:09:45
Ich muss mal gucken, vielleicht habe ich noch...
Chris Flor
1:09:45–1:09:49
Aber geil ist ja auch, ich mag halt diesen Geschmack auch gebraten.
Florian Clauß
1:09:51–1:09:56
Ich hatte noch irgendwie so Algen quasi als Topping.
Chris Flor
1:09:56–1:09:59
Achso, ja, das könnte man. Aber nee, lass mal, wir machen das jetzt einfach so.
Florian Clauß
1:10:00–1:10:02
Du willst es noch frittieren.
Chris Flor
1:10:02–1:10:09
So quasi frittieren. Shallow fry, also so hoch, auch wieder 5 cm hoch Öl vielleicht.
Florian Clauß
1:10:09–1:10:12
Dafür nehme ich kein Olivenöl, sondern Rapsöl.
Chris Flor
1:10:13–1:10:13
Okay, super.
Florian Clauß
1:10:14–1:10:18
Olivenöl hat so einen tollen Eingeschmack. Alles Asiatische mache ich immer mit Rapsöl.
Chris Flor
1:10:18–1:10:19
Okay, nee, ist perfekt.
Florian Clauß
1:10:20–1:10:24
Rapsöl ist auch eher eigentlich das bessere Öl. Nur in so die,
1:10:24–1:10:27
also von den Enzymen her, was da drin ist.
Chris Flor
1:10:27–1:10:33
Okay, so ein Bratöl. Wie heißt denn das Restaurant? Wir haben zur Hochzeit waren wir...
Florian Clauß
1:10:33–1:10:35
Von den Fettsäuren. Hier rede ich auch schon von Enzymen.
Chris Flor
1:10:37–1:10:43
Wir waren zur Hochzeit, hatten Julia und ich so einen Gutschein gekriegt von so einem Restaurant.
1:10:43–1:10:46
Das ist da unten Warschauer Straße, so ein bisschen Ein bisschen weiter unten
1:10:46–1:10:52
so ein total feines, total gutes, auch mit so seasonal und lokal und so weiter.
Florian Clauß
1:10:52–1:10:54
Das ist dieser Hof.
1:10:55–1:10:57
Das ist dann neben der Karaoke-Bahn.
Chris Flor
1:10:57–1:10:57
Ja, ja, genau.
Florian Clauß
1:10:57–1:10:59
Ja, ja, genau. Da wollte ich auch immer essen.
Chris Flor
1:10:59–1:11:03
Da hatten die dann irgendwie so ein Rapsöl, so ein virgines,
1:11:03–1:11:08
kaltgepresstes Rapsöl, das so richtig grün war noch, mit so Brot am Anfang.
Florian Clauß
1:11:08–1:11:09
Ja, ja, ja.
Chris Flor
1:11:10–1:11:14
Und dann war nicht gebraten, einfach so grob geschehenes Brot und das tunkst
1:11:14–1:11:16
du halt ins Öl rein, wie du es normalerweise mit Olivenöl machst.
1:11:16–1:11:19
Und das hat so geil geschmeckt. Das war halt so ein Rapsöl, den ich noch nie gegessen habe.
Florian Clauß
1:11:19–1:11:24
Ja, die machen... Ja, ja. Das ist cool. Also, und was ich jetzt auch noch empfehlen
1:11:24–1:11:29
kann, weil ich ja auch häufiger Tofu fritiere, so als Palak Paneersatz,
1:11:29–1:11:32
also Paneersatz, den in Stärke zu wälzen.
Chris Flor
1:11:33–1:11:34
Ja, nee, ich wollte es in Mehl wälzen.
Florian Clauß
1:11:34–1:11:35
Okay, aber machst du auch mit Stärke manchmal?
Chris Flor
1:11:36–1:11:38
Nee, mache ich nicht. Julia verträgt keine Stärke.
Florian Clauß
1:11:38–1:11:41
Ach so, weil nämlich Stärke hat nochmal so richtig so einen Krossen.
Chris Flor
1:11:41–1:11:43
Also kriegst du richtig Kross.
Florian Clauß
1:11:43–1:11:47
Und ich hatte mal so, weißt du, diese 80er Jahre China-Gerichte,
1:11:47–1:11:51
wo man dann halt irgendwie so einen Krossen und dann mit Erbsen,
1:11:51–1:11:53
Ananas und, habe ich neulich gemacht.
1:11:54–1:12:00
und dann halt irgendwie einen Tufu, dann halt wirklich so doppelt kross gebraten und das war so lecker.
Chris Flor
1:12:00–1:12:03
Das Geile ist halt, du hast dann auch immer, du brätst es dann halt in der Stärke
1:12:03–1:12:06
und dann tust es dann vielleicht mit so ein bisschen Brokkoli und so und wenn
1:12:06–1:12:10
du dann die Sojasoßen dazu machst, dann wird dann halt, weil die Stärke dann
1:12:10–1:12:11
immer noch so ein bisschen...
Florian Clauß
1:12:12–1:12:14
Der hält den Kross, ne? Auch wenn die Soße dran ist.
Chris Flor
1:12:14–1:12:16
Bleibt es noch kross. Genau.
Florian Clauß
1:12:16–1:12:18
Das ist halt so, das finde ich, das mag ich sehr gerne.
Chris Flor
1:12:18–1:12:19
Ja, super.
Florian Clauß
1:12:20–1:12:22
Okay, dann das heißt.
Chris Flor
1:12:22–1:12:24
In einem Teller mit Mehl und Pfeffer.
Florian Clauß
1:12:25–1:12:26
Und was brauchst du noch?
Chris Flor
1:12:27–1:12:28
Das war es eigentlich.
Florian Clauß
1:12:28–1:12:33
Und hattest du noch eine Zutat? Nein, das war es.
Chris Flor
1:12:33–1:12:35
Also jetzt haben wir natürlich keinen Salat.
Florian Clauß
1:12:36–1:12:42
Wir können noch mal raus. Hier gehen wir mal zu dem Hochbeet.
Chris Flor
1:12:42–1:12:44
Also ich habe quasi nur das Protein.
Florian Clauß
1:12:44–1:12:50
Ja, das ist doch gut. Ich nehme mir doch hier noch ein Messer mit.
1:12:51–1:12:55
Das hier ist auch das Klassikermesser, habt ihr das auch?
Chris Flor
1:12:55–1:12:57
Ja, das französische, ne?
Florian Clauß
1:12:57–1:12:58
Ne, das ist ein deutsches.
Chris Flor
1:12:59–1:13:02
Ich habe dieses französische, das es auch als Klappmesser gibt.
Florian Clauß
1:13:04–1:13:07
Also ich glaube, der Punkt fehlt dann auch noch mal im Manifest,
1:13:07–1:13:09
dass man selber anbauen muss.
Chris Flor
1:13:09–1:13:12
Ja, aber das kann halt nicht jeder, aber na gut. Aber besser wär's.
Florian Clauß
1:13:13–1:13:13
Besser wär's.
1:13:16–1:13:18
So, dann holen wir uns hier so ein Batavia.
Chris Flor
1:13:18–1:13:20
Ach, Petersilie wäre geil für meinen...
Florian Clauß
1:13:20–1:13:24
Ja, Petersilie habe ich noch, aber die ist gerade... Ach doch,
1:13:24–1:13:27
wir können die ja noch... Petersilie mitnehmen. Ich habe noch Koriander auf jeden Fall.
1:13:31–1:13:32
Hier haben wir einen Salat.
Chris Flor
1:13:32–1:13:39
Oh, danke, dass du den hier erntest extra für.
Florian Clauß
1:13:39–1:13:47
Ja, wir haben so viel Salat. Ich habe neulich ein Rezept gemacht mit gekochtem
1:13:47–1:13:49
Salat. Das ist auch was Französisches.
1:13:49–1:13:53
Und zwar machst du den wie Spinat und kochst den.
1:13:53–1:13:57
Und das war total lecker. Das kennt man in Deutschland nicht.
1:13:57–1:13:58
Das ist so ein typisch französisches Rezept.
Chris Flor
1:13:59–1:14:00
Ich kenne gegrillten Salat.
Florian Clauß
1:14:00–1:14:09
Aber du kennst wahrscheinlich Chicory, den man halt irgendwie so brät und kocht, ne?
1:14:09–1:14:12
Und das machst du eigentlich genauso wie Chicory.
1:14:12–1:14:14
Hier sind so Ohrenkneifer drin.
Chris Flor
1:14:15–1:14:16
Schau mal, wie milchig.
Florian Clauß
1:14:16–1:14:20
Ja, krass, ne? Und ich hab da noch Rote Beete.
1:14:21–1:14:25
Da können wir vielleicht noch mit Roter Beete das so reinraspeln.
1:14:25–1:14:27
Oder wir können das mit der Mandoline.
1:14:28–1:14:29
Capaccio, Rote Beete Capaccio.
Chris Flor
1:14:29–1:14:30
Oh, ja, ja.
Florian Clauß
1:14:32–1:14:36
Aber, Chris, ich sehe, wir werden knapp mit der Zeit. Das ist immer das Problem
1:14:36–1:14:38
beim Kochen, dass man sich dann so ein bisschen versteht.
1:14:38–1:14:41
Ich würde sagen, wir machen erstmal eine Aufnahme, Paul.
Chris Flor
1:14:41–1:14:45
Und du musst halt die Zwiebeln...
Florian Clauß
1:14:45–1:14:48
Ich muss jetzt sofort die Zwiebeln machen, weil das dauert noch.
1:14:49–1:14:53
Okay, so, jetzt haben wir einen kleinen Zeitsprung. Der ist kaum bemerkbar auf der Tonspur.
1:14:54–1:14:59
Aber das zubereitete Essen steht vor uns auf den Tisch.
1:14:59–1:15:05
Und wir haben hier die Fisch-Simulation von Chris. Die müssen wir jetzt sofort
1:15:05–1:15:07
essen. Chris, kannst du mal auftischen?
Chris Flor
1:15:07–1:15:07
Ja.
Florian Clauß
1:15:07–1:15:15
Und hier kommt aus dem Ofen die Tarte. Die französische Ziegenkäse-Simulation.
1:15:16–1:15:25
Und wir werden jetzt live verkosten. Und es können eigentlich nur gute Töne kommen.
1:15:26–1:15:27
Alles andere ist nicht geduldet.
Chris Flor
1:15:28–1:15:28
Okay.
Florian Clauß
1:15:28–1:15:29
Okay. Vielen Dank.
Chris Flor
1:15:32–1:15:35
Okay, gib mal eins.
1:15:37–1:15:39
Dann lassen wir die großen Stücke.
Florian Clauß
1:15:42–1:15:47
Wow. Wir müssen das nämlich warm essen. Chris war schon ganz nervös.
Chris Flor
1:15:47–1:15:47
Ja.
Florian Clauß
1:15:50–1:15:54
Aber so, jetzt kosten. Und Zitrone ist drüber.
Chris Flor
1:15:54–1:15:59
Zitrone ist schon drüber, Petersilie ist drüber. Den Salat können wir dann auch noch mal.
Florian Clauß
1:15:59–1:16:01
Dann machen wir es zu der Tat. Ich probiere.
Chris Flor
1:16:07–1:16:14
Lecker was ich mag ist halt dieses gerade wenn es sommer ist wenn du sowas knoblauchiges
1:16:14–1:16:20
halt auch so fast schon frittiert hast also sowas scharf angebraten mit mit
1:16:20–1:16:23
so einem knoblauch geschmack das ist für mich irgendwie so ein bisschen so ein
1:16:23–1:16:27
sommergefühl super auch.
Florian Clauß
1:16:27–1:16:32
Das Das Aufgefächerte von dem Tofu, das ist so ein bisschen,
1:16:32–1:16:34
das schmeckt auch sehr säuerlich.
Chris Flor
1:16:34–1:16:41
Ja, da ist auch Weißwein drin und Zitronensaft in der Marinade.
1:16:43–1:16:46
Zudem noch Senf und Miso.
Florian Clauß
1:16:47–1:16:52
Sehr gut. Ich würde sagen, ich schneide jetzt mal parallel die Tarte an.
Chris Flor
1:16:53–1:16:54
Ist die schon fertig?
Florian Clauß
1:16:54–1:16:57
Ja, die muss nicht ganz so lange, weil da ist ja kein Ei dran.
1:16:58–1:17:00
Das muss ja einfach nur warm werden.
1:17:02–1:17:04
Dann würde ich jetzt auch hiervon ein Stück...
Chris Flor
1:17:04–1:17:06
Der Teig war ja schon vorgebacken.
Florian Clauß
1:17:06–1:17:07
Oh, oh, oh.
1:17:12–1:17:14
Jetzt brauche ich nur noch einen Torten.
Chris Flor
1:17:14–1:17:16
Der Salat ist auch sehr lecker.
Florian Clauß
1:17:18–1:17:18
Oha.
1:17:21–1:17:23
Oha. So.
Chris Flor
1:17:26–1:17:29
Das sieht deliziös aus.
Florian Clauß
1:17:29–1:17:29
Das sieht gut aus.
Chris Flor
1:17:34–1:17:41
Also da haben wir dann die drei Schichten unten, den Teig, den Boden, selbstgemachten,
1:17:42–1:17:48
dann die Zwiebeln, die du lange ankaramellisiert hast, dann der Frischkäse aus
1:17:48–1:17:52
Cashews und die Oliven obendrauf.
Florian Clauß
1:17:52–1:17:54
So, jetzt bin ich mal gespannt.
Chris Flor
1:18:01–1:18:02
Mhh, super lecker.
Florian Clauß
1:18:08–1:18:08
Mhh.
1:18:11–1:18:14
Mhh, doch. Funktioniert.
Chris Flor
1:18:15–1:18:15
Doch?
Florian Clauß
1:18:17–1:18:17
Mhh.
1:18:22–1:18:25
Ja, es ist natürlich super, beim Podcast zu schmatzen, zu essen.
Chris Flor
1:18:26–1:18:28
Aber das macht ihr aber eigentlich ja auch.
Florian Clauß
1:18:28–1:18:36
Genau. Jetzt würde ich sagen, das war unser kurzer Exkurs in die Kochwelt mit Chris.
1:18:36–1:18:38
Vielen Dank fürs Dabeisein, fürs Zutun.
1:18:39–1:18:46
Und mir, Flo, das Ganze könnt ihr dann auf eigentlich-podcast auch sehen.
1:18:46–1:18:52
Und die Rezepte findet ihr dort auch. und auch den Link zu meinem Kochblog,
1:18:53–1:19:01
kochlogbuch.de und genau, das war eigentlich Episode 56 sind wir mittlerweile
1:19:01–1:19:06
und dann sage ich Tschüss, bis zum nächsten Mal, Chris, bis in einem Jahr.
Chris Flor
1:19:06–1:19:06
Tschüss, genau.
Florian Clauß
1:19:07–1:19:08
Dann wieder Horrorfilme, oder?
Chris Flor
1:19:08–1:19:09
Ja, wahrscheinlich.
Florian Clauß
1:19:12–1:19:14
Okay, bis dann, Tschüss.
Chris Flor
1:19:14–1:19:18
Mjam, mjam, mjam, mjam. Guten Appen, Happen, Pappen.

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KELVIN: "Are we alive or dead?" RHEYA: "We don't have to think like that anymore." ("Solaris" 2002)

Im letzten Teil unserer Solaris-Trilogie, stellt Micz Steven Soderberghs Film "Solaris" (2002) vor. Die Geschichte ist nur grob gesehen die gleiche. Im Gegensatz zu Stanisław Lems Roman, der sich stärker auf die wissenschaftlichen und philosophischen Aspekte der Erforschung des Planeten konzentriert, legt Soderberghs Film einen besonderen Schwerpunkt auf die emotionale Beziehung zwischen Kelvin und seiner verstorbenen Frau Rheya, die als Erscheinung auf der Station auftaucht. Und stilistisch unterscheidet sich Soderberghs Kammerspiel stark von Andrei Tarkowskis poetisch-opulenter und symbolträchtiger Version von 1972. Doch kommt Micz zu dem Schluss, dass Soderberghs Interpretation eine intensivere persönliche und emotionale Dimension versucht und gleichzeitig daran scheitert. Interessant ist lediglich, dass Kelvins Frau Rheya als Person präsenter ist und schließlich sogar ihre Erinnerungen als Szenen in der Rückblende auf "ihre" Zeit auf der Erde zu sehen sind, in der nur sie anwesend ist. Ganz so als ob die projektive Identifikation Kelvins ihr Erinnerungen erschaffen hat, die Solaris nicht aus seinen Erfahrungen hat nehmen können. Psychodynamisch eine interessante Überlegung, allein: der Film bringt es nicht.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:02–0:00:03
Läuft.
Micz Flor
0:00:04–0:00:12
Hier auch? So, jetzt. Die letzte im Triathlon, im Solaris Triathlon.
0:00:13–0:00:17
Das Drei-Körper-Problem haben wir im Drei-Episoden-Problem.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:22
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich podcast
0:00:22–0:00:26
episode 55 heute wieder
0:00:26–0:00:33
mit dem thema solaris haben wir ausführlich und erschöpfend in den letzten zwei
0:00:33–0:00:39
episoden besprochen heute bringt uns mit noch mal eine interpretation des stoffes
0:00:39–0:00:45
mit nämlich die verfilmung von Von Soderberg aus dem Jahre 2002,
0:00:46–0:00:52
Solaris, weicht doch erheblich von der Vorlage ab.
0:00:53–0:01:00
Und ihr könnt, genau, wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und
0:01:00–0:01:03
laufend reden, das müssen wir mal sagen, das kriegen wir bezahlt, den Spruch.
Micz Flor
0:01:04–0:01:05
Von uns, ja.
Florian Clauß
0:01:05–0:01:10
Von uns bezahlt. Wir laufen wieder durch Marzahn, mal gucken,
0:01:10–0:01:14
wo uns jetzt der Weg hinführt. Ich kenne das tatsächlich ja alles noch nicht.
0:01:14–0:01:20
Ja, ich bin gespannt, ob wir jetzt mal wieder zurück in die Zivilisation kommen.
Micz Flor
0:01:21–0:01:24
Ja, es ist echt irre. Jetzt geht auch langsam schon die Sonne unter.
0:01:24–0:01:26
Wir haben schon über vier Stunden hinter uns, oder?
Florian Clauß
0:01:26–0:01:27
Ja.
Micz Flor
0:01:27–0:01:33
Und sind jetzt auf dem letzten Stretch. Wollten unbedingt diese drei Folgen
0:01:33–0:01:36
hintereinander machen, weil wir gedacht haben, wir kommen dann so richtig in den Flow.
0:01:36–0:01:40
Aber ich muss sagen, ich fühle jetzt langsam meine Beine. Ich bin begeistert.
0:01:40–0:01:43
Aber gerade nach der Tarkovsky-Folge,
0:01:45–0:01:50
In der Erinnerung an den Film entstand dann diese Trance, die Tarkovsky generieren kann.
0:01:50–0:01:57
Und mit der steige ich jetzt in die Kurzkritik.
0:01:57–0:01:59
Also meine kurze Meinung könnte ich ja vorne wegstellen.
0:02:01–0:02:06
Soderbergh, so der Film, so lala. Das war so meine Kurzkritik.
0:02:07–0:02:12
Wir gucken uns jetzt was ganz anderes an. Also wir hatten ja gehört,
0:02:12–0:02:16
Tarkovsky ist unepisch lang. und jetzt sind wir bei 99 Minuten.
0:02:17–0:02:24
Also wir sind jetzt irgendwie unter zwei Stunden. Eine Stunde 39 Minuten.
0:02:25–0:02:29
2002 ist Heidelberg hat Regie und Drehbuch geschrieben, produziert von James
0:02:29–0:02:33
Cameron, George Clooney als Calvin, als Hauptdarsteller.
Florian Clauß
0:02:33–0:02:36
Ganz kurz, weißt du warum der von James Cameron produziert wurde?
Micz Flor
0:02:37–0:02:44
Ich hatte gelesen, dass der die Filmrechte vorher hatte und dann hatte wohl
0:02:44–0:02:50
Soderbergh ihn davon überzeugt, dass er selbst unbedingt den Film machen muss und Cameron ist dann,
0:02:50–0:02:54
keine Ahnung, wollte dann unbedingt produzieren oder wurde eingeladen zu produzieren,
0:02:54–0:02:58
aber zumindest war es so, dass die Filmrechte zuerst bei Cameron lagen.
Florian Clauß
0:02:58–0:03:02
Richtig, ja genau. Er hatte zuerst die Filmrechte erworben.
Micz Flor
0:03:02–0:03:04
Der hat dann aber nicht gesagt, Gott sei Dank bin ich los.
Florian Clauß
0:03:04–0:03:09
Nee, aber ich glaube, es war dann so, dass er dann, okay, mit Soderbergh hat
0:03:09–0:03:13
er dann ein gutes Gefühl gehabt, dass er dann inszenieren konnte.
Micz Flor
0:03:14–0:03:18
Ja, und dann ist es so, dass halt dieser Film, kann man auch vorneweg sagen...
0:03:20–0:03:23
Gefloppt, muss man eigentlich so sagen, oder? Ich glaube, dass viele den kennen,
0:03:23–0:03:25
aber scheinbar haben wir nur sehr wenige gesehen.
0:03:26–0:03:32
Budget waren fast 50 Millionen und er hat um die 30 Millionen weltweit eingespielt,
0:03:33–0:03:37
also lag da unter den Erwartungen, dass es wirklich nicht viel für so ein Trio,
0:03:37–0:03:40
Clooney, Soderbergh und Cameron.
0:03:40–0:03:43
Soderbergh hatte ja da auch gerade Traffic irgendwie draußen,
0:03:43–0:03:48
er war noch nicht so alt, war natürlich der Shootingstar mit sechs leisen Videotape.
0:03:49–0:03:53
Und das Ding hat nicht so gut geklappt.
0:03:54–0:03:59
Und ich muss auch sagen, ich habe mich nämlich eigentlich,
0:03:59–0:04:02
weil ich habe geguckt, eigentlich, so heißt der Podcast, und eigentlich habe
0:04:02–0:04:06
ich mich gefreut, dass wir das Ding besprechen, weil ich den Soderbergh-Film
0:04:06–0:04:09
damals im Kino spannend fand.
0:04:09–0:04:13
Und jetzt hatte ich wirklich diesmal beim Gucken so das Gefühl,
0:04:13–0:04:23
das ist eigentlich ein Kammerspiel, was teilweise trotz toller Bauten mehr an irgendwie die erste,
0:04:23–0:04:28
Staffel von Star Trek erinnert, als an so ein Popcorn-Kino, wie man sich das
0:04:28–0:04:30
dann vielleicht vorgestellt hat.
0:04:30–0:04:33
Selbst wenn die es versucht haben, mit CG-Effekten des Planeten da irgendwie
0:04:33–0:04:34
so ein bisschen Gas zu geben,
0:04:34–0:04:38
buchstäblich Gas, weil da ist der Planet ja auch ein Gasplanet,
0:04:38–0:04:47
Es gibt zum Schluss zum Beispiel eine Szene, wo ich denke, das muss ja schon ein Hommage sein.
0:04:47–0:04:52
Oder wieso trauen die sich das, wo Clooney gegen die Wand geschleudert wird,
0:04:52–0:04:54
weil das Schiff so erschüttert wird.
0:04:54–0:04:57
Und du hast das Gefühl, die Kamera wackelt und er springt so gegen die Wand.
0:04:58–0:05:04
Das ist sehr dreschig. Ja, das ist kurz vor der Szene, wo dann auch noch Sartorius,
0:05:04–0:05:07
ist glaube ich Sartorius' Kind oder Negibarien?
Florian Clauß
0:05:07–0:05:09
Nee, das ist Gordon. Das ist ja, der Turgis ist Gordon da.
Micz Flor
0:05:11–0:05:14
Gordon, genau. Nee, Quatsch, da kommt die Bari ans Kind, ist das dann, was zum Schluss.
Florian Clauß
0:05:14–0:05:19
Wo die diese Szene haben mit Fingerberührung. Ja, da wird auch nochmal so dieses,
0:05:20–0:05:25
diese Ikone aufgeladen von dem Michelangelo, diese Filme.
0:05:26–0:05:29
Da will er nochmal eine Dimension reinbringen, das Göttliche und das Menschliche,
0:05:29–0:05:30
was sich da berühren. Ja.
0:05:31–0:05:34
Also dann nochmal diesen ganzen anthropomorphen Diskurs rein.
0:05:35–0:05:37
Nee, ich fand's auch. Okay.
Micz Flor
0:05:37–0:05:42
Aber das war so, das heißt, wir haben auch bei Tarkovsky Wir gehen einfach mal
0:05:42–0:05:44
rein in das, was wir erlebt haben.
0:05:45–0:05:48
Besprechungen, Ideen, Konzepte, Interpretationen.
Florian Clauß
0:05:48–0:05:53
Ich will nur ganz kurz noch erwähnen, weil wir haben ja in der Vorbereitung
0:05:53–0:05:58
der Podcasts gab es noch eine Arbeit, eine Bachelorarbeit, die uns da so ein
0:05:58–0:06:01
bisschen noch geholfen hat, die Unterschiede herauszuarbeiten.
0:06:02–0:06:06
Nämlich genau Bachelorarbeit hat sich beschäftigt mit dem Buch,
0:06:06–0:06:12
der Romanvorlage, also dem Roman von NEM und den beiden Verfilmungen und hat
0:06:12–0:06:13
dann tatsächlich so eine,
0:06:14–0:06:19
Sequenzanalyse dann mitgeliefert das heißt, was haben die Filme gemeint mit
0:06:19–0:06:22
dem Roman was weicht ab und das ist eine super Übersicht,
0:06:22–0:06:28
also das ist wirklich nochmal so eine gute Hilfe gewesen für uns das nochmal
0:06:28–0:06:33
so einzuordnen an der Stelle sei das nochmal erwähnt Kannst du Autorin,
0:06:34–0:06:37
Ich hab's vergessen Aber wir machen das auf unserer Seite.
0:06:38–0:06:41
Wir verlinken das auf unserer Homepage.
Micz Flor
0:06:41–0:06:47
Ja, das stimmt. Das ist dann teilweise auch wirklich dann in Prozente ausgerechnet,
0:06:47–0:06:49
welche Zeit auf der Erde und so weiter und so fort.
0:06:53–0:07:00
Bei dem Film muss man ähnlich wie bei Tarkovsky auch sagen, auch da geht es auf der Erde los.
0:07:00–0:07:08
Und ich habe den Film, du hattest mir den gezeigt, wo ich ihn legal sehen kann,
0:07:08–0:07:11
sage ich mal. Und dann habe ich ihn angeschaut.
0:07:11–0:07:15
Aber bevor ich ihn dann angeschaut hatte, habe ich mir das Skript runtergeladen.
Florian Clauß
0:07:15–0:07:16
Du hast dir die DVD gegeben.
Micz Flor
0:07:17–0:07:21
Die DVD, genau das war es. Und dann hatte ich meine Playstation 2 verliehen.
0:07:21–0:07:23
Und als ich zurück hatte.
Florian Clauß
0:07:23–0:07:26
Hatte ich vorhin das Skript gelesen. Blu-Ray-Player auf DVD.
Micz Flor
0:07:26–0:07:31
Dann habe ich das Skript gelesen und in diesem Skript geht es halt irgendwie
0:07:31–0:07:36
so wirklich los, ich glaube im ersten oder zweiten oder dritten Teil mit, es regnet, es regnet.
0:07:36–0:07:41
Wir sehen Calvin auf der Erde, es regnet immer noch.
0:07:41–0:07:45
Er scheint ein Psychologe zu sein, leitet irgendwie eine Gruppe,
0:07:45–0:07:47
aber wir sehen es nicht wirklich anwesend.
0:07:48–0:07:51
Und wir sehen dann auch im Film später dieses...
0:07:52–0:07:57
Diese Grundhaltung von Clooney, die finde ich unglaublich anstrengend ist.
0:07:57–0:08:03
Der ist die ganze Zeit so hoffnungsvoll deprimiert oder so.
0:08:04–0:08:07
Zuerst auf der Erde hoffnungsvoll deprimiert.
Florian Clauß
0:08:07–0:08:09
Ja, er hat halt dieses Hundegesicht.
Micz Flor
0:08:09–0:08:15
Ich fände Clooney super, aber in dem Film hat er nur ein Gesicht. Das ist das Problem.
Florian Clauß
0:08:15–0:08:20
Aber er hat dieses verlassene Hundegesicht. Weißt du, ich bin verlassen und ich...
0:08:21–0:08:25
Stimmt, ist kein Leiden das von dem Gesicht, sondern eher dieses Resignative.
Micz Flor
0:08:26–0:08:30
Er guckt dann einfach so, er guckt dann, gut aber das muss man sich dann,
0:08:30–0:08:32
vielleicht braucht man einfach nur das Poster sehen, das ist das Gesicht,
0:08:32–0:08:34
was trägt er die ganze Zeit durch.
0:08:35–0:08:38
Und dann ist es so, dass die Teilen teilweise auch so inszeniert sind,
0:08:39–0:08:44
es gibt diese Szene ganz am Anfang, wo er in der Küche so Gemüse schneidet und
0:08:44–0:08:46
er macht das mit so einer Sache,
0:08:47–0:08:50
dass man weiß, oh, der hackt sich gleich einen Finger, wenn der so weit der macht.
0:08:51–0:08:53
Und dann hackt er sich natürlich wirklich einen Finger und dann ist er aber
0:08:53–0:08:57
auch noch überrascht. Und guckt dann, hält es unter das Wasser.
Florian Clauß
0:08:57–0:08:58
Ja, aber das ist wichtig für die letzte Szene.
Micz Flor
0:08:58–0:09:01
Genau, und dann siehst du die Szene und denkst, oh, das muss ich mir jetzt merken,
0:09:01–0:09:03
dass da Blut fließt. Ist das ein Mensch oder so?
0:09:03–0:09:06
Dann entsteht gleich so ein, weißt du, bei Blade Runner, das ist ja ein ähnliches
0:09:06–0:09:08
Thema, ne? Ist das Mensch oder nicht Mensch?
Florian Clauß
0:09:08–0:09:12
Genau, dann geht es wenigstens über Oregani-Verhaltung.
Micz Flor
0:09:12–0:09:16
Genau, das ist für die, die die Blade Runner ersten Teil noch nicht gesehen
0:09:16–0:09:18
haben, die können jetzt weg, weil zum Schluss,
0:09:20–0:09:30
sehen wir, dass Harrison Ford wahrscheinlich auch ein Android ist,
0:09:30–0:09:34
weil sein Traum von einem Einhorn, den er immer hat, den er niemandem mitgeteilt hat,
0:09:35–0:09:37
er findet vor seiner Tür ein origamig gefaltetes Einhorn.
0:09:38–0:09:41
Das heißt, jemand weiß, was in ihm vorgeht. Und ähnlich sehen wir in dieser
0:09:41–0:09:45
allerersten Szene mit Clooney, nicht allererst, aber ganz am Anfang,
0:09:45–0:09:49
er schneidet sich einen Finger und wir wissen schon da kommt das bestimmt noch
0:09:49–0:09:52
mal und dann wird wahrscheinlich kein blut kommen oder guck.
Florian Clauß
0:09:52–0:09:58
Mal ich will mal ganz kurz dich hier hinbringen das wird auch der grund für unsere tour wo.
Micz Flor
0:09:58–0:10:07
Wir jetzt gerade sind hier zum straßenschild endlich hab schon gedacht wir kommen da nie wieder an.
0:10:10–0:10:13
Die Allee der KosmonautInnen.
Florian Clauß
0:10:14–0:10:20
Die Allee der Kosmonauten wurde 1972 in Marzahn tatsächlich aus dem Boden gestampft
0:10:20–0:10:23
und wurde benannt nach dem,
0:10:23–0:10:28
wir wollen jetzt aber hier unter die Allee gehen, also das ist auch die Allee
0:10:28–0:10:31
der Kosmonauten um die Straße, die wurde benannt nach dem,
0:10:32–0:10:43
einem General der sowjetischen Raumfahrt und Sigmund Jähn, der erste Deutsche im Weltall.
Micz Flor
0:10:43–0:10:48
Ja. Der auch in Goodbye Lenin noch eine Rolle spielt.
Florian Clauß
0:10:49–0:10:53
Genau. Ich habe auch noch mal einen Podcast von ihm gehört, vor Raumzeit.
0:10:53–0:10:56
Ein toller Podcast, wo Tim Pridlaff ihn interviewt.
0:10:57–0:11:01
Hier ist der Fahrradweg, kurz bevor er gestorben ist.
Micz Flor
0:11:03–0:11:11
Ja, jetzt kommen wir eben an. Also Allee der Kosmonauten und Solaris und das war quasi unser Motiv.
Florian Clauß
0:11:12–0:11:17
Genau, eben Lem, der auch eigentlich für die osteuropäische Science Fiction
0:11:17–0:11:23
und für die Ästhetik auch Allee der Kosmonauten und Tarkovsky natürlich.
Micz Flor
0:11:24–0:11:27
Und jetzt komme ich wieder zurück in diesen flow
0:11:27–0:11:30
hinein also wir haben also mit so de
0:11:30–0:11:34
burghs verfilmung jetzt ein film der
0:11:34–0:11:38
schon mit cameras produzent irgendwie denkt
0:11:38–0:11:42
man der könnte groß werden er könnte sich irgendwie öffnen aber es ist es ist
0:11:42–0:11:47
irgendwie ein kammerspiel also ich finde das ist ein klein und die sind alle
0:11:47–0:11:52
in diesen innenräumen und der film hat mich jetzt beim nochmal gucken nicht
0:11:52–0:11:58
wirklich so ergriffen aber trotzdem möchte ich ein paar szenen daraus,
0:11:59–0:12:03
erzählen und hat der chris ja versprochen ein bisschen über lakon zu reden und.
Florian Clauß
0:12:03–0:12:06
Dann kündigst du jede episode an und redest nie über.
Micz Flor
0:12:06–0:12:08
Lakon ich habe zweimal schon über lakon gesprochen du hast immer.
Florian Clauß
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Nur gesagt ich rede jetzt gleich über lakon du hast nie über lakon gesprochen.
Micz Flor
0:12:14–0:12:18
Okay, dann fangen wir jetzt mal mit Lacan so ein bisschen an.
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Und zwar springe ich dann nochmal raus, um jetzt diese Lacans-Aufteilung,
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die für ein mögliches lacanianisches Verständnis des Films interessant wäre,
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wäre natürlich diese Dreiteilung in das Imaginäre,
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in das Symbolische und in das Reale.
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Das sind so drei große Begriffe, die ich, wo ich überlegt habe,
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wie könnte ich das gut erklären und bin dann auf Joseph Kosuth aus den 60er Jahren,
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hat der ein Bild gemacht, das heißt One and Three Chairs.
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Und dieses Bild One and Three Chairs, diese Arbeit besteht aus einem echten
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Stuhl, wie wir ihn angreifen können, der vorne steht,
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dem Foto dieses Stuhls an der Wand und einem in Georgia, glaube ich,
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ausgedruckten, eine Definition aus dem Lexikon, was ist ein Chair.
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Also wir haben dann hier einerseits eben das Imaginäre, das Bildhafte des Stuhls.
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Wir haben das Symbolische des Stuhls, also das Wort Chair, ausgeschrieben.
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Und wir haben, und da muss ich jetzt stoppen, weil jetzt wird es nämlich bei
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Lacan ein bisschen anders.
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Wir haben in Anführungszeichen das Reale, also den Stuhl, würde man denken, den man anfassen kann.
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Aber bei Lacan ist es ein bisschen anders, weil das Reale ist eben nicht der
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Stuhl, den wir anfassen können, sondern alles Reale ist das,
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was wir weder imaginär noch symbolisch erfassen können.
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Also das, wofür wir keine Bilder oder Signifikante oder Signifikate haben.
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Das heißt, das Reale ist nicht von uns über eine symbolische Ebene auch beschreibbar oder erfassbar.
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Und es gibt diesen Blick auf Solaris, in dem man sagt, dieser Planet Solaris
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ist in gewisser Weise das Reale.
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Das Reale, in dem da Dinge passieren, die einfach für uns nicht erfassbar sind, erfahrbar sind.
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Das ist ja diese ganze Solaristik, tut ja genau das, versucht einfach Daten
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zu sammeln, um da irgendeine Struktur reinzubringen, um da irgendwas festzustellen.
Florian Clauß
0:14:52–0:14:56
Das Reale, die Black Box, die sich jeder Erkenntnis entzieht.
Micz Flor
0:14:59–0:15:02
Das Reale ist das, was wir, also das Imaginäre ist im Prinzip,
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da geht es um das Bildhafte, um das Körperbild.
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Hauptsächlich das Körperbild, das ist diese Welt, in der wir Einheit suchen,
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Abgegrenztheit suchen.
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Das verknüpft Lacan sehr stark und das ist jetzt wieder ein Sprung in den Film
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von Soderbergh. Da gibt es eine Szene in der, wie heißt die nochmal, Raya oder sowas, ne?
Florian Clauß
0:15:26–0:15:26
Raya.
Micz Flor
0:15:26–0:15:27
Raya, Raya.
Florian Clauß
0:15:27–0:15:31
Raya. Ah, da ist es genau die Buchstabenreihenfolge umgekehrt,
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ne? Das macht der ja gerne.
Micz Flor
0:15:32–0:15:36
Ja, und das, wer dann weiß, dass es kein V drin gibt, oder?
Florian Clauß
0:15:38–0:15:38
Harvey.
Micz Flor
0:15:39–0:15:39
Harvey.
Florian Clauß
0:15:40–0:15:43
Ja, aber Reha wird dann auch in verschiedenen...
Micz Flor
0:15:43–0:15:44
Ah, okay.
Florian Clauß
0:15:45–0:15:45
...unterschieden.
Micz Flor
0:15:47–0:15:50
Weil wir in der letzten Folge mal Harvey gesagt haben.
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Es gibt, Raya, sage ich jetzt mal, Raya hat eine Szene, in der sie sich im Spiegel sieht.
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Und das Spiegelstadium und Lacroixs Interpretation des Spiegelstadiums spielt
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da eine wichtige Rolle, weil das Spiegelstadium ist etwas, es gibt auch den
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Spiegeltest, welche Tiere können sich im Spiegel erkennen.
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Da gibt es diese Klassiker, dass man zum Beispiel auf dem Delfin hat so ein
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kleines Fleckchen montiert und der checkt dann im Spiegel irgendwann,
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dass er da was in der Flosse hat und versucht das wegzumachen.
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Welche Tiere können das, welche Tiere können das nicht.
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Also es war keine Frage, aber...
Florian Clauß
0:16:28–0:16:31
Nein, ich will nicht wieder über Tintenfische reden.
Micz Flor
0:16:31–0:16:33
Genau, der kann das nämlich nicht zum Beispiel.
Florian Clauß
0:16:34–0:16:35
Ich habe überhaupt keine Ahnung.
Micz Flor
0:16:35–0:16:40
Der Tintenfisch kann das nicht, aber wie der erwarten kann, der Putzerfisch kann das.
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Der Putzerfisch kann Farbflecken im Spiegel erkennen und dann auch wieder entfernen.
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Und es ist für die menschliche Entwicklung so ein wichtiger Moment,
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dass man sein Spiegelbild erkennt und dann, und das ist eben dann Lacans Beschreibung
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dieses Momentes zwischen 6.
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Und 18. Monat, wo das passiert, dass Lacan und das war jetzt wirklich so,
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bei Samuel habe ich glaube ich genau das gesagt,
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als ich gemerkt habe, Samuel erkennt sein Bild im Spiegel, im Badezimmer beim
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Zähneputzen, das gesagt wird, ja, das bist du.
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Einer hat das Bild gezeigt. Das bist du. Und Samuel sieht sich gerade immer als du.
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Also in der Sprache ist er noch so, wir haben immer Konflikte,
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wenn ich zum Beispiel sage, magst du das Essen oder soll ich das Essen? Dann sagt er du.
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Und dann denke ich, er sagt natürlich mir, ich soll das Essen,
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weil ich bin ja für ihn du, aber er sagt du, weil er ist ja du,
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wenn man ihn immer mit du adressiert. Möchtest du das Essen?
Florian Clauß
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Das passiert mit Kindern von Psychotherapeuten.
Micz Flor
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Will ich nur sagen. Genau, wir sind also schon früh in einem angemessenen Raum
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der Frustration, um die Autonomieentwicklung des Kindes zu fördern.
Florian Clauß
0:17:58–0:18:00
Ein total empathisches Kind.
Micz Flor
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Genau, muss für Papa mitdenken. Aber Lacan sagt eben, wenn das Kind sich im
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Spiegel erkennt, bekommt es von meistens den Eltern von irgendjemand gesagt,
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Und dann passiert ja etwas, dass das Kind nicht sagt, das bin ich,
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sondern das Kind hat auf einmal einen Blick auf sich, wie die Gesellschaft es auch auf sich hat.
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Also da entsteht nochmal ein Körperbild, was nicht so fragmentiert ist,
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wie wenn man sich selber sieht und sieht die Hände und die Füße,
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sondern da sieht man sich als ganzen Körper.
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Und das ist das imaginäre also dieses körperbild
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was wir dann auch eben immer wieder weil wo
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auch ganz schön finde ich haben wir in der ersten folge über das buch gesprochen
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haben da hatte ich das nämlich auch schon erwähnt glaube ich mit lack wie dieses
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baby vom planeten generiert wird und sich dann so komisch bewegt was beton wahnsinnig
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macht er wird ja quasi wahnsinnig aber er wird wahnsinnig wegen dessen,
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was da passiert und nicht, weil er sich dann einbildet, dass es passieren wird.
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Und das, was der Planet da macht, das ist ja der Horror.
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Das ist ja der Körper, der quasi eins zu eins wie das Kind von Fechner dargestellt wird.
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Aber er zerreißt sich vor den Augen. Also er tut etwas, was den Körper,
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also das Körperbild in Bertrand wird zerrissen durch das, was er da sieht.
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Und das Imaginäre versucht eben immer, die geschlossene Gestalt im Körper irgendwie herzustellen.
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Wir orientieren uns an diesen Körperbildern.
Florian Clauß
0:19:31–0:19:36
Und dadurch, dass das Kind sich da nicht symmetrisch verhält oder emotional
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nachvollziehbar, ist es dann quasi zerrissen.
Micz Flor
0:19:40–0:19:45
Es ist einfach, das ist der Horror hinter der Welt. Und das ist quasi der Horror auch im Realen.
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Das, was Macron real nennt, ist halt eben das, wo alle Ordnungen, die wir versuchen,
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auf der imaginären oder auf der symbolischen Ebene herzustellen,
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über Sprache oder über Bilder, dahinter ist halt das Reale.
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Das können wir nicht wirklich erschließen, aber es ist unser großer Wunsch,
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dass was wir oben drüber stülpen, dass das immer in der Lage ist,
0:20:10–0:20:16
dieses dahinter zu bändigen oder zu beschreiben.
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Und das, was Solaris als Planeten macht, das sind ja diese 100 Jahre Solaristik,
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ist ja wirklich das, was Lem dann irgendwie auch versucht als Grundlage.
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Was ist denn, wenn wir gar nichts verstehen von dem, was vor uns ist?
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Dass der Planet dauernd etwas tut, was auch erfasst und gemessen und sowas wird,
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aber was in sich selbst nicht symbolisch wird oder auch bildhaft nicht geschlossen
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bleibt, sondern das wiederholt sich alles nicht.
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Dann nennen die das halt die Symmetriaden oder die Asymmetriaden.
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Aber in sich selbst fühlt sich das beim Lesen schon wie ein Kompromiss an.
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Im Prinzip entstehen da Formen und keines wie die anderen.
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Man weiß nicht, wie die funktionieren. Das heißt, der Planet ist das Reale im
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Lacan'schen Sinne als etwas, was wir weder imaginativ oder über das Bild,
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über ein Körperbild oder über die Symbolik, über die Sprache beschreiben,
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erfassen und damit auch irgendwie kontrollieren können.
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Und das ist halt dann auch eigentlich ein Horror, ein großer Schrecken.
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Es ist unkontrollierbar.
Florian Clauß
0:21:19–0:21:21
Und jetzt sind wir zurück zum Film.
Micz Flor
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Und im Film ist es so, dass dieses Spiegelbild, also das Reha,
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sieht sich irgendwann im Spiegel in diesem Film.
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Und das ist dann auch der Moment, was du bei Tarkovsky auch beschrieben hast,
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wo die Frau eine eigene Identität, ein eigenes Selbstverständnis nochmal entwickelt.
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Und das ist im Film, finde ich, schon ganz gut hergestellt über diesen Moment,
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also über ein Bild zu schauen, über ein Spiegelbild zu schauen,
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sich nochmal im Ganzen zu sehen, sich geschlossen wahrzunehmen.
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Ich bin in dieser Welt, ich sehe die Welt dahinter.
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Das finde ich, ist da schon ganz gut an Lacroix anzulehnen. Ich glaube nicht,
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dass es vielleicht so geplant war, aber man kann es so anlehnen.
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Und dann entsteht etwas, was ich auch ganz interessant finde,
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dass wir bei Soderbergh wie auch bei Tarkovsky immer wieder auch Bilder aus
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der Erde haben, von der Erde haben.
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Bei Tarkovsky sind es aber hauptsächlich Bilder, oder du hattest auch gesagt,
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dass da was noch rausgeschnitten wurde, in der die Frau nicht vorkommt.
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Die Frau hat dann nur uns erzählt, weil die Bilder von der Frau im Fiebertraum,
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ist das da gemischt? Ja. Ja doch, okay.
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Und bei Rea ist es so, dass wir.
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Bilder auch von Calvin und Rea auf der Erde sehen, als Rückblick,
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um das alles zu verstehen.
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Die Geschichte ist ja die, dass Calvin, seine Frau hat sich umgebracht.
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Er fühlte sich im Buch schuldig, weil er hatte da Giftspritzen im Schrank liegen
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lassen und er wusste, dass sie ein bisschen instabil war.
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Im Film finde ich Clooney überhaupt nicht glaubwürdig, sondern,
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das kann man auch nochmal gleich inhaltlich drüber reden, Aber auf jeden Fall
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ist es eine andere Geschichte.
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Und zwar war sie schwanger und hat abgetrieben, ohne es ihm zu sagen.
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Das konnte ihr nicht verzeihen.
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Und sagt dann auch noch so brutale Sätze, wo sie sagt, du weißt,
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dass ich das nicht wollte, wenn ich konnte oder sowas.
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Und ich wusste nicht, dass du es so sehr willst. Und dann sagt sie,
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ja, warum fragst du mich nicht?
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Das ist jetzt paraphrasiert, weiß nicht mehr. Aber der wichtige Satz ist halt,
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wenigstens irgendwas, was in diesem Haus mal lebendig wäre. Also so richtig,
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sagt man glaube ich, unter der Gürtellinie.
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Und das sind so Rückblicke, die wir auf die Erde haben.
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Und dann gibt es eben auch, und das fand ich damals beim Gucken,
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ohne es genau zu analysieren, aber fand ich interessant,
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weil anders als bei Tarkovsky hatte ich das Gefühl, dass Reha eigentlich mehr
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beschreibende Perspektive bekommt.
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Also mehr, nicht einfach nur mehr Identität bekommt, sondern auch mehr Empathie bekommt.
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Dass man beginnt, die Geschichte des George Clooneys, der halt irgendwie seine
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Frau endlich auf dieser Station wieder trifft, dass man beginnt,
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irgendwie mehr durch ihre Augen auch zu sehen, was für ein...
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Ja, der war halt so, das ist ein komisches Wort, was ich jetzt sage,
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der war so ein bisschen so ein Scharlatan. Er hatte dann halt so ein,
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The death shall have no dominion. Er hatte so ein Zitat von einem Poeten,
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irgendwie eher quasi beim ersten Kennenlernen oder beim Daten irgendwie so untergeschoben.
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Sie trifft ihn dann später nochmal in so einen Buchladen.
Florian Clauß
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Das ist aber der gemeinsame Lieblingspoet von den beiden.
Micz Flor
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Nein, es ist nämlich dann so, in dem Buch, da hat sie dann ein Buch mit Poems,
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was kennst du denn noch von ihm?
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Und er kennt nichts. Das war halt echt so ein Dating-Trick, er kennt halt dieses eine Ding.
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Und dann sagt er, ah, there's this other one that's really important.
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There was a man from Kentucky, hat sie irgendwie gesagt. Und dann merkst du
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halt so, der hat sie halt so rumgekriegt.
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Und er sagt auch beim ersten Mal, wo sie sie sehen, wo Giberian dann sagt,
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She's difficult, but she's worth it.
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Weißt du, was auch so eine sehr ekelhafte Sprache über die Frau ist.
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Und dann sagt Clooney...
Florian Clauß
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Ja, sie ist kompliziert.
Micz Flor
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Ja, sie ist kompliziert, aber sie ist es wert. Und dann sagt er,
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genau, und dann sagt Clooney, Maybe she needs a therapist.
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A shrink. Vielleicht braucht sie einen Therapeuten. Das ist irgendwie so, das ist ekelhaft.
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Also wenn man das im Rückblick dann auch so mitbekommt, aber man lässt es anfangs
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so durchgehen, aber dann nach diesem Spiegelbild beginnt eben auch sie die Geschichte zu erzählen.
Florian Clauß
0:26:15–0:26:18
Shrinking ist therapieren. Shrinking.
Micz Flor
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Genau, Shrink. Wie Schrumpfkopf.
Florian Clauß
0:26:23–0:26:24
Ungefähr das Gleiche.
Micz Flor
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Ja, so. Und da fand ich jetzt beim nochmal, also ich fand damals,
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fand ich es interessant,
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dass man ihr, oder Soderbergh in dem Fall, ihr einen Teil der Geschichte übergeben
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hat, dass sie die selber erzählen kann, dass nicht nur über sie gesprochen wird
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und sie quasi eine Identität bekommt,
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sondern auch, dass sie in der Vergangenheit eine eigene Meinung bekommt.
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Und da ist eine Szene, die finde ich auch bildhaft sehr schön,
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wo sie mit Giberian, der von der Station kommt, und eben Chris auf der Erde im Gespräch sitzt.
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Und du siehst einfach, der Ton ist dann irgendwie runtergedreht und sie sitzt
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halt so da, so ein bisschen lost.
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Ja, nicht lost, sondern das ist eher so...
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So eine Mischung aus wütend und enttäuscht und reißt sich aber zusammen.
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So, er sitzt halt einfach ergeben und sieht vor sich ohne Ton zwei Männer,
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die halt irgendwie die Welt erklären, so Mansplaining mäßig.
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Und dann zum Schluss noch Clooney, ich muss mich korrigieren,
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der hat doch andere Blicke noch drauf, auf der Erde im Rückblick,
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aber in der Raumstation hat er nur einen Blick.
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Und dann guckt er sie an und das ist wirklich sehr gut gespielt.
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So ein bisschen so so ach streng dich doch ein bisschen mehr an aber egal was
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das irgendwie merkst du dass das er sie nicht gut das.
Florian Clauß
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Ja es ist alles sehr klischeehaft erzählt also die ganze die ganze die ganze
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backstory von denen diese ganze konflikt zwischen denen das ist alles so ein
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bisschen so und diese diese Nullerjahre New York,
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Ästhetik, wo die dann halt irgendwie...
Micz Flor
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Mit Regen.
Florian Clauß
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Mit Regen, bisschen Blade Runner dazu. Also ich finde das sehr,
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flach. Die ganze Geschichte ist extrem flach zwischen den beiden.
Micz Flor
0:28:17–0:28:20
Und dann ist es halt so, das wollte ich noch sagen, für das Storytelling mit
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ihr, was ich interessant finde, ist, das ist jetzt dann wieder eher so ein Sprung in die,
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Psychoanalyse. und zwar gibt es den Begriff der projektiven Identifikation und den kann man,
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also ich sage Ihnen jetzt mal an einem schlechten Beispiel aber das macht es
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irgendwie fühlbar du bist jetzt irgendwie mit jemand und du bist so in einem
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Konflikt wir beide sind im Konflikt,
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wir haben jetzt 300 Euro ausgegeben für das Aufnahmegerät und wir wollen 50-50
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und ich rücke das Geld nicht gleich raus,
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Und dann reden wir drüber.
Florian Clauß
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Völlig in den Haaren herbeigezogen.
Micz Flor
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Und dann würde ich zum Beispiel in dem Moment sagen, jetzt sei doch nicht so aggressiv.
0:29:08–0:29:13
Und in dem Moment würdest du vielleicht innerlich diese Aggression so spüren,
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die dann einfach so ausgelöst wird durch mich.
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Projektive Identifikation ist das, aber ohne den spürbaren Teil.
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Der Auslöser von mir, der kommt. Du würdest stellvertretend für mich diese ganze
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Aggression des Gesprächs fühlen und ich wäre irgendwie relativ entspannt bei dem Ganzen.
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Wo projektive Identifikation, deshalb finde ich das wichtig,
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für diesen Film drinsteckt.
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Ist Björn, auch ein Psychoanalytiker aus London.
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Den hatte ich auch schon mal erwähnt, glaube ich, für Gruppenpsychotherapie
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aus den 40er, 50er Jahren.
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Der hat irgendwann mal so beschrieben, dass in dieser Beziehung zwischen Mutter
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und Kind, das war ja damals immer Mutter und Kind, also Bezugsperson Kind,
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dass das Kind sehr limitierte Mittel hat, zu kriegen, was es will.
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Das kann es weder sprachlich äußern, also symbolisch, noch kann es das irgendwie
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anders über Symbole darstellen. Das kann es nicht sagen.
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Aber es ist trotzdem so, dass das Kind dafür sorgt, dass es versorgt wird.
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Es ist süß und es ist laut und es tut diese Dinge. Und Björn hat da mal gesagt,
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dass dieser Prozess oder dieses Phänomen der projektiven Identifikation,
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das Kind sehr gut dahin bringen kann, dass es über die Mutter,
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das ist nämlich dann da, wo das Ganze ausgeliebt wird, bekommt, was es braucht.
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Also das fand ich so ganz interessant, auch in Bezug auf Solaris,
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wenn man sich überlegt, dass diese Gäste,
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die da entstehen aus dem Sud von dem Planeten Solaris, Was werden diese Gäste
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geschaffen? Die kommen dann so in die Welt.
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Und dass das auch so eine Beziehung ist, die am Anfang ja sehr symbiotisch angelegt
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ist, auch wenn die alle schon so erwachsen tun.
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Aber die Frauen im Buch und in den Filmen können sich ja nicht mal von dem Mann
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trennen am Anfang. Erst mit der Zeit ist diese Trennung möglich.
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Am Anfang ist es ja so, dass wenn Chris das Zimmer verlässt,
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dann treten die die Tür ein. Nein, die werden da einfach ganz,
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also sie sind selber überrascht und die können dann, also das in dem Soderbergh-Film
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auch, kann sie sehr gut erklären, wie es sich anfühlt.
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Sie weiß aber nicht, wo es herkommt. Sie weiß ja nicht, was sie dagegen tun kann.
Florian Clauß
0:31:31–0:31:35
Ja, sie kann sich auch schneller von ihm lösen. Ja, genau.
Micz Flor
0:31:35–0:31:40
Die Emanzipation bei ihr, also diese Autonomiebewegung ist bei ihr schneller,
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deutlicher und auch, finde ich, narrativ besser angelegt.
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Also sie wird mehr Protagonistin.
Florian Clauß
0:31:48–0:31:53
Ja, weil sie aber auch eine viel stärkere Identität eben entwickelt und zeigt.
0:31:54–0:32:00
Also das heißt, ihre ganze Backstory ist ja dann zu sehen und sie ist ja auch
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dann, sie hat ja diese Information auch mit drin.
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Das heißt, sie weiß um diesen Konflikt.
Micz Flor
0:32:08–0:32:14
Und die kriegt auch die Information, aber was ich ganz in der ersten Folge gesagt
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habe, als meine Billo-Schnell-Hüfte-Geschoss-Interpretation,
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das ist das ganze Buch, da geht es quasi nur um Prometheus, der Mann, Sperma, Calvin,
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die Station Frau und dann entsteht da quasi Leben in Utero und wird dann irgendwie
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auf dem Planeten entlassen.
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Und dass das halt auch so eine frühkünftige Entwicklungsgeschichte ist Und wenn
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ich das jetzt aber wieder aufgreife und dann dahin lege, dann könnte ich sagen,
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dass das Entstandene, also jetzt nicht Calvin, sondern die Frau, die entstanden ist,
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dass die am Anfang natürlich schon mitkommt mit so einer Ahnung.
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Also es sind Anlagen drin, die ihr helfen.
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Also es ist jetzt nicht completely blank, sondern es gibt schon Strukturen,
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die existieren, aber erst über die Interaktion mit Calvin kann sie sich entwickeln.
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Und das ist, glaube ich, ein Punkt, der gar nicht so anders ist.
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Also als am Anfang ist sie über die projektive Identifikation,
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wie zum Beispiel Schreien und Verlass mich nicht und so festhalten.
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Ist sie die Person, die trotz Orientierungslosigkeit ihn kontrollieren kann.
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Und später mit der Entwicklung und der zunehmenden Autonomie,
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dass sie sich dann auch von ihm entfernen kann, kommt sie dann halt raus aus
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dieser Symbiose langsam.
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Und er erfährt sich dann natürlich über Kelvin und, das fand ich aber ganz interessant,
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es gibt bei Soderbergh Rückblicke aus der Erde, von der Erde,
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die nur sie haben kann, weil er ist nicht anwesend.
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Ja, also das heißt, wir haben ja die ganze Zeit in dem Buch und auch bei Tarkovsky
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so dieses Gefühl, alles was sie sein kann,
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ist etwas, was sie von ihm weiß oder was er als Bilder mitgebracht hat.
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Aber es gibt die Szenen des Suizids bei Soderbergh, in denen ihre Geschichte,
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ihre Bilder ohne seine Anwesenheit erzählt werden.
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Und das ist also ich
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sagen ich finde das ich finde das so ein bisschen beides auf der einen
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seite finde ich das inkonsequent wenn man jetzt einfach nur
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auf das material des buchs schaut das dann auf einmal man für den filmischen
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effekt dann diese wunderschöne frau auch zeigt wie sie einfach auch ab in abwesenheit
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von kelvin dann irgendwie dinge erlebt.
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Ich fand es aber vor dem Hintergrund dieser Autonomiebestrebung interessant
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zu sehen, dass es an diesen Punkt kommt,
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wo die eigene Geschichte irgendwann notwendigerweise eine Geschichte wird,
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ohne die Anwesenheit des versorgenden Menschen in der Symbiose.
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Und dass sie dann deshalb auf einen übertragenen Sinne irgendwann in der Lage
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ist, auch ihre eigene Geschichte zu interpretieren. In den Bildern,
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wo Calvin anwesend ist, was ich vorhin beschrieben habe, sowieso schon.
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Da sieht man sie auf einmal in ihrer resignierten Wut ihm gegenüber.
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Da sieht man das Unglück, dieses Gefühl nicht gesehen zu werden.
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Und später dann bis hin zu dem Punkt, wo Bilder entstehen in ihr,
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die wir dann auch sehen dürfen als Zuschauer, die völlig ohne die Mutter Calvin passieren können.
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Das fand ich so ganz, ganz interessant.
Florian Clauß
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Ja gut, aber ich meine, die Frage ist halt irgendwie so, ist es jetzt eine Perspektive
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auf die Figur, wie sie dann auf der Station erscheint?
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Oder ist es eher so eine Backstory oder eher Material für die Backstory,
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die zu dieser Traumatisierung dann geführt haben bei Chris Calvin?
Micz Flor
0:36:09–0:36:12
Es fühlt sich an wie Backstory, aber die halt eben...
Florian Clauß
0:36:12–0:36:17
Ja, und dann ist die Frage, was ist denn jetzt diese Figur auf der Station,
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was hat die denn noch für eine Rolle?
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Also dann vermischt sich ja dann quasi.
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Also du kriegst ja Informationen, die sie eigentlich nicht haben kann,
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die sie aber dann trotzdem hat.
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Oder löst sich das ja nicht auf?
Micz Flor
0:36:32–0:36:34
Ne, genau. Und das bleibt halt dann viel mehr noch.
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Hoffnungsvoll. Also auch wenn die Geschichte sich genauso abspult wie im Buch
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und so, also zum Schluss wird auch sie annihiliert von Gordon.
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Das muss man vielleicht auch noch erwähnen.
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Es ist ja so, dass Lems Buch nur Männer in Entscheidungsposition zeigt irgendwie
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und man hat so ein bisschen das Gefühl,
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dass Soderbergh sagt, nee, also da müssen wir ein bisschen diverser werden und
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hat dann quasi gleich eine Frau und eine schwarze frau irgendwie in einer person
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zusammengebracht um das glaube ich ein bisschen auszuhebeln.
Florian Clauß
0:37:11–0:37:15
Ja das waren die nuller jahre ich meine das war jetzt natürlich auch klar.
Micz Flor
0:37:15–0:37:19
Ich finde das ja gleichzeitig richtig aber andererseits auch ein bisschen heavy
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handed so in der art also das ich.
Florian Clauß
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Fand die figur aber jetzt auch nicht so wie den ursprünglichen Sartorius weil
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sie ja wirklich so die diejenige ist die dann halt auch die richtigen entscheidungen
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im richtigen moment trifft also am
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Ende, wenn dann halt der Planet sich beginnt aufzublasen, ja,
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das dann halt auch, jetzt müssen wir los.
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Also klar, ich meine, die Frage ist ja, woher kommen diese blutigen Handspuren?
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Das wird ja dann auch aufgelöst.
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Das ist ja noch so, das ist dann das Blut am Anfang von den,
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von, wenn du, wenn wir dann Chris Calvin auf der Station ankommen sehen,
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sehen wir überall Blutspuren und das hat auch diesen Horror-Effekt, Effekt.
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Man weiß noch nicht, ob es jetzt ein Horrorfilm ist oder wie sich der Film entwickelt.
0:38:07–0:38:16
Und entweder ist eben dann Gordon diejenige, die dann dieses Frankenstein-Wissenschaftlerin
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ist, die Monster dann irgendwie auseinanderbaut.
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Oder die kommen woanders her, wie sie Blutsprache.
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Und das kriegen wir dann am Ende mit, weil auch da kann man nochmal vielleicht
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sagen, dass diese Figur des Snout, die ist großartig gespielt,
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von Snow, von, wie heißt der Schauspieler?
Micz Flor
0:38:37–0:38:39
Ich habe den Namen vergessen.
Florian Clauß
0:38:39–0:38:43
Aber der spielt öfter solche Rollen.
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Also so ein völlig wirren Typ, der so sehr abgehakt spricht,
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aber gleichzeitig sehr magisch daherkommt.
Micz Flor
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Ja, also es ist ein ganz anderer Charakter. Er heißt Snow, nicht Snout.
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Er ist irgendwie jung, hört Rap und hat halt eben auch so eine Handgestik irgendwie
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drauf und fängt immer Sätze an.
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So, dass er aber dauernd bekifft ist, macht er die Sätze irgendwie fertig.
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Aber es gibt immer so Momente, wo er den Satz anfängt und dann verliert er seinen
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eigenen Faden nach drei Worten und dann guckt er kurz den Geiste,
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dann fällt ihm ein gutes Wort ein und dann sieht man so ein bisschen den Stolz
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in seinem Gesicht, dass ihm dieses Wort eingefallen ist.
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Und dann sagt er das Wort und macht einen Punkt dahinter.
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Aber irgendwie hält der Satz nicht.
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Aber neben gehackten ist es dann so, dass eben rauskommt. Und das ist natürlich
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auch noch ein interessanter Aspekt von der Dianze, dass der Snow,
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den wir sehen, ist ein Gast.
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Also ist eine künstliche Menschine von Solaris hergestellt.
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Und er erklärt es dann auch zum Schluss, dass er sein in gewisser Weise.
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Sein Original umgebracht hat, weil er erklärt, er sagt, ja, ich war hier irgendwie,
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stellt euch mal vor, wie es mir geht, ich bin auf die Welt, ich kann das jetzt
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nicht so, aber ich bin auf die Welt gekommen und in den ersten zehn Sekunden
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muss ich mich selbst umbringen, damit ich überhaupt hier sein darf und sowas.
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Also er erzählt es dann so, irgendwie traumatisiert, aber irgendwie auch teilnahmslos.
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Und er ist dann halt eine Menschine, die ohne äh ohne ja, gegenüber über sich
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entwickelt hat, sozusagen.
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Er war einfach auf dem Chef und wurde dann halt...
Florian Clauß
0:40:37–0:40:42
Ja, aber es wird berichtet, es ist nicht so aggressiv, dass er dann quasi so
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wie bei Körperfresser kommt, wo
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dann halt die ausgebrüteten Kopien dann anfangen, die Wirte zu ermorden.
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Sondern es ist so, dass es ein Unfall wohl war.
Micz Flor
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Nee, der andere wollte ihn umbringen. Er hat sich quasi nur gewehrt.
Florian Clauß
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Ja, genau. Genau, er wollte eben nicht umgebracht werden, also er ist auch nicht
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so das aggressive Potenzial, was man hier vermuten könnte.
Micz Flor
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Und dadurch, dass bei Soderbergh diese Liebesgeschichte auch noch mehr nach vorne gebürstet wird,
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ist auch dieser Moment, der im Buch und in Tarkovsky ist, dieser Moment, wo Rhea erfährt,
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dass vorher schon mal eine da war,
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die dann weggeschickt wurde und jetzt irgendwie um den Planeten kreist.
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Das kriegt sie von Gordon gesagt und das zu hören, da ist man,
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finde ich, schon so weit auch als Zuschauer identifiziert mit Rea,
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dass das wirklich alles nochmal auf den Kopf stellt.
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Also gerade in dem Moment, wo man wirklich sich geöffnet hat dafür,
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dass da was sein, dass da doch was ist und dass das alles irgendwie eine Bedeutung
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hat, sich entwickelt und dass man sich da vielleicht, dass man da durcharbeiten könnte.
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In dem Moment wird dann auf einmal beides klar.
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Das eine ist, dass sie sich schon mal umgebracht hat und er sie auch schon mal jetzt wieder.
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Und das zweite auch, dass sie nicht einzigartig ist, dass sie eine andere ist.
Florian Clauß
0:42:20–0:42:25
Ja, es wird quasi die ganze Individualität, das Konzept der Individualität wird
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komplett über den Haufen gestellt, über den Haufen geworfen.
Micz Flor
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Ja, und die Die Einzigartigkeit der Beziehung und so auch. Und dann ist natürlich
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sie auch nichts weiter als Trophy Wife für Calvin.
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Also dann ist es halt so, okay, sie sieht super aus.
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Sie ist ein bisschen kompliziert, aber sie ist es wert.
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Die hätten bestimmt hübsche Kinder gehabt, aber sie hat abtreiben lassen.
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Dann ist er ausgezogen, hat sie sich umgebracht.
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Dann schickt er sie wieder weg im Weltraum. Dann kommt sie nochmal dazu und
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sagt, okay, wir bleiben zusammen.
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Er meint es auch diesmal ernst. Und irgendwie kann man das dann alles so nicht
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mehr so richtig glauben.
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Aber wie wir dann erfahren, ich binde an die Anfangsszene an mit dem geschnittenen Finger,
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sehen wir im Abschluss Calvin wieder in genau seiner Küche, auch wieder am Gemüse
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schneiden, auch wieder am Hacken.
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Wir wissen nicht, was wirklich passiert ist mit dem sich ausdehenden Solaris.
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Er schneidet sich den Finger, er hält den Finger unter das Wasser und er reibt
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und da ist gar keine Wunde.
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In dem Moment geht die Tür auf, Rea steht da.
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Und er spricht sie an und er sagt, glaube ich, am I dead oder are we dead oder sowas.
0:43:41–0:43:45
Dann sagt sie, bin ich tot oder so.
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Und dann sagt sie, wir müssen nicht mehr in diesen Kategorien denken.
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Und dann küssen sie sich.
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Und dann ist.
Florian Clauß
0:43:53–0:43:56
Es Ende Gelände, aus die Maus. So der Berg, so der Film.
Micz Flor
0:43:56–0:43:57
So lala.
Florian Clauß
0:43:58–0:44:02
Aber ich habe da nochmal so einen Interpretationsansatz. Ich weiß nicht,
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ob du den folgen kannst. Aber das wäre für mich dann immer so ein bisschen so,
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wo dann noch ein bisschen so mehr Reiz reinkommt.
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Nämlich, das geht auch so auf Gordon. Gordon hat ja, checkt ja die Situation
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und die ist ja auch so diejenige, die dann halt sagt, so Security-mäßig,
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als es darum geht, dann Ria mit zur Erde zu nehmen. Du weißt ja nicht, was passiert.
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Du weißt ja nicht, ob der Ozean, ob diese Intelligenz in irgendeiner Form dann
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auch eine Form, Also ob die jetzt dann spreaden kann.
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Und ich habe das jetzt so gesehen, das ist wirklich so ein bisschen wie bei Tanz der Vampire.
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Wenn die Bosskutsche wegfährt, wenn die Kutsche wegfährt, hinten der Vampir drauf sitzt.
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Und das ist jetzt quasi diese Entitäten, die dann aus diesem Ozean entstanden
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sind, dass die jetzt geschafft haben, auf die Erde zu kommen und dass die jetzt
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anfangen, die Erde zu besiedeln.
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Also das ist wirklich so eine Intruder-Geschichte am Ende. Ach so.
Micz Flor
0:45:01–0:45:02
Dass das wirklich auf der Erde.
Florian Clauß
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Ist und er wirklich auch eine Kopie ist. Genau, und er ist auch eine Kopie und
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der andere ist dann halt auf der Raumstation verrottet, mit dem Kind zusammen,
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aber dass seine Kopie mitkommt auf die Erde mit ihr zusammen und dass die dann
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halt wirklich so die Erde kolonialisieren.
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Das fände ich jetzt mal ein gutes Ende.
Micz Flor
0:45:22–0:45:23
Wow.
Florian Clauß
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Also es ist halt Tanz der Vampire. ja interessant aber wir sind jetzt auch hier
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am ende unserer tour übrigens ja.
Micz Flor
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Das war es also das waren jetzt für euch drei folgen die letzten zwei zunehmend
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langsamer vielleicht aber ich hoffe es war jetzt noch nahrhaft wir.
Florian Clauß
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Sind wir sind jetzt biessdorf wir sind jetzt biessdorf hier ist schloss biessdorf
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das ist öfters mal ein ausflugsziel für uns am sonntag hat biessdorf Wahnsinnig.
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Biesdorf hat einen Café, hat eine kleine Galerie.
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Der Schlosspark ist wirklich einen Ausflugsstil wert.
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Und mit dieser Bahn fahren wir jetzt zurück.
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Ich muss auf jeden Fall zum Bahnhof Lichtenberg.
Micz Flor
0:46:13–0:46:14
Okay.

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Satorius: „Sie sind keine Frau, Harvey ist tot. Sie sind eine mechanische Wiederholung, eine Kopie, eine Matrize!” Harvey: „Ja, schon möglich. Aber ich werde zu einen Menschen. Ich kann schon auskommen ohne Kris. Ich liebe ihn, ich bin ein Mensch.”

Wir setzen unsere Reihe Solaris direkt fort und wir setzen unsere vorherige Episode zu Solaris als bekannt voraus. In dieser Folge begeben wir uns in den Kunstfilm der Sowjetunion: Andrei Tarkowski verfilmte Solaris 1972 mit geringem Budget. Dennoch wurde der dritte Film des Regisseurs von der Kritik als Meisterwerk gefeiert. Tarkowski hat eine eigene Filmsprache entwickelt, die er auch in diesem Film weiter ausbaut. Wir sind uns nicht ganz einig, ob wir das Genre hypnotischer oder meditativer Film nennen möchten oder einfach bei Slowcinema bleiben. Die Wirkung von Tarkowskis Film ist körperlich spürbar, auch wenn der Film, wie es Flo zur Vorbereitung gemacht hat, in 1,5-facher Geschwindigkeit läuft. Der Akt des Zuschauens wird zu einem kartharsischen Akt, der Film nimmt uns mit auf eine innere und äußere Reise des Protagonisten Kris Kelvin. Tarkowski lässt die ersten 40 Minuten des Films auf der Erde spielen, auf dem Stück Heimat von Kris, wo wir seinen Vater, seine Tante und seine Kinder kennenlernen. Und auch ein Stück Solaristik, die wissenschaftliche Lehre, die sich um den rätselhaften Ozean auf Solaris gebildet hat, in Gestalt eines engen Freundes des Vaters, Berton, der die ersten unwirklichen Erfahrungen auf dem Planeten Solaris gemacht hat. Der Ozean erscheint in Tarkowskis Solaris als wolkenverhangenes Meer, das sich gelegentlich zu Strudeln aufbäumt. Der Film hält sich streckenweise recht eng an die Romanvorlage. Die Kernaussage geht aber in eine andere Richtung, die Lem missfiel. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Kris' Beziehung zu seiner ehemaligen Geliebten Harvey. Harvey taucht als Gast von Kris auf der Raumstation Solaris auf, und es entwickelt sich eine neue Liebe, die nicht ganz der Vorlage von Stanislaw Lem entspricht. Harvey ist sich ihrer unnatürlichen Herkunft bewusst und entwickelt eine eigene Identität. Tarkowski wirft in seiner Verfilmung die Frage auf, inwieweit das Menschliche in einer unmenschlichen Umwelt Bestand haben kann. Dieses Spannungsverhältnis überträgt er auf sein Figurenensemble und schafft so eine Erlösungsgeschichte mit anthropozentrischer Perspektive in einem außerirdischen Raum. Stansilav Lem kritisierte die Reduktion des Stoffes auf ein "Familienmelodram". Tarkowski konzentrierte sich eher auf Schuld, Verantwortung und Metaphysik statt auf Lems erkenntnistheoretische Fragen. Die Liebe wird als identitätsstiftende Kraft inszeniert. Dies kulminiert in einer Szene in der Bibliothek, als die einsetzende Schwerelosigkeit das ineinander verschlungene Paar Harvey und Kris ikonenhaft in die Höhe schweben lässt, umrahmt von kulturellen Interior und Relikten wie Bildern und Büchern. Auch wir fühlen uns auf unserer Wanderung wie in einem Zwischenraum, denn die Hauptstraße, die uns nach Marzahn führt, ist für den Verkehr komplett gesperrt. Auch auf der Straße treffen wir mitten in der Woche keine Menschen. Mit Blick auf die Skyline von Marzahn und die menschenleeren Straßen fühlen wir uns wie in einem dystopischen Filmszenario, das perfekt zur Stimmung von Solaris passt.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:03
Oder nicht mehr? Schön, oder?
Florian Clauß
0:00:05–0:00:08
Ist das, was du dir sagen willst? Ganz schön.
Micz Flor
0:00:10–0:00:11
Ja, ja.
0:00:14–0:00:20
Hallo! Und? Wir machen einfach weiter, aber jetzt sind zwei Wochen vergangen,
0:00:20–0:00:21
bis das hier hochgeladen wurde.
0:00:21–0:00:26
Und zwar ist es der zweite Teil zu unserer kleinen Trilogie,
0:00:26–0:00:34
das 3-Body-Problem Solaris, also Buch, Solaris als Film von Tarkovsky und Solaris
0:00:34–0:00:36
als Film von Soderbergh.
0:00:37–0:00:43
Wir sind jetzt sozusagen mittendrin und diese Folge hat Flo vorbereitet und
0:00:43–0:00:46
wird jetzt gleich tief einsteigen.
0:00:46–0:00:50
Für die, die denken, die kommen jetzt aber erst langsam im Schwung, das ist wirklich so.
0:00:50–0:00:53
Wir haben jetzt gerade schon die, für die, die es noch nicht gehört haben,
0:00:53–0:00:58
die letzte Folge war wirklich lang, Da haben wir über das Buch von Lemm gesprochen, Solaris.
0:00:59–0:01:02
Und jetzt befinden wir uns quasi ein bisschen mehr als zehn Jahre später,
0:01:02–0:01:05
wurde das dann von Tarkovsky nochmal verfilmt.
Florian Clauß
0:01:07–0:01:12
Genau, auch Hallo von mir. Das Ganze könnt ihr auch nachlesen,
0:01:12–0:01:14
eigentlich-podcast.de.
0:01:14–0:01:19
Da haben wir noch ein paar Informationen zusammengetragen. Und zu unserer letzten
0:01:19–0:01:23
Folge, Mitch hat das schon erwähnt, die war sehr ausführlich.
0:01:23–0:01:26
Und wir setzen auch so ein paar Sachen voraus, würde ich sagen.
0:01:26–0:01:30
Also wir fangen jetzt nicht nochmal alles an, an der Solaris-Geschichte,
0:01:30–0:01:33
die zu erzählen, sondern das, was wir jetzt auch machen werden im Folgen,
0:01:33–0:01:37
Es sind die Unterschiede zu der Romanvorlage, die nochmal herauszuarbeiten.
0:01:37–0:01:40
Aber die Geschichte setzen wir jetzt als bekannt voraus.
Micz Flor
0:01:41–0:01:43
Also das heißt, du willst jetzt nicht den Film nochmal erzählen?
Florian Clauß
0:01:44–0:01:49
Den Film will ich ansatzweise, also stellenweise erzählen, da wo sich das unterscheidet.
0:01:50–0:01:54
Aber ich würde jetzt nicht nochmal so eine ausführliche, du hast ja zwei Inhaltsangaben
0:01:54–0:01:56
gemacht, eine kleine und eine große.
0:01:58–0:02:04
Und da gehen wir jetzt nicht noch mal in diese epische Breite rein,
0:02:04–0:02:09
sondern wir halten uns so ein bisschen konzentrierter auf die filmische Umsetzung.
Micz Flor
0:02:09–0:02:10
Ja.
Florian Clauß
0:02:11–0:02:15
Solaris! Das ist von Tarkovsky eine,
0:02:15–0:02:22
ja, ich glaube, es gibt wenig, wenig Regisseure im Bereich des Kunstfilmes,
0:02:22–0:02:29
die so eine Gravitation haben wie Tarkovsky, um bei den Bildern von Solaris zu bleiben.
Micz Flor
0:02:30–0:02:31
Darf ich kurz was fragen?
Florian Clauß
0:02:32–0:02:32
Ja, gerne.
Micz Flor
0:02:32–0:02:35
Weil jetzt, wenn du anfängst, habe ich auch das Gefühl, man könnte vielleicht
0:02:35–0:02:39
sagen, wer will oder noch nicht weiß, worum es geht bei Solaris,
0:02:39–0:02:43
der soll sich die letzte Folge anhören, dass wir jetzt einfach den Spaß entwickeln,
0:02:43–0:02:44
uns über den Film zu unterhalten,
0:02:45–0:02:48
und jetzt nicht erst mal eine halbe Stunde den Film erklären müssen.
Florian Clauß
0:02:48–0:02:50
Ne, würde ich auch so sehen. Also ich will jetzt auch nicht.
Micz Flor
0:02:50–0:02:54
Gut, dann sage ich es einfach mal. Also wer Solaris noch gar nicht kennt,
0:02:54–0:03:00
aber vielleicht wegen Tarkowski hier gelandet ist, der kann sich im Detail nochmal
0:03:00–0:03:02
die Geschichte in der letzten Folge anhören.
0:03:02–0:03:06
Da sprechen wir über das Buch und jetzt sprechen wir über Tarkovskys Verhältnis.
Florian Clauß
0:03:08–0:03:11
Okay, danke. Aber das habe ich doch gerade gesagt.
Micz Flor
0:03:11–0:03:12
Ja, aber ich wollte mal klarstellen.
Florian Clauß
0:03:13–0:03:16
Das ist für dich okay. Also für mich ist es auch okay.
0:03:17–0:03:20
Deswegen können wir jetzt weitermachen. Also, genau.
0:03:20–0:03:23
Ich will aber nochmal kurz ein bisschen was zu Tarkovsky sagen,
0:03:24–0:03:28
weil das ja schon eine interessante Figur ist.
0:03:29–0:03:30
Tarkovsky ist nicht sehr alt geworden.
0:03:32–0:03:41
Geboren, er ist aus russischer Abstammung. Er ist geboren 1932 im Nordosten
0:03:41–0:03:46
von Moskau, so ungefähr 300-400 Kilometer in so einer Provinz.
0:03:48–0:03:53
Gestorben ist er schon 1986 in Paris.
0:03:53–0:04:00
Er ist dann nach Paris umgesiedelt, erst später in der späteren Phase seines Lebens.
0:04:00–0:04:04
1982 ist er dann tatsächlich aus der Sowjetunion ausgewandert.
0:04:04–0:04:06
Da kommen wir auch nochmal darauf zu sprechen.
0:04:07–0:04:09
Also er ist ausgewandert, weil er natürlich gar nicht so die Bedingungen,
0:04:09–0:04:13
er hatte immer mit der Zensur zu kämpfen, er hatte immer Probleme dann auch
0:04:13–0:04:18
mit den Behörden, auch mit der Anerkennung von seinen Werken,
0:04:18–0:04:20
von der Finanzierung auch.
0:04:20–0:04:23
Also die hat nicht großartiges Budget bekommen und so weiter.
0:04:23–0:04:30
Tarkowski hat angefangen erstmal zu studieren.
0:04:30–0:04:37
Ja genau, Tarkowski war schon in jungen Jahren künstlerisch aktiv.
0:04:37–0:04:42
Also er hat ein sehr ausgeprägtes Kunstbewusstsein, schon als Kind entwickelt.
0:04:43–0:04:49
Er kommt aus einer guten, gutbürgerlichen Familie. Familie und seine Mutter
0:04:49–0:04:52
hat vor allen Dingen seine Kunsttalente gefördert.
0:04:52–0:04:56
Er hat dann Arabas, er hat glaube ich so orientalische Sprachen studiert,
0:04:56–0:04:59
das aber abgebrochen und ist an die Filmhochschule gegangen,
0:05:00–0:05:06
und hat in der Filmhochschule studiert in Moskau und hat das auch fertig studiert.
0:05:06–0:05:08
Sein Abschluss war dann 1960.
0:05:09–0:05:14
Er hat 1962 1962, Ivans Kindheit, gedreht.
0:05:15–0:05:22
Ein Film über die Geschichte eines Spilions im Zweiten Weltkrieg.
0:05:23–0:05:27
Dieser Film hat ihn dann schon internationaler Anerkennung gebracht,
0:05:27–0:05:28
vor allen Dingen im Westen.
0:05:28–0:05:35
Der Film hat den Goldenen Löwen auf den internationalen Festspielen von Venedig gewonnen.
0:05:35–0:05:40
Vier Jahre später hat er Andrei Rubeljov, da geht es quasi um ein historisches
0:05:40–0:05:44
Werk, über den Ikonenmaler Rubeljov gedreht.
0:05:45–0:05:50
Und dann, das ist der dritte Film von ihm, 1972 Solaris.
0:05:51–0:05:56
Und ich weiß nicht, wie viele Filme du von Tarkovsky gesehen hast und wie du
0:05:56–0:05:58
die so wahrgenommen hast.
0:05:58–0:06:04
Ich muss gestehen, dass als ich jetzt diese Folge vorbereitet habe und mir Solaris
0:06:04–0:06:07
nochmal angeguckt habe, ich habe den auch vor Jahren gesehen,
0:06:07–0:06:09
aber als ich mir den nochmal angeguckt habe,
0:06:09–0:06:14
habe ich den nicht in Originalgeschwindigkeit geguckt, sondern ich habe den
0:06:14–0:06:18
einfach in 1,5-facher Geschwindigkeit gesehen. Hat aber auch noch funktioniert.
Micz Flor
0:06:19–0:06:25
Also ich habe den das erste Mal gesehen vor 25 Jahren etwa.
0:06:25–0:06:29
Und zwar hatte unsere damalige Filmredakteurin 30.
0:06:29–0:06:35
Geburtstag und hat sich das organisiert oder von manchen im Freundeskreis geschenkt bekommen.
0:06:36–0:06:40
Aber wir waren auf der Torstraße, da war so ein Jugendzentrum irgendwie,
0:06:40–0:06:42
so an der Ecke Richtung Moranienburger Tor.
0:06:42–0:06:46
Und da war ein Kino drin und das hatten die gemietet. und dann ging abends um
0:06:46–0:06:50
10 ging dann die Vorführung nur für sie und die Geburtstagsgemeinschaft los.
0:06:51–0:06:56
Tarkowski Solaris und das fand ich schon, das war total großartig.
Florian Clauß
0:06:56–0:06:58
Ja, das ist sehr passend, das Kino, das kenne ich. Das ist, glaube ich,
0:06:58–0:07:00
auch so ein Kinderkino. Ich weiß gar nicht.
Micz Flor
0:07:01–0:07:03
Ob es das noch gibt. Das war so ein Kinder-Jugendzentrum.
Florian Clauß
0:07:03–0:07:07
Ja, ja, doch, doch. Da habe ich auch Flussfahrt mit Huhn geguckt mal.
0:07:09–0:07:11
Den hessischen Film. Kennst du den?
Micz Flor
0:07:11–0:07:11
Nee.
Florian Clauß
0:07:11–0:07:19
Da musst du gucken. Flussfahrt mit Huhn, das ist so eine Kanufahrt auf der Fulda,
0:07:19–0:07:25
wo dann so Kinder dann quasi abhauen und Abenteuer erleben, super, super Kinderfilm.
0:07:25–0:07:32
Ich habe den auch im Rahmen meines Studiums geguckt, Tarkowski-Seminar und was
0:07:32–0:07:34
ich da so faszinierend finde, auch bei Stalker,
0:07:36–0:07:40
Ich finde, Tarkovsky hat eine Filmsprache und eine Filmpoesie geschaffen,
0:07:40–0:07:47
die so eine unglaublich hypnotische Wirkung hat beim Schauen.
0:07:47–0:07:50
Und ich habe dann nochmal geguckt und das wäre auch irgendwie so,
0:07:50–0:07:55
das würde ich gerne, ich würde gerne für diese Art von Filmen ein Genre schaffen.
0:07:55–0:08:01
Ja, also diese Hypnose, zumal Hypnose kriegt ja auch gerade in Form,
0:08:01–0:08:06
Es wird ja immer, ich sag mal so, geläufiger in so alltäglichen,
0:08:06–0:08:09
also in der Psychotherapie, das kannst du ja verstehen.
Micz Flor
0:08:09–0:08:13
Aber kann man es vielleicht nicht lieber Meditation nennen, meditative Filme?
Florian Clauß
0:08:13–0:08:14
Ja, kann man auch.
Micz Flor
0:08:14–0:08:17
Das ist ja dieses Slow Movies, hast du ja schon mal erwähnt,
0:08:17–0:08:17
das ist aber was anderes.
Florian Clauß
0:08:18–0:08:24
Nein, genau, Slow Cinema ist was anderes, Slow Cinema hat aber auch Ausprägung davon.
0:08:24–0:08:27
Warum sträufst du dich gegen hypnotische Filme?
Micz Flor
0:08:27–0:08:33
Weil der Hypnosebegriff, glaube ich, irgendwie so einen in zwei Dinge reißt.
0:08:34–0:08:37
Das eine ist quasi Jahrmarkt, also beißen Sie mal die Zitronen und denken,
0:08:37–0:08:39
das ist ein Apfel, Sie sind jetzt ein Huhn.
0:08:39–0:08:45
Und das andere ist eben schnelle Psychotherapie, ich will mit Rauchen aufhören,
0:08:45–0:08:47
ich mache drei Hypnose-Termine.
0:08:47–0:08:53
Und dann ist das irgendwie so damit, also ich finde, das tut so,
0:08:53–0:08:57
als ob dem Film eine Intention innewohnt,
0:08:59–0:09:06
der man sich dann hingeben könnte und die einen in eine bestimmte Richtung rückt.
0:09:06–0:09:10
Und ich habe eher das Gefühl, dass es gerade bei dem Film Solaris,
0:09:10–0:09:12
weil ich möchte auch darüber reden, weil ich das so wichtig finde,
0:09:12–0:09:16
gerade der Anfang, das ist eher so wie bei, wie hieß denn der nochmal,
0:09:16–0:09:19
der Dogma-Film, der schwarz-weiß vom Europa.
Florian Clauß
0:09:20–0:09:21
Das von Trier.
Micz Flor
0:09:21–0:09:26
Auf jeden Fall geht es da los, der Sprecher am Anfang sagt, you are entering
0:09:26–0:09:28
Europa by the count of ten.
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Also das ist ja auch so eine Sache, wo man in den Film hineingeführt wird und
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das Gefühl hat, lassen Sie jetzt alles hinter sich, schließen Sie Ihre Augen,
0:09:36–0:09:38
es geht los. Also man verlässt.
Florian Clauß
0:09:38–0:09:42
Genau, und auf 10 bist du tot, ist ja das Ende von Europa.
0:09:43–0:09:47
Genau, ja, okay, ich verstehe deinen Punkt, ja, gehe ich mit.
0:09:47–0:09:52
Aber ich glaube, es ist einfach auch so, das ist das Gefühl von Meditation.
0:09:52–0:09:53
Ich glaube, das überlappt sich auch sehr.
0:09:54–0:10:00
Hypnose ist im Prinzip, ja, man kriegt nochmal von außen eine Handlung,
0:10:00–0:10:03
eventuell nicht bewusst, dann mit.
0:10:03–0:10:08
Vielleicht kann man das eher passiver als Meditation,
0:10:08–0:10:14
indem du in so einem Zustand kommst, wo du dann nicht mehr im Vorbewusstsein
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den Film erlebst, sondern auch Entspannung erfährst.
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Das ging mir bei Stalker so. Ich fand den so unglaublich entspannend.
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Und in diesem Zustand, also man hat einen anderen Geisteszustand,
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würde ich behaupten, In diesem Geisteszustand bekommt man auf einmal Bilder
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und Zusammenhänge dann präsentiert,
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die vielleicht andere Einsichten nochmal mit sich bringen.
0:10:43–0:10:50
Aber dafür würde ich gerne, ich finde auch ganz krass, und wo ich,
0:10:50–0:10:54
hatte ich auch schon mal in einer anderen eigentlich Folge erwähnt.
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Bei den Filmen von Ulrike Ottinger. Und wo wir alle im Kino eingeschlafen sind.
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Und das war auch wirklich so eine physische Reaktion. Wo man überhaupt nicht
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wusste, was macht dieser Film mit mir?
0:11:09–0:11:12
Warum passiert das auf einmal? Und es ging allen so.
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Also es war jetzt nicht so ein singuläres Erlebnis, sondern es war auf einmal
0:11:16–0:11:18
dieser Film. Und es war halt wirklich so ein Schnapp.
Micz Flor
0:11:19–0:11:22
Es war der beste Schlaf, den du seit langem hattest wahrscheinlich.
Florian Clauß
0:11:22–0:11:27
Ja, es war irgendwie so ein bisschen magisch einfach.
0:11:27–0:11:30
Deswegen habe ich jetzt von hypnotischen Filmen, und ich würde gerne so diese
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Kategorie, die hat man auch wahrscheinlich schon, aber Slowest Cinema und so
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weiter, aber dass man das irgendwie so kategorisieren kann.
0:11:37–0:11:44
Und es ist wirklich so, dass Tarkowski diese Art von Filmen geschaffen hat,
0:11:44–0:11:51
Man taucht in diese Filme ein und kommt dann irgendwie als Leute raus.
0:11:52–0:11:58
Also es passiert tatsächlich körperlich mit einem was, ne? Also so ging es mir zumindest.
Micz Flor
0:11:59–0:12:03
Also ich kann ja mal ganz kurz den Anfang von Solaris beschreiben,
0:12:03–0:12:07
dass man das vielleicht so ein bisschen bildlich im Podcast dann trotzdem sich...
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Also ich versuche jetzt mit Sprache Bilder zu generieren. Und zwar beginnt der
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Film in der Natur und man weiß natürlich vorher schon, es geht irgendwie um Weltraum.
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Das heißt, man weiß nicht genau, auf welchem Planeten man ist,
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weil die Kamera am Anfang auf so einen Fluss hält.
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Und in diesem Fluss sind so Algen, die sind so gebogen unter der Wasseroberfläche
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und die dann in diesem, also fischähnlich sich zu bewegen scheinen.
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Aber man sieht eindeutig, es sind Pflanzen.
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Die Kamera hält so lange drauf, dass man sich dem hingibt und gleichzeitig natürlich
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auch Erwartungen im Kopf durchläuft.
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Dass man denkt, wo bin ich denn gerade? Was passiert denn jetzt gleich?
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Da kommt doch jetzt bestimmt was hin. Da kommt ja dann doch nichts.
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Ist das jetzt schon der Planet Solaris? Was ist eigentlich Solaris?
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Aber das ist doch ein Fluss. Ist das ein Low-Budget-Film? Also man hat so ganz
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viele Gedanken und vor allem bleibt das Bild unverändert, leicht schwingend.
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Und irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man dann wirklich,
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wie du sagst, so loslässt. Sagt, okay, ich bin bereit.
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Dann kommt ein Schnitt und dann sehen wir quasi, wir werden Schritt für Schritt
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eingeführt in die Szene und wir sehen einfach nur so ein bisschen wie wir bei
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dieser Wanderung vor zwei Wochen und heute wieder.
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Man sieht so Natur, aber auch besondere Natur.
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Dann sind wir auf einmal in so einer Fläche voller Büsche und dann sehen wir
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auch zum ersten Mal den Chris Kelvin,
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also die Hauptperson gewisserweise, den Main Protagonist von Solaris,
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der dann da so steht und so rumguckt und der sich dann da durchbewegt.
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Aber der nicht auf einer Straße oder auf einem Pfad ist, sondern der geht auch durch die Natur.
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Sind wir da irgendwo gelandet? Also man weiß wirklich gerade am Anfang nicht, wo bin ich gerade?
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Man ist orientierungslos, man hat die Bilder, versucht sich mit den Bildern zu verbinden,
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aber sie geben einem nicht wirklich antworten dann
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schnapp kommt ein pferd da sieht
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man so ein pferd das guckt man dahin dann guckt man dahin weiß nicht also es
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bleibt er stehen aber irgendwie ist auch ein bisschen angestrengt aus und dann
0:14:12–0:14:17
denkt man wir sind auf der erde sehen wir in dem pferd und dann geht es wieder
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zurück auf den protagonisten dann sehen wir ein see dann wird alles irgendwie vertraute auf einmal.
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Und dann zeigt die Kamera so ein See und da sind so gelbe Streifen nach unten.
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Und wir lernen dann auf einmal beim Gucken, entsteht das Bild in uns.
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Das ist das Spiegelbild im See von einem Haus.
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Und dann fährt die Kamera hoch und dann sind wir in dem Haus.
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Und da vergeht noch viel mehr Zeit, als ich das jetzt schon langsam erzählt
0:14:42–0:14:44
habe. Es ist wirklich ein ganz langer Stretch am Anfang.
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Und das finde ich total spannend, da einzusteigen, weil es so traumhaft ist.
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Und auch, weil das Haus zuerst über sein Spiegelbild erlebt wird.
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Wir kommen quasi aus einem traumhaften Raum in dieses Haus hinein,
0:15:00–0:15:05
was auch eine wichtige Rolle spielt bis zum Schluss des Films oder besonders nochmal zum Schluss.
0:15:05–0:15:09
Und das war für mich schon unglaublich mächtig.
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Also diese Bildsprache einfach mit so absoluten Lo-Fi-Mitteln,
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so einen Sog herzustellen, wo man sich darauf einlassen muss.
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Am Anfang möchte man so ein bisschen ausbrechen, möchte wissen,
0:15:23–0:15:26
nein, ich will wissen, was du hier zeigst.
0:15:26–0:15:31
Und das ist dann, um Chris wieder mit der Lacan-Flagge zu winken.
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Also wir sehen die Bilder, wir sind also im Imaginären und wir versuchen,
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diese Zerrissenheit der Bilder irgendwie zusammenzusetzen.
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Weil wenn wir nur über die bildebene kommen sind
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wir wollen wir den körper sozusagen zusammensetzen
0:15:48–0:15:52
dass er in sich geschlossen ist und uns irgendwie sicherheit gibt dass es eine
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innen und außen grenze gibt aber das kriegen die bilder alleine nicht hin erst
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wenn das haus kommt sind die bilder vollkommen dann haben wir okay haus wir
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sehen vorher man fährt haus okay irgendwie entsteht dann so was wo man sich festhalten kann.
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Aber wir sind in diesem Moment noch ohne die symbolische Ebene,
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keine Sprache, keine Wörter.
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Und das finde ich ist echt, das macht was mit einem, wenn man sich nur an Bildern orientieren muss.
Florian Clauß
0:16:20–0:16:26
Es ist wirklich faszinierend, mit welchen einfachen Mitteln Tarkovsky das gelingt,
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diesen hypnotischen oder meditativen Sog in den Bildern zu schaffen.
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Das hat er ja auch in Stalker so grandios inszeniert.
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Diese eine Szene, wo die Charaktere dann auf dem Weg zum Raum der Wünsche halb im Wasser liegen.
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Und es ist ein Innenraum, der ist überflutet. und man sieht dann so Relikte
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der Zivilisation, eine Spritze, eine Pistole, eine Ikone, wie die dann auch
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im Wasser liegen zwischen den Menschen dort,
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die so halb im Wasser dann und die Kamera ganz langsam fährt,
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also von oben das Ganze einfängt und man die ganze Zeit sich fragt, wie kommt das da hin?
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Man kriegt so ein einfacher Gegenstand, der so auch dekontextualisiert auftaucht,
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Auf einmal so eine Bedeutung.
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Man möchte die Bedeutung in irgendeinen Sinnzusammenhang spannen.
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Aber es gibt nichts, wo man es aufhängen kann.
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Und das finde ich halt so. Das ist dieses Pferd wieder. Das ist so ein weißes
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Pferd. Es steht für den Tod. Wer stirbt?
Micz Flor
0:17:35–0:17:37
Ein braunes Pferd. Ist es weiß?
Florian Clauß
0:17:37–0:17:37
Weiß.
Micz Flor
0:17:38–0:17:41
Mann, was du wieder weißt. Ich weiß nicht, dass es weiß ist.
Florian Clauß
0:17:41–0:17:46
Ich weiß. Ich glaube nicht, dass es ein weißes Pferd ist. Ich glaube, es wird Fuchs genannt.
Micz Flor
0:17:46–0:17:47
Es heißt Lars von Bier.
Florian Clauß
0:17:49–0:17:57
Ich las fast von hier. Ja, so viel zu der Ausdrucksweise und zu den ersten, zu dem Auftakt.
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Wir wissen, wir sind auf der Erde und dann sind wir schon bei dem ersten großen
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Unterschied zwischen Roman und Verfilmung von Tarkovsky.
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Das ist Tarkovsky, 40 Minuten des Filmes.
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Insgesamt hat der Film 162 Minuten, glaube ich, oder irgendwas,
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auf jeden Fall über 150 Minuten.
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Davon ist ein großer Teil, 40 Minuten des Anfangs, ist eben auf der Erde.
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Und es wird auch eine Geschichte quasi vorweggenommen, nämlich in der Solaristik,
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haben wir in der letzten Folge kennengelernt, nämlich die Geschichte von den Bertong.
0:18:33–0:18:36
Der Bertong ist nämlich ein Freund des Vaters von Chris Calvin.
0:18:36–0:18:41
Der kommt als alter Mann und erzählt eben genau diese Geschichte,
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wie er dann das Kind gesehen hat auf der Oberfläche von dem Ozean auf Solaris,
0:18:48–0:18:50
wie er dann mit dem Raumschiff drüber gefahren ist.
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Und er zeigt auch diese unter Verschluss gehaltenen Aufnahmen von dem Ausschuss,
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der damals über seine Sinneswahrnehmung dann quasi urteilen musste, über seine Verfassung.
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Und er kommt dann nochmal und sagt auch da nochmal explizit, er hat das gesehen, ja.
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Er hat diese, also er wurde da auch eben...
0:19:14–0:19:20
Abgezogen und er wurde ja verurteilt. Aber es ist ja so ein wichtiges Kapitel in der Solaristik.
Micz Flor
0:19:20–0:19:25
Er verurteilt, glaube ich, nicht. Er wurde einfach nur als wahnsinnig abgestimmt.
0:19:25–0:19:26
Aber das finde ich ganz wichtig.
0:19:26–0:19:30
Das ist jetzt andersrum. Für mich nochmal ganz wichtig zu betonen.
0:19:30–0:19:34
Erstens, dass wir anfangen im Elternhaus von Chris Calvin auf der Erde.
0:19:34–0:19:36
Das ist quasi da, wo wir hingeführt werden durch diesen Gang.
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Das heißt, wir lernen Chris Familie kennen.
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Papa und Mama und Haus.
Florian Clauß
0:19:42–0:19:44
Das ist nicht die Mutter. Es ist nicht die Mutter.
Micz Flor
0:19:44–0:19:45
Die Tante.
Florian Clauß
0:19:45–0:19:46
Es ist die Tante.
Micz Flor
0:19:46–0:19:49
Und dann gibt es noch diese kleinen Kinder, zwei Kinder gibt es.
Florian Clauß
0:19:49–0:19:53
Ich weiß gar nicht, es war in einer Fassung und da hat er sich mit Lem angelegt.
0:19:54–0:19:58
Er hat tatsächlich nochmal die Frau von Chris Calvin inszeniert.
0:19:58–0:20:01
Also er hat dann auch in der Zwischenzeit geheiratet nach der Geschichte mit Harvey.
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Und die Kinder sind glaube ich dann auch seine Kinder, die aus dieser Ehe entstanden
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sind. Aber Lem hat ihm so dagegen gewehrt, dass diese noch eine zusätzliche
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Frauenfigur, dass die dann rausgestrichen wurde.
Micz Flor
0:20:16–0:20:19
Muss man dazu sagen, Lem fand den Film insgesamt als gar nicht gelungen.
0:20:19–0:20:25
Er fand irgendwie auch, dass auf einer gewissen narrativen Ebene auch Russland
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da irgendwie eingeführt worden wäre.
0:20:27–0:20:31
Ich weiß, das habe ich nicht gesehen, also ich verstehe nicht genau das Argument.
0:20:31–0:20:36
Aber er war insgesamt nicht mit der Verfilmung einverstanden.
Florian Clauß
0:20:36–0:20:40
Und das werden wir vielleicht dann in deiner nächsten Folge nochmal erfahren.
Micz Flor
0:20:40–0:20:42
Das wird nicht besser.
Florian Clauß
0:20:42–0:20:49
Dass eben diese Zuspitzung der ganzen Thematik von Solaris auf diese Beziehung
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zwischen Harvey und Chris hinausläuft.
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In dem Film von Tarkovsky gibt es noch ein paar andere Dimensionen, die da mitschwingen.
0:20:58–0:21:04
Aber soweit will ich vorausgreifen, dass in der Soderbergh-Verfilmung das als
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so ein zentrales Motiv gesetzt wird, dass da kaum noch eine andere Geschichte
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mit erzählt wird, außer diese Beziehung zwischen den beiden.
0:21:10–0:21:14
Und worauf es eben dann Lem immer ankommt, das hatten wir das letzte Mal so
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ausgebreitet, eben auf diese menschliche Ohnmacht gegenüber einem Phänomen,
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was der Mensch nicht verstehen kann.
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Das ist eben dieser Ozean, das ist eben diese ganze Beziehung zwischen dem Ozean
0:21:30–0:21:31
und dem Menschen, in der Forschung und so weiter.
0:21:31–0:21:38
Das wird bei Tarkowski, kommt es eben durch diese Figur des Bertons mit zum
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Tragen, aber tatsächlich wird
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dieser ganze Solaristik-Diskurs gar nicht irgendwie weiter ausgeführt.
Micz Flor
0:21:46–0:21:51
Aber das muss man auch dazu sagen, dass bei der Verfilmung des Buches das natürlich
0:21:51–0:21:54
die Frage ist, wie kriegst du das hin, Tarkowski,
0:21:55–0:22:04
dass du diese Erzählung, dieses Gespräch von Calvin über die Solaristik mit
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dem Publikum, das ist ja quasi ein 1 zu 1 Gespräch, er erklärt uns ja,
0:22:08–0:22:10
und dann gab es das, und dann gab es das.
0:22:10–0:22:13
Wie willst du das hinkriegen? Soll da einer vor der Kamera sitzen und da reinsprechen?
0:22:14–0:22:17
Und dann haben die halt überlegt, okay, es ist wichtig, und dann haben die halt,
0:22:17–0:22:22
finde ich, einen okayen Kniff eingebettet, zu sagen, können wir nicht einfach
0:22:22–0:22:26
das, was beschrieben wird, inszenieren?
0:22:26–0:22:32
Zum Beispiel diesen Schlüsselmoment mit Berton oder wie wir ihn auch nennen,
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wie er da Fechner sucht, dann diese Gebilde findet und dann das Kind sieht.
0:22:39–0:22:43
Das finde ich erstmal nachvollziehbar, weil wie willst du das sonst hinkriegen,
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wenn er eine nur erzählt oder du musst es selber lesen als Titel.
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Aber, und das finde ich eine Katastrophe, darf man das sagen Katastrophe in
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dem Zusammenhang, wenn es um Film geht das krasse daran ist halt ganz am Anfang wird der Planet,
0:23:00–0:23:06
also wird alles das Planet, was der Planet uns bietet wird sofort in den Kopf
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des Beobachters zurückgeschoben, weil Bertrand sagt bei der Verhörung es gibt Gärten, es gibt,
0:23:14–0:23:18
Städte, also was wir auch in der letzten Folge erklärt haben Dann ein riesiges
0:23:18–0:23:21
Kind, was mit den Armen wedelt, ganz unheimlich, als ob es sich erprobt mit
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allem, was es machen könnte.
0:23:23–0:23:26
Und dann sagt er, schaut euch die Filme an. Ich habe alles gefilmt,
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da muss alles drauf sein.
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Und dann wird er in dem Moment als wahnsinnig abgekapselt, wenn verständlicherweise
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auf dem Film nichts zu sehen ist.
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Da ist einfach nichts zu sehen. Und Berthold guckt dann so nach unten auch,
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resigniert, in dem Wissen, ich habe es aber doch gesehen.
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Also auch als er selber seine aufnahmen sieht aber was daher passiert ist dass
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diese geschichte in dem moment völlig umgekrempelt wird es ist keine kein planet
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mehr denn das alles tut was die solarist innen da oder meistens solaristen dann irgendwie,
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kartografieren und aufschreiben sondern,
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es ist nur eine wahnvorstellung weil die kamera und die ist ja quasi physikalisch exakt,
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Und das finde ich fürchterlich in dem Film. Es ist halt so.
Florian Clauß
0:24:13–0:24:16
Damit hast du es völlig umgedreht. Ja gut, aber ich meine.
Micz Flor
0:24:16–0:24:17
Ich habe es so verstanden.
Florian Clauß
0:24:17–0:24:23
Dass das tatsächlich nicht gezeigt wird, weil an der Stelle der Nebel noch zu
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dicht ist. Ich dachte, es wäre immer hinter dem Nebel.
Micz Flor
0:24:26–0:24:29
Nee, er hat ja alles gesehen. Er war ja unter dem Kind.
Florian Clauß
0:24:30–0:24:34
Ja, aber trotzdem, ich dachte, er sieht es halt nicht, weil es,
0:24:34–0:24:38
oder man sieht es halt nicht, weil es quasi vernebelt ist.
0:24:38–0:24:40
Ich habe es jetzt nicht so als katastrophal empfunden wie du,
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sondern ich dachte einfach, okay, das ist jetzt kein Beweis,
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weil, und ich meine, in dem Moment, wenn die auch gezeigt werden, die Aufnahmen,
0:24:49–0:24:51
dann hat man ja nicht das Gefühl, dass ihr dann auf einmal das Kind da in den
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Aufnahmen sieht, sondern das kennt ja die Aufnahmen.
Micz Flor
0:24:54–0:25:01
Also für mich war es so, um das Lied Zombie zu zitieren, It's in your head,
0:25:01–0:25:08
in your head, Zombie. Also das ist wirklich, es ist nicht wahr,
0:25:08–0:25:09
es ist nur in deinem Kopf.
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So war das für mich. Und damit, ich habe den Film vor der Geschichte gelesen,
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deshalb habe ich den Film damals auch gesehen als einen Film von,
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was das zu welchen Sonderungen das menschliche Psyche irgendwie fegt.
Florian Clauß
0:25:24–0:25:28
Also das heißt, damit war für dich mehr oder weniger die Stage gesetzt.
Micz Flor
0:25:28–0:25:28
Ich war im Traum.
Florian Clauß
0:25:28–0:25:34
Und dann war auch quasi alles, was folgt auf der Station, mehr oder weniger eine Suggestion.
Micz Flor
0:25:34–0:25:38
Eine fantastische Geschichte, eine gut erzählte, fantastische Geschichte,
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aber rückblickend eben dann auch dieser Spiegeleffekt, du kommst halt in dieses
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Haus des Vaters, über das Spiegelbild des Hauses, war für mich auch quasi so, okay,
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wir kommen quasi schon im Traum an, das ist von Anfang an eigentlich natürlich
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fiktiv, das ist ja sowieso, aber,
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Aber für mich war das wirklich in dem Moment, als ich die Geschichte gelesen
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hatte, war das für mich wirklich, wie ich sagte, katastrophal. Wie kannst du das tun?
0:26:06–0:26:09
Dann lass es doch weg. Es braucht doch keiner. Keiner muss jetzt die Filme sehen.
0:26:09–0:26:11
Das war für die Handlung nicht notwendig.
Florian Clauß
0:26:11–0:26:15
Okay, also wie gesagt, ich habe es so nicht so wahrgenommen.
0:26:15–0:26:19
Ich habe das jetzt als eine mögliche Perspektive und deswegen auch glaubhaft,
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dass der Berton dann auch erstmal als Sinnestäuschung dann abgestempelt wurde.
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Ja, diese Geschichte wird dann halt vorweggenommen.
0:26:30–0:26:35
Ich finde es auch gut erzählt, so in der Form, weil, wie du sagst,
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im Film muss man ja immer überlegen, wie schafft man diese, jetzt auch im Falle
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von Chris Calvin, diese Ich-Perspektive da rein zu bekommen.
0:26:44–0:26:50
Wie kannst du dann halt als, wie kannst du diese Ich-Geschichte in irgendeiner Form erzählen?
Micz Flor
0:26:50–0:26:54
Ja und vor allen Dingen die Solaristik, das Vorlesen rauslassen und dass es
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das schon lange gibt, hat er ja über den Vater quasi etabliert.
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Der Vater war ja auch schon Solaristiker.
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Das heißt, wir haben da schon etabliert, dass es diese ganze Sache schon lange gibt.
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Und das hat er alles geschafft, ohne dass jemand irgendwas erklären musste.
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Er konnte das filmisch zeigen, hat das gut umgesetzt, aber eben leider dann
0:27:12–0:27:15
diese eine Abwägung gemacht.
Florian Clauß
0:27:15–0:27:22
Und man muss auch noch dazu sagen, der Vater ist todkrank und es kommt dann
0:27:22–0:27:27
noch mal zu einem Affront zwischen Berton und Chris Kelvin.
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Nämlich er wird mehr oder weniger hochgeschickt, um das Ende der Station zu verkünden.
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Wie soll man sagen?
Micz Flor
0:27:40–0:27:43
Das ist total gut, dass du das sagst, weil nämlich das ist auch eine absurde
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Situation, weil Calvin ja mit dem Gedankenspiel zu empfehlen,
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mit harter Radioaktivität auf das Meer zu schießen.
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Das ist ja, glaube ich, sogar Calvins Idee. Der Vater sagt das,
0:27:58–0:28:01
glaube ich, Bertrand irgendwie so. Ja, Calvin denkt...
Florian Clauß
0:28:01–0:28:04
Genau, genau. Er ist nämlich der, der diese destruktive Rolle annimmt.
0:28:04–0:28:11
Und Bertrand will ihn zurückhalten und gerät dann wirklich so fast handgreiflich in den Konflikt mit ihm,
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wo er sagt Nein und verlässt dann auch eben das Haus des Vaters und sagt auch nochmal dem Vater,
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dass er nicht mit der Meinung von Chris Calvin da übereinstimmt.
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Und dann kommt diese absurde Szene, nämlich diese vier Minuten Fahrt von Bertrand.
Micz Flor
0:28:31–0:28:33
Ja, die wollte ich, dass du mir die erklärst. Da habe ich mich die ganze Zeit
0:28:33–0:28:35
darauf gefreut. Das will ich wissen.
Florian Clauß
0:28:36–0:28:43
Man sieht einfach, also man sieht, wie der Tom in einem Auto sitzt und fährt,
0:28:43–0:28:45
wahrscheinlich gefahren wird.
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Das ist so einer der wenigen futuristischen Momente in dem Film.
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Nämlich man kann davon ausgehen, dass es ein selbstfahrendes Auto ist.
0:28:54–0:28:57
Und er fährt durch eine asiatische Stadt.
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Man sieht überall, ja man ist im Prinzip eine Autobahn. Man sieht eigentlich
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nur Autoverkehr, man sieht es nur aus der Perspektive des Fahrers, also des Fensters,
0:29:07–0:29:13
des Frontfensters und man hört die ganze Zeit eine synthetische Musik dazu und
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irgendwelche japanischen Schilder fahren dann dran vorbei.
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Und diese Szene erzeugt eine Form von Stress, Stresssituation.
0:29:26–0:29:30
Und die wurde auch übrigens in Tokio gedreht. das ist Tokio.
Micz Flor
0:29:30–0:29:34
Und da hast du diese ganzen Spaghetti-Junctions. Also wo halt so...
Florian Clauß
0:29:34–0:29:36
Diese Autobahnen, die dann ineinander greifen.
Micz Flor
0:29:36–0:29:37
Ja, also wirklich.
Florian Clauß
0:29:38–0:29:43
Ich finde das hier übrigens völlig absurd. Ich habe den nicht ausgesucht,
0:29:43–0:29:44
weil der hier so leer ist, der Weg.
0:29:45–0:29:49
Aber hier ist ein ganzes... Also wir sind die ganze Zeit mitten im Marzahn unterwegs.
Micz Flor
0:29:49–0:29:52
Die Sechsburgestraße ist nur für uns gesperrt.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:56
Wir sind hier von einer Branche... Ja, ich dachte, hier wird es laut,
0:29:56–0:30:00
weil hier eine Straße ist, aber die ist komplett stillgelegt, die Straße.
0:30:00–0:30:04
Wir gehen jetzt über die Brücke und ja, es ist ein toller Moment.
0:30:05–0:30:07
Und es ist auch keiner unterwegs.
Micz Flor
0:30:07–0:30:10
Das ist die ganze Folge schon irgendwie so für,
0:30:12–0:30:13
Natürlich in Stalker sind es da.
Florian Clauß
0:30:13–0:30:18
Ja. Also für mich ist diese Szene von diesem, von Bertong in dem Auto,
0:30:19–0:30:23
für mich ist es so quasi dieses Tor von dieser,
0:30:23–0:30:27
also ich hatte es erst mal so interpretiert, die fahren zur Landebahn,
0:30:27–0:30:30
die fahren quasi zum Abschluss zur Rakete, aber dann habe ich,
0:30:30–0:30:35
nee, das ist ja überhaupt nicht der Charakter, aber es ist so quasi dieses Tor,
0:30:35–0:30:42
also dieses Tor von übervölkert Erde irgendwie in so einer Zivilisations-Crouch,
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kriegst du das als Stresspaket mit, bevor du dann wirklich in Solaris eintauchst.
0:30:48–0:30:53
Also das ist für mich so eine Verdichtung, quasi die Idee der Zivilisation.
0:30:54–0:30:59
Du hast auf der einen Seite, hast du ja sehr poetisch beschrieben,
0:30:59–0:31:05
diese Einführung über diese Natur in das Haus des Vaters Und dann das,
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was du von der Erde mitbekommst, ist halt diese Stresssituation da und dann
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ist dann damit ist auch der Absprung in den,
0:31:15–0:31:18
also das ist ja quasi, danach kommt dann halt quasi die,
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Reise, beziehungsweise man sieht dann auch wieder nur das Ergebnis,
0:31:23–0:31:26
nämlich wie Chris Kelvin auf der Station ankommt.
Micz Flor
0:31:26–0:31:29
Also da fällt mir jetzt gerade noch mal eine Sache ein dazu,
0:31:29–0:31:34
weil du nochmal Japan gesagt hast, Vielleicht ist es auch diese Reise,
0:31:34–0:31:39
vielleicht ist das sozusagen der Blick in Bertrands innere Welt.
0:31:39–0:31:42
Also die innere Welt, die durcheinander ist seit dieser Erfahrung.
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Er ist zwar nicht wahnsinnig, weil er hat ja recht, aber er ist irgendwie trotzdem
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wahnsinnig geworden von dem, was er gesehen hat. Das hat ihn ja alles total fertig gemacht.
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Und dann so ein bisschen wie, weil du Japan gesagt hast, so Manga-Filme,
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das ist ja auch manchmal, dass die Emotion des gezeichneten Manga-Charakter
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dann in der Umgebung sich ablichtet.
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Weißt du, wenn jemand sich erschreckt, das ist dann so und dann hast du so Blitze
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oder Donner, sowas drumherum.
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Und das ist halt dieses, ich komme hier nicht raus, ich fahre immer wieder die
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gleichen Wege. Es dreht sich alles irgendwie im Kreis.
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Es beschäftigt mich, es stresst mich, wie du auch gesagt hast,
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dass das Innere seiner Seele über diese verquacksten Autobahnfahrten, er kann nicht anhalten.
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Und dann ist es aber so, dass sie ihn auch nochmal anrufen. Da rufen sie ihn
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ja mit dem Videotelefon noch mal.
Florian Clauß
0:32:28–0:32:29
Ja, stimmt.
Micz Flor
0:32:30–0:32:34
Was natürlich nicht die Autobahnfahrt sozusagen legitimiert.
Florian Clauß
0:32:34–0:32:37
Es scheint einfach ein großer Proberaum zu sein.
Micz Flor
0:32:38–0:32:43
Frank-Zapper-Straße. Großartig! Das ist wirklich die Frank-Klapper-Straße.
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Da wird überall geknüppelt.
Florian Clauß
0:32:57–0:33:02
Das ist ja auch Primetime jetzt zum Band-Po, oder? Man trifft sich ja dann immer ab 19 Uhr, oder?
Micz Flor
0:33:03–0:33:05
Dann ist endlich wieder Montag.
Florian Clauß
0:33:07–0:33:14
Wann ist endlich wieder Montag? Ich sehe es so ein bisschen als Zivilisationskritik, die dahinter liegt.
0:33:14–0:33:19
Vielleicht auch um so einen größtmöglichen Kontrast zu dem Solaris zu schaffen.
0:33:20–0:33:25
Auch überhaupt zu der bekannten Situation, weil ich glaube auch keiner konnte
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das so visuell dann so richtig einordnen damals, als dann Tarkovsky den Film gemacht hat.
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Also was kann er dann halt als Kontrapunkt nehmen? Also ich glaube,
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es ist auch so ein bisschen so ein kleiner filmischer Kniff,
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um halt so diese Überbevölkerung und diese futuristische Welt darzustellen.
0:33:44–0:33:48
Weil erst noch mal auf der Erde, das ist relativ einfach, dann so einen Naturraum
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zu zeigen, weil das wird es wahrscheinlich auch in 100 Jahren so geben, ja mehr oder weniger.
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Aber in dem Moment, wenn du halt irgendwie dich in der Stadt reinbewegst,
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dann musst du ja auch irgendwie diese Stadt darstellen.
0:33:58–0:34:00
Und vielleicht hat er da einfach gesagt, okay, ich kürze das ab und mache dann
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einfach so eine Situation.
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So, selbst fahrendes Auto und dann so, um dann halt so ein bisschen diese Futur,
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diese futuristische Vision dann auch oder die filmische Vision von Zukunft dann darzustellen.
Micz Flor
0:34:15–0:34:17
Ist das hier noch deine Tour? Ja, das ist meine Tour.
Florian Clauß
0:34:18–0:34:21
Wir sind genau hier über die Straße, weil die ist so schwierig,
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auch irgendwie anders zu klären. Das ist total irre.
Micz Flor
0:34:24–0:34:27
Die Tour, die du ausgesucht hast, die passt sowas zum Thema.
0:34:27–0:34:31
Also man muss jetzt natürlich wissen, dass wir schon über zweieinhalb Stunden
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in der letzten Folge gelaufen sind.
0:34:33–0:34:38
Und jetzt geht es einfach weiter und wir bewegen uns hier entweder in den verwilderten,
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verwachsenen Grünstreifen, die liebevoll vernachlässigt wurden.
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Oder halt eben hier in diesem monolithischen Plattenbau-Dschungel und großen
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Sechsspur-Autobahnen, die halt für uns extra stillgelegt wurden.
Florian Clauß
0:34:54–0:34:58
Das ist eigentlich Podcast. Das ist Wahnsinn. Das ist genau das,
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was uns dann auch zu diesem Podcast geführt hat.
Micz Flor
0:35:04–0:35:08
Genau. Und dabei noch mit deinem guten Freund reden.
0:35:11–0:35:18
Toll. Ja, wir kommen dann eben an und fliegen auf die Station.
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Wir hatten schon, wie du sagst, über 40 Minuten oder so was vorbau auf der Erde.
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Ich weiß nicht mehr genau, welches Detail Bertrand aus der Autofahrt noch mitteilt,
0:35:28–0:35:31
aber da war irgendeine Frage, die sie noch hatten, die wurde dann auch gelöst.
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Und dann fragt Berton noch, wann fliegt der los und dann sagt der Vater,
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morgen ist er nicht mehr hier.
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Und dann geht's los.
Florian Clauß
0:35:43–0:35:48
Dann geht's los und er kommt auch gleich an. Also hier gibt es,
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glaube ich, eine aufwendigere Szene von den Effekten,
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nämlich die Darstellung, wie er auf diese Stationen fliegt.
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Tarkovsky selber war ja nicht ein Freund von 2001 von Stanley Kubrick.
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Ihm war der Film zu kühl.
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Aber gleichzeitig ist das, diese Szene, wie er dann auf die Station zufliegt, ist ein Zitat an 2001.
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Das ist auch eines der aufwändigeren visuellen Effekte. Es sieht auch wirklich
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heute noch ganz brauchbar aus.
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Das ist jetzt nicht so wie andere Sachen, die halt schlecht altern.
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Da kommt es auf die Station. Die Station, ich finde vom Interieur finde ich
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das auch ziemlich abgefahren.
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Ja, also ich meine, das ist natürlich schon so ein bisschen gealtert,
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die Darstellung, das Filmset zu der Station.
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Im Prinzip Gänge, die dann immer so mit Stahlblech ausgelegt sind.
Micz Flor
0:36:52–0:36:56
Ja, so ein bisschen die Fantasie, die ich hatte, dass ein altes E-Werk oder
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sowas leer steht und wo die drin drehen durften. Und man nimmt dann einfach
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diese großen Räume einfach mit.
Florian Clauß
0:37:03–0:37:11
Ja, und auch wenn er da ankommt, da wo die Rakete quasi, seine Transporter-Rakete
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landet, Dann hat er so eine Art Seesack mit dem.
Micz Flor
0:37:15–0:37:15
Ja.
Florian Clauß
0:37:16–0:37:19
So wie er dann gekleidet ist, so ein Seesack, ja.
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Ich glaube, das ist dann so diese militärische Form, wie man dann halt irgendwo
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im Einsatzgebiet dann fliegt, ja.
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Man hat halt so einen Sack, wobei der dann auf Solaris so ein bisschen futuristischer aussieht, ne.
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Er kommt auf diese Station und man sieht eben auch, dass diese Station irgendwo
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Ende ihres Lebenszyklus ist, ne.
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Alles ist ein bisschen ungeordnet, liegt herum, er trifft keinen richtig,
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trifft dann auf Snout, redet dann kurz mit ihm, ist dieser verwirrte Zustand,
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wo dann eben Snout sehr zurückhaltend doch ist, wo man nicht genau weiß,
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ja kommen sie erstmal an, holen sie sich aus, leg dich hin und so weiter.
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Und ich will ein bisschen abkürzen, weil die Geschichte haben wir ja schon in
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der letzten Folge sehr ausführlich erzählt.
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Aber es ist dann auch so, dass dann Harvey, die sich umgebracht hat,
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die Freundin von Chris Calvin, die erscheint dann auch in einer sehr schönen Szene.
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Also da ist nochmal so die Farbgebung.
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Die Farbgebung bei dem Film, sehr gesättigt, in so Gelbtönen.
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Auf einmal ist sie dann im Raum da. Und er kann das natürlich erstmal nicht glauben, was da ist.
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Hält es für einen Traum, reagiert panisch.
0:38:35–0:38:42
Er schickt dann eben Harvey mit der Rakete aus der Station, verbannt sie.
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Und man sieht dann auch, wenn sie dann rausfliegt, das ist auch ein schöner
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Moment, wie man einfach ihr Gesicht, dieses Gesicht aus dem Bullauge von der
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Rakete, eben noch so völlig entsetzt anschaut.
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Also er kann es eben nicht glauben, dass es sie ist und unterhält sich dann
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mit Snout und bekommt dann halt eben mehr Informationen zu der Situation.
Micz Flor
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Genau, das ist eigentlich relativ ähnlich, auch wie im Buch,
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so vom Rhythmus her. Es ist natürlich
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anders, also da sind wirklich viele Strecken und viele Längen drin.
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Aber von der handlung ist es da relativ ähnlich auch
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zum beispiel was du schon beschrieben hat es in der letzten folge die
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die situation so sartorius dann die tür hinter sich zu hält während er mit calvin
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spricht zum ersten mal wirklich und dann sagen wo kevin sagt ich komme jetzt
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rein und er sagt nein nein bleiben sie draußen ich komme ich komme alles gut
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also will nicht dass er sieht was da drin los ist dann hält sartorius die tür
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zu und es zappelt so und dann Und dann kommt wirklich kurz,
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geht die Tür auf und da kommt ein,
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sieht man nur ganz kurz, ein kleinwüchsiger Mann, kommt dann raus und er zieht
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ihn halt dann irgendwie ins Zimmer rein, dann schmeißt er die Tür wieder zu.
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Das ist dann dieser Moment, wo ich das Gefühl hatte,
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wäre schöner gewesen wenn man es im fantastischen gelassen hätte also im sinne
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von ich stelle mir das vor.
Florian Clauß
0:40:00–0:40:02
Ja aber.
Micz Flor
0:40:02–0:40:07
Es ist dann sehr nah schon irgendwie eine handlung dran finde ich was nicht vor.
Florian Clauß
0:40:07–0:40:13
Film hält sich da recht nah an der an dem buch das tatsächlich,
0:40:14–0:40:19
also die zweite habe ich um wieder auch diese szene mit dem kleid das ist aufgeschnitten
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wird ja ja wird da inszeniert und auch das zweite kleid,
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bekommt da auch den stellenplatz in dem
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buch von stanislaw lemm wird das zweite kleid so beschrieben wie das wäre das
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schmerzhafteste was er je gesehen hätte was ihm so ein also den chris hat den
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ich erzähler das hätte ihnen so einen starken stich gegeben als er das zweite Kleid.
0:40:49–0:40:53
Ich fühle mich echt so ein bisschen wie hier irgendwie twenty eight days later.
Micz Flor
0:40:53–0:40:58
Es ist völlig ausgestorben. Die Fotos kann man kann man sich nicht vorstellen.
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Also gerade wenn man so das Gefühl hat, dass Berlin ist inzwischen auch so dicht
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geworden, so viel los und wir sind hier draußen.
Florian Clauß
0:41:04–0:41:07
Es sind nur noch ein paar Autos, wo man dann auch so gehetzte Leute sieht und wir.
Micz Flor
0:41:07–0:41:10
Müssen uns langsam Sorgen machen, ob wir vielleicht verdursten,
0:41:10–0:41:14
weil wir kein Wasser mithaben, weil hier scheint keine Zivilisation mehr zu sein.
Florian Clauß
0:41:14–0:41:19
Das ist echt verrückt. Die Geschichte geht also so weiter wie im Buch.
0:41:19–0:41:26
Das heißt, es ist eine andere Beziehung, die sich zwischen Chris und Harvey entwickelt.
Micz Flor
0:41:26–0:41:29
Es gibt ja dann auch diese eine Szene, wo eben Harvey dabei ist.
0:41:29–0:41:32
Die anderen Gäste sind ja nicht dabei bei den anderen.
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Wo die in so einem, wie in so einem Offiziersspeisesaal oder sowas drin sitzen.
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Also wo man wirklich das Gefühl hat, das ist schon wieder fast auf der Erde.
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Da hat man Woodpaneling und die sitzen da irgendwie rum.
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Das fand ich auch irgendwie sehr erstaunlich, dass die Innenarchitektur dann
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irgendwie dann, als diese Beziehung zwischen den beiden so fest war,
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dass er sie auch einfach mitnimmt zu solchen Meetings, dass es dann wirklich
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so richtig häuslich wird.
Florian Clauß
0:41:57–0:42:00
Genau, aber das ist nochmal eine zentrale Szene, die wollte ich auch genauer
0:42:00–0:42:04
nochmal eingehen. Du meinst die Szene in der Bibliothek, ne?
Micz Flor
0:42:04–0:42:04
Ja.
Florian Clauß
0:42:04–0:42:08
Das ist nochmal eine Schlüsselszene für mich in dem Film.
0:42:08–0:42:12
Sonst entwickelt der sich, also das heißt auch, das hattest du ja auch letzte
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Folge beschrieben, Die war sehr schön inszeniert, wie dann Harvey sich eingesperrt
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fühlt und diese Stahltür niederreißt und dabei sich schneidet.
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Und dann auf einmal sehen Snout und Calvin, wie schnell sich die Schnittwunden
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dann regenerieren können.
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Dass da eben eine Kraft dahinter ist. Und auch Harvey selber...
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Beginnt über sich zu reflektieren. Also das heißt, ihr ist klar, dass sie eine Kopie ist.
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Und dass sie dann nur eine Abbildung ist. Eine Kopie, aus der aus dem Gedächtnis von Chris ist.
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Und das heißt, sie kriegt da viel stärker die Vorstellung, dass sie als Figur,
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und das finde ich auch toll, dass sie wirklich dann anfängt,
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eine Identität zu entwickeln.
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Stärker als in der Romanvorlage. weil sich eben dann eben diese Beziehung zwischen
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den beiden tatsächlich in einer neuen Art der Liebe ausdrückt.
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So möchte ich das mal formulieren.
Micz Flor
0:43:18–0:43:23
Also diese Tour, die du rausgesucht hast, ist viel phänomenaler als du dachtest.
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Konnte keiner erahnen, aber wir laufen wirklich wie 28 Days Later,
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28 Weeks Later über leere Autobahnzubringer.
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Die Natur scheint hier schon Teile der Straßen zurückerobert zu haben.
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Es ist alles abgesperrt.
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Die Illusion hält nicht ganz, weil im Hintergrund hört man ein paar Autos fahren.
0:43:45–0:43:50
Aber es ist wirklich ein sehr, sehr ungewöhnliches Stadtgefühl.
Florian Clauß
0:43:53–0:43:58
Vor allen Dingen, dass man mitten in der Stadt ist, aber wie tot einfach auch
0:43:58–0:44:00
Marzahn ist hier an solchen Stellen.
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Und ich dachte, wir könnten da noch essen gehen. Also, es gibt,
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das ist dir sicher auch aufgefallen, es gibt auch relativ Anfang an einem Film,
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gibt es dieses Schwenk auf das Ohr von Snout.
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Hast du das noch im Kopf?
Micz Flor
0:44:18–0:44:20
Jetzt, wo du sagst, kommt es wieder hoch.
Florian Clauß
0:44:20–0:44:28
Ja, und das passiert zweimal. Das ist dann so ein Zoom in das Ohr von Snout.
0:44:28–0:44:30
Ja, und man fragt sich, warum? Warum?
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Was will denn jetzt Tarkovsky uns damit zeigen?
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Und hast du da irgendeine Idee? Also ich habe da auch keine größere Theorie
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zu, außer dass es so um diese Sinnlichkeit geht.
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Weil der Film hat schon was extrem Sinnliches.
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Die Frage ist nämlich von der Erscheinung der Gäste, dass es ja eine körperliche
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Beziehung dann auf einmal bekommt.
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Und diese sinnliche Beziehung zu dem Ohr, diese Wahrnehmung.
0:44:58–0:45:02
Also es wird ja irgendwie, es wird ja auch diese, grundsätzlich ist es ja auch,
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der ganze Roman geht ja immer auch um Erkenntnistheorie.
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Also was können wir erkennen? Also die ganze Erkenntnistheorie im klassischen
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Sinne wird ja auch in Frage gestellt durch solche Modelle.
Micz Flor
0:45:14–0:45:17
Das ist jetzt irre, weil ich das irgendwie als Bild im Kopf habe,
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aber jetzt nicht genug, als dass ich da irgendwie eine Beziehung zu entwickeln
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könnte, um dir so aus dem Bauch heraus ein Gefühl zu geben, was ich denke, was es bedeutet.
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Aber es ist so, das wäre jetzt alles irgendwie vom Kopf her.
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Ich habe dann, ist aber auch Blödsinn, ich habe mir gedacht,
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weil er sich ja als Ratte vorstellt, dass er, he's a rat, also er ist ein Spion,
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ob er da jetzt irgendwie alle hören mit, so, das weiß ich nicht.
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Vielleicht ist das eine Symbolik, die dann damals,
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Und in den politischen Verhältnissen Bedeutung hatte. Aber es ist jetzt wirklich
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nicht so stark aufgeführt.
Florian Clauß
0:45:55–0:45:58
Also ich finde auch gut, dass du jetzt in dem Zusammenhang nochmal ansprichst,
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das repressive System, weil natürlich auch Tarkovsky immer auch Systemkritik
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irgendwo impliziert in seinen Filmen.
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Und können wir auch nochmal nachher besprechen.
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Aber es gibt diesen, also ich würde es auch eher so um diese Sinnlichkeit,
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um diese Körperlichkeit, um dann nochmal diese Wahrnehmung und dieses Trügen
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von Wahrnehmung, dass du deinem Sinnesorgan nicht mehr vertrauen kannst.
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Oder dass du diese Erkenntnis, und da sind wir jetzt wieder bei unseren KI-Folgen von früher,
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dass eben für wirkliche Intelligenz ja auch eine Körperlichkeit,
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zumindest in unserem menschlichen Kontext, vorausgesetzt wird.
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Das heißt, um Sachen zu erkennen, muss man ja die auch irgendwo sinnlich erfahren.
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Gehen wir nochmal auf diese Szene in der Bibliothek. In dieser Szene,
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da habe ich ja auch tatsächlich nochmal viel mitgeschrieben aus dem Film,
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weil das für mich, wie ich schon sagte, eine Schlüsselszene ist.
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Und da möchte ich dir den Dialog vorlesen.
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Also es ist die Geburtstagsfeier von Snout in der Bibliothek und da taucht er
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auch viel später aus und völlig betrunken.
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Sartorius und Kelvin mit Harvey sind ja schon da und Snout sagt als er erscheint,
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wir wollen doch, ja und das ist genau das,
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was er zum Ende der letzten Folge vorgelesen hat, wir wollen doch die Erde nur
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ausweiten bis an ihre Grenzen, wir brauchen keine anderen Welten,
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wir brauchen einen Spiegel, wir plagen uns ab mit dem Kontakt,
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aber wir werden ihn nie bekommen und Kelvin sagt Giberian starb vor Ausweglosigkeit.
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Sartorius, ich kenne meinen Platz, ich arbeite. Der Mensch wurde von der Natur
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geschaffen, um sie zu erkennen.
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Also hier hast du genau diese unterschiedlichen Positionen herausgearbeitet.
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Harvey sagt, Chris verhält sich viel menschlicher als ihr beide.
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Unter unmenschen Bedingungen sucht er Menschlichkeit, während sie,
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also Sartorius, so tun, als ginge sie das nicht an. Er versucht zu lieben.
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Unterbrechen Sie mich nicht. Ich bin eine Frau. Das sagt der Terrorist.
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Und dann sagt er, unterbrechen Sie mich nicht. Ich bin eine Frau. Sie sind keine Frau.
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Harvey ist tot. Sie sind eine mechanische Wiederholung. Eine Kopie, eine Matrize.
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Eine Matrize ist auch schön, weil es ist wie das Carbon-Copy.
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Und Harvey sagt, ja, schon möglich. Aber ich werde zu einem Menschen.
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Ich kann schon auskommen ohne ihn. Ich liebe ihn.
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Ich bin ein Mensch und sie sind sehr grausam.
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Und das finde ich halt so ganz toll, weil nämlich in dieser Form von dieser
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unwirklichen, unnatürlichen Harvey wird auf einmal so ein Menschlichkeitsdiskurs geführt.
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Und der dann genauso gleichwertig ist, wie jetzt, als wäre sie ein echter Mensch.
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Also genau in dieser Fremdartigkeit, in dem sie dann halt diese Liebe dann auch
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wirklich als Emotion auch glaubhaft dann entwickelt, fängt sie ja dann an,
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diese Menschlichkeit zu entwickeln.
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Und das ist halt irgendwie interessant, dass Menschlichkeit ja gleichzeitig
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so eine Wertigkeit ist, so eine moralische Implikation hat an der Stelle.
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Und dann kommt auch diese Szene, wo dann Snout schon vorher angekündigt hat,
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es wird Schneewerelosigkeit geben. Und man sieht dann in der Bibliothek nur
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noch, wie dann Chris und Harvey zusammen Arm in Arm auf der Bank sind.
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Auf einmal fliegt ein Buch dann
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so durch das Bild und man hört so einen Kling, so einen Kling von Glas.
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Und dann ist der Kronleuchter, der in der Bibliothek hängt, der faltet sich
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quasi aufgrund der Schwerlosigkeit zusammen.
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Und dann kommt halt dieses Kling von Glas und man sieht dann halt die beiden,
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wie sie schweben. Das ist aber auch so, wie du schon beschrieben hast, so ein heimeliger Raum.
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Also das heißt, es ist wirklich so noch mit so ganz kulturellen Gegenständen
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aufgeladen. Du siehst das Bücherregal, du siehst dann halt auch Ikonen.
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Und dann kommt halt dieses Bild von Heimkehr der Jäger.
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Das ist ja dieses ganz berühmte Gemälde, wo du dann so eine Winterlandschaft siehst.
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Und dieses von Brügel ist das, glaube ich.
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Und diese Winterlandschaft wird dann in so Close-Ups nochmal so näher herangesoomt.
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Du siehst dann die Hunde von den Jägern. Das kennt, glaube ich, jeder, dieses Bild, ne?
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Du siehst dann im Hintergrund dann so diesen Teich, da wird auch nochmal näher drauf geguckt.
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Wie der Teich zugefroren wird, wie dann eben Menschen auf den Teich Schlittschuh laufen.
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Und du siehst dann halt auch so, im Prinzip siehst du eine Winterlandschaft,
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die halt nichts mit dieser unwirklichen Atmosphäre von dem Planeten zu tun hat.
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Und Chris und Harvey liegen da Arm in Arm und sind dann wirklich so für sich auf einmal, so als Paar.
Micz Flor
0:51:10–0:51:14
Ja, das ist, glaube ich, auch so eine richtige Tarkovsky-Einstellung,
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wo man so merkt, das ist ihm jetzt unglaublich wichtig, dieses Bild.
0:51:19–0:51:26
Und in Bezug zum Dialog ist es so,
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dass das Bild Snouts Ansicht quasi verifiziert in dem Moment und sagt,
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ja, wir nehmen die Erde überall hin mit.
0:51:37–0:51:43
Auch hier sind wir in dieser Bibliothek bis hin zu einem Winterbild von Jägern und Hunden.
Florian Clauß
0:51:47–0:51:52
Ja, also wir können ja auch nur mal sagen, ich würde es jetzt ein bisschen anders
0:51:52–0:51:56
einschätzen, aber es ist auf jeden Fall so ein Tarkovsky-Moment,
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weil Tarkovsky diese Schwerelosigkeit in einigen Filmen verwendet hat.
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Also bei Stalker haben wir es jetzt nicht, aber bei Stalker gibt es diesen Montage-Cut,
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wo auf einmal etwas Übernatürliches passiert, unerwartet in einem Setting, was übernatürlich ist.
0:52:14–0:52:19
Aber es gibt bei Andrei Rubeljov so eine Einstellung, wo dann auf einmal so
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ein Kind zu schweben anfängt.
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Die ganze Zeit nicht, aber das Kind fängt an zu schweben und hebt sich dann
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auch über die ganzen Brückenwälder.
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Aber es ist auch so ein ganz starker Moment aus so einer Ruhe heraus.
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Also er hat dann halt auch wieder so eine Kraft, einfach so eine filmische Kraft,
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die dann auch sich auf den Körper auswirkt in dem Moment.
0:52:43–0:52:45
Also eine Ruhe, meditativ, hypnotisch, wie auch immer.
0:52:46–0:52:51
Diese drei Stränge, die in Figuren angelegt sind, aber die auch nicht so richtig gewichtet sind.
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Sondern es ist auch immer in den einzelnen Figuren unterschiedlich von der Gewichtung drin.
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Das ist einmal der wissenschaftliche und zivilisatorische Strang,
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der so ein bisschen durch Sartorius verkörpert ist.
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Dann haben wir die Naturverbundenheit und die Transzendenz, die da auch zum
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Ausdruck kommt. Das sind die Natur-Szenen, die Schwebe-Szenen,
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die Musik auch, die im Hintergrund dann immer kommt.
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Und es gibt das Metaphysische, das Bewusstsein, das Gewissen.
0:53:22–0:53:27
Das ist quasi der Planet, also der Ozean, das außerirdische Leben.
0:53:28–0:53:32
Und diese Stränge werden ja immer so hin und her gewuchtet.
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In dem Film. Und jetzt aber noch mal so, was heißt das denn eigentlich?
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Wir haben dann am Ende, wir kommen jetzt mal zum Ende, also ich glaube,
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wir können das, das ist auch relativ nah.
0:53:45–0:53:51
Das heißt, auch hier folgt der Film, dem Buch, dann bringt sich eben oder in
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Abstimmung, also das ist nochmal wichtig, Calvin fällt dann in einen.
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Fiebertraum. Und dann vermischen sich, dann träumt er eben, Dann träumt er von seiner Kindheit.
0:54:04–0:54:10
Er als Kind wird von seiner Mutter, im Traum ist er dann aber nicht gealtert,
0:54:10–0:54:14
sondern wird als alter Mann oder als der Mann, in dem Alter er gerade ist,
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wird er dann von seiner Mutter gepflegt.
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Gleichzeitig schwenkt die Kamera im Raum und die Mutter sieht dann auch sehr
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ähnlich zu Harvey. Also es vermischt sich diese Figuren.
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Es ist dann Harvey, es ist die Mutter, die Mutter, man sieht sie dann auch gelangweilt,
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wie sie raucht und dann auch in der Winterlandschaft dann irgendwie,
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also man sieht halt so Kindheitsszenen irgendwo da so in diesem Traum.
0:54:37–0:54:41
Und am Ende ist es dann so, dass wenn er dann erwacht von dem Traum,
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hat Harvey sich dann halt auch in ihrem eigenen Willen dazu entschlossen,
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dass sie dann annulliert wird.
0:54:50–0:54:56
Das heißt, sie ist dann auch nicht mehr da. Für Calvin ist es auch so ein Moment des Verzweifelns.
Micz Flor
0:54:56–0:55:00
Und da ist es nochmal anders, in beiden Filmen, glaube ich, anders als im Buch.
0:55:00–0:55:05
Im Buch verabreicht Javier Calvin Schlaftabletten.
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Aber in beiden Filmen hat Calvin diesen Fiebertraum.
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Also Clooney hat den ja auch.
Florian Clauß
0:55:13–0:55:17
Und was dann quasi zum Ende des Filmes führt, dann heißt es auch,
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dann diskutiert er eben mit Snout, dass er auf die Erde zurückkehrt.
0:55:23–0:55:30
Es gibt dann einen Schuss und auf einmal siehst du dann Calvin wieder an diesem
0:55:30–0:55:34
See, an dem Haus von dem Vater,
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wieder dann auch da in der Landschaft. und denkt man, okay, er ist jetzt wieder auf der Erde.
0:55:38–0:55:44
Dann sieht er seinen Vater im Haus und es fängt an zu regnen.
0:55:44–0:55:50
Und da ist wieder so dieses Glitching, diese Glitches, nämlich das regnet im Haus.
0:55:50–0:55:53
Und er sieht seinen Vater und er lehnt sich so an die Scheibe.
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Sein Vater tritt vor die Tür und er kniet vor seinem Vater nieder und umschlingt seine Hand.
0:55:58–0:56:06
Dann fährt die Kamera raus und auf einmal sieht man dann diese ganze Szene mit Haus, mit Teich.
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Quasi so eine Scholle ist im Ozean. Und die Kamera verliert sich dann in den Wolken. Das heißt,
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ist dann in dieser Simulation auf dem Ozean zurückgeblieben.
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Wobei man nicht weiß, ist das jetzt... Also es wird noch offener.
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Während bei dem Roman sich dann Chris entschieden hat, bewusst dann weiterzumachen,
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kann das auch quasi so ein Ende sein.
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Das kann der alte Memoid sein oder er ist dann wirklich gefangen im Ozean und kommt nicht mehr raus.
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Also wie so die Muschel, die Perle in der Muschel. Und er ist dann verschlungen jetzt.
Micz Flor
0:56:43–0:56:48
Ja, und das ist dann das Ende und das ist quasi genau, wie du sagst,
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nochmal das Haus wie vom Anfang.
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Und das ist dann so eine Klammer um die ganze Geschichte, wo ich,
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was ich am Anfang schon sagte, auch wieder eine Klammer.
0:57:00–0:57:04
Zuerst den Film gesehen, beide Filme gesehen, dann das Buch gelesen.
0:57:04–0:57:06
Jetzt zum ersten Mal das Buch gelesen.
0:57:06–0:57:11
Und dann frage ich mich wirklich, warum hat Tarkovsky das so gesetzt?
0:57:12–0:57:15
Warum hat der, also gut, filmisch, ich muss irgendwie sagen,
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seit 100 Jahren gibt es Solaristik, dann reden halt die älteren Menschen auch schon darüber.
0:57:20–0:57:22
Aber warum ist er wieder zum Schluss beim Vater?
0:57:23–0:57:27
Ich habe es nicht so ganz gecheckt. War mir nicht klar.
Florian Clauß
0:57:27–0:57:31
Also ich Ich kann dir ja mal vielleicht einen Interpretationsansatz geben dafür,
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wie ich das jetzt sehen würde.
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Es ist ja eigentlich so eine, also eigentlich ist es eine Erläuterungsgeschichte.
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Das heißt, Harvey erscheint, entwickelt eine Beziehung, er überdenkt seine aggressive
0:57:46–0:57:49
Haltung, den Ozean in die Luft zu jagen,
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empfindet wieder Liebe, er kriegt dann wieder eine Identität,
0:57:54–0:58:01
ein Heimatgefühl, er kriegt eine Verbundenheit, er versöhnt sich mit seinem todkranken Vater.
0:58:02–0:58:06
Es gibt ja so eine, und das ist so ein bisschen wie unser Podcast,
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man hat so eine Verknüpfung von Ort und Wort.
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Diese Verbundenheit und diese Identität zu einem Ort, wo man erstmal überhaupt
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ein Ich-Bewusstsein aufbauen kann.
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Und das ist glaube ich so dieses, und da wird es wieder so politisch,
0:58:27–0:58:30
das ist halt natürlich ein total russisches Ding.
0:58:30–0:58:33
Mütterchen Russland, das ist so tief drin.
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Das ist, glaube ich, auch was man kulturell eben jetzt nicht so nachvollziehen kann.
0:58:37–0:58:44
Aber dieses Mütterchen Russland, diese Verbindung zur Erde, diese Heimat,
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die dann auch so tief drin ist in den Charakteren, dass sie darüber überhaupt
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ihre eigene Existenz erfahren können.
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Und das ist dann so ein bisschen konträr. Und da will man dann so ein bisschen
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noch die Systemkritik herausholen.
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Nämlich konträr zu diesem Ansatz von dieser Gesellschaft, dieses UdSSR,
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eben diese Gesellschaft von Gleichmachung.
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Also es wird einfach eine gewisse Leistung erwartet.
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Es wird jetzt quasi nicht unterschieden. Also das ist nochmal so die Kritik an das Regime.
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An den Staatsapparat, dass diese bedingungslose Rationalisierung,
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die geht in so einer, da geht halt in dieser Form, geht halt die Menschlichkeit irgendwo verloren.
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Und das führt eben zu so einer Heimat und zu einer Wurzellosigkeit,
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Orientierungslosigkeit.
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Und ich glaube, das damit, mit diesem Bild, hat das so Tarkovsky so ein bisschen
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entgegengesetzt und wollte da quasi so eine Staatskritik dran üben.
0:59:55–0:59:59
Das wäre jetzt so ein Ansatz, den man da so reinlesen könnte.
0:59:59–1:00:03
Gleichzeitig wird es halt auch in anderen Kritiken, wird es dann auch sehr,
1:00:04–1:00:13
ja, dann ist halt einfach diese Liebe von Harvey zu Chris und dann ist es dieser Läuterungsprozess.
1:00:13–1:00:15
Das ist eine sehr kitschige Geschichte dann wieder.
1:00:16–1:00:20
Also es wird dann, wenn man die reine Geschichte rauszieht, ist die halt einfach
1:00:20–1:00:26
viel zu kitschig. Und man muss es, glaube ich, einbetten, einfach in den kulturellen Kontext da.
Micz Flor
1:00:27–1:00:31
Ja, das kann ich nicht so gut. Aber jetzt, wo du darüber sprichst,
1:00:31–1:00:35
kommt in mir so das Bild hoch, dass es ja auch vielleicht, er zieht ja los,
1:00:35–1:00:37
Calvin, als der, der das jetzt alles zerstören will.
1:00:38–1:00:44
Und er kommt dann zurück und der Vater ist natürlich im echten Leben schon inzwischen längst gestorben.
1:00:44–1:00:50
Das ist ja auch so ein Thema, also dass er seinen Vater nicht begraben wird.
1:00:50–1:00:53
Das wird ja auch am Anfang wirklich angesprochen.
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Und dass er dann aber dieses Bild herstellt, wo er vielleicht einfach das Lebenswerk
1:01:01–1:01:07
des Solaristen, also sein Vater ist ja Solarist gewesen, von Geburt bis Tode sozusagen,
1:01:07–1:01:14
dass er dann in seinem Bild zum Schluss sich mit dem Vater irgendwie verbindet.
1:01:14–1:01:18
Und aufgrund der Erfahrung, die er dort hatte mit Harvey, dann einfach seine
1:01:18–1:01:21
Meinung ändert und als Wunschvorstellung dann auch umgesetzt wird,
1:01:22–1:01:25
dass er dem Vater gegenüber das noch mal zeigen kann.
1:01:25–1:01:30
Dass er sich dem unterwirft, buchstäblich. Das ist ja auch so ein Boden.
Florian Clauß
1:01:30–1:01:35
Ja, vielleicht, wenn man das dann halt in diesem Solaristik-Diskurs dann auflösen möchte.
1:01:36–1:01:43
Übertragen gesprochen wäre es dann auch so, wenn das Ende, der hat ja auch so
1:01:43–1:01:45
eine gewisse Metaphysik.
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Also das heißt, es ist ja mystisch. Es ist irgendwie so kein klares Ende.
1:01:51–1:01:56
Und das ist ja genau der Gegenpol zu diesem wissenschaftlichen Aufklärungsdiskurs,
1:01:56–1:01:59
der immer wieder unternommen wird, um halt den Planeten zu untersuchen.
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Also so findest du auch irgendwie so einen anderen Ansatz.
1:02:04–1:02:07
Das ist halt quasi nicht diese Unterwerfung nach Solaristik,
1:02:07–1:02:09
sondern das ist ja dann eher so die Frage...
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Wie passiert das jetzt gerade hier? Und das wäre auch nochmal so,
1:02:16–1:02:23
dann eher dieses nach Menschlichkeit, nach Ungeklärtheit, nach Offen und nicht
1:02:23–1:02:25
nach Rationalisierung.
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Es gibt viele Ansätze in Darkowskis Werken.
Micz Flor
1:02:29–1:02:36
Es ist auch total schwierig, finde ich, den Film in seiner Wirkweise in Sprache zu fassen.
1:02:36–1:02:41
Das ist wieder das, was wir immer versuchen. versuchen, wir erklären hier ja
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auch die Umgebung, durch die wir laufen.
1:02:43–1:02:46
Manchmal mit einer verzweifelten, appellativen Haltung.
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Keiner wird sich vorstellen können, wie irre das gerade aussieht,
1:02:50–1:02:51
dass hier alles abgesperrt ist.
1:02:51–1:02:54
Aber da versuchen wir Bilder, die wir erleben, mit Worten zu fassen.
1:02:54–1:02:59
Ein Film, der davon lebt, dass er so eine mächtige Bildsprache hat und auch
1:02:59–1:03:02
mal auskommt, ein paar Minuten einfach überhaupt keinen Text zu haben.
1:03:02–1:03:09
Das ist ja schon auch in sich selbst eine Haltung, wo man sagen muss, das muss man erleben.
1:03:09–1:03:12
Also man muss das irgendwie sehen. Das ist bei Tarkowski, glaube ich, sehr, sehr schwer.
Florian Clauß
1:03:12–1:03:20
Ja, genau. Dieses Erleben, dieses Leiden, Leben und dieses Zurückbesinnen auf das Menschliche.
1:03:20–1:03:25
Das ist vielleicht so das, was das Humane ausmacht und was dann in diesem ganzen
1:03:25–1:03:28
Solaristik-Diskurs irgendwo verloren gegangen ist.
Micz Flor
1:03:28–1:03:32
Und das ist vielleicht dann auch dein Begriff oder das Wort der Hypnose,
1:03:32–1:03:37
was du am Anfang für dieses Format genommen hast, ist dann vielleicht doch passend,
1:03:37–1:03:38
weil das ja auch sowas ist.
1:03:38–1:03:41
Die Hypnose kann man sich nicht vom Kopf her erklären und dann wird es genauso
1:03:41–1:03:48
sein, sondern die Hypnose ist etwas, dem man sich hingeben muss und dann ist
1:03:48–1:03:50
der Ausgang vielleicht ungewiss und so, aber es ist auf alle Fälle nichts,
1:03:50–1:03:52
was man einfach in Worte fassen kann.
Florian Clauß
1:03:52–1:03:57
Ja, es ist ein suggestiver Akt. Also es geht irgendwo, man weiß nicht, was rauskommt.
1:03:58–1:04:02
Okay, soweit. Wir wussten auch am Anfang nicht, was rauskommt.
Micz Flor
1:04:02–1:04:05
Genau. Wo wir rauskommen.
Florian Clauß
1:04:05–1:04:07
Wie wir und wo wir rauskommen.
Micz Flor
1:04:07–1:04:10
Wir sind auf dem wunderschönsten Planeten, auf dem ich jemals war.
Florian Clauß
1:04:10–1:04:13
Auf dem Planeten Marzahn.
1:04:16–1:04:21
Also das war jetzt eigentlich Episode 54.
1:04:22–1:04:26
Wow, 54 sind wir jetzt mittlerweile. Es geht weiter mit dem Thema.
1:04:26–1:04:32
Freut euch auf die nächste Episode, wo wir dann nochmal tiefer in den Film,
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in der filmischen Interpretation von Söderberg einsteigen.
1:04:36–1:04:39
Das war's für uns soweit. Macht's gut.

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