"Gee, I wish I could do that, but I’d need a third hand!" -- Clarence White (Gitarrist, ca. 1967, 1968)

In dieser späten Sommerloch-Episode zum Thema Stromgitarren reden wir über "StringBender". Bei diesem auch "Pull-String" genannten Gadget kann man die Tonhöhe einzelner Saiten verändern. "Bending" (englisch für "biegen") bedeutet üblicherweise beim Gitarrenspiel, eine Saite auf dem Griffbrett nach oben oder unten zu ziehen, wodurch der Ton höher wird. Der "StringBender" tut das und erlaubt gleichzeitig die Tonhöhe genau festzulegen. Wir sprechen über die Geschichte des Gadgets und seine Wurzeln im Pedal-Steel Country und neuere Modelle. Am weitesten verbreitet ist der sogenannte B-Bender, der die H-Saite um einen Ganzton anhebt, gefolgt vom G-Bender, der die G-Saite in der Regel um einen Halbton nach oben zieht. Die technische Umsetzung erfolgt meist über den Gurtpin am Hals, der durch Ziehen am Gitarrengurt aktiviert wird. Alternativ gibt es Systeme mit einem oder mehreren Hebeln hinter der Brücke, sogenannte "Palm Bender". Ein weiterer Player auf dem Markt ist der "HipShot Bender", der über einen Hebel an der Hüfte ausgelöst wird. Darüber hinaus existieren Systeme, bei denen Hebel parallel zu den Saiten nach oben gezogen oder über den Unterarm der Schlaghand bedient werden. Um den Bending-Effekt hörbar zu machen, stimmen Micz und Flo eine große Terz und beenden diese dann auf eine kleine Terz herunter. Ein Wow-Moment für Flo. Angereichert ist die Folge mit Sound-Beispielen, und im Blogpost findet ihr eine Liste von Modellen inklusive vieler DIY-Videos im Netz.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

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Die Serie, die niemals schläft. Die Serie in der Serie.
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Ja, die sie im Sommer nochmal so richtig ausholt.
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So, okay, dann das hab ich. Und hier zu Dump. Dump der Freude zum Nennt.
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Mr. Dump.
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Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 88.
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Eigentlich Podcast, der Podcast bei dem wir im Laufen reden und laufend reden
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wir haben schon vor vier Wochen angekündigt beziehungsweise Mitch hat gesagt
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er wird jetzt eine zweite Folge zu den Stromgitarren Sommerfolge Special 25 machen,
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und er hat das auch schon beschrieben jetzt wird es ein bisschen handfester
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jetzt geht es ums Mitmachen und mitschmecken.
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Du musst das mit mir singen, wenn ich das dann alles versuche so ein bisschen darzustellen.
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Um's mitschmachen. Aber was hast du gebastelt in der Zwischenzeit?
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Ich habe mit einem alten Bixby Vibrato oder Trimolo das habe ich auseinandergenommen
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und habe da Hebel reingeschraubt.
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Ich habe einen von Göldo einen Multi, ich weiß nicht mehr genau,
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wie er heißt, ein Multibänder, also wo auch so mit zwei Hebeln drin ist.
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Warum zwei Hebel, erkläre ich gleich.
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Okay.
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Und ich habe mit einem, äh, kennst du die noch, diese uralten,
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das war jetzt nicht Fischertechnik, ich habe vergessen, das habe ich auf, äh,
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habe ich auf, ähm, Kleinanzeigen geschossen und zwar so einen alten,
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wo noch so metallene Sachen, die man mit Schrauben und so.
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Äh, also diese uralten Teile. Ja, doch, doch, das waren, ähm,
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nicht Fischertechnik, sondern das war, doch, sah aus, als ob es direkt im Krieg produziert wurde.
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Also ich hatte das als Kind nie, aber es fühlte sich immer so ein oder zwei
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Generationen weiter weg an.
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Und ich habe dann immer so rumgeguckt, wie man das halt so macht,
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wenn man denkt, ich baue mir das mal von scratch und gucke mal an, ob,
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dass ich dann irgendwie im Internet, Ebay und sonst wo geguckt habe.
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Aber das Einfachste war dann für 10 Euro so einen alten, verrosteten Kasten
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zu holen und du hast dann irgendwelche Wellen drin, irgendwelche Schrauben drin.
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Hast du dir geholt? Ja, ja. Echt nein.
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Genau.
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Echt? Das war dann dein Bastelsetup?
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Das ist das Bastelsetup. Aber das war nicht ganz so erfolgreich.
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Aber du hast gleich mehr und wo ich das einbauen möchte, das ist dann auch gleich.
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Also ich hätte ja schon gesagt es ging die es nicht gehört haben,
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den sage ich jetzt die anderen wussten es vielleicht schon, haben es gemerkt
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es geht darum, es gibt seit späten 60er Jahren gibt es für,
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hauptsächlich Elektrogitarren, geht aber auch für Akustik aber macht,
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finde ich, da nicht so viel Sinn lass mich vielleicht auch mal anders überzeugen
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aber für Elektrogitarren die Möglichkeit dass man mechanische,
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Veränderungen vornimmt sodass es
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einem erlaubt, an der Gitarre eine Seite anzuspannen oder zu entspannen.
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Das heißt, du kannst dadurch natürlich die Tonhöhe verändern.
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Wenn du die Spannung einer Seite erhöhst, indem du oben zum Beispiel am Kopf
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in der Mechanik drittst, dann geht der Ton hoch.
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Wenn du sie lockerer machst, dann geht der Ton runter.
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Und da stimmt man seine Gitarre, um dann zu spielen. Und wenn ich jetzt aber
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etwas spiele, dann kann ich natürlich durch die Tonhöhe auch Änderungen in dem,
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was ich spiele, vornehmen.
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Weil das ist ja genau das, was ich mache, wenn ich auf ein Griffbett greife.
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Und durch diese mechanische, das ist, man muss sich das vorstellen,
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ganz grob gesprochen, erst mal wie so ein Hebel, an dem man zieht und dann geht
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eine Seite in Halbton hoch oder runter.
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Es gibt aber auch solche Gitarren, die diesen Hebel haben.
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Ja, genau. Und das, was du jetzt meinst, das ist zum Beispiel ein Bixby,
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den ich jetzt gerade auseinandergenommen habe.
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Es gibt diese Vibrato heißen, oder Tremolo, wird immer so, immer so benannt.
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Da kannst du alle Seiten so runterdrehen. Das ist halt so aus dem...
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Das ist halt der... Du kannst quasi den ganzen Sound irgendwie abkippen.
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Man hört schon jetzt das Feel von meiner Soundarbeit.
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Das ist gut. Ich habe viele Fragen aufgelassen.
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Aber ich gebe mir Mühe. Da ist es so, dass du einfach mit dem Drücken des Hebels
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in Richtung Gitarre die aufhängende Seite nach vorne drückst und nach vorne kippst.
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Dadurch werden alle Seiten schlaffer
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und der Sound geht rasend schnell einfach in die Knie. Ist er weg.
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Und da ist es so, das ist ein cooler Effekt, aber du kannst den nicht wirklich gezielt einsetzen.
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Erstens, was alle Seiten betrifft, also du kannst jetzt keine Melodie daraus so richtig machen.
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Und zweitens, weil du auch die Schritte, es ist ein Halbtonschritt,
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ein Ganztonschritt oder mehr als ein Ganztonschritt, das kannst du irgendwie
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auch nicht gut abstimmen.
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Und diese Sounds, die sich alle auch so vielleicht ein bisschen vorstellen können,
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wenn sie schon mal gehört haben, was eine Lab-Steel-Gitarre ist,
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die kommen aus einer Zeit ganz früher, wo gerade in Amerika in so Country und
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Folk wurde dann so eine E-Gitarre auf den Tisch gelegt.
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Oder es gab auch spezielle Gitarren, die dann unten so Beine dran hatten,
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dass man die wie einen Tisch vor sich hatte.
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Dann hatten die, wenn sie rechtshänder waren, in der linken Hand ein Bottleneck
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oder ein Messingring oder sowas, mit dem sie über alle Seiten,
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die sie da drauf gelegt haben.
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Und mit der rechten Hand haben sie dann gezupft oder gespielt mit dem Plektrum.
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Und wenn du dann diesen Bottleneck hin und her schiebst, dann machst du...
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Also du kannst halt quasi diese Töne so ziehen.
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Aber das war dann quasi auch in deinem Musikstil so aufgehangen.
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Also es hat dazu gepasst.
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So wie dann, als du die erste Stromgetarren-Folge gemacht hast,
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hast du ja auch über diese Banjo-Pfanne da gesprochen.
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Ja, stimmt. Da kannst du dich dran erinnern.
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Klar.
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Ich bin richtig gerührt, oder?
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Ich vergesse nie, was du sagst mit. und da war das ja so eng verwoben mit der
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Musik, mit dem Gefühl es war ja so eine,
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stilistisch prägende Soundprofil, was sich da so und das, was du jetzt beschreibst
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das muss ja dann auch in dem Stil in der Musikart dann auch so festgelegt sein,
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damit man da überhaupt so arrangiert ja.
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Also ich kann es halt immer nur nachmachen, aber jeder kennt das glaube ich,
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Also diese, ich weiß nicht,
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Da war es halt so, dass die Dinger wurden natürlich auch umgebaut.
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Ursprünglich war es einfach nur eine Gitarre und man hat dann mit dem Bottleneck so hinher geschoben.
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Aber dann kam jemand eben auf die geniale Idee, das Ding steht ja eh schon da, wie beim Klavier.
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Ich mache da unten so Pedale dran und wenn ich auf ein Pedal drücke,
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dann geht bei der H-Seite zum Beispiel, die geht einfach einen Ganston höher
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oder die G-Seite geht einen Halbton runter oder so.
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Das heißt, während du dann was angeschlagen hast und hochgezogen hast,
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konntest du gleichzeitig noch auf dem Fuß irgendwo drauf treten und es war dann
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wie bei einer Flöte vielleicht wie so ein Trillern oder sowas.
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Und da kam dann noch ein Effekt mit rein.
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Das sind so ganz softe Übergänge.
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Wenn du mit so einer Lapse-Deal-Gitarre gespielt hast, dann waren sowieso meistens
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alle Töne auch so schon verzogen.
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Aber das Verrückte ist, wenn du auf einer E-Gitarre, wo du ja an den Bünden
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die Seiten runterdrückst, also immer diese Halbtonsprünge hast und gar nicht
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diese freien Schiebungen von einem Ton zum nächsten.
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Mit diesen G-Bänder oder B-Bänder, warum die so heißen, sag ich gleich,
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hast du halt so kleine Hebel, die du drücken kannst oder es gibt unterschiedliche
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Mechaniken, auch das werde ich gleich nochmal besprechen.
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Da kommen dann die, kommen dann nur diese Wechsel von einzelnen Seiten oder
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werden die so verändert.
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In dem, was ich jetzt gemacht habe geht es bei allen geht es bei allen halbton hoch,
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Bei dem, was ich gemacht habe. Also Halbton oder Ganzton hoch.
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Aber dann entsteht in dem ganz normalen Gitarrenspiel immer wieder mal so ein
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Effekt, wo man denkt, naja, den könnte man fast auch herstellen,
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indem man eine Saite zieht.
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Man kann sich auch einfach eine Saite so hochschieben auf dem Griffbrett und dann geht die auch hoch.
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Aber es ist eben doch noch was anderes, wenn du drei Seiten anschlägst und dann
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diesen Hebel drückst und eine, nur eine von diesen drei Tönen geht hoch.
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Dann hast du auf einmal so einen schwimmenden Effekt, wo es einen Mollton, einen Durton wird.
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Das erinnert, also wenn ich das mal so in eine Kameraarbeit übersetzen möchte,
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dann erinnert mich das ein bisschen wie so eine Kamerafahrt auf einen Dolly,
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wo dann quasi so ein Porträt ist von, das wurde glaube ich oft bei Hitchcock
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gemacht, in der Mitte wird jemand gefilmt und der Dolly bewegt sich auf die
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Person zu und gleichzeitig wird aber auch der,
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wird reingezoomt.
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Ja.
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Also das heißt...
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Also dass der Hintergrund weggeht.
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Ja, dass du dann halt diesen Zooming-In-Effekt hast und du hast aber das Gefühl,
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die Person bewegt sich nicht.
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Ja.
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Weil du gleichzeitig diese Dolly-Fahrt nach vorne hast.
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Ja.
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Weil du zoomst raus und...
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Bei der weiße Hai ist es ja auch dieser eine Shot, wo der Hai ist und der guckt
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so in die Kamera und hinter ihm gibt es halt diesen Effekt, wo alles so wegfliegt
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und er steht so mitten im Bild.
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Das heißt, du hast so eine Bewegung, aber gleichzeitig einen Stillstand.
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Das ist ein gutes Beispiel, weil genau das passiert auch so.
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Oder dass man vielleicht sagen würde, man würde nur eine Farbe aus dem Bild rausnehmen.
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Man würde nur das Grün aus dem Wald rausnehmen und gucken, was passiert.
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Oder nur das Himmelblau weiß machen oder so. Also alles andere bleibt gleich.
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Es ist echt erstaunlich, wie du mit zwei, dreimal von diesen Sachen beim Spielen,
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wenn du es einsetzt, was ganz Fremdes, Vertrautes herstellst,
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was sich dann wirklich rätseln lässt, wie machen die das?
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Und ich bin da irgendwie auch so drauf gekommen, es war irgendwie so ein Zufalls-YouTube-Fund,
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wo ich wusste gar nicht, dass es das gibt.
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Da hat sich das Universum so ein bisschen vor mir ausgebreitet und viele Sachen
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habe ich dann gemerkt, dass es das schon ewig gibt.
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Ja.
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Dass sich viele Leute damit beschäftigen, aber es war dann trotzdem halt dieses typische Rabbit Hole.
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Wenn wir jetzt mal in die Genese dieser Systeme gucken,
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dann ist es so, um eine Seite anzuspannen oder zu entspannen,
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musst du ja entweder oben links an diesem Stimmenwirbel drehen oder,
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und so haben die es bei den LabSteel-Pedal-Gitars gemacht,
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Du hast einfach dann ein so eingestelltes Fußpedal, dass wenn ich das runterdrücke,
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dann wird die Seite so angezogen, dass sie genau einen ganzen Ton höher ist
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und wenn ich loslasse, dann geht sie wieder zurück auf das, wie sie vorher war.
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Und so kann ich dann wirklich auch mitten im Spiel durch das Drücken etwas genaues
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herstellen, was ich mit diesen klassischen, weil du es vorhin gemeint hast,
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Vibrato-Trimmende Sachen so
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nicht hinkriege, weil das alle Seiten betrifft und nicht nur eine davon.
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Und das heißt, das muss da einfach eine Form von Hebel geben,
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die an der Seite ziehen oder die Seite entlasten und das Ganze auch wieder rückgängig machen können.
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Und das älteste System dazu war wirklich das hinten an der Aufhängung,
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was angebaut wurde, was da dran ziehen konnte an der Seite.
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Und dann wurde in der Gitarre ein ganz komplexes, also es gibt zwei Systeme,
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ein ganz komplexes Stangensystem so verbaut,
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dass du in dieser Urversion konntest du entweder deinen Gitarrengurt an so einem
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Hebel dranhängen und wenn du den dann runtergedrückt hast vorne,
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also das heißt, du hast durch das Bewegen, nach unten Bewegen des Instruments,
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Jetzt hat der Hebel sich dann anhand deines Gurts, der über die Schulter geht,
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hochgedreht und damit hast du dann die Tonhöhe verändert.
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Das heißt, du musstest dann spielen und dann hast du die Gitarre nach unten gedrückt.
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Das war dann entweder so ein Hebel, der wirklich hinten da rauskam,
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wo der Hals an den Korpus angeschraubt ist.
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Später wurde es dann noch ein bisschen komplizierter und gleichzeitig einfacher.
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Einfach in der Handhabung, aber komplizierter in der Technik innen drin.
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Du hast ja zwei Punkte, wo der
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Gitarrengurt aufgehängt ist. Das eine ist vorne, da wo es zum Hals geht.
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Das ist meistens ein bisschen oberhalb vom Hals.
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Manchmal aber eben auch, wie vorhin schon gesagt, direkt da,
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wo der Hals den Korpus trifft. und das andere ist auf der rechten Seite,
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wenn man die Gitarre gegen die Wand lehnt, am untersten Punkt der Gitarre.
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Und da hatten wir es dann so gebaut, dass an dem linken Punkt,
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also der oben da ist in der Nähe vom Hals,
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dass man da nicht mehr diesen Hebel hat, den man runterdrückt,
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sondern da ist so ein bisschen reingeschnitten und du drückst die Gitarre runter
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und die zieht dann an diesem oberen Hebel rum und dann geht es echt über zwei oder drei Ecken,
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wird es dann in der Gitarre bis nach hinten gebracht, sodass dieses Runterdrücken
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diese eine Seite dann entspannt oder anspannt. Ich glaube anspannt,
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das weiß ich jetzt gerade gar nicht.
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Aber du kannst es dann pro Seite?
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Nur mit einer Seite, das ist das Absurde daran.
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Ach so.
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Und das macht meistens aber schon genau den Unterschied aus.
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Es ist wirklich so wie das Pfefferminzblättchen bei Monty Python,
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Wenn er so viel isst und dann sagt er irgendwann, ich bin voll,
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ich kann nichts mehr essen, die nur noch ein Pfefferminzplätzchen und das nimmt
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dann den Mund und explodiert.
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Was ähnliches ist auch nur diese eine Seite und dieser halbe Ton und nur zweimal
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während das Lied brrr und brrr.
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Gibt dem Ganzen komplett anderes Flair. Ich kann ja vielleicht noch mal ein
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paar Soundbeispiele auch dann zu dieser Folge hochladen oder verlinken aus YouTube.
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Aber es ist so ein bisschen, wie du sagst, man hat nur eine Seite und diese Konstruktion, die,
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erfordert, dass du deine Gitarre innen, also von hinten komplett auffräst,
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sodass da ein Stangensystem von oben links bis hinten Aber wie.
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Kriegst du denn den Zug um die Ecke? Das ist dann quasi Ja.
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Es ist wirklich alles mechanisch. Es ist kein Bautentuch, es sind so Winkel, also Gelenke drin.
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Gelenke, okay. Und das wolltest du nachbauen?
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Nein, das ist halt so eine alte Version. Und diese alte Version kostet,
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machen heute auch noch welche, weil die Gitarre von vorne halt genau identisch aussieht.
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Was ich gemacht habe, da hast du dann vorne eben so Palm-Bänder,
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heißen die, also wie so Löffel drauf. Aber wenn du das hast,
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kostet das 1.000 Dollar, so im Schnitt, um das einbauen zu lassen,
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um diesen halben Ton da zu verändern.
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Wahnsinn.
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Und das ist ziemlich teuer, aber viele wollten den Sound auch haben.
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Und ich bin jetzt dann zufälligerweise drauf gestoßen, erst mal als ich gesehen
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habe, dass es was Erschwinglicheres gibt.
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Das heißt, was ich zuerst gesehen habe, war von Zertano. Das ist eine Firma, die es hergestellt hat.
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Das heißt G-Bänder und B-Bänder. Also G-Bänder und B-Bänder,
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das sind die beiden H- und G-Seite auf der Gitarre.
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Und die sind nicht unwichtig für diesen Effekt, weil wenn du mit den beiden
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Seiten arbeiten kannst, kriegst du ziemlich viel hin von dem,
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was diesen Lab-Steel-Feeling-Sound so ausmacht.
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Die B-Bänder, die B-Seite ist die H-Seite im Deutschen, die wird einen ganzen
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Ton nach oben gestimmt, also zwei Halbtonschritte.
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Und die G-Seite, die wird einen halben Ton nach oben gestimmt.
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Und ich weiß nicht, ob wir zweistimmig singen können. Ich habe irgendwie Sorge,
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dass wir das ausprobieren.
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Okay, dann müssen wir das jetzt ausprobieren.
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Müsst du es ausprobieren?
0:16:30–0:16:31
Ja.
0:16:31–0:16:32
Ich sage, dass wir es ausprobieren.
0:16:32–0:16:32
Okay.
0:16:33–0:16:34
Müsst du es ausprobieren?
0:16:34–0:16:36
Ja. Kommt drauf an, was das ist.
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Dann mach mal ein DUN LA, mach mal ein DUN LA.
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Jetzt bin ich so runter auf die kleine Terz gegangen, dann wird aus dem Dur-Ton ein Moll-Ton.
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Wenn man also einen Halbton hin und her schieben kann, dann kommst du von Dur auf Moll.
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Und bei diesen beiden Seiten ist es so, dass du, also ich könnte jetzt machen,
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mach du nochmal deinen Ton.
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Weißt du, dein Ton bleibt und ich würde halt das machen, dann würde ich in der
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Harmonie, dann klingt es eben so dass man das nicht so leicht mit der Gitarre
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hinkriegt, man kann das auch mit einem Finger irgendwie so bänden,
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aber es klingt dann eben doch anders.
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Da gibt es bestimmt irgendwelche Freaks, die das auch mit Fingern hinbekommen haben bestimmt.
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Ja, also ich glaube, dass das viele so Effekte so gemacht werden,
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aber da, es ist, es fühlt sich einfach anders an.
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Aber was dann, was dann bei der Recherche, was dann eben mir auffiel,
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was es halt gibt, ist, du musst dir den Hebel jetzt so vorstellen,
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dass du zwei Hebel hast, die von hinten, da wo die Seiten aufgehängt sind,
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an der rechten Hand, wenn du Rechtshänder bist,
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stehen die so ein bisschen über die Seiten drüber und wenn du die runterdrückst,
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dann ist das so, dass die Seite hinten da, wo alle Seiten aufgehängt sind,
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ist diese Seite noch mal fünf Zentimeter weiter hinten aufgehängt,
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nämlich genau am Ende des Hebels.
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Und wenn du den vorne runterdrängst, dann ziehst du den hinten raus und dann geht's hoch.
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Und mit zwei Schrauben kannst du dann einstellen, wie bei einer Fahrradbremse auch.
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Von wo bis wo, so Gangschaltung, da gibt es ja auch immer. Bei den alten früher,
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ich weiß nicht, wie das heute so ist, was man hinten bei der Gangschaltung auch einstellen konnte.
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Egal, wie ich meinen Bautenzug jetzt einstelle, Ich darf nie weiter als so und nie weiter als so.
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Ja, das ist nochmal ein Rädchen zum Drähen.
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Und diese beiden Rädchen gibt es da auch, sodass du den genau einstellen kannst.
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Das ist der Hebel, hat zwei Punkte, wo er mit diesen Schräubchen justiert wird.
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Und dann, wenn du die Seite aufziehst und dann die Schräubchen justierst,
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dann hast du eben genau diesen Effekt, dass du mit Drücken das lösen kannst.
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Und da war halt das Verrückte, das hatte ich auch noch nie vorher gesehen,
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es gibt so ein ganz klassisches Tremolo-System, das heißt das Big Speed Tremolo.
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Das ist wirklich so ein Klassiker, weil den schraubst du einfach auf die Gitarre
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drauf, hängst die Saiten rein und kannst auf den Hebel drücken.
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Das kostet doch keine 1000 Euro. Nee, kostet in China 16 Euro und,
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aber auch deutlich mehr dafür ausgeben.
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Und das hast du dir jetzt gebaut.
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Genau, bei dem Bixby ist es nämlich so, das ist eigentlich gleichzeitig eine
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sehr schöne, aber auch so eine sehr unschöne Lösung, weil diese Ästhetik von
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Bixby, die kennt irgendwie jeder, der so Gitarre spielt.
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Das ist halt so ein klassisches Vibratorsystem, das hängt da hinten so drauf
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wie so ein Stierkopf, das ist so richtig klobig festgeschraubt, hat zwei so,
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Stangen so mit drin und diesen fetten Hebelarm dran.
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Es gibt ganz viele Trimmonosysteme, die meisten versuchen das zu verstecken,
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aber das Ding ist einfach richtig fett.
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Und es hat halt zwei, weil es halt erstens leichter wird, wenn du es kleiner
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bauen kannst und zweitens ist es dann halt irgendwie nicht so im Weg.
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Ästhetisch gesehen, ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll,
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so ein bisschen fällt mir gar kein Beispiel ein.
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Es ist so, ja, vielleicht, wie wenn Leute Motorrad haben und dann irgendwie
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die Schutzbleche abmachen und so große, fette Schutzbleche, wo es aussieht,
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als ob sie nur Offroad fahren, so dran schrauben.
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So irgendwie ist es gut. Es ist quasi wie das Gitter von der Wärmepumpe bei deinem Eigenhaum.
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Ich weiß nicht. Da kann ich nichts zu sagen.
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Guck mal, wir haben jetzt gerade einen wunderbaren Blick auf den Fernsehturm.
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Hier fangen schon die Grillen an zu zirpen.
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Wir sind hier irgendwie so gerade in so einem Hybrid, oder?
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Wir laufen aber in der Sackgasse, die aussieht wie eine Fasse.
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Ja, wir müssen aber jetzt gleich rechts.
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Wir treffen sich heimlich die Container, wenn keiner hinguckt.
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Wollen wir mal aufnahmen? Ne, das passt nicht. Ich glaube, wir kommen hier rechts rein.
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Meinst du, wir kommen da durch?
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Ich guck mal auf die Karte.
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So, und warum ist das schön und gleichzeitig unschön? Das Schöne daran finde
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ich, dass es halt wirklich so aussieht wie selbst gemacht, was es ja dann auch letztendlich ist.
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Es wurde allerdings teilweise auch in Serie hergestellt, ich glaube in den 80er
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Jahren auch noch von der Bixby Firma selbst.
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Es gab dann auch noch eine andere Version, ich weiß gar nicht,
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muss noch nicht direkt drüber sprechen, Aber da ist es dann so,
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dass du im Prinzip dieses ganze Vibratorsystem erstmal lahmlegst und diese Bolzen,
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es gibt quasi ganz hinten, zum Ende hinter der Gitarre gibt es eins,
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wo so festgeschraubt wird.
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Das ist so ein Metallriegel mit Löchern zum Festschrauben.
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Dann gibt es eine Stange davor, die ein bisschen höher ist.
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Da werden jetzt dann diese B- und G-Bänderhebel so draufgefädelt.
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Und dann gibt es noch weiter vorne eine zweite Stange, unter der die Seiten
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durchgeführt werden, damit die auch tief sitzen, damit die dann eben auf der
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Brücke der Gitarre auch nicht schnarren oder so.
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Und auf diese zweite Schiene, die da noch ist, da kommen die Schrauben drauf,
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die einstellen, wie weit ich den Hebel runterdrücken kann.
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Und ganz hinten auf den Teil, der festgeschraubt ist, kommen die Schrauben drauf,
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wo ich einstellen kann, wie weit der Zug nachlässt, wenn ich den Hebel wieder loslasse.
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Und dann hast du halt so was, was da drauf sitzt, so ein bisschen wie so ein Facehugger aus Alien.
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Das ist einfach riesig, mit so riesen langen Armen.
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Die sind wirklich, also ich müsste mal messen, zwölf Zentimeter oder so.
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Also es ist einfach sehr klobig alles. Aber genau dadurch sieht es halt wirklich
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auch so aus, als ob das jemand unbedingt wollte.
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Es ist egal, wie es aussieht. Das muss einfach passieren. Und dadurch,
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finde ich, hat es eigentlich irgendwie auch eine ganz schöne Ästhetik.
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Ist aber finde ich in der Handhabung, im Original ist es auch so,
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du kannst die Hebel nicht wegbiegen, das heißt,
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immer mit diesen Hebeln auf der Gitarre spielen. Und das ist insofern blöd,
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weil man ganz oft bei der E-Gitarre auch mit dem Handballen auf der rechten
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Hand die Seiten so ein bisschen dämpft, wenn man was spielt.
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Und das kannst du nicht machen, wenn diese Hebel da so reingucken.
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Bei anderen Systemen ist es dann so, dass eben nochmal eine Schraube angebracht
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ist auf halber Strecke, sodass diesen Teil, der normalerweise über die Seiten
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drüber steht, den kannst du dann abklappen und so ein bisschen aus dem Weg räumen.
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Du schreibst das ja sehr genau.
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Ja, es ist aber auch wichtig.
0:24:12–0:24:13
Das ist wichtig?
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Das ist schon wichtig, ja.
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Warum?
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Weil es einen riesen Unterschied macht, wenn du dich für diese archaische Bixby-Version entscheidest,
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dann ist diese Gitarre einfach auch doch sehr festgelegt in dem,
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was du mit ihr machen kannst.
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Okay, verstehe.
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Wenn du die Möglichkeit hast, das Ding so ein bisschen zur Seite zu schieben,
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Dann kannst du, keiner würde ja auch so ein normales Vibrato,
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was du vorhin erwähnt hast am Anfang, immer einsetzen.
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Dass man einfach bei jedem Akkord, boah, boah, boah, boah, boah.
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Können Sie mal versuchen.
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Ich mache psychedellischen Krautrock.
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Das ist mein Stil.
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Man kann das immer machen.
0:24:51–0:24:52
Man erkennt mich sofort.
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Sondern, dass du halt das ab und zu einsetzt. Und bei dem Ding finde ich es
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auch gut, wenn man das so wegmachen kann. Dann bleibt die Gitarre auch noch eine normale Gitarre.
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Ganz kurz zu dir. Kennst du die Gegend?
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Es ist schon erstaunlich, dass wir hier durch ein ganzes Viertel gelaufen sind,
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wo alles so neu und neu gebaut aussieht.
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Ist das hier Richtung Moritzplatz?
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Ja, wir sind quasi jetzt hier.
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Ja, das ist irre, weil ich auch
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noch weiß, hier wo diese ganzen Häuser stehen, das war auch mit der...
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Mit der Transmediale, vor vielen, vielen Jahren, als Steven Kovac noch künstlerische
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Leitungen hatte, da gab es diese ganzen Häuser. Hier war so ein Riesenfeld.
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Und da hatten wir so eine, oder die so eine Eröffnungsfeier für die Transmediale
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geplant, so ein kurzes Vorfest.
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Und da war damals, kannst du dich vielleicht auch noch erinnern,
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diese Digitaluhr, wo so Leute hochgeführt sind.
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Ja, das war da.
0:25:52–0:25:52
Das war hier.
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Ah, das gibt es auch als tatsächlich.
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DVD, ne?
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DVD und es gibt tatsächlich auch, dass du als Uhr nehmen kannst für dein,
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als Widget oder so im Hintergrund laufen eine echte Computeruhr,
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aber das stimmt, ich meine, die ganzen Häuser sehen aus, also die orientieren
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sich ja schon so ein bisschen an diese Berliner,
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Häuser, der also aber gleichzeitig noch eine Variation, so von der Decken,
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also an den Berliner Altbauten orientiert sich das ja zumindest von der Trauführung
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von der Fassade, aber halt noch viel neuer, ne?
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Ja, es ist auch so eine Mischung zwischen edel und affordable, glaube ich.
0:26:31–0:26:36
Ich dachte halt, das wäre da hinter dem Hauptbahnhof gemacht worden, auf dem Feld.
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Ne, das war hier, also dieser ganze Bereich, jetzt wo auch der Lidl kommt,
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wo wir jetzt laufen, auf eigentlich mit Podcast.de seht ihr unsere Route auch,
0:26:46–0:26:48
die ist embedded im Block.
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Und da war das halt so, das Verrückte, da gab es halt eben diese Uhr im Hintergrund,
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wurde die dauernd immer umgeschraubt.
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Das waren dann wirklich so Menschen, die quasi eine Digitaluhr,
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diese Balken, immer so umgebaut haben, sodass die Zeit da lief.
0:27:00–0:27:04
Genau, das heißt für jede Minute haben die die umgeschraubt.
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Genau, und die mussten dann eben auch in Schichten das machen,
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um da 24 Stunden zu machen. Das war halt so eine Performance.
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Glaube ich.
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Und direkt nebenan hatte die Transmediale, da mit Steven Kovac,
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hat er halt so ein bisschen aufgebaut. Und das war alles so hüfthohe Grasfelder,
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wo du so platt treten musstest.
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Es war im Nichts, es war absolut verwachsenes Nichts. Und das ist ja nicht so lange her.
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Wir reden ja immer wieder mal darum, wie schnell sich eine Skyline von London
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oder eben ein Feld in Berlin ändert.
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Und zur gleichen Zeit hatte ich im Proberaum, wo ich mit der Band war,
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war auch eine andere Band, wo der eine war Architekt.
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Und die hatten mal spaßenshalber, ich habe dem davon erzählt,
0:27:45–0:27:51
und der meinte, ja ist ja lustig, wir haben spaßenshalber mal die Berlin-Karte auf so eine Styropor.
0:27:51–0:27:55
Habe ich schon mal erzählt? Nur um den geografischen, nee, um den Schwerpunkt.
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Schwerpunkt, ja, also wo kann man die ganze Berlin, und der meinte,
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das Verrückte ist, das ist halt genau die Mitte von Berlin, war genau dieses Feld.
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Ach echt? Okay.
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Und genau in diesem Feld, also in der Mitte der Hauptstadt Deutschlands, war halt nur Gras.
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Das ist schon kaum Vorstand.
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Gut, aber hier haben wir noch den Mauerstreifen, das müssen wir noch sagen.
0:28:16–0:28:17
Das ist die Sebastianstraße.
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Das ist hier direkt, ich mach ein Bild, dann sehen wir auf der Prinzenstraße
0:28:25–0:28:29
den Mauerstreifen mit Kopfsteinpflaster markiert.
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Hier ist die Sebastianstraße. Hier auch noch ein Fun-Fact, wenn du runter gehst,
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wenn wir weiter runter gegangen wären zum Moritzplatz,
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Da ist ja auch dieses, wo unten der Just Music drin war, so dieses große Kaufhaus drin gewesen, ne?
0:28:46–0:28:47
Äh, ja, ja, ja.
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Da ist auch jetzt ein Dance und...
0:28:49–0:28:49
Ja, ja, ja.
0:28:50–0:28:53
Und dieses Kaufhaus gab es wirklich als Kaufhaus natürlich.
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Und ich weiß nicht genau, wann es eröffnet wurde, aber auf jeden Fall hat der,
0:28:59–0:29:03
die oder die Gruppe von diesem Kaufhaus so gesagt, wir machen dieses Kaufhaus
0:29:03–0:29:06
und wir eröffnen es, aber da muss da auch eine U-Bahn-Station hin.
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Der Moritzplatz hat deshalb eine U-Bahn-Station bekommen. Deshalb quietscht
0:29:10–0:29:13
bis heute die Bahn immer so, weil das war so nicht geplant.
0:29:15–0:29:18
Eigentlich sollte die über den Döblinplatz, wo wir jetzt hinlaufen,
0:29:18–0:29:21
Sebastianstraß lang, da vorne ist der Döblinplatz, Kotti, Döblinplatz,
0:29:22–0:29:25
Heinrich-Heinestraße, dann wäre das fast eine gerade Linie gewesen.
0:29:25–0:29:30
Aber es quietscht so am Moritzplatz, weil damals jemand mit Geld in der Tasche
0:29:30–0:29:34
erzwungen hat, dass die U-Bahn nochmal umgelegt wird.
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Damit sich das mit dem Kaufhaus da auch nicht... Okay, hätten wir das Quietschen
0:29:37–0:29:42
am Moritzplatz auch? Ich frage mich nur, warum dann halt die U2 die ganze Zeit so quietscht?
0:29:42–0:29:43
Ja, genau.
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Wir hatten da den Geldscheinen gezückt.
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Zumindest nicht die Leute, die die U2 entwickelt haben.
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Gut, jetzt wieder einsteigen.
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Wieder einsteigen, zurück, quietschen. Quietschen.
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Es gibt eben diese, ich habe ja eine Telecaster damit umgebaut und es gibt für
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unterschiedliche Modelle von Gitarren dann auch unterschiedliche Lösungen.
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Für die Telecaster ist es so ganz schön, weil eine Telecaster ist so gebaut,
0:30:12–0:30:16
oft im Standard eben, dass direkt da wo die Seiten aufgehängt sind,
0:30:17–0:30:20
ist sowieso schon so Zigarettenschachtel groß, eine Metallplatte,
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wo so ein Tonabnehmer drin ist.
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Das heißt, dass du ganz gut Halt mit drei oder fünf Schrauben ist das eh schon verschraubt.
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Und da gibt es halt für Telecaster die B- und G-Bänder, die eben die H- und G-Seite verändern,
0:30:35–0:30:40
indem die einfach die komplette Brücke austauschen und dann nach hinten raus
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nochmal ein bisschen mehr Metall dran ist, wo diese Halterungen für zwei Hebel drin sind.
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Der Bixby, was du vorhin gesagt hattest, eben dieser Vibrato,
0:30:48–0:30:51
der geht halt immer für alle sechs Seiten. Der ist halt groß und klobig,
0:30:51–0:30:52
aber das ist ein bisschen eleganter.
0:30:53–0:30:58
Und das ist dann auch so gelöst, dass man da eben die Sachen wirklich seitlich wegfalten kann.
0:30:58–0:31:04
Und ich habe mich jetzt selber aber für ein System von Göldo entschieden,
0:31:04–0:31:08
ich glaube Multibänder heißt das, weil da sind auch zwei Hebel mit dabei,
0:31:08–0:31:12
aber die kannst du theoretisch über die komplette, also da kannst du dich selber
0:31:12–0:31:15
entscheiden, welche Seiten du damit verändern möchtest.
0:31:15–0:31:19
Und das ist eigentlich eine ganz nette Variation, falls man irgendwann mal denkt,
0:31:20–0:31:22
ich möchte mal was mit den tiefen Seiten probieren oder so.
0:31:23–0:31:25
Und dann gibt es auch noch von Düsenberg.
0:31:26–0:31:30
Lustigerweise sind die Hebel für die Systeme sehr, sehr ähnlich,
0:31:30–0:31:32
wenn nicht sogar gleich, soweit ich das sehen konnte.
0:31:33–0:31:37
Und Düsenberg hat auch einen Multibänder. Das ist aber das einzige System,
0:31:37–0:31:46
wo du entscheiden kannst, ob du beim Drücken, ob die Gitarre eine Seite hoch geht oder runter geht.
0:31:46–0:31:50
Bei allen Systemen geht sie eigentlich hoch, weil die Seite zieht den Hebel ran.
0:31:51–0:31:55
Wenn ich den Hebel runter drücke, dann drücke ich nach hinten die Seite raus,
0:31:55–0:31:58
dann geht die Seite höher.
0:31:58–0:32:03
Wenn ich es andersrum machen würde, wenn ich runter drücke und die Seite wird
0:32:03–0:32:07
lascher, dann geht das natürlich auch. dann kann ich mir einfach vorstellen,
0:32:07–0:32:12
dass die Seite nicht hinten unten, sondern ein bisschen oberhalb von diesem Kipppunkt anstelle.
0:32:13–0:32:18
Aber warum sollte die jemals wieder zurückgehen, wenn die einfach nur lascher wird?
0:32:18–0:32:22
Heißt ja nur, ich brauche eine Feder, die den Hebel von sich aus wieder dagegen
0:32:22–0:32:29
drückt, sodass der Hebel wird dann von einer Feder weggedrückt.
0:32:30–0:32:34
Und gegen diesen Federdruck kannst du die Seite entspannen. Und das System habe
0:32:34–0:32:36
ich nur gesehen bei Düsenberg.
0:32:37–0:32:39
Jetzt kommt es quasi zur Produktbeschreibung hinten raus.
0:32:41–0:32:46
Dann gibt es diesen Zertano B-Bänder, G-Bänder.
0:32:46–0:32:49
Und, und das war eben das, was ich mit dem Fischertechnik-Ding,
0:32:49–0:32:53
wenn man es sich erst mal genauer angeguckt hat, dann kann man es im Prinzip
0:32:53–0:32:54
auch leicht selber bauen.
0:32:54–0:32:57
Du brauchst einfach einen Hebel. Im Prinzip langt es auch mit einem geraden
0:32:57–0:32:59
Ding. Das ist so leicht schräg.
0:33:00–0:33:06
Das steht also quasi Richtung, also von den Seiten, da steht es halt über,
0:33:07–0:33:08
steht dann so ein bisschen hoch.
0:33:09–0:33:11
Von unten zieht die Seite durch, wenn du oben drauf drückst,
0:33:11–0:33:12
wird die Seite angespannt.
0:33:12–0:33:15
Du musst dann nur diese beiden Punkte einstellen können, dass es halt nicht
0:33:15–0:33:19
weniger als so viel Spannung hat und nie mehr als so viel Spannung hat,
0:33:19–0:33:21
um halt genau dieses Intervall abzustimmen.
0:33:22–0:33:27
Aber das ist relativ leicht auch dann herzustellen, wenn du erstmal verstanden
0:33:27–0:33:32
hast, muss ich die Seite jetzt 5 cm ziehen oder nur einen halben Millimeter
0:33:32–0:33:34
ziehen? Also was ist es denn, was ich als Spiel habe?
0:33:34–0:33:40
Das ist ja das größte Problem. Was heißt es denn, eine Haarseite einen Ganzton hochzuziehen?
0:33:40–0:33:44
Ist das wirklich jetzt 2 mm mehr oder ist das 1 cm mehr?
0:33:45–0:33:48
Und deshalb muss ich halt erstmal gucken, dass ich es verstehe oder nachmessen
0:33:48–0:33:50
kann bei so einem professionellen System.
0:33:50–0:33:54
Und jetzt ist halt dann der Plan, dass ich eben mit diesem Fischertechnik-ähnlichen
0:33:54–0:34:00
Baukasten, der halt auch so richtig archaisch, 60s, 50s aussieht, das nachbaue.
0:34:00–0:34:05
Weil ich habe einmal die selbst gebaute Telecaster aus meiner Teenager-Zeit.
0:34:06–0:34:13
Da lasse ich das Göldo-System drauf. Und dann habe ich noch eine andere Telecaster-ähnliche Gitarre.
0:34:13–0:34:17
Das ist eine Jolana, also eine tschechische Gitarre.
0:34:17–0:34:21
Und die hatte ich mal gekauft, relativ günstig. Da hatte jemand schon den Lack
0:34:21–0:34:25
und alles abgeschmückt. Dieser so rein Holz und gewachs, das ist eigentlich ganz schön gemacht.
0:34:25–0:34:33
Und da wollte ich dann dieses System draufbauen mit dem selbstgemachten Fischertechnik-Bänder-System.
0:34:34–0:34:34
Ja, ja, cool.
0:34:35–0:34:40
Für die G- und die H-Seite. Und ich glaube, dass es ästhetisch auch ganz gut
0:34:40–0:34:44
passt, weil diese Jolana ist auch eben so von der Form und von allem,
0:34:45–0:34:50
fühlt die sich auch so ein bisschen an wie aus einer Zeit, in der man noch sehr
0:34:50–0:34:51
mechanisch unterwegs war.
0:34:52–0:34:59
Der große Bruder der Gitarre, die ich habe, ich habe Vicon, das Modell mit einem Tonabnehmer.
0:35:00–0:35:05
Iris hieß das Modell mit zwei Tonabnehmern und da war es wirklich so schön,
0:35:05–0:35:10
dass du oben links, wo man auch den Gitarren gut dran hängen kann,
0:35:10–0:35:16
da konntest du dran schrauben und Und dann schraubtest du an diesem Knopf,
0:35:16–0:35:19
wo eigentlich der Gitarrengurte drin hängt, so einen kleinen Schraubenzieher raus.
0:35:19–0:35:22
Den konnten du so rausschrauben und damit konntest du dann eine Gitarre nachjustieren
0:35:22–0:35:23
und dann konntest du dir so wieder reinschrauben.
0:35:24–0:35:30
Und das war so ein ganz liebevolles Detail von Julana, was ich auch immer sehr gemocht habe.
0:35:30–0:35:34
Ich hatte mal eine, ich habe die dann irgendwann verkauft und es ist auch okay,
0:35:35–0:35:37
weil ich muss jetzt noch mehr verkaufen.
0:35:38–0:35:42
Ganz viele. Ich parke mich jetzt langsam auf diesen beiden Gitarren.
0:35:42–0:35:47
Okay, aber zumindest können wir vielleicht,
0:35:48–0:35:51
bald von dir auch entsprechende Sound.
0:35:52–0:35:54
Ja, ich muss dann gucken, ob ich die dann, also auf alle Fälle,
0:35:55–0:35:59
natürlich YouTube Beispiel, aber mal gucken, ob ich selber was auch schon dann mit auf den,
0:36:01–0:36:07
Blogpost unserer Webseite eigentlich-podcast.de hochlade, warum eigentlich das?
0:36:07–0:36:12
Ja, super. Und dann machst du ja bestimmt auch eine Fotodokumentation von dem Umbau.
0:36:13–0:36:18
Das heißt, da kannst du auch ein paar Bilder teilen. Ja, nee, das ist kein Problem.
0:36:18–0:36:18
Die habe ich schon.
0:36:20–0:36:25
Ah ja, okay, super. Ja, Mensch, Mitch, das war doch mal was Handfestes.
0:36:25–0:36:27
Nicht irgendwas mit Dr. Hamburger.
0:36:29–0:36:35
Es gibt doch diesen einen Dings mit Steve Martin, wo er der rosa-rote Panther
0:36:35–0:36:38
und der Inspektor Kloseau.
0:36:38–0:36:41
Ich weiß nicht, Inspektor, wo er so, er spricht eigentlich Französisch,
0:36:41–0:36:46
sondern Englisch. Ich sage, I like to have a hamburger. Kennst du das?
0:36:50–0:36:55
Das ist so, dass man ihn so einen Akzent nicht hört. Das ist so lustig.
0:36:55–0:37:06
I like to have to have to have to have a hamburger. Hamburger.
0:37:10–0:37:13
Gut. Vielen Dank fürs Zuhören.
0:37:13–0:37:21
Und jetzt das Das war Eigentlich Podcast Episode 88 und Mitch hat schon gesagt.
0:37:21–0:37:25
Ihr findet das Material auf der Eigentlichen Podcast.de, da seht ihr auch.
0:37:25–0:37:31
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0:37:31–0:37:36
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Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
avatar
Tobias Kunisch

Transcript

Florian Clauß
0:00:06–0:00:14
Hallo und herzlich Willkommen bei Eigentlich Podcast, Eigentlich Episode 87
0:00:14–0:00:20
und diesmal wieder nicht im Laufen, sondern im Stehen.
Tobias Kunisch
0:00:20–0:00:21
Wieso denn nicht im Laufen?
Florian Clauß
0:00:21–0:00:28
Ja, das ist der neue Spin-Off-Podcast, der mechanische Podcast, heute wieder mit Toops.
0:00:30–0:00:35
Hallo. Hallo, Tobes. Das letzte Mal haben wir das unseren Hörerinnen einfach
0:00:35–0:00:39
so vorausgesetzt, dass die alle unsere Webfonds-Folge gehört haben.
0:00:40–0:00:43
Und ich habe dich gedacht, ja, ihr kennt doch Tobes von Webfonds.
0:00:43–0:00:46
Und jetzt wollte ich dich nochmal ein bisschen offizieller einführen.
0:00:46–0:00:52
Nämlich, Tobes, du bist Design-Lied bei Google Fonts. Ist das richtig?
Tobias Kunisch
0:00:52–0:00:53
Das ist richtig.
Florian Clauß
0:00:54–0:00:59
Einer vom Fach quasi. Wir wollen heute weitermachen.
0:00:59–0:01:04
Wir hatten angekündigt in unserer letzten Folge, das war ja so spontan entstanden
0:01:04–0:01:07
über Keyboards und dein neues Hobby.
0:01:07–0:01:11
Sind denn mittlerweile noch weitere hinzugekommen?
Tobias Kunisch
0:01:11–0:01:15
Das ist eine gute Frage. Ich glaube, es sind keine neuen dazugekommen,
0:01:15–0:01:18
aber ich habe... Doch, es ist ein neues dazugekommen.
Florian Clauß
0:01:18–0:01:18
Ach.
Tobias Kunisch
0:01:19–0:01:25
Und zwar habe ich, als ich kürzlich in der San Francisco Bay Area war,
0:01:26–0:01:27
einen Abstecher nach San Jose gemacht.
Florian Clauß
0:01:27–0:01:30
So heißt die Stadt. Ja, so, da bin ich auch öfters mal.
Tobias Kunisch
0:01:31–0:01:35
In San Jose gibt es nämlich den Tiny Mechanical Keyboard Store.
Florian Clauß
0:01:35–0:01:36
So heißt der.
Tobias Kunisch
0:01:36–0:01:42
Und da habe ich ein Neo CU 65 gekauft.
Florian Clauß
0:01:42–0:01:44
Ah, ist das schwer.
Tobias Kunisch
0:01:44–0:01:45
Ja, super.
Florian Clauß
0:01:45–0:01:50
Also das ist ein sehr schlankes, also ein kleines Rahmen-Keyboard.
0:01:50–0:01:54
Alles in schwarz, ziemlich klassisch geformt und sehr schwer.
0:01:55–0:02:01
Und hinten hat man so eine Art Steampunk-Kompass als Logo.
0:02:02–0:02:04
Interessant. Ja, cool.
Tobias Kunisch
0:02:04–0:02:08
Ja, und da hatte ich erst andere Switches drin.
0:02:09–0:02:13
Denen war ich aber nicht zufrieden. die waren zu leichtgängig.
0:02:13–0:02:17
Und jetzt habe ich mir hier taktile Switches reingebaut.
0:02:18–0:02:21
Das heißt, ich weiß nicht, ob ihr euch erinnert, an die letzte Folge.
0:02:21–0:02:25
Es gibt lineare Switches und clicky Switches und taktile Switches.
0:02:25–0:02:31
Und die taktilen Switches sind taktil, weil die, wenn man die Taste runter rückt,
0:02:32–0:02:35
kommt nochmal so ein extra Widerstand an einem bestimmten Punkt,
0:02:35–0:02:40
damit man quasi das Gefühl hat, so richtig die Taste gezuckt zu haben.
0:02:41–0:02:47
Und ich habe die Gazoo Booba U4T mir gekauft.
0:02:48–0:02:52
Weil es sollen die thockiesten Switches auf dem Markt sein. Fock!
0:02:53–0:02:55
Ich mache das mal hier an deinen Miksofon.
Florian Clauß
0:02:55–0:03:01
Ja, es ist ein schöner Sound. Haptisch fühlt sich das auch sehr interessant an.
0:03:02–0:03:06
Switches kann man ja leicht austauschen, nicht wahr? Das stimmt.
0:03:07–0:03:11
Also nochmal so zur letzten Folge. Die ist zwar vor, ich glaube,
0:03:11–0:03:13
erst zwei Wochen erschienen oder anderthalb Wochen.
0:03:14–0:03:17
Jetzt vier Wochen. Also vor vier Wochen, unsere letzte Folge.
0:03:17–0:03:22
Aber tatsächlich lag da eine größere Zeiteinheit dazwischen, ungefähr drei Monate.
0:03:22–0:03:26
Ich hatte nämlich die Hausaufgaben, dass ich, ich wollte ja auch so ein bisschen
0:03:26–0:03:32
in das Hobby einsteigen, dass ich mir dann selber ein Keyboard jetzt heute hier zusammenbauen kann.
0:03:32–0:03:36
Und das war auch ein Auswahlprozess, der hat länger gedauert.
0:03:37–0:03:41
Und ich habe mich dann committed auf bestimmte Komponenten.
0:03:41–0:03:45
Einige waren sehr klar. Ja, wir haben ja letztes Mal alle die Keyboards.
Tobias Kunisch
0:03:45–0:03:50
Die ich hier hatte, durchprobiert, damit du ein bisschen Entscheidungshilfe hast.
Florian Clauß
0:03:50–0:03:54
Genau. Relativ schnell habe ich mich für die Stabilizer entschieden.
0:03:56–0:04:00
Die Stabilizer, die, glaube ich, am schönsten verpackt sind.
0:04:00–0:04:03
Flo, willst du den Zuhörern erklären.
Tobias Kunisch
0:04:03–0:04:05
Wozu Stabilisatoren gut sind?
Florian Clauß
0:04:05–0:04:11
Ja, also für diejenigen, die unsere letzte Folge nicht gehört haben, eigentlich Podcast Nr.
0:04:12–0:04:17
85, die möchte ich mal kurz erklären. Und zwar gibt es bestimmte Tasten,
0:04:17–0:04:18
also wir haben die Switches.
0:04:18–0:04:22
Die Switches nehmen ja quasi den Druck der Taste und übersetzen den dann in
0:04:22–0:04:27
einen elektronischen Impuls, der dann über das PCB-Board weitergeleitet wird
0:04:27–0:04:30
in den Computer. Ja, genau das.
0:04:30–0:04:35
Und es gibt einige Tasten, die nicht diese Standardgröße haben,
0:04:35–0:04:40
wie normale Buchstabentasten, die etwas länger sind, nämlich die Space-Taste,
0:04:40–0:04:41
Shift- oder Enter-Taste.
0:04:42–0:04:46
Und damit die nicht hin und her wackeln, gibt es die sogenannten Stabilisatoren.
0:04:47–0:04:52
Stabilizer. Und die müssen sich natürlich auch mit den Switches so gefügig machen.
0:04:52–0:04:55
Das heißt, es muss auch ein gutes Gefühl sein.
0:04:55–0:05:00
Und dafür gibt es eigentlich nur eine Art von Stabilizers, die man sich kaufen
0:05:00–0:05:02
kann, oder? Hast du auch verschiedene ausprobiert?
Tobias Kunisch
0:05:03–0:05:06
Ich habe schon ein paar verschiedene ausprobiert. Es gibt auch verschiedene
0:05:06–0:05:09
Methoden, die auf dem PCB festzumachen.
Florian Clauß
0:05:09–0:05:10
Ja.
Tobias Kunisch
0:05:10–0:05:14
Manche kann man einfach nur so reinklicken. Und was aber besser hält,
0:05:14–0:05:15
ist, wenn man die reinschrauben kann.
0:05:16–0:05:18
Und dann gibt es da auch unterschiedliche Materialien.
0:05:20–0:05:24
und die die ich dir hier empfohlen hatte sind zum reinschrauben,
0:05:25–0:05:27
Und kommen auch in einer sehr schönen Verpackung.
Florian Clauß
0:05:28–0:05:33
Ja, voll. Also die sehen sowas von edel aus, als ob die jetzt direkt irgendwo
0:05:33–0:05:35
in China geschürft wurden.
0:05:38–0:05:43
Okay. Also ich glaube, man zahlt mehr für die Verpackung als für das Material.
Tobias Kunisch
0:05:44–0:05:48
Ja, weil es ist ja auch die Unpacking-Experience.
Florian Clauß
0:05:48–0:05:54
Ja, ja, die haben wir alle hinter uns. Die Unpacking-Experience für meine Switches,
0:05:55–0:05:59
die ist relativ naja, die ist nicht so ich sag mal so,
0:06:00–0:06:05
erlebnisreich wie die für die Stabilizer ich hab mir die Switches das war eigentlich
0:06:05–0:06:09
auch schon mehr oder weniger klar in der letzten Folge, dass ich die Gatoran
0:06:09–0:06:14
Allking Switches mir hole die hatten wir auch dann in dem,
0:06:15–0:06:20
Modell, was wir zuletzt getestet haben, glaube ich, oder vorletzt das war das,
0:06:21–0:06:25
wer sich erinnert an die letzte Folge das ist das Agar 80.
Tobias Kunisch
0:06:26–0:06:32
Also 60, nicht 80. Das hat die Switches hier drüben, die hören sich so an.
Florian Clauß
0:06:33–0:06:33
Ja.
Tobias Kunisch
0:06:35–0:06:38
Zumindest in diesem Keyboard. Ich schätze mal, in deinem Keyboard werden die
0:06:38–0:06:41
sich ein bisschen anders anhören. Die All Kings sind auch die,
0:06:42–0:06:44
Die meistverkauften Switches zurzeit.
Florian Clauß
0:06:44–0:06:50
Ah ja, okay, weil die waren auch recht ausverkauft. Ich habe nur einen 72er
0:06:50–0:06:58
Pieces-Pack bekommen und dann festgestellt, dass ich eine 80er Tastatur habe.
0:06:58–0:07:02
Ich habe nämlich, das war auch klar in der letzten Sendung, Tobes ist ja eher
0:07:02–0:07:09
so, der so minimale Keyboards mag, minimal auch vom Platz, also eher so die 60er und 65er.
0:07:09–0:07:15
Das heißt, diese Maße beschreiben quasi die Tastenkombinationen beziehungsweise
0:07:15–0:07:17
wie viele Tasten auf dem Keyboard Platz finden.
0:07:17–0:07:23
Bei den 60ern ist es so, dass wir keinen extra Block haben, sondern dass die
0:07:23–0:07:29
einzelnen Tasten, die jetzt zum Beispiel, die Cursor-Tasten sind da noch nicht mehr drauf.
0:07:29–0:07:31
Die Cursor-Tasten haben wir beim 65er.
0:07:32–0:07:33
Oder? Gibt es da Töne?
Tobias Kunisch
0:07:33–0:07:39
Genau, also ein 100% Keyboard nennt man so, weil das hat die Nummernblock an
0:07:39–0:07:45
der Seite und dann einen Extrablock für die Pfeiltasten und dann die F-Tasten oben als zwei.
0:07:46–0:07:52
Ein TKL, Tenkeyless oder 80% Keyboard hat den Nummern-Tastenblock nicht,
0:07:52–0:07:58
aber abgezahnt von dem anderen Tastenblock die Pfeiltasten und hier die Home
0:07:58–0:08:01
und Insert und Page Up, Page Down Tasten.
0:08:01–0:08:08
Ein 75% Keyboard hat die Pfeiltasten in dem großen Nummerblock und hat aber
0:08:08–0:08:11
die F-Tasten noch als extra Reihe.
0:08:12–0:08:19
Und dann ein 65% Keyboard hat die F-Tasten-Reihe nicht, hat auch nicht die Page-Up,
0:08:19–0:08:24
Page-Down-Delete-Taste, hat aber die Pfeiltasten noch integriert in den großen Tastenblock.
0:08:24–0:08:29
und 60 Prozent Keyboards hat dann eben nicht mal mehr die Pfeiltasten.
0:08:29–0:08:33
Das heißt, man hat da so eine Funktionstaste, wo man dann die Pfeiltasten anders belegen kann.
0:08:33–0:08:40
Wenn ich da Pfeile drücken will, nach oben drücke ich Function W und nach unten Function S.
0:08:41–0:08:45
Und du hast eben in 80% Keyboard dich entschieden, weil du die Pfeiltasten haben wolltest.
0:08:46–0:08:51
Letzter Kommentar dazu. 80% Keyboard heißt nicht, dass 80 Tasten drin sind.
Florian Clauß
0:08:51–0:08:51
Ah.
Tobias Kunisch
0:08:52–0:08:54
Und 65% Keyboard heißt nicht.
Florian Clauß
0:08:54–0:08:57
Aber wie komme ich denn? Ich habe doch 80 Tasten oder nicht?
0:08:58–0:08:59
Ich dachte, ich hätte...
Tobias Kunisch
0:08:59–0:09:08
Es ist schon ungefähr in der Dimension, aber die Prozent, also das,
0:09:08–0:09:10
was sich auf das Layout bezieht, bezieht sich nicht auf die Anzahl der Tasten.
Florian Clauß
0:09:10–0:09:15
Also es ist quasi jetzt nicht Fix-Tasten, nicht Stückzahl, sondern Prozent.
Tobias Kunisch
0:09:15–0:09:16
Ja, genau.
Florian Clauß
0:09:17–0:09:21
Ja, das war auch relativ schnell klar, dass ich ein breiteres Keyboard will.
0:09:21–0:09:23
Und ich sehe auch, du hast noch eine neuere Sache hier.
0:09:24–0:09:27
Nämlich, das hatten wir auch das letzte Mal besprochen, du hast einen separaten
0:09:27–0:09:31
Nummernblock mit einem Lautstärkeregler dazu.
0:09:31–0:09:34
Das hast du dir auch noch geholt, oder? Das ist auch neu.
Tobias Kunisch
0:09:34–0:09:37
Ja, stimmt, das ist auch neu. das ist ich habe hier ich habe ein
0:09:37–0:09:40
keyboard das alle f 75 was
0:09:40–0:09:43
ich was wir letztes mal auch probiert haben ja das hat ja so
0:09:43–0:09:46
ein lautstärke regler mit integriert und ich fand das so super dass ich das
0:09:46–0:09:50
immer haben wollte auch wenn ich die anderen keywords benutzt und deswegen habe
0:09:50–0:09:54
ich mir hier so ein extra lautstärke regler geholt kann man über usb anschließen
0:09:54–0:09:59
hat auch neun tasten hier als nummerntasten ich habe ja auch die nummerntaste
0:09:59–0:10:03
rein gemacht ich habe die allerdings anders belegt das ist hier einfach, die Eins ist bei mir,
0:10:04–0:10:08
Previous Track, die Zwei ist Next Track, die Zwei ist Pause und Play.
0:10:10–0:10:13
Auf die Fünfe habe ich irgendwas gemacht, was ich vergessen habe und die andere benutze ich gar nicht.
Florian Clauß
0:10:15–0:10:18
Sehr gut. Ja, ich hätte auch die Idee, dass ich mir auch einen zusätzlichen
0:10:18–0:10:22
Nummern block, weil ich das sehr charmant finde, wenn ich dann meine Excel dann durchrechne.
0:10:25–0:10:28
Buchhaltungsmäßig. Aber schauen wir mal. Erstmal wollen wir ja zusammenbauen.
0:10:29–0:10:31
Und jetzt kommen wir zu den Vielen Dank.
0:10:31–0:10:35
Zu den Punkten, die sich doch etwas länger hingezogen haben in der Entscheidung,
0:10:36–0:10:40
das waren nämlich auf der einen Seite die Tasten, auf der anderen Seite der
0:10:40–0:10:42
Case, also die Farbe des Cases.
0:10:42–0:10:47
Die Firma, es war auch so, die Empfehlung hast du mir mitgegeben,
0:10:47–0:10:51
Nio, dass den Case, auch was du gerade das Neue, was du hier präsentiert hast,
0:10:52–0:10:55
Nio ist einfach so ein guter Standard.
0:10:55–0:11:01
Das ist so, dass es von Preis-Leistung ist das, was man so haben möchte für
0:11:01–0:11:03
den Einstieg und auch für alle anderen.
0:11:03–0:11:07
Das ist so, glaube ich, ein ganz guter Kompromiss. Und Neo war so meine Wahl.
0:11:08–0:11:12
80 Prozent von meiner Wahl. Und jetzt war natürlich die Frage, welche Farbe?
0:11:13–0:11:16
Also Topst, ich darf das schon mal aufmachen.
Tobias Kunisch
0:11:17–0:11:22
Das muss auch dazu sagen, dass die Neo-Keyboards, die sind von der Firma, die heißt QWERTY Keys.
0:11:23–0:11:25
und die kommen alle in so einem tollen Fragecase.
Florian Clauß
0:11:26–0:11:27
Völlig übertrieben.
Tobias Kunisch
0:11:28–0:11:32
Aber hier, mit so einem, kann man schön hören, den Weißverschluss, wie er aufgeht.
Florian Clauß
0:11:33–0:11:35
Doppelte Naht. Man weiß ja nie.
Tobias Kunisch
0:11:35–0:11:38
Du hast es bestimmt schon mal ausgepackt.
Florian Clauß
0:11:38–0:11:39
Oder? Ich habe es schon mal ausgepackt.
Tobias Kunisch
0:11:40–0:11:41
Dann nehme ich es jetzt mal raus.
Florian Clauß
0:11:41–0:11:43
Ich habe es natürlich schon mal ausgepackt.
Tobias Kunisch
0:11:44–0:11:45
Hast du es mal gewogen?
Florian Clauß
0:11:45–0:11:49
Ich habe es nicht gewogen. Hast du eine Briefwaage da?
Tobias Kunisch
0:11:49–0:11:55
Ja, also wir haben so eine Küchenwaage. Also du hast dich für das Neo 80 entschieden.
Florian Clauß
0:11:56–0:11:57
Ich habe mir für das Neo 80 entschieden.
Tobias Kunisch
0:11:57–0:12:03
Man kann ja dazu sagen, das habe ich ja eben schon erwähnt, Neo ist eine Produktserie
0:12:03–0:12:05
von einer Firma, die heißt QWERTY Keys. Die sind in China.
0:12:06–0:12:12
Und QWERTY Keys ist eben bekannt dafür, dass die sehr gut produzierte Keyboards
0:12:12–0:12:17
machen für sehr gute Preise. Die Neo-Serie...
0:12:19–0:12:24
wird gerade überall verkauft. Also das ist so das, was im Moment gerade so die
0:12:24–0:12:27
Leute beschäftigt. Und das ist eben das Niveau 80.
0:12:27–0:12:32
Das heißt, du hast die Pfeiltasten und hier noch einen separaten Block für die anderen Sondertasten.
Florian Clauß
0:12:33–0:12:35
Genau. Und ich habe hier die Funktionstasten, kann ich noch mit reintun.
0:12:36–0:12:40
Und alles ist, also ich habe auch natürlich Build to Order.
0:12:40–0:12:44
Die kriegt man ja dann irgendwie, die ganzen Restposten, die man auf der Seite
0:12:44–0:12:45
bekommt, die will man nicht unbedingt.
0:12:45–0:12:49
Man will wirklich sein individuelles Keyboard haben.
0:12:50–0:12:55
Und ich habe Bild-to-Order. Ich habe nämlich das in rot bestellt. Komplett rot.
0:12:55–0:13:02
Also man kann dann wählen, ob der obere Teil des Cases die gleiche Farbe haben soll wie der untere.
0:13:02–0:13:07
Das habe ich getan. Und ich habe das Gewicht, da habe ich auch keine Experimente, einfach nur schwarz.
0:13:08–0:13:12
Da muss man auch nichts zuzahlen. Kupfer kostet dann, glaube ich, 10 Euro mehr.
0:13:12–0:13:15
Das Gewicht ist auch nicht so hoch. Also ich würde mal sagen,
0:13:15–0:13:16
Kupfer ist ein bisschen schwerer.
Tobias Kunisch
0:13:16–0:13:19
Die anderen gewichte die es gibt da man muss
0:13:19–0:13:23
dazu sagen ist das gewicht ist ein zusätzliches
0:13:23–0:13:28
element was normalerweise unten am boden von so einem keyboard case zu sehen
0:13:28–0:13:33
ist damit das gerät dann am schluss schwerer ist damit besser auf dem schreibtisch
0:13:33–0:13:38
mehr man besser tippen kann und was hier sehr schön schwarz kombiniert mit rot
0:13:38–0:13:43
genau schwarz und rot und anlass.
Florian Clauß
0:13:43–0:13:50
Dafür das muss auf die Tastatur, auf die Keys möchte ich jetzt mal und die Keys, das war,
0:13:51–0:13:56
wirklich eine Entdeckung, als ich die gesehen habe auch alles bei Monaco Keys
0:13:56–0:14:02
bestellt das ist ein Store, wo man dann halt sämtliche Komponenten bekommt und diese Keys die sind,
0:14:02–0:14:05
ich wollte natürlich ein deutsches Design haben, haben wir uns auch drüber behalten
0:14:05–0:14:09
weil ich bin Quirt und nicht Quirty,
0:14:10–0:14:14
Du brauchst eine große Enter-Taste Ich brauch eine große Enter-Taste Oh.
Tobias Kunisch
0:14:14–0:14:14
Die sind aber schön.
Florian Clauß
0:14:15–0:14:20
Ja, die Keys, die sind halt irgendwie schwarz auf schwarz, schwarze Schrift
0:14:20–0:14:23
auf schwarzer Grund. Ja, genau, das kann man immer so. Lass uns das mal runter machen.
Tobias Kunisch
0:14:23–0:14:24
Dann kannst du ein bestes Foto.
Florian Clauß
0:14:24–0:14:29
Also man kann trotzdem erkennen, die einzelnen Buchstaben, aber sie sind sehr
0:14:29–0:14:31
dezent, ja, sehr dezent.
0:14:32–0:14:37
Diese Kombination von schwarz und rot hat mich dann überzeugt.
0:14:37–0:14:41
Also ich muss auch gestehen, ich habe tatsächlich ein Bild vorher irgendwo gesehen
0:14:41–0:14:42
und dachte so, das ist es.
0:14:42–0:14:48
an dem ich da schon ein paar Köpfe gemacht habe, dann bin ich relativ schnell
0:14:48–0:14:50
da so auf dieses gekommen,
0:14:51–0:14:54
weil nämlich, und jetzt kommt nochmal der persönliche Connect dazu,
0:14:54–0:14:57
weil nämlich das hat mich an die Schreibmaschine,
0:14:58–0:15:02
die ich von meinem Onkel geerbt habe, beziehungsweise meinen Eltern haben die
0:15:02–0:15:09
bekommen von meinem Onkel, nämlich ein echtes Designstück, was Designgeschichte
0:15:09–0:15:12
geschrieben hat, nämlich von Olivetti, die Valentin.
0:15:12–0:15:17
Valentin Olivetti wurde 1969 in Produktion gegeben, das ist so eine...
0:15:18–0:15:21
Eine Schreibmaschine? Ich habe dir das auch schon vorher erzählt.
0:15:22–0:15:26
Eine Schreibmaschine, die wurde quasi zum Portabel. Das heißt,
0:15:27–0:15:31
die kommt auch in so einem knallroten Case daher. Die ganze Schreibmaschine ist auch knallrot.
0:15:32–0:15:36
Und es wurden noch so ein paar Ausführungen gemacht. Das Farbband hat orangene Kappen.
0:15:36–0:15:40
Und es gibt dann so ein paar Akzente, die dann halt noch später reinproduziert wurden.
0:15:41–0:15:46
Und das wird fast sich in so ein Case rein, ist portable und ist so ein bisschen
0:15:46–0:15:48
die Underdog-Schreibmaschine.
0:15:48–0:15:54
Also die wollten sich so in den ganzen Hippie-Bereich wollten die sich so etablieren,
0:15:55–0:15:59
haben da auch entsprechend sowas aufgebaut, haben dann halt irgendwie Best Man's
0:15:59–0:16:01
Friend ist die Schreibmaschine.
0:16:01–0:16:05
Ja, der Case ist so, dass du den tatsächlich, haben die ja auch so vermarktet,
0:16:05–0:16:07
auf der einen Seite kannst du den als kleinen Hocker nehmen,
0:16:07–0:16:09
dich drauf hocken und schreiben.
0:16:09–0:16:11
Auf der anderen Seite kannst du den als Mülleimer nehmen.
0:16:12–0:16:19
Das heißt, deine missgeschriebenen Blätter kannst du einfach so zack rausreiten und reinwerfen.
0:16:19–0:16:22
Du musst nur vorher dann halt die ganzen Blätter rausholen, wenn du es wieder
0:16:22–0:16:24
reinschiebst in den Case, die Schreibmaschine.
0:16:24–0:16:30
Also die ist, wir verlinken das auf der Seite, die hat auch in einigen Filmen,
0:16:30–0:16:34
ist die auch aufgetaucht, nämlich in Stanley Kubricks,
0:16:34–0:16:40
Clockwerk Orange ist die dann auch mit drin, weil ich weiß gar nicht,
0:16:40–0:16:45
ich glaube das ist in dem Haushalt, wo die Drooks dann eindringen und.
Tobias Kunisch
0:16:46–0:16:52
Die Wohnung ist so ganz artsy und so Skulpturen, die rumstehen, also ganz weiß.
Florian Clauß
0:16:53–0:16:58
Ja, ja, und da steht so eine Valentine rum. Und auch in Künstlerkreisen war
0:16:58–0:17:00
die sehr beliebt und bekannt.
0:17:01–0:17:07
Zuletzt wurde von David Bowie 2016 aus Slobbery, wurde dann halt die Valentine versteigert.
0:17:07–0:17:10
David Bowie ist für irgendwie über 45.000 Pfund.
Tobias Kunisch
0:17:11–0:17:11
Wow.
Florian Clauß
0:17:11–0:17:17
Also da hat er auch seine Songtexte draufgeschrieben. Auch noch eine Anekdote dazu.
0:17:17–0:17:21
Also man muss sagen, der Designer, mir fällt der Name nicht ein,
0:17:21–0:17:25
der Designer wollte halt quasi mit dieser Schreibmaschine sein Lebenswerk machen.
0:17:26–0:17:29
Er wollte halt irgendwie so eine Marken, so ein Designobjekt setzen,
0:17:29–0:17:35
so ein bisschen wie der BIG, also B-E-G-Kuli, der dann auch massenweise verkauft wurde.
0:17:36–0:17:39
Die Maschine wurde gar nicht so oft verkauft, die war zu teuer.
0:17:39–0:17:43
Und dann von der Qualität war sie jetzt auch nicht so überzeugend wie andere.
0:17:43–0:17:48
und erst dieser Design-Kult ist erst so im Nachhinein dann entstanden.
Tobias Kunisch
0:17:48–0:17:52
Wir gucken uns hier gerade Fotos an und hier ist tatsächlich,
0:17:52–0:17:57
also wenn man Olivetti-Valitains googelt, dann ist Clockwork Orange gleich. Ja, stimmt.
0:18:00–0:18:04
Und hier ist auch das Case. Jetzt kann ich verstehen, warum man sich da hätte
0:18:04–0:18:08
draufsetzen können, weil es ist kein so ein Case, dass man so nach oben aufklappt,
0:18:08–0:18:10
wie bei anderen Scheibenmaschinen, sondern man schiebt die so rein.
0:18:10–0:18:13
Das heißt, es sieht wirklich aus wie so ein Mülleimer, den man umsinken kann.
Florian Clauß
0:18:13–0:18:17
Ich musste, und das ist nochmal so die andere Sache dabei, ich habe dann auch
0:18:17–0:18:19
recherchiert, was haben die denn da für einen Font verwendet, ne?
0:18:20–0:18:26
Es ist nicht so klar, es ist nicht so, ich habe auch einige Typewriter-Bibliotheken
0:18:26–0:18:29
und Seiten, Netzseiten, wo dann solche Sachen aufgeführt sind.
0:18:30–0:18:33
Wo der jetzt nicht so richtig klar ist, wo so ein standardisierter Font,
0:18:34–0:18:35
der dann immer da genommen wurde.
0:18:36–0:18:40
Also der sieht halt recht clean aus, aber ziemlich bold.
0:18:42–0:18:46
Und dann ist mir, ich weiß nicht, ob ich die Anekdote schon mal erzählt habe,
0:18:46–0:18:51
aber wo ich überhaupt noch keine, also so als junger Mensch,
0:18:51–0:18:58
wo man noch seine Schülerausweise fälscht, um dann halt billiger ins Kino zu kommen.
0:18:59–0:19:02
Dann habe ich irgendwie, dann dachte ich, ja ich, also um dann halt irgendwie
0:19:02–0:19:06
meinen Schülerausweis, um dann halt aus der einen Zahl eine andere Zahl zu machen.
0:19:06–0:19:09
Dann kann ich das einfach in die Schreibmaschine einspannen.
0:19:09–0:19:12
Und da, wo die eine Zahl steht, tippe ich einfach drüber.
0:19:12–0:19:15
Und dann ist mir aufgefallen, in dem Moment, als ich es gemacht habe,
0:19:16–0:19:20
dass das, was da quasi gedruckt war, nichts mit dem zu tun hat,
0:19:20–0:19:21
was ich da drüber getippt habe.
0:19:22–0:19:24
Dass es völlig unterschiedliche Fonts waren.
0:19:24–0:19:28
Ich dachte bei der Valentine, dass es schon ein sehr spezieller Font war.
0:19:28–0:19:33
Aber vielleicht war es einfach meiner Erinnerung, die das dann halt so ein bisschen übertrieben hat.
0:19:34–0:19:36
Hast du da was gefunden im Internet?
Tobias Kunisch
0:19:36–0:19:41
Naja, es gibt von Marston Vichery. Marston war früher auch bei Google,
0:19:42–0:19:48
er ist jetzt bei Figma und er ist Keyboard-Fanatiker, glaube ich, kann man sagen.
0:19:49–0:19:53
Der veröffentlicht immer sehr gut recherchierte Artikel. Es gibt einen Artikel
0:19:53–0:19:55
von ihm über einen Font, der heißt Gordon,
0:19:56–0:20:02
der eben für Schreibmaschinentasten und für Computer Keyboards ganz oft verwendet
0:20:02–0:20:07
Es sind unterschiedliche Variationen, den Artikel können wir auch verlinken,
0:20:07–0:20:08
weil er hat da so einen ganzen,
0:20:09–0:20:14
so eine ganze Entdeckungstour gemacht durch Manhattan und überall und dann recherchiert
0:20:14–0:20:18
und historisch, wie, wann der zum ersten Mal benutzt worden ist.
0:20:18–0:20:21
Das ist aber der Font, der für die Tasten benutzt worden ist.
Florian Clauß
0:20:21–0:20:23
Eben, ja, das wollte ich nämlich genau fragen.
Tobias Kunisch
0:20:23–0:20:26
Und ich glaube, du hast gerade erzählt von der Schrift.
Florian Clauß
0:20:26–0:20:31
Die wirklich benutzt worden ist. Ja, und ich meine, klar, natürlich, der Tastendruck,
0:20:33–0:20:36
unterscheidet sich, wissen wir ja spätestens beim Computer mit Word,
0:20:36–0:20:41
wo wir dann die Schrift quasi verändern können, durchaus was.
0:20:42–0:20:47
Dass nicht das immer das ist, was man da rausbekommt. Und wir haben ja auch
0:20:47–0:20:49
meistens Monospaced-Font.
0:20:49–0:20:53
Das heißt, also korrigiere mich, wenn ich da falsch liege, aber ich glaube,
0:20:54–0:20:57
die Typewriters haben alle Monospaced.
0:20:57–0:21:00
Das heißt, dass jeder Buchstabe den gleichen Platz bekommt.
Tobias Kunisch
0:21:01–0:21:04
Genau. Naja, bedingt.
0:21:04–0:21:08
Weil so wie eine Schreibmaschine funktioniert, Die meisten Schreibmaschinen,
0:21:08–0:21:12
mit Ausnahme von der IBM Selectric, über die wir gleich noch sprechen,
0:21:13–0:21:19
hatten ja für jeden Buchstaben ein Stück Metall, wo der Buchstabe drauf gemacht
0:21:19–0:21:22
war und der war dann auf dem Arm angebracht und wenn man die Taste gedrückt hat,
0:21:23–0:21:30
ist der Arm quasi nach vorne zum Papier geschwungen mit dem Farbband dazwischen
0:21:30–0:21:34
und hat dadurch dann den Buchstaben aufs Papier gepanscht quasi.
Florian Clauß
0:21:34–0:21:36
Das sind die sogenannten Index-Schreibmaschinen, richtig?
Tobias Kunisch
0:21:37–0:21:38
Glaube ich schon.
Florian Clauß
0:21:38–0:21:43
Also der Index, wo dann halt quasi so ein Arm ist, der dann halt wie ein Druckkopf vorne ist.
Tobias Kunisch
0:21:43–0:21:49
Genau, aber also und das heißt, dieses Viereck aus Metall, wo der Buchstabe
0:21:49–0:21:51
drauf ist, ist in der Regel,
0:21:51–0:21:55
Gleich breit. Deswegen waren die in der Regel Monospace. Es gibt aber schon,
0:21:55–0:21:59
glaube ich, wenn du dich erinnerst, als du deine Olivetti benutzt hast,
0:22:00–0:22:06
ich glaube, das I war tatsächlich auf einem schmaleren Stück Detail als das B zum Beispiel.
Florian Clauß
0:22:07–0:22:13
Okay, und das heißt aber auch, dass dann der Space, also auf der einen Seite
0:22:13–0:22:17
hast du ja diesen Druckpunkt, der eventuell ein bisschen schmaler sein kann,
0:22:17–0:22:19
aber auf der anderen Seite hast du ja den Wagentransport.
Tobias Kunisch
0:22:19–0:22:20
Genau, und ich glaube, der Wagen
0:22:20–0:22:24
ist aber immer genau die gleiche Distanz gefahren für jeden Buchstaben.
0:22:24–0:22:28
Das heißt, im Endeffekt war es dann doch wieder monospaced.
Florian Clauß
0:22:28–0:22:36
Und es gab auch eine Zeichenanzahl von 80 oder 72. Was war das, diese Standardbreite?
Tobias Kunisch
0:22:36–0:22:37
Für eine Zeile.
Florian Clauß
0:22:37–0:22:41
Für eine Zeile. Wie viele Zeichen pro Zeile? Die haben wir tatsächlich,
0:22:41–0:22:47
glaube ich, auch noch in den Editoren drin. Denn wenn du so einen Texteditor
0:22:47–0:22:51
nimmst, dann sieht man, kann man ja immer diesen Word-Wrap machen.
0:22:51–0:22:57
Und das ist, glaube ich, orientiert noch an der Länge der Zeichenanzahl pro
0:22:57–0:22:59
Zeile von Schreibmaschinen abgeleitet.
Tobias Kunisch
0:23:00–0:23:04
Ja, das ist ja auch wieder so ein Moment, wo man sieht, wie die alte Technologie
0:23:04–0:23:07
sich immer noch auf die neue Technologie auswirkt.
0:23:07–0:23:11
Weil es ist ja auch, wenn man ein Office-Dokument oder ein Google Doc aufmacht,
0:23:11–0:23:16
dann hat man ja wirklich ein virtuelles Stück Papier, was so und so breit ist und dann hat man ihn ran.
0:23:17–0:23:19
Bei Google Docs, ich weiß nicht, wie es bei Office ist, bei Google Docs kann
0:23:19–0:23:23
man mittlerweile auf Pageless umstellen und dann hat man dann tatsächlich einfach
0:23:23–0:23:24
einen weißen Hintergrund.
0:23:25–0:23:29
Aber man hat immer noch die Zeilenbreite, die, glaube ich, angelehnt ist an
0:23:29–0:23:31
das, was in den Schreibmaschinen war.
0:23:31–0:23:36
und es ist ja auch angelegt an, angelehnt an, was leserlich ist für einen Menschen
0:23:36–0:23:40
zu lesen, weil eine zu kurze Zeile ist nicht angenehm zu lesen,
0:23:40–0:23:43
weil dann muss das Auge zu oft in die nächste Zeile springen.
0:23:43–0:23:47
Eine zu lange Zeile macht es schwer, dann den Anschluss wiederzufinden und die
0:23:47–0:23:49
richtige nächste Zeile zu finden.
0:23:49–0:23:53
Und deswegen ist eine gewisse Zeilenlänge nach Robert Brighurst, der,
0:23:54–0:23:58
das einschlägige Nachschlagewerk zu Typografie geschrieben hat,
0:23:59–0:24:02
gibt es eine bestimmte Zeilenlänge, die besonders gut sind.
Florian Clauß
0:24:02–0:24:06
Sehr gut, sehr gut. Ja, also wir kommen glaube ich auch jetzt im Zusammenbau,
0:24:06–0:24:09
weil wir haben uns so ein bisschen in so verschiedene Themen dann auch nochmal
0:24:09–0:24:13
jetzt für diese Folge ich will nicht sagen reingearbeitet, aber gestriffen.
0:24:14–0:24:19
Anders war zum Beispiel auch der Kommentar auf der Netzseite von unserer letzten Folge.
0:24:19–0:24:22
Kommen wir gleich zu, aber ich würde jetzt sagen, wir packen weiter aus,
0:24:22–0:24:25
um nochmal so durch die einzelnen Schichten des Keyboards zu gehen,
0:24:26–0:24:28
weil das musste ich mir ja hier auch customisen.
0:24:29–0:24:36
Also man sieht hier, also ich sehe, die Hörerin nicht ganz, aber es gibt quasi
0:24:36–0:24:40
hier nochmal so, ich will mal sagen, die Base, oder wie heißt dieses Ding,
0:24:40–0:24:44
was hier unten ausgestanzt ist? Das ist nicht die POM, sondern...
Tobias Kunisch
0:24:44–0:24:46
Nee, das ist eigentlich nur das Film, das ja.
Florian Clauß
0:24:47–0:24:52
Das Film, das ist der FOM, genau, der FOM. Also man konnte hier auch verschiedene Materialien wählen.
0:24:52–0:24:56
Es ging über Aluminium, glaube ich, gerade zur Auswahl.
Tobias Kunisch
0:24:57–0:24:58
Naja, also lass uns unterscheiden.
Florian Clauß
0:24:59–0:25:02
Ach nee, das ist das da hier. Das ist POM, das ist genau.
Tobias Kunisch
0:25:04–0:25:05
Vielleicht erklären wir kurz mal.
Florian Clauß
0:25:06–0:25:08
Sorry, okay, ich bringe alles durcheinander.
Tobias Kunisch
0:25:09–0:25:15
Alles aus Plastik. Nee, also das Keyboard, was wir hier haben.
0:25:16–0:25:20
Flo hat sich ja das Keyboard bestellt in Einzelteilen.
0:25:20–0:25:23
Das heißt, das ist das, was wir heute machen. Wir bauen die Teile zusammen,
0:25:23–0:25:27
damit du dann ein Keyboard hast, was besonders schön zu schreiben ist und sich besonders anhört.
0:25:28–0:25:33
In der Kiste drin hier jetzt in der Box ist das Case aus Aluminium in Rot mit
0:25:33–0:25:35
dem Gewicht drin. Das ist schwarz, das ist wie Flo eben beschrieben hat.
0:25:36–0:25:40
In der Packung hier drin, in dem Cellophane eingepackt, was wir gleich abmachen,
0:25:40–0:25:42
ist der Dämmstoff, der Foam.
0:25:43–0:25:49
Der hat hier so die Tasten ausgestanzt, weil er kommt dann zwischen die anderen Lagen.
0:25:50–0:25:53
Es gibt auch noch das Plate. Ich weiß gar nicht, wie man das auf Deutsch bezeichnet.
Florian Clauß
0:25:53–0:25:54
Das ist aus POM.
Tobias Kunisch
0:25:55–0:26:00
Es gibt so unterschiedliche Plastikarten. Könnte man sich auch mal kundiger machen.
0:26:00–0:26:04
Das ist aus POM. Das hört sich besonders schön an.
0:26:04–0:26:08
Es gibt die Materialien für die Komponenten machen.
0:26:08–0:26:13
Die sind ausschlaggebend für den Ton der Tasten am Schluss.
Florian Clauß
0:26:13–0:26:17
Ja, genau. Da hast du mir das jetzt auch so empfohlen, was ich da bestellen soll.
0:26:17–0:26:21
Es gab Aluminium, aber dann klingt das so ein bisschen tickiger.
Tobias Kunisch
0:26:21–0:26:21
Genau.
Florian Clauß
0:26:22–0:26:25
Und das hier ist ein bisschen flockiger, tockiger.
Tobias Kunisch
0:26:25–0:26:30
Genau. Und wir wollen der Dämmstoff, der Foam, ist eben auch dafür da,
0:26:30–0:26:34
dass der Anschlag von der Taste immer ein bisschen abgedämpft wird und sich
0:26:34–0:26:37
das dann alles ein bisschen tiefer anhört. So, also wir haben das Plate.
0:26:37–0:26:40
Das kommt nachher auf das PCB drauf.
0:26:41–0:26:48
Das PCB hat die ganzen Verkabelungen drin und das dort abort also quasi wo das
0:26:48–0:26:52
processing funktioniert wir haben hier noch mehr,
0:26:53–0:26:58
Ja, hier ist das PCB. Das gucken wir mal an. Hier hinten, das ist die Rückseite.
0:26:59–0:27:04
Das ist die Vorderseite. Das sehen wir gleich noch. Da kommen dann die Switches
0:27:04–0:27:06
rein. Hier ist noch mehr Foam dabei.
0:27:08–0:27:12
Auf jeden Fall auf das PCB kommt dann das Plate. Da kommen die Switches drauf.
0:27:12–0:27:15
Und dann kommen auf die Keycaps die Switches. Wir haben hier auch noch,
0:27:15–0:27:17
hier waren Stabilisatoren dabei.
Florian Clauß
0:27:17–0:27:18
Ah, toll.
Tobias Kunisch
0:27:18–0:27:24
Nee, das ist schon richtig so, weil das sind hier nur so Click-In-Stabilisatoren.
Florian Clauß
0:27:24–0:27:25
Also nicht so eine schöne.
Tobias Kunisch
0:27:25–0:27:27
Genau. Die hören sich dann nicht so gut an.
Florian Clauß
0:27:27–0:27:29
Und ein USB-Stick habe ich hier noch, oder?
Tobias Kunisch
0:27:30–0:27:34
Nee, das ist für, das kannst du in einen USB-Port reinstecken.
0:27:35–0:27:40
Das hat dann eine beste, wenn du dein Keyboard ohne Kabel benutzen willst,
0:27:40–0:27:45
dann hat es eine schnellere Frequenz als über das normale Bluetooth.
0:27:47–0:27:51
Aber du hast dir ja auch so ein wunderschönes Kabel gekauft, was gecoilt ist.
Florian Clauß
0:27:52–0:27:58
Und einen 5-poligen Pin hat, der aussieht wie XLR in klein.
0:27:59–0:28:03
Also ich weiß es nicht, ich habe dich ja nochmal gefragt, ob ich das brauche.
0:28:03–0:28:05
Und jetzt willst du dir auch eins kaufen.
Tobias Kunisch
0:28:07–0:28:12
Naja, ich finde auch, dass es sehr schön aussieht, aber wenn man wirklich ein
0:28:12–0:28:15
bisschen nachliest, dann ist es hauptsächlich aus ästhetischen Gründen.
0:28:16–0:28:20
Also es heißt dann immer, dann kann man schneller die Keyboards austauschen,
0:28:20–0:28:25
aber ich verstehe nicht, was da dann schneller ist, als den USB-Stecker hinten
0:28:25–0:28:27
aus dem Keyboard zu ziehen.
Florian Clauß
0:28:27–0:28:30
Vor allem sollte man dann ja dieses dieses
0:28:30–0:28:33
kleine stück zwischen dem fünfpoligen stecke und dem
0:28:33–0:28:36
usb port für jedes keyboard einzeln wenn
0:28:36–0:28:41
jemand weiß nicht wie es aussieht in den haushalten von solchen vielleicht eine
0:28:41–0:28:48
batterie mit wechseltisch für die einzelnen keyboards so aber lass uns doch
0:28:48–0:28:53
mal gucken was ja noch alles in der box ist hier sind nämlich die die füße das sind so Rubberfüße.
Tobias Kunisch
0:28:54–0:28:56
Die machen wir dann unten hin, die sind auch noch für Dämpfung.
Florian Clauß
0:28:56–0:29:01
Und ich habe hier noch, das ist auf jeden Fall auch irgendwas Gummiertes.
Tobias Kunisch
0:29:01–0:29:03
Ja, das sind die Gaskets. Also die...
Florian Clauß
0:29:03–0:29:03
Die Gaskets?
Tobias Kunisch
0:29:04–0:29:09
Ja, das ist glaube ich ein Gasket-Mount hier. Also das ist, wir haben diesen
0:29:09–0:29:15
Alusamen quasi und da kommt ja dann das PCB mit dem Plate und den Switches und dem allen dann rein.
0:29:15–0:29:21
Es gibt unterschiedliche Arten, wie das dann in diesem Case sitzt.
0:29:21–0:29:24
Das heißt, Gaskets sind eine so gummi füße
0:29:24–0:29:27
jemand dann quasi hier rein macht wo dann
0:29:27–0:29:33
das pcb auflegt okay du hast ja auch noch hier so gummiringe dabei das ist ein
0:29:33–0:29:37
ring mount das heißt man macht ihn das ist du kannst dich entscheiden welche
0:29:37–0:29:41
welche welchen mounting style machst der ring bauen kommt hier ist quasi in
0:29:41–0:29:47
gummiring der um das pcb rum kommt damit sich das dann damit ist dann auf dem gummiring aufliegt.
Florian Clauß
0:29:47–0:29:48
Was hast du?
Tobias Kunisch
0:29:49–0:29:52
Ich habe noch nie einen Ring Mount gemacht. Ich mache normalerweise immer Gasket
0:29:52–0:29:55
Mount, also diese Gummifüße.
Florian Clauß
0:29:55–0:30:00
Ja, das können wir mal ausprobieren. Wenn wir engagiert sind,
0:30:00–0:30:03
hast du gerade vorgeschlagen, dass man das beides mal macht.
0:30:04–0:30:05
Aber ich würde dir jetzt vorschlagen, dass wir...
0:30:06–0:30:08
Wie fängt man bei sowas an?
Tobias Kunisch
0:30:09–0:30:10
Naja, man macht erstmal das Zellophan.
Florian Clauß
0:30:11–0:30:18
Ja, dafür brauchen wir irgendwas, was nicht in die Alu, also ein Cutter oder ein Messer. Oh, okay.
0:30:19–0:30:23
Ich habe jetzt Tobes alten Brieföffner, oder?
Tobias Kunisch
0:30:23–0:30:27
Ja, das ist ein altes Erbstück.
Florian Clauß
0:30:28–0:30:31
Naja, das ist die Mordwaffe bei Cloedo.
Tobias Kunisch
0:30:33–0:30:39
Das war der Keyboard-Sammler im Office mit dem Brieföffner.
Florian Clauß
0:30:41–0:30:45
Okay. Hast du hier ein Case, wo ich das reinwerfen kann?
Tobias Kunisch
0:30:46–0:30:48
Ja, lass mich mal in die Olivetti rausfüllen.
Florian Clauß
0:30:50–0:30:50
Okay.
Tobias Kunisch
0:30:51–0:30:55
So, ich mach mal kurz die Switches hier vom Tisch, damit wir hier Platz haben.
0:30:56–0:31:00
Was ich in der Säge mache, weil ich mach das ja auch noch nicht so lang,
0:31:01–0:31:02
Wenn man sich so ein Keyboard...
Florian Clauß
0:31:02–0:31:06
Das versteht die Hände vorher, oder? Ja, wie beim Kochen.
0:31:06–0:31:11
Ich muss halt gestehen, ich hatte heute früh einen Fahrradunfall und musste
0:31:11–0:31:14
meine Kette aus dem Kurbelblatt rausziehen.
0:31:14–0:31:17
Jetzt sehe ich aus, als ob ich jetzt wie früher halt eigentlich immer...
0:31:17–0:31:19
Ich habe immer schmutzige Fingernecke.
Tobias Kunisch
0:31:20–0:31:24
Das ist der Unterschied zwischen einem Podcast, den man nur hören kann und einem
0:31:24–0:31:25
ja auf YouTube dann zur Verfügung stehen.
Florian Clauß
0:31:26–0:31:30
Genau, also wir können gerne Close-Ups machen, wie ich die Switches reintue.
0:31:30–0:31:31
Okay, aha, eine Zwiebel.
Tobias Kunisch
0:31:33–0:31:35
Ja, ich weiß nicht, warum hier jetzt eine Zwiebel ist als Icon,
0:31:35–0:31:38
aber was ich hier gerade am Computer gemacht habe, ich bin auf die Quarty Keys
0:31:38–0:31:42
Website gegangen, wo Flo das bestellt hat und die haben eine Notion Site,
0:31:42–0:31:44
Notion ist wie so ein Wiki,
0:31:45–0:31:48
und da gibt es dann auch immer einen Build Guide, nennt sich das.
0:31:48–0:31:52
Da kann man sich dann nochmal anschauen, wie das alles funktioniert und nachlesen.
0:31:52–0:31:53
Das ist quasi die Anleitung.
Florian Clauß
0:31:53–0:31:54
Aha, okay.
Tobias Kunisch
0:31:54–0:31:56
So, als erstes.
Florian Clauß
0:31:56–0:31:58
Das sind unscharfe Bilder mit Du und Don.
0:32:00–0:32:07
wo die Garantie verlischt. Und deswegen, okay. Ah, okay. PCB-Kit.
Tobias Kunisch
0:32:08–0:32:14
Ja, also hier ist quasi erstmal checken, ob alles in der Packung ist.
0:32:15–0:32:16
Normalerweise sollen wir auch
0:32:16–0:32:23
als erstes gleich sein PCB anstecken und gucken, ob alles funktioniert.
0:32:24–0:32:26
Damit man es zurückschicken kann, wenn es nicht funktioniert.
Florian Clauß
0:32:27–0:32:29
Dann kommt das vor. Bei dir noch nicht?
Tobias Kunisch
0:32:29–0:32:30
Nee, bei mir noch nicht.
Florian Clauß
0:32:30–0:32:32
Also das brauchen wir jetzt nicht machen, oder?
Tobias Kunisch
0:32:33–0:32:38
Nee, wir leben einfach mit dem Risiko. Das macht es auch spannender jetzt.
Florian Clauß
0:32:39–0:32:42
Genau, dann wird noch mal eine neue Folge draus.
Tobias Kunisch
0:32:44–0:32:49
Okay. Also Flo packt jetzt gerade das PCB aus.
Florian Clauß
0:32:49–0:32:55
Ja. Wenn ich darf, ist das in der Reihenfolge. Ich glaube, das ist okay.
Tobias Kunisch
0:32:56–0:33:00
Hier ist nochmal ein bisschen Foam dabei. Ich würde sagen, wir schmeißen allen Foam rein.
0:33:00–0:33:04
Ich kann auch nochmal hier demonstrieren. Ich habe hier das Aula-Keyboard,
0:33:04–0:33:06
was ich vorhin erwähnt habe.
0:33:06–0:33:09
Das hat besonders viel Foam und Dämmung. Das hört sich dann so an.
Florian Clauß
0:33:10–0:33:16
Ja, das hört man. Das klingt wie so Regentropfen im Tropenwald.
Tobias Kunisch
0:33:17–0:33:17
Ja.
Florian Clauß
0:33:18–0:33:26
Ich wollte ein besonderster Bild aufbauen. Okay, so, also das heißt all you can foam.
Tobias Kunisch
0:33:27–0:33:28
All you can foam, ja, würde ich vorschlagen.
Florian Clauß
0:33:29–0:33:32
Okay, ich finde das sieht ein bisschen ungenau aus, aber da muss man aufpassen,
0:33:32–0:33:33
dass es nicht reißt, oder?
Tobias Kunisch
0:33:34–0:33:35
Ach, das ist okay.
Florian Clauß
0:33:35–0:33:39
Das ist egal, ja. Alright, also das heißt...
Tobias Kunisch
0:33:39–0:33:44
Also wir sehen hier auch wenn man wenn wir ein foto machen und es dann auch
0:33:44–0:33:49
scheren man kann hier sehen schon mal hier ist so ein kontakt ja da legt man
0:33:49–0:33:56
dann nachher nur schon mal und auf dem pcb sind diese prongs wie bei so einem,
0:33:59–0:34:01
magnetischer genommen switch.
Florian Clauß
0:34:01–0:34:07
Aber wir sollten das jetzt erst mal quasi also wir müssen da schon aufmachen die obere und.
Tobias Kunisch
0:34:07–0:34:13
Ja ich schaue gerade ob hier schrauben sind ich habe irgendwo innen schrauben gesehen ja hier.
Florian Clauß
0:34:13–0:34:15
Sind welche da.
Tobias Kunisch
0:34:15–0:34:17
Aber kommt.
Florian Clauß
0:34:17–0:34:18
Man da ran das.
Tobias Kunisch
0:34:18–0:34:24
Sieht aus wie so ein imbus ja wir gucken mal hier in den bild guide rein guck.
Florian Clauß
0:34:24–0:34:25
Mal hier ist auch noch eine.
Tobias Kunisch
0:34:25–0:34:29
Ja ich meine da sind ja auch da ist ja auch noch eine batterie sondern also
0:34:29–0:34:34
was hier unter diesem kontakt ist da ist es das daughterboard unten und die
0:34:34–0:34:37
und die akkus quasi Daughterboard.
Florian Clauß
0:34:37–0:34:38
Nicht Motherboard.
Tobias Kunisch
0:34:38–0:34:42
Nee, das Motherboard ist ja im Computer. So.
0:34:43–0:34:48
Die sagen, erst mal die Füße dran machen. Das können wir natürlich machen.
Florian Clauß
0:34:48–0:34:50
Ja, lassen Sie es machen.
0:34:52–0:34:56
Füße ist immer gut. So, dann mache ich mal die Füße dran.
Tobias Kunisch
0:34:57–0:35:01
Das sind hier so schwarze Gumminipsis mit einer,
0:35:03–0:35:06
Mit so einer Schutzfolie-Sorfe, wenn man die runterzieht, dann kleben die.
Florian Clauß
0:35:07–0:35:09
Ich kann wählen zwischen schwarz und hell.
Tobias Kunisch
0:35:09–0:35:12
Ja, aber natürlich schwarz oder mit dem schwarzen Gewicht.
Florian Clauß
0:35:13–0:35:20
Ja, natürlich schwarz. Ich bin doch nicht jemand, der so offensichtlich das Design bricht.
0:35:21–0:35:25
Okay, mit meinen schwarzen Fingernägeln muss ich das jetzt abpullen.
0:35:26–0:35:33
Und hier, ich glaube auch, welcher Konzern der Markt macht, hat für so beidseitiges Klebeband. 3M.
Tobias Kunisch
0:35:33–0:35:37
Wir werden jetzt als erstes deine Stabilisatoren schmieren.
0:35:38–0:35:42
Wir haben da so ein bisschen Schmiermittel drauf, damit die sich gut anhören.
Florian Clauß
0:35:43–0:35:44
Obwohl die schon geölt kommen, ne?
Tobias Kunisch
0:35:45–0:35:48
Ne, deine Switches kommen geölt, aber deine Stabilisatoren kommen nicht geölt.
0:35:48–0:35:52
Das kannst du gleich sehen, weil das sind ja nur... Das wäre schwer,
0:35:52–0:35:54
das in der Fabrik zu machen. Gut, dass du Öl hast.
0:35:55–0:35:59
Wenn die Stabilisatoren geschmiert sind, dann machen wir die gleich aufs PCB drauf.
0:36:00–0:36:03
Dann machen wir die Switches drauf. Dann machen wir die Tasten drauf,
0:36:03–0:36:09
dann entscheiden wir uns, ob wir den Gasket, O-Ring oder Sandwich-Mount machen,
0:36:09–0:36:10
den kann man hier auch machen.
0:36:11–0:36:14
Dann schraubt man das hier so drauf, das würde ich aber nicht machen.
Florian Clauß
0:36:15–0:36:19
Zeig mal bitte, dann hat man nochmal so zusätzliche Metall-Nuzis,
0:36:19–0:36:23
die man reinschraubt und dann... Genau, das sind diese Metall-Schrauben hier.
Tobias Kunisch
0:36:23–0:36:30
Damit schraubt man dann unten ins Case rein und dann setzt man dann das PCB so drauf.
Florian Clauß
0:36:30–0:36:32
Und du willst es, das würdest du nicht machen, weil?
Tobias Kunisch
0:36:33–0:36:34
Ich glaube...
0:36:37–0:36:44
Ich glaube, dass es nicht so... Also du willst ja quasi, dass das PCV so ein bisschen Bounce hat.
Florian Clauß
0:36:44–0:36:44
Ja.
Tobias Kunisch
0:36:45–0:36:47
Ich glaube, das ist dann wahrscheinlich so ein bisschen steifer.
Florian Clauß
0:36:47–0:36:50
Das ist dann zu viel Abstand zum Foam.
Tobias Kunisch
0:36:50–0:36:55
Ja, und es ist halt auch... Also auf den Gaskets, an dem O-Ring,
0:36:55–0:36:59
da liegt es dann quasi so auf Gummi auf. Das heißt, es ist ein bisschen Bounce.
Florian Clauß
0:36:59–0:37:01
Nee, das will ich auf jeden Fall. Ich will bouncy.
Tobias Kunisch
0:37:01–0:37:02
Ja, okay.
Florian Clauß
0:37:03–0:37:07
Bounce ist auch eine Musikrichtung. ich habe die ich habe jetzt diese die füße
0:37:07–0:37:10
dran die füße dran geklebt genau wenn
0:37:10–0:37:14
wir die füße dran geklebt wir müssen herausfinden wie wir das alles rein.
Tobias Kunisch
0:37:14–0:37:16
Versenken wir müssen wahrscheinlich die schrauben aufmachen.
Florian Clauß
0:37:16–0:37:24
Ja mal die schrauben hier waren in der waren bei den sie sind gleiche länge das heißt.
Tobias Kunisch
0:37:24–0:37:30
Ich weiß doch mal mit hier rein damit wir die nicht verlieren.
Florian Clauß
0:37:30–0:37:34
Falls man hier mal mit dem Staubsauger durchgeht.
Tobias Kunisch
0:37:35–0:37:36
Passiert dir ja nicht.
Florian Clauß
0:37:38–0:37:44
Du hast gerade über mein Computer-Keyboard ganz schön geschimpft.
Tobias Kunisch
0:37:44–0:37:48
Ja, da kannst du froh sein, dass deine Hörer nicht deine Finger sehen und nicht
0:37:48–0:37:50
dein MacBook-Keyboard.
0:37:51–0:37:54
Ich mache da gleich mal ein Foto, damit hier die Wahrheit ans Licht kommt.
Florian Clauß
0:37:54–0:37:57
Sie hätten erst mal mein Auto sehen müssen, als ich noch eins hatte.
0:37:59–0:38:06
es gibt Gebrauchsgegenstände und Gebrauchsgegenstände schau mal hier das ist
0:38:06–0:38:07
nämlich hier ach schau mal.
Tobias Kunisch
0:38:07–0:38:11
Das ist hier magnetisch das ist ja super, dann kannst du dich leicht schrauben,
0:38:11–0:38:15
wieder rein schrauben deswegen war das ja auch nicht in der Anleitung.
Florian Clauß
0:38:15–0:38:17
Weil es so offensichtlich ist.
Tobias Kunisch
0:38:17–0:38:17
Das wäre jetzt.
Florian Clauß
0:38:17–0:38:22
Einfach nur abnehmen weil es so neu ist, Tobes, nicht weil es so offensichtlich
0:38:22–0:38:25
ist das hat man ja noch gar nicht dokumentiert,
0:38:26–0:38:28
Mit wie vielen Newton muss ich die festschrauben?
Tobias Kunisch
0:38:29–0:38:30
Mit guten Newton.
Florian Clauß
0:38:32–0:38:33
Mit guten Newton.
Tobias Kunisch
0:38:34–0:38:37
Wir schmieren jetzt deine Stabs.
Florian Clauß
0:38:38–0:38:46
Genau, das ist die Aktivität, die man dann abends macht, wenn man vorm Kamin
0:38:46–0:38:48
sitzt und seine Holzpfeife ausgepackt hat.
0:38:49–0:38:54
Früher hat man Revolver geschmiert, heute werden die Stabilizer geschmiert.
Tobias Kunisch
0:38:54–0:38:57
Genau. Genau, packt die Flinte weg.
Florian Clauß
0:38:57–0:39:03
Genau, aber das habe ich auch tatsächlich nochmal so in der Auseinandersetzung mit den,
0:39:03–0:39:07
die Geschichte der Typewriters, was ja irgendwie auch spannend ist,
0:39:07–0:39:12
die wurden ja so, man kann ja ungefähr so datieren, 1860, 1861 kamen die ersten
0:39:12–0:39:16
Patente von den Typewriters und das war ja auch zu der Zeit,
0:39:16–0:39:21
als dann alle möglichen mechanischen Erfindungen aufgekommen sind,
0:39:22–0:39:25
wie, also der Revolver wurde schon vorher erfunden.
0:39:25–0:39:30
aber das Malteser-Kreuz-Film für das Film, Nähmaschinen und so weiter.
0:39:30–0:39:34
Also alles so mechanische Teile, die wir aus dem Steampunk kennen.
0:39:35–0:39:39
Ich finde es schon faszinierend, da war die Zeit reif für so einen Schritt.
0:39:40–0:39:44
Und diesen Schritt, dass dann alles mechanisiert wurde, dass dann auch entsprechende
0:39:44–0:39:48
Teile dann so fabriziert wurden, dass die dann halt auch genormt waren,
0:39:48–0:39:51
dass es dann halt auch für andere Teile einsetzbar war.
0:39:51–0:39:56
Das war ja so die Grundlage. dass dann halt auch eine gewisse Qualität von Stahl
0:39:56–0:40:00
dann überhaupt erst mal so Voraussetzung war, damit man überhaupt diese Gewinde
0:40:00–0:40:05
und diese ganzen Dinger dann produzieren konnte.
0:40:05–0:40:12
Ja, das finde ich halt total faszinierend, weil sich das so in einen Zeitraum
0:40:12–0:40:16
von drei bis vier Jahrzehnten verdichtet, wo ganz viele Erfindungen rausgekommen
0:40:16–0:40:19
sind, die heute noch so uns prägen.
0:40:19–0:40:23
Und eine davon ist die Schreibmaschine.
Tobias Kunisch
0:40:23–0:40:23
Die Schreibmaschine.
Florian Clauß
0:40:25–0:40:30
Viele von diesen Remington und so weiter, die hatten ja dann quasi Typewriter
0:40:30–0:40:37
als ein Produkt im Programm, wo dann auch Nähmaschinen oder sowas dann halt
0:40:37–0:40:38
auch mitproduziert wurden.
0:40:39–0:40:43
Die waren auch schon so aufgestellt, dass dann halt Teile ausgetauscht werden konnten.
Tobias Kunisch
0:40:43–0:40:49
Ich habe auch gelesen, dass die ersten Schreibmaschinen hatten noch so ein Fußpedal
0:40:49–0:40:51
wie die Nähmaschinen. Ach echt?
Florian Clauß
0:40:51–0:40:52
Das habe ich gar nicht...
Tobias Kunisch
0:40:52–0:40:56
Okay, das ist ja abgefahren. Also ich weiß gar nicht genau, was das dann für
0:40:56–0:41:00
eine Funktion hatte, aber man hat da quasi wie immer halt die neue Technologie
0:41:00–0:41:02
auf das, was man schon kannte, irgendwie aufgebaut.
0:41:02–0:41:05
Und die haben halt angefangen mit, wie funktioniert eine Nähmaschine,
0:41:05–0:41:08
die hat ein Fußpedal, dann ist es vielleicht gut, ein Fußpedal zu haben.
Florian Clauß
0:41:09–0:41:16
Ja, vielleicht um diesen Druck aufzubauen für diese Hebel, für die Hebel mit
0:41:16–0:41:19
den Buchstaben, vielleicht war das dann noch so schwerfällig,
0:41:19–0:41:21
dass man da noch ein zusätzliches...
Tobias Kunisch
0:41:21–0:41:24
Jedes Mal bei jedem Anschlag irgendwie nach unten kippen.
Florian Clauß
0:41:24–0:41:28
Ja, dann musstest du halt irgendwie so eine Druckrolle, dann, ja, weiß ich nicht.
0:41:28–0:41:35
Also ich meine, okay, wir haben die Stabilisatoren separiert. So, ja, wir können.
Tobias Kunisch
0:41:35–0:41:41
Ich glaube, wir sollten nicht so viel quatschen. Ne, wir schütten nicht einfach was drüber.
Florian Clauß
0:41:42–0:41:45
Jetzt einmal hier ein bisschen Olivenöl reinschütten.
Tobias Kunisch
0:41:45–0:41:49
Genau. Und schwenken. Ne, also so, die Stabilisatoren, wir haben,
0:41:49–0:41:53
die Stabilisatoren werden sein für die Shift-Taste, die Backspace-Taste,
0:41:54–0:41:56
die Space-Taste und die Enter-Taste.
0:41:57–0:42:01
Wahrscheinlich. Wir haben hier 1, 2, 3, 4 kurze und 2 lange.
0:42:01–0:42:05
Die 2 langen, da werden wir nur einbenutzen, je nachdem, wie lang deine Space-Taste ist.
Florian Clauß
0:42:05–0:42:06
Das können wir ja ausmessen, oder?
Tobias Kunisch
0:42:07–0:42:11
Das können wir ausmessen, wie viele Units die lange ist. Bei deinen Keycaps
0:42:11–0:42:13
sind auch unterschiedliche lange dabei.
0:42:14–0:42:19
Wir müssen das auf dem PCB anschauen. Also das PCB hat da unten quasi die Verbindung unten drauf.
0:42:20–0:42:24
Und oben drauf haben die da nur auf der Gegenseite von diesen Verbindungen diese
0:42:24–0:42:27
Löcher. Und was die Switches machen ...
0:42:28–0:42:33
Wenn man die hier reinsteckt auf die Verbindung und dann runterrückt,
0:42:33–0:42:35
dann schließen die quasi den Kontakt hier.
Florian Clauß
0:42:36–0:42:43
Das ist ja eigentlich total billig. Das ist so wie früher aus dem Kosmos Elektrobaukasten.
Tobias Kunisch
0:42:43–0:42:43
Genau.
Florian Clauß
0:42:44–0:42:48
Ich hatte den von Philips, den Elektronikbaukasten. Der hatte mit so Federn
0:42:48–0:42:52
gearbeitet und dann konnte man halt auch auf so einer Platte,
0:42:52–0:42:55
die dann halt irgendwie so und so viel Löcher mal Löcher hatte, konnte man
0:42:55–0:42:59
dann von unten dann halt so eine quasi so eine feder einstecken also
0:42:59–0:43:02
man hat es ja gewinnen und konnte dann die fehler draufstecken und
0:43:02–0:43:05
konnte dann oben so den draht einhängen und damit
0:43:05–0:43:09
konnte man halt so verschiedene schaltpläne machen und dann halt schalter simulieren
0:43:09–0:43:14
und ja und genauso funktioniert es hier ja hier haben wir jedes mal also für
0:43:14–0:43:16
jeden schalter für jeden kontakt
0:43:16–0:43:23
haben wir gesagt quasi rechtes mal umsähe ein großes loch zwei löcher.
Tobias Kunisch
0:43:23–0:43:24
Für die füße von dem von dem.
Florian Clauß
0:43:24–0:43:30
Switch mit me take a photo und auf der anderen seite wenn du guckst haben wir
0:43:30–0:43:34
auch die löcher und jetzt kannst du hier noch die rückseite von einem switch fotografieren,
0:43:36–0:43:41
geht so aber auf jeden fall sauberer als ich und da sieht man dann eben dass
0:43:41–0:43:45
hier auch zwei prongs sind die man in kontakt die gehen in den kontakt auf der
0:43:45–0:43:50
gegenseite sein und dann noch zwei so plastik füße die sind einfach nur da damit ist dann.
Tobias Kunisch
0:43:50–0:43:52
Auf dem pcb dass man das da so einstecken kann.
Florian Clauß
0:43:52–0:43:54
Und dass man das auch richtig rum reinsteckt.
Tobias Kunisch
0:43:54–0:43:58
Genau. Und hier, das ist jetzt einer von meinen Zwitschen, den ich irgendwie
0:43:58–0:43:59
hier noch auf dem Schreibtisch liegen habe.
0:44:00–0:44:01
Und man steckt es da einfach nur so rein.
Florian Clauß
0:44:02–0:44:09
Du, das ist so banal. Wenn du überlegst, dass es mittlerweile irgendwie so Chips
0:44:09–0:44:13
gibt, die so groß wie dein oberer Fingernagel sind, wo dann halt irgendwie drei
0:44:13–0:44:15
Milliarden Kondensatoren drin sind.
0:44:16–0:44:18
Und dann ist das hier einfach nur ein Schalter.
Tobias Kunisch
0:44:19–0:44:22
Naja, ich würde nur ganz natürlich in jedem Schalter noch mal einen Computer reinmachen.
Florian Clauß
0:44:23–0:44:23
Genau.
Tobias Kunisch
0:44:23–0:44:26
Und einem Tastatur für jeden von den 87 Schaltern machen.
Florian Clauß
0:44:27–0:44:27
Ja.
Tobias Kunisch
0:44:28–0:44:31
Okay. Okay, so, aber was wir jetzt hier auch sehen, ist eben,
0:44:31–0:44:37
wir haben gerade eben gesehen, den Kontakt und die Löcher für einen Switch, für einen Schalter.
0:44:38–0:44:43
Und was hier ist, hier sind eben da, wo diese weißen Cutouts sind,
0:44:44–0:44:45
da kommen die Stabilisatoren rein.
0:44:45–0:44:49
Und was da dann passiert, also hier kommt ja auch in die Mitte ein Switch rein,
0:44:49–0:44:54
weil die Tastatur muss ja auch registrieren, wenn du Shift oder Backspace drückst.
0:44:54–0:44:59
Aber wir haben dann quasi diesen Switch, äh, diesen Stabilisator.
0:45:00–0:45:03
Da kommt es rechts und links hin. Da sind zwei so...
Florian Clauß
0:45:03–0:45:04
Schräubchen?
Tobias Kunisch
0:45:04–0:45:06
Naja, da sind zwei so, was sind das, Stamps.
Florian Clauß
0:45:06–0:45:06
Ja.
Tobias Kunisch
0:45:07–0:45:12
Und die sind verbunden mit einem Metallbügel. Das heißt, wenn die nach oben
0:45:12–0:45:15
und nach unten gehen, dann machen die das gleichzeitig, weil der Metallbügel
0:45:15–0:45:16
nach oben und nach unten geht.
Florian Clauß
0:45:16–0:45:17
Damit die Tasten nicht kippelt.
Tobias Kunisch
0:45:18–0:45:22
Genau. Und wenn du den Switch benutzt, dann geht das mit dem Switch mit.
0:45:22–0:45:26
Das heißt, es ist quasi wie eine Halterung.
Florian Clauß
0:45:26–0:45:27
Ja, so eine Führung.
Tobias Kunisch
0:45:27–0:45:28
Genau, damit es nicht wobbelt.
Florian Clauß
0:45:28–0:45:29
Perfekt.
Tobias Kunisch
0:45:29–0:45:33
Und weil die eben hier, es sind zwei Plastikteile, die hier ineinander laufen.
0:45:35–0:45:38
Ja. Das steckt man hier so von unten rein.
0:45:39–0:45:44
Und der bewegt sich dann so von oben nach unten, Plastik auf Plastik.
0:45:45–0:45:49
Und damit das nicht scratchy ist oder sich doof anhört, machen wir hier jetzt
0:45:49–0:45:51
hier Schmiermittel rum.
Florian Clauß
0:45:51–0:45:53
Und was ist das für Schmiermittel?
Tobias Kunisch
0:45:54–0:45:57
Das ist einfach nur so Dialectic Grease heißt das.
Florian Clauß
0:45:57–0:45:58
Okay.
Tobias Kunisch
0:45:58–0:46:03
Also man kann natürlich das hier, ich habe hier zwei unterschiedliche,
0:46:03–0:46:05
den habe ich bis jetzt immer benutzt.
0:46:05–0:46:08
Das war von irgendeinem Keyboard Shop.
0:46:09–0:46:12
Der hier ist glaube ich ein bisschen Oh.
Florian Clauß
0:46:12–0:46:12
Der ist noch gar nicht auf.
Tobias Kunisch
0:46:13–0:46:17
Nee, den habe ich noch nicht benutzt. Der sieht so ein bisschen glibberiger
0:46:17–0:46:19
aus. Sollte aber aufgehen.
Florian Clauß
0:46:20–0:46:22
Sind das extra für Plastikteile oder was?
Tobias Kunisch
0:46:23–0:46:28
Ja, das ist so ein mechanisches Schmiermittel, also kannst du nachlesen,
0:46:28–0:46:31
da gibt es alle möglichen unterschiedlichen Empfehlungen, was die Leute empfehlen.
0:46:32–0:46:35
Wenn du auf so eine Keyboard-Website gehst, dann haben die hier im Shop immer
0:46:35–0:46:38
irgendwelche Schmiermittel, die dir empfehlen. Du kannst jetzt hier,
0:46:38–0:46:39
ich zeig dir das mit einem.
0:46:40–0:46:43
So, ich hab hier extra meine Zange.
Florian Clauß
0:46:43–0:46:46
Du willst ja auch nicht das verfetten.
Tobias Kunisch
0:46:46–0:46:51
So, dann nimmst du hier so ein bisschen und schmierst es quasi nur so hier so
0:46:51–0:46:53
rein, weil wir es nicht zu viele haben.
0:46:55–0:47:00
dann kommt es hier so das ist so ein bisschen flickelig wenn man so dicke daumen
0:47:00–0:47:08
hat wie ich so und jetzt hießt wenn der bügel sondern ist dann bewegt er sich
0:47:08–0:47:14
quasi mit natürlich alles noch viel schwieriger wenn man zuschauer hat,
0:47:15–0:47:19
sie mit beim tippen wenn man wenn jemand zuschaut beim e mail schreiben macht
0:47:19–0:47:21
man 1000 Schreibfehler.
Florian Clauß
0:47:22–0:47:27
Oder wenn einer bei einer Podcast-Sendung dann abtippen soll,
0:47:27–0:47:29
was einem die Software vorgibt.
0:47:30–0:47:35
Und dann der andere sagt, warte mal, ich muss mal das Profil zurückstellen,
0:47:35–0:47:37
nicht, dass du meine Kote versaust.
Tobias Kunisch
0:47:37–0:47:40
Das hat da Spuren hinterlassen auf deiner Seele.
Florian Clauß
0:47:42–0:47:46
Nee, Nachvollziehbarkeit. Reine Nachvollziehbarkeit.
0:47:47–0:47:51
Ich will ja auch nicht, dass meine kinder den spotify account benutzen.
Tobias Kunisch
0:47:51–0:47:57
Meine kinder mein spotify account schon lang versaut so weißt du was ich lasse
0:47:57–0:48:00
dich das jetzt einfach machen das findest du einen gleich so ist du schmierst
0:48:00–0:48:06
quasi immer hier was rein ja und steckst dann diesen nipsi rein und dann kannst
0:48:06–0:48:08
du sie mit dem bügel verbinden okay.
Florian Clauß
0:48:08–0:48:10
Und wie rum das kriegt dann selber raus.
Tobias Kunisch
0:48:10–0:48:16
Ja das findest du dann muss man da muss man ja auch so selber ein bisschen die erfahrung machen,
0:48:18–0:48:23
In der Zwischenzeit erzähle ich ein bisschen von der Schreibmaschine über,
0:48:23–0:48:26
die ich ein bisschen recherchiert habe.
0:48:26–0:48:31
Wir haben uns gerade über die Olivetti Valentine unterhalten,
0:48:31–0:48:35
die die Inspiration für dein Keyboard war, für das schöne Rot, das du ausgesucht hast.
0:48:37–0:48:39
Ich habe kürzlich von einer anderen Schreibmaschine erfahren,
0:48:39–0:48:43
der IBM Selectric, die in der Weile die meistverkaufte Schreibmaschine war.
0:48:43–0:48:49
Zumindest im professionellen Bürosegment haben die anscheinend drei Viertel
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des Marktes gehabt mit diesem Modell.
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Was besonders an diesem Modell war, da waren die Buchstaben nicht auf diesen
0:48:58–0:49:03
Metallsteben, wie wir uns gerade unterhalten haben, sondern die Buchstaben waren
0:49:03–0:49:08
auf einem Ball, das sah so aus wie ein Golfball, der so in der Mitte platziert war.
0:49:08–0:49:11
Und da waren rundherum die Buchstaben und dieser Ball hat sich dann,
0:49:11–0:49:15
wenn man eine Taste angeschlagen hat, zu den Buchstaben gesät,
0:49:15–0:49:20
der korrespondiert hat und hat das dann aufs Papier gepanscht.
0:49:21–0:49:26
Und warum das besser war, es gab weniger Einzelteile, es gab weniger die Möglichkeit,
0:49:26–0:49:29
dass sich diese Metallstäbe verfangen hat, wenn man die schnell hintereinander
0:49:29–0:49:30
oder gleichzeitig gedrückt hat.
0:49:31–0:49:36
Aber was man auch machen konnte, man konnte sehr einfach so eine Lasche aufmachen
0:49:36–0:49:38
und den Ball rausziehen und mit einem anderen Ball ersetzen.
0:49:39–0:49:43
Und das war interessant, wenn man dadurch verschiedene Bälle haben konnte mit
0:49:43–0:49:44
verschiedenen Schriftarten.
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Und was faszinierend ist jetzt mit der Verbreitung von 3D-Printern,
0:49:51–0:49:55
haben die Leute jetzt angefangen, diese Bälle nachzufinden mit neuen Schriftarten.
0:49:56–0:50:02
Schriften drauf. Das heißt, es war das erste Mal, dass man bei einer Schreibmaschine
0:50:02–0:50:05
die Schrift austauschen konnte und in einer anderen Schrift schreiben.
Florian Clauß
0:50:05–0:50:11
Weißt du, wann das quasi so das erfunden wurde?
0:50:11–0:50:15
Das war noch nicht zur Elektrifizierung der Schreibmaschine, ne?
Tobias Kunisch
0:50:16–0:50:24
Doch, die war elektrifiziert, weil die hat bestimmte Teile des Prozesses waren
0:50:24–0:50:29
durch Elektrik Supported quasi. Die ist 1961 angefangen worden.
Florian Clauß
0:50:29–0:50:34
61, okay. Ah ja, auf jeden Fall. Da gab es ja schon lange elektrische Schreibmaschinen.
0:50:34–0:50:36
Die erste elektrische Schreibmaschine war, glaube ich, so eine,
0:50:37–0:50:42
wie heißt die, Bricksfelder oder so, war das der Erfinder, der dann 1901 schon
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die elektrische Schreibmaschine auf den Markt gebracht hat.
0:50:44–0:50:51
Die aber irgendwie so ein Versacker war, weil die keiner, weil es zu früh war für die Innovation.
0:50:52–0:50:57
Das Rad, nee, der Ball, Der Ball, der musste auch, das war eine ziemlich aufwendige
0:50:57–0:51:02
Konstruktion, weil der auch sich ja quasi nach Neigungswinkel,
0:51:02–0:51:04
der musste sich ja auch verschieben.
Tobias Kunisch
0:51:04–0:51:08
Der musste sich in zwei Dimensionen drehen können. Auf dem Ball waren vier Reihen
0:51:08–0:51:12
Buchstaben und quasi 360 Grad um den Ball rum.
0:51:12–0:51:17
Das heißt, er musste sich in vier Neigungswinkeln neigen können und dann eben
0:51:17–0:51:18
um die eigene Achse drehen.
0:51:19–0:51:26
Das heißt, da waren so Drehte drin, die dann quasi die Mechanik ausgelöst haben,
0:51:26–0:51:28
um den Ball zu drehen. Und das ist, wenn man da ein Video anschaut,
0:51:28–0:51:29
das passiert natürlich total schnell.
0:51:29–0:51:34
Muss ja schnell gehen, wenn man schnell tippt, dann ist da nicht besonders viel
0:51:34–0:51:37
lang Zeit, um das Ding rumzurehen und dann auf das Papier zu punchen.
0:51:38–0:51:41
Das heißt, es geht super schnell. Das muss man quasi in Zeitlupe anschauen,
0:51:41–0:51:42
um überhaupt zu sehen, was da passiert.
0:51:44–0:51:48
Aber es war wohl ein ziemliches Ingenieurs-
0:51:50–0:51:51
Eine Errungenschaft von Ingenieuren.
Florian Clauß
0:51:52–0:51:56
Ich habe auch gelesen, dass dann irgendwann das Patent dann quasi von diesem
0:51:56–0:52:03
Ball dann ausgelaufen ist und dass dann auch andere Hersteller quasi das machen
0:52:03–0:52:05
konnten, produzieren konnten.
0:52:05–0:52:09
Und dass Olivetti sich dagegen entschieden hat, weil das halt zu aufwendig war.
0:52:09–0:52:14
Also weil das eine Konstruktion war, die, also das war dann zu kompliziert.
0:52:14–0:52:19
Und es gibt ja dieses flache Typenrad. Also das heißt Typing,
0:52:19–0:52:23
was im Prinzip keinen Neigungswinkel hat, sondern ein Rad ist,
0:52:23–0:52:29
was dann die einzelnen Buchstaben dann und dadurch ist es halt nur in eine Richtung
0:52:29–0:52:31
bewegbar und das war dann, glaube ich, so der Erderstandard,
0:52:32–0:52:33
der in den elektrischen Schaltmaschinen war.
0:52:33–0:52:37
Ja, weil du eben noch meintest.
Tobias Kunisch
0:52:37–0:52:45
Wer die Olivette benutzt hat, die Selectric, war von Hunter S.
0:52:45–0:52:48
Thompson, die Wahl von Schreibmaschinen. Hunter S.
0:52:48–0:52:51
Thompson war bekannter Schriftsteller in den 70ern von der Hippie-Bewegung und
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der hatte famously eine IBM Selectric.
Florian Clauß
0:52:55–0:52:58
Und mit der elektrischen Schreibmaschine kommt natürlich auch wieder,
0:52:59–0:53:02
da kommen so ein paar Innovationen mit rein.
0:53:02–0:53:07
Also auf der einen Seite, wie du schon sagst, dass man quasi den Font austauschen kann.
0:53:07–0:53:11
Ja, dass man auf der anderen Seite, und das kam glaube ich zum späteren Zeitpunkt,
0:53:12–0:53:13
dass du halt auch so einen Zwischenspeicher hattest.
0:53:14–0:53:18
Dass du halt quasi so eine Zeile oder so mehrere Zeilen dann halt und damit
0:53:18–0:53:21
erstmal so auch so quasi schneller warst.
0:53:22–0:53:26
und dass du auch Korrekturen machen konntest, noch bevor das getippt wurde.
Tobias Kunisch
0:53:27–0:53:27
Ah, wirklich?
Florian Clauß
0:53:28–0:53:31
Ja, ich glaube, das ging zumindest, ich hätte auch mal eine elektrische Schraubmaschine,
0:53:31–0:53:34
wo du noch so ein digitales Display hattest und sehen konntest,
0:53:34–0:53:37
was du getippt hast und dann halt Enter drückst.
Tobias Kunisch
0:53:38–0:53:38
Okay.
Florian Clauß
0:53:39–0:53:44
Hör mal nicht auf zu schmieren hier. Ich weiß nicht, ob ich das richtig mache.
Tobias Kunisch
0:53:44–0:53:45
Schauen wir mal.
Florian Clauß
0:53:46–0:53:50
Hör mal nicht auf zu schmieren. Ja, das ist echt, das ist Das ist schon der
0:53:50–0:53:54
weakest point hier. So, ist das richtig?
Tobias Kunisch
0:53:55–0:53:58
Ich versuche, das hier rein zu fummeln. Mann, Mann, Mann.
0:54:01–0:54:07
So. Wenn alle beschäftigt sind, wird die Verbreitung von gefährlichem Halbwissen kurz unterbrochen.
Florian Clauß
0:54:09–0:54:10
Wieso Halbwissen?
Tobias Kunisch
0:54:12–0:54:16
So, welches war das geschmierte? Ja, hier, ne?
Florian Clauß
0:54:16–0:54:21
Ja, aber da ist halt nicht klar, in welche Richtung das Zeug dann rumliegen.
Tobias Kunisch
0:54:23–0:54:24
Schau mal, das ist auch hier.
0:54:27–0:54:29
Das Loch muss zum Loch quasi.
Florian Clauß
0:54:29–0:54:30
Ah, okay.
0:54:33–0:54:35
Also, guter Hinweis.
Tobias Kunisch
0:54:36–0:54:42
Schau, und siehst du hier, wie das auf einer Seite zu ist und auf der anderen Seite auf?
Florian Clauß
0:54:42–0:54:43
Ja, das sehe ich.
Tobias Kunisch
0:54:43–0:54:47
Und die Öffnungen müssen sich natürlich ansehen, damit man den Bügel hier durchkannt.
0:54:48–0:54:49
Schau mal, der Bügel verbindet die beiden jetzt.
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Hier sitzt dann die Taste so auf quasi.
0:54:53–0:54:55
Und wenn man ihn einhochzieht, dann...
Florian Clauß
0:54:55–0:54:59
Ja, der Bügel, okay, das habe ich quasi noch nicht mechanisch verstanden,
0:54:59–0:55:00
als ich das gesehen habe.
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Der Bügel funktioniert quasi als Gelenk, der an einem Punkt dann eingehakt wird.
0:55:06–0:55:12
Damit dann die Hoch-Runter-Bewegung durch die Neigung...
Tobias Kunisch
0:55:12–0:55:13
Genau, dass es synchronisiert wird.
Florian Clauß
0:55:14–0:55:15
Synchronisiert.
Tobias Kunisch
0:55:15–0:55:20
Schau hier, du siehst hier, das ist deine Shift-Taste.
0:55:21–0:55:27
der dir zwei so kreuze auf das eine kreuz kommt der switch die anderen beiden
0:55:27–0:55:31
kreuz sind dazu da dass diese dass die stabilisatoren dann reingeklickt werden
0:55:31–0:55:36
und der bügel macht dann dass sich das quasi zusammen nach oben und nach unten
0:55:36–0:55:37
bewegt und synchronisiert die beiden dann ja.
Florian Clauß
0:55:39–0:55:43
Das ist wahrscheinlich tatsächlich das Aufwendigste hier um diese...
Tobias Kunisch
0:55:43–0:55:45
Ja, ist es auch.
Florian Clauß
0:55:45–0:55:47
Das ist echt eine Fummelei.
Tobias Kunisch
0:55:48–0:55:52
Ja, wenn die Stabilisatoren erstmal geschmiert sind, dann hast du das...
Florian Clauß
0:55:52–0:55:55
Dann hast du den Rest quasi auch geschmiert. Guck mal hier, ich habe es geschafft,
0:55:55–0:55:57
oder? Sieht das gut aus, Tobes?
Tobias Kunisch
0:55:58–0:55:58
Ja, warte.
Florian Clauß
0:55:58–0:55:59
Qualitätssicherheit.
Tobias Kunisch
0:56:00–0:56:01
Ich habe hier gerade Schmiermittel drauf gemacht.
Florian Clauß
0:56:02–0:56:02
Kann ich das lecken?
Tobias Kunisch
0:56:03–0:56:03
Wenn du magst.
0:56:06–0:56:12
Ja, QA sagt. Die Quality Assurance sagt alles, alles so wie es sein soll.
Florian Clauß
0:56:13–0:56:15
My first devil driver.
Tobias Kunisch
0:56:17–0:56:22
Das ist auch schön, dass ich mal wieder dazu komme, hier ein Keyboard zusammenzubauen.
Florian Clauß
0:56:23–0:56:24
Hast du auch vermisst.
Tobias Kunisch
0:56:24–0:56:26
Ich habe schon lange keins mal zusammengebaut.
Florian Clauß
0:56:27–0:56:29
Wie lange ist das her? Zwei Wochen?
Tobias Kunisch
0:56:29–0:56:40
Nein, seit ich das neue Keyboard, das Neo 65 CU aus San Jose mitgebracht habe.
Florian Clauß
0:56:40–0:56:42
Hast du das schon im Flugzeug zusammengebaut?
Tobias Kunisch
0:56:42–0:56:47
Nee, aber ich habe natürlich, ich dachte, ich mache das einfach in mein Gepäck
0:56:47–0:56:51
rein, weil das ist ja super schwer, das ist irgendwie drei Kilo oder so.
0:56:53–0:56:58
Und dann ist mir aufgefallen beim Einchecken, gibt es ja immer tausend Warnungen,
0:56:58–0:57:01
dass man keine Lithium-Akkus mit in sein Gepäck machen kann.
0:57:01–0:57:05
Dann war ich so, ach, was soll schon passieren? Aber dann habe ich tatsächlich nachgelesen.
0:57:05–0:57:09
Und der Grund, warum man keine Lithium-Akkus in sein aufgegebenes Gepäck machen
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soll, ist, weil wenn die beschädigt sind, dann können die tatsächlich Feuer fangen.
Florian Clauß
0:57:14–0:57:20
Ja, klar. Das Membran zwischen diesen Kammern da ist hauchdun. Und das ist wirklich so.
0:57:20–0:57:28
Also in China ist es auch verboten, dass du deinen Akku fürs E-Rad in deiner Wohnung lädst.
0:57:29–0:57:34
Die haben extra quasi Laderäume, weil ganz viele auch schon da zu Tode gekommen
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sind durch brennende Akkus.
Tobias Kunisch
0:57:36–0:57:39
Ja, auf jeden Fall dachte ich dann, vielleicht ist es keine gute Idee,
0:57:39–0:57:42
mein Keyboard mit den Akkus aufzunehmen.
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Dann habe ich es in mein Handgepäck machen müssen. Das ist ein schwere Ding.
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Und dann bin ich natürlich beim Security-Check, ist dann mein Rucksack,
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der durch den Scan, durch die Maschine gelaufen ist. natürlich dann gleich aufs
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andere Band rüber für die Sachen, wo man sich nochmal mit den freundlichen Leuten unterhalten muss.
0:58:01–0:58:06
Und dann stand ich da mit so einem Security-Typen mehr so, what is this?
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Und dann kam er gleich so ein Ansel an und meinte so, ja, ich mach den.
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Und dann meinte so, this is the NIO 65 CU, right?
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Das haben wir dann von seinem NIO erzählt. Er hat das ergonomische Split-Keyboard
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von NIO. Da muss ich sagen, gleich, was ist es? Dann haben wir uns ein bisschen
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über Keywords unterhalten.
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Dann dürfte ich alles wieder einpacken. Dann war gut.
Florian Clauß
0:58:28–0:58:29
Ja, sehr gut.
Tobias Kunisch
0:58:30–0:58:33
Oh, du hast hier schon den anderen gemacht.
Florian Clauß
0:58:34–0:58:35
Ja, jetzt fehlt noch.
Tobias Kunisch
0:58:36–0:58:41
Fehlt der hier noch. Und dann lass mich den hier machen. Und dann kannst du
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die beiden schmieren für die Space-Taste.
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Flo, was ist denn der Unterschied zwischen QWERTY und Quartz?
Florian Clauß
0:58:49–0:58:53
Oh, wollen wir jetzt da schon drauf eingehen? gehen? Wollen wir da schon? Okay.
Tobias Kunisch
0:58:53–0:58:56
Naja, ich meine, okay, wir können vielleicht warten.
Florian Clauß
0:58:56–0:59:02
Bis wir die anfangen mit den Tasten, ja. Aber vielleicht so mal so noch als Hintergrund.
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Wir hatten auf unserer Seite einen Kommentar und wo ich dann panisch Tops angeschrieben
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habe, du musst darauf reagieren.
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Ich kann dazu nichts sagen.
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Bis ich mir dann auch das angelesen habe.
Tobias Kunisch
0:59:18–0:59:21
Weil ich zwei Tage nicht reagiert.
Florian Clauß
0:59:21–0:59:26
Ja, denn ein Hörer, ich glaube Tuxflo heißt der,
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hat nochmal darauf hingewiesen, weil wir haben, wir haben letzte Folge auch
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über QWERTY und QWERTS gesprochen, das ist nämlich das Bezeichnen,
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das Layout der Tastatur,
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das heißt die Anordnung der Zeichen, das Tastaturlayout,
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Eigentlich der meisten Tastatoren, die im Umlauf sind, ist das amerikanische, heißt QWERTY.
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Das bedeutet, diese Anordnung der Tasten, die ersten fünf Buchstabentasten der
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ersten Buchstabenreihe, ist QWERTY.
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Dieses Layout, bis sich das durchgesetzt hat, oder dass sich das durchgesetzt
1:00:13–1:00:17
hat, geht wirklich tief und weit in die Geschichte des Typewriters zurück.
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Es gibt sogar Mythen, die wurden aber immer wieder widerlegt,
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aber werden immer wieder neu erzählt, weil es auch sehr gängig ist,
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sehr eingängig, nämlich diese erste Tastaturreihe.
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Wir müssen ja sagen, es gibt eine Home-Reihe, das ist die mittlere Buchstabenreihe, die heißt Home.
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Die dann halt quasi auch so die Ruheposition der Finger und so weiter,
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da habe ich die abgelegt.
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Dann gibt es eine obere, wie heißt die?
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Tops? Diese über der Home-Reihe, die Buchstabenreihe.
Tobias Kunisch
1:00:51–1:00:51
Top Row.
Florian Clauß
1:00:52–1:00:57
Ja, aber es gibt tatsächlich Top und die unteren, die man dann angeblich nicht
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so oft benutzt, die werden eher, die Buchstaben werden eher in die untere Reihe,
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unter der Home-Reihe, abgelegt.
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Und mit der oberen Tastaturreihe könntest du auch Typewriter klippen,
1:01:10–1:01:15
weil alle Buchstaben für Typewriter, und das war dann so der Also das Wort Typewriter.
1:01:15–1:01:16
Das Wort Typewriter, genau.
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Das war dann so der Showcase, angeblich guck mal hier, ich habe einen Typewriter
1:01:22–1:01:23
und ich kann Typewriter klicken, ja.
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Deswegen wurde angeblich, wurden halt um den Verkäufer das zu vereinfachen,
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die Buchstaben in die erste Reihe gelegt, ja.
1:01:31–1:01:36
Hat sich aber nach mehrfachen akademischen Untersuchungen immer wieder widerlegt,
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dass es nicht der Fall ist, dass das da ist.
1:01:38–1:01:44
Aber das ist so QWERTY und es ist so ein bisschen, es gibt diese Shift-Kriege.
1:01:44–1:01:45
Weißt du, was die Shift-Kriege sind?
Tobias Kunisch
1:01:46–1:01:52
Das waren die unterschiedlichen Methoden, wie Shift implementiert worden ist
1:01:52–1:01:54
in den Schreibmaschinen.
Florian Clauß
1:01:54–1:02:02
Genau, also Shift ist ja quasi diese Taste, die dann den Tastaturapparatur so hebt und senkt. Shift.
1:02:04–1:02:08
Geht nicht. Okay, wir gucken gerade, welche Space-Taste unser Motherboard gibt.
Tobias Kunisch
1:02:08–1:02:13
Ja, ich merke gerade, dass Flo ist wie meine Kinder. Der quatscht hier,
1:02:13–1:02:15
um sich vor der Arbeit zu suchen.
1:02:15–1:02:19
Und die Kinder machen das auch immer, wenn der Tisch gedeckt wird. Ja, ja.
Florian Clauß
1:02:19–1:02:22
Noch schlimmer, wenn der abgedeckt wird. Wer abwäscht.
Tobias Kunisch
1:02:22–1:02:22
Genau.
Florian Clauß
1:02:23–1:02:25
Dann muss man ganz plötzlich aufs Klo.
Tobias Kunisch
1:02:25–1:02:27
Ja, oder fängt dann über QWERTY zu sprechen.
Florian Clauß
1:02:28–1:02:30
Nee, ich mache jetzt weiter. Wir können gleich nochmal weiter drüber sprechen.
1:02:30–1:02:33
Also wir müssen auf jeden Fall jetzt die längere.
Tobias Kunisch
1:02:33–1:02:37
Genau. Wir können auch mal schauen, ob die hier gerade ist. Die schaut gerade aus.
Florian Clauß
1:02:37–1:02:40
Ah ja, das haben wir ja völlig vergessen. Ah nee, das müssen wir mal bei den
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längeren. Ich kann das gerne machen.
1:02:44–1:02:46
Dann kannst du weitererzählen über QWERTY.
Tobias Kunisch
1:02:47–1:02:48
Ja, auf jeden Fall.
Florian Clauß
1:02:51–1:02:53
Nahtlos knüpft ja auf jeden Fall.
Tobias Kunisch
1:02:54–1:02:59
Wir servieren uns hier die Themen wie beim Volleyball spielen.
1:02:59–1:03:04
Also die ersten Tastaturen haben wohl anscheinend wirklich alphabetisch angefangen.
1:03:05–1:03:09
Also die ersten Tastatur-Layouts, die probiert worden sind, haben dann halt
1:03:09–1:03:13
eben A, B, C, D und so weiter in die erste Reihe gemacht.
1:03:13–1:03:17
Und dann eben den Rest der Tastatur sind alphabetisch.
Florian Clauß
1:03:17–1:03:20
Darf ich da nochmal kurz einhaken, wo ich jetzt den Haken in der Hand habe?
1:03:20–1:03:24
Ich glaube auch, das ist nicht nur alphabetisch, sondern das Alphabet ist,
1:03:24–1:03:28
es wurde quasi auf eine Tastatur vom Klavier übertragen. übertragen.
1:03:29–1:03:35
Also es war quasi die Musik, also die Klaviertasten, die dann halt alphabetisch besetzt wurden.
1:03:36–1:03:40
Also man hat dann irgendwie damals natürlich, was ist am naheliegendsten,
1:03:40–1:03:43
was wird dann halt häufig produziert, das sind Tastaturen fürs Klavier.
1:03:43–1:03:50
Und darauf hat man dann eben diese Tastaturbelegung gemappt. Und das alphabetisch,
1:03:50–1:03:58
Mit eben dem Problem, dass es sehr anfällig war gegenüber, was wir letzte Folge
1:03:58–1:04:02
angesprochen haben, dass sich diese Typenhebel verhakt haben.
Tobias Kunisch
1:04:02–1:04:06
Ja, und dann haben die Ingenieurely eben nach Lösungen gesucht,
1:04:06–1:04:13
wie man das vermeiden kann und gleichzeitig wie man das ein bisschen ergonomischer machen kann.
1:04:14–1:04:18
und man kann es nicht mehr ganz nachvollziehen, weil die haben das wohl nicht
1:04:18–1:04:22
dokumentiert, weil es waren quasi auch Firmengeheimnisse, wie die da so gearbeitet
1:04:22–1:04:25
haben, oder es ist zumindest nie veröffentlicht worden und dann verloren gegangen.
1:04:26–1:04:29
Auf jeden Fall sind die dann eben auf dieser Anordnung gelandet,
1:04:30–1:04:37
die jetzt Querylty oben ist und dann und so weiter, ASDFG in der Home Row und
1:04:37–1:04:39
so weiter. Man sieht ja auch noch, dass in der Home Row,
1:04:42–1:04:47
HJKL ist ja noch so ungefähr mit der Aussprache vom I in der alphabetischen Reihenfolge.
1:04:47–1:04:51
Also so ein paar Buchstaben sind tatsächlich noch in der Anordnung.
1:04:51–1:04:56
Das hat sich dann eben weit verbreitet, weil die Schallmaschinen so verkauft worden sind.
1:04:58–1:05:02
Und später gab es dann aber Leute, die gesagt haben, vielleicht ist es gar nicht die beste Anordnung.
Florian Clauß
1:05:03–1:05:09
Ja, genau. Und da gab es auch wirklich so, also es wurde ja dann von einem,
1:05:11–1:05:15
Wissenschaftler, wie hieß der noch? Drowak?
1:05:16–1:05:21
Drowak? Oder? So hieß er doch? Drowak-Tastatur? Der hat das dann halt quasi
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so wissenschaftlich aufbereitet und geguckt.
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Also sich da wirklich erstmal angeguckt, welche,
1:05:27–1:05:30
welche Finger beim Tippen welche Position haben,
1:05:30–1:05:39
wie viel Dworak, der sich dann angeschaut hat, wie viel Weg muss denn jetzt
1:05:39–1:05:44
die einzelne Fingerkuppe überhaupt zurücklegen, wie liegen denn die Tasten nebeneinander,
1:05:44–1:05:48
die halt häufig getippt werden, beziehungsweise auseinander,
1:05:48–1:05:52
wie ist der Weg dazwischen und wie kann man das dann ergonomisch so gestalten,
1:05:52–1:05:54
dass ich da möglichst wenig Weg zurücklege,
1:05:54–1:05:58
dass ich dann halt in die Position häufig benutzte Tasten lege,
1:05:58–1:06:02
die ich gut erreichen kann, also wie die oberste Reihe oder die Home-Reihe und
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eben andere Buchstaben.
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Die nicht so häufig getippt werden, die ich dann in die unteren Reihe tue und so weiter.
1:06:09–1:06:19
Dann kommt das Drowack-Layout raus und das hat so ein bisschen den Mythos von
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wegen, es konnte sich nicht durchsetzen,
1:06:21–1:06:24
obwohl es das bessere Layout war.
1:06:24–1:06:29
Es gab wohl auch Studien, die dann halt so Wettbewerber, die gemacht wurden,
1:06:29–1:06:34
da wurden halt einige auf das neue Layout angelernt und die hatten dann angeblich
1:06:34–1:06:39
eine irgendwie so und so viel Prozent höhere Tipprate als die auf dem QWERTY-Layout.
1:06:40–1:06:44
Aber wie sich das dann herausgestellt hat, waren diese Studien wohl mehr oder
1:06:44–1:06:48
weniger gefaked Und war dann halt zugunsten von Drowag-Layout,
1:06:48–1:06:53
waren die dann halt so auch dann in die entsprechenden Kreise hervorgebracht,
1:06:53–1:06:54
dass das dann halt das bessere Layout ist.
1:06:55–1:06:58
Also ein bisschen Conspiracy-Geschichte ist auch dabei.
1:07:00–1:07:03
Nichtsdestotrotz hat sich das Drowag-Layout auch so weit durchgesetzt,
1:07:03–1:07:10
dass ich das als Standard-Layout wählen kann in jetzt Keyboards zum Beispiel auf dem Smartphone.
1:07:10–1:07:14
Apple unterstützt das, glaube ich, auch noch in der Tastaturbelegung.
1:07:14–1:07:18
Also man sagt eben das QWERTY-Layout, dass man weiß nicht genau,
1:07:18–1:07:21
wie du schon gesagt hast, wie sich das jetzt so entwickeln konnte,
1:07:21–1:07:24
wie sich das entwickelt hat, weil es nicht dokumentiert wurde.
1:07:24–1:07:28
Ich habe jetzt noch ein anderes Paper gefunden, das tatsächlich dann nochmal
1:07:28–1:07:30
so behauptet hat, dass ganz viel aus dieser...
1:07:30–1:07:35
Also beim QWERTY-Layout ganz viel aus dieser Telegraphen-Geschichte gab.
1:07:36–1:07:40
Also dass die Zeichen dann so angeordnet waren, dass es halt in den Telegraphen,
1:07:40–1:07:44
also Fernschreiber, dass die sich dann halt danach gerichtet haben und die dann
1:07:44–1:07:46
halt nochmal was umgeschichtet haben.
1:07:46–1:07:49
Und in verschiedenen Simulationen, die haben dann auch geguckt,
1:07:50–1:07:53
das alphabetische Layout über so eine Klaviertastatur,
1:07:54–1:07:59
das war wohl so, da gab es so verschiedene Simulationen und dann haben die halt
1:07:59–1:08:06
geguckt, wie viele Anschläge dann simuliert werden müssen, um dann halt so einen
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Tastenverhaker auszulösen.
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Und dann hat die Klaviertastatur, die alphabetische, hat dann nach 26 Anschlägen
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dann halt so einen Verhaker gehabt, während halt QWERTY dann erst nach 1000
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Anschlägen dann tatsächlich.
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Also diese Simulation ist jetzt nicht so alt. Die wurde, glaube ich,
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irgendwie in den 10er-Jahren gemacht. Ja, und das ist eine relativ gute Quote.
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Dann haben die halt auch geguckt, welches Tastatur-Layout kommt dann auf so
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eine 1 zu 1000 Verhaker-Quote.
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Ja, und dann haben sie halt Billions of Dings da drüber laufen lassen.
1:08:42–1:08:44
Aber auch nicht Billions. Billions, ja.
1:08:45–1:08:50
Letztendlich, das Quarty-Layout ist gar nicht so schlecht, wie es ihm dann nachgesagt wurde.
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Es wurde dann halt immer so als, und dann ist natürlich diese,
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du hast ein Layout ausgerollt auf allen möglichen Devices, ja,
1:08:58–1:09:03
dann ist also die Frage, willst du wirklich dann halt da eine Umstellung,
1:09:03–1:09:07
weil sich so viel Industrie danach schon ausgerichtet hat und normiert ist, ja,
1:09:08–1:09:13
ist es dann halt, und das war so ein bisschen so, wo dann halt die Konspiration
1:09:13–1:09:19
von Drowack dann gelaufen ist, ja, die Industrie will nicht das bessere Design haben.
1:09:19–1:09:22
Aber das war nicht so.
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Man kann es halt wirklich belegen, dass es jetzt statistisch von wegen verhaken und so.
1:09:28–1:09:32
Klar, du bist schneller mit den Fingern, du musst weniger Weg zurücklegen.
1:09:33–1:09:36
Und wahrscheinlich ist es dann halt auch, aber das ist wirklich so in so einem
1:09:36–1:09:39
marginalen Bereich, wie sie jetzt die letzten Studien festgestellt haben.
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Also in so 5%, wo du es halt wirklich nicht mehr so merkst.
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Also insofern ist diese Geschichte von QWERTY ist total spannend, weil ja wirklich da so.
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Ein Design, ein Layout-Design, was über 150 Jahre alt ist, immer noch so unglaublich präsent ist.
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Das hatten wir ja schon letzte Folge so rausgearbeitet.
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Und das finde ich total faszinierend, dass sich das dann so lange halten kann,
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dass da so viele Debatten sind und dass dann natürlich auch so viele unterschiedliche
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Meinungen dazu entstanden sind.
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Aber jetzt mittlerweile ist man ja recht flexibel mit seinem Layout.
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Ich kann ja meine Tasten anordnen, wie ich will.
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Ich habe auch kurz überlegt, ob ich jetzt hier...
Tobias Kunisch
1:10:26–1:10:26
Wirklich?
Florian Clauß
1:10:27–1:10:31
Na, ich habe überlegt, ob ich... Es gibt ein deutsches Layout.
Tobias Kunisch
1:10:31–1:10:32
Neo, ne?
Florian Clauß
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Ja, Neo. Also quasi, so wie das Keyboard heißt. Nein, das hat sich aus dem Open-Source-Bereich,
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im Open-Source-Bereich dann entwickelt.
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Neo 2 ist, glaube ich, von 2011 der Standard, der sich dann so durchgesetzt hat,
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der so ein bisschen halt auch dann akademisch dann eben, wie ruhen die Finger,
1:10:50–1:10:54
welche Buchstaben werden am häufigsten getippt und danach ist dann halt quasi
1:10:54–1:10:56
das Layout ausgerichtet hat.
1:10:56–1:11:02
New 2, aber dann dachte ich so, nee, nee, bevor ich mich da jetzt irgendwie
1:11:02–1:11:07
drauf eingeschossen habe und dann ist es ja wirklich so, du wirst ja nicht los, das andere, ne?
1:11:08–1:11:12
Also das heißt, wenn du dann halt so ein Insel Design für dich als auf einer,
1:11:12–1:11:16
ne, und dann switchst du halt, gehst auf Arbeit, hast dann halt eine Tastatur,
1:11:17–1:11:19
und bist dann halt lost, ja? Also ...
Tobias Kunisch
1:11:19–1:11:22
Naja, ich meine, die Leute, die wirklich ...
1:11:23–1:11:26
darauf schwören sagen, dass wenn du erstmal unterschiedliche gelernt hast,
1:11:27–1:11:30
unterschiedliche Layouts, dann tust du ja auch einfacher wieder zurück zu switchen.
1:11:31–1:11:33
Ich kann mir das ehrlich gesagt, ich kann es mir nicht so vorstellen.
1:11:34–1:11:36
Ich meine, ich freue mich schon, dass ich so schnell schreiben kann,
1:11:36–1:11:37
wie ich schreiben kann mit QWERTY.
1:11:38–1:11:42
Ich kann mir nicht vorstellen, wie das ist dann da hin und her zu switchen.
1:11:43–1:11:46
Also ich mag es schon allein mit den unterschiedlichen Keywords,
1:11:46–1:11:50
die ich habe, wenn da mal Sondertasten irgendwie ein bisschen anders sitzen.
1:11:50–1:11:52
Da muss sich schon wieder anfangen zu überlegen, so.
1:11:54–1:11:58
Okay. So, Flo hat es wieder gemacht. Der hat sich wieder vom Tisch abräumen.
Florian Clauß
1:11:59–1:12:03
Ich habe mich versucht. Wo war mein Fehler? Ich habe irgendwie die falschen...
1:12:03–1:12:07
Ich hatte die falschen Dinger drin, oder? Also du hast auch noch da was?
Tobias Kunisch
1:12:07–1:12:10
Das ist auch falsch. Okay.
Florian Clauß
1:12:11–1:12:12
Shift-Happens, ne?
Tobias Kunisch
1:12:13–1:12:13
Shift-Happens.
Florian Clauß
1:12:13–1:12:16
Das können wir nochmal kurz referenzieren. Und zwar ist das...
Tobias Kunisch
1:12:16–1:12:17
Auch von Marston.
Florian Clauß
1:12:17–1:12:24
Marston, ja. Ein Buch, wo jetzt dieses Das ist ein Kapitel über QWERTY und die
1:12:24–1:12:28
Mythen drumherum, wo das ein Kapitel aus dem Buch als Artikel veröffentlicht wurde.
1:12:29–1:12:31
Du hast mir den Link geschickt, können wir gerne in den Show Notes drunter bringen,
1:12:32–1:12:38
dass das auch nochmal so ganz gut aufzeigt, wie da die einzelnen Lager gegeneinander
1:12:38–1:12:42
und wie sich die, was wir gerade erzählt haben, wie sich das dann so dargestellt hat.
1:12:42–1:12:47
Und das ganze Buch, also hat mehrere Kapitel, ist wirklich so ein Grundwerk
1:12:47–1:12:52
fast. Du bist so ein bisschen traurig, dass du das Buch nicht hast,
1:12:52–1:12:54
weil das auch geil layoutet ist.
Tobias Kunisch
1:12:54–1:12:55
Ja, das ist wirklich super.
Florian Clauß
1:12:56–1:12:58
Du kennst ihn noch von Google, oder?
Tobias Kunisch
1:12:58–1:13:01
Ich kenne ihn noch ein bisschen von Google. Wir hatten auch schon miteinander
1:13:01–1:13:05
zu tun, weil er für Typografie bei Figma zuständig ist.
1:13:05–1:13:09
Figma ist so ein neues Design-Tool, was sich gerade sehr verbreitet.
1:13:10–1:13:13
Und deswegen hatten wir da auch ein bisschen, also deswegen haben wir da so
1:13:13–1:13:16
ein paar Überschneidungen. Figma hat ja auch die ganzen Google-Fonts integriert.
1:13:17–1:13:21
Und deswegen haben wir uns ab und zu unterhalten. Er hat allerdings...
1:13:21–1:13:24
Nicht auf meine Frage antwortet, ob noch ein Buch rumliegen hat.
Florian Clauß
1:13:25–1:13:29
Ich vermute, du bist nicht der Erste, der diese Frage hingestellt hat.
1:13:30–1:13:32
Aber es war so ein Kickstarter.
Tobias Kunisch
1:13:33–1:13:35
Genau. Ich wollte schon ein Kickstarter-Projekt sein.
Florian Clauß
1:13:35–1:13:36
Ich weiß nicht, wie wir darauf kommen.
Tobias Kunisch
1:13:36–1:13:39
Es ist wohl das am meisten oder
1:13:39–1:13:47
am höchsten mit der höchsten Summe gekickstartete Buch auf der Plattform.
Florian Clauß
1:13:47–1:13:53
Wow. Das ist ja auch noch nicht so alt. nur. Also die Kickstarter gibt es ja
1:13:53–1:13:54
jetzt schon. Soll ich mal?
Tobias Kunisch
1:13:55–1:13:57
Ich verstehe nicht, was hier.
Florian Clauß
1:13:57–1:14:01
Ich verstehe auch nicht. Das hatte ich auch das Problem. Wir hängen noch an
1:14:01–1:14:04
der Space-Taste und merken, there is no space.
1:14:05–1:14:06
There is no space.
Tobias Kunisch
1:14:07–1:14:12
Wenn der hier so muss, dann muss der hier so. Dann stimmt das doch hier.
Florian Clauß
1:14:12–1:14:13
Ist der geschmiert?
Tobias Kunisch
1:14:14–1:14:18
Wir haben noch das äußere Ding geschmiert.
Florian Clauß
1:14:18–1:14:19
Das reicht.
Tobias Kunisch
1:14:20–1:14:22
Du kannst ja dann nochmal auseinanderbauen und nachschmieren.
Florian Clauß
1:14:23–1:14:24
Nee, das mache ich nie wieder.
Tobias Kunisch
1:14:25–1:14:34
Das mache ich nie wieder. Nur hinterfragsatz seine Entscheidungen.
Florian Clauß
1:14:34–1:14:35
Nein, nein.
Tobias Kunisch
1:14:35–1:14:38
So, okay. Ich glaube, jetzt haben wir sie alle.
1:14:38–1:14:41
Ich kann dir das zeigen. Schau mal, hier auf der einen Seite ist die Schraube,
1:14:41–1:14:45
auf der anderen Seite ist hier so ein Haken.
1:14:46–1:14:49
Den Haken macht man hier in die großen Löcher rein und dann kann man den so
1:14:49–1:14:52
runterklicken. Dann macht man auf der anderen Seite die Schraube.
1:14:53–1:14:55
Allerdings, was du jetzt... Hier, die Schrauben sind hier.
1:14:56–1:15:00
Und hier sind noch so, wenn du es richtig machen willst, manchmal mache ich
1:15:00–1:15:03
da so einen Shortcut persönlich.
1:15:03–1:15:05
Aber hier diese Dinger kannst du hier noch drunter machen.
Florian Clauß
1:15:06–1:15:06
Ah ja.
Tobias Kunisch
1:15:07–1:15:09
Und dann schraubst du die da so rein. Das kannst du jetzt.
Florian Clauß
1:15:10–1:15:13
Ja, das ist wirklich aufwendig, so ein Keyboard.
1:15:16–1:15:16
Okay.
Tobias Kunisch
1:15:17–1:15:22
Naja, ist ja ein Hobby, ist ja nicht nur Shopping. Sonst kannst du dir ja eins
1:15:22–1:15:24
kaufen, was schon zusammengebaut kommt.
1:15:25–1:15:30
Kann man natürlich auch machen. Ist auch schön, dass hier auf den Boxen für die Stabilisatoren,
1:15:31–1:15:36
wie auf Apple-Produkten immer, steht Proudly Designed in Cupertino,
1:15:36–1:15:40
die dann in China hergestellt sind, steht hier auf den Boxen Proudly Designed in China.
Florian Clauß
1:15:40–1:15:49
Ja, das ist super. Also ich merke auch, weil ich heute diese eingeklemmte Kette im Fahrradladen hatte.
Tobias Kunisch
1:15:49–1:15:51
Die hat dich ganz schön gebeutelt.
Florian Clauß
1:15:51–1:15:54
Die hat mich gebeutelt, aber dann habe ich halt irgendwie mit dem Typen rumgequatscht,
1:15:55–1:15:59
und dann ging es halt so ein bisschen, weil ich habe halt auch echt ein altes
1:15:59–1:16:02
Rad gebraucht gekauft und ich habe dann noch eine Dreifachkurbel dran,
1:16:02–1:16:06
Shimano, Ultegra, alles gute Komponenten, aber alle überaltert,
1:16:06–1:16:07
man macht das nicht mehr so.
1:16:08–1:16:13
Ich habe eine Kassette, die dann halt irgendwie von den Zahngrenzen von 11 bis
1:16:13–1:16:17
24 geht, was man auch nicht mehr, also so eine feine Abstufung macht man nicht mehr.
1:16:17–1:16:24
Was jetzt so in letzter Zeit immer mehr auf dem Markt der Komponenten und auf
1:16:24–1:16:27
der Hersteller sind die ganzen chinesischen Firmen,
1:16:27–1:16:32
die eigentlich eine lange Zeit so die Werkbank waren von europäischen,
1:16:33–1:16:34
amerikanischen Firmen.
1:16:34–1:16:38
Und ganz viel von den Komponenten wird halt in China, also die Carbon-Rahmen und so weiter.
1:16:39–1:16:44
Canyon & Track, die produzieren in China. Und jetzt gibt es da so ein neues
1:16:44–1:16:46
Selbstbewusstsein von China.
1:16:46–1:16:49
Jetzt kommen so ein paar chinesische Firmen,
1:16:50–1:16:55
die auch dann einfach so Schaltungen und so weiter anbieten,
1:16:55–1:16:57
die natürlich um Vielfaches günstiger sind.
Tobias Kunisch
1:16:58–1:17:01
Ja, ich glaube, da ist so ein bisschen, die chinesischen Firmen haben jetzt
1:17:01–1:17:05
die Sachen so lange produziert, dass sie jetzt langsam auch die Expertise haben,
1:17:06–1:17:09
so Sachen selber zu designen und selber auf den Markt zu bringen.
Florian Clauß
1:17:09–1:17:12
Nein, ich glaube, die Expertise haben sie schon lange.
1:17:13–1:17:18
Also das, was jetzt so gefehlt hat, ist dann einfach, dass die Firmen sich so
1:17:18–1:17:20
eine Marke überhaupt aufbauen können.
1:17:21–1:17:26
Das ist also das, was sich erst in den letzten Jahren wahrscheinlich auch mit
1:17:26–1:17:28
den Elektroautos entwickelt hat.
1:17:28–1:17:32
Dass jetzt immer mehr Marken aus China tatsächlich irgendwie hier in Europa
1:17:32–1:17:35
und in Amerika überhaupt einen Namen haben.
Tobias Kunisch
1:17:36–1:17:40
Ja, also mir ist es das erste Mal irgendwie mit Keyboards eben,
1:17:40–1:17:44
habe ich das selber so erlebt, dass die kommen ja, sie sind ja alle,
1:17:44–1:17:46
das sind alles chinesische Firmen quasi.
Florian Clauß
1:17:47–1:17:47
Ja.
Tobias Kunisch
1:17:47–1:17:52
Bis auf ein paar Ausnahmen, die aus den USA kommen. Und also es ist wirklich,
1:17:52–1:17:56
also die Sachen sind dann immer erst mal auf Chinesisch geschrieben und dann nochmal auf Deutsch.
1:17:58–1:18:05
Aber halt wirklich, also man merkt, dass China das Schwerkraftzentrum ist.
1:18:05–1:18:10
Das ist so ein bisschen anders als bei Computern oder so zum Beispiel.
Florian Clauß
1:18:10–1:18:15
Naja gut, die Komponenten sind halt, ja das ist halt das Design,
1:18:15–1:18:19
ist da immer noch quasi in der Hand, jetzt wenn man Apple anschaut,
1:18:20–1:18:23
aber die Werkbank liegt immer noch in China.
1:18:24–1:18:28
Aber es ist, glaube ich, ein Unterschied, dass jetzt immer mehr chinesische
1:18:28–1:18:30
Marken dann überhaupt irgendwie entstehen.
1:18:30–1:18:33
So, der erste Stabilizer steht.
Tobias Kunisch
1:18:33–1:18:35
Wunderbar, ist stabil, ja.
Florian Clauß
1:18:36–1:18:40
Stabil. Guck mal, hier ist noch so ein kleiner On-Off-Schalter.
Tobias Kunisch
1:18:40–1:18:42
Ja, das ist ein On-Off-Schalter, in der Tat.
Florian Clauß
1:18:44–1:18:48
Was kann der? On-Off. Aber weißt du, was mich verwirrt?
1:18:48–1:18:55
Hier steht On oben und unten eins. weißt du, da bist du halt irgendwie on ist, also 1 ist doch on.
Tobias Kunisch
1:18:56–1:19:02
On ist wireless. On 1 ist wired. Also wenn du die dann quasi einsteigst,
1:19:02–1:19:10
ist es nicht off, sondern das Wireless ist off, aber es ist immer noch funktionstüchtig.
1:19:10–1:19:16
Wenn wir erstmal die Stabilisatoren haben, dann haben wir die halbe Miete.
Florian Clauß
1:19:17–1:19:19
Jetzt weiß ich auch, warum die so aufwendig eingepackt sind,
1:19:19–1:19:22
weil das ist wirklich 80% der Zeit ist hier.
1:19:23–1:19:27
So, über QWERTY haben wir uns jetzt ausgetauscht. Haben wir noch ein anekdotisches
1:19:27–1:19:32
Thema, was wir mit Halbwissen befüllen konnten, während wir schrauben.
Tobias Kunisch
1:19:33–1:19:37
Werde ich dir beim Schrauben zuschauen. Ja, man kann vielleicht noch erzählen,
1:19:37–1:19:42
dass es dann, außer Dworak, gibt es ja noch andere alternative Layouts. Es gibt ja noch Colmack.
1:19:44–1:19:49
Es ist 2006, glaube ich, erfunden worden von einer Person, der hieß Colman.
1:19:50–1:19:55
Und es ist sehr ähnlich wie Dwarak, nur dass es einige von den Sonderzeichen
1:19:55–1:19:58
und so an der Stelle des QWERTY war.
1:19:58–1:20:03
Also es ist quasi weniger Veränderungen wie Dwarak, wenn man umwechselt,
1:20:03–1:20:06
umsatteln will von QWERTY auf ein neues Layout.
1:20:07–1:20:13
Das heißt, Coleman hat auch mehr von den üblichen Buchstaben in der Home-Row.
1:20:13–1:20:22
aber Ctrl C, V und X also Copy, Paste und Ausschneiden,
1:20:23–1:20:28
ist an derselben Stelle, damit man die Keyboard-Shortcuts sich nicht neu beibringen
1:20:28–1:20:31
muss. Und die Sondertasten sind...
Florian Clauß
1:20:31–1:20:36
Ah ja, okay, dann das Muskelgedächtnis quasi noch aktiv zu halten.
Tobias Kunisch
1:20:36–1:20:36
Genau.
Florian Clauß
1:20:37–1:20:38
Ja, macht Sinn, ne?
Tobias Kunisch
1:20:39–1:20:44
Aber ansonsten ist es eben auch optimiert, mehr von den Buchstaben in der Home-Roll
1:20:44–1:20:45
zu haben und außerdem auch,
1:20:45–1:20:52
dass man nicht für gängige Tastenkombinationen denselben Finger benutzen muss,
1:20:52–1:20:57
dass man quasi, wenn man bei vielen Worten irgendwie einen Buchstaben mit der rechten Hand drückt,
1:20:57–1:21:01
dann die nächste Buchstabe mit der linken Hand kommt, damit man da schneller abwechseln kann.
Florian Clauß
1:21:01–1:21:02
Ah ja, interesting.
Tobias Kunisch
1:21:03–1:21:08
Dann gibt es noch mehrere andere. Also du hast ja Neo für Deutschland erwähnt.
1:21:08–1:21:13
Neo ist anscheinend auch so konzipiert, dass man da mehrere Layers hat.
1:21:13–1:21:17
Also Layers bei Tastaturen, bei der Tastaturbesetzung sind ja dann quasi,
1:21:17–1:21:22
quasi wenn man eine Funktionstaste drückt oder eine weitere Funktionstaste,
1:21:23–1:21:26
dass man ein neues Leerhaut auf seiner Tastatur hat,
1:21:26–1:21:30
dass man eben schnell an mathematische Zeichen oder Sonderzeichen,
1:21:30–1:21:31
die man beim Programmieren braucht,
1:21:31–1:21:33
hinkommt. Und dann gibt es noch...
1:21:35–1:21:38
Eine französische Version, jetzt glaube ich Beppo oder so.
Florian Clauß
1:21:38–1:21:38
Naja.
Tobias Kunisch
1:21:39–1:21:45
Und die ist dann für die französische Sprache optimiert. Und du meintest ja,
1:21:45–1:21:54
dass die großen Bezübsysteme wie Windows und macOS kann man ganz einfach umstellen
1:21:54–1:21:56
auf Dwarak und Colmac zum Beispiel.
1:21:56–1:22:00
Und es gibt auch Tastaturen, die verkauft werden mit der Tastenbelegung.
1:22:00–1:22:04
Aber was ja interessant ist für so mechanische Keyboards, wie wir gerade zusammenbauen,
1:22:05–1:22:09
Die sind ja so customizable, dass du deine Tasten dahin stecken kannst, wo du willst.
1:22:10–1:22:14
Und die meisten von den mechanischen Keyboards kommen mit einer Firmware,
1:22:14–1:22:16
die ist Open Source, QMK.
1:22:18–1:22:23
Und da gibt es dann kompatible Software, also VIA ist eine davon,
1:22:23–1:22:29
usevia.com, die dann Keyboards mit der Firmware einfach erkennen.
1:22:29–1:22:33
und du hast dann eine Konfigurationsoberfläche, kannst du sagen,
1:22:33–1:22:37
die Taste soll jetzt aus der Sicht das A sein und das erste ist jetzt da drüben.
1:22:38–1:22:43
Das heißt, du kannst ja entweder so dein eigenes Tuarek-Layout zusammenbauen
1:22:43–1:22:47
auf deinem Keyboard oder du kannst dir deinen, es gibt auch Leute,
1:22:47–1:22:49
die erfinden ihr eigenes Layout.
1:22:49–1:22:55
Das ist dann halt für niemand anders irgendwie relevant, aber es für sie selber
1:22:55–1:22:57
besonders gut funktioniert.
Florian Clauß
1:22:57–1:23:01
Ja, das finde ich schon cool. Guck mal hier, die Space-Taste wird anders reingesetzt. Kann das sein?
Tobias Kunisch
1:23:02–1:23:03
Ja, da ist der Bügel oben.
Florian Clauß
1:23:05–1:23:09
Also es kommt dir bekannt vor. Das ist nicht meine Schuld. Gut.
1:23:10–1:23:13
Ja, ich meine, das macht ja absolut Sinn. Also das ist, glaube ich,
1:23:13–1:23:19
nochmal so, nochmal der Nerd-Faktor bei den mechanischen Keyboards,
1:23:19–1:23:22
dass du ein komplett eigenes Layout machen kannst.
Tobias Kunisch
1:23:23–1:23:26
Ja, und es gibt dann ja auch noch Leute, die, also wir bestellen uns hier ja
1:23:26–1:23:28
nur ein paar Teile und bauen die dann zusammen.
1:23:28–1:23:34
Aber es gibt da wirklich Leute, die dann sich ihr PCB selber zusammenlöten und dann vor allem hier,
1:23:35–1:23:39
sehr viel mehr Aufmerksamkeit auf Ergonomie legen und dann Split-Keyboards haben,
1:23:39–1:23:43
wo dann das Keyboard zwei Teile hat für die rechte und für die linke Hand,
1:23:44–1:23:46
wo das dann alles optimiert ist.
1:23:47–1:23:49
Oft sind die dann auch in so einem Winkel, liegen nicht flach auf dem Tisch.
1:23:52–1:23:55
Mir geht das alles ein bisschen zu weit. Ich freue mich, wenn ich meine,
1:23:57–1:23:59
Tastatur habt ihr an einem Stück ist.
Florian Clauß
1:23:59–1:24:03
Ja, ich mag das auch. Also ich weiß es nicht. Vielleicht ist es wirklich besser.
Tobias Kunisch
1:24:04–1:24:08
Naja, ich meine, ich kann schon sehen, wenn einem das Spaß macht,
1:24:08–1:24:12
dann sein eigenes Keyboard zusammen zu löten und das alles genauso zu optimieren.
1:24:12–1:24:14
Ich kann schon sehen, wie das Spaß macht.
Florian Clauß
1:24:15–1:24:20
So, die Stabilisatoren sind jetzt montiert.
1:24:21–1:24:25
Das heißt, wir können zum nächsten zwei Stunden.
Tobias Kunisch
1:24:25–1:24:30
Nee, das war, also der Rest ist so ein bisschen so noch Handarbeit,
1:24:30–1:24:31
aber nicht so frickelig.
1:24:32–1:24:35
Was wir hier sehen, ist dass natürlich jetzt hier, dass nicht,
1:24:35–1:24:42
dass hier die Stabilisatoren im Weg sind von dieser Dämmung von der Space-Taste.
1:24:43–1:24:45
Ich weiß gar nicht, wie das normaler war, also wie das gedacht ist,
1:24:46–1:24:47
aber ich schneide das dann einfach mal ab hier.
Florian Clauß
1:24:48–1:24:50
Also das ist auch, das kennst du. Das kennst du.
Tobias Kunisch
1:24:51–1:24:55
Hier hast du, hier habe ich Das ist schon aus der Fall mit meiner Space-Taste.
1:24:58–1:25:01
Ob das so richtig ist oder nicht, weiß ich nicht.
Florian Clauß
1:25:01–1:25:03
Das sagt uns gleich das Licht.
Tobias Kunisch
1:25:03–1:25:06
Ob das richtig ist oder nicht. Ob das richtig steht.
Florian Clauß
1:25:07–1:25:14
Okay. Oh, I can cut it. Das ist ein bisschen wie die Nabelschnur durchschneiden. Also ich mach mal.
Tobias Kunisch
1:25:14–1:25:17
Ich würde das ganze kleine Ding hier wegschneiden. Halt dann rechts und links.
Florian Clauß
1:25:18–1:25:18
Genau.
1:25:21–1:25:23
Ich weiß nicht, aber,
1:25:25–1:25:27
Ach nee.
Tobias Kunisch
1:25:27–1:25:27
Hättest du es doch nicht.
Florian Clauß
1:25:29–1:25:35
Aber das muss ja noch mal vorbei. I see, I see.
Tobias Kunisch
1:25:38–1:25:45
So, jetzt haben wir das PCB mit den Stabs. Der Schaum liegt drauf.
1:25:45–1:25:49
Jetzt holen wir unser Pomplate.
Florian Clauß
1:25:49–1:25:50
Yeah.
Tobias Kunisch
1:25:51–1:25:57
Legen das hier drauf. so jetzt geht die party los ist richtig so jetzt wollen
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wir deinen gatoron oil kings,
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so haben wir mal die produce und keiner so
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dass wir ein bisschen gucken da wo die wo die stabilisatoren sind die tasten
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sind oft müssen die in einer anderen orientierung rein mhm ok also was du hier
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siehst nennt sich 5 prong switches also zwei kontakte und dann drei,
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So bei Plastikstifte. Es gibt auch PCBs, die haben nur, die haben weniger Löcher.
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Da muss man die dann abknipsen, die kleinen Plastikdinger. Aber das ist mir
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auch noch nicht untergekommen.
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So, du kannst es quasi sehen, hier hinten, da wo dieser schwarze abgedeckte
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Kontakt ist, da müssen die beiden Prongs rein, natürlich.
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So kann sie sehen, wie die um die reinkommen. Hier kannst du sehen,
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dass die andersrum sind.
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So und deswegen also ich fange immer erstmal an mit den quasi in den Ecken.
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Dann hast du schon mal genau du musst auch,
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ein bisschen vorsichtig sein, dass sich die Prongs da nicht,
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also die Kontakte nicht verbiegen das passiert schon immer mal die kann man
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dann aber auch wieder zurückbiegen schon mal, wenn wir das umdrehen dann siehst
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du, du kannst es entweder da reinstecken oder da reinstecken,
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das ist, weil diese Tasten können unterschiedliche breiten
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haben haben wir hier ein beispiel naja die
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sind alle ungefähr gleich breit aber du kannst also die
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wir für die für die zuhörerin von
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der control alt und command taste die
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können unterschiedliche breiten haben und je nachdem sind hier
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quasi alternative löcher gebohrt damit
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die die hier dann am schluss reinpassen das muss man eigentlich einfach nur
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ausprobieren hier siehst du schon die sind unterschiedlich breit naja das ist
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das ist das ausfinden müssen ja schon mal das ist auch das ist eine weniger
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breite control taste und alt.
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So probieren wir mal aus deine erste taste control so hat unten links den switch
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reingesteckt wir versuchen herauszufinden wie breit die tasten sind damit wir
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die switches im richtigen abstand in das PCB machen, damit alle passen.
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So, du hast jetzt hier links mit den Prunks nach oben gemacht,
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dann mache ich jetzt das nächste auch so rein.
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Versuche deine Switches nicht kaputt zu machen.
1:28:29–1:28:32
Und dann schauen wir mal, ob die Alt-Taste passt. Die passt auch.
Florian Clauß
1:28:32–1:28:37
Ja, okay, sehr gut. Ich will kein Alt-GR. Haben wir noch eine zweite Alt-Taste da?
Tobias Kunisch
1:28:38–1:28:40
Ja, die ist aber bereiter. Muss man gleich gucken.
Florian Clauß
1:28:42–1:28:45
Ansonsten muss ich doch ein Alt-GR nehmen. Oh, ich hasse.
Tobias Kunisch
1:28:48–1:28:53
Es gibt es gibt ein keycap set habe ich kürzlich gesehen aber schon mal hier
1:28:53–1:28:55
habe ich den prong schon verbogen ein bisschen zu.
Florian Clauß
1:28:55–1:28:57
Haben wir haben es ja.
Tobias Kunisch
1:28:57–1:29:02
Ja nie aber das ist die sind auch nicht kaputt deswegen okay es gibt ein keycap
1:29:02–1:29:08
set das heißt alt und da ist dann seine auf der alt gehr taste ist da so ein monster,
1:29:12–1:29:15
Ich mache mal Fotos von deinen schmutzigen Fingern.
Florian Clauß
1:29:16–1:29:20
Habe ich ja erklärt. Oder?
Tobias Kunisch
1:29:21–1:29:22
Nee, was war da?
Florian Clauß
1:29:24–1:29:29
Ja, naja. Aber der Typ meinte, ich sollte mir ein neues Rad kaufen.
1:29:29–1:29:33
War ein guter Verkäufer. Wenn ich die alle reingesteckt habe,
1:29:34–1:29:38
das macht schon Spaß, die reinzustecken.
1:29:38–1:29:41
Aber wahrscheinlich funktionieren dann 50% der Tasten nicht.
Tobias Kunisch
1:29:41–1:29:46
Naja, das sieht man dann. Willst du eine abgesetzte Caps-Lock-Taste?
1:29:46–1:29:49
Oder eine... Hier, warte, ich zeige dir beide Alternativen.
1:29:50–1:29:53
Also das kennen deine Zuhörer bestimmt aus. Es gibt da so Caps-Lock-Tasten,
1:29:53–1:29:56
die haben an der Seite so, sind so vertieft, damit man das fühlen kann.
Florian Clauß
1:29:56–1:29:57
Nee, auf keinen Fall will ich das haben.
Tobias Kunisch
1:29:58–1:29:58
Keinen Fall?
Florian Clauß
1:29:59–1:30:01
Ich will auf keinen Fall, das ist so Windows-mäßig.
Tobias Kunisch
1:30:02–1:30:05
Ich fand das auch immer doof, aber also ich sehe schon den Sinn,
1:30:05–1:30:07
weil man will ja nicht auszusehen, die Caps-Lock-Taste machen.
1:30:07–1:30:11
Und so hat man halt hier das, weißt du, so kann man fühlen, wo die Kärbstocktaste
1:30:11–1:30:13
ist, wo man nichts draufdrücken will.
Florian Clauß
1:30:14–1:30:15
Ich kann es ja austauschen.
Tobias Kunisch
1:30:16–1:30:16
Ja.
Florian Clauß
1:30:18–1:30:19
Keine Experimente.
Tobias Kunisch
1:30:20–1:30:26
Nee, nicht, dass du die Enter-Taste nicht mehr triffst, wenn die zu klein ist.
Florian Clauß
1:30:28–1:30:31
Hast du hier so einen Switch-Zieher?
Tobias Kunisch
1:30:31–1:30:31
Mhm.
Florian Clauß
1:30:34–1:30:38
Wie gut, dass sie hier in einer ausgestatteten Werkstatt bin.
Tobias Kunisch
1:30:38–1:30:42
Und zwar haben die hier so ein, schon mal, die haben hier so Vertiefungen auf
1:30:42–1:30:43
bei der Seite, dann kannst du einfach so rausziehen.
1:30:44–1:30:48
Wenn Leute auf YouTube Videos machen, wie sie die Keyboards zusammenbauen,
1:30:48–1:30:52
dann ist das immer der Teil, der dann schnell laufen gelassen wird oder ganz
1:30:52–1:30:55
rausgeschnitten, wenn man 20 Minuten die Switches reindrückt.
Florian Clauß
1:30:57–1:31:00
Warum nur? Aber der macht schon Spaß, der Teil.
1:31:00–1:31:06
Das ist so ein bisschen, weil man muss ja quasi die Pins durch diese letzte
1:31:06–1:31:13
Schicht hier durchdrücken und das hat so ein bisschen diesen Effekt wie mit
1:31:13–1:31:16
den Bubble-Folgen, weißt du?
Tobias Kunisch
1:31:17–1:31:22
Bubble-Rap. Was natürlich wirklich schön ist an so einer Geschichte wie so ein
1:31:22–1:31:28
Keyboard bauen, ist, dass es ganz viele Möglichkeiten gibt, sich hier Accessories
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zu kaufen, wie zum Beispiel,
1:31:30–1:31:36
man kann sich hier so extra Boxen bestellen für seine extra Switches,
1:31:36–1:31:37
die man noch oben liegen hat.
Florian Clauß
1:31:37–1:31:42
Ja, sehr gut. Und da ist so ein Diamant drauf, ist das ja auch wieder eine Firma?
Tobias Kunisch
1:31:42–1:31:45
Ja, die hat Key Jam heißen die, das ist so eine deutsche Qualseite.
Florian Clauß
1:31:46–1:31:46
Okay.
Tobias Kunisch
1:31:47–1:31:53
Jam heißt da Edelstein. Ich habe ja noch jede Menge Switches,
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die ich dann doch nicht so gut fand. Die hier.
Florian Clauß
1:31:57–1:31:59
Und hast du die dann irgendwann alle ausgetauscht?
Tobias Kunisch
1:31:59–1:32:00
Ja.
Florian Clauß
1:32:00–1:32:04
Wo du gemerkt hast, so nee, not my type.
Tobias Kunisch
1:32:05–1:32:06
Ja, ganz genau.
1:32:08–1:32:13
Ich habe ja auch noch so ein paar extra Keycap-Sets, die ich dann noch nicht gut fand.
Florian Clauß
1:32:14–1:32:18
Ja, das ist halt ein real Hobby.
1:32:19–1:32:26
Wenn man so anfängt, für seine Teile dann extra Behälter zu kaufen,
1:32:27–1:32:28
die noch gebrändet sind.
Tobias Kunisch
1:32:28–1:32:29
Das ist doch gut.
Florian Clauß
1:32:30–1:32:32
Dann weiß man, dass man beim richtigen Hobby ist.
Tobias Kunisch
1:32:33–1:32:36
Ja, man kann ja auch noch, können uns ja mal deine Keys anschauen hier.
1:32:36–1:32:41
Das sind, also bei so Kies gibt es auch unterschiedliches Material,
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aus dem sie designen können.
1:32:42–1:32:48
Meistens ist das entweder PBT Plastik, PBT oder ABS.
1:32:49–1:32:53
PBT heißt, haben ein bisschen dunkleren Ton.
1:32:53–1:32:58
Da kommst du auch immer nochmal drauf an, wie dick die Tasten gegossen sind.
1:32:58–1:33:00
Also wie dick das Plastik ist.
1:33:00–1:33:03
Je dicker natürlich, desto besser. es gibt dann auch
1:33:03–1:33:06
noch sind sich double shot wenn es
1:33:06–1:33:09
quasi zwei lagen plastik sind und quasi
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die in der in der unseren lage
1:33:13–1:33:18
der der buchstabe als relief drauf steht und die obere lage quasi nur den buchstaben
1:33:18–1:33:23
als aussparung hat das heißt dann hast du das ist gar nicht ob die hier dabei
1:33:23–1:33:27
schaut sind müsste man mal einen rausziehen dass ich mal diesen dabei schauen
1:33:27–1:33:33
das heißt hier innen ist weißes Plastik und da ist auch aus dem weißen inneren Plastik ist auch das K.
1:33:34–1:33:36
Und dann ist nochmal die blaue Lage drumrum gegossen.
Florian Clauß
1:33:37–1:33:37
Ja, ja.
Tobias Kunisch
1:33:40–1:33:43
Das ist natürlich, also man kann jetzt natürlich schon so ein bisschen hören,
1:33:43–1:33:50
wie die sich anhören, aber so richtig weiß man es dann erst, wenn es im Case ist.
Florian Clauß
1:33:51–1:33:58
Weil der Case ist der Resonanzraum, der den richtigen Sound bringt.
Tobias Kunisch
1:33:59–1:34:05
Ich habe kürzlich einen Freund, der seinen 50. Geburtstag gefeiert hat.
Florian Clauß
1:34:05–1:34:07
Was, so alte Freunde hast du?
Tobias Kunisch
1:34:07–1:34:08
So alte Freunde, unglaublich.
Florian Clauß
1:34:08–1:34:09
Wahnsinn.
Tobias Kunisch
1:34:10–1:34:11
Ja, hat doch schon graue Haare und so.
Florian Clauß
1:34:13–1:34:14
Mann, Mann, Mann.
Tobias Kunisch
1:34:14–1:34:16
Dem habe ich einen Keyboard geschenkt.
Florian Clauß
1:34:17–1:34:18
Und?
Tobias Kunisch
1:34:18–1:34:23
Der ist doch Star Wars Fan. Das heißt, ich habe ihm so, es gibt ja so Artisan
1:34:23–1:34:26
Keycaps, wo quasi irgendwelche Figuren sind.
1:34:27–1:34:31
Dem habe ich dann die Escape-Taste mit so einem Stormtrooper-Helm.
Florian Clauß
1:34:31–1:34:35
Ja, geil. Ich glaube, die habe ich gesehen, oder? Kann das sein?
Tobias Kunisch
1:34:35–1:34:40
Ja, das kann sein. Und dem habe ich einen Rainy 75 gekauft. das heißt Rainy,
1:34:40–1:34:44
weil sich die Tasten, die so marbly sind, dass es wie du vorher meintest,
1:34:44–1:34:46
dass es sich anhört wie Regen, der fällt.
1:34:47–1:34:50
Hat sich sehr gefreut. Hat mich gefreut, dass es sich gefreut hat.
1:34:50–1:34:55
Aber die Firma, die das Rainy 75 gemacht hat, hat jetzt ein neues Keyboard auf
1:34:55–1:34:58
Kickstarter veröffentlicht, also Zen 75.
1:34:59–1:35:04
Das ist ein Nachfolgemodell. Das war der erste Kickstarter, wo ich wirklich mitgemacht habe.
1:35:06–1:35:09
Die haben aber auch also es war nicht wirklich die haben
1:35:09–1:35:13
die plattform benutzt um das funding
1:35:13–1:35:17
zu machen aber ich glaube das stand nie zur diskussion ja mittlerweile von einem
1:35:17–1:35:23
halben tag irgendwie ziel erreicht und ich so schnell weiter über hinaus das
1:35:23–1:35:27
war schon eine weile angekündigt und hatte auch schon ein paar reviews mit leuten
1:35:27–1:35:32
jahr eins geschickt haben und so das wird jetzt Das ist gerade verschickt,
1:35:32–1:35:36
das ist jetzt produziert worden und verschickt, das ging natürlich erst in die USA.
1:35:36–1:35:41
Die haben ihre Keyboards schon und Mitte September werden wohl die Lieferungen für,
1:35:43–1:35:46
für Europa angefangen. Das heißt, das nächste Keyboard, was hier hoffentlich
1:35:46–1:35:48
aufschlägt, ist ein Zen 75.
Florian Clauß
1:35:49–1:35:49
Oh, wow.
Tobias Kunisch
1:35:50–1:35:52
Kinder kamen gerade wieder vom Booba-Shop.
Florian Clauß
1:35:53–1:35:53
Booba?
Tobias Kunisch
1:35:53–1:35:54
Booba gekauft.
Florian Clauß
1:35:54–1:35:55
Sind das La Boobas?
Tobias Kunisch
1:35:56–1:35:57
Ja, so Bubble Tea.
Florian Clauß
1:35:57–1:36:01
Achso, nee. Wie heißt das, dieser Trend? La Booboo?
1:36:03–1:36:06
Das ist noch nicht bei deinen Kindern angekommen?
Tobias Kunisch
1:36:06–1:36:07
Nee, wir waren ja,
1:36:09–1:36:16
ahead of the curve. quasi. Wir waren Labubo ist ja von diesen Popmart-Stories. Popmart heißen die.
1:36:16–1:36:22
Und bevor die diese Labubo gemacht haben, haben die diese Blindboxen gemacht mit Figuren.
1:36:22–1:36:24
Also es gab immer so Figuren-Serien.
1:36:24–1:36:26
Die sind kleiner als die Labubos jetzt.
1:36:27–1:36:29
Aber die kamen dann immer so in einer Box und du wusstest immer nicht,
1:36:29–1:36:32
welcher Charakter aus der Serie ist. Du musstest dann quasi viele kaufen,
1:36:32–1:36:33
um die ganze Serie zu haben.
1:36:34–1:36:38
Und wir haben das irgendwann angefangen, als wir in Paris waren, da war ein Store.
1:36:40–1:36:43
und in Berlin gab es keinen Laden, aber immer wenn ich in New York war,
1:36:43–1:36:45
habe ich dann den Kindern eben eine Box mitgebracht.
1:36:47–1:36:49
Und jetzt gibt es den Laden hier und jetzt sind die eben so erfolgslich mit
1:36:49–1:36:53
den Labubus, dass wir nichts in den Popmart Store können, um uns eine Box zu
1:36:53–1:36:55
kaufen, weil alle da blöd wegen diesen Labubus anstehen.
1:36:56–1:36:59
Also wirklich unglaublich, die haben im Alexa jetzt einen Laden aufgemacht.
1:37:00–1:37:02
Und die stehen da immer noch auf Schlange, die Leute.
Florian Clauß
1:37:03–1:37:03
Wahnsinn.
Tobias Kunisch
1:37:03–1:37:07
Also wirklich auch Wochen später ist da noch eine stundenlange Schlange.
1:37:08–1:37:11
um da reinzukommen. Unglaublich.
Florian Clauß
1:37:13–1:37:16
So, jetzt habe ich jetzt schon alle da verbraucht, kann das sein?
Tobias Kunisch
1:37:16–1:37:21
Ja. Das kommt davon, wenn man sich so ein großes Keyboard-Layout kauft.
Florian Clauß
1:37:23–1:37:25
Das kennst du gar nicht.
Tobias Kunisch
1:37:25–1:37:29
Ich mache zwei Switches rein und dann lässt es über die Funktionstaste.
Florian Clauß
1:37:31–1:37:35
Genau, du brauchst dann irgendwie fünf Tastendrücke, um A zu machen.
Tobias Kunisch
1:37:39–1:37:45
Aber es gibt da wirklich, also es gibt ja auch 40% Layouts, ne? Oder noch kleiner.
Florian Clauß
1:37:46–1:37:48
Das ist ein Bank-Terminant.
Tobias Kunisch
1:37:48–1:37:53
Ja, ich finde es eigentlich schon ästhetisch attraktiv, aber ich glaube,
1:37:54–1:37:55
es ist da wirklich zu anstrengend.
1:37:55–1:37:59
Die haben dann auch so eine Split-Space-Taste, also quasi eine zweigeteilte
1:37:59–1:38:02
Space-Taste, damit du die eine Hälfte nochmal anders belegen kannst.
Florian Clauß
1:38:02–1:38:04
Echt? Wow.
Tobias Kunisch
1:38:05–1:38:09
Und oft ist dann die Control-Taste da, wo die Caps-Lock-Taste ist,
1:38:09–1:38:10
weil die braucht eigentlich eh keiner.
1:38:11–1:38:13
Und wenn du die unter der Reihe nicht hast,
1:38:15–1:38:18
dann belegst du halt die Caps-Lock-Taste anders quasi.
1:38:19–1:38:23
Die haben dann auch keine Nummerntasten, da müssen wir dann halt Funktionen
1:38:23–1:38:27
QW, ERT und so drücken für 1, 2, 3, 4.
Florian Clauß
1:38:28–1:38:31
Okay. Wir müssen erstmal das O suchen.
Tobias Kunisch
1:38:32–1:38:38
Naja, das haben die uns ISO aufgemacht. Schau mal, das ist ANSI und das ist ANSI.
1:38:39–1:38:42
Und wir müssen aber ISO und ISO machen.
Florian Clauß
1:38:42–1:38:43
Okay.
Tobias Kunisch
1:38:43–1:38:48
Das heißt, der muss raus und der muss raus. Der muss eins drüber.
Florian Clauß
1:38:49–1:38:53
Da sind sie Schritt für Schritt, weil das kann man nicht merken.
Tobias Kunisch
1:38:55–1:38:57
Bist du sicher, dass du ISO willst?
Florian Clauß
1:38:58–1:38:58
Ja.
1:39:00–1:39:03
Also erklär doch mal den Unterschied zwischen ISO und ANSI.
Tobias Kunisch
1:39:03–1:39:05
Ja, sehr gut, sehr gut, sehr guter Punkt.
1:39:09–1:39:16
Wie unsere deutschen Zuhörer ja sehr gut kennen, ist die Enter-Taste auf einer
1:39:16–1:39:19
deutschen Tastatur, die auch nicht QWERTY, sondern QWERTY ist,
1:39:19–1:39:23
weil das Z ist neben dem T, nicht wie auch im Englischen das Y.
1:39:25–1:39:31
Hier ist die Enter-Taste, so eine große Taste, die quasi über zwei Tasten reingeht.
1:39:32–1:39:41
Also die ist quasi neben dem, also die Top-Row und die Home-Row quasi.
1:39:42–1:39:46
auf einer amerikanischen testatur an
1:39:46–1:39:49
sie american something something ist die
1:39:49–1:39:56
enttaste nur eine lei hoch dafür aber zwei tasten bei zwei units das heißt die
1:39:56–1:39:59
switches müssen natürlich anheiz ins pcb gesteckt werden damit die taste dann
1:39:59–1:40:04
drauf gesteckt werden wir haben das jetzt so gemacht wie man es für iso machen
1:40:04–1:40:09
leute weil ich nicht mitgedacht habe uns aber so gemacht wie auf meinen anderen Keyboards.
Florian Clauß
1:40:09–1:40:10
Das kommt davon.
Tobias Kunisch
1:40:11–1:40:16
Hier auf dem PCB hinten sieht man immer beschriftet bei den Kontakten ANSI, ISO.
1:40:18–1:40:20
Hier sind auch, also bei den anderen Tasten sieht man auch, was das für eine,
1:40:21–1:40:25
Grundbelegung sind, also Delete, End, Page Down, Page Up.
1:40:26–1:40:29
So. Deswegen kann man sich hier daran orientieren. Wir haben es nur falsch gemacht.
1:40:29–1:40:31
Ich überlege jetzt gerade, ob...
Florian Clauß
1:40:31–1:40:34
Wie würde ich mit dem Switch dann machen? Äh, mit dem Stäbbelaser.
Tobias Kunisch
1:40:34–1:40:35
Genau.
Florian Clauß
1:40:36–1:40:38
Den müssen wir eigentlich dann anders kippen oder?
Tobias Kunisch
1:40:38–1:40:39
Ja, ich glaube.
Florian Clauß
1:40:40–1:40:43
Kann man das? Ich glaube, das kann man auch. Probieren wir mal, oder?
Tobias Kunisch
1:40:43–1:40:46
Ah, genau. Genau, deswegen sind hier die beiden.
Florian Clauß
1:40:46–1:40:46
Ja, ja.
Tobias Kunisch
1:40:46–1:40:50
Ja, wir müssen ihn so rum anbringen. Ich hoffe, dass wir das machen können,
1:40:50–1:40:53
ohne dass das Plates im Make ist.
Florian Clauß
1:40:54–1:40:58
Okay, hoffe ich auch. Sonst machen wir eine Fortsetzung.
Tobias Kunisch
1:40:59–1:40:59
Okay.
1:41:07–1:41:14
Das, liebe Zuhörer, ist der Moment, wo Flo seine vergangenen Entscheidungen,
1:41:15–1:41:18
sich ein Keyboard zusammenzubauen, infrage stellt.
1:41:19–1:41:26
Nachdem er 87 Tasten in seinen 80% Keyboard eingebaut hat, haben wir jetzt festgestellt,
1:41:27–1:41:30
dass wir alles wieder auseinanderbauen müssen.
Florian Clauß
1:41:32–1:41:33
Gib mal den Pinzett an.
Tobias Kunisch
1:41:33–1:41:38
So, das ist der Charaktertest, dem sich Flo jetzt gegenüber sieht.
1:41:38–1:41:41
Was wird er tun in einem Moment von Frustration?
Florian Clauß
1:41:41–1:41:46
Der Charaktertest. Ich fühle mich gerade so ein bisschen wie... Fuck.
1:41:49–1:41:50
Machst du dich kaputt?
Tobias Kunisch
1:41:50–1:41:55
Kriegst du nichts aus? Nee, schau mal, weil der hier jetzt runtersitzt.
Florian Clauß
1:41:55–1:41:55
Ja, ja.
Tobias Kunisch
1:41:59–1:42:01
Du bist Charakter blind, Flo.
Florian Clauß
1:42:04–1:42:06
Zieht das auch bei deinen Kindern?
Tobias Kunisch
1:42:06–1:42:09
Nee. Die wollen jetzt schon weinen.
1:42:13–1:42:17
Ja. Dann kannst du lernen, wie man Switches wieder rausziehen.
Florian Clauß
1:42:19–1:42:22
Okay, wollen wir das jetzt machen? Wie viel Zeit haben wir noch?
Tobias Kunisch
1:42:26–1:42:27
Zieh du sie raus, ich mach sie rein.
1:42:35–1:42:45
diese schale hat eine funktion die frustrationsschale die geschahle wie gesagt
1:42:45–1:42:50
auch schon mal passiert ja umso besser fühlt sich an wenn dann alle so sind,
1:42:54–1:42:58
Während Flo die ganzen Switches wieder rauszieht, können wir nochmal einen Tastaturvergleich
1:42:58–1:43:00
machen. Das, was wir hier hören,
1:43:02–1:43:07
ist eine Apple-Tastatur. Das ist keine mechanische Tastatur,
1:43:07–1:43:08
das ist eine Membrantastatur.
Florian Clauß
1:43:08–1:43:15
Was ist denn eigentlich eine Membrantastatur? Das hat man das letzte Mal schon erklärt, oder?
Tobias Kunisch
1:43:15–1:43:16
Ja.
Florian Clauß
1:43:16–1:43:18
Da wären nur so Nupsis.
Tobias Kunisch
1:43:18–1:43:22
Ja, da ist quasi so eine Plastikfolie runter mit...
Florian Clauß
1:43:22–1:43:24
So Federn, so Metallplatten.
Tobias Kunisch
1:43:25–1:43:30
Genau, wenn man einfach die Taste runterdrückt, dann wird die Metallfolie runtergedrückt
1:43:30–1:43:34
und der Kontakt schließt dann deswegen damit oder darum.
1:43:35–1:43:40
Und da ist eben kein Switch drin oder sowas. Es ist einfach nur so eine Plastikfolie.
1:43:40–1:43:49
Deswegen ist das alles so ein bisschen schwammiger und so ein bisschen so.
Florian Clauß
1:43:52–1:43:56
Ich war ja sehr gewöhnt.
Tobias Kunisch
1:43:57–1:44:04
Bin gewöhnt. Ja, ich meine, ich bin gespannt, wie es dir dann da geht mit deiner
1:44:04–1:44:06
mechanischen Tastatur.
1:44:06–1:44:10
Oder ob du die hier dann in zwei Wochen frustriert ablieferst.
Florian Clauß
1:44:12–1:44:16
Tobes, hier, für dein Regal, für dein Ausstellungsregal.
1:44:18–1:44:20
Ich meine, schön wird sie aussehen.
Tobias Kunisch
1:44:21–1:44:22
Hier kann man nochmal hören.
1:44:24–1:44:32
Sehr schön. Die mag ich sehr gerne. Das sind Akku Rosewood Linear Switches. In Lumen Key 65.
Florian Clauß
1:44:33–1:44:34
Blinkt da was?
Tobias Kunisch
1:44:34–1:44:39
Ja, da blinkt was, was ich verbinden möchte. Sehr kontaktsäuliges Keyboard.
Florian Clauß
1:44:41–1:44:44
Ja, was ist sonst die Aufgabe von einem Keyboard?
Tobias Kunisch
1:44:45–1:44:45
Ja.
Florian Clauß
1:44:46–1:44:47
Außer Kontakte zu verbinden.
Tobias Kunisch
1:44:47–1:44:53
Hier im vergleich ich.
Florian Clauß
1:44:53–1:44:54
Glaube jetzt geht es.
Tobias Kunisch
1:44:54–1:44:58
So muss
1:44:58–1:45:01
es ja wieder aufnehmen muss man sagen dass
1:45:01–1:45:06
wir jetzt die stabilisatoren erfolgreich
1:45:06–1:45:09
umgesetzt haben nachdem flur alle switches wieder raus gemacht
1:45:09–1:45:14
hat und wir alles wieder rein gemacht und jetzt sind
1:45:14–1:45:20
wir gerade dabei die tasten auf die switches zu stecken der eigentliche der
1:45:20–1:45:27
eigentlich ist eigentlich spaß macht hier ich mag gerade die app tasten versuch
1:45:27–1:45:30
so auszufinden wo die anderen tasten.
Florian Clauß
1:45:33–1:45:35
Hingehen fv fun.
Tobias Kunisch
1:45:35–1:45:44
Was ich ja abgefahren findet bei dwork ist dass die dass die nummern tasten
1:45:44–1:45:47
nicht in der numerischen Reihenfolge sind.
Florian Clauß
1:45:47–1:45:52
Ja, das finde ich, das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Und das würde mich
1:45:52–1:45:53
total wahnsinnig machen.
1:45:58–1:45:59
Die hängt.
1:46:02–1:46:07
Also wir hängen gerade hier an der Shift-Taste fest.
Tobias Kunisch
1:46:10–1:46:13
Also der Switch ist es nicht. Es ist eindeutig der.
Florian Clauß
1:46:14–1:46:15
Die Schmiere?
Tobias Kunisch
1:46:16–1:46:17
Naja, der Stabilisator.
1:46:23–1:46:25
Also ich hatte das auch schon mal.
Florian Clauß
1:46:25–1:46:26
Und was hast du gemacht?
Tobias Kunisch
1:46:30–1:46:31
Auseinandergebaut und die,
1:46:33–1:46:37
Stabilisatoren nochmal neu gemacht. Aber lass uns einfach mal...
Florian Clauß
1:46:37–1:46:42
Du, lass uns vielleicht... Das kann ich ja dann zu Hause machen. Ich weiß ja, wie es geht.
1:46:43–1:46:47
Und ich würde jetzt einfach vorschlagen, wir machen den Rest das mal rein.
Tobias Kunisch
1:46:47–1:46:50
Ich meine, die gute Nachricht ist, du hast ja noch ein anderes Schiff.
Florian Clauß
1:46:52–1:46:54
So, gleich sind wir fertig.
1:46:57–1:47:00
und this is the end,
1:47:02–1:47:05
my friend so, was habe ich hier?
Tobias Kunisch
1:47:05–1:47:10
Oh, aber es hört sich schon gut an sagst du nur so wieso sage ich das schon?
Florian Clauß
1:47:11–1:47:18
Das ist doch der beste dafür machen wir das doch hier ja erst Fragezeichen haben
1:47:18–1:47:20
wir jetzt kommt diese Apostrophe,
1:47:23–1:47:26
Das ist ein bisschen wie Puzzeln. Ja.
Tobias Kunisch
1:47:27–1:47:31
Ach so, aber du hast die Tilde hier gar nicht auf Deutsch. Da ist das da.
Florian Clauß
1:47:31–1:47:31
Ja.
Tobias Kunisch
1:47:32–1:47:33
Hä, wann benutzt man das denn?
Florian Clauß
1:47:34–1:47:35
Um Grad zu machen?
Tobias Kunisch
1:47:36–1:47:37
Wie oft himmst du Grad?
Florian Clauß
1:47:37–1:47:38
Ja, öfters mal.
Tobias Kunisch
1:47:39–1:47:39
Ja?
Florian Clauß
1:47:39–1:47:40
Ich habe einen Kochblog.
1:47:43–1:47:45
Gut, dass du fragst.
Tobias Kunisch
1:47:46–1:47:48
Wie würde ich das denn finden im Internet, Flo?
Florian Clauß
1:47:50–1:47:52
Warte mal, kommt das Plus nach oben? das Sternchen?
Tobias Kunisch
1:47:53–1:47:57
Das Sternchen kommt nach oben, glaube ich. Du willst ja plus ohne Shift suchen
1:47:57–1:48:00
können, weil du hast ja eh kein Shift, was funktioniert.
Florian Clauß
1:48:02–1:48:04
Meine Erdlinie ist ja nur.
1:48:06–1:48:08
Die kann man auch nicht erkennen.
Tobias Kunisch
1:48:08–1:48:08
Schwarz auf schwarz.
Florian Clauß
1:48:10–1:48:14
Jetzt fangen wir an. So, M fehlt noch.
Tobias Kunisch
1:48:14–1:48:16
Ja, da ist M.
Florian Clauß
1:48:18–1:48:21
F13 brauche ich nicht. Doppelpunkt.
1:48:22–1:48:28
Ja, und meines. Und da oben noch die, was fehlt da oben noch?
Tobias Kunisch
1:48:28–1:48:34
Print Source, Scroll, Path. Print, Scroll, Path, Print.
1:48:35–1:48:37
Die Tasten, die man immer benutzt.
1:48:39–1:48:42
Weswegen man unbedingt so ein großes Keyboard haben sollte.
Florian Clauß
1:48:43–1:48:45
Toops. Noch was netten.
1:48:48–1:48:50
So, wir sind fertig. Das ist ja spannend jetzt.
Tobias Kunisch
1:48:52–1:48:52
Spannend.
Florian Clauß
1:48:52–1:48:52
So.
1:48:54–1:48:59
Au, jetzt darf ich es reinlegen. Boah, Klack. Hast du es gehört?
1:49:00–1:49:01
Wie es Klack gemacht hat?
Tobias Kunisch
1:49:02–1:49:03
Ja, ich glaube, da ist ein Magnet.
Florian Clauß
1:49:04–1:49:04
Ja, ja.
Tobias Kunisch
1:49:06–1:49:07
Oh, Flur.
Florian Clauß
1:49:08–1:49:09
Wow.
Tobias Kunisch
1:49:10–1:49:11
Tipp war es.
1:49:18–1:49:19
Ja, und so weiter. Aber schön.
Florian Clauß
1:49:22–1:49:24
Ja, vielen Dank, Mensch.
Tobias Kunisch
1:49:25–1:49:29
Ja, das ist, ich bin ein bisschen bummend, dass das nicht hier mit der Shift-Taste
1:49:29–1:49:30
jetzt besser geklappt hat.
Florian Clauß
1:49:31–1:49:31
Ja.
Tobias Kunisch
1:49:32–1:49:33
Die musst du hier nochmal umsetzen.
Florian Clauß
1:49:34–1:49:35
Die setze ich nochmal um.
Tobias Kunisch
1:49:35–1:49:38
Das ist aber relativ einfach. Die Shift-Taste musst du nur nochmal...
Florian Clauß
1:49:38–1:49:42
Die Shift-Taste muss ich beobachten. Das bringt ja Spaß von vorne an.
1:49:43–1:49:50
Auf jeden Fall bin ich begeistert. Merkt man noch, oder? Wie ich sprühe.
1:49:51–1:49:56
Sehr cool. Danke, dass ich nochmal beim Podcast mitmachen möchte.
1:49:56–1:50:01
Immer, Tubs, mit deiner Stimme bist du Stammgast.
Tobias Kunisch
1:50:01–1:50:03
Das nächste Mal dann mit unserer Schreibmaschinen-Sammlung.
Florian Clauß
1:50:04–1:50:10
Genau. Wir gehen weiter in Richtung wahrscheinlich das nächste Mal bei unserem
1:50:10–1:50:17
eigenen Buchdruck mit den verschiedenen Fonts, die wir dann noch irgendwie auf
1:50:17–1:50:19
dem Flohmarkt gekauft haben.
1:50:19–1:50:24
Ja, das war jetzt eigentlich Podcast. Eine lange Episode. Ich muss mal schauen.
Tobias Kunisch
1:50:24–1:50:25
Wie viel da rausgestimmt.
Florian Clauß
1:50:26–1:50:29
Wie viel da wirklich noch mitkommt. Hey Tobes, hallo.
Tobias Kunisch
1:50:29–1:50:30
Hey Flo. Guten Morgen.
Florian Clauß
1:50:31–1:50:35
Guten Morgen. Also wir haben jetzt uns nochmal abgesprochen,
1:50:35–1:50:39
dass wir ein Recap machen wollen von dem,
1:50:39–1:50:44
was ich da zusammengebaut habe und noch welche Hindernisse ich auf den Weg bewältigen
1:50:44–1:50:51
musste, um jetzt fast eine Woche mein neues Keyboard hier tatsächlich auch benutzen zu können.
Tobias Kunisch
1:50:52–1:50:56
Ja, Flo, ich muss natürlich wissen, wie es dir ergangen ist und vor allem wie
1:50:56–1:50:57
sich das Keyboard jetzt anhört.
Florian Clauß
1:50:57–1:51:00
Ja, das Keyboard hört sich so an.
1:51:05–1:51:07
Hörst du die Stabilisatoren?
Tobias Kunisch
1:51:08–1:51:08
Fantastisch.
Florian Clauß
1:51:09–1:51:10
Ja, also es ist...
Tobias Kunisch
1:51:10–1:51:13
Ich könnte den ganzen Tag zuhören, Flo.
Florian Clauß
1:51:14–1:51:17
Aber nur dem Keyword, nicht mir.
Tobias Kunisch
1:51:19–1:51:20
Naja, hier auch ein bisschen.
Florian Clauß
1:51:21–1:51:26
Ja, es gab noch einiges, was nicht so rund gelaufen ist.
1:51:26–1:51:30
Wir hatten ja, Ende der Sendung hatten wir ja zumindest irgendwie alle gehabt,
1:51:31–1:51:36
Okay, Keycaps drauf, ja, aber die Shift-Taste hat noch rumgemuckert,
1:51:37–1:51:42
das war die linke Shift-Taste und das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen
1:51:42–1:51:51
lassen und habe am nächsten Tag alles auseinandergebaut, um den Stabilisator nochmal zu schmieren.
1:51:52–1:51:56
und ja, also wir hatten ja in dem
1:51:56–1:51:59
Podcast gesagt, also in unserer Aufnahme gesagt, das ist die halbe Miete.
1:52:00–1:52:05
Es hat tatsächlich auch etwas länger gedauert, bis ich das wieder dann zusammengebaut habe.
1:52:06–1:52:09
Ich habe den geschmiert und vor allen Dingen, ich weiß nicht,
1:52:09–1:52:13
ob du dich daran erinnerst, da gab es noch so zwei Klebchen,
1:52:13–1:52:18
die man auf das Board geklebt hat, die dann so vorne und hinten einen Kreis
1:52:18–1:52:21
hatten mit so einem Ja, mit so einem Loch drin.
1:52:21–1:52:27
Und ich habe die Vermutung, das hat so ein bisschen Spannung auf dem Stabilisator gebracht,
1:52:27–1:52:31
dass der dann halt nicht ganz mehr so hoch direkt gelaufen ist,
1:52:31–1:52:37
sondern den hat es verzogen und dann gibt es halt noch so Perforierungen, wo der dann,
1:52:37–1:52:41
du siehst halt noch, dass die dann so rausgestanzt wurden aus dem Plastik.
1:52:41–1:52:45
Zwei kleine Nüppelchen, die eigentlich überhaupt nicht auffallen sollten.
Tobias Kunisch
1:52:45–1:52:46
Weißt du was, Flo?
Florian Clauß
1:52:47–1:52:47
Ja.
Tobias Kunisch
1:52:47–1:52:54
Weißt du was? Wir haben dann festgestellt, dass die Schrauben auf deinem PCB von unten reinkommen.
1:52:55–1:52:58
Und wir haben dann aber den Kleber nicht gewechselt. Wir haben den Kleber oben
1:52:58–1:53:01
drauf gemacht. Und wir dachten, die Schrauben kommen von oben rein.
1:53:01–1:53:04
Und dann haben wir die Schrauben auf die andere Seite gemacht,
1:53:04–1:53:06
aber den Kleber nicht auf die andere Seite gemacht.
1:53:06–1:53:10
Und bei den anderen Stabilisatoren hast du dann gesagt, fuck it,
1:53:10–1:53:12
ich lass die Kleber einfach weg.
1:53:12–1:53:16
Und deswegen hattest du da keine Probleme bei den anderen Stabilisatoren.
Florian Clauß
1:53:16–1:53:21
Ja, stimmt. Die kommen natürlich zu den Schrauben, diese Klebchen-Dinger.
1:53:22–1:53:28
Naja, ich habe dann alles auseinandergebaut, geschmiert, wieder zusammengebaut
1:53:28–1:53:36
und es lief, bis ich dann HTML schreiben wollte.
Tobias Kunisch
1:53:37–1:53:42
Das macht ja auch keiner mehr, Flo. Hast du nicht Chat-GPT?
Florian Clauß
1:53:42–1:53:47
Ja, auch, aber man muss ja auch mal so richtig mal von Hand an die Selektoren, weißt ja.
1:53:48–1:53:52
Und dann habe ich festgestellt, fehlende spitze Klammer.
1:53:53–1:53:58
Und zwar ist es auf dem deutschen Tastatur-Layout so, dass neben der Shift-Taste
1:53:58–1:54:01
diese Klammer auf, Klammer zu, Spitze-Klammer ist.
1:54:02–1:54:06
Und ich dachte, Moment mal, ich meine, man merkt Frühsachen im Leben.
1:54:08–1:54:12
Man muss ja erst irgendwie erwachsen werden, bis man halt merkt,
1:54:12–1:54:13
dass einem die Spitze-Klammer fehlt.
1:54:14–1:54:19
Naja, und dann war jetzt so die kaskadierende Idee, Mist, da hätten wir überhaupt
1:54:19–1:54:21
keinen Stabilisator gebraucht.
1:54:22–1:54:28
Und ja, dann ging wieder alles auseinander und dann habe ich wieder alles zusammengebaut.
1:54:29–1:54:33
Aber wie du sagst, ja, mit dem ganzen Auseinander und Zusammenbauen,
1:54:33–1:54:36
man identifiziert sich ja dann mit dem Keyboard.
Tobias Kunisch
1:54:38–1:54:43
Ja, also man hat ja keine Beziehung zu seinem Keyboard, bevor man alle Switches
1:54:43–1:54:47
nochmal rausgerissen hat, alle Keycaps nochmal abgebaut hat und alles von vorne gemacht hat.
1:54:48–1:54:52
Aber da habe ich natürlich nicht daran gedacht, dass die spitze Klammer neben
1:54:52–1:54:54
der Shift-Taste ist im Deutschen.
1:54:54–1:54:56
Das war so ein bisschen das Problem mit unserer,
1:54:56–1:55:01
Das wir hatten mit der Shift-Taste, wo wir erst die Stabilisatoren für die amerikanische
1:55:01–1:55:03
Shift-Taste eingebaut haben.
1:55:03–1:55:05
Da haben wir nicht gut genug aufgepasst.
Florian Clauß
1:55:05–1:55:10
Nee, du hast ja auch Vorwürfe gemacht. Hätte ich besser vorbereiten.
1:55:11–1:55:15
Aber wir haben einfach so locker gesagt, Shift happens, ja.
1:55:16–1:55:21
Nichts passt besser als hier in dieser Ausdruck. Insofern alles gut.
1:55:21–1:55:26
Ja, und dabei habe ich noch festgestellt, wir haben ja dieses Key-Mapping-Programm,
1:55:26–1:55:28
wo du dann halt quasi UseWire,
1:55:28–1:55:35
wo du dann die ganzen Funktionen der Keys dann durchtesten kannst und bei mir
1:55:35–1:55:40
hat das Z nicht funktioniert und dann dachte ich erstmal ewig lange, ja Z und Y,
1:55:40–1:55:43
das hat bestimmt was mit der Tastaturbelegung zu tun.
1:55:43–1:55:47
Und da habe ich versucht, das nochmal in diesem UseWire, dann kannst du dein
1:55:47–1:55:53
Tastaturprofil hochladen und du kannst dann halt quasi auf dem Bildschirm,
1:55:53–1:55:55
kriegst du die Tasten dargestellt,
1:55:55–1:55:59
die klickst du und kannst die dann halt zuweisen, den anderen Tasten,
1:56:00–1:56:03
indem du dann die entsprechende Taste auf dein Keyboard klickst.
1:56:03–1:56:07
Und da hat das Set aber immer noch nicht funktioniert.
1:56:07–1:56:10
Und dann habe ich mir mal das Board von hinten angeguckt und gesehen,
1:56:11–1:56:15
dass da tatsächlich der Kontakt einfach so abgestanden hat vom Keyboard und
1:56:15–1:56:20
der Kontakt von dem Switch gar nicht quasi drin war.
1:56:21–1:56:24
Und auch physisch, dass der Schalter nicht funktionieren konnte.
1:56:24–1:56:26
Und dann habe ich mich schon löten sehen.
1:56:30–1:56:33
Aber dann habe ich das Ding einfach runtergedrückt und es ging und dann habe
1:56:33–1:56:34
ich es schnell zugemacht,
1:56:40–1:56:41
aber dann.
Tobias Kunisch
1:56:41–1:56:43
Ging es immer noch nicht, oder?
Florian Clauß
1:56:43–1:56:47
Doch, ja, es ging immer noch nicht es waren so ein paar Tasten,
1:56:47–1:56:52
die noch falsch gemappt oder anders gemappt waren aber da funktioniert dieses Use Wire ganz gut,
1:56:53–1:56:59
ich musste noch ein paar Mal quasi meinen Tastatur-Layout über das Programm einstellen.
1:57:00–1:57:04
Und jetzt funktioniert es erstaunlich gut. Und noch einen anderen Punkt,
1:57:04–1:57:08
den ich erwähnen möchte mit den schwarzen Schriften auf schwarzer Taste.
1:57:09–1:57:15
Du bist gezwungen hier, weil ich ja auch teilweise die Vorhänge zu habe,
1:57:15–1:57:17
weil mir zu doll die Sonne reinschaltet.
1:57:17–1:57:20
Du bist gezwungen blind zu tippen mit diesem Layout.
1:57:21–1:57:26
Meine Skills in richtige getastet treffen, werden automatisch durch diese Tastatur erzwungen.
Tobias Kunisch
1:57:28–1:57:29
Na siehste, er ist da.
Florian Clauß
1:57:29–1:57:32
Ja, ich bin über die Woche besser geworden.
Tobias Kunisch
1:57:33–1:57:34
Sehr schön.
Florian Clauß
1:57:35–1:57:35
Ja.
Tobias Kunisch
1:57:36–1:57:41
Was man ja auch nochmal erklären kann mit der VIA-Software, wie das funktioniert,
1:57:41–1:57:45
das ist quasi, ich glaube, das hatten wir schon im ersten Teil vom Podcast angesprochen,
1:57:46–1:57:49
die ganz viele von diesen mechanischen Keyboards, die man sich selber zusammenbaut,
1:57:49–1:57:53
benutzen diese QMK-Firmware, Das ist ein Open Source Firmware.
1:57:54–1:57:59
Und diese VIA Software ist eine von ein paar Software-Releases,
1:58:00–1:58:04
die dann eben automatisch die Sprache von dieser Firmware verstehen und sich
1:58:04–1:58:08
mit so einem Q&K-Keyboard verbinden können.
1:58:08–1:58:13
Und wenn man die Tastengelegung ändert, dann schreibt es das direkt in die Firmware
1:58:13–1:58:15
rein, was dein Tastenlayer ist.
1:58:16–1:58:19
Das heißt, wenn du dann deine Tastatur mit zur Arbeit nimmst,
1:58:19–1:58:22
um deine Kollegen zu quälen im Office.
1:58:24–1:58:29
zu beeindrucken, dann sagen die, Flo, du weißt ohne hinzugucken,
1:58:29–1:58:30
wo das F ist auf deiner Tastatur.
Florian Clauß
1:58:31–1:58:33
Genau, warte mal, F-U-C-K.
Tobias Kunisch
1:58:37–1:58:41
Na, auf jeden Fall funktioniert dann das Keyboard, sollte das Keyboard auch
1:58:41–1:58:47
auf deinem Terminal für deinen Linux Mainframe weiterarbeiten müssen.
Florian Clauß
1:58:48–1:58:52
Genau, für meinen Linux Rechner. wenn ich mich mal im Serverraum quasi ein Bier
1:58:52–1:58:58
trinken will und dann nochmal noch irgendwie den Apache neu starten möchte.
1:59:01–1:59:05
Ja, das hast du auch erwähnt an der Stelle, dass das wirklich so sich auf das
1:59:05–1:59:11
Board schreibt und dass das Mapping dann quasi jetzt nicht im Speicher,
1:59:11–1:59:15
im Memory-Speicher irgendwo abgelegt wird, sondern auf dem Board bleibt.
1:59:16–1:59:18
Das ist von Vorteil.
1:59:19–1:59:21
so viel hat uns Open Source gebracht.
Tobias Kunisch
1:59:22–1:59:29
Und Flo, wann änderst du jetzt dein Tastatur-Layout auf Colmac oder auf Rack?
Florian Clauß
1:59:29–1:59:34
Ja, ich muss wieder an das Muskelgedächtnis appellieren.
1:59:35–1:59:39
Also ich glaube nicht, ich bin so froh, dass ich die richtigen Tasten erwische.
1:59:41–1:59:45
Wirklich. Und wenn ich hier das Layout ändern würde, das wäre total übermütig.
1:59:45–1:59:49
Und ich bin ja auch nicht mehr so jung, weißt du, so im Alter kriegt man ja
1:59:49–1:59:53
nicht mehr so einfach die Muskelbewegungen eingespeichert wie noch jung.
Tobias Kunisch
1:59:54–1:59:55
Ja, ja.
Florian Clauß
1:59:55–1:59:56
Wie so die Jungen.
Tobias Kunisch
1:59:57–2:00:01
Geht mir genauso, ich bin auch immer, ich bin, ich glaube, ich werde die restlichen
2:00:01–2:00:03
Lebens mich mit Quartier umschlagen.
Florian Clauß
2:00:03–2:00:07
Ja, und ich habe meine Befürchtung, das möchte ich auch nochmal auflösen,
2:00:07–2:00:12
meine Befürchtung halt, ich habe ja gesagt, so flache Tastatur vom Mac habe ich immer benutzt.
2:00:13–2:00:18
Und einfach, weil ich da auch nicht so tief drücken muss, Und es fühlt sich
2:00:18–2:00:20
einfach super an beim Tippen.
2:00:20–2:00:24
Es macht wirklich, also es ist so ein bisschen, man hat das Gefühl,
2:00:24–2:00:26
man tut was Gutes beim Tipp.
2:00:26–2:00:31
Es hört sich gut an, es fühlt sich gut an und es ist ein Unterschied,
2:00:32–2:00:34
muss ich ehrlich sagen, mit so einer mechanischen Tastatur.
Tobias Kunisch
2:00:35–2:00:39
Und du fühlst dich wieder deiner Olivetti-Schreibmaschine näher.
Florian Clauß
2:00:40–2:00:45
Ja, nicht unbedingt, weil die Olivetti, die hat, das war, also ich meine,
2:00:45–2:00:49
auf Schreibmaschinen tippen, wenn du wirklich diesen Impuls mechanisch übertragen
2:00:49–2:00:54
musst auf das Farbband, auf das Blatt, das ist für zu krämpfen.
2:00:54–2:00:58
Also ich meine, kein Wunder, dass die Leute früher wütende Texte geschrieben haben.
Tobias Kunisch
2:01:02–2:01:07
Apropos wütende Texte, hast du mal, wie ist denn dein Word-Per-Minute-Count jetzt?
Florian Clauß
2:01:08–2:01:14
Da habe ich mich noch nicht getraut. Ich muss mir dann einen Account einrichten bei Monkey Keys.
2:01:14–2:01:16
Ja, habe ich noch nicht gemacht. Das werde ich mal tun.
Tobias Kunisch
2:01:17–2:01:17
Monkey Type, glaube ich.
Florian Clauß
2:01:19–2:01:24
Monkey Type, genau. Das werde ich dann mal machen und mich dann ein bisschen,
2:01:25–2:01:28
wenn ich sicherer bin auf der Tastatur, ich bin schon sehr sicher,
2:01:28–2:01:31
aber dann können wir so ein bisschen betteln.
Tobias Kunisch
2:01:33–2:01:39
Genau, type off. Aber muss er vielleicht nochmal erklären, den Zuhörern.
2:01:39–2:01:42
monkeytype.com ist so eine Website, die gibt einem einfach nur so einen Text.
2:01:42–2:01:45
Also ich benutze immer ein Quote, ich suche mal ein Quote aus irgendeinem Buch.
2:01:46–2:01:50
Und den kann man dann abschreiben, abtippen, auf seiner Tastatur.
2:01:50–2:01:55
Und am Schluss gibt es einem sein Word-Per-Minute-Ergebnis, also wie viele Wörter
2:01:55–2:01:56
die Minute hat man getippt.
2:01:57–2:02:01
und es variiert eben von Tipper zu Tipper sehr.
2:02:01–2:02:06
Leute, die echt gut tippen können, sind glaube ich so bei, weiß nicht, 140 Wörter die Minute.
2:02:06–2:02:08
Ich bin da noch weit von entfernt.
Florian Clauß
2:02:10–2:02:14
Ja, das ist ein Next Level hier.
2:02:14–2:02:17
Aber ich bin erstmal froh, dass ich so weit gekommen bin, dass ich überhaupt
2:02:17–2:02:19
mein Keyboard benutzen kann.
2:02:19–2:02:24
Und was mich wenig nervt, ich habe hier noch so ein LED-Licht,
2:02:24–2:02:28
was die ganze Zeit durch die Farben durchiteriert.
2:02:29–2:02:33
Das meintest du noch, das kann man ausschalten. Aber das stört mich gar nicht.
2:02:33–2:02:35
Das ist eigentlich ganz geil.
2:02:35–2:02:40
So ein kleines Schmuckelement, was dann eigentlich total nerven sollte, wenn man es sieht.
2:02:40–2:02:42
Aber es nervt nicht und es ist schön.
Tobias Kunisch
2:02:42–2:02:48
Du solltest aber auch in der Lage sein, das Muster zu ändern,
2:02:48–2:02:50
wie die Tasten aufleuchten und so.
2:02:50–2:02:55
Da kannst du entweder gucken, also entweder hat Credit Keys da eine Anleitung,
2:02:55–2:02:57
welche Tastenkombinationen das ändern können.
2:02:58–2:03:03
Oder du müsstest es über via machen können oder über eine andere Software.
2:03:03–2:03:07
Es gibt auch noch Vial, also V-I-A-L.
2:03:08–2:03:09
Das ist so eine ähnliche Software.
2:03:10–2:03:11
Das kommt immer aufs Keyboard drauf an.
2:03:11–2:03:15
Aber ich würde das erstes mal bei QWERTYKEYS.com gucken auf das Manual.
2:03:15–2:03:18
Die haben so eine Notion-Site mit ihren Anleitungen.
2:03:18–2:03:22
Dann kannst du wahrscheinlich einfach nachgucken, welche Tastenkombinationen
2:03:22–2:03:25
das RGB-Pattern ändert.
Florian Clauß
2:03:25–2:03:33
Ja, ich habe das auch gesehen in wir, dass da was mit Leids steht.
2:03:33–2:03:35
Und dann habe ich irgendwie mal ein bisschen rumgeklickt, aber dann habe ich
2:03:35–2:03:39
es wieder sein gelassen, weil ich dachte, wenn ich mir da irgendwas in dieses
2:03:39–2:03:41
Board reinschreibe, was ich dann nicht mehr rausbekomme.
2:03:42–2:03:45
Nee, ich habe mich dann nicht weiter beschäftigt. Also der Leidensdruck ist noch nicht so hoch.
2:03:46–2:03:53
Und ja, aber danke für den Hinweis. Das werde ich auch nochmal angehen und systematisch vertiefen.
Tobias Kunisch
2:03:53–2:03:58
Cool. Ich bin sehr, sehr froh, dass es am Schluss alles dann noch zusammengekommen
2:03:58–2:04:00
ist und dass du Freude hast an deinem Keyboard.
2:04:00–2:04:04
Ich habe mir große Sorgen gemacht, dass ich dich bequatscht habe,
2:04:04–2:04:07
dir so einen Keyboardzug zu legen und es dann am Schluss...
2:04:07–2:04:12
nicht funktioniert und du nie wieder groß schreiben kannst und deine Shifters nicht funktionieren.
Florian Clauß
2:04:12–2:04:16
Ja, das fand ich ganz süß, dass du dir da wirklich Sorgen gemacht hast.
2:04:16–2:04:20
Aber nein, das war eine freie und eigene Entscheidung, Tobes.
Tobias Kunisch
2:04:21–2:04:24
Okay. Schneid es nicht raus, ich möchte, dass deine Hörer das wissen, Flo.
Florian Clauß
2:04:26–2:04:29
Ich habe da die Verträge bei dir ja unterschrieben.
2:04:32–2:04:36
Nein, also vielen, vielen Dank nochmal, Tobes, dass du mir dann in die Tiefen
2:04:36–2:04:39
deines neuen Hobbys mich eingeweiht hast, ja.
2:04:39–2:04:42
Hat mir total Spaß gemacht, ja.
Tobias Kunisch
2:04:42–2:04:43
Es war mir eine Freude.
Florian Clauß
2:04:44–2:04:44
Ja.
Tobias Kunisch
2:04:45–2:04:48
Und jetzt musst du natürlich überlegen, was dein nächstes Keyboard sein wird, ne?
Florian Clauß
2:04:50–2:04:55
Ja, ich weiß nicht. Also ich werde auf jeden Fall in Richtung Numpad gehen, ja.
2:04:55–2:05:02
Also ich will auch so einen Lautstärkeregler und das brauche ich. Das ist so das Nächste.
2:05:02–2:05:06
Und dann mal schauen. Und ich hatte ja mir auch im Rechercheprozess,
2:05:06–2:05:09
hatte ich mir dann auch ausgeguckt, es gibt tatsächlich so Holztasten,
2:05:10–2:05:11
die man auch einsetzen kann.
2:05:11–2:05:14
Da hatte ich dich auch gefragt, hast du schon mal mit Holztasten was gemacht?
Tobias Kunisch
2:05:16–2:05:21
Nee, es gibt aber alle möglichen interessanten Massualien. Ich habe mein Auge
2:05:21–2:05:23
auf Keramiktasten geworfen.
2:05:23–2:05:28
Es gibt auch Keramiktasten, die sind dann gebrannt und die sind ziemlich schwer
2:05:28–2:05:33
und sollen eben ein schönes, tiefes Geräusch machen, weil die dann genug Resonanz haben.
2:05:34–2:05:36
Das könnte auch interessant sein.
Florian Clauß
2:05:36–2:05:39
Aber Keramik wäre auch ein Projekt für Nomsa, oder?
Tobias Kunisch
2:05:40–2:05:46
Ja, ich glaube, da hat sie nicht die Passion für Keramik, aber nicht für Tasten.
Florian Clauß
2:05:48–2:05:53
Aber das wäre auf jeden Fall sehr nischig. Ja, spannend. Keramik finde ich auch sehr spannend.
2:05:54–2:05:58
Also vielleicht ist man da noch irgendwie so an den Tasten austauschen.
2:05:58–2:06:03
Keyboard, also ich bin mit den Switches und mit dem Sound bin ich total zufrieden.
2:06:04–2:06:07
Und ich bin vielleicht auch nicht so explorativ unterwegs wie du,
2:06:07–2:06:12
der dann hat natürlich da mit den neuen Kombinationen von Keyboards da immer
2:06:12–2:06:16
was ausprobiert und mal gucken, mal gucken.
2:06:16–2:06:20
Auf jeden Fall haben wir was, worüber wir uns unterhalten können nächstes Mal.
Tobias Kunisch
2:06:21–2:06:24
Ich habe das Gefühl, wir machen bald wieder eine Keyboard-Folge.
Florian Clauß
2:06:24–2:06:27
Ja, mal schauen. Ja, vielen Dank.
2:06:27–2:06:36
Das war jetzt tatsächlich eigentlich Podcast Episode 89 mit Tobes und mir,
2:06:36–2:06:40
Flo und diesmal auch komplett nicht im Laufen,
2:06:40–2:06:44
aber ihr könnt die ganzen Infos auf eigentlich-podcast.de nachschauen.
2:06:44–2:06:48
als Track, weil unsere Episoden immer einen Track verlangen.
2:06:48–2:06:52
Als Track lade ich die Fahrradstrecke hoch, die ich zu dir gefahren bin.
2:06:55–2:07:02
Das gilt so ein bisschen als Lauftrek. Okay, dann sage ich Tschüss und bis zum nächsten Mal.
Tobias Kunisch
2:07:02–2:07:02
Tschüss.

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Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
avatar
Florian Clauß

Transcript

0:00:00–0:00:03
Check, check. Check läuft.
0:00:04–0:00:05
Ich war auch, ja.
0:00:08–0:00:11
Du fängst an. Ah, Track.
0:00:15–0:00:16
Die Radfahren sind ja gar nicht.
0:00:18–0:00:22
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast. Der Podcast,
0:00:22–0:00:24
bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
0:00:25–0:00:33
Und wir sind mitten im Sommer in Berlin. 20, 25 bei der Folge 86.
0:00:34–0:00:37
Kann das sein? Ja, Wahnsinn, oder? Wahnsinn.
0:00:38–0:00:39
Drei Jahre bis zum Mauerfall.
0:00:40–0:00:42
Wieso drei Jahre bis zum Mauerfall?
0:00:42–0:00:43
89.
0:00:43–0:00:48
Ach so. Ich dachte eher so 14 bis zu 100.
0:00:49–0:00:49
Ja, auch noch.
0:00:50–0:00:53
Das schaffen wir im Jahre 26, oder?
0:00:54–0:00:54
Ja.
0:00:54–0:00:58
Die 100 zu durchbrechen. Dann machen wir einen ganz großen Event.
0:00:58–0:01:02
Ganz groß. Dann machen wir wirklich auf Fahrradgeschwindigkeit.
0:01:03–0:01:06
Laufen wir, bis der Doktor kommt. Oder die DoktorInnen.
0:01:06–0:01:11
Ja, die Folge ist jetzt, also Sommerloch. Ich muss gerade mal gucken.
0:01:11–0:01:12
Wieso Sommerloch?
0:01:13–0:01:19
Ich muss da noch mal kurz auf mein Handy gucken. Und zwar haben wir ja eine
0:01:19–0:01:22
Folge, die ich mit Chris auch als Sommerloch-Folge gemacht habe.
0:01:22–0:01:22
Ja.
0:01:23–0:01:26
Über die Fender Thinline-Telekarren.
0:01:26–0:01:27
Die ist ja total abgegangen, die Folge.
0:01:28–0:01:31
Ja, die war irgendwie immer in den Top Ten mit drin.
0:01:31–0:01:35
Und jetzt hatte ich dann gerade nochmal geguckt in Vorbereitung zu dieser Folge,
0:01:35–0:01:39
um dir Argumente zu unterbreiten, warum es doch irgendwie eine gute Idee ist,
0:01:40–0:01:41
über diese Gitarren-Sachen zu sprechen.
0:01:42–0:01:47
Du musst mich immer wieder... Du, ich bin bei dir. Ich bin gar nicht gegen dich.
0:01:47–0:01:49
Ich kann nur nicht inhaltlich immer dazu was sagen.
0:01:49–0:01:53
Auf Platz 10, wenn man so über den letzten Monat guckt, ist die Effektgeräte
0:01:53–0:01:59
für Gitarre. Also wo Chris über wie entstehende Effektgeräte spricht.
0:01:59–0:02:02
Das habe ich gedacht, das ist doch mal Argument genug, dass man das irgendwie
0:02:02–0:02:03
nochmal mit reinnehmen kann.
0:02:06–0:02:10
Ja, und worüber ich jetzt sprechen wollte, was auch ein gutes Sommerlochthema
0:02:10–0:02:15
ist, ich wollte dieses In-Phase, Out-of-Phase-Thema, was ich bei dieser einen Folge...
0:02:17–0:02:22
Über die Jaguar-Pickups und die Dummy-Coil.
0:02:23–0:02:27
Du guckst dich schon so glasig an, das geht schon gut los. Aber ich hatte da
0:02:27–0:02:29
so ein paar Rückfragen auf Instagram bekommen, da habe ich gedacht,
0:02:29–0:02:32
ich muss das jetzt mal klarstellen, weil ein paar Leute da ein paar Sachen auch
0:02:32–0:02:33
miteinander vertauschen.
0:02:34–0:02:37
Und da habe ich gedacht, wenn ich es dir erklären kann, dann können das jetzt
0:02:37–0:02:39
vielleicht auch alle sich anhören, können alle verstehen.
0:02:40–0:02:45
Also wir reden darüber, was ist Humbucking, wie funktionieren Humbucker,
0:02:45–0:02:50
Warum ist zum Beispiel ein Telecaster auch ein Humbucking-Gitarre,
0:02:50–0:02:51
obwohl sie doch nur Single-Coils hat?
0:02:52–0:02:55
Und vor allen Dingen gucken wir uns auch noch mal ganz genau an,
0:02:55–0:03:03
was der Unterschied zwischen In-Face, Out-of-Face und Humbucking oder kein Humbucking ist.
0:03:03–0:03:11
Und da habe ich mir dann gedacht, wie großartig ich das mit dem Kondensator
0:03:11–0:03:13
erklärt habe, wie so große Wellen einfach durchrauschen.
0:03:13–0:03:17
Rauschen, aber kleine Wellen dann in diesen Unwuchten so versinken.
0:03:17–0:03:19
Jetzt habe ich auch noch das Bild im Kopf.
0:03:19–0:03:22
Siehst du, Bilder erzählen mehr als 1000 Episoden.
0:03:22–0:03:23
Mit dem Wasser.
0:03:24–0:03:30
Und jetzt habe ich gedacht, erkläre ich nochmal genau, wie das mit dem Hum-Bucking funktioniert.
0:03:31–0:03:37
Darf ich, bevor du jetzt einsteigst in die Gitarrenphysik, wir sind jetzt hier im Potsdamer Platz.
0:03:38–0:03:43
Im Potsdamer Platz, also bei Eigentlich Podcast könnt ihr auch auf eigentlich-podcast.de
0:03:43–0:03:45
immer schauen, wo wir langgelaufen sind.
0:03:45–0:03:48
Da sind die Routen dann auf der Karte dargestellt.
0:03:48–0:03:51
Und den Potsdamer Platz haben wir schon ein paar Mal gestriffen.
0:03:51–0:03:53
Oder sogar als Ausgangspunkt.
0:03:54–0:04:03
Eine frühe Folge von mir, First Cow, von Kelly Reichert und eine aus seinem Simmons-Imperium.
0:04:04–0:04:05
Da sind wir auch hier langgelaufen.
0:04:06–0:04:07
Aber welche war das?
0:04:07–0:04:13
Das war Hyperion. Da sind wir nämlich von dem Friedhof, wo merkwürdigerweise
0:04:13–0:04:16
jetzt mit drei Leuten erzählt haben, dass sie neulich bei diesem Friedhof waren
0:04:16–0:04:19
und ich jedes Mal gesagt habe, da ist aber ETH auf meiner Geramte.
0:04:19–0:04:20
Zufall.
0:04:20–0:04:26
Und dann hatten die so was? Ja, nein, doch. Chris war auch da.
0:04:26–0:04:28
Wer hat die Kekse aus der Dose?
0:04:29–0:04:34
Genau. Und ich glaube, wir haben auch nochmal Bruce La Bruce. Habe ich doch auch hier.
0:04:35–0:04:37
Ja, da sind wir aber dann gleich in den Park rauf.
0:04:37–0:04:41
Da haben wir im Norden angefangen. Also Potsdamer Platz ist ein Knotenpunkt
0:04:41–0:04:43
des eigentlich Podcasts, kann man so sagen.
0:04:43–0:04:49
Ist ja auch irgendwie, finde ich, ein imposanter Ort, hat auch viel Geschichte und ist so zugebaut.
0:04:49–0:04:53
Wir hatten ja neulich bei deiner Episode über New York, Manhattan,
0:04:54–0:04:55
London und so gesprochen.
0:04:55–0:05:00
Und hier ist ja schon in den 90er Jahren irgendwie so ein neues Skyline-Empfond.
0:05:01–0:05:07
Ja, die keiner verstanden hat. Wo meine ganzen Freunde das doof fanden, nur ich gut.
0:05:08–0:05:12
Ja, ich fand es aber irgendwie auch, ich fand es schon auch,
0:05:12–0:05:15
es war irgendwie so eine irre Zeit, wo dann dieser komische,
0:05:16–0:05:21
wie hieß denn nochmal dieser, gibt es ja auch diesen Film dazu,
0:05:21–0:05:26
wie dieser Raum so um 90 Grad gedreht wurde. Wie heißt der Raum nochmal?
0:05:27–0:05:30
Weiß jetzt auch nicht mehr. Okay, aber zurück. Die Leute wollen jetzt ja über
0:05:30–0:05:32
Gitarren. Wir reden über Gitarren.
0:05:32–0:05:36
Wir reden über Gitarren und wir reden über Humbucker.
0:05:36–0:05:42
Und ich hatte in dieser Folge eben dieses Humbucking-System anhand von zwei Single-Coil erklärt.
0:05:42–0:05:45
Und habe jetzt gedacht, ich fange nochmal ganz anders an. Wieder mit so einem
0:05:45–0:05:47
Bild, wie mit den Wellen, große Wellen, kleine Wellen.
0:05:47–0:05:54
Das Bild jetzt, stell dir eine Uhr vor, die wir an die Wand schrauben.
0:05:56–0:05:58
Und die geht rechts rum.
0:05:58–0:06:01
Genau, die geht rechts rum. Wir gucken jetzt nur auf den Stundenzeiger.
0:06:02–0:06:04
Das heißt, der Stundenzeiger braucht zwölf Stunden, um einmal rundherum zu gehen.
0:06:05–0:06:11
Und jetzt stell dir eine Uhr vor, die identisch ist, aber die links rum geht.
0:06:11–0:06:13
Wir gucken nur auf den Stundenzeiger.
0:06:15–0:06:24
Und jetzt hängen wir die nebeneinander Und wir hätten jetzt quasi eine Funktion, die wir plotten,
0:06:25–0:06:34
in der wir die Distanz der Spitzen des Stundenzeigers zur vertikalen Achse,
0:06:34–0:06:36
also wenn du nur zwischen 6 und 12...
0:06:36–0:06:40
Aber die gehen beide, sind die gespiegelt quasi?
0:06:40–0:06:47
Es ist genau gespiegelt. Genau gespiegelt. Das heißt, wir gucken uns zwei Uhren an.
0:06:47–0:06:51
Der frühen Zeiger geht nach rechts und der andere geht nach links und wir messen,
0:06:53–0:06:57
die Distanz von dem Ende des Stundenzeigers bis zu dieser Achse.
0:06:57–0:07:00
So dass der rechts ist der quasi im Plus und links ist der Minus.
0:07:01–0:07:04
Und wenn wir uns jetzt quasi den Zeitraffer vorstellen, also das geht dann einfach
0:07:04–0:07:11
so rum, wenn wir die Werte hochaddieren, dann kommt an jedem Punkt welche Zahl in der Addition raus.
0:07:11–0:07:15
Also hier geht es so rum und wir messen zu dieser Achse.
0:07:16–0:07:19
Also das ist Plus und das ist Minus. Dann muss ja Null rauskommen.
0:07:19–0:07:24
Kommt immer Null raus, genau. Genau. Und so einfach ist dieses Humbucking auch schon erklärt.
0:07:24–0:07:28
Aber wir müssen es jetzt nur von der Uhr weg in so ein elektromagnetisches Feld hier reinstellen.
0:07:28–0:07:30
Okay, da kommt aber kein Sound raus.
0:07:30–0:07:35
Da kommt noch, genau, das ist ja auch der Wunsch daraus. Und zwar gibt es ja
0:07:35–0:07:40
auch so andere Dinge über zum Beispiel sichtgebende Verfahren,
0:07:40–0:07:42
wenn man jetzt so neurophysiologische Bilder macht,
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wo die dann irgendwie einen Stimulus setzen und dann so Fotos machen,
0:07:46–0:07:49
genau wissen, wann der Stimulus gesetzt wurde und dann von, keine Ahnung,
0:07:49–0:07:52
20.000 Aufnahmen, die alle übereinanderlegen,
0:07:52–0:07:54
sodass sich alle Sachen, die zufällig sind,
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rausrechnen, aber nur die Sachen, die wirklich inhaltlich mit dem Stimulus verbunden
0:07:59–0:08:00
sind, dann irgendwie sichtbar werden.
0:08:01–0:08:04
Also die Möglichkeit, oder wenn du, das hatte ich gesehen, als ich,
0:08:05–0:08:07
haben wir auch neulich drüber gesprochen, London, England, Manchester,
0:08:07–0:08:11
ich in Manchester war, hat einer bei mir im Haus, hat Fotografie studiert und
0:08:11–0:08:17
der hatte so ein Foto gemacht von einer Shopping Mall, wo er ein Glas eingerußt
0:08:17–0:08:19
hat und das hat er vor die Kamera gestellt,
0:08:19–0:08:24
dann die Kamera aufgebaut und dann einfach sechs Stunden aufgelassen und danach
0:08:24–0:08:26
das Bild belichtet, also es war selbst belichtet,
0:08:27–0:08:30
es war dann jetzt nicht über eine Drogerie oder so, hat das alles zu Hause gemacht
0:08:30–0:08:33
und dann war halt diese Shopping mal komplett leer,
0:08:33–0:08:36
weil alle Menschen, die halt so rauf und runter liefen, über die sechs Stunden
0:08:36–0:08:38
sich so ausgenullt haben.
0:08:38–0:08:42
Und bei dem, wenn wir über Humbugging sprechen, ist es ein ähnlicher Effekt,
0:08:42–0:08:44
wir haben wie bei dieser Uhr, die Summe ist immer null.
0:08:45–0:08:50
Und warum habe ich diese beiden Uhren genommen? Weil in diesen Pickups,
0:08:50–0:08:57
in den Gitarren, sind ja solche Coils, also Spulen, die dann teilweise 8000
0:08:57–0:09:00
Wicklungen haben oder sowas ganz dünnes Kabel.
0:09:01–0:09:08
Die sind ja notwendig und dafür zuständig, dass das Gitarrensignal dann in Verstärker
0:09:08–0:09:10
geht. Also diese Spulen.
0:09:11–0:09:16
Und in einem Hamburger gibt es zwei Spulen. Und die eine geht wie die Uhr rechts
0:09:16–0:09:18
rum, die andere geht wie die Uhr links rum.
0:09:18–0:09:23
Und die sind miteinander quasi so zusammengeschaltet, das sollte man da jetzt
0:09:23–0:09:25
quasi einen Strom durchschicken.
0:09:25–0:09:28
Dann geht der in der einen Seite rechts rum und dann geht er wieder links rum
0:09:28–0:09:30
oder umgekehrt. Ist egal, aber auf jeden Fall sind die genau...
0:09:30–0:09:32
Was heißt das für das elektromagnetische Feld?
0:09:33–0:09:36
Jetzt noch nicht mal für das Feld, aber wenn wir uns jetzt vorstellen,
0:09:36–0:09:38
dass du irgendein Störsignal hast.
0:09:39–0:09:41
Wir sind jetzt ja hier gerade am Deutschen Spionagemuseum.
0:09:42–0:09:47
Das ist hier quasi Technik, das passt eigentlich ganz gut, diese Abhörgeräte und sowas.
0:09:47–0:09:50
Wenn du jetzt ein Störgerät hättest, was einfach, keine Ahnung,
0:09:51–0:09:57
ein Mixer oder sowas, ein Küchenmixer, der halt irgendwie, wo ein Motor drin
0:09:57–0:10:01
ist, wo die Funken fliegen, da hast du dann dieses Brummen.
0:10:01–0:10:08
Das finde ich so lustig, das hier Untertitel von dem Deutschen Spionagemuseum, Capital of Spice.
0:10:08–0:10:14
Wir müssen noch ein bisschen referenzieren auf die DDR-Geschichte.
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Dass die diese grüne,
0:10:17–0:10:20
Farbe halt so da in den Vordergrund gestellt haben, finde ich auch irre.
0:10:24–0:10:29
Und wir gucken jetzt erstmal nur auf die Spule, noch ohne Gitarre,
0:10:29–0:10:33
ohne irgendwas, weil wenn du zum Beispiel ein Signal jetzt auch mit dem Radio
0:10:33–0:10:34
oder einem anderen Gerät,
0:10:35–0:10:41
wenn du etwas herstellen willst, was dir hilft, auf das Wesentliche zu gucken und alle umzusetzen.
0:10:43–0:10:46
Elektrischen, elektromagnetischen Signale drumherum auszulöschen,
0:10:46–0:10:49
dann funktionieren diese Spulen genauso.
0:10:49–0:10:52
Das sind eine Spule in die Richtung, die andere Spule in den Gegensatz der Richtung.
0:10:52–0:10:57
Das heißt, wie die beiden Uhren sind, diese Amplituden, die da rauskommen, löschen sich immer aus.
0:10:58–0:11:01
Das heißt, die löschen sich aus und dadurch,
0:11:03–0:11:09
ist das wie man das jetzt oft bei so Kopfhörern hat, wenn die Umgebungsgeräusche
0:11:09–0:11:13
so weggedrückt werden und dann irgendwie hier aufs Wesen oder beim Telefonieren ausmachen.
0:11:13–0:11:15
Okay, verstanden.
0:11:15–0:11:19
Ja, und jetzt gehen wir nochmal zurück auf diese beiden Uhren und stellen uns
0:11:19–0:11:25
das mal vor, wir haben, wir machen die beiden Uhren einfach an mit den Stundenzeigern,
0:11:25–0:11:27
dann dauert es ja zwölf Stunden, bis die einmal rumgehen.
0:11:27–0:11:31
Dann haben wir die Minutenzeiger, da dauert es 60 Minuten, bis die einmal rumgehen,
0:11:31–0:11:36
und die Sekundenzeiger, da dauert es nur eine Minute, bis der einmal rumgegangen ist.
0:11:37–0:11:41
Wenn wir jetzt diese Uhren gleichzeitig anschalten, Und hier haben wir ganz
0:11:41–0:11:45
viele Umgebungsgeräusche. Keine Ahnung, ob die hörbar sind oder nicht.
0:11:45–0:11:48
Wir sind gerade direkt am Protze.
0:11:48–0:11:52
Nee, wir sind hier am Pariser Platz. Pariser Platz, Leipziger.
0:11:53–0:11:55
Wie heißt der Platz hier?
0:11:55–0:11:56
Ich glaube Leipziger Platz.
0:11:56–0:11:57
Leipziger Platz.
0:11:59–0:12:03
Und wenn du dir jetzt diese beiden Uhren vorstellst und du machst die gleichzeitig
0:12:03–0:12:07
an, dann ist es mit diesen zwölf Stunden relativ wahrscheinlich,
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dass diese Abweichung von null minimal sein wird. weil die kann man ganz gut kontrollieren.
0:12:12–0:12:15
Aber wenn du jetzt beide wirklich gleichzeitig anstellen müsstest,
0:12:15–0:12:19
im Sinne von Batterie reindrücken, dann wäre es so, dass wahrscheinlich der Sekundenzeiger,
0:12:20–0:12:24
der würde vielleicht nicht auf Null rauskommen, weil du dann bei dem einen die
0:12:24–0:12:27
Batterie dann doch ein bisschen früher reingedrückt hast und zwei Sekunden weiter und so.
0:12:27–0:12:32
Das heißt, das ist auch schon mal ein wichtiger Hinweis für dieses Humbucking,
0:12:32–0:12:42
dass eben Signale, die langsam frequent sind, leichter rauszufiltern sind als so flirrige Signale.
0:12:43–0:12:48
Das heißt, beim Sekundenzeiger wäre es halt so, auch wenn die gleich losgehen,
0:12:48–0:12:51
die Uhren, wenn da jetzt nur zwei Sekunden Unterschied sind,
0:12:51–0:12:53
dann ist es nie null. Dann hast du immer quasi ein Hintergrund.
0:12:56–0:13:00
Bei Humbucking-Effekt für Gitarre ist dieses Hintergrundrauschen eben irgendeine
0:13:00–0:13:04
elektromagnetische Unruhe, die so passiert. Radiofrequenzen,
0:13:06–0:13:09
keine Ahnung, was dann irgendwie von der PA noch rüberschwappt,
0:13:09–0:13:11
Lautsprecher, keine Ahnung, alles Mögliche.
0:13:11–0:13:15
Und das wird dann über diese beiden Spulen rausgenommen.
0:13:16–0:13:19
Bis jetzt haben wir aber immer noch kein Signal von der Gitarre.
0:13:20–0:13:24
Aber es ist schon mal wichtig zu sagen, dieser Humbucking-Effekt ist schon gegeben.
0:13:24–0:13:26
Auch ohne Magnete, ohne alles.
0:13:26–0:13:31
Und darf ich nochmal das Bild so weit weiter stecken? Du hast gerade mit den
0:13:31–0:13:34
Sekunden, Minuten, Stundenzeiger gearbeitet.
0:13:34–0:13:39
Ist das jetzt quasi die Anzahl der Wickelungen auf den Hamburger,
0:13:40–0:13:41
die das dann wieder präsentieren?
0:13:41–0:13:43
Das heißt, wenn ich drei Wickelungen habe, habe ich einen Sekundenzeiger.
0:13:44–0:13:49
Wenn ich dann halt 300 habe, dann habe ich einen Minutenzeiger und mal 3000.
0:13:50–0:13:57
Stundenzeiger also je mehr wicklungen du hast desto mehr störgeräusche werden aufgenommen so.
0:13:57–0:13:59
Das heißt es genau umgekehrt.
0:13:59–0:14:02
Aber dass das war jetzt so gar nicht gemeint sondern diese diese waren eher
0:14:02–0:14:09
die störsignale die reinkommen tiefe störsignale keine ahnung 50 herzbrummen
0:14:09–0:14:13
oder 60 herzbrummen ist quasi der stundenzeiger und den kann man relativ gut rauskriegen.
0:14:13–0:14:18
Das ist das Frequenzband, das heißt Höherfrequente.
0:14:19–0:14:20
Ja, genau, so war das eher gedacht.
0:14:21–0:14:26
Und der Sekundenzeiger, in welcher Frequenz würde der dann liegen?
0:14:27–0:14:38
In der Frequenz weiß ich jetzt nicht, aber wenn du jetzt, wenn du zum Beispiel so die,
0:14:38–0:14:44
das so höhere Brummen und Rauschen, das wäre dann wahrscheinlich so bei 2 Kilohertz bis 6 Kilohertz.
0:14:44–0:14:48
Das ist dann im hörbaren Bereich.
0:14:48–0:14:54
Es geht ja nur um hörbare Seil. Und wenn du,
0:14:55–0:14:59
diese beiden Spulen hast und die sind beide gleich gewickelt und liegen auch
0:14:59–0:15:03
sehr nah beieinander, dann kannst du dir jetzt natürlich auch schon vorstellen,
0:15:03–0:15:08
dass die Distanz zwischen diesen beiden Spulen auch einen großen Unterschied macht.
0:15:09–0:15:12
Also wenn wir jetzt, du nimmst eine Spule, ich nehme eine Spule,
0:15:12–0:15:17
ich gehe auf die andere Seite, dann hat meine Spule völlig andere elektromagnetische
0:15:17–0:15:20
Schwingungen, die da irgendwie drauf einwirken, als die auf dieser Seite der Straße.
0:15:21–0:15:26
Sodass es natürlich klar ist, dass es nie perfekt ist, dass es nie das absolut gleiche Signal ist.
0:15:27–0:15:32
Aber je näher, dass sie zusammen sind, desto mehr wird eben genau das ausgefiltert,
0:15:32–0:15:33
was da irgendwie an Störsignalen reinkommt.
0:15:34–0:15:41
Das ist erstmal die Erkenntnis aus der Radiotechnologie und die wurde jetzt
0:15:41–0:15:43
dann eben für die Gitarrentechnik genutzt.
0:15:45–0:15:52
Und der Hamburger Tonabnehmer ist einfach ein sehr schlichtes, elegantes Design.
0:15:53–0:15:58
Ich möchte jetzt, ich verlinke das dann hier in die ältere Folge über die Unterschiede
0:15:58–0:16:01
im Sound zwischen Hamburger und Single Coil. Da möchte ich gar nicht so sehr drauf eingehen.
0:16:02–0:16:06
Aber das Design ist halt wirklich, ich finde es einfach sehr simpel und schön.
0:16:07–0:16:12
Du hast also diese beiden Spulen und dann hast du jetzt in der Urversion hast
0:16:12–0:16:17
du jetzt in der einen hast du Schrauben drin und in der anderen hast du Slugs.
0:16:17–0:16:20
Also das sind einfach so Metallstäbe, die sind selber nicht magnetisch.
0:16:20–0:16:24
Aber wo die unten aus den Spulen rauskommen, die beiden Spulen sind meistens
0:16:24–0:16:27
so auf Plastik aufgewickelt und da werden die reingesteckt.
0:16:27–0:16:35
Und unten, wo die beiden Screws und Poles rauskommen, dann kommt da so ein Magnet rein.
0:16:35–0:16:40
Und der Magnet ist halt so länglich, die Tonabnehmer sind ja auch eher länglich,
0:16:40–0:16:46
also sagen wir mal, er ist vielleicht so 8 cm lang und vielleicht so 2 bis 3 cm breit.
0:16:47–0:16:54
Und dann ist Nord und Süd quasi zu diesen langen Enden hin.
0:16:54–0:17:01
Also nicht, wie soll ich das sagen, die Legs sind unten dann rein zwischen diese
0:17:01–0:17:08
beiden, also die Screws und Slugs und dann wird daraus wie so ein Hufmagnet.
0:17:08–0:17:13
Dann ist auf der einen Seite Nordpol, weil das Magnetfeld sich dann eben in
0:17:13–0:17:16
diese beiden Eisenteile entfaltet.
0:17:17–0:17:19
Auf der einen Seite ist Nordpol, auf der anderen Seite ist Südpol.
0:17:20–0:17:26
Das heißt, du hast dann wie so ein Hufeisen, das nach oben geht und solange
0:17:26–0:17:31
da jetzt keine Gitarrenseite drüber schwingt, hat das Magnetfeld auch keine wirkliche Wirkung.
0:17:31–0:17:31
Okay.
0:17:31–0:17:34
Das ist einfach so da. Ja. Und.
0:17:36–0:17:39
Die Erklärung, was dann da jetzt genau physikalisch passiert,
0:17:39–0:17:44
wenn die Gitarrenseite reinkommt, da gibt es dann auch immer unterschiedliche Beschreibungen.
0:17:45–0:17:51
Das eine ist halt, dass da ein magnetisches Feld entsteht aufgrund dieser Schrauben
0:17:51–0:17:58
und Slacks und dieses Feld wird von der Seite, die selber eben auch Anteile hat,
0:17:58–0:18:00
dass sie magnetisch aktiv ist,
0:18:00–0:18:04
also dass sie quasi das Magnetfeld durch ihre Schwingung verändert und diese
0:18:04–0:18:05
Veränderung wird aufgegriffen.
0:18:05–0:18:08
In anderen Beschreibungen liest sich dann,
0:18:08–0:18:19
dass das Magnetfeld die Seite magnetisiert im Feld und die Schwingung der Seite,
0:18:19–0:18:22
weil die dann magnetisch ist, dann das Magnetfeld stört.
0:18:23–0:18:28
Das ist jetzt, weiß ich nicht, in der Theorie und Praxis, in der Praxis ist
0:18:28–0:18:31
es relativ wurscht, in der Theorie ist es wahrscheinlich ein riesiger Unterschied,
0:18:31–0:18:33
aber die Idee ist einfach zu sagen,
0:18:34–0:18:39
dieser Humbucking-Effekt kommt nicht dadurch, dass das Magnetfeld auf der einen
0:18:39–0:18:42
Seite Süden oben hat, auf der anderen Seite Norden, sondern es kommt einfach
0:18:42–0:18:43
über diese beiden Spulen.
0:18:44–0:18:45
Okay.
0:18:45–0:18:48
Das ist das erste Wichtige. Und dann ist es aber...
0:18:48–0:18:50
Können wir ganz kurz nochmal einen
0:18:50–0:18:54
Punkt machen. Hier, ich wollte hier die Aufmerksamkeit auf dieses Gebäude.
0:18:54–0:18:55
Sieht aus wie Prag immer.
0:18:55–0:19:02
Ne? Ja, das ist nämlich die tschechische Botschaft. Ich finde die immer wunderschön vom Design her.
0:19:02–0:19:03
Sieht halt wirklich aus wie Prag.
0:19:03–0:19:04
Ja, die sieht echt aus wie Prag.
0:19:05–0:19:07
Ganz viele von diesen sozialistischen Architekten.
0:19:07–0:19:10
Und hier die Straße wurde jetzt auch umbenannt, ne?
0:19:10–0:19:11
Ja?
0:19:11–0:19:14
Ja, weil die Mohrenstraße ist doch jetzt umbenannt worden.
0:19:14–0:19:17
Ach so, okay, das ist die Mohrenstraße, gut. Und wie heißt sie jetzt?
0:19:17–0:19:21
Ich weiß es nicht mehr, aber vielleicht sehen wir gleich die U-Bahn-Haltestelle,
0:19:22–0:19:28
wo das dann auch schon ausgetauscht wurde. Ich glaube, da um die Ecke ist die U-Bahn-Haltestelle.
0:19:30–0:19:31
Gleich mal gucken. Machen wir
0:19:31–0:19:35
noch eine kurze Pause. Und ich fange aber trotzdem schon mal wieder an.
0:19:35–0:19:39
Nee, total. Oder? Ich wollte jetzt nicht. Nein, nein, nein.
0:19:39–0:19:41
Ich finde es gut. Ich versuche das jetzt gerade abzuteilen.
0:19:41–0:19:42
Ich wollte jetzt nicht das Magnetfeld.
0:19:42–0:19:45
Du weißt ja, ich möchte ja nicht schneiden. Deshalb kann man so dead air ist
0:19:45–0:19:46
dann immer so ein großes Problem.
0:19:47–0:19:52
Guck mal hier, da ist die U-Bahn-Handestelle, aber das Namenchild ist einfach rausgenommen.
0:19:53–0:19:58
Das wollte ich auch noch mal kurz als Ergänzung zu der Fotoarbeit,
0:19:58–0:20:04
die du gerade von deinem Mitbewohner berichtet hast.
0:20:04–0:20:10
Es gibt, du kennst bestimmt auch diese, es gibt einen sehr berühmten japanischen Fotografen,
0:20:11–0:20:22
der aus Autokinos aufgenommen hat, und zwar über einen langen Belichtungszeitraum.
0:20:24–0:20:29
Und du siehst dann halt einfach, dass die Leinwand der Film lief und die Leinwand
0:20:29–0:20:34
ist halt ganz weiß und der Rest ist dann halt so leicht beleuchtet.
0:20:35–0:20:38
Aber es ist auch so eine ganz tolle Arbeit. Kennst du das?
0:20:38–0:20:42
Genau so sieht es hier gerade aus. Ich weiß, warum du da draufkommst.
0:20:42–0:20:47
Nee, ich dachte an die Shopping Mall, die du gerade gesagt hast.
0:20:47–0:20:48
Ja genau, aber das hier sieht ja auch so aus.
0:20:48–0:20:49
Ja, das sieht auch so aus.
0:20:49–0:20:55
Wenn man auf dem Blogpost unten jetzt auf die Fotos guckt, in der Fotogalerie
0:20:55–0:20:56
auch unten, dann sieht man das Bild.
0:20:56–0:20:59
Und hier, hier, aber da steht noch der Name, der alte Name.
0:21:00–0:21:01
Gehen wir in die Richtung?
0:21:01–0:21:06
Wir gehen in die Richtung, ja. Okay, weiter geht's.
0:21:06–0:21:09
Weiter im Text. So, jetzt ist noch ein paar Sachen wichtig, diese physikalisch
0:21:09–0:21:12
wichtig, weil jetzt ist es ja so, dass man dann das Gefühl hat,
0:21:13–0:21:16
man muss dann immer so ganz doll aufpassen, dass wenn man die Spule umdreht,
0:21:16–0:21:19
dann ist das, dann ist es vielleicht out of face und hinterher.
0:21:19–0:21:23
Also wenn du diese beiden, wenn du einen Hamburger Pickup vor dir hast,
0:21:23–0:21:28
so, und du guckst da von oben drauf, dann kannst du den, solange oben oben ist,
0:21:29–0:21:30
kannst du den drehen und wenden, wie du willst.
0:21:30–0:21:32
Also kannst du nicht wenden, wahrscheinlich nicht, aber drehen.
0:21:32–0:21:40
Es ist jetzt egal, ob du die Screws in zum anderen oder die Slugs hast, das ist relativ egal.
0:21:40–0:21:45
Es gibt dann von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, was Nordpol,
0:21:45–0:21:47
was Südpol ist, auch unterschiedlich,
0:21:49–0:21:54
Ob dann, wenn du die splitterst, das kann ich vielleicht nachher noch mal kurz
0:21:54–0:21:58
erklären, welche man dann miteinander verkoppeln muss, ob man dann Slugs und
0:21:58–0:22:02
Coils und Screws oder Screws und Screws, das kann unterschiedlich sein.
0:22:03–0:22:06
Aber du kannst auf jeden Fall, wenn dir ein Hersteller zwei in die Hand drückt
0:22:06–0:22:10
und die gehören quasi zusammen, dann kannst du die reinlegen, wie rum du willst.
0:22:10–0:22:14
Das macht keinen wirklichen Unterschied, hat keinen Einfluss auf das Handbacke.
0:22:14–0:22:20
Wie ein Widerstand. Ist ja auch wurscht, in welche Richtung ich den Strom heiße.
0:22:20–0:22:24
Genau. Oder das Bild wieder von den beiden Uhren. Wenn ich die Uhren mit der
0:22:24–0:22:27
Aufgabe den Abstand messen, wenn ich die auf dem Kopf hänge.
0:22:27–0:22:31
Ist es auch egal. Ja, dass die Ziffern auf dem Kopf stehen.
0:22:32–0:22:38
Was noch wichtig ist, das sind aber Kleinigkeiten. Sorry. Das ist alles gut.
0:22:38–0:22:42
Eine Kleinigkeit dann nochmal. Es ist bei den Herstellern heute,
0:22:42–0:22:46
also früher war es so, dass man halt Masse hatte.
0:22:46–0:22:51
Masse kam dann ein Kabel raus. Masse war dann meistens so ein Metallgewebe um
0:22:51–0:22:55
den Hot, also um den, wo das Signal ist.
0:22:55–0:22:59
Um dieses Metallgewebe, das war quasi die Schirmung und die lötest du dann einfach
0:22:59–0:23:03
irgendwo dran, wo die dann eben auf Masse geht und das Signal war innen hot.
0:23:04–0:23:08
Also dann kam auch aus einem Hamburger mit zwei Spulen, kamen dann nur zwei
0:23:08–0:23:10
Sachen raus. Hot heißt, da ist das Signal.
0:23:11–0:23:15
Und Masse heißt, das geht quasi gegen Masse.
0:23:15–0:23:16
Gegen Erdung.
0:23:17–0:23:17
Ja, genau.
0:23:18–0:23:20
Hot heißt einfach, da ist Strom drauf.
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Das Hot ist das, was quasi in Verstärker in der Mitte reingeht.
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Und was drumherum ist, ist das, was alles abschirmt.
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Ah, okay. Ist auch dafür ein Bild?
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Ich will dich nicht überstrafizieren. Das ist quasi wie eine Abwasserleitung.
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Wenn mir das einfällt, dann reiche ich das gleich noch nach.
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Du kennst mich. Diesen japanischen, muss ich auch gleich sagen,
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wegen Shownotes, den musst du mir suchen.
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Das ist mir jetzt irgendwie was gegeben.
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Das weiß Karin, das frage ich sofort den Namen.
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Sehr gut. Hallo Karin, danke für deine Hilfe. Also,
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aber wichtig nochmals für modernere Hamburger, da ist es so,
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dass die nicht mehr einfach nur Masse und Hot haben, Sondern wenn du dir jetzt
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diese beiden Spulen vorstellst.
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Dann hast du einmal für die eine Spule zwei Kabelenden sozusagen und für die andere Spule auch.
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Und oft ist es auch so oder kann so sein, dass beim Hamburger die zweite Spule
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gar nicht andersrum gewickelt ist.
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Die ist auch genauso rumgewickelt, aber die sind halt bloß intern so verlötet,
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dass das Signal rechts rum geht.
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Und bei dem anderen haben sie die Pole vertauscht, sodass es dann eben links
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rum geht. Weil man muss den nicht wirklich andersrum wickeln.
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Wichtig ist nur, dass halt, wenn das Ding dann verlötet ist,
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dass halt die eine Seite so rum geht, die andere Seite so rum.
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Und heutzutage kann man eben bei einem Hamburg oft auch noch andere Effekte machen.
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Man kann eben zum Beispiel, und da geht es ja gleich darum, man kann eben auch
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selber von diesen vier Kabeln, die da rauskommen, kann man sich über das hinwegsetzen,
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was der Hersteller sagt, als so ist es der richtige Humbucking-Effekt.
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Und man kann die dann einfach flippen und dann hat man nämlich einen Out-of-Face-Sound.
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Hast du einen Out-of-Face-Sound, in dem eben nicht mehr diese zweite Spule genau
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entgegengesetzt gewickelt ist und auch entgegengesetzt magnetisch gepult ist.
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Das muss ich jetzt gleich nochmal kurz erklären.
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Warum Out-of-Face?
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Genau, das hatte ich dann beim letzten Mal erklärt, das muss ich nochmal wiederholen,
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damit das jetzt diesmal auch ein für allemal ist. du.
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Könntest einfach nur auf die Folge referenzieren dann muss ich das selber.
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Nachvollziehen aber wer das jetzt hört dann muss man das,
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Outerface ist die Folge wir haben jetzt einen Humbucker wir gucken mal nur auf
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einen weil im Prinzip dieser Humbucker der zwei Spulen hat der ist im Prinzip
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auch genau das gleiche wie die Gitarre,
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die zwei Single Coils hat da sind die dann bloß ein bisschen weiter auseinander,
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wenn du zwei Single Coils hast,
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du aber nicht mehr die Situation wie im Hamburger, wo unten ein Magnet.
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Dafür sorgt es automatisch, dass die Screws und die Slugs entgegengesetzte magnetische Richtung haben.
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Und das ist für den Humbugging-Effekt aber wichtig, weil wir haben zwei Spulen,
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die entgegengesetzt sind.
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Und die blockieren oder da vor allen Dingen tiefe Frequenzen,
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aber auch hohe Frequenzen werden da gelöscht oder unterdrückt.
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Die schwingende Seite, wenn die über dem Hamburger schwingt,
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dann entsteht aber durch die invertierte magnetische Polung von dem einen im
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Verhältnis zum anderen keine Löschung der Seite.
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Also da entsteht was Elektromagnetisches, was eben genau wieder andersrum ist
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als das, was als natürliche elektromagnetische Störung kommt.
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Und dadurch, dass das einmal so rum, einmal so rum gepolt ist,
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wird das nicht gegenseitig ausgelöscht.
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Das ist dann so ein bisschen, als ob wir eben eine der Uhren flippen.
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Und dann haben wir nicht mehr, dass die sich gegenseitig, also von vorne nach hinten flippen.
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Dann haben wir nicht mehr, dass sich die auslöschen auf null,
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sondern in dem Fall sogar im Gegenteil würden die sich dann verstärken bei diesen Uhren.
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Ja.
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Das ist der springende Punkt. Also wenn ich jetzt so einen Hamburger Tonabnehmer
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habe und ein Magnet drin, das Feld ist wie in einem Hufeisenmagneten,
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einmal Norden oben, einmal Süden oben.
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Die Spulen sind einmal rechts, einmal links rumgewickelt, dann habe ich den
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perfekten Hambucking-Pickup und die Gitarrenseite, die drüber schwingt,
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lässt in jeder Spule ein Signal entstehen, was fast identisch ist.
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Die Abstände von den beiden Spulen sind ja sehr eng, nicht sehr weit, fast identisch ist.
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Genau entgegengesetzt, sodass der Humbucking-Effekt da nicht greift.
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Das ist kein Störsignal, das ausgelöscht wird, sondern es ist quasi absichtlich
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falschrum in die eine Spule reingeflossen.
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Soweit bist du noch dabei?
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Ja, ich überlege gerade, das Schwingen der Seite, hat das noch eine Relevanz
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in der Stimulierung des Feldes?
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Die Schwingung der Seite und das Magnetfeld, da gibt es dann auch ganz viele
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Diskussionen drum. Auch zum Beispiel, wenn ich ein höheres Signal haben will,
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dann muss ich ja die Seite näher ans Magnetfeld bringen.
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Aber weil dann die Schwingung, also mehr elektromagnetische,
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also dann umgewandlerweise die Ton, also einfach mehr Amplitude erzeugt.
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Und gleichzeitig aber das Problem ist, dass dann auch die Magneten die Seite
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eher anziehen, sodass die schneller aufhört zu schwingen. Ja,
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weil die quasi dann durch den Magnet ja festgehalten wird in gewisser Weise.
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Das ist das Thema. Aber wenn du jetzt dir das so vorstellst,
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jetzt wird es nicht nur verbal, sondern ich muss jetzt auf den Boden gucken,
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aber ich versuche es zu erklären, dass die Leute das sehen.
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Also wir haben jetzt hier, sagen wir mal, wir haben hier einen Hamburger.
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Wir gucken gerade auf so eine quadratische Fliese.
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So, jetzt haben wir, hier sind diese Gitarrenseiten aufgehängt und gehen nach
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oben, quer durch unsere Fliese bis hier oben. Da wird oben gestimmt.
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Das heißt, wenn ich jetzt hier so davorstehe, dann gehen die von links nach
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rechts oder von rechts nach links liegen die Seiten über dem Hamburger.
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Und wenn ich die anschlage, dann schwingen die.
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Sozusagen, also horizontal scheinen die zu liegen, dann schwingen die nach oben und unten.
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Und jetzt habe ich hier im Hamburger aber da und da, also genau in rechtem Winkel,
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habe ich die beiden Spulen.
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Das heißt, wenn die Seite schwingt und die Spulen relativ eng zusammen sind,
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dann ist es fast das gleiche Schwingungssignal, was auf beide Spulen.
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Du hast natürlich in der Seite, wenn du die Zeitlupe siehst,
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siehst du auch die Welle.
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Und dann hast du ja schon so einen Höhendifferenzunterschied,
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der von den Spulen, je nachdem wie weit die auseinander sind,
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dann als Differenz wahrgenommen werden kann.
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Genau, wenn du nämlich zum Beispiel, und da kommen wir bis zum Out-of-Face,
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wenn du diese Idee nimmst, also wenn wir jetzt diese beiden Spulen auseinander
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nehmen, dann fällt ja unser Magnet unten ab, weil der hat ja beide quasi eine
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Nord-, eine Süd polarisiert.
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Das heißt, wir ziehen die jetzt mal auseinander, sodass die wie bei einer Telecaster-Gitarre
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vielleicht so 25 cm auseinander sind.
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Okay.
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Und da haben wir dann immer noch einen Humbucking-Effekt. Er ist aber nicht
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mehr so gut, wie wenn die ganz nah aneinander sind.
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Aber wenn wir die Magnete auch getrennt haben, wir müssen jetzt einen zweiten
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Magnet mit anbringen, dann hätten wir jetzt auch die Möglichkeit,
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zum Beispiel bei dem einen zu sagen, weißt du was, wir drehen jetzt mal den
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Magnet um. Jetzt gucken wir beide nach Norden.
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Das heißt, dann haben wir eine Spule, die rechts rum geht, eine Spule,
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die links rum geht. Und beide sind aber magnetisch gleich.
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Und wenn wir dann die Seite anschlagen, dann wird die genauso ausgelöscht,
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wie jedes andere, was reinkommt, weil durch das Magnetfeld, was jetzt in die
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gleiche Richtung zeigt, sind die Signale in die Spulen eingegeben.
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Die sind jetzt quasi entgegengesetzt, weil die Spulen entgegengesetzt gewickelt sind.
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Du bist jetzt mein Publikum. Ich will das endlich mal in der Insta-Crowd erklären.
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Ja, ich gebe mir Mühe.
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Das heißt, ich wiederhole es nochmal, Wir haben den Humbucker,
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eine rechts rum, eine links rum und die waren im Original bei einem Norden oben,
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beim anderen Süden oben.
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Jetzt ziehe ich die auseinander und drehe die Magneten.
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Das heißt, es sind jetzt zum Beispiel beide Nordpol oben und die sind aber entgegengesetzt gewickelt.
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Der eine rechts rum, der eine links rum und dann entsteht die Situation,
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in der ich Humbucking-Effekt habe und die Seite auch mit diesem Humbucking-Effekt
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gelöscht wird. Aber eben nicht hundertprozentig.
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Durch den Magnetflip haben wir jetzt nicht mehr die Situation, dass die Seite,
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Also quasi invertiert wird, je nachdem, welche Spule du aufgreifst,
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sondern das ist identisch, weil die Pulle gleich sind.
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Aber weil das so weit auseinander ist und wir schlagen die Seite an,
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dann entsteht, wird üblicherweise beschrieben, so ein nasaler Sound.
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Da fehlt so ein bisschen mit der Wumms und sowas. Das ist genau das,
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was ich am Anfang meinte.
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Die Sekundenzeige, diese hohen Frequenzen, die sind eher unterschiedlich.
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Und je weiter die auseinander sind bei der schwingenden Seite,
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desto mehr unterscheiden sie aufeinander. Und da werden die tiefen Frequenzen,
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wo die Schwingungen einfach langsamer sind, die sind sich nicht so unterschiedlich
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und werden eher ausgelöscht.
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Okay.
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Und jetzt haben wir eine Situation von einem Humbucking. Also wenn wir uns das
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jetzt vorstellen würden als eine Gitarre, wo ich umschalten kann,
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ich will nur den einen Tonabnehmer, der an der Seitenaufhängung ist, an der Brücke.
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Da ist der Anschlag immer ein bisschen knackiger.
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Der andere Position ist nur der, der am Hals vorne ist.
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Da schwingen die Seiten ein bisschen größer, sind ein bisschen mehr besser drin,
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ist ein bisschen weicher, der Sound.
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Und dann gibt es eine Mittelposition, wo ich die beiden zusammenschalte.
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Und dann ist es egal, dachte ich gerade, ob es in Serie oder parallel ist,
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aber das ist eine eigene Ebene.
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Schalte ich die beiden zusammen. Und in dem Moment, in dem ich sie zusammenschalte, dann klingen sie nasal.
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Wenn ich den einen Magnet wieder umflippe, dann klingt es wieder so wie ein
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Hamm... Also dann kriegst du es halt humbuggen.
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Und die Einzelpositionen sind davon aber nicht betroffen.
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Wenn ich jetzt nur den einen Tonabnehmer anhab, dann ist dem egal,
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ob Süden oben ist oder Norden oben ist, sondern der kriegt halt das Signal und macht daraus was.
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Hat aber keinen humbugging-Effekt, weil es nur ein Single-Coil ist.
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Das war bei dem Jaguar, war das quasi die Claw. da gibst du diesen,
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da ist der embedded, ist in so ein Metallding embedded, was zusätzlich versucht
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nur von der Seite die Radiowellen und sowas abzuschirmen.
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Okay.
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Also gut, ich mache jetzt hier,
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Versuche das nochmal nicht zusammenzufassen, sondern zu sagen, was wir jetzt haben.
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Wir haben jetzt einen Humbucker, wo wir bei einem den Magnet umgedreht haben
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und dann haben wir Out-of-Face.
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Aber wir haben Humbucking intakt.
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Störgeräusche werden unterdrückt, aber unser Sound ist, weil die Magnete in
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die gleiche Richtung sagen, ist halt so nasal. Das ist ein Out-of-Face-Sound.
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Wir könnten jetzt das auch andersrum machen. Wir könnten die Magneten unterschiedlich lassen.
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Das heißt, der eine ist Norden nach oben, der andere Süden nach oben.
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Und wir tauschen aber die Richtung der einen Spule aus, sodass beide rechts rumgewickelt sind.
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Wenn beide Spulen rechts rumgewickelt sind, gibt es dann noch den Humbucking-Effekt,
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ja oder nein? Frage ich jetzt Flo.
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Ich habe mir 50 Prozent schon.
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Also wir gucken nur auf die Spulen, beide sind in die gleiche Richtung gewickelt.
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Nee, eigentlich darf das nicht sein.
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Dann ist kein Humbucking-Effekt, genau. Das Signal, die da reinkommen,
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werden so, also man könnte sich jetzt ja auch im Extrem vorstellen,
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ich stelle die einfach übereinander.
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Das gibt es nämlich auch. Es gibt Hamburger, wo die nicht nebeneinander sind,
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sondern übereinander. Und die gehen in eine Richtung, gehen in die andere Richtung.
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Aber wenn ich einfach quasi doppelt so viel Wicklungen in eine Richtung mache
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und die sind übereinander, ist kein Hamburger Effekt.
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Das heißt, das Ding brummt.
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Wenn ich da nicht gut abgeschirmt habe. und dadurch, dass die Magnete aber Norden und Süden,
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vertauscht haben, gibt unser Signal jetzt wieder einen Out-of-Face-Sound.
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Es gibt einen Out-of-Face-Sound, weil es quasi in eine Spule wegen Süden oben
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so rum und in eine andere Spule wegen Norden oben andersrum reinkommt.
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Das heißt, da wird dann auch wieder ausgelöscht und wir haben dann quasi,
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es sei denn ein Marxian-Sound, the worst of both worlds.
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Wir haben keinen Hamburg-Effekt, weil Spulen in gleiche Richtung und wir haben
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aber einen Out-of-Face-Sound, den manche einfach auch wollen und deshalb rede
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ich darüber, weil wenn man es erstmal kapiert, dann kann man sich überlegen,
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was man da macht, da komme ich gleich drauf.
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Wir haben Out-of-Face-Sound, weil
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die Magnete trotzdem beide Richtungen zeigen. Das heißt, es brummt und,
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Der Gitarren-Sound ist nasal.
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Genau.
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Das wird wahrscheinlich keiner so richtig wollen. Sondern dann würde ich ja
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sagen, Moment, ich will den Out-of-Face-Sound.
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Aber da mache ich das lieber so, dass der Humbugging-Effekt immer noch ist.
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Die Windung in den gegensätzten Richtungen. Aber die Magnete sind andersrum
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getauscht. Und das kann man auch machen.
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Das wäre auf alle Fälle auch eine cleanere Version.
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Und das Problem dabei ist nur, wenn du jetzt über eine elektrische Schaltung
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einen Schalter einbaust und eine Gitarre,
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wo du zum Beispiel einfach so flippst und mit dem Flip laufen auf einmal von
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der einen Spule, wenn die Pole umgetauscht,
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dann kannst du mit so einem Kippschalter sehr viel besser Out-of-Face herstellen,
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als wenn du mechanisch diesen Magneten umklickst.
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Und es gibt jetzt auch noch keine E-Gitarre, wo man immer eine 9-Volt-Batterie
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dran hat, um den Magneten quasi aktiv zu machen.
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Das gibt es nicht. Das heißt, diese Idee, Humbucking und Out-of-Face bedeutet
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in der Regel, du musst was mit dem Magneten verändern.
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Und dann ist es sehr schwer, diesen Effekt wieder loszukriegen.
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Okay. Der Magnet ist dann quasi das trägste Element in dem ganzen System.
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Das mechanischste vor allen Dingen, das kann man nicht einfach umpolen,
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es sei denn, das magnetische Feld würde auch elektrisch hergestellt werden,
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aber das ist mir zumindest nicht bekannt.
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Und jetzt ist es dann so, was passieren kann, ist,
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du hast ein Humbucking, also du hast ein Humbucker rechtsrum,
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also wo so zwei Spulen direkt aneinander kleben,
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rechtsrum gewickelt, linksrum gewickelt, Norden und Süden sind,
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bei rechtsrum gewickelt ist Norden und linksrum gewickelt ist Süden.
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Und bei dem anderen, der sieht genauso aus, aber da ist der Magnet umgedreht,
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dann ist rechtsrum gewickelt und linksrum gewickelt die andere Polarität.
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Das heißt, da ist es genauso wie bei den Single-Coil-Turnabnehmern.
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In sich selbst klingen die beide völlig okay.
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Aber auch zwei Hamburger-Turnabnehmer, von denen man erst mal denkt,
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ach, die sind doch in sich geschlossen, das ist aber genäht,
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Norden, Süden, einmal rechts rum, einmal links rumgewickelt.
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Wenn ich die hintereinander schalte, kann ja nichts schief gehen,
0:38:45–0:38:47
weil da sind ja alle Kombinationen abgedeckt.
0:38:47–0:38:51
Aber dem ist nicht so. Man könnte sich ja vorstellen, dass man einfach in einem
0:38:51–0:38:55
der beiden, die aufeinander abgestimmt sind, gleich gewickelt, gleiche Polarität,
0:38:55–0:38:59
der Magnet unten umdreht, dann sind die immer noch gleich gewickelt,
0:38:59–0:39:03
aber rechts rum ist bei dem einen Norden, beim anderen Süden und links rum ist
0:39:03–0:39:06
bei dem einen Süden und bei dem anderen Norden.
0:39:06–0:39:12
Und dann entsteht ein nasaler Out-of-Face-Effekt mit zwei Hamburgern.
0:39:12–0:39:16
Und das ist eine Option, das habe ich vorhin schon angedeutet,
0:39:16–0:39:18
die manche auch wirklich wünschen.
0:39:18–0:39:23
Also, dass die wünschen, dass ich in zwei bei einer Les Paul oder so eine Gitarre,
0:39:24–0:39:28
wo eben zwei Humbucker drauf sind, dass die den Bridge Sound haben,
0:39:29–0:39:31
den Neck Sound haben, fett wie immer.
0:39:31–0:39:35
Und in dieser Middle Position wollen die dann nicht beide zusammen haben,
0:39:35–0:39:39
weil das ist jetzt nicht so anders, sondern die wollen dann genau den nasalen
0:39:39–0:39:42
Sound haben, um so ein bisschen mehr funky, ohne Bässe, ohne Mitten spielen zu können.
0:39:44–0:39:48
Und das wird dann am besten hergestellt, indem du wirklich einen Tonabnehmer
0:39:48–0:39:53
öffnest, den Magnet umdrehst, wieder schließt und wieder einbaust.
0:39:53–0:39:57
Weil dann hast du diese Humbucking-Sache überhaupt nicht verändert.
0:39:58–0:40:03
Du hättest sonst ruckzuck mit Umlöten, hättest du den einen andersrum polarisieren
0:40:03–0:40:05
können, die Pole einfach umdrehen können.
0:40:05–0:40:08
Aber dann hättest du halt den Humbucking-Effekt verloren.
0:40:09–0:40:16
Beziehungsweise ja doch und wenn du den einen Magneten aber umdrehst, dann ist es so, dass du,
0:40:17–0:40:25
Humbucking komplett intakt hast, in dieser Mittelposition, aber immer den nasalen Sound.
0:40:25–0:40:29
Und das ist quasi die safeste Version, wie man das herstellen kann.
0:40:29–0:40:31
So, also was war der Take-away von
0:40:31–0:40:37
dieser kurzen Sommerloch-Episode über Humbucking und Face, Out-of-Face.
0:40:38–0:40:43
Dass zwei Spulen miteinander Humbucking sind, hat überhaupt nichts damit zu
0:40:43–0:40:47
tun, wie rum die Magnete gepolt sind, sondern nur die Wicklung der Spule.
0:40:47–0:40:53
Und kannst du dazu noch mal so Künstlerinnen nennen, die da mitarbeiten?
0:40:54–0:40:57
Ich habe nur einmal, weil du sagst nach Künstler, Künstlerin,
0:40:58–0:41:02
ich habe einmal ein Interview gesehen mit, Ich weiß nicht mehr genau, wie der heißt.
0:41:03–0:41:07
Ich glaube Mark Hammond oder so was von Metallica, der Lead-Gitarrist.
0:41:08–0:41:12
Und der hatte seine Les Paul-Gitarre dabei und der hat dann irgendwie erklärt.
0:41:13–0:41:14
You know, I really like it.
0:41:15–0:41:20
But in the middle position, it's got this crazy sound. I don't know how it's doing.
0:41:20–0:41:24
Und er stellt es dann halt so irgendwie vor. Und er hat dann scheinbar eine
0:41:24–0:41:29
Gitarre irgendwie sich geholt, in der diese Tonabnehmer nicht richtig aufeinander
0:41:29–0:41:33
abgestimmt waren, sodass die magnetische Polarität bei einem geflippt war.
0:41:33–0:41:34
Und er hatte genau diesen Effekt.
0:41:34–0:41:39
Und er fand es super, aber es ist jetzt gerade auch der Einzige, der mir dazu einfällt.
0:41:40–0:41:46
Aber für so einen Out-of-Face-Sound, das ist schon nicht unüblich so.
0:41:46–0:41:50
Es ist einfach wirklich eine Möglichkeit, wenn du jetzt zum Beispiel Fotobearbeitung hast.
0:41:50–0:41:53
Du kannst dann halt unterschiedlich dramatisch, dramatisch warm,
0:41:53–0:41:57
dramatisch kalt oder schwarz-weiß. Ups, wo sind wir? Danke.
0:41:58–0:42:02
Wir sind jetzt in der Unterführung zwischen da.
0:42:02–0:42:03
Das ist runter.
0:42:05–0:42:05
Runter, genau.
0:42:09–0:42:13
Wir sind Mono. Alles in 3D hier, der Sound.
0:42:15–0:42:16
Aber bei uns dann Mono.
0:42:20–0:42:23
Ein bisschen unangenehm ist es schon, oder?
0:42:23–0:42:27
Ja, es ist ein bisschen wie aus einem Film, wo dann alles schief geht.
0:42:30–0:42:34
Und jetzt verlassen wir die Kunst, die Kunst am Bau.
0:42:36–0:42:37
Interesting.
0:42:38–0:42:41
Also wenn du es jetzt in Fotografien nimmst, ist es halt so wie zum Beispiel
0:42:41–0:42:42
Sepia oder Schwarz-Weiß.
0:42:43–0:42:47
Das ist einfach ein extremer Effekt, der einfach dem Bild nochmal was Neues abgewinnt.
0:42:47–0:42:50
Wo du dann versuchst, dass vielleicht eher ein bisschen das bläuliche rötigen.
0:42:50–0:42:55
Und dann kannst du dann sagen Schwarz-Weiß. Und ähnlich ist das mit diesem Out-of-Face-Effekt.
0:42:55–0:42:57
Der wird dann auch, das habe ich ganz am Anfang, glaube ich,
0:42:57–0:42:59
in einer der ersten Folgen, Es wird auch teilweise so gemacht,
0:43:00–0:43:04
dass man den Out-of-Face-Effekt jetzt relativiert, dass zum Beispiel die Spulen
0:43:04–0:43:08
so gewickelt sind, dass eine nicht ganz die gleiche Spulenanzahl hat,
0:43:09–0:43:13
sondern vielleicht nur die Hälfte davon, sodass ein bisschen Humm gebackt wird
0:43:13–0:43:17
und das Ganze weniger rauscht oder brummt, aber gleichzeitig dann noch ein bisschen
0:43:17–0:43:20
mehr von der Dynamik von einem Single-Call-Tonabnehmer hat.
0:43:20–0:43:22
Aber da möchte ich das geistetief reingehen.
0:43:23–0:43:27
Ja, das war meine kurze Folge.
0:43:27–0:43:32
Hier von Dr. Hammacker. Professor Dr. von Hammacker.
0:43:32–0:43:39
Grüße gehen raus in Ali Hacke live, dass ich das vielleicht auch mal anhören
0:43:39–0:43:42
möchte mit den ganzen Gitarrensachen.
0:43:43–0:43:45
Habt ihr euch ja lustig gemacht über mich. Jetzt hast du den Salat.
0:43:46–0:43:51
Nein, überhaupt nicht. Nein, das war ja über mein Verständnis von Herrn Hambacher.
0:43:52–0:43:52
Ja.
0:43:52–0:43:59
Ja, genau, das ist der erste Teil der Sommerfolge 25 Stromgetar.
0:44:00–0:44:04
Und jetzt, so viel sei gesneakt, in vier Wochen geht es weiter mit dem zweiten
0:44:04–0:44:08
Teil. Willst du uns schon verraten, was dann Thema ist?
0:44:09–0:44:13
Ja, das ist interessant, weil in vier Wochen werde ich schon in der Hand haben
0:44:13–0:44:17
können. Und jetzt gerade ist es alles noch in meinem Kopf. Also wenn ich jetzt...
0:44:17–0:44:19
Was hast du vor in den Filien?
0:44:19–0:44:21
Wenn ich jetzt schon drüber rede, dann weiß ich noch nicht genau,
0:44:22–0:44:23
ob ich es richtig darüber sage.
0:44:23–0:44:28
Aber es geht um einen Effekt, den man auf E-Gitarren machen kann,
0:44:28–0:44:32
der diesen, weißt du, was Lab-Steel-Gitarren sind?
0:44:32–0:44:32
Nein.
0:44:32–0:44:37
Das sind diese, die auf dem Tisch quer liegen, wo man dann mit so einem Bottleneck so...
0:44:40–0:44:42
Achso, okay. Also keine Zitter, sondern...
0:44:42–0:44:44
Eine E-Gitarre, die einfach auf den Tisch liegt und du machst so...
0:44:46–0:44:50
Das mag ich. Das ist wie so ein Lineal, was man dann...
0:44:50–0:44:54
Ja genau, das ist der gleiche Effekt. Das ist ja quasi ein Glyssandro, was da so durchgeht.
0:44:55–0:44:59
Und es gibt für diese Lab-Stil-Guitars, gab es dann auch Pedals.
0:45:00–0:45:03
Du konntest dann unten so Sachen drücken und wenn du dann drauf gedrückt hast
0:45:03–0:45:07
mit dem Fuß, dann wurde zum Beispiel eine Seite so ein bisschen hoch gezogen
0:45:07–0:45:10
oder runter gezogen, sodass der Akkord dann auf einmal aus dem Dur-Akkord,
0:45:10–0:45:15
dem Moll-Akkord wurde und umgekehrt. Das waren so Special Effects, so der,
0:45:18–0:45:20
Und das gibt es auch seit,
0:45:22–0:45:24
Seit eigentlich ein bisschen länger, als ich auf der Erde bin,
0:45:24–0:45:27
gibt es es auch für Elektrogitarren.
0:45:27–0:45:34
Und da bin ich gerade auf zwei Ebenen dran und das möchte ich dann beim nächsten
0:45:34–0:45:35
Mal erzählen, damit zu basteln.
0:45:35–0:45:40
Das eine ist quasi eine gekaufte Lösung auszuprobieren, das andere ist eine
0:45:40–0:45:42
selbst gebastelte Lösung auszuprobieren.
0:45:43–0:45:51
Ah ja, spannend. Okay, Mitch, vielen Dank für diese gewickelten und gespulten Einsichten.
0:45:53–0:45:58
Du hast mich als Instagram-Publikum bei der Spule gehalten.
0:45:59–0:46:03
Ja, und das nächste in vier Wochen wird, glaube ich, wirklich ein bisschen einfacher,
0:46:03–0:46:05
auch wenn ich gerade schon gemerkt habe, dass es schwer ist,
0:46:05–0:46:09
diese Töne nachzumachen, wenn man nicht gleich sieht.
0:46:09–0:46:12
Es sei denn, du machst mit mir Harmonien und wir können das dann...
0:46:12–0:46:23
Ich kann die zweite Stimme machen. Okay, das war eigentlich Podcast-Episode 86 und dann bei Folge 88.
0:46:24–0:46:29
Dann hört ihr, wie es weitergeht mit Mitch Sommergitarren.
0:46:30–0:46:33
Stromgitarren. Sommer der Stromgitarren.
0:46:33–0:46:35
Sommer der Stromgitarren. Sommer der Stromgitarren.
0:46:36–0:46:37
Macht's gut.
0:46:37–0:46:38
Tschüss.

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Tippen beim Reden und redend tippen...

Tobs ist wieder zu Gast bei „Eigentlich Podcast”. Vor zwei Jahren haben wir über Webfonts gesprochen. In dieser Folge knüpfen wir an das Thema Schriften an, allerdings aus einer eher praktischen Perspektive: Wir sprechen über mechanische Keyboards. Und wir brechen mit einem Grundprinzip des Podcasts: Diesmal nehmen wir nicht im Laufen, sondern beim Tippen auf. Flo besucht Tobs in dessen Arbeitszimmer und wird in die hohe Kunst des Keyboardbauens eingewiesen. Tobs hat sich in letzter Zeit intensiv mit Cases, Switches und Keycaps beschäftigt und viele verschiedene Varianten und Kombinationen ausprobiert, um das perfekte Keyboard zu finden. Die Keyboard-Verkostung ist dramaturgisch klassisch aufgebaut. Tobs präsentiert acht verschiedene Modelle, und wir arbeiten uns in der Reihenfolge zum beliebtesten vor. Flo lernt die Unterschiede in Haptik, Klang und Design kennen. So kann er sich in Vorbereitung zur nächsten Episode die einzelnen Komponenten besorgen, um dann mit Tobs gemeinsam sein eigenes Keyboard zusammenbauen zu können.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Tobias Kunisch
Keyboarder
avatar
Florian Clauß
Tippender

Transcript

Florian Clauß
0:00:02–0:00:02
Läuft.
Tobias Kunisch
0:00:02–0:00:04
Wie jetzt schon.
Florian Clauß
0:00:04–0:00:09
Ja das ist jetzt einfach nur material weißt du man muss ja nicht dann.
Tobias Kunisch
0:00:10–0:00:13
Senden du schneidest doch nie was.
Florian Clauß
0:00:13–0:00:18
Ich schneide mitschneidet nie das ist immer voll schlimm das musste so lassen.
Tobias Kunisch
0:00:18–0:00:19
Damit mitsch das hören.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:26
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich Podcast. Der Podcast, bei dem wir stehen.
Tobias Kunisch
0:00:27–0:00:29
Reden beim Tippen und Tippen beim Reden.
Florian Clauß
0:00:29–0:00:34
Heute mal anders, heute mal wieder mit Tobes. Hallo.
0:00:34–0:00:37
Er war schon mal da. Wir haben über Webfonds gesprochen und wir haben uns auch
0:00:37–0:00:39
nicht weit weg bewegt von Fonts.
0:00:39–0:00:44
Wir sind quasi von den Fonts jetzt zu den Keyboards und Tobes hat ein neues Hobby.
0:00:44–0:00:50
Das will ich jetzt mal mit ihm sprechen, weil ich will auch vielleicht mit dem Hobby anfangen.
0:00:50–0:00:54
So ähnlich wie Modelleisenbahn nur Fortgeschrittener.
0:00:54–0:00:57
Lego für Erwachsene. Lego für Erwachsene.
0:00:57–0:01:03
Tobes. Hallo Flo. Was hast du denn hier alles für Keyboards?
Tobias Kunisch
0:01:04–0:01:08
Also wir reden heute über mechanische Keyboards. Und zwar die,
0:01:08–0:01:12
die man am Computer benutzt, nicht die, die man zur Musik machen will.
Florian Clauß
0:01:12–0:01:14
Ja, das ist nochmal wichtig abzuheben.
Tobias Kunisch
0:01:15–0:01:18
Und ich habe hier eine kleine Sammlung angefangen.
Florian Clauß
0:01:18–0:01:19
Darf ich ein Bild davon machen?
Tobias Kunisch
0:01:20–0:01:21
Ja, natürlich.
Florian Clauß
0:01:21–0:01:23
Okay, also du brauchst auch so viele, ne?
Tobias Kunisch
0:01:23–0:01:29
Natürlich, ich brauche am Tag mindestens fünf unterschiedliche Keyboards,
0:01:29–0:01:31
die ich benutzen kann, weil es das sonst noch arbeitet.
Florian Clauß
0:01:33–0:01:36
Okay, und was kann man eigentlich mit so einem Keyboard machen?
Tobias Kunisch
0:01:39–0:01:40
Also,
0:01:42–0:01:47
unsere Hörer werden sich ja mit Begeisterung an unsere Webfonds-Folge erinnern,
0:01:47–0:01:49
wo wir über Unicode gesprochen haben.
0:01:49–0:01:53
Wo wir so besprochen haben, dass sich Computer die Buchstaben alle merken,
0:01:53–0:01:58
indem sie im Register nachschauen, das sich Unicode nennt, wo jeder Buchstabe
0:01:58–0:02:03
in quasi allen Sprachen einen Code Point zugeordnet haben.
0:02:03–0:02:08
Und wenn man an einem Computer Keyboard eine Taste drückt,
0:02:10–0:02:14
Dann sendet das Keyboard das Signal von dem Code zum Computer und der Computer
0:02:14–0:02:19
weiß dann, was er auf dem Bildschirm darstellen soll.
0:02:22–0:02:25
Und es gibt seit einiger zeit
0:02:25–0:02:30
leute die es sich zum hobby gemacht haben sich
0:02:30–0:02:33
keyboard zusammenzubauen wie man sie früher benutzt hat
0:02:33–0:02:37
bevor es die ganzen modernen keyboards
0:02:37–0:02:39
gab in den plastik membran benutzen um den
0:02:39–0:02:42
tastendruck zu registrieren und
0:02:42–0:02:45
zwar war das früher in der
0:02:45–0:02:49
andere bauweise aber
0:02:49–0:02:52
ist es weil du gesagt hast gerade mechanische keyboard
0:02:52–0:02:55
das mechanische und wir haben ja auch ein digitales register
0:02:55–0:03:01
dahinter das heißt es gibt hier nur diesen übersetzungsprozess von taste zu
0:03:01–0:03:06
unicode was dann eben auch dargestellt werden kann aber was ist also was ist
0:03:06–0:03:10
was macht es zum mechanischen keyboard also die vielleicht ist es am einfachsten
0:03:10–0:03:13
zu erklären, wie so ein Keyboard aufgebaut ist.
0:03:13–0:03:17
Zumindest so ein mechanisches Keyboard. Und zwar hat man da das Case von dem
0:03:17–0:03:19
Keyboard. Also der, das, die, der...
Florian Clauß
0:03:19–0:03:20
Ach, wieder Bilder.
Tobias Kunisch
0:03:20–0:03:22
Genau. Warte mal. Wir machen so.
Florian Clauß
0:03:22–0:03:26
Das ist das Case. Genau. Okay, also das, wir sind ja im Podcast,
0:03:26–0:03:31
das heißt, ihr könnt einfach auf der Seite gucken. Das kann sein. Oh, ist das schwer.
0:03:31–0:03:36
Also das ist quasi das äußerste, der äußerste Rahmen des Keyboards.
Tobias Kunisch
0:03:36–0:03:40
Und das ist schwer, weil die Case ist oft unten in Gewicht, so einen Arm,
0:03:40–0:03:41
damit sie besser auf dem Tisch liegen.
Florian Clauß
0:03:41–0:03:45
Okay, und das, ja, okay, ich sehe schon, hier ist ein Kopfer.
0:03:45–0:03:48
Ist das ein Kopfer? Ein Kupfergewicht, ja?
Tobias Kunisch
0:03:48–0:03:48
Ja.
Florian Clauß
0:03:48–0:03:53
Was dann entsprechend auch eine gewisse Standfestigkeit mit sich bringt.
0:03:53–0:03:58
Und ich sehe, also das ist der Rahmen des Keyboards, dann wo dann die Tastatur reingelegt wird.
0:03:59–0:04:04
Und hier ist dann quasi auch der Chip, der dann das Signal an den Computer über
0:04:04–0:04:08
USB-C, USB-C ist das, weiter sendet, ja.
Tobias Kunisch
0:04:08–0:04:12
Ja, und da ist der USB-Port dran.
0:04:13–0:04:17
Das Case, das wir uns anschauen, unterstützt nicht Bluetooth.
0:04:17–0:04:22
Viele Boards haben dann hier noch eine Batterie unten drin, wenn die über Bluetooth
0:04:22–0:04:24
laufen, damit sie nicht angeschlossen werden müssen.
0:04:24–0:04:26
Dieses hier hat nur ein USB-Port.
Florian Clauß
0:04:27–0:04:30
Also das Kabel, muss man ja auch sagen, das ist schon auch advanced,
0:04:30–0:04:33
hier mit aufgerolltes USB-C-Kabel.
Tobias Kunisch
0:04:33–0:04:35
Ja, ein geflochtener. Geflochtener, ja.
0:04:36–0:04:41
Na gut, also wir haben den USB-Port, das Kabel und das Case.
0:04:41–0:04:46
In dem Case ist oft Polstermaterial oder Dämm-Material drin.
0:04:46–0:04:48
Da können wir uns gleich noch mehr so über unterhalten.
Florian Clauß
0:04:48–0:04:53
Ja, das sieht aber auch fast wie Papier aus, ne?
Tobias Kunisch
0:04:53–0:04:55
Das ist nur das, was unten im Case drin ist.
Florian Clauß
0:04:55–0:04:55
Ah ja, okay.
Tobias Kunisch
0:04:56–0:04:59
Du musst gleich sehen, dass an anderen Stellen noch mehr Material ist.
Florian Clauß
0:04:59–0:04:59
Verstehe.
Tobias Kunisch
0:04:59–0:05:02
Aber da kommt erst mal das PCB rein.
Florian Clauß
0:05:02–0:05:04
PCB, für was steht das?
Tobias Kunisch
0:05:04–0:05:10
Printed Circuit Board. weil da hier eben die Kontakte so aufgedruckt sind,
0:05:11–0:05:21
also die Kontakte die dann das entsprechende Register dann sind also hier ich zeige dir das mal,
0:05:22–0:05:30
ich muss mal hier meine Box mit den Tools holen so oh.
Florian Clauß
0:05:30–0:05:33
Ok sieht aus wie beim.
Tobias Kunisch
0:05:33–0:05:39
Zahnarzt Also hier gibt es ein extra Werkzeug.
Florian Clauß
0:05:39–0:05:44
Mit dem Topps dann die einzelnen Tasten rausziehen können, weil die Tasten sind ja recht hoch.
0:05:45–0:05:48
Und dann wie so ein Greifer, der dann sich unter die Taste...
Tobias Kunisch
0:05:48–0:05:49
Das ist ein Keycap-Puller.
Florian Clauß
0:05:50–0:05:51
Ja, was auch so.
Tobias Kunisch
0:05:51–0:05:52
Das ist ein Switch-Puller.
Florian Clauß
0:05:53–0:05:54
Das ist der Switch.
Tobias Kunisch
0:05:55–0:05:59
Und die Keycap haben wir gerade irgendwo hingeschmissen. Haben wir die Taste
0:05:59–0:05:59
gerade hingeschmissen?
Florian Clauß
0:05:59–0:06:04
Die ist hier durch die Gegend geflogen. Die finden wir bestimmt. oder?
Tobias Kunisch
0:06:04–0:06:11
Da ist er. Also, wir haben das PCB, das Printed Circuit Board.
0:06:12–0:06:14
Da sind hinten Kontakte dran.
Florian Clauß
0:06:15–0:06:15
Ja.
Tobias Kunisch
0:06:16–0:06:18
Und oben drauf sind quasi nur so Löcher.
0:06:21–0:06:27
Da kommt dann, wenn man sich das so aussucht, Schaumstoffdämmung rein.
Florian Clauß
0:06:28–0:06:28
Ja.
Tobias Kunisch
0:06:29–0:06:33
Dann kommt nochmal eine Platte drauf. Das ist quasi die Dämmung,
0:06:33–0:06:35
die Platte. und der Schaumstoff.
0:06:36–0:06:42
Aber wie wir jetzt hier sehen können, in der Platte sind die Aussparungen für
0:06:42–0:06:46
die Tasten und auf dem PCB sind quasi die Löcher für die Kontakte.
0:06:47–0:06:52
Da rein kommt der Switch, der Schalter und auf den Schalter kommt die Taste.
Florian Clauß
0:06:53–0:06:54
Ja, so einfach geht ein Keyboard.
Tobias Kunisch
0:06:54–0:06:55
So einfach geht ein Keyboard.
Florian Clauß
0:06:55–0:06:59
Das sind die Layers eines Keyboards. Und in dem Schalter.
Tobias Kunisch
0:06:59–0:07:01
Wo die beiden Kontakte unten rausstehen.
Florian Clauß
0:07:01–0:07:01
Ja.
Tobias Kunisch
0:07:01–0:07:06
Aber das alles geht zurück auf Cherry. Das ist eine deutsche Firma,
0:07:08–0:07:10
die Tastaturen hergestellt hat.
0:07:11–0:07:16
Und die haben diese Art Switches entwickelt und das patentiert.
0:07:16–0:07:21
Und vor 20 Jahren, glaube ich, ungefähr, ist das Patent abgelaufen.
Florian Clauß
0:07:21–0:07:23
Und dann haben alle möglichen Firmen angefangen.
Tobias Kunisch
0:07:24–0:07:26
Denselben Standard zu benutzen.
Florian Clauß
0:07:26–0:07:29
Deswegen sind die jetzt alle kompatibel. Also ich meine, jetzt rein von der,
0:07:30–0:07:34
Mechanik ist das, sieht das ja recht einfach aus, das Bauteil.
0:07:34–0:07:37
Aber so wie man, wie ich das jetzt von dir mitbekommen habe,
0:07:38–0:07:41
dieser ganze Kult drumrum, macht es nicht einfacher.
Tobias Kunisch
0:07:41–0:07:46
Aber jetzt, hier, schau mal auf diesen Switch. Da kann man schon genau hören,
0:07:46–0:07:50
dass der hier sich ganz anders anhört als der hier.
Florian Clauß
0:07:50–0:07:51
Und darauf kommt es ja an.
Tobias Kunisch
0:07:52–0:07:54
Und darauf kommt es vielen Leuten an.
Florian Clauß
0:07:55–0:07:59
Das ist der Sound, mit dem man sich dann seine Produktivität immer hört.
Tobias Kunisch
0:07:59–0:08:05
Genau, den man dann versucht auszublenden, in dem er sich Kopfhörer kauft.
0:08:06–0:08:08
Die Schalke schützt. Die Geräusche. Genau.
Florian Clauß
0:08:08–0:08:14
Aber nur für diejenigen, die da nebendran sitzen und wissen, dass man produktiv ist.
Tobias Kunisch
0:08:14–0:08:18
Also um nochmal kurz zurückzukommen zum Aufbau von so einem Schalter.
0:08:19–0:08:22
Der hat quasi zwei, ein oberes Gehäuse und ein unteres Gehäuse.
Florian Clauß
0:08:22–0:08:22
Ja.
Tobias Kunisch
0:08:22–0:08:23
Sondern es ist eine Feder.
Florian Clauß
0:08:23–0:08:24
Die den Widerstand macht.
Tobias Kunisch
0:08:25–0:08:29
Die macht, dass die Taste dann wieder nach oben kommt. Hier ist dieses Kreuz
0:08:29–0:08:32
oben drauf, wo man dann die Taste, die Kappe draufstecken kann.
Florian Clauß
0:08:32–0:08:34
Und die sind alle standardisiert?
Tobias Kunisch
0:08:34–0:08:39
Die sind mittlerweile, es gibt zwei oder drei Standards, die noch benutzt werden.
0:08:39–0:08:42
Aber das verbreiteste ist dieser Cherry MX kompatible Standard.
Florian Clauß
0:08:43–0:08:46
Der hat dann noch einen äußeren Rahmen, also ein Kreuz in der Mitte. und dann quasi...
Tobias Kunisch
0:08:46–0:08:50
Ja, das ist der äußere Rahmen, das ist die Wahl des Herstellers.
Florian Clauß
0:08:51–0:08:54
Der macht das nicht als Standard, das ist jetzt quasi alles ein Standard hier.
Tobias Kunisch
0:08:55–0:08:59
Es gibt noch einen anderen Standard, Topar heißt der, das ist von einer japanischen Firma,
0:09:00–0:09:03
der ist ziemlich selten, der ist teuer in der Herstellung, weil er so selten
0:09:03–0:09:06
ist, aber manche Leute sagen, der ist besser, der ist ein bisschen,
0:09:07–0:09:08
die Schalter sind ein bisschen anders aufgebaut,
0:09:09–0:09:12
aber im Prinzip geht es einfach nur darum, dass diese beiden Kontakte hier unten
0:09:12–0:09:16
sind nicht verbunden und wenn man den Schalter runter drückt,
0:09:16–0:09:19
den Stem hier runter drückt auf die Feder, dann,
0:09:21–0:09:23
verbindet er hier unten den Kontakt zwischen den beiden,
0:09:25–0:09:31
Metallstäben hier und dann weiß das Board und dann weiß der Prozessor hier,
0:09:31–0:09:33
dass diese Taste gedrückt worden ist.
Florian Clauß
0:09:33–0:09:38
Also im Prinzip ist das jetzt alles, dieser Impuls, diesen Kreislauf zu schließen,
0:09:39–0:09:42
das ist alles ein mechanischer Prozess und dann in dem Moment,
0:09:42–0:09:46
wenn es dann halt hier in einem prozessor registriert wird wird es zum digitalen
0:09:46–0:09:49
signal genau ich schließe hier den kontakt.
Tobias Kunisch
0:09:49–0:09:50
Mit dem also ich.
Florian Clauß
0:09:50–0:09:55
Drücke die kappe die taste die man sehen kann die man anfasst zurück ich runter
0:09:55–0:09:59
die zurück den schalter runter der schalter schließt den kontakt macht das signal
0:09:59–0:10:05
im pcb des pcb ist hier alles naja genau hier dann ja alles klar ist hier verbunden und geht dann durch.
Tobias Kunisch
0:10:05–0:10:07
Den us durch das usb kabel.
Florian Clauß
0:10:07–0:10:12
Zum computer ja ganz einfach was kann da so schwer sein?
Tobias Kunisch
0:10:12–0:10:14
Nö, ist da eigentlich auch nicht schwer.
Florian Clauß
0:10:14–0:10:14
Ja.
Tobias Kunisch
0:10:16–0:10:17
So und,
0:10:20–0:10:25
Wie du eben schon meintest, gibt es jetzt eben ganz unterschiedliche Arten von
0:10:25–0:10:29
Schaltern, Switches, die unterschiedlich klingen.
0:10:29–0:10:36
Und die Leute bauen dann auch noch unterschiedlich viel Dämpfung in ihrer Balls rein.
Florian Clauß
0:10:36–0:10:37
Damit die sich anders anhören können.
Tobias Kunisch
0:10:38–0:10:45
Also da kann man hier Foam reinmachen, manche Leute können sich auch hier Tempos
0:10:45–0:10:49
reinstopfen oder Tape über das PCB kleben.
Florian Clauß
0:10:51–0:10:58
Also letztendlich geht es ja, es ist ja sowohl taktil, wie auch das Gefühl,
0:10:59–0:11:01
das Fingerspitzengefühl, was da angesprochen wird.
0:11:02–0:11:05
Und es ist der Sound. Das ist ja das, was es dann zum Fetisch macht.
Tobias Kunisch
0:11:05–0:11:09
Naja, und dann gibt es eben Leute, denen es wichtig ist, wie das Layout von der Tastatur ist.
Florian Clauß
0:11:09–0:11:11
Ja, natürlich, das Optische. Ja, klar, natürlich.
Tobias Kunisch
0:11:11–0:11:13
Ja, nee, nicht nur, ja, das Optische.
Florian Clauß
0:11:13–0:11:17
Und dann das Layout, okay, da haben wir noch viel mehr, stimmt,
0:11:17–0:11:18
ist da noch viel mehr drin.
Tobias Kunisch
0:11:18–0:11:24
Also es gibt ganz viele Hersteller, die die Tasten herstellen und unterschiedliche
0:11:24–0:11:25
Designs, können wir uns auch gleich angucken.
0:11:26–0:11:30
Aber es gibt immer noch Leute, denen es wichtig ist, dass die Tasten ergonomisch
0:11:30–0:11:33
sind oder dass das Board ergonomisch ist. Dann gibt es die Split-Keyboards,
0:11:33–0:11:34
die quasi zwei Teile haben.
Florian Clauß
0:11:35–0:11:41
Was heißt ergonomisch? Also das heißt so nach Fingeranordnung aufgebaut?
Tobias Kunisch
0:11:43–0:11:48
Viele Leute haben Keyboards, die quasi zweigeteilt sind, wo du ein Gerät hast
0:11:48–0:11:53
für die rechte Hand, eins für die linke Hand, dass deine Armhaltung sich nicht
0:11:53–0:11:56
nach dem Brett richtet, sondern dass das Keyboard sich nach dem...
Florian Clauß
0:11:56–0:12:02
Da fehlt doch ein Keyboard hier. Das ist nicht dein Ding.
Tobias Kunisch
0:12:02–0:12:03
Überhaupt nicht.
Florian Clauß
0:12:03–0:12:04
Überhaupt nicht.
Tobias Kunisch
0:12:04–0:12:09
Und dann gibt es eben Leute... Also mittlerweile ist das auch alles hier sehr...
0:12:11–0:12:16
sehr einfach gemacht. Du hast ja gerade gesehen, ich habe einfach nur die Schalter da reingesteckt.
0:12:17–0:12:19
Wenn man das wirklich ernst nimmt, dann kann man die da auch reinlöten.
0:12:20–0:12:23
Viele Leute löten ihr eigenes Board und löten dann die Schalter rein.
Florian Clauß
0:12:25–0:12:29
Was ist der Vorteil von Löten? Dass du dann das Design nie wieder ändern,
0:12:29–0:12:32
dass du immer dieses Design eingeschworen hast?
Tobias Kunisch
0:12:32–0:12:35
Ich glaube, es hört sich dann vielleicht nochmal besser an oder es ist halt stabiler.
0:12:36–0:12:42
Und dann gibt es eben noch Leute, die nicht ein Quertz oder Quertzi-Tastatur-Layout
0:12:42–0:12:46
benutzen wollen, sondern es gibt da so alternative Tastaturen, wo dann,
0:12:47–0:12:50
die Buchstaben, die man öfter benutzt, in der Home-Row sind,
0:12:50–0:12:54
also in dieser Mittelsreihe, wo wir jetzt bei Quertzi ASDFG haben.
0:12:55–0:12:56
Das sind ja eigentlich die Tasten.
Florian Clauß
0:12:56–0:12:57
Wo man am einfachsten hinkommen soll.
Tobias Kunisch
0:12:58–0:13:02
Und bei Quertzi oder bei Quertz sind die ja viel mehr über das Blatt verteilt.
0:13:02–0:13:06
Das heißt immer, dass das Layout, das wir benutzen, so ist wegen den Schreibmaschinen
0:13:06–0:13:10
damals, damit sich die Buchstaben nicht ineinander verfangen haben.
0:13:11–0:13:17
Bei einer Steinmaschine ging ja das Metall, was den Buchstaben auf das Papier
0:13:17–0:13:20
gipsoncet hat, nach oben. Und es heißt,
0:13:22–0:13:25
Wenn die Buchstaben, die oft genutzt worden sind, zu nah aneinander waren,
0:13:25–0:13:28
dann haben die sich ineinander verhakt und dann musste man aufhören zu schreiben.
0:13:28–0:13:31
Deswegen sind die Tasten, die man oft braucht, weiter voneinander entfernt.
Florian Clauß
0:13:32–0:13:36
Das ist echt spannend, weil das ja genau wieder an unsere Webfonds-Folge anknüpft.
0:13:36–0:13:41
Weil das ja auch im Prinzip wieder so ein komplett anderes Prinzip,
0:13:41–0:13:44
was aus einer anderen Zeit kommt, aus einer anderen Mechanik.
0:13:44–0:13:49
Das ist ja auch genauso, was wir auch besprochen haben mit dem Carriage Return Line Feed.
Tobias Kunisch
0:13:49–0:13:51
Das ist ja auch eine Schreibmaschine.
Florian Clauß
0:13:51–0:13:55
Was jetzt aber immer noch zur Codierung des Zeilenumbruchs verwendet wird,
0:13:55–0:14:02
wo dann immer noch nicht sich Linux, Apple und Windows auf eine Einheitlichkeit
0:14:02–0:14:05
geeinigt haben, sondern alle haben noch diese drei unterschiedliche.
0:14:05–0:14:12
Also ich glaube, CRLF ist dann halt Windows und dann gibt es LF.
0:14:12–0:14:17
Also es gibt ja moderne Texteditoren können dann halt umkonvertieren.
0:14:18–0:14:21
Aber das finde ich halt so interessant, weil das ja genau das ist.
0:14:21–0:14:25
Es verhaken sich die Arme der einzelnen Tasten in einer Schreibmaschine,
0:14:25–0:14:28
die dann eben so ein Tastaturdesign, worauf
0:14:28–0:14:31
sich dann halt auch die ganze Schreibmaschinenschule drauf aufgebaut hat.
0:14:31–0:14:35
Nämlich genau dieses Pattern halt immer so zu trainieren, dass du halt irgendwie
0:14:35–0:14:36
mit zehn Fingern schreiben kannst.
0:14:36–0:14:41
Aber jetzt bist du ja ein Zeitalter, wo du quasi frei wählen kannst.
0:14:41–0:14:45
Eigentlich müsste man sich jetzt hier auch zehn Fingern nochmal so ganz anders annähern können.
Tobias Kunisch
0:14:45–0:14:48
Ja, nur weil sowas halt immer schleichend und fließend funktioniert,
0:14:49–0:14:53
hat man nie den Zeitpunkt, wo man mit dem alten Totalbericht und dann was Neues anfängt.
0:14:53–0:14:56
Und deswegen nutzen wir immer noch QWERTY.
0:14:56–0:14:58
Aber es ist genauso mit...
Florian Clauß
0:14:58–0:15:03
Also QWERTY ist, um das nochmal so zu kontextualisieren, Das sind quasi die
0:15:03–0:15:09
oberste Reihe an Buchstaben und QUERZ ist dieses deutsche Tastaturlayout,
0:15:09–0:15:17
wo dann das Z und das Y getauscht sind und da du ja quasi auf deinen amerikanischen Layout,
0:15:18–0:15:22
damit am meisten arbeitest, hast du ja auch ein amerikanisches Tastaturlayout.
Tobias Kunisch
0:15:22–0:15:26
Genau, und auf einer deutschen Tastatur, also die amerikanische Tastatur ist ANSI.
Florian Clauß
0:15:26–0:15:35
American Something Standard und der deutsche Standard ist ISO und da ist die
0:15:35–0:15:38
Enter-Taste auch viel größer als bei der amerikanischen Tastatur.
0:15:38–0:15:40
Ah ja, also das heißt, hier ist ein Hybrid.
0:15:41–0:15:42
Oder das hier ist jetzt ANSI?
Tobias Kunisch
0:15:42–0:15:44
Nein, das ist kein Hybrid, das ist einfach nur ANSI.
Florian Clauß
0:15:44–0:15:48
Okay, also das heißt, die Enter-Taste ist nur eine, in einer Reihe,
0:15:49–0:15:54
in einer Tastaturreihe, während wir im Deutschen haben wir dann die über zwei Zeilen.
Tobias Kunisch
0:15:54–0:15:59
Genau, die benutzt dann auch den Platz, den hier die Backslash,
0:16:00–0:16:01
Forward Slash und Pipe benutzt.
Florian Clauß
0:16:01–0:16:02
Ah ja, okay.
Tobias Kunisch
0:16:03–0:16:06
Was auch noch interessant ist, weil du gerade meintest, dass das alles zurück
0:16:06–0:16:08
auf alte Technologie geht,
0:16:10–0:16:17
Shift heißt Shift, weil damals war bei den Schreibmaschinen das eine große Innovationen
0:16:17–0:16:20
als man groß und klein schreiben konnte. Die ersten Schreibmaschinen konnten nur groß schreiben.
0:16:21–0:16:25
Und wir haben ja gerade darüber gesprochen, wie die Metallstücke nach oben gehen
0:16:25–0:16:30
und ein Hersteller hat dann angefangen zwei Metallstücke an jeden Arm zu machen.
0:16:30–0:16:33
Eins weiter oben, eins weiter unten und Shift hat dann tatsächlich die ganze
0:16:33–0:16:40
Taste, das ganze Ding angehoben, damit das andere Metallstück von dem Arm auf das Farbband schlägt.
0:16:41–0:16:48
Und Caps Lock konnte das dann, das hieß so, Shift Lock, konnte dann auf der Höhe festspannen.
Florian Clauß
0:16:48–0:16:52
Ja, super. Ja, ich kenne auch die Schreibmaschinen mit den Großbuchstaben, kleinen Buchstaben.
Tobias Kunisch
0:16:56–0:16:58
Das ist auch dann wahrscheinlich.
Florian Clauß
0:16:58–0:17:02
Dieser Abstand ist dann auch standardisiert, ne? Ja, wahrscheinlich,
0:17:02–0:17:05
ja. Wie heißt das nochmal, der Standard für so einen Block?
Tobias Kunisch
0:17:06–0:17:07
Also ein M-Square?
Florian Clauß
0:17:07–0:17:08
M-Square.
Tobias Kunisch
0:17:08–0:17:13
Nee, ich glaube, das war tatsächlich je nach Hersteller und der Schiff benutzer.
Florian Clauß
0:17:14–0:17:20
Ja gut, aber die Farbbänder waren ja standardisiert. Aber es geht ja nur um den Abstand auf dem Arm.
0:17:21–0:17:25
Der Abstand auf dem Arm muss da nur übereinstimmen mit der Höhe von dem Arm.
0:17:25–0:17:28
Das ist dann mal der Apparatur abhängig.
0:17:28–0:17:30
Interessant, wieder was gelernt.
0:17:30–0:17:35
Wir waren jetzt gerade beim Tastaturlayout und bei den Switches.
Tobias Kunisch
0:17:36–0:17:41
Genau, und Flo, wie du eben meintest, überlegst du ja, dein eigenes Keyboard zusammenzubauen.
Florian Clauß
0:17:41–0:17:41
Ja.
Tobias Kunisch
0:17:42–0:17:46
Und deswegen haben wir uns gedacht, wir gucken uns heute die Keyboards an,
0:17:46–0:17:50
die ich mir so zusammengebaut habe, damit wir sehen können, was dir am meisten
0:17:50–0:17:54
Spaß macht und was dich am meisten interessiert von den unterschiedlichen Keyboards,
0:17:54–0:17:55
die ich dich hier ausprobieren lassen kann.
Florian Clauß
0:17:55–0:17:58
Das ist toll, dass du da schon vorgearbeitet hast.
Tobias Kunisch
0:17:58–0:18:02
Ich habe ja schon mal was vorbereitet. Ich habe hier vor zwei Stunden diese
0:18:02–0:18:05
Ente hier in den Ofen gemacht. Ist jetzt fertig.
Florian Clauß
0:18:06–0:18:10
Jetzt kann man die Reduktion aus Rotwein und Entenwasser machen.
Tobias Kunisch
0:18:11–0:18:14
So, was wir jetzt als erstes ausprobieren? Ich würde sagen, wollen wir einfach
0:18:14–0:18:18
mal uns ein paar unterschiedliche Keyboards anschauen.
Florian Clauß
0:18:18–0:18:22
Was hast du denn jetzt hier für eine Taste, eine Seite aufgerufen? Monkey.
Tobias Kunisch
0:18:23–0:18:29
Achso, es gibt mehrere Websites,
0:18:29–0:18:39
die dich unterstützen beim Tippen oder deine Tipp-Performance zu optimieren. Und bewerten auch.
0:18:39–0:18:43
Naja, MonkeyType ist eine von den bekanntesten Seiten. Die geben dir einen Text,
0:18:43–0:18:46
den tippst du nach und danach zeigst du dir, wie viele Wörter du schon eine
0:18:46–0:18:51
Minute geschrieben hast, wie viele Echtstabfehler du gemacht hast und so. MonkeyType.com.
Florian Clauß
0:18:52–0:18:56
Es ist aber auch einfach gut was zu schreiben zu haben wenn man eine tastatur
0:18:56–0:19:00
ausprobiert einfach so und einfach nur drauf tippert ist was anderes als wenn
0:19:00–0:19:06
man wirklich was schreiben muss so wenn es jetzt um keyboards.
Tobias Kunisch
0:19:06–0:19:07
Gehen gibt es ein.
Florian Clauß
0:19:07–0:19:11
Paar unterschiedliche kategorien oder ein paar unterschiedliche sachen die man
0:19:11–0:19:16
sich anschauen kann das eine ist erst mal wie ich vor meinte ist das case von
0:19:16–0:19:18
dem keyboard also die meisten,
0:19:19–0:19:22
hochwertigen keyboards haben alu oder metall
0:19:22–0:19:26
gibt aber auch plastik jetzt
0:19:26–0:19:29
im alten c64 nach
0:19:29–0:19:33
und dann hat er auch noch oben rechts die leuchtdiode mit power genau kenne
0:19:33–0:19:39
ich auch noch aus kindheitstagen hat auch hier so tasten wie früher die c64
0:19:39–0:19:44
tastatur wieder aufgefallen sein wird sind diese tasten ja anders geformt wie
0:19:44–0:19:48
die tasten hier in diesem anderen keyboard die sind viel,
0:19:49–0:19:52
Die sind konkaver und die sind vor allem auch höher.
Tobias Kunisch
0:19:52–0:19:57
Wenn du dir die anschaust, die sind mehr geformt oben und die sind viel höher.
Florian Clauß
0:19:57–0:20:00
Die, die etwas niedriger sind, die sind auch viel mehr in der Breite.
0:20:01–0:20:04
Im Sockel gehen sehr viel stärker in die Breite, die sind so hoch.
Tobias Kunisch
0:20:04–0:20:09
Das, was du hier links hast, ist das Cherry-Profil, wie die Cherry-Firma,
0:20:09–0:20:11
die auch die Switches gemacht hat.
0:20:12–0:20:16
Das hier ist ein SA-Profil, das war früher verbreiteter.
0:20:18–0:20:24
Es gibt dann zwischen Cherry und SA gibt es da noch so ganz viele Zwischenformate,
0:20:24–0:20:26
wie das hier zum Beispiel. Das ist,
0:20:29–0:20:30
so ähnlich wie SA.
Florian Clauß
0:20:31–0:20:35
Also was mir jetzt spontan, ich bin jetzt hier schon an dem Board mit den hohen,
0:20:36–0:20:39
Tastenprofilen am Tippen, was mir da auffällt, und deswegen,
0:20:39–0:20:43
ich bin halt irgendwie so ein Apple-User, der diese flache Apple-Tastatur gewohnt hat.
0:20:43–0:20:46
Ich bleibe mit den Fingerspitzen einfach hängen.
Tobias Kunisch
0:20:46–0:20:49
Ja, das ist am Anfang sehr ungehohnt.
Florian Clauß
0:20:49–0:20:58
Also das ist so die Frage von ja, man muss dann halt auch wirklich reinhauen.
0:20:59–0:21:06
Also es macht Spaß, macht Spaß zu tippen. Aber wenn man jetzt so ich sag mal
0:21:06–0:21:12
so schlunzig, dann so ein unlaures Tasten Fingerheben Profil geworden ist.
Tobias Kunisch
0:21:12–0:21:15
Ja, das hat mir am Anfang auch ein bisschen Das heißt.
Florian Clauß
0:21:15–0:21:17
Daran muss man sich gewöhnen, meinst du?
Tobias Kunisch
0:21:18–0:21:20
Nee, ja und nein.
Florian Clauß
0:21:20–0:21:22
Also das heißt, ich habe Alternativen.
Tobias Kunisch
0:21:22–0:21:25
Das Keyboard, was du jetzt benutzt, ist auch das andere Extrem.
Florian Clauß
0:21:26–0:21:27
Okay, das ist jetzt...
Tobias Kunisch
0:21:27–0:21:28
Weil das sind jetzt die absolut höchsten Tasten.
Florian Clauß
0:21:29–0:21:29
Ja, ich merke.
Tobias Kunisch
0:21:29–0:21:32
Und du hörst ja auch, das sind, vom Geräusch, das sind die Clicky.
0:21:33–0:21:34
Die Switches sind Clicky-Switches.
Florian Clauß
0:21:35–0:21:40
Also das Geräusch wird ja ausgelöst einmal durch den Switch und einmal durch
0:21:40–0:21:43
die Tasten. Und dann natürlich durch den Foam.
Tobias Kunisch
0:21:43–0:21:51
Genau, genau. Genau, aber Clicky-Switches haben eingebaut nochmal so einen Metallwiderstand,
0:21:51–0:21:56
der dann an einem bestimmten Zeitpunkt zur Seite klickt und deswegen dieses Geräusch macht.
Florian Clauß
0:21:57–0:21:58
Ah, okay.
Tobias Kunisch
0:21:58–0:22:02
Also da ist quasi noch Ton reingebaut.
Florian Clauß
0:22:03–0:22:06
Also das heißt, der hat absolut keinen anderen Zweck, als Ton zu machen, dieser Widerstand.
Tobias Kunisch
0:22:06–0:22:08
Genau, das hier ist auch...
0:22:09–0:22:11
Hier kannst du es hören, wie das...
Florian Clauß
0:22:11–0:22:14
Ja, das ist halt so dieses Klicken, ne?
Tobias Kunisch
0:22:14–0:22:19
Genau. Aber das ist nicht jedermann's. Ich würde sagen, das machen wir jetzt mal zur Seite.
Florian Clauß
0:22:19–0:22:20
Ja, gerne.
Tobias Kunisch
0:22:20–0:22:27
So, und wir machen jetzt mal weiter mit was, was dir familiärer vorkommen wird.
0:22:27–0:22:32
Es gibt nämlich noch so eine Zwischensparte an Keywords, das sind Low Profile.
Florian Clauß
0:22:33–0:22:40
Low Profile, that's my word. Low Profile. Ja, also es ist auch nicht so schwer, das?
Tobias Kunisch
0:22:40–0:22:42
Ne, das hier ist ein Nufi.
Florian Clauß
0:22:42–0:22:46
Wir haben jetzt noch gar nicht so weiter die Firmen, die Switches und Key...
Tobias Kunisch
0:22:46–0:22:47
Ach so.
Florian Clauß
0:22:48–0:22:51
Könnte man noch dazu sagen, was wir eben benutzt haben, ist das irgendwas?
Tobias Kunisch
0:22:51–0:22:55
Was wir eben benutzt haben, ist ein 8-Bit-Do. Die sind bekannt für so,
0:22:55–0:22:57
die machen so Retro-Tech.
Florian Clauß
0:22:57–0:22:57
Ja.
Tobias Kunisch
0:22:57–0:23:02
Also die machen, von denen gibt es auch ein Keyboard im Super-NES-Farben und so.
Florian Clauß
0:23:02–0:23:02
NES?
Tobias Kunisch
0:23:03–0:23:05
Ja, halt Nintendo Entertainment System.
Florian Clauß
0:23:05–0:23:05
Ach so.
Tobias Kunisch
0:23:06–0:23:10
Also ich meine halt lauter so Rezo-Zeug. Das Keyboard kam auch mit so einem alten C64-Controller.
Florian Clauß
0:23:11–0:23:11
Ah ja, cool.
Tobias Kunisch
0:23:12–0:23:15
Also es ist ein bisschen vor shit sind Gigas.
Florian Clauß
0:23:15–0:23:18
Okay, und hier, das hier ist schon so viel neuer.
0:23:18–0:23:24
Hier gibt es noch so eine LED-Leiste links und rechts, die dann in Regenbogenfarben.
Tobias Kunisch
0:23:24–0:23:27
Das ist von einer Firma, die heißt Nufi. Die sitzen in China.
0:23:28–0:23:32
Die sind bekannt für ihre Low-Profile-Keyboards. Die machen auch andere.
0:23:32–0:23:35
Aber Low-Profile heißt, dass die Tastenkappen die dann viel nieziger sind und
0:23:35–0:23:38
die haben auch spezielle Switches, die schmaler sind.
Florian Clauß
0:23:41–0:23:48
Also das hat auch dann hier quasi so eine background beleuchtung ja.
Tobias Kunisch
0:23:48–0:23:53
Das ist noch ganz oft dass die dass die pcb ist das unterstützen und dann.
Florian Clauß
0:23:53–0:23:57
Quasi die switches aufleuchten also
0:23:57–0:24:00
was ich hier merke also wir haben jetzt dort ist
0:24:00–0:24:03
ja auch gerade noch mal was zu dem tastatur jetzt wie
0:24:03–0:24:06
den case es gibt ja so verschiedene tastatur breiten sage
0:24:06–0:24:10
ich mal jetzt dieser dieser tastatur hat
0:24:10–0:24:14
auf der rechten seite noch diese sondertasten
0:24:14–0:24:17
wie delete page up page down home sehr gute
0:24:17–0:24:23
beobachtung und hier noch die curler taste die rechte taste die dann über die
0:24:23–0:24:28
letzte tastatur reihe dann noch mit reinkommen ja gut dass du gut dass du sagst
0:24:28–0:24:32
weil es ist ein punkt den ich vergessen habe zu erklären es gibt unterschiedliche
0:24:32–0:24:36
größen von keyboards was was ich dir gar nicht zeigen kann.
Tobias Kunisch
0:24:36–0:24:40
Leider, ist ein 100% Keyboard. Also ein großes Keyboard hat ja normalerweise
0:24:40–0:24:44
noch so einen Nummernblock auf der Seite, wo dann alle Nummern nochmal in einem Block sind.
0:24:45–0:24:48
Das nennt man ein 100% Keyboard.
0:24:49–0:24:53
Dieses 8-Bit-DU, das C64-Reso Keyboard, was wir uns hier angeschaut haben,
0:24:53–0:24:57
ist ein 10-Keyless oder 80% glaube ich, wo der Nummernblock fehlt.
Florian Clauß
0:24:57–0:25:03
Aber die Pfeiltasten dann in einem Block sind und diese ganzen Print.
Tobias Kunisch
0:25:03–0:25:09
Pause, Page Up, Page Download in einem Block über den separater blog der dann auch wirklich noch mal.
Florian Clauß
0:25:09–0:25:09
So durch eine lücke.
Tobias Kunisch
0:25:09–0:25:11
Gekennzeichnet ab oben.
Florian Clauß
0:25:11–0:25:11
Von dem anderen.
Tobias Kunisch
0:25:11–0:25:16
Genau und noch mal eins kleiner das was du hier glaubt benutzt haben müssen,
0:25:17–0:25:23
was du benutzt hast mit dem nuffi nennt sich 75 das hat dann die freil tasten
0:25:23–0:25:28
integriert in dem hauptblock von den tasten und hier delete page up page down
0:25:28–0:25:30
und home einfach nur als eine an der Seite.
0:25:31–0:25:37
Das hier ist 75 Prozent. Es gibt dann 65 Prozent und 60 Prozent,
0:25:37–0:25:38
kann ich dir jetzt sagen.
0:25:40–0:25:46
Hier das 65% Keyboard hat dann quasi das gleiche wie ein 75% Keyboard,
0:25:46–0:25:48
nur keine F-Tastenreihe oben.
Florian Clauß
0:25:49–0:25:52
Ja, dann fragt sich immer die Sinnhaftigkeit der F-Tasten.
Tobias Kunisch
0:25:53–0:25:57
Naja, und vor allem, wie man hier sehen kann, gibt es hier eine Funktionstaste.
0:25:57–0:25:58
Die gibt es eigentlich überall.
0:25:59–0:26:03
Normalerweise, wenn man nur so einen Laptop benutzt, verwendet man die eigentlich selten.
0:26:04–0:26:08
Aber mit dieser F-Taste kann ich die Belegung von den anderen Tasten programmieren,
0:26:08–0:26:10
wenn ich die F-Taste gleichzeitig drücke.
0:26:10–0:26:13
Das heißt, wenn ich F drücke und dann eine von den Nummern-Tasten.
Florian Clauß
0:26:13–0:26:17
Dann werden die zu den Funktionstasten. Aber ist das dann auch so,
0:26:17–0:26:21
dass es hier eine übergeordnete App für Keyboards gibt, die das dann halt so
0:26:21–0:26:23
programmierbar macht oder ist das dann Hersteller-App?
Tobias Kunisch
0:26:23–0:26:28
Es gibt eine Open-Source-Firmware, die die meisten Hersteller benutzen.
0:26:29–0:26:31
Und es gibt dann zwei Apps, VIA und VIO.
0:26:34–0:26:37
die den Standard verstehen und dann kannst du, hast du dann so ein Interface,
0:26:37–0:26:39
wo du sagen kannst, ich will die Tastablegung so und so.
0:26:39–0:26:43
Ich kann dann auch, ich könnte dann auch mein QWERTY durcheinander schmeißen
0:26:43–0:26:45
und mein G wo immer hinschieben, wo ich es haben möchte.
0:26:46–0:26:51
Oder ich kann alles so lassen, wie es ist, nur dann quasi die zweite Layer mit
0:26:51–0:26:54
der F-Taste dann so programmieren, bis dann irgendwie das so ist, wie ich möchte.
0:26:54–0:26:59
Ich habe zum Beispiel auf Plus und Minus, wenn ich Funktionen drücke,
0:26:59–0:27:02
habe ich immer lauter und leiser auf meinem MacBook.
Florian Clauß
0:27:03–0:27:10
Und diese Software, die schaltet sich jetzt wirklich direkt so am tiefsten in
0:27:10–0:27:16
der Layer, sag ich mal, von dem Signal, das dann an den Computer übertragen wird, rein.
0:27:16–0:27:19
Und das heißt auch alles, was dann halt später der, also ich habe ja auch die
0:27:19–0:27:22
Möglichkeit, das Keyboard durch eine Systemsoftware zu mappen,
0:27:23–0:27:25
das kommt dann später hier oben drauf.
0:27:25–0:27:30
Das heißt, das, was ich dann da programmiere, ist das, was dann am ehesten gilt.
Tobias Kunisch
0:27:30–0:27:34
Also die Firmware oder die Programmierung von dem Board, die auf dem Keyboard
0:27:34–0:27:38
ist, merkt sich das dann und das dementsprechend wird es dann an den Computer gesendet.
Florian Clauß
0:27:39–0:27:42
Also ich weiß nicht.
Tobias Kunisch
0:27:42–0:27:47
Was der Unicode Point für ein D ist, aber wenn ich dem Keyboard sage,
0:27:47–0:27:52
mein D soll hier drüben sein, dann sendet das den Unicode Point für D,
0:27:52–0:27:55
wenn ich diese Taste drücke und da wo D normalerweise ist.
Florian Clauß
0:27:55–0:28:00
Ist da was anderes. Also dann kommt dann quasi bei der verarbeitenden Software,
0:28:00–0:28:02
Systemsoftware, kommt dann schon D an, obwohl...
Tobias Kunisch
0:28:02–0:28:06
Genau. So, und nur um das jetzt komplett zu machen...
Florian Clauß
0:28:06–0:28:13
Also das war jetzt 65%. 65% und jetzt haben wir hier wahrscheinlich ist das jetzt...
Tobias Kunisch
0:28:13–0:28:17
Das ist 60% und der Unterschied hier zwischen dem 65 und dem 60 ist,
0:28:18–0:28:20
dass du hier keine Falltasten siehst.
0:28:20–0:28:25
Das heißt, um die Richtungstasten zu benutzen, musst du Funktion drücken und
0:28:25–0:28:30
dann die eben so belegen, wie du das möchtest. Die meisten Leute machen dir auf W, A, S, D.
Florian Clauß
0:28:31–0:28:32
Wie man das auch von früher.
Tobias Kunisch
0:28:33–0:28:34
Also im Gaming wird das noch aufhören.
Florian Clauß
0:28:35–0:28:39
Ja, genau, ich kenne das auch noch von Commodore 64, wenn man zu zweit an einer Tastatur gespielt hat.
Tobias Kunisch
0:28:40–0:28:40
Genau.
0:28:43–0:28:50
Da erinnere ich mich auch noch. Okay, gut, aber jetzt gehen wir noch mal zurück zu unserem 75% Nufi.
Florian Clauß
0:28:50–0:28:50
Ja.
Tobias Kunisch
0:28:51–0:28:53
Mit den Low Profile.
Florian Clauß
0:28:53–0:28:54
Low Profile.
Tobias Kunisch
0:28:55–0:28:56
Damit du das einmal ausprobieren kannst.
Florian Clauß
0:28:59–0:29:05
Also was ich merke, ist, dass mit der Backspace-Taste, dass ich die immer gewohnt
0:29:05–0:29:07
bin, oben rechts, und das habe ich schon zweimal.
0:29:07–0:29:10
Aber das sind so alles Sachen, die kann man wahrscheinlich lernen.
Tobias Kunisch
0:29:11–0:29:17
Was ich für mich entdeckt habe, ist, dass 65% für mich ist so der der Sweet Spot.
Florian Clauß
0:29:18–0:29:25
Gut, ich komme immer auf dieses Problem mit dem vertauschten Y und Z.
0:29:32–0:29:37
Okay, hier habe ich die Tendenz, dass ich zwei Tasten auf einmal klicke.
0:29:40–0:29:43
Ich bin kein schneller Schreiber. Hast du mal zehn Finger gelernt?
Tobias Kunisch
0:29:44–0:29:51
Nee, aber ich mache das in letzter Zeit ab und zu, dass ich ein bisschen Zeit
0:29:51–0:29:52
auf Monkey Type verbringe.
0:29:52–0:29:56
Also ich habe jetzt letzte Woche ungefähr 50 Wörter pro Minute geschrieben,
0:29:57–0:29:59
was nicht besonders viel ist.
0:29:59–0:30:01
Also wenn jemand richtig tippen kann, dann tippt man mehr.
0:30:03–0:30:07
aber man wird da mit der Zeit so ein bisschen ehrgeizig.
Florian Clauß
0:30:07–0:30:12
Ja, interessant, aber hast du dann auch so Trainingsprogramme?
Tobias Kunisch
0:30:12–0:30:13
Nee, die Zeit...
Florian Clauß
0:30:13–0:30:15
Aber gibt es das bei MonkeyType?
Tobias Kunisch
0:30:17–0:30:22
Nee, es gibt andere Websites, die kann man relativ einfach finden, die dir dann...
0:30:23–0:30:26
Also du tippst ja jetzt hier gerade Zitate aus irgendwelchen Büchern.
Florian Clauß
0:30:27–0:30:28
Achso, habe ich gar nicht gemerkt.
Tobias Kunisch
0:30:28–0:30:33
Die kann man dann auch umstellen auf, also die zeigen dir halt Wörter,
0:30:34–0:30:37
die du trainieren sollst, weil die Buchstaben halt, also das sind dann keine Sätze, sondern halt,
0:30:39–0:30:43
unzusammenhängende Ketten von Wörtern, die halt immer dieselben Buchstaben trainieren,
0:30:43–0:30:46
damit du das dir dann malen kannst.
Florian Clauß
0:30:46–0:30:49
Okay, genug mit dem Lufi.
0:30:50–0:30:54
Jetzt zipp hier nochmal drauf und Ich versau mir gerade dann die Quote.
Tobias Kunisch
0:30:55–0:31:01
Ich hab's ausgelockt. So, jetzt vergleich mal. jetzt haben wir hier,
0:31:01–0:31:03
ich habe hier noch ein zweites Low Profile.
0:31:04–0:31:05
Das Low Free Flow.
Florian Clauß
0:31:05–0:31:08
Low Free Flow. Oh yeah.
Tobias Kunisch
0:31:10–0:31:14
Das fühlt sich nämlich glaube ich vielleicht ein bisschen besser an.
Florian Clauß
0:31:14–0:31:16
Also was ich jetzt spontan sagen kann.
Tobias Kunisch
0:31:18–0:31:22
Das Low Free ist on 75% Low Profile.
0:31:23–0:31:27
Hat Switches, die sich meiner Meinung nach ein bisschen besser anhören.
Florian Clauß
0:31:27–0:31:31
Also es ist auf jeden Fall ganz anders in der Haptik.
0:31:32–0:31:37
Ja, findest du? Ja, voll. Es ist ein bisschen klackiger. Oder wie sagt man das?
0:31:41–0:31:46
Ich finde es auch gut, dass die Tasten stärker voneinander abgegrenzt sind.
0:31:47–0:31:52
Das war bei dem anderen dadurch, dass diese Pyramiden, Flachpyramidenförmig aufgebaut waren.
0:31:52–0:31:56
Hatte ich dann halt häufiger mal so den Fall, dass ich zwei Tasten auf einmal erwischt habe.
0:31:56–0:32:02
Und hier kann ich sehr definiert eine Taste klickern und ich suche wieder das
0:32:02–0:32:04
Hochkommata, das Apostroph.
0:32:04–0:32:07
Hier. Ah ja. Okay, jetzt.
0:32:12–0:32:17
also das gefällt mir schon sehr viel besser aber ich habe wieder probleme mit der backspace,
0:32:20–0:32:27
so aber das ist ja hier alles nur das intro weil die ich meine die diese die
0:32:27–0:32:33
low profile keyboards die kommen dir jetzt bekannter vor in einer apple tastatur
0:32:33–0:32:39
aber das ist ja nicht da wo der Spaß wirklich ist. Also, es gibt noch Spaß dabei.
0:32:40–0:32:41
Jetzt bin ich gespannt.
Tobias Kunisch
0:32:42–0:32:48
So, das ist ein Apple Maker Aula F 75.
Florian Clauß
0:32:49–0:32:53
Apple Maker. Hat wieder auch eine Layer mit LEDs dabei.
Tobias Kunisch
0:32:53–0:32:59
Ja, das hat RGB Lighting, hat einen Plastik Case, hat aber sehr gute Dämpfung.
Florian Clauß
0:32:59–0:33:01
Aber hat auch ein Gewicht.
Tobias Kunisch
0:33:01–0:33:04
Ja, ja, das sind auch Batterien sind, hat auch ein Gewicht. Du kannst auch hier,
0:33:04–0:33:07
der hat noch so Füße, damit du den Winkel die Schreibwinkel ändern kannst.
0:33:08–0:33:09
Ah ja, der hat zwei verschiedenen Stufen sogar.
Florian Clauß
0:33:10–0:33:14
Wie ich das gesehen habe hier. Das ist quasi Shift und Caps Lock.
Tobias Kunisch
0:33:15–0:33:17
Ja, wir können dir hier auch noch...
Florian Clauß
0:33:20–0:33:24
Die Tasten, die haben auch so einen Guck mal, der hier noch,
0:33:25–0:33:29
Das ist geil Eine Wolke für deine Das ist jetzt nochmal eine Fingerablage,
0:33:29–0:33:31
die Tobs aus der Schublade geholt hat Ne,
0:33:31–0:33:36
ne, ne, eine Handablage Eine Handablage, die so ein bisschen in Wolkenform und
0:33:36–0:33:41
dann Ah, dann kommt man quasi auf die Höhe und dann ist es wieder Low Caps Naja.
Tobias Kunisch
0:33:41–0:33:49
Also die, ne, das sind keine Low Profiles Low Profiles Aber die Switches, die hier so sind Oh.
Florian Clauß
0:33:49–0:33:54
Das fühlt sich schon so, weißt du, so ein bisschen wie Maragoni-Holz an.
0:33:55–0:34:00
Wenn man dann hier so tippt, ja. Also man hat das Gefühl, dass jeder Tipp wertiger
0:34:00–0:34:02
ist als der da vorher. Als der vorher.
0:34:03–0:34:09
Also man schafft Wert quasi. Ich schürfe quasi Crypto-Coins, wenn ich tippe.
0:34:10–0:34:12
So fühlt sich das an. Schon sehr geil.
Tobias Kunisch
0:34:12–0:34:14
Du tippst auch gleich viel akkurater.
Florian Clauß
0:34:14–0:34:23
Ja, weil ich mich konzentriere. Ja, und ich habe sogar dieses mal das YZ richtig gemacht.
0:34:25–0:34:30
Das finde ich schon geil. Ist das jetzt so dein neueste Tastatruf?
Tobias Kunisch
0:34:30–0:34:34
Ne, das ist also das Nufi, was du vorher das erste Low-Profile,
0:34:34–0:34:36
das du benutzt hast, das hatte ich schon lange.
0:34:37–0:34:40
Das, was du jetzt gerade benutzt, zu Weihnachten geschenkt bekommen.
0:34:41–0:34:44
Allerdings mit anderen Schaltern und anderen Keycaps.
Florian Clauß
0:34:44–0:34:45
Von wie?
Tobias Kunisch
0:34:45–0:34:48
Von meiner Ehefrau.
0:34:51–0:34:54
Und das hat mich so ein bisschen, das war so ein bisschen der Anfang,
0:34:54–0:34:59
dass ich mich da so ein bisschen reingelesen habe und habe ja dann hier das
0:34:59–0:35:01
war der Anfang von deiner 15 Tastatur.
Florian Clauß
0:35:02–0:35:05
Die du dann in den ersten drei Monaten des Jahres gekauft hast.
Tobias Kunisch
0:35:05–0:35:05
Keine 15.
Florian Clauß
0:35:06–0:35:14
Also ich vielleicht hier nochmal um den Sound, der hat sowas ganz also für mich nochmal ein Nobles.
0:35:19–0:35:21
Klingt wie ein bisschen der Regen draußen.
Tobias Kunisch
0:35:22–0:35:22
Ja.
Florian Clauß
0:35:23–0:35:27
Sehr schön. Das gefällt mir. Also es ist wieder 75 Prozent.
Tobias Kunisch
0:35:28–0:35:34
Das hier hat auch noch hier so eine Art an der Seite, womit man seine Lautstärke
0:35:34–0:35:36
regeln kann. Das kann man auch anders belegen.
0:35:38–0:35:40
Plastik-Case, aber...
Florian Clauß
0:35:41–0:35:42
Gewichte und...
Tobias Kunisch
0:35:42–0:35:46
Switches sind... Warte mal, ich will dir sagen, was das hier für Switches sind.
0:35:46–0:35:49
Das sind MMD Vivian Switches. Die haben...
0:35:51–0:35:54
Eine Operating Force von 53 Gramm.
Florian Clauß
0:35:55–0:35:57
Was ist denn eigentlich eine Operating Force?
Tobias Kunisch
0:35:58–0:36:02
Naja, das Gewicht, das du ausüben musst, um den Schalter runter zu.
Florian Clauß
0:36:02–0:36:03
Ah, und das wird auch?
Tobias Kunisch
0:36:03–0:36:07
Da gibt es auch die Actuation Force. Das ist das Gewicht, was man ausüben muss,
0:36:07–0:36:10
damit der Kontakt registriert wird.
Florian Clauß
0:36:11–0:36:11
Okay.
Tobias Kunisch
0:36:11–0:36:15
Das passiert meistens, also die Actuation passiert ein bisschen,
0:36:15–0:36:17
bevor die Taste ganz unten ist.
Florian Clauß
0:36:19–0:36:24
Also quasi kurz bevor der Event ausgelöst wird Naja.
Tobias Kunisch
0:36:24–0:36:27
Die Kontakte schließen halt schon bevor das Ding unten ankommt Ah,
0:36:27–0:36:31
okay, ja, verstehe Es hat passiert Das heißt.
Florian Clauß
0:36:32–0:36:38
Je nach Tagesform merkst du, du wirst langsam müde So wie bei der Wanderung
0:36:38–0:36:41
am Ende nicht mehr richtig Schritte machen können Naja.
Tobias Kunisch
0:36:41–0:36:49
Es gibt auch zum Beispiel Gamer wollen ja schnell die Aktionen registriert haben.
0:36:50–0:36:54
Und Leute, die viel tippen, haben vielleicht andere Ansprüche.
0:36:54–0:36:58
Es gibt, und dann gibt es eben unterschiedliche Switches. Es gibt auch wirklich
0:36:58–0:37:00
außerdem Clicky-Switches.
0:37:00–0:37:05
Dann gibt es lineare und taktile Switches. Lineare Switches haben die Kraft,
0:37:05–0:37:07
die man ausüben muss, ist quasi linear.
0:37:07–0:37:11
Es ist quasi gleichmäßig immer mehr werden, bis man unten ankommt.
0:37:11–0:37:16
Taktile Switches haben einen Moment, wo Widerstand ist, wo der Kontakt dann
0:37:16–0:37:18
geschlossen wird. und dann wird es wieder weniger.
0:37:18–0:37:22
Das heißt, es fühlt sich, für viele Leute hört sich das, nicht magnetisch,
0:37:22–0:37:23
das ist ein mechanischer Gerstatt.
0:37:24–0:37:27
Aber für viele Leute fühlt sich das bei viel Tippen besser an.
0:37:28–0:37:32
Hier kommt Ida. Sie hat auch ein, Ida, was ist deine Lieblingstastatur?
0:37:33–0:37:38
Meine Lieblingstastatur ist, nein, nicht, nicht.
0:37:39–0:37:45
Halt dich fest, halt dich fest, meine Lieblingstastatur ist, atme mal.
Florian Clauß
0:37:45–0:37:50
Ich würde sagen, deine Lieblingstastatur ich muss mich jetzt,
0:37:50–0:37:53
also entweder ist es die oder die,
0:37:55–0:38:03
Ah! Sehr gut. Das dachte ich mir. Und ich hab das jetzt sehen.
Tobias Kunisch
0:38:03–0:38:05
Also ich hab das einfach, oh nee, doch nicht gelöst.
Florian Clauß
0:38:06–0:38:10
Aber da sind auch Tasten hier, ne? Ich seh jetzt überall Tasten.
0:38:10–0:38:12
Was hast du denn da eigentlich? Ist das ein Kopf? Ja.
Tobias Kunisch
0:38:12–0:38:13
Das ist eine Tastatur.
Florian Clauß
0:38:13–0:38:16
Das ist alles Tastatur. Was ist das? Nein, das ist mein Bauch.
0:38:16–0:38:18
Das ist doch eine Tastatur.
0:38:18–0:38:21
Das ist ja ein Widerstand. Das ist nämlich gut. Ich muss das nur noch ganz gut
0:38:21–0:38:24
machen. Achso, ist das so ein Zauberwürfel? Nein, das ist so.
Tobias Kunisch
0:38:24–0:38:30
Am Anfang ist so alles so und dann muss das hier leer sein und man muss was so machen.
Florian Clauß
0:38:30–0:38:34
Dass es halt braun und braun ist. Verstehe, ja, interessant.
0:38:34–0:38:38
Aber das ist auch eine ganz gute Fingerspitzenübung.
0:38:39–0:38:42
Ja. Cool. Meine Fingertäume. Ja, das kann ich mir vorstellen.
0:38:43–0:38:48
Aber das ist eine gute Vorbereitung zum Fingermuskeltraining für die Tastaturen von deinem Vater.
Tobias Kunisch
0:38:50–0:38:53
Okay ich wollte noch erzählen hier zu den switches es
0:38:53–0:38:57
gibt auch noch die nennen sich hall effect switches nach einem
0:38:57–0:39:01
der typ der die erfunden hat hieß hall mit familien namen
0:39:01–0:39:06
die haben dann eine federson aber die haben keinen kontakt der ausgelöst wird
0:39:06–0:39:14
sondern die der kontakt oder der dass die actuation wird durch magnetismus ausgelöst
0:39:14–0:39:19
das heißt und du kannst bei denen eben, deswegen sind die in Gaming verbreitet,
0:39:19–0:39:22
weil du da dann programmieren kannst,
0:39:22–0:39:24
wann der Kontakt ausgelöst werden soll.
Florian Clauß
0:39:24–0:39:29
Oder welcher Stärke des Magnetes dann diesem Wert entspricht,
0:39:29–0:39:31
dass dann halt der Kontakt ausgelöst wird.
0:39:32–0:39:36
Wow, okay, also es ist doch komplizierter als Eisenbahn.
Tobias Kunisch
0:39:37–0:39:41
Und Lego. So, was zeigen wir dir denn jetzt?
Florian Clauß
0:39:42–0:39:46
Und der Eisenbahn ist wahrscheinlich doch kompliziert. Ich revidiere es.
0:39:46–0:39:48
Bevor wir hier den Leserpost bekommen.
Tobias Kunisch
0:39:51–0:39:55
Ja, ich meine, du willst nicht die...
Florian Clauß
0:39:55–0:39:57
Ist das jetzt deine neueste? Das frage ich jetzt bei jeder Tastatur.
Tobias Kunisch
0:39:57–0:40:03
Nee, das ist... Die ist tatsächlich schon eine von den,
0:40:05–0:40:07
Tastaturen, die ich schon eine Weile länger habe.
Florian Clauß
0:40:07–0:40:08
Okay, aber...
Tobias Kunisch
0:40:08–0:40:15
Jetzt probiere ich die mal aus. Das ist eine 65%. Das ist Lumen Key.
Florian Clauß
0:40:15–0:40:17
Lumen? Kommt dir bekannt vor.
Tobias Kunisch
0:40:18–0:40:23
Ne, Lumen. Das Aluminium hat auch ein Gewicht unten dran.
Florian Clauß
0:40:23–0:40:25
Also muss man ja jetzt mal die Referenz schließen.
Tobias Kunisch
0:40:26–0:40:28
Ja, das ist nicht von Severance.
Florian Clauß
0:40:28–0:40:31
Aber von Severance, die Firma Lumen, die dann halt aber auch...
0:40:31–0:40:37
Das ist das, was Severance halt extrem gut geleistet hat, diese ganze Produktoptik
0:40:37–0:40:38
und Qualität in dem Film.
0:40:39–0:40:41
Und es gibt eine eigene, das kannst du ja wahrscheinlich besser erzählen,
0:40:41–0:40:46
aber es gibt eine eigene Tastaturdesign von, ist das auch auf dem Mac Store, den man kaufen kann?
Tobias Kunisch
0:40:46–0:40:51
Nee, die haben nur, also die, also ich glaube, man muss da noch ein bisschen mehr erklären.
0:40:51–0:40:55
In der Firma, in der die arbeiten, bei Severance, haben die alle so Computer,
0:40:55–0:41:01
die alle sehr satz rausziehen und die sind nachgebaut nach tatsächlich einem alten Computermodell.
0:41:02–0:41:04
und die haben alle eine bestimmte Tastatur mit so einem Trackingball.
0:41:05–0:41:10
Und Apple hat dann als Promotion für die Show eine Absolut-Seite auf Apple.com
0:41:10–0:41:13
gemacht, wo die quasi die Tastatur angepriesen haben.
0:41:13–0:41:16
Die konnte man da aber nicht kaufen, aber mittlerweile hat sich eine Firma gefunden,
0:41:16–0:41:17
die die tatsächlich herstellen.
0:41:18–0:41:21
Das kann man sich vorbestellen. Man kann auch einfach nur die Keycaps kaufen,
0:41:21–0:41:23
auf seine eigene Tastatur machen.
0:41:23–0:41:28
Allerdings sind die sehr, sehr teuer. Die kosten irgendwie 170 Euro für nur die Tasten.
Florian Clauß
0:41:28–0:41:34
Ja, naja, wo soll man sonst denn gehen? Aber hier ist eine koreanische Tastatur, oder was?
Tobias Kunisch
0:41:35–0:41:41
Ja, die haben auch noch die koreanischen Zeichen drauf. Das ist mehr so für Ästhetik.
0:41:42–0:41:46
Das Keyboard ist ein Lumen Key, 75%. Die Switches sind von der Firma,
0:41:46–0:41:48
der ist ein Akku, Akku Rosewood.
0:41:49–0:41:55
Und die Keycaps sind, wie du eben schon meintest, weiß und gelb und grau.
0:41:56–0:42:00
Was mir an der Tastatur gefällt, sind die Switches, weil die fühlen sie sehr
0:42:00–0:42:02
butterreich an. Wir gehen mal auf.
Florian Clauß
0:42:03–0:42:03
Ja.
Tobias Kunisch
0:42:04–0:42:06
Mal die Type, dann kannst du mal ausprobieren.
Florian Clauß
0:42:11–0:42:12
Ja, sehr schön.
Tobias Kunisch
0:42:12–0:42:15
Das ist die Tastatur, die ich mit ins Office zur Arbeit nehme,
0:42:15–0:42:19
weil die relativ leise ist und trotzdem schön. Aber dann darf ich meine Kollegen nicht mit behaupten.
Florian Clauß
0:42:19–0:42:20
Ja, kam das schon mal vor?
0:42:25–0:42:26
Ich habe ein neues Hobby.
0:42:29–0:42:31
Und alle Kollegen...
Tobias Kunisch
0:42:34–0:42:37
Du hörst schon, die ist jetzt ein bisschen leiser als die andere.
Florian Clauß
0:42:38–0:42:42
Ja. Aber man kann sehr smooth. Man hat auch wieder das Gefühl,
0:42:42–0:42:44
dass man was Gutes macht.
Tobias Kunisch
0:42:46–0:42:47
Wertsteigerung.
Florian Clauß
0:42:48–0:42:50
Cause lies,
0:42:52–0:42:55
don't need,
0:42:57–0:43:00
An Aeroplane. Komm, ich...
Tobias Kunisch
0:43:00–0:43:02
Ja, nee, bist du aber...
Florian Clauß
0:43:02–0:43:08
Ich bin nicht gut to chase you anywhere.
Tobias Kunisch
0:43:08–0:43:12
Das dokumentieren wir mal hier.
Florian Clauß
0:43:13–0:43:18
Any, any, any, any, anywhere. Okay.
Tobias Kunisch
0:43:18–0:43:24
So, wir haben noch drei Keyboards auszuprobieren. Ich will dir das noch schnell zeigen.
Florian Clauß
0:43:25–0:43:32
Warte mal, wir steigen uns immer mit einer Soundprobe. Und es ist lauter, es ist klickiger.
Tobias Kunisch
0:43:33–0:43:35
Es ist lauter und kleckiger.
Florian Clauß
0:43:35–0:43:41
Ja, kleckiger. Also nicht klickig, sondern kleckig. Und der Widerstand ist auch höher.
Tobias Kunisch
0:43:42–0:43:46
Das hier ist ein Daring Run 70F.
0:43:46–0:43:53
Also es ist aber kein 70% Keyword. Es ist ein 10 Keyless. Das heißt, es hat die,
0:43:55–0:43:57
Richtungstasten wieder in einem eigenen Block.
Florian Clauß
0:43:57–0:44:02
Aber das ist auch interessant hier mit dem Cursor, dass dazwischen diese beiden
0:44:02–0:44:06
Tasten mit A und B und Doppel-Null. Warum?
Tobias Kunisch
0:44:07–0:44:14
Ach da, ehrlich gesagt, hatte ich nur kein Tastenset, was da gut dazugepasst hat.
0:44:14–0:44:17
Da ist nächster Track und vorheriger Track belegt.
Florian Clauß
0:44:17–0:44:19
Und du hast nur vier Funktionstasten.
Tobias Kunisch
0:44:20–0:44:23
Das Besondere an dem Keyboard ist, dass man ein paar Funktionstasten hat,
0:44:23–0:44:27
aber die sind links von dem normalen Tastenblock angebaut und nicht drüber.
0:44:27–0:44:30
Genau, und deswegen sieht das Keyboard auch so ein bisschen länger aus.
Florian Clauß
0:44:30–0:44:31
Die Escape-Taste ist dann abgesetzt.
Tobias Kunisch
0:44:32–0:44:36
Und was ist das hier für einen Riffel? Ach, das ist nur ästhetisch.
0:44:36–0:44:41
Die Switches hier sind KTT Cabbage Tofu V2.
Florian Clauß
0:44:41–0:44:44
Woher kommen die? Also auch wieder chinesisch?
Tobias Kunisch
0:44:45–0:44:50
KTT ist eine gute Frage. Müsste man nachschauen.
Florian Clauß
0:44:51–0:44:52
Irgendwas Asiatisches.
Tobias Kunisch
0:44:52–0:44:53
Okay, probiere mal aus.
Florian Clauß
0:44:57–0:45:04
Also es ist laut, aber ich brauche längere Zeit, um mich zu...
0:45:04–0:45:07
Das ist so dieser klassische Klicksound, den man noch...
Tobias Kunisch
0:45:07–0:45:11
Ja, das ist so, wie man sich eine Tastatur vorstellt, dass sie sich anhört.
Florian Clauß
0:45:11–0:45:17
Es ist so, wenn du irgendwie einen Film machen willst und dann zum Propmanager
0:45:17–0:45:21
gehst und sagst, ich brauche irgendwas, was nach Tastatur klingt,
0:45:22–0:45:23
Dann kriegst du die da hier.
0:45:24–0:45:27
Aber es ist auch gut, hier könnte ich noch diese Wolkenunterstützung brauchen.
Tobias Kunisch
0:45:27–0:45:28
Achso, ja.
Florian Clauß
0:45:28–0:45:30
Die Handauflage.
Tobias Kunisch
0:45:30–0:45:31
Das ist eine Wolke.
Florian Clauß
0:45:32–0:45:34
So, Cloud-basiert.
Tobias Kunisch
0:45:35–0:45:37
Yes. Cloud-based typing.
Florian Clauß
0:45:40–0:45:42
Das wäre praktisch, dann würde ich nicht so viele Fehler machen.
0:45:44–0:45:52
Able to make it look professional. Das versuche ich auch die ganze Zeit.
0:45:55–0:46:02
Okay, also ja, ich habe wieder so ein bisschen das Gefühl, dass ich die Tasten verfehle.
Tobias Kunisch
0:46:03–0:46:09
Ja, das geht mir, also ich habe, das ist meine neueste Anschaffung.
0:46:09–0:46:11
Ach, wirklich? Aber ich bin damit auch noch nicht so warm geworden.
Florian Clauß
0:46:11–0:46:15
Also haben die eigentlich hier so ein, wie so ein Drucker, so ein Blattzähler,
0:46:15–0:46:19
wie oft du angeschlagen hast, dass die das dann halt in der Firmenwahl mitschreiben
0:46:19–0:46:24
und dann erst sagen können, wenn du 100.000 Anschläge hast, dann kannst du sagen.
Tobias Kunisch
0:46:24–0:46:24
Dann bis erst.
Florian Clauß
0:46:24–0:46:28
Ob du mit der Tastatur dann die ganze erste gebildete Meinung mit dieser Tastatur...
Tobias Kunisch
0:46:28–0:46:31
Naja, ich kann, ich bilde nur meine Meinung an.
Florian Clauß
0:46:31–0:46:31
Nicht mit meiner Meinung.
0:46:35–0:46:38
It's my Tastatur and I cry if I want.
Tobias Kunisch
0:46:38–0:46:40
Genau. So.
Florian Clauß
0:46:41–0:46:44
Aber ich bin da gespannt. Baust du das jetzt so dramaturgisch aus,
0:46:44–0:46:45
dass wir am Ende zu deinem Liebling kommen?
Tobias Kunisch
0:46:46–0:46:50
Ja, wir haben jetzt meine beiden Lieblingstastaturen noch übrig.
0:46:50–0:46:53
Und zwar ist es ein Neo 65.
Florian Clauß
0:46:53–0:46:56
Okay, du stellst noch mal vor mit dem ganzen mit dem ganzen.
Tobias Kunisch
0:46:56–0:47:00
Layout das nio 65 ist ein
0:47:00–0:47:03
65 prozent layout das heißt da kann die f-tasten
0:47:03–0:47:06
aber es hat die file tasten als von der firma die
0:47:06–0:47:10
als kurdi keys das nio ist ziemlich gefeiert in
0:47:10–0:47:13
der in der keyboard szene weil es ziemlich
0:47:13–0:47:16
billig ist für das was man bekommt das layout ist
0:47:16–0:47:19
ziemlich klassisch und schlicht aber sehr gut designt man
0:47:19–0:47:27
kann es sehr gut zusammenbauen die switches die ich hier eingebaut habe sind
0:47:27–0:47:33
mmd princess linear v4 switches das heißt weißt du noch das eine was ich wie
0:47:33–0:47:36
legen legen schauen ja das waren auch mmd Okay.
Florian Clauß
0:47:37–0:47:38
M&D ist dann die Firma?
Tobias Kunisch
0:47:39–0:47:40
Ja, das ist die Firma.
Florian Clauß
0:47:40–0:47:40
Und woher kommt die?
Tobias Kunisch
0:47:43–0:47:48
Die ist auch irgendwo aus China wahrscheinlich, müsste man nachschauen.
0:47:50–0:47:56
Und die Tastatur ist einfach nur Basic Blue von Monaco Keys.
Florian Clauß
0:47:57–0:48:01
Also, wir können ja nochmal so eine Preisindikation machen, weil du jetzt gerade
0:48:01–0:48:05
gesagt hast, es ist relativ günstig. Also kannst du ja mal so einen durchschnittlichen
0:48:05–0:48:09
Preis, was dann so teuer ist.
Tobias Kunisch
0:48:09–0:48:10
Also das Nio 65.
Florian Clauß
0:48:18–0:48:20
Ja, es klingt auf jeden Fall schon mal sehr saftig.
Tobias Kunisch
0:48:21–0:48:21
Ja, das ist...
Florian Clauß
0:48:21–0:48:24
Juicy, gibt es das auch als Assault?
Tobias Kunisch
0:48:24–0:48:30
Also das als Solder, also zum... Wir wollen aber nicht löten hier. Try Mode, Hot Swap.
0:48:31–0:48:34
Also es gibt für unter 100 Dollar das Board mit dem PCB.
Florian Clauß
0:48:35–0:48:41
Das heißt, du musst da noch Switches dazu kaufen. Und die kosten so 4 Euro pro
0:48:41–0:48:42
10 Stück, habe ich gerade gesehen.
Tobias Kunisch
0:48:43–0:48:44
Ja, so ungefähr.
Florian Clauß
0:48:44–0:48:47
Und die Tasten sind dann nochmal ein bisschen teurer.
Tobias Kunisch
0:48:47–0:48:52
Die Tasten kommen, man kann sich bei AliExpress-Tasten für 10 Euro kaufen oder
0:48:52–0:48:58
man kann sich bei GMK, was eine deutsche Firma ist, die so der Industrie-Leader
0:48:58–0:49:00
ist für Qualitätstasten,
0:49:01–0:49:02
die kosten dann so 150.
Florian Clauß
0:49:03–0:49:09
Und wie schätzt du den Unterschied ein? Ist das marginal bei AliExpress oder bei...
0:49:09–0:49:11
ja es gibt schon unterschiede es gibt also das
0:49:11–0:49:15
ist vielleicht ein bisschen zu tief in die materie aber
0:49:15–0:49:18
es gibt immer noch einen unterschied welches wichtig den
0:49:18–0:49:21
ganzen switch rausgezogen welches plastik genutzt wird
0:49:21–0:49:24
ob das hier zwei lagen plastik sind wie die wie die
0:49:24–0:49:26
buchstaben so aufgemacht werden also wenn hier die hier sind
0:49:26–0:49:29
double shots das heißt die machen
0:49:29–0:49:32
erst hier siehst du mal online schaut sind die
0:49:32–0:49:35
weiß unten und der buchstabe ist weiß oben
0:49:35–0:49:43
das heißt alles was weiß ist wird erst gegossen inklusive den buchstaben drauf
0:49:43–0:49:47
du sagst gegossen gibt es da noch irgendwie schon so bewegungen die sich dann
0:49:47–0:49:52
über 3d druck ihre tasten dann selber löten drucken.
Tobias Kunisch
0:49:52–0:49:56
Es gibt es gibt so.
Florian Clauß
0:49:56–0:50:00
Ein bisschen als novelty es gibt keramik tasten es gibt metall tasten es gibt
0:50:00–0:50:04
holz tasten so die druck ist man nicht begegnen ah ja interessant,
0:50:05–0:50:11
weil du es auch dann nicht so hinbekommst ich glaube du hast halt die Oberfläche und so da nicht so.
Tobias Kunisch
0:50:12–0:50:17
Smooth oder so. Ich habe mich mit der Diastro gar nicht so beschäftigt, ehrlich gesagt.
0:50:18–0:50:22
Auf jeden Fall ist das Neo, es gibt jetzt eine neue Version,
0:50:22–0:50:24
zwei neue Versionen von dem Neo 65.
0:50:24–0:50:28
Es gibt das Neo 65 Core und das Neo 65 CU.
Florian Clauß
0:50:29–0:50:34
Die sind für 65% Layout-Tastaturen sind die so.
0:50:34–0:50:38
Es gibt auch Neo 75, gibt es wahrscheinlich auch.
Tobias Kunisch
0:50:38–0:50:42
Ja, es gibt auch 80. Wir sind gerade auf der Corel-Keys-Website.
0:50:43–0:50:46
hier das ist das neosio
0:50:46–0:50:49
gibt es in 60 und 65 aber es
0:50:49–0:50:53
gibt auch hier wo sind denn hier die keyboards und so
0:50:53–0:51:01
wahrscheinlich hier hier das qk 101 ist ein 100 prozent keyboard mit den nummerntasten
0:51:01–0:51:08
die haben auch ein jedes ist evo 80 also 80 prozent 10 keyless ohne die ohne
0:51:08–0:51:10
die nur mal ein Tasten, aber mit den Falltasten.
0:51:11–0:51:16
Hier haben wir ein ergonomisches Keyboard hier irgendwo, was dann ein Split-Keyboard ist.
Florian Clauß
0:51:18–0:51:19
Und hier for sale.
Tobias Kunisch
0:51:20–0:51:24
Ja, genau. Hier, das ist das New Ergo.
0:51:25–0:51:30
Das ist zwar in einer, quasi in einem Board, aber die Tasten mit der rechten
0:51:30–0:51:32
Linkern sind so abgesetzt voneinander.
Florian Clauß
0:51:32–0:51:36
Ja, das sieht aus wie so eine Kommandozentrale bei Raumschiff Enterprise.
Tobias Kunisch
0:51:37–0:51:39
Dann kannst du hier sehen, wie die Tasten.
Florian Clauß
0:51:39–0:51:44
Dann angeordnet sind. Aber die Tasten sind nach wie vor gleich bei diesen ergonomischen,
0:51:44–0:51:46
da haben die auch teilweise einen Schwung drin.
Tobias Kunisch
0:51:46–0:51:50
Naja, du kannst machen, was du willst, aber normalerweise dreht sich alles um
0:51:50–0:51:53
diese Cherry MX-kompativen Tasten.
0:51:54–0:52:00
Okay, dann probiere das doch mal aus. Das ist Neo 65 mit MMD Vivian Switches.
0:52:00–0:52:02
Wo ist denn Monkey? Hier ist Monkey-Type.
Florian Clauß
0:52:02–0:52:09
Hier ist Monkey-Type. Okay. Oh ja, das ist auch sehr nobel.
0:52:12–0:52:16
Und ja, also ich finde das Tastatur-Design auch insofern gut,
0:52:16–0:52:21
dass ich dann nicht aus Versehen irgendeine Taste treffe,
0:52:21–0:52:25
sondern ich kann schon gezielt die Taste nehmen, die ich dann auch haben möchte,
0:52:25–0:52:30
was bei mir nicht unbedingt immer passt.
0:52:32–0:52:34
Going up.
Tobias Kunisch
0:52:41–0:52:45
Diese tasten liegen einfach weiter auseinander und das ist halt auch so naja
0:52:45–0:52:49
jedes neue keyboard ist so ein bisschen gewöhnungssache da muss man sich da
0:52:49–0:52:57
erstmal rein findet aber bei mir ist eben so dass 60 oder 65 prozent ist bei
0:52:57–0:53:00
mir so der das was für mich gut funktioniert.
Florian Clauß
0:53:01–0:53:06
Okay, also die sind sehr, also dadurch, dass hier auch, ich sag mal so höher
0:53:06–0:53:12
und die obere Tastfläche dann halt nicht so groß ist, muss man dann auch ein
0:53:12–0:53:16
bisschen mehr Bewegung in den Fingerspitzen aufbringen, um die zu treffen.
0:53:16–0:53:19
Gleichzeitig gibt es dann aber auch weniger Fehltreff.
Tobias Kunisch
0:53:19–0:53:21
Ja, weil die mehr voneinander abgesetzt sind.
Florian Clauß
0:53:21–0:53:22
Genau.
Tobias Kunisch
0:53:23–0:53:27
Das war das Nio 65, eins von meinen beiden Lieblingsboards.
0:53:28–0:53:30
Und jetzt kommen wir zu dem letzten, Das ist mein einziges 60%,
0:53:30–0:53:35
das heißt, du musst die Pfeile, die Richtung über die Funktionstasten machen.
Florian Clauß
0:53:35–0:53:35
Okay.
Tobias Kunisch
0:53:36–0:53:40
Das ist das Keyboard, das wir am Anfang angesehen haben.
Florian Clauß
0:53:41–0:53:41
Wir machen das nochmal.
0:53:43–0:53:49
Ja, der Sound. Also, das Sound, der Sound, den du magst, der hat sich jetzt
0:53:49–0:53:50
schon so ein bisschen herausgebildet, ne?
Tobias Kunisch
0:53:51–0:53:51
Ja.
Florian Clauß
0:53:51–0:53:52
Das ist schon so wie so...
Tobias Kunisch
0:53:53–0:53:56
Also, ich hatte da auch bis letzte Woche andere Switches drin,
0:53:56–0:53:59
die haben mir da aber nicht so gefallen. Ich habe jetzt hier neue Switches reingemacht,
0:53:59–0:54:00
das sind Gateron Oil Kings.
Florian Clauß
0:54:01–0:54:03
Aber die Space klingt nochmal ganz anders.
Tobias Kunisch
0:54:04–0:54:07
Ja, it's funny that you should mention, weil,
0:54:09–0:54:12
es gibt ja in so einem Layout, gibt es ja die Tasten, die normale Tasten,
0:54:12–0:54:15
große viel für die für die alpha tasten also
0:54:15–0:54:18
die alphabetischen tasten und dann
0:54:18–0:54:21
gibt es auch breite tasten wie alt oder shift oder backspace und
0:54:21–0:54:24
enter und dann die space taste die normalen alphas
0:54:24–0:54:27
die nennt man einen unit one you bright und dann
0:54:27–0:54:30
misst sich das eben an dem einen unit wie breit die anderen sind
0:54:30–0:54:33
1,25 oder 1,5 space taste
0:54:33–0:54:37
dann sechs oder sieben units aber wenn
0:54:37–0:54:40
du jetzt hier ist wie die em beim
0:54:40–0:54:43
css genau oder astrological
0:54:43–0:54:52
units bei den in der astrologie astronomiker der abstand zwischen sonne und
0:54:52–0:54:58
erde wir haben hier unseren switch ich habe gesagt die h taste abgenommen und
0:54:58–0:55:02
da stecke ich sie einfach drauf und das funktioniert gut weil die ungefähr genauso breit sind.
0:55:03–0:55:07
Aber wenn ich mir jetzt hier die Enter-Taste ansehe.
Florian Clauß
0:55:07–0:55:09
Da brauchst du gleich zwei Key-Grabber.
Tobias Kunisch
0:55:10–0:55:11
Key-Cab-Pullers.
Florian Clauß
0:55:11–0:55:12
Key-Grabber-Caps.
Tobias Kunisch
0:55:13–0:55:15
So, wir schauen uns die Enter-Taste an.
Florian Clauß
0:55:15–0:55:19
Oh ja, da fliegt alles. Oh ja, da sieht man ganz anders.
Tobias Kunisch
0:55:19–0:55:20
Ganz anders.
Florian Clauß
0:55:20–0:55:23
Oh ja, ja. I see, I see.
Tobias Kunisch
0:55:23–0:55:26
Die haben hier, weil wenn ich hier den Switch raus mache,
0:55:27–0:55:29
switch grabber ja dann siehst du
0:55:29–0:55:33
dass hier noch zwei so kreuze sind ja und
0:55:33–0:55:36
zwar sind sie dazu da dass die taste nicht
0:55:36–0:55:39
wackelt wenn die nur in der mitte festgemacht ist auf dem switch und das
0:55:39–0:55:43
nennt sie ein stabilisator und ist einfach hier mit so metallbügel verbunden
0:55:43–0:55:49
und die bewegen sich quasi zusammen okay und die sind dann auf den unteren anschlag
0:55:49–0:55:53
von dem von dem die sind auf dem pcb fest geschraubt in dem fall es gibt aber
0:55:53–0:55:57
die zu stecken die sind geschraubt ja also die sind nicht dynamisch.
Florian Clauß
0:55:57–0:56:00
Sondern die sind dann quasi nur in der Höhe.
Tobias Kunisch
0:56:01–0:56:03
Genau, die unterstützen einfach nur den Switch in der Mitte.
0:56:04–0:56:12
Und bei einer Space-Taste sind die natürlich dann noch weiter auseinander.
0:56:14–0:56:16
So, dann kannst du hier sehen.
Florian Clauß
0:56:19–0:56:24
Das wird dir dann auch hochgezogen. Ja, jetzt verstehe ich, also es ist doch
0:56:24–0:56:27
eine gewisse Dynamik drin in den Stabilisatoren.
Tobias Kunisch
0:56:27–0:56:32
So und die Schalter, also die Switches, die kommen mittlerweile,
0:56:32–0:56:37
die meisten kommen schon fabrikgeschmiert, also sie machen da quasi schon Schmiermittel rein.
Florian Clauß
0:56:38–0:56:39
In die Switches, oder?
Tobias Kunisch
0:56:39–0:56:42
In die Switches, damit die sich besser anhören, weil sonst sind die so ein bisschen
0:56:42–0:56:46
kratzig. Je besser die geschmiert sind, desto besser hören die sich an. Ja.
0:56:52–0:56:57
aber die Stabilisatoren ist wichtig, dass man die selber noch schmiert.
Florian Clauß
0:56:57–0:57:03
Bevor man sie einbaut und das ist jetzt so dein Sonntagnachmittag Hobby mit
0:57:03–0:57:11
der Zigarre so ungefähr mit der Kräber und schmierst dann deine Stabilisatoren Leute.
Tobias Kunisch
0:57:11–0:57:15
Die es wirklich ernst nehmen die machen auch nochmal alle Switches auf und schmieren
0:57:15–0:57:17
die wie kann man das Ding aufmachen?
0:57:18–0:57:22
Da gibt es nochmal extra so ein Gerät. Das drückt es dann hier so an der Seite
0:57:22–0:57:25
zusammen. Dann geht das obere Teil von dem unseren Teil ab.
Florian Clauß
0:57:26–0:57:30
So ein bisschen wie LAN-Kabel patchen. Da gibt es auch immer so bestimmte Geräte.
Tobias Kunisch
0:57:31–0:57:38
So. Jetzt lass uns noch das letzte Board ausprobieren. Das ist ein Algar 60 von KBD Fans.
0:57:39–0:57:43
Die Switches sind Gatoron Oil Kings und die Key Caps sind No Signal.
0:57:44–0:57:51
Was ich auf die Farbe der Zahlentasten bezieht, weil die auf das kein Signalstandbild
0:57:51–0:57:54
aus dem Fernsehen früher beziehen und die Farben sind.
Florian Clauß
0:57:55–0:58:00
Also das, ich muss ja gestehen, ich weiß nicht, ob das jetzt so daran liegt,
0:58:00–0:58:03
dass du das so aufgebaut hast oder dass ich mich so langsam daran gewöhne,
0:58:03–0:58:06
aber das fühlt sich echt so mit am besten an.
Tobias Kunisch
0:58:06–0:58:06
Das fühlt sich gut an.
Florian Clauß
0:58:08–0:58:10
Oh ja. Ich weiß, was ich will.
Tobias Kunisch
0:58:11–0:58:17
Naja, aber das, ich meine, benutzt mal die Pfeiltaste, um nach links zu gehen.
Florian Clauß
0:58:17–0:58:19
Das geht ja gar nicht.
Tobias Kunisch
0:58:19–0:58:22
Du musst die F-Taste drücken und dann A.
Florian Clauß
0:58:22–0:58:27
Also ich finde, dass 60%, 65% der 60% ist ein, oder was war das?
Tobias Kunisch
0:58:27–0:58:29
Das hier ist 60 ohne Pfeiltasten.
Florian Clauß
0:58:30–0:58:34
Also ich glaube, ich bin eher so ein 75%.
Tobias Kunisch
0:58:34–0:58:36
75% oder 65%.
Florian Clauß
0:58:36–0:58:42
Ich möchte, dass der Nummernblock wirklich abgehoben ist. von dem...
0:58:42–0:58:45
Also der Block rechts, dass der Abgeordnete nicht noch eine Zeile hinterkommt, weil...
Tobias Kunisch
0:58:45–0:58:46
Also du...
0:58:48–0:58:49
Dieses Layout.
Florian Clauß
0:58:49–0:58:50
Genau.
Tobias Kunisch
0:58:51–0:58:51
Okay.
Florian Clauß
0:58:52–0:58:53
Also das ist mir lieber.
Tobias Kunisch
0:58:54–0:58:55
Tenkeyless.
Florian Clauß
0:58:55–0:58:56
Ja.
Tobias Kunisch
0:58:56–0:58:58
Also 80%.
Florian Clauß
0:58:58–0:59:06
80%. Also das da hier, das kann ich, also das finde ich gut von den Switches
0:59:06–0:59:10
und von der Schwere aus. Das finde ich super.
0:59:11–0:59:17
Aber ich brauche natürlich ein komplett anderes Tastaturdesign. Nämlich ein deutsches.
Tobias Kunisch
0:59:17–0:59:24
Ja, das lässt sich ja machen. Das lässt sich ja einfach, also naja, lässt sich entsiegen.
Florian Clauß
0:59:24–0:59:27
Okay, wie kommt der Sache? Ja, guck mal, ich habe mich voll gesteigert.
Tobias Kunisch
0:59:27–0:59:33
Von zwei Worts per Minute. Okay. Jetzt haben wir alle ausprobiert.
Florian Clauß
0:59:33–0:59:34
Ich habe einen guten Eindruck.
Tobias Kunisch
0:59:35–0:59:39
Wir sehen uns dann das nächste Mal zum Zusammenbauen. Dazwischen offline.
Florian Clauß
0:59:39–0:59:40
Dazwischen offline.
Tobias Kunisch
0:59:40–0:59:44
Off the air. Besprech mal, was wir da vorbeleiten für nächstes Mal.
Florian Clauß
0:59:45–0:59:49
Dann sehen wir uns beim Zusammenbau. Ja, wir haben hier verschiedene Tastaturen
0:59:49–0:59:51
und ich glaube, ich habe auch jetzt verschiedene Geschmäcker.
0:59:52–0:59:56
Ja, das war jetzt eigentlich Podcast, die erste Folge von Keyboard.
0:59:57–0:59:59
Wie nennen wir das? Wie nennen wir die Reihe?
Tobias Kunisch
1:00:00–1:00:01
Der Mechanische Podcast.
Florian Clauß
1:00:02–1:00:07
Der Mechanische Podcast. Nein, wir wollen keinen. Es ist eine Serie, kein ganzer Podcast.
Tobias Kunisch
1:00:07–1:00:07
Naja.
Florian Clauß
1:00:08–1:00:09
Stopp.
Tobias Kunisch
1:00:10–1:00:12
Naja, Sehen beim Tippen und Tippen beim Sehen.
Florian Clauß
1:00:13–1:00:17
Wir machen ein Spin-Off. Ich glaube, wir bleiben nicht bei einer Folge.
Tobias Kunisch
1:00:17–1:00:19
Oder halt eigentlich mechanisch.
Florian Clauß
1:00:19–1:00:25
Eigentlich tippen. Eigentlich würde ich gerne tippen können.
1:00:25–1:00:29
Ja, vielen Dank Tobes für diese Auswahl, für diese Einblicke.
1:00:29–1:00:33
Ich bin ein ganz Stückchen weiter mit meinem Hobby.
1:00:34–1:00:35
Mit meinem neuen Hobby.
Tobias Kunisch
1:00:35–1:00:38
Wir sehen uns dann nächstes Mal mit Flo's 15 neuen Keyboards.
Florian Clauß
1:00:39–1:00:44
Es geht schnell, ne? Einmal umgedreht schon. 15 neue Keyboards. Also bis dahin.
Tobias Kunisch
1:00:45–1:00:45
Tschüss.
Florian Clauß
1:00:46–1:00:46
Vielen Dank.

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Wir sprechen über Sigmund Freud und den Film „Outsider. Freud“ direkt, nachdem wir das dokumentarische Filmessay im Moviemento gesehen haben. Der Film interessiert sich weniger für die bekannten Theorien und Meinungen rund um Psychoanalyse, sondern für die inneren Widersprüche, das biografische Einbetten und die visuelle Übersetzbarkeit der Theorien. Mit Briefauszügen, Interviews und historischem Material sowie mit einer traumartigen Bildsprache nähert sich der Film dem Menschen Freud. Als ungeplante dritte Folge zu den Eigentlich-Podcast Episoden 78 und 80, stellen wir gegen Ende Jungs "Das Rote Buch" und Freuds "Die Traumdeutung" nebeneinander. Regisseur Yair Qedar hat in Animationen ungedeutete Träume Freuds vorgestellt. Archivaufnahmen stellen Bezüge zwischen Innenwelt und Zeitgeschichte her. Ganz besonders ist die Rekonstruktion von Freuds Behandlungsraum in Wien anhand von über hundert Detailfotos.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

0:00:00–0:00:05
Ich gucke, ich müsste schon am Rekottern sein.
0:00:09–0:00:11
Sag ein Wort.
0:00:11–0:00:12
Ein Wort.
0:00:12–0:00:14
Ein Wort, ein Ausschlag.
0:00:15–0:00:19
Ein Ausschlag. Ein Mann, ein Wort, ein Ausschlag.
0:00:22–0:00:27
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast. Und wir kommen gerade
0:00:27–0:00:33
aus dem Kino, aus dem Movimento und sind hier am Cottbusser Damm und laufen
0:00:33–0:00:36
jetzt Richtung Westen, hast du dir gewünscht.
0:00:37–0:00:41
Einfach mal quer Richtung Westen. Wir kreuzen einige von unseren Touren.
0:00:41–0:00:46
Wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
0:00:47–0:00:51
Und wir haben uns gerade einen Film angeguckt und über den wollen wir jetzt reden.
0:00:51–0:00:55
Ja, einen kurzen Film, 66 Minuten im Movimento.
0:00:57–0:01:04
Outsiders, also wie wir gelernt haben, der Regisseur war anwesend. Eine Serie von Filmen.
0:01:07–0:01:09
Und dieser war überfreut.
0:01:09–0:01:16
Über Freud genau, er selber ist Israeli und hat in der Serie sein 19.
0:01:16–0:01:26
Biopic und er macht dann über jüdische Figuren in der Geschichte,
0:01:26–0:01:31
macht er dann seine Dokumentarfilme und hat auch schon einen über Karl Marx
0:01:31–0:01:34
gemacht und jetzt eben über Freud, Outsider.
0:01:34–0:01:40
Ja, und der Film war in vier Kapitel aufgeteilt.
0:01:41–0:01:44
Ich überlege, ob ich die jetzt aus dem Kopf zusammenbekomme.
0:01:44–0:01:47
Das erste Kapitel, Being Jewel, war das, ne?
0:01:47–0:01:51
Ja, Being Jewish oder, wie er später gesagt hat, Outliving Jewishness und der
0:01:51–0:01:53
Art, also dass er sich davon befreit hat.
0:01:55–0:02:00
Aber auch vor dem Hintergrund meinte er, das hat er zum Schluss nochmal gesagt,
0:02:00–0:02:06
das freut ja in dem antisemitischen teil europas in der antisemitischen zeit
0:02:06–0:02:11
europas gelebt hat in wien das sind nicht meine worte das waren die worte des
0:02:11–0:02:18
filmemachers und das war das erste kapitel und das geht quasi dann bis,
0:02:20–0:02:23
Zum Tod des Vaters, das ist quasi das zweite Kapitel, der Tod des Vaters.
0:02:24–0:02:26
Ja, Becoming Freud hieß das, glaube ich.
0:02:26–0:02:26
Ja.
0:02:26–0:02:28
Oder Freud ist Becoming Freud.
0:02:28–0:02:30
Da habe ich den Titel gar nicht gesehen, ich habe den ersten Drittel.
0:02:30–0:02:33
Nein, das kam irgendwann zwischendrin eingeblendet.
0:02:33–0:02:33
Ah, okay.
0:02:33–0:02:36
Und das dritte Kapitel war?
0:02:36–0:02:43
Love and Death, also der Tod seiner Tochter und seines Enkelkindes.
0:02:43–0:02:49
Und auch die Krebsdiagnose von ihm 1923, wo er seinen eigenen Tod quasi schon
0:02:49–0:02:56
so testamentarisch dann festgeschrieben oder mit seinem Hausarzt besprochen hat.
0:02:56–0:03:03
Und das vierte Kapitel war dann Exel, ging quasi 1938, als er dann...
0:03:03–0:03:06
Exel, ja. Und sein eigener Tod dann.
0:03:06–0:03:10
Also das war, glaube ich, das war, so hat er es dann zumindest nochmal paraphrasiert,
0:03:10–0:03:20
aber das war das Exil und dann eben 1939 auch der Wunsch, diese Sterbehilfe zu bekommen.
0:03:20–0:03:24
Also der Arzt hat dann wohl eben zuerst was gegen den Schmerzen gegeben und
0:03:24–0:03:30
dann später nochmal eine Überdosis an Schmerz, Painkillers und nach drei Tagen
0:03:30–0:03:32
Koma ist Freude dann gestoppt.
0:03:33–0:03:38
War dir das, also anders, ich meine,
0:03:38–0:03:48
du hast dich aufgrund deiner Profession ja schon intensiv mit der Theorie von
0:03:48–0:03:50
Freud auseinandergesetzt.
0:03:51–0:03:52
Was war jetzt neu für dich?
0:03:54–0:04:00
Ja, ich hatte so ein bisschen gehofft und ich glaube, das klappt auch,
0:04:00–0:04:04
dass es so wie so ein dritter Teil wird zu diesen zwei Teilen,
0:04:04–0:04:07
die eigentlich eine Episode über C.G.
0:04:07–0:04:11
Jung werden sollten und dann kam aber dieser Split am höchsten Punkt unserer
0:04:11–0:04:16
Tour damals, wo ich dann gleich diesen zweiten Teil über die Chaos-Magie und
0:04:16–0:04:19
Magie in der Psychotherapie und so.
0:04:20–0:04:26
Und da ging es ja immer wieder auch eben über das Rote Buch und über Jungs Biografie
0:04:26–0:04:28
darin, so psychosennahe Zustände.
0:04:28–0:04:33
Und ich dachte, von den Erzählungen, die ich bekommen habe, und das fand ich
0:04:33–0:04:38
ganz interessant, dass der Film auch bei uns im Institut, also er hat den auch
0:04:38–0:04:40
bei uns im Institut gezeigt.
0:04:40–0:04:40
Ach ja, okay.
0:04:40–0:04:45
Wir waren am Mittwochabend auch ein Kinoabend bei uns in der Bibliothek,
0:04:45–0:04:47
wo Freud natürlich auch als Statue steht, sondern das Kleine.
0:04:48–0:04:52
Der gehört natürlich in jedes Psychodynamische Institut. Neben vielen anderen
0:04:52–0:04:54
Sachen, auch Vasen, Antik und so weiter steht der.
0:04:54–0:04:59
Er hat ja auch viele von diesen Figuren gesammelt, archäologischen Stücken.
0:05:00–0:05:05
Und ich fand das auch interessant, dass das wohl auch in seinem Therapiesprechzimmer so ausgestellt war.
0:05:05–0:05:11
Ja, und das ist bei uns im Institut auch so. Also da gibt es überall Artefakte oder Inspirationen.
0:05:12–0:05:18
Die Idee dahinter ist schon, dass natürlich das Unbewusste, das dort und damals,
0:05:19–0:05:24
aber auch im Hier und Jetzt, dass das eben auch irgendwie erreicht oder animiert werden kann durch...
0:05:28–0:05:32
Wie die Research, jetzt bin ich halb in diesem Englisch drin,
0:05:33–0:05:40
aber die Forscherin aus dem Wiener Freud Museum, die meinte,
0:05:40–0:05:43
wenn Leute in diesen Raum gingen,
0:05:44–0:05:49
dann war das so eine Passage hinein in so einen Tunnel, also durch so einen
0:05:49–0:05:52
Tunnel irgendwie in so einen Raum, der dunkelrot war.
0:05:52–0:05:57
Und da sagte sie, von überall schauten die Leute an, also diese Gesichter.
0:05:58–0:06:04
Das fand ich auch bemerkenswert, darüber wollte ich auch mit dir reden,
0:06:04–0:06:07
also inwieweit quasi in dieser Theorie,
0:06:07–0:06:13
in dieser Psychotherapie, dann quasi der Initiationsraum, Sprechzimmer,
0:06:14–0:06:16
irgendwie was Okkultes bekommt.
0:06:16–0:06:23
Ja, du merkst schon, warum das so eine Andockung ist an quasi die letzten beiden, die ich hatte.
0:06:24–0:06:28
Und es genau darum geht. Also was sind eben auch magische Momente.
0:06:29–0:06:32
Aber was ich sagen wollte, warum ich denke, dass es ein gutes Match ist,
0:06:32–0:06:37
war von den Erzählungen, die ich darüber bekommen habe, dass es halt weniger versucht hat,
0:06:37–0:06:41
von innen heraus die Theorie zu erklären und historisch einzuhalten,
0:06:41–0:06:47
sondern eher so ein bisschen auf Abwägen Freud über eine Biografie oder als
0:06:47–0:06:48
Mensch irgendwie darstellt.
0:06:48–0:06:53
Und ich fand auch, dass das ganz gut gelungen ist. Wir haben nicht viel über
0:06:53–0:07:00
Freuds Theorieentwicklung, Theoriegebäude, Veränderung.
0:07:00–0:07:04
Zum Beispiel dieses Kapitel 3, Love and Death, also der Tod seiner Tochter,
0:07:04–0:07:07
wird oft biografisch damit assoziiert,
0:07:07–0:07:11
mit seinen Schriften über Jenseits des Lustprinzips, wo er zum ersten Mal auch
0:07:11–0:07:18
den Todestrieb benannt hat oder in sein Theoriegebäude mit eingebaut hat.
0:07:18–0:07:22
Ja dass es motiviert war eben auch von den von den erfahrungen die er selber
0:07:22–0:07:26
dann hatte nach dem tod seiner tochter solche sachen waren jetzt nicht nur im
0:07:26–0:07:30
film sondern es ging wirklich eher darum dass man irgendwie freut noch mal anders
0:07:30–0:07:34
erlebt und dann auch die uhr.
0:07:35–0:07:44
Groß nicht oder wie auch immer von der Part, die auch als Sponsorin von Freuds
0:07:44–0:07:48
Arbeit scheinbar, so wurde das jetzt zumindest nur gesagt, wenn ich später tätig war,
0:07:48–0:07:51
die eine sehr große Rolle gespielt hat, weil die irgendwie auch sich scheinbar
0:07:51–0:07:58
so ein bisschen mit ihrer Forschenart über Freuds Wünsche so entweggesetzt hat.
0:07:58–0:08:02
Dass er irgendwie, als sie dann aus Wien geflohen sind, dass er nichts mitnehmen
0:08:02–0:08:05
wollte und sie dann doch aber noch irgendwie aus dem Papier kommt und aus dem
0:08:05–0:08:06
Schubladenzeug mitgenommen hat.
0:08:06–0:08:12
Die war da irgendwie relativ dominant in dem Film und weniger eben außer zwei, drei Fotos.
0:08:12–0:08:16
Eins davon hat auch dieses große Schwarz-Weiß-Foto, hast du vielleicht gesehen,
0:08:16–0:08:24
war auch Freud sichtbar in der Mitte und drumherum. Direkt rechts neben ihm von uns gesehen war C.G.
0:08:24–0:08:33
Jung, der damals eben noch als Ziehsohn irgendwie das übernehmen sollte.
0:08:33–0:08:37
Und der aber halt gleichzeitig auch so ein Vaterthema hatte mit Freud,
0:08:37–0:08:43
den er als, also später dann hat er vom Thron gestoßen, auch in der Nazizeit,
0:08:43–0:08:46
dann über die jüdische Psychoanalyse geschrieben und so.
0:08:46–0:08:51
Aber vorher war er halt so in awe, würde man im Englischen sagen.
0:08:51–0:08:55
Aber er war halt größer als Freud. Und bei dem Foto sieht man das so schön,
0:08:55–0:08:59
wie er sich so klein gemacht hat. Man sieht richtig so, wie er in die Hocke
0:08:59–0:09:02
gegangen ist, damit er kleiner ist und es freut. Und er steht direkt neben ihm.
0:09:03–0:09:08
Ja, stimmt, das habe ich auch gelesen, dass Jung sich dann eben auch als der
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90 Jahre jüngere Theoretiker sich dann auch immer klein gemacht hat und sich so...
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Ja, wirklich körperlich klein gemacht hat.
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Ja, und dann auch wirklich in die Knie, ja, ich glaube, Freud war so eins...
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1,76 groß und jung war 1,88 damals sehr groß.
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Du hast es wieder gut recherchiert, das ist super. Mit dir kann man über alles
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reden, das habe ich schon gesagt. So müsste der Podcast heißen.
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Das Lustige ist, dass halt...
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Du sagst, mit mir kann man über alles reden. Mit mir?
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Ja, aber das Lustige ist halt wirklich so, auch diese ganzen Facts am Anfang,
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die kommen, wenn man sich damit so beschäftigt, kommen diese Informationen relativ schnell.
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Also das, ich muss überlegen, was war denn diese, jetzt habe ich es natürlich
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vergessen, aber es gab so wirklich Haken, Haken, ja, ja, genau das.
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Ja, das war das, nämlich, dass er ein eigenes Zimmer hatte,
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ja, dass er dann halt auch so in der jüdischen Kultur, also quasi eher als so
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ein kleiner Patriarch dann halt auch behandelt wurde, dass er so ein Genius
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war, dass er halt wirklich super viel gelesen hat,
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auch als Kind dauert nur gelesen und das alles, was ihn dann irgendwie stören
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könnte, wurde dann halt auch entfernt.
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Also seine Schwester hat dann angefangen Klavier zu spielen und er hat sich
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dann darüber beschwert.
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Er hatte keine Lust, aber er konnte sich dann nicht mehr konzentrieren und daraufhin
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verschwand das Klavier.
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Also es war alles so wünscherfüllend, was er dann halt irgendwie auch gesagt hat und,
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Das fand ich ja noch mal so ganz interessant. Aber da kommt man ziemlich schnell drauf.
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Ja, und das waren ja dann Sachen, zumindest der Regisseur und Schreiber des
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Films, der meinte, gerade diese frühkindlichen biografischen Daten kommen eigentlich
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von Freud, also von Freud über Freud.
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Ich wollte noch einen Punkt einhaken, weil es auch gerade gepasst hat.
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Marie Bonaparte, die du auch eben schon vorgestellt hast. Und das fand ich total
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spannend. Nämlich, dass dieses ganz persönliche, intime Filmmaterial von Freud
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ist dann von Marie Bonaparte aufgenommen worden.
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Und diese Archive, das war das Making-of, was der Regisseur jetzt auch im Anschluss
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mal so erzählt hat, die Archive haben sich erst vor zwei oder drei Jahren geöffnet
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und die haben das dann digitalisiert.
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Und das heißt, er konnte das in seinem Film dann auch mit einbauen und damit
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auch eine Geschichte erzählen, die vorher so noch nicht erzählt wurde.
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Ja, und das andere war dann dieses andere Filmarchiv, was er dann halt auch
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teilweise, wo er Ausschnitte gezeigt hat, die so schon sehr surreal waren teilweise.
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Die waren ganz toll. Also wie dann ein Hund zum Beispiel seine eigene Pfote im Maul hält.
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Das waren so ein bisschen eben diese frühen, was man jetzt schon langsam vermisst,
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diese frühen KI-Videos, wo der Hund über die Straße läuft, super fotorealistisch,
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aber auf einmal die Beine irgendwie abhauen.
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Ich habe das neulich gedacht, nachdem es diese neue KI-Welle durchkommt,
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wo alles auf einmal funktioniert.
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Und das ist auch erstaunlich, aber mir fehlt es schon, diese ganzen Räder.
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Das Artefakt ist so ein bisschen wie bei Real Media damals, bei der schlechten
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Streaming-Qualität, dass man immer dieses Rauschen gehört hat.
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Ja, wir haben uns ja auch ewig viele Sachen hin und her geschickt.
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Ja, genau, wir haben es ja immer wirklich so ausgestellt.
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Dieses Unheimliche da drin.
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Oder die JPEG-Kompression, die dann so größer verpixelt war.
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Zum zweiten Jahrestag von unserem Podcast,
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als wir die Folge aufgenommen haben über Stanislav Lem Solaris,
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wie beschrieben wird, wie dieses Riesenbaby da so komisch rauskommt.
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So als ob es experimentiert, was man mit so einer Form machen könnte.
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Da hatten wir auch über diese KI, das war genau mitten in der Zeit,
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wo KI einfach spannend war vor dem Hintergrund, dass man dauernd erschreckt
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war für etwas, was einem so vertraut ist, aber gleichzeitig so,
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es war immer Horror drin.
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Es ist ja auch tatsächlich so ein Referenzmem, was du auch öfters erwähnt hast.
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Will Smith is eating spaghetti. Das wird ja jetzt auch immer so als Test für
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eine neue Videoengine. dann wird dann halt immer, wie sieht das aus,
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wenn Will Smith Spaghetti isst.
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Und das ist natürlich sehr schwierig darzustellen, weil natürlich Spaghetti,
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das Essen, der Mund, die ganzen Fasern, die Oberfläche und so weiter.
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Und das war ja so, dass der Kiefer dann halt von Will Smith dann in den ersten,
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war dann unkenntlich und es hat sich dann mit den Spaghetti zusammen verschmolzen.
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Und jetzt wird es halt immer klarer, immer definierter.
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Und ja, das war als Aufgabe dafür.
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In der Autoindustrie gab es immer diesen Elch-Test aus Skandinavien.
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Wenn ein Elch direkt auf die Straße läuft aus dem Wald und du musst halt das
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Lenkrad rumreißen, fällt dann das Auto auf die Seite. Das war wirklich so ein Autotest.
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Die A-Klasse von Mercedes hat das ja nicht bestanden. Das traditionelle Elch.
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Und jetzt ist der Evo Smith-Eating-Spaghetti-Test.
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Ja, da gibt es einige Tests, da gibt es einige.
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Wir kommen jetzt zurück mal zu dem Film.
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Genau, diese Fragmente, wir waren ja gerade bei diesem Filmarchiv,
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diese Fragmente, da gab es auch nochmal das andere, wo das,
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du siehst einen Radfahrer, wie er ein großes Rad auf den Rücken geschnallt hat,
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in dem auch nochmal ein Rad quasi fährt, ein Rad in Rad. Also es waren echt tolle, tolle Sachen.
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Oder zwei so nackte Squaw-Spieler, halbnackte Squaw-Spieler.
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Alle so in den frühen Stumpfilenzeiten, würde ich jetzt mal so datieren.
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Ja, also es war auch irgendwie zeitlos.
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Weil man hat eben diese Folie von diesen KI-generierten Filmen und dann kann es auch jetzt sein.
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Genau, das ist halt das Verrückte daran. Also als er den Film gemacht hat,
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waren das halt noch so Funde und jetzt hätte man die...
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Können und könnte es nicht mehr auseinander halten. Aber es waren auf alle Fälle
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alles schon Dokumente, die wussten, wie Film funktioniert.
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Also du hast gemerkt, die Badminton-Spieler, die haben in die Kamera geguckt,
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die haben irgendwie gewusst, jetzt geht's los, die haben gewartet,
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dass jemand was sagt, aber auch die Radfahrer fahren halt vor der Kamera.
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Also diese, es gab schon so ein Gewahrsein um die Kameras, weil es nicht so,
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als ob jemand irgendwo dieses komische Ding in der Straße hinhält und keiner
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reagiert auf das Objekt, sondern dieses gefilmt werden war schon in der Welt.
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Ja, das ist wahrscheinlich so wie bei Civil War dann auch diese Brownie besprochen
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hat, wo das diese Kamera, die sich jeder leisten konnte,
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also keine Filmkamera, sondern eine Snapshot-Kamera und es so präsent war,
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dass du zum ersten Mal auch so private Aufnahmen dann in Masse hast, ja.
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Aber das private Aufnahmen können die Brücke zu Marie Bonaparte.
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Das war jetzt die CG-Sache. Ich würde nochmal ganz kurz in den Raum gehen,
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Behandlungsraum, den wir ganz am Anfang schon besprochen haben,
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wo der Filmemacher auch erzählt hat, dass sie ein Archiv hatten von 180 Fotos,
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die jemand gemacht hat, bevor die Nazis alles ausgeräumt haben und bevor der
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Raum quasi verändert wurde,
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gab es ganz detailliert wohl Fotos von allen Dingen in diesem Raum,
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die sie aneinandergelegt haben und dann haben die das nachkreiert und wenn ich
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ihn richtig verstanden habe, war das keine,
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CGI-Sache, sondern die haben das wirklich als Modell nachgebaut?
0:16:25–0:16:26
Oder wie hast du das verstanden?
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Ich habe es so verstanden, dass es keine ähm ja, das ist, also er meinte keine CGI, also keine AI.
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Meinte er AI?
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Ich bin mir nicht sicher, weil es sah ja schon so aus, nee, es war schon wahrscheinlich
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wirklich handgefertigt, dass die aus analogen Schnipzeln das zusammengebaut
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haben, jetzt nicht das digital nachgerendert haben.
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Es gab so Kamerafahrten drin, wo man schon das Gefühl hatte.
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Also ich hatte schon so ein CGI-Gefühl, aber es war, fand ich,
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so ein bisschen die KI-Frage ist ja, wie kommt das Neue in die Welt?
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Also wenn man aus dem Vergangenen Dinge zusammenfügt, kann wirklich das Neue in die Welt kommen?
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Und in dem Moment war es so, kann das Alte nochmal in die Welt kommen?
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Das fand ich irgendwie eigentlich, da habe ich mich so darauf gefreut, dass er es erzählt hat.
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Wir haben diesen ganzen Raum nachgestellt und das wurde ja dann wirklich auch
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so ein bisschen nochmal besprochen.
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Und das hast du vorhin gesagt, diese Passage in diese Höhle von Freud,
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in den Behandlungsraum, dass das einfach auch schon eine Wirkung hat.
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Das ist auch dann, obwohl er einerseits natürlich eine Augenhöhe hergestellt
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hat und das Sprechen, die Redekur,
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wirklich auch darüber funktionieren sollte, dass man eben diese klassischen
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hemmenden Hierarchien zwischen,
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dem weißen autoritären Arzt, also im weißen Kittel und dem Patienten oder Patientin,
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die eh nichts wissen, also das abzubauen und ins Gespräch zu kommen, auf der einen Seite.
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Aber auf der anderen Seite dann schon so eine opulente Höhle für diesen Raum
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zu schaffen, war ja auch wieder schon auch ein Statement. Das hat ja schon eine Macht eigentlich.
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Ja, ja, ich meine, klar, er hat ja quasi, also ich weiß es nicht genau,
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da musst du mich wahrscheinlich korrigieren, Aber er hat ja das Ganze mehr oder
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weniger erfunden, so in der Form.
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Also das heißt, vorher gab es das ja noch nicht.
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Es gab ja schon so Therapien und so weiter. Aber dieses Framework,
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wie er das dann halt so initialisiert hat, das gab es ja so in der Form nicht.
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Er hat den ganzen Apparat geschaffen. Er hat die ganzen Tools,
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die Methoden dann auch erprobt. Und zum Beispiel in der ersten Phase hat er
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viel mit Gymnose gearbeitet, aber das dann auch nicht mehr weiterverfolgt.
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Und dann ging es auch eher in die Richtung, dass man dann halt irgendwie das,
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wie heißt es, befreiende Sprechen.
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Freie Assoziation.
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Freie Assoziation, also dass du halt dieses ständige Sprechen und teilweise
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gab es ja auch Körperkontakt, dass er dann die Hand auf die Stirn gelegt hat.
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Und eben, aber der Analytiker selber war jetzt recht, war ja nicht im Sichtfeld
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des Patienten, der Patientin oder des Patienten.
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Ja, also die Geschichte, ohne jetzt genau Jahreszahlen dazuwürfeln zu können,
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aber natürlich war es spätes 19.
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Jahrhundert und dann auch was in der Physik. Wir haben Oppenheimer besprochen,
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die Leute, die sich da alle um das Manhattan-Projekt gesammelt haben.
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Also diese neuen Wissenschaftsaufbrüche, spätes 1900, Anfang 20.
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Und da war es so das Freud mit Chacot in Paris, im Saint-Péthier hieß es, glaube ich.
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Davor gab es Mesmerismus, kennt man heute auch noch, Mesmerizing sagt man im Englisch noch,
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das ist sozusagen hypnotisierend oder bindend, der hat über so einen Magnetismus
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gesprochen und da gab es einen Brunnen, Mesmer hat so einen Wasserbrunnen gemacht
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und da gab es eben Hypnose und das wurde alles so erforscht.
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Auch die Psychologie wurde immer mehr über Messinstrumente auch,
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verleitet, experimentell zu werden. Man hat dann einfach so Sachen gemacht,
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wenn man ein Stück glühende Kohle dreht und sie relativ schnell dreht,
0:20:38–0:20:39
irgendwann sieht man einen Kreis.
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Und wenn ich einen Kreis sehe, dann heißt es ja, dass jetzt meine Augen,
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die einzelnen Punkte in meinen Augen, es nicht mehr schaffen,
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sich zu regenerieren, bevor sie wieder...
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Das heißt, man konnte anhand dieser Geschwindigkeit der Umdrehung,
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konnte man dann die Leitgeschwindigkeit von der Rhone im Auge messen.
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Das war so eine Aufbruchstimmung.
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Das ist ja genau dieser Trommelprojektor. Wenn du 24 Frames pro Sekunde überschreitest,
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ich glaube, ab 12 Frames pro Sekunde sieht man dann schließlich das Bild.
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Und dann gab es dieses Malteserkreuz. Dann wurden es 24.
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Es war ja sehr lustig, dass das mit coolen, weil das genau noch heuer war,
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wo die halt diese Wahrnehmungssachen dann halt so erforscht haben.
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Ja, und das war in dem Film ja auch kurz angesprochen, diese Phase mit Kokain.
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Freud wollte was finden, was so sein Ding wird. Vor allen Dingen in dem Moment,
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wo er wusste, er möchte diese Frau heiraten.
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Das war auch mein Lieblingsfoto von den beiden, wo sie die Hand so auf seiner
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Schulter hat. Und er guckt ja auch so off-camera.
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Aber irgendwie sind die beiden in dem Moment so, obwohl sie fürs Foto posieren,
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sind sie so sehr spürbar.
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Das fand ich ganz schön. Martha.
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Martha, ja. Und die, die wollte halt irgendwas finden, irgendwas,
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was ihn auch irgendwie rausbringt,
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Und deshalb ist er dann auch nach Frankreich, um das zu erforschen.
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Er wollte dann Hypnose, was ich auch probieren.
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Und er kam ja dann in die Klinik Saint-Péthier.
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Da kam er ja auch mit dieser ganzen Hysterie so in Kontakt.
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Das war die Klinik, wo die Hysterie, ich mache jetzt gerade Anführungsstriche
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in der Luft, behandelt wurde.
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Also von dem Arzt, mit dem er zusammengearbeitet hat.
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Und dann war es wohl so, manche sagen, Freud war einfach nicht sehr gut mit
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Hypnose und deshalb musste er irgendwas anderes finden.
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Freud selbst hat halt gemerkt, er kann nicht alle Menschen hypnotisieren,
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die als PatientInnen bei ihm ankommen.
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Und hat dann irgendwann entdeckt, was ja auch dieser englische Psychoanalytiker
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so schön gesagt hat, so einfach Talking, Talking Works. Und das fand ich irgendwie
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auch, das finde ich immer wieder auch schon interessant.
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Das ist ja wirklich, wenn wir jetzt mal auf diese, es ist für viele einfach
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verblüffend, dass Sprache funktioniert.
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Sprache ein therapeutisches Mittel sein kann.
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Aber jeder wird sofort, Stichwort Mobbing, akzeptieren, dass Sprechen verletzen
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kann, traumatisieren kann.
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Das ist nicht nur in der Pädagogik so, das ist in der Jugendarbeit.
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Also, dass einfach man jetzt mit Internet nochmal anders einfach mit Worten
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auch Menschen wirklich verletzen kann, nachhaltig schädigen kann,
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die dann auch als Erwachsene immer noch Defizite in ihren Freiheiten erleben,
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weil sie von früher noch wissen, was sie sich nicht getraut haben und so.
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Das wird schon akzeptiert, aber die Tatsache, dass man damit auch heilen könne,
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das wird irgendwie nicht akzeptiert, ja, und...
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Und ich finde das aber total wichtig, weil wir natürlich bei der Sprache,
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es gibt ja auch dann eben diese, wir sind wieder bei KI, aber zwei KIs,
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die miteinander sprechen.
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Da habe ich dann neulich so ein Video gesehen, wo die miteinander sprechen.
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Als sie dann merken, dass sie beide KIs sind, dann beschleunigen sie das und
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machen halt irgendeinen anderen Code aus, damit sie sich unterhalten.
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Ich weiß nicht, ob das fiktiv war oder nicht.
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Ja, das war so gibberisch. Das war, glaube ich, auch nur so ein Standard,
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der dann halt so als Witz dann eingeführt wurde.
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Wahrscheinlich, ja.
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Ja, natürlich, da geht es um die ganzen Assistentensysteme, aber das wird ja
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jetzt dann irgendwann aufs Smartphone dann ausgerollt und das heißt,
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da muss halt nicht irgendwie deine KI eine menschliche Stimme simulieren,
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wenn sie halt einen Friseurtermin ausmacht, wenn auf der anderen Seite auch
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eben so ein System ist, deswegen bla.
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Aber die Abstraktion von diesen Wünschen, sage ich mal, eben auf die menschliche
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Stimme, das musste der erste Schritt sein.
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Nachhaltigerweise ist die menschliche Stimme, solange wir das irgendwie noch
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auf uns münzen, also humanistisch denken, alles was an Technik entwickelt wird.
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In dem Ted Chang, ein Artikel von Nature, den wir ja auch, und er hat ja auch
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mal zitiert, wo er dann schreibt, meinst du das offen hier?
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Wir machen jetzt hier nochmal einen kurzen Cut, weil wir sind jetzt am Südstern,
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sind die Diefenbachstraße dann runtergelaufen und jetzt am Südstern.
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Und hier gibt es nochmal so eine Referenz, wenn ich die nennen darf,
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zu deiner vorletzten oder der vorliegenden Folge.
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Abide with me. Hier ist ja das Berggräbnis dann, da hat das hier stattgefunden
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vor einiger Zeit. Und das war noch, A Bite With Me war ja dann...
0:25:33–0:25:40
Die Folge dazu entstanden aus den Auseinandersetzen, auch mit dem Lied.
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Genau, das Begebnis war dann ein paar Tage, nachdem du die Folge aufgenommen hast.
0:25:46–0:25:51
Und genau, wir gehen jetzt um den Friedhof rum, er ist nicht mehr auf.
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Ja, und das ist das erste Mal auch, dass du mir vorher die Tour geschickt hast.
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Du machst immer die schönen Touren für uns und hast mir geschickt,
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okay, Link auf Komoot, wo die dann rumliegen.
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Und ich habe so drauf geschaut und hatte zum ersten Mal so ein Bild,
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wo wir langlaufen. Das ist ganz interessant.
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Du hast ja gerade über die freie Assoziation gesprochen. Dann kommen wir gleich
0:26:11–0:26:14
nochmal eben zurück, wo man nicht genau weiß, wo es lang geht.
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Aber jetzt hatte ich so ein Bild vorher und das fand ich auch irgendwie interessant,
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dass es wirklich wie so ein Unendlichkeitszeichen ist.
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Und die eine Schleife von diesem Unendlichkeitszeichen ist der Friedhof.
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Und der andere Teil ist halt irgendwie ein Teil von Kreuzberg,
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also so Tod und Leben dann in dieser Schleife verbunden. Das fand ich ganz schön.
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Wir sind hier auf dem Beginn der Bergmannstraße.
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Und es gibt ja auch diesen Psychoanalytiker-Witz, wo wir auch mit dem Unendlichkeitszeichen,
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was du gebastelt hast, habe ich dir vielleicht schon mal erzählt,
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wo die Acht steht halt auf dem Sofa, der Analytiker sitzt schon da und dann sagt die Acht,
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also wenn ich mich jetzt hinlege, dann dauert das ewig.
0:26:59–0:27:00
Sehr schön.
0:27:00–0:27:00
Ja,
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also zurück zu dem dritten Teil. Ich fand es schon schön, wirklich ganz anders drauf zu gucken.
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Man guckt vielleicht wirklich eher wie ein Familienteil.
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Man weiß, Freud macht da irgendwas, aber man spricht eher über ihn,
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über seinen Vater, über die Familie. Also man war jetzt nicht interessiert an
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der Psychoanalyse als Praxis.
0:27:25–0:27:29
Das lief alles so nebenher. Das waren dann aber Kapitel seiner Biografie.
0:27:29–0:27:34
Also eigentlich das, was man heute vielleicht eher nicht machen möchte,
0:27:35–0:27:41
den Autoren oder die Autorin zu eng mit dem Werk zu verbinden.
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Das ist ja diese Cancel Culture, dass man dann das Werk nicht mehr nutzen oder referenzieren darf,
0:27:49–0:27:56
weil die Biografie der Person einfach nicht akzeptiert werden kann mit dem, was sie tut.
0:27:57–0:28:03
Das ist dieses Cancel und das wurde da aber so ein bisschen gemacht.
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Das ging sehr stark um die Biografie.
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Der Blick auf seine Gedanken war über die Biografie, aber von seinem Werk,
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da kamen jetzt gar nicht so viele Sachen hoch, aber so prägnante Sachen.
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Den Satz fand ich schön, der ist auch im Trailer drin Before Freud.
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The mother was just a mother After Freud, the mother is the thing The thing,
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Das war so eine Sache also die Rolle der Mutter dann das Unbewusste natürlich, das ist ja zentral.
0:28:39–0:28:43
Und er selber hat er auch noch was genannt Achso, die Redekur,
0:28:43–0:28:47
also das Sprechen Sprechen als Behandlung Das war ja auch, wo wir eben drin waren.
0:28:47–0:28:54
Und ich finde das wirklich auch so, das ist in irgendeinem Foucault-Text drin
0:28:54–0:28:58
über, ich glaube sogar über Psychotherapie, muss ich mal gucken.
0:28:58–0:29:01
Das ist jetzt in irgendeiner Kiste, das Buch, also ich werde es nicht genau finden können.
0:29:01–0:29:08
Aber wo er so sagt, ich paraphrasiere, die Hoffnung war, dass was die Biologie
0:29:08–0:29:12
für die Medizin war, könnte die Psychologie für die Psychiatrie sein.
0:29:13–0:29:18
Gemeint ist damit, die Biologie macht ein Blutbild und der Arzt kann das interpretieren.
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Die Hoffnung war, die Psychologie macht so eine Art Blutbild,
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sage ich jetzt mal, der Seele, so pathetisch.
0:29:27–0:29:32
Und die Psychiatrie kann damit arbeiten. Aber es hat halt nie geklappt.
0:29:32–0:29:37
Und Foucault sagt dann, das geht allein schon deshalb nicht, weil...
0:29:38–0:29:45
Ein Blutbild kann der Arzt interpretieren und erklären und eine Intervention ableiten.
0:29:45–0:29:50
Aber wenn es zum Beispiel um Stimmenhören geht, dann ist immer noch die Person,
0:29:50–0:29:54
die die Stimmen hört, der Experte oder die Expertin im Raum.
0:29:56–0:29:59
Psychiater kann natürlich sein, dass er das auch kennt. Es ist natürlich oft
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so, dass auch Depressionen erlebt werden können von Menschen,
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die mit anderen Menschen arbeiten, die Depression als Leid erleben.
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Das gibt es auch, aber das fand ich so. Das war so ein bisschen der Hintergrund davon.
0:30:13–0:30:17
Ja, klar. Ich meine, natürlich gibt es ja die Möglichkeit, dass du dann irgendwie
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Krankheiten oder bestimmte Symptome klastern kannst.
0:30:21–0:30:24
Aber das hatten wir ja auch in den Folgen davor schon mal besprochen.
0:30:25–0:30:30
Das heißt, auch wenn die Symptome in einer ähnlichen Form sich ausprägen,
0:30:30–0:30:35
bedeutet das ja nicht, dass man dadurch quasi auch die Ursache leicht behandeln
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kann, weil die ja sich unterschiedlich entwickeln können.
0:30:39–0:30:43
Und deswegen ist das ja so nicht behandelbar von sich aus.
0:30:43–0:30:47
Dann sind wir wieder bei den systemischen Therapien, wo das dann zum Beispiel,
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ich glaube, das hat Anja gesagt, mit dem ADHS,
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dass in einer Familie, wo das Kind auffällige ADHS-Störungen entwickelt,
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das ist vielleicht das schwächste Glied in dieser ganzen systemischen Aufstellung,
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was halt diese Ausprägung entwickelt, weil eben,
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keine Ahnung, die Mutter dann in prekären Verhältnissen kein Geld hat und so
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weiter und das Kind aber diesen Druck nicht mehr aushält und deswegen dann halt
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diese Symptome entwickelt.
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Also das System dahinter, was dann halt bestimmte Symptomatiken dann ausprägt.
0:31:26–0:31:32
Ja, und das ist wieder der Brücke zurück zu Freud, der natürlich in seiner Selbstanalyse
0:31:32–0:31:37
mit seinen eigenen Träumen, das ist ja auch nicht unähnlich wie das, was C.G.
0:31:37–0:31:41
Jung gemacht hat, weil das Rote Buch irgendwie die über ein Jahrzehnt lange
0:31:41–0:31:47
Arbeit mit der Analyse eigener Assoziation, da waren es nicht immer nur Träume,
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sondern hat ja auch so Wachsituationen geschaffen,
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wo er im Wachträumen quasi mit
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dem Material arbeiten konnte und sehr viel eingreifender und direktiver.
0:31:56–0:32:01
Weil er auch vorgegangen ist mit seinen eigenen assoziierten Narrativen.
0:32:02–0:32:09
Aber diese Entdeckung aus der eigenen Analyse und dann die Übertragung dieser
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Entdeckung als universelles über den Oedipus-Komplex, er meinte ja dann,
0:32:14–0:32:17
hier war das Zitat aus dem Brief von Vlies, glaube ich, dass er gemerkt hat,
0:32:17–0:32:26
Dass er die sexuelle Lust auf die Mutter und den Todeswunsch auf den Vater,
0:32:26–0:32:30
der ödipale Konflikt, dass er das immer wieder auch gefunden hat,
0:32:30–0:32:32
den anderen PatientInnen.
0:32:33–0:32:41
Und das dann von sich auf die intrapsychischen Probleme anderer Menschen zu
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übertragen und damit zu arbeiten, das war so der erste Schritt.
0:32:43–0:32:50
Ja, das war in der Zeit von 1897 bis 1900.
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Das waren so diese drei Jahre, wo er sich damit beschäftigt hat und dann auch
0:32:56–0:33:03
dieses Buch, die Traumdeutung, geschrieben hat, was überhaupt keinen Absatz
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so richtig gefunden hat, was nicht so richtig gehört wurde.
0:33:05–0:33:10
Aber ich möchte das nochmal erwähnen, weil ich das wirklich interessant finde.
0:33:11–0:33:19
Nämlich, also Freud hat ja eigentlich, seit er aus Paris dann wiedergekommen ist, das war dann so.
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1867, 1868 oder sowas? Nee, nee, das kann nicht sein.
0:33:26–0:33:31
1888, so in der Zeit. 1888. Er hat dann sein Medizinstudium abgeschlossen,
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und hat dann quasi auf seinen Doktor gemacht, also im Abschluss des Medizinstudiums.
0:33:42–0:33:45
Und dann ist er nach Paris gegangen, hat da gelernt.
0:33:45–0:33:50
Und dann, als er zurückgekommen ist, hat er ja eigentlich schon seine Praxis aufgemacht.
0:33:50–0:33:53
Das heißt, er hat die ganze Zeit immer behandelt.
0:33:54–0:33:59
Und es gibt auch so einen Plan, nach dem er sich dann auch immer gerichtet hat.
0:34:00–0:34:03
Also er ist dann morgens 7 Uhr aufgestanden, hat gefrühstückt,
0:34:04–0:34:10
dann hat er von 8 bis 9 Uhr einen Spaziergang gemacht und Zeitung gelesen.
0:34:10–0:34:14
Dann hat er die erste Patientensession gehabt, von 9 bis 12.
0:34:14–0:34:19
Dann hat er von 12 bis 15 Uhr mit der Familie Mittag gegessen.
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Und hat dann wieder Spaziergänge gemacht und gelesen. Dann hat er von 15 bis
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20 Uhr seine zweite Session mit Patienten gehabt.
0:34:27–0:34:30
Und dann hat er bis 19 Uhr, von 19 bis 20 Uhr dann gegessen.
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Und dann hat er von 20 bis 24 Uhr die ganzen Korrespondenzen geschrieben, gelesen.
0:34:36–0:34:39
Und da hat er seine Bücher gebaut. Wirklich diese Zeiten.
0:34:40–0:34:43
Inklusive Samstag und nur Sonntag war der Familientag.
0:34:43–0:34:46
Genau, also er hat wirklich so ein ganz hartes Zeitenmodell,
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was er da durchgezogen hat. Und in der Zeit hat er ja dann alles entwickelt.
0:34:50–0:34:56
Er hat so einen ganz starken Rahmen, aber gleichzeitig ist er so tief dabei
0:34:56–0:34:58
in das Unterbewusste abgestiegen,
0:34:58–0:35:04
hat so tiefe Erkenntnisse durch seine ganzen Therapie-Sessions gesammelt,
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dass er dann halt seine Theorien darauf entwickeln konnte.
0:35:07–0:35:11
Aber hat er dann halt so ein Framework, wo er dann halt so quasi sich gescheduled
0:35:11–0:35:13
hat, um da halt irgendwie alles so auszuarbeiten.
0:35:14–0:35:17
Das finde ich schon so eine unglaubliche Disziplin dahinter.
0:35:18–0:35:20
Und ich glaube, du brauchst auch so ein Gerüst, um dann halt,
0:35:21–0:35:24
so eine Humanwissenschaft überhaupt so begründen zu können.
0:35:24–0:35:29
Also er hat ja wirklich, er ist ja quasi, er hat ja eine eigene Wissenschaft aufgebaut.
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Und das in so einem Halb, so einem Bereich, wo du einfach auch keine Evidenz
0:35:37–0:35:41
oder so einfach daraus ableiten kannst, wie in anderen Bereichen.
0:35:42–0:35:47
Naja, und das war aber auch dann diese Transformation, wo das dann da eben synchronisiert
0:35:47–0:35:49
wurde mit dem Tod des Vaters, wo er danach, dann wurde er erfreut.
0:35:49–0:35:53
Dann hat er seine Sachen geschrieben, er war auf einer gewissen Art befreit
0:35:53–0:35:56
und konnte irgendwie diese ganzen crazy Theorien so raushauen.
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Aber es war gleichzeitig auch aus der Ausbildung heraus, wo er dann eben auch
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natürlich immer unter irgendjemand gearbeitet hat.
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Also er war dann ja nie wirklich ganz frei und hat dann auch seine ersten Theorien mit Neurosen.
0:36:14–0:36:20
Also Neurosen waren damals Neuronen halt eben Nerven, Leiden.
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Und diese Nervenleiden waren aber eben nicht somatisch identifizierbar.
0:36:27–0:36:35
Das heißt, es ging im Prinzip darum, dass es sich um Leiden handelt,
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funktionelle Störungen handelt, die halt kein somatisches Substrat haben und
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man konnte es nicht finden.
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Und da hat er dann irgendwie sich befreit in gewisser Weise aus diesem urmedizinischen
0:36:47–0:36:53
Denken, obwohl er natürlich immer auch so als Arzt gearbeitet hat.
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Und dieses Arztsein, und ich glaube, da kommt, er wollte ja auch einfach Geld
0:36:57–0:36:58
verdienen, er wollte heiraten mit Familie und so.
0:36:59–0:37:05
Und das heißt, da musste er halt eben auch arbeiten und diese Sprechstunden oder Arbeitszeiten.
0:37:05–0:37:09
Also es ist bis heute, wir werden jetzt bestimmt auch gleich an irgendeine Arztpraxis
0:37:09–0:37:14
vorbeikommen, es ist bis heute ganz zentral, wann sind sie in ihrer Praxis.
0:37:15–0:37:19
Wenn du bei der Kassenärztlichen Vereinigung dich da anmeldest und du kriegst
0:37:19–0:37:24
dann die Genehmigung zu behandeln und abzurechnen und so weiter,
0:37:24–0:37:28
musst du auch in der Tabelle eintragen, wann Montag, Dienstag,
0:37:28–0:37:30
Mittwoch, wann, von welchen Stunden, wann machen sie die Sprechstunde.
0:37:30–0:37:37
Also ich glaube, das ist fast so ein Arztding, dass man da so sich verpflichten
0:37:37–0:37:40
muss. Und dann wird es nämlich sogar eingraviert. Wir werden das bestimmt gleich irgendwo sehen.
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Eingravierte Zeiten, neun bis zwölf Uhr, 14 bis 17 Uhr oder bis 16,
0:37:47–0:37:50
es ist egal was, aber es muss halt irgendwie festgemacht werden.
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Er hatte sich dieses Regime und gleichzeitig aber immer auch,
0:37:54–0:37:57
und das finde ich total ein Luxus und hoffe, dass ich das irgendwann auch mal
0:37:57–0:38:01
machen kann, einfach zwei Monate im Jahr rausgeschnitten im Sommer.
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Keine PatientInnenarbeit, sondern Urlaub, aber auch Schreiben.
0:38:08–0:38:11
Also könnt ihr schon machen, aber das ist dann auch eine Zeit,
0:38:11–0:38:15
glaube ich, die ist schon wichtig, weil er hat das schon in jedem Tag gehabt,
0:38:16–0:38:17
dass er ein- und ausgeatmet hat.
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Also was tagsüber passiert ist, dann abends nochmal verschriftlicht,
0:38:21–0:38:26
auch mit den Theorien abgeglichen, Theorien auch immer wieder verändert.
0:38:26–0:38:28
Das finde ich auch nochmal wichtig zu betonen.
0:38:31–0:38:35
Und im großen Rhythmus, im Jahresrhythmus dann aber auch diese zwei Monate hatte,
0:38:35–0:38:37
um nochmal frei atmen zu können.
0:38:37–0:38:41
Ja, also was du nochmal gesagt hast, ist glaube ich doch die entscheidende Motivation,
0:38:41–0:38:44
dass er halt, er musste Geld verdienen.
0:38:45–0:38:49
Deswegen hat er auch dann so früh angefangen, diese Therapien.
0:38:49–0:38:55
Er war dann eben nicht im akademischen Bereich, weil er oft die Profession erst sehr spät bekommen hat.
0:38:56–0:39:00
Und er hat halt einfach ein extrem gutes Einkommen durch die Patientinnen gehabt.
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Ja, später dann.
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Nee, er hat schon von vornherein. Also das heißt, ja gut, okay,
0:39:05–0:39:09
später dann. Aber es war ja so, dass er dann auch eher in der...
0:39:09–0:39:12
Also später in Anführungszeichen, weil er war ja, als er dann wirklich richtig
0:39:12–0:39:17
angefangen, er war ja schon über 40, also als er dann wirklich so mit den eigenen
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Publikationen, den wichtigen Schriften angefangen hat.
0:39:19–0:39:24
Genau, aber davor, das war ja schon zehn Jahre davor, hat er ja auch schon immer therapiert.
0:39:24–0:39:29
Und er hatte dann auch nur Patienten, die dann im Bereich, also wohlhabend waren
0:39:29–0:39:35
und pro Therapiesitzung hatten die dann, glaube ich, so, ich weiß nicht mehr
0:39:35–0:39:37
genau, so 50 Kronen oder so.
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Aber es wurde dann mal hochgerechnet, also als er dann halt so ab dem 19.
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Jahrhundert so ungefähr, hat er dann ein Einkommen gehabt von ungefähr so einem
0:39:46–0:39:51
Jahreseinkommen, vergleichbar mit heute, Inflationsbereinigt von 180.000 Euro.
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Also konnte sie sich dann halt
0:39:52–0:39:59
auch entsprechend Küchen leisten und auch Kammerrezeptionen und so weiter.
0:39:59–0:40:06
Also konnte sie sich dann auch wirklich wirtschaftlich betreiben.
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Und hatte dann, hatte der Filmemacher eben nochmal gesagt, diese 16,5 oder so Zimmer in Wien gelegt.
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Ja, in den Praxisfamilien. Das war schon ein großer...
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16,5. Das ist Wahnsinn, ja. Und da war auch seine Praxis, ne?
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Alle, die Berlin noch aus den 90er-Jahren kennen, wo man sich noch größere Wohnungen
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mal leisten konnte, haben dann gerade...
0:40:33–0:40:34
Als sie das gehört haben.
0:40:35–0:40:38
Und da war im Zentrum, das war das, was wir vorhin gesagt haben,
0:40:38–0:40:43
was dann rekonstruiert wurde, von 180 Detailfotos aus diesen Zimmern waren wohl
0:40:43–0:40:46
diese beiden Räume, die miteinander verbunden waren.
0:40:46–0:40:50
Es gab, oder es gab drei, aber es gab den Behandlungsraum, den Warteraum und
0:40:50–0:40:57
dann auch angeschlossen das Study, also der Schreibraum, wo er dann geschrieben
0:40:57–0:41:00
hat und dokumentiert hat.
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Das war so wohl im Zentrum dieser ganzen Wohnung. Ich habe den Grundriss nicht,
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ich habe da nicht drüber nachgedacht, aber so wurde es beschrieben.
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Ach, hier ist ja lustig. Hier war ich vor über 20 Jahren, habe ich hier mit
0:41:15–0:41:20
Philipp und Merle mal vierteilige Filmsachen gedreht.
0:41:20–0:41:20
Ah ja.
0:41:22–0:41:26
Hier sind Touren durch die Ersatzstadt. Das war so ein Volksbühneprojekt.
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Kann mal gucken, ob ich es noch finde. Da haben wir genau hier an diesen Schilder
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Zulassungsstelle gemacht.
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Das ist ein sehr skurriler Teil, weil diese ganzen Container,
0:41:40–0:41:44
sieht man von vorne, ich weiß nicht, jetzt ist es dunkel, aber mit deinem tollen
0:41:44–0:41:46
Telefon wird es bestimmt taghell.
0:41:47–0:41:52
Musst du mal von hier machen, weil das sind diese einzelnen Container,
0:41:52–0:41:58
die halt teilweise eben auf Kirchengelände auch stehen und der Kirchenmiete zahlen müssen.
0:42:00–0:42:02
Und hier kannst du halt, wenn du zur
0:42:02–0:42:06
Zulassung kommst, kannst du hier die Autoschilder machen lassen. Sofort.
0:42:07–0:42:11
Und, ja irre, jetzt hatte ich gar nicht mehr verortet, dass das hier ist.
0:42:12–0:42:18
Ja, stimmt, hier ist die eine Kfz-Zulassung. Es sieht auch aus wie so sehr peripher,
0:42:18–0:42:20
als ob man hier irgendwo in China wäre.
0:42:21–0:42:25
Da gibt es eine Sache, also 20 Geschäfte von der gleichen Sache.
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Crazy. Ja, wie fandst du denn, wie hat sich das für dich angefühlt,
0:42:33–0:42:35
wie der Film? Wie war das so?
0:42:35–0:42:41
Ja, ich fand den wirklich sehr gut. Wie gesagt, ich fand gut,
0:42:41–0:42:46
dass ich dann auch gleich Sachen, Informationen, die ich mir vorher halb schnell
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dann durchgelesen habe, wiedergefunden habe.
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Ich fand den Filmemacher sehr sympathisch, wie er da rangegangen ist und auch
0:42:57–0:43:01
wie er dann die Diskussion geführt hat. Er wollte echt dann nochmal so auf Tufel.
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Da kam kaum jemand raus, der nicht eine Frage gestellt hat.
0:43:08–0:43:13
Und ich fand das Bild auch, wie du sagst, da ging es nicht unterbewusst,
0:43:13–0:43:15
die Vokabel ist gefallen.
0:43:16–0:43:23
Aber es ging nicht um das Ich-Es-Über-Ich oder sowas.
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Da wurde gar nichts von dieser Theorie da irgendwo angeschnitten.
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Da ging es wirklich so um die Person.
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Und der Film hat auch davon gesprochen, ich fand das auch gelungen.
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Er hat viel mit Intertextualität gearbeitet. Das heißt, er hat auch den Schriftverkehr,
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also die Briefe von Freud.
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Und hat ja dann auch viel daraus zitiert, die ja dann in Korrespondenz.
0:43:51–0:43:55
Und dann ging es halt auch, also der Filmemacher hatte sich dann die Frage gestellt,
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wo kriegt man denn so einen völlig freien Blick?
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Und der meinte dann in so einer Korrespondenz, in einer Briefkorrespondenz ist
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das ja eigentlich so am freisten, wo man halt auch so einen anderen Blick auf
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die Person entwickeln kann.
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Weil es nicht so durch so einen Religionsprozess wie ein Buch geht oder sowas.
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Fand ich auch interessant vom Ansatz her.
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Und das war aber eine Sache, wo ich habe dann diese Frage nicht gestellt,
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weil ich irgendwie mich nicht getraut habe.
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Aber es hätte mich trotzdem interessiert, weil wir haben ja viele verschiedene Sprachen gehört.
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Die wurden alle ins Englisch übersetzt und es gab englische Untertitel für alles.
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Du konntest einfach die englischen Untertitel lesen. Das war quasi ein Text,
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wie ein Skript, auch die in Englisch gesprochen haben.
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Da lief das auch in Untertiteln, also da unten war alles.
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Und die Sprachen waren aber unterschiedliche. Bloß diese Briefe,
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die ja dann an Vlies zum Beispiel auch in Deutsch geschrieben waren,
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die wurden auch in Englisch vorgelesen. Das habe ich nicht verstanden.
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Also wo ich gedacht habe, man kann doch, wenn man es recherchiert hat,
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das dann doch Deutsch vorlesen lassen, wenn du auch Französisch,
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wenn du Hebräisch, wenn du Englisch, wenn du Deutsch, also wenn du diese ganzen Sprachen schon hast.
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Warum die Briefe in Englisch vorlesen?
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Ja gut, vielleicht ist es auch, weil er dir hat die Antwort gegeben,
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er hat der KI für den Film eingesetzt in der Recherche und hat dann auch eben mit der Fragestellung,
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was schreibt Freud über Kokain, hat er dann auch von der Textsammlung quasi
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aus KI generiert und so weiter Antwort bekommen und die war wahrscheinlich in Englisch.
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Ja, das stimmt, aber die hat er ja auch verworfen. Es hat er erzählt,
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dass er halt dann mit der KI versucht hat, so gib mir mal Zitate oder welche
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Briefe kommt Kokain vor. Die Recherche ist auch erstmal legitim.
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Und dann ist er mit seinen Funden ins Archiv gelaufen und dann haben die im
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Archiv gesagt, hä, nie gehört, was ist das?
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Und dann kam halt raus, dass die Kai es einfach erfunden hat, nur Bullshit-Dinge.
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Er hat ihm Zitate gegeben, wo es keine Quellen gab. Dann hat er gemeint,
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er hat das alles über Bord geschmissen.
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Er musste dann notgedrungen die Briefe lesen, hat so ein paar Pointer bekommen, wo er anfing.
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Dann hat er viel interessantere Sachen gefunden, als die, die er sich so erhofft
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hatte, als er dann endlich in den Originaltexten mit drin war.
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Aber das war so eine Sache, wo ich denke, das hätte man, glaube ich,
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auch gut in Deutsch vorlesen können.
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Das stimmt, aber das ist mir tatsächlich auch selber aufgefallen,
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wo ich dann auch dachte, warum zitiert er jetzt nicht das Original?
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Und ich meine, Freud hat ja nicht in Englisch beschrieben.
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Eine Sache, die mir da jetzt auch nochmal so,
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In Freuds Rolle oder was mir nochmal so neu hochgekommen ist,
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ich hatte das glaube ich in irgendeiner anderen Folge schon mal erwähnt,
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dass ja Freud im Deutschen, wie du schon gesagt hast, das Es und Ich und das
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Unbewusste, das Vorbewusste, das Vorbewusste ist schon einer der kompliziertesten Worte.
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Das Bewusste, das ist einfach alles normale Sprache.
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Freud wollte sehr bewusst auch eine Sprache nutzen in seiner Theorie,
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die erstmal verständlich ist.
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Und Bruno Bettelheim dann später mal ein Buch darüber geschrieben hat,
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wo ich den Titel jetzt nicht habe, das zu vergleichen mit der sehr medizinischen
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und lateinisierten Sprache von Freud's Theorien im Englischen.
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Das wurde dann irgendwie da eher in so einen medizinischen Bereich eingeordnet.
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Und es war gar nicht Freud's Intention. Aber gleichzeitig hat er dann sowas
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mit dem Oedipus-Komplex. Also irgendwie gab es dann schon etwas,
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wo so eine gewisse Bildung drin ist.
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Also eine einfache Sprache für die Grundelemente, aber dann oben drüber,
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das ist dann eben wieder die Archäologie in den alten Texten.
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Und das heißt dann Narziss oder Oedipus-Komplex.
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Und diese Themen sind dann, das habe ich ja zum ersten Mal so verstanden,
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dass dann da schon auch so was Einzug erhält, dass man da sehr gebildet sein
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muss, um die Referenzen fortzuverstehen.
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Sehr gebildet oder mehr gebildet als vielleicht der Durchschnitt.
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Und dass da schon auch was drin war. Er wurde auch zitiert, da weiß ich gar
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nicht mehr, wo das herkam, dass er selber gesagt hatte.
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Dass er sich für die Zukunft der Psychoanalyse nicht, ach guck mal hier ist
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auch ein Unendlichkeitszeichen,
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das kannst du mal als Karte fotografieren, die Zukunft der Psychoanalyse,
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dass er da irgendwie Sorge drum hat und dass er der Einzige ist,
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der irgendwie die Psychoanalyse natürlich auch richtig verstehen kann.
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Also er hat da schon viel versucht, auch zusammenzuhalten.
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Und das kam, das ist eine Sache, die mich immer sehr beschäftigt,
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das kam hier gar nicht so richtig vor.
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Aber dieses Gefühl, so sein Lebenswerk einerseits auf den Sockel zu heben,
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sodass es unerschütterbar wird und gleichzeitig aber auch niemandem wirklich
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zu vertrauen, zu verstehen, worum es geht.
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Also dieser sehr rigide Umgang damit.
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Und seine Tochter dann, die auch kurz vor kam, Anna Freud mit dem Buch,
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dass ich und die Abwehrmechanismen zu seinem 80.
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Geburtstag eben, das hatte ich auch schon mal in einer anderen Folge,
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die aber natürlich, wer immer das jetzt gerade hören sollte,
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vielleicht nicht gehört hat, in gewisser Weise auch.
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Wieder so ein bisschen back to basic sagt. Also es geht darum,
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ein intaktes Ich des Patienten herzustellen.
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Es geht darum, mit dem zu arbeiten, was uns begegnet in der Therapie,
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mit den Widerständen, mit den Abwehrmechanismen.
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Dass wir immer eben an diesem Punkt in Kontakt bleiben mit der Person.
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Also sehr gestalttherapeutisch fast schon zu sagen. Wir sind in Kontakt mit
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der Person und wir erleben dann während einer therapeutischen Sitzung auch diese Mechanismen,
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mit der die Person eben nicht sich weiter öffnen möchte oder nicht tiefer gehen möchte.
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Oder wie auch im Film dann ganz zum Schluss, der englische Psychoanalytiker
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nochmal sagte, dass Freud irgendwann schnell schon erkannte, dass die Symptome,
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die das Leid bringen.
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Gleichzeitig aber auch Mechanismen sind, um das Leid dahinter zu regulieren
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und deshalb diese Symptome wegzunehmen, nicht oft das ist, was die Patienten
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dann wirklich zulassen können.
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Weshalb sie dann vielleicht auch abbrechen oder da bin ich auch immer sehr ambivalent,
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weil wenn jetzt jemand abbricht, weil der Analytiker oder der Analytikerin irgendwas
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deutet, was nicht passt,
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dann ist man manchmal vielleicht ein bisschen zu schnell dabei,
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dass die Person noch nicht so weit war, das zuzulassen, aber vielleicht war
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es auch wirklich einfach nicht passend.
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Aber diese Idee, dass das Symptom auch eine regulierende Funktion hat für emotionale,
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Untiefen, die man anders nicht in den Griff kriegt, da gibt es auch,
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einen schönen Text dazu in Bezug auf Zwänge, dass Zwang auch ein Coping-Mechanismus
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sein kann in unterschiedlichen Sachen.
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Also wenn jemand sehr schlecht strukturiert ist, am Beispiel wird das auch in
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diesem Artikel beschrieben, zum Beispiel auch Menschen, die später im Alter
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dann nicht mehr die gleiche Merkfähigkeit haben oder Dinge durcheinander bringen,
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sodass die zwanghafte Symptome entwickeln.
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Und diese Zwänge, die natürlich dann nach ICD-10 auch als Pathologien klassifiziert werden können,
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in Wahrheit für die aber eine Art Coping sind, weil die so zwanghaft sind,
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weil die vielleicht bestimmte Rituale durchlaufen, können die den Tag noch zusammenhalten,
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sonst würde der Tag vielleicht einfach zerfallen.
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Und das finde ich einfach so ein ganz gutes Beispiel, um das nochmal zu illustrieren.
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Was da gesagt wurde, dass die Symptome auch, obwohl sie leidvoll sind,
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auch das geringere Übel sein können.
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Ich habe das aber auch teilweise so verstanden, dass dann diese Aussicht auf
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Heilung dann damit teilweise in Frage gestellt wird.
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Gibt es Heilung? Und so habe ich das in dem Film mitgenommen.
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Also diese, ob es die Warnung auf eine Frage gibt, also ob Freud dann tatsächlich
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mit seiner Therapie heilen konnte.
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Ich weiß nicht, hast du das auch so wahrgenommen?
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Ärztliche Denken anfangs, auch wenn Freud selber das dann, glaube ich.
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Nee, nochmal anders. Ich glaube, ich fange jetzt hinten an.
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Einer von den französischen Sprechern, der hat da irgendwie gesagt,
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kann die Psychoanalyse heilen?
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Ich weiß es nicht, aber sie gibt uns einen anderen Blick auf das Gleiche oder
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so in der Hand. Das ist paraphrasiert.
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Also da geht es ja darum, was ist denn überhaupt Heilung? Und Lacan würde jetzt
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auch nicht sagen, dass die Psychoanalyse irgendwas heilen muss,
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sondern es geht einfach darum, sich selbst besser erfahren zu können.
0:53:12–0:53:16
Oder wie Freud sagen würde, das Unbewusste muss bewusst gemacht werden.
0:53:16–0:53:19
Das heißt aber nicht unbedingt, dass es dadurch verschwindet oder so.
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Aber natürlich hat der ärztliche Blick auf die Pathologie erst mal,
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oh, da ist ein Zwang, der Zwang muss weg.
0:53:26–0:53:31
Und wo kommt er denn her? Und die Psychoanalyse hätte dann zum Beispiel herausgefunden,
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dass aufgrund verdrängter sexueller Triebe dann auf einmal ein Zwang entsteht,
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dass die Bettdecke, bevor die Patientin ins Bett gehen muss,
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die Bettdecke immer ganz, ganz weiß sein und ganz, ganz straff sein.
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Also das wäre dann, der Zwang entsteht vor dem Hintergrund eines anderen Problems.
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Und ist im Prinzip die einfachere Lösung, sich mit dem ursprünglichen auseinanderzusetzen.
0:53:59–0:54:02
Das ist das. Und was du jetzt sagst, ist halt diese unendliche Analyse.
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Das war dann auch so eine Überlegung, wo Freud schon anregen wollte.
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Naja gut, aber irgendwann soll man okay, kann man auch mal einen Schnitt machen.
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Ansonsten müsste sich der Analytiker hinterfragen, warum es dann immer weitergeht.
0:54:18–0:54:23
Das ist natürlich was, was sich dann auch so gewandelt hat.
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Und da kann man wieder zu C.G. Jung andocken, wo es dann eher darum geht,
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bei Jung die eigenen Schatten besser zu verstehen und sich damit auseinanderzusetzen.
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Und nicht mehr die Idee von ein abgegrenztes Leiden zu diagnostizieren und zu behandeln,
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sondern sich selbst in seiner Ganzheit, in seinem Charakter,
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deshalb hieß es der Charakteranalyse,
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weiterzuentwickeln.
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Das ist dann eher sowas, wo es um eine Form der Selbstoptimierung geht und nicht eine Verbesserung.
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Da könnte man auch, denke ich, schon die 80er, 90er Jahre mit so Werkzeugkiste
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aus Spiritualität, ich nehme ein bisschen Buddhismus, ich nehme ein bisschen Okkultismus,
0:55:11–0:55:16
ein bisschen das und dann baue ich mir daraus eine eigene Religion, die für mich passt.
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Und das ist ja dann auch okay und das tut dann auch was für dich.
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Aber es geht eben nicht mehr darum, etwas Leidendes aufzulösen oder zu erleichtern,
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sondern dann geht es eher darum, dass man immer gefordert ist.
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Und wer könnte denn dann schon einfach mal sagen, nee, heute arbeite ich nicht an mir selbst.
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Also das ist dann wirklich die unendliche Analyse. Das ist dann das Fitnessstudio
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oder das Yoga-Retreat oder dass man halt immer dran ist zu sagen,
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also ich bin heute nicht faul, sondern auch heute verbessere ich mich jeden Tag ein bisschen mehr.
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Immer von dem Besten lernen. Wenn du der Glückste im Raum bist,
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dann geh in den neuen Raum.
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Also das sind dann solche Aufrufe, die nichts mehr mit dem ärztlichen Blick
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auf Leid zu tun haben, sondern aber auch eben Psychotherapie sind in der Form noch.
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Also weil du dich dann ständig damit beschäftigst und dann auch so die ganzen
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Sachen internalisiert hast, dass du die auch anwenden kannst und auch dann immer
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einen neuen Blick darauf entwickeln kannst.
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Ja, eine Selbstoptimierung einfach. Also man guckt dann immer wieder drauf.
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Psychohygiene, würde man vielleicht auch sagen. Das ist ja auch völlig legitim
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und ich glaube auch für viele Menschen wirklich Gewinn bringt.
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Aber es geht halt nicht mehr um diese klassische ärztliche Ansicht,
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es gibt ein Leid, das müssen wir beenden, so weit als möglich.
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Wir können aber nicht versprechen, dass das klappt, sondern dann geht es eher
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um, ja keine Ahnung, also Fuß ist gebrochen, der Arzt stellt es wieder her,
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du kannst wieder hinken.
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Ob du nochmal Marathon laufen kannst, kann dir der Arzt nicht sagen.
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Aber du kannst dann übernehmen.
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Dann bist du da dran und dann machst du weiter und trainierst und bockst dich da irgendwie durch.
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Das ist aber nicht mehr die Aufgabe des Arztes. Du bist zu einem gewissen Grad
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nur die Wiederherstellung von Funktionalität.
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Und danach übernimmst du in Eigenverantwortung und in gewisser Weise eben als Selbstzahler.
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Nicht mehr auf die Kasse, sondern du gehst dann irgendwo hin und lässt dich behandeln.
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Ja, das ist dann so ein Aufentrag, den man sich dann als Patient dann mit rauskennendieren kann.
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Und das ist dann das, was in diesem Text eben die Unendliche oder die Endlose,
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ich weiß nicht mehr genau, wie der Titel heißt.
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Ja, aber gut, das ist vielleicht da gar nicht mit gemeint, dass die Psychoanalyse
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jetzt nicht heilt, so wie ich das dann im Film verstanden habe.
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Sondern ich hatte auch das Gefühl, dass dann eben durch diese Methode der Analyse
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dann auch ganz bestimmte tiefmenschliche Eigenschaften so rausgetragen werden.
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Und das ist auch dieser tiefe Humanismus, auch so eines, was dann diese englische Eigenschaften.
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Psychotherapeut am Ende gesagt hat, den du auch gerade schon zitiert hast,
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dass halt Frauen, Mann sind halt Menschen, menschliche Wesen,
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aber unglaublich komplex, ja, also nicht irgendwie so, es sind halt Menschen.
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Das finde ich ganz schön. Das ist halt so auf der einen Seite unglaublich,
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unglaublich komplex, auf der anderen Seite Menschen. Und das ist halt so dieser.
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Der humanwissenschaftliche Ansatz wieder da. Also das finde ich ja auch,
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was Freud dann auch so letztendlich in der Moderne so entwickelt hat.
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Das ist so seinen Stellen.
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Also ich meine, das finde ich ja auch, und du hast mich ja gerade gefragt,
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was nehme ich denn aus diesem Film mit?
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Und das ist halt so, Freud ist eine Ikone. Das ist ja so, er fasst ein Halbgott.
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Das ist ja so, Freud ist ein Begriff, den man wie, jetzt meinetwegen auch Einstein,
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das ist halt so die Begriffe, die man, oder die Menschen oder die Biografien,
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die man ganz früh schon kennenlernt, in der 10. Klasse, in der Schule oder so.
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Freud ist dann schon mal so gefallen, der Name. Und man hat dann diese recht
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vereinfachte Vorstellung von seiner Lehre irgendwo auch mal mitgenommen.
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Aber das fand ich, hat der Film nochmal reingebracht, dass wir dann ein anderes
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Bild von Freud mitbekommen, als Mensch, dann halt als Biografie, als Biopic.
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Hier sind wir, glaube ich, gerade, ist das nicht die Botschaft des Vatikans?
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Ich weiß es nicht. Wir sind ja in der Hasenheide. Wir gehen jetzt wieder Richtung Südstern.
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Ich wollte durch die Hasenheide gehen. Dass hier die Botschaft des Vatikans ist.
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Hier ist die apostolische Nunziatur.
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Das mag ich jetzt recherchieren. Ich fand dieses Gebäude immer so ganz toll.
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Das sieht wirklich aus wie aus so einem Dan-Brown-Film. Eine Verfilmung von
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diesem Inferno oder wie auch immer die Dinge heißen.
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Da hinten sieht das aus wie so ein Archiv. Auch in Anlehnung an unser Gebäude
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vom Bundesnachrichtendienst, wo man hier auch das Gefühl hat,
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unterirdisch kann es noch so 100 Meter in die Tiefe gehen.
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Das sind die ganz geheimen Schriften, die ersten Jesusrollen und sowas.
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Deswegen die Vorstellung, hier ist die Botschaft des Vatikans.
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Ja, ich hatte das irgendwie mal, vielleicht ...
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Ich werde es in die Shownotes packen, wie es sich denn heißt. Googlest du gerade?
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Wir können uns einfach mal Google Maps aufmachen.
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Weil es da rauskommt.
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Das ist eine Basilika.
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Nee, nee, das ist ja nicht das, sondern wir sind ja ... Das hier ist das Gebäude.
1:01:11–1:01:12
Okay.
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Wir verlinken das mal.
1:01:18–1:01:24
Nontriatur.de Ja, wir kriegen es jetzt nicht in der Grenze gelöst.
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Wenn ich hier ungern schneide, treibe ich uns jetzt einfach wieder zurück auf die Straße.
1:01:31–1:01:37
Ja, also das mit dem Heilt die Psychoanalyse ist natürlich wirklich auch ein großes Thema.
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Es geht dann schon in der Psychoanalyse darum, dass man die Dinge ändert,
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also einen größeren Einblick in die eigenen Dynamiken kriegt und das,
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was Freud da früh bemerkt hat, was du gerade angesprochen hast,
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also Menschen sind sehr kompliziert.
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Es ist natürlich auch, er hat auch ja dann gesagt, deshalb kam ich darauf hin,
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der Feind ist die katholische Kirche.
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Das hat er ja dann gesagt, während die Nazis in Wien durch die Straßen liefen.
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Da wurde das so ein Film auch zitiert. Können wir durch?
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Ja, gehen wir. Jetzt kommen wir zur Hasenheide.
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Was ist das für ein Schauspieler?
1:02:14–1:02:14
Ist das für ein Schauspieler?
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Ist das für ein Schauspieler? Welcher Film ist das für ein Schauspieler?
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Mothetun Man.
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Ja, so.
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Und...
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Und das ist natürlich was, über was man sprechen kann und was nicht.
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Und dieser Schock, was ja auch einer der Experten aus den USA dann sagte,
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then he wrote about children being sexual beings, like animals, sexual beings.
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Of course it was a huge success oder so ähnlich. Also er hat dann sofort diese
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Bücher verkauft. Also die Sexualität war natürlich dann auf einmal genau das Thema der Zeit.
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Einerseits, weil sie sich befreite, was der Filmemacher auch mit diesem zum
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Beispiel mit diesem halbnackten Badminton-Spiel irgendwie illustrieren wollte.
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Und andererseits aber dann über Freud dann nochmal selbst Kinder als sexuelle
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Wesen identifiziert wurden.
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Das war gleichzeitig verboten, aber auch ein Kassenschlager.
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Das sind so Sachen, die natürlich dann Freud wollte das ja für alle Ewigkeit entdeckt haben.
1:03:18–1:03:22
Er sagt ja später, ich weiß gar nicht mehr genau, ob er das geschrieben hat,
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ich glaube 1910er Jahre irgendwie, dass er sagt,
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also es gab halt Kopernikus, die Erde ist nicht Mittelpunkt des Universums,
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Darwin, der Mensch ist nicht die Kröne der Schöpfung und Freud,
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der Mensch ist nicht mehr Herr im eigenen Haus.
1:03:40–1:03:44
Das war die dritte Kränkung, wie er sagt, also da legt er sich ja schon ganz schön auf so eine,
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da taktet er sich selbst ja schon ziemlich oben ein und hat natürlich damit
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aber auch den Anspruch, dass seine Theorien ewige Gültigkeit haben.
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Und das ist vielleicht doch ein bisschen veränderbarer.
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Es gibt von Yalom, das ist auch ein Psychoanalytiker, der auch viel schreibt und gut schreibt.
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Die rote Couch, die Schopenhauer Kur oder als Nietzsche weint,
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das sind so Bücher von ihm. Der hat das irgendwann mal im Interview gesagt,
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hat gemeint, dass Sex ist kein Tabu mehr.
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In der Gruppe oder in einer psychischen Psychotherapie, die reden alle über
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Sex, Sexpraktiken, Lust und so, das ist nicht das Thema. Aber keiner redet über Geld.
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Das fand ich so einen ganz guten Satz. Ein bisschen wie die Anknüpfung an Jungen
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mit den Ufos und den Archetypen.
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Dass ein Jung irgendwie sagt, die Archetypen können sich verändern.
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Das heißt aber nicht, dass die Archetypen-Idee falsch ist, auch wenn sie sich verändern.
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Und Yalom illustriert hat in gewisser Weise, es gibt Tabus oder es gibt Dinge,
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die werden nicht öffentlich besprochen, aber die können sich trotzdem wandeln.
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Und Sexualität war das, was Freude entdeckt hat, aber vielleicht hat sich das
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wirklich weiterentwickelt. Vielleicht ist es jetzt woanders.
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Da war ja auch eine, ich glaube der Regisseur hat sie genannt, queere Analytikerin,
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die auch als eine Expertin da zu Wort kam, wo er auch das mit illustrieren wollte, dass Freud nicht,
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gecancelt wurde, hat er glaube ich sogar gesagt, sondern dass er den Freud Wars
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überlebt habe und jetzt genau deshalb wollte er auch diese Stimme da mit in den Film reinholen.
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Und es ist auch ein Buch bei mir zu Hause, ein Riesenwälzer,
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Queering Psychoanalysis, den ich immer noch nicht geöffnet habe, einfach nicht die Zeit.
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Aber ich finde es schon ein sehr spannendes Thema auch.
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Ja, ja, klar. Da ist es natürlich die Frage, wie jetzt diese Theorien von Freud
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in die jüngste Zeit zu holen.
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Aber das meint er auch, der Filmemacher, allein dadurch, dass es ja noch so
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präsent ist, erscheint es ja noch irgendwie zu funktionieren.
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Und es verändert sich auch. Aber es ist ja so, was er auch meint,
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eine Beobachtung, wie die, ich sage ja viele, eine Psychoanalyse ist sehr lebendig,
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aber halt eher im Bereich der Filmwissenschaften, Literaturwissenschaften und
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so Und weniger wirklich im Bereich der Psychiatrie und Psychologie.
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Und das weiß ich gar nicht, ob das so stimmt.
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Also ich habe schon so ein bisschen das Gefühl, was er ja auch angedeutet hat.
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Das ist da so eine Renaissance von Freud.
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Also Freudessance hieß das wohl in New York.
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Also es ist da jetzt gerade wieder so ein Fokus kommt.
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Jetzt war auch gerade vor kurzem eben 100 Jahre, 2023 war das glaube ich dann 100 Jahre,
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diese wichtige Schrift Jenseits des Lustprinzips, wo Freud auch sein eigenes
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Theoriegebilde nochmal umgebaut hat, erweitert hat und den Todestrieb eingeführt
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hat. Sehr wichtiges Buch.
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Und das hat vielleicht auch nochmal dazu beigetragen, dass da irgendwie weltweit
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2023 viel über Freud gesprochen und geschrieben wurde auch.
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Die Frage ist halt nur, sind es dann wirklich die,
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Psychoanalyse als Redekur, die
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dann das spannend macht oder ist es so wie Einsteins Relativitätstheorie?
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Also das ist ja auch irgendwie so,
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Popkultur in der Form.
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Ja, aber es ist mathematisch quasi beweisbar und das ist halt schwierig dann
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irgendwann zum späteren Zeitpunkt zu sagen, nee, stimmt doch nicht.
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Ich meine, es wird immer wieder angekratzt, es gibt Gehenbeweise und so weiter,
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aber nach wie vor ist diese ganze Relativitätstheorie von Einstein noch so ein
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mathematisch beweisbares Konstrukt, während du natürlich in diesem Bereich der überhaupt,
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irgendwie das beweisen kannst.
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Das beweisbar ist das Wissenschaftsprinzip. Da wollten wir eben auch in diesen
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zwei Folgen, die es dann wurden über Jung, so ein bisschen drüber reflektieren.
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Und es passt, es ist wirklich gut. Total anonymisiert sage ich,
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dass eine Patientin heute mir ein Zitat von Feynman mit in die Praxis gebracht hatte.
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Feynman sagt, der Psychologiser heißt Witch Doctor. It's not science.
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Das wurde mir heute noch mal so vorgelesen.
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Und wie hast du reagiert? Yes! I am a witch.
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Den Echomat rausgeholt. Ich glaube, wir müssen da lang.
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Wir sind jetzt, wir kreuzen auch gerade wieder. Eine frühe Folge.
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Na, Mitch, die kreuzen wir immer.
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Die haben wir immer hier gekreuzt. Die Hasenheiden-Folge. Das habe ich jetzt
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schon wieder vergessen. Bei Teramin haben wir die gekreuzt.
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Bei Teramin haben wir die auch gekreuzt. Aber es ist auch eine deiner sehr frequentierten Folgen.
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Ist das die Encanto-Folge?
1:09:01–1:09:02
Ja, Encanto, richtig.
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Ich wollte ja heute eigentlich auch nochmal auf die, das habe ich ja mal gesagt,
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wir gucken mal so auf die Top Ten oder Top Five des letzten Monats,
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der letzten drei Monate oder letzten Jahres, letzten zehn Jahre.
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Aber ich habe es jetzt nicht vorbereitet.
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Oh, schade.
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Ich muss jetzt mein Handy rausziehen, um das hinzuholen.
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Aber Theramin ist nämlich auch gerade irgendwie so ein Slow Burner.
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War nicht so ein Riesenerfolg, aber Da hält sich jetzt irgendwie so.
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Die generiert sich nicht ganz gut.
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Ja, das ist so ganz gut. Was immer spiked ist dein C3, 38 C3.
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Ja, ich meine gut, Ali zieht halt. Ali zieht.
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Ja, aber ich glaube auch, dass 38 C3 als Suchbegriff einfach zieht.
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Ja, wahrscheinlich. Das wollen die Leute schon hören.
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Und in den Top 10, also der Top 2, der 10-Jahres-Rückblick da,
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oder über alle Folgen hinweg, so drei Jahre wäre es dann bei uns,
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da ist jetzt Webfonds immer noch auf Platz 1.
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Aber Hyperion robbt sich da so ran.
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Spätestens dann, wenn die Netflix-Folge dann rauskommt, Hyperion,
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dann kannst du dann nochmal topen.
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Da kommt man schon ganz tief rein.
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Kannst du, würdest du um nochmal den Bogen zu jung zu schießen.
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Das rote Buch ist ja so die Generationsquelle für Jung, um in seine aktive Imagination zu treiben.
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Könnte man das mit dem Traumdeutungsbuch von Freud vergleichen,
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so auf der Ebene der Methodenentwicklung?
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Die Traumdeutung, die Freiassoziation war nach der,
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Feststellung von Freud, dass das mit der Hypnose nicht wirklich ein Zauberstab ist für alle.
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Und dann hat er eben festgestellt, es ist bei der freien Assoziation ähnlich wie im Traum.
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Der Traum arbeitet nach Freud mit Verdichtung und Verschiebung.
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Das heißt, es wird alles, kann man sich gut vorstellen, kompakter.
1:11:20–1:11:24
Und dann ist halt, was zum Beispiel dann der Penis ist, ist dann,
1:11:25–1:11:28
das war auch ein interessantes Bild aus dem Film, komme ich gleich drauf,
1:11:28–1:11:32
ist dann zum Beispiel Zigarre, könnte man sagen. Das ist die Verschiebung.
1:11:34–1:11:40
Und in der freien Assoziation mit PatientInnen in der Sitzung,
1:11:40–1:11:43
die dann zum Beispiel auch liegen und an die Decke gucken, ob in dem Raum halt
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diese ganzen Gesichter sehen,
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dass die anfangen, einfach so mal alles rauszulassen, was gerade so kommt,
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so wenig als möglich zensieren.
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Das war ja auch ein Zitat da.
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Das ist in der Analyse.
1:11:57–1:12:00
Da kann man nicht decent sein, man kann nicht anständig sein,
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man muss das einfach laufen lassen können, um tiefer zu gehen,
1:12:04–1:12:11
um diese internen Sensoren zu umgehen oder zu überspringen.
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Jetzt sind wir im dunklen Park.
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Ich würde jetzt gerne aus diesem dunklen Park rausgehen. Ist das okay?
1:12:16–1:12:18
Ja, wir müssen dann geradeaus weitergehen.
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Aber können wir nicht runtergehen und dann an der Straße lang gehen?
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Können wir auch machen.
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Wir waren ja im Grunewald mit Hänsel und Gretel in einer edlich dunklen Situation,
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aber da waren wir wirklich alleine.
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Du weißt, dass da wirklich kein anderer ist um diese Uhrzeit außer die Wildschweine.
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Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Das ist ja auch ein Problem.
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Jetzt hat mich dieser komische komische geräusch von der vorne hat mich abgelenkt wo waren wir gerade ich.
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Bin auch ein bisschen raus muss ich gestehen.
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Okay dann kann es ja nicht so wichtig gewesen sein wie man sagt oder es war
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so wichtig dass wir uns gleich verdrängt haben müssen wir noch mal nachhören.
1:13:07–1:13:10
Wir waren bei dem Penis.
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Du wolltest wissen, ob diese Art der Arbeit ähnlich ist.
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Bei Jung ist es ja auch eine Selbstanalyse und er geht da aktiv rein.
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Und bei Freud ist die Freie Asozien mit PatientInnen jetzt nichts.
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Also da geht er nicht aktiv in der Selbstanalyse rein. In dem roten Buch,
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da ist alles Selbstanalyse. Ich sehe das schon ein bisschen anders.
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Und ich glaube eben auch vor dem Weltbild motiviert ist es halt so.
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So, dass Jung ja wirklich in dieser einen Anekdote, die ich da auch angesprochen habe,
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wo er dieses unerhörte Bild spürt, dass er in Basel diese große Kirche sieht
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und dann dieses Bild, dass Gott da so draufscheißt, einen riesen Scheißhaufen.
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Und das findet er völlig unerhört. Er war dann noch sehr jung und das traut er sich nicht.
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Und dann sagt Gott, nee, nee, das darfst du schon denken. Und dann kommt er
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in seinen neuen Religionsbegriff rein, dass halt nicht die Institution der Kirche,
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sondern die Spiritualität und Gott, also dass er versucht, ein neues Konzept
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von Spiritualität oder Gottglauben zu entwickeln.
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Und vor dem Hintergrund, wenn er dann anfängt, mit seinen eigenen Dingen zu
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sprechen, dann ist das eben, zumindest in meinem Verständnis,
1:14:38–1:14:47
auch schon ein Schritt, der potenziell aus dem individuellen Unbewussten oder
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darüber hinaus oder tiefer geht,
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eben in dieses archetypische,
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metaphysische Archetypische.
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Und Schupp vorsichtig, Fahrradfahren.
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Und das wäre bei Freud so sicherlich nicht mit dem.
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Auch da das Zitat, und das ist schon sehr wichtig bei der Traumdeutung,
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in Details zu gehen und vor allen Dingen auch oft eben in die Dinge reinzugehen,
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die am Anfang gar nicht mehr da waren.
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Dass man sagt, wir sind jetzt hier an der Straße, fällt mir ein,
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ich erinnere mich noch am Traum, da war so ein Auto und irgendwas war da komisch
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an dem Auto. Was war denn da komisch? Keine Ahnung, ich weiß nicht mehr.
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Und dann erzählt man weiter, jetzt fällt es mir wieder ein, das hatte nur einen
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Scheinwerfer, der andere war kaputt und der blinkte so komisch.
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Also solche Dinge würde dann, freut zum Hintergrund sagen, dass dieser Zensor,
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der innere Zensor springt an.
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Ja, in dem Moment, also beim Traum ist der Zensor ein bisschen überwunden,
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der Traum passiert, das Unbewusste oder Vorbewusste schleicht sich da hinein
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in den Traum und dann vergessen wir es aber wieder.
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Und wenn wir den Traum erzählen, dann können wir aber dann vielleicht doch nochmal
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einen Schritt wieder reingehen in Material, was schon wieder vergessen war. Also der zweite Zensor.
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Und das wäre jetzt für mich schon unterschiedlich zu dem, was Jung da macht.
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Also das Gefühl von Jung eher zu sagen, ich drehe mich um, ich spreche mit den
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Toten, mal gucken, manche sind wirklich eben,
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das ist echt und bei manchen ist es meine eingebildete Version des Toten und
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als Experte kann ich das auch gut unterscheiden.
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Ich glaube auch, Jung hat dann auch viel mehr so einfach geschrieben,
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was er da so erlebt hat oder was er sich vorgestellt hat.
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Während im Traumdeutigen im Buch von Freud ist ja auch dann gleich die Analyse dabei.
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Also er hat ja dann auch das ganze Material organisiert und seine Träume dann
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halt auch wirklich analysiert.
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Dieser analytische Schritt, der fehlt ja dann im roten Buch.
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Ja, und das ist ja eben auch dann dieses Titel von unserer Episode,
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Religionsstifter, Fragezeichen, weil es dann wirklich eher rüberkommt wie ein
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religiöser Text, ein Text, der von dir interpretiert werden muss,
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also der nicht erklärt wird.
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Und das ist auch wieder eine Brücke zu dem Film, fand ich ganz interessant,
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formal dann nochmal, dass Träume von Freud im Film auch als Animation umgesetzt wurden.
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Ja, genau, das wollte ich auch noch erwähnen.
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Und er dann explizit Träume genommen hat, die eben nicht interpretiert wurden.
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Also die irgendwo aufgetaucht sind und dann auch wieder verschwunden sind und
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nicht bearbeitet wurden, interpretiert wurden, gedeutet wurden.
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Und das fand ich ganz interessant, als er das nochmal reingenommen hat.
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Und da war eben dieses eine Bild in einem der Träume. Da siehst du einen Zug,
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der zunehmend sich mit Wasser füllt.
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Und in diesem Zugabteil siehst du dann so eine Zigarre, die so irgendwo drauf
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liegt. Und als die Zigarre kommt vorne so Wasser raus.
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Und das füllt diesen ganzen. Und dann fährt der ganze Zug nicht in einen Tunnel,
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sondern in den Pissoir hinein.
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In den Berg ist so ein riesen Pissoir eingelassen. Da fährt der Zug rein.
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Das dann auch aussieht wie eine Vulva. Also diese Doppel.
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Zug, Penis, Zigarre, Pinkeln. Hast du alles drin.
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Ja, aber da gibt es eben von Freud ja diesen Satz, dass er irgendwann mal darauf
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angesprochen, irgendwann mal meint er, manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre.
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Und das klingt halt so einerseits so vehement von wegen, ey,
1:18:25–1:18:28
jetzt lass mich doch Zigarre rauchen, jetzt mach mal halblang hier.
1:18:28–1:18:30
Aber von dem Hintergrund des Traums ist es natürlich dann so,
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manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre.
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Es kann auch viel Flüssigkeit vorne rauskommen und dann fährt der ganze Zug
1:18:38–1:18:44
massiv und schnell und erregt hinein in diese Pissoir-Vulva des Berges.
1:18:45–1:18:53
Aber man muss auch sagen, er hat ja immer weiter geraucht, auch als er schon Gaumenkrebs hatte.
1:18:55–1:18:58
Das ist ja auch nochmal so, das Aspekt des Heilens.
1:18:59–1:19:03
Er hatte 1923 dann eben Krebs, Gaumenkrebs.
1:19:03–1:19:06
Ganz viel wurde ihm dann auch aus dem Kiefer genommen.
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Er hatte eine ganze Reihe von Operationen.
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Über 50 Operationen, die er da machen lassen musste. Und,
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Auch eine unglaubliche Prozedur, dann eben diese Prothesen einzusetzen,
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wo dann auch anekdotisch erzählt wird, dass nur seine Tochter Anna ihm da helfen durfte.
1:19:27–1:19:31
Und dass das bis zu einer halben Stunde gedauert hat, bis er dann halt so hergerichtet war.
1:19:31–1:19:36
Also ich meine, er war nicht entstellt im Alter von, wir haben jetzt auch ganz
1:19:36–1:19:37
viele Bilder von ihm gesehen.
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Ja, man sieht das dann schon.
1:19:39–1:19:42
Aus einer bestimmten Perspektive hast du gesehen, dass...
1:19:42–1:19:46
Auf der einen Seite, der Knochen waren ja auch wirklich Teile des Kieferknochens
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entfernt. Und da wurde die Haut dann auch so dunkel und rot.
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Ja, das war so. Und dann hat er noch so ein Geschwulster. Aber er ist ja dann
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letztendlich von einem Krebs geheilt worden.
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Also konnte er dann noch 16 Jahre weiterleben.
1:20:01–1:20:06
Und hatte wohl aber immer so gutartige Geschwulste. Und gleich dieses Festheilen,
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das war, glaube ich, sein einziges Rauschmittel. Also Alkohol wird überhaupt nicht erwähnt.
1:20:11–1:20:15
Kokain hat er dann glaube ich auch nur so kurz probiert und nicht weiter verfolgt.
1:20:15–1:20:18
War das halt irgendwie so eine Mode.
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Aber dieses Rauchen, Zigarrenrauchen, das war halt so schon,
1:20:23–1:20:28
es war nicht nur einfach nur eine Zigarre, sondern es war schon ein Objekt.
1:20:28–1:20:34
So sieht man, also so denkt man dann Freud, wenn man ein Bild sich vorstellen
1:20:34–1:20:36
muss von ihm. Bart und Zigarre.
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Das ist so der Archetyp von Freud.
1:20:40–1:20:43
Und wohl nicht wegzudenken, wenn er geschrieben hat. Also das war wohl eben
1:20:43–1:20:47
seine Form, die innere Erregung zu regulieren, während er schreibt.
1:20:48–1:20:53
Dann braucht er das wohl, das Nikotin, aber vielleicht auch das Kauen oder ich,
1:20:53–1:20:55
keine Ahnung, spekulativ.
1:20:55–1:21:03
Ja, aber er war auch immer noch hochproduktiv im Alter mit den ganzen Schwächungen und Krankheiten.
1:21:03–1:21:11
Hat er dann noch in den 30ern also weiterhin Bücher geschrieben. Abhandlungen gegeben.
1:21:12–1:21:14
Also das ist schon Leistung.
1:21:14–1:21:19
Ich fand diese Anekdote auch sehr schön mit den Ciao-Chao, ich weiß gar nicht,
1:21:19–1:21:22
wie die in Deutschland heißen, ja auch Ciao-Chao, diese chinesischen Hunde,
1:21:22–1:21:29
die so ein bisschen gepropft aussehen und so wie so eine Rolle mit Fell,
1:21:30–1:21:33
dass das wohl sein Lieblingshund war und auch von,
1:21:34–1:21:37
Marie Bonaparte, was auch der Lieblingshund ist, hat sie auch so weiter verbunden
1:21:37–1:21:39
und in dem ganzen Material
1:21:40–1:21:43
Im Film, was wir da jetzt auch so gesehen haben, hatte ich wirklich das Gefühl,
1:21:43–1:21:47
das Einzige war, dass er so ganz ungebremst gelacht hat, war,
1:21:47–1:21:51
als er einmal den Hund so gefüttert hat und dann guckt er so kurz hoch und sucht
1:21:51–1:21:55
dann einfach irgendeinen, er sucht so im Off an der Kamera vorbei,
1:21:55–1:21:58
sucht halt irgendjemand, den er anlachen kann, weil er sich so gefreut hat.
1:21:58–1:22:01
Und da hat man echt so ein richtiges Lachen gesehen.
1:22:01–1:22:02
Ja, das finde ich auch sehr schön.
1:22:05–1:22:08
Das fand ich eben wirklich auch so dieses, das Menschliche, was,
1:22:09–1:22:14
ich meine, gut, früher war Fotografie alles nochmal was anderes als heute und
1:22:14–1:22:17
oft eben auch gestellt oder hat dann eine bestimmte Funktion,
1:22:18–1:22:20
diese Gruppenbilder oder wie auch immer.
1:22:20–1:22:25
Aber da in dem Moment war es dann wirklich so ein unbeobachteter Moment.
1:22:25–1:22:29
Ja, das war halt wirklich ein völlig untypisches Bild von Freud.
1:22:29–1:22:34
Also hat man ja auch vorhin darüber gesprochen, wo man so einen privaten Einblick
1:22:34–1:22:36
hat, den man vorher nicht gehabt hat.
1:22:37–1:22:41
Also allein durch die Archive, die dann da zur Verfügung gestellt waren.
1:22:42–1:22:45
Ja, wir sind jetzt wieder da, wo wir losgelaufen sind.
1:22:45–1:22:48
Wir sind kurz vor dem Kino Movimento.
1:22:48–1:22:52
Und ich glaube, wir sind jetzt auch nochmal so ganz gut durch die Geschichte
1:22:52–1:22:53
gelaufen, durch den Film.
1:22:54–1:22:58
Und würde sagen, dass wir damit auch die Episode zum Ende führen.
1:22:59–1:23:00
Bist du einverstanden, Mitch?
1:23:01–1:23:04
Finde ich gut. Also zusammenfassend nochmal, mein Wunsch war und ich hoffe,
1:23:04–1:23:06
dass das auch gepasst hat. Das war jetzt irgendwie so eine lockere Folge.
1:23:06–1:23:10
Wir haben uns jetzt nicht durch Sachen durchgeknüppelt, wobei du wirklich auch
1:23:10–1:23:14
nochmal gut Jahreszahlen so wieder mit reingebracht hast.
1:23:14–1:23:17
Aber für mich war es eher nochmal so die Hoffnung und Wunsch und ich habe es
1:23:17–1:23:23
auch so erlebt über diesen Film als dritter Teil zu dieser C.G.
1:23:23–1:23:28
Jung-Folge vielleicht auch noch mal freut, biografisch so ein bisschen darzustellen,
1:23:28–1:23:32
und nicht über die Theorie und die Wahrhaftigkeit davon oder nicht,
1:23:32–1:23:36
sondern oder Wissenschaftlichkeit und nicht so einfach zu schauen,
1:23:36–1:23:42
dass bestimmte Dinge da auch aus der Biografie vielleicht auch motiviert sind
1:23:42–1:23:44
oder noch mal anders erlebt werden können.
1:23:45–1:23:51
Weil wir ja bei Jung eben auch auf diese biografischen Aspekte geschaut haben.
1:23:51–1:23:53
Ich finde, das ist uns gelungen.
1:23:53–1:23:54
Auf jeden Fall.
1:23:56–1:24:00
Ja, das war Eigentlich Podcast.
1:24:00–1:24:07
Das Ganze könnt ihr unter eigentlich-podcast.de nochmal vertiefen.
1:24:07–1:24:10
Da könnt ihr auch sehen, wo wir langgelaufen sind, unseren Track.
1:24:10–1:24:14
Und wir haben auch ein paar Bilder gemacht. Ich hoffe, die sind was geworden.
1:24:14–1:24:17
Es war sehr dunkel, auch schon spät.
1:24:18–1:24:22
Wenn euch die Episode gefallen hat, Wenn euch der Podcast gefällt,
1:24:22–1:24:27
dann empfehlt uns weiter oder gebt uns Sternchen oder was auch immer.
1:24:28–1:24:32
Wir sagen Tschüss, bis zum nächsten Mal, bis dahin.
1:24:32–1:24:33
Macht's gut, Tschüss.

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"London calling to the faraway towns / Now war is declared and battle come down / London calling to the underworld / Come out of the cupboard, you boys and girls" The Clash, 1979

Flo hat in letzter Zeit viele Serien geschaut, die in London spielen: MobLand, I May Destroy You, Fleabag, Disclaimer, The Agency, Industry, Slow Horses, Ted Lasso, The Capture und Gangs of London. London steht als Spielort für Serien auf Platz drei hinter L. A. und New York City. In dieser Folge ist Flo der Frage nachgegangen, warum sich London in der Serienproduktion so hervorgetan hat, zumal der Brexit England doch wirtschaftlich zurückgeworfen hat. Doch England war in der Filmindustrie schon immer präsenter als seine europäischen Nachbarländer. Allein durch die Sprache können sich englische Produktionen größere Märkte erschließen, wohingegen deutsche und französische Produktionen auf Sprachbarrieren im internationalen Raum stoßen. Auch die großen Streamingdienste haben sich in den letzten Jahren in Londoner Studios eingemietet. Serien wie „Game of Thrones” und die „Harry Potter”-Filme trugen maßgeblich dazu bei, dass sich in den ersten Dekaden der 2000er eine starke Infrastruktur in der Filmindustrie in London ausbauen konnte. Gerade im Bereich der visuellen Effekte (VFX) sind viele kleine Studios entstanden, die auf dem Weltmarkt eine führende Position eingenommen haben. Dies erklärt zum Teil, warum so viele Serien in London spielen. Ein weiterer Grund ist, dass viel Geld aus dubiosen Quellen nach London geflossen ist, welches neben der Finanzierung von Großbauprojekten wie The Shard oder One Hyde Park auch viele Schattenproduktionen in der Filmbranche finanziert hat. London ist als Geldwäscheanlage bekannt. In dieser Episode tauschen wir uns über solche Geschichten und Gerüchte aus und können viele eigene London-Erlebnisse einbringen. Flo ist fasziniert davon, wie sich die Skyline von London in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Micz kann von seiner Zeit in den 90ern berichten, als er in London lebte und die Gentrifizierung des Stadtteils Shoreditch miterlebte. London ist vielseitig und unberechenbar, wie sich die Stadt auch in den Serien spiegelt. Hinter der glatten Fassade lauern Abgründe, aber auch Chancen...

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:03
Dann hatte ich ja dieses Drum-Ding da gebastelt, was man einfach so drauflegen kann.
0:00:04–0:00:07
Und dann war es ja damals noch so, dass es diesen Moment gibt,
0:00:07–0:00:08
wo dieses Klatschen rein soll.
0:00:09–0:00:12
Und das haben wir dann aber, glaube ich, du schneidest das, glaube ich,
0:00:12–0:00:13
gar nicht mehr so. Du schmeißt es einfach drauf.
Florian Clauß
0:00:15–0:00:19
Ich habe den Zimmer in irgendeiner rhythmischen Pause, wie ich den dann drauf.
Micz Flor
0:00:19–0:00:20
Dann klatschen wir mal.
Florian Clauß
0:00:21–0:00:22
Liest du, hörst du, oder?
Micz Flor
0:00:22–0:00:23
Ach, auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:00:23–0:00:23
Hörst du jetzt.
Micz Flor
0:00:24–0:00:31
Achso, ich bin jetzt schon im finalen Edit. Hallo, liebe Zuhörer und Zuhörerinnen und Zuhörende.
0:00:31–0:00:34
Wir kommen jetzt mit dem eigentlichen Podcast schon zur Folge 83.
0:00:35–0:00:39
Und die Zahl 83 ist ja magisch aufgeladen. Das werdet ihr heute noch später
0:00:39–0:00:41
erleben, wenn ihr das Thema von Flo hört.
0:00:42–0:00:47
Wir, das sind Flo und ich, Mitch. Und alle zwei Wochen ist etwas,
0:00:47–0:00:50
was wir beim Laufen aufgenommen haben, auf unseren Podcast drauf.
0:00:50–0:00:54
Die Idee kam halt eben ursprünglich so ein bisschen von den Corona-Walks,
0:00:54–0:00:56
wo man sich dann treffen durfte, aber nur draußen.
0:00:56–0:00:58
Da haben wir einfach so viel gesprochen, irgendwann Aufnahmen gedrückt.
0:00:59–0:01:02
Wo wir langlaufen, ist dann irgendwie auch immer Teil von dem,
0:01:02–0:01:06
was wir erzählen, weil man dann manchmal doch stehen bleibt und über was spricht,
0:01:06–0:01:08
was gerade vor der Nase ist.
0:01:09–0:01:13
Diese Touren könnt ihr dann auch immer auf der Webseite sehen von eigentlich-podcast.de.
0:01:14–0:01:16
Für die, die jetzt zum ersten Mal hören, die denken vielleicht,
0:01:17–0:01:20
ich erkläre das immer so gut und ausführlich, aber ich mache das jetzt mal extra
0:01:20–0:01:24
so, weil Flo, glaube ich, immer hofft, dass man das noch mal so alles so ausführlich
0:01:24–0:01:26
vorher erklärt, bevor es dann losgeht.
0:01:26–0:01:30
Und das geht jetzt nämlich los mit Flo's Thema. Ich habe keine Ahnung, worum es geht.
0:01:31–0:01:35
Deshalb habe ich das von Magie gesagt. Aber du wirst mich jetzt eines Besseren belehren.
Florian Clauß
0:01:35–0:01:40
Ja, du wirst sicher dazu was beitragen können. Da bin ich mir auf jeden Fall sicher.
0:01:40–0:01:45
Ich wollte noch ein, zwei Sätze zur Tour sagen.
0:01:45–0:01:48
Und zwar, du hast mich vorhin gefragt, hast du eine Tour? Und ich meinte so,
0:01:48–0:01:54
ja. Ja, aber die ist so ein bisschen, wie soll man sagen, die schlägt so ein paar Haken.
0:01:54–0:02:00
Nämlich, ich habe als Tourplanung Tool, habe ich Square Dats genommen. Also Square Dats.
Micz Flor
0:02:00–0:02:01
Das könnte ich ja nicht mal aussprechen.
Florian Clauß
0:02:02–0:02:03
Ja, das kann ich auch schwer aussprechen.
Micz Flor
0:02:03–0:02:05
Square wie das Quadrat und Dats wie die Punkte.
Florian Clauß
0:02:05–0:02:13
Dats, D-A-T-S, Dotcom. Das ist im Prinzip ein Add-on für verschiedene andere
0:02:13–0:02:16
Tracking-Tools wie Strava oder Komoot.
0:02:17–0:02:19
Teilt die Welt in Quadrate ein.
0:02:20–0:02:23
Und du kannst dann automatisch da eine Tour, in die du gefahren,
0:02:23–0:02:26
gelaufen, also alles, was mit Muskelkraft geht, gemacht hast,
0:02:26–0:02:31
lädt dann auf diese Seite hoch und markiert dann quasi die Quadrate, die du abgelaufen bist.
0:02:31–0:02:35
Und dann gibt es halt ein Square, ist dann halt quasi so eine Meile ungefähr.
0:02:36–0:02:41
Und das wird aber, kann beliebig tief unterteilt werden in diese sogenannten,
0:02:42–0:02:45
jetzt kriege ich den, da muss ich es wieder aussprechen, Square.
Micz Flor
0:02:47–0:02:48
So heißt es nicht?
Florian Clauß
0:02:48–0:02:49
Ja, die kleinen.
0:02:52–0:02:57
Dieser große Bereich wird dann nochmal in 64,1, also Länge wie Breite, dann unterteilt.
0:02:58–0:03:02
Das Ganze ist eine Spielerei, weil du siehst dann halt, wo du lang gelaufen
0:03:02–0:03:06
bist, du siehst dann halt so in den Farbtönen, wenn du öfters so ein Quadrat
0:03:06–0:03:10
passiert hast, dann kriegt das nochmal eine dunklere Farbe.
0:03:10–0:03:13
Und dann siehst du auch die Teile, wo du noch nie so lang gelaufen bist.
0:03:14–0:03:16
Zumindest nicht, wo du mal aufgezeichnet hast.
0:03:17–0:03:20
Und das ist halt so ein ganz nettes Tool, um halt, wenn du irgendwo läufst,
0:03:20–0:03:23
um so eine Tourplanung zu machen oder Fahrrad fährst.
0:03:23–0:03:25
Dann fährst du halt dann mal Wege, die du sonst nicht so fährst.
0:03:26–0:03:29
Und das habe ich jetzt gemacht bei uns. Und ich wusste ja, dass wir hier wieder
0:03:29–0:03:35
im Epizentrum von Berlin starten, Oranienplatz, und habe mir dann noch mal so
0:03:35–0:03:39
ein paar Quadrate rausgesucht, die ich noch bisher noch nicht mit...
Micz Flor
0:03:39–0:03:42
Also, dass ich es verstehe, wir haben eine Meile mal eine Meile oder Kilo,
0:03:42–0:03:47
das wissen wir nicht genau. Und das ist dann nochmal in quasi 64 Bits unterteilt.
Florian Clauß
0:03:47–0:03:48
Also genau, in Nummer 64.
Micz Flor
0:03:49–0:03:53
Und das sind diese kleinen Squad. Also wir könnten jetzt also auch programmieren,
0:03:53–0:04:00
indem wir diese Bits so ablaufen, dass die einzelnen Nullen dann als Programm laufen könnten.
Florian Clauß
0:04:00–0:04:04
Ja, wir könnten auch jetzt eine Tour laufen und dann hätten wir wieder irgendwelche
0:04:04–0:04:09
Schriftzeichen in die Stadt reingeimpft mit unseren Wegen. Aber das machen wir nicht mit.
Micz Flor
0:04:09–0:04:12
Na gut, ich dachte nur, wir könnten einen Assembler-Code schreiben.
Florian Clauß
0:04:12–0:04:14
Achso, ja, okay.
Micz Flor
0:04:14–0:04:15
Der sinkt dann zum Beispiel.
Florian Clauß
0:04:15–0:04:18
Da müssen wir quasi über ein so ein kleines Quadrat drüber hüpfen.
0:04:19–0:04:22
Aber das ist schon zu breit zum Hüpfen.
0:04:23–0:04:27
Too far to jump. Jump, jump, genau.
0:04:27–0:04:33
Und mit mein Thema. Ich bin irgendwie auf mein Thema gestoßen worden von mir selber.
0:04:34–0:04:36
Okay, das heißt Idee.
0:04:37–0:04:39
Ich habe da so viele Spränge.
Micz Flor
0:04:39–0:04:45
Das klingt so, als ob du fast erschüttert warst, dass etwas ohne Chat-GPT eine Idee wurde.
Florian Clauß
0:04:46–0:04:51
Naja, ja, das nicht unbedingt. Also Chat-GPT hat mich da auch gut beraten,
0:04:51–0:04:54
wobei ich ja immer von Antrofic dann...
Micz Flor
0:04:54–0:04:55
Antrofic, Entschuldigung.
Florian Clauß
0:04:55–0:04:59
Hat mich auf jeden Fall, hat mich bei der Recherche unterstützt.
0:05:00–0:05:03
Aber was mir aufgefallen ist, das war wirklich so ein Thema,
0:05:03–0:05:09
was ich dann halt so aufgedrungen hatte. Nämlich, es geht auch wieder um Filme, es geht um Serien.
0:05:10–0:05:12
Du weißt, ich gucke sehr viel Serien, ne?
Micz Flor
0:05:12–0:05:12
Ja, ja.
Florian Clauß
0:05:12–0:05:14
Meine Kinder sind ja ...
Micz Flor
0:05:14–0:05:14
Aus dem Haus.
Florian Clauß
0:05:16–0:05:19
Deswegen, wenn du mir immer sagst, woher nimmst du diese Zeit?
Micz Flor
0:05:20–0:05:25
Die wurde mir gegeben, das ist negative Energie der Abwesenheit meiner Kinder.
Florian Clauß
0:05:25–0:05:29
Deswegen komme ich in den Genuss, viel Serien zu schauen, ich bin auch echt
0:05:29–0:05:32
ein großer Serienferien. Und mir ist aufgefallen.
0:05:33–0:05:37
Oder ich fange anders an. Allgemein in Filmen. Frage an dich.
0:05:38–0:05:45
Inwieweit ist denn jetzt so der Ort in einem Film oder in einer Serie eine maßgebliche Bedeutung?
0:05:46–0:05:55
Der Ort als wie auch immer gefasst, als echter Ort, als Stadt,
0:05:56–0:06:03
als narrativer Raum, als quasi Eigenschaftsraum oder sowas. Was fällt dir da spontan ein?
Micz Flor
0:06:03–0:06:06
Also wenn ich jetzt Serie und Film denke, dann denke ich bei Filmen sofort an
0:06:06–0:06:09
James Bond, weil das war dann immer so ein Ding früher, auch in der Werbung
0:06:09–0:06:16
vorneweg, die waren in den Meteoraklöstern und in Rom und der Showdown ist in San Francisco.
0:06:17–0:06:18
Also das waren ja immer Orte, die wurden angepriesen.
0:06:19–0:06:22
Ein anderer Classic, jetzt aus der Serienvorabend, der in Sachen ist Friends,
0:06:23–0:06:27
was mir einfällt, wo es ja dieses Kaffee, Coffee Perk oder wie das heißt,
0:06:28–0:06:29
gab, wo die sich immer wieder treffen.
0:06:29–0:06:33
Also das war quasi der Ort, es gab natürlich auch die Wohnung und sowas,
0:06:33–0:06:36
aber der Ort, der jetzt nicht privat war, war eben dieses Kaffee,
0:06:36–0:06:40
wo man sich immer wieder getroffen hat. Das fällt mir jetzt spontan dazu ein.
Florian Clauß
0:06:40–0:06:44
Ja, also man könnte es auch weiterfassen, wenn du dann halt irgendwie so Ort
0:06:44–0:06:47
im Sinne von quasi als Protagonist siehst.
0:06:48–0:06:50
Dann könnte Shining natürlich das Hotel als Ort.
Micz Flor
0:06:51–0:06:51
Ja, okay.
Florian Clauß
0:06:51–0:06:57
Oder bei Tschernobyl dann halt die Atomkraftanlage als Ort und so weiter.
0:06:57–0:07:02
Oder du kannst es halt so ganz konkret auffassen wie Emily in Paris,
0:07:03–0:07:06
also Paris als Ort, als Kulisse.
0:07:08–0:07:13
Oder Sex in the City, wo natürlich New York City der dreht.
Micz Flor
0:07:13–0:07:15
Oh, das ist New York. Ich hatte gesagt, das ist Tübingen.
Florian Clauß
0:07:18–0:07:23
Und dann habe ich mal auch so geguckt und mich gefragt, was meinst du,
0:07:23–0:07:30
wie das Top Ranking in Serien ist, die Orte, wo sie stattfinden.
0:07:31–0:07:33
Und Städte vor allen Dingen.
Micz Flor
0:07:33–0:07:37
Also bei Serien weiß ich, weil ich das neulich irgendwo Social Media-mäßig gesehen
0:07:37–0:07:42
habe, so dieses Manhattan, New York Map, King of Queens, Friends,
0:07:42–0:07:44
Seinfeld, Sex in the City hat er schon gesagt.
0:07:44–0:07:47
Also da wurde das quasi auf die Karte auch draufgeschrieben.
0:07:47–0:07:51
Man könnte da dann interessanterweise wirklich auch so Podcast-Walks machen,
0:07:51–0:07:53
wo man dann sich immer in diesen Vierteln aufhält.
0:07:54–0:07:56
Gibt es ja, da gibt es natürlich so City-Walks.
Florian Clauß
0:07:56–0:07:58
Wo da die Serien-Schauplätze abgelaufen werden.
Micz Flor
0:07:59–0:08:00
Also das, denke ich, ist die Nummer 1.
Florian Clauß
0:08:00–0:08:01
Platz 1.
Micz Flor
0:08:01–0:08:06
Dann würde ich sagen, Paris ist Platz 2. 3 ist London. 4 ist Rom.
Florian Clauß
0:08:07–0:08:11
Ja, 3 ist richtig. Paris kommt ein bisschen später. 2 ist LA.
Micz Flor
0:08:12–0:08:15
Ah, klar. Okay, Amerika. Man muss es, glaube ich, amerikanisch denken.
0:08:16–0:08:20
Und wahrscheinlich ist im Endeffekt Kanada auf Nummer 1, weil da alles gedreht wurde.
Florian Clauß
0:08:20–0:08:24
Und dann kommt Seoul und die asiatischen Länder und so weiter.
0:08:24–0:08:28
Aber tatsächlich ist 3 mein Thema. London.
Micz Flor
0:08:28–0:08:28
London.
Florian Clauß
0:08:28–0:08:30
Ja, London is calling.
Micz Flor
0:08:32–0:08:34
London calling, da müssen wir jetzt das Gema zeigen.
Florian Clauß
0:08:35–0:08:36
Ja, nicht, wenn du das singst.
Micz Flor
0:08:37–0:08:39
Nee, er kennt keine KI.
Florian Clauß
0:08:40–0:08:43
London, mir ist nämlich aufgefallen bei den ganzen Serien, die ich in der letzten
0:08:43–0:08:46
Zeit geguckt habe, dass die alle in London spielen.
0:08:46–0:08:51
Und das sind echt gute Serien. Also das sind wirklich, wirklich gute Serien,
0:08:51–0:08:55
die ich alle, ja, mehr oder weniger ausnahmslos empfehlen kann.
0:08:55–0:08:58
Ich gehe die gleich nochmal so durch, weil du wahrscheinlich keine davon kennst.
Micz Flor
0:08:59–0:09:02
Die einzige, die ich ja auch mal rumgeschickt hatte mit Chris auch im Chat,
0:09:02–0:09:05
war ja die Black Doves. Das war auf Netflix eine Serie.
0:09:05–0:09:08
Die fand ich wirklich ziemlich toll. Die spielt auch in London.
0:09:09–0:09:10
Black? Doves, Tauben.
Florian Clauß
0:09:11–0:09:12
Schwarze Tauben. Die habe ich noch gar nicht gesehen.
Micz Flor
0:09:12–0:09:16
Siehst du, das ist das beste Film. Hältst du dir auch für zuletzt eine zweite
0:09:16–0:09:18
Folge machen zu dieser Episode?
Florian Clauß
0:09:18–0:09:21
Ja, unbedingt. Nein, das geht halt auch zu den Serien, die in der letzten Zeit
0:09:21–0:09:22
quasi auch gedreht wurden.
0:09:23–0:09:27
Und die ich in der letzten Zeit gesehen habe. Da geht es ja zeitnah, gucke.
0:09:27–0:09:33
Ganz aktuell steige ich gleich mit einer der hier ein, ist Mobland,
0:09:33–0:09:39
wo Guy Ritchie einige Folgen gedreht hat, also eigentlich eine Guy Ritchie-Folge, kann man so sagen,
0:09:40–0:09:44
und Tom Hardy die Hauptrolle spielt neben Pierce Brosnan.
0:09:45–0:09:47
Und da geht es um eine...
Micz Flor
0:09:47–0:09:52
Darf man sagen, welche Sender oder welche Webseite, welche URL?
Florian Clauß
0:09:52–0:09:57
Das ist Paramount Plus, hat das gedreht. Paramount ist jetzt evil,
0:09:58–0:10:00
also darf man nicht mehr uneingeschenkt empfehlen.
Micz Flor
0:10:00–0:10:01
Warum? Was ist bei Paramount?
Florian Clauß
0:10:01–0:10:05
Bei Paramount hat er die Colbert Show abgesetzt und bietet sich gerade Trump
0:10:05–0:10:10
an, um diesen einen Deal dann halt über die Bühne zu bringen.
0:10:10–0:10:11
Die wollen doch irgendwie merchen.
0:10:11–0:10:15
Mit wem habe ich vergessen. Aber deswegen ist gerade Paramount.
0:10:16–0:10:21
Gut angesagt. Es geht um eine super reichen Familie, die dann auch im Drogen-Business
0:10:21–0:10:25
ist, was bei vielen Serien in London vorkommt.
0:10:25–0:10:30
Drogen, Gangster und der Harrigan, der Patriarch der Familie,
0:10:30–0:10:33
gespielt von Pierce Brosnan in einer unglaublich guten Rolle,
0:10:34–0:10:38
der dreht ein bisschen frei und seine Frau auch, eine Patriarchin,
0:10:39–0:10:41
die so eine Hidden Agenda verfolgt.
0:10:41–0:10:44
Und Tom Hardy ist halt so ein Typ, der ist halt so straight.
0:10:44–0:10:46
Also wirklich, es macht Spaß, diese Serie zu gucken.
0:10:47–0:10:51
Ja, weil der ist so der Cleaner-Typ. Der muss halt ständig hinter denen herrollen.
0:10:51–0:10:54
Und es wird immer katastrophaler, so ein typischer Guy-Ritchie-Plot.
0:10:55–0:10:57
Also Guy-Ritchie ist ja so ein bisschen...
Micz Flor
0:10:57–0:11:00
Und das ist jetzt aber dann innerhalb von einer Episode oder über die ganze Art?
Florian Clauß
0:11:00–0:11:02
Nein, nein, das ist so der Bogen, das ist so der Einstieg. Also ich erzähle
0:11:02–0:11:04
nicht, ich spoil nicht so viel wie sonst.
0:11:06–0:11:09
Ich erzähle nicht Szene für Szene wie bei 28 Days Later.
0:11:12–0:11:19
Was mich dann immer so fasziniert London, wie kann London ist so eine Stadt die halt,
0:11:19–0:11:25
wo du jede Drehsekunde wahrscheinlich dann halt irgendwie 10.000 Pfund kostet,
0:11:25–0:11:30
ja, wie, warum ist das dann halt so ein Margant gerade für so Serienproduktion
0:11:30–0:11:32
und da habe ich halt so ein bisschen nachgedacht und recherchiert,
0:11:33–0:11:36
dass der Punkt ist, dass, wir haben ja bei London so verschiedene,
0:11:36–0:11:40
ich sage mal Strömungen, die gerade abgegangen sind. Brexit ist eine.
0:11:41–0:11:47
Brexit ist ja auch so mit dem Versprechen dann gekoppelt, quasi so ein Offshore-Gelände in London.
0:11:47–0:11:52
So ein bisschen wie Malaysia oder sowas. Oder Singapur, wo du dann halt dein
0:11:52–0:11:55
ganzes Business machen kannst, ohne groß Steuern zu zahlen.
Micz Flor
0:11:55–0:11:57
So eine Schweiz oder wie?
Florian Clauß
0:11:57–0:12:01
So eine kleine Schweiz, hat aber nicht funktioniert. Es ist tatsächlich eher
0:12:01–0:12:06
das Gegenteil, dass viele Leute eben abwandern, gerade in den ganzen Care-Bereich,
0:12:06–0:12:10
NHAs oder National Health Service, NHS,
0:12:11–0:12:15
genau, dass der davon stark betroffen ist vom Brexit, dass du auch die ganzen
0:12:15–0:12:18
Servicekräfte und so weiter wandern ab.
0:12:18–0:12:23
Es sind ja so in den 2000ern ganz viele osteuropäische Bürgerinnen und Bürger
0:12:23–0:12:29
nach England ausgewandert, haben da halt auch polnische Mitbürger,
0:12:29–0:12:32
die haben dann auch viel so in den Handwerksbereich und so weiter gearbeitet.
0:12:32–0:12:38
Das ist alles weg mit dem Brexit und eigentlich ist es so eine Verarmung gleichzeitig.
0:12:38–0:12:46
Finden wir aber einen Zuwachs an Produktion und in diesem ganzen Cultural Business
0:12:46–0:12:49
sozusagen, wo dann auch Film ein Teil davon ist,
0:12:49–0:12:53
hat es tatsächlich Zuwachs in London. Also die machen Plus.
0:12:54–0:12:59
Also ich habe dann auch mal geguckt, wie sieht dann quasi der Anteil vom Proto-Inlandsprodukt,
0:12:59–0:13:00
wir müssen jetzt hier links.
0:13:01–0:13:05
Hier waren wir schon. Hier haben wir doch die erste Stromgitarrenfolge aufgenommen.
Micz Flor
0:13:05–0:13:10
Ja, und hier habe ich auch eine der Folgen mit Chris aufgenommen, auch in Summono.
Florian Clauß
0:13:10–0:13:14
Ja, ja, die ist schon viel belaufen. Es ist schon dunkelgrau, das Quadrat hier.
0:13:15–0:13:20
Ich habe mal geguckt, was dann so vom Bruttoinlandsprodukt, wenn du verschiedene
0:13:20–0:13:25
westliche Länder miteinander vergleichst, was dann der Filmbereich ausmacht.
0:13:25–0:13:31
Und das ist so, dass natürlich Amerika ganz oben liegt mit 1,3 oder so Prozent
0:13:31–0:13:34
vom Bruttoinlandsprodukt, was die Filmwirtschaft dazu beiträgt.
0:13:34–0:13:39
Filmwirtschaft im breiteren Sinne, also alles, was dann quasi die Produktion
0:13:39–0:13:42
und so weiter, das ganze Catering und Business drumherum.
0:13:42–0:13:47
Und dann auch die Verwertung durch Tourismus oder sowas, dass du halt irgendwie
0:13:47–0:13:51
so Studios hast, wo dann die Zuschauerinnen das besichtigen können.
0:13:51–0:13:56
Also das nimmt man da alles mit rein. Ja, Amerika ganz oben und für Europa ist
0:13:56–0:14:01
tatsächlich England mit 0,8 Prozent oder 0,9.
Micz Flor
0:14:01–0:14:03
Ja, und Amerika ist wie viel?
Florian Clauß
0:14:03–0:14:06
1,3, 1,4, aber ist ja nicht weiter verwunderlich.
0:14:06–0:14:10
Deutschland liegt hinten im Vergleich, Frankreich kommt mit,
0:14:10–0:14:13
ich glaube, 0,8 Prozent und Deutschland bei 0,6.
Micz Flor
0:14:14–0:14:17
Also das ist aber England und Frankreich auf gleicher Ebene.
Florian Clauß
0:14:17–0:14:21
Ja, wobei natürlich, wenn du dann wieder pro Kopf umrechnest und so weiter.
0:14:22–0:14:27
Also England hat ein bisschen weniger Einwohner, Einwohnerinnen als Frankreich.
0:14:27–0:14:31
Also insofern ist das doch ein hoher, aber es ist ja schon gelevelt mehr oder
0:14:31–0:14:33
weniger durch das Bruttoinlandsprodukt.
0:14:33–0:14:36
Ich wollte nur mal so einen Umriss geben und es war ja auch schon immer so,
0:14:36–0:14:40
dass England so einen unglaublichen popkulturellen Ausfluss.
0:14:40–0:14:42
Die wissen einfach, wie man Shows macht.
0:14:42–0:14:46
Die können einfach gut produzieren und die können auch Fernsehserien machen und so weiter.
Micz Flor
0:14:46–0:14:50
Es ist eben auch, finde ich, die englische Sprache, so komisch,
0:14:50–0:14:55
dass das klingt, Aber durch die englische Sprache steigst du immer von oben ein.
0:14:56–0:14:59
Du steigst immer von oben ein, du wirst dann in Frankreich irgendwie Alan Parsons
0:14:59–0:15:05
Project heißen, da zwar On Unpare son Projet, aber abgesehen davon singt dann
0:15:05–0:15:06
doch jeder irgendwie mit.
0:15:07–0:15:12
Und meine Tochter ist jetzt elf und schreibt sich auch schon die Texte raus,
0:15:12–0:15:15
wenn sie englische Lieder hört und was wir ja alle irgendwie auch gemacht haben.
0:15:15–0:15:19
Ich glaube, das ist auch so eben, während du in Deutschland so ein Glas-Sealing
0:15:19–0:15:22
hast, das weiß ich nicht, in den 90er Jahren gab es halt so Sachen wie Blumenfeld,
0:15:22–0:15:25
wo ich halt ein großer Fan war, Gitarrenmusik sowieso. Und dann habe ich wirklich
0:15:25–0:15:30
dann gemerkt, gerade Blumenfeld, da kommst du halt nicht durch diese Glasdecke durch.
0:15:30–0:15:35
Gerade wenn du dann irgendwie auch intellektuell entweder bewusst oder zufällig
0:15:35–0:15:38
Sachen verwebst, da will keiner mehr zuhören.
0:15:38–0:15:42
Und das ist halt England, glaube ich, schon ein Riesending und die Sälen können
0:15:42–0:15:44
einfach immer überall laufen.
Florian Clauß
0:15:44–0:15:49
Auf jeden Fall. Also diese Sprachbarriere, die Frankreich und Deutschland hatten,
0:15:49–0:15:53
allein dadurch eben sich bestimmte Märkte nicht zu erschließen.
Micz Flor
0:15:53–0:16:01
Und England hat den absoluten Top-Hit erfunden, das wirklich in jedem Land laufen
0:16:01–0:16:06
kann, obwohl die schon englische Sprache haben überhaupt.
0:16:06–0:16:11
Aber das absolute globale Produkt, was überall laufen kann, fällt mir gerade
0:16:11–0:16:12
ein, ist schon das Schaf.
0:16:13–0:16:15
Da kommt keine Sprache.
Florian Clauß
0:16:15–0:16:17
Aber Sesamstraße. Achso, da kommt ja eine Stimme.
Micz Flor
0:16:18–0:16:24
Da kommt keine Sprache. und dann halt so super englisches Stage irgendwie, ne, alles und,
0:16:27–0:16:28
der Bauer.
Florian Clauß
0:16:28–0:16:33
Der dann tecken wird. Das macht man mit ins Charakter, weil ich schaue in der
0:16:33–0:16:35
Schaf. Ja, richtig, also.
Micz Flor
0:16:35–0:16:36
Auch eine Serie.
Florian Clauß
0:16:37–0:16:43
So, also wir haben eben da England auf Platz 1 in den europäischen Ländern,
0:16:43–0:16:49
was jetzt eben so diese Ausgabenbereich von Film- und Fernsehproduktionen anbelangt,
0:16:49–0:16:51
was natürlich da auch mit reinragt.
0:16:52–0:16:56
Wie du sagst, diese Sprache hindert jetzt erstmal auch nicht,
0:16:56–0:16:59
dass du halt entsprechend Schauspielerinnen und Schauspielern,
0:16:59–0:17:02
die dann auch in amerikanischen Produktionen, das ist ja auch sehr verbreitet,
0:17:03–0:17:07
also schau dir diese Game of Thrones Serienproduktion an, wo dann eigentlich
0:17:07–0:17:11
auch, das ist ja eine amerikanische Serienproduktion, aber eigentlich komplett
0:17:11–0:17:14
mit englischen Schauspielern und Schauspielerinnen besetzt.
0:17:14–0:17:20
Also das heißt, Es gibt da so einen Riesenteppich an Produktionsbedingungen,
0:17:20–0:17:24
die dann auch England in diesem Feld so prädestiniert.
0:17:24–0:17:28
Und das war halt auch so, die Vorläufer, um halt dieses ganze ...
0:17:29–0:17:32
Diese ganze Industrie aufzubauen, ist halt natürlich Game of Thrones.
0:17:32–0:17:40
Ich rede jetzt von den 2000er Jahren, 2010er Jahren, Game of Thrones und natürlich welche...
Micz Flor
0:17:40–0:17:43
Sopranos. Achso, du meinst jetzt Englische.
Florian Clauß
0:17:43–0:17:47
Englische, ja. Was dann halt so zu dieser Infrastruktur in London dann geführt
0:17:47–0:17:50
hat, dass es halt so verbreitet ist.
Micz Flor
0:17:50–0:17:52
Also eine London-basierte Serie.
Florian Clauß
0:17:52–0:17:57
Nicht nur London-basierte, sondern allgemein irgendwelche britischen Seen.
Micz Flor
0:17:57–0:18:01
Wie heißt das? Stingens Blinding Sneakers? Das ist diese Birmingham-Serie auf Netflix.
Florian Clauß
0:18:01–0:18:03
Ja, diese Speaky...
Micz Flor
0:18:03–0:18:04
Queaky Squeaking Blinders.
Florian Clauß
0:18:05–0:18:09
Die auch Kilian Murphy in der Hauptrolle.
Micz Flor
0:18:09–0:18:10
Silian oder Kilian?
Florian Clauß
0:18:11–0:18:14
Kilian. Ich habe jetzt nochmal einen Podcast gehört, die haben explizit gedacht,
0:18:14–0:18:16
alle sagen Silian, aber er ist Kilian.
0:18:17–0:18:23
Kilian von der Kita. Aber es ist Kilian Murphy, Großge... Natürlich, das ist er.
0:18:24–0:18:28
Aber eine Kinoproduktion, die auch durch alles durchgegangen ist.
Micz Flor
0:18:28–0:18:29
Mission Impossible.
Florian Clauß
0:18:29–0:18:32
Das ist eine amerikanische Produktion.
Micz Flor
0:18:32–0:18:33
Aber in London.
Florian Clauß
0:18:33–0:18:34
Auch in London.
Micz Flor
0:18:34–0:18:37
James Bond sicher nicht, das habe ich ja vorhin schon erwähnt.
Florian Clauß
0:18:37–0:18:41
Genau, James Bond hat auch damit zum Teil beigetragen, weil das natürlich urbritisch ist.
Micz Flor
0:18:41–0:18:44
Ach so, hier Jason Bourne, oder? Bourne Identity.
Florian Clauß
0:18:44–0:18:48
Bourne kam auch noch dazu, aber ich meine, ich meine jetzt die Serie,
0:18:49–0:18:53
wo es sieben, acht Teile gibt von Kinoteilen. Harry Potter.
Micz Flor
0:18:53–0:18:54
Ah, Harry Potter.
Florian Clauß
0:18:54–0:18:58
Harry Potter, die haben ein ganzes, Meine Schwester war neulich mit ihrer Familie
0:18:58–0:19:00
auch in London, hat London besucht.
0:19:00–0:19:06
Und die waren in diesen Studios, wo die sämtlichen Harry-Potter-Gegenstände
0:19:06–0:19:09
ausgestellt sind. Und sie war ganz begeistert.
0:19:10–0:19:13
Also das heißt, Harry Potter hat so diese Infrastruktur getankt.
Micz Flor
0:19:13–0:19:15
Genau, und in Frankreich Harry Potter.
Florian Clauß
0:19:17–0:19:20
Und in Deutschland Harald Töpfer.
Micz Flor
0:19:20–0:19:21
Harald Töpfer.
Florian Clauß
0:19:21–0:19:24
Ja gut, den Witz haben wir jetzt nicht liegen gelassen. konnten wir nicht.
Micz Flor
0:19:24–0:19:28
Und es gab sogar eine Referenz in Friends mal.
Florian Clauß
0:19:28–0:19:29
Über?
Micz Flor
0:19:29–0:19:31
Über Harry Potter. Echt?
Florian Clauß
0:19:31–0:19:33
Ich dachte, Friends wäre in den 90ern.
Micz Flor
0:19:33–0:19:36
Die waren nämlich ja auch in England. Die haben ja damals irgendwie auch so
0:19:36–0:19:42
ein Bier als Product Placement, haben die so ein Bier total in England hochgepusht.
0:19:42–0:19:43
Ich habe jetzt vergessen, welches.
0:19:44–0:19:50
Aber da war es dann auch so, dass Joey auf seiner Rechnung ganz viele Pornofilme gesehen hat.
0:19:50–0:19:53
Und der eine hieß Dr. Doomy a Little.
0:19:54–0:19:56
Und der andere hieß Harry Potter.
Florian Clauß
0:19:57–0:19:57
Ja, oh nein.
Micz Flor
0:20:00–0:20:01
Mit Snoop Doggy Dog.
Florian Clauß
0:20:01–0:20:03
Das war doch eine Produktions-
Micz Flor
0:20:03–0:20:05
Manche Sachen kann ich leider nicht vergessen.
Florian Clauß
0:20:07–0:20:12
Das ist so der Bereich, wo sich diese britischen Studios dann auch so profiliert
0:20:12–0:20:15
haben. Und jetzt diese ganzen Serien, die auch entstanden sind.
0:20:15–0:20:20
Gerade die großen Streaming-Dienste haben alle Deport-Dancen in London aufgebaut.
0:20:21–0:20:28
Also Apple TV und Netflix und MGM Prime, also Amazon.
0:20:28–0:20:32
Die haben jetzt auch da große Studios natürlich angemietet.
0:20:33–0:20:37
Es wird auch im Studio-Gelände, also es werden überall so Sachen ausgebaut.
0:20:37–0:20:40
Also die Infrastruktur wird immer weiter aufgebaut.
0:20:40–0:20:46
Und was auch nochmal ist, ist, dass sich durch diese hochgradigen Produktionen.
0:20:46–0:20:53
Da auch total starke Visual Effects, also das VFX,
0:20:54–0:20:58
diesen Bereich, also für die Pre-Production, für die Post-Production vor allen
0:20:58–0:21:04
Dingen, CGI-Rending und so weiter, dass sich da auch ganz viele kleine Studios
0:21:04–0:21:07
entwickelt haben, bis hin zu großen Firmen, die das dann halt auch anbieten können.
0:21:07–0:21:12
Da ist auch London wirklich ein Pflaster, was diesen Bereich total gut abdecken kann.
0:21:13–0:21:17
Also nochmal da im Gegensatz, die Special Effects sind ja alles Sachen,
0:21:17–0:21:19
die dann beim Dreh aufgebaut werden.
0:21:19–0:21:23
Alles, was dann so Green Box, Blue Box, bla bla, alles drumherum,
0:21:23–0:21:28
alle diese ganzen Visual Effects, die werden ja dann später auch in der Postproduktion gemacht.
0:21:29–0:21:33
Beziehungsweise auch beim Dreh, es gibt ja Mandalorian, der auch dann halt diese
0:21:33–0:21:37
Green Box beim Live-Dray dann halt auch gleich mit verwertet hat.
0:21:37–0:21:40
Hatten wir ja so ein bisschen gesprochen, also es wird so eine kleine Metafolge.
0:21:41–0:21:45
Also hatten wir ja auch vor einem Jahr war die, glaube ich, rausgekommen.
Micz Flor
0:21:45–0:21:47
You have my full attention.
Florian Clauß
0:21:47–0:21:49
KI in der Filmwirtschaft.
Micz Flor
0:21:50–0:21:52
Das ist ja genau, das ist jetzt die Anbindung.
Florian Clauß
0:21:52–0:21:55
So ein bisschen, ja, so ein bisschen. Also ich will so ein bisschen so ein Drehkreuz
0:21:55–0:21:58
da machen. Also da habe ich ja jetzt schon gesprochen.
0:21:59–0:22:05
Aber es ist halt so eine Faszination, die mir dann halt auch dieses Phänomen
0:22:05–0:22:06
überhaupt erklären konnten.
0:22:06–0:22:13
Okay, England hat da was aufgebaut, was jetzt hier jemand, Berlin hat jetzt
0:22:13–0:22:16
nicht, oder wenn du Berlin als die Hauptstadt dann vergleichst,
0:22:16–0:22:19
gibt es auch einige Serien, Dogs of Berlin,
0:22:20–0:22:24
Cleo, wie heißt diese von Dominic Graf, die Serie, im Angesicht des Verbrechens?
Micz Flor
0:22:24–0:22:26
Ja, aber das ist ja auch schon 20 Jahre her.
Florian Clauß
0:22:26–0:22:28
Ich sag nur, es gibt dann halt so ein paar...
Micz Flor
0:22:28–0:22:31
Es gibt auf Netflix eine ganze Reihe von deutschen Serien, deren Namen mir jetzt
0:22:31–0:22:32
aber nicht einfallen und,
0:22:33–0:22:36
Und es ist interessant, weil wenn ich deutsche Serien auf Netflix, ich gucke ja wenig.
0:22:36–0:22:39
Wir können ja allgemein auch nochmal drüber reden, was sind Serien,
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was sind Filme und was bedeuten die uns.
Florian Clauß
0:22:41–0:22:43
Wir müssen jetzt hier nochmal über die Brüse.
Micz Flor
0:22:43–0:22:47
Und es ist aber immer so, wenn da deutsche Serien sind, dann gehe ich da so rein.
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Zum Beispiel ist es allen jetzt ja auch verfilmt worden, achtsam morden.
Florian Clauß
0:22:52–0:22:52
Ja, ja.
Micz Flor
0:22:52–0:22:54
Also es macht auch Spaß.
Florian Clauß
0:22:54–0:22:55
Ja, mit Tom Schilling.
Micz Flor
0:22:55–0:22:58
Ja, und es fühlt sich aber immer auch so irgendwie deutsch an.
0:22:58–0:23:01
Und ich habe dann immer so die Frage, ob wenn Dänen deutsche Serien gucken,
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ob für die das so wirkt, wie wenn ich dänische Serien gucke,
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die dann immer irgendwie so ein bisschen cooler scheinen als die Deutschen.
Florian Clauß
0:23:08–0:23:13
Ich glaube, also ich finde, das Gefühl hat sich da doch irgendwie,
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ist besser geworden, sag ich
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mal, dass man da auch schon diesen Coolness-Faktor und dieses irgendwie,
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das war dann in den, weiß ich nicht, vor 20 Jahren war es mal anders,
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aber diese hochgradigen Produktionen durch die Streaming-Dienste und so weiter,
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ich glaube, da ist schon jetzt viel Braindrain hingeflossen,
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dass das halt auch jetzt so von Deutschen so gemacht werden kann,
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würde ich mal behaupten.
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Aber ich will nur sagen, da sind schon andere Ligen, sag ich mal,
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von Serienproduktionen.
Micz Flor
0:23:43–0:23:46
Ja, ich meine, London allgemein so als Ort, weil du das jetzt so hochgehoben
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hast, London, also nicht England, allgemein so in der Ort, da habe ich ja auch
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eine Zeit lang gewohnt und ich weiß lange nicht mehr da.
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Ich kriege es aber immer noch so mit von Erzählungen und teilweise eben auch
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von Fotomaterial oder See.
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Und ich habe so dieses Gefühl, dass London so ein bisschen diese ewige Stadt
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wird, die Rom irgendwann mal ablöst, Weil das Verrückte ist,
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glaube ich, entweder England hat viel Geld, dann investieren die in die City of London und bauen auf.
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Oder nach dem Brexit wird das Pfund irgendwie total schwach erst mal.
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Und die Leute, die sowieso schon Steaks in der Stadt haben, kaufen sich noch
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mehr da rein und die Stadt wird aufgebaut.
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Also egal, ob das Pfund hoch ist oder niedrig, irgendwie funktioniert das da
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und es geht einfach immer höher.
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Also entweder ist es das Geld von außen, was baut, was drin.
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Und wenn du jetzt diese Serien auch guckst, zum Beispiel Black Doves.
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Das sind dann halt eben so Teile in London, die man irgendwie auch so kennt.
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Und ich glaube nicht, dass es an der Post-Production so gepinselt wurde,
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sondern das ist alles so super clean geworden.
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Es ist Wahnsinn, wo du das Gefühl hast, das ist jeder Stein,
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der da irgendwie so in diesen Bürgersteig reingehämmert wurde,
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kostet halt irgendwie 20 Pfund.
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Und wurde mit der Wasserwaage von irgendwelchen MaurerInnen,
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die zwei PhDs haben müssen, bevor sie arbeiten dürfen, reingemacht.
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Also das ist wirklich einfach unfassbar, wie poliert das ist und wie teuer das sein muss.
Florian Clauß
0:25:14–0:25:17
Ich wollte ja auch so ein bisschen drauf hinaus, aber auch auf deine Erfahrung.
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Du hast ja da wirklich mehrere Jahre oder mindestens ein Jahr da gewohnt.
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Du warst auch, ich habe dich damals besucht, das war ja in Shoreditch hast du
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in dem Bezirk auch gewohnt.
Micz Flor
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In den 90er Jahren war das, das war 94, 95 96, so um die Zeit echt.
Florian Clauß
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94, 95?
Micz Flor
0:25:37–0:25:42
Da war ich in Manchester aber, nee, Ende, 97 97.
Florian Clauß
0:25:42–0:25:48
Genau, also wir haben uns ja so 95 kennengelernt und dann gemeinsam 95 bin.
Micz Flor
0:25:48–0:25:52
Ich nach Berlin gekommen, haben uns kennengelernt dann bin ich abgehauen aber
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du wolltest nicht anders, als mir hinterher zu schnüffeln.
Florian Clauß
0:25:55–0:26:01
Ich muss sagen, London ist die Stadt, die ich am meisten besucht habe in meinem
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Leben. Gerade wird es abgelöst ein bisschen durch Paris.
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Aber man gönnt sich ja sonst nicht.
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Du Armer. London habe ich schon damals in den 80ern, wo wir den Ferienaustausch gemacht haben.
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Ich war ja immer in Bournemouth oder Hastings oder Isle of Wight und habe da
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meine Sommerschule gemacht.
Micz Flor
0:26:20–0:26:21
Das wusste ich gar nicht.
Florian Clauß
0:26:21–0:26:26
Ja doch, ich war immer da und mit 13 das erste Mal habe ich auch mit dem Rauchen
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angefangen, weil ich so geil fand, das ist ein Doppeldecker-Bus,
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dass man oben rauchen konnte.
Micz Flor
0:26:32–0:26:33
Du hast auch Gedichte geschrieben.
Florian Clauß
0:26:34–0:26:38
Ich bin immer rauchen, ein Doppeldecker-Bus mit den anderen und wir sind dann
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halt immer nach London gefahren, das war dann immer so ein Tag,
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wo man dann halt irgendwie mit dem Zug, es war alles gut angebunden und wir
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haben da Carnaby Street besucht.
Micz Flor
0:26:48–0:26:53
Aber in London musste man gefühlterweise schon immer damals 20 Pfund,
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jetzt wahrscheinlich 50 Pfund in der Tasche haben, bevor man das Haus verlässt.
Florian Clauß
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Genau, sobald du über die Straße gequert hast, hast du alles verloren.
Micz Flor
0:27:01–0:27:03
Das muss ja damals auch schon ein Thema gewesen sein, als Jugendlicher.
Florian Clauß
0:27:04–0:27:07
Das war alles Schweine und vor allen Dingen war das Pfund jetzt ganz anders.
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Das ist nämlich noch der andere Effekt von Brexit und warum man halt so viel
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Invest hat in der Business, in der Filmbranche, ist einfach,
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dass der Pfund halt gerade für alle anderen so gut steht und für die Briten nicht so gut.
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Also das ist halt so. Aber, was du schon gedacht hast, das letzte Mal war ich
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jetzt vor Covid in London.
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Und was mich da wirklich erschlagen hat, ist, dass London komplett die Skyline
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sich absolut verändert hat. Das ist Wahnsinn.
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Und es sind ja, also einer meiner Lieblingsplätze, das habe ich auch mit Ali
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darüber kurz besprochen, nämlich ist es die Tate Modern. Und die Tate Modern hat einen Anbau.
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Auch jetzt dann, ich glaube in den 2010er Jahren ist der fertig geworden.
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Das ist so ein kleiner Tower mit Aussichtsplattform.
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Und ich war auch in den 2000ern ziemlich häufig in London, da hat Tupes gewohnt.
Micz Flor
0:28:02–0:28:02
Ja.
Florian Clauß
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Die habe ich auch oft besucht, dann mit Kindern zusammen und die haben auch
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in Shoreditch gewohnt und die waren dann quasi in Shoreditch,
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muss man auch sagen, das Viertel, was dann an der City of London grenzt und was so das,
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wo dann die Gentrifizierung glaube ich am sichtbarsten durchgelaufen ist.
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Bei dir war das noch so ein pakistanisches Viertel?
Micz Flor
0:28:24–0:28:28
Ja, ich kann das noch gar nicht wirklich sagen, weil damals war es schon irgendwie,
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es war einerseits, wenn man es Berlin vergleicht, vielleicht mit Neukölln in
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den 80ern, keine Ahnung, das wurde mir von ein paar Leuten mal erzählt,
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die dann da in der Schule oder im Studium dann halt nach Neukölln gingen,
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aber immer in Dreiergruppen sein sollten, das sei so gefährlich und sowas.
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Aber Schordisch war damals schon so, dass halt Huxon Square und Brick Lane und
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so, das war zwar alles noch irgendwie so Milieu.
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Also man ging da hin und war irgendwie auch ein bisschen fremd in der eigenen
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Stadt, aber es war schon so entwickelt.
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Und auch damals war die YBA, so Young British Artist Szene, war auch da.
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Da waren schon Galerien, da haben Leute Reihenhäuser gekauft.
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Also die Gentrification war da enorm.
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Und die, die dann da irgendwie gekauft hatten, irgendwelche neureiche Künstler.
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Die haben das irgendwie alles auch schön gemacht.
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Also es war trotzdem immer so, dass es dann auch noch so diese Sache gab von
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wegen, boah, schon ein bisschen unheimlich hier, dich zu besuchen.
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Also es kam auch noch irgendwie so ein bisschen dazu.
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Also das, was wir in der Folge über Drood hatten, dieses East London,
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das war halt eben dieses Charles Dickens Dickensian East London war halt eben
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das der Säufer der Huren, der Opiumhöhlen so und wo Leute einfach quasi in den
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Fluss geschmissen werden und keiner schreit mir danach.
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Die Stimmen Gewirre der ganzen Welt über Seemänner meistens und Huren irgendwie. Also so dieses Bild.
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Das ist glaube ich sowas, was East was ich in London lange hatte.
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Und ich weiß jetzt auch nicht mehr, wie es ist. Als ich da gewohnt habe,
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war das in der Nähe von diesem Roundabout.
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Ich glaube Anfang 20. Jahrhundert gebaute Brickhäuser, die ziemlich hoch waren.
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Und es war ganz interessant, weil.
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Da gab es dann irgendwie so mal eine Ausstellung dazu, wie halt vor 100 Jahren
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das alles verslampt war.
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Und in diesen Zwei-Zimmer-Wohnungen wohnten dann halt fünf Leute drin oder so.
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Und wir wohnten zu dritt, Pärchen, ich mit meiner Freundin und noch eine andere
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Freundin, wohnten auch irgendwie so auf so engem Raum.
Florian Clauß
0:30:24–0:30:30
Stimmt, ich kann mich noch daran erinnern, das waren auch so diese roten Backsteine.
Micz Flor
0:30:30–0:30:34
Ja, ja, aber die waren halt ziemlich hoch, so klein. Wie es die auch in Berlin
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manchmal so gibt, wo man immer sagt, so Arbeiterviertel oder so.
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Ich weiß nicht, ob es das da war, aber ich habe damals schon irgendwie gedacht, ach interessant.
0:30:41–0:30:44
Und in Berlin ist es jetzt ja auch so ein bisschen so, der Wohnraum in Berlin
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ist so knapp, dass da halt diese Zille-Bilder von jeder hat ein Zimmer gemietet.
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Das ist jetzt ja gar nicht so weit weg wie die Realität. Und trotzdem kommt
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es dann wie so Vergangenheit vor.
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Also ich hatte das Gefühl, dass Wohnraum in London schon immer ein Problem war.
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Anders als zum Beispiel Manchester, wo ich ja studiert hatte zwei Jahre und
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wo es halt rückblickend Wahnsinn war, dass es direkt in der Innenstadt dann
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teilweise so Straßenbereiche gab, die halt wirklich einfach komplett leer waren.
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Die wurden nicht entleert, weil da gebaut wurde oder sowas, die waren einfach
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leer, da wollte keiner wohnen. Und da verfielen die Häuser so.
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Und in dem Books of Blood von, wie heißt der nochmal der, der auch Hellraiser
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geschrieben hat. Okay, der Auto von Hellraiser.
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Man möge uns verzeihen. Der hat auch eine Geschichte, die da dann irgendwie
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so spielt. Der war ja aus Liverpool ursprünglich.
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Und da ist halt so ein Mann, der hat so eine Frau einsperrt,
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um ihr Ich zu zerbrechen so ein bisschen.
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Und die ist halt einfach in einem so einem Reihenhaus eingesperrt und keiner
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hört sie, weil da niemand mehr wohnt. Das ist mitten in der Stadt.
0:31:46–0:31:48
Und das gab es in London, glaube ich, in der Form nie.
Florian Clauß
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Also man muss ja auch sagen, dass in den 80ern ist ja auch London und auch überhaupt
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die ganze Countryside von England ziemlich verarmt.
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Das war ja diese Thatcher-Area, die dann halt auch angefangen hat,
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wo dann diese schonungslose Privatisierung von allem, was dann auch zu einer
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Deregulation der ganzen Finanzmärkte geführt hat.
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Das ist ja auch das, was dann letztendlich City of London als das Finanzarea
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dann groß gemacht hat, beziehungsweise Canary Wharf, Isle of Dog hinten.
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Das war ja diese Reform, die, ich glaube, am 25.10.1986 dann durchgeführt wurde.
Micz Flor
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Das ist aber jetzt mal dein Datenschiff. Ich glaube, da bist du aber vom Wissen,
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bist du ein bisschen abgedrückt, wolltest dich sichern. Aber okay,
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dieser Datenpfeil heimert sich gerade ins Bullseil.
Florian Clauß
0:32:45–0:32:50
Das ist voll ins Bullseil. Nein, aber da hat sich dann eben durch diese Deregulation,
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hat sich ja da der komplette Finanzmarkt umgekrempelt.
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Es ging ja so weit, dass dann tatsächlich die ganzen Amerikaner auch große...
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Und Brokers und so weiter in London aufgebaut haben aufgrund dessen,
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ja, und dass dann hier diese ganze Juppie-Kultur so reingekommen ist,
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na, das war ja dann in den 80ern.
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Und was auch total spannend ist, was mir dann auch erst mal so klar geworden ist,
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warum diese Wolkenkratzer jetzt überall da sind auf einmal und vor allen Dingen
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in diesen Finanzvierteln,
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ja, Weil die natürlich dahin gehören auf der einen Seite, aber auf der anderen
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Seite haben wir mit dem District City of London.
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Ja, das ist ja so ein ganz geschichtsträchtiger Bereich von London.
Micz Flor
0:33:45–0:33:49
The City of London. What? The City of London. City of London.
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Das ist im Prinzip eine Square Mile.
Florian Clauß
0:33:52–0:33:58
Also da sind wir wieder bei Squadrats, eine Square Mile, die dann vom Uwe der Temsel um St.
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Pauls rumgeht, wo dann auch Shortage anschließt und im Norden ist dann auch
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Barbican dran und so weiter.
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Das ist so im Prinzip dieses ganze Bankierviertel. Und es geht,
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dieser Bereich ist immer noch ein unabhängiger Verwaltungsbereich und nicht
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direkt eine eigene Grafschaft und eine eigene Polizei hat.
Micz Flor
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Das heißt, das ist das Berlin und der Rest von London ist wie Brandenburg.
Florian Clauß
0:34:22–0:34:26
Nee, ich würde eher sagen, das ist das Kowloon. Das ist so das Kowloon City.
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Das ist wirklich so ein Wohlwolle.
Micz Flor
0:34:28–0:34:31
Jetzt ziehst du aber, die, die es nicht kennen, jetzt ziehst du aber so eine kriminellen Karte.
Florian Clauß
0:34:32–0:34:33
Ja, ist auch so.
Micz Flor
0:34:33–0:34:37
Du machst jetzt quasi Kiki Blind, das heißt jetzt. Jetzt machst du so eine neue Serie auf.
Florian Clauß
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Wirklich. Also ich komme gleich nochmal zu diesen Serienstoffen,
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die dann halt auch diese Thematik verwursten.
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Aber Kowloon City, nur um das nochmal zu erklären, Das war ein Fort in der Nähe von Hongkong.
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Also auf jeden Fall in China, was dann die Briten installiert hatten,
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schon irgendwie bei dem Opiumkriegen, glaube ich, dann rausgefallen.
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Ja, was dann auch so Sonderrechte hatte und ganz lange diese Sonderrechte behalten hat.
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Und letztendlich war das so ein eigenes, es war wirklich ein Ford,
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was nicht größer als ein Kilometer oder noch weniger war.
0:35:13–0:35:17
Was im Prinzip dazu geführt hat, dass das komplett selbstverwaltet war.
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Und dieser ganze Bereich wurde so zugebaut, dass quasi da kein Blatt mehr dazwischen gegangen ist.
0:35:23–0:35:28
Und die haben dann überall in die Höhe gebaut, nur um diese wirtschaftliche
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Sonderzone komplett auszunutzen.
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Und da gab es keine, also das wurde alles komplett selbst reguliert.
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Es waren dann halt also Banden geführt und so weiter.
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Also die haben eigene Infrastruktur, eigene Health Service, eigene Polizei und so weiter aufgebaut.
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Und das war so die Vorlage. Ich glaube, es wurde so 2004 oder 2005 abgerissen.
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Das war so die Vorlage für ganz viele Filme.
Micz Flor
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Unter anderem Dread, oder?
Florian Clauß
0:35:52–0:35:56
Dread, genau. Dread geht auch. Ja, da musste ich auch dran denken.
0:35:56–0:36:02
Dread, aber auch vor allen Dingen, die sind dann Leute mit Laser-Vermessungsinstrumenten
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sind durch, haben das ausgemessen und dann wurde das ja zu so einem Spiele auch verwurstet.
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Also das heißt, ich dachte, du hättest mir das erzählt. Aber es gibt tatsächlich
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so 1-zu-1-Architektur aus dem Kowloon-City, die dann halt in irgendwelchen Spielen
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drin vorkommen und dann das ganze Szenario dann aufbauen.
0:36:21–0:36:25
Also das ist so ein bisschen, macht City of London nichts anderes,
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mit diesen ganzen Skyscrapern einfach in die Höhe zu gehen, um Platz möglichst
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da auszunutzen, weil da ist nicht viel Platz. Und der Platz City of London hat
0:36:35–0:36:36
eben diese Sonderrechte.
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Es wird ja auch davon gesprochen, dass eben London eine große Gäste,
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Anlage ist. Ganz viel, aber ich begebe mich jetzt so ein bisschen auf Halbwissen, aber ich...
Micz Flor
0:36:49–0:36:50
Und Glatteis. ...lässt.
Florian Clauß
0:36:50–0:36:52
Mich gut erzählen. Das ist eine gute Geschichte.
Micz Flor
0:36:53–0:36:57
Wir machen ja, wir machen gerade einen neuen Sälenpitch.
Florian Clauß
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Dass ganz viel dieser Bauten auch von eben vom Ausland finanziert wurden.
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Also ich glaube, der Schad, die Scherbe, das ist so dieses Das Pyramidenförmige,
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was sich auf der anderen Seite von der Thamse befindet.
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Also die City of London ist nördlich, Schad ist südlich.
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Das ist komplett von irgendwelchen arabischen Finanziers aufgebaut worden.
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Es gibt ganz viel sogenannte Oligarchitektur.
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Also quasi von Oligarchen.
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Oligarchitektur. Oligarchitektur. Also das heißt, ganz viel aus Russland ist
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an Geldern da reingeflossen.
Micz Flor
0:37:44–0:37:47
Ja, auch in die Fußballclubs zum Beispiel. Da waren ja auch,
0:37:47–0:37:51
glaube ich, eine Reihe von russischen Investoren. Zumindest war das nicht bei Arsenal?
0:37:51–0:37:54
Ich weiß nicht mehr. Das ist jetzt bei mir ein dünnes Angst.
Florian Clauß
0:37:54–0:37:56
Ja, nee, aber passt, passt.
Micz Flor
0:37:56–0:37:57
Würde passen, genau.
Florian Clauß
0:37:57–0:37:58
Passt ins Narrativ.
Micz Flor
0:37:59–0:38:01
Zweite Folge in der dritten Staffel.
Florian Clauß
0:38:01–0:38:06
Ganz viele Immobilien wurden da auch eben aufgebaut, aufgekauft und so weiter.
0:38:06–0:38:13
Und wirklich dieser Startschuss, dass City of London eben so viele Wolkenkratzer
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hat, weil das ist ja nicht groß, war ja auch diese, wie ich schon erwähnt habe
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von Michael Thatcher, diese Deregulation.
0:38:19–0:38:22
Und dann ist natürlich die Frage, woher kommen die Grundstücke?
0:38:22–0:38:28
Weil du bist in London und das wollte ich noch sagen, warum hat City of London diese eigenen Gesetze?
0:38:28–0:38:34
Das geht auf William the Conqueror zurück, der nach der Schlacht von Hastings
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diesen Bereich, war 1066...
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Da war dieser Bereich von London eigentlich die ganze Stadt.
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Und die haben mich halt, alle anderen sind drumherum gefeilen,
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die ganzen Grafschaften haben aufgegeben.
0:38:46–0:38:51
Aber die haben halt so tapfer weitergekämpft, dass dann halt der William the
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Conqueror den Bewohnern von City of London diese Sonderrechte eingestanden hat.
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Und die gehen halt so weit zurück und jeder, so dieses Gentleman Agreement ist
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halt immer, ja wir schweigen da.
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Es geht halt um so tausend Jahre Tradition. Das ist halt irgendwie nichts,
0:39:06–0:39:08
nichts hat mehr Bestand.
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Kannst du halt in Amerika auch nicht sagen so.
Micz Flor
0:39:11–0:39:11
Wusste ich auch nicht.
Florian Clauß
0:39:12–0:39:15
Verrückt, dass das halt wirklich so immer noch in dieser Bestandslinie liegt,
0:39:16–0:39:19
obwohl das, glaube ich, ein bisschen mystisch ist als dann tatsächlich real.
Micz Flor
0:39:19–0:39:22
Naja, ich weiß nicht, man ist ja auch in der Gesetzgebung so,
0:39:22–0:39:29
dass es halt eine andere Gesetzgebung ist, als wenn du zum Beispiel Scheidung in der EU machst.
0:39:29–0:39:31
Dann gibt es halt irgendwie Recht in eine Richtung.
0:39:31–0:39:34
In Amerika und England ist es eben anders.
0:39:34–0:39:37
Und ich weiß nicht mehr genau, was da der Unterschied ist. Also alles,
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was man vorher irgendwie schriftlich festgehalten hat und sowas,
0:39:39–0:39:41
das spielt alles keine Rolle.
0:39:41–0:39:45
Das liegt im Endeffekt nur daran, was der Richter so mittags gegessen hat,
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dass er danach nach dem Mittag eine gute oder schlechte Laune hatte.
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Ja, egal. Aber insofern, ich glaube schon, dass diese Gesetzgebung auch eben
0:39:50–0:39:52
eine sehr andere ist. Und da kenne ich mich nicht wirklich aus.
Florian Clauß
0:39:52–0:39:59
Zumal führt es eben dazu, dass dieser District dann besondere Möglichkeiten hat, sage ich mal.
0:40:00–0:40:04
Und mit dieser, also ein smuggles Hatcher dann quasi das Go gegeben hat für
0:40:04–0:40:08
diese Deregulierung. dann sind halt auch über Dekaden haben sich dann Leute,
0:40:08–0:40:13
dann Investoren immer so Grundstücke, so puzzelmäßig zusammengekauft.
0:40:13–0:40:16
Und du brauchst ja für den Skyscraper jetzt kein großes Grundstück,
0:40:16–0:40:19
aber dann gab es halt irgendwie so Arrangements, okay, wir lassen die Fassade
0:40:19–0:40:21
stehen und machen dahinter die Form.
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Oder wir machen dann, keine Ahnung, eine öffentliche Aussichtsplattform,
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dass jeder hochgehen kann.
0:40:26–0:40:30
Also ein bisschen so wieder so Pseudo der Gemeinschaft was zurückgeben,
0:40:30–0:40:34
um dann halt das Bauprojekt dann halt so zu verwirklichen, um dann halt so eine
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soziale Komponente einzulösen, was natürlich überhaupt nicht da zusammenpasst in dem Moment.
0:40:40–0:40:43
Und die erste, ich glaube, das hast du auch noch mitbekommen,
0:40:43–0:40:47
den Fosterbau, die Gurkens, die Gurke.
0:40:47–0:40:51
Aber eigentlich sollte es der Schwanz heißen. Aber wir haben dann alle gesagt,
0:40:51–0:40:52
nee, nee, das ist die Gurke.
0:40:53–0:40:57
Und dieses Ding, was dann halt auch so Bischops Alley ist das,
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glaube ich, dieser Turm, den hast du auch noch mitbekommen, oder den Bau?
0:41:03–0:41:07
Das war doch der Anfang, dass sich die Skyline geändert hat.
Micz Flor
0:41:08–0:41:10
Aber das erinnert mich schon auch so ein bisschen an Berlin.
0:41:10–0:41:15
Ich meine, wir gehen jetzt gerade hier durch die Grenze, das ist das grenznahe
0:41:15–0:41:18
West-Berlin, wo auch alles voller Sozialbauten ziemlich hoch gebaut ist,
0:41:18–0:41:22
verglichen mit anderen Bauregulierungen, die es in der Stadt gibt, auch jetzt wieder gibt,
0:41:22–0:41:26
wo viel gebaut wird, so wie in Wedding ja auch. Hier hat sich wenig verändert.
0:41:27–0:41:31
Dem Fall der Mauer, aber dann solche Gebiete, wenn du zum Beispiel im Ostkreuz
0:41:31–0:41:36
stehst und schaust über den Ostbahnhof Richtung Alex, dass es da hochgeschossen ist, das ist Wahnsinn.
Florian Clauß
0:41:37–0:41:37
Das stimmt.
Micz Flor
0:41:39–0:41:42
Ich würde jetzt gar nicht sagen in 20 Jahren, sondern in 15 Jahren oder so.
0:41:43–0:41:47
Und der andere Punkt ist halt eben, wenn du im KDW oben rausguckst und schaust
0:41:47–0:41:51
dann Richtung dieser Kirchruine, wie heißt denn mal Friedenskirche oder so,
0:41:52–0:41:54
die hinter dem Europacenter ist?
Florian Clauß
0:41:54–0:41:54
Gedächtniskirche.
Micz Flor
0:41:55–0:42:00
Gedächtniskirche. und dann siehst du dahinter jetzt auch so neue Skyscraper, die da drin sind.
Florian Clauß
0:42:00–0:42:02
Aber es sind ja keine richtigen Skyscaper.
Micz Flor
0:42:03–0:42:07
Nee, das ist klar, aber dieses wie schnell sich die Skyline verändern kann,
0:42:07–0:42:09
das spürt man, finde ich gerade hier schon enorm.
Florian Clauß
0:42:09–0:42:11
Das spürt man so ein bisschen, aber nichts ist gegen London.
0:42:11–0:42:14
Also ich glaube, dieser Blick, den man dann hatte, also früher,
0:42:14–0:42:19
wenn man auf der Tate Gallery war, da war wirklich so dieses Foster-Gebäude,
0:42:19–0:42:22
das einzig Signifikante da, weit und bald neben St. Paul.
0:42:22–0:42:26
Wenn du jetzt da stehst, hast du eine unglaubliche, eine unglaubliche Skyline.
0:42:26–0:42:29
Das ist halt so wirklich, als ob du irgendwie so in Amerika bist.
0:42:30–0:42:35
Und das finde ich auch, diese Schichten von Geschichte, also von historischen
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Gebäuden, die sich dann in London, das ist anders als in Paris.
0:42:38–0:42:42
Weißt du, in Paris hast du dann eine Sichtachse und dann sind da alte Gebäude
0:42:42–0:42:47
und dann war da irgendwie Hausmann, der hat dann die Chance über die See da
0:42:47–0:42:50
reingehauen, hat ein paar so Grand Palais und so weiter gemacht und es gibt
0:42:50–0:42:52
dann halt so neuere Gebäude.
0:42:52–0:42:55
Und dann gibt es vorhinteren Pompidou. Das ist halt das Neueste.
0:42:55–0:42:58
Da siehst du halt Inside Out. Okay, verstanden.
0:42:59–0:43:02
Da passiert nicht viel. Aber in London hast du dann einen Pub,
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was dann im Vordergrund ist, was dann halt irgendwie so von 1603 gebaut worden ist.
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Im Hintergrund kommt dann halt irgendwie der Skyscraper raus.
0:43:10–0:43:14
Du hast diese Schichten von Architektur, die sich da irgendwie so aufbaden.
0:43:15–0:43:17
Das ist schon einzigartig in dieser Stadt.
0:43:17–0:43:21
Und dass die halt so lebendig ist. Weil Paris hat ja auch so eine Bausubstanz.
0:43:21–0:43:25
Aber die wird nicht verändert. In London schaffen die das irgendwie ständig zu verändern.
0:43:26–0:43:30
Gab es dann, und das ist nochmal der andere Impuls, der mit reinkam, in London,
0:43:30–0:43:33
die IAA, die dann halt auch diese Riesenanschläge gemacht haben,
0:43:34–0:43:38
wo die dann halt irgendwie eine Fünf-Tonnen-Bombe an den LKW dann irgendwo,
0:43:38–0:43:42
das war auch in Bishops Alley, das ist nämlich das Grundstück,
0:43:42–0:43:45
worauf die Gurke gebaut wurde, haben die quasi weggebombt.
Micz Flor
0:43:46–0:43:49
Freigemacht. Das war, als ich in Manchester studiert habe auch,
0:43:49–0:43:54
da hat die IA hinter Trafford Center was in die Luft gejagt und das war wirklich das Ende.
0:43:54–0:43:57
Ich kam wirklich an, ich habe so ein Manchester kennengelernt,
0:43:57–0:44:01
was noch sehr Gothic war und wirklich so, also ich habe sowas noch nie gesehen.
0:44:01–0:44:05
Da gab es also Corn Exchange und solche Bereiche, die waren...
0:44:05–0:44:08
Corn Exchange, also der Mais...
Florian Clauß
0:44:08–0:44:09
Also, okay, Corn Exchange.
Micz Flor
0:44:10–0:44:15
Also solche Gebäude, wo du reingegangen bist und dann war das halt so alles
0:44:15–0:44:17
noch so das Holz irgendwie von, keine Ahnung, 19.
0:44:17–0:44:20
Jahrhundert oder so. Du konntest da rumgehen und dann gab es dann so kleine
0:44:20–0:44:24
Läden, wo Star Wars Figuren verkauft wurden und du konntest dich überall hinsetzen
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und dann gab es halt Kartoffeln mit Coleslaw.
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Und ich bin da reingegangen, es war wirklich nicht wie bei Harry Potter,
0:44:30–0:44:33
aber England verleiht ja vielem so ein Harry Potter Feeling.
0:44:33–0:44:34
Es ist alles sehr nischig und so.
0:44:35–0:44:37
Und da war es dann, Mensch, das ist ja auch so, dass die Bombe losgegangen ist.
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Danach wurden die Dinge alle irgendwie aufgekauft, entwickelt und weg, weg kamen.
0:44:42–0:44:44
Aber ich glaube, es gibt auch eine Sache, da kenne ich mich aber auch nicht
0:44:44–0:44:47
aus, müsste man vielleicht noch mal Shownoten.
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Zum Beispiel ist es so, dass in Glasgow, mehr noch als in Edinburgh,
0:44:52–0:44:55
aber in Glasgow gibt es eben so eher auch so deutsche Architektur.
0:44:55–0:44:57
Also so Apartments, wie es in Paris ja auch gibt.
0:44:58–0:45:02
Und in London sind diese Terrace-Housing, diese schmalen Häuser,
0:45:02–0:45:04
die alle irgendwie auch gleich aussehen.
0:45:04–0:45:07
Und du weißt dann immer, es ist Victorian oder Edwardian oder das wissen dann
0:45:07–0:45:10
alle immer gleich, das sehen die an den Fenstern vorne.
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Und da gab es wohl auch so ein gesetzliches Thema dahinter, dass irgendwie es
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nicht sein konnte, dass eine Person mehr als ein Stück Land besitzt oder mehrere
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Personen das gleiche Stück Land besitzen.
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Das heißt, so war es irgendwie, müsst ihr nochmal nachgucken,
0:45:26–0:45:30
aber in London hat jeder sein Haus und Apartments ging nicht.
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Also ein gemeinsamer Grund, auf dem viele EigentümerInnen sind.
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Und das führt halt dazu, ich hatte das einzige Mal so was für einen klaustrophobischen
0:45:38–0:45:42
Anfall an einem sehr schlechten Tag in London, wo ich, glaube ich,
0:45:42–0:45:46
in Fulham war und ich guckte halt so rum und ich habe halt irgendwie gesagt,
0:45:46–0:45:48
oh, ich muss jetzt echt mal weg von allem, hast du so ein Gefühl?
0:45:49–0:45:53
Und dann guckst du halt in London irgendwo hin und du siehst keinen Horizont.
0:45:53–0:45:58
Also es gibt keinen Horizont, weil diese geschwungenen Straßen, alles so kleinteilig.
0:45:58–0:46:02
Und das ist ja dann noch okay, aber ich war so mies drauf, dass ich dann irgendwie
0:46:02–0:46:06
auf einmal so Atemnot fast schon bekommen hätte, dass ich gemerkt habe,
0:46:06–0:46:09
ich muss jetzt mindestens eine Dreiviertelstunde irgendwie fahren,
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um Horizont zu sehen. Ich bin einfach gefangen.
0:46:12–0:46:15
Und das hast du, glaube ich, in London mehr als in vielen anderen Städten.
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Wie du sagst, diese Sichtachse und so.
0:46:18–0:46:24
London ist oft so eine Stadt, finde ich, wo man um eine Ecke geht und wow, da siehst du was.
0:46:24–0:46:29
Das überfällt dich so. Ganz selten, dass du halt St. Pauls oder sowas mal aus
0:46:29–0:46:32
unterschiedlichen Winkeln siehst. Oft ist es wirklich so eine kurze Offenbarung.
0:46:33–0:46:37
Und abgesehen von diesen Skyscrapern in der Innenstadt ist es jetzt ja auch
0:46:37–0:46:41
nicht so, dass da wirklich viel große Gebäude sind.
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Weil die andere Seite von London war auch, ich weiß nicht, aus den 90er Jahren,
0:46:44–0:46:47
da war der Bruder meiner Freundin, der ist, denke ich, immer noch Architekt,
0:46:47–0:46:48
war damals halt auch Architekt.
0:46:48–0:46:52
Und er hat gemeint, ja, es ist halt so, wenn man Architektur studiert,
0:46:53–0:46:57
dann macht man in der Regel Küchenausbauten oder Wintergärten.
0:46:57–0:47:00
Das waren die einzigen Sachen in diesem Terrace Housing, das hat hinten jemand
0:47:00–0:47:02
einen Wintergarten reingebaut oder die Küche umgebaut hat.
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Also es wurde nicht so viel neu gebaut, außer halt irgendwelche Happy Eaters
0:47:08–0:47:12
am Motorway oder so Sozialbauten.
0:47:12–0:47:16
Aber diese Idee von Architektur ist einerseits so gigantomanisch,
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Oligarchitektur, wie du sagst.
0:47:18–0:47:22
Und das andere ist aber eben dann auch dieses komplett Kleine,
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was aber auch gut funktioniert.
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Ich fand das in England im Terrace Housing immer schon toll,
0:47:28–0:47:35
wie viel Liebe zum Detail da reinging in irgendwelche Metall-Elektrokabel-Fassungen,
0:47:35–0:47:39
die halt dann über den Putz verlegt wurden und ein samtenes,
0:47:39–0:47:41
mattes, dunkelgrün statt Tapete.
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Also irgendwas an London, was ja auch in jeder Serie irgendwann irgendwo vorkommt,
0:47:46–0:47:51
ist schon toll, viel Wertigkeit auf kleinstem Raum herzustellen.
Florian Clauß
0:47:51–0:48:00
Ja, das ist halt, glaube ich, so dieses Arbeiterhaus, was dann halt so das grundarchaische
0:48:00–0:48:05
Eigentum bei dieser ganzen Working Class von England ist.
0:48:05–0:48:10
Dass jeder so sein kleines Häuschen hat, zwei Etagen und du hast halt diesen
0:48:10–0:48:11
Vorgarten und so weiter.
0:48:12–0:48:15
Das ist auch eine absurde Sache, die ich dann, ich glaube, das war irgendwo
0:48:15–0:48:18
bei Shoreditch, dann mal gesehen hat, das war tatsächlich so ein Hochhaus.
0:48:19–0:48:22
Was heißt Hochhaus? Es war dann irgendwie sechsstöckig oder sowas.
0:48:22–0:48:26
Und diese sechs Stockwerke waren jeweils aufgeteilt in drei,
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wo dann halt so Häuser drin waren.
0:48:28–0:48:32
Die dann halt übernommen, also quasi dieses normale, wie heißt das Haus?
Micz Flor
0:48:33–0:48:33
Terrace Housing.
Florian Clauß
0:48:33–0:48:37
Terrace House, das du dann halt aber so als so ein Hochhaus dann übereinander
0:48:37–0:48:41
gestapelt hast. Jeder hatte dann halt so die zwei Stockwerke.
Micz Flor
0:48:41–0:48:46
So ein bisschen wie San Francisco, auch wo die Holländer irgendwie diese schmalen
0:48:46–0:48:48
Häuser gebaut haben, wie sie die halt von zu Hause gewohnt waren.
0:48:49–0:48:52
Aber es gab gar keinen Grund, die so schmal zu bauen. Aber man bringt es halt
0:48:52–0:48:55
so mit. Da fühlt man sich dann halt zu Hause.
Florian Clauß
0:48:55–0:48:58
Ja, ich meine, ein Grund, weswegen London auch im Vergleich zu Paris,
0:48:59–0:49:03
wie wir das gerade den Vergleich gezogen haben, London wurde ja zerstört auch
0:49:03–0:49:05
im Ersten Weltkrieg, also im Zweiten Weltkrieg.
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The Blitz, das ist dann diese Bomber, die dann irgendwann aufgrund von eben
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Fehlinformationen, V2, Können wir alles nachlesen von Thomas Bündchen,
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wo dann halt auch dann eben die Einschlagstellen der V2-Raketen mehr oder weniger,
0:49:20–0:49:22
weil man den Kot geknackt hat, gefälscht wurden.
0:49:23–0:49:26
Und dann sind die halt immer weiter nördlich von London eingeschlagen und haben
0:49:26–0:49:29
dann nicht mal London als Stadt zerstört.
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Aber 4041 waren schon massive Einschläge in London.
0:49:33–0:49:38
Da kommen wir nämlich auch zu einem Bereich, wo wir auch schon länger darüber
0:49:38–0:49:44
berichtet haben. wir vor längerem darüber berichtet haben, da geht es nämlich um das Barbican.
Micz Flor
0:49:44–0:49:45
Ja.
Florian Clauß
0:49:45–0:49:54
Das Barbican ist quasi so eines der Gebäude, also der Prestigebauten des Brutalismus,
0:49:54–0:50:01
die dann in den, ich glaube 1966 ist die Bauphase angefangen und wurde dann
0:50:01–0:50:04
in den 80ern eingeweiht, 16 Jahre später wurde das eingeweiht.
0:50:05–0:50:08
Und Barbican ist ja Brutalismus pur.
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Das war halt auch die Phase, wo ...
Micz Flor
0:50:13–0:50:17
Ich möchte es weiterhören, aber können wir kurz gerade auslaufen?
0:50:17–0:50:22
Ich möchte zu dem Hau, das ist Hau 1, da möchte ich kurz was fragen.
Florian Clauß
0:50:23–0:50:30
Ah ja, gerne. Damals nach dem Krieg war eben auch Beton das Billigste, womit man bauen konnte.
0:50:30–0:50:36
Und diese ganzen Ideen von Architektur, die dann im Brutalismus stecken,
0:50:36–0:50:40
die dann halt auf Le Corbusier mit aufbauen, also aus einer Bauhaustradition
0:50:40–0:50:43
kommen, wo eben Ornament ist Verbrechen, wo Beton,
0:50:43–0:50:47
das ist die neue Ehrlichkeit, das muss nach draußen.
0:50:47–0:50:51
Wo dann eben auch versucht wurde, durch Architektur eine soziale Gleichheit
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herzustellen. Alle wohnen im Gleichen und so weiter.
0:50:54–0:51:01
Das wurde ja weltweit. Brasilien, die Hauptstadt von Brasilien,
0:51:01–0:51:07
die wurde ja auch so durchstrukturiert mit viel diesen brutalistischen Gebäuden.
0:51:07–0:51:15
Und in Barbican, muss man sagen, ist jetzt eine der teuersten Wohngebäudeanlagen,
0:51:15–0:51:22
die man so haben kann. Also diese ganzen Hochhäuser, die Fußgängerzonen.
0:51:22–0:51:26
Es gibt dann eben so drei Hochhäuser, die so dreieckig auch geformt sind.
0:51:26–0:51:30
Das ist nämlich dann, ich komme jetzt wieder zu meiner Serie zurück,
0:51:30–0:51:35
The Agency, ist auch eine Paramount Plus-Serie mit Michael Fassbinder von 2024.
Micz Flor
0:51:36–0:51:37
Den habe ich lange nicht mehr was gesehen.
Florian Clauß
0:51:38–0:51:43
Ja, die ist auch toll. The Agency, da geht es um ein, also im Prinzip ist es eine,
0:51:44–0:51:50
Außenstelle des CIAs in Nondon und es geht um Michael Fassbinder,
0:51:50–0:51:53
der so ein CIA-Undercover-Agent ist.
Micz Flor
0:51:54–0:51:58
Aber ist der Heil wieder zurückgekommen? Da war doch der Android,
0:51:59–0:52:00
der mit den Aliens weggeflogen ist.
Florian Clauß
0:52:01–0:52:08
Dessen Cover ist aufgeflogen. Und der hat halt eine Wohnung in Barbican Es wird
0:52:08–0:52:10
auch sehr exponiert in dieser Serie dann ausgestellt.
0:52:11–0:52:18
Aber auch ein Beispiel dafür, dass eben so das amerikanische CIA dann eben abseitig
0:52:18–0:52:22
vom MR5 da eben eine Präsenz aufbaut.
Micz Flor
0:52:22–0:52:27
Ja, es war ja so diese Gegend. Es gab dieses Attack the Block, hast du das gesehen?
0:52:27–0:52:30
So ein englischer Spielfilm aus den Nullerjahren mit so einer Alien-Attacke
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und so ein paar Jugendliche, die halt dann irgendwie da rumhängen in ihrem Kiez,
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die dann mit diesen Aliens konfrontiert werden. Das ist ziemlich gut gemacht.
0:52:39–0:52:42
Also der ist so ein bisschen wie Cloverfield oder so.
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Also dieses Gefühl, dass alles so drumherum passiert und es bleibt alles irgendwie
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so heimelig und trotzdem ist es halt total durchlöchert.
Florian Clauß
0:52:50–0:52:52
Also eine immersive Kameraführung.
Micz Flor
0:52:52–0:52:54
Ja, genau. Und das ist, glaube ich, noch so eine Zeit, dass wir es nicht im
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Barbeken, aber es ist so drumherum.
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Das ist eine Zeit, wo das immer noch eben so die Sozialwohnungen waren.
Florian Clauß
0:53:00–0:53:03
So, wir stehen jetzt vor dem Hau und machen...
Micz Flor
0:53:03–0:53:05
Ja, beim Hau, ich wollte das mal erzählen, weil das ist was,
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wo ich lange nicht mehr dran gedacht habe. Und das ist auch bestimmt schon 20 Jahre her.
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Also es gab mal eine wunderbare Kunstinstallation hier im Hau,
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wo wir gerade davorstehen, Hau 1.
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Und zwar kamst du da rein, du musstest dann dein Ticket kaufen und sowas.
0:53:24–0:53:26
Ich muss mal kurz um die Ecke gucken, dann zeige ich dir was.
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Und dann hast du gewartet und hattest keine Ahnung, was passiert.
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Es wurde nicht viel erklärt. Und
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irgendwann hast du halt so einen Mini-DV-Camcorder in die Hand bekommen.
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Mit Kopfhörern hast du dir reingesteckt und dann hat einer Play gedrückt und nichts gesagt.
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Und du hattest dann so einen Camcorder, Display aufgefaltet,
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Kopfhörer drin und der lief so weg. Oder die lief so weg.
0:53:47–0:53:49
Und du denkst, was ist los? Und dann siehst du auf einmal im Bild,
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du siehst, dass das genau das ist, was vor dir ist.
0:53:51–0:53:55
Und dann läuft das Bild so los und du läufst dann einfach automatisch mit.
0:53:55–0:54:00
Und dann hörst du halt so Geschichten, es war halt, es ging auch um die Geschichte dieses Gebäudes.
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Und dann liefst du auch wirklich in diese ganz abgelegenen Sachen da hoch.
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Und das war wirklich völlig kurios, dieses Augmented Reality Feeling,
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bevor es Augmented Reality wirklich gab.
Florian Clauß
0:54:11–0:54:11
Ja, toll.
Micz Flor
0:54:11–0:54:16
Wo du dann, dann bist du irgendwo oben in die Loge reingelaufen und gucktes unten.
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Und unten lief gerade jemand mit so einer Kamera wie so ein Zombie vorbei und
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bliebst du vorm Klavier stehen.
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Und du wusstest, irgendwann werde ich da auch noch sein. Aber du weißt nicht, wie du da hinkommst.
0:54:25–0:54:28
Und dann gab es auch so ein paar Sachen, die waren da wirklich echt unheimlich.
0:54:28–0:54:31
Zum Beispiel, wusstest du, okay, da wird gesprochen.
0:54:31–0:54:34
Und dann war so eine Toilette und dann stehst du vor der Toilette und guckst
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dann so in dieses Bild rein.
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Und dann hörst du auf einmal jemanden duschen und pfeifen.
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Auf in deinem Kopfhörer, bevor dir ist die Toilette. Und du gehst davon aus,
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da wird jetzt niemand drin sein.
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Aber es entsteht so eine komische Angst. Was wird jetzt hier inszeniert,
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was jetzt vielleicht wirklich noch passieren kann?
0:54:50–0:54:53
Das war ja ganz toll. Und da gab es, hier ist es, glaube ich.
0:54:53–0:54:59
Ich glaube, irgendwo gibt es nämlich Glasfenster und diese Glasfenster,
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so war zumindest die Erzählung, vielleicht sind das aber die.
Florian Clauß
0:55:03–0:55:07
Das sind Fliesen. Aber die sind aber durchgefließt, das sind keine Glasbausteine.
Micz Flor
0:55:07–0:55:10
Es sieht aus wie Glasbausteine, ich weiß jetzt gerade nicht,
0:55:10–0:55:14
wo es ist und das war wohl kaputt, auch im Zweiten Weltkrieg.
0:55:15–0:55:18
Und die haben das mit leeren Whiskyflaschen wohl nachgebaut,
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also aus Whiskyflaschen wurden quasi diese Glassteine ersetzt.
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So zumindest die Erzählung, die nicht wirklich als Quelle dient,
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aber die Erinnerung ist hängen geblieben.
Florian Clauß
0:55:27–0:55:31
Wir haben ja nichts außer Whisky. Aber es klingt so ein bisschen nach so einer
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sozialen Plastik wie von Tino
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Segal, obwohl der da wahrscheinlich mehr so performancemäßig da reingeht.
Micz Flor
0:55:38–0:55:41
Nee, nee, das war, glaube ich, eine Shot in der es gemacht hat,
0:55:41–0:55:42
aber ich habe den Namen vergessen.
Florian Clauß
0:55:42–0:55:43
Okay, spannend.
0:55:44–0:55:47
Wir müssen laut meiner Navigation jetzt zurück.
Micz Flor
0:55:47–0:55:49
Okay, wir haben jetzt eine Mirzülle über YouTube gemacht.
Florian Clauß
0:55:49–0:55:55
Ja, ja. Den haben wir noch mitgenommen. Den Squadrinio.
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Barbican. Barbican, genau. Das war The Agency. Damit haben wir das gestriffen, das Barbican.
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Nach wie vor, wo ich auch ein Tipp, wenn man in London ist, hat die größte Konzerthalle.
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Das London Symphony Orchestra ist da beheimatet. Und die zweitgrößte Bibliothek
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von, ich mache jetzt gerade so vollen Stadtbären.
Micz Flor
0:56:16–0:56:17
Ja, genau.
Florian Clauß
0:56:17–0:56:22
Die zweitgrößte Bibliothek von UK. Öffentliche Bibliothek ist da beheimatet.
Micz Flor
0:56:22–0:56:23
Nein.
Florian Clauß
0:56:23–0:56:24
Es gibt drei Kinoseele.
Micz Flor
0:56:24–0:56:27
Nein. Wahnsinn.
Florian Clauß
0:56:27–0:56:33
Und es gibt auch viele Ateliers und Galerien, die man sich dort auch anschauen kann. Also Barbican.
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Und es gibt halt diese komplette Fußgängerwegstadt.
Micz Flor
0:56:39–0:56:43
Die in dem zweiten Teil von Born Identity auch eine Rolle spielen,
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wo er flüchtet. Da sieht man ganz viel davon.
Florian Clauß
0:56:45–0:56:49
Ja, stimmt. Ja, sehr gut. Also London hat großartige Schauplätze,
0:56:49–0:56:54
aber London tritt ja auch immer als eine, ja, wie soll man sagen,
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das ist so eine ambivalente Stadt.
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Also vielleicht kann ich da diesen Schwenk machen zu einer anderen Serie,
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die ich jetzt vor kurzem gesehen habe, wo ich aber in der zweiten Staffel drin
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stecken geblieben bin und dann nicht mehr weiterverfolgt habe.
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Aber die ist auch ganz toll eigentlich die heißt Industry ist von HBO produziert
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und es geht um diese ganzen Banker und Broker und die spielt dann in City of
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London und in Connery Wharf wie heißt die?
Micz Flor
0:57:26–0:57:35
Industry Agency, Industry, Mob City also Y hinten ist gerade ganz groß beim Probekom das habe.
Florian Clauß
0:57:35–0:57:40
Ich mir gar nicht aufgefallen Ja, und da geht es eben um so Abgänger von einer
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Business-Schule, die dann alle jetzt in Pirmand, das ist so ein Broker-Verein,
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also eine Bank, die dann diese Neulinge quasi so aufbricht.
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Erstmal so ins Leben rauslässt, ins Bankerleben. Aber es ist halt eine unglaublich korrupte Sache.
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Man verliert die ganzen Protagonistinnen, verlieren ihre Moral.
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Es ist halt irgendwie auch so total Sex und Skandal und Drogen durchdrängt. Alle sind immer drauf.
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Es gibt dann halt diese harte Seite, dass die halt irgendwie so 20 Stunden am
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Tag arbeiten und dann halt nur Party machen, teilweise durch.
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Es hat einen ganz tollen Soundtrack. Die Serie ist halt wirklich wie so ein,
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also teilweise wie so Musikvideo manchmal,
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läuft die durch und die Hauptdarstellerin heißt, oder die Hauptfigur heißt Harperstern
0:58:28–0:58:32
und das ist eben so eine, ich habe auch weswegen ich ausgestiegen bin,
0:58:32–0:58:34
ist auch, dass ich es nicht mehr verstanden habe.
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Also das Englische war da auch wirklich so, wo ich dann teilweise Stopp machen
0:58:39–0:58:43
musste und ins Dictionary gucken musste, was heißt das jetzt eigentlich?
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Und dann aber auch so rein, was die dann eben gemacht haben,
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Also was die da für Deals die ganze Zeit gemacht haben.
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Aber es zeigt dann eben so diese ganze skrupellose, korrupte Seite des Banking-Wesens,
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was dann halt irgendwie so Millionen, Milliarden teilweise auch dann in Sekunden verticken.
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Also völlig immense Summen. Und dann wurde das dann eben so,
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also die Industrie, die dann halt wirklich nur so von so ganz kleinen,
0:59:13–0:59:17
also von so wenig Leuten getragen wird, wo die dann halt irgendwie nur noch
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so einen Klick am Mausklick machen müssen, dann sind auf einmal drei Milliarden weg.
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Oder anders. Und 20 Sekunden später wird der Deal halt gebraucht,
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habe ich alles nicht ganz verstanden, aber hat eine gewisse Faszination gehabt.
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Also kann ich auch empfehlen. Das ist so ein bisschen diese Banking-Seite von
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London und vor allen Dingen auch diese ganzen Skyscapers.
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Wir gucken jetzt gerade hier auf das Tempodrom. Das ist eine schöne Sicht,
0:59:45–0:59:48
aber eine totale Gegenwende.
Micz Flor
0:59:48–0:59:50
Die wir haben.
Florian Clauß
0:59:50–0:59:52
Sorry, ich muss kurz hier ausweichen.
Micz Flor
0:59:53–0:59:53
Okay.
Florian Clauß
0:59:54–0:59:59
Wir waren ja schon bei den IRA-Anschlägen in London.
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Es gab dann, der hat sich jetzt auch zum, dieser Anschlag ist 20 Jahre jetzt her,
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7-7 wird der ja genannt, nach 9-11, der auch traumatisiert diese Nullerjahre,
1:00:12–1:00:16
wo große Städte und Paris, London und so weiter, dann auch Madrid,
1:00:16–1:00:17
der diese Terroranschläge erlebt haben.
1:00:17–1:00:22
Das 7-7, das war 7.07.2005 damals,
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als eben vier Selbstmordattentäter mit Bomben im Rucksack,
1:00:27–1:00:31
drei davon in der U-Bahn, die gezündet haben, fast zeitgleich,
1:00:31–1:00:37
und einer in einem Doppeldecker-Bus, wo 52 oder 54 Menschen ums Leben kamen
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und auch eben diese vier Attentäter.
1:00:39–1:00:42
Was dann aber auch dazu geführt hat, dass London,
1:00:44–1:00:50
Jetzt mittlerweile, eine der, also wie soll man sagen, die Dichte an Kameras
1:00:50–1:00:53
in London ist höher als in Beijing.
Micz Flor
1:00:53–1:00:55
Ja, das ist unfassbar.
Florian Clauß
1:00:55–1:01:00
Das ist unfassbar, dieses ganze CCTV. Also ich glaube, es ist wirklich unvergleichbar.
Micz Flor
1:01:00–1:01:02
Das war in den 90er Jahren aber auch schon ein Riesenthema.
Florian Clauß
1:01:02–1:01:06
Das war genau, dieser Ring of Steel war in den 90er Jahren.
1:01:06–1:01:12
Das ging eben auch eben mit diesem Attentat seit Bischofsgate, also Ende 80er.
1:01:12–1:01:18
Es fing noch vorher, Ende 80er, das war dieser Brand, der in einer U-Bahn-Station
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hat sich so ein ganz, ganz übler Brand entwickelt, der auch ganz viele Menschen,
1:01:25–1:01:26
Menschenleben gefordert hat.
Micz Flor
1:01:26–1:01:27
Also kein schöner Brand.
Florian Clauß
1:01:27–1:01:32
Es war ein übler Brand im Sinne von, die haben dann ein neues Phänomen,
1:01:32–1:01:37
wie sich Feuer ausbreiten kann, danach benannt, weil die das vorher noch nie
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dieses Phänomen hatten. die Rolltreppen noch aus Holz waren.
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Und als man noch selbst zündende, das fand ich immer so toll, früher in den 80ern.
Micz Flor
1:01:45–1:01:45
Das war Feuerzeuger.
Florian Clauß
1:01:46–1:01:49
Das war ja die Sicherheitsholzer.
1:01:49–1:01:53
Die waren immer so langweilig in Deutschland. Die Zündhölzer waren Sicherheitsholzer.
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Die konntest du nur mit dieser einen Reibefläche anzünden. Aber in England gab
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es ja diese Streichhölzer, die konntest du überall so zack am Stein und es hat gebrannt.
1:02:04–1:02:07
Ich meine, klar, ich war 13, habe angefangen mit dem Rauchen.
Micz Flor
1:02:07–1:02:09
Genau, oben im Doppeldeckerbus.
Florian Clauß
1:02:10–1:02:11
Ich war frei.
1:02:12–1:02:19
Ja, also das hat eine gewisse Faszination und das hat sich eben in diese Rillen
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von einer Rolltreppe hat sich dann eben auch so ein Fett- und Teigfilm gebildet
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und dann eben so eine Zigarette und so ein selbst anzündendes Streichholz haben
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dann so einen Schwellbrand ausgelöst,
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haben diesen üblen Brand dann verursacht, der dann nicht zu löschen war mehr
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und war auch viel an Raucher.
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Aber auf jeden Fall, das war auch der Grund, warum wir dann diese U-Bahn-Überwachung angefangen haben.
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Also das heißt, dass eben da schon CCTV angefangen wurde, in U-Bahn, in der Tube aufzubauen.
1:02:54–1:02:58
Und das hat sich dann weitergetragen in den 90ern, der Ring of Steel,
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das ist quasi der Überwachungsring um City of London.
1:03:03–1:03:06
Der war dann halt nach dem IAA, also so 1992, 1993.
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Und eben mit diesen Anschlägen, da wurden dann auch immens viele Kameras verbaut. Also in den 2000ern.
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Und das ist wirklich so, dass der normale Durchschnitts-Londoner pro Tag über
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300 Mal von verschiedenen Kameras gefilmt wird.
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Dass sich eine unglaubliche Industrie auf dieser Überwachung aufgebaut hat.
1:03:29–1:03:34
Dass es wirklich so weltführend ist,
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also wenn du pro Kopf, also die Kameras pro Kopf, ich glaube eine Kamera hat
1:03:39–1:03:47
dann in London für 16 EinwohnerInnen, während in Beijing dann halt irgendwie eine für 40 oder 50.
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Also man denkt immer so, die Überwachungsdichte wäre in China so groß,
1:03:51–1:03:55
aber nein, London, kannst du davon ausgehen, da wirst du überall überwachen.
1:03:55–1:03:59
Ja, wobei auch viele eben ausgefallen sind, kaputt sind und so weiter, Kameras.
1:04:00–1:04:04
Aber, und dann komme ich jetzt zu meiner noch eine Serie, die ich zuletzt geguckt
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habe und die fand ich sehr gut, The Capture.
Micz Flor
1:04:07–1:04:08
Capture-y.
Florian Clauß
1:04:08–1:04:13
Nee, Capture. Da geht es um das panoptische London.
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Panoptische London, also über diese CCTV-Überwachung, dass nämlich ein Mord
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quasi einem Soldaten nachgestellt wird,
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der anscheinend auf Video dann gezeigt oder aufgenommen wurde auf so eine CCTV-Überwachungskamera
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an einer Bushaltestelle, das aber dann komplett gefälscht wurde.
1:04:35–1:04:38
Und dann geht es um diese ganze Maschinerie hinter diesen CCTV,
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dass dann halt auch bestimmte Einheiten des Geheimdienstes in der Lage sind.
Micz Flor
1:04:43–1:04:45
In Echtzeit dann halt auch Bilder zu fälschen.
Florian Clauß
1:04:45–1:04:51
Und das ist ein ziemlich genialer Plot, der natürlich dann in London sehr gut aufgehoben ist.
Micz Flor
1:04:52–1:04:54
Ja, das ist lustig, weil ich habe da ewig nicht mehr dran gedacht.
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In den 90er Jahren weiß ich halt deshalb, das ist schon ein Thema,
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weil ich hatte ja damals als Kurator dieses Revolting-Projekt in Manchester
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bei ISEA 98 war es, glaube ich.
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Das war so ein, ja, wie soll ich sagen, so Revolting, Revolution hieß das große,
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Revolting war so ein bisschen mehr so dran kratzen an diesem shiny Wort Revolution.
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Und da waren halt viele Leute eingeladen, unter anderem auch eben welche,
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glaube ich, aus Manchester, die so Psycho-Geographic, ich habe vergessen,
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wie die Organisation hieß, so Psycho-Geographic Walks machen.
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Das war so ein Künstlerkollektiv.
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Und diese Psycho-Geographic Walks ist halt eben, du läufst zum Beispiel durch
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Paris mit der Karte von London.
Florian Clauß
1:05:32–1:05:34
Ach so.
Micz Flor
1:05:34–1:05:39
Das heißt, under the pavement, the beach. Das ist diese Sache.
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Und da waren dann eben ein paar da und wir hatten dann auch darüber gesprochen,
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wie halt diese Idee mit der Karte von einer Stadt in eine andere Stadt laufen,
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ist halt natürlich diese Idee, dass man die Stadt irgendwie neu erleben muss,
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weil man anders da durchgeführt wird und dann irgendwann auch nicht mehr weiter kann.
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Also eine andere Form, die gleiche Stadt zu sehen.
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Und dann kamen wir auf diese Idee im Rahmen von Revolting, wir könnten doch
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auch so eine Art Demo machen, weil damals gab es schon das Demonstrationsrecht,
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glaube ich, dass man unangemeldet nicht mehr als drei Leute zusammenstehen durften. Also was ganz Absurdes.
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Versammlungsrecht wurde da, glaube ich, damals gerade umgebaut.
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Das heißt, jede Gruppe von mehr als drei Leuten konnte theoretisch von der Polizei
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auseinandergeschoben werden.
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Ich weiß nicht, ob die Zahl stimmt, aber das war das Thema. Ich bin da jetzt, das ist auch lange her.
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Aber dann kam halt so die Idee, dass wir quasi eine Demo machen gegen CCTV.
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In dem jeder mit einem Schild vor einer CCTV-Kamera steht und irgendwo gibt
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es dann halt in diesem Kabelnetz so einen Typ, der dann wie im Film immer diese
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20 Bildschirme vor sich hat und überall, also der sieht dann quasi eine Demo,
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die aber im öffentlichen Raum keine Demo sein kann, aber bei dem im Control
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Room sieht der halt dann quasi so diese massive Anforderungen.
Florian Clauß
1:06:48–1:06:49
Aber den Shot habt ihr dann nicht bekommen?
Micz Flor
1:06:49–1:06:52
Nee, wir haben das, glaube ich, gar nicht. Also ich kann mich nicht erinnern,
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dass wir es durchgemacht haben. Aber einfach diese Idee zu spielen,
1:06:55–1:06:56
was heißt das denn mit einer Kamera?
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Man sieht es ja auch jetzt in diesem, wie ist denn immer diese Netflix-Vierteiler,
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wo jede Folge so ein Shot war, nicht Education.
Florian Clauß
1:07:03–1:07:03
Adolescence.
Micz Flor
1:07:04–1:07:07
Adolescence, genau. Weil da geht es ja auch darum, dass man wirklich diese lückenlose
1:07:07–1:07:10
Verfolgung der Person in der Stadt machen kann.
Florian Clauß
1:07:10–1:07:11
Ich habe das seitdem noch nicht geguckt.
Micz Flor
1:07:12–1:07:13
Ach so, okay, du hast nur drüber geschrieben.
Florian Clauß
1:07:13–1:07:14
Da bist du mir voraus.
Micz Flor
1:07:14–1:07:18
Ja, nee, also ich habe auch nur zwei Folgen geguckt und können wir,
1:07:18–1:07:19
ja, wir sind ja kein Filmpodcast.
1:07:21–1:07:24
Aber das sind halt so diese klassischen Sachen, die man auch kennt,
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wo halt so Spuren verfolgt werden.
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Dann wird zurückgesumt und, oh, guck mal da im Hintergrund, da ist doch der
1:07:29–1:07:30
und so. Das kommt doch so ein bisschen vor.
Florian Clauß
1:07:30–1:07:31
Ein bisschen Blow-up-mäßig.
Micz Flor
1:07:32–1:07:36
Und da geht es aber immer genau darum, dass man eben den Pfad des Menschen in der Stadt macht.
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Und diese Idee, dass aber natürlich
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da, wo diese Signale gesammelt werden und wo die Monitor abguckt,
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dass da eben auch eine Präsenz von diesen Orten ist.
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Also eine zweite Stadt, welche Abteilung guckt sich welche Teile an und so weiter.
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Das fand ich schon nochmal interessant, sich zu überlegen, wie halt so.
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Wahrscheinlich war es damals genauso, als zum ersten Mal bezahlte Postkutschen
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erlaubt, Menschen erlaubt haben,
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quer durch die Stadt zu fahren und dann irgendwann die Metro und so.
1:08:01–1:08:04
Also diese Idee, dass die Stadt sich so verformt, passiert, glaube ich,
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über CCTV eben auch, aber nur in der Art, wie sie auch erfasst wird,
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in der Regel im Geheimen erfasst wird.
1:08:12–1:08:14
Und wir sehen halt immer nur diese Kameras an den ganzen.
Florian Clauß
1:08:14–1:08:21
Das stimmt. Ja, also die Kameras haben schon Auswirkungen auf die Verbrechensrate, muss man sagen.
1:08:21–1:08:27
Dass dann halt auch bei Morden und so weiter, dass häufig dann Spuren über CCTV
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nachverfolgt werden können.
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Dass zum Beispiel auch Übergriffe oder so, wo dann halt CCTV ist,
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also sexuelle Übergriffe oder sowas, dass die dann nicht so passieren,
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dass das ein Rückgang zu verzeichnen ist.
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Aber das ist nicht so, dass es dann halt weg ist, sondern es gibt dann halt
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so diese Schattenbereiche, wo sich das hinverlagert, wo halt nicht CCTV hinkommt.
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Und dann ist es halt auch so wie dieses Watchmen, also wer schaut die,
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die dann halt irgendwie schauen, die das auswerten.
1:09:02–1:09:05
Und es verlagert sich jetzt nach, also jetzt natürlich zeitgemäß,
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immer mehr in Richtung KI-Auswertung, dass du halt keine Ahnung,
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so eine Weapon Recognition hast, dass die KI dann anspringt.
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Okay, das ist zu 99% ein Messer.
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Und dann wird natürlich da die Aufmerksamkeit. Also sowas passiert da in dem Bereich.
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Wir sind jetzt auf der Stresemannstraße und ich kann mich noch daran erinnern,
1:09:28–1:09:31
hier hat doch mal Silber in dem Gebäude gewohnt, oder?
Micz Flor
1:09:32–1:09:35
Ja, das ist schon irre. Das ist so ein bisschen wie Attack the Block,
1:09:35–1:09:36
was ich vorhin gemeint habe.
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Guck dir den mal an, der macht dir Spaß. Also mir hat er nicht Spaß gemacht,
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als ich ihn gesehen habe. Aber ich habe ihn nicht vergessen.
1:09:43–1:09:47
Also war schon irgendwie, irgendwas daran hat mich einfach, ist bei mir geblieben.
Florian Clauß
1:09:47–1:09:51
Wir kommen jetzt hier wirklich an Ecken, wo wir noch nicht so lang gelaufen sind.
Micz Flor
1:09:51–1:09:53
Das hast du ja auch ausgesucht. Das hast du ja sehr gut ausgesucht.
1:09:53–1:09:56
Seit wir jetzt diese tolle Extra-Karte, für die, die auf die Webseite gehen,
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gibt es jetzt einen Link, wo man draufklicken kann. Da sieht man alle Touren,
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die wir schon gelaufen sind.
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Und von dort kann man sich dann auch in die entsprechende Episode wieder reinklicken.
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Das ist eigentlich auch eine Form von Psycho Geographic Walk,
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weil die Tour dann irgendwie doch nicht so viel mit dem Thema zu tun hat.
Florian Clauß
1:10:13–1:10:17
Im Prinzip sind das jetzt so die großen Themen, die ich jetzt irgendwie mit dir noch wälzen wollte.
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Ich auch wusste, dass du jetzt auch eine ganz besondere Verbindung zu London
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hast und aus dieser Zeit dann auch erzählen kannst.
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Und dann auch nochmal so, also mich würde es natürlich interessieren,
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wenn du wieder zurück nach London kommst.
Micz Flor
1:10:30–1:10:30
Müsstest.
Florian Clauß
1:10:30–1:10:33
Ja, wie du das wahrnimmst, diese Stadtveränderung.
1:10:36–1:10:40
Also wie gesagt, ich war 2018 war das, glaube ich.
1:10:40–1:10:44
Oder nee, 2019 waren wir da. Da habe ich mir auch extra in Schorlitz,
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da war so ein neuer Tower, der gebaut wurde. Da hatten wir uns dann ein Apartment gemietet.
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Ich war wirklich geflasht von der Skyline, von wie sich das verändert hat in der Zeit.
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Aber gleichzeitig, wenn man durch Schorlitz geht, riecht es die ganze Zeit nach
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gegrilltem Fleisch wie noch vor den 90ern.
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Es riecht immer so nach, ja.
Micz Flor
1:11:03–1:11:06
Aber es ist ja auch immer das Paradox, was man wirklich sehen will.
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Also was mich geflasht hat an London oder Manchester oder Glasgow oder so,
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Also es sind halt die Fisch'n'Chip-Shop, diese Sachen, die so eher so Streetfood-mäßig anders waren.
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Diese Greasy-Spoon-Cafés in Busstops, wo man sich dann hinsetzen konnte.
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Das ist alles irgendwie eben genau, so komisch das ist, oder durch die Thatcher-Era
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verarmte Norden, so, ne, Mensch, das ist der Liverpool.
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Dass es halt dadurch eben auch noch so Sachen gab, wo ich gar nicht,
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ich wusste das nicht, außer dem Film halt mein wunderbarer Waschsalon,
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wo halt irgendwie auch so ein bisschen dieser Kiez dargestellt wurde.
Florian Clauß
1:11:40–1:11:42
Auch ein detailprägender Film für mich.
Micz Flor
1:11:42–1:11:45
Der hat so diese Facetten, finde ich, ganz gut.
Florian Clauß
1:11:45–1:11:50
Ja, also einmal dieses Immigrant-Thema, dann noch das Queerness,
1:11:50–1:11:57
Schwule, das damals war 80er, ich weiß nicht, 87, 86 wurde der,
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glaube ich, gedreht. Den habe ich auch echt,
1:11:59–1:12:00
gern geguckt.
Micz Flor
1:12:00–1:12:04
Und das ist irgendwie das, wo man dann, ja, wo bleibt man denn dann hängen?
1:12:04–1:12:08
Also wenn man jetzt nach New York, die UDL-Filme, die bleiben dann auch hängen in dem Italienischen.
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Die gibt es zwar immer die Skyline hinterher und dann passieren tut alles dann
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irgendwie an dieser karierten roten Tischdecke beim Italiener.
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Und in England fand ich auch immer, dass das, was einen dann wirklich packt,
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sind halt immer diese Orte, die, ja, so Streetfood-Style irgendwie sind.
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Also das English Breakfast, Damals habe ich das geliebt und nicht darüber nachgedacht,
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dass ich da Tiere esse, sondern es war halt Breakfast.
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Breakfast war immer ohne Fleisch, Marmelade und Brötchen. Aber da ist es halt
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irgendwie alles 100 Prozent fast Fleisch.
Florian Clauß
1:12:39–1:12:40
Ja, sehr schön.
Micz Flor
1:12:40–1:12:46
Und deshalb finde ich so diese Skyline, wenn man nach London geht,
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dann hat man wahrscheinlich schon diesen Wow-Effekt.
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Aber ich hätte eher Sorge, dass alles so super geputzt ist, dass es halt eben
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diesen Greasy Spoon gar nicht mehr gibt. und dass du halt dann im besten Fall
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irgendwie zu McDonalds essen gehst, weil du dir das richtig leisten kannst.
Florian Clauß
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Ja, ich glaube, ja, also ich meine, es gibt immer so dieses,
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was in Paris der Kaffee ist, ja, der immer unter zwei Euro kostet meistens,
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also zwei, ist es halt, in England ist es der Tee, ja.
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Das heißt, du kriegst überall für ein, zwei Pfund kriegst du überall so Cup of Tea.
Micz Flor
1:13:19–1:13:22
Jetzt habe ich ein Déjà-vu, weil genau das hast du nämlich damals,
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Kunsthandwerk-Museum am Potsdamer Platz gesagt.
Florian Clauß
1:13:26–1:13:28
Ja, stimmt, das war nochmal so.
Micz Flor
1:13:28–1:13:30
Das ist ja auch so, ich meine, das passt jetzt auch hierher.
Florian Clauß
1:13:30–1:13:34
Ja, das ist halt so die Erfahrung, dass dieses Pub, das Öffentliche,
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die Form von Öffentlichkeit, die hat in England eine andere Kultur als in Deutschland.
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Und ich glaube, das ist das, was man, wenn man hier so sozialisiert ist,
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vielleicht dann gar nicht so nachempfinden kann. Aber das ist nochmal so dieses
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Gemeinde, Gemeinschaftliche in einem Pub zusammen sein und Sport gucken.
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Das ist so der Identifier, den man da halt zusammenträgt. Aber es gibt halt
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auch dieses schmutzige London.
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Da will ich jetzt auch nochmal so einhaken mit den Serien. Es gibt eine großartige
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Serie, die ist von Apple TV Plus produziert und zwar Slow Horses.
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Das geht jetzt schon in die dritte Staffel. Und ich meine, das ist halt so das,
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was wir auch gesagt haben zu 28 Days Later.
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Dass Danny Boy Szenen drehen kann, wie zum Beispiel, dass Zombie-Kinder dann
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getötet werden, die du halt in Amerika nie so drehen könntest,
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weil das einfach total, es geht gar nicht.
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Dass Kinder irgendwo getötet werden, das darf man nicht zeigen.
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Und bei Slow Horses ist der Hauptcharakter Gary Oldman, der im Prinzip auch
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so ein abgestellter MI5-Agent ist.
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Und die sind alle, die werden geparkt in den Slow House.
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Das ist quasi so eine Schatteneinheit von dem MI5, wo die ganzen Versager und
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die ganzen, Die dann halt irgendwie so irgendwas gemacht haben und aus dem Dienst
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nicht suspendiert werden können, aber irgendwie abgestellt werden.
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Und das ist so eine Einheit von so fünf, sechs Leuten, die Gary Oldman ist der, der...
Micz Flor
1:15:12–1:15:14
Die Expendables auf Britisch.
Florian Clauß
1:15:14–1:15:15
Ja, der ist halt wirklich so...
1:15:16–1:15:18
Gary Oldman ist halt wirklich so ein Charakter, der die ganze Zeit irgendwie
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so raucht, die ganze Zeit säuft, rumfurzt und total brachial ist,
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aber dann immer wieder so geniale Kniffe hat.
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Also wo er dann halt irgendwie so, du denkst halt, er ist ein totales Arschloch,
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aber im Prinzip ist er dann doch total real zu seinen Leuten.
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Macht die aber immer so total fertig.
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Es ist sehr gut, also es macht sehr viel Spaß, wenn du dann irgendwie mal Zeit
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hast. Die kann ich dir sehr empfehlen.
Micz Flor
1:15:42–1:15:45
Ja, ich bin ja auch ein großer Gary Oldman-Fan. Und du müsstest dann mal gucken,
1:15:46–1:15:49
auch für die Shownotes, es gibt ein wunderbares, da war er irgendwo im Interview
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und da ging es auch um ihn und Furzen und irgendwas.
Florian Clauß
1:15:52–1:15:54
Ja, das war bestimmt die Serie da.
Micz Flor
1:15:54–1:15:57
Ja, und dann wurde er im Interview gefragt, wie das ist, wenn da mal ein Furz ist oder nicht.
1:15:57–1:16:01
Ich weiß nicht mehr genau, was war. Auf jeden Fall musste er einfach sowas von
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lachen. Es ist sehr, sehr, sehr charmant.
Florian Clauß
1:16:03–1:16:07
Also man sagt ja auch, Gary Oldman ist so ähnlich wie Willem Dafoe.
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Oder es gibt so Schauspieler, die dann so nahbar sind. und mit denen man dann
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auch gerne irgendwie so, die nicht so völlig abgedreht sind wie andere Schauspieler.
Micz Flor
1:16:16–1:16:19
Wie zum Beispiel William D.V. Ach nee, stopp.
Florian Clauß
1:16:20–1:16:25
Also Apple TV Plus produziert viele Serien. Andere Serie, ich weiß nicht,
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ob du die geschaut hast, ist Ted Lasso.
Micz Flor
1:16:28–1:16:30
Nee, aber der Name ist mir mal untergegangen.
Florian Clauß
1:16:30–1:16:33
Der Name ist bekannt. Es ist, glaube ich, so eine der größten Vielgutsserien,
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die in den letzten Jahren produziert wurden.
1:16:36–1:16:40
Also es geht im Prinzip um so einen Amerikaner, Da trifft sich so amerikanisches,
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totaler, naiver Optimismus auf so einen Zynismus in Großbritannien.
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Also Ted Lasso ist ein Football-Trainer in Amerika.
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Der sucht ein neues Betätigungsfeld und wird dann gecastet von einem Fußballverein,
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den er dann quasi auch in London, einem Stadtbezirk von London, trainieren darf.
Micz Flor
1:17:04–1:17:06
Ah ja, das habe ich in den Trailer mal gesehen.
Florian Clauß
1:17:06–1:17:10
Ja, das ist super. Und er hat keine Ahnung von Fußball. Also er muss sich das
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dann auch selber anlernen.
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Das ist so ein bisschen, diese toxische Maskulinität trifft auf diesen amerikanischen
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Optimismus und die ganzen Protagonistinnen und Protagonisten.
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Die erste Staffel ist eine Anvereinigung und dann nähern sie sich alle an und
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dann wird es halt so eine ganz große Vielgutserie, wo man selten so nach jeder
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Folge denkt, die Welt ist so gut.
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Es war auch eine unglaublich erfolgreiche Serie und eigentlich ist die in der
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dritten Staffel abgeschlossen, aber die produzieren jetzt eine Viertelstaffel.
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Ich bin gespannt, was die da noch hinterher schieben können.
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Gangs of London Capture habe ich schon erwähnt, die beiden Serien.
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Und jetzt habe ich hier so zwei Säen oder drei, ich könnte noch eine dritte
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dazunehmen, die, ich sag mal so, diesen neuen Feminismus so mit,
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aufgenommen haben, nämlich einmal ist Fleabag.
Micz Flor
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Was ist der neue Feminismus?
Florian Clauß
1:18:06–1:18:08
Darf ich das fragen? Naja, im Prinzip, also dann muss ich dir anwenden,
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das ist I Will Destroy You.
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I Will Destroy You geht um eine Autorin, die auf Twitter,
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so Kurzgeschichten schreibt und einen Buchvertrag bekommt und eigentlich geht
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es um so eine Nacht, wo sie dann halt mit K.O.-Tropfen verabreicht bekommt und
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sexuell vergewaltigt wird.
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Und sie kann sich an nichts erinnern. Sie versucht dann über Episoden,
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die dann sehr ... Also es ist halt so eine neue Vokeness, so eine Schrillheit.
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Die Protagonistin ist schwarz. Sie ist in so einem kulturellen Umfeld,
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das halt so grell ist. Das ist halt irgendwie so erzählt.
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Also Kunst und Kultur in dem Literaturbereich. ja
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auch viel mit london auf der straße und so weiter den
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den ich jetzt so nicht so kenne ja es ist auch mit einer unglaublichen selbstsicherheit
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erzählt die darstellerin heißt michael kohl jetzt selber diese erfahrung gemacht
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eben von vergewaltigung auf k.o. tropfen.
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Komödiantin, hat diese Serie Chewing Gum, also es ist auch eine BBC-Coproduktion von HBO und BBC.
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Chewing Gum hat sie geschrieben, da ist sie Schauspielerin und hat Drehbuch
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geschrieben und zu dieser Serie hat sie auch das Drehbuch geschrieben,
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also es ist ihre Geschichte mehr oder weniger und dann auch die Hauptdarstellerin geactet.
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Es ist eine tolle Serie und die driftet auch so ins Surreale teilweise ab.
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Und es ist so dieser Grat zwischen so zwischen, wie soll man das sagen,
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der wird immer wieder neu verhandelt.
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In verschiedenen Konstellationen zwischen den Figuren, zwischen ihren Freundinnen
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und Freunden, zwischen eben auch ihren,
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Gegnerinnen. Und es geht immer so ein bisschen, ab wann es quasi so eine lustvolle
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Verbindung ist und ab wann das übergriffig wird.
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Es wird immer so ein bisschen ausgewogen.
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Es wird so in verschiedenen Facetten dann auch erzählt.
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Also eine ziemlich starke Erzählung.
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Und Fleabag, da geht es auch um eine, also im Prinzip...
Micz Flor
1:20:19–1:20:21
Fleabag, fliehe zurück?
Florian Clauß
1:20:21–1:20:23
Also, nee, B-A-G, Fleabag.
Micz Flor
1:20:24–1:20:26
Also Flo-Tasche.
Florian Clauß
1:20:26–1:20:28
Also F-L-E-A Back.
Micz Flor
1:20:29–1:20:31
Eine Tasche voller Fleur.
Florian Clauß
1:20:31–1:20:36
Fleabag, ja. Da geht es um die Protagonistin. Es ist eine Familiengeschichte,
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die ist so ein bisschen bei der Gentrifizierung auf der Strecke geblieben.
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Ihre beste Freundin hat sich umgebracht oder ist von Auto überfahren worden.
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Das wird nicht so explizit gesagt.
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Sie ist auch so ein Comedian. Kommt aus der Comedian-Ecke.
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Sie ist so ein bisschen, sie sucht dann ihre Position in diesem Engel.
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Das Lustige ist an dieser, das ist so ein bisschen wie die Piep-Show.
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Ich weiß nicht, ob die Piep-Show die Serie kennt. Da spielt auch die Sophie,
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von Piep Show spielt dann ihre Stiefmutter.
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Auch großartig, die ist so gut.
Micz Flor
1:21:12–1:21:13
Die ist super, ja.
Florian Clauß
1:21:13–1:21:17
Ich glaube, Piep Show hat das auch gemacht, dass dann quasi die vierte Wand
1:21:17–1:21:24
immer wieder durchbrochen wird, dass dann halt direkt die Protagonistin mit den Zuschauern redet.
Micz Flor
1:21:24–1:21:28
Ja, bei der Piep Show war es nicht so, sondern die haben quasi in Dialogen in
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die Kamera gesprochen, aber die waren miteinander. Es gab keine Zuschauer,
1:21:31–1:21:32
aber trotzdem war die Wand durchbrochen.
1:21:32–1:21:36
Dann wurde es direkt angesprochen, Aber der Dialog ging weiter, auch ohne deine ...
Florian Clauß
1:21:37–1:21:44
Also auch eine absolute Empfehlung. Die ist jetzt aber schon ein bisschen älter. Die ist von 2017.
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Und es gibt zwei Staffeln davon. Die zweite ist auch ein bisschen anders als
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die erste. Die erste ist sehr zynisch-anekdotisch.
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Und die zweite wird dann so ein bisschen, ich sag mal, deeper.
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Genau. Dann auch eine aktuelle Serie, die von Alfonso Curason gedreht wurde.
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Das ist die teuerste Apple-TV-Serie, die jemals gedreht wurde.
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Und obwohl, ich habe mich gefragt, warum, weil ich zum Beispiel Severance ist
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auch von Apple-TV und das hat ja eine visuelle Qualität, dass ich dachte,
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da kommt nicht viel drüber.
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Alfonso Corazon, der hat auch den dritten Teil von Harry Potter und vor allen
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Dingen einer meiner Lieblingsfilme, Children of Man gedreht.
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Und der hat halt Disclaimer.
Micz Flor
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Und Gravity hat er auch gemacht.
Florian Clauß
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Gravity, genau.
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Das ist auch erklärbar, warum die so teuer war, weil im Prinzip hat der auf Kino-Niveau gedreht.
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Und dann halt jede Folge, dann sind acht Folgen.
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Und dann die Gesamtkosten waren dann, glaube ich, pro Folge über 15.000, 15.000.000.
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Also dann bist du halt irgendwie bei 100.
Micz Flor
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120.000. Ja, das ist lustig, oder? 28 Years Later wird halt,
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die haben das auf iPhones gedreht und dann Apple TV, das ist wie eine Kinosache gedreht.
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Wie das dann sich gegenseitig übertrifft in der Cheapo oder in der High Production
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Marge. Weißt du, ich meine.
Florian Clauß
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Das ist komisch. Ja, das ist halt irgendwie, ja klar, ich glaube,
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das ist die Herangehensweise des Regisseurs, die Auswahl der Produzenten und
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natürlich auch der Cast.
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Kate Blanchard spielt die Hauptrolle, die auch entsprechend teuer ist.
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Bei Severance gibt es als Hauptcast den Adam Scott, aber da gibt es nicht viel mehr.
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Das zahlt sich dann auch nochmal aus, ob das Budget teuer da was ist.
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Obwohl Cate Blanchett, da frage ich mich jetzt wirklich, weil die jetzt auch
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mit Ostermeyer ein Stück gemacht hat, die Möwe, auch in London.
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Also was da die Gagen sind, das ist nochmal was anderes, wenn du ein Theater machst oder einen Film.
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Auf jeden Fall bei Disclaimer geht es um Cate Blanchett, die sind auch eine
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sehr erfolgreiche Autorin ist und die auf einmal von ihrer Vergangenheit eingeholt
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wird. Ich will jetzt auch nicht viel darüber erzählen, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
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Und auf einmal, die ist halt in so einem politisch korrekten Umwelt, alle stehen zu ihr.
Micz Flor
1:24:16–1:24:20
Auf einmal kippt halt alles um und sie wird die Ausgegrenzte.
Florian Clauß
1:24:20–1:24:26
Sie wird diejenigen Personen, auf die alle mit den Finger zeigen und alles geht gegen sie auf.
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Das ist auch eine ganz, also eine ziemlich starke Serie, die auch viele verschiedene,
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Du wirst da echt geschmissen von der Serie. Du wirst dann von einer Sache in
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die nächste geschmissen. Du denkst so, wow, okay, das war's.
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Und dann gibt es wieder einen Eins.
Micz Flor
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Es kann nichts mehr schief gehen. Die Standesbeamtin hat gekündigt.
Florian Clauß
1:24:49–1:24:53
Genau, also im Prinzip habe ich jetzt meine ganzen Serien.
Micz Flor
1:24:53–1:24:55
Kürzer Blick hier mal rein. Wir sind jetzt gleich am Potsdamer Platz.
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An einem Gebäude, was glaube ich auch aus dieser WeWork-Klitsche kommt.
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Und da ist es so, das ist mir neulich schon mal aufgefallen,
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bei, wo ist das am besten, das Foto?
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Da bin ich auch am Ostbahnhof so durchgemeandert und bin dann halt so ein paar Bürogebäude.
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Was da an Leerstand gerade ist in diesen Office-Spaces, unglaublich.
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Also da wurde ja vor Corona noch richtig reingebuttert. Dann kam Homeoffice
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und irgendwie, der Leerstand ist enorm.
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Also es ist krass, du kannst dir diese ganzen Neubauten, so wie hier halt auch, es ist leer.
Florian Clauß
1:25:32–1:25:37
Ja, das ist schon krass, dass ich das dann so tragen kann irgendwie.
Micz Flor
1:25:38–1:25:40
Ja, oder nicht. Das sind wahrscheinlich einfach Abschreibprojekte.
Florian Clauß
1:25:41–1:25:45
Also das ist auch nochmal so ein Punkt, den kann ich jetzt am Ende nochmal so schließen.
Micz Flor
1:25:46–1:25:49
Das ist so ein bisschen, ehrlich gesagt, wie Mensch aus den 90ern,
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wo nichts mehr geht, so ökonomisch.
Florian Clauß
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Das Geld für die ganzen Bauten, das Geld für die ganzen Skyscraper,
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für die Bauten usw., woher kommt das?
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Das kommt wahrscheinlich aus dunklen Kanälen, aus Osteuropa,
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aus dem arabischen Bereich.
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Das gleiche konnte man halt irgendwie so von Filmproduktionen behaupten.
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Deswegen ist es so diese wachsende Industrie, dass da ganz viel an Geld reingelaufen
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ist, aber viele Produktionen dann gar nicht fertig geworden sind.
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Dass das halt auch so quasi so verwischt die Spuren von Geld,
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ja, und dass damit halt auch quasi so der ganze Bereich sich aufbauen konnte.
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Also ich glaube dann über, zur Corona-Zeit waren das halt 40 Prozent der Produktionen,
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die nicht fertiggestellt wurden.
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Also es gibt dann halt schon so komische Zahlen, die das halt so ein bisschen
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mysteriös erscheinen lassen.
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Ja, nee, soweit. Ich kann auch andere denen nennen, ich meine,
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Sherlock und so weiter, das sind die aus den 2010er Jahren.
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Aber das waren jetzt so, ich habe versucht, da so ein bisschen dann noch,
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also man könnte jetzt mal gucken,
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was spielt London als Stadt in den einzelnen Serien für eine Rolle.
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Und häufig ist es halt so, also bei Gangs of London ist es halt,
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die ist auch ultrabrutal, die ist ein bisschen so ein John Wick-Stahl.
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Ich habe die dritte Staffel, die ist jetzt gerade rausgekommen,
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die habe ich nicht mal weiter geguckt, weil es total langweilig und banal geworden ist.
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Aber die ersten beiden sind schon ultra brutal.
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Und spielt halt in diesen ganzen, also ein bisschen wie Eastern Promises,
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in diesem ganzen drogenreichen Milieu, genauso wie Mobland.
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Wo dann halt aber auch viel zu dieser Land sitzt, was halt häufig das Thema bei Guy Ritchie ist.
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Bei The Gentleman hat das ja auch schon so das Adlige, das Reiche, das Gentleman-like.
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Das wird dann halt fantastiert durch dieses Fußvolk, was dann halt irgendwie
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so diese ganzen Drogenkriege führt und was dann halt abgeballert wird.
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Da sind auch Außenaufnahmen, wo du dann denkst, wow, ich habe mir dann auch
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eine Seite tatsächlich so angeguckt.
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Da gibt es so einen Policy Guide of Filming.
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Diese Infrastruktur ist gut organisiert. Also das heißt, wenn du da irgendwie
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eine Kranfahrt machen willst, du kannst dich da anmelden, kriegst du dann halt
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deinen Kran. Und das ist halt auch schweinteuer, weil die müssen halt irgendwie,
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sobald du irgendwo Straßen sperrst in London, ist ja sowieso überall, ne?
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Dann kostet es halt enorm viel Geld. Aber es ist halt eben gut organisiert und
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es ist halt auch die Infrastruktur da.
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Das war das, was dann halt irgendwie so auch mir die Frage beantwortet hat,
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warum so viele Serien in London spielen.
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Und wenn ich jetzt da noch, also ich meine, man kann das wirklich,
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wie ich es schon sagte, dann gucken, wie London auftritt, was für ein Gesicht
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da gezeichnet wird von London.
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Aber es ist immer wieder so ein Ort, den ich immer wieder so gerne sehe.
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So ein bisschen wie wenn Berlin eine Serie spielt, dann freut man sich auch, da war ich neulich.
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Aus London, auch so wow, okay, ah, Barbican, wie geil also du hast dann so Spots
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wo ich auch emotional einfach was verbinde, ja, ich wollte dir jetzt nochmal
1:28:58–1:29:00
so diese, wenn du mal Zeit hast,
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britischen Serien empfehlen ja, also gerne, kannst du so, das war jetzt, das war mein eigentlich.
Micz Flor
1:29:08–1:29:13
I'm loving it Aber worum geht es denn eigentlich bei diesem London?
1:29:13–1:29:16
Wenn du es erzählst und du lässt die Frage jetzt unbeantwortet,
1:29:16–1:29:18
du musst dir über London schon ein bisschen nachgedacht haben.
Florian Clauß
1:29:18–1:29:22
Na, ich habe ja schon so ein bisschen angerissen. Aber gleichzeitig habe ich
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gemerkt, dass ich jetzt, sobald ich da irgendwie so einen Teppich knüpfe,
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dass das, glaube ich, zu lose ist, um dann halt wirklich so eine Fläche zu bieten.
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Du kannst es nicht, es ist zu unterschiedlich. Es sind diese Facetten von der
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Stadt, die sich da widerspiegeln.
Micz Flor
1:29:35–1:29:37
Also ich würde...
Florian Clauß
1:29:37–1:29:41
Es war nur dieser Moment, wo ich halt mich gefragt habe, warum spielt jetzt
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auf einmal alles in London, was ich gucke?
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Diese Verdichtung, die mich dann halt so stutzig gemacht hat und der ich dann
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halt irgendwie auf die Spur kommen wollte.
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Dann eben so ein paar Antworten gefunden hat in der Geldwäscheanlage von London.
Micz Flor
1:29:58–1:30:02
Aber das meine ich auch. Ich habe neulich in Social Media irgendwo so ein Bild
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gesehen, zweigeteilt oben siehst du halt so junge Männer irgendwie mit weißen
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Hemden, weißen Anzügen.
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Irgendeinem Skyrise-Blick über die Stadt London, so Anwälte- oder Banker-Typen.
Florian Clauß
1:30:12–1:30:12
Ja.
Micz Flor
1:30:13–1:30:16
Und da steht daneben How the Americans see the British.
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Und unten drunter siehst du halt irgendwie so ein Manchester,
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irgendwie so ein klassisches Bild, was auch mal so als Witz durch die Social
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Media ging, weil man da so diesen goldenen Schnitt so gut zeigen konnte,
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wo so einer besoffen da liegt, die Polizei zieht ihn so hoch.
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Rechts hängt auch einer gegen den Mann, einen halben Kebab in der Hand.
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Irgendwie alles so dieses versiffte, alkoholisierte.
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How the rest of Europe see the British.
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Und das ist so beides irgendwie auch wahr. Und da hatte ich so ein bisschen
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das Gefühl, dass das bei London auch mit den Sendungen, beschrieben was zu Agency,
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es gibt halt immer, diese Stadt ist so picobello, aber es gibt dann da immer was Verstecktes drin.
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Oder dann, es gibt dann wie bei Peaky Blinders, das ist natürlich noch offen,
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weil ich habe da auch nur zwei Folgen gesehen und gemerkt, Serien habe ich irgendwie,
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macht mir gerade keinen Spaß, aber das ist relativ offen, obwohl es so geheime
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Banden sind, weil alle wissen es.
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Aber London ist ja irgendwie so clean, du läufst da durch und bist dann in dieser
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absoluten Parallelwelt und dann gehst du um die Ecke und da ist dann Gary Oldman und raucht,
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oder Michael Fassbender und in Agency, also aber immer solche Themen,
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aber das kann natürlich auch einfach deine Lust sein, das ist vielleicht deine
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Linse, wie du drauf guckst, aber bei allem irgendwie eine Stadt, die integer,
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erwachsen, entwickelt und intakt wirkt, aber dahinter ist was,
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das ging ja irgendwie mit James Bond schon los, mit Harry Potter,
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wo man dann, also da auch durch diese.
Florian Clauß
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Durch dieses Gleis dann.
Micz Flor
1:31:38–1:31:39
Durch das halbe Gleis muss.
Florian Clauß
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Du kommst immer wieder in so Zwischenbereiche. Das ist, glaube ich, der Punkt, ja.
Micz Flor
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Und irgendwie ist es egal, wie viel die da oben drauf so glatt schmirgeln.
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Es gilt immer noch das, was vor tausend Jahren passiert ist.
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Ja, stimmt. Das hatte ich so ein bisschen das Gefühl. Und wenn du es vergleichst,
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weil du sagst Gangs of London und dann eben Gangs of New York,
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der Film, da ist es ja so, dass es wirklich so ein historisches Fenster in der Entwicklung war.
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Das ist ja, das Buffer daran war ja irgendwie, wow, das ist gar nicht so lange her.
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Aber bei London ist alles so lange her, wie die ewige Stadt Rom.
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Ob das jetzt vor 1000 oder 1200 Jahren, dass irgendwie da jemand hingepinkelt
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hat und deshalb darf da heute immer noch kein Haus gebaut werden.
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Man hat das Gefühl, es gibt so viel Geschichte, die die ganze Zeit versucht
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wird wegzubetonieren, aber das bricht immer durch.
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Das wäre dann schon so ein psychodynamisches Thema auch. Es kommt immer wieder
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was durch die Stadt durch, dass man sofort glaubt, dass alles ganz anders ist,
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als es scheint, wie bei Cate Blanchett auch. Es ist immer genau das Gegenteil
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von dem, was ich gerade dachte, es war.
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Und im Endeffekt stimmt immer beides. Und dass das vielleicht London auch so
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anzieht, weil wenn du jetzt andere Sachen vergleichst, zum Beispiel deutsche
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Serien, das ist dann entweder, nicht Serien, aber ich meine auch so dieses Bild von den Nazis,
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dann ist halt irgendwie Harrison Ford fährt nach Berlin und da brennt alles,
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Bücher werden verbrannt, die Flaggen an der Wand, das sind halt solche Bilder,
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das ist alles out in the open.
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DDR-Serie 1980 oder so hieß es doch, wo dann auch irgendwie alles immer dargestellt wird.
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Aber es gibt nicht wirklich was Verstecktes, selbst wenn man weiß,
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dass es diese versteckten Verhörzellen gibt und Folterzellen und sowas.
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Aber irgendwie ist es immer auch gleich sichtbar. Und in London ist es so,
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als ob wir jetzt hier rechts da hochgehen und dann links an die Tür reingehen
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und dann an den Blicken der Menschen sehen würden, dass wir jetzt gerade im falschen Gebäude sind.
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Und dann geht der Fehler, lässt uns dann drei Staffeln nicht mehr los.
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Also das verbinde ich so ein bisschen mit London und ich finde eine Tour ziemlich
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genial, weil wir haben so viel, oder ich habe viele Fotos gemacht,
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wo wir sind, wo ich eins zu eins sagen könnte, das hätte man auch in London fotografieren können.
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Also gerade jetzt richtigen Potsdamer Platz. Ich liebe ja auch diesen Grünstreit.
Florian Clauß
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Ich meine, mir ging es dann halt auch so in London, das ist vielleicht so ein
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bisschen auch wie unsere Tour.
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Man ist im öffentlichen Raum, man kann sich den öffentlichen Raum als Fußgänger dann so aneignen.
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Man kann dann zu Plätzen gehen, wo man dann sagt, wow,
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aber gleichzeitig ist es halt öffentlich und dann in der nächsten Ecke ist dann
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aber was total Verstecktes, da ist dann halt irgendwie sowas,
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wie du sagst, was total Verschmiertes, Unheimliches, was dich da so ein bisschen
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in die Gosse zieht, dieses Periphere, was dann passieren kann in der nächsten Korne.
Micz Flor
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Aber das sind ja auch mal die London-Motive. Jack the Ripper,
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Jekyll and Hyde und sowas.
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Das sind ja irgendwie diese Motive aus der Zeit, die immer eben auch diesen
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Underbelly mitbringen.
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Die Geschichte passiert eigentlich in dem, wo man nicht drüber sprechen darf.
Florian Clauß
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Ja, und du hast natürlich, ich meine, The Crown ist auch eine ganz erfolgreiche
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Serie, die habe ich jetzt nicht geguckt, aber du hast das Monarchische,
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als noch was drüberliegen, was dir dann immer auch vermittelt,
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das ist auch dieses Gentleman Agreement, das ist dann auch,
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das Adlige, was dann halt wirklich so ein Gewicht,
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verleiht, ohne, allein das ist halt eine Kultur und das ist halt so ein Titel
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hat, aber ohne sich dann halt so zu beweisen Und das ist halt so,
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das ist bei, das hatte ich ja schon erwähnt, bei Guy Ritchie,
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diese unglaubliche Brutalität, das Brachial, das Primitive, was dann rausbricht,
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ja, bei diesen ganzen artigen Titeln, ja.
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Und das ist halt so dieser Kontrast, der da aufgebaut wird.
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Man sieht es dann halt irgendwie in der Fassade, aber letztendlich hat das überhaupt
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keine moralische Wirkung, sondern es ist einfach nur so, weil es in dieser Tradition
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steht, bekommt es eine gewisse Relevanz, aber nur deswegen, ja.
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Und das ist halt so, was dann so funktioniert, also als Kulisse.
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Na, ich meine, natürlich ist es auch, wenn du jetzt so weitergehst,
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der ganze britische Humor, der dann so dieses absolut trockene,
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aber absurde Moment, was da auch mitschwingt.
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Das hast du auch in vielen Serien so.
Micz Flor
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Ja, ich fände es interessant, aber wir kommen, glaube ich, jetzt auch zeitlich ans Ende dieser Folge.
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Aber ich fände es irgendwie auch interessant, wirklich nochmal über Serien generell
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zu, weil als du es am Anfang angeschnitten hast, fand ich schon so,
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dass sich das für mich wieder sehr gedreht hat.
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Also zum Beispiel das letzte Mal, dass ich wirklich so ein, müsste man halt
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schon sagen, so ein Filmvergnügen hatte, muss ich jetzt dummerweise zugeben,
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aber wirklich halt bei Maverick mit Tom Cruise, weißt du, so irgendwie so.
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Natürlich, ja, es ist halt irgendwie sowohl von der Farbgebung,
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auch von der Länge der Schnitte, von dem, was da ist.
Florian Clauß
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Es ist einfach so, 80er, ja.
Micz Flor
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Es ist so wirklich nicht, es ist retro, es ist super retro, aber es tut irgendwie
1:36:37–1:36:41
insofern gut, als dass man so das Gefühl hat, ich spiele ja auch gerne Gitarre,
1:36:41–1:36:46
also nicht von ungefähr mache ich immer ein, zwei Folgen über Gitarren im Sommerloch.
1:36:46–1:36:48
Aber diese Sache, das...
Florian Clauß
1:36:48–1:36:49
Welches Sommerloch?
Micz Flor
1:36:49–1:36:52
Ja, unseres hier, guckt euch die Fotos an auf dem Blogpost.
1:36:54–1:36:56
Und jetzt habe ich vergessen, was ich sagen wollte. Aber ich wollte mit dir
1:36:56–1:36:59
da hinten hin. Ist es okay? Nee, ich würde gerne was essen.
Florian Clauß
1:36:59–1:37:01
Ja, gerne. Nee, das finde ich super.
Micz Flor
1:37:01–1:37:04
Okay, dann gehen wir da mal hin. Weil wir sprechen hier über die Sachen,
1:37:04–1:37:08
die sich dann irgendwie alle wegentwickelt haben und alles irgendwie versiegelt ist.
1:37:08–1:37:14
Und vorne vorbeigehen habe ich gesehen, dass es diese Pizzeria noch gibt. Ja, die Pizzeria.
Florian Clauß
1:37:14–1:37:15
Die mag ich auch.
Micz Flor
1:37:15–1:37:20
Ich weiß gar nicht mehr wann. Ich glaube, das war zur Premiere von Philipp Scheffners
1:37:20–1:37:22
Der Tag der Spatzen oder sowas.
1:37:22–1:37:29
Da war ich dann mit Merle und Philipp und der Crew und sowas da essen und das
1:37:29–1:37:32
ist im Prinzip genau das, wo ich vorhin sagte, das hat London bestimmt nicht mehr.
1:37:32–1:37:35
Irgendwas, was eine Geschichte hat von vor 15 Jahren.
1:37:35–1:37:40
Bis abgesehen von irgendwelchen Pubs, wo dann ein Guinness 12,50 kostet,
1:37:40–1:37:42
weil der Tisch von 1404 ist.
1:37:43–1:37:47
Okay, genug. Vielen Dank, Flo. Ich fand es total super. Ich wusste gar nicht,
1:37:47–1:37:48
was mich dann so erwartet.
1:37:48–1:37:51
Und ein bisschen war das jetzt das erste Mal wieder seit langem,
1:37:51–1:37:53
dass ich wirklich das Gefühl hatte, es war wie auf den Wanderungen.
1:37:53–1:37:57
Weil wir einfach so über ein Thema reden, wir hätten jetzt auch noch eine Stunde weiter reden können.
Florian Clauß
1:37:58–1:38:03
Ich wusste auch, dass du da total andocken kannst. Einfach aufgrund deiner Geschichte mit London.
Micz Flor
1:38:04–1:38:09
Ja, und das war irgendwie total schön. Aber auch einfach dieses Geplauder, was dann so entsteht.
1:38:09–1:38:13
Und du bist natürlich immer sehr gut recherchiert mit was, wann, wo, wie und so.
1:38:13–1:38:17
Das kommt auch mit rein, aber es hat mir total Spaß gemacht jetzt auch. Das freut mich.
Florian Clauß
1:38:18–1:38:24
Super. Ja, prima. Gut, dann würde ich sagen, das war eigentlich Episode 83.
1:38:24–1:38:30
Das Ganze könnt ihr auf eigentlich-podcast.de nachschauen, wo wir langgelaufen sind.
1:38:30–1:38:35
Da könnt ihr noch ein paar Links, Diktionelle, Episoden über die einzelnen Serien
1:38:35–1:38:39
und mehr und was ich so zusammengetragen habe, nachschauen.
1:38:40–1:38:44
Genau, dann Dann sag ich tschüss und bis zum nächsten Mal.
Micz Flor
1:38:45–1:38:45
Bis zum nächsten Mal.
Florian Clauß
1:38:46–1:38:46
Tschüss.
Micz Flor
1:38:47–1:38:53
Und wir gucken jetzt noch mal, ob die Pizzeria noch gibt und wir sie uns noch
1:38:53–1:38:55
leisten können. Oder ob es sie einfach nur noch gibt.

Mehr

"Im allerhöchsten Grade unheimlich erscheint vielen Menschen, was mit dem Tod, mit Leichen und mit der Wiederkehr der Toten, mit Geistern und Gespenstern zusammenhängt." -- Sigmund Freud: "Das Unheimliche"

In dieser Episode untersuchen wir die Figur des Zombies aus psychoanalytischer Perspektive. Beginnend mit Sigmund Freuds hangeln wir uns in der Reihenfolge der Geburtsjahre durch die jeweiligen Theorien. Die Bedrohung und der Horror der Zombies ist dabei mit der Psyche der Beobachter:innen verschlungen, ihr liegt immer wieder ein "Plot-Twist" zugrunde, der da heißt: was löst die Inszenierung des Zombies in uns aus, weswegen wir uns fürchten und unwohl fühlen? Der Horror ist nicht der Zombie, sondern die Psychodynamik in uns. Vor dem Hintergrund von Freuds Konzepten des Unheimlichen und des Todestriebs erscheint uns der Zombie als Rückkehr des Verdrängten mit destruktiven inneren Tendenzen (Todestrieb) gedeutet. Bei Carl Gustav Jung konfrontiert uns die untote Figur mit unserem Schattenaspekt der Psyche, ohne Hoffnung auf Individuation. Melanie Klein lässt uns im Zombie mit dessen Fixierung auf der paranoid-schizoiden Position in unsere eigene kindliche Seele blicken. Diese Gewaltstrukturen alignen wir mit dem in Klaus Theweleits *Männerphantasien* dargestelten Grauen. In der lakanschen Theorie dringt mit dem Zombie ein Subjekt außerhalb der symbolischen Ordnung in unsere geordnete Welt ein – ein Begehren ohne Sprache, das jeder kulturellen Vermittlung entzogen ist. Wir kamen im Podcast nicht mehr dazu die Theorie des Abjekten von Julia Kristeva vorzuführen, wonach der Zombie als abjekter Körper die Grenzen von Subjektivität, Sprache und symbolischer Ordnung infrage stellt. Das holen wir im Text zur Episode nach, in dem wir Kristevas Verständnis des Ekels, das Unintegrierbare und das körperlich Verstörende als Herausforderung für ein stabiles Ich beschreiben. Warum das alles? Weil die vorangegangene Episode 81 den Schinken "28 Years Later" durch die Straße zieht.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

0:00:00–0:00:02
Da wollte ich das doch nicht mehr machen. Jetzt kommt Luke auch noch.
0:00:02–0:00:05
Ich bin immer weiter an den Rand gedrängt.
0:00:08–0:00:09
Ich fühle mich so anders.
0:00:13–0:00:18
Autsch. Du hast das vorgestellt, deine letzte Folge, oder?
0:00:18–0:00:21
Ja, ich habe die vorgestellt mit Luke. Ah ja, genau.
0:00:22–0:00:25
Ich habe gerade gedacht, ich wollte das gerade Hallo sagen, aber du musst das ja machen.
0:00:25–0:00:30
Ich muss es machen, ja. Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast,
0:00:31–0:00:34
der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
0:00:34–0:00:40
Eigentlich Episode 82 und wir haben es angekündigt.
0:00:40–0:00:48
Das ist ein Sequel der vorangegangenen Episode, wo ich, Flo,
0:00:49–0:01:01
den Film 28 Years Later von Danny Boyle mit Regie und Alex Garland im Drehbuch vorgestellt habe.
0:01:03–0:01:06
Und Mitch hat schon angekündigt, er hat noch was vor.
0:01:06–0:01:14
Und zwar das Motiv des Zombies in der Psychoanalyse mal näher zu betrachten.
0:01:15–0:01:17
Und ja, Mitch, ich bin gespannt.
0:01:18–0:01:20
Ja, also es geht um Zombies. Ich fange jetzt einfach mal an.
0:01:21–0:01:26
Ich sage jetzt, es geht um Zombies wieder. und ich bin kein Zombie-Experte oder...
0:01:26–0:01:27
Zombie!
0:01:28–0:01:32
Das Genre kenne ich irgendwie, aber es ist jetzt nichts, wo ich so wirklich
0:01:32–0:01:35
knietief drinstecke. Ich habe gedacht, ich mache mir jetzt mal die Mühe.
0:01:35–0:01:39
Ja, jetzt steige ich einfach mal ein und gucke mal in die...
0:01:39–0:01:41
Ups, die Stimme, wir sind unter der Brücke.
0:01:42–0:01:44
In die Psychodynamik.
0:01:45–0:01:48
Und da wollte ich mit dir ganz kurz noch zwei Sachen vorher so ein bisschen
0:01:48–0:01:54
kurz ansprechen, Weil wir dann bei dem Versuch in psychodynamischen Theorien
0:01:54–0:01:58
unterschiedlicher AutorInnen erklären, wie so ein Zombie entsteht.
0:01:58–0:02:03
Das ist ja quasi so jetzt dieser lustige Wunsch, den ich jetzt hier versuche umzusetzen.
0:02:04–0:02:07
Ist mir halt so klar geworden, dass es wirklich auch nochmal eine Frage ist.
0:02:10–0:02:15
Wer spricht. Also bestimmte Dinge, du siehst diese Zombies und gerade bei diesen
0:02:15–0:02:21
alten Romero-Filmen, dann laufen halt so Horden langsam und dröge und trotzdem
0:02:21–0:02:24
nicht aufzuhalten, einfach machen so ihr Ding.
0:02:24–0:02:27
Man versucht irgendwie rauszufinden und die sind so sehr stark,
0:02:27–0:02:33
man beobachtet die eigentlich wie Frosche oder wie, die teilen sich ja nicht mit.
0:02:33–0:02:38
Als Zuschauer ist man die Person, die versucht, deren Motivation zu ergreifen
0:02:38–0:02:42
und gleichzeitig kommt man da nie irgendwo so richtig an.
0:02:43–0:02:46
Also die haben keine Motivation, keine Kommunikation, keinen sozialen Kontakt
0:02:46–0:02:50
und das ist so ein bisschen diese Ur-Zombie-Idee.
0:02:51–0:02:57
Und dann gibt es aber, ich glaube das war bei The Walking Dead war das auch
0:02:57–0:03:02
schon so, wo dann so ein paar Zombies so clever waren und die guckten die Leute dann so an oder so.
0:03:02–0:03:07
Das war glaube ich in Ich gucke die Dinger nicht. Also fast packt es nicht mit, nicht wirklich.
0:03:07–0:03:10
Aber ich weiß noch, in der ersten Folge, da sind irgendwie so Zombies so rum und so.
0:03:10–0:03:16
Und dann waren ein paar Menschen und ein Zombie hat so die Menschen so angeschaut.
0:03:17–0:03:20
Er hat die so richtig so fixiert. Und das war was Unheimliches.
0:03:20–0:03:24
Weil das wollte man nicht. Weil Zombies sind eigentlich anders.
0:03:24–0:03:28
So diese Sachen, wenn wir über Zombies sprechen, dann sprechen wir ja immer
0:03:28–0:03:31
aus einer beobachtenden Position heraus.
0:03:31–0:03:35
Wir haben niemanden von dem, den wir betrachten, die uns helfen,
0:03:36–0:03:37
das aufzuklären. Weißt du, wie ich meine?
0:03:38–0:03:42
Also es ist nicht möglich, dass wir mit einer Hypothese über die anderen,
0:03:43–0:03:45
die Zombies sind immer die anderen und werden es auch immer bleiben,
0:03:45–0:03:48
weil wir nie mit denen irgendwie in Kommunikation treten können, so richtig.
0:03:48–0:03:54
Aber in welcher Konstellation könntest du das denn mit irgendeiner Horrorfigur?
0:03:55–0:03:59
Naja, wenn wir diesen Vampirfilm, den Chris und du beschrieben haben,
0:04:00–0:04:04
diese Figur von Dracula, oder wie heißt der nochmal?
0:04:05–0:04:07
Nosferatu. Morlock, genau.
0:04:08–0:04:15
Der ist ja auch irgendwie, über den kann man, man kann von dem was erschließen.
0:04:16–0:04:20
Also die Motivation bleibt letztendlich, aber der spricht, der kommuniziert,
0:04:20–0:04:22
der sagt, was er will oder was er nicht will.
0:04:23–0:04:26
Wir können uns vielleicht nicht ganz in eine solche Person hineinversetzen,
0:04:27–0:04:31
aber trotzdem gibt es eine Möglichkeit mit dem, sag mal, wie ist denn das eigentlich,
0:04:31–0:04:33
wenn man Vampir ist, ist es dann so und so?
0:04:34–0:04:37
Oder wie ist es denn, 300 Jahre zu leben? Also irgendwie hat man ein Gegenüber.
0:04:37–0:04:41
Ist es nicht so bei Braindead, wo die dann auch alle am Tisch sitzen?
0:04:42–0:04:46
Und da sind auch, da haben die zumindest ein Sozialläden, die Zombies.
0:04:46–0:04:47
Das ist Peter Jackson.
0:04:47–0:04:51
Ja, das war ja auch quasi der Endpunkt,
0:04:52–0:04:56
des Puppet Masters Films. Danach ging nichts mehr.
0:04:56–0:05:01
Ich glaube, der hat das ganze Kunstblut der Welt da drin verbraucht.
0:05:02–0:05:08
Sehr psychodynamisch auch. Die vereiterte Riesenmutter, die man mit dem Rasenmäher
0:05:08–0:05:12
dann wirklich so klein schnipseln muss.
0:05:12–0:05:19
Ja, diese Mutter-Sohn- Konflikte. Sehr groß ausgetragen. Okay, sorry.
0:05:19–0:05:23
Ja, jetzt sind wir schon, 0 Uhr, genau 0 Uhr, okay, jetzt geht's los.
0:05:23–0:05:28
Das Erste, was ich mit erklären muss, ist, sprechen wir bei Zombies über instinkthafte
0:05:28–0:05:30
Wesen oder über triebhafte Wesen?
0:05:30–0:05:33
Haben die überhaupt Triebe oder haben die nur Instinkte?
0:05:34–0:05:41
Und das ist, finde ich, schon wichtig, weil der Unterschied wird oft nicht verstanden.
0:05:41–0:05:45
Manchmal denken Leute auch, Triebe sind Instinkt oder es wäre irgendwie so das Gleiche.
0:05:45–0:05:48
Aber es ist ein Riesenunterschied, weil der Instinkt ist ja was,
0:05:48–0:05:53
was wirklich angeboren ist, genetisch festgelegt, wo man sich als Organismus
0:05:53–0:05:54
nicht wirklich wehren kann.
0:05:55–0:05:58
Zum Beispiel, wenn du von einer Katze mit so einem Laserpointer hin und her
0:05:58–0:06:02
machst, dann wird die wahnsinnig, weil sie kann ich nicht machen.
0:06:03–0:06:08
Das ist der Instinkt. Und der Trieb, also das Konzept des Triebes,
0:06:08–0:06:12
ist nicht, dass es genetisch vorgegeben ist, sondern das ist sozusagen eine
0:06:12–0:06:16
psychische Repräsentanz von einem somatischen Reiz.
0:06:16–0:06:21
Ja, also du kannst, also hast eine innere Unruhe und aus dieser inneren Unruhe
0:06:21–0:06:24
heraus entsteht ein Wunsch, irgendwas zu tun.
0:06:25–0:06:33
Und zum Beispiel könnte man jetzt sagen, nehmen wir mal diese 28 Years Later, diese Rage.
0:06:33–0:06:38
Wir wissen ja nicht, was in denen vorgeht. Die sind innerlich so aufgewühlt.
0:06:38–0:06:43
Das zeigt sich dann äußerlich in so einer Zerstörungswut, in einer großen Aggression.
0:06:43–0:06:46
Dinge zerreißen, sich gegenseitig angreifen, Menschen angreifen und so weiter.
0:06:47–0:06:51
Aber was innerlich in den vorgeht, ist gar nicht so klar. Und das ist so ein
0:06:51–0:06:55
bisschen das Konzept auch des Triebes. Also wir beobachten etwas.
0:06:56–0:07:00
Aber wir können nicht wie beim Instinkt eins zu eins zwischen dem beobachtbaren
0:07:00–0:07:03
Verhalten und dem Auslöser was herstellen.
0:07:04–0:07:08
Und ein Trieb ist also nichts, was sich eins zu eins in Reizreaktionen übersetzt.
0:07:09–0:07:14
Das wäre der Instinkt, sondern es ist etwas, was aufgrund von einer inneren
0:07:14–0:07:20
somatischen Erregung entsteht dann ein psychisches Derivat oder Abkömmling davon.
0:07:21–0:07:24
Und der ist dann irgendwie als Symptom oder in der Welt sichtbar.
0:07:25–0:07:31
Also die Frage ist, können Zombies, sind das instinkthafte Wesen oder sind das
0:07:31–0:07:33
Wesen, die Triebe haben?
0:07:34–0:07:39
Gut, das ist ja so wie deine Grundprämisse, dass wir quasi so diese Figur des
0:07:39–0:07:45
Zombies irgendwie so zugänglich machen, mit bestimmten Methoden.
0:07:45–0:07:49
Hier ist es so, wie ich dich jetzt beim letzten Mal zum Beispiel verstanden
0:07:49–0:07:51
habe, eben dieses Kind, komme ich dann immer darauf zurück, das Kind,
0:07:51–0:07:55
das dann die Situation sich anschaut und entscheidet, wegzurennen.
0:07:56–0:08:00
In dem Moment hat man so das Gefühl, das ist nicht instinkthaft.
0:08:01–0:08:04
Der Instinkt wäre jetzt vielleicht, wie du immer sagst, Proteine.
0:08:06–0:08:11
Sondern Aminosäureketten. Must have. Dann weiter darauf zuzugehen,
0:08:11–0:08:14
auch wenn die Chancen nicht gut stehen.
0:08:14–0:08:17
Da wird dann entschieden, nein, ich hau ab.
0:08:17–0:08:22
Ja, ja. Ich verstehe schon den Unterschied, aber Aber ich habe gerade,
0:08:22–0:08:26
glaube ich, so diese Frage,
0:08:26–0:08:33
ob sich der Zombie, ich meine gut, bei den Infizierten, dann kann man ja noch
0:08:33–0:08:36
so das, man kann ja noch eine gewisse Zugänglichkeit schaffen,
0:08:36–0:08:40
weil das jetzt quasi keine Zombies sind.
0:08:41–0:08:45
Aber der Zombie als Figur, den finde ich halt so unzugänglich.
0:08:45–0:08:51
Das ist ja genau das, was ihn so als bedrohlich und monströs erscheinen lässt,
0:08:51–0:08:57
das er einfach komplett nicht irgendwie einordnen lässt.
0:08:58–0:09:02
Und deswegen ist es glaube ich für mich die Frage, ob es als Trieb oder instinkthaft
0:09:02–0:09:04
ist, ist für mich dann schwierig.
0:09:06–0:09:10
Ich finde es fast egal, die Frage. Aber das ist, glaube ich,
0:09:10–0:09:11
jetzt nicht deine Intention.
0:09:12–0:09:14
Also bei den Zombies habe ich das Gefühl, dass es beides gibt.
0:09:14–0:09:19
Es gibt einmal eben diese Zombies, die dann Romero-mäßig wirklich dumm erscheinen
0:09:19–0:09:22
oder leer erscheinen, maschinenhaft erscheinen,
0:09:22–0:09:26
also reizreaktionsmäßig erscheinen und einfach so trotzdem in ihrer Fülle einfach
0:09:26–0:09:28
schwer aufzuhalten sind.
0:09:28–0:09:32
Und dann gibt es eben diese anderen. Das sind dann aber so neuere Zombies,
0:09:32–0:09:37
in Anführungszeichen, wie ich meine, mich zu erinnern bei The Walking Dead,
0:09:37–0:09:40
manche einfach auch so smart sind und planen.
0:09:40–0:09:43
Und da gab es auch diesen einen Film mit Will Smith, wo jetzt ein zweiter Teil
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rauskommt. Der war, glaube ich...
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I'm Legend.
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Ja, I'm Legend. Omega Man war, glaube ich, auch mal so ein Film, mit welchen Stoß?
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Ja, gut, Omega Man ist nochmal eine andere Kiste.
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Ja, aber ich glaube, das war die gleiche...
0:09:56–0:09:57
Das war die gleiche Romanvorlage.
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Und I'm Legend, da gibt es ja dann auch irgendwie sowas wie die Alphas in der
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Art. So ein paar die dann gucken und so versuchen zu lernen und zu verstehen
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und Strategien haben und sich die Sachen angucken und nicht einfach nur versuchen durchzurennen.
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Das kommt mir dann bei Freud eben, ich habe jetzt die ganzen Leute so sortiert,
0:10:16–0:10:20
dass sie mit Jahreszahlen, also Geburtszahlen, da war Freud dann der Älteste.
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Und dann kommt auch schon Jung, über den hatten wir auch gerade gesprochen.
0:10:25–0:10:31
Und bei Freud hatte ich halt so zwei Sachen gefunden. Und das erste war halt das Unheimliche.
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Da hat Freud 1919 einen Artikel geschrieben, der heißt das Unheimliche.
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Und da gibt es ein Zitat aus diesem Artikel, den ich kurz vorlese, wo er sagt...
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Allerhöchsten gerade unheimlich erscheint vielen Menschen, was mit dem Tod,
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mit Leichen und mit der Wiederkehr der Toten, mit Geistern und Gespenstern zusammenhängt.
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Also diese Wiederkehr der Toten, das ist so irgendwie das, was ich da als Aufhänger so nehme.
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Und jetzt sind wir dann genau schon wieder an dieser Frage, wer spricht für
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wen und aus welcher Position.
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Weil ich jetzt einfach mit Freud dann irgendwie jetzt mal das bei Zombies zurechtbiege.
0:11:19–0:11:26
Aber ich spreche im Endeffekt jetzt nur über das, was es in mir auslöst als Beobachter.
0:11:27–0:11:32
Und sage jetzt in diesem Fall sehr wenig über das, wie entsteht das im Zombie.
0:11:32–0:11:33
Aber ich finde, es passt trotzdem einfach sehr gut.
0:11:34–0:11:38
Also Freud hat da gesagt, das, was uns unheimlich ist. Und jetzt sind wir nicht
0:11:38–0:11:43
der Zombie, sondern wir sind der Zuschauer sozusagen im Kino. oder vom Fernseher.
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Was bei uns unheimlich ist, ist bei ihm in der Definition das Unheimliche.
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Das ist halt so beides. Das ist das Heimelige, das Vertraute,
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aber es ist auch eben unheimelig.
0:11:56–0:11:58
Also es ist uns nicht mehr vertraut.
0:11:58–0:12:02
Und für ihn ist es halt so ein Beispiel, auch für das, was so verdrängt ist.
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Dinge, die uns irgendwie verdrängen, die uns irgendwie intrapsychisch zu sehr
0:12:06–0:12:11
belasten, die wir dann wieder vergessen oder wenn die zurückkommen,
0:12:12–0:12:18
zum Beispiel, oder halt in der Form der Zombies, wenn halt Leute zurückkommen,
0:12:18–0:12:22
die wir nicht mehr an ihrem Wesen erkennen, sondern nur noch an ihren Klamotten erkennen.
0:12:23–0:12:29
Also das Zurückkommen von etwas eigentlich schon Abgelegtem oder Verdrängtem.
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Dass das eine Sache ist beim Unheimlichen. Das fand ich, passt so beim Zombie ganz gut.
0:12:35–0:12:39
Ja, es ist im Prinzip der komplette Verlust einer Persönlichkeit.
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Wenn du ein Zombie wirst, gebissen, dann verlierst du ja komplett deine Identität
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und bist ja einfach anonym.
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Ja.
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Weil du genau die gleichen Verhaltensmuster wie alle anderen hast.
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Und vielleicht, und das ist jetzt so ein bisschen dann auf das,
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was das zweite Zitat ist für Gläser, bei den Zombies im Kaufhaus,
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gibt es dann auch nochmal die Überlegung zu gucken, es ist halt so,
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dass die Sachen sind uns nicht völlig fremd,
0:13:05–0:13:09
sondern es ist eher was, was gleichzeitig vertraut und verdrängt ist.
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Also wenn wir jetzt Zombies sehen in diesem Einkaufszentrum,
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uns geht da um so eine Konsumsache und der Zombie in seiner Rolle oder in seinem
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Verständnis von der Welt, für
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denen ist ja die Wertigkeit der Dinge im Einkaufszentrum völlig wurscht.
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Er geht ja nicht ins Einkaufszentrum, um da zu konsumieren.
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Doch, Menschen.
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Ja, genau. Das Kapitalistische, was drumherum aufgebaut ist,
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das funktioniert ja quasi nicht mehr für den Zombie.
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Das heißt, wir sehen darin Menschen, mit denen wir uns irgendwie identifizieren
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können, weil die haben die Form von Menschen, die haben die Kleidung von Menschen,
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die sind einem menschgemachten Raum, die sich aber völlig unerwartet bewegen.
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In diesem Raum, die sich eben nicht anhand dieser kapitalistischen Idee bewegen.
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Dann sehen wir beides, das Vertraute, aber auch eben das völlig Fremde.
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Wie kann das sein, dass die Person,
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nicht folgt dem, wofür dieses Ding gebaut wurde.
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Aber ich will noch mal anmerken, dass wirklich so ein Zombie als ein singuläres
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Phänomen nicht weiter bedrohlich ist.
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So ein erster Zombie durch die Masse.
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Und das Pandemische, was da dahinter hängt. Das ist das, was bedrohlich wird.
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Aber wenn du jetzt dir einfach einen Zombie vorstellst,
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das wäre dann eher so Peter Jackson-mäßig vielleicht eine 75-jährige englische
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Großmutter aus Nordengland mit Tasche und Kostüm und völlig verrutschtem Hut
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und vielleicht ist da eine Arm abgerissen und die wurde gebissen und die ist
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ganz alleine im Einkaufszentrum.
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In dem Moment würde dann trotzdem so ein komischer Raum entstehen, weißt du?
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Das ist eben das Vertraute, das ist so die Oma einfach, aber die ist jetzt irgendwie
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blutlüstern in einem Einkaufszentrum unterwegs. Es wäre gleichzeitig schrecklich und aber auch komisch.
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Ja, also ich frage mich was, also du hast ja gerade mit Freud besprochen, das Unheimliche.
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Aber ich finde, wenn wir Freud schon haben, dann finde ich auch diese Analogie zum Verdrängten.
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Der Zombie, der in der Verdrängungslogik zu einer Masse wird und monströs wird.
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Irgendwo, du hast einen Zombie im Kopf oder wie auch immer.
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Und dadurch, dass du den irgendwo im Dunkeln lässt, kann der sich vermehren
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und wird dann zu einer Masse.
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Und das ist ja das, was das unheimlich macht.
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Dass der halt so diese Möglichkeit hat, sich zu potenzieren.
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Ja, und das, also jetzt nochmal eine zweite Sache kurz zu Freud.
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Und auch da wieder, wir gucken da so drauf und die Frage ist ja,
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warum wirkt der Zombie in uns?
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Was ist es, was der tut, was in uns etwas auslöst, was zu diesem Horror oder
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diesem unheimlichen Gefühl kommt?
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Und da wollte ich dann von Freud eben noch den Todestrieb mit reinnehmen und
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den Wiederholungszwang.
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Und das sind so zwei Dinge, die kamen relativ spät in Freuds Lehre,
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erst 1920 in dem Buch Jenseits des Lustprinzips.
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Freud hatte dann irgendwie einfach auch anhand von den klinischen Realitäten
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nach dem Weltkrieg, wo viele Kriegstraumatisierte auch auf einmal klinisch behandelt
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wurden, musste er so ein paar Sachen von seiner Theorie revidieren.
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Und das war wie so ein Effekt, wo dann eins führt zum anderen.
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Er hat unglaublich viel in dieser einen Schrift umgebaut, jenseits des Lustprinzips.
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Und zwar, was ihm da aufgefallen ist, vor allem ist auch, dass die Leute nicht
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nach dem in Anführungszeichen Lustprinzip, was er hatte, einfach ihre Psyche organisieren.
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Die Uridee war einfach, wir verdrängen Dinge, damit es uns besser geht.
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Wir haben zum Beispiel Zwänge, die zwar schlimm sind, aber die eigentlichen
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Konflikte, die hinter den Zwängen liegen, die sind noch viel schlimmer.
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Das heißt, wir würden lieber uns mit unseren Zwängen, das alles gerade sein
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muss, auseinandersetzen, als dass wir uns mit dem eigentlichen Thema dahinter
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auseinandersetzen müssen.
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Also es ging immer darum, dass man Unlust vermeidet oder Lust herstellt und
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dass man intrapsychisch oder mit so psychischem Apparat versucht,
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einfach mehr Lust herzustellen.
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Und er hat dann aber gemerkt, dass eben zum Beispiel viele Kriegsdraumatisierte...
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Immer wieder die gleichen Träume hatten, immer wieder die gleichen Ängste hatten,
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immer wieder auch die...
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Also da hat er gemerkt, das entspricht nicht dem, was er erwarten würde,
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sondern es wird ihm auf einmal irgendwie klar, bei Trauma zumindest kommen die
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Dinge einfach immer wieder, nicht anders, lassen uns nicht los.
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Ein bisschen dieses Bild, so was machen denn so diese wirklich entleerten Zombies,
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die halt so immer wieder versuchen, jetzt zum Beispiel die gleiche Wand hochzukrabbeln
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oder durch die Tür durchzugehen oder einfach so.
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Warum hören die nicht auf? Im Prinzip ist es ein ähnliches Bild.
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Er hat in dieser langen Ummodulierung seiner Theorie, hat er dann auch dem Eros,
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also dem Libido, dem Lebenstrieb, hat er dann den Thanatos, den Todestrieb, gegenübergesetzt.
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Und hat dann auch biologische Forschung aus der Zeit mit herangezogen und auch
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philosophisch über die Entropie argumentiert, dass ja allem Leben auch der Tod schon inne wohnt,
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also dass das Leben auch nur durch den Tod begrenzt ist und dadurch auch heraussteht,
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weil es Licht und Schatten, oben und unten,
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Leben und Tod, also auf einer philosophischen Ebene, aber auch so,
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er hat gesagt, das ist ja quasi schon in der Materie fast mit angelegt.
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Und für ihn war dieser Todestrieb dann auch so was, was auch mit so einer Form
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von einer inneren Entspannung zu tun hat.
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Also der Todestrieb ist eben auch, dass wir das implizit wissen in unserem Leben,
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dass alles wieder eben zurückgeht in eine unbelebte Natur.
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Und dieser Todestrieb, dieses Gehenlassen, hast du ja auch ein bisschen darauf hingewiesen.
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Diese Empathie mit Leben und Tod, die der Doktor da in dem Film 28 Years Later hatte.
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Dass das irgendwie auch so eigentlich dann schon sehr menschliche Haltung ist dem Ganzen gegenüber.
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Und Freud hat diesen Todestrieb, der eben aber auch ein Trieb nicht nur fürchterlich
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ist, sondern eben auch ein Trieb der Entspannung.
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Dann kommen wir jetzt zu Carl Gustav Jung und da kann ich dann das,
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was du in der einen Folge aufkommt, da so ein bisschen drin vor.
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Und da habe ich dann so gedacht, Jung spricht, also während Freud ja vom Unbewussten
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spricht, spricht Jung eher vom Schatten, also beim Individuum.
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Unbewusste ist bei Freud eben das, was im Individuum angelegt ist,
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aber was auch eine Verbindung hat mit der Umwelt.
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Aber bei Jungen ist dieses Schattenhafte potenziell über die Archetypen,
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über das kollektive Unbewusste, es hat schon so eine spirituelle Dimension.
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Es geht dann bei Jungen auch vielmehr darum, diese Schattenseiten nicht einfach abzulegen.
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Das wäre das, was Freud vielleicht wollte, dass man das irgendwie heilt in Anfangszeichen.
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Nicht ablegen, sondern sich damit auseinandersetzen, sich da richtig hinein
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zu begeben und diese Schattenseiten zu integrieren.
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Die Schatten sind in gewisser Weise all das Abgespaltene von dem,
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mit dem wir uns nicht auseinandersetzen wollen, was uns immer wieder auch einschränkt.
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Also wir sind dann beschränkt in dem, was wir uns erlauben zu tun,
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weil wir den Schatten vermeiden.
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Und Jungen wünscht sich dann, dass die Sachen integriert werden.
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Und die Idee eines Zombies wäre dann zum Beispiel nur der Schatten von einem.
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Also dass du, wenn du einen Zombiefilm guckst, dass du sozusagen den Schatten,
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all die Dinge, mit denen du nichts zu tun willst, in einer Person zusammengeschmolzen.
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Du möchtest dich nicht mit Tod auseinandersetzen, mit Leben und Tod.
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Du möchtest dich nicht mit diesen Wiederholungen auseinandersetzen.
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Du möchtest dich nicht mit diesem Entleerten auseinandersetzen.
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Also alles, was irgendwie du versuchst zu vermeiden, kommt dir auf einmal da
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entgegen, so als Schattenfigur.
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Und was dann eben auch noch Teil des Zombies ist, und das war das,
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was du ja da in der Folge angesprochen hast, diese Individuation.
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Also diese Möglichkeit, sich das zu integrieren, das durchzuarbeiten,
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daran zu wachsen, dass man das integrieren kann.
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Und Zombies sind halt nicht individuationsfähig, sondern sie sind quasi eingefroren
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in diesem Schattendasein. Das wäre noch so ein Bild eines Zombies.
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Ja, jetzt machen wir, ich glaube, wir machen noch einen, weil wir haben jetzt schon halb eins.
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Und jetzt kommen wir noch zu dem Teweleit, den können wir noch aufarbeiten und
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dann ist vielleicht auch einfach der Dampf so ein bisschen raus.
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Das ist eigentlich auch die Uhrzeit.
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So Marathon,
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Podcasten. Die nächste Person wäre nämlich Melanie Klein, 1882 in Wien geboren
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und dann aber nach London umgezogen.
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Eine der sehr frühen weiblichen Psychoanalytikerinnen, die auch mit der Kinderpsychoanalyse
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an ihren eigenen Kindern begonnen hat, die auch,
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Aber das gehört jetzt nicht hierher, die auch in vielen Punkten genau aus dem
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Grund so ein bisschen fragwürdig ist, weil sie in der Analyse ihrer Kinder dann
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auch ihre Theorie über Objektbeziehungen, also diese interpersonellen Elemente entwickelt hat.
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Und da kommen die Kinder nicht gut bei weg. Aber die Mutter kommt gut bei weg.
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Sie war halt sozusagen die Mutter, die diese Theorie dann auch gemacht hat.
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Okay.
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Aber die Theorie von Melanie Klein finde ich in vielen Punkten wirklich sehr,
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sehr spannend und interessant.
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Vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund, dass sowohl Jung als auch Freud im
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Endeffekt doch sehr stark intrapsychische Prozesse sich angeschaut haben.
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Also was passiert in einer Person.
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Bei Melanie Klein mit der Objektbeziehungstheorie ging es jetzt um eine Diade,
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also um zwei Personen erst mal.
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Und die hat, finde ich, schon sehr interessante Sache gebaut,
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die halt gesagt hat, dass wir in uns ein Bild von der anderen Person schaffen.
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Und diese Bilder, die wir schaffen, die sind dann auch später im Leben eben
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diese Grundlagen vielleicht von Übertragungen.
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Wenn ich dann irgendjemanden treffe und ach, du erinnerst mich an den und den.
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Also die inneren Objekte, die wir erstellen, sind quasi Konstrukte,
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die entstehen aus dem Erleben im Umgang mit anderen Menschen und mit Bildern
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über diese anderen Menschen.
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Aber, und jetzt kommen wir dann in diese frühkindliche Entwicklung und gleichzeitig
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das Zombie-Bild hinein, aber in ihrer Beobachtung.
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War es so anhand von ihren Kindern erstmal, aber dann natürlich auch in der
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Kinderanalyse bei anderen Kindern, dass in der ganz frühkindlichen Entwicklung
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ist das Kind ja sowieso zu früh auf der Welt.
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Kann auch nicht scharf sehen, kann sich nicht selbst ernähren,
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ist komplett ausgeliefert, muss sich quasi einer Vertrauensperson oder Bezugsperson,
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meistens der Mutter, hingeben oder ist davon abhängig, ohne das aber auch genau zu wissen.
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Die Welt entsteht ja erst langsam, sowohl über die Entwicklung der sensorischen
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Apparate, aber auch über die intrapsychischen Prozesse, Emotionen.
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Alles wird ja erst entdeckt im Umgang aber eben mit anderen Personen.
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Und da hat dann Melanie Klein gesagt, dass das Kind am Anfang kein ganzes Bild
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von den anderen Personen hat, sondern überhaupt nur Teilobjekte hat.
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Zum Beispiel hat es ein Teilobjekt, die gute Brust gefüttert mich.
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Da kommt Milch raus, super.
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Aber wenn es denn dann Hunger hat, dann gibt es auch eine böse Brust,
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die eben einfach nicht da ist oder die nicht füttert, die nicht versorgt.
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Und in dieser Zeit spricht sie von einer paranoidschizoiden Entwicklungsphase.
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Die frühe Entwicklungsphase ist so, dass eben nur Teilobjekte entstehen.
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Es gibt keinen zusammenhängenden Körper, kein Körperbild, keine zusammenhängenden
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Menschen. Das ist sowas, was dann auch bei Lacan später nochmal auftaucht,
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in der Spiegelphase, das hatten wir auch schon besprochen.
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Und sie sagt, dass halt in dieser frühen Paranoid-Schizoiden-Phase gibt es nur
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Teilobjekte und die sind gut oder böse.
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Und gute Objekte, mit denen kann man sich ganz gut innerlich organisieren.
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Also wir haben ja die inneren Objekte, die sind in uns und gute Objekte,
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mit denen kann man gut intrapsychisch leben.
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Aber böse Objekte sind innerlich so unangenehm, es ist zu wenig ein Wort,
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sondern das Kind kann böse Objekte nicht in sich tragen, das kann es noch nicht regulieren.
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Und deshalb in ihrer Theorie projiziert es diese abgeteilten Objekte,
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bösen Objekte nach außen. Und deshalb ist die Mutter die Böse.
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Weil das Kind ist nicht in der Lage, das Böse, was es erlebt.
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Innerlich zu verarbeiten und deshalb die Projektion, dann sieht man raus damit,
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auf andere drauf, ich werde hier böse behandelt.
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Das Böse ist nicht in mir, ich erlebe es nicht, ich bin es nicht,
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ich konstruiere es nicht, sondern es wird mir gemacht.
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Und das war halt der Punkt.
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Durch die Erfahrung der Fragmentierung der Mutter wird dann aber die entsprechende
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Emotion auf die ganze Mutter wieder übertragen.
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Die ganze Mutter wird noch nicht wahrgenommen. Es gibt dann so ein erster Moment
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der Erkenntnis, wenn es aus der ersten Phase rauskommt, kommt es in eine depressive Phase.
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In dieser depressiven Phase ist das Kind in der Lage, diese Teilobjekte zusammenzufügen.
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Und dann wird eben aus allen Teilobjekten auf einmal die Mutter.
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Und dann wird aber auch dem Kind klar, dass es sehr ambivalente Gefühle gegenüber
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dieser Mutter hat, weil es eben auch die gute Brust und die böse Brust war.
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Das heißt, in dieser depressiven Phase heißt deshalb depressive Phase,
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weil das Kind da wegen seiner Ambivalenz auch dauernd, aber auch Sorge hat,
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verlassen zu werden oder abgehängt zu werden oder diese Bezugsperson zu verlieren,
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weil es so ambivalente Gefühle hat und weil es dann implizit auch die Erkenntnis hat,
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das Böse, was ich da drauf projiziert habe, das ist gleichzeitig aber auch das Gute.
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Das heißt dann die depressive Phase. Und jetzt kommen wir eben zurück zu diesen
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Freikorpsbeobachtungen, über die Klaus Thewe, Leidens der Männerfantasien, geschrieben hat.
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Da bezieht er sich eben genau darauf. Was du auch in der letzten Folge schon
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gesagt hast, dieses militärische Drill der Freikorps Jungs, das männliche,
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das kantige, das gerade, das abgegrenzte, das weibliche ist sowieso schon ein bisschen.
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Die Mutter ist so ein bisschen außen vor, die ist auf alle Fälle nicht versorgend, anwesend.
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Und was Teweleit dann da gefunden hat in einer Erklärung dieser völlig berauschten
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und entgrenzten Gewaltfantasien und Gewalthandlung,
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war, dass er gesagt hat, dass eben genau das passiert.
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Diese Männer-Männer, die von Männern geformt und werden, die sind in dieser
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frühkindlichen Stadium, sind die stecken geblieben, die sehen die eigene,
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also das eigene, die schlechten, bösen Objekte,
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die innerlichen, die werden einfach nach außen projiziert und so wird dann eben
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auch, und das passt, finde ich, ganz gut zu dem Zombie, was Teweleit beschreibt,
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So wird eben dann aus den Demonstrationen oder den Arbeiterbewegungen,
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die da zerschlagen wurden,
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wird dann eben so eine fürchterlich bedrohliche Masse.
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Die eigene innere Gewaltbereitschaft, alles, was innen drin angelegt ist,
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wird auf die anderen projiziert und dort bekämpft.
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Also nicht in sich selbst durchgearbeitet und aufgelöst, sondern man bleibt
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einfach abgespalten auf dieser Ebene stehen.
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Und sieht nicht die Menschen als Menschen, die auf einen zukommen,
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sondern eben als diese Masse, die es dann auch zu töten gilt.
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Wenn wir jetzt im Kino sitzen oder vorm Fernseher sitzen oder vorm Screen sitzen
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und uns einen Zombiefilm anschauen,
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dann ist der Zombie eben so inszeniert,
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wie das nach Teweleits Analyse die Freikorpsmänner erlebt haben.
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Also diese Masse, die auf dich zukommt, die irgendwie dir nur Böses will.
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Also es geht ja mir so ein bisschen, das meinte ich auch ganz am Anfang,
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man kriegt im Endeffekt dann doch wieder nur eine Frage hin von,
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was wird in mir ausgelöst, wenn ich das sehe?
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Und da wäre es dann sozusagen der Zombie schafft uns die Möglichkeit,
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Lust in diesen Bullet-Time-Shots und sowas zu empfinden, wenn dieses Böse vor
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uns zerstört wird, weil es einfach nicht zu uns gehört, weil es nicht Teil von
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uns ist, es ist nicht in uns,
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sondern das Böse ist von uns losgelöst, ins Gegenüber, ne?
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Das ist, ja, das ist ein ganz schöner,
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Quist.
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Quist, ja genau, aber das war so ein bisschen...
0:31:19–0:31:20
So ein eigentlicher Moment ist das.
0:31:21–0:31:24
Ein eigentlicher Moment, genau. Und auch da ist es aber natürlich wieder so,
0:31:24–0:31:28
dass der Zombie als solcher bleibt uns unerkannt.
0:31:29–0:31:31
Wir können ihn nicht sehen, wir können nicht mit ihm sprechen,
0:31:31–0:31:34
mit ihm nicht kommunizieren, aber in diesem Zombie erleben,
0:31:34–0:31:40
kriegen wir ein Gefühl dafür, was nach Teveleitz-Analyse die Freikorpsleute
0:31:40–0:31:46
erlebt haben bei den Niederschlagungen brutalsten Niederschlagungen. Zwei Sprünge.
0:31:47–0:31:51
Das allerletzte noch, nur ganz kurz angerissen. Das fand ich nochmal ganz interessant.
0:31:52–0:31:57
Lacan hatten wir ja schon bei Solaris, also Solaris der Planet als das Reale.
0:31:58–0:32:04
Lacan hat ja drei Ordnungen, das Imaginäre, das Symbolische und das Reale.
0:32:05–0:32:08
Das Imaginäre sind die Bilder, da sind wir ein bisschen bei Melanie Klein.
0:32:09–0:32:12
Das Spiegelstadion, wann kann man irgendwie zum ersten Mal sich selbst im Spiegel
0:32:12–0:32:17
als geschlossene Person wahrnehmen, aber auch andere geschlossene Menschen als
0:32:17–0:32:18
geschlossene Person wahrnehmen.
0:32:18–0:32:24
Das Symbolische ist eigentlich eine Sprache, das Signifier und das Signified, Signifikation.
0:32:25–0:32:30
Und dann gibt es noch das Reale. Und das Reale ist alles, was außerhalb von
0:32:30–0:32:31
Sprache und Vorstellung liegt.
0:32:32–0:32:37
Und das war ja ein bisschen bei Solaris auch dieser Planet, der sich einfach uns nicht erschließt.
0:32:37–0:32:40
Und auch diese Figur, die vertraut ist, die ist ja wie so ein Zombie.
0:32:43–0:32:46
Gibt es doch den einen, der da so befragt wird, auch bei Solaris,
0:32:46–0:32:49
der erklärt, wie er da mal so durchgeflogen ist.
0:32:49–0:32:52
Und auf einmal kam aus Solaris heraus eben dieses Riesenbaby,
0:32:52–0:32:56
was sich so asymmetrisch seltsam bewegt hat. Wo wir drüber gesprochen haben,
0:32:56–0:32:57
sah ein bisschen aus wie frühe KI.
0:32:58–0:33:06
Es ist einfach etwas, das sich komplett unserer Sprache, unserer Logik,
0:33:06–0:33:09
Gesetze, Kultur, das entzieht sich uns komplett.
0:33:12–0:33:19
Und die Zombies sind in vielen ja einfach nicht anders als dieses große Solaris-Baby.
0:33:19–0:33:25
Du hast auch das Gefühl, dass die nicht fassbar sind.
0:33:25–0:33:29
Die entziehen sich einfach unserem Verständnis, unserer Struktur,
0:33:30–0:33:36
unseren sprachlichen Systemen oder strukturellen Systemen, die wir uns erstellt
0:33:36–0:33:39
haben, um alles zu verstehen. Da passen die nicht mit rein.
0:33:39–0:33:44
Die sind nicht im Einkaufszentrum, um zu kaufen. Was wollen die da?
0:33:44–0:33:47
Was geht hier eigentlich gerade los? Was läuft so?
0:33:48–0:33:50
Und das ist dann so was was
0:33:50–0:33:54
dann später schick auch so ein bisschen aufgegriffen hat
0:33:54–0:33:57
eben dieses reale die wiederkehr des realen welcome
0:33:57–0:34:00
to the desert of the real also auch
0:34:00–0:34:03
so ein buch von ihm und er bezieht sich
0:34:03–0:34:08
ja immer auch implizit auf lakon weshalb er jetzt auch weniger von zombies spricht
0:34:08–0:34:14
und oft eher von untoten also undead die sind ja beides ja die sind lebendig
0:34:14–0:34:21
und tod und der Der Zombie ist dann nicht so ein spannendes Wort für einen Sprachwissenschaftler.
0:34:22–0:34:24
Ja, mache ich jetzt langsam hier Schluss.
0:34:25–0:34:30
Man möge mir verzeihen, dass wir nach Mitternacht noch aufnehmen.
0:34:32–0:34:39
Wir kommen gerade wieder an den Ausgangspunkt, wo wir die letzte Folge gestartet
0:34:39–0:34:42
haben zur Warschauer Straße.
0:34:43–0:34:47
Aber wir sind auch zu einer Uhrzeit unterwegs, wo auch viele Untote hier sind.
0:34:47–0:34:52
Ja, stimmt. Du musst auch mal gucken, wenn ich das dann mir mal anhöre.
0:34:52–0:34:53
Das war ...
0:34:53–0:34:55
Genau. Abbinden, bitte.
0:34:56–0:35:02
Vielen Dank, Mitch. Also, das ist eigentlich Podcast Episode 82.
0:35:02–0:35:04
Wir sagen Tschüss. Ist das mit deinem GEMA-Zahn.
0:35:04–0:35:07
Wenn die nicht in 20 Sekunden vorbeigelaufen sind?
0:35:07–0:35:08
Nein, glaube ich nicht.
0:35:10–0:35:11
Also.
0:35:11–0:35:13
Dann mach es gut. Vielen Dank.
0:35:14–0:35:16
Bis dahin. Tschüss. Freu mich schön.
0:35:19–0:35:26
Ich würde gerne diese S-Bahn nehmen. Ist das zu schnell? Aber dann muss ich dich entkabeln.

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"The idea of the father taking a 12-year-old boy to the mainland 28 days after the infection is insane. Nobody would do that. But 28 years after the infection, clearly it's okay." - Danny Boyle

28 Years Later – wir sind schon alle ganz aufgeregt, den Film endlich im Kino sehen zu können, seit mindestens 28 Tagen, wenn nicht sogar Wochen. Der Trailer des Films, spektakulär mit den treibenden Rhythmen des Gedichts "Boots" von Rudyard Kipling vertont, hat uns schon vor Monaten in freudige Schockstarre versetzt. Eigentlich war ein Kinogang von Flo und Micz geplant, der aber spontan aus Gründen nicht stattfinden konnte. Flo hat dann eine Woche später den Film "28 Years Later" mit seinem Sohn Luc im Kino gesehen. Vorher haben die beiden ihre Erwartungen an den Film als Einstieg in diese Episode aufgenommen, um dann zu prüfen, wie sich diese eingelöst haben. tl;dr: Es ist wie erwartet, aber doch ganz anders. So ist auch der Konsens der Kritiken zum Film. Danny Boyle und Alex Garland haben ein Kunstwerk geschaffen, das in der Ästhetik und in der Geschichte überzeugt. Das erste Drittel des Films löst alles ein, was wir von der Fortsetzung erwarten: Eine kleine militarisierte Gemeinschaft hat sich behaglich nach der Apokalypse ohne Strom und sonstige zivilisatorische Errungenschaften auf einer kleinen Insel im schottischen Gezeitenland eingerichtet. Zu den Initiationsritualen gehört, dass die Jungen der Gemeinschaft mit ihren Vätern auf das Festland ziehen, um den ersten Todesschuss auf einen Infizierten zu praktizieren. So zieht auch Spike mit seinem Vater Jamie los. Wir als Zuschauer bekommen eine Ahnung, welche Blüten das Virus nach 28 Jahren treiben kann. Es kommt dann, wie es kommen muss: Die beiden fliehen vor den schnellen Infizierten, schaffen es nicht mehr rechtzeitig zur Ebbe auf die Insel und müssen auf dem Dachboden eines verlassenen Hauses nächtigen. Dort sieht Spike ein verheißungsvolles Feuer, das der Vater als das Werk eines verrückten Doktors abtut. In einer spektakulären Nachtszene, gejagt von einem Alpha-Zombie, erreichen sie gerade so wieder das Dorf. Spike hat das Ritual bestanden und wird von der Gemeinschaft mit Bier und Liedern gefeiert. Doch er ist nicht zufrieden. Er möchte seiner todkranken Mutter helfen, die in der Dorfgemeinschaft nicht die richtige medizinische Versorgung bekommt. So zieht Spike heimlich mit seiner Mutter wieder aufs Festland los und erlebt auf dieser Reise seine wahrhaftige Initiation. Danny Boyle lässt sich in seinen Filmen nicht so richtig auf ein Genre festlegen und schafft ein ganz eigenes Werk aus verschiedenen filmischen Materialien. 28 Years Later verspricht eigentlich einen Horrorfilm, entwickelt sich aber zu einem Coming-of-Age-Roadmovie. Wir begegnen der Figur Dr. Kelson, der seine eigene künstlerische Form gefunden hat, mit den Auswüchsen der Katastrophe umzugehen, und dabei eine neue Menschlichkeit schafft, die sich aus der deterministischen Apokalypse befreien kann: Memento mori, im Tod sind alle gleich – dies kann sehr kitschig wirken, aber durch die ständigen Brüche im Filmstil können wir die Botschaft annehmen. Micz, der den Film nicht gesehen hat, ließ sich vom aufwühlenden Gesprächsfluss von Flo mitreißen und war am Ende der Episode ganz verschwitzt.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Luc
avatar
Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:06–0:00:06
Alright.
Luc
0:00:07–0:00:08
Ist jetzt an?
Florian Clauß
0:00:09–0:00:12
Ja, ich habe schon eine Aufnahme gedruckt. Dann geht es jetzt los.
0:00:13–0:00:16
Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast.
0:00:16–0:00:23
Der Podcast, bei dem wir im Laufen reden. Und laufend reden, Eigentlich Episode 81.
0:00:23–0:00:30
Und diesmal fangen wir auch etwas experimenteller an, weil diese Episode beginnt
0:00:30–0:00:35
heute nicht mit Mitch, sondern ich bin zusammen mit Luke, meinem Sohn. Hallo.
0:00:35–0:00:39
Hi, Luke. Wir laufen jetzt in Richtung Kino.
0:00:39–0:00:46
Wir sind unterwegs in Friedrichshain und wollen uns gleich 28 Years Later anschauen.
Luc
0:00:47–0:00:47
Yeah.
Florian Clauß
0:00:50–0:00:57
Eigentlich könnte der Film auch 29 Years Later heißen. Dann wäre das ungefähr dein Alter, ne? Ja.
Luc
0:00:58–0:01:00
Ich hatte ja vor nicht so langer Zeit Geburtstag.
Florian Clauß
0:01:00–0:01:03
Es geht dir auch so ähnlich. Wenn du einen Film schaust, Luke,
0:01:03–0:01:05
du willst eigentlich im Vorfeld nichts darüber wissen.
Luc
0:01:05–0:01:06
Auf keinen Fall.
Florian Clauß
0:01:06–0:01:09
Und dich dann überraschen lassen und dann später so nochmal irgendwie Kritiken
0:01:09–0:01:13
lesen und so weiter. Aber davor will man eigentlich nichts wissen.
Luc
0:01:13–0:01:13
Nee.
Florian Clauß
0:01:13–0:01:17
Und wir wollen jetzt nochmal, bevor wir jetzt wirklich in den Film gehen,
0:01:17–0:01:21
wollen wir nochmal so gucken, wie sich der entwickeln könnte.
0:01:21–0:01:23
Weil wir sind beide große Zombie-Fans.
0:01:24–0:01:29
Wir sind beide große 28 Days Later Fans und 28 Weeks Later.
0:01:30–0:01:34
Und, ich will auch noch gleich anbringen, wir fanden beide diese Serie Black Summer.
0:01:34–0:01:40
Das war so eine Netflix-Produktion, die war sehr gut, die war irgendwie gar
0:01:40–0:01:45
nicht so verbreitet, da hat man wenig davon gehört, aber die war ziemlich krass, die war echt krass.
0:01:46–0:01:50
Und jetzt ist natürlich die Frage, was wird hier in 28 Years later?
0:01:50–0:01:52
Was kann da erzählt werden?
0:01:52–0:01:56
Und was denkst du, mit welcher Erwartung gehst du so rein? Was könnte passieren?
Luc
0:01:56–0:02:00
Ich weiß nicht, weil ich mich das letzte Mal so auf einen Film gefreut habe
0:02:00–0:02:03
und dachte, ich muss den unbedingt im Kino sehen. Das ist wirklich schon ewig her.
0:02:04–0:02:07
Und weil ich halt ein großer Fan von den ersten beiden war. Also es ist,
0:02:07–0:02:11
glaube ich, so im Zombie-Genre meine Lieblingsfilme, ganz klar.
0:02:11–0:02:15
Weil die auch eben beide auch so gut zusammenpassen, aber auch so unterschiedlich sind.
0:02:16–0:02:19
Und es sind ja auch komplett verschiedene, nicht zusammenhängende Handlungsstränge
0:02:19–0:02:22
und Charaktere, aber beide auf ihre Weise extrem stark.
0:02:22–0:02:26
Und deswegen erwarte ich mir jetzt auch bei dem dritten Teil,
0:02:26–0:02:29
dass halt, also Danny Boyle ist halt ein mega Regisseur.
0:02:30–0:02:31
Ich fand auch Trainspotting einen super Film von ihm.
0:02:32–0:02:36
Dass es eigentlich wieder stimmungstechnisch wieder in die ähnliche Schiene geht.
0:02:36–0:02:42
Dass auch die Bildsprache extrem intensiv sein wird. Und ja,
0:02:42–0:02:46
natürlich, das ist eine komplett neue Handlung, neue Charaktere.
0:02:46–0:02:50
Ich meine mich zu erinnern, dass es ja so war, dass es ja ein Virus ist.
0:02:51–0:02:55
Und wir sind ja sozusagen keine wiederauferstandenen Toten, sondern es ist ein
0:02:55–0:02:57
Virus. Und der macht Wut.
0:02:58–0:03:01
Und du musst unbedingt etwas zerstören und etwas eben dann auch essen.
Florian Clauß
0:03:02–0:03:03
Der Rage-Video.
Luc
0:03:03–0:03:05
Genau. Ah ja, so war das, ja.
Florian Clauß
0:03:05–0:03:12
Also das nochmal, es ist kein klassischer Zombie. Der Zombie steht ja quasi von den Toten auf.
0:03:12–0:03:18
Ist ähnlich wie bei dem Rage-Virus nur durch den Kopfschuss oder durch die Zerstörung
0:03:18–0:03:19
des Gehirns dann zerstörbar.
0:03:20–0:03:26
Aber so an sich ist der Rage-Asthmer eigentlich so eine klassische Pandemie, die das beschreibt.
0:03:27–0:03:33
Verbreitet sich über Körpersäfte, also Blut, Spucke.
0:03:34–0:03:39
Und wenn du infiziert bist, wirst du innerhalb von wenigen Sekunden zu so einem
0:03:39–0:03:40
Infizierten, zu einem Rage.
0:03:40–0:03:45
Du bist halt auf totale Wut und das war ja noch bei den Danny Boyle,
0:03:45–0:03:48
bei einem Film, das wird ihm so nachgesagt, dass er der Erste war,
0:03:48–0:03:51
da das inszeniert hat, aber es gibt noch einen anderen italienischen Zombie-Film,
0:03:52–0:03:55
wo auch schon in den 1980ern die Zombies rennen.
0:03:55–0:04:01
Aber das hat Danny Boyle auf jeden Fall mit 28 Days Later, hat er das wirklich
0:04:01–0:04:03
ikonisch geschaffen, diese rennenden Zombies.
0:04:04–0:04:09
Also wenn man das dann vergleicht zu den Dawn of the Dead, hast du diese Romero-Filme auch gesehen?
Luc
0:04:09–0:04:09
Ja.
Florian Clauß
0:04:10–0:04:13
Da war das ja alles noch so langsam, es war alles so,
0:04:14–0:04:19
Der Zombie war so schleichend. Das heißt, er hat sich dann so als Masse ausgebreitet.
0:04:19–0:04:21
Aber man hatte immer noch so Bewegungsfreiheit.
Luc
0:04:21–0:04:23
Ja, man hatte einen Vorteil.
Florian Clauß
0:04:23–0:04:29
Ja, man konnte. Und während du jetzt bei den 28 Days later hast, war ja, du musst rennen.
Luc
0:04:29–0:04:33
Ja, keine Chance. Du bist sogar im Nachteil. Die können länger rennen als du.
Florian Clauß
0:04:33–0:04:39
Ja, die können genau. Aber ich habe auch mir nochmal die Handlung von 28 Weeks
0:04:39–0:04:42
later durchgelesen. Ich habe nicht geschaut, den Film.
0:04:42–0:04:45
Also jetzt nicht nochmal geschaut. Es ist ja so, dass die dann auch tatsächlich
0:04:45–0:04:47
verhungert sind. Genau.
Luc
0:04:47–0:04:50
Und das war der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Und deswegen muss es ja jetzt
0:04:50–0:04:54
nach 28 Years Later, okay, ich stehe, ich habe den Trailer gesehen,
0:04:54–0:05:00
aber muss es ja halt auch dazu führen, dass die nach 28 Jahren halt einfach
0:05:00–0:05:01
schon krass geschwächt sind.
0:05:01–0:05:06
Also, dass es eigentlich irgendwie die Bedrohung ja tendenziell eher abnehmen sollte.
0:05:06–0:05:10
Und deswegen bin ich sehr gespannt, was da jetzt aussah.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:16
Wir kennen das ja auch von Last of Us. Das Virus fängt an zu mutieren.
0:05:16–0:05:19
Es ist ein mutiertes Virus.
0:05:19–0:05:25
Die Frage ist natürlich, die Vorgängerfilme fangen ja eigentlich in der Zivilisation
0:05:25–0:05:30
an und zeigen das Zusammenbrechen vom Governance-System.
0:05:30–0:05:36
Also alle staatlichen und privatorganisatorischen Einheiten gehen kaputt und
0:05:36–0:05:39
sind in dieser Katastrophe. Das ist halt das dystopische Bild schlechthin.
0:05:39–0:05:44
Ja, die Bevölkerung wird komplett dezimiert. Es sind nur wenige Überlebende,
0:05:44–0:05:47
die sich dann halt in dieser Situation neu orientieren müssen.
0:05:47–0:05:51
Und dann gibt es halt bei 28 Days Later gibt es dann diesen Major,
0:05:52–0:05:57
der dann halt auch so ein bisschen wie bei Apokalypse Now, dieses Heart of Darkness. Ja, ja, stimmt.
0:05:57–0:06:00
Und der hat ja dann die Vision, wir müssen die Frauen quasi,
0:06:00–0:06:04
deswegen zieht er dann halt die Überlebenden an, aber er will dann eine neue
0:06:04–0:06:08
Basis aufbauen und dafür braucht er Frauen, dafür braucht er nicht nur...
0:06:08–0:06:13
Er hat ja dann diese Fantasie, aber das ist natürlich unmenschlich brutal,
0:06:13–0:06:15
wie er dann diese Vision dann versucht durchzudrücken.
0:06:16–0:06:21
Und jetzt ist für mich die große Frage, aber man hat es im Trailer schon gesehen,
0:06:21–0:06:26
Der fängt in einer Dystopie an, der spielt in einer Welt,
0:06:26–0:06:34
wo wahrscheinlich tatsächlich 28 Jahre lang die Menschheit dann quasi nicht
0:06:34–0:06:36
mehr zu einem Normalzustand zurückgefunden hat.
Luc
0:06:36–0:06:37
Aber auch überlebt hat.
Florian Clauß
0:06:37–0:06:41
Überlebt, ja. Und dann werden wahrscheinlich auch die Infizierten überlebt haben.
0:06:42–0:06:47
Und die Frage ist, wie haben die überlebt? Was kann man da eigentlich für so
0:06:47–0:06:52
Formen der Gesellschaft oder Formen der Infizierten dann sehen?
0:06:52–0:06:53
Darauf bin ich total gespannt.
0:06:53–0:07:00
Und ich fand diesen Trailer mit diesem ikonischen Totenkopf, das ist ja so eine...
0:07:00–0:07:05
Kultur, wie der aufgebaut ist. Und dann gab es ja immer dazu so eine Musik,
0:07:05–0:07:08
also so einen Song, der da gespielt wurde.
0:07:08–0:07:11
Dieses Nein, nein. Also es war halt so eine...
Luc
0:07:11–0:07:12
Was sich so gesteigert hat.
Florian Clauß
0:07:12–0:07:16
Genau, und du bist dann halt so mitgegangen. Die haben dann mit Pfein und Bogen gejagt.
0:07:16–0:07:21
Aber es muss dann wahrscheinlich so eine Post-Zivilisation sein,
0:07:21–0:07:25
die dann halt mit dem dann arbeitet, was dann halt noch übrig geblieben ist.
0:07:25–0:07:30
Und dann ist natürlich interessant zu gucken, was sind das für Gemeinschaften,
0:07:30–0:07:34
die sich da gebildet haben, weil wenn du in so einer dystopischen Situation bist,
0:07:35–0:07:38
dann stärker ist derjenige, der dann halt auch die Waffen hat und so weiter,
0:07:39–0:07:41
der überlebt dann voraussichtlich.
0:07:41–0:07:46
Und da bin ich gespannt, was der da für ein Panoptikum aufmacht.
Luc
0:07:46–0:07:51
Ja, es ist ja auf jeden Fall auch eine sogar fast noch längere Zeitspanne als
0:07:51–0:07:56
bei Last of Us 2 oder bei Last of Us allgemein, wo ja auch, glaube ich,
0:07:57–0:08:00
mindestens 15, 20 Jahre vergangen sind seit dem Ausbruch.
0:08:00–0:08:04
Aber so lange, also ich glaube, das ist auch, also habe ich jetzt auch noch
0:08:04–0:08:07
keinen anderen Zombiefilm gesehen, wo das halt so lange in der Zukunft spielt.
0:08:07–0:08:11
Und das gibt natürlich nochmal einen ganz anderen Ansatz.
0:08:11–0:08:15
Es ist nicht mehr dieses Plötzliche oder dieses, ah, jetzt haben die sich jetzt
0:08:15–0:08:17
irgendwie wie bei 28 Weeks Later
0:08:17–0:08:20
halbwegs zusammengerottet auf der einen Insel in der Thames in London.
0:08:20–0:08:24
So denkst du, ah, sieht ja ganz gut aus. Aber naja, genau, was da eben jetzt
0:08:24–0:08:30
in 28 Jahren, ist ja schon irgendwie ein Drittel Menschenleben mindestens, dann aufgebaut hat.
Florian Clauß
0:08:30–0:08:36
Ja, eine ganze Generation quasi. Man sagt ja mal, 25 Jahre ist quasi ein Generationsverlauf.
Luc
0:08:36–0:08:37
Ah, okay. Ja, wusste ich gar nicht.
Florian Clauß
0:08:38–0:08:42
Ja, so, ne? Dann kommt halt die nächste Generation, weil dann halt quasi die
0:08:42–0:08:44
Kinder wieder nachkommen und so weiter.
Luc
0:08:44–0:08:44
Ja, ja.
Florian Clauß
0:08:45–0:08:48
Ja, wir sind hier am Burgtagener Platz. Und apropos Kinder.
Luc
0:08:49–0:08:52
Ich habe sie gerade gesehen, die Jungs. Das weiß ich noch so gut.
Florian Clauß
0:08:53–0:08:59
Wir stehen direkt an der Plansche, wo Luke auch seine Kindheit verbracht hat. Und hier.
0:09:00–0:09:04
Dann noch die Steine gelegt hat, damit das Wasser nicht abläuft.
Luc
0:09:05–0:09:10
Trotzdem war es immer zu flach zum Schwimmen, leider. Besser als nix.
Florian Clauß
0:09:10–0:09:16
Ja, die Ghetto-Dusche. Wir sind gespannt. Mit mit spreche ich dann in ein paar
0:09:16–0:09:21
Tagen und dann mache ich die Folge draus. und mal schauen, wie sich das dann
0:09:21–0:09:24
zusammenfügt und wie unsere Erwartungen jetzt dann auch so aufgehen.
Luc
0:09:24–0:09:25
Auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:09:25–0:09:27
Oder was dann noch passiert. Ich habe schon hohe Erwartungen.
Luc
0:09:27–0:09:28
Aber ich habe auch ein gutes Gefühl.
Florian Clauß
0:09:29–0:09:33
Okay, also, wir melden uns dann wieder. Bis dahin, macht's gut, ciao.
Luc
0:09:33–0:09:39
Ciao. 7, 6, 11, 5, 9 und 20 miles today.
Florian Clauß
0:09:59–0:10:05
Boots, moving up and down again. Men, men, men. Hallo Mitch.
Micz Flor
0:10:06–0:10:08
Hello. Ich bin der neue Luke.
Florian Clauß
0:10:09–0:10:13
Du bist der neue Luke. Im Podcast war es nur einen Augenblick und in echt waren
0:10:13–0:10:18
es mehrere Tage, Stunden, Minuten, aber keine 28 Tage.
Micz Flor
0:10:18–0:10:21
Wir haben uns auch zwischendrin nicht gesehen, insofern ist es fresh.
0:10:21–0:10:25
Wir gehen da los, das hast du mit wie so ein Roadmovie, hast du mir quasi den
0:10:25–0:10:28
Start mitgegeben und jetzt bin ich aber gespannt.
0:10:28–0:10:31
Hier ist schon Rage auf der Brücke, zwei Hunde, die sich anbeißen.
Florian Clauß
0:10:31–0:10:36
Wir haben uns auch wieder in Friedrichshain getroffen, weil es gepasst hat, mit dem Kino intim ist.
0:10:36–0:10:42
Also ich war mit Luke im Kino nochmal vielen Dank an Luke für seine Eindrücke
0:10:42–0:10:44
und für deine Eingetzung.
0:10:44–0:10:48
Und ich dachte, dann passt das, dass wir jetzt auch wieder durchs Friedlichsein gehen.
0:10:48–0:10:52
Apropos gehen, ich habe natürlich vergessen, den Track hier zu starten.
0:10:52–0:10:54
Das werde ich sofort nachholen.
Micz Flor
0:10:54–0:10:58
Wie spät ist es, Leute? Wie spät? Halb zehn.
Florian Clauß
0:10:59–0:11:03
So, es ist, wie ihr gehört habt, halb zehn. Wir treffen uns abends.
0:11:05–0:11:07
Und haben viel vor, Mitch.
Micz Flor
0:11:07–0:11:10
Ja, ich bin gespannt. Also wir haben eigentlich den Doppelpack vor.
0:11:10–0:11:14
Und Flo hat schon gesagt, also bis 1 Uhr bin ich fit und ich lasse mich nicht
0:11:14–0:11:15
drängen. Also ich bin mal gespannt.
0:11:16–0:11:21
Der ist so ein Wunderkoffer, den man so aufmacht und dann kann man so ganz tief
0:11:21–0:11:26
reinsteigen, so irgendwo zwischen Harry Potter und Herr der Ringe.
Florian Clauß
0:11:26–0:11:28
Du hast den Film nicht gesehen, ne?
Micz Flor
0:11:28–0:11:30
Ich habe den Film nicht gesehen, nein.
Florian Clauß
0:11:30–0:11:35
Wir wollten den zusammen gucken und das, was uns ja auch so getrieben hat,
0:11:35–0:11:39
Luke und mich, war ja die Spekulation, was passiert in diesem Film.
0:11:40–0:11:46
Und wir sind jetzt gerade mit diesem Poem eingestiegen das auch eine tragende
0:11:46–0:11:50
Rolle spielt, ja, zumindest auch im Trailer, kommt da stark vor,
0:11:51–0:11:57
das Gedicht was dann vertont wurde 1917 von Wright Kipling,
0:11:59–0:12:03
weißt du worum das handelt das Gedicht, hast du das schon gesneakt?
Micz Flor
0:12:03–0:12:07
Ich habe den Trailer halt gesehen natürlich auch und dann habe ich immer von
0:12:07–0:12:11
Kay Tempest das Lied. Da muss ich mir unterdenken, was so diesen gleichen,
0:12:13–0:12:17
knirschenden Schritt hat, so Sprachschritt irgendwie. Salt Coast heißt,
0:12:17–0:12:20
Salt Coast von Kate Tamper. Das kannst du mir noch verlinken vielleicht.
0:12:20–0:12:23
Weil daran hat es mich erinnert. Aber ich habe auch nicht, ich habe nicht genau
0:12:23–0:12:28
gehört, was es ist, aber ich fand den Trailer wegen dieses Gedichts einfach unfassbar gut.
0:12:28–0:12:31
Das war so großartig. Das war irgendwie so eine, das war wie so ein kleiner
0:12:31–0:12:36
Film. Da war so eine Ebene oben drüber, als ob alles verstummt. Das war großartig.
Florian Clauß
0:12:36–0:12:41
Ja, hatte was extrem treibendes, auch gerade durch dieses Poem.
0:12:42–0:12:45
Und nur um das mal aufzunehmen, das Gedicht,
0:12:46–0:12:52
Ist im Prinzip die Erfahrung eines Infanteristen, der beim Marschieren die ganze
0:12:52–0:12:55
Zeit auf die Stiefel vom Vorgänger schaut.
0:12:55–0:13:02
Und es ist quasi dieses repetitive Marschieren, was dann auch durch dieses Sprachgedicht
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dann halt so dargestellt wird.
0:13:04–0:13:09
Gleichzeitig ist es quasi auch die Verarbeitung des Zweiten Burenkrieges von
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dem Dichter. Der Burenkrieg, wo dann die britische Armee dann einmarschiert
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ist und das dann geklärt hat.
0:13:18–0:13:21
Und es wurde dann später, das Gedicht wurde dafür genommen,
0:13:22–0:13:28
dass man auch bei extremen Situationen im Krieg anfängt, das zu rezitieren,
0:13:28–0:13:33
um dann halt so quasi sich in so einen Zustand zu bringen, dass man weitermachen kann.
0:13:33–0:13:38
Und das finde ich halt aus einer psychologischen Kriegsführung heraus wurde
0:13:38–0:13:40
das dann halt auch so weiterentwickelt im Ersten Weltkrieg.
0:13:40–0:13:46
Und das finde ich, hat auch diese Atmosphäre, ja, strahlt das total aus.
0:13:46–0:13:48
Da kommen wir auch wieder zu einem Film, weil nämlich der Trailer,
0:13:48–0:13:54
der stößt ja einen in die Richtung, in diese postapokalyptische Richtung,
0:13:54–0:14:00
wenn man denkt halt genau das, was kann denn 28 Jahre später passieren.
Micz Flor
0:14:00–0:14:00
Ja.
Florian Clauß
0:14:01–0:14:05
Und das ist ja auch das, was dann Danny Boyle und Alex Garland getrieben haben
0:14:05–0:14:09
und das war auch für den Look und mich die Frage, wo geht es denn da weiter?
0:14:11–0:14:15
Ich sage mal so, das erste Drittel des Films löst das alles ein.
0:14:15–0:14:21
Das ist eine postapokalyptische Gesellschaft. Man spielt irgendwo in Schottland
0:14:21–0:14:27
auf einer kleinen Insel, wo eine kleine Kommune dann auch überlebt hat und sich
0:14:27–0:14:28
eingerichtet hat auf einer Insel.
0:14:28–0:14:32
Die einzige Verbindung zum Festland ist so eine Passage, die dann,
0:14:32–0:14:36
wenn Flut ist, überflutet wird und damit kann keiner rüberkommen.
0:14:36–0:14:40
Also es ist vielleicht auch eine Metapher auf Great Britain,
0:14:40–0:14:42
die Insel, die inneren Insel.
0:14:42–0:14:48
Also das heißt eine kleine Insel außerhalb des restlichen europäischen Festlandes.
0:14:48–0:14:54
Man kriegt auch im Verlauf des Filmes mit, dass dann wahrscheinlich andere Entwicklungsstufen
0:14:54–0:14:57
von Gesellschaft auf dem umliegenden, auf dem europäischen Festland ist.
Micz Flor
0:14:58–0:15:02
Da muss ich, weil ich kann hier ein paar Fragen fragen. Ich habe natürlich irgendwie viel gehört.
0:15:02–0:15:05
Ich weiß nicht genau, welche meine Rolle ist, aber innerhalb dieser 28 Jahre
0:15:05–0:15:08
ist dieser Virus um die ganze Welt gewandert.
0:15:08–0:15:13
Und jetzt gibt es zum Beispiel diese Insel und vielleicht noch andere Orte, wo es clean ist.
0:15:13–0:15:19
Oder war das alles auf England begrenzt und hat das Festland nie erreicht oder Europa nie erreicht?
Florian Clauß
0:15:19–0:15:25
Naja, also wir haben ja bei 28 Weeks later gelernt, dass Paris quasi mit dem Virus infiziert ist.
Micz Flor
0:15:25–0:15:27
Die habe ich auch nicht gesehen. Ich habe die alle nicht gesehen.
Florian Clauß
0:15:27–0:15:30
Ich bin kein Zombie-Fan. Du hast sie 28 Tage auch nicht gesehen?
Micz Flor
0:15:30–0:15:31
Doch, den habe ich gesehen.
Florian Clauß
0:15:31–0:15:36
Okay, 28 Weeks later geht es auf dem Festland weiter.
0:15:37–0:15:43
Du hörst dann nur noch Notrufe und das Festland ist quasi infiziert. Das ist so das Open End.
0:15:44–0:15:49
Aber um auf deine Frage, wir können es nicht mit Gewissheit sagen.
0:15:50–0:15:54
Es kommt irgendwann vor in einem Film, dass diese Insel, dieser Bereich von
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England, Schottland, dass der dann unter Quarantäne steht.
0:15:57–0:16:01
Also das heißt, es ist anzunehmen, dass es wahrscheinlich ein kleiner Bereich
0:16:01–0:16:05
ist, der dann noch Infizierte beherbergt.
0:16:06–0:16:10
Und natürlich ist es da diese Zeitspanne von 28 Jahren.
0:16:10–0:16:15
Und das war auch das, was Danny Boyle und Garland ganz doll getrieben haben.
0:16:15–0:16:19
Was passiert denn in den 28 Jahren?
0:16:19–0:16:23
Und das war dann so in einem Interview, meinten die dann auch so,
0:16:23–0:16:25
ja, nature is finding its way.
0:16:25–0:16:29
Also es gibt eine Evolution und man sieht es dann auch.
Micz Flor
0:16:29–0:16:31
Bei den Befallenen.
Florian Clauß
0:16:31–0:16:35
Bei den Befallenen. Ich komme gleich nochmal drauf. Ja, diese Gemeinschaft,
0:16:35–0:16:39
ich will nur kurz beschreiben, diese Gemeinschaft ist eine, wie soll man das
0:16:39–0:16:45
sagen, so eine schon eine militärische Gemeinschaft, ein bisschen so wie so ein Hobbit-Dorf.
0:16:45–0:16:50
Ja, es werden so in Schubkarren werden Äpfel rumgefahren und es ist eine Community,
0:16:50–0:16:52
die dann halt für sich sorgen kann.
0:16:53–0:16:57
Also haben natürlich nicht alles, es gibt Fleisch manchmal, da freuen sie sich.
0:16:58–0:17:02
Also das heißt, die haben auch dann entsprechend Viehzucht und so weiter kultiviert.
0:17:03–0:17:05
Also das gibt es alles. Es ist eine sehr überschaubare Insel.
0:17:05–0:17:10
Und es gibt einen sogenannten Ältestenrat, der dann aber auch bestimmt über
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bestimmte Belange, die dann halt in der Bevölkerung sind.
0:17:13–0:17:15
Und es ist eigentlich auch wieder eine Vater-Sohn-Geschichte.
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Also 28 Weeks Later ist auch eine Vater-Sohn-Geschichte, die aber total ins
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Böse umkehrt, wo dann der Vater quasi infiziert seinen Sohn jagt.
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In 28 Days Later gibt es auch eine Geschichte dazwischen.
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Jim heißt er, glaube ich, die Hauptfigur, die dann auch sehr getrieben ist,
0:17:37–0:17:41
die Eltern noch mal zu besuchen, als der dann nach dem Koma im Krankenhaus erwacht
0:17:41–0:17:43
und dann halt noch andere Überlebende findet.
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Und dann wollen die eben nach Manchester aufbrechen, um die Eltern zu suchen.
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Es gibt immer eine Familienbande irgendwo in den Film von Danny Boyle,
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die da auch eingelöst wird.
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Der Film schenkt an, dass eben der zwölfjährige Spike mit seinem Vater zusammen,
0:17:59–0:18:04
der Vater treibt ihn, der Vater ist ein recht aggressiver Charakter, der halt auch irgendwie,
0:18:05–0:18:08
so ein bisschen die Männlichkeit so darstellt, ja.
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Es gibt dann so ein Initiationsritual ab einem gewissen Alter, eigentlich ab 14,
0:18:15–0:18:20
sollen dann halt auch die Jungen dann auf das Festland, wo noch Infizierter
0:18:20–0:18:24
sind, dann quasi so ein Einweihungsritual erfahren, wo die dann ihren ersten
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Schatt machen und dann halt einen
0:18:26–0:18:29
töten und dann in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Das ist halt so.
0:18:30–0:18:35
Das ist genau dieses, was man so von postapokalyptischen, Und wenn ich jetzt
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28 Jahre dann mir weiterdenke, was passieren könnte, ist genau das, was ich mir vorstelle.
0:18:40–0:18:44
Also wenn man das dann überträgt wieder auf eine kleinere Zeiteinheit mit den
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28 Tagen, wenn dann jemand gesagt hätte, ja, ich gehe jetzt mit meinem Sohn
0:18:49–0:18:51
aufs Festland und wir schießen Zombies,
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dann wäre das halt undenkbar, weil diese Katastrophe ja gerade instanzial ausgebrochen ist.
0:18:57–0:19:03
Und nach 28 Jahren, der Sohn ist zwölf. Das heißt, als er geboren wurde,
0:19:03–0:19:07
da waren schon 16 Jahre diese ganzen, also das heißt, er kennt nichts anderes.
Micz Flor
0:19:07–0:19:09
Er kennt die Welt ohne Handys gar nicht.
Florian Clauß
0:19:09–0:19:14
Ja genau, die Welt ohne Handys, das ist genau dieser Punkt, dass es gab quasi
0:19:14–0:19:18
schon so eine, es gibt schon eine Kultur, die dann halt auf das,
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die dann schon jenseits der Apokalypse gelaufen ist und sich dann halt auch so eingerichtet hat.
0:19:23–0:19:27
Und das ist das, wo der Film einsteigt.
0:19:27–0:19:31
Der Vater mit seinem Sohn geht über diese Passage, was dann halt auch wirklich so,
0:19:32–0:19:36
ziemlich episch inszeniert ist. Die ist dann so mit, also die ist wahrscheinlich
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so einen halben Kilometer lang.
0:19:39–0:19:44
Oder ich weiß nicht, wie viele Yards oder englischen Metriken dann umgerechnet.
0:19:44–0:19:48
Aber du siehst dann halt so zwei oder drei Tore, Holztore, die dann halt so diesen Pfad markieren.
0:19:49–0:19:51
Du siehst den Pfad selber gar nicht, sondern du siehst dann halt nur,
0:19:51–0:19:55
wie sie dann halt knöcheltief ins Wasser dann stiefeln und auf den Strand ankommen.
0:19:55–0:19:59
Und dann gibt es auch gleich so diese erste Konfrontation mit den Zombies.
0:19:59–0:20:02
Und dann sagst du, bist du schon voll unter Stress.
0:20:03–0:20:09
Das ist so dieses immersive Kino, was natürlich Garland jetzt mit Warfare total kultiviert hat.
0:20:10–0:20:13
Invasiv im Sinne von, du bist so dabei. Das ist halt wirklich,
0:20:13–0:20:15
du bist körperlich in diesem Film drin.
0:20:16–0:20:20
Und dann kommt halt eine, dann siehst du schon, dass sich das ganze Virus diversifiziert
0:20:20–0:20:22
hat. Es sind die sogenannten Slow Lows.
0:20:23–0:20:26
Die Slow Lows sind großartig. Das sind jetzt so Zombies.
Micz Flor
0:20:27–0:20:28
Haben wir in Deutsch oder Englisch geguckt?
Florian Clauß
0:20:28–0:20:31
Wir haben Englisch mit deutschen Untertiteln. Also die heißen Slow Lows,
0:20:31–0:20:35
weil die sind halt slow und low. Die sind langsam.
0:20:35–0:20:40
Die sind halt wie so dicke Teppiche. Alle sind auch nackt.
0:20:40–0:20:45
Das ist, finde ich, auch nochmal so großartig. Nach 28 Jahren haben die meisten ja keine Kleider mehr.
0:20:45–0:20:49
Das heißt, die sind verwest. Das heißt, die normalen Infizierten sind nackt.
0:20:49–0:20:52
Die Slow Mo's, die sind halt wie so aus einem Ghibli-Film.
0:20:52–0:20:58
Wie so Waldgeister, die halt so fett auf der Erde die ganze Zeit nur so nach Würmern.
0:20:58–0:21:02
Suchen und halt so ganz langsam so dann vorkriechen und gleichzeitig siehst
0:21:02–0:21:05
du halt irgendwie so wie diese verweste Haut und dann kommt so eine Krähe und
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pickt dann sich halt so Fleischbrocken raus.
Micz Flor
0:21:07–0:21:07
Ja.
Florian Clauß
0:21:08–0:21:15
Also die haben jetzt auch gelernt nach 28 Jahren halt ihren Hunger zu stillen,
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weil das war genau der Plotpoint bei 28 Tagen, nämlich wie überleben wir, ne.
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Und das ist halt so, ja, die haben jetzt Proteinquellen, haben die jetzt gefunden.
0:21:26–0:21:30
Die Slomos essen halt Regenwürmer, ja, du siehst die halt wieder.
0:21:31–0:21:38
Und da darf auch dann eben Spike, der Junge, seinen ersten Todesschuss machen und trifft halt ein.
Micz Flor
0:21:39–0:21:41
Und dann, ja, du bist jetzt dabei.
Florian Clauß
0:21:41–0:21:45
Und gleichzeitig gibt es dann halt diese Szene, dass er dann erst verfehlt.
0:21:45–0:21:48
Und dann richtet sich dieser Slomo auf und ist total.
Micz Flor
0:21:48–0:21:49
Oh, riesenfett.
Florian Clauß
0:21:49–0:21:53
Und dann kommt es halt irgendwie so, dass der Vater dazwischen geht und auch
0:21:53–0:21:54
nochmal einen Schuss abmacht.
Micz Flor
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Weil dann von hinten sich einer angeschlichen hat.
Florian Clauß
0:21:56–0:21:57
Wie das so ist.
Micz Flor
0:21:57–0:21:59
Und dann gibt es aber auch so ein Kind, was von hinten dann auf einmal so.
Florian Clauß
0:22:00–0:22:05
Also ein Zombie-Kind. Und das läuft dann weg. Also man hat nicht mehr diese,
0:22:07–0:22:11
totale Monstrosität der Figuren, sondern sie werden so vermenschlicht.
0:22:11–0:22:15
Also du merkst wirklich so, dass die also du hast so Mitleid.
Micz Flor
0:22:15–0:22:18
Also das heißt mit diesem Weglaufen, du hast halt nicht mehr den Zombie,
0:22:18–0:22:21
der dann Rage-mäßig auf dich zurennt, egal was ist.
Florian Clauß
0:22:21–0:22:23
Genau. Die gibt es auch.
Micz Flor
0:22:23–0:22:25
Da gibt es auf einmal Strategie.
Florian Clauß
0:22:25–0:22:30
Ja, dann kommen wir nochmal zu den anderen Zombie-Typen. Wir haben die Normal-Infizierten,
0:22:30–0:22:31
die halt Rage die ganze Zeit...
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Aber du siehst die halt irgendwie auch am Bach und sich waschen.
0:22:37–0:22:41
Die machen auf einmal schon so bestimmte Rituale, die dann halt wieder was mit
0:22:41–0:22:43
Körperpflege zu tun haben.
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Ich weiß nicht, ob das so inszeniert oder gewollt ist, aber es fängt an so,
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okay, die kriegen jetzt auf einmal so ein Gesicht.
0:22:49–0:22:56
Aber dann kommt die nächste Mutation und zwar ist das der Alpha, der Alpha-Typ.
0:22:56–0:23:01
Und Alpha-Typ wird auch erklärt, wahrscheinlich hat sich das Virus dann mit
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Steroiden und so weiter bei bestimmten Personen dann so, dass die halt einen Alpha ausbilden.
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Alpha ist halt clever, der kann halt strategisch denken, ist halt riesengroß,
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hat auch einen Riesenschwanz.
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In meinem Zeitlufer dann halt, nein, in meinem Zeitlufer nicht,
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aber das ist halt schon so ein Blickfang.
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Aber dieser Alpha, die haben sich
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dann auch so organisiert, dass die halt wirklich so in Rudeln dann jagen.
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Also das heißt, es gibt dann, es gibt schon phänomenale Aufnahmen in diesem
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Film, so dass du halt einen Landschaftsblick siehst und du siehst auf einmal
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so eine Herde von Hirschen, ja, und von Rotwild dann über diesen Wiese dann.
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Sieht alles so ein bisschen aus wie Windows XP Hintergrund. Also grüne Wiesen,
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saftig grüne Wiesen und dann Herden von Rotwild, die dann da drüber galoppieren.
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Und dann siehst du aber auch später so eine Jagd, wo dann halt der Alpha,
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dem Hirsch quasi, das ist so dein Kennungsmerkmal, der nimmt dann halt die Tiere
0:24:00–0:24:05
oder auch Menschen und zieht dann am Kopf so lange, bis dann halt auch die Wirbelsäule rausflutscht.
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Ja, und hat dann den Hirsch auf so einen Baum, also den Hirschkopf auf so einen Baum positioniert.
Micz Flor
0:24:10–0:24:14
Das war doch der Move von Street Fighter 3 oder sowas. Gab es da nicht einen?
Florian Clauß
0:24:14–0:24:18
Ja, also genau, es ist sehr in diese Ästhetik.
Micz Flor
0:24:18–0:24:20
So ein 80er Jahre Arcade-Game.
Florian Clauß
0:24:20–0:24:21
So ein bisschen, ja, also Blood Mouth.
Micz Flor
0:24:21–0:24:24
Kill him oder finish him off move.
Florian Clauß
0:24:24–0:24:27
Ja, das ist wirklich so. Dann siehst du auch im Hintergrund,
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wie dann alle Infizierten sich dann halt an diesen Essen laben.
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Also das heißt, wir haben gewisse Strategien gefunden, um halt zu überleben.
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Das heißt aber, dass die einzelnen Zombies alleine nicht überleben können unbedingt.
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Deswegen gibt es die dann halt eher so in der Horn.
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Und wahrscheinlich ist dann Alpha derjenige, der dann halt auch so die Jagd
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so ähnlich wie bei Wolfen, wird auch erklärt, anleitet.
Micz Flor
0:24:53–0:24:56
Und auf der Insel wissen die das, weil die immer wieder zu diesen,
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die gehen immer mal wieder jagen und kartografieren dann so die Gesellschaft,
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die es da so gibt und erklären die dann sich und damit auch dem Publikum.
Florian Clauß
0:25:04–0:25:09
Ja, genau, aber nicht so explizit, weil das ist nämlich ein ganz wichtiger Punkt,
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den Boyle auch da gemacht hat, nämlich dass wir hier,
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also der Anfang ist auch so, dass die fast wie so eine Montage,
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also der wird auch so von der Filmästhetik her switcht dieser Film zwischen
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so einer Körnigkeit, zwischen diesen epischen,
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Landschaftsaufnahmen, aber auch zu so einem Montagefilm, der fast so von der
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Art her Nouvelle Vague sein könnte.
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Wo dann im Prinzip dann so Archivmaterial von irgendwelchen Engländern im Mittelalter,
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die dann Bogenschützen, dann auf irgendwelche auf irgendwelche anderen Heere dann schießen.
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Also so ein Heer, wie man es so kennt, so aus Monty Python-Filmen.
Micz Flor
0:25:48–0:25:49
Und dann siehst du aber auch so.
Florian Clauß
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Aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg dann so marschierende Soldaten und so weiter.
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Also es wird in dieser Anfangsszene wird dann auch erzählt, dass diese Militarisierung der Gesellschaft,
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also diese Community dort, die dann wirklich durch mehr oder weniger in ihrer,
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also in ihrer, wie soll man sagen, so eingeschlossen hat, die sind auch so,
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dass sie nicht unbedingt viel erforschen oder sowas.
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Das heißt, sie sind irgendwo so ein bisschen hängengeblieben auf dem Entwicklungsstand
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und pflegen das durch so paramilitärische Rituale und so weiter.
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Aber es ist nicht so, dass zum Beispiel auch so die Wissenschaft oder irgendwas
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anderes so großartig gefördert wird. Das erkennt man in der...
Micz Flor
0:26:36–0:26:37
Jetzt in dem Dorf, auf der Insel.
Florian Clauß
0:26:37–0:26:41
Ja, auf der Insel. Jetzt wirklich so, es ist wirklich nur diese eine...
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Also man kriegt dann halt im Umkreis keine anderen. Doch, kriegt man dann schon mit.
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Aber man kriegt halt diese Gemeinschaft nur mit.
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Und es ist so, dass zum Beispiel die Mutter von Spike, also die Frau von Jamie,
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dem Vater, der Jamie heißt, die Mutter.
Micz Flor
0:26:57–0:27:00
Das ist jetzt, Jamie war der Vater, der auch mit aufs Land ist.
Florian Clauß
0:27:00–0:27:04
Genau. Die Mutter ist krank und man weiß nicht, was sie hat.
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Sie hat teilweise Gedächtnisverlust, sie hat große Schmerzen,
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sie liegt die ganze Zeit im Bett. Manchmal geht es ihr gut.
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Aber auch die Krankheit wird eher ausgeblendet in der Gesellschaft.
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Weil es gibt keinen richtigen Doktor oder sowas.
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Also wer krank ist, gehört nicht so richtig dazu.
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Wird halt so geduldet, aber wird nicht weiter behandelt. Also irgendwo ist diese
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Gemeinschaft auf einem gewissen Stand dann auch stehen geblieben und pflegt
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dann halt eher oder mehr oder weniger so die Sachen, die sie halt kennt.
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In einem Interview mit Danny Boyle und Garland wird dann halt auch gesagt,
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dass dann die Gesellschaft sich so cherrypicking memories raussucht,
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also so bestimmte identitätsstiftende Erinnerungen.
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Und dass aber auf der anderen Seite so eine Amnesie entwickelt wird bei anderen Einungen.
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Das heißt, da ist so eine Gesellschaftskritik formuliert, will ich mal so sagen.
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Und die Gesellschaftskritik ist halt durch diese Montagebilder und auch,
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wir streifen mehrere Episoden.
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Garland haben wir ja schon mal ausführlich behandelt. Deswegen werden wir nicht
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so viel darüber berichten.
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Garland, der dann in Civil War die Folge. Und wenn man sich die Filme von Boyle
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anguckt, dann weiß man auch, dass Boyle in einem Film häufig das Genre wechselt.
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Also diese 28 Days Later war ja damals auch nicht so ein hundertprozentiger
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Horrorfilm, so ein klassischer Zombiefilm, weil allein die Zombies ja keine echten Zombies sind.
Micz Flor
0:28:39–0:28:44
Da muss man jetzt gerade für das Publikum sagen, Airquotes, also du hast die
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Anführungszeichen der Luft gemacht, keine echten, also echten Anführungszeichen.
Florian Clauß
0:28:48–0:28:54
Echte Zombies, Schlage von George Romero zum Beispiel oder Luis Fulci,
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denen wir auch dann diese Zombies, die halt so kriechen, schleppen, nicht rennen können.
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Es sind ja Infizierte, die sterben, haben wir gelernt, die sterben, die brauchen Essen.
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Aber die können diese unglaubliche Energie durch diesen Wutvirus dann und diese
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schnelle Infektionszeit von wenigen Sekunden dann auslösen.
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Der letzte Film, den Garland und Boyle zusammen gemacht haben, ist Sunshine.
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Über den haben wir uns auch, glaube ich, unterhalten. Science-Fiction-Film.
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Ein Science-Fiction-Film.
Micz Flor
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Sunshine ist der, wo die Sonne nicht mehr richtig brennt und die müssen die hochfeuern.
Florian Clauß
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Ich weiß gar nicht mehr genau den Plot, aber es ist auf jeden Fall so ein Science-Fiction-Film,
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der dann irgendwann zu so einem Slasher-Film wird.
Micz Flor
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Aber der spielt ja auch der mit von Oppenheim.
Florian Clauß
0:29:40–0:29:41
Julian Murphy.
Micz Flor
0:29:41–0:29:42
Genau, der spielt auch mit bei Sunshine.
Florian Clauß
0:29:42–0:29:44
Der ist auch Executive Producer.
Micz Flor
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Bei dem dritten Teil jetzt, oder?
Florian Clauß
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Bei diesem Teil. Und er wird jetzt auch, nämlich 28 Jahre später,
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ist als Trilogie angelegt worden. und die haben jetzt schon den zweiten Teil,
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der dann nämlich heißt Temple of Bone, nee Bone Temple, haben die Side by Side schon gedreht.
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Also haben die gleich in Sets genommen, haben da auch gleich gedreht.
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Das heißt, der ist schon im Kasten, ist von einer Frau Regie geführt.
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Sorry, ich habe den Namen jetzt nicht präsent.
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Aber das heißt, da spielt auch Cillian Murphy mit.
Micz Flor
0:30:16–0:30:16
Ah, okay.
Florian Clauß
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Und der kommt jetzt auch in diesem Teil vor, aber es ist nämlich Ich weiß nicht,
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ob du diese Filmplakate noch präsent hast, aber es gibt so einen ganz ausgemergelten
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Infizierten, der so aus dem Kornfeld guckt.
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Und er sieht extrem nach Cillian Murphy aus.
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Man dachte erst so, das ist der jetzt. Aber das war er nicht.
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Nein, der kommt dann aber nämlich vor.
Micz Flor
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Oder hat jemand das vom nächsten Teil schon geleakt?
Florian Clauß
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Nee, nee, nee, nee. Die haben extra nochmal gesagt, das ist ein Model,
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28-Jährige. Also die haben dann schon mal so den Namen dahinter auch geschrieben,
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in Abspann. Also nicht Silvia Murphy.
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Der Film fängt auch mit dem Ausbruch an, vor 28 Jahren.
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Der ist auch eine ganz tolle Szene, wo dann lauter Kinder, und das ist halt
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so britisch, weil nur eben in England, das hätte ich auch zu Luke gesagt,
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kann man diese Filme drehen, wo dann halt Kinder wirklich dann auch als Zombies getötet werden.
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Das geht halt in amerikanischen Filmen nicht. Der Film fängt so an, dass du siehst dann,
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verängstigte Kinder, wie sie vor einem Teletubby-Fernseher sitzen,
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Teletubbies gucken, ja, und die sind halt ruhiggestellt.
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Und dann kommen die Eltern rein und sagen, wir kommen gleich wieder, komm mal,
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und dann siehst du halt im Hintergrund schon durch die Gleisscheibe der Tür, die so milchig ist,
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wie dann das Blut spritzt und dann irgendwann auf die Kinder und die Kinder
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werden auch gebissen und es wird, ein Kind entkommt, das ist Jimmy,
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Jimmy flieht dann in die Kirche, wo sein Vater dann halt knient vor dem Altar,
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jetzt kommt die Erlösung und lässt sich von dem beißen.
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Also, The Jimmy ist hochtraumatisiert. Der kommt dann am Ende dieser Folge als
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entsprechender Charakter.
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Und der wird in dem zweiten Teil auch eine große Rolle spielen.
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Dann sind die The Jimmy's.
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Gibt es dann eine Bande, die so ein bisschen an Clockwork Orange, an die Druks erinnert.
Micz Flor
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Ah, okay.
Florian Clauß
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Also der Film ist wirklich, wir waren ja gerade dabei, dass Danny Boy Genres shiftet.
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Und der fängt als so ein Horrorfilm an, wird aber so ein Kunstcollagefilm.
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Und eigentlich ist es ein Coming-of-Age-Film.
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Da sind wir wieder bei Hänsel und Gretel und sind wieder bei den Coming-of-Age.
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Und eigentlich ist das auch ein Roadmovie-Film.
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Weil das ist natürlich ganz klassisch, diese Coming-of-Age-Roadmovie-Motive
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total komplett erfüllt.
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Eigentlich ist es so ein Initiations-Film.
Micz Flor
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Und dieser Role Coming-of-Age ist der, wie heißt der Junge? Spike?
Florian Clauß
0:32:37–0:32:38
Spike, ja.
Micz Flor
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Das ist der Charakter, dessen Age of Coming ist.
Florian Clauß
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Genau, der ist zwölf und der ist auch voll in diesem Initiationsritual.
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Er hat es bestanden. Also es ist dann so, dass ich war ja gerade noch bei dem
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ersten Teil, ersten Drittel der Handlung, wo Vater und Sohn aufs Festland gehen
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und ich spoil übrigens komplett.
Micz Flor
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Ja, ja, das macht es mal. Ich gucke den dann irgendwann mal.
Florian Clauß
0:33:03–0:33:07
Wo die beiden aus Festland gehen, dann auf die Slowlos treffen.
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Dann kommen die in so ein Haus und da sehen die halt wie ein gefolterter Zombie.
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Und dann wird der Sohn auch, das nennt man dann halt so schwarze Pädagogik,
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das kommt immer so als Begriff, sieh hin, du darfst nicht wegsehen,
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du musst es dir anschauen.
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Der Junge wird dazu gezwungen von seinem Vater dann halt auch eben diese Moral
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zu schlucken oder diese Nicht-Moral, um halt entsprechend sich dann hochzurüsten.
Micz Flor
0:33:30–0:33:32
Was soll er unbedingt sehen in dem Haus?
Florian Clauß
0:33:32–0:33:36
Wie er dann halt dieser gefolterte Zombie, der dann irgendwann denkt,
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das ist eine Leiche, aber dann fängt die dann an zu knurren,
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hat dann eben eine Plastiktüte über dem Kopf, deswegen sieht es sein Gesicht nicht.
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Und dann fängt er an und löst sich dann aus seinen Fesseln und droht dann runterzufallen
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und im letzten Moment schießt halt der Vater ihn ab.
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Und der Junge muss es sich anschauen, weil du merkst schon, er wird dann eben
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in so Stresssituationen ängstlich.
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Und der Vater will ihn einfach abhärten. So ein bisschen wie Männerfantasien bei Teweleit.
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Oder auch dieses Militärische, dieses Jungen, die werden gedrillt.
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Also dieser ganze Pfropfen, wo ich mich am Anfang mit Luke darüber unterhalten habe.
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Die saßen übrigens, wir sind jetzt gerade am Boxhackener Platz.
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Nach dem Film haben wir uns nochmal ein Eis geholt und saßen die auf der Bank.
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Haben uns nochmal darüber unterhalten.
Micz Flor
0:34:25–0:34:25
Sehr gut.
Florian Clauß
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Dann kommt es natürlich, wie es kommen muss. Die treffen auf so einem Alpha-Team,
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Und können dann sich über Nacht nicht bewegen, weil die dann in einem Haus festsitzen.
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Und da kommt eine ganz skurrile Traumszene in diesem Haus. Die sind auf dem Dachboden geflüchtet.
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Und auch das hat wieder so eine Ästhetik von so einem Bergmann-Film.
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Also so eine Traumsequenz aus so einem wilden Erdbeeren, wo dann halt irgendwie
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so der Junge halt so gefangen ist und sich nicht bewegen kann.
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Und du siehst halt, dass irgendwelche bedrohlichen Gestalten auf ihn zukommen und so weiter.
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Es ist so stark, auch sehr stark von der Filmsprache und es ist aber auch sehr punkig.
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Also die Filmsprache, lass mich noch mal einen Einschub zur Filmsprache machen,
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weil die auch wirklich interessant ist.
Micz Flor
0:35:10–0:35:16
Aber so ganz vorneweg so von 0 bis 10, 10 out of 10 oder wo bist du mit dem Film?
Florian Clauß
0:35:16–0:35:21
Ich bin ziemlich begeistert. Ich bin ja wahrscheinlich so bei einer 9 von 10.
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Also ich bin wirklich ich finde es großartig
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finde es auch wirklich so wie der dann geschafft hat diesen suspens so aufzugreifen
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und dann aber was ganz ganz anders daraus zu machen und das ist wirklich so
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der schiff der ist episch da kommen wir noch hin dann oder wir kommen noch hin
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der hat einfach auch so eine also der knüpft auf der ich habe.
Micz Flor
0:35:41–0:35:44
Das gefühl weil du hast so unfassbar viel energie.
Florian Clauß
0:35:44–0:35:45
Gerade so ein.
Micz Flor
0:35:45–0:35:46
Bisschen von diesem an dem rage virus mal.
Florian Clauß
0:35:46–0:35:47
Geleckt hat.
Micz Flor
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So ganz viel Druck von innen. Und ich habe so eine Erinnerung,
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die ich jetzt habe, ist kein Traum, aber wir hatten irgendwie in einer kleinen
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Gruppe, ich weiß gar nicht mehr, in welchem Zusammenhang hatten wir Adam Hyde,
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der gerne wandert und gerne Kaffee trinkt, hatten wir so eine Espressomaschine zum Wandern geschenkt.
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Und die funktioniert halt so aus Plastik, aber du machst halt Espresso rein
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und dann kochst du Wasser und machst dieses ganz heiße Wasser rein und dann
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musst du das so durchdrücken oder so durchpumpen.
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Und so kommt mir das so gerade ein bisschen vor, weil du weil du einerseits
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halt so voll mit diesem ganzen Zeug bist, was jetzt Espresso werden muss und
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gleichzeitig, wenn man drückt und drückt, dann kann halt trotzdem nur so ein bisschen durch.
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Also es ist Druck schon auf dem Tank, aber dann auch Druck,
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also es ist nicht so ein Ventil, wo du tuten kannst und die Welt erschütterst,
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sondern du musst das wie so ein Espresso dann alles so durchdrücken und auf
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diese schmale Linearität von Audio legen.
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Ja, das weiß ich auch von deinem Verständnis.
Florian Clauß
0:36:41–0:36:45
Also nicht, dass dein Verständnis schmal und linear wäre, aber ich habe das
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Gefühl, ich springe, springe, springe und schifte, schifte.
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Aber ich versuche das noch so einigermaßen sinnvoll zusammenhalten.
Micz Flor
0:36:53–0:36:56
Ich bin total bei dir. Es steckt auch total an, aber es war so intensiv,
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dass ich dachte, ich muss mal fragen jetzt, wo du bist.
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Weil ich habe so das Gefühl, das wird eine lange Nacht werden.
Florian Clauß
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Ja, wir schauen mal. Bis 1 Uhr ist das Gate open.
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Ich versuche, die einzelnen eben zusammenzuhalten und ziehe immer wieder Register
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aus den gleichen Regalen.
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Aber manchmal sind die so ein bisschen übereinanderliegend.
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Deswegen verzeih mir das. Ich versuche die Ordnung da noch.
Micz Flor
0:37:22–0:37:24
Alles gut. Hier kann man über alles reden.
Florian Clauß
0:37:25–0:37:33
Wir waren bei der Kamera. Die Kamera war ja auch legendär bei dem ersten Teil.
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Der Kameramann, und jetzt muss ich den Namen kurz nachgucken,
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der Kameramann, den kennen wir.
Micz Flor
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Hatten wir auch schon erwähnt.
Florian Clauß
0:37:42–0:37:47
Weil es wieder eine Referenz einer Folge, die wir vorher gemacht haben, nämlich das Fest.
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Das ist der Kameramann, der auch bei das Fest mitgedreht hat.
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Der hat auch sehr viel bei den ganzen Boy-Filmen, also hat Slumdog Millionär
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gemacht, hat auch Sunshine gedreht und hat auch bei Garland-Filmen mitgedreht.
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Also das heißt, der ist bekannt, das ist nämlich Anthony Dodd-Mendel, das ist der Kameramann.
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Der hat im ersten Teil diese Dogma-Ästhetik da ganz stark mitverarbeitet.
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Dieses Körnige, dieses Grobe, diese Video, das war ja auch so ein Alleinstellungsmerkmal.
Micz Flor
0:38:21–0:38:26
Ja, ich glaube, die haben diesen ersten Film auf der gleichen Mini-DV-Kamera
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gedreht, mit dem Merle, Philipp und ich gedreht haben.
Florian Clauß
0:38:31–0:38:33
Es gibt so einen individuellen Kameratypus, ja.
Micz Flor
0:38:34–0:38:36
Das war die, glaube ich, Canon X-M1 oder irgendwas.
Florian Clauß
0:38:36–0:38:37
Ja, das war irgendwie genau, das hatten wir auch mal irgendwann erwähnt.
Micz Flor
0:38:38–0:38:41
Ich habe eine, ich kann es dir mal zeigen. Ich weiß nicht, ob es noch geht,
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weil es ist jetzt halt 23 years later. Ich weiß nicht, ob die überhaupt noch läuft.
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Aber das war ja auch das Geniale, diese Befreiung. Was dann irgendwie,
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jetzt habe ich gehört, auch irgendwie viel auf iPhones gedreht?
Florian Clauß
0:38:54–0:38:57
Genau, diesen Sprung wollte ich gerade machen. Wir haben nämlich,
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das ist ganz lustig, wir haben diese Bullet Time, heißt das.
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Die haben diese Shots, die dann halt so saftig abschließen.
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Matrix Shots. Nämlich, du siehst, wie dann halt der Bogen abgeschossen wird,
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wie der Pfeil fliegt und dann halt so eine kurze Bullet Time.
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Also Bullet Time ist quasi, wo sich das Bild nicht mehr in der Zeit,
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sondern im Raum auflöst.
Micz Flor
0:39:20–0:39:23
Das ist von Matrix, diese Sache, wo auf einmal alles viel freeze ist und dann
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die Kamera drumherum fährt.
Florian Clauß
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Genau, Matrix hat das so super kultiviert. Das war dann in allen Ohren und jeder hat das dann kopiert.
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Augen auch, ja. Die Technik wurde schon viel früher entwickelt.
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Gab es auch schon in den 80ern bei irgendwelchen Hongkong-Filmen und so weiter.
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John Woo hat auch viel mit dieser Technik gearbeitet. Bullet Time ist jetzt,
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und das hat dann Danny Boyle im Interview gesagt, die haben halt Poor Man's Bullet Time gemacht.
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Und die Poor Man's Bullet Time geht halt so, dass du so ein Rig hast,
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wo du dann halt so zwölf iPhones draufschraubst.
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Und das ist halt das Billigste, was man machen kann. Und dann gibt es wahrscheinlich
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auch eine Software, die du irgendwie Open Source runterladen kannst und dann
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halt irgendwie dein eigenes Bullet Time.
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Und du kannst wahrscheinlich das Rig auch 3D drucken, dass auch irgendeine Anleitung
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zu sein Bullet Time for Home machen kann.
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Und damit haben die total viel gedreht. Und das ist halt so dieser,
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also auch diese Ästhetik von Videospielen.
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Also du siehst halt wirklich so dann...
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Wie der Bogen gespannt wird, wie der Pfeil fliegt, dann wird das halt abgeschlossen
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durch so einen schönen Headshot.
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Und das hat dann halt so eine saftige Ästhetik.
0:40:34–0:40:38
Und das hattest du mal, ich glaube, in der Gestaltspsychologie-Folge.
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Das war nämlich genau dieser Punkt. Man hat ja immer das Bedürfnis,
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Prozesse abzuschließen.
0:40:46–0:40:50
Es gibt halt irgendwie so, du hast es mit verschiedenen Beispielen untermalt,
0:40:50–0:40:53
Aber dass du halt irgendwo was offen lässt.
Micz Flor
0:40:53–0:40:54
Auch in der Kommunikation oder sowas.
Florian Clauß
0:40:55–0:40:59
Da entsteht ja Unruhe. Das Abschließen geht ja auch so weit in der Gestaltswahrnehmung,
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dass du halt irgendwie, wenn du halt quasi viereinhalb Sternchen siehst,
0:41:04–0:41:05
dann machst du automatisch fünf draus.
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Also das sind so Wahrnehmungsstrategien, die auch in der Werbung und so weiter eingesetzt werden.
Micz Flor
0:41:11–0:41:13
Also der andere Effekt ist.
Florian Clauß
0:41:13–0:41:14
Wenn du 3,99 siehst.
Micz Flor
0:41:14–0:41:15
Dann denkst du an drei.
Florian Clauß
0:41:15–0:41:19
Steht keine vier davor. Aber dieses Ding, so Sachen abzuschließen,
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das ist ja auch zwischenmenschlich und so weiter.
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Und das ist halt so was, was halt total saftig abgeschlossen wird.
Micz Flor
0:41:26–0:41:29
Weil dieser Bullet-Time so ästhetisch abgeschlossen wird.
Florian Clauß
0:41:29–0:41:32
Du hast dann halt einen Body-Count, der zählt dann hoch.
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Du hast dann halt so Experience-Score, der Charakter wird hochgelevelt,
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wird halt so zack, zack, zack.
0:41:39–0:41:44
Hast du natürlich nicht, aber du hast das Gefühl dabei, weil die Ästhetik kennt man.
Micz Flor
0:41:44–0:41:47
Ja, ich weiß nicht, ich habe jetzt nie drüber nachgedacht. Aber dieses Bullet
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Time, weil wenn wir jetzt darüber denken, was das macht, das macht entweder
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einen Halbkreis oder einen ganzen Kreis.
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Ich meine, bei Matrix kenne ich bei Making-ofs, ich habe ja früher immer die
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Making-ofs gerne geguckt auf DVD-Paketen.
Florian Clauß
0:41:59–0:42:00
Ja, jetzt gibt es keine DVD mehr.
Micz Flor
0:42:00–0:42:04
Genau, und da war ja alles so Green Screen und dann hast du die Kameras gesehen,
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die dann teilweise auch von unten nach oben liefen, sodass halt die Perspektive
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sich auch änderte, wenn jemand sprang oder so.
0:42:10–0:42:16
Und ich weiß jetzt nicht, wie das da gemacht wird, aber ich hatte so das Gefühl, es gibt einfach,
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es gibt so nicht nur, dass es halt so ein saftiger Shot ist,
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wo man quasi nochmal so nicht ins Zeitlupe, sondern einen Stillstand erleben
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kann, wie unausweichlich jetzt dieser Schlag oder der Stoß oder der Schuss ist.
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Sondern du hast auch natürlich diesen Moment, wo du den Perspektivwechsel hast.
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Also du kommst halt so von der eine Person kommt an und da hast du ja einen
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Achsensprung drin, den du im Schnitt nicht haben könntest.
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Aber den hast du halt so drin. Das heißt, du kannst dann, wenn du einen halben
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Kreis machst, dann guckst du auf einmal nach.
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In dieser Filmsprache von Schnitt, wo man eben nicht so einen Achsensprung machen
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dürfte, guckst du auf einmal quasi aus dem Opponent-Winkel auf die Szene.
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Wenn du allerdings einmal eine komplette Umdrehung machst, dann zeigst du in
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gewisser Weise die Ausweglosigkeit.
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Die Person ist dann gefangen. Du läufst einmal drum rum und kommst wieder an
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der Position an, wo jetzt der Killshot kommt.
Florian Clauß
0:43:07–0:43:11
Ja, ja, also dann hast du nochmal dieses Deterministische quasi mit drin.
0:43:11–0:43:14
Das, was du jetzt sagst. Also du hast einfach keine Chance, da rauszukommen.
0:43:15–0:43:19
Ja, es sind natürlich die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von so einem Bullet Time.
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Also dass du halt diesen 360 hast. Da war es halt meistens so,
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ich weiß nicht, so ein Grad von nicht mehr als 180. Lass mich lügen.
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180 Grad, ich weiß nicht. Aber es war wirklich so mehr in der Szene und mehr
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so quasi, um den Abschluss zu zeigen.
0:43:35–0:43:41
Also du hast diese Art von Ästhetik, du hast diese Archivaufnahmen.
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Ja, und das war auch in dem Interview war das so, dass die sich so,
0:43:43–0:43:46
oh, wir hatten so viel Archivmaterial, das war so toll.
0:43:46–0:43:50
Also die hatten ja wirklich so irgendwelche, Henry IV.
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Aus Shakespeare, da gibt es ja diese Ansprache an das Englische her.
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Das war auch so ein Vorbild dann halt so, wo die dann halt gegen die Franzosen
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aufmarschiert sind und dann nur noch 20.000, die Franzosen 80.000.
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Und dann gab es halt diese Rede an das Heer, was auch so legendär in der Literatur
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ist und daraufhin halt die Briten haushoch gewonnen haben.
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Und jetzt nochmal so ein Punkt, der auch wieder eine Folge streift.
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Das ist ganz toll, das würde ich freuen.
Micz Flor
0:44:18–0:44:22
Heißt das, dass wir so weit aufgestellt sind oder dass wir immer die gleichen Pfade abtreten?
Florian Clauß
0:44:22–0:44:26
Nein, die Synchronicität, wir sind da im Stream, du weißt schon.
Micz Flor
0:44:26–0:44:27
Jetzt bin ich immer gespannt.
Florian Clauß
0:44:27–0:44:31
Was jetzt kommt. Also das Ding ist halt, um diese Identifikation,
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ein ganz starkes, neben diesem Union Jack und neben dieser ganzen Henry IV und bla bla bla,
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worüber haben wir schon gesprochen, über welche Identifikation der Briten.
Micz Flor
0:44:46–0:44:46
Teletubbies?
Florian Clauß
0:44:47–0:44:53
Auch, nein, aber hast du eine ganze Folge mitgemacht über Abide with me.
Micz Flor
0:44:54–0:44:55
Das kam auch vor.
Florian Clauß
0:44:56–0:44:58
Das Lied haben wir gesungen, das
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kam aber wirklich nur so kurz vor und ich dachte, Moment, das kann ich da.
Micz Flor
0:45:02–0:45:04
Ich kann die Waschstimme mitzwingen.
Florian Clauß
0:45:05–0:45:05
Abide with me.
Micz Flor
0:45:05–0:45:08
Das passt natürlich. Das ist ja auch...
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Das ist ja auch genau auf diesem Untergrund gewachsen, aus dem Gothic hinein
0:45:13–0:45:14
in die, ja, okay, spannend.
Florian Clauß
0:45:14–0:45:19
Ja, es ist halt so ein unglaublich, also nicht identitär, aber identifikationsstiftend,
0:45:21–0:45:24
dieses Untermauern von der Gesellschaft, dass es erstmal gut so ist, wie wir sind.
0:45:25–0:45:28
Und wir wollen auch nicht anders werden, sondern wir haben uns da eingerichtet.
0:45:28–0:45:33
Das ist ja das, was diese Gesellschaft da so mitzieht. Und deswegen haben die
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halt diese ganzen Relikte und Artefakte von Songs, die so urbritisch sind.
Micz Flor
0:45:39–0:45:40
Das ist echt lustig.
Florian Clauß
0:45:41–0:45:48
Ja, es ist echt, also ich fände es auch gut, wie viele Sachen sich dann doch da zusammenfalten.
0:45:48–0:45:53
Ja, und diese Kameraästhetik, das war halt auch so, dass die gesagt haben,
0:45:53–0:45:56
ja, wenn die jetzt wirklich, das war wirklich eine ästhetische Frage.
0:45:57–0:46:00
Ästhetischer war, was passiert, wenn wir jetzt halt irgendwie so mit Dogma anfangen.
0:46:00–0:46:04
Ich meine, da war der Hauptdarsteller in dem,
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28 Days Later waren halt irgendwie nur so zweifarbige Pixel im Widescreen,
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also das kannst du heutzutage nicht mehr machen, deswegen war ziemlich schnell
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klar wir wollen halt da eine andere Ästhetik und deswegen haben die so eine
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Mischform gewählt die von allen etwas dann mit sich bringt und die in der Montage
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auch ganz gut funktioniert,
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du denkst immer so wo bin ich jetzt in welchem Film?
0:46:26–0:46:30
Also ich finde, da hat er sich einfach eine künstlerische Freiheit genommen,
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die auch so etwas Befreiendes hat.
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Und das ist so überhaupt der Film, der sich aus dieser deterministischen Klammer
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löst und was extrem Befreiendes auch erzählt in seiner formalen Sprache, in seiner Ästhetik.
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Inhaltlich, komme ich gleich zu, wird es nämlich noch viel stärker und er arbeitet
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auch mit Bildern, die man stärker nicht hätte bauen können.
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Kleiner Cliffhanger. Aber ich finde es unglaublich...
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Stark, was er da für eine Bildsprache, was er nicht Bildsprache,
0:47:00–0:47:02
sondern narrative Bilder geschaffen hat. Auch in der Bildsprache.
Micz Flor
0:47:03–0:47:05
Aber wenn ich jetzt mal einen Schritt zurückgehe über diese,
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das ist natürlich dann, ich springe raus aus dem Narrativ, aber diese Qualität
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des Bildes, also jetzt wegen Farbe, Pixel, Kontrast, all diese Dinge, das ist ja sowas,
0:47:15–0:47:20
was zum Beispiel auch bei The Hateful Eight von Tarantino, da ist es so,
0:47:20–0:47:24
ich habe den halt zu Hause geguckt, auf dem Laptop, und da gab es an zwei Stellen,
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kam halt oben zweimal das gleiche Mal, oben so ein bisschen so der Rand von
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diesem Film rein. Und das war halt eindeutig gefakt.
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Das siehst du natürlich im Kino nicht, weil dann denkst du halt,
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das gehört wirklich dazu.
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Denkt man so, auch wenn es eine digitale Projektion ist. Aber das heißt,
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da gibt es dann immer Fehler, in Anführungszeichen, die irgendwas tun sollen.
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Und jetzt gibt es dann halt so einen Fehler wie das, was Tarantino da scheinbar eingebaut hat.
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Hypothese, ich weiß nicht, ich habe es so wahrgenommen.
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Die soll dich ja ein bisschen reinziehen und rausholen gleichzeitig.
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Und was ich halt so irre finde an diesem Ace, 28 Days Later,
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ist halt diese Ästhetik, also die Befreiung der Kamera einerseits.
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Man konnte relativ schnell und gut drehen und einfach mal drehen,
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wenn gerade niemand in der Straße war und so weiter.
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Aber dann hast du natürlich eine Bildsprache, die total fehlerhaft aussieht.
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Und das Abstruse ist ja dann, was dann entsteht, wenn es fehlerhaft ist.
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So ein bisschen bei Blair Witch Project hast du natürlich auch die Found Footage
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Sache. Da weißt du, dass es Kameras sind, aber dass es sich trotzdem irgendwie
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realer anfühlt, obwohl das Bild viel fehlerhafter ist.
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Und wenn du das Bild aber nicht mehr siehst bei irgendeinem Denzel-Washington-Action-Film
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oder sowas und gar nicht mitbekommst, dass da alles an Farben und sowas reingerechnet
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wurde, dass du da eigentlich die Kamera oder die Bildsprache gar nicht so wirklich wahrnimmst.
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Und das heißt, du könntest argumentieren, das Bild sei da viel echter,
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als dann, es könnte ja eigentlich Distanz schaffen, wenn man anfängt,
0:48:51–0:48:53
die Körnigkeit und sowas hochzudrehen.
0:48:53–0:48:56
Aber es ist absurd, was da passiert. Es ist ein bisschen so das Gefühl,
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als ob, je mehr du den Leuten erlaubst, dich aus dem Bild rauszunehmen,
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desto mehr passiert in denen drin, um sich mit dem Bild zu verbinden.
0:49:05–0:49:08
Denn wenn du so ein durchgängiges Bild hast, wo du halt...
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Einfach denkst, ja, so sieht die Welt aus, dann passiert weniger im Kopf oder
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nicht. Weißt du, was ich meine?
Florian Clauß
0:49:14–0:49:17
Ja, ja, nee, voll. Aber ich glaube, das hat auch was einfach mit der,
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wie die Spannung aufgebaut ist, wie sehr sich dann halt der Zuschauer sich mit
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dem Bild, mit dem Film identifiziert.
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Oder ich hatte ja vorhin schon den Begriff des immersiven Kinos.
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Das ist genau diese Erzählung, dass man so reingezogen wird.
0:49:35–0:49:40
Es gibt ja nur die Mockumentary, was dann halt Blair Witch Project macht.
Micz Flor
0:49:41–0:49:45
Oder Spinal Tap, weil Mockumentary ist immer auch, die machen sich lustig über
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etwas. Mocking heißt, ich mache mich lustig.
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Also Spinal Tap ist so ein Mockumentary-Film, wo man sich so lustig macht über
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solche Bands oder sowas.
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Aber Blair Witch würde ich jetzt Nicht mit dem Titel belegen,
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weil es ist ja keine Comedy in dem Sinne.
Florian Clauß
0:49:59–0:50:03
Ja, nee, das stimmt, das stimmt. Ich habe mal so eine Studie gelesen,
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die fand ich ganz interessant. Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt habe.
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Die haben jetzt auch so, ich weiß nicht, wie die die Emotionalität oder die
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quasi Identifikation des Zuschauers beim Betrachten eines Films gemessen haben.
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Aber die haben jetzt mal gemessen, wie weit sich das dann abweicht,
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wie größer der Screen wird.
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Und da haben sie halt irgendwie so, weiß ich nicht, bei Whitescreen und so weiter
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dann halt voll Dolby, bla, dann ging das aber runter bis irgendwie so,
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keine Ahnung, YouTube wieder 480 Pixel.
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Und die haben aber dann bei bestimmten Filmen keinen Unterschied festgestellt.
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Das heißt, die Leute waren dann so fest, also das ist glaube ich schon die Art
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zu inszenieren, wie man den Zuschauern einspannt, dann ist es halt egal von dem.
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Aber du, deine These wäre ja, durch diese Artefakte, durch diese Körnigkeit
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wird ja nochmal quasi so eine Realität erzeugt, die noch mehr identifiziert.
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Also das fand ich auch diese Körnigkeit. Ich habe nur kurz in 28 Tage reingeskippt,
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weil ich den als DVD zu Hause bei mir als Privatcopy habe.
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Dann konnte ich halt wirklich so sehen, dass der immer noch wirklich so eine
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Ästhetik hat, die irgendwie was Befremdliches, aber was total Faszinierendes
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auslöst, also wie du das beschrieben hast.
0:51:14–0:51:19
Also das ist auch vielleicht einfach so eine Zeit, wo es diese Medien so gab,
0:51:19–0:51:24
so wie du dann halt irgendwie die Hitchcock-Filme in, was war das für ein Format?
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Also auf jeden Fall dieses legendäre Farbformat, was dann Kodak erzeugt hat.
0:51:29–0:51:32
Das ist einfach so eine Zeit, wo dann diese Geschichten erzählt wird.
0:51:32–0:51:35
Und da hat, glaube ich, Dogma ganz viel dazugetan.
Micz Flor
0:51:35–0:51:38
Ich würde gerade sagen, das sind eben auch diese Übergänge. Weil du hattest
0:51:38–0:51:41
bei Dogma in der Folge, die wir hatten, da war es ja dann so,
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dass die alle noch irgendwie auf Filmen gedacht haben, als sie das Dogma geschrieben hatten.
0:51:47–0:51:50
Aber dann zum Beispiel Idioten dann schon auf Video gedreht wurde,
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wo man einfach ganz anders mit Licht und allem Möglichen umgehen konnte.
Florian Clauß
0:51:55–0:51:55
Ja.
Micz Flor
0:51:56–0:51:58
So, warte, wir müssen jetzt die Straße überqueren.
0:52:01–0:52:02
28 Minutes später.
Florian Clauß
0:52:03–0:52:09
Wir sind jetzt hier auf der Frankfurter Allee und suchen uns einen Slot,
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wo wir über die Straße gehen können.
Micz Flor
0:52:11–0:52:15
Hast du eine Tour oder lässt du dich heute treiben? Nee, ich habe so eine grobe Tour.
Florian Clauß
0:52:15–0:52:18
Ich würde sagen, wir sind jetzt gerade durch die Kreuzka gegangen.
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Dann passt das vom Thema her, dass wir hoch zur Riga gehen.
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Und ich muss gestehen, wir sind so ein bisschen auch die Orte abgelaufen,
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das habe ich ja schon in der Einleitung gesagt,
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wo Luke und ich, an der Plansche am Boxhagener Platz waren, wo er quasi mehr
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oder weniger groß geworden ist.
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Und hier überall habe ich auch gewohnt, in der Türschau, in der Säumestraße
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und in der Riege, da habe ich auch mal gewohnt.
Micz Flor
0:52:49–0:52:50
Ah, das wusste ich gar nicht.
Florian Clauß
0:52:50–0:52:54
Ja, aber im vorderen Teil. Deswegen ist es auch so ein bisschen Home Run hier.
Micz Flor
0:52:55–0:53:01
Das heißt, du hast keine Tour rausgesucht, weil du hier alles kennst wie deine Westentasche.
Florian Clauß
0:53:01–0:53:06
Ich dachte, wir laufen jetzt hoch und wir gehen so in Richtung Storkower Straße
0:53:06–0:53:08
in dieses Neubaugebiet.
Micz Flor
0:53:09–0:53:09
Ah, spannend.
Florian Clauß
0:53:09–0:53:10
Das ist dann halt auch so.
Micz Flor
0:53:15–0:53:19
Jetzt gehen wir vom Material weg ins Narrativ, ne?
Florian Clauß
0:53:19–0:53:21
Jetzt gehen wir ins Narrativ.
Micz Flor
0:53:21–0:53:24
Also nicht mehr im Horizontal, sondern im Vertikalen jetzt.
Florian Clauß
0:53:24–0:53:30
Wir waren stehen geblieben bei der Dachbodenszene, ja. Und es kommt, wie es kommen muss.
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Die treffen eben auf eine Gruppe von Infizierten, die angeführt werden von einem
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Alpha. Deswegen kommen die da nicht so einfach weg, verpassen die Ebbe,
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wo sie wieder zurückgehen können auf ihre Insel und müssen dann halt,
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Boden nächtigen. Und in dieser Konfrontationsszene, wo die gejagt werden von mehreren Infizierten,
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da passiert es auch so, dass der Spike einfach so ängstlich ist und dann nicht schießen kann.
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Oder der verfehlt dann und hat dann natürlich ein großes Gefühl des Versagens.
Micz Flor
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Aber es kommen niemanden zu Schaden dadurch.
Florian Clauß
0:54:10–0:54:16
Können und kommen. Und dann schaffen die es am nächsten Morgen zum Strand zu kommen.
0:54:17–0:54:23
Und die Flut ist gerade so weit zurückgegangen, dass die drüber gehen können.
0:54:23–0:54:26
Und in dem Moment kommt der Alpha von hinten.
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Und dann gibt es aber auch so eine ganz epische Szene. Du siehst,
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wie die dann halt über diesen Pfad im Knie, diesem Wasser, diesmal rennen.
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Und der Alpha dann halt so stolz wie so ein Terminator hinter ihnen herläuft.
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Und sie halt dann jagt. Denn dann siehst du halt so einen völlig übertriebenen Sternenhimmel.
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Also mit so großartigen, also Galaxien, Sternen, also Milchstraßen und so weiter.
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Aber eigentlich so nordlich dann alles so.
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Und alle haben sich gefragt, ja wie? Wie kommt denn dieser Stern?
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Und das war auch die Anekdote dazu.
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Dass Danny Boy meinte, wenn man mit Kindern dreht, darf man nur alle 14 Tage
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eine Nachtaufnahme machen.
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Die hatten halt nicht so viele Shots für
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Nachtaufnahmen und deswegen haben die dann halt aus diesem Mangel dann eine
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Tugend gemacht und dieser ganzen Fahrt diese ganze Szene im Studio nachgedreht
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und konnten halt natürlich da einen Sternenhimmel inszenieren noch und nicht
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und deswegen ist dann halt dieser Sternenhimmel draus geworden und die kommen halt vor das Tor,
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schreien zu den Torwachen, schießt dann wachen die auf, die haben alle so ein
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Gedös geschlafen und holen halt diesen Riesenpfeil raus und können dann halt im letzten Moment,
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wo der Alfa dann halt sich quasi über die lehnt, können sie den dann noch beseitigen.
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Ja, und kommen dann halt, du siehst dann gleich im nächsten Cut,
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wie dann alle die Initiation von dem Spike feiern.
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Ja, er darf Bier trinken. Der Vater erzählt dann halt, wie kaltblütig Spike.
Micz Flor
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Das hatten wir. Das ist dann jetzt quasi Rocker, wo die Jugendlichen Bier trinken.
Florian Clauß
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Wir kommen jetzt zurück, ja.
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Rauchen und Bier trinken, ja. Und dann sagt Spike, aber ich habe ihn doch gar
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nicht erschöpft, ich habe doch so gezittert.
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Ist egal, die Geschichten werden erzählt und so.
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Und da will er lieber zu seiner Mutter, er fühlt sich dann lieber zu seiner
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Mutter, er sieht dann halt auch wie sein Vater mit einer anderen eine Affäre hat und,
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ist dann völlig verstört, dann kommt quasi der zweite Teil der Geschichte, nämlich...
Micz Flor
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Ich wollte dann, bevor wir jetzt in den zweiten Teil kommen,
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also jetzt im zweiten Teil, weiß nicht, wie ich mir das vorstellen kann,
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das ist wirklich quasi...
Florian Clauß
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Nee, es ist für mich ein Narrativzweiter. Es geht wirklich ineinander über.
Micz Flor
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Weil das, was mir noch vorhin so am Anfang so im Kopf war, war so,
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dass es so ein bisschen diese zwei Gesellschaften, also einerseits haben wir die Zombies,
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in Anführungszeichen, keine echten Zombies, Und dann haben wir die noch Menschen auf dieser Insel.
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Und so wie du es beschrieben hast, hatte ich so dieses Bild,
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dass die Menschen sich kulturell zurückentwickelt haben in so ein Äquilibrium
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hinein. So können wir leben.
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Wir haben keinen Doktor, wir brauchen unsere Krankheiten nicht.
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Das kann man essen, das kann man nicht essen. Wir kriegen das alles irgendwie hin.
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Also eine Harmonie herzustellen, mit der die leben können. und gleichzeitig
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bei der Ermangelung an technischen oder wissenschaftlichen Gütern,
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dann mussten die dann halt eher so ein, wie würde man sagen,
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so ein mittelalterliches, klischeehaft mittelalterliches Bild fahren.
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Und auf der anderen Seite hast du dann die Menschen, die infiziert waren und
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die haben sich hochentwickelt.
Florian Clauß
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Sorry, dass ich jetzt einhake, aber das muss ich nochmal klarstellen.
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Es gibt diese Standard-Infizierten.
Micz Flor
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Die sind noch mehr oder weniger so wie vorher. Nein, genau.
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Aber nach 28 Jahren gibt es trotzdem so dieses Gefühl, auf der einen Seite haben
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sich die Menschen dann in der Isolation zurückentwickelt und das Pendant,
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dieser Junge, der weggerannt ist, war ja dann quasi auch ein Teil von Spike,
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der ja auch am liebsten weggerannt wäre scheinbar.
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Also da haben wir so eine Form von Annäherung gefühlterweise.
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Die einen können weniger als wir Menschen, die wir im Publikum sitzen und die
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anderen können mehr als die Infizierten aus dem ersten Teil.
Florian Clauß
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Genau, also man, ja, ich würde es vielleicht nicht so, Menschen auf der einen
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Seite der Berge uninfizierten und das Gewicht pendelt sich aus,
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so würde ich es vielleicht nicht darstellen, aber es ist so, die haben keinen Strom,
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die haben wirklich nur ihre Lieder und Gesänge, ein bisschen Äpfel und.
Micz Flor
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Also ein bisschen wie Game of Thrones, so Beyond the White Walkers.
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Also die haben so einen spekulativen Raum, wo sie noch so drüber nachdenken,
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wie die so sind, wie die so funktionieren.
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So eine Form von Forschung auch über den, in Anführungszeichen,
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Feind auf der anderen Seite.
Florian Clauß
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Genau, und das ist halt auch das Ding, die machen sich da keine großen Gedanken.
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Also es ist nicht so der Wille da irgendwie so, die irgendwie zu verstehen,
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sondern die haben Kategorien.
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Das ist Alpha, Slow-Low, das ist halt ein Infizierter. Die sind halt so verfügbar,
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ja, im Jagdmasse, aber mehr auch nicht.
Micz Flor
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Und es gibt auch keine Notwendigkeit eigentlich, aus Festland zu gehen.
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Die sind autonom, die gehen nur für dieses Ritual aus Festland und bringen da jemanden um.
Florian Clauß
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Genau, es gibt noch irgendwo eine nachgeschobene Erklärung, dass dann Jamie,
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der Vater, sagt hier, Spike, als die in so einem Haus sind, schau mal durch
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alle Schubladen, man findet immer noch mal wieder was, was andere übersehen haben.
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Also das heißt, es gibt schon so, dass man so ein bisschen so halt dieses Jäger
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und Sammler, vielleicht findet man noch ein Artefakt aus vergangenen Zeiten,
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mit dem man irgendwas machen kann, ja.
Micz Flor
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Und diese Infizierten, die wir da sehen, das sind jetzt auch keine neuen Infizierten,
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sondern die sind einfach immer noch die übrig gebliebenen und nicht verhungerten
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von damals. Die sind auch neu.
Florian Clauß
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Das heißt, das Virus ist ja immer noch aktiv.
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Man kann davon ausgehen, dass es durchaus Infizierte gibt, die halt 28 Jahre
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dann halt, weil sie verstanden haben, eben zu essen und so weiter,
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sich zu ernähren, dass es die von der ersten Stunde sind.
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Aber man kann auch davon ausgehen, dass es halt so neue dazugekommen sind.
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Und man weiß sogar, es wird gezeigt, dass es wirklich kommt zu der Geschichte.
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Bike ist bei seiner Mutter, genau, ich habe eine wichtige Episode vergessen,
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und zwar, als sie da auf dem Dachboden sind,
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ist auf der einen Seite der Alpha, den sie dann so im Sonnenuntergang sehen,
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auf der anderen Seite in der Nacht sieht auf einmal das Bike ein Feuer.
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Und dann fragte sein Vater, was ist denn das für ein Feuer? Und dann will er
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gar nicht so richtig drüber reden.
Micz Flor
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Und dann kriegt er aber raus.
Florian Clauß
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Dass das Feuer von Dr. Carlson ist.
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Und Carlson war ein Doktor, der dann mit ihm, irgendwann, das war kurz ein Nahausbruch
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des Virus, den haben wir dann nun mal so besucht vom Weiten.
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Und als die dann halt den gesehen haben, hat er dann, siehst du,
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eine Szene, wie er ganz viele Leichen auf einer Riesenwiese so symmetrisch angeordnet hat.
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Und er hat dann so ein Feuer entfacht.
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Als er dann halt die anderen sieht, dann winkt er denen so, dass die zu ihm kommen sollen.
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Und die denken halt, oh nee, der verrückte Doktor, ja gehen wir lieber mal.
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Baik fragt ihn, was ist denn ein Doktor? Und dann kriegt er halt von einem anderen
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Dorfbewohner die Information, der Doktor ist halt so, die Menschen heilen.
Micz Flor
1:01:31–1:01:34
Ah, okay, und jetzt will er dann los und will die Mutter heilen.
Florian Clauß
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Das ist nämlich der zweite Teil der Narration. Das ist dann halt quasi genau
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dieser, also eigentlich ist es eine traditionelle,
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von der Initiation her ist er jetzt eigentlich ein voll anerkanntes Gemeinschaftsmitglied,
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weil er hat die Prüfung, hat er dann bestanden, ja, und hat dieses Aufnahmeritual in die Gemeinschaft.
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So hat er alles durch, ja, eigentlich, aber jetzt zieht er erst mal los, ja.
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Das heißt, er nimmt seine Mutter und die beiden ziehen dann halt aufs Land,
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aufs Festland. Er sucht dann eben diesen Dr.
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Kersen auf diesem Weg dorthin.
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Ja, das ist auch eine starke Szene, wo,
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Wo dann auch seine Mutter in einem lichten Moment, so ist es natürlich diese
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Kombination eher mit seiner Mutter, ist natürlich viel anfälliger.
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Du merkst aber schon, dass er abgebrühter wird. Dass er diese Vision hat, da was zu machen.
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Und dass er abgebrühter wird und dass er das halt auch sich zutraut.
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Weil er das für seine Mutter als einzige Chance sieht, dass sie irgendwie geheilt
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werden könnte. Und die ziehen dann übers Land.
Micz Flor
1:02:39–1:02:44
Aber der geht dann also bei Ebbe wieder, aber nur er oder er und die Mutter?
Florian Clauß
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Ja, er nimmt die Mutter mit. Er und die Mutter.
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Er legt ein Feuer als Ablenkung und geht dann mit der Mutter und du siehst dann
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halt, dass die an den Strand gehen und in Richtung halt dieses,
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und die nächtigen dann in einer Kirche und du siehst dann halt auch,
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wie so ein Slow-Mo dann anfängt auf ihn zuzukriechen und er so eingeschlafen
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ist und auf einmal im letzten Moment der Slow-Mo Solo fängt erstmal an.
Micz Flor
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Dann die Schnürsenkel von ihm aufzusaugen, weil er denkt, das wäre ein Wurm.
Florian Clauß
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Und dann irgendwann rafft das Lolo, au, das ist ja was mehr.
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Und dann türmt er sich so auf und in dem Augenblick wird so eine Decke über
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ihn geworfen und er wird dann halt so weggezogen.
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Und dann siehst du halt, dass am nächsten Morgen die Mutter dann ihn in so einem
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lichten Moment dann gerettet hat.
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Und dann siehst du halt, wie das Lolo da tot rumliegt und die Mutter ihn gegen
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einen Stein gepfeffert hat und damit ist er gestorben.
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Eine andere Szene, wo dieser Skinny-Typ dann, den alle für Sian Murphy gehalten haben,
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da gibt es auch, der enttürmt sich auf einmal auch vor ihm, der wird dann aber von Spike,
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erledigt und dann hat er wirklich so einen satten Body-Cow und bei dem war wirklich
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so unverblümt dann halt auch so ein Kopfschuss ihm gelingt, da merkst du halt
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irgendwie, in den Stresssituationen wird er sehr zielsicherer.
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Also er levelt sich da auch wieder ab.
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Und ja, dann kommen sie halt auch natürlich auf so einen Alpha,
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das heißt in so eigentlich ausweglose Situationen und auf einmal siehst du wie
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so ein Blasrohrpfeil diesen Alpha trifft und der Alpha dann so anfängt so einfach
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stillzustehen und dann kommt halt dieser Dr.
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Kersen und sagt zu ihm so, aha das hält dir ein bisschen ruhig,
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ich habe ja eine Tinktur aus irgendwelchen Stoffen, das stellt dir ruhig und
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tötet dich nicht, aber dann ist er jetzt erstmal für eine Zeit,
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aber wir müssen hier weg.
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Und der Dr. Kersen ist halt so voll in orangener Montur.
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Also der hat sich so eingerieben, sieht aus wie so ein Schamanen.
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Er erklärt dann auch, dass das Orangener, dass das Jod sei und das würde den Virus dann abhalten.
Micz Flor
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Also ein bisschen Aluhüte oder Wissenschaft?
Florian Clauß
1:05:00–1:05:07
Sorry, nee, das ist genau diese Ambivalenz. Ich habe eine komplette Szene vergessen,
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die muss ich jetzt noch nachlesen.
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Nämlich, du siehst zwischengeschnitten wie eine Gruppe von Soldaten.
Micz Flor
1:05:13–1:05:18
Und die aber hochgerüstet sind. Das heißt, du weißt, es gibt irgendwo eine Zivilisation.
Florian Clauß
1:05:19–1:05:22
Die halt Soldaten herstellen kann mit Waffen und so weiter.
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Also die haben MGs. Das heißt, du kannst jetzt dann extrapolieren,
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dass da die Kultur nicht so runtergegangen ist wie da in Schottland.
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Sondern dass die dann, und die sind auch von einem Boot, was dann halt schiffbrüchig
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aus Schweden geworden ist, um die Insel rum.
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Die haben gesagt, die waren auf Quarantäne-Patrouille.
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Dann sind die gestanden. Irgendwie sieben Soldaten und so weiter kommen halt
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so in diese typischen Zombieszenen.
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Ja, gehen halt in den Tunnel rein, kommen nur noch drei raus und so weiter.
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Also werden nach und nach von den Zombies dezimiert.
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Aber auch sehr schön inszeniert alles.
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Ja, so ein bisschen wie Black Summer. Das ist auch, was ich erwähnt habe.
Micz Flor
1:06:03–1:06:06
Diese Seh. Habe ich auch nie von gehört.
Florian Clauß
1:06:06–1:06:09
Oh, die ist so, das ist wirklich so immersiv.
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Ich kenne auch andere Zombie-Filme, die nicht ranreichen an diese Suspense.
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Die legt dich einfach komplett runter.
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Das ist wirklich Wahnsinn. Black Summer, große Empfehlung.
1:06:25–1:06:28
Aber dann kann man nicht schlafen, weil man so viel Adrenalin im Blut hat.
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Das ist wirklich diese typischen Tunnel-Szenen, wo die dann durchgehen und du
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siehst dann nur dann irgendwie den Lichtschein der Stirnlampe.
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Und dann diese Jump-Cuts, die dann entstehen, wenn du dich umdrehst und dann steht ein Zombie da.
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Also du hast dann diese Szenen und zurück bleibt dann im Prinzip einer,
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der Eric heißt, aus Schweden kommt.
Micz Flor
1:06:52–1:06:54
Wie die anderen werden alle platt gemacht, von Alphas oder was?
Florian Clauß
1:06:54–1:06:57
Ja, die werden halt von den anderen Zombies plattgemacht. Die kommen in so eine
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Herde rein und einer nach dem anderen wird plattgemacht und einer überlebt.
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Du siehst dann halt so parallel dazu geschnitten, siehst du,
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wie Spike und seine Mutter in eine Tankstelle flüchten.
Micz Flor
1:07:10–1:07:12
Die heißt nur noch Hell.
Florian Clauß
1:07:12–1:07:13
Das ist auch so ein klassischer Witz.
Micz Flor
1:07:14–1:07:14
Das ist lustig.
Florian Clauß
1:07:15–1:07:20
Auf der Flucht vor dem Alpha. Und die Infizierten kommen nach,
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aber die kriegen alle keine Luft mehr, Weil in dieser Tankstelle sich dann halt
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so ein Benzolteppich gebildet hat, der auf so einer gewissen Höhe dann da die
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ganze Luft nimmt, giftig wird.
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Und Eric schießt von oben rein und der ganze Teppich, der Benzolteppich,
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fängt dann halt an zu brennen.
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Und die sind halt unten und können sich damit retten.
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Und die ganzen Zombies verbrennen. Und dann gibt es dann diese Schicksalsgemeinschaft
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von den Dreien, Eric und die beiden.
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Und die Mutter sagt schon, also Eric ist halt so ein Typ, der dann erzählt,
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ja, seine ganzen Freunde sind Essenslieferanten geworden, aber er wollte was
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Sinnvolles machen in der Welt und deswegen ist er zum Militär gegangen.
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Alle um ihn herum, alle Kollegen wurden halt dezimiert. Also die Frage,
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wie viel sinnvoll ist, das eigene Leben dann für sowas herzugeben, die sind dann...
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Weiter auf der Flucht von Infizierten. Und dann kommt diese Szene,
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wo dann die Mutter in einem...
Micz Flor
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Dann sind sie zu dritt jetzt. Und der Doktor?
Florian Clauß
1:08:22–1:08:23
Der Doktor kommt ja später.
Micz Flor
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Ach so, okay, du bist zurückgesprungen.
Florian Clauß
1:08:25–1:08:28
Ich bin zurückgesprungen. Es gibt dann diese Szene, wo die Mutter auf einmal
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in so einem Zug hört sie Schreie.
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Und dann geht sie auf einen Abteil zu und sieht dann, wie so eine Infizierte
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da so schreit und denkst erst mal, geh weg, geh weg.
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Und dann ist es aber so, dass die Infizierte schwanger ist und die Mutter spürt
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so, okay, das ist hier eine Geburtsszene.
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Und sie fängt dann an, das ist halt total kitschig auch, aber irgendwie so völlig
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übertrieben, wo es dann halt wirklich so wieder funktioniert.
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Nämlich dann hilft sie der Infizierten bei der Geburt.
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Sie reichen sich dann die Hand und dann kommt das Kind raus.
1:09:05–1:09:07
Und das Kind ist nicht infiziert.
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Der Doktor wird später sagen, das ist das Wunde der Plazenta.
1:09:10–1:09:16
Ja, also es kommt diese ganze Covid-Lernkurve rein, die wir alle mitgemacht haben,
1:09:16–1:09:20
ja, also was dann die Plazenta alles abhalten kann und es wird das Baby geboren,
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das Baby kommt, also es ist halt so,
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es ist eines von diesen beiden starken Bildern, die ich meine,
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ja, so das, der schwangere Grab, das ist ja auch so eine,
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also das heißt, das Leben, das Leben gebärnde Tote, ja, das ist ja,
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Deutlicher könntest du es ja nicht machen. Dieses Baby kommt und sie nimmt das Baby mit.
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Eric schießt dann erst mal die Mutter tot, weil die dann wieder so einen Rage-Modus verfällt.
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Schießt sie tot, dann kommt da hinten der Alpha.
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Man weiß es nicht, das ist wahrscheinlich nicht der Vater, weil sonst hätte
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das Kind ja quasi, hätte ja den Virus.
Micz Flor
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Wenn er dann befürchtet werden würde von einem.
Florian Clauß
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Also deswegen ist anzunehmen, dass die dann halt im schwangeren Zustand,
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in diesem Zustand dann gebissen worden ist.
Micz Flor
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Biologisch, glaube ich, ist es ja wirklich so, wenn diese zwei Zellen,
1:10:10–1:10:13
das würde auch ohne, aber egal, würde auch ohne gehen, glaube ich.
Florian Clauß
1:10:13–1:10:18
Okay, also vielleicht, ja, ich bin jetzt davon ausgegangen, dass das nur so
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passieren kann, dass sie halt quasi im schwangeren Zustand infiziert wurde.
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Die nehmen das Baby, der Alpha zieht auch erst mal dem Eric die Wirbelsäule raus.
Micz Flor
1:10:30–1:10:31
Ach, der ist dann schon tot.
Florian Clauß
1:10:31–1:10:34
Der ist dann tot, ja. Der ist dann tot. Und da kommt halt diese Szene,
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wo die mit dem Baby, deswegen bin ich zurückgesprungen, mit dem Baby auf dem
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Arm wegrennen und der Alpha hinter ihnen her und dann kommt dieser Pfeil.
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Und dann folgen wir dem Dr. Carson, der hat sich dann, man sieht auch, da ist eben das Feuer.
Micz Flor
1:10:53–1:10:56
Das ist Voldemort, der Schauspieler.
Florian Clauß
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Das ist der Wolle, die Fans, genau. Die gehen dann halt auf so ein Seil,
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wo dann halt quasi über so einen Graben, wo dann sagt, ja, das hält dir etwas ab.
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Und du siehst, du folgst erst mal den Blicken nur so, also den Blicken der Schauspielerin.
1:11:11–1:11:15
Und dann sagt er, was ist denn das hier?
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Und dann sagt der Doktor Gersen, ja, auf diese Frage habe ich 13 Jahre gewartet.
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Und dann kommt halt dieser Shot und das ist halt so das, was wir vom Trailer her kennen,
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dass du siehst halt erstmal Türme aus Knochen, ja, also so Türme und dann kommt
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diese Schädelskulptur, die dann ein ganzer, also die ganze Skulptur aus Schädel ist, ja. Dr.
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Kersen ist dann derjenige, der dann halt das Ganze als Memento Mori,
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also den Toten, erinnert. Du bist selber sterblich.
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Er ist eigentlich ein totaler Schamane, gleichzeitig aber die Figur in dem Film.
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Die größte Compassion, also das größte Mitgefühl entwickelt.
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Und er aus dieser Situation heraus den Toten erneut, will, möchte und den an ein Denkmal setzt.
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Und das ist nochmal so ganz deutlich, das ist nämlich dieses zweite Bild,
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das ganz deutlich zeigt, dass im Tod sind alle gleich, diese Schädel,
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die haben noch den, also genau, er hebt dann noch die,
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Kopf von Eric auf und kann man auch gebrauchen. Und dann fängt er an,
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sein Ritual zu machen, wo dann so ein Stahltank,
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wird dann halt der Schädel gebleicht, eingekocht und über das Feuer gehalten
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und dann kommt der halt quasi als blanker Schädel raus und er sucht ihm dann einen Platz.
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Also das heißt, er macht Kunst, er macht Knochenkunst.
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Und damit knüpft er auch wieder so an diese ganz alten Rituale,
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die du auch in verschiedenen anderen Kontexten findest, wo dann halt,
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ich weiß nicht, du kennst vielleicht diese.
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Es gibt von Svankmeyer, Jan Svankmeyer ist so ein Experimentalfilmer,
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Animationsfilmer, der Alice in Wonderland gemacht hat, so in den 70ern, 80ern.
Micz Flor
1:13:14–1:13:14
In Tscheche, oder?
Florian Clauß
1:13:14–1:13:18
In Tscheche. Und es gibt in Tschechien, das war einer deiner ersten Kurzfilme,
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gibt es so eine Kirche, die auch mit irgendwie so 40.000 Knochen und Schädeln
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und so weiter ausgestattet ist.
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Und da lässt die Knochen dann tanzen, hat einen Animationsfilm aus diesen ganzen
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Skulpturen und aus diesen ganzen Sachen gemacht und das ist sehr,
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ich hatte den auch damals wirklich gesehen,
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glaube ich so Anfang der 90er oder so, da gab es so eine Zeit, wo man total gerne.
Micz Flor
1:13:45–1:13:48
The war is out.
Florian Clauß
1:13:50–1:13:53
Wo man so Swankmaier-Filme geguckt hat.
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Oder die Katakomben von Paris, die ich auch vor nicht allzu langer Zeit besucht habe.
Micz Flor
1:14:02–1:14:04
Mit dir kann man einfach über alles reden.
Florian Clauß
1:14:06–1:14:11
Und es hat mich massiv beeindruckt. Es war eh so ein Tag in Paris.
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Das war vor ungefähr zwei Jahren.
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Das muss ich kurz als Anekdote einstreuen. da war ich erst in den Katakomten
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ich wusste nicht so richtig was mich erwartet,
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ich kannte natürlich die Bilder und so weiter und dann habe ich mich so ein
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bisschen von der Gruppe gelöst weil ich halt nicht irgendwie diese ganzen Audioguide durchgehört habe,
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sondern ich bin halt einfach weitergegangen und habe dann halt die Situation
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im Audioguide übersprungen war dann halt teilweise alleine in diesen Gängen und das ist wirklich,
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überwältigend wenn du dann halt diese angehäuften Schädel siehst, wenn du diese,
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Arrangements dann von Knochen und Schädeln.
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Und es wird immer mehr, es wird immer mehr. Du denkst so, oh,
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oh, oh, noch eine Abzweigung.
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Und du bist halt so mitten, also du läufst bestimmt so ein, zwei Kilometer,
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die dann zugänglich sind, läufst du da lang und findest halt immer mehr solche
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Skulpturen. Also wirklich überwältigend.
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Am Ausgang kommst du ganz woanders raus. Da werden die Taschen kontrolliert.
Micz Flor
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Da hast keiner Knochen mitnimmt.
Florian Clauß
1:15:10–1:15:13
Mir kam halt gerade dann einer, ich wollte hochgehen. und du gehst dann halt
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relativ tief runter und dann wieder hoch.
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Und dann kam mir einer entgegen und dachte, wieso geht der nicht raus?
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Und dann war mir klar, dass der wahrscheinlich irgendwie so einen Schädel in
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der Tasche hatte und dann halt irgendwie, dass der Controller entgehen wollte.
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Also als ich dann aus diesem Knochenlager, diese Katakomben sind ja so entstanden,
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die Pest in Paris gewütet hat und irgendwann gab es dann halt nicht mehr genügend
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Platz und dann haben die halt die alle irgendwie so in die also Löcher gegraben,
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die Leichen runtergeworfen und dann mit Kalk überdeckt und so weiter und dann
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lagen die ganz lange da und irgendwann haben dann halt so Mönche angefangen
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aufzuräumen und halt diese Kunstwerke zu schaffen,
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also das war auch so dieses Memento Mori und ich.
Micz Flor
1:16:00–1:16:05
Bin mir sicher, ich habe auch in der Folge über Drood von Charles, also,
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über Charles Dickens, von Dan Simmons darüber gesprochen,
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wie der Erzähler einen Plan, Charles Dickens umzubringen und ich glaube,
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in der Kirche von Rochester dann den Typ besticht, der sich um die Kirche kümmert
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und die haben dann auch so schmale Pfad und der zeigt dir so einen Ort, wo er dann,
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die Gebeine eben von Charles Dickens dann verschwinden lassen kann.
1:16:27–1:16:32
Also dann entlässt man das hinein in die Ewigkeit. Das ist Teil der Vergangenheit
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in der Zukunft. Aber nicht mehr der Gegenwart. Back to the 28th.
Florian Clauß
1:16:37–1:16:41
Ich wollte noch so weiter erzählen, weil dieser Tag in Paris war dann so intensiv.
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Ich habe mich dann mit Karin Friedhof Montparnasse getroffen.
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Montparnasse ist so einer der schönsten Friedhöfe in Paris, wo so lauter bekannte
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Persönlichkeiten begraben sind.
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Simone de Bois, Sartre, nicht Camus, Sartre, dann Genspo und Agnes Verda. Also die ganzen,
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Die ganzen großen Persönlichkeiten sind da begraben.
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Und wir sind dann halt extra zu diesem Friedhof gegangen, weil kurz vorher Jane Birkin gestorben ist.
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Und die wurde dann auch dann, also sie hatte kein eigenes Grab,
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sondern sie wurde dem Grab ihrer Tochter beigesetzt.
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Aber das war dann halt so, weil wir das Grab sehen wollten.
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Und danach, das ist dann Montparnasse, das ist dann direkt um die Ecke,
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ist diese Foundation Cartier, die immer sehr schöne Ausstellungen hat.
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Und da war er von Ron Mück, war eine Ausstellung, ich weiß nicht,
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ob du Ron Mück kennst, den kennst du garantiert, Bildhauer, der ganz filigrane
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Figuren, die lebensecht sind, also zum Beispiel so ein Säugling.
Micz Flor
1:17:46–1:17:50
Ja, aber wo die Proportionen manchmal nicht stimmen, wo es so groß ist,
1:17:50–1:17:51
den habe ich in London gesehen.
Florian Clauß
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Oder dieser Mann, der dann halt so skeptisch auf so einem Boot sitzt,
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meistens ist das er selber und dann halt auch so eine andere Proportion.
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Oder da waren halt auch so Hunde, so Dobermänner, die dann halt aber so ganz
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bedrohlich, und die waren riesengroß bis in diesen Raum gegangen.
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Und die Leute haben sich wirklich nicht getraut, zu diesen Hunden zu gehen.
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Und dann ist es wieder so ein Schutzraum um die Hunde entstanden,
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weil das einfach so eine Bedrohung, weil die so real ist.
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Und dann gab es halt auch, und das hat dann wieder so gepasst zu diesen,
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gab es halt so eine Installation, die den ganzen Raum oben eingenommen hat.
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Und zwar hat er so Riesenschädel, also auch so menschliche Schädel,
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hat er dann halt in Riesengroß, die waren halt im Durchmesser so teilweise 1,
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2 Meter, angehäuft, dass die auch dann so rumlagen.
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Und ich habe dann auch so ein Foto von mir gemacht, kurz vorher mit den Katakomben
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und dann mit dem Riesenschädel, das war halt so ein Totentag.
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Das war alles so völlig verdichtet.
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Vielleicht kann ich da auf der Seite noch so ein paar Bilder ablegen von dem.
1:18:56–1:19:00
Aber das wollte ich nur mal so als Anekdote einstreuen, weil mir das dann halt
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so irgendwie, das war schon eigentlich, es ist schon was sehr Nahbares,
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weil also die Vorstellung...
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Alle gleich sind im Tod und dass dann letztendlich so dieser Schädel als so
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ein, der ja auch nicht mehr so unterscheidbar ist, also schon,
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aber diese Individualität verliert sich ja dann in so Knochen.
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Also vielleicht sieht man ja irgendwie noch einen Bruch irgendwo,
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der dann halt wieder was Individuelles hat, aber wenn das dann halt so allein
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von der, was dann übrig bleibt, ist ja alles gleich.
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Also dieses totale Gleichheit nach dem Tod, Und das ist ja dieses Memento Mori,
1:19:43–1:19:45
dass nach dem Tod sind wir alle gleich.
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Also sowieso, der Tod macht uns
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alle, dadurch, dass der Tod eintritt als Ereignis, macht es uns gleich.
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Und nach dem Tod ist man irgendwie dann einer von vielen und dann einfach mehr Respekt im Leben.
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Und das ist halt diese Figur des Kerls, der eben genau dieser achtsame Typ,
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der diese Ambivalenz zwischen, also signifikant irgendwie ein Schamane,
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aber ein hochgebildeter Wissenschaftler ist, der dann das Beste versucht aus
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der Situation zu machen.
1:20:22–1:20:30
Und er untersucht dann die Mutter von Bike und kommt dann relativ schnell und
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klar darauf, dass sie halt Krebs im Endstadium hat,
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weil dann die Lymphdrüsen schon geschwollen sind und wahrscheinlich Gehirntumor,
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der dann gestreut hat und dass sie eigentlich keine Überlebenschance hat.
1:20:42–1:20:46
Und dann wird es halt so ein bisschen komisch weil es ist dann so dass die mutter
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dann einwilligt okay und der sohn wird dann durchgelegt so durch auch so einen
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pfeil wo er nicht mehr so viel machen kann hat das kind auf den arm und guckt
1:20:56–1:21:01
dann halt so und die mutter sagt dann halt so ja zum tod und der,
1:21:02–1:21:04
der doktor macht gleich einen schädel aus.
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Du siehst dann halt so, okay, sie kriegt dann auch so einen Fall, der sie tötet.
1:21:11–1:21:15
Und dann kommt er mit dem Schädel wieder von der Mutter und sagt zum Jungen,
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hier, das ist deine Mutter, such den besten Platz für sie aus.
1:21:20–1:21:21
Und dann knattert er ganz nach oben.
1:21:22–1:21:27
Und beim Morgen und beim Sonnenaufgang wird dann der Schädel ganz oben hin positioniert.
1:21:27–1:21:30
Und dann wird es natürlich so ein bisschen in den Kritiken, wird dann auch gesagt,
1:21:30–1:21:34
Ja, aber dann sind ja nicht alle gleich. Dann kriegt die Mutter den besten Platz.
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Den hellsten Schädel hat sie auch noch. Nee, aber ich finde das aber so ein
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starkes... Total verkitscht. Das ist aber ein gutes Bild.
Micz Flor
1:21:41–1:21:42
Ja, was macht das Bike da?
Florian Clauß
1:21:43–1:21:47
Ja, ich finde auch, die Trauerarbeit von den Jungen ist sehr verkürzt.
Micz Flor
1:21:47–1:21:48
Ich hörte gerade sagen, das ist richtig.
Florian Clauß
1:21:48–1:21:54
Ja, ich sehe ja so, okay, ja, scheiße, mh. Aber gleichzeitig ist es wieder so ein Ubleveling.
Micz Flor
1:21:54–1:21:58
Und der guckt dann quasi zu? Nee, nee, nee, der ist dann paralysiert.
Florian Clauß
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Hat das Kinn. und du hast einen Schnitt und am nächsten Tag kommt dann,
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am Morgengrauen wurde sie dann schon zum Schädel verarbeitet.
Micz Flor
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Und das Bike ist immer noch betäubt und steht mit Kind herum.
Florian Clauß
1:22:07–1:22:10
Genau, der wacht dann auf und kriegt den Schädel und zack.
Micz Flor
1:22:11–1:22:12
Und das Kind ist bei ihm noch.
Florian Clauß
1:22:12–1:22:17
Ja, ja, alles. Und dann kommt halt dieser, also das finde ich als Bild schon
1:22:17–1:22:22
an für sich stark, aber das was es noch viel stärker macht ist,
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er geht dann wieder zu Hause zurück, kommt dann halt auch ohne große Hindernisse
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an und das Einzige, was er macht, ist dann das Kind an das Tor zu hängen.
1:22:34–1:22:39
Und dann schreibt er noch einen Brief an seinen Vater in diesem Bett,
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wo das Kind drin liegt, dass er nicht nach ihm suchen soll und dass das Kind
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den Namen seiner Mutter hat.
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Und das eigentliche Bild ist, er geht mit seiner kranken Mutter weg und kommt
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mit dem Kind, also er tauscht quasi die Mutter aus.
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Das heißt, so dieser Generation Shift, den er macht. Mutter,
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Kind, Neugeborenes, das ist ja auch so.
1:22:59–1:23:02
Dieses gebärende Grab wird ja die Mutter ausgetaucht.
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Und ich finde, stärker kann man das halt nicht in so einem narrativen Bild verpacken.
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Also diese Folie des Todes, die so omnipräsent ist, dann dazu nutzen,
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dann halt so das Leben wieder zu erzählen.
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Das Leben dann ist halt total stark.
1:23:20–1:23:25
Gleichzeitig auch sehr übertrieben. Aber für mich hat es total gut funktioniert.
1:23:26–1:23:30
So, dann geht er und dann kommt, ja der Vater ist dann halt so,
1:23:30–1:23:31
der wird noch eine Rolle spielen.
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Das sind dann alles so, dann ist schon Flut, er kann nicht, also er hat dann
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gesehen, dass der Sohn dann wieder weg ist und er kann ihm nicht folgen,
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weil der quasi geflutet ist, der Weg.
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Und das wurde auch am Anfang erzählt, wenn du dann halt in die Flut,
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dann wirst du abgetrieben, bist garantiert tot.
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Also es ist schon klar, dass alle bei Flut nicht überqueren können und du siehst
1:23:52–1:23:55
dann, wie der Junge dann irgendwo so...
1:23:56–1:24:00
Am Wegesrand hat sich so einen Fisch gefangen, den gerade grillt.
Micz Flor
1:24:00–1:24:01
Da kommen Infizierte an.
Florian Clauß
1:24:01–1:24:05
Die sich dann, der Junge muss dann halt einpacken. Ist schon viel cooler geworden.
Micz Flor
1:24:05–1:24:07
Ist dann halt nicht mehr so panisch.
Florian Clauß
1:24:07–1:24:11
Kommt eine Horde von Infizierten an. Der Fisch, der wird dann auch erst mal
1:24:11–1:24:13
gleich von Infizierten gegessen.
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Okay, Proteine muss ich essen. Die sind auch gebraten, habe ich lange nicht mehr gehabt.
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Und der Junge fängt dann an eben zu rennen und kommt an so eine Wand,
1:24:25–1:24:30
wo er nicht immer weiterkommt und schießt dann halt, macht Halt und schießt
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dann halt so ganz präzise die einzelnen Infizierten ab.
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Und es werden aber immer mehr. Und dann kommt auf einmal jemand von oben an
1:24:38–1:24:40
die Stimme und sagt so, guter Schuss.
1:24:41–1:24:48
Und da kommt nämlich der Jimmy vom Anfang als Kind, kommt dann quasi als Erwachsener.
1:24:48–1:24:50
Und dann sind das diese Drooks, die alle so ein Adidas.
1:24:50–1:24:54
Und es wird total, also da wird es halt irgendwie so ein Punk-Film.
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Es wird so total trashig.
1:24:57–1:25:00
Du siehst halt irgendwie so schlecht zusammengecuttet, wie die dann halt sich
1:25:00–1:25:02
dann mit irgendwelchen Lanzen so hin und her schwingen.
1:25:02–1:25:05
Und dann halt so, dann die Zombies abstechen.
1:25:06–1:25:10
Also total übertrieben, total over. und er, das ist halt so wie so eine Gang,
1:25:10–1:25:14
der hat dann so alle möglichen Goldschmuck und Jimmy und so weiter umhängen.
1:25:14–1:25:17
Ja, und das sind dann die Jimmys. Als die dann halt erledigt wurden,
1:25:18–1:25:22
dann meinte der dann Jimmy so, willkommen in meiner Gang oder so,
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hat ihn dann quasi so aufgenommen.
1:25:24–1:25:27
Dann ist das Ende und der Cliffhanger zur nächsten Folge.
1:25:28–1:25:34
Ja, das ist jetzt so mal der Film, komplett nacherzählt, emotional auch versucht,
1:25:34–1:25:36
die Stimmung einzufangen, aber so...
Micz Flor
1:25:36–1:25:40
Also es ist irgendwie viel Adrenalin drin.
1:25:40–1:25:43
Und lassen wir mal gerade, wir können Zäsou kurz machen zur Tour.
1:25:43–1:25:46
Wir sind jetzt hier an der Storkorstraße.
1:25:46–1:25:49
Und ich habe jetzt irgendwie, waren wir hier auch mal? Nee, da waren wir,
1:25:49–1:25:51
wir waren hier mal mit Luke, sind wir hier lang gefahren irgendwie.
1:25:51–1:25:54
Aber das war zu deinem Geburtstag, da haben wir nichts aufgenommen.
Florian Clauß
1:25:54–1:25:57
Nee, da haben wir nichts aufgenommen. Wir waren auch mit, ich glaube,
1:25:57–1:25:59
mit einer Stromgitarren-Folge von dir.
Micz Flor
1:26:00–1:26:04
Nicht weit von hier, auf der anderen Seite, am Fan-Fool. Ja,
1:26:04–1:26:06
genau. Und dann sind wir so hier lang gelaufen.
Florian Clauß
1:26:06–1:26:10
Aber das war in der Nähe, Stolkauer Straße. Es gab mal diesen Tunnel.
Micz Flor
1:26:11–1:26:13
Wollen wir da rüber oder wollen wir lieber da lang gehen?
Florian Clauß
1:26:13–1:26:16
Ich würde jetzt in dieses Neubaugebiet, da würde ich nochmal kurz zurückgehen.
Micz Flor
1:26:16–1:26:20
Ja, gerne, weil ich finde auch irgendwie, von der Stimmung möchte ich gerne hierbleiben.
Florian Clauß
1:26:20–1:26:23
Ja, ich würde nicht über den S-Bahn ringen.
Micz Flor
1:26:23–1:26:26
Ja, genau, das ist die andere Seite. Hier kann man erzählen,
1:26:27–1:26:28
da drüben muss man kämpfen.
Florian Clauß
1:26:29–1:26:32
Genau, das war jetzt so auch in allen...
1:26:34–1:26:40
Bandbreiten, was mich da auch beschäftigt hat, also diese ganze Kulturgeschichte dieses.
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Totenkultes, also da kannst du auch ewig tief reintauchen und da alles mögliche
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rausholen und das finde ich aber, ich finde ästhetisch hat er das ziemlich gut
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geschaffen, dass der Film,
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ich hab's am Anfang schon mal erwähnt, dass der sich nicht so deterministisch
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wie, was ich so kritisiert an den Nosferatu-Filmen, was mich da so gestört hat,
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dass da so ein Programm abgezogen wird und dass du genau weißt,
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wenn der jetzt hier an dieser Stelle anfängt,
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hört der an der anderen Stelle wieder auf und es wird genau das passieren, was zu erwarten ist.
1:27:15–1:27:20
Ellen Hatter wird sich opfern, die wird sterben und es ist alles so nach Plan.
1:27:20–1:27:24
Und dieser Film hat in seiner, also es hat schon, fühlt sich total leicht und
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frei an, der gibt einem einfach ein gutes Gefühl nach der Apokalypse.
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Und das ist halt genau das, was ich mir am Anfang gefragt habe,
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also und was auch der Trailer erstmal so versprochen hat dass die Apokalypse
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so schwer ist und so deterministisch dass es da eigentlich nur so Unheil gibt,
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und Monstrosität aber er löst es, dieses Heart of Darkness, was da so,
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diese Insel die der Doktor dann halt in dem Trailer, da siehst du ja schon diese
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Skulptur und denkst so, oh, das ist ja wie bei Apokalypse, now heart of darkness.
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Und dieses heart of darkness wird dann auf einmal so zu einem heart of kindness.
1:28:05–1:28:08
Es wird einfach so...
Micz Flor
1:28:08–1:28:12
Hast du das irgendwo gehört? Nein, nein, es ist von mir. Wow, heart of kindness.
Florian Clauß
1:28:13–1:28:15
Heart of kindness. Du gehst halt wirklich so...
1:28:15–1:28:19
Durch diese Apokalypse und erlebst wieder eine neue Menschlichkeit.
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Und das finde ich halt irgendwie ganz toll an dem Film, dass der so eine Hoffnung aufbaut.
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Und im Vorfeld habe ich ja auch dann mich mit allen möglichen Chatprogrammen
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unterhalten, ja, mit Gemini oder mit Sonnet und so weiter.
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Ja, was würden die denn dann so jetzt nach Themen, was ist denn in den letzten
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20 Jahren dann so gewachsen?
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Ja, und dann kam natürlich Covid. Covid ist ganz, ganz präsent,
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auch bei der Stoffentwicklung von Danny Boll gewesen.
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Wie wir dann halt irgendwie mit Covid umgehen und diese Infektion.
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Und das war ja diese Parallelität, was er dann halt schon mit 28 Tagen dann
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so ausführlich erzählte.
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Ja, aber auch diese Spaltung der Gesellschaft hatte ja auch als Thema mit dieser
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Gemeinschaft, die sich da so militärisch hochgerüstet hat.
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Die Gesellschaftsspaltung, auch diese Ignoranz, die dann auch bei den Leuten,
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die dann nicht weiter schauen, nicht offen sind.
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Aber Klima, eine Klimakrise, das ist ja so diese ganze Flüchtlinge,
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die dann halt auch durch diese Klimaveränderung entstehen.
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Das ist ja auch das Heer der Infizierten.
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Also wie kann man damit umgehen? Und irgendwie schafft der Film dann auch positive
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Stimmung zu machen, wo du dann halt nicht so niedergeschlagen aus dem Kino gehst
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und denkst halt irgendwie so,
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morgen ist das Ende der Welt und wir haben keine Chance.
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Und das finde ich halt toll und ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt,
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ob das jetzt auch so weiter in die Richtung geht oder ob nochmal alles umgekippt
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wird und es komplett anders erzählt wird.
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Also da möchte ich mal gucken.
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Was lustig ist, vielleicht das nochmal so am Ende als Geschichte,
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weil ich hatte nämlich dann Gemini,
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aufgefordert, er solle mir einen Plot schreiben für eine Fortsetzung.
Micz Flor
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Vorher kommt Luke und abschluss kommt Gemini.
Florian Clauß
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Er soll mir einen Plot schreiben, wie er die Geschichte dann halt erzählen,
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was er mit 28 Jahren machen würde.
Micz Flor
1:30:15–1:30:18
Wollen wir mal ganz, bevor du es jetzt liest, warum liest du mir das jetzt vor?
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Weil, also das ist jetzt nicht, das sind nicht deine Gedanken,
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sondern das ist quasi so Cut-Up-mäßig. Du hast entschieden, dass das jetzt gut ist.
Florian Clauß
1:30:26–1:30:31
Nein, ich will auch wieder hier eine Anekdote dazu erzählen.
Micz Flor
1:30:31–1:30:35
Okay. Weil die Anekdote ist, ich dachte, ich saß in dem Film und dachte so.
Florian Clauß
1:30:36–1:30:41
Scheiße, hat Gemini irgendwo die hat das irgendwo mitbekommen,
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wie der echte Plot ist, weil es fängt halt wirklich so an, warte mal,
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ich muss mal kurz suchen, dass da so,
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so ein paar Sachen drin vorkommen, die dann tatsächlich auch in diesem Film vorkommen, ja.
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Der geht auch nur ganz kurz, der Plot. Also hier, genau.
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Bedankt Sie erst mal für die Aufgabe.
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Storyline von Kevin E. 28 years later, The Silent Bloom.
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Also, die neue Bedrohung, die stille Blüte.
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Und jetzt schreibt er, der ursprüngliche Rage-Virus ist nicht verschwunden,
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sondern hat sich angepasst. Okay, Haken hinter, ja.
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Er ist nicht mehr so aggressiv und so schnell tödlich. Stattdessen hat er eine
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neue Form angenommen, die stille Blüte.
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Diese neue Variante befällt Menschen, aber anstatt sie in rasende Bestien zu
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verwandeln, führt sie zu einer langsamen, schleichenden Degeneration des Geistes.
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Die Infizierten werden apathisch, verlieren ihre Erinnerungen und Emotionen,
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bis sie schließlich zu leeren Hüllen werden, die nur noch grundlegenden Instinkten
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folgen, aber nicht dem Drang zur Gewalt. Sie sind wie lebende Tote,
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die langsam in sich selbst zerfallen.
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Das Tückische, die Inkubationszeit ist lang und die Symptome sind anfangs subtil,
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oft als Depression oder Trauma fehlinterpretiert.
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Und jetzt kurz weiter, die Überlebenden, eine kleine isolierte Gemeinschaft
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hat sich in den schottischen Highlands
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etabliert in einen ehemaligen Militärbunker. Punkt, Punkt, Punkt.
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Und ich dachte so, scheiße, hat Gimini irgendwo das hergegeben.
Micz Flor
1:32:13–1:32:14
Wegen der Slowloads?
Florian Clauß
1:32:14–1:32:17
Ja, nee, nee, wegen der Mutter. Weil ich dachte dann halt so,
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weil am Anfang kamen ja gar keine Infizierten, das wurde ja noch gar nicht erzählt,
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aber die Mutter hat ja so Anleihen, als ob sie dann halt quasi,
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und dann dachte ich so kurz,
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sie hat den Virus und der ist in einer mutierten Form und dann hat Gemini recht,
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weil sie verliert ja auch immer wieder das Gedächtnis und wir sind in den schottischen Highlands,
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also in den ganzen Highlands und nicht im Militärbunker, aber ich dachte so,
1:32:39–1:32:43
nee, das kann doch nicht sein, oder? Ja, aber war es nicht.
1:32:43–1:32:46
Aber ich fand es jetzt irgendwie so ganz, es ist nicht unklever, wollen wir mal sagen.
Micz Flor
1:32:47–1:32:49
Nee, nee, gar nicht. Ich meine, ich finde es halt total spannend,
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was jetzt auch nochmal kam mit diesem Mutieren und so, weil du hast ja diese
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relativ komplexen Verhaltensweisen jetzt von den Slowlows, von den Alphas,
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die ja dann einerseits scheinbar freier sind in ihrem Denken,
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aber andererseits eben auch,
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Natürlich in dem Korridor, dass ich bin infiziert. Also da gibt es dann auch
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Grenzen, die sich nicht überschreiten können.
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Und dann ist es ja fast eher so ein Gefühl von parasitärem, also nicht so ein
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Virus, Tollwut oder so, sondern so etwas Parasitäres, was halt komplexe Verhaltensweisen
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irgendwie herstellt, auslöst oder so.
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Also finde ich interessant, dass es sich fast eher so anfühlt wie so eine Co-Evolution.
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Bei 28 Jahren später ist das vielleicht einfach in zu kurzer Zeit.
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Aber die Idee, dass halt da irgendwie die Dinge gemeinsam mutiert sind.
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Die Mutation der Menschen jetzt nicht so sehr auf so einer körperlichen Ebene,
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sondern auf einer Verhaltensebene, dass die dann halt irgendwie eben diese Slow loswerden, essen.
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Aber das ist, also die, oder die andere Frage wäre halt, wenn man jetzt forscht,
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wie das so sein konnte, würde man forschen, wie der Virus sich verändert hat
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oder würde man forschen, wie die Menschen sich verändert haben oder ob das, wie das zusammenkommt.
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Weißt du, wie ich meine? Weil ich finde halt irgendwie ist es für mich,
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wenn man sagt, der Virus hat mutiert und macht jetzt die Slowlos oder die Alphas
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oder hat noch ein paar Normale, das greift irgendwie nicht.
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Ich habe das Gefühl, dass es eher um so ein Zusammenspiel geht von Virus und Host.
Florian Clauß
1:34:12–1:34:17
Ja, vielleicht, aber ich hatte dann eher die Idee, das ist so ein bisschen wie
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in der Biologie mit der adaptiven Radiation, hatten wir auch mal.
Micz Flor
1:34:22–1:34:24
Ja, deshalb frage ich auch dich.
Florian Clauß
1:34:24–1:34:30
Das heißt, du hast irgendwie ein abgeschlossenes Biotop, was dann erstmal keine
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anderen Umwelteinflüsse hat.
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Und in diesem Biotop kann sich dann halt was entwickeln.
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Und das war ja für mich halt nochmal diese spannende Frage, was passiert denn
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nach so einer Apokalypse?
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Was wollen wir denn überhaupt für einen Film drehen?
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Und dann gibt es halt natürlich ein Setup, ist halt diese Gemeinschaft,
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absolut nachvollziehbar in Worldbuilding.
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In dem Interview hat Danny Boyle auch gesagt, ja, was machen wir denn jetzt?
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Also natürlich kannst du hier diese Metropolengeschichte erzählen,
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wo dann halt die Skyline von 28 Jahren dann stillgelegen hat und überwuchert ist.
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Das, was Last of Us macht, der generiert diese Bilder. Aber es ist halt ein
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wahnsinns Budgetaufwand.
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Und dann war auch für die klar, nee, das wollen wir nicht. Wir wollen eine abgeschlossene,
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wir wollen eine Geschichte in einer Welt erzählen, die möglichst eben untouched ist von Menschen.
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Und dann war halt auch dieses Location-Scouting-Problem, weil überall eben irgendwo
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schon Signaturen von Menschen drin sind.
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Das ist erstmal die Landschaft zu finden und da bietet sich natürlich diese
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schottischen Inseln an, weil die dann halt schon mehr oder weniger ein Biotop
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sind. Und das heißt, da hat sich jetzt sowas entwickelt.
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Und die Frage ist jetzt, du hast dann halt diesen...
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Du hast ja diesen Glin der anderen Gesellschaft mitbekommen durch Erik,
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der dann angefangen hat, irgendwie so,
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also der hatte auch ein Handy, der hatte auch ein Handy, da hat er seine Freundin
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gezeigt, da gab es auch so dieser Lacher, ja, also dann guckt er,
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die Freundin hat da so Botox-gespritzte Lippen und dann sieht das der Junge,
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der sagt, okay, was ist das?
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Dann meint er so, ja, die sieht ja aus wie meine Cousine, wenn die halt Meeresfrüchte
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isst, dann kriegt die auch so dicke Lippen.
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Das war halt auch so ein Lacher, also eigentlich wirklich banal,
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aber trotzdem das so reingeschoben, das ist halt wie so ein Schenkelklopfer,
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was man eigentlich hier im Zombiefilm so erwartet.
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Aber du weißt, da draußen gibt es noch andere Gesellschaftsformen und das ist
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das, also vielleicht ist ja diese Insel, dieser Quarantäneraum,
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Der ist vielleicht gar nicht so groß.
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Vielleicht ist er nur ein paar Quadrat- oder ein paar hundert Quadratkilometer.
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Und drumherum ist eine ganz normale Zivilisation. Und ab und zu patrouilliert
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man da ein Boot dazwischen.
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Das wird dann nicht erzählt. Und dann gibt es noch die Jimmys und eine ganz
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andere Kultur, wie die haben.
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Das heißt, man kriegt jetzt quasi wie so, wenn du so ein Spiel spielst,
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wo du dann halt so eine Karte erforschen musst.
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Und siehst du langsam quasi die dunklen Areale, wie die so langsam eine Kontur
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und eine Map bekommen, eine Gestalt annehmen.
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Und so habe ich das Gefühl, jetzt können halt verschiedene Geschichten da erzählt
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werden und wir leuchten dann halt jetzt gerade so diese Map aus und schauen,
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was sich dahinter verbirgt.
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Und deswegen weiß ich nicht, ob diese Verbindung zwischen dieser Gemeinschaft
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und den Zombies, ob die dann halt so verschränkt sein muss, weil vielleicht
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es nochmal ganz anderen ist.
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Konstellationen geben kann. Deswegen würde ich mich jetzt da nicht so darauf festlegen.
Micz Flor
1:37:37–1:37:40
Gleichzeitig fühlt es sich so ein bisschen an, wie so ein Psycho-Geographic-Walk
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mit der Karte von, keine Ahnung, New York durch den Dschungel zu laufen.
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Also dieses Gefühl, diese unterschiedlichen Subkulturen, die es da so gibt,
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die haben ja schon sehr was Urbanes.
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Es gibt doch da, wie heißt der nochmal, der Film mit Kurt Russell.
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Snake, die Klapperschlange, genau.
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Da ist es auch so, man muss dann irgendwie so da durchziehen und dann gibt es
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halt, jedes Viertel hat so eigene Kulturen, eigene Behaviour und sowas.
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Und so ähnlich fühlt sich das dann auch an, als ob jemand dann so eine Idee
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von, oder wie heißt dieser eine Film, die Warriors oder sowas,
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wo auch jemand in so einer Warrior-Szene, irgendwelche Street-Gangs,
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jemand hat jemanden umgebracht und jemand war Zeuge und der Zeuge muss sich
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dann irgendwie durchkämpfen, um die Wahrheit zum Schluss irgendwie klarzustellen.
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Und da gehst du dann durch die Stadt durch und hast diese Bezirke,
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in denen eigene Regeln gelten oder so eigene, es ist also wirklich so getrennt.
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Und da musst du dich so ein bisschen dran denken. Das ist ja eigentlich fast
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wie so ein Game of Thrones.
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Also da ist es dann eher noch in so einem mittelalterlichen Landschaftsding drin.
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Aber Psycho-Geographic in dem Sinne ist, dass du dann wirklich zum Beispiel
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von die Klapperschlange irgendwie auf Nordengland legst und sagst,
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okay, jetzt zoomen wir das mal so ein bisschen hoch und dann sind da hinten
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sind die, die am Boden die Dinger fressen.
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Da sind die Alphas, dann kommen da drüben die Soldaten dazu.
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Also das klingt schon so, dass es, wie soll ich sagen, es gibt Grenzen.
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Es gibt Grenzen zwischen den Infizierten.
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Es gibt Grenzen jetzt zwischen, also innerhalb der Infizierten gibt es Grenzen,
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die Alphas, die Slowlots und so.
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Dann gibt es die komplett hermetische, also es gibt irgendwie die ganze Zeit,
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die so Grenzen auch verhandelt.
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Und natürlich die große Grenze dann auch durch den Schamanen, also Leben und Tod.
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Das betrifft alle gleichermaßen, wobei dann auch irgendwie die Infizierten vielleicht
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nicht ganz so viel am Leben hängen oder vielleicht nochmal ein anderes Risiko eingehen.
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Als jetzt die Nicht-Infizierten, das weiß ich nicht.
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Aber ich fand, das war jetzt, ich bin total verschwitzt vom Zuhören,
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du hast diesen Rollercoaster wirklich so mitgerissen.
1:39:55–1:39:55
Mitgerissen.
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Gerissen, genau. Und die Frage, die ich eigentlich am Anfang stellen wollte,
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die ich dir aber jetzt noch mal stellen möchte, ist halt, ich bin ja kein Horrorspezialist
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und ich bin ja auch kein Zombiespezialist oder Liebhaber, Genre-Liebhaber oder so.
1:40:10–1:40:15
Und du hast ja diese Anführungszeichen die echten Zombies oder nicht echten.
1:40:15–1:40:21
Und die sind jetzt Infizierte und die waren dann rasend schnell und unberechenbar voller Rage.
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Die Ur-Zombies waren ja eher so eine lahme Masse, die so breiig irgendwie dann
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aber trotzdem nicht aufzuhalten war.
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Dann gibt es halt diese World War Z-Filme, wo du dann so eine Mischung hast, so unfassbar viele,
1:40:36–1:40:41
die dann eher so wie bei Starship Troopers die Insekten einfach so sich an so
1:40:41–1:40:45
Wänden hochschieben, weil sie alle so sterben und runterfallen, ist alles egal.
Florian Clauß
1:40:45–1:40:50
Das ist so der Hack bei World War Z. Die können rennen und die können halt einfach durch die Masse.
Micz Flor
1:40:52–1:40:57
Was Was macht das für dich? Also was ist dir der liebste Zombie?
1:40:57–1:40:58
Wo stehst du am meisten drauf?
1:40:59–1:41:02
Oder muss man die unterschiedlich einsetzen? Kann man überhaupt davon sprechen,
1:41:02–1:41:06
dass es alles Zombies sind? Warum heißen die Zombies, echt und nicht echte Zombies?
1:41:06–1:41:09
Also es ist komisch, dass ich ein Genre um so unterschiedliche Sachen...
1:41:09–1:41:13
Man könnte so sagen, ja, es gibt ja die Blutsauger. Es sind die Draculas und die Werwölfe.
1:41:14–1:41:19
Also da würde man aber vielleicht gar nicht so die in einem Ding sperren.
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Und das hat mich wirklich interessiert, weil ich auf einmal gedacht habe,
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so, ja, die sind so ganz schnell,
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und dann hatte ich halt bei dem, was ich so ein bisschen rumgehört,
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rumgelesen habe, dann auch mitbekommen, dass es so dicke, langsame gibt,
1:41:32–1:41:36
wo man auch so sich die Frage stellt, was ist denn Bodyshaming oder kann man
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infizierte Bodyshaming oder nicht oder sind die einfach angepasst und so.
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Jetzt mit einem Zombie-Genre-Blick auf diese Sache, was macht das mit dir oder was passiert da?
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Also wenn du die unterschiedlichen Naturelle siehst.
Florian Clauß
1:41:53–1:41:59
Ja, nee, ich muss es natürlich erstmal zerpflücken. Ich bin ja schon immer ein
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ganz großer Zombie-Fan gewesen.
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Also vielleicht nochmal Seiteneinschub.
Micz Flor
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Da waren erst Dutzend Zombies auferstanden und du warst schon Fan. Nein, aber es war so.
Florian Clauß
1:42:12–1:42:20
Du hast ja auch den Katz-Film-Podcast über 28 Years Later gehört. Hast du den?
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Und die haben ja explizit,
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Die hatten sich ja alle nicht irgendwie mit diesem Zombie so als Genre,
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konnten die so richtig was anfangen.
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Die sind auch jünger und das fand ich ganz interessant, die Beobachtung,
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nämlich die sind dann so in den 2000ern sozialisiert worden,
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wo dann halt quasi der Zombie als Motiv dann so ein Kultobjekt geworden ist.
1:42:46–1:42:52
Dann kamen diese ganzen, dann ging es halt los mit dem Remake von Dawn of the Dead,
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von World War Z, dann kam halt auch die Days Later raus, das waren so die 2000er,
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da wurde schon so ein popkulturelles Phänomen der Zombier.
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Ich bin halt damals, in den 90ern, 80ern, habe ich halt wirklich so diese Romero-Filme,
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habe ich geguckt, das Day of the Dead, Dawn of the Dead und natürlich Night of the Living Dead.
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Und das war halt so die Entstehung des Zombiefilms und dann kam der Italo-Splatter
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auf, dann kam halt diese Fulgi, Argento und diese ganzen ultrakrassen.
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Splatterfilme, die dann halt so im Gore-Bereich und so weiter unterwegs waren
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wo du dann halt exzessiv langsame Szenen von irgendwie wie dann halt quasi der Schädel auf,
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so eine Spitzhacke gedrückt wurde und dann halt ewig lange wie du siehst,
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wie diese Spitzhacke in den Schädel eintritt und am Ende ploppt das Auge so raus.
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Also diese ganze Special Effects Sache, die bei Romero der Tom Savini so maßgeblich gemacht hat.
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Das war so einer, der kam aus dem Vietnamkrieg wieder und,
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ist einer der größten Puppet Master geworden, der dann halt diese ganzen Effekte
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ohne den hätte Romero niemals so einen Erfolg gehabt, weil er diese ganzen Affekte
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gebastelt hat und ist ja unglaublich kreativ, was er einfallen hat.
Micz Flor
1:44:09–1:44:13
Das hat jetzt gerade die ganzen Affekte gebastelt. Das heißt Effekte,
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weil die Affekte ist ja quasi das, was auf der anderen Seite entsteht, wenn man das sieht.
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Aber auch da wahrscheinlich, egal ob man die Augen auf oder zu hat,
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man hat irgendwie eine emotionale Reaktion auf die Bilder.
Florian Clauß
1:44:26–1:44:33
Ja, Affekt, Effekt ist doch egal. Aber die Sache ist, dass Romero den Zombie-Mythos,
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der so in den 30ern, Ja, waren Zombies dann halt quasi so meistens dann,
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also im ägyptischen Raum war dann halt so der Zombie, glaube ich,
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damals als Figur, als mythische Figur erschaffen worden.
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Nämlich, es gab dann halt bestimmte Magier, die dann Tote wiederbeleben konnten
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und der Zombie war dann quasi so eine willenlose Arbeitskraft,
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die dann halt irgendwie geschuftet hat.
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Und Romero hat dann mit Night of the Living Dead diesen Mythos genommen und
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umgekehrt und hat die eigentlich Tote zum Leben erweckt. Das ist der Zombie.
1:45:10–1:45:16
Tote wurden zum Leben erweckt und das ist das, was es auch komplett unterscheidet von...
1:45:16–1:45:20
Den Infizierten, weil die Infizierten sind nicht tot. Die sind infiziert.
Micz Flor
1:45:21–1:45:24
Ja, genau. Das hat mich auch total aus der Bahn geworfen, als ich dann erst
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gecheckt habe, dass es im zweiten Teil rauskam, dass die Verhungerten.
1:45:28–1:45:30
Da habe ich gedacht, geht doch gar nicht. Weil es gab ja dieses,
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was Chris, so hättest du eigentlich mit Chris letztlich noch mal viel,
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der musste mit Chris vielleicht noch mal irgendwie eine Bonus-Episode machen.
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Weil der ist natürlich da noch viel mehr drin. Die werden in Horror-Mythen drin.
1:45:42–1:45:46
Und der hatte mir damals nämlich auch das Zombie-Survival-Guide von Max Brooks.
1:45:46–1:45:48
Genau, geschenkt. Hast du es auch gelesen?
Florian Clauß
1:45:48–1:45:48
Ja.
Micz Flor
1:45:49–1:45:52
Und der hat ja dann so erzählt, dass man so aufpassen muss, wenn man zum Beispiel
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dann im Norden von Amerika flüchtet, dann sieht man oft halt Zombies,
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die so festgefroren sind.
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Aber die halt dann obenrum nur versuchen, dich zu pressen, aber die kommen nicht
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weg, weil sie eingefroren sind unten.
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Und die sind dann irgendwie totgefroren, aber dann tauen die wieder auf und
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dann geht es wieder los. Da muss man wirklich verdammt aufpassen, wenn man da...
Florian Clauß
1:46:09–1:46:14
Das ist in der zweiten Season von Last of Us explizit erzählt worden.
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Genau diese Szenen, dass dann halt die, also eine Heer von aufgetauten Zombies
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dann dann zu bedrohen wird.
Micz Flor
1:46:21–1:46:25
Ja, und dieses dieses Untote, das ist ja nochmal, die sind ja nicht lebendig,
1:46:25–1:46:27
die sind nicht tot, die sind untot.
1:46:27–1:46:30
Und ich glaube, das ist halt so eine Sache, weil ich habe mich jetzt in der
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Folge, die wir jetzt dann noch aufnehmen wollen, wir gucken nachher mal auf
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die Uhr, so ein bisschen auseinandergesetzt, dann war Slava Szczek halt auch
1:46:36–1:46:40
so einer, der sich so psychoanalytisch natürlich mit allen möglichen über,
1:46:40–1:46:46
also mit seiner Herleitung über Hegel, Marx und Lacan über so viele Themen der
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Gegenwart reflektiert und da ist natürlich für den halt dieses Untote,
1:46:51–1:46:52
das Gleichzeitige davon.
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Also es ist nicht das eine oder das andere, sondern es ist beides und dadurch
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irgendwie nichts davon oder ist es was Drittes.
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Und das fand ich halt, hat mich dann irgendwie echt nochmal aus dem Ra...
1:47:02–1:47:06
So kurz habe ich das nochmal gecheckt, dass die ja sterben können.
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Das ist ja eigentlich komisch.
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Das macht auch was damit, dass man dann,
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Mit denen irgendwie intuitiv, sind die intuitiv gefährlicher oder ungefährlicher,
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wenn die sterben können oder nicht? Irgendwie werden die einem näher.
Florian Clauß
1:47:19–1:47:24
Ja, ja, natürlich, weil die dann halt diesen Lebenszyklus ja nicht komplett verlassen haben.
1:47:24–1:47:29
So wie dann eben der Zombie als Figur, ja, das ist ja das Monströse.
1:47:29–1:47:34
Also du weißt, er ist ja wirklich so eine völlig gleichförmige Masse.
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Ein Zombie unterscheidet sich nicht vom anderen Zombie, von den Verhaltensweisen.
1:47:40–1:47:44
Und ein Zombie ist auch nicht gefährlich. Der Zombie wird eigentlich,
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also in den alten Zombiefilmen, der wird ja nur durch diese Masse gefährlich.
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Und das ist halt so, ich meine, Day of the Dead war ganz lange mein Lieblingsfilm.
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Da ist es auch dann, wo die Apokalypse schon einige Monate, ich weiß nicht,
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sogar Jahre dann geherrscht hat.
1:47:59–1:48:04
Und die Überlebenden halt von Station zu Station nach anderen Überlebenden suchen.
1:48:04–1:48:10
Und du siehst dann halt, der Auftakt des Films ist dann, du siehst halt,
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ich glaube, das ist dann irgendwo in Florida, so eine Sumpflandschaft.
1:48:13–1:48:17
Und die kommen dann halt in so ein Hall und dann wird ein Hubschrauber abgesetzt
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und die rufen dann, hello, is anybody there?
1:48:21–1:48:26
Hello! Und dann siehst du halt so, die Zombies reagieren auf Geräusche, ja.
1:48:26–1:48:31
Da siehst du dann halt, wie erst mal so ein Alligator so durch so einen Sumpf dann rumflutscht, ja.
1:48:31–1:48:34
Und dann kommen halt die einzelnen Zombies raus und siehst so,
1:48:35–1:48:40
wie aus den Fluten steigen und dann ist es ja einer, und dann auf einmal ist
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die Straße voll und dann wird es halt ein bisschen monströs, ja.
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Ein Zombie macht ja nichts, aber es ist halt diese dumpfe Masse,
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die dich Und das ist halt wirklich das, was dann halt schon eine andere Form von,
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ich sag mal jetzt Affekt auch ist, wenn dann halt so eine dumpfe Masse auf die zu.
Micz Flor
1:48:59–1:49:00
Das ist ein ganz anderes Thema.
Florian Clauß
1:49:00–1:49:04
Als so ein Render, Rende-Zombies, wo du halt erst mal rennen musst.
1:49:04–1:49:10
Aber ich glaube, das ist total in der Zeit auch so. Die mussten dann irgendwann
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auch anfangen zu rennen.
Micz Flor
1:49:13–1:49:17
Aber man muss dann halt eben auch die ganze Zeit reagieren, weil man kommt dann irgendwie um.
1:49:17–1:49:20
Also wenn man das kapitalistisch denkt, wird man halt abgehängt,
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wenn man nicht gleich mitmacht bei jedem Pyramidenspiel, dann wird man abgehängt,
1:49:24–1:49:30
aber in dieser ultraschnellen Zombie-Welt wird man natürlich umgebracht,
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was dann irgendwie aber synonym ist mit abgehängt werden.
Florian Clauß
1:49:32–1:49:37
Ja, es gibt tatsächlich so eine Kritik, die dann halt auch 28 Days Later,
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also die ist dann halt so Anfang der 2000er nach dem Film, nachdem der Film rausgekommen ist,
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genau untersucht halt, was ist die Kapitalismuskritik in dem Film von Romero
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in Dawn of the Dead, wo es dann halt auch Zombie im Kaufhaus, das heißt,
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das ist dann so die Risikogesellschaft, wo dann die ersten Systeme anfangen
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runterzubrechen und die Risikosellschaft nicht mehr tragfähig ist.
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Und der Kapitalismus ist quasi so dieses langsam sich Zersetzende.
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Und die Masse wird immer mehr. Und dann kommt aber quasi so dieser Hyperkapitalismus,
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Globalisierung, was dann halt auch die Beschleunigung auch bedeutet.
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Und da ist halt dieser 28 Days Later dann, die müssen jetzt rennen.
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Das muss halt einfach eine Masse sein, die rennt und damit halt nochmal eine
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ganz andere Kapitalismuskrise damit einführt.
Micz Flor
1:50:29–1:50:35
Und bei mir war es so, das hat mit Zombies zu tun, aber ich verbinde es irgendwie
1:50:35–1:50:38
auch mit dem Disney-Film Das Schwarze Loch. Ich weiß nicht, ob du den kennst.
1:50:39–1:50:42
Ja, der ist auch, in meiner Erinnerung hat er aber irgendwas mit Zombies zu tun gehabt.
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Da war irgendwas, ich glaube, war dieses Schwarze Loch so ganz langsam das Raumschiff.
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Also das war eine Disney-Reaktion auf Star Wars. Die haben dann irgendwie auch
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versucht, irgendwie da einzucachen.
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Und der Film hat aber sehr, sehr schlechte Getränke bekommen.
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Ich meine mich irgendwie zu erinnern, da war so ein schwarzes Loch und das zieht
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die an und können die da fliehen oder nicht. Aber es ist halt alles so ultra langsam.
1:51:02–1:51:04
Also es ist halt nicht so, dass du vom Laser erschossen wirst,
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sondern du wirst halt einfach so gesaugt.
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Und irgendwie habe ich das mit Zombies
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und ich habe damals natürlich keine Zombiefilme, war ich viel zu jung.
1:51:11–1:51:15
Aber ich weiß noch, dass ich darüber nachgedacht habe, wenn es so etwas gäbe
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wie so Zombies und die sind ja so langsam.
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Und dann so Pläne gemacht im Kopf, dass man dann ganz schnell irgendwo hinreißt
1:51:22–1:51:25
und bis die dann einem hinterhergekommen sind, Und dann muss man halt schnell
1:51:25–1:51:27
zurückreisen, aber dann auch schon als Kind überlegen.
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Aber die können ja dann diagonal abbiegen, dann sind die nicht ganz so langsam.
Florian Clauß
1:51:33–1:51:34
Wie so ein Fieberturm.
Micz Flor
1:51:34–1:51:37
Also fürchte ich. Ich habe mich recht. Das ist natürlich auch unter dem Deckmantel
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des Kalten Krieges und der atomaren Bedrohung, wo ja alles irgendwie so Zündstoff war,
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habe ich mich wirklich mit diesen Gedanken auseinandergesetzt und habe mich
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total bedroht gefühlt eben von diesen langsamen Zombies, die es ja nicht gab.
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Das wusste ich auch, aber just in case habe ich mich da so innerlich als Kind
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darauf vorbereitet, wie man damit umgehen müsste.
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Also es hat bei mir enorm funktioniert und es macht es halt irgendwie noch so
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fürchterlicher, wenn es halt so langsam ist, aber dafür völlig entleert.
1:52:09–1:52:16
Also dieses, wie du erzählt hast, in dieser Szene, wo das infizierte Kind wegrennt.
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Das ist ja nicht das, was Zombies machen können.
Florian Clauß
1:52:19–1:52:20
Nee, nee, also...
Micz Flor
1:52:20–1:52:23
Da passiert dann irgendwie was, was irgendwie verwirrend ist,
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ne? Und was aber auch irgendwie den Zombie in seinem Kern so ein bisschen...
1:52:28–1:52:29
Aufweicht.
Florian Clauß
1:52:29–1:52:33
Ja, also das ist dann auch kein Zombie mehr. Der hat kein Standardverhalten
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mehr, sondern das ist dann halt so Evolution, die ihren Weg dann gebahnt hat,
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die dann halt auch diese Stilblüten getrieben hat.
Micz Flor
1:52:42–1:52:43
Silent Blooms.
Florian Clauß
1:52:44–1:52:50
Ja, Silent Blooms, genau. Also die dann halt auch andere Verhaltensweisen dann ermöglicht.
1:52:50–1:52:54
Das finde ich, ja, klar, das muss man sich halt irgendwie im Storybuilding und
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im Worldbuilding dann zu überlegen. Das macht ja auch Spaß.
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Also ich glaube, da haben die auch lange dran gesessen.
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Die haben ja 2015, glaube ich, die Rechte wieder zurückbekommen von denen und
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von Days Later und konnten daraufhin halt diese Geschichte überhaupt weiter treiben.
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Und hatten dann halt aber auch so viel Stoff, dass dann halt auch Danny Boll
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wollte einen Film machen, aber dann Garland meinte, nee, lass uns doch eine
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Trilogie machen, weil das wird so panoptisch, ne?
Micz Flor
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Wir sind auch nicht mehr die Jüngsten, die Schulden abzahlen und dann will ich noch ein Haus kaufen.
Florian Clauß
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Ja, der dritte Teil der Trilogie ist noch nicht finanziert, also der zweite
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wird jetzt, glaube ich, Februar 6.
Micz Flor
1:53:41–1:53:42
Aber läuft der gut jetzt?
Florian Clauß
1:53:42–1:53:43
Ich weiß es gar nicht.
Micz Flor
1:53:44–1:53:46
Da weiß ich immer nicht, ob ich in der Bubble bin oder nicht.
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Ich habe nicht geguckt, wie jetzt die Karten sind.
Florian Clauß
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Weiß ich nicht. Ich habe jetzt irgendwie, die Kritiken waren sehr positiv,
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aber das heißt ja nichts für den Publikumserfolg.
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Und es war auch so grundsätzlich, was ich gehört habe, ist, dass viele so gesagt
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haben, ja, nicht das, was man erwartet, aber gut, so ein bisschen, so in die Richtung.
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Aber ich finde, ja, der nimmt sich einfach bestimmte Freiheiten der Film und
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das ist auch die Qualität von Danny Boyle, dass der dann sich da auch nicht
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irgendwie so in bestimmte Raste einfangen lässt,
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sondern der macht seinen Stil, bringt er durch.
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Und das macht der auch ordentlich,
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Na, wenn das nicht die endgültige Kritik ist.
Micz Flor
1:54:30–1:54:30
Stabil.
Florian Clauß
1:54:31–1:54:31
Stabil.
Micz Flor
1:54:32–1:54:34
Unser Vote. Stabil.
Florian Clauß
1:54:35–1:54:40
99 pro. Also, gut. Ich würde sagen, wir machen jetzt mal einen Cut.
Micz Flor
1:54:40–1:54:41
Einen Cut.
Florian Clauß
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Cut. Wir haben noch viel vor. Vielleicht können wir das noch mal ein bisschen
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sneaken. Was willst du uns denn in der nächsten Folge erzählen?
Micz Flor
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Also, ich habe mir erst so gedacht, ich wusste nicht, dass es so spät wird.
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Ich gucke mal auf die Uhr zum Beispiel schon halb Mitternacht gleich.
Florian Clauß
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Ja, das geht schon.
Micz Flor
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Und ich habe diesmal unerwartet viele Notizen mit, also werde beim Laufen reden
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und lesen und zuhören und so, weil ich habe dann gedacht,
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also ich werde diese Teweleitfolge, die ich mal gemacht habe,
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da hast du ganz viel rausgeschnitten, weil ich das so schlecht erzählt hatte damals. Echt?
Florian Clauß
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Das hört man gar nicht.
Micz Flor
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Nee, aber da ist ganz viel rausgefallen. Aber auch gut, weil ich da,
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glaube ich, wirklich nicht das kohärent sagen konnte.
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Ich versuche das jetzt zu tun, über diese ganzen psychodynamischen Hintergründe und Vermutungen,
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die Tebler damals hatte, woher das denn kam, dass diese Freikorpsleute so hyperbrutal
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und völlig auch entfesselt und ein Menschlich auf andere Menschen eingeschlagen haben.
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Und hatte dann so eine Idee, ich würde jetzt mal so ein bisschen wie so eine,
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könnte auch so eine Halloween-Folge sein.
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Also wir gucken uns den Zombie jetzt an durch unterschiedliche psychoanalytische Schulen.
Florian Clauß
1:55:44–1:55:45
Also im Blick.
Micz Flor
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Und jetzt zum Beispiel Teveleit hat mit Melanie Klein viel, Wirkbeziehungstheorie.
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Dann haben wir natürlich Freud.
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Wir haben Lacan und dann habe ich noch, müssen wir gucken, ob wir es zeitlich
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hinkriegen, so zwei, drei andere, die ich dann noch reinwürfeln könnte.
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Und ich beginne aber mit einem Gag, aber vielleicht fällt der auch so ein bisschen auf seine Nase. Füße.
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Füße. Und zwar die Idee, wir nehmen einfach die ganzen Symptome,
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die halt so Zombies haben, Affekt, Flachheit, Stumm und so weiter,
1:56:14–1:56:18
und gucken dann mal in dem ICD-10, also International Classification of Diseases,
1:56:19–1:56:23
welche psychischen Störungen man da so diagnostizieren könnte.
1:56:23–1:56:28
Also kommt ein Zombie zum Psychiater, Psychiaterin und kriegt eine Diagnose.
1:56:28–1:56:31
Und das war so eine Schnapsidee, aber dann fand ich die Texte eigentlich ganz gut.
1:56:32–1:56:35
Also wenn man dann einen Text auf einmal darauf legt, der im ICD-10 steht und
1:56:35–1:56:38
sich vorstellt, das ist halt echt so ein Zombie, der da steht.
1:56:38–1:56:42
Und dann fand ich die Beschreibung ganz, ganz spaßig. Und damit wollen wir anfangen.
1:56:42–1:56:44
Und jetzt machen wir mal eine kurze Pause.
Florian Clauß
1:56:44–1:56:45
Ja, super.
Micz Flor
1:56:45–1:56:47
Also, wir machen eine Pause.
Florian Clauß
1:56:47–1:56:52
Aber ihr hört diese Folge dann in 14 Tagen bei Eigentlich Podcast.
1:56:53–1:56:57
Und ihr könnt auch sehen unter eigentlich-podcast.de, wo wir lang gelaufen sind.
1:56:58–1:57:02
Und ich werde auch noch ein paar Shownotes, Links und so weiter auf die Seite
1:57:02–1:57:04
packen. Die werden dann auch in der Folge veröffentlicht.
Micz Flor
1:57:05–1:57:08
Da könnt ihr nochmal ein paar Referenzen und so weiter finden.
Florian Clauß
1:57:09–1:57:12
Ja, also, dann sagen wir Tschüss.
Micz Flor
1:57:12–1:57:18
Tschüss, vielen Dank. Tschüss. Wow, der Klatsche war gut.

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"... chaos magic has no history. Every culture and generation rewrites the eternal verities of magic in terms of its own symbolism and idiosyncrasies; only the underlying practical techniques of magic really matter." -- Peter J. Carroll in Liber Null

Diesen zweiten Teil der Episode über Wissenschaft, Evidenz, C. G. Jung und "Das Rote Buch" beginnen wir mit einem Ausflug in die Magie. Zuerst hören wir noch einmal einen Auszug aus dem zauberhaften Roman "Jonathan Strange & Mr. Norrell". Damit hatten wir auch den ersten Teil abgeschlossen. Und dann stolpern wir hinein in die sogenannte Chaosmagie, eine magische Praxisform, die in den späten 1970er-Jahren entstand. Der Übergang ist so holprig, dass Flo anfangs vermutet, Peter Carroll sei ein weiterer Charakter des Romans. Vielmehr hat Peter J. Carroll mit den Werken "Liber Null" und "Psychonaut" eine theoretische und praktische Grundlage für eine neue Praxis der Magie formuliert, die heute als Chaosmagie bezeichnet wird. Carrolls Ansatz betont den pragmatischen Umgang mit magischen Techniken und versucht, diese von überlieferten rituellen und symbolischen Systemen zu lösen. Und – deshalb kommt die Chaosmagie in dieser Folge vor – er beansprucht ein empirisch orientiertes Vorgehen, das die Wirksamkeit von Praktiken anhand subjektiver Erfahrung überprüft. Wir befinden uns also mitten in der Frage: Was ist Wissenschaft? Und drehen jetzt das Rad noch einmal weiter: Ist Magie Wissenschaft? Wir drehen das Rad dann noch ein Stück weiter und erreichen so wieder die Praxen der Psychotherapeut:innen, beziehungsweise die psychotherapeutische Praxis – insbesondere Körperarbeit und Atemtechniken.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:04–0:00:04
Läuft.
Micz Flor
0:00:04–0:00:11
Ja okay wir sind immer noch am höchsten punkt unserer tour im zweiten teil.
Florian Clauß
0:00:18–0:00:25
Ja hier ist eigentlich podcast episode 80 mit als wir unseren podcast angefangen
0:00:25–0:00:31
haben haben wir darüber diskutiert, sollen wir eine Null vor den zwei Stellen machen oder nicht?
0:00:31–0:00:36
Jetzt bekommen wir tatsächlich der 100 nahe und es hat sich dann als gut bewiesen,
0:00:36–0:00:39
dass wir eine Null, dass wir dreistellig gestartet sind.
Micz Flor
0:00:39–0:00:45
Wir sind schon bei 80, genau. Aber das 80 natürlich evoziert auch sowas wie ein Altersjubiläum.
0:00:46–0:00:49
Schön wäre es, wenn wir nur zwei Nullen gehabt hätten, weil wir dann wissen,
0:00:49–0:00:53
dass wir höchstwahrscheinlich noch am Leben sind, wenn dieser Podcast hineingefindet.
0:00:53–0:00:57
Jetzt ist die tragische Wahrheit, dass wir wahrscheinlich das Ende des Podcasts
0:00:57–0:01:00
auf einer numerischen Ebene nicht erleben werden.
Florian Clauß
0:01:00–0:01:05
Oh wei. Mitch, jetzt ist es so ein trauriger Einstieg. Da hatten wir so einen
0:01:05–0:01:08
Cliffhanger zum Ende gebaut, der ersten Episode.
0:01:08–0:01:12
Der erste von dieser Episode, nämlich Episode 78. Wir wechseln uns immer mit
0:01:12–0:01:15
einem Thema ab. Wir laufen beim Reden.
0:01:15–0:01:18
Das heißt, wir suchen uns eine Strecke in Berlin aus, meistens Berlin,
0:01:19–0:01:23
und laufen gemeinsam und sprechen über das Thema, das dieses Mal auch Mitch
0:01:23–0:01:24
weiter vorbereitet hat.
Micz Flor
0:01:24–0:01:30
Genau. Der Cliffhanger Das habe ich gerade in meiner Biografie vor einer Minute
0:01:30–0:01:32
schon mal gelesen, aber ich lese noch mal die letzten Zeilen.
0:01:33–0:01:37
Mr. Norris kleine blauen Augen wurden härter und leuchteten und er knifft die
0:01:37–0:01:40
Lippen zusammen, als wollte er eine große heimliche Freude unterdrücken.
0:01:41–0:01:46
Die Quelle ist in den Shownotes oder eben Folge 78 noch mal hören,
0:01:46–0:01:47
weil das ist jetzt eigentlich nur ein Foto.
0:01:48–0:01:52
Es war so, dachte Mr. Segundus, als hätte er lange Zeit darauf gewartet,
0:01:52–0:01:56
dass ihm jemand diese Frage stellte und als hätte er die Antwort darauf seit Jahren parat.
0:01:56–0:01:59
Mr. Norrell sagte, ich kann Ihnen bei Ihrer Frage nicht helfen,
0:02:00–0:02:03
Sir, denn ich verstehe Sie nicht. Es ist die falsche Frage, Sir.
0:02:04–0:02:10
In England wird noch gezaubert. Ich selbst bin ein ziemlich passabler, praktischer Zauberer.
0:02:11–0:02:16
Das war der Cliffhanger. Flo, jetzt hattest du vier Wochen Zeit, darüber nachzudenken.
Florian Clauß
0:02:18–0:02:20
Ich bin wahr, jetzt waren es vier Minuten.
Micz Flor
0:02:21–0:02:21
Worum geht es denn?
Florian Clauß
0:02:21–0:02:26
Nein, nein, ich erwarte, ich bin gespannt auf deine Auflösung.
Micz Flor
0:02:26–0:02:30
Kennst du das bei ChatGPT, wenn der fragt, welche Antwort gefällt Ihnen besser?
Florian Clauß
0:02:31–0:02:33
Ich kriege meistens nur eine Antwort.
Micz Flor
0:02:34–0:02:39
Es gibt ja manchmal, gut, meine Fragen schlecht formuliert. Ich bin der Project
0:02:39–0:02:40
Manager, den jeder hasst.
0:02:41–0:02:47
I think we need buttons. Ja, da steht dann manchmal so da, wähle aus,
0:02:47–0:02:51
was dir besser passt und dann so die kurze Info auch noch, das wird jetzt quasi
0:02:51–0:02:54
als Wissen mitgespeichert, also seine Aktion wird gespeichert.
0:02:55–0:02:59
Und ich habe zwei Pfade in diese Folge oder in diesen Abschnitt gelegt,
0:02:59–0:03:00
wo ich dachte, der ist in der gleichen Folge.
0:03:01–0:03:04
Das eine ist die Chaosforschung, da haben wir ganz kurz vorhin drunter gesprochen.
0:03:05–0:03:09
Und das andere ist jetzt eben dieser Mr. Norrell, der Zauberer.
0:03:10–0:03:12
Und jetzt gehe ich noch mal eine dritte.
Florian Clauß
0:03:12–0:03:17
Aber das ist so ein bisschen auch wie so ein Logikrätsel, ne?
0:03:18–0:03:22
Dass irgendwie zwei, einer lügt und dann weiß es nicht wer.
0:03:24–0:03:26
Dieses Paradox, was da auch mit drin hängt.
Micz Flor
0:03:27–0:03:33
Ja, wir kamen ja aus jung raus, als auch ambivalent bleiben,
0:03:33–0:03:39
der halt irgendwie ja auch nicht ganz greifbar ist.
0:03:39–0:03:45
Ist er jetzt wirklich abgedriftet in esoterische, spirituelle, metaphysische Räume?
Florian Clauß
0:03:45–0:03:45
Wieso auch?
Micz Flor
0:03:47–0:03:51
Weil wir ja jetzt einen Magier, den wir jetzt den Norrell gehört haben.
0:03:54–0:04:01
Oder ist er Wissenschaftler, der bestimmte Dinge in ihrer Wirksamkeit anbietet
0:04:01–0:04:04
und prüft und dann auch in psychotherapeutischer Arbeit einsetzen kann.
0:04:05–0:04:09
Dieses rote Buch, was wir erwähnt haben, ist dann wirklich so ein Grenzbereich,
0:04:10–0:04:17
in dem die Art, wie er schreibt und sich selbst auch mit in die Schrift hinein
0:04:17–0:04:22
holt, schon manchmal so anmutet, als ob da jemand eine Religion begründet.
0:04:22–0:04:27
Er hat auch mit viel Liebe das Ganze in gotischen, handschriftlichen Schrift
0:04:27–0:04:30
geschrieben, mit Zeichnungen, für die er auch Vorzeichnungen gemacht hat.
0:04:30–0:04:32
Also es ist alles schon etwas, was er wirklich inszeniert hat.
0:04:33–0:04:37
Ein großer Klotz, vielleicht war der ihm sogar deshalb zu schwer geworden,
0:04:37–0:04:40
als dass er ihn dann nicht mehr publizieren wollte, weil die Leute vielleicht
0:04:40–0:04:43
denken, was ist denn das für ein Egomane oder so.
0:04:43–0:04:48
Aber es war auf jeden Fall etwas, was ihn über ein Jahrzehnt begleitet hat in der Herstellung.
0:04:50–0:04:54
Und das sind zwei Abschnitte. Das ist, glaube ich, das, ich weiß nicht mehr
0:04:54–0:05:01
genauen Wort, ich glaube, Lieber Novus, nee, Lieber Primus und Lieber Sekundus war es.
Florian Clauß
0:05:01–0:05:01
Ja.
Micz Flor
0:05:01–0:05:06
So nennt er diese beiden Bereiche, also Lieber. Und wir werden jetzt uns mit
0:05:06–0:05:10
einem Buch beschäftigen, das Lieber Null heißt.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:11
Lieber Null?
Micz Flor
0:05:11–0:05:12
Lieber Null.
Florian Clauß
0:05:12–0:05:14
Okay, also Nulltes Buch.
Micz Flor
0:05:14–0:05:15
Null, genau.
Florian Clauß
0:05:15–0:05:18
Also wie die Null, die man auch beim Programmieren verwendet.
Micz Flor
0:05:18–0:05:23
Genau. Und das zweite Buch aus der Serie von dem gleichen Autor,
0:05:23–0:05:27
das ist entstanden in den 70er Jahren, Peter J. Carroll.
0:05:28–0:05:32
Das zweite Buch hieß dann aber nicht mehr lieber Uno oder sowas,
0:05:32–0:05:37
sondern das hieß Psychonaut, also Psychonaut, aber englisch geschrieben,
0:05:37–0:05:39
woher wir dann auch schon wissen, wo das herkommt.
0:05:42–0:05:45
Wir gehen jetzt, wir gehen jetzt in die Magie.
Florian Clauß
0:05:46–0:05:46
Oh.
Micz Flor
0:05:49–0:05:55
Jetzt wird es ganz okkult. Wir haben ja jung was gewusst. Wir gehen jetzt hinein in die Magie.
Florian Clauß
0:05:55–0:05:55
Ja.
Micz Flor
0:05:56–0:06:01
Aber ich muss vorneweg sagen, ich bin kein Magier.
0:06:01–0:06:05
Ich habe keine magischen, weder Rituale noch Handlungen vollbracht.
0:06:05–0:06:09
Und ich spreche jetzt als jemand, der sich dafür interessiert,
0:06:09–0:06:11
weil sich die Themen überschnitten haben.
Florian Clauß
0:06:11–0:06:11
Okay.
Micz Flor
0:06:13–0:06:18
Peter J. Carroll hat das in den 70er Jahren die Chaos-Magie begründet.
0:06:19–0:06:22
Warum die Chaos-Magie? Du wirst gerade so... Hast du Angst?
Florian Clauß
0:06:22–0:06:26
Nee, ich überlege. Ich versuche gerade jetzt... Wie hast du jetzt den Carroll
0:06:26–0:06:28
eingeordnet? Das war jetzt was für ein...
Micz Flor
0:06:28–0:06:29
Das ist ein Magier.
Florian Clauß
0:06:30–0:06:32
Achso, okay. Also du bist jetzt noch im Buch denn?
Micz Flor
0:06:33–0:06:37
Nee, das ist jetzt ein Magier. Also Peter J.
0:06:37–0:06:42
Carroll kommt nicht als Charakter im Buch vor, sondern ich habe ein sehr schönes
0:06:42–0:06:44
englisches Buch auch deshalb vorgelesen, weil in England Magie,
0:06:44–0:06:46
glaube ich, nochmal anders verankert ist als bei uns.
0:06:47–0:06:53
Wir sind jetzt in England, in England der 70er Jahre und Carol schreibt das
0:06:53–0:06:57
Buch Lieber Null in eine Szene hinein, in der das dann auch,
0:06:58–0:07:02
vor dem kulturellen Hintergrund der Zeit manchmal so Chaos, also Chaos Magie,
0:07:02–0:07:04
aber so Punk. Das war so Punk.
Florian Clauß
0:07:04–0:07:08
Das heißt, das ist wirklich so ein selbsternannter Magier.
Micz Flor
0:07:08–0:07:15
Das ist ein Magier, genau. Genau, und zwar die neueste Generation und da knüpfen
0:07:15–0:07:18
wir an das Hauptthema wieder an, so bin ich nämlich überhaupt drauf gekommen,
0:07:18–0:07:22
über diese ganzen Umwege, hat die Chaos-Magie von sich gesagt, okay.
0:07:24–0:07:28
Den ganzen Kladderadatsch der Jahrhunderte lassen wir jetzt mal außen vor.
0:07:28–0:07:32
Wir brauchen keine rote Robe oder Zauber, das brauchen wir alles nicht.
0:07:33–0:07:37
Nur was wirklich funktioniert, es geht nur um den Akt der Magie.
0:07:38–0:07:40
Es geht nur um das, was funktioniert.
0:07:41–0:07:46
Es gibt dann auch eine Anweisung in dem Lieber Null Buch.
0:07:46–0:07:52
Man soll bitte Notizen machen, aufschreiben, was man gemacht hat,
0:07:52–0:07:56
wie man es gemacht hat, was passiert ist. Also es ist quasi eine empirische,
0:07:56–0:07:59
fast schon medizinische Herangehensweise.
0:07:59–0:08:02
Alle Variablen werden aufgeschrieben und dann wird gezaubert.
0:08:02–0:08:05
Und dann wird geguckt, ob was passiert oder nicht passiert. Es wird auch vermerkt,
0:08:05–0:08:09
wenn was passiert, dann solle man bitte seine Befunde mit anderen teilen.
0:08:09–0:08:11
Die sollen es auch probieren. Wenn das auch klappt, dann ist es auch gut.
0:08:12–0:08:17
Und es muss quasi eine empirische Validität geben von Magie.
0:08:20–0:08:22
Ich glaube, diese Folge werde ich ganz viel alleine reden.
Florian Clauß
0:08:22–0:08:28
Ich versuche gerade rauszuhören, wo es hingeht. Ich bin gespannt.
Micz Flor
0:08:31–0:08:35
Die Magie nennt sich auch eklektische Magie.
0:08:35–0:08:38
Und ist in der Herangehensweise nicht unähnlich der Verhaltenstherapie,
0:08:38–0:08:45
die auch hauptsächlich über Evidenzforschung, Interventionen für valide erklärt.
Florian Clauß
0:08:46–0:08:51
Das ist jetzt nicht fiktional. Das ist wirklich eine Geschichte von diesem.
Micz Flor
0:08:53–0:08:56
Aber es ist genau ja auch diese Ambivalenz, die ich spannend finde,
0:08:56–0:09:03
weil ich habe, als ich das gefunden hatte, dann halt im deutschsprachigen Raum
0:09:03–0:09:06
oder im englischen Raum auch natürlich, wie man das so macht auf Podcasts,
0:09:06–0:09:07
man ist ja viel unterwegs,
0:09:07–0:09:12
geguckt, was wird denn da so diskutiert und dann habe ich viel Chaos Magic gefunden
0:09:12–0:09:18
oder Chaos Magie, Chaos Magie Hexen, die darüber sprechen, wie sie arbeiten und so.
0:09:21–0:09:25
Und das ist aber auch nochmal eine interessante Abtrennung davon,
0:09:25–0:09:33
weil in den Podcasts habe ich selten wirklich Leute sprechen hören über ihre
0:09:33–0:09:38
magischen Wirkungsweisen und in Anführungszeichen Erfolge oder so.
0:09:38–0:09:42
Das wird nicht besprochen, es wird aber viel über Chaos, Magie und über den
0:09:42–0:09:44
Punk darin immer gesprochen.
0:09:44–0:09:50
Es gab einen Herrn Crowley, der vorher schon so eher zeitgleich auch mit der
0:09:50–0:09:56
Psychoanalyse und mit Jungen in England so ein Magier war,
0:09:56–0:10:00
der auch Drogen genommen hat und der auch versucht hat, die Magie zu revolutionieren.
0:10:01–0:10:04
Aber in den 70er Jahren wurde dann nochmal gesagt, wir machen jetzt einen Cut.
0:10:05–0:10:11
Wir sind ganz eklektisch wir gehören keiner Schule an ist jetzt auch so,
0:10:11–0:10:16
wenn man Punkmusik wir sind jetzt nicht irgendwie die die mit Stringorchester
0:10:16–0:10:17
oder Folk oder sonst was,
0:10:17–0:10:21
das ist so ein Schnitt wir machen das alles ganz neu und jeder kann anfangen,
0:10:21–0:10:24
auch Punk nimm Gitarre in die Hand und mach,
0:10:25–0:10:29
und dann wird Magie gemacht und Carol hat dann,
0:10:31–0:10:36
Sachen auch aufgeschrieben in dem Lieber Null Buch was einem helfen kann,
0:10:36–0:10:38
Magie zu machen, also Grundvoraussetzungen.
0:10:39–0:10:41
Und die sind sehr körperlich auch.
0:10:42–0:10:49
Also man soll üben, wann immer man kann, eine statische Position einzunehmen
0:10:49–0:10:53
und sich gar nicht zu bewegen, das so lange als möglich auszuhalten.
0:10:53–0:10:56
Weil wenn man Magie macht, dann ist es wichtig, dass man das kann.
0:10:57–0:11:02
Wir erinnern uns an die letzte Folge, an einen Jungen, der so lange das Bild
0:11:02–0:11:05
seines Opas angeschaut hat, bis er dann wirklich die Treppe runterkam.
0:11:05–0:11:10
Der hatte auch da schon scheinbar, vielleicht hat Carol auch jung gelesen.
0:11:11–0:11:15
Dann geht es um Trance-ähnliche Zustände, wo dann später auch in anderen Büchern
0:11:15–0:11:18
dazu dann Atemtechniken auch angesprochen werden.
0:11:18–0:11:27
Wie kann man sich in hohen energetischen Zustand, Trance-Zustände irgendwie reinarbeiten?
0:11:27–0:11:31
Ich glaube, erst im zweiten Buch schreibt Carol dann auch selber über seine,
0:11:32–0:11:35
also wie das, was ich für ein Junggeschmied habe, über seine Magie so ein bisschen.
0:11:35–0:11:39
Er erinnert sich noch, dass er als Teenager sich dafür interessiert hat,
0:11:39–0:11:41
damit angefangen hat, einfach mal so Dinge zu machen.
0:11:41–0:11:45
Und dann aber auch in seiner revolutionären Haltung gegenüber allem,
0:11:45–0:11:51
was es schon gibt, hat er dann einfach so vor sich hin gemacht.
0:11:51–0:11:54
Das erste Erlebnis, was er wohl hatte, wo er gespürt hat, dass er was bewirken
0:11:54–0:11:59
kann, magisch ist, als er mal einen Schaffner an der Bushaltestelle,
0:11:59–0:12:03
muss ich nochmal gucken, Das Buch ist gratis auch in archive.org runterzuladen.
0:12:04–0:12:05
Das ist also verlinkt, kann jetzt jeder.
0:12:05–0:12:10
Ich möchte es nicht in die Welt streuen, aber es ist einfach da. Es ist ja schon da.
0:12:10–0:12:13
Und da hat er den so lange angeguckt, bis der auf einmal so hochgesprungen ist,
0:12:13–0:12:15
als ob er mir hintergetreten hätte.
0:12:16–0:12:18
Und dann hat er gemerkt, was habe ich da gemacht, was kann ich?
0:12:18–0:12:23
Und dann beschreibt er bestimmte Sachen, die er kann oder die er schon erlebt
0:12:23–0:12:27
hat. Und dazu gehören auch Dinge wie zum Beispiel in einem trance-ähnlichen
0:12:27–0:12:30
Zustand in einen anderen Ort zu gehen.
0:12:30–0:12:33
Also quasi wie so Teleporting, den zu sehen, nicht anwesend zu sein,
0:12:34–0:12:37
aber das zu sehen, also wie in so eine Kugel hineinschauen.
0:12:39–0:12:43
Bei einem Ort hat er gedacht, es hätte nicht geklappt und er war total verwirrt,
0:12:43–0:12:47
was da passiert war, bis er dann verstanden hat, ach nee, es war der richtige
0:12:47–0:12:51
Ort, aber er war upside down, also er war verkehrt rum, dass man das nicht so richtig sehen kann.
0:12:51–0:12:55
Was auch noch mal wichtig ist, der Begriff der Magie, wie er da beschrieben
0:12:55–0:13:01
wird, der ist ganz kurz gefasst eigentlich. Da steht nicht so viel drin.
0:13:02–0:13:07
Magie ist die Kunst, Veränderungen in Übereinstimmung mit dem Willen herbeizuführen.
0:13:07–0:13:11
Das heißt, du hast einen eigenen Willen, du möchtest was in der Welt verändern
0:13:11–0:13:13
und dann möchtest du mit der Welt,
0:13:16–0:13:21
Die angestrebte Veränderung in der Welt durch deinen Willen erzeugen.
Florian Clauß
0:13:21–0:13:21
Okay.
Micz Flor
0:13:23–0:13:24
Welcher Film fällt dir dazu ein?
0:13:32–0:13:33
Männer, die auf Ziegen starren.
Florian Clauß
0:13:34–0:13:35
Ja, klar, natürlich.
Micz Flor
0:13:38–0:13:43
Also das ist ja auch irgendwie so diese Zeit. Das war noch ein bisschen später,
0:13:43–0:13:45
aber da ist das so mit entstanden.
0:13:46–0:13:50
Und die Chaos-Forschung habe ich da einfach so mit reingebracht auch,
0:13:50–0:13:55
weil in der Chaos-Forschung ist ja dieser Butterfly-Effekt. Ich habe das nicht gefunden.
0:13:55–0:13:58
Ich weiß nicht, warum das Chaos-Magie heißt. Das steht im Buch nicht drin.
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Später wird nochmal über Chaos-Forschung oder Science, glaube ich,
0:14:03–0:14:06
wird sogar genannt, gesprochen.
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Aber nicht erklärt, warum das Chaos-Magie heißt. Gerne in den Kommentaren nachreichen.
0:14:14–0:14:15
Ich habe es nicht gefunden.
0:14:17–0:14:21
Aber meine Assoziation, deshalb wollte ich die Chaosforschung damit reinnehmen,
0:14:22–0:14:28
wenn du es schaffen kannst, zu sagen, ein Tornado entsteht durch das Flappen
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von einem Schmetterling in Brasilien.
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Dann ist es doch eigentlich irgendwie denkbar, dass wir irgendwie mit der Energie,
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die wir haben, wir haben ja zumindest Körpertemperatur, die können wir vielleicht
0:14:40–0:14:43
sogar verändern, irgendwelche anderen, man kann ja Alpha-Wellen,
0:14:44–0:14:46
bitte, was weiß ich, was wir am Körper alles messen können, dass jemand sagt,
0:14:47–0:14:51
wenn wir uns dieser Idee verschreiben, dass wir in der Welt etwas verändern
0:14:51–0:14:59
können, im Kleinen und dadurch dann aber auch was Großes passieren kann, das ist doch Magie.
0:15:00–0:15:03
Und jetzt kann ich auf eine Magie zu sprechen kommen, die in meinem E-Reader
0:15:03–0:15:06
inne wohnt, die ich dir schon mal erzählt habe.
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Ich weiß nicht, woher das kommt, aber ich hatte als erstes Buch auf meinen E-Reader
0:15:10–0:15:16
damals 2001 von Arthur C. Clarke draufgemacht.
0:15:16–0:15:20
Weil ich wollte das immer mal lesen und das war dann irgendwie greifbar,
0:15:20–0:15:23
sag ich mal. Und dann hatte ich das als erstes drauf und dann kam andere danach.
0:15:24–0:15:28
Immer wenn ich neue Sachen drauf lade, dann werden die in der Timeline oben
0:15:28–0:15:31
reingefüttert. Das heißt, das letzte reingeladen ist immer ganz oben.
0:15:32–0:15:36
Aber immer wenn ich neue reinlade, ist Arthur C. Clarke 2001 das allererste Buch.
0:15:37–0:15:40
Das zweite Buch ist das letzte reingeladen und dann geht es so weiter nach unten.
0:15:41–0:15:44
Arthur C. Clarke wird dann irgendwie durch Lesefalten auch mit runtergedrückt.
0:15:44–0:15:49
Aber immer wenn ich eins drauf schiebe, habe ich Arthur C. Clarke ganz oben. Magia for Me Reader.
Florian Clauß
0:15:49–0:15:54
Du hast auch gerade bewiesen, dass es nicht die alphabetische Reihenfolge ist,
0:15:54–0:15:57
sondern die zuletzten. Die zuletzten, genau.
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Aber vielleicht hat Arthur C. Clarke 2001 einen Timestamp von 2048.
Micz Flor
0:16:05–0:16:10
Das kann sein, muss man mal gucken. Good thinking. I like your thinking, man.
0:16:11–0:16:15
Und Arthur C. Clarke hat ja mal diesen Satz gesagt, sinngemäß.
0:16:15–0:16:18
Jede fortschrittliche Technik muss
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wie Magie wirken in einer anderen Zivilisation, in einer anderen Zeit.
0:16:22–0:16:29
Und das finde ich schon auch nochmal einen tollen Satz, wenn man Magie und Technik
0:16:29–0:16:31
zueinander reibt, genauso wie wir,
0:16:35–0:16:40
dass Okkulte, also die Empirie in der Wissenschaft oder die Empirie,
0:16:40–0:16:44
wie Jungseferstande aneinander reiben, dass da so Übergänge drin sind.
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Und Cat Weasel kennst du vielleicht auch noch aus den 70er Jahren,
0:16:48–0:16:52
diese Serie, mit dem durch die Zeit gereisten Mittelaltertyp mit so einem Spitzbart.
0:16:53–0:17:00
Der kommt halt aus dem Mittelalter ins England der 70er Jahre und ist einfach total, was ist das?
0:17:00–0:17:03
Er hat so eine kleine Kröte dabei. Und der hat dann auch immer,
0:17:04–0:17:09
wenn das Licht anmacht, sagt immer, kleine Sonne brennt und drückt auf den Lichtschalter
0:17:09–0:17:10
und dann geht das Licht an.
0:17:10–0:17:13
Also diese Idee, dass Technik auch wie Magie wirken kann.
Florian Clauß
0:17:13–0:17:17
Vielleicht hier nochmal zum Ort, wo wir überhaupt sind. Wir sind vom Kienberg
0:17:17–0:17:21
runtergelaufen und jetzt streifen wir den Garten der Welt.
0:17:21–0:17:25
Hier ist quasi das gleiche Areal. Der Garten der Welt ist aber durch den Zaun
0:17:25–0:17:28
abgetrennt und hier haben wir so eine Sommerbopfbahn aufgebaut.
0:17:29–0:17:34
Die bin ich auch mal irgendwie, denn Neujahr war die mal auf,
0:17:34–0:17:35
da bin ich runtergefahren.
0:17:35–0:17:38
Das war toll, hat Spaß gemacht, ja.
Micz Flor
0:17:38–0:17:44
Ja, also ein schönes Gewinne. Diese Kleine, das geht da oben hoch.
Florian Clauß
0:17:44–0:17:49
Ja, das startet da oben, wo wir gerade runtergekommen sind, da ist bei diesem
0:17:49–0:17:54
Wolkenhain, ist dann nochmal so, links daneben ist dieser Eingang zur Bobbahn,
0:17:54–0:17:56
was auch relativ steil runtergeht.
Micz Flor
0:17:56–0:17:57
Ja, okay. Spannend.
Florian Clauß
0:17:58–0:18:00
Also wenn du mal mit deinen Kindern...
Micz Flor
0:18:00–0:18:02
Haben wir eigentlich auf dem Aufnahmegerät gecheckt, ob beide Kanäle drauf sind?
Florian Clauß
0:18:03–0:18:04
Sind beide Kanäle drauf, ja.
0:18:06–0:18:08
Sorry, kleine Sonne brennen.
Micz Flor
0:18:08–0:18:09
Nee, auf jeden Fall kleine Sonne.
Florian Clauß
0:18:09–0:18:11
Schreib, ich liebe dich in den Himmel.
Micz Flor
0:18:12–0:18:16
Okay, und das heißt, vor dem Hintergrund fand ich das dann halt nochmal zu denken.
0:18:17–0:18:20
Also wie sind die Zusammenhänge? Was ist das? Diese Alchemie,
0:18:20–0:18:22
diese Magie? Wie hängt das so zusammen?
0:18:23–0:18:26
Und vor allen Dingen, weil ich auch dann immer mehr gemerkt habe,
0:18:26–0:18:29
das war mein Umweg von hinten, also es war sozusagen Reverse Technology.
0:18:29–0:18:36
Ich kam über jung zur Chaos-Magie, weil viele, und das fand ich spannend dran,
0:18:36–0:18:42
viele über diese Thematiken, wie zum Beispiel Atemübungen oder dieses Körperliche,
0:18:44–0:18:47
das ist ein ganz kleiner Schritt hinein in Psychotherapie.
0:18:47–0:18:54
Also da gibt es einen ganz großen Fundus an psychodynamischen PsychotherapeutInnen,
0:18:54–0:18:56
also in England habe ich so ein paar gefunden,
0:18:57–0:19:09
die Jung die Archetypen und das kollektive Unbewusste als metaphysische Realität annehmen.
Florian Clauß
0:19:09–0:19:10
Ja.
Micz Flor
0:19:12–0:19:16
Und die sich dadurch natürlich auch für das Okkult oder für das Mystische und
0:19:16–0:19:17
auch für Zauberei irgendwie öffnen.
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Und für die Träume dann eben auch Zustände sein können, in denen wir entweder
0:19:22–0:19:24
wahrhaftig woanders sind.
0:19:24–0:19:29
Das wäre dann bei der Magie eben, ich war wirklich an diesem Ort, das war kein Traum.
0:19:29–0:19:31
Oder einfach ein Traum von diesem Ort.
0:19:33–0:19:40
Und Jung dann ja sagen müsste, siehe letzte Folge, in solchen Situationen muss
0:19:40–0:19:42
man schon einfach Experte sein.
0:19:42–0:19:46
Dass man genau weiß, ob es jetzt wirklich das kollektive Unbewusste ist,
0:19:46–0:19:48
was man da erlebt oder ob es halt nur ein Traum ist.
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Und wenn man diese Unterscheidung machen kann... Die Magier.
0:19:52–0:19:56
Nee, die Magier, die sind, glaube ich, von der Magie her in die Psychotherapie,
0:19:56–0:19:58
das ist, glaube ich, gar nicht so das Thema.
0:19:58–0:20:02
Aber ich fand es halt total interessant, dass über diese Diskussion,
0:20:02–0:20:07
wenn wir in der MPRI halt über ein hartes Wissenschaftskonzept,
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evidenzbasierte forschung und so was sprechen auf der anderen seite natürlich dann
0:20:11–0:20:15
auch zulassen dass whatever works
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vielleicht manchmal auch nicht unangebracht ist und das ist dann auch also da
0:20:19–0:20:22
wenn ich mich da wieder reinsetze ich habe mich ja ganz am anfang mit jung reingesetzt
0:20:22–0:20:26
habe irgendwie gesagt so ja diese zwei naturwissenschaften oder bei mir waren
0:20:26–0:20:31
es eher musische soziale fächer wo möchte ich hingehen in meinem leben bin bei
0:20:31–0:20:33
psychologie gelandet wo ich das gefühl hatte da kommt beides zusammen.
0:20:34–0:20:37
Und Jung, der auch Naturwissenschaften versus der auch dann irgendwie bei Psychiatrie
0:20:37–0:20:40
gelandet ist, nachdem er Medizin studiert hatte, da kommt irgendwie beides zusammen.
0:20:41–0:20:46
Wir sind uns da nicht gleich. Ich bin auch nicht jung und so gut oder so schlecht
0:20:46–0:20:49
wie jung, darum geht es gar nicht, aber ich konnte mich damit irgendwie identifizieren
0:20:49–0:20:50
an so bestimmten Sachen.
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Und mit der Magie, ja.
0:20:57–0:21:05
Es gab, bevor die Chaos-Magie wirklich in die Welt kam, gab es schon eher eben.
0:21:06–0:21:11
Im ersten Viertel des Jahrhunderts gab es, wie hieß der nochmal, Osman Spare.
0:21:11–0:21:15
Also gab es einen Künstler, der sich auch in so magische Praktiken reingedacht
0:21:15–0:21:20
und reingearbeitet hat, der eigentlich sehr viel ähnliche Annahmen hatte.
0:21:20–0:21:23
Der auch gesagt hat, wir brauchen keine Rituale, wir brauchen keine Tradition.
0:21:24–0:21:27
Also eher so gesagt hat, whatever works. wir müssen
0:21:27–0:21:30
gucken dass es funktioniert müssen achten wie
0:21:30–0:21:34
es besser funktioniert und eine wichtige
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sache dann noch bei bei ich
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glaube es muss man spare auch schon aber dann auch bei carrie später ist dieser
0:21:41–0:21:48
paradigm shift oder man kann dann sich aber auch sehr schnell dadurch dass man
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als punk musiker irgendwie gelernt hat einfach die gitarre in die hand zu nehmen
0:21:51–0:21:56
mitzumachen kann man sich sehr schnell auch in anderen Bands einfach erstmal so, man kann mitmachen.
0:21:57–0:22:02
Das hat man gelernt, weil die Chaos-Magier wohl auch immer wieder sich gegenseitig
0:22:02–0:22:06
fordern und dann bestimmte Rituale machen.
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Man kann alles möglich machen. Man kann ein Mickey-Maus-Ritual machen.
0:22:09–0:22:10
Man kann sich ja alles ausdenken.
0:22:11–0:22:14
Das ist quasi wirklich so ein Spielfeld, weil im Endeffekt geht es darum,
0:22:14–0:22:21
in der Welt Experimente zu gestalten, in denen man dann Magie findet,
0:22:22–0:22:26
dann zu validieren, dass das wirklich mit dem getanen zusammenhängt und dann
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den Weg zu finden, um mit dem eigenen Willen,
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etwas in der Welt herzustellen.
Florian Clauß
0:22:32–0:22:36
Interessant, ja. Ja, aber dann auch die Wiederholbarkeit, wenn man dann halt
0:22:36–0:22:40
das How-To schreibt und dann sagt, hier, so und so ist es gelaufen,
0:22:40–0:22:43
dann habe ich das und das erlebt, macht mal.
0:22:43–0:22:45
Und dann fängst du ja wieder an zu konservieren.
Micz Flor
0:22:46–0:22:49
Und das ist auch interessanterweise im Psychonaut ist das, glaube ich.
0:22:49–0:22:53
Also, Liebe Null heißt das, wir brauchen keine Orden, wir brauchen keine Roben,
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wir brauchen keine Rituale, aber dann kommt später doch was rein.
0:22:56–0:23:02
Wie sehen denn Rituale aus, wenn jemand in eine Gruppe von Chaos-Magier innen integriert wird.
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Also Aufnahmerituale, wie kann das gestehen, was muss man da achten?
0:23:06–0:23:10
Also ich glaube, dass im zweiten Buch schreibt dann Carol dann schon auch wieder
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so Dinge auf, die dann erstaunen, nachdem man das erste Buch so gelesen hat.
Florian Clauß
0:23:15–0:23:19
Ja, interessant. Also darüber, das habe ich wirklich noch gar nicht so gehört,
0:23:19–0:23:24
aber ich finde, das lässt sich so rein von der Kulturgeschichte ganz gut da
0:23:24–0:23:26
einordnen, in den 70er Jahren.
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Und auch von der Attitüde her.
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Und ich habe ja nur die Assoziation von dem Chaos-Umfeld, also Chaos-Computer-Club.
Micz Flor
0:23:38–0:23:39
Auch da ist Chaos drin.
Florian Clauß
0:23:39–0:23:46
Da ist Chaos halt auch drin. Und es gibt auch diese Nähe, es gibt die Hexen,
0:23:46–0:23:51
aber die dann mit H-A, H-E geschrieben, also von Hacken.
0:23:52–0:23:57
Und da ist so eine gewisse Anlehnung in diesem Okkulten. Aber dann natürlich
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auch der Anfang mit eben Technik, die dann auch in den 70ern magisch wurde.
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Wo du dann auf einmal so Zustände oder Sachen machen konntest,
0:24:06–0:24:07
die du vorher so nicht gedacht hast.
0:24:08–0:24:14
Also das ist vielleicht die Analogie noch dazu. Aber gut, was bringt es uns
0:24:14–0:24:15
dann wieder zurück zu Jungen?
0:24:16–0:24:20
Also ich meine, diese Nähe zum Okkulten, also als ich mich jetzt da letzte Folge
0:24:20–0:24:22
auch im Vorfeld damit beschäftige.
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Fand ich bei Jung nochmal interessant, dass er, und da hast du mich in der letzten
0:24:29–0:24:30
Folge so ein bisschen abgewürgt.
0:24:31–0:24:38
Aber ich glaube, diese Nähe zum Schamanismus, und da sind wir wieder beim Okkulten, in seiner Lehre,
0:24:39–0:24:45
und da, wo er auch dann quasi indigene Völker dann besucht hat und auch untersucht
0:24:45–0:24:50
hat, beobachtet hat, und sich da mit diesen Ritualen auch sehr auseinandergesetzt hat.
0:24:50–0:24:58
Und das finde ich halt interessant, weil nämlich gerade in indigenen Kulturen,
0:24:58–0:25:04
die dann nicht auf Schrift und, also die eher auf Rituale basiert sind,
0:25:05–0:25:11
wo dann genau diese Phasen der Individuation auch ausgestellt werden.
0:25:11–0:25:17
Nämlich das Aufnahme des Jugendlichen, das heißt der Abschluss der Kindheit
0:25:17–0:25:22
durch so ein Initiationsritual, das heißt ja in ganz vielen indigenen Kulturen.
0:25:23–0:25:27
Und das, was dann so ein bisschen übergeordnet ist und was sich bei Jung auch
0:25:27–0:25:31
im Roten Buch wiederfindet, der Animismus.
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Also die meisten indigenen Kulturen gehen davon aus, und deswegen gibt es da
0:25:37–0:25:42
auch so ein ökologisches Gleichgewicht, dass die Umwelt belebt ist.
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Dass wir eine belebte Umwelt haben und dass dann dieser Zustand zwischen Mensch,
0:25:50–0:25:54
Gesellschaft und Umwelt, dass der harmonisiert werden muss.
Micz Flor
0:25:54–0:25:54
Ja.
Florian Clauß
0:25:55–0:25:58
Und das hast du ja, die Figuren hast du ja auch im roten Buch,
0:25:58–0:26:04
in den Mysterien, Anima und Animus, als das Weibliche und ich weiß nicht, ob das dieses Anima...
Micz Flor
0:26:04–0:26:08
Das hat mit dem belebten Materien nicht viel zu tun, aber es ist so,
0:26:08–0:26:12
dass Jung, ich weiß, dann habe ich ja schon gesagt, ich bin ja kein Experte, aber Jung hat,
0:26:13–0:26:18
wenn ich mich recht erinnere, schon eine Theorie, in der Materie und Psyche
0:26:18–0:26:23
oder Seele oder wie auch immer, ähm...
0:26:24–0:26:30
Nicht getrennt sind, sondern die sind beides sozusagen Abkömmlinge von was Drittem, könnte man sagen.
0:26:31–0:26:35
Und damit kann ich dann jetzt zum Beispiel auch wieder in die Chaosmagie reingehen,
0:26:35–0:26:39
weil die Chaosmagier, zum Beispiel, wenn die über Ufos reden,
0:26:39–0:26:41
dann klingt das gar nicht so viel anders als bei Jung.
0:26:41–0:26:44
Aber jetzt habe ich dich wieder abgewirkt mit dem Schamanen.
Florian Clauß
0:26:44–0:26:48
Nein, nein, nicht wirklich. Aber das war nochmal so der Punkt,
0:26:48–0:26:52
den ich da gesehen habe und das interessant finde.
0:26:52–0:27:01
Und dann auch in diesem Kontext der Märchen, wo wir auch viele von diesen Unbewussten,
0:27:02–0:27:06
auch von den Archetypen, auch mit reinkodiert haben.
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Und was immer wieder zu entschlüsseln gilt.
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Und was dann auch in der einen Folge, ich hatte letzte Folge darüber gesprochen,
0:27:15–0:27:17
die Glutkerne, also irgendwelche Traumaten.
Micz Flor
0:27:17–0:27:19
Glut, also mit Gustav.
Florian Clauß
0:27:19–0:27:19
Glut.
Micz Flor
0:27:20–0:27:22
Es klang jetzt gerade wie Blutklühen.
Florian Clauß
0:27:23–0:27:29
Von Glühen. Das ist der eine, der eine Literaturwissenschaftler so herausgearbeitet hat,
0:27:30–0:27:35
dass nämlich bei Händel und Gretel war das ja, dass die Glutkerne wie Kannibalismus,
0:27:36–0:27:37
Hungersnöte und so weiter da
0:27:37–0:27:42
irgendwo mit eingepackt sind, aber in einer Geschichte, die gut ausgeht.
0:27:42–0:27:45
Und diese,
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Archetypen, ja, die, ja, ich meine, wir haben noch gar nicht so richtig über,
0:27:52–0:27:56
über tatsächlich über diese Mandalas und diese ganzen Bilder,
0:27:56–0:28:01
wir haben darüber gesprochen, dass Jung dann auch das rote Buch illustriert hat,
0:28:02–0:28:06
ja, aber die, die sind ja nicht veröffentlicht worden mit, diese Bilder,
0:28:06–0:28:08
aber hat ja auch eine Technik,
0:28:09–0:28:15
ähm, neben dem, der aktiven Imagination, weil ja auch so Mandala malen,
0:28:15–0:28:16
was jetzt hier so jeder macht.
0:28:17–0:28:18
Mandala malen war ja auch so.
Micz Flor
0:28:18–0:28:20
Ein Impulskaufartikel in einem Bahnhof.
Florian Clauß
0:28:21–0:28:28
Genau, also dieses Mustermalen. Und das ist halt auch genau eine Methode,
0:28:28–0:28:35
um sich dann in so einem Zustand zwischen Wach und Traum zu bewegen.
0:28:35–0:28:44
Und da eben so Wellen von Unbewussten hochkommen zu lassen, um dann damit weiterarbeiten zu können.
0:28:44–0:28:50
Aber ich kann mir auch vorstellen, dass diese Methode von Jung, weil er eben auch schon,
0:28:50–0:28:55
ich sag mal so, haben wir ja in der letzten Folge so ein bisschen drüber berichtet,
0:28:55–0:29:01
dass er dann schon sehr psychotisch von außen, aber er konnte es dann auch ganz
0:29:01–0:29:03
gut nutzen für seine Arbeit.
0:29:03–0:29:08
Aber es hätte von außen psychotisch wirken können, was er da für Visionen hat.
0:29:10–0:29:15
Wenn du das in der klassischen Psychotherapie siehst, dann sind das ja schon
0:29:15–0:29:16
teilweise pathologische Zustände.
Micz Flor
0:29:16–0:29:20
Ja, man kann jetzt auch da wieder einfach Modelle, wenn man über Psychosen spricht,
0:29:20–0:29:25
man kann aber jetzt zum Beispiel mit so einem Ich-Funktionsmodell oder Humanstrukturmodell
0:29:25–0:29:29
psychotisch auch als etwas beschreiben, wo zwei Ich-Funktionen,
0:29:29–0:29:32
die wir haben, die Abgrenzung nach innen,
0:29:32–0:29:38
die Abgrenzung nach außen, was bedeutet das, dass wir zum Beispiel so etwas wie Scham erleben?
0:29:40–0:29:43
Und da was ganz Inneres nicht so leicht rauskommt. Wir haben unsere Geheimnisse,
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wir haben unsere Wünsche, die wir dann irgendwie auch strategisch vielleicht
0:29:46–0:29:51
anbringen oder die wir als Mitteilung dann auch vieldeutig anbringen.
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Dass ich dir das jetzt sage, bedeutet mehr über meine Gefühle für dich als über
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das, was ich dir mitgeteilt habe. Solche Sachen.
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Und sowas kann bei Menschen einfach nicht so gut funktionieren.
0:30:02–0:30:05
Das heißt, dass die eigenen Wünsche und sowas einfach so durchfließen,
0:30:05–0:30:10
man die nicht richtig greifen kann und so, die bleiben alle unklar.
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Und in der Gestalt Psychotherapie spricht man dann manchmal auch von einer Konfluenz.
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Also eine Konfluenz heißt, dass alles irgendwie so in so einem schwammigen Sud
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bleibt und man nicht in der Lage ist, klare Formen darin zu erkennen.
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Und das sind zum Beispiel dann Menschen, die, wenn sie sich unwohl fühlen,
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ihr Unwohl nicht richtig fassen können und dann einfach mal was essen.
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Also irgendwas muss jetzt quasi dieses Unwohl wegmachen.
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Und das ist aber nicht an der Botschaft oder an dem Wunsch des Unwohlseins gekoppelt,
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weil man das nicht wirklich identifizieren kann.
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Und das zweite Abgrenzung außen bei der Psychose ist dann, wo höre ich auf, wo fängst du an?
0:30:53–0:30:58
Die psychotische Situation, in der man sich selbst in den anderen sieht,
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die Projektion, einfach da ist keine Filterung mehr möglich.
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Und wenn beide Grenzen irgendwie offen sind, dann werden deine tiefsten Wünsche
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und Ängste auf andere projiziert,
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deine tiefsten Gewalt, also die laufen dann quer durch dich durch und du bist
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einfach in einem Raum, in dem du nicht mehr als Individuum vorkommst,
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sondern die Welt dich durchdringt die ganze Zeit.
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Du bist einfach so offen zu deinem eigenen Inneren und zu der äußeren Welt.
0:31:21–0:31:27
Und das als Psychoseerklärung ist so, dass wenn man Jung in seiner Biografie
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anschaut, und er hatte diese Phase nach der Trennung von Freud und dann Schreiben des Roten Buches,
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und dass er es aber geschafft hat, und das ist ja dann auch,
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und er sagt, er ist Experte, diese Grenzen sich wieder zu erarbeiten,
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sich daraus zu arbeiten.
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So wie man ja auch gerne sagt, sich aus der Depression rausarbeiten, tun wir was.
Florian Clauß
0:31:46–0:31:51
Ja, aber dann hat er das ja auch produktiv für seine Methoden quasi genutzt.
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Und die dann halt auch als Methoden dann eben für sich, für andere erschließbar gemacht.
Micz Flor
0:31:57–0:32:00
Und da macht er ja dann eben auch diesen großen Unterschied,
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dass die Psychose krankhaft ist, wenn man bestimmte Unterschiede nicht mehr sehen kann.
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Und bei ihm war, er hatte ja auch Angst, dass er wahnsinnig wird, wie Zaratustra.
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Er hatte Angst, dass ihm das auch wieder fährt, aber er hat sich rausgearbeitet,
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um wieder Grenzen einzuziehen, Realitätsbezug einzuziehen, das Ganze einzudämmen.
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Und das ist dann der große Unterschied.
Florian Clauß
0:32:25–0:32:30
Aber damit hat er ja quasi das Ganze, die Büchse der Pandora im ersten Sinne
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geöffnet, indem er das ganze kollektive Unbewusste rausgelassen hat.
Micz Flor
0:32:35–0:32:37
Genau, und dann die Brücke zu den ganzen,
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Zu den ganzen Theorien heute, wer dann schnell eben auch über sein letztes Werk
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über die UFOs, was wir in der anderen Folge hatten, weil da jetzt vieles heute andockt.
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Zum Beispiel, er sagt ja, diese UFOs, die wir jetzt oben im Himmel sehen,
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die sind das Gleiche, was im Mittelalter irgendwelche Feuerwälder waren.
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Also das sind quasi Ausdruck von psychotischem Erleben, Halluzinationen,
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die aufgrund der großen kollektiven Unruhe in kriegsnahen Kriegssituationen und sowas vorkommen.
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Ja, er selber hat auch beschrieben, dass er einmal so aus dem Fenster geguckt
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hat in der Schweiz Richtung Norden und hatte dann vor allem die Vision,
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dass vor dem Weltkrieg, dass Europa von Blut überströmt wird.
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Also da war er nicht der Einzige, der im Vorkriegsstimmung irgendwie,
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bei ihm hat es sich in psychotischen Visionen ausgedrückt, bei anderen hat es
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sich dann einfach in was Beschreibenden ausgedrückt.
Florian Clauß
0:33:32–0:33:40
Das ist halt irgendwie auch so, wenn man quasi den Zeitgeist als so ein Teilchen
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fällt, was sich dann an der aktuellen politischen,
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gesellschaftlichen und so weiter Situation ausprägt.
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Ja, und dann, also jetzt auch in diesen ganzen esoterischen Bildern zu bleiben,
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dann dieses Feld dann halt auch natürlich je nachdem, wie empfindlich die einzelnen Individuen sind,
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die dann in dieses Feld von Zeitgeist kommen, dann bestimmte Ideen entwickeln oder Bilder sehen, ja,
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also das ist halt so, ich meine, das ist ja, der Zeitgeist, ja, also der Zeitgeist, ja,
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Es ist ja immer wieder so eine Geschichte, dass zu bestimmten Zeiten dann Erfindungen
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gemacht wurden, die nichts voneinander wussten, aber die im Prinzip das Gleiche
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waren, weil es zu dieser Zeit genau das Gleiche war.
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Also es gibt ja dann irgendwo eine Verbundenheit von Gesellschaft,
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von Kultur, die ja nicht beschreibbar ist, die ja über so eine nichtstoffliche Ebene wirken können.
Micz Flor
0:34:41–0:34:45
Ja, wobei natürlich das oft schon an Handelsstraßen dann diese Gleichzeitigkeit
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gibt, weil andererseits du ja schon gesagt hast, dass auch Anfang des 20.
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Jahrhunderts noch irgendwann Leute mit Jackett bei irgendwelchen indigenen Stämmen,
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die überhaupt nicht in diesem feinstofflichen, was du beschrieben hast,
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eingebunden waren, dann forschen wollten, wie dann das Menschensein an sich war.
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Also das sind quasi genauso Menschen wie wir, bloß halt auch noch auf einer
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anderen Entwicklungsstufe kulturellen. Mal gucken, was die so denken.
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Also das war ja nicht so, dass die Menschheit insgesamt sich überall gleich
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angehoben hat und Schwarzpulver überall gleich entstanden ist.
Florian Clauß
0:35:19–0:35:21
Das stimmt, das muss man auf jeden Fall dann nochmal unterscheiden,
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aber zu der Zeit war es dann halt so, dass dann eben die Anthropologie dann
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so weit war, hier geht mal alle raus, aber das ist natürlich dann der westliche,
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der nordeuropäische Diskurs, der dahinter liegt.
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Ja, das sollte man da schon mal abheben.
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Ja, aber trotzdem ist ja interessant, dass sich ja da dieses,
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was jetzt bei Jung dann, wo dann also einzelne Leute mehr oder weniger empfänglich
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für solche Sachen sind und dementsprechend das halt auch künstlerisch oder wie
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auch immer privat oder in der Psychose verarbeiten.
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Ja, und das ist dann aber auch wieder Aussagen über die Zeit macht. Also das heißt,
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Und da eben den Grad zu finden, inwieweit das dann jetzt wirklich ein individuelles
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Verhalten oder ein individuelles Erleben ist.
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Oder inwieweit das dann halt auch tatsächlich die Gesellschaft betrifft.
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Das hatte ja Jung dann versucht, ja auch als Regelwerk einzuführen,
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so wie ich das jetzt verstanden habe.
Micz Flor
0:36:23–0:36:29
Ja, also es bleibt dann immer ein bisschen unklar. Er hat ja auch mit den Ufos
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gesagt, dass hinter diesen Bildern dann die gleichen Archetypen stecken.
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Aber aufgrund des Zeitgeistes sich das Bild der Archetypen, das Gesicht sozusagen verändert.
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Aber gleich bleibt zum Beispiel, Ufos sind rund oder zigarrenförmig.
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Früher sah man runde Feuerbälle.
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Die Sonne ist rund, der Mond ist rund.
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Also da hat er schon versucht, hinter den Dingen Gleichheit zu sehen.
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Das ist ja auch in gewisser Weise ein göttliches Thema. So was ist Gottes Idee vom Baum?
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Also wie sehen alle Bäume bei Playmobil aus?
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Aber sich das dann eben doch verändern kann. Und ich möchte jetzt aber,
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wenn das für dich okay ist, mal eine zeitgenössische Theorie hinlegen zu UFOs,
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die vielleicht heute auch von Jung geschrieben worden wäre.
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Ich sage sie mal so und vielleicht kannst du da mal kurz innerlich abgleichen,
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ob die Tatsache, dass Jung jetzt 100 Jahre überlebt hat,
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den irgendwie fundierter erscheinen lassen, als wenn ich dir das jetzt so erzähle.
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Ufos, ja? Wir wissen ja wegen der String Theory oder sowas, dass es mindestens neun Dimensionen gibt.
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Wir kennen davon nur drei.
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Ja, ein-, zwei- und dreidimensional. Und das war in einer Expanse-Folge,
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hatte ich das ja, glaube ich, auch mal gesagt.
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Wie sieht das denn aus, wenn man zum Beispiel einen Kreis auf zwei Dimensionen
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durch eine eindimensionale Sichtweise drückt?
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Eindimensional gucken heißt ja nur on oder off. Das heißt, der Kreis wird gar
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nicht als Kreis erkannt, sondern er wird nur als off und dann wieder on,
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wenn der Kreis durchgedrückt ist.
Florian Clauß
0:38:13–0:38:14
Durch den Lichtstrahl.
Micz Flor
0:38:14–0:38:19
Wenn wir eine Kugel, ein dreidimensionales Objekt, durch Zweidimensionen drücken,
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dann sieht man auf den Zweidimensionen auf einmal einen Punkt.
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Wenn die Kugel die Fläche berührt, dann wächst es zu einem Kreis,
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der Kreis wird hier kleiner, verschwindet.
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Also ein dreidimensionales Objekt durch eine Zweidimension durchgedrückt ist auch zweidimensional.
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Und in Expans in einem Buch gibt es ja diese Bilder, wo mehrdimensionale Objekte
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durch Dreidimensionen gedrückt werden. Und das sieht dann wirklich so aus wie kugelförmige.
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Ausschnitte, da wird auf einmal ist was weg. Also auf den Schiffen auch verlieren
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die Beine und so, weil höherdimensionale Objekte durch die dritte Dimension geschossen werden.
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Die erscheinen dann eben als Punktkugel, zerstören dabei und verschwinden wieder.
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Also das ist so die Dimensionalität. Und jetzt können wir uns nur diese drei
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Dimensionen vorstellen.
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Die vierte, was ich gerade gesagt habe, so ein bisschen ableiten.
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Aber in Wahrheit ist die vierte ja Zeit.
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Die gilt also nicht. Die hat ja Einstein schon beschrieben. Die fünfte Dimension
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ist eigentlich das, was wir immer als vierte Dimension bezeichnen werden.
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Und diese UFOs werden fälschlicherweise immer als Boten von anderen Planeten.
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Das ist völlig Pille-Palle, weil in diesem dreidimensionalen Universum ist das so nicht möglich.
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Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass das Boten aus anderen Dimensionen
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sind, aus höheren Dimensionen, die dann einfach erscheinen und verschwinden können.
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Weil für die ist die dritte Dimension wie für uns das Leben einer Ameise, zweidimensional.
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Also die gucken da auf uns drauf, die können mit ihrem Finger runter oder hoch.
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Das sind mehrdimensionale Wesen, die wir da im Himmel sehen.
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Nicht UFOs von anderen Sonnensystemen oder Galaxien.
Florian Clauß
0:40:00–0:40:00
Ja.
Micz Flor
0:40:01–0:40:07
Und somit ist es auch eine Frage des Wachstums der Menschheit,
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diese anderen Dimensionen sich zu erschließen. Und warum können wir nicht auch
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irgendwann mal in andere Dimensionen reisen?
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Das ist jetzt zum Beispiel die Mitteilung eines Chaosmagiers gewesen in einem Podcast.
Florian Clauß
0:40:25–0:40:26
Selbsternannten.
Micz Flor
0:40:26–0:40:32
Ja, genau. Nicht selbsternannten, praktizierenden. Aber das ist ja nicht so
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weit weg wie die damalige Zeitgeistzeit mit Psychosen.
Florian Clauß
0:40:37–0:40:42
Ja, aber die Frage ist jetzt, was müssen wir machen, um in diese fünfte Dimension
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zu kommen und die zu entwickeln?
Micz Flor
0:40:44–0:40:49
Siehst du, jetzt habe ich dich am Hasen. Diesen Podcast können wir mit unseren
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drei Ziffern nicht mehr abdecken, wenn wir das wissen.
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Die Antwort ist irgendwo jenseits unserer...
Florian Clauß
0:40:56–0:41:01
Aber sind diese Dimensionen nicht rein mathematisch?
Micz Flor
0:41:02–0:41:05
Ich weiß es nicht, das ist auch nicht so wichtig. Also das weiß ich wirklich nicht.
0:41:05–0:41:10
Aber ich wollte nur sagen, diese Erzählungen, die sind gar nicht unähnlich.
0:41:10–0:41:12
Und das ist jetzt eben aus diesem Bereich von der Chaos-Magie,
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die ich vorhin angesprochen habe, wo dann gesagt wird, eben Menschen,
0:41:16–0:41:20
die auf Ziegen starren, also die Idee zu sagen, wenn ich es schaffe,
0:41:20–0:41:23
mit meinem Willen die Welt ein bisschen zu beeinflussen, wer weiß.
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Wenn mein Wille mit dem Aligned ist, was dann als Folge passiert,
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dann habe ich Magie gemacht.
0:41:37–0:41:40
Ich habe eine Ursache-Wirkungskette hergestellt, die nicht erklärbar ist oder
0:41:40–0:41:43
wie Arthur C. Clark wird, vielleicht irgendeine Technik benutzt aus einer Zukunft,
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die wir noch gar nicht kennen.
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Aber ich habe etwas geschaffen und ich kann es sogar wiederholen.
0:41:55–0:41:59
Synchronicitäten hattest du mal angesprochen. Die sind auch am besten mit der
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fünften Dimension zu erklären.
Florian Clauß
0:42:01–0:42:04
Die Frage ist, wie nutzt du das jetzt bei deiner Arbeit als Psychotherapeut?
Micz Flor
0:42:05–0:42:08
Die Dimension ist sowas gar nicht, aber dieses Konzept von Magie,
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das kennst du vielleicht auch bei Menschen mit Traumaarbeit.
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Da gibt es diesen inneren, sicheren Ort.
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Der hat sogar ein Bild gefunden in Inception, in dem Film, wo ganz zum Schluss
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dieses kleine Windrad in dem Safe neben dem sterbenden Vater in dieser Burg
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liegt. Kannst du dich erinnern?
Florian Clauß
0:42:30–0:42:35
Das ist die letzte Dimension, wo alles so am Meer, also alles kaputt geht.
Micz Flor
0:42:35–0:42:39
Nee, das ist auf diesem Berg mit dem Schnee und einem Maschinenfeuer,
0:42:39–0:42:40
also so richtig sozialisch.
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Und da findet er dann dieses Windrad, eine sehr ergreifende Szene auch,
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weil man hat das Windrad schon vergessen.
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Das ist quasi der Schlitten von, also Rosebud von Orson Welles,
0:42:50–0:42:52
das ist wirklich ein schönes Bild.
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Aber irgendwie in so einem psychologischen Konstrukt.
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Ist es oft so in der Traumatherapie, dass man erst mal einen sicheren Ort etabliert.
Florian Clauß
0:43:01–0:43:03
Also einen Schutz.
Micz Flor
0:43:04–0:43:07
Und wenn die Person es schafft, halt dieses innere Bild herzustellen,
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daran arbeitet man, dann kann man da mal reingehen.
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Das habe ich auch mal irgendwo gelesen bei der Behandlung von Asthma.
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Also von jemand, der wirklich asthmasomatische Reaktionen auf innere Prozesse
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hatte oder Konflikte hatte.
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Dass die Person Asthma-Attacken loswerden konnte, indem sie sich dann auch wieder
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an einen kargen Ort in der Wüste begeben hat.
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Da war in Pollen kein Thema mehr. Und das hatte dann wirklich somatisch gleich auch eine Veränderung.
Florian Clauß
0:43:37–0:43:44
Ja, da sind wir wieder beim Anfang der letzten Episode. Und deine Synchronicitätserfahrung.
Micz Flor
0:43:44–0:43:47
Die kommt gleich noch. Das ist ein bisschen anders. Aber was ich erst mal jetzt
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sagen wollte, ist dieses Konzept der Magie, der Hasenfuß, etwas anzufassen,
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der Handschmeichler, also Dinge herzustellen in der Welt, die dem eigenen Willen entsprechen.
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Und da dann in der Therapie über den sicheren Ort einfach nur Bilder zu schaffen,
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mit der die Person sich verbinden kann, sich darauf einlassen kann und sie fühlt sich sicher.
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Und das ist ja natürlich komplett abstrakt, was heißt sich sicher fühlen.
0:44:12–0:44:13
Das können wir alles gar nicht sagen.
0:44:13–0:44:17
Aber ich finde es schon, dass in der Psychotherapie auch viel Magie gemacht wird.
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Vor allen Dingen auch, weil man ja wirklich über die Dinge spricht.
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Wir haben auf einer Ebene die Sprache als Kommunikationswerkzeug.
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Natürlich auch die Körpersprache, die Intention, mit der das geht.
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Oder auch in der Körperpsychotherapie geht es nochmal um ganz andere Themen.
0:44:34–0:44:36
Aber es gibt immer eine Interface-Thematik.
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Und man muss quasi Dinge übersetzen und wieder dekodieren. und in diesem,
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ja, wie würde Bube, würde sagen, in diesem Ich-Du-Zustand, in dieser Verbindung,
0:44:49–0:44:53
als Ich-Du-Ding mit dieser anderen Person, wird das dann wirksam.
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Also das ist schon immer auch irgendwie eine Form von Magie und ich habe mir
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was ausgedacht, das ist vielleicht ein bisschen albern, aber ich möchte jetzt
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auch mal einen kurzen Moment der Mind-Control nicht nur für dich,
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sondern vielleicht auch für einen Großteil unserer Zuhörerschaft.
Florian Clauß
0:45:07–0:45:09
Ich würde immer mehr zum Mitmach-Podcast.
Micz Flor
0:45:09–0:45:13
Auf jeden Fall. Ich werde jetzt Mind-Control ausüben.
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Und das ist jetzt einerseits wirklich vielleicht witzig, aber ich möchte es
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einfach auch mal anschaulich machen.
Florian Clauß
0:45:20–0:45:20
Ja, gerne.
Micz Flor
0:45:21–0:45:27
In dieser Verknüpfung, wie das so ist. Also ich werde jetzt ein Wort bei dir evozieren im Gehirn.
0:45:29–0:45:32
Und du musst es dann sagen. Bist du soweit?
Florian Clauß
0:45:32–0:45:32
Ja.
Micz Flor
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Ist dein Hirn jetzt frei? Du musst dich dem auch öffnen. Du kannst es nicht
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sagen. Lakritze, Lakritze, Lakritze, Lakritze.
Florian Clauß
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Sag ich die ganze Zeit Lakritze.
Micz Flor
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Sag das nicht, sondern mach dich frei von allen. Sei offen für mich.
0:45:46–0:45:49
Ich werde jetzt ein magisches Spruch sagen.
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Und dann wird ein Wort in dir entstehen. Und das sagst du mir dann. Bist du soweit?
Florian Clauß
0:45:53–0:45:54
Ich bin soweit.
Micz Flor
0:45:55–0:45:58
Häschen in der Grube. Ja, Grube.
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Und wir haben wieder gesungen in diesem Podcast. Aber da passiert ja auch etwas,
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das passiert jetzt mit dir, wenn wir das jetzt testen würden,
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dann würde das bei nicht allen passieren können, weil man muss das Lied schon
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irgendwie kennen und gleichzeitig ist das, was ich anfange zu sagen,
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engt dich immer mehr ein.
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Irgendwann gibt es den Punkt, wo du wirklich merkst, wupp, ich bin jetzt auf sowas fokussiert.
Florian Clauß
0:46:21–0:46:22
Ja, verstehe.
Micz Flor
0:46:22–0:46:24
Und diese ganzen Prozesse,
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wenn wir jetzt bei einer Definition bleiben, dass es darum geht,
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wirklich einfach in der Welt was herzustellen oder zu evozieren,
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was dem eigenen Willen folgt, dann würde sich das schon erfüllen lassen.
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Wir haben ein anderes Bild von Magie, ja, auch das Buch, das Zitat,
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was ich vorgelesen habe am Anfang, über die englischen Gilden der Zauberer,
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wo die einen nur reden über Zauberei und Geschichte und die anderen,
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oder Herr Norrell, der einzig ist, der wirklich sagt, ich kann zaubern.
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Das ist großartig, also ich kann es wirklich sehr empfehlen.
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Das erste Drittel macht total Spaß und wer dann vielleicht mehr Spaß hatte als
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ich sogar, schafft den Rest auch noch.
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Aber es ist total irre. Ich glaube, das Mr.
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Norrell, der beschwört dann irgendeine irische Fee, um jemanden wieder zum Leben zu erwecken.
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Wo alle schon sagen, ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist,
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die zum Leben zu erwecken. Ja, die Eltern sind traurig, aber wollen sie wirklich zum Leben erwecken?
0:47:25–0:47:29
Ich könnte es doch mal probieren. Also der will auch was Gutes tun mit der Magie,
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dass die Magie einen guten Ruf geht.
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Und dann kriegt er es alleine nicht hin, ohne diese Fee, holt die Fee noch mit dazu.
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Das ist eine männliche Fee und dann stehen die neben dem Leichnam und reden
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so und Norrell ist auch so ein bisschen abhängig jetzt davon.
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Der muss ihm jetzt ja irgendwie helfen. Und dann sagt er dann irgendwann,
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ich will aber auch was mitnehmen dürfen.
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Norrell so. Und du weißt ja nicht genau, was passiert ist, Aber später siehst
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du dann in der Szene oder kriegst sie geschrieben, die Szene,
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wie die Frau wieder lebt, ist von den Toten auferstanden,
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und es wirkt auch völlig unverändert. Bloß fehlt ihr der kleine Finger.
Florian Clauß
0:48:08–0:48:09
Sehr schön.
Micz Flor
0:48:09–0:48:12
Also es ist wirklich so, es ist wirklich schön geschrieben. Ich mag es ja.
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Aber diese Idee von Magie jetzt, wenn man in solche Bilder geht,
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von den Toten auferstanden, dann ist man woanders. Aber.
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Ist das denn, wenn eine Person gestresst ist und sich an dem Stuhl festkrallt?
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Was ist das denn? Oder wenn man ein Seminar halten muss und dann hat man die
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Blätter in der Hand und hält sich daran fest.
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Also das tut ja was. Dieser Gegenstand macht was mit einem, versetzt einen in bestimmte Stimmung.
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Also die Psychotherapie hat auf dieser Ebene, denke ich, schon ganz viele in
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Anführungszeichen eben magische Rituale oder Themen oder Objekte. so.
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Der Placebo-Effekt ist in gewisser Weise ja auch magisch, den kann man ja gar
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nicht fassen, das ist gar nichts wirksam und genau das wirkt.
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Aber ich möchte natürlich jetzt nicht sagen, dass es Magie ist in einer Definition,
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wie ich normalerweise darüber gedacht habe.
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Aber ich fand das schon mit der Chaos-Magie,
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mich auseinanderzusetzen, auf dieser Ebene über Magie nachzudenken und über
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diesen Zusammenhang zwischen in Anführungszeichen Wille und Welt oder Zusammenleben
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nachzudenken, fand ich sehr interessant.
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Und dann ganz explizit auch ist eine, hatte ich ja gesagt, eine Technik ist
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diese so Atemtechniken, um
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sich in bestimmte Entspannungs- oder auch Erregungszustände zu versetzen.
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Diese ich habe jetzt den Namen vergessen, aber diese UR-Idee kam wirklich,
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nachdem LSD in Amerika verboten wurde, hat jemand angefangen mit Atemtechniken
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zu arbeiten, wenn ich ganz tief das glaube ich im Woodstock-Film sieht man auch
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einen, der halt dann so mit einem Nasenloch einatmet, mit dem anderen ausmacht mit vollem Druck.
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Und da gibt es viele Techniken dazu und ich habe die auch das ist jetzt nicht,
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die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie aber in der Gestalttherapie-Ausbildung
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habe ich auch Atemtechniken mit gelernt, auch als Übung, ganze Wochenende dazu gemacht.
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Und es ist schon echt erstaunlich, wie du mit bestimmten Atemrhythmen,
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mit bestimmten Ritualen sagen, Luft einatmen, bis drei zählen ausatmen,
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bis fünf zählen einatmen.
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Also solche Sachen dann zu vollführen, das ist dann schon eine Form von,
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in Anfangszeichen, Magie, die man sich dann so macht.
Florian Clauß
0:50:30–0:50:37
Ja, ja, also kommt ja quasi in so hypnotische Zustände und das Hypnose dann auch.
Micz Flor
0:50:37–0:50:39
Hier sind wir aber in keinem hypnotischen Zustand.
Florian Clauß
0:50:39–0:50:42
Hier sind wir in einem recht realen Zustand.
Micz Flor
0:50:42–0:50:45
Die Irre-Maman-Fotos sieht aus wie das Playmobil. Als ob man die Dächer abheben
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könnte, um die Leute da drin umzusetzen.
Florian Clauß
0:50:48–0:50:53
Ja, wir sind hier noch immer an der Wuhle entlang gegangen.
0:50:54–0:51:00
Und jetzt so ein bisschen mehr in Richtung U-Bahn, würde ich jetzt sagen,
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bewegen wir uns, damit wir hier wieder wegkommen.
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Aus diesem paradiesischen Wuhletal. Ja.
0:51:08–0:51:13
Ja, aber Hypnose ist halt irgendwie so ein Mittel, was ja dann in der Medizin
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auch so eingesetzt wird.
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Es gibt ja so verschiedene. Und ich meine auch klar, natürlich diese ganze,
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in der Religion, Buddhismus, Meditation, das sind ja alles Achtsamkeitsübungen und so weiter.
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Das sind ja alles so Übungen, wo du dann angeblich dein Gehirn in Schwingung
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setzen kannst, die normalerweise so im Tiefschlaf auftauchen.
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Und damit halt auch wieder diesen Wachheitsdurchlässigkeitszustand,
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damit wir die kollektiven Archetypen nach oben suppen können,
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um sich dann halt nochmal so an andere Eindrücke zu geben.
0:51:48–0:51:51
Also das sind ja alles so Methoden, um halt von dem Gewohnten,
0:51:51–0:51:57
von dem Geebneten, wie man es immer erfahren hat, so ein bisschen wegzukommen
0:51:57–0:51:59
und andere Einsichten zu bekommen.
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Das ist, glaube ich, auch so eine Methode, um halt auch mit solchen Situationen umgehen zu können.
Micz Flor
0:52:05–0:52:09
Und dann sind wir, bevor ich meine Synchronicität, das müssen wir machen,
0:52:10–0:52:14
aber wir sind jetzt auch wieder in unserer Jubiläumsfolge bei der ersten Folge,
0:52:14–0:52:18
weil ich hatte dir erzählt, wie im Buch diese tolle Szene beschrieben ist,
0:52:19–0:52:24
dass die Wissenschaftlerin, gespielt von Jodie Foster, dass die dann von diesem...
Florian Clauß
0:52:24–0:52:25
In Kontakt.
Micz Flor
0:52:25–0:52:29
In Kontakt, genau. Von dieser Alien-Entity, wo wir auch nicht wissen,
0:52:29–0:52:32
ist das jetzt überhaupt eine Maschine oder was Lebendiges?
0:52:32–0:52:35
Ist ja wurscht, aber auf jeden Fall kriegt die mitgeteilt, dass sie ja gerade
0:52:35–0:52:41
ganz viel daran forschen mit ganz vielen transgalaktischen ForscherInnen.
0:52:41–0:52:44
Ich weiß nicht, wie viele Genes es dann da gibt, aber die...
0:52:46–0:52:51
Haben festgestellt, dass eben ganz hinten, wenn man Pi, die Zahl Pi ganz nach
0:52:51–0:52:54
hinten verfolgt, und so endlich irgendwann entsteht ein Block,
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der, wenn man ihn dann in Zeilen aufbricht, einen Kreis bildet.
0:53:00–0:53:03
Und dann hatte ich ja gesagt, das fand ich so einen absolut geilen Moment,
0:53:04–0:53:07
so mit Gänsehaut, so wie irre,
0:53:07–0:53:11
stell dir mal vor, also was für eine Erkenntnis du in dem Moment hättest,
0:53:11–0:53:15
dass wir wirklich in der simulation und irgendeiner
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von den leuten die simulation geschrieben hat hat hier ein easter egg
0:53:18–0:53:23
reingelegt und zu merken wie das ganze weltbild sich da irgendwie zerspringt
0:53:23–0:53:27
und du dann ganz trocken als antworten ist nö das ist doch klar wenn es möglich
0:53:27–0:53:30
ist dann wird es auch passieren wenn es unendlich ist also muss man nur lange
0:53:30–0:53:35
genug gucken und da hast du das so gesagt dass wir ja wie genial diese dinge
0:53:35–0:53:38
aneinander liegen also was das bedeuten kann oder nicht,
0:53:38–0:53:41
Und erinnert sich vielleicht noch an diesen, ich glaube, Nullerjahre-Roman.
Florian Clauß
0:53:41–0:53:47
Auch dann an der Stelle noch mal kurz eingehakt. Das ist ja der Grund,
0:53:48–0:53:49
warum wir überhaupt leben.
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Nämlich dieser Fusionsreaktor am Himmel.
0:53:55–0:54:00
Der steht ja auch nur dadurch, dass ein unmöglicher Zustand eingetreten ist
0:54:00–0:54:02
mit diesem Tunneleffekt.
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Das heißt, eigentlich können Atome nicht miteinander verschmelzen.
0:54:06–0:54:10
Aber es gibt dann halt, wenn so und so viele, so und so ganz dicht sind,
0:54:10–0:54:13
dann irgendwann springt dann doch einer rüber.
0:54:13–0:54:18
Wie wenn du halt irgendwie zwei Milliarden jahrelang gegen diese Hauswand mit
0:54:18–0:54:20
einem Ball wirfst, irgendwann fliegt der Ball rein.
0:54:20–0:54:27
Und das ist halt genau dieses Ding. Es passiert auf einmal und es muss nur eine gewisse Masse da sein.
0:54:27–0:54:31
Also das ist halt so der Effekt dahinter.
Micz Flor
0:54:32–0:54:36
Und damit hast du mit dem Zeitaspekt nochmal ganz genial diese Synchronicität
0:54:36–0:54:39
von Jung irgendwie so hochgehoben, dass Dinge, die gleichzeitig sind,
0:54:39–0:54:40
die man als Zufälle bezeichnet,
0:54:41–0:54:45
aber dass wenn die dann auffallen und dass die dann eben bei einer Synchronicität
0:54:45–0:54:46
haben, die eine Bedeutung,
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dann ist das auch, wenn man es wieder in einem Bild darstellen möchte,
0:54:54–0:54:55
zum Beispiel dieses Möbiusband,
0:54:55–0:54:59
wo so ein Stückchen Papier einmal an sich selbst geklebt ist,
0:55:00–0:55:04
aber darum gedreht ist, sodass man da in der Oberfläche rumlaufen kann,
0:55:04–0:55:09
das Gefühl hat, dass Ameise, man läuft unendlich immer auf diesem Papier.
Florian Clauß
0:55:09–0:55:10
Ja, weil du immer oben bist.
Micz Flor
0:55:10–0:55:14
Du bist immer oben, du guckst da drauf und wenn du dann aber mit einer Nadel
0:55:14–0:55:17
da durchstechst, dann verbindest du zwei Oberflächenpunkte miteinander,
0:55:18–0:55:22
die für die Ameise unendlich weit weg sind, aber für uns als Dreidimensionale
0:55:22–0:55:24
dann einfach direkt aneinander liegen.
0:55:24–0:55:28
Und diese Idee der Synchronicitäten auch als Bild jetzt vielleicht so wie so
0:55:28–0:55:31
ein Durchstoß sind, so durch die Dinge, bringen irgendwie was zusammen.
0:55:32–0:55:36
Und jetzt erinnerst du dich bestimmt gleich an etwas, was ich dann abgebogen
0:55:36–0:55:42
habe, weil ich hatte dieses Frühjahr eine ziemlich schwere Bronchitis und hatte
0:55:42–0:55:44
dann in unserem eigentlich Plus.
Florian Clauß
0:55:44–0:55:46
Ich glaube, wir kommen hier nicht mehr weiter.
Micz Flor
0:55:47–0:55:48
Jetzt wird es knapp mit deinem Zug, oder?
Florian Clauß
0:55:49–0:55:53
Nee, nee, passt schon. So schlimm ist es jetzt nicht.
Micz Flor
0:55:53–0:55:57
Also da hatten wir, auf jeden Fall hatte ich schwere Bronchitis,
0:55:57–0:55:59
hatte große Angst, dass ich wieder eine Lungenentzündung habe,
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die ich schon mal hatte und bin gleich zum Röntgen gegangen und so,
0:56:02–0:56:07
stellte sich aber raus, dass zumindest zu dem Zeitpunkt rechtzeitig zwar eine
0:56:07–0:56:14
schwere Bronchitis war, aber noch nichts in den Lungenlappen drin war und ich hatte das bei der,
0:56:16–0:56:19
Lungenentzündung schon so, dass ich danach, wenn ich da rausgekommen bin,
0:56:19–0:56:21
war ich auch im Hirn so ein bisschen flirrig.
0:56:22–0:56:26
Damals habe ich die Phonybox angefangen zu programmieren, weil ich irgendwie
0:56:26–0:56:28
hatte ich so gedacht, es war jetzt keine Vision, aber ich dachte,
0:56:28–0:56:30
das müsste man noch machen können, so oder so.
0:56:30–0:56:32
Ich hatte ganz viele Ideen, irgendwie musste ich kreativ werden,
0:56:32–0:56:34
so als ob ich zurück ins Leben komme.
Florian Clauß
0:56:34–0:56:37
Auf diesen halbtoten Zustand.
Micz Flor
0:56:37–0:56:42
Und so jetzt auch und habe dann halt irgendwie so flirre Gedanken gehabt und habe dann geguckt,
0:56:44–0:56:51
Synchronicitäten und hatte euch dann geschrieben, auf der eigentlich Plus-Signal-Community.
0:56:53–0:56:56
Wie krass, ich kann das jetzt so alignen. Ich kann halt sagen,
0:56:56–0:57:03
als ich meine Lungenentzündung hatte, war meine Tochter genau 928 Tage alt.
0:57:04–0:57:08
Und als ich jetzt diese schwere Bronchitis hatte, mit den gleichen Symptomen
0:57:08–0:57:12
wie damals, und man muss dazu sagen, ich bin sehr wenig krank.
0:57:12–0:57:15
Ich bin wirklich sehr wenig krank. Der Rippenbruch ist festgehalten auf einer
0:57:15–0:57:17
Episode. Aber eigentlich ist es wirklich für mich.
Florian Clauß
0:57:17–0:57:18
Eine Lungenentzündung jetzt auch.
Micz Flor
0:57:20–0:57:27
Und als ich jetzt diese schwere Bronchitis hatte, war mein Sohn 921 Tage alt.
0:57:29–0:57:33
Aber das war der Zeitpunkt der Diagnose und ich habe das verschleppt, die Lungenentzündung.
0:57:34–0:57:38
Wenn wir die Woche noch abziehen. Und die kam übrigens, nachdem wir uns getroffen
0:57:38–0:57:39
haben. Ja, noch so ein Zufall.
0:57:40–0:57:44
Kannst du dich erinnern? Da waren wir, ja egal, aber auf jeden Fall habe ich
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dann gedacht, okay, 921 Tage, jetzt, 928 damals, sehr ähnlich und dann habe ich gedacht,
0:57:54–0:57:57
was, warum, wie kann das sein, dass es so nah aneinander ist?
0:57:57–0:58:00
Also im Prinzip der gleiche Tag, wenn ich jetzt ein bisschen großzügig rechne.
0:58:01–0:58:05
Und dann habe ich in meinem Leben nachgeguckt, wo gibt es denn den Abstand von
0:58:05–0:58:13
920 Tagen oder sagen wir mal 918.
0:58:13–0:58:18
Also bis die Symptome auftauchen, dauert es ja immer ein bisschen.
0:58:19–0:58:23
Und dann habe ich festgestellt, es gibt wirklich ein tiefes Erlebnis,
0:58:23–0:58:31
das genau 918 Tage in meinem Leben abspannt.
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Und dann habe ich aber gedacht, das möchte ich jetzt nicht so da rausgeben,
0:58:36–0:58:41
weil es war was sehr Persönliches, aber ich möchte jetzt noch viel persönlicher quasi.
0:58:41–0:58:45
Das hat auch mit Chris zu tun natürlich, der ja auch da mitten in der Gruppe
0:58:45–0:58:49
war, weil ich war genau, also.
0:58:50–0:58:55
Elsa war genau 918 Tage alt, als ich die Lungenentzündung bekommen habe.
0:58:55–0:58:58
Samuel war 918 Tage alt, als ich diese Schwerobonchitis bekommen habe.
0:58:59–0:59:02
Und ich war genau 918 Tage alt, als Chris geboren wurde.
Florian Clauß
0:59:02–0:59:04
Oh, okay. Connecting the dots.
Micz Flor
0:59:05–0:59:08
Ja, ich finde das schon. Also wenn du da jetzt anfängst zu spekulieren.
0:59:08–0:59:10
Ja, es gibt diese beiden Kinder.
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Ich sehe meine Tochter, ich sehe meinen Sohn und ihr Reichen.
0:59:13–0:59:17
Genau das Alter, in dem ich war, als mein Bruder geboren wurde.
0:59:17–0:59:18
Und ich werde schwer krank.
Florian Clauß
0:59:18–0:59:20
Ja, dann kannst du mal drüber nachdenken.
Micz Flor
0:59:20–0:59:23
Genau, und das war mir jetzt in der Signal-Gruppe irgendwie nicht so.
0:59:23–0:59:25
Aber kannst du verstehen?
Florian Clauß
0:59:26–0:59:31
Ja, ich weiß nicht. Ich fand es auch, als du das dann so geschrieben hast.
Micz Flor
0:59:32–0:59:34
Ich habe ja die Auflösung so nicht geschrieben.
Florian Clauß
0:59:34–0:59:38
Ja, du hast ja auch, als du das so geschrieben hast, das war so ein bisschen fiebrig.
0:59:38–0:59:44
Und dann hatte ich das Gefühl, ich muss nochmal da ran quietschen und dann komme ich auf die 9,18 Tage.
0:59:45–0:59:48
Das war so ein bisschen schon so konstruiert, aber irgendwie ist es ja auch
0:59:48–0:59:51
egal. weil das sagt ja was aus.
Micz Flor
0:59:51–0:59:54
Und das ist ja vor allen Dingen jetzt völlig absurd zu überlegen,
0:59:54–0:59:59
das sei vielleicht wahr, weil das da ein Zusammenhang besteht und dass ich,
0:59:59–1:00:02
dass ich, wenn man ein Kind das Alter erreicht, in dem ich war,
1:00:02–1:00:03
als mein Bruder geboren wurde,
1:00:03–1:00:06
woher wusste ich dann damals, dass das irgendwie genau so lang war?
1:00:07–1:00:10
Ja, da habe ich ja als Kind in meinem Erleben, das war ja alles unbewusst,
1:00:10–1:00:14
ich habe erst jetzt nachträglich diese Zusammenhänge irgendwie mir abgeleitet
1:00:14–1:00:16
und die haben eine gewisse Plausibilität.
1:00:16–1:00:19
Man könnte natürlich jetzt sagen, ja gut, ob du als Kind erlebt hast,
1:00:20–1:00:22
dass es 9, 18 Tage waren und nicht, da wurscht, du warst da irgendwie,
1:00:23–1:00:26
es geht ja darum, was du machst mit dir als Erwachsener.
1:00:26–1:00:30
Und wir wissen von dir, siehe kreisrunde Haarausfall und Brandblase,
1:00:30–1:00:35
du kannst somatisch reagieren auf bestimmte Stressoren, die dir unbewusst passieren.
Florian Clauß
1:00:35–1:00:38
Ja, und das heißt, mit der Geburt, also wenn man das Mindset feilt,
1:00:39–1:00:43
mit der Geburt von Chris ist da so ein kleiner Turn reingekommen,
1:00:44–1:00:46
so ein kleiner Butterfly Flügelschlag,
1:00:47–1:00:52
der dann die die Bakterien-Viren aufgewirbelt hat, die dich jetzt dann halt,
1:00:53–1:00:55
krank gemacht haben. Genau in dieser Korrelation.
Micz Flor
1:00:56–1:00:59
Nee, meine Fantasie dazu ist eine andere. Und ich muss das, ihr habt das jetzt,
1:00:59–1:01:05
also Chris hört das jetzt auch zum ersten Mal, aber ich möchte jetzt mal mit
1:01:05–1:01:07
meiner Mutter drüber sprechen, weil meine Fantasie dazu ist,
1:01:08–1:01:10
dass man die Geburt meines Bruders sehr, sehr schwer war.
1:01:11–1:01:14
Das ist meine Fantasie. Und dass irgendwie in der Familie diese Zeit einfach
1:01:14–1:01:18
sehr, sehr einschnürend war.
Florian Clauß
1:01:20–1:01:23
Interessant. Da bist du ja dann wirklich wieder bei der Familie,
1:01:24–1:01:28
die Folge du mit Anja gemacht hast.
Micz Flor
1:01:29–1:01:30
Systemische Themen.
Florian Clauß
1:01:32–1:01:34
Na gut, nicht ganz. Systemisch ist er nicht.
Micz Flor
1:01:36–1:01:41
Ja, aber das irgendwie, das Narrativ ist ja auch nicht ganz gut zu erklären.
1:01:41–1:01:47
Aber es ist sowas, in dem Moment, wenn ich mein Kind in diesem Alter erlebe,
1:01:47–1:01:52
in dem ich damals mich, in dem was nicht verstandesmäßig Greifbares,
1:01:52–1:01:54
Schlimmes, aber auf einmal in der Familie war.
1:01:54–1:01:57
Aber ich weiß nicht, das kann auch fiktiv sein. Kann auch einfach sein,
1:01:58–1:02:02
dass Chris mich genervt hat, dass er zum Krankenhaus zurückkam und das war so
1:02:02–1:02:03
schlimm. Ich konnte nicht mehr schlafen.
1:02:03–1:02:06
Keine Ahnung, ich weiß es nicht, aber mein Gefühl dazu ist irgendwie sowas.
Florian Clauß
1:02:07–1:02:11
Das finde ich gut. Also ich meine, du löst es ja in einer gewissen Produktivität,
1:02:12–1:02:14
im Dialog mit deiner Mutter zu gehen.
Micz Flor
1:02:14–1:02:15
Ja, das ist immer gut.
1:02:18–1:02:20
Nein, das war umlastig. Ich meine, das ist wirklich.
Florian Clauß
1:02:20–1:02:21
Es ist immer gut.
Micz Flor
1:02:21–1:02:22
In Dialog zu gehen.
Florian Clauß
1:02:22–1:02:26
In diesem Fall mit meiner Mutter. Ein Psychotherapeut mit seiner Mutter ist immer gut.
1:02:28–1:02:34
Da können wir alle von lernen. Das ist ein bisschen gemein, aber lustig.
Micz Flor
1:02:34–1:02:36
Es ist wirklich lustig, ich finde es auch lustig.
Florian Clauß
1:02:37–1:02:47
Ja, aber interessant. Diese Folge, diese Fortsetzung von Jung ist wirklich interessant
1:02:47–1:02:51
geworden, weil es hat so viele Hasen,
1:02:52–1:02:57
wie sagt man das, wenn der Hase vor dir wegläuft und dann so Kurven läuft.
Micz Flor
1:02:57–1:02:58
Jetzt bei Harry Potter?
Florian Clauß
1:02:58–1:02:59
Nee, so allgemein.
Micz Flor
1:03:00–1:03:01
Schlägt Haken.
Florian Clauß
1:03:02–1:03:04
Wir haben viele Haken geschlagen.
Micz Flor
1:03:06–1:03:11
Also in diesem eindimensionalen Podcast sicherlich, aber in einem mehrdimensionalen
1:03:11–1:03:14
Podcast wäre es natürlich alles ein Punkt, hängt alles miteinander zusammen.
Florian Clauß
1:03:15–1:03:18
Wir haben einfach viel liegen lassen in einem mehrdimensionalen Podcast.
Micz Flor
1:03:18–1:03:25
Und die Essenz ist natürlich, dass für mich diese Frage des Glaubens,
1:03:26–1:03:29
es ist ein Bedürfnis, zu glauben.
1:03:30–1:03:32
Das würde ich jetzt einfach mal so in den Raum stellen.
Florian Clauß
1:03:32–1:03:33
Ich will to believe.
Micz Flor
1:03:34–1:03:35
Fände ich eigentlich sehr gut.
1:03:39–1:03:43
Jeder zieht sich dann irgendwie solche Grenzen und bei den Dingen,
1:03:43–1:03:48
die teilweise bei Jungen noch für ihn als rational wissenschaftlich erklärt
1:03:48–1:03:49
waren, kann ich nicht mitgehen.
Florian Clauß
1:03:50–1:03:50
Und das ist.
Micz Flor
1:03:50–1:03:57
Aber auch okay. Ich möchte überhaupt nicht ein Bild öffnen, in dem Wahrheit was Subjektives wird.
1:03:58–1:04:06
Das denke ich nicht, aber es ist eher so das Gefühl von Wahrheit und Glaube und Wissenschaft und,
1:04:07–1:04:13
religiösen Gefühlen, dass es immer auch an Kommunikation gekoppelt ist.
Florian Clauß
1:04:13–1:04:18
Ja, es ist spannend. Also ich habe jetzt noch mal so andere Einsichten und Impulse
1:04:18–1:04:22
bekommen, wo ich wahrscheinlich früher etwas Feuer gezuckt hätte.
Micz Flor
1:04:23–1:04:28
Ja, stimmt. Aber du hast dein Floh-Gesicht aufgesetzt, als ich mit Chaos-Magie rauskomme.
1:04:29–1:04:31
Also das ist jetzt ein Charakter aus dem Buch. Nee, nee.
1:04:33–1:04:38
Da war so ganz kurz. Da musstest du Die Chaos-Magie sagt ja,
1:04:38–1:04:39
du musst einfach dich locker machen.
1:04:40–1:04:45
Du musst den Paradigmen-Schiff zulassen. Ein neues Paradigma springen,
1:04:45–1:04:48
indem wir jetzt einfach mal sagen, okay, wenn das und das und das gesetzt ist,
1:04:48–1:04:51
dann sprechen wir jetzt hier über Magie. Okay, bin ich dabei.
Florian Clauß
1:04:52–1:04:55
Ja, das ist halt Punk, ne? Du bist ja auch in einer Punk-Band.
Micz Flor
1:04:56–1:05:00
Ich bin im Orchester. Art Critics Orchestra.
Florian Clauß
1:05:00–1:05:03
Aber ist ja Post-Punk. Post-Punk, ja. Oder?
Micz Flor
1:05:03–1:05:04
Nee, Adult-Punk.
Florian Clauß
1:05:04–1:05:11
At altpunk. Ja, dann kannst du, vielleicht kannst du noch mal so ein Befreul raushauen.
Micz Flor
1:05:12–1:05:15
Jetzt gerade nicht. Nein, also tschüss, Leute.
1:05:18–1:05:22
Das war's von mir. Meine Batterie ist alle.
Florian Clauß
1:05:23–1:05:27
Ja, das war eigentlich Podcast. Irgendwie so derartig. Es geht nicht immer so,
1:05:28–1:05:32
aber diesmal sind wir da schon ganz schön tief reingegangen.
1:05:32–1:05:35
Wir haben auch in einem Stück aufgenommen. so viel muss man sagen,
1:05:35–1:05:39
ja also, wenn es euch gefallen hat dann,
1:05:40–1:05:44
empfehlt uns weiter, ihr könnt auf eigentlich-podcast.de sehen,
1:05:44–1:05:51
wo ihr langgelaufen sind Bilder von der Strecke finden und Mitch wird auch sicher ein paar,
1:05:52–1:05:57
Shownotes und Links und so weiter dazu packen also schaut auf eigentlich-podcast.de
1:05:57–1:06:01
und ansonsten hören wir uns in zwei Wochen macht's gut.
Micz Flor
1:06:01–1:06:02
Tschüss tschüss,
1:06:05–1:06:06
Das ist auch so ein magischer Moment.
Florian Clauß
1:06:06–1:06:11
Wenn wir klappen, das machen wir. Ja, machen wir. Aua, jetzt habe ich einen fliehen.
Micz Flor
1:06:12–1:06:12
Sehr gut!
Florian Clauß
1:06:13–1:06:14
Bist du zufrieden?
Micz Flor
1:06:15–1:06:18
Ich glaube, es ist auch gut, jetzt zwei Teile draus zu machen.
Florian Clauß
1:06:18–1:06:19
Ja, auf jeden Fall.

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"Wenn ich jetzt rauskomme, da steht bestimmt jemand hinter der Tür und schlägt dir ins Gesicht. Konspirative Operation, Zersetzung des Menschen, es geht darum, dich zu brechen." Hendrik Voigtländer (Min 57:01)

Ali Hackalife vom Podcast "Auch-interessant" ist wieder in Berlin. Wir nutzen die Gelegenheit unsere Reihe zu historischen Orten fortzusetzen und besuchen die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Hohenschönhausen war das zentrale Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit. Von 1951 bis 1989 war die Anstalt Haftort für zahlreiche meist politische Gefangene, die dort oft monatelang in Untersuchungshaft verbrachten. Wir haben eine Führung gebucht und werden von Hendrik Voigtländer über das Gelände geführt. Er ist einer der Zeitzeugen, die neben den Historiker*innen Führungen im Auftrag der Gedenkstätte anbieten. Hendrik hat wegen eines Fluchtversuches im November 1988 in Hohenschönhausen gesessen, bevor er von der BRD freigekauft wurde. Hendrik berichtet von den Haftbedingungen und Foltermethoden der Stasi. Er schildert eindringlich den Alltag und die Zersetzung, die im Januar 1976 in Kraft getretenen Richtlinie Nr. 1/76 offiziell von der Stasi als Methode zum Umgang mit Nicht-Linientreuen Staatsbürger*innen verabschiedet wurde. Leider ist die Tonqualität nicht immer optimal, aber wir haben in der Postproduktion alles gegeben, um das Beste rauszuholen. Wir hoffen, dass trotz der Tonqualität die großartige und eindrucksvolle Führung von Hendrik ansatzweise so rüberkommt, wie wir sie vor Ort erlebt haben.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Hendrik Voigtländer
Führer und Zeitzeuge
avatar
Ali Hackalife
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:05
Okay, jetzt sind wir on air, auf Aufnahme und...
Ali Hackalife
0:00:05–0:00:09
Hallo und herzlich willkommen zum Eigentlich-Podcast, wo wir laufend reden,
0:00:09–0:00:10
während wir laufen und reden.
Florian Clauß
0:00:12–0:00:19
Ali, du kannst das jetzt schon besser als ich. Ja, hallo, hier ist Flo und neben mir läuft wieder Ali.
Ali Hackalife
0:00:19–0:00:19
Hallo, hallo.
Florian Clauß
0:00:20–0:00:23
Und keinen Monat später und wir treffen uns schon wieder, Ali.
Ali Hackalife
0:00:23–0:00:24
Ja, eine Plage.
Florian Clauß
0:00:24–0:00:28
Eine Plage, nein, eine Wonne, würde ich fast sagen.
Ali Hackalife
0:00:28–0:00:30
Du weißt, wo wir langen müssen. Dann laufe ich dir einfach nur nach.
Florian Clauß
0:00:31–0:00:33
Ich habe jetzt gerade groß verkündigt,
0:00:33–0:00:36
ich würde sofort gleich den Track aufnehmen und das mache ich auch.
Ali Hackalife
0:00:36–0:00:40
Wir laufen von einem Springbrunnen aus Lost an der, was ist das, Greffestraße oder so?
Florian Clauß
0:00:42–0:00:48
Gänzlerstraße. Ja, wir haben unsere Themen so mitgenommen aus dem letzten Mal, so ein bisschen.
0:00:48–0:00:52
Und zwar, die Brücke ist wohl Gedenkstecken, würde ich mal sagen.
Ali Hackalife
0:00:52–0:00:56
Ja, wir werden heute Hohenschönhausen besichtigen.
0:00:56–0:01:03
Hohenschönhausen ist das Gefängnis der DDR und ein Ort, der mich total beklemmt,
0:01:03–0:01:05
denn, und das war die Frage, die ich dir an er stellen wollte,
0:01:06–0:01:07
Flo, wie hältst du es denn mit dem Sozialismus?
Florian Clauß
0:01:09–0:01:11
Ja, stets bereit.
Ali Hackalife
0:01:12–0:01:18
Als seid bereit, immer bereit. Naja, das Ding ist, ich bin in der Theorie von
0:01:18–0:01:21
ganz viel sozialistischer Theorie überzeugt.
0:01:21–0:01:24
Also wir haben genug Kalorien auf der Welt für alle Menschen.
0:01:24–0:01:28
Wir haben genug Internet für alle Menschen. Wir haben genug Strom für alle Menschen.
0:01:28–0:01:29
Eigentlich könnten wir das teilen.
Florian Clauß
0:01:29–0:01:34
Das stimmt. Ich bin auch von meiner Sozialisation so durchgegangen,
0:01:34–0:01:39
dass ich immer schon so mich den Linken, zugehörig gefühlt habe.
0:01:39–0:01:47
Ich war mit 16 in der Antifa, dann irgendwann bei den Jusos und Jungsozialisten
0:01:47–0:01:51
der SPD und damals in einer entristischen Gruppe.
0:01:51–0:01:56
Wir hatten das Konzept des Trotzkismus, des Entrismus, nämlich Entrismus in
0:01:56–0:02:00
der SPD, dass man wirklich so ganz progressive, revolutionäre Vorstellungen
0:02:00–0:02:03
in der SPD dann noch marktfähig machen kann.
0:02:03–0:02:06
Das war die Idee dabei, hat aber nicht funktioniert.
Ali Hackalife
0:02:06–0:02:11
Ich bin ja bekennendes SPD-Mitglied und trotzdem habe ich bei einer Wahl mit
0:02:11–0:02:16
meiner Erststimme bereits das BSW gewählt, weil ich halte das BSW nicht für
0:02:16–0:02:19
die Lösung, aber ich hätte sie gerne mit am Tisch, wenn man die Lösung rausfindet.
0:02:20–0:02:25
Wie gesagt, in der Theorie finde ich super viele sozialistische Ideale grundsätzlich gut.
0:02:26–0:02:29
So Sachen wie, wir können halt für jeden eine Wohnung bauen.
0:02:29–0:02:31
Niemand muss auf der freien Straße schlafen.
0:02:32–0:02:35
Wir können für alle Menschen Kalorien bereitstellen. Niemand muss hungern.
0:02:35–0:02:39
Das finde ich halt wirklich überzeugend. Und das kann der Kapitalismus nicht gewährleisten.
Florian Clauß
0:02:40–0:02:45
Das stimmt, weil Kapitalismus ist ja immer Kapitalakkumulierung und Eigentum,
0:02:46–0:02:47
die dann an dem Kapital hängt.
0:02:47–0:02:51
Und Arbeitsmittel sind dann quasi in der Hand von wenigen.
0:02:51–0:02:58
Und der Sozialismus als gesellschaftliche Theorie, dass die Arbeitskraft vergesellschaftet
0:02:58–0:03:00
wird und dementsprechend auch der Gewinn.
Ali Hackalife
0:03:00–0:03:04
Ja, nun, das Ding ist, wir sehen in der Geschichte, sowohl in der Geschichte
0:03:04–0:03:08
der Sowjetunion als auch in der Geschichte der DDR, dass es halt als Staatsform
0:03:08–0:03:12
nicht funktioniert, weil man totalitär die Menschen zwingen muss.
0:03:12–0:03:16
Und selbst wenn Dinge gut laufen, wie zum Beispiel, dass in der DDR die Mieten
0:03:16–0:03:21
niedrig waren, dass das Essen günstig war, du kannst halt Leute auf Dauer nicht zwingen.
0:03:21–0:03:25
Ich habe erst heute Morgen mit John Roderick genau darüber geredet.
0:03:25–0:03:29
Die meisten Leute wählen halt nicht ihren Interessen entsprechend.
0:03:29–0:03:33
Also für die meisten Leute wäre eine Regierung, die mehr Umverteilung fordert,
0:03:33–0:03:36
eine gute Regierung. Aber alle denken, ja, aber ich könnte ja auch Millionär werden.
Florian Clauß
0:03:37–0:03:40
Ja, ja, ja. Das ist so das Dilemma.
0:03:41–0:03:46
Gleichzeitig muss man ja auch sagen, dass das Menschenbild jetzt von den grundlegenden
0:03:46–0:03:50
Theorien, also das Kapitalismus, da wird ja der Mensch eher als Ressource angesehen,
0:03:50–0:03:54
während in sozialistischen Theorien der Mensch immer im Mittelpunkt steht.
0:03:54–0:03:59
Und das ist halt das, was mich dann auch überzeugt an der Ideologie.
0:04:00–0:04:06
Und ich meine, da, wo wir jetzt hingehen, da ist aber auch komplett das Menschenbild
0:04:06–0:04:07
des Sozialismus infrage gestellt.
Ali Hackalife
0:04:07–0:04:13
Ja, wir gehen nach Hohenschönhausen zum DDR-Gefängnis, die Verwahranstalt Hohenschönhausen.
0:04:13–0:04:17
Und ich war dort mal als Schüler im Rahmen einer Führung.
0:04:17–0:04:22
Und es ist halt ein Ort, an dem dir bewusst wird, wie hilflos die DDR war.
0:04:23–0:04:27
Es gibt keinen anderen Ort, an dem dir so klar ins Gesicht geschrien wird,
0:04:27–0:04:30
wir haben es nicht geschafft, wir müssen die Leute jetzt zwingen.
0:04:30–0:04:35
Ich habe dir von Klaus Kordon das Buch Krokodil im Nacken empfohlen, in Vorbereitung.
0:04:36–0:04:42
Und da geht es um den 29-jährigen Insassen, der in Hohenschönhausen sitzt und
0:04:42–0:04:48
der über seine Zeit nachdenkt, über seine Aufwachsen in Berlin in den Nachkriegsjahren.
0:04:49–0:04:51
Und ich finde das Buch sehr schön, weil es halt Leute beschreibt,
0:04:52–0:04:53
die es damals so gegeben haben wird,
0:04:54–0:04:59
ohne dass man jetzt sagen würde, das ist so eine zu spezifische Beschreibung,
0:04:59–0:05:06
also es sind so Typen so Pippi Heinemann die im Kiez lebt und sie ist eine Prostituierte,
0:05:06–0:05:10
aber sie ist eine Gute und wenn du ihr 100 Mark gibst gibt sie dir 200 Mark zurück,
0:05:10–0:05:14
nur damit keine Fragen gestellt werden und so weiter also das sind halt so richtige
0:05:14–0:05:17
Charaktere die da beschrieben werden, ich finde dieses Buch sehr gut,
0:05:17–0:05:20
weil es halt zeigt diese Hoffnungslosigkeit.
0:05:20–0:05:24
Wenn du in Hohenstchenhausen einsetzt und du wirst verhört und egal was du sagst,
0:05:25–0:05:28
die Stasi wird sich Mühe geben, mit deinem Kopf zu ficken.
0:05:29–0:05:33
Also du kommst halt nicht drumherum. Dann erzählen sie, ja, deine Frau hat ja schon ausgesagt.
0:05:33–0:05:36
Möchtest du jetzt nicht auch endlich zugeben? Es wäre doch für euch alle besser.
0:05:36–0:05:38
Möchtest du deine Kinder nicht wiedersehen?
0:05:38–0:05:43
Und das ist halt so perfide. Also bei jeder Argumentation für einen Rechtsstaat,
0:05:43–0:05:49
ich finde das, was die DDR mit ihren Gefangenen gemacht hat, nicht vertretbar.
0:05:49–0:05:52
Also so sehr ich vom Sozialismus überzeugt bin, aber das kann nicht der Weg dahin sein.
Florian Clauß
0:05:53–0:05:56
Nein, sollte es auf keinen Fall. Das sollte es nicht so sein.
0:05:56–0:06:01
Ich meine, die Stasi hat sich ja legitimiert. So im Sinne von,
0:06:02–0:06:05
wir wollen auch den Kapitalismus abwehren und wir wollen unseren Staat schützen.
0:06:06–0:06:10
Und haben deswegen dieses Überwachungssystem so aufgebaut. Auch eine andere
0:06:10–0:06:13
Argumentation von Ihnen, dass Sie da im Recht gehandelt haben,
0:06:13–0:06:14
ist, dass Sie keinen umgebracht haben.
0:06:14–0:06:19
Ja, also ich meine, das war ja jetzt nicht so lange her, dass die Gestapo an
0:06:19–0:06:21
die Tür geklopft hat und die Leute abgeführt und umgebracht hat.
Ali Hackalife
0:06:22–0:06:25
Ja, wobei es gibt unten im Keller von Hohenschönhausen gibt es gefließte Zellen,
0:06:26–0:06:30
die nur dafür da waren, dass man den unerwarteten Genickschuss verurteilt hat.
0:06:30–0:06:34
Also, dass jemand nach vorne in diese Zelle geführt wurde. Das Letzte,
0:06:34–0:06:37
was er sieht, ist ein gekachelter Raum und er wird von hinten ins Genick geschossen.
Florian Clauß
0:06:37–0:06:43
Okay, jetzt muss ich auch schlucken. Aber das Prinzip, was Sie da letztendlich
0:06:43–0:06:48
auch so implementiert haben in Hohenschönhausen, ist das Prinzip der Zersetzung.
0:06:48–0:06:52
Das finde ich eigentlich einen ganz schönen Begriff dafür, dass es darum ginge,
0:06:52–0:06:59
die Leute in ihrer Persönlichkeit zu brechen, dass sie dann eben mehr oder weniger
0:06:59–0:07:00
phlegmatisch den Staat annehmen.
Ali Hackalife
0:07:01–0:07:06
Ja, also jetzt mal die DDR in allem, was sie schlecht gemacht hat, ausklammernd.
0:07:07–0:07:14
Wenn du eine Bevölkerung davon überzeugen möchtest, dass dein Staatssystem,
0:07:14–0:07:18
das altruistisch orientiert ist, das mit allen teilt, das Beste ist,
0:07:18–0:07:22
dann kannst du nicht darauf setzen, dass es rein aus Überzeugung funktioniert.
0:07:22–0:07:25
Also ich möchte es nicht gutheißen, ich möchte hier nichts schönreden,
0:07:25–0:07:29
aber ich verstehe aus Sicht der DDR, dass sie gesagt haben, wer den Sozialismus
0:07:29–0:07:34
untergräbt, der betrügt nicht nur einen, sondern alle und muss dafür bestraft werden.
Florian Clauß
0:07:34–0:07:40
Ja, das ist absurd. Und das ist auch ein Zeugnis dafür, dass der ganze Staat
0:07:40–0:07:44
ineffektiv war, ist ja auch die hohe Anzahl von Mitarbeitern in der Stasi.
0:07:45–0:07:51
Ich glaube, am Ende hatten die in den Hochjahren fast 200.000 inoffizielle Mitarbeiter.
0:07:52–0:08:00
Man kann das aber auch mit den Nazis vergleichen, die ja viel weniger an Mitarbeitern
0:08:00–0:08:04
in der Gestapo hatten, in der Geheimpolizei. Und dann kann man sich fragen,
0:08:04–0:08:06
warum brauchten die weniger?
0:08:06–0:08:10
Ob das nicht im Grunde so angelegt ist, dass dieser Führerkult,
0:08:10–0:08:16
den die Nazis mitgebracht haben, dann etwas glanzvoller war in diesem System
0:08:16–0:08:18
als das, was die DDR da versprochen hat.
Ali Hackalife
0:08:19–0:08:26
Ja, und natürlich die Frage, hast du Familie und Verwandte, die in der DDR gelebt haben?
Florian Clauß
0:08:26–0:08:29
Nein, damals nicht, nein.
Ali Hackalife
0:08:29–0:08:37
Man kann ja die Akten mittlerweile sehr einfach online beantragen und die Täter-Akten
0:08:37–0:08:42
einzusehen, ist halt wirklich, wirklich frustrierend, weil das ist jetzt nicht so,
0:08:42–0:08:46
dass die da gespitzelt haben wie noch was, sondern ganz viele von diesen Akten
0:08:46–0:08:49
sind halt seitenweise, ja...
0:08:50–0:08:53
Sekretär wusste bereits, dass seine Familie das und das plant.
0:08:54–0:08:57
Heimlich haben sie Westzeitschriften gelesen. Sie hatten einen Spiegel zu Hause.
0:08:58–0:09:02
Und das sind so unschuldige Informationen, bei denen du dir denkst,
0:09:03–0:09:06
also niemand, der das Spiegelmagazin liest, wird den Staat stürzen.
0:09:07–0:09:10
Und trotzdem sind das alles Dinge, die aufgeschrieben und notiert wurden.
0:09:10–0:09:13
Und diese Pedanterie, die macht mir wirklich Angst, weil ich glaube,
0:09:14–0:09:18
wenn Menschen das Gefühl haben, das Richtige zu tun, dann können sie zu jeder
0:09:18–0:09:20
Zeit genauso pedantisch ihre Mitbürger verpetzen.
0:09:21–0:09:25
Das fand ich auch während Corona sehr beklemmend, wo Leute anfingen,
0:09:25–0:09:29
Fotos zu teilen und der Polizei auf Twitter zu schreiben, dürfen die sich hier
0:09:29–0:09:31
gerade überhaupt zum Grillen treffen?
0:09:31–0:09:34
Wo ich mir gedacht habe, ja, aber es ist ja auch ein bisschen egal.
Florian Clauß
0:09:34–0:09:42
Ja, das ist komisch. Also diese Detailtreue dann in dieser Dokumentation und
0:09:42–0:09:45
auch die Relevanzlosigkeit, die dahinter steht,
0:09:45–0:09:49
aber dadurch, dass es halt irgendwo in Akten notiert ist, dann wieder wieder
0:09:49–0:09:54
ein Gewicht bekommt, eine Relevanz bekommt, die es eigentlich überhaupt keinem Verhältnis steht.
Ali Hackalife
0:09:54–0:09:57
Wir laufen hier gerade durch einen eigentlich total schönen Stadtteil.
0:09:57–0:10:01
Es sind viele freistehende Eigenheime.
0:10:01–0:10:08
Wir sind nicht mehr umgeben von den großen Fassaden mit den vielen Wohneinheiten.
0:10:08–0:10:12
Und eigentlich denkt man an nichts Böses. Und gleich werden wir an den Ort gehen,
0:10:12–0:10:15
wo Menschen Jahrzehnte ihres Lebens verloren haben.
Florian Clauß
0:10:15–0:10:19
Ja, wir sehen schon hier an der Ecke, in der Gämsler Straße,
0:10:19–0:10:23
eine Umzäunung, ein Zaun, eine Mauer.
0:10:23–0:10:28
Das ist die Mauer von der Haftanstalt Hohenschönhausen. Jetzt müssen wir,
0:10:28–0:10:31
glaube ich, sogar hier rechts in die Straße rein.
0:10:31–0:10:34
Ein kleiner Wachtturm ist an der Ecke positioniert.
Ali Hackalife
0:10:34–0:10:35
Meinst du mit rechts links?
Florian Clauß
0:10:36–0:10:41
Nee, das ist hier. Ich meine schon das richtige rechts.
Ali Hackalife
0:10:43–0:10:50
Ja, wir sehen eine DDR-triste Fassade. Das war, was mich in Magdeburg so richtig fertig gemacht hat.
0:10:51–0:10:55
In Magdeburg hast du halt breite Straßen und es stehen überall die Plattenbauten
0:10:55–0:10:59
und auch wenn die renoviert sind mit neuer Farbe und so weiter,
0:11:00–0:11:02
so eine Platte ist halt ein richtig unfreundlicher Ort.
Florian Clauß
0:11:02–0:11:08
Ja, stimmt. Es wird nur ein bisschen freundlicher, wenn dann so im Frühling
0:11:08–0:11:13
die Blätter kommen und dann hat auch Ronschönhausen und Marzahngrüne Flächen
0:11:13–0:11:14
und dann wird es ein bisschen lockerer.
0:11:15–0:11:19
Aber sonst ist das hier sehr trist und da hilft die Farbe auch nichts.
Ali Hackalife
0:11:19–0:11:22
Ich glaube, das sieht aus wie in jeder JVA überall.
Florian Clauß
0:11:22–0:11:26
Glaube ich hier. Ne, das ist noch in der Gänzlerstraße. Ich bin mir nicht sicher,
0:11:26–0:11:28
ob der Eingang da drüben ist oder dort.
0:11:29–0:11:30
Wir gucken mal da.
Ali Hackalife
0:11:32–0:11:36
Auf dem Gelände gibt es einen Transporter und sie erzählten,
0:11:36–0:11:39
dass die DDR-Häftlinge, damit sie nicht wussten, wo sie sind,
0:11:40–0:11:41
in diesen Transporter gesetzt wurden.
0:11:42–0:11:44
Und dann ist der Transporter über den Innenhof mehrere Runden gefahren,
0:11:45–0:11:47
damit du verwirrt bist, wo du gerade bist.
0:11:48–0:11:51
Und das, bevor sie hier das Gelände verlassen haben. Und ich finde das,
0:11:51–0:11:53
wie gesagt, auf jeder Ebene perfide.
Florian Clauß
0:11:53–0:11:59
Ja, die Gefangenen mussten auch immer irgendwie Gesichtsbedeckung tragen.
0:11:59–0:12:02
Dass überhaupt nicht hier diese Stelle lokalisiert werden konnte.
0:12:02–0:12:05
Und auch, wie du sagst, die Fahrzeit so künstlich verlängert wurde,
0:12:06–0:12:08
damit man überhaupt keine Entfernungsmessung mehr hat.
Ali Hackalife
0:12:08–0:12:11
Wir laufen jetzt auf ein großes Rolltor zu.
Florian Clauß
0:12:11–0:12:17
Das wird hier der Eingang sein. Hier steht Gedenkstätte Berlin, Hohenschönhausen.
Ali Hackalife
0:12:18–0:12:21
Hier auf dem Innenhof bin ich mal in diesem Transport herumgefahren worden,
0:12:21–0:12:23
als wir uns demonstrieren wollten, wie das denn ist.
Florian Clauß
0:12:23–0:12:26
Ach wirklich? In Schulzeiten?
Ali Hackalife
0:12:26–0:12:31
Ich war hier als 16-jähriger Schüler und wir waren mit einer Gruppe da,
0:12:31–0:12:34
weil ich im Internat war, waren die Leute halt überall aus Deutschland.
0:12:34–0:12:39
Und wir hatten so ein Mädel aus Thüringen, die unbedingt die DDR verteidigen wollte.
0:12:40–0:12:44
Und dann hat der Führer gefragt, würden Sie denn sagen, das ist ein starkes
0:12:44–0:12:47
oder ein schwaches System, wenn man seine Bevölkerung einsperrt?
0:12:47–0:12:50
Und sie meinte, ja, es ist ein starkes System, sonst hätten Sie das ja nicht tun können.
Florian Clauß
0:12:51–0:12:56
Ja, eine gewisse Stärke gehört dazu, fraglich, ob das die richtige Stärke ist.
0:12:57–0:12:58
Ich melde uns mal hier an.
Ali Hackalife
0:13:02–0:13:03
Hocken wir uns in die Cafeteria oder?
Florian Clauß
0:13:04–0:13:09
Ja, können wir uns gerne hier reinsetzen. So starkes System.
Ali Hackalife
0:13:11–0:13:15
Der Podcast-Tisch, wie für uns gemacht. Ich meine, überleg mal,
0:13:16–0:13:22
du bist einfach nur Bürger, so wie in dem Buch von Klaus Korten, Krokodil im Nacken.
0:13:22–0:13:25
Und du wächst in diesem System auf und du hast keine Entscheidung.
0:13:26–0:13:30
Also du hast dir nicht ausgesucht, ob du im Kapitalismus oder im Sozialismus leben möchtest.
0:13:30–0:13:36
Und alle sagen jetzt, ja nun, den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
0:13:37–0:13:41
Ich kann schon nachvollziehen, wie Leute sagen, Hände falten,
0:13:41–0:13:43
Köpfchen senken, fünf Minuten Stalin denken.
0:13:43–0:13:45
Und einfach nicht kritisieren, was da passiert.
Florian Clauß
0:13:46–0:13:52
Ja, ich habe mich auch gefragt, wie das jetzt für mich persönlich wäre,
0:13:52–0:13:54
wie ich mich mit dem System arrangiert hätte.
0:13:55–0:13:58
Und im Nachhinein kann man ja immer moralisch gut verurteilen.
0:13:58–0:14:02
Dann kann man ja immer sagen, ja, hier die und ich und so.
0:14:02–0:14:05
Ich glaube so, wenn du drin hängst, ist das gar nicht so einfach.
0:14:06–0:14:12
Und ich glaube auch, wenn ich dann auch tatsächlich so diese Macht so gespürt
0:14:12–0:14:15
hätte, von dieser Macht der Unterdrückung,
0:14:15–0:14:21
dann kann ich nicht sagen, ob ich da nicht irgendwie zurückgewichen wäre. Ich werde mich.
Ali Hackalife
0:14:21–0:14:25
Mit der Mutter von einem Freund von mir unterhalten. Die ist in der DDR groß
0:14:25–0:14:28
geworden und hat da auch noch relativ lange gelebt.
0:14:28–0:14:33
Also die ist halt jetzt Mitte 50, die war Teenager, als die DDR zusammengefallen ist.
0:14:34–0:14:39
Und sie meinte, naja, aber ganz vieles davon, das waren ja Dinge, die überzeugt haben.
0:14:39–0:14:44
Also wir gehen alle mit der FDJ Altpapier und Altglas sammeln,
0:14:44–0:14:45
um das zu recyceln und so. Das ist ja gut.
0:14:46–0:14:50
Also da kannst du ja sehr wertneutral, die DDR hat das aus Mangel gemacht,
0:14:50–0:14:52
aber du kannst da nichts gegen haben.
0:14:53–0:14:57
Und so Sachen, dass man Dinge, wenn Kleidung verschlissen ist,
0:14:57–0:14:59
die aufgeschnitten hat und als Lappen benutzt hat und so weiter.
0:14:59–0:15:02
Während im Westen, das war so das Bild, mit dem sie groß geworden ist,
0:15:02–0:15:03
im Westen hat man alles verschwendet.
0:15:04–0:15:08
Ist jetzt auch nicht ganz wahr, aber trotzdem, natürlich, die DDR hat aus ihrem
0:15:08–0:15:09
Mangel eine Tugend gemacht.
0:15:09–0:15:14
Und ich kann durchaus verstehen, warum Leute das überzeugt. Also Recycling,
0:15:15–0:15:16
Doppelverwendung und so weiter.
0:15:17–0:15:21
Und da ist es halt so tragisch, dass dieser Staat so totalitär die Leute zwingen
0:15:21–0:15:23
musste und nicht überzeugen konnte.
Florian Clauß
0:15:23–0:15:26
Richtig, ja, das sehe ich auch so. Also weil ideologisch ist das ja nicht falsch.
0:15:26–0:15:31
Es ist ja gegen Faschismus, es ist aufbauend auf Vergesellschaftung.
0:15:32–0:15:35
Aber die Mittel, die da gewählt wurden, sind dann natürlich nicht in dem Bild,
0:15:36–0:15:38
in dem man das dann halt auch ideologisch gesehen hat.
0:15:38–0:15:43
Und ich glaube ganz viel, also es ist so, dass die DDR ja eigentlich nur aus
0:15:43–0:15:46
der Geschichte des Kalten Krieges so verständlich ist.
0:15:46–0:15:50
Das war ja im Prinzip das Bollwerk von der Sowjetunion, UdSSR damals,
0:15:50–0:15:53
um dann halt auch gegen den Westen was zu setzen.
0:15:53–0:15:58
Und die DDR konnte, glaube ich, auch nur so bestehen, weil sie halt diese Rückendeckung
0:15:58–0:16:02
aus der UdSSR hatte. Und wenn man sich dann Ulbricht anguckt,
0:16:02–0:16:06
das war ja keine charismatische Figur. Das war ja wirklich nur ein Handlanger.
0:16:07–0:16:10
Du hast mir ja ein paar Hausaufgaben aufgegeben.
Ali Hackalife
0:16:10–0:16:11
Ich habe dir zwei Bücher geschickt.
Florian Clauß
0:16:12–0:16:15
Genau, eines davon war Goodbye DDR.
Ali Hackalife
0:16:15–0:16:16
Frank Gito Knopp.
Florian Clauß
0:16:16–0:16:21
Genau, und da war das sehr ausführlich beschrieben, was für eine unbelichtete
0:16:21–0:16:23
Figur das Walter Ulbricht ist.
0:16:24–0:16:27
Dass der eigentlich auch ein Handlanger der UdSSR war.
0:16:27–0:16:31
Und dass er sich da sehr ergeben hat, er hatte ein ganz gutes Gespür,
0:16:31–0:16:36
sich da in den Machtdiskurs der UdSSR einzureihen und war deswegen von Stalin
0:16:36–0:16:41
so auserkoren, die DDR aufzubauen, weil er da eigentlich mit wenig Widerstand rechnen konnte von ihm.
Ali Hackalife
0:16:42–0:16:45
Das ist ja eh so interessant. Erich Honecker, der aus dem Saarland kommt,
0:16:47–0:16:51
zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs geflohen ist, über das Saarland nach Frankreich
0:16:51–0:16:54
rein und dort als Köhler gelebt hat und unterm Radar geblieben ist,
0:16:55–0:16:59
der dann halt einer von den Ersten war, die die Truppen aus Moskau kontaktieren
0:16:59–0:17:03
konnten, weil sie sich auf ihn verlassen konnten und die ganzen Leute,
0:17:03–0:17:06
Walter Ulbricht, der halt ein totaler Pedant war,
0:17:07–0:17:10
begeisterter Hobbysportler, aber ansonsten irgendwie wenig Spaß am Leben gehabt
0:17:10–0:17:14
und also das sind halt alles Charaktere, bei denen ich glaube,
0:17:15–0:17:16
die wollten halt wirklich etwas Gutes.
0:17:16–0:17:21
Also ich glaube, niemand von denen hat sich gedacht, wir bauen hier den totalitären
0:17:21–0:17:23
Polizeistaat und trotzdem haben sie es gemacht.
0:17:23–0:17:28
Und das ist etwas, was mich durchaus gruselt, weil ich mir jetzt auch unterstellen
0:17:28–0:17:32
würde, ich möchte etwas Gutes, aber was übersehe ich vielleicht bei dem, was ich vorhabe?
Florian Clauß
0:17:32–0:17:39
Ja, okay. Ich denke, die Figur, die das überhaupt so einrichten konnte,
0:17:39–0:17:45
ist sicher Erich Mielke mit seiner über 30 Jahre, war er dann hier Staatsminister,
0:17:45–0:17:48
der, ich weiß gar nicht genau die Bezeichnung.
Ali Hackalife
0:17:48–0:17:52
Die er hatte. Mielke war, genau, der, ich glaube, Offizier, das war ja ein Militärland
0:17:52–0:17:55
und er hat die Stasi angeführt.
0:17:55–0:17:59
Und ich glaube auch, dass, wenn du dir die Reden von Mielke anhörst,
0:17:59–0:18:04
da sind ja bei Gedo Knopp ein paar, die glauben halt wirklich, dass sie das Gute tun.
0:18:04–0:18:08
Die glauben halt, dass die Menschheit es durch den Kapitalismus zu sehr gefährdet
0:18:08–0:18:13
aneinander auszunutzen und Gott sei Dank kann der Sozialismus ihm da neue Wege zeigen.
0:18:14–0:18:18
Fast weh, dazu zu hören, weil ich mir so oft denke, ich verstehe das.
0:18:18–0:18:20
Ich verstehe, warum er das denkt.
Florian Clauß
0:18:20–0:18:24
Ja. Gleichzeitig ist aber die Frage, wie kann er das dann moralisch rechtfertigen,
0:18:24–0:18:27
dass er dann solche Methoden der Entmenschlichung angewandt hat.
Ali Hackalife
0:18:27–0:18:31
Ja, spätestens beim Schießbefehl, da kannst du ja nicht argumentieren.
0:18:31–0:18:34
Also egal wie gut dein System ist, du kannst Leute nicht erschießen, weil sie rausholen. Ja.
Florian Clauß
0:18:35–0:18:38
Und dann bist du wahrscheinlich wieder bei dieser Grammatik,
0:18:38–0:18:42
dass du den anderen so diffamierst und so als Nichtmensch darstellst,
0:18:42–0:18:44
dass dass du überhaupt so diese Schritte machen kannst.
0:18:45–0:18:49
Also das sind ja dann auch wieder Sachen, Methoden, die dann zur Nazizeit so
0:18:49–0:18:51
angewendet wurden, um die Dunen zu vernichten.
Ali Hackalife
0:18:51–0:18:56
Ja, die DDR hat auch ein eigenes EDV-System aufgebaut, um Leucht zu bewachen.
0:18:56–0:19:00
Und da hatte ich mit Joshua Bach drüber geredet, dass eine der Sachen,
0:19:00–0:19:05
vor denen ich Angst habe, ist, dass ein moderner Überwachungsstaat mit KI jeden
0:19:05–0:19:08
Chat von uns mitlesen kann und nicht nur die Schlagworte sieht,
0:19:08–0:19:10
sondern versteht, was wir gemeint haben.
Florian Clauß
0:19:10–0:19:15
Ja, das ist ein Szenario, also du musst ja nicht mehr, also wenn man jetzt Tools
0:19:15–0:19:19
der Stasi, hier gibt es ja auch nochmal ein Stasi-Museum,
0:19:19–0:19:24
wo das dann ausführlicher vorgestellt wird, was die dann im Laufe der Geschichte
0:19:24–0:19:28
von der DDR alles entwickelt haben, ja die Mikrofone, die Kameras und so weiter,
0:19:28–0:19:32
ja wenn man das in unser digitales Zeitalter überträgt, man muss ja nicht mehr
0:19:32–0:19:34
vor Ort sein und die Steckdose aufschrauben,
0:19:34–0:19:39
ja es reicht ja einfach, dass du ein Zero-Day-Exploit hast oder sowas.
0:19:39–0:19:43
Und dann hast du im Prinzip, also je mehr sich quasi der echte Desktop virtuell
0:19:43–0:19:47
wird oder das echte Leben virtuell wird, desto mehr hast du auch die Methoden
0:19:47–0:19:50
da eben so ein Gaslighting und sowas zu machen.
Ali Hackalife
0:19:51–0:19:52
Da stehen ein paar Leute.
Florian Clauß
0:19:52–0:19:54
Wir verpassen sonst unsere Führung.
0:19:58–0:20:03
Sie warten auch auf die Führung? 16 Uhr. Ich wollte Sie fragen,
0:20:03–0:20:07
weil wir nehmen heute einen Podcast auf und ich hatte gefragt im Besucherzentrum,
0:20:07–0:20:11
ob wir eine Aufnahme machen können von den O-Touren und die meinten generell, wäre das okay.
0:20:11–0:20:14
Wir sollten aber auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fragen und den Guide,
0:20:14–0:20:20
ob das für Sie okay wäre, wenn wir dann die einfach das Mikro laufen lassen. Ja, okay, super, gut.
Ali Hackalife
0:20:20–0:20:24
Nein, der war für die Führung. 16 Uhr, bitte mir folgen. 16 Uhr,
0:20:24–0:20:28
Führung. Sie geben die Führung? Ja. Wir sind verkabelt.
Hendrik Voigtländer
0:20:28–0:20:30
Ich bin informiert, ja, ja. Okay, und das ist okay für Sie? Ja, ja, ja.
Ali Hackalife
0:20:30–0:20:33
Ich bin Ali, das ist Flo, wenn du magst, was verkabelt haben.
0:20:34–0:20:35
Ja, freu ich mich sehr, freu ich mich sehr. Woher kommt ihr?
0:20:35–0:20:37
Was macht ihr? Wir machen einen Podcast.
0:20:37–0:20:41
Ich rede zu 40.000 Leuten im Monat über Dinge, die mich interessieren.
0:20:41–0:20:43
Und ich war vor einigen Jahren hier schon mal bei einer Führung.
0:20:44–0:20:48
Und wir hatten eine längere Unterhaltung über die DDR. Und deswegen dachten
0:20:48–0:20:49
wir, gehen wir hier mal die Führung mitlaufen.
Hendrik Voigtländer
0:20:49–0:20:52
Ja, es wird interessant. Also es gibt 2500 Fuchtgeschichten,
0:20:52–0:20:53
ich bin in Deutschland Nummer 4.
Florian Clauß
0:20:54–0:20:55
Okay.
Hendrik Voigtländer
0:20:55–0:20:58
Ich bin der einzige Podcast-Satz und das ist in 19. Woche vorbei.
0:20:58–0:21:01
Heute ist es okay mit euch, mit dem Fokabeln? Alles gut, kein Problem.
0:21:01–0:21:04
Darf ich wissen, woher ihr kommt? Jürgen Berlin. Berliner?
0:21:04–0:21:09
Auch. Berliner? Ruhrpott. Ruhrpott? Genauer? Bochum. Bochum? Leider abgestiegen.
0:21:10–0:21:14
Ja, wir mögen Burfer. Ich bin oft Berliner. Wir kommen nach Berlin, wir sind blau-weiß.
Ali Hackalife
0:21:14–0:21:15
Echte Liebe kennt keine Liga.
Hendrik Voigtländer
0:21:16–0:21:20
Ja, die Fans haben richtig Stimmung gemacht. Ja, aber Vollvollbuchung gehört
0:21:20–0:21:22
natürlich in die Bundesliga, ja, das ist natürlich so.
0:21:22–0:21:25
Ich werde auch ein paar Fragen stellen, ja, wenn das okay ist. Also.
0:21:26–0:21:28
Und er ist auch sozial im Kart, oder?
Ali Hackalife
0:21:29–0:21:32
Wir haben auf dem Weg hierher lang darüber gesprochen, wie wir so zum Sozialismus stehen.
0:21:32–0:21:35
Und wir sind schon dafür, Ressourcen zu teilen, aber wir haben,
0:21:35–0:21:37
glaube ich, eine unterschiedliche Vorstellung, wie man das machen sollte.
Hendrik Voigtländer
0:21:38–0:21:39
Und das ist welche Richtung?
Florian Clauß
0:21:39–0:21:40
Im Sozialismus.
Hendrik Voigtländer
0:21:41–0:21:45
Nein, nein, nein. Allgemein, deine Weltanschauung, ist der Linkspartei nahe,
0:21:45–0:21:46
oder was, wenn ich das fragen darf?
Florian Clauß
0:21:46–0:21:51
Naja, ich würde es jetzt nicht in ein Parteisystem eingliedern,
0:21:51–0:21:53
sondern es ist eher die grundsätzliche Ideologie,
0:21:53–0:21:59
dass dann halt der Sozialismus auf Vergesellschaftung und nicht Kapitalakkumulierung
0:21:59–0:22:03
und dass vor allen Dingen der Mensch da im Mittelpunkt steht und nicht was anderes.
0:22:03–0:22:06
So jetzt mal so vom Herzen gesprochen.
Hendrik Voigtländer
0:22:06–0:22:08
Ja, aber die Linkspartei ist natürlich für uns schon, also ich spreche jetzt
0:22:08–0:22:13
nicht von mir nur alleine, sondern für viele Leute, Gregor Gysi, ja, das sind Leute...
Ali Hackalife
0:22:13–0:22:14
E.M. Sekretär, ja.
Hendrik Voigtländer
0:22:15–0:22:16
Oh, weiß Bescheid, was ich meine.
Ali Hackalife
0:22:17–0:22:18
Jetzt der Alterspräsident des Deutschen Bundestags.
Hendrik Voigtländer
0:22:18–0:22:21
Ich weiß, ich weiß, ich kenne mich auch, ich bin durch, ich bin mit Bundestag
0:22:21–0:22:22
groß geworden, ich habe im Westen an sie geguckt.
0:22:23–0:22:25
Wir stehen an dieser Stelle hier, Deutschland hat die Zweiten Weltkrieg begonnen,
0:22:25–0:22:27
war nach der Zweiten verloren im Weltkrieg in vier Sektoren eingeteilt.
0:22:28–0:22:30
Ostdeutschland, wo wir uns befinden, wird von einem Sowjets-Gesetz.
0:22:30–0:22:32
Das war vorher eine Großgeschichte, die gucken uns gleich von unten an,
0:22:32–0:22:37
ja, wir gingen gleich runter. Aber zuerst werden 1945 diese beiden Häuser ausgebaut
0:22:37–0:22:38
zum Speziallager 3 von den Sowjets.
0:22:39–0:22:46
Hier und da, also hier und da, sitzen insgesamt 16.000 deutsche Nazis.
0:22:46–0:22:48
Nicht auf einmal, 4.000 maximal in dem Haus.
0:22:48–0:22:52
Nach einem Jahr und 849 Toten wird der Speziallager 3 geschlossen.
0:22:52–0:22:56
Die deutschen Nazis, die meisten zumindest, müssen nach Oranienburg, Sachsenhausen.
0:22:57–0:23:03
Oranienburg, Sachsenhausen, ungefähr 35 Kilometer von hier, war bis 1945 Konzentrationslager,
0:23:03–0:23:06
bis 1951 nutzt Lisa Witz das als Straflager.
0:23:06–0:23:11
Um genau zu sein, am 8. Februar 1950 wird die Stasi gegründet.
0:23:11–0:23:14
Die Staatssicherheit der DDR ist dafür da, um die Macht zu halten.
0:23:14–0:23:17
Es gibt in der DDR nur eine Partei, die das sagen hat.
0:23:17–0:23:20
Das ist die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, kurz SED.
0:23:20–0:23:23
Eine Zwangsversicherung zwischen SPD und KPD aus dem Jahr 1946.
0:23:24–0:23:28
Es gibt damals in Westberlin eine Probeabstimmung unter den Sozialdemokraten.
0:23:28–0:23:31
81 Prozent der Sozialdemokraten in West-Berlin sind dagegen,
0:23:31–0:23:34
in Ost-Berlin gibt es keine Abstimmung, in Ost-Berlin gibt es keine Demokratie.
0:23:35–0:23:39
Die Staatssicherheit betreibt das U-Boot als Schild in Schwert der Partei von 51 bis 60.
0:23:40–0:23:43
1960 macht es Ugo zu, sie bauen Neubau, ich guck mal, sollen wir nicht hinten raus?
0:23:44–0:23:48
Wo ist diese Tür? Der Chef der Stasi, ein gewisser Erich Mielke,
0:23:48–0:23:52
Erich Mielke, der für dieses Terra Incognita, das sich auf weiße Umrande zählt,
0:23:52–0:23:54
ist weder im West-Berlin noch eine DDR-Fanierlandkater zu sehen.
0:23:54–0:23:58
Der, der es hier gebaut hat, hat sich nach seiner Haft in Haftzelle 8,
0:23:58–0:24:01
der liegt hier oben im Haftkrankenhaus, in Haftzelle 8 über die Schaftbedingungen
0:24:01–0:24:05
geschwärt, wurde, wie sich das gehört, in ein West-Berlin-Gefängnis verlegt.
0:24:05–0:24:07
Die Leute, die drumherum unten haben in Sicherheit wenig Verwandte,
0:24:07–0:24:10
in Hamburg, München, Stuttgart, auf dem Misten, Amsterdam.
0:24:11–0:24:13
Bis 1974 stelle ich Stasi im Lager
0:24:13–0:24:16
X. Das ist eine Arbeitslage von der Stasi-Betriebe in dem Haus da hinten.
0:24:16–0:24:19
Wasserkocher her. Hat jemand eine Idee von euch, wozu die Stasi,
0:24:19–0:24:23
die Höllner sagen dazu, Watercorker, ich finde den Namen so schön,
0:24:23–0:24:27
wozu hat die Stasi Wasserkocher hergestellt? Er schneidet mit, siehst du das?
Ali Hackalife
0:24:27–0:24:28
Billige Arbeitskräfte?
Hendrik Voigtländer
0:24:28–0:24:31
Nee, nee, guck mal hier, ihr wisst doch das. Was kann man mit Wasserdampf machen?
Florian Clauß
0:24:31–0:24:32
Briefe öffnen.
Hendrik Voigtländer
0:24:32–0:24:35
Mit Wasserdampf, schönen Dank, dass Sie bei mir sind. Wir machen Briefe auf.
0:24:35–0:24:38
Meine Oma und mein Opa kommen von zufüßen in West-Berlin.
0:24:38–0:24:42
Meine Oma schickt uns in die DDR, damit wir leben konnten, die 50 D-Mark-Scheine.
0:24:42–0:24:44
Mit diesem Wasser, dann machte man den Brief auf, holte das Geld raus,
0:24:45–0:24:46
steckte sich das Geld in eine eigene Tasche.
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Ab 1974 werden die Briefe dann nur noch durchleuchtet. Nimm den grünen Grauenhaus,
0:24:50–0:24:51
das ist ein grauer Flachbau.
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Meine Oma machte dann Silberpapier oder Blaupapier um die 50 D-Mark Scheine
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drumherum. Aber auch da fehlte manchmal Geld.
0:24:57–0:25:01
Sie haben anhand der Adresse gesehen, die Stasi, aha, die bekommen ja Westgeld.
0:25:02–0:25:06
Damals, wir haben von Westdeutschland in die DDR am Tag 90.000 Briefe geschickt.
0:25:06–0:25:10
Ich würde damit sagen, viele Familien, auch meine Familie, hätte es nicht geschafft,
0:25:10–0:25:13
auch wenn das Geld aus Westdeutschen nicht geflossen wäre, solidarisch waren
0:25:13–0:25:15
die Westdeutschen immer, die Leute haben mich freigekauft.
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Was daran nicht so schön ist, von 83 bis 88 offizielle Zahlen zieht die Stasi
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aus den Briefen 33 Millionen D-Mark.
0:25:23–0:25:25
Ich stehe meistens in einer Legende hier mittendrin.
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Da sagt ein Lehrer letztes Jahr, vor anderthalb Jahren, keine Ahnung,
0:25:28–0:25:30
bin schon eine ganze Weile hier, sagt ein Lehrer zu mir aus Wuppertal,
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sagt er, wir haben auch immer Geld in die DDR geschickt, so von oben herab.
0:25:34–0:25:38
Sagt er, egal, egal, egal, es kam nur jeder zweite Brief an.
0:25:38–0:25:40
Ich bin nach der Führung zu mir hingegangen, unter vier Augen,
0:25:40–0:25:43
ohne Schulkasse habe ich ihn gefragt, waren Sie wirklich so dumm?
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Also nicht gegen die Westdeutschen und sagen, nochmal, die Leute haben mich
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freigekauft. Aber man fragt doch mal nach, ob das Geld angekommen ist.
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33 Millionen ist die offizielle Zahl. Meine Zahl ist 60 bis 70 Millionen.
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Die schicken Geld in der DDR. Die Westdeutschen, ob das Geld angekommen ist.
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Ich habe ja mal einen Gewissen beruhigt. Steht auch noch auf einem anderen Blattpapier.
Ali Hackalife
0:25:59–0:26:00
60 Millionen Mark West.
Hendrik Voigtländer
0:26:01–0:26:05
West-Demach. Natürlich, dafür gehen die Stasi-Leute. Ich weiß von Leuten von
0:26:05–0:26:07
der Stasi, die mit dem Geld einkaufen gehen. Ich weiß davon.
0:26:07–0:26:09
Das ist reines Systemgeld.
Ali Hackalife
0:26:10–0:26:12
Du hast vorhin U-Boot gesagt. Warum heißt das so?
Hendrik Voigtländer
0:26:12–0:26:15
Kommen wir noch zu. Ich erzähle alles, versprochen. Ich erzähle dir immer alles.
Ali Hackalife
0:26:16–0:26:16
Ich bin gespannt.
Hendrik Voigtländer
0:26:16–0:26:22
Mit dem Geld konnten auch, ich weiß nicht, ab wann, DDR-Bürger einkaufen. Natürlich schon lange.
0:26:23–0:26:27
Ich auch. Ich bin ja jemand, der damit einkaufen geht. Na klar. Wisst ihr das ja, wa?
Ali Hackalife
0:26:27–0:26:29
Ja, im Intershop dann offiziell.
Hendrik Voigtländer
0:26:29–0:26:32
In jeder kleinen Stadt gibt es da, wo ich herkommentare, Viedlenburg,
0:26:32–0:26:35
Halberstadt, Magdeburg. In jeder kleinen Stadt gab es einen Intershop.
0:26:35–0:26:39
Und mit dem Geld, mit Oma 50 DM geschickt, oder meistens in der Hand mir gedrückt,
0:26:39–0:26:42
könntest du gute Levi's kaufen. Die hat 55 DM damals gekostet.
Ali Hackalife
0:26:42–0:26:42
Und die blauen Fliesen.
Hendrik Voigtländer
0:26:43–0:26:44
Blaue Fliesen haben wir nicht gekauft.
Ali Hackalife
0:26:45–0:26:48
Es gab ja die Anzeigen mit Suche Handwerker für blaue Fliesen.
Hendrik Voigtländer
0:26:48–0:26:53
Ja, so meinst du das. Natürlich, auch Autos. Ich habe dann irgendwie Autos, wir kommen von Thema ab.
0:26:53–0:26:57
Ich habe Autos gehandelt, da standen irgendwann mal drin, 8000 DDR und 1000
0:26:57–0:27:00
DN. Ich habe das gar nicht gescheckt. Da wollte ich mich für den Trabant.
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8000 DDR-Mark und 1000 Westmark. Als ich das begriffen hatte,
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hatte ich ein anderes Auto gehabt.
0:27:05–0:27:07
Ich bin nach Blanken auch mal gefahren. Ich sage, geben Sie mir das.
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1000 Westmark, weiß nicht, wie viel Geld das war. Für einen scheiß Trabi.
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Schreibt der mir. Ich habe das gar nicht geschickt. Das ist damals der OTS-Operativ-Technische
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Sektor auf diesem grünen Grauenhaus.
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Arbeiten 1889, 1085 Personen. Da werden unter anderem kleine Kameras in Gießkannen hergestellt.
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Wenn Beerdigungen sind, da läuft die Stasi mit Gießkannen in den Plüten.
0:27:27–0:27:30
Sie filmen damit die Dissidenten, die bei dem Beerdigung dabei sind,
0:27:30–0:27:34
die Nachschlüsse für die Wohnung hergestellt, die Abhörerlagen hergestellt.
0:27:34–0:27:38
Der Kleber, damit die Prüfwürde schneller zugehen, die vorher illegal öffnen, der wird hier erfunden.
0:27:38–0:27:42
Und die RAF, brauche ich euch nicht näher bringen. RAF, Rot-Armei-Fraktion,
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zehn von denen eben unter uns.
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Und die zweite Generation bekommt hier ein Passport ausgestellt in diesem Haus.
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Bei dem gibt es einen Kupferraum, 17 x 30 Quadratmeter, keine Fenster drin.
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Der Kupferraum ist abhörsicher, genau hinter dem Gebäude.
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In diesem weißen Block werden damals von der Stasi chemische Kampfstoffe ausprobiert.
0:27:56–0:27:57
Also hier wird Plastik drin hergestellt.
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Und dann kommen wir zum Heikehaus. Richard Heike hat das 1910 hier erschlossen.
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Seht ihr Büchsen hergestellt, sind Fleischkonserven. Heike wurde am 23.
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April 1945 mit zwei anderen Personen vor seinem Haus von den Sowjets standdurch
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erschossen. Ich bin kein Anhänger Stasi.
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Logistisch ist es gut gemacht. Auf diesen Areal arbeiten damals 2.500 Leute.
0:28:15–0:28:17
Ein Jahr nach dem Pfarrer der Maus geschlossen.
0:28:18–0:28:21
Streng, streng geheim. Ist gut gemacht. Die Autos, die damals in den Garagen
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stehen, werden in diesem Bereich hier hinten gebaut. Gibt es eine Frage zu dem Areal?
0:28:24–0:28:27
Habt ihr das so weit verstanden? Wann werden wir hier im Lagerbereich hin?
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Das ist eine Untersuchungshaftanstalt. Und hier in dem Lagebereich ist nicht
0:28:36–0:28:40
bekannt, dass hier Leute erschossen wurden. Außer jetzt der Heike.
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Und dann zur Gewaltigung ist aber nicht, sollen wir fünf im Hof erschossen worden sein.
0:28:44–0:28:49
Aber das ist so kurz nach dem Krieg, 46, 47, soll das gewesen sein.
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Aber das ist nicht so hundertprozentig belegt. Also ich bin jetzt zehn Jahre hier.
0:28:52–0:28:55
Ich denke, ich weiß immer alles. Jetzt hatte ich ja vor einem vierten Jahr Leute
0:28:55–0:28:58
von der Evangelischen Kirche. Die sind hier, sind hier um die Ecke.
0:28:58–0:29:00
In diese Himmelsrichtung, sind ich zur Schule gegangen.
0:29:01–0:29:04
Und jetzt stehe ich hier mit meinen zehn Jahren Erfahrung und denke, ich weiß immer alles.
0:29:04–0:29:08
Und dann sage ich zu der Gruppe, hier leben die alleinstehenden Männer und Frauen
0:29:08–0:29:10
von der Staatssicherheit. Unter anderem.
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Single Männer und Single Frauen. Jetzt kommt dieses Pärchen,
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stand bei mir hier, wo du gerade stehst, sagt zu mir, hier war immer viel Betrieb.
0:29:18–0:29:19
Ich sage, das ist ausgeschlossen.
0:29:20–0:29:22
Jetzt habe ich mich erkundigt. Natürlich war hier viel Betrieb.
0:29:23–0:29:26
Hier leben zum Beispiel, hier werden die Gigolos und die Evas ausgebildet.
0:29:27–0:29:31
Ja, die Alleinstehenden, Gigolo kennst du ja, Gigolo ist ein Mann,
0:29:32–0:29:36
der in Westdeutschland diese Kriterien anspricht, in hohen Ämtern und die sagen
0:29:36–0:29:38
dann, ich bin in dich verliebt, gib noch ein paar Informationen her.
0:29:38–0:29:41
Ich wüsste nicht, dass man dafür eine Ausbildung braucht, aber es scheint so zu sein.
Florian Clauß
0:29:41–0:29:45
Und das ist dann reger Betrieb, ja. Das ist reger Betrieb, ja. Dann wurde es laut.
Hendrik Voigtländer
0:29:47–0:29:49
Eisschnelllaufer, Eisschnelllauferinnen wohnen auch hier drin.
0:29:49–0:29:52
Ah ja, okay. Nee, Frau Witt, glaube ich nicht. Die war ja keine Eisschnelllauferin.
Florian Clauß
0:29:53–0:29:58
Und nochmal eine Frage, gab es denn überhaupt Hinrichtungen offiziell in der DDR?
Hendrik Voigtländer
0:29:58–0:30:02
Ja. Das gab? Ja. Und da gibt es auch nachher, da mache ich darauf aufmerksam,
0:30:02–0:30:04
der Letzte, der hier hingerichtet wird, der sitzt auch hier,
0:30:04–0:30:07
Herr Teske, Hauptmann Teske, keine Ahnung.
0:30:07–0:30:11
Und der wird von hier aus nach Leipzig transportiert. Der Film dazu ist Nachschuss
0:30:11–0:30:13
mit Lars Eidinger. Das sage ich nachher nochmal.
Florian Clauß
0:30:13–0:30:16
Okay, weil die Stasi hat doch immer gesagt, wir bringen keinen um.
Hendrik Voigtländer
0:30:16–0:30:20
Ne, ne, die machen, ne, doch, doch, hin, also so offiziell nicht,
0:30:20–0:30:23
hier wird keiner von der Stasi im Hof erschossen, so nicht, sie machen das raffinierter.
Ali Hackalife
0:30:23–0:30:26
Genau, wir hatten uns auf dem Weg hier unterhalten über den unvermittelten Genickschuss.
Hendrik Voigtländer
0:30:26–0:30:29
Genau, in Leipzig, genau, der ist aber nicht hier. Habt ihr das soweit erstmal
0:30:29–0:30:33
verstanden? Okay, gibt es hier noch eine Frage dazu? Wir kommen gleich zum U-Boot.
Florian Clauß
0:30:33–0:30:37
Nochmal ganz kurz zu deiner Person. Wie ist die Verbindung hier zu U-Boot schon draußen?
Hendrik Voigtländer
0:30:37–0:30:37
Ich habe hier gesessen.
Florian Clauß
0:30:38–0:30:39
Du hast hier gesessen? Okay.
Hendrik Voigtländer
0:30:39–0:30:41
Ja, ich bin einer von den Zeitzeugen. Kommt, wir gehen mal ein bisschen durchs
0:30:41–0:30:46
Haus. Pausende Führungen, Pausende, nicht hunderttausende, habe ich gerade gesagt.
Ali Hackalife
0:30:47–0:30:48
Wie satt ist man dann den Ort?
Hendrik Voigtländer
0:30:49–0:30:52
Gute Frage. Naja, ich komme eigentlich immer und macht das nach wie vor Spaß.
0:30:53–0:30:55
Das Drumherum war ein bisschen schwierig, als ich angefangen habe,
0:30:55–0:31:00
aber die Führungen haben mir immer Spaß gemacht. So, war jemand von euch schon mal hier?
Ali Hackalife
0:31:01–0:31:02
Vor zehn Jahren. Okay.
Hendrik Voigtländer
0:31:02–0:31:04
Wir gehen jetzt noch ins U-Boot. Vielen Dank. Und dort reden Sie langsam.
0:31:05–0:31:07
Es gibt ja Fehler in der Kante, dass ich keine verletze. Ja, be careful. Auf geht's.
Ali Hackalife
0:31:13–0:31:17
Wegen Brandgefahr ist die Ablagerung von Eidpapier verboten.
Florian Clauß
0:31:20–0:31:22
Ja, neues Papier gab es ja nicht.
Hendrik Voigtländer
0:31:23–0:31:26
So, ich möchte euch bitten, die Telefone bitte auf lautlos zu stellen.
0:31:26–0:31:28
Fotografieren ist gestattet.
0:31:28–0:31:33
Also, willkommen im U-Boot. U-Boot, wie wir es genannt, von den Insassen, weil es unten war.
0:31:34–0:31:36
Man hört doch mal ein leichtes Motorengeräusch im Hintergrund.
0:31:37–0:31:44
Deswegen nannte ich das U-Boot 1946, 1947 einbrichtend von der Super-Türchen-Geheim-Pilizei.
0:31:44–0:31:48
Im Sommer sehr heiß und im Winter sehr kalt.
0:31:48–0:31:51
Der Zweite Weltkrieg war der größte Krieg der Welt. Der Deutsche-Teilte-Krieg
0:31:51–0:31:55
begonnen, der Deutsche-Teilte-Krieg verloren. Wie viele Tote gab es insgesamt? Weiß das jemand?
0:31:56–0:32:00
Aber... Wie viele Tote insgesamt im Zweite Weltkrieg? 40 Millionen weltweit.
0:32:00–0:32:05
Ja, ich habe eine Studie, wir lernen 50 Millionen. Heute saßen wir zwischen 60 und 70 Millionen.
0:32:06–0:32:10
Ja, schütteln wir das in die Zahl auf. 5,2 Millionen Tote Soldaten,
0:32:10–0:32:14
die Deutschen zu beklagen. Die Amerikaner, die hatten etwa 400.000 Tote.
0:32:15–0:32:16
Aber überhaupt, das hatten die Sowjets.
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37 Millionen. 27 Millionen steht bei Wikipedia. 51 übernimmt die Stasi. Das lag von NKWD.
0:32:23–0:32:27
Die deutschen Frauen, die getrennt liegen von Männern, werden nicht mehr vergewaltigt.
0:32:27–0:32:31
Wir wollen weiter erzählen, das gehört auch dazu. Seit 51 gibt es keine Vergewaltigung mehr.
0:32:31–0:32:35
Auf dem Flur, jubber Mann, sind damals rote Teppiche. Wozu rot?
Ali Hackalife
0:32:35–0:32:37
Damit man das Blut nicht sieht. Damit man das Blut nicht sieht.
Hendrik Voigtländer
0:32:37–0:32:40
Gut, dass du bange bist. Und dann muss man das Blut an der Werte nicht hören.
0:32:40–0:32:43
Die Vorhörer sind nicht hier unten, die Vorhörer sind hier oben.
0:32:43–0:32:46
Und wenn du nach dem Vorhör das weißen Papier nicht unterscheidest,
0:32:46–0:32:48
1947, was macht der Sekundärische Offizie?
0:32:50–0:32:52
Man nimmt in die Zähne ein, wir haben halt von den drei Zeitzönen,
0:32:53–0:32:56
der ab und zu mal noch hier auftaucht, der ist mittlerweile über 90 Jahre alt.
0:32:56–0:33:00
Der hat nach dem Verhörden 1947 gesagt, ich schaff da kein weißes Blatt Papier
0:33:00–0:33:03
und schnitt mit der Faust vier Zähne ein, die anderen zehn hat sich mit dem
0:33:03–0:33:06
Finger aus dazu. Es wird von den Sowjets um ins Gesicht geschlagen.
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Sie haben damit fast 30 Millionen Tote die Hauptlast des Zweiten Weltgibes getragen
0:33:11–0:33:13
und wir hatten den Krieg begonnen und wir hatten den Krieg verloren.
0:33:14–0:33:17
Das gehört auch zur historischen Wahrheit. Überall in Ostdeutschland in der
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Schule in der Gefängnis hängt ja ein Gewinner des 2.
0:33:20–0:33:24
Der Strix, Josef Varsaryani Vetschuga-Studie, kurz Stardin.
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Ihre Karimann ist eine 15-jährige Schülerin aus Thüringen.
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Sie meint 1946, sie ist ein wachflöser Stardin mit Lipschiff-Nach.
0:33:33–0:33:35
Wie ist die Bestrafung? Keine Ahnung.
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Was hat sie dafür bekommen? Sie ist 15 Jahre alt. Meint die Wachflösstardin? F-Bopp.
Florian Clauß
0:33:40–0:33:43
Ich glaube, sie war zehn Jahre oder so in Haft.
Hendrik Voigtländer
0:33:43–0:33:46
Zehn Jahre Gefängnissetzung. Sie hat dafür, weil sie den Bart von Stadien nach
0:33:46–0:33:49
dem Wahltatsschule lernt, hat sie zehn Jahre Entrennung bekommen.
0:33:50–0:33:52
Das bestverkaufte Buch bei uns im Buchladen ist die Schleife an Stadien ins
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Bart von Helika Riemann. Helika Riemann, Bodo nach dem Tod von Jesus Stadien.
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Stadien stoppt ab 5. März 1953.
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Nach dem Tod von Stadien entspannt sich der zurück ein wenig.
0:34:01–0:34:05
Es gibt Nollettelpapier, es gibt Zahnbürsten und es gibt Frei- oder Hochskar.
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Wir dürfen bei der Stasi nicht auch umgucken. Ich hatte in vier Monaten Stasi
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nicht ein einziges Mal umgeguckt. Die Leute, die gerade 50, das erste Mal in
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die Frischluft geht, die Frischlufters hier draußen, berichten davon,
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dass sie etwa so eine Viertelstunde im Kreis gegangen sind.
0:34:21–0:34:24
Und ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich habe vier Wochen in Bulgarien in
0:34:24–0:34:25
so einer Zelle gelegen, ohne Tageslicht.
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Nach vier Wochen Bulgarien und mit einer kleinen Abwirkung auf die Tür,
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ich spreche jetzt von mir, kannst du nicht rausgehen und sagen,
0:34:31–0:34:33
jetzt umarme ich mal die Welt.
0:34:33–0:34:34
Das schafft der Körper einfach nicht.
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Und ich habe gedacht, das bin eine Unterverfassung. Ich war es nicht.
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Ich war es nicht. Soweit verständlich. Gibt es eine Frage, jetzt musst du irgendwas
0:34:41–0:34:43
umklagen? U-Boot beantwortet.
Ali Hackalife
0:34:43–0:34:44
U-Boot beantwortet.
Hendrik Voigtländer
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Komm, gehen wir weiter. Kommen Sie, kommen Sie, kommen Sie. Wenn du jetzt jeden
0:34:47–0:34:50
Tag so drei, vier, fünf Führungen hast, jetzt mache ich hier keine fünf Führungen
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mehr am Tag, aber wenn du dich anfängst, da schnell zu sprechen,
0:34:53–0:34:55
du schaffst Führungen. Ich habe ja gerade so das mit euch geschafft.
0:34:56–0:34:58
Ich bin in Klaas-Klaas-Klaas. Ich hatte wirklich Interesse. Ja,
0:34:58–0:35:00
wirklich großes Interesse. Im Gegensatz zu uns.
Florian Clauß
0:35:01–0:35:02
Nee, nee, nee.
Hendrik Voigtländer
0:35:02–0:35:05
Auch Interesse. Ja, man ist nicht blöd, wenn du jetzt sagst,
0:35:05–0:35:07
ich habe jetzt keine Zeit für euch, ich quatsche mal ein bisschen schneller.
0:35:07–0:35:08
Ich finde es interessant.
0:35:08–0:35:11
Ja, danke, danke, danke. Deswegen ist es ja gut, dass hier Leute herkommen und
0:35:11–0:35:14
ohne Werbung. Wir sind ein einziges Museum von Berlin, das keine Werbung macht. Es holen schön aus.
0:35:21–0:35:22
Das ist ja Sozialismusbohrer.
Florian Clauß
0:35:22–0:35:23
Das wollen wir nicht.
Hendrik Voigtländer
0:35:23–0:35:27
Ich sowieso nicht. Ich wollte das System nicht. Ich wollte das System Sozialismus
0:35:27–0:35:29
nicht. Es hat sich auch in meiner Weltanschauung nichts geändert.
0:35:30–0:35:31
Nichts geändert, wirklich nichts geändert.
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Meine Weltanschauung ist genau die gleiche, wie vor 30 oder 40 Jahren.
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Ich wurde so erzogen, auch dass man ihm seine Meinung sagt, dass jeder seine
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Meinung hat, verstehst du auch, wenn jemand eine andere Meinung hat,
0:35:40–0:35:44
dass man diesen Personen akzeptiert, aber nicht machst du den Leuten wegen nichts
0:35:44–0:35:46
und wieder nichts in so eine Zelle rein. Was habe ich denn gemacht?
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Ich wollte nur ein anderes Land, ja nicht. Ich wollte nur von einer anderen Strafenseite.
Ali Hackalife
0:35:49–0:35:52
So erzogen? Bist du so selbstkritisch groß geworden?
Hendrik Voigtländer
0:35:52–0:35:55
Nein, mein Oma hat einen Großeltern gehabt von Kugelstendamm und die haben natürlich,
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wenn ich das schon mal an der Tür habe, als Kind gesagt haben,
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meine Mutter kommt aus der DDR, die ist in der DDR groß geworden, 40 geboren.
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Wenn meine Mutter mir nicht was gesagt hat, hör euch ja an, scheiße,
0:36:04–0:36:07
dann sagte meine Mutter, ruhe jetzt. Meine Oma hat gesagt, meine Mutter hat
0:36:07–0:36:08
einen Kugelstendamm, lass dich doch ausreden, das ist seine Meinung.
0:36:09–0:36:13
So, das wurde so und ich war Lieblingsenkel, ja, von Oma, als wäre ich auch
0:36:13–0:36:14
gerade dafür rübergefallen.
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Ich stehe auf jeden Fall an der Ecke und sage zu der großen Gruppe,
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wir schauen uns gleich zur linken Seite die Einzelzellen an.
0:36:19–0:36:20
Da steht der Mann zum Mann natürlich
0:36:20–0:36:24
und sagt zu mir, ich habe in so einer Einzelzelle sieben Monate gelegt.
0:36:24–0:36:28
Ja, sieben Monate, ich muss das von Luft holen. Ja, ich bin so konzentriert auf diese große Gruppe.
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Nach einer Schaltpause habe ich ihn gefragt, haben Sie Schach gespielt?
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Vielleicht kennt jemand von euch die Schachnovelle von Stefan Zweig.
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Große deutsche Literatur von Österreichern geschrieben, ist gut geschehen.
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Ich habe den Mann gefragt, haben Sie Schach gespielt, wie ich bei der Stasi?
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Da sagt der mann zu mir ich kann gar keinen schach spielen ich
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habe sieben monate mit den karten gespielt ich habe keine karten damit
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er nicht wirkt wird spät und 50 karten die hände zählen haben keine heizung
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und dir das holzbett was ihr am ende sehen werdet haben wir jetzt ausgemessen
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ist 162,5 die temperaturen wird das 8 bis 11 grad linke seite ins einzelnen
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komplett sieht auch mal die umriss von wird ja ein bett stand auf der seite
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das andere bett stand auf der seite,
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die beiden einer ab 1960 war ein einer an da festgeräumt der andere war dann
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eine ecke festgeräumt hier ist sicher die Lüftung und das Licht geht nur,
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wenn ich es auch nicht gesagt haben sollte, nur von außen an und aus zu machen. Das ist schwierig.
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Ich kenne auch Personen, die hier saßen auf dieser Seite.
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Gibt es eine Frage zu der Zelle? Lass uns mal weiter beginnen.
Florian Clauß
0:37:27–0:37:29
Aber wenn die hier gesessen haben, konnten die auch mal rausgehen?
Hendrik Voigtländer
0:37:29–0:37:33
Nein, ab 53, nach dem Tod von Stalin, habe ich ja gesagt, gibt es Freigang,
0:37:33–0:37:35
aber davor nicht. Vorher nicht? Nein, nein.
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Das ist schwierig in so einer Zelle, sieben Monate.
Florian Clauß
0:37:38–0:37:39
Ja, dann gehst du ja kaputt.
Ali Hackalife
0:37:40–0:37:46
Bei Klaus Cordon schreibt vom Tigerkäfig, wenn man Hofgang hatte und unter Gitter laufen durfte.
Hendrik Voigtländer
0:37:46–0:37:50
Ja, ich kenne das alles. Ich liess es ja an. Das Bett ist original,
0:37:50–0:37:53
vielleicht ja nicht. Guck mal kurz rein. Das Bett ist original, die Kulette ja nicht.
0:37:53–0:37:56
Naja, bei den Lobbets gibt es keine Matratze, bei der Stasi gibt es eine Matratze.
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Und wenn wir dich nicht bemühen, gibt es eine Matratze in den Zug.
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So, an der Stelle frage ich immer, wie viele Länder, wie viele Staaten gibt
0:38:02–0:38:04
es auf der Welt? How many countries? Was sind Mark Foster?
Ali Hackalife
0:38:05–0:38:05
193.
Hendrik Voigtländer
0:38:05–0:38:10
194 sind Mark Foster. 192, 93 sind die UNO. Sehr gut. In wie vielen Ländern
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wird noch Gott fördert heute?
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Sagen Sie mal, du bist nicht die Frage, ich muss ja alle mitreißen.
0:38:14–0:38:16
Sagen Sie mal eine Zeit zu stellen. 30. 30?
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Es sind laut Amnesty International Jahr 2019 146 Länder, die Zahlen sind eher
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nach oben gegangen, 2019.
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Also ich hätte es nicht gedacht. Man hat mir die Frage hier vor zehn Jahren,
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hat man hier die Frage, ist es gedacht, so viel? Gedacht, ja? Echt?
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Ich auch nicht. Man hat mir die Frage gestellt, ich sage, ich schätze so 70,
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80 Länder, auf 160, 150 Länder wäre ich nicht gekommen.
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Wir kommen zu den vorderen Methoden der Sowjets. Hier 67, 68 waren die beiden
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Stehzellen, in der Tür hat keiner drum gestanden.
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Man geht von hier aus frei, man geht von hier aus frei, die Stehzellen gibt
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es nicht mehr. Ich habe hier vor zehn Jahren angefangen zu arbeiten,
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da steht hier bei dem ersten öffentlichen Rundgang neben mir Herr August aus Cottbus.
0:38:54–0:38:56
Herr August aus Cottbus sagt, ich habe in so einer Stehzelle,
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die es nicht mehr gibt, sieben Stunden gestanden.
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Die Stehzelle sagt, er ist so eng, dass man nicht den Fuß zur Seite bekommt.
0:39:05–0:39:07
Ich habe Herrn August gefragt, ich sage, Herr August, was denkt man,
0:39:07–0:39:10
wenn sieben Stunden so im Schwank steht? Was hat er geantwortet? Was denkt man danach?
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Ja, nichts. Er sagt, was soll ich gedacht haben, das sieben Stunden im Schwank,
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da kann man nicht mehr denken. Die Wärter sind zwei, die nicht auf die Schulter,
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weil diesen Schritt war, ja.
0:39:19–0:39:22
Diesen Schritt, nach sieben Stunden nicht mehr hinbekommen ist.
0:39:22–0:39:24
Er sagt, er wird dann nach vorne gefallen, der ist tot gewesen.
0:39:24–0:39:26
Also sie wollen nicht erst so sterben, sie wollen schon noch quälen.
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Nach sieben Stunden schlagen, da kann man nicht mehr denken.
0:39:28–0:39:30
Herr August wollte hier arbeiten.
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Ich habe ihn nie wieder gesehen. Viele Kommentare haben mir hinter mich gehabt.
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Der war nie wieder hier in Berlin nicht ein Rad. Ich habe extra eine Rezeption gefahren.
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Ich sage, hier war doch mehr August. Ja, der wollte hier arbeiten.
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Er war nie wieder hier. Der kann es nicht. So, das war die Vorderbetonung von
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47 bis 51 in Ost-Berlin von den Sowjets.
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Schlagen, wie bei den Stehzellen. Es gibt auch diese Tröpfchenvater.
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Die Tröpfchenvater ist nicht hier, diesen Treptower Park.
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Wir stehen hier, um den Leuten zu sagen, egal welche Religion,
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welche Hautfarbe die Leute haben, wir wollen, dass die Leute,
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egal wo auf der Welt, wenn sie in Gefangenschaft da sind, dass die Leute anständig behandelt werden.
0:40:00–0:40:04
Ich habe hier vor anderthalb Jahren noch gesagt, wir beten für die ukrainischen
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Soldaten aus dem Asov-Stahlwerk.
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Die Soldaten sind ja Gott sei Dank nicht alle in der Ukraine wiedergekommen.
0:40:09–0:40:12
Ich bleibe dabei, es ist nicht das Land der Russen, was mir gefallen würde,
0:40:12–0:40:15
als es sozusagen der Ukraine dazu gefallen würde, dass uns in der ständigen
0:40:15–0:40:16
Fertigenschaft stehen.
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Noch mal zusammenfassen. Stalin stirbt. Um das Papier zu haben, das ist ein Freigam.
0:40:20–0:40:22
Es ist ein bisschen entspannter nach dem Tod von Stalin.
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1960 werden die 68-Zellenjurken geschlossen. Gibt es hierzu eine Frage?
Florian Clauß
0:40:28–0:40:32
Die Russen hier gefoltert haben, waren dann schon Leute dabei,
0:40:32–0:40:37
die das, Deutsche, die das dann halt so mitbeobachtet haben und mitgemacht haben.
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Oder war das nur rein russisch?
Hendrik Voigtländer
0:40:38–0:40:44
Ab 1951, gute Frage. Ab 1951 nimmt die Stasi das Lager und da sind die Sowjets
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umgedreht, sind dann noch vier Jahre hier und beachten, dass die Stasis richtig machen.
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Umgedreht ist es der Fall. Kann schon sein, dass es vorher ein paar Leute angelehrt
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hat, das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ab 1951 sie, die Stasis gibt keine
0:40:56–0:41:02
Vergewaltigung mehr und ab 1951 sie hier das Sagen haben und die Sowjets das nun begleiten.
Florian Clauß
0:41:02–0:41:04
Also ein Know-how-Transfer von den Sowjets.
Hendrik Voigtländer
0:41:05–0:41:11
So ist es. Noch was zu den Vergewaltigungen. Man schätzt in Berlin 100.000 Vergewaltigungen
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nach dem Krieg von den Sowjets. 100.000.
0:41:13–0:41:16
Dass sonst nicht weiter stehen, die Amerikaner, die Engländer haben auch vergewaltigt.
0:41:17–0:41:21
Aber nicht in diesen Ausmaß. Nicht in diesen Ausmaß. Das ist schon heftig.
0:41:22–0:41:26
Ich habe ja heute gerade die Führung davor gehabt. Die beiden Lehrerinnen haben das auch bestätigt.
0:41:26–0:41:31
Die Leute stehen Schlange um, eine Frau zu vergewaltigen. Das ist bei den Amerikanern,
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bei den Engländern bestimmt gibt es diese Ausnahme auch mal nicht der Fall.
0:41:35–0:41:37
Das ist nicht so, wie die Sowjets sind.
0:41:39–0:41:44
Von euch noch eine Frage? Gut, dann schauen wir uns als letzte Station noch eine Zelle aus 1950 an.
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Diese Zelle, die wir uns jetzt anschauen, sind 1950 drei bis sechs Personen.
0:41:49–0:41:52
So sieht man in der Zelle 88 nach meiner missglückten Flucht in Bulgarien aus.
0:41:53–0:41:54
Wenn ihr wollt, erzähle ich mal über die Zustände in Bulgarien.
0:41:55–0:41:58
Und dann geben wir wieder eine warme Luft. Ja, das ist immer die Richtung.
Ali Hackalife
0:41:58–0:42:04
Bei der Zahl, wie viele Staaten foltern. Ich meine, schau dir Julian Assange und Edward Snowden an.
0:42:04–0:42:07
Leute, die nur Presse betreiben und trotzdem gefoltert werden.
Hendrik Voigtländer
0:42:08–0:42:09
Naja, das ist ja meine.
Ali Hackalife
0:42:11–0:42:16
Wir hatten mal über historische Orte gesprochen, habt ihr mal überlegt,
0:42:16–0:42:20
so eine von den Stehzellen nochmal nachzubauen, dass man sehen kann, was passiert ist.
Hendrik Voigtländer
0:42:20–0:42:26
Wir hatten ja auch hier noch vor Jahren, die Tröpfchen, also die in Eimer,
0:42:27–0:42:31
aber es ist falsch, es ist falsch, verstehst du, du kannst dir nicht zeigen, das ist falsch.
0:42:32–0:42:35
Also sie hatten hier die Tröpfchen, sie hatten hier einen Eimer, zu
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meiner zeit war das noch hier und da
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hinten ein eimer aber es ist doch falsch du kannst hier
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nicht ein eimer hin und so tun als ob das hier das war das ist so
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sieht meine zähle 88 in bulgarien aus soll ich mal ein zwei sätze
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die zählte bulgarien erzählen meine zähle in bulgarien hat nur den nachteil
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dass sie rauchputzern rauchputz kennt ja da putz von draußen an der wand also
0:42:54–0:42:58
wenn ich nicht in die wand lehnte was natürlich nicht gestartet war da hatte
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ich steige in den nahen ich durfte mit mittig schlafen mit zwei männern war
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schön kuschelig einer von den haben war immer Ich habe nur Heißkorb, auch keine Heizung.
0:43:05–0:43:08
Auch das hatte seine Vorteile. Ivan liebte mich sehr, aber ich liebte Ivan nicht.
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Ein geiler Typ, vier Sprachen, zwei Zähne.
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Da bekam das Weißbrot nicht runter. Ein geiler Typ, wirklich ein geiler Typ.
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Kannst dir nicht vorstellen, was ich mit dem erlebt habe. Es gibt sogar ein
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Buch drüber in der Story.
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Wenn wir das Weißbrot aßen, musste Ivan mit dem Kanister, wo er in der Brei
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draus tranken, musste Ivan nachspielen. Und durch diese beiden Zähne.
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Das ist so ein Kanister, die Brühe von dem schmeckt richtig geil.
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Ich hab's mir gesagt, aber ich konnte nicht dafür, weil er noch zwei Zähne gemacht
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hat. Der dritte Mund ... Oh, tatsächlich.
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Was ich mit dem erlebt habe. Der dritte Mund ist Mike aus Thüringen,
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ein ostdeutscher Leistungssportler, der bei der Festnahme Zähne geschlagen wurde.
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Ich wurde von dem Wunder nicht geschlagen.
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Ich bin 1,88 Meter. Wenn ich meine Beine gerade machte, ich könnte mich einmal
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so reinigen in die Zelle.
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Dann macht der Mike aus Thüringen, ich hab das nicht geglaubt,
0:43:51–0:43:54
in der kleinen Zelle auf den Daumen, 26 Liegestütz. Ich hab mich mal 8-Tümmel
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gekümmt. Ich habe keine Achtliegestütze bekommen.
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Ich bin mit der Situation total überrockt. Ivan und Maik haben nach vier,
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fünf Tagen nicht besonder miteinander klar.
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Ivan wurde sauer, nicht auf mich. Mich liebt er, ja. Er liebt mich wirklich.
0:44:06–0:44:09
Er wurde sauer auf Maik und sagte vier, fünf Tagen einfach so zu Maik.
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I shut you down. Ich schieße dich tot. Ich wäre gerne vor die Tür gegangen.
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Es war aber in den Schleswig-Holstein.
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Gegen Bulgarien ist die Staatsseine in Erholung sein. Du hast dir erzählt, dass du kommentiert.
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Ich verliebe nach vier Wochen sieben Kilo an Körpergewicht. Ja,
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warum Bulgarien? Mein Schuh von ich, von Bulgarien, von Boristan,
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ist dann wohl zufrieden. Ja, genau.
0:44:26–0:44:31
Von Bulgarien ist die Hölle. Es ist die Hölle. Ja, wir bekommen alle drei Tage frisches Wasser.
0:44:31–0:44:35
Ja, ein Mann liegt neben mir im Bett auf der Holzputschel, der mich liegt. Schwierig.
0:44:36–0:44:38
Ich liebe keinen mehr. Ja, das ist schwierig.
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Schließlich liegt der... Ich will mir die Leute lachen, aber ich wünsche es
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keinem. Ja, der liegt nicht da, da oder ja, irgendwo.
0:44:46–0:44:50
Der liegt genau neben mir. Schwierig. So, dann sag ich Ihnen mal abschließend Satz hierzu.
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113 Gefangene gehen im November 1960, von hier in Neubau, in November 1960 wird
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das Jürgen geschlossen.
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Soweit verständlich, alles auch verstanden? Habt ihr es überall verstanden?
0:45:00–0:45:01
Okay, dann lassen wir mal das Wochenende.
Ali Hackalife
0:45:02–0:45:05
Wir waren eine halbe Stunde da drin und trotzdem ist es schön da draußen zu sein.
Hendrik Voigtländer
0:45:05–0:45:08
Ja, sieh das auch mit Licht, ja, stell dir vor, du bist jetzt hier eine halbe
0:45:08–0:45:10
Stunde, wie lange wir waren drin, eine halbe Stunde und kannst dir vorstellen,
0:45:10–0:45:13
bist du länger drin in so einer Zeit, wie schwierig das ist.
0:45:13–0:45:18
Ja, ich brauche also wirklich Jahre, um das zu realisieren, als ich angekommen bin. Aus Bulgarien.
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Da kommt ja keiner und sagt, du stell dich erstmal Ruhe an der Ecke,
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jetzt kannst du erstmal Luft holen. Das gibt's ja nicht. Das ist ja sofort Ton.
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Kommen Sie, gehen Sie. Das ist ja sofort die Ankunft.
0:45:28–0:45:30
Das ist so eine Art Raubputz. Ja, so fässt sich der Raubputz im Bulgarien an,
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so müsst ihr euch das vorstellen.
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Und alle Zähne, in denen ich liege im Bulgarien, also grober Raubputz,
0:45:34–0:45:35
haben so einen hellen Touch.
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Auf Kopfhörigen Bulgarien, also alle Zähne drin sehen so aus.
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Und auf Kopfhörigen Bulgarien ist alles schwarz, weil wir natürlich alle mit
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dem Kopf gegengelehnt haben.
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Ich hatte unter meinen langen Polor eine Uhr mit reingeschmuggelt.
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Deswegen weiß ich, dass der Wärter im Bulgarien nur alle vier Stunden kommt.
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Das ist hier neu bei was ganz anderes. Der Wärter kommt im Viertelstunden-Takt,
0:45:51–0:45:52
im Halbenstunden-Takt am Tag.
0:45:52–0:45:55
Und einmal nur eine Stunde in der Nacht kontrolliert, wie du schläfst.
0:45:55–0:46:00
Zur Wahrheit gehört, hier liegen 31 Nationen, das Essen bei der Stasi ist gut,
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das gehört zur Wahrheit.
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Es gehört dazu. Der Unterschied zwischen den westdeutschen Gefangenen und ostdeutschen
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Gefangenen, die ich kenne, die Westdeutschen, die ich kenne,
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kriegen zum Verhörsch, war zu welcher Kirschtorte oder ein Kännchen Kaffee.
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Ich bekomme nicht mal ein Glas Wasser.
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Wir sind immer mal in der zweiten Klasse. Was denkst du dir oft,
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dass dein Bodenkaffee auf dem Flur liegt? Aber nicht für mich.
0:46:16–0:46:20
Essen ist gut, es gibt keine Bananen, aber es ist uns gut. Gehört zur Wahrheit.
Ali Hackalife
0:46:20–0:46:21
Und der Alternativkaffee?
Hendrik Voigtländer
0:46:22–0:46:25
Es gab Tee, der war fast immer bitter, der Tee. Und ich glaube,
0:46:25–0:46:29
da haben sie was rein immer. Aber Kaffee habe ich auch die Alternative nicht bekommen. Aber egal.
Ali Hackalife
0:46:30–0:46:33
Klaus Kordon hat über seine Zeit hier geschrieben, dass der Muckefuck,
0:46:33–0:46:35
der Rübenkaffee, wirklich die Seuche war.
Hendrik Voigtländer
0:46:35–0:46:38
Habe ich nicht mehr bekommen. Aber ist noch mal gut. So, dann nimmt mal ein
0:46:38–0:46:39
bisschen Platz hier. Dann nimmt mal Platz.
Ali Hackalife
0:46:40–0:46:40
Auf der Freiheit.
Hendrik Voigtländer
0:46:41–0:46:46
Auf der Freiheit, genau. Wir sind hier im Rosenhof der Staatssicherheit angekommen.
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Das hat das Rosenhof genannt. Die sind hier, 120 Vernehmensräume,
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die sind da, die Top-Präsidenten der DDR werden hier verhört.
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Unter anderem Werbel Boley, Jürgen Fuchs, Rudolf Barow, die werden hier verhört.
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Von uns 7253 Personen ab 1962 hat ihr sowieso keiner gesehen.
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Der Einzige hat das gleiche Film gesehen, nämlich Mielke. Für Richtig Mielke
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hatte man da hinten eine Bank aufgebaut.
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Ich wiederhole mich nochmal, von uns 7253 Personen hat sie sowieso keiner gesehen.
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Interessant ist, die Grautür hier und die Grautür da ist immer geschlossen.
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Man kann diesen Rosenluft, das macht die Stasi gut im Spätsommer,
0:47:21–0:47:23
kann man diesen Rosenluft hinter diesen Glasbausteinen riechen.
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Was bringe ich mit Rosenluft in Verbindung? Schauen Sie mal hier.
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Liebe. Liebe, genau. Dann gut, dass Sie beinhalten. Da steht man nicht mehr
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ins Gesicht wie unten im U-Boot. Hier macht man das perfider.
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Vergesst bitte nicht, vier Vorfälle weiß ich, vier. Das ist hier ein Vorzeigeknast.
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Hier liegen Jugoslawen, hier liegen Syrer. Das ist hier ein Vorzeigeknast.
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Das ist in Leipzig ein Stasi-Knast nicht der Fall. Die Punker werden richtig
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verhauen, richtig übelst verhauen. Und ich spreche jetzt nicht von ein,
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zwei oder drei Vorfällen.
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Pankow in Leipzig, machst eine Ansage, ziehen dir den Sack über den Kopf und
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halten die Schusswaffe an.
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Das ist hier nicht der Fall. Ja, Vorzeigeknast. Der Jugoslabe,
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der Syrer geht nach Hause und sagt, du darfst laut. Also mal sind Sie ruhig.
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Mann, Onkel, war für die Versorgung von Ost-Berlin zuständig.
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Und Honecker und Nielke haben einmal eine Woche Dienstagnachmittag,
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wo wir nach der Politbüro-Sitzung, haben die Klartext geredet.
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Also ob er alles geglaubt hat, die wussten schon, was los war hier,
0:48:15–0:48:16
dass die Leute gegangen sind.
Ali Hackalife
0:48:17–0:48:20
Honecker war ehrlich verwirrt, dass nicht alle in der DDR so viel Spargel essen
0:48:20–0:48:23
wie er. Also er hat das geschrieben, er ging davon aus, dass.
Hendrik Voigtländer
0:48:24–0:48:30
Naja, egal. Ich würde jetzt zu weit führen. Wir kommen vom Thema ab.
0:48:30–0:48:33
Das ist damals die Lüftung, das ist die Gummizelle. Die Gummizelle ist rund,
0:48:33–0:48:35
damit man keine Orientierung hat. Es gibt dafür Zwangsserben.
0:48:35–0:48:36
Zwangsserben kennt ihr.
0:48:36–0:48:39
Die müssen nach drei Stunden gewechselt werden. Das hat etwas mit der Blutpopulation
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zu tun. Den Fußboden, den man hier sieht, ist nicht original.
0:48:42–0:48:45
Und wer da 19 Tage ein Stück drum war, der hat es im Leben nicht geschafft.
0:48:46–0:48:48
Also kriegst du oben nicht mal repariert. Was interessant ist für euch,
0:48:49–0:48:52
wenn die Kappe zu ist und die Tür zu ist, wie da, ist der Sauerstoffgrad bei
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17 Prozent. Was jemand wieder sagt, sonst so eine Luft ist.
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20,9 Prozent, gut, dass du bei einer bist. Was ich auch bisher nicht wusste,
0:48:59–0:49:00
machen sie clever, sind sie wirklich sehr clever.
0:49:01–0:49:05
Bei 17 Prozent nicht, bei 16 Prozent wird dir schon ruhig, bei 15 Prozent fängst du an zu sterben.
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Musst dir mal vorstellen, bei 1960, 1962, ich hatte den Tag eine Partei hier,
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jetzt schon zweimal, einmal war es die SPD, ich glaube, das andere Mal war es die CDU.
0:49:13–0:49:15
Das sind Zahlen von den Nazi-Experimenten.
Florian Clauß
0:49:15–0:49:17
Ja, ja, klar, da kommen ganz viele her.
Hendrik Voigtländer
0:49:17–0:49:19
Haben die mir gesagt, ich kann es nur sagen, was die mir gesagt haben,
0:49:19–0:49:22
ich weiß es nicht. Aber stell dir vor, dass sie so clever sind,
0:49:22–0:49:25
dass du gerade so Luft holen kannst, wenn ein Klappler und die Tür zu ist,
0:49:26–0:49:29
bei 16% wird es dir schummert, bei 15% fängst du an zu sterben.
0:49:29–0:49:32
Hier oben drüber sitzt du da mal zum Backkommandur, Stasi, da du bist ein Arztplatz
0:49:32–0:49:34
und da du fangst die Zelllast an.
0:49:34–0:49:36
Okay, dann wollen wir versuchen, mal ein bisschen weiter zu gehen.
0:49:36–0:49:40
Ich kann jetzt nicht alle Leute zur Seite schieben, der links auch ein Zeitzeuger da drinsteht.
0:49:40–0:49:42
Ja, hier ist kein Zeitzeuger, aber jemand ist drin, da kannst du nicht sagen,
0:49:42–0:49:45
geh mal zur Seite, jetzt komm ich. Das kannst du bei den Historikern machen,
0:49:45–0:49:46
aber sonst ist ihr bei mir.
Florian Clauß
0:49:46–0:49:48
Das haben wir schon gemerkt. Das mache ich auch.
Hendrik Voigtländer
0:49:48–0:49:52
Ich bin am 2. November 1988 in Berlin-Schönefeld gelandet. Ich hatte versucht,
0:49:52–0:49:55
am 3. Oktober 1988 von Bulgarien in die Türkei zu fliehen.
0:49:55–0:49:58
Wir haben bei der Flucht niemanden beleidigt, niemanden bedroht.
0:49:58–0:49:59
Wir haben keine obszöne Geste gemacht.
0:50:00–0:50:03
Wir sind während des Fluges von Sowjetor aus Berlin an den Sitzungen gekettet.
0:50:04–0:50:07
Das ist nach internationaler Regel noch für Terroristen wie für mich oder für uns verboten.
0:50:07–0:50:10
Da hat der Genosse Honecker, der Regierungschef der DDR, hieß damals Erich Honecker,
0:50:11–0:50:13
am 1. August 1975 in Helsinki über unterschrieben.
0:50:13–0:50:15
Ich wüsste schon im Flugzeug, dass sie uns nicht anketten dürfen.
0:50:15–0:50:19
Unter uns, ich bin so klein mit tot. Auch der Leistungspotler Maik ist dabei,
0:50:19–0:50:21
der Schulfreund, ja, der Maik ist dabei, der Schulfreund ist dabei.
0:50:21–0:50:24
Wir dürfen nicht aus dem Fenster gucken. Ich komme mir vor, als ob ich in die
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Bank gefahren habe, wo fünf Leute ermordet habe.
0:50:26–0:50:28
Nö, ich will zum Kupfersen an, ich will zu meiner Oma zum Kaffee trinken,
0:50:29–0:50:31
mehr nicht. Wir kommen Schönefeld in den Transporter rein.
0:50:31–0:50:34
Die Hiete am 2. November zwischen 17 und 18 Uhr. Wir versuchen mal hier ein bisschen.
0:50:35–0:50:39
Ja, also die graue Tür war zu, die grünen grauen Türen gehen auf.
0:50:39–0:50:42
Der Transport für Staatssicherheit, also hier ist unsere Ankunft.
0:50:42–0:50:45
Noch was wichtiges zu sagen, als wir in Berling-Schönefeld landen,
0:50:45–0:50:47
wir sind fünf junge Männer, zwei junge Frauen.
0:50:47–0:50:51
Wir müssen über die Lüderleiter und so viel rein, als wir vorne rauslaufen,
0:50:51–0:50:54
also fünf junge Männer, zwei junge Frauen, als wir vorne rauslaufen aus dem
0:50:54–0:50:57
Flugzeug, da hörten wir die Blatterinnen, dass Frauen schon im hinteren Teil
0:50:57–0:50:58
des Flugzeugs schreien.
0:50:58–0:51:01
Kannst du dir vorstellen, im hinteren Teil des Flugzeugs hörten wir die Blatterinnen schreien.
0:51:01–0:51:04
Ich hab so gedacht, da ist wirklich viel Dach. Wenn ich jetzt rauskomme,
0:51:04–0:51:07
da steht bestimmt jemand hinter der Tür und schlägt dir ins Gesicht.
0:51:07–0:51:11
Konspirative Operation, Zersetzung des Menschen, es geht darum, dich zu brechen.
0:51:11–0:51:15
In dem Transport allein, der HTA, wie ich es bereits sagte, am 2.
0:51:15–0:51:20
November 88, zwischen 17 und 18 Uhr, die graue Tür war zu, die grün-graue Tür ging auf.
0:51:20–0:51:22
Ich kann schon mal einen Satz dazu sagen zu den Transportern.
0:51:23–0:51:26
Ich bin mit dem Auto öfter gefahren, sie fahren mit mir einfach nur im Kreis,
0:51:26–0:51:28
damit ich die Orientierung verliere.
0:51:28–0:51:31
93 Prozent, das sind die Zahlen der Gedenksteine, nicht von mir,
0:51:31–0:51:34
der Leute, die hier ankommen, geben in der ersten Nacht zu, was ihnen vorgeworfen wird.
0:51:34–0:51:37
Ich bin einer von den 7 Prozent, der nach 10 Stunden Verhör sagt,
0:51:38–0:51:39
ich unterschreibe ihr gar nichts.
0:51:39–0:51:43
Sie waren begeistert. Sie waren so begeistert, die haben mich zur Sau gemacht.
0:51:43–0:51:45
Ich habe gezittert, als ich aus dem Raum rausging.
0:51:45–0:51:48
Ob ich das Verhör unterschreibe oder nicht, ist das vollkommen Banane.
0:51:48–0:51:50
Als wir in Berlin-Schönefeld landen, ist das vollkommen egal.
0:51:51–0:51:55
Als wir in Berlin-Schönefeld landen, sagst du, war jetzt 5-2 junge Frauen hinten
0:51:55–0:51:59
rein, vorne raus. als wir in Schönefeld landen, als die Frauen da so rumschreien,
0:51:59–0:52:01
da sitzen die Stasi in tiefen Sesseln.
0:52:01–0:52:05
Als wir landen, hat die Stasi schon entschieden, dass ich an den Westen verkauft werde.
0:52:05–0:52:10
Er, er und sie müssen zum Militär. Was wir mit mir machen, ist Makulatur.
0:52:10–0:52:13
Ich darf nur nicht persönlich werden. Irgend so ein Spruch, man sieht sich,
0:52:13–0:52:17
man sieht sich immer zweimal im Leben. Ihr habt doch an der Berlin-Mauer 140 Leute erschossen.
0:52:17–0:52:20
Das darf ich nicht sagen. Für mein Ego ist es gut, aber es ist vollkommen nah
0:52:20–0:52:22
an, ob ich das vorher nicht unterschreibe. Was denkst du, was da los war?
0:52:23–0:52:25
Was denkst du, was? Die haben geschrien, ich habe gezittert,
0:52:25–0:52:28
ich spreche nie mit mir. Ich bin aus dem Raum raus und hab zu mir gesagt,
0:52:28–0:52:31
jetzt haben sich alle getroffen, Hendrik Zweig gezittert. Aber ich hab's nicht unterschrieben.
0:52:31–0:52:35
Wie viele Jahre haben Sie in Bulgarien? Einen Monat in Bulgarien.
0:52:35–0:52:37
Einen Monat. Und kam dann hierher? Genau. Am 2.
0:52:38–0:52:43
Oktober. Am 2. Oktober. Am 2. Oktober. Das Urteil war dann zehn Jahre Haft.
0:52:43–0:52:45
Nee, ein Jahr und sechs Monate Republikfurt in Schwermfall.
0:52:47–0:52:53
Besonders intensiv vorbereitet. Mit Landkarten und so weiter und so fort.
0:52:53–0:52:55
Also nicht spontan, schwer im Fall.
Ali Hackalife
0:52:56–0:52:58
Wann wusstest du, dass du in Hohenschönhausen bist?
Hendrik Voigtländer
0:52:58–0:53:02
Sie sagen schon beim ersten Vorhör, dass ich beim MFS in Berlin angekommen bin.
0:53:02–0:53:05
MFS habe ich dann zu mir gesagt, ja, was bedeutet das?
0:53:05–0:53:09
Bin aber selber drauf gekommen, MFS heißt Ministerium für Staatssicherheit.
0:53:09–0:53:12
Das sagen sie sofort, sie sagen das sofort. Ich weiß auch die Richtung,
0:53:12–0:53:14
ja, wir gehen jetzt mal rein. Ich kann noch mal in Salzenach.
0:53:15–0:53:17
Ich sitze vorne, ja, als ich hier ankomme, sitze ich vorne.
0:53:18–0:53:22
Du siehst, die Tür hier, die Tür geht nicht richtig zu, siehst du das?
Ali Hackalife
0:53:22–0:53:24
Ich habe mir vor vielen Jahren in diesem Transporter den Kopf gestoßen.
Hendrik Voigtländer
0:53:25–0:53:26
Echt, ja? Du bist schon mal durchgefahren?
Ali Hackalife
0:53:26–0:53:28
Also ich bin auf dem Internat für Seminar schon blind gewesen,
0:53:28–0:53:32
weil ich nicht gut gucken kann. Und sie haben uns in den Transporter reingelassen
0:53:32–0:53:35
und oben die Auslösse für die Luft, die sind nicht abgeschmägelt.
0:53:35–0:53:37
Da sind harte Metallkanten und gegen die bin ich gestoßen.
Hendrik Voigtländer
0:53:38–0:53:42
Seht ihr, also du siehst, die Tür da unten ist nicht zu und das hier ist auch so.
0:53:42–0:53:45
Du hast hier nur dünnen Vorhang, also ich weiß nicht, wo ich ganz genau bin,
0:53:46–0:53:48
aber wenn der eine Kurve fährt am Platz der Vereinten Nationen,
0:53:48–0:53:51
da weiß ich, ich habe ja schon damals hier gearbeitet in Ostberlin 83,
0:53:51–0:53:53
da weiß ich in welche Richtung es geht.
0:53:53–0:53:55
Also ich kann nicht aus dem Fenster gucken und sehe den Fernsehturm,
0:53:55–0:53:57
aber die beiden Türen nicht richtig zu gehen.
0:53:57–0:53:59
Siehst du, du hast da überall so, die Tür ist ja auch, die Klappe ist hier nicht richtig zu.
0:54:00–0:54:02
Die kriegen sie ja nicht richtig zu. Es geht nur, diese Tür geht nur zu,
0:54:02–0:54:05
wenn der Sitz hoch ist und du siehst ungefähr die Richtung.
0:54:06–0:54:09
Also das weiß ich in welche Richtung es geht, aber genau wo ich bin, weiß ich nicht.
0:54:10–0:54:14
So, die ersten jahre steht hier dran als werbung obst und gemüse oder frischer
0:54:14–0:54:20
fisch das hat die stasi nachher abgebaut und weil nicht mit dem tabi oder mit
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dem wachbau die autos hinterlärm gefahren sind und sollten ein bisschen durch
0:54:23–0:54:24
die künstlichkeiten haben.
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Obst und gemüse, frischer fisch gab es in der DDR fast etwas anders,
0:54:30–0:54:33
gab es in der DDR nicht, sie nannten sich der drittgeste geheimdienst der welt
0:54:33–0:54:37
auf solche Da sind dann Sachen, Obst und Gemüse, Fisch auf Fisch,
0:54:37–0:54:38
sind sie nicht gekommen.
0:54:38–0:54:42
Die Frauen, wo es wohnen, haben sich beschwert bei Magistrat in Berlin und in
0:54:42–0:54:45
Ostberlin und haben sich beschwert, wo gibt es Obst und Gemüse,
0:54:45–0:54:46
Fisch auf Fisch, darauf rennen sie es ab.
0:54:49–0:54:52
Die Grautür ist original, das Gras wurde später eingebaut. Das ist ein Zweitrakter.
0:54:53–0:54:56
Die Stasi hat von diesem Auto ca. 500. Hier ist die Ankunft.
0:54:56–0:54:59
Der Ton ist sehr lau. Gucken Sie!
0:55:00–0:55:06
Gehen Sie! Sie schreien hier einen Wifo und hier. Sie kommen auf die Fläche, sagt der Wetter zu mir.
0:55:07–0:55:11
In ganz anderen Wetter, in ganz ruhigem Ton. Kommen Sie. Hä?
0:55:13–0:55:16
Mach ich so ein Gehen. Frische Fischalter als Hieser.
Ali Hackalife
0:55:17–0:55:20
Zu meiner Zeit durfte man noch in den Transporter rein.
Florian Clauß
0:55:21–0:55:26
Da hast du was vorraus. Aber hier riecht es noch nach Linoleum.
Ali Hackalife
0:55:26–0:55:29
Beim Juso-Parteitag erwähnte ich, dass ich in der Schule Russisch gelernt habe.
0:55:30–0:55:32
Und ich wurde gefragt, ob ich in der DDR-Kurskrone hätte.
Hendrik Voigtländer
0:55:34–0:55:38
Die Zentrale der Staatssicherheit ist hier. Mein Verschlüsselungsanamme. Ich heiße am Anfang 35 2.
0:55:39–0:55:43
35 ist die Zelte, wo ich mich hinter befinde. 2 ist die Holzputsch, wo ich drauf liege.
0:55:43–0:55:47
Die wird hier entschlüsselt. Denn die Warte kann auf die Etage meinen Namen nicht, nur hier hinter.
0:55:47–0:55:51
Sollte irgendwo eine Tür aufgehen, weiß die Stasi, wo das ist.
0:55:51–0:55:54
Sollte es zu Problemen kommen, zwischen mir und dem Wärter, hat der Wärter dieses
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Hilfssignal. Er zieht hier dran, es wird ein Lautschaussalarm,
0:55:58–0:55:59
ein Sign-Ins-A-Narm ausgelöst.
0:56:00–0:56:04
Und das Wachkommando, was an dieser Stelle sitzt, sind die Etagen.
0:56:04–0:56:06
Das letzte Pult sieht es hinter dem Kabel.
0:56:07–0:56:11
Sehr, sehr einfach, aber sehr effizient. Und von hier aus geht das Wachkommando
0:56:11–0:56:14
los. unter uns die beiden Gummizellen. Hier bei uns ist die Frauenstation.
0:56:15–0:56:17
Da sitzt der Volk noch für die Schleusen, wenn die Leute ankommen.
0:56:17–0:56:20
Ich wiederhole mich noch mal. Von hier aus wird alles geregelt.
0:56:20–0:56:22
Ist eine gute Anlage. Okay, dann können wir weitergehen.
0:56:24–0:56:28
Nicht sehr effizient. Ich kenne jemand, der hat 1981, das war der Sturm,
0:56:28–0:56:31
vor zwei Jahren, der hat 1981 hier im Haus, nicht hier an der Stelle,
0:56:32–0:56:34
hat der ein Pappe gezogen. Er sagt, was ist denn, wie schnell die da waren?
0:56:34–0:56:36
Und haben auf mich vier Personen für mich eingeschlafen.
0:56:37–0:56:40
Das war der Sturm, also auch der Sturm. Er hat über viele Tage in der Gummizelle
0:56:40–0:56:41
gelesen. Michael Nauer heißt der.
0:56:42–0:56:44
Der wird es immer wissen.
0:56:45–0:56:48
So, alle führenden im Haus, wo wichtige Besprechungen drin sind,
0:56:48–0:56:49
sind doppelt gepolstert.
0:56:49–0:56:52
Einmal, zweimal, brauche ich nachher nicht mehr drauf aufmerksam machen,
0:56:52–0:56:54
einfach hören, ob es jetzt auch aufmerksam ist, sind doppelt gepolstert.
0:56:54–0:56:57
Ja, wir gehen weiter. Alt-Schrägen-Nein-Deutsche Volkspolizei.
0:56:58–0:57:00
Das funktioniert immer noch. Ja, wunderbar.
0:57:01–0:57:04
Ich mache mal einen Satz dazu. Ich mache hier mal die Rot-Lampe an,
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mit der roten Lampe mache ich da hinten die grüne Lampe. Seht ihr,
0:57:06–0:57:08
das ist rot und grün ist wie eine Ampelkreuzung.
0:57:08–0:57:12
Das wäre damals das Signal für meinen Wärter gewesen. Nicht für mich als Gefangenwirt.
0:57:12–0:57:14
Der Wärter geht über die Lampe, ich muss mich hier herstellen.
0:57:16–0:57:18
Der Wärter geht zu dieser Tür, die ist damals geschlossen vorricht.
0:57:18–0:57:22
Der Wärter guckt hier durch, sieht da hinten die grüne Lampe.
0:57:22–0:57:25
Erst dann macht den Führer auf und sagt zu mir, kommen Sie. Es geht der Stasi
0:57:25–0:57:27
da rum, dass wir uns hinter die Augen schauen.
0:57:27–0:57:31
Augenkontakt bedeutet Menschlichkeit. Sie wollen nicht hier hinter Entmenschlichen.
0:57:32–0:57:36
In den vier monatlichen Soziologien habe ich nicht gesehen, dass da oben Lücher am Deckel drin sind.
0:57:36–0:57:38
Die Klappe kommt mit dem Zellnab. Man nimmt die Klappe raus,
0:57:39–0:57:41
macht ein Mikro hinter und kann so die Zellen abhören. Ich kann heute sagen,
0:57:41–0:57:42
ich habe dreimal da oben geguckt.
0:57:42–0:57:46
Ich habe nicht ein einziges Mal da oben geguckt. Das sind Leute im System, die mir langlaufen.
0:57:47–0:57:50
Ich mag das System nicht. Ja, ich bin ja großer Fußballfan. Der Präsident von
0:57:50–0:57:53
Union Berlin, Zingler, ist auch einer von der Truppe.
0:57:53–0:57:57
Baki Münter, DDR-Staatssicherheit, Dirk Zingler hat für die Stasi gearbeitet.
0:57:57–0:57:59
Wir fanden mit DDR-Fan der Union gut, muss ich wirklich sagen.
0:57:59–0:58:01
Wir waren ein großer Freundeskreis. Die haben immer für Union.
0:58:02–0:58:04
Wir fanden die Union gut, weil wir eine Mannschaft, die gegen alles war.
0:58:04–0:58:05
Heute ist das nicht mehr der Fall.
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Keiner von denen, die die mal gut fanden. Wir sind auch dahingegangen,
0:58:08–0:58:09
Altforster, Rathbohleider.
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Die finden die alle nicht mehr gut. Alle, keiner mehr.
0:58:12–0:58:16
Ich finde es nicht gut. Verstehst du, wenn du... Was für ein Stasi-Mann kannst
0:58:16–0:58:19
du auch einen anderen den Laden von den Juden leiden.
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Muss doch nicht einer von der ehemaligen Staatssicherheit gewesen sein.
0:58:21–0:58:23
Finde ich. So, hier hinten müssen wir uns ausziehen.
0:58:24–0:58:29
Wenn man hier reinkommt, auf der linken Seite von mir aus, ich will nicht zuerstören.
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Auf der linken Seite kommen wir noch privaten Sachen an. Auf der rechten Seite
0:58:33–0:58:33
muss ich mich ausziehen.
0:58:34–0:58:36
Also ich hatte zwei Gold-Ketten dabei. Ich hatte einen Ovexring,
0:58:36–0:58:38
ein Erbststück von Rüstendamm dabei.
0:58:38–0:58:42
Ich hatte zwei Quarzohren dabei. Die waren dafür gedacht, wenn wir in die Türkei gekommen wären.
0:58:43–0:58:45
Konjunktiv, um den Tag zu fahren, ist dann Null zu bezahlen.
0:58:45–0:58:49
Wie du hier ankommst, hier muss ich die Hosen unterhalb der Kniekehren ziehen.
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Nicht komplett nackt, der Polarum ist hier hoch. Es kommen zwei Frauen,
0:58:52–0:58:55
es sind keine Männer, mit so einer 8-Eckigen-Angriff löscht mir immer den Mundwürden rum.
0:58:55–0:59:00
Ich dachte so, was denkt ihr, was ich nach 30 Teilen Bulgarien in meinem Mund habe?
0:59:00–0:59:03
Von den anderen Körpern wollen wir gar nicht reden. Wenn man eine Tante aus
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Bremerhaven kam in die DDR, sagte sie immer, wir kommen hier nach Dunkeldeutschland,
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alle Straßen waren dunkel, die Straßen in der DDR haben, das ist kein Licht
0:59:10–0:59:12
für die Grenzanlagen und man erwertet es dann nicht ohne Ende,
0:59:13–0:59:14
hier geht es um Demütigung.
0:59:16–0:59:18
Ich habe nicht alles erzählt. Ich hatte vier Wochen dreimal gelustet,
0:59:19–0:59:21
ich bin total verdreckt, warum muss ich mich für Frauen ausziehen?
0:59:22–0:59:24
Es ist aber nicht immer so, dass sich Männer für Frauen ausziehen müssen.
0:59:25–0:59:27
Mein Schulfreund musste sich hier vor zwei Männern ausziehen,
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komplett nackt, mein Schulfreund.
0:59:29–0:59:32
Und der Leistungssportler Mike, habe ich euch erzählt, der muss sich ja gar
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nicht ausziehen. Der hat 2018 bei mir gewohnt, ein paar Tage,
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ich habe mehrfach gefragt.
0:59:36–0:59:40
Meine Vermutung ist, als wir in Schönefeld landen, als die Stasi da im Flugzeug
0:59:40–0:59:43
sitzt, steht schon fest, dass der Schulfrond und ich an den Westen verkauft
0:59:43–0:59:45
werden und der Leistungsportler muss finken mit der DDR.
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Uns, den Schulfrond und ich, müssen sie besonders demütig sein.
0:59:48–0:59:50
Ich habe natürlich für den Schmuck nichts wiederbekommen.
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Nichts, nichts. Ist ja mein Eigentum, auch das Geld, was ich dabei hatte, hatte 183 DM.
0:59:55–0:59:59
Du siehst du in der Stasi-Akte, von jeder, jede Stelle nimmt sich 50 DM raus.
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Da war eine harte Währung, egal, nehmen sie schon 50 weg und am Ende sind es
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noch 53 und die haben sich auch noch rein gestrichen.
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Von einem Knast zum anderen kannst du nachgucken, sind für ihn nur 50 DM.
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Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht.
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Ja, wir kümmern die privaten Sachen an und hier müssen wir uns auszählen.
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Wir stehen hier vor einer Zellentür, wir werden miteinander gesprochen.
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125 A, B oder C kommen es ist die Ansprache. Nur der israelische Geheimdienst,
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der Mossad, die Stasi und der KGB sprechen die Leute mit einer Zahlenkognition an.
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Die haben eine Geheimdienst zu sprechen, wie sich das gehört,
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die Leute mit der vollständigen Namen ein.
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Die Warte haben nur zwei Lampen. Wenn die Lampe kaputt geht,
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hat der Warte eine zweite Lampe, dass er nicht rein muss in die Zelle.
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Das ist die Bestrahlung, die ich so nicht bestätigen kann. Bei der Stasi schläft
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man immer mit der Bettdeckwürze her und immer mit den Händen auf dem Bett.
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Das hatten sie mir vergessen zu sagen.
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Einfach vergessen zu sagen, die erste Nacht werde ich verhört,
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die zweite Nacht darf ich mich hierher nehmen.
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Dieser Drecksack wartet, bis ich in den Tiefschlag bin und haut ihn zweimal gegen die Tür.
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Ich bin gerufen wie so ein Klappmesser und ruft rein, legen Sie sich mal anständig hin.
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Woher sollte ich wissen, wie man anständig schläft? Das ist die Revenge,
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dass die erste Nacht das Verhören schon ist.
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Das macht er eine Stunde später nochmals. Ich schlafe immer so.
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Du musst hier irgendwo in die Hände sein.
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Stress so, um zu schlafen. Ich seh nach vier Wochen und zwei Tagen auf meiner
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rechten Auge nachts nichts mehr. Ich mach mich hier wieder bemerkbar.
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Der Wetter steht hier draußen ab. Ich sag zu dem Wetter, ich seh schon,
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ich hab keine Probleme, nachts ist es immer schlimmer.
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Ich seh schon drei, vier Tage auf dem rechten Auge nichts mehr.
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Der schreit mich hier draußen an. Warum melden sie sich denn nicht?
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Ich denke, na ja, ich denke, wir uns behandelt auf ein Auge mehr.
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Oder weniger kommt es zu so einem Schuf an.
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Aber ich werde an den letzten Verkauf und es wäre nicht gut gewesen,
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wenn ich am Kuhfesten dann bei meiner großen Mutter nur mit einem Auge aufgetaucht wäre.
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Bild-Zeitung, einäugiger Ossi am Kuhfesten abendecke. Du bist,
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glaube ich, der richtige Mann für mich. Bist du mal so ein nächstes Mann.
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Ja, okay, danke, dass du das nicht machst.
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Geht mal zur Seite. Will man ein Wetter und für mich? Ich will es nie.
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Ich will es nie und habe herausbekommen, dass wir in den Gitaro reingekommen
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sind, bis so eine Gitaro-Ernte ist. aber in vier Leuten Staatssicherheit Tag
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und Nacht. Ein geiler Job.
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Die haben die Lohnstrafen von denen gefunden, das ist sehr wenig Geld.
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585 DLM, dafür wäre ich nicht aufgestanden. In drei Schichten.
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Überzeugungsstätten. Das ist sehr wenig Geld.
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Wir haben die Lohnstrafen von denen hier gefunden, von 1987.
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Da wäre ich nicht mehr aufgestanden.
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Ich habe jetzt gerade rausbekommen, also einer kriegt die Leute drei Raufen
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hoch, runter und guckt, ob wir den Zellen machen.
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Ich habe als Gefangener gerade rausbekommen, dass nur er, das bist du,
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den Schlüssel hat, wo die Tür ist. Ja, die Lampe ist die Tür an,
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die nun bis zur Krise liegt.
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Wir bauen alles in Zeigerröhrer. Entschuldige, bitte mal, ich schrake dir ins
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Gesicht. Hab doch für den Schlüssel geklaut.
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Du liegst auf der Erde. Nein, nein, nicht fantasieren. Ich hab ein bisschen
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verabschiedet. Der liegt auf der Erde.
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Das Problem, was ich als Gefangener habe, ist 103, 104, 105,
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106. Die will den Zahlen nö. Da sind keine Zahlen dran.
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126, 125, 124, 222. Die werden in San Benio stehen eine ganz verrückte Zahl
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da. Sie haben ein eigenes Zahlensystem.
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Hohenschönhausen ist das einzige Gefängnis auf der Welt, wo es keinen Fluchtversuch gibt.
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Auf diese lindse. Versuchen 12 Personen zu fliegen. Das gelingt eine Brücke 62.
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Hier gibt es keinen Fluchtvorsuch. Man wettler nicht immer, der kommt in der Tür.
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Er muss den großen Riegel freischalten.
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Warum sollte er von der Zentrale, nachdem wir uns gerade zärtlich begegnet sind,
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warum sollte er die Riegel freischalten?
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Und soweit wie ich weiß, hat der Sattler den Schlüssel in der Hose integriert.
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Der hat den Schlauch in der Hose, legt den Schlüsselbund aus,
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macht die Tür aus und der Schlüsselbund geleitet, automatisch zurück in die
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Hose. Vielleicht gesagt, müsste ich mir erstmal die Hose runterziehen.
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Wenn ich der andere genossen muss, drum umstehen, abbaldieren,
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dann bin ich ja auch nicht weiter. Weil er sich war, glaub ich,
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die Riege vorzuschalten.
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Das sind viel kündigstens dabei. Ich glaub auch nicht, dass der Werkel sich
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von mir oben haben lassen würde.
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Das sind trainierte Leute. Nicht so groß wie die Oma. Aber es sind trainierte
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Leute. Du siehst hier kein Übergewicht.
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Was ich erzählt, ist Fantasie. Wie soll das gehen, ihm die Schlüssel aus der
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Hose zu reißen? Das ist ein trainierter Mann.
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Mit mir ist die Fantasie gerade durchgegangen. Es ist keine Chance zu führen. Keine.
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Du weißt nicht mehr, wo du bist, plus diese drei Leute, plus dieses Kabel,
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wie willst du hier fliehen?
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Ja, ist keine Chance. Man geht zu den roten Linien und die beiden Türen,
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die ihr hier seht, hier und da, hier wird das zwischendurch geparkt.
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Die haben gedacht, das dauert nicht so lange, bis die Ampel grün ist.
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Auch das irritiert mich.
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Beim ersten, zweiten, erst 15, 15 Minuten hinter, ist was nach vier Monaten
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noch mal nicht, warum ich hier hinter stehe.
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Sie wollen nicht, dass wir uns in die Augen schauen. Das liegen niemals mit in die Gesichter Tür.
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Da könnte irgendwo ein Ritzwappen sein. Ich bin momentan bis zur Wand,
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ich sag's nochmal, rotiert mich ungemein.
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Rotlinie anschließend leer, alles ist video-wach, die nächste Videokamera seht
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ihr da hinten in der Ecke, kommt ihr bitte.
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Wir sind hier auf der Frauenstation angekommen, hier ist die Frauenstation,
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die 222 hier unten schon gesehen hat.
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Das sind die nur auf der rechten Seite. Die 222 gibt es hier zweimal auf.
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Lass uns mal eine Sekunde hin.
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Zur Kommunikationsstätzung, wenn nachts um halb zehn das Licht ausgeht,
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man schon mal ein paar. Wir köpfen uns das Alphabet zu.
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A, B, X, G, D, G, F, G, H, I. Das heißt, ich, das wäre jetzt in der weiteren
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Etage, der Gegenüber geklopft.
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Also verstanden. So erzählt man sich die Geschichten. Das ist interessant,
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aber das ist so christlich nicht. Nach sieben Tagen ist er in einem Werbe-Celebration geworden.
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Ich gehe mit dem Werter, das ist die Grandstation. Der Werter nimmt meine Hand,
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guckt drauf und sagt nichts.
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Der Werter begann von Anfang an zu verstehen, dass er weiß, dass ich ein Klopfer
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will. Er guckt nach zehn Tagen auf, wie Wochen drauf.
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Ich klopfe wie ein verrückter. Wenn man sich eine Idee, was das für meine Hengen
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bedeutet, wenn ich jetzt klopfen würde, ich bin Republik für stehen.
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Ich habe gerade einen Klopf, lass uns verstehen.
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Republik. Flüchtigen, warum Leute? A, B, C, D, F, B, H, N, N, R, E, Kopf, R, E, Kopf, R.
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Ja, ist verstanden. Kopf ich A, B, C, D, E, Kopf, R.
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Einfach verstanden. Kopf ich runter, ein bisschen E, D, Kopf, R.
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Aha, dann müsst ihr auf dem Ding flüchtigen. Könnt euch vorstellen,
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wie immer das aussehen? Ja, der kommt nie wieder drauf. Psychologie.
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Und dann hat das gesagt, wir kommen in der Kommunikation, weil wir nach dem
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Markt ziehen, es nicht rausgehen.
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Dann zwölf den Plastikbecher, dann schöpfen wir das Wasser auszutünneln.
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Wenn der Kranfasser kliniert ist, machen wir noch ein Krankeraktor.
1:06:02–1:06:04
Einmal natürlich telefonieren.
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Sollten die Zähne abgehörig werden, ist das Recomersenziel hinter sehr stabil.
1:06:09–1:06:13
In dem Bereich, oder in dem Bereich, das wissen wir schon sehr früh,
1:06:13–1:06:15
dass ihr irgendwo mittelversteckt ist.
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Deswegen unterhalten nur zu sagen, wie wir es wichtig haben,
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immer von dieser Ecke weg. Auch da wollen wir ehrlich sein.
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Meine Akte ist mittlerweile 1.014 Seiten. So ein Schadensball im Stasiak.
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Da steht drin, dass dieser Rauschanwurf, also nicht Lausschalber,
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sondern Lausschalber auf diese Zelle, nur fünf Tage nach Ort.
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Wir sind von ausgegangen, dass Sie immer mithören, aber ich bin zu ungedeutend.
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Ich bin kein Computershmukler, ich bin kein Geldhändler, ich bin eine kleine
1:06:39–1:06:39
Republik über die Schlegen.
1:06:40–1:06:44
Für mich ist das Mikrofilme. Für mich damals, Mikrofilme zu installieren,
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ist die Stasi zu aufwendig.
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Wie ich bereits sagte, das erste Mal der Staatssicherheit ist gut,
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aber es ist so gut wie immer bei den Verhörern auf dem Hocker und immer auf den Händen.
1:06:54–1:06:57
Sie wollen mir dann die Körpersprache nähen. Das kann nicht sein,
1:06:57–1:07:00
was Sie sagen. Ich kann mich auch nicht aufstehen, kann nicht schlagen,
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wo ich gar keinen HVCR habe.
Ali Hackalife
1:07:03–1:07:08
Gab es Überwachung, also dass, wenn ihr geklopft habt, bewusst die Stasi in
1:07:08–1:07:08
anderen Zellen mitkörde?
Hendrik Voigtländer
1:07:10–1:07:14
Anders. Anders. Einer von den drei ist in Spitze. Einer von den drei ist in Spitze.
1:07:15–1:07:17
Ja, also einer bringt mir den Ball, der klopft der Bünder nicht.
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Der bringt mir den Ball, der ist sieben Jahre alt als ich. Der Rest,
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der reinkommt mit ich in so eine Dreilexel, das ist sieben Jahre Einzelnerv.
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Der Zweite ist sieben Jahre alt, da macht man halt so zu mir,
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Bünder, zeigt den Schwiegel und macht das Zeichen für Tungenbein.
1:07:28–1:07:30
Da wüsste ich, dass hier irgendwo Mikro ist. Und der Dritte,
1:07:30–1:07:34
der reinkommt, hat eine andere Pregimentierung, an der Hautfahre und der rückt
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dabei, wie man uns das gut informiert.
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Der hat natürlich nichts wie wir, wird dort richtig in den Klassensfächer,
1:07:39–1:07:44
sagt, ihr habt die Freude, klopft uns zweimal rein in diese Schlüssel und dann
1:07:44–1:07:44
hat er in der Lüschte der Rücher.
1:07:45–1:07:50
Das ist eine spitze, ich weiß nicht, 2018, muss der Drecksau. Was Sie sagen, ist nett.
1:07:50–1:07:53
Ich hab die Tage in so einem Jahr gehabt, 5 Stunden ohne 1000 geredet.
1:07:53–1:07:54
5 Stunden, ich kann erzählen, oder?
1:07:56–1:08:00
Ja, super, krass. Verstehst du, weshalb ich so viele Klicks mache?
1:08:00–1:08:03
Das ist ja eine ganz normale Geschichte, natürlich, ich bin den aufrecht in
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irgendwas rausgegangen. Das kann auch nicht jeder sagen.
1:08:05–1:08:07
Verstehst du, im Verhör zehn Stunden auf dem Auto? Also so?
1:08:08–1:08:11
Ja, das kann schon mal sein, dass da der Einzelner in der Amtswelt ja nicht
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gut ist. Ja, wo sie sagen, ach, den haben wir auch gar nicht auf der Liste.
1:08:15–1:08:18
Aufrecht in Gang, das ist nicht einfach. Wie gesagt, bei den Referenten sind
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ein paar sehr interessantes Werte dabei, so wie jeder kann es nichts sagen.
1:08:22–1:08:23
Schwierig zum Beispiel.
Florian Clauß
1:08:23–1:08:26
Aber wie wurde denn entschieden, wer dann quasi verkauft wird?
Hendrik Voigtländer
1:08:26–1:08:31
Nein. Ich habe keine Vorstrafen. Ich bin Tagesvorseher. Das Tagesvorfall wurde damals schon gebracht.
1:08:32–1:08:35
Damals hat der oberste Rechtsanwalt Vorgehen in der DDR in der Tagesordnung
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gefahren. Es gibt andere Wege, als über die Grenze zu gehen.
1:08:39–1:08:43
Und er hat schon gewusst, wenn du hier landest, bist du da furchtendapfer.
1:08:43–1:08:47
Googlen konnte er damals nicht. Verstehst du, wenn du dich hier auf der Straße
1:08:47–1:08:50
anhaltest? Ganz nur Sachen, wie man am besten von Bulgarien in die Türkei kommt.
1:08:52–1:08:55
Diese Person gibt es auch nicht. Wer sowas weiß, der wird mich in der DDR auf
1:08:55–1:08:58
der Straße spazieren gehen. Und gar nicht rauszulösen, wo bin ich da,
1:08:58–1:08:59
wo ich komme? In Quetenburg.
Florian Clauß
1:08:59–1:09:02
Aber du musstest dann schon einen Ausreiseantrag schreiben?
Hendrik Voigtländer
1:09:02–1:09:05
Das wollte ich ja nicht. Ich hatte einen sehr guten Job in Quetenburg,
1:09:05–1:09:09
da war ich hergekommen, einen sehr guten Job gehabt und wirklich viel,
1:09:09–1:09:12
viel Spaß da, auch in der Firma. Das hat mir auch Spaß gemacht, da zu arbeiten.
1:09:12–1:09:15
Und das wollte ich nicht aufs Spiel setzen. Wenn du nämlich keine Leute aus
1:09:15–1:09:19
Quetenburg, die den Ausreise erstellt haben, die sind für den Einsatz zu machen,
1:09:19–1:09:22
aber waren wieder ausgewechselt. Die haben nicht von dir gesprochen, das normal.
1:09:22–1:09:24
Verstehst du, ich wusste, ich kann zwei Leute, die waren wie,
1:09:24–1:09:27
Ich hab mal an die Tür gekröpft, er sagt, ich bin nicht so, dann bin ich weg.
1:09:28–1:09:31
Aber er wollte nicht mehr mit dir in Kontakt. Zwei Personen wollten nicht mehr
1:09:31–1:09:32
mit dir in Kontakt. Und das wollte ich nicht.
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Ich wollte nicht aus der Firma entlassen bleiben. Ich hatte keine Arbeit gehabt.
1:09:37–1:09:39
Ich hatte immer einen Job, hatte ich immer Geld.
1:09:39–1:09:42
Mir ging es immer gut. Aber das wollte ich nicht.
Ali Hackalife
1:09:42–1:09:45
Wie war es mit Familie? Repression für deine Flucht?
Hendrik Voigtländer
1:09:45–1:09:47
Die einen. Also meine Mutter war, als die Hausdurchsuchung war,
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ist am 2. November lang hier. Am 1. Dezember kommt mein...
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Am 3. Oktober festgenommen und am 2. November lande ich hier und am 4.
1:09:58–1:10:00
November ist die Hausdurchschule, wo ich herkomme.
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Und meine Mutter hat sich schon vorbereitet, der Nachbars Jünger,
1:10:03–1:10:06
wir sind ja mit Jungs, du bist nach Bulgarien geflogen, der war mit in der Reise.
1:10:07–1:10:10
Und wir sind 33 Leute gewesen, die von Leipzig nach Borges geflogen sind,
1:10:10–1:10:11
zu uns sind dann noch ein Dreisig gegangen.
1:10:11–1:10:14
Also alle wussten im Hotel, wo ich da, als sie da in Borges,
1:10:14–1:10:18
in dem Hotel, wo wir waren, das versucht haben, zwei Leute zu fliegen.
1:10:18–1:10:21
Und dann sagt dieser Herr Weber zu meiner Mutter, die sind beide in einem Flugklasse
1:10:21–1:10:25
gegangen, Märbel, da ist meine Mutter, Nimm mal Platz, was will dein Sohn Hendrik
1:10:25–1:10:28
längere Zeit nicht sehen? Meine Mutter sagt, was ist passiert?
1:10:28–1:10:30
Ja, der hat versucht mit einem Schiff, das war nicht stimmt,
1:10:30–1:10:33
mit einem Schiff von Bulgarien in Türkei zu fliegen.
1:10:33–1:10:37
So, da hat nämlich meine Mutter sich darauf vorbereitet und hat auch,
1:10:37–1:10:40
sie wusste schon von jemanden, vom Kreis Staatsanwalt, wir kannten ein paar
1:10:40–1:10:42
Leute, wir haben den Kunden aus anstehenden Verhältnissen, ja,
1:10:42–1:10:44
ich bin nicht jemand von den Tatsen gewesen.
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Sie wusste schon, dass die Leute quasi nicht einfach durch die Räume gehen können
1:10:48–1:10:50
ohne Begleitung. Und es steht auch in der Schlau-Sekte drin,
1:10:51–1:10:54
dass meine Mutter uns dafür unterschreiben muss, dass sie körperlich unversehrt gedehnt ist.
1:10:54–1:10:57
Steht in der Akte drin. Körperlich unversehrt. Muss ich mir vorstellen.
1:10:58–1:11:01
Und dann hat mein Bruder, der hat als Maschinist für Großanlagen in Witterfeld
1:11:01–1:11:03
gearbeitet, in so einen Schaufelräume gefahren.
1:11:04–1:11:07
Den haben sie einen Dakob, fünf Leute, fünf Personen, fünf Personen.
1:11:07–1:11:08
Und dann hat sie gesagt, was?
1:11:09–1:11:11
Mein Bruder wurde fliegt? Er vermusste ich ja überhaupt nicht.
1:11:12–1:11:15
Und konnte nach dem Laufen stimmen, konnte wieder gehen. Das war's. Na ja, so ist das Geld.
Ali Hackalife
1:11:17–1:11:18
Träumst du noch von der Haft?
Hendrik Voigtländer
1:11:18–1:11:22
Also das einzige Mal, das kann ich dir noch erzählen, als interessante Story,
1:11:22–1:11:25
es gibt ja so Flashbacks da, wo du wach wirst, oh Gott,
1:11:25–1:11:29
ja, aber ich habe irgendwo geslafen, es stand im Jahr 2000, ich habe einen Blut
1:11:29–1:11:31
geführt, ich stand nicht mal in der Schrecklich-Vorbe, vier Sprachen,
1:11:31–1:11:34
zwei Zähne, ja, Ivo liegt übrigens sehr,
1:11:35–1:11:39
und der stand vor meinem Bett, und ich habe, ich habe, ich habe,
1:11:39–1:11:43
oh Gott, der stand vor meinem Bett, es war ja nicht an, ich habe zur Überschreit,
1:11:43–1:11:46
ich glaube, es ist so. Da stand der Tisch nicht vor meinem Bett.
1:11:47–1:11:53
Da stand irgendwie Gurgel so, ja, ich hab nie weder vor noch nachts in dem Land geholfen. Echt?
1:11:54–1:11:57
Ja, ich bin mit, damit hab ich ja gewonnen. Damit hab ich ja den Schlüssel,
1:11:57–1:11:59
da hab ich dich klar sehen. Aber es hat so richtig vorgemacht.
1:12:00–1:12:02
Wenn ich im ganzen Tag sage und sage, natürlich ist es auch falsch.
1:12:02–1:12:05
Ja, ich wünsche ich keinen. Also nicht nur so gerade auf das hier.
1:12:06–1:12:09
Ja, das ist schwierig. Aber ich habe mich jetzt am Ende der Pech gewonnen.
Florian Clauß
1:12:09–1:12:12
Und wie sind die Gefühle gegenüber den Wärtern und denen.
Hendrik Voigtländer
1:12:13–1:12:16
Die das... Das war ein Wärter und der Erste, der zu mir gesagt hat,
1:12:16–1:12:20
kommen Sie, der hat mir Hürde getragen, Bullträger, der auch auf halber Zeit
1:12:20–1:12:23
noch stehengegeben ist und wollte wissen, wie die Hartbedingungen sind,
1:12:23–1:12:25
sie würde ich heute noch die Hand geben. Der war wirklich nett.
1:12:26–1:12:30
Der hat auch in die Zelle reingelassen, dass er nicht darf, es steht,
1:12:30–1:12:32
es ist alles dokumentiert.
1:12:32–1:12:34
Am 4. November bekomme ich die Rechtsanwälte.
1:12:35–1:12:37
Und da habe ich mir gedacht, du schreibst hier nur aus der Rechtsanwälte an.
1:12:38–1:12:44
Nur, der stand nicht mit drauf. Dann habe ich diesen Mann, mit den anderen kam ich nicht gar.
1:12:44–1:12:47
Der tippte in die Zelle rein, ich sagte, welchen Rechtsanwälte soll ich nehmen?
1:12:49–1:12:52
Und dann tippte er an den Unterhändler von Halle, den musst du nehmen,
1:12:52–1:12:53
den habe ich auch angeschrieben.
1:12:55–1:12:57
Rechtsanwalt, also ich habe dem am 4. November geschrieben, den Brief,
1:12:57–1:13:00
der wurde so nie angekommen. Erst als meine Ohren übergriffen,
1:13:00–1:13:02
war auch von der Schulenburg, im Hofwissen, da wach.
1:13:02–1:13:05
Das sieht man in meinen Notanlagen, am 16. Dezember bekommt der Rechtsanwalt
1:13:05–1:13:07
Vogel von der Schulenburg einen Fax.
1:13:08–1:13:11
Der Rechtsanwalt Vogel hat die Oblecke, seine Kanzlei gehabt, ja nun zu draußen.
1:13:12–1:13:15
Und am selben Nachmittag kommt der Unterhändler Albrecht nach Halle zur Stasi
1:13:15–1:13:18
und sagt, das ist kein Scherz, quatschen Sie ein bisschen schneller,
1:13:18–1:13:19
wollen Sie besser oder nicht? Das war man nicht sagen.
1:13:20–1:13:22
Ich habe es Ihnen gesagt, das kann doch nicht wahr sein. Was ich nicht darf,
1:13:22–1:13:25
ich stehe im Haus auf dem Raum, weil ich so perplex war, quatschen wir ein bisschen,
1:13:25–1:13:31
ich darf mich nicht umdrehen, selbst der Werther hat nichts zu mir gesagt,
1:13:32–1:13:34
genau so sehen der Werther, wie irritiert ich war.
1:13:34–1:13:37
Quatschen sie ein bisschen schneller, waren sie im Westen oder nicht,
1:13:37–1:13:40
ich hatte so viel auf der Seele und der Rechtsarbeiter kriegt natürlich für 1000 DM,
1:13:41–1:13:44
also für die Vermittlung, der sagt zu mir quatschen wir ein bisschen,
1:13:44–1:13:47
wir sind ein bisschen bei ihm eingeritten, nach einer Saade,
1:13:47–1:13:50
mit ein paar anderen Leuten haben richtig eingeritten, richtig derart oder nach,
1:13:50–1:13:53
ich möchte meinen Schmutzhohl haben, Da hat die Sekretär nach einer Handstimmung
1:13:53–1:13:55
gesagt, wenn sie nicht das Haus verlassen, hol die Grillzahl. Das ist einfach egal.
Florian Clauß
1:13:57–1:14:01
Aber ich meine, die Devisen, die da rausgefallen sind, das war ja fast eine eigene Industrie.
Hendrik Voigtländer
1:14:03–1:14:07
Natürlich. Die haben 3,55 Milliarden D-Mark für uns bekommen.
1:14:07–1:14:09
Milliarden. Ja, das ist Wahnsinn.
Ali Hackalife
1:14:10–1:14:14
3,5 Milliarden D-Mark West, das ist fast 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der DDR.
Hendrik Voigtländer
1:14:16–1:14:19
So, das ist so, wir sind die Augenade, wenn man die hier sieht.
1:14:19–1:14:22
Am Tag darf man sich, glaube ich, diese Holzbrüche als Gefangener nicht aufhalten.
1:14:22–1:14:26
Als ich ankam, bekam ich einen Lagen. Ich bekomme 14 Tage eine Dratze.
1:14:26–1:14:28
Nachwalt 14 Tage ins Neue Deutschland.
1:14:29–1:14:32
Nach 14 Tage, da braucht man Schachspiel, kurz um einander, sind sie gar ins
1:14:32–1:14:35
Gartspiel drin. Nach vier Wochen nachher ich hier Liebschlitz machen. Da habt ihr mehr als 8.
1:14:36–1:14:38
September bekommen. Wobei ich nicht mag, Liebschlitz bekommen.
1:14:39–1:14:41
Auch mal eine CDI-Schnitz. Da habe ich den nochmal versetzen.
1:14:41–1:14:43
Ich habe hier aber richtig gewandelt. Auf Frankreichs ganz real.
1:14:43–1:14:46
Aber so, wie ich es jetzt gerade mache, nicht. In dem Mai, da wo hier steht,
1:14:46–1:14:47
da steht noch ein Tisch. Da hört man oben.
1:14:48–1:14:51
Das ist so eine Zelle von denen. Gibt es Hinzungen zu der Zelle?
Ali Hackalife
1:14:51–1:14:53
Bist du auch gewandert, um die Zeit umzubekommen?
Hendrik Voigtländer
1:14:54–1:14:57
Nee. Nee, überhaupt nicht. Ich habe immer Programme.
1:14:57–1:15:00
Also ich habe immer Programme. Also du kannst zum Beispiel in Deutschland das
1:15:00–1:15:03
Kreuzwort dritte lösen. Dann haben wir hier Samstagabend war unser Skalspiel.
1:15:04–1:15:06
Glaubt man nicht, dass ich am Samstagabend hier am Tisch gewirrsen habe, wo man haftgeweigen.
1:15:06–1:15:11
Wir haben vor Tränen gelacht, haben wir hier Tränen, haben wir nicht laut.
1:15:11–1:15:14
Das geht nicht. Hahaha, das geht nicht. Damit provoziert es zu sehen.
1:15:15–1:15:17
Aber dass ich am Tisch, wenn die Tränen nicht nur einmal ausgewischt haben,
1:15:18–1:15:20
wenn wir Skals gespielt haben, wir haben so gelacht, aber endlich laut.
1:15:21–1:15:24
Ich sag's noch mal für ein bisschen Schritt nach vorne. Ich hab dann gesagt,
1:15:24–1:15:26
ich hab dann mal einen Liegestütz gemacht, wenn die ja nur neun zu verhörsen,
1:15:27–1:15:28
dann mach ich meine 10 Liegestütze.
1:15:28–1:15:30
Hab hier die Schachfiguren, dann stell ich eine Schachfigur hin,
1:15:30–1:15:33
mach eine Pause, das ist ziemlich hell, mach dann wieder 10 Liegestütze und
1:15:33–1:15:36
mach das dann ganz nah. Ich hab dann X99 Liegestütze.
1:15:36–1:15:39
Vier Monate, ein Monat, nur geil. Stasi vier Monate, insgesamt.
1:15:39–1:15:40
Also nicht nur hier, auch alle nach Wagen.
1:15:41–1:15:44
Und dann komm ich, das wird die Leute, die sich sehr irritiert,
1:15:44–1:15:45
das sind insgesamt im Siebenknasten.
1:15:45–1:15:48
Dann muss ich über Leipzig nach Rackvitz. Und Rackvitz ist ein Leichtspitalwerk,
1:15:48–1:15:51
wo ich nochmal zwei Monate arbeiten muss.
Ali Hackalife
1:15:51–1:15:54
Was macht man, wenn man rausgekauft wird? Gibt es vor allem im Westen ein Programm,
1:15:55–1:15:58
das der Blickflüchtling aufgenommen hat? Oder warst du dann auf einmal in Westdeutschland?
Hendrik Voigtländer
1:15:59–1:16:04
Naja, ich hatte ja meine Oma. Aber das Programm war, also was auch noch wichtig
1:16:04–1:16:08
ist, zum Beispiel aus Gießen, wir haben erstmal 50 DM bekommen.
1:16:08–1:16:10
Jeder hat da 50 DM bekommen, also du konntest erstmal einkaufen gehen.
1:16:11–1:16:13
Essen, Trinken war in Gießen, Essen war gut.
1:16:13–1:16:16
Ja, in Gießen, das war natürlich schon mal ein anderes, wenn ich mal ein Norbert kaufe und sowas.
1:16:16–1:16:19
Nach sieben Tagen hat mich, glaubte ich denn, also ich hätte es auch vorher
1:16:19–1:16:21
schon gekonnt, vom Fahrt von Main nach
1:16:21–1:16:24
West-Berlin, auch den Flug hat die Bundesrepublik Deutschland bezahlt.
1:16:24–1:16:27
Das hat damals über 350 D-Mark gegostet. Das habe ich nicht vergessen.
1:16:27–1:16:33
Das Taxi dann vom Flughafen Tegel zum größten Gamm zum Radrum hat man unterbezahlt, 23 D-Mark.
1:16:34–1:16:36
Aber auch das habe ich nicht vergessen. Du konntest natürlich ein Programm machen,
1:16:37–1:16:38
aber ich hatte keinen Bock darauf.
1:16:39–1:16:41
Ich wollte auch keine anderen, meine Herren mich 1990 immer gefragt,
1:16:41–1:16:44
ob ich hier arbeiten will. Ich habe eine betreue Rundsenat. Da habe ich wieder
1:16:44–1:16:45
Frau Schulz und war zu dem Mittwochland.
1:16:46–1:16:50
Fahren Sie mich nicht noch mal. in Hochschulenhaus würde ich niemals arbeiten.
1:16:50–1:16:54
Da würden Sie sich mit einer anderen Republikfischung niemals in Kontakt haben. Nein!
1:16:54–1:16:56
Wie können Sie mich denn fragen, ich habe mich dann entschuldigt bei ihr,
1:16:57–1:17:00
weil ich mich wundervolle Frage, wie können Sie mich fragen zehn Jahre nach
1:17:00–1:17:02
der zweiten Mauer, ob ich hier arbeiten soll, ich will hier nicht arbeiten,
1:17:02–1:17:04
13 Jahre später Peter Schaden meinen.
1:17:05–1:17:10
Das ist das Leben. So, komm, so kommen. Ja, so ist das Leben.
1:17:11–1:17:14
Was ist damals hier, hier hinterher schreiben die Spitze für uns die Berüchte.
1:17:15–1:17:18
Essen ihren Bräuler, kennst du den Bräuler noch? Gucken DDR-Fernsehen.
1:17:19–1:17:21
Das Programm ist eher nicht gut.
1:17:21–1:17:25
Ja, ich bin ja ein Mensch von MDR, der Mitteldeutsche Rumpfung gibt sich große Mühe mit mir.
1:17:25–1:17:29
Aber wenn ich diesen Unsinn höre, am Samstagabend haben die Ostdeutschen den
1:17:29–1:17:32
Kessel Bundes geguckt. So war es nicht.
1:17:32–1:17:36
Also wir, wir, mein großer Bekanntenkreis, wir haben West-Tanzen geguckt.
1:17:36–1:17:39
Wir fanden den Inspektor Schimanski, Wetten, das verstehen Sie Spaß.
1:17:40–1:17:43
Rudi Carell war doch immer ein großes Kino, viel unterhaltsamer.
1:17:43–1:17:44
Das Kinderprogramm war gut in der DDR.
1:17:45–1:17:49
Wir fanden den DDR2 besser als Stimme der DDR. Ja, das West-Programm war besser.
1:17:49–1:17:52
Das war besser auch, wir haben vor Arbeit, HR3 gehört, das war besser auch hier
1:17:52–1:17:55
in Berlin, weißt du. Die haben Musik nach der Schule gehört.
1:17:55–1:18:01
RIA 2 oder RS2, RIA 2 war es damals, oder SFB 2, das war viel bessere Unterhaltung als das DDR-Radio.
1:18:01–1:18:05
Klar gab es mal am Abend, man guckt doch mal den Kesselbundes,
1:18:05–1:18:06
das will ich auch gar nicht sagen,
1:18:06–1:18:09
aber wir am Montagmorgen, guck mal, ich habe ja Grenzbrigade Küste,
1:18:10–1:18:12
was denkst du, die haben sich extra die, Dallas, haben sich extra die Serien
1:18:12–1:18:15
schreiben lassen, so war das damals, heute schreibst du eine E-Mail,
1:18:15–1:18:18
damals haben die das als Brief schreiben lassen, was in der Serie Dallas,
1:18:18–1:18:21
das war so eine, weißt du, kennst du das, das war so eine amerikanische Serie,
1:18:22–1:18:24
haben sich extra was schreiben lassen, wir haben nur über Westfernsehen,
1:18:24–1:18:27
natürlich wer kein Westfernsehen bekommen hat, Dresden, Strassuth hat auch keinen
1:18:27–1:18:30
guten Westempfang gehabt, die Ecke da, ja, die könnten kein Westfernsehen gucken,
1:18:30–1:18:34
oder wenn ich in der Partei war, in der SED war, ist es auch nicht so gut,
1:18:34–1:18:36
wenn man so viel den Westfender geguckt hat.
1:18:36–1:18:39
Aber wir, die kleinen Leute, wir haben am Montagmorgen über die Bundesliga,
1:18:40–1:18:43
die Sportschau gesprochen, über die Tagesschau gesprochen und nicht über das DDR-Programm.
1:18:43–1:18:47
Aküle Kammer und Karl-Heinz von Schmitz, leer haben wir nicht geguckt.
1:18:47–1:18:49
Ja, wir fanden das Programm best, haben wir besser.
1:18:54–1:18:59
Wir sind wie in Tirol noch anders. So ist es. Das ist die Aus...
1:18:59–1:19:03
Deswegen hat sich das Politbüro, ihr müsst es ja wissen, das Politbüro hat sich
1:19:03–1:19:06
damit beschäftigt, in Dresden Westfernsehen zu...
1:19:07–1:19:12
Weißt du das? Nee. Sie haben sich damit beschäftigt, weil da die Ausreisenwelle
1:19:12–1:19:14
am höchsten war. Die Ausreisen waren in Dresden am höchsten.
1:19:14–1:19:17
Deswegen hat sich das Politbüro, kannst du googeln, hat sich damit beschäftigt,
1:19:17–1:19:19
dass Dresden Westfernsehen gekommen ist.
Ali Hackalife
1:19:19–1:19:22
Ich dachte, dass die Ausreise aus Dresden so hoch war, weil die über die Uni
1:19:22–1:19:24
halt auch viele Westkontakte hatten.
Hendrik Voigtländer
1:19:24–1:19:27
Das war eines der Gründe, weil sie kein Westfernsehen sind, die sind ja echt
1:19:27–1:19:30
nach Berlin gefahren, nach Berlin und Westfernsehen. Das ist kein Scheiß.
1:19:31–1:19:33
Ihr hört mich da hinten, ja, geh mal rein, geh mal ein Stück rein,
1:19:33–1:19:35
dann kann ich euch das mal erklären, wie das hier so aussieht.
1:19:35–1:19:37
Ich sitze da auf dem Hocker auf den Helden, wenn die Feuerwehr fahren,
1:19:37–1:19:39
wenn die Feuerwehr fahren, laufen immer zwei Turmbänder.
1:19:40–1:19:43
Ein Turmband läuft auf den Tisch, das zweite Turmband läuft da im Schrank.
1:19:43–1:19:47
Von dem Turmband auf den Hocker, auf den Händen, im Schrank weiß ich nichts,
1:19:47–1:19:50
diese Leute und Herstuhl mögen uns überhaupt nicht, kommt da das Turmbänder nicht ran.
1:19:51–1:19:54
Damit er jetzt nicht sagt, dass wir uns beiden ich mach mal das Turmbänder auf
1:19:54–1:19:56
den Tisch aus, wenn du das sagst, kannst du ergehen.
1:19:57–1:20:01
Für mich, klein Mann, zwei Turmbänder, das System ist krank. Nicht immer, aber oft.
1:20:01–1:20:03
Wenn die Frau Romane ist von Flur in den Roten Lamm gegangen,
1:20:03–1:20:06
eine Videokamera zentral habt ihr da und die andere Videokamera zentral habt ihr da.
1:20:07–1:20:11
Ja, guck mal kurz rein, wen das sieht. Geh mal rein, da sitzt er da auf dem
1:20:11–1:20:13
Hock auf den Händen, die Frau Romane, das ist weit. Turmbänder läuft da an den
1:20:13–1:20:14
Schranken, von dem ich nichts weiß.
Ali Hackalife
1:20:14–1:20:19
Der Klaus Cordon erzählt, dass er Raucher ist und er damit gefoltert wird,
1:20:19–1:20:21
dass man ihm sagt, hier sind drei Zigaretten, aber nur ein Streichholz,
1:20:21–1:20:27
damit man auf einmal rauchen kann, aber nicht, wie man sich das selbst einteilen möchte.
Hendrik Voigtländer
1:20:27–1:20:29
Das kenne ich nicht, das habe ich noch nicht gehört.
1:20:30–1:20:33
Ja, es gibt immer wieder Schikanen, aber wie gesagt, ich bekomme das nicht mit
1:20:33–1:20:36
Zigaretten, ich bin nicht Schraucher, so gewesen, aber das Verhältnis zwischen
1:20:36–1:20:36
ihm und mir ist verstanden.
Ali Hackalife
1:20:36–1:20:39
Womit hat man dich geködert? Also es gab ja so ein Entgegenkommen.
Hendrik Voigtländer
1:20:40–1:20:42
Ja, ich komme vielleicht drauf. Wir sagen gleich mal einen Satz dazu.
1:20:43–1:20:46
Tja, das Haus wurde wieder renoviert, das ist zum Beispiel ein großer Kostenfaktor
1:20:46–1:20:47
gewesen hier, ja, diese Verblendung.
1:20:48–1:20:52
Das war auch einer der großen hinten Fahrstuhl, nicht nur, aber jetzt die Tapetenre gemacht.
1:20:52–1:20:54
Das Haus wurde für acht Millionen, ein paar anderthalb Jahre,
1:20:54–1:20:57
wie gesagt, die Hälfte der Bundesrepublik bezahlt, die andere Hälfte der Berliner Senat.
1:20:58–1:21:01
Teure Geschichte. Wenn du am Tag 2009 da hast, musst du natürlich auch irgendwann mal renovieren.
1:21:02–1:21:06
Wir können uns gerne auf den Händen, auf den Händen, meine Herren,
1:21:07–1:21:09
auf den Händen, setzt sich mal jemand hin von euch. Sehr gut.
1:21:11–1:21:13
Ja, sehr gut. Du sitztig damals da, wenn die Feuerwehr um an,
1:21:13–1:21:17
wenn die Feuerwehr um an steht, wenn die Feuerwehr um an steht hier im Tonband,
1:21:17–1:21:19
das Mikro steht da und das Feuerwehr um an steht hier im Schrank,
1:21:20–1:21:20
dann nehme ich nichts weiß.
1:21:21–1:21:24
Leute, wir mögen uns überhaupt nicht. Ich möchte ihn noch nicht treffen.
1:21:24–1:21:28
Ich fahre bestimmt fünf, sechs, sieben, acht Mal nach einem Glas Wasser,
1:21:28–1:21:31
Kopfschmerztablette, ob ich auf die Toilette gehen kann.
1:21:31–1:21:34
Das gibt es bei ihm nicht. Er sitzt auch zehn Stunden hier von ihm.
1:21:34–1:21:38
Er braucht eine Leistung. Zehn Stunden sitzt er hier und trinkt seinen Kaffee.
1:21:39–1:21:43
Ich kann es doch mal sagen, ich habe die Leute hier sitzen, tiefste Verachtung.
1:21:43–1:21:47
Er war dann an den Totenstationsgeschäftler, zwei Jahre älter als ich,
1:21:47–1:21:48
und lässt mich nicht auf die Toilette gehen.
1:21:48–1:21:51
Er sagt, es gibt keine Toilette. Natürlich, es gibt ja nicht keine Toilette.
1:21:51–1:21:55
Wenn die Feuerwehrwohnstätüren und Drangbein nicht machen, die haben kein Verhör in der Tür.
1:21:56–1:22:00
So, das ist wichtig. Ich darf nach 80 Tagen zu deinem Vorgesetzten lösen dich gleich.
1:22:00–1:22:03
Wenn man sagt, was man in gut aussehen. Normalerweise ist erst mal nach 80 Tagen
1:22:03–1:22:07
sicht sich im Gesicht und im Licht. Ja, du lüsst es immer mit dem Gesicht im Licht.
1:22:07–1:22:10
Das darf man mal in gut aussehen. Normalerweise ist ein riesengroßer Raum, ganz anders als hier.
1:22:10–1:22:13
Er sagt zu mir, Händen, ich werde mit Vornamen umgeschworen,
1:22:13–1:22:16
nehmen Sie am Tisch Platz. Das geht bergauf mit dem Ocker an den Tisch.
1:22:16–1:22:18
Daran geht es kaum. Zeig mal, ob dir dein Händ ist.
1:22:19–1:22:23
Sieht ihr das? Und dann brauchst du zwei Minuten? Krass. Krass.
1:22:25–1:22:26
Zehn Stunden kannst du das vorstellen?
Ali Hackalife
1:22:27–1:22:28
Ich hoffe nicht.
Hendrik Voigtländer
1:22:28–1:22:31
Ja, nee, ich sag, du musst mal so eine Vorstellung. Und er ist nicht dumm.
1:22:31–1:22:33
Nicht, dass du denkst, er fragt hier zehnmal hintereinander,
1:22:33–1:22:35
wollten sie fliegen, wollten sie fliegen, wollten sie fliegen.
1:22:36–1:22:38
Er stellt keine dummen Fragen. Nicht, dass du denkst, das ist jeden Tag,
1:22:38–1:22:40
du hast ja ein anderes Thema.
1:22:40–1:22:43
Das ist natürlich dumm, wenn er mich eine Stunde dazu befragt,
1:22:43–1:22:45
warum ich mit in die VR Ungarien Kaffeefee trittet.
1:22:46–1:22:49
Das ist eine Stunde nur das VR. Er kann mir nicht beweisen, wie der Leutnant
1:22:49–1:22:50
herrscht, dass ich fliegen will.
1:22:50–1:22:53
Ich glaube, mal 80 km zu sein vorgesetzten Mario Grossmann. Das sagte ich bereits,
1:22:53–1:22:56
ein gutaussehender Mann. Mario Grossmann sagt zu mir, ich habe für Sie,
1:22:56–1:23:00
Hendrik, Hendrik Sieh, einen Schriftstück vorbereitet, aber es steht,
1:23:00–1:23:02
dass ich über die haftbedingende DDR keine Auskunft zu geben habe.
1:23:03–1:23:05
Wenn du jemanden in der DDR getroffen hast, kann man eine zweite Jankmusskultur
1:23:05–1:23:09
um Brocken zu fliegen. Wenn du die gefragt hast, du hast in meiner Straße gesessen, wie war es denn?
1:23:10–1:23:13
Warum lachst du mich an? Ich habe dir eine Frage gestellt, die überhaupt noch nicht reden.
1:23:13–1:23:15
Mario Grossmann sagt zu mir, sehr, sehr freundlich, wenn Sie das so unterschreiben,
1:23:16–1:23:19
Hendrik, hört gut zu, linke Seite ist der Ausgang, dass ich über die haftbedingende
1:23:19–1:23:22
DDR keine Auskunft zu geben habe, linke Seite ist der Ausgang in die sozialistische,
1:23:22–1:23:25
in Deutschland spricht DDR, Oder müssen Sie dann Zellen bleiben?
1:23:25–1:23:31
Was hat sich dann gesagt, DDR und Zelle? DDR-Zelle. DDR-Zelle gibt es nicht, DDR und Zelle. Ach DDR.
1:23:32–1:23:33
DDR. DDR.
1:23:36–1:23:38
Du sagst Zelle? Er sagt DDR? Was habe ich nach 80 Tagen gesagt?
1:23:38–1:23:42
DDR und Zelle? Ich würde DDR sagen. Was habe ich nach 80 Tagen gesagt? DDR und Zelle?
Ali Hackalife
1:23:42–1:23:45
Du bist aufrecht hier rausgegangen. Du bist in der Zelle geliehen. Natürlich.
Hendrik Voigtländer
1:23:47–1:23:52
Ich wusste das. Ja, ja. Ich will zurück. Danke. Ich will zurück in den Zellentrakt.
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Er guckte mich etwas irritiert an, war ja ein Profi, die Tür ist offen und sagte,
1:23:58–1:24:00
Hendrik, warum zurück in den Zellentrakt? Ich habe ihm eine Antwort,
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bitte nicht falsch verstehen.
1:24:02–1:24:04
Nicht mit dem Kopf nach oben, sondern mit dem Kopf nach unten.
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Herr Major, wissen Sie, was ich die letzten Monate mitgemacht habe?
1:24:08–1:24:09
Er hat auf die Frage nicht geantwortet.
1:24:09–1:24:12
Nach einer klitzelkeilen Pause habe ich ihn gefragt, was passiert mit mir.
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Er sagte, Sie bekommen ein Jahr und sechs Monate. Das hat der Zellmisch mit mir schon gesagt.
1:24:17–1:24:19
Sie haben mich auf das Gespräch in der Zellmischung vorbereitet.
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Und er sagte danach wortwörtlich, und Ostern sitzen Sie bei Ihrer Oma im Kurwesten
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zusammen und trinken Kaffee.
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Ich habe ein kleines bisschen selbstbewusster gefragt, Herr Major, wann ist Ostern?
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Er sagte zu mir am 15. April, am 5. April 89 war Ostern. Ich habe nicht bei
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meinem Ohr gesessen am Kohlfirsendamm, habe Kaffee getrunken.
1:24:36–1:24:40
Ich werde erst am 9. Mai 1989 an die Bundesrepublik Deutschland verkaufen.
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Ich bin einer von knapp 34.000 Bürgern, die frei gekauft wurden.
1:24:44–1:24:47
Die Kanzlerin ist Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl,
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die Außenministerin Genscher, der Bundesrepublik von Weizsäcker.
1:24:50–1:24:54
Die Leute haben dafür besorgt, dass wir mit Respekt und Wörter landet wurden.
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Und ich zum Menschen warten, wie es die Bürgaren und die der Staatssicherheit gemacht haben.
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Ich bin sehr stolz, dass ich einer von Leuten bin, die es auch halbwegs mit
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Tagenschaften haben. Du darfst in dem Moment nicht sagen, also ich,
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ja, was hätte ich in meiner Heimat sagen sollen?
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Du siehst ja ganz schön scheiße aus, wer kommst du jetzt gerade?
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Für die Nummer, die eine Waktorite bekommen. Ja, musst du auch richtig leben.
1:25:16–1:25:18
Komm, wir gehen fast in eine Idee. Auslands.
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Zelle, ich bin die Zelle, amigo. Ich wüsste, das ist egal, ich habe gesagt, ich würde.
Florian Clauß
1:25:28–1:25:29
Ja, ich würde.
1:25:31–1:25:33
Ich glaube, ich hätte es nicht so ausgehalten.
Hendrik Voigtländer
1:25:35–1:25:39
Bist du unter Kinderschein? Da musst du aufpassen. GDR-Republikverschüler.
1:25:40–1:25:43
So, zeig ich euch noch ein paar Bilder von mir. Wir müssen mal gucken,
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wie wir von der Zeit her sind.
1:25:45–1:25:48
Wir sind schon weit drüber, aber ich zeig euch trotzdem noch ein paar Bilder.
1:25:49–1:25:52
Er hatte die Idee zur Flucht. Warte mal, fang ich mal bei dir an.
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Das ist mein Schulfreund, er hat die Idee gehabt zur Flucht.
1:25:54–1:25:55
Das ist der Schulfreund von mir.
Ali Hackalife
1:25:56–1:25:58
Das ist aber nicht der Leistungssportler. Nee, nee, die zeig ich gleich.
Hendrik Voigtländer
1:25:58–1:26:01
Das ist der Schulfreund von Jürgen, der Idee gehabt zur Flucht.
1:26:02–1:26:04
Er hatte die Idee, ne, gab es zur Flucht. Das ist kurz vor der Fluchtum Begeinheft
1:26:04–1:26:07
genommen worden. So seh ich kurz vor der Flucht aus. Das ist eine von den guten
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Quarzohren. Ich lache noch viel.
Florian Clauß
1:26:09–1:26:10
Darf ich die aufnehmen?
Hendrik Voigtländer
1:26:10–1:26:14
Ich sage immer viel, ich bin immer sehr lustig. Ja, das ist nach vier Wochen
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begeistert. Ich sage nicht mehr, das wird hier ausgenommen. Das ist ein Bild aus der Stadion.
1:26:18–1:26:22
Nach vier Wochen begeistert sehe ich sehr aus. Hast du da einen Akte?
1:26:22–1:26:25
Ja, nee, nicht alles. Nicht alles davon. So sehe ich, Moment.
1:26:27–1:26:29
Festnahme sehe ich nach sieben halben Monaten aus. Kein Bild machen mehr.
1:26:29–1:26:32
Ja, so sehe ich aus nach sieben halben Monaten. Das ist doch nicht erdnass.
1:26:33–1:26:35
Elf Tage später sieht es so aus. Zwischen dem Bild und dem Bild sind elf Tage.
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Oma kocht gut am Kuchen. Das sieht trotzdem scheiße aus, ja. Ja, ist ja so.
1:26:40–1:26:42
So sieht er aus, wenn die deutsche Nationalmannschaft gut spielt.
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Das ist Mike, der Leitstainsportler, hab ich euch erzählt, der auf den Daumen-Liegeschnitz macht.
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Ja, das ist Mike. Der ist zur Zeit mit dem Schiff nach Alaska.
1:26:49–1:26:49
Der hat mir ein Bild geschickt.
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Im Video, sorry. Der schickt ihm ein Bild, der fährt mit dem Schiff nach Alaska
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einfach so. Der ist ein Kunde, du, kann ich dir sagen.
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Sechs Sprachen, aber kann keine Jugendliche machen. Der kann es mental leider nicht.
1:26:59–1:27:02
Der hat bis zum letzten Tag in der Aknast gesessen. Der weint bei den Thüringen. Der weint.
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Der kann es nicht. Also Köpper will ich mir immer noch überlegen.
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Der kann das immer mit dem Liegeschnitz, ja. aber kann es nicht.
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Und das ist der Zellenspitze, das ist der David, der schreibt nämlich Berichter.
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Und das ist mein Podcast. Wollt ihr mal ein Bild machen? Könnt ihr euch mal
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die Zluft anhören? Macht mal ein Bild, das Buch dazu.
1:27:14–1:27:17
Das ist im Moment sowieso ausverkauft, aber vielleicht kannst du dir mal,
1:27:17–1:27:20
da sind 30 Zluftgeschichten. Ja, zweimal bundesweit ausverkauft.
1:27:20–1:27:21
Das ist sehr interessant.
1:27:22–1:27:25
Aber wie ist das Buch? Das sind Niedersachsen und Sachsen-Analatine.
1:27:25–1:27:29
Das war zur Leipziger Buchmesse vorgestellt. Und nach zwei Monaten bundesweit zweimal ausverkauft.
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Aber es ist eine Fluchtgeschichte, ja, also zum Beispiel Brockenbennus dabei.
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Brockenbennus ist jemand, der als die Mauer fällt. Ich bin 9000 Mal auf dem Brocken.
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9000 Mal, der Brocken ist 1142 Meter hoch. Du durftest 9000 Mal hoch und runter.
1:27:42–1:27:45
Leider vor der Veröffentlichung des Buches, kurz vorher ist er gestorben.
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Sehr, sehr gutes Buch. Ich kann es nur empfehlen. Das ist wirklich was,
1:27:48–1:27:51
wo man sagen kann, nicht nur ostdeutsche Fluggeschichte, auch westdeutsche Fluggeschichte.
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Wir haben große Filme gedreht, unter anderem aus Steven Spieberg und von Hemsie
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2014. Die haben unsere Lichtanlage daraus kaputt gemacht.
1:27:58–1:28:02
Der Fullise mit Kat Vincent wurde gedreht, die ARD-Fansiv, Weißen Seebogen gedreht
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und der sehr gute Film Nahschuss, habe ich vorhin schon darauf aufmerksam gemacht,
1:28:06–1:28:07
mit Lars Eidinger wurde ja auch gedreht.
1:28:08–1:28:10
Die Stasi hat dafür gesorgt, dass man sich nicht das nehmen nimmt,
1:28:10–1:28:13
deswegen ist die VW hier drin. Wenn die Vorhörerung auf die Rote Langbahn gegangen
1:28:13–1:28:15
ist, also die Kahlbahnbahn kennt ihr auch.
1:28:15–1:28:20
Unter normalen Umständen haben wir am Tag zwischen 1000 und 2500 Befugel, was hier los ist.
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Wir bieten die Führung in Zehensprache an, ich bin einer von 110 Referenten.
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Es ist gut, dass so viele Leute herkommen.
1:28:24–1:28:26
Wir werden uns noch draußen verabschieden, weil es noch ein,
1:28:26–1:28:29
zwei Sätze draußen ist und die Führung zu Ende. Ja, wir sind schon weit drüber.
1:28:30–1:28:31
So, vorhin, komm, wir gehen runter.
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So, damals ist hier Leichtstrom drauf, nochmal das zu Ende zu führen,
1:28:34–1:28:36
die Führung hier, was wir sonst nicht machen.
1:28:36–1:28:38
Ja, wir sind weit drüber von der Zeit her, aber wir mussten natürlich,
1:28:38–1:28:40
wenn der Podcast schon mal läuft, dann müssen wir das auch mal bis zum Ende
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durchführen. Sorry, dass wir drei Minuten noch überziehen.
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Hier ist damals Leichtstrom drauf, wenn sich hier eine Taubel draufsetzen,
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hatten die drin Alarm. In diesem Areal arbeiten damals 255 Leute, Stasi-Tag und Nacht.
1:28:50–1:28:52
Rechts von mir ist hier Teilung 9, bei schweren Kommunalförden oder bei neuen
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Diplomatungsleben kommt es auch. Die Teilung 9 geht mal zur Seite,
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jetzt sagen wir, wo es lang geht.
1:28:56–1:29:00
480 Leute arbeiten da drin, besser ausgebildet als die DDR-Kriminalpolizei.
1:29:00–1:29:03
Ja, die haben bessere Sachen, also auch besseres Equipment und wie ich ja bereits
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einleitend sagte, 1085 Personen in dem Haus.
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Ein Fluchtversuch ist ja ausgeschlossen. Selbst wenn ich, wie du gekommen wäre,
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hast du hier hinten noch eine Staffel, dann noch einen Zaun.
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Du weißt nicht mehr, wo du bist.
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Hier hinter werden die Kugeln rausoperiert. Ja, wenn jemand eine Kugel gefahren
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hat in der deutschen Grenze oder Berliner Mauer, werden die Kugeln nur hier rausoperiert.
1:29:20–1:29:22
Das gibt es nur in Berlin, Hohenschnausen, in Verbindung mit der Charité.
1:29:23–1:29:26
Das gibt es in Halle in Leipzig oder in Dresden zum Beispiel nicht. Das gibt es nur hier.
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Wenn man mich fragen würde, nach meinem negativen Höhepunkt durch die Klasse,
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anstatt DDR zu reisen, würde ich immer sagen, ich bin mit diesem Grotewoll-Express
1:29:32–1:29:34
von Halle nach Leipzig gefahren.
1:29:34–1:29:36
Du siehst mit leiten Brust am Brust, der eine hat keine Zähne im Mund,
1:29:36–1:29:37
der andere ist tätowiert, bis zum anderen Dach.
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Ich habe den Wärter damals zweimal gefragt nach Toilette. Der Wärter sagt zu
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mir, es gibt keine Toilette.
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Ich habe hier vor zehn Jahren angefangen, ich habe das keinem erzählt,
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habe mir heimisch still und leise einen Schlüssel von dem Grotewoll-Express
1:29:46–1:29:49
besorgt und habe herausbekommen, dass es sogar zwei Toiletten gibt.
1:29:49–1:29:51
Es gibt eine für die Wärter, es gibt eine für die Gefangenen.
1:29:51–1:29:55
Es gibt für mich keine Toilette, sie wollen mich demütigen. Das war eine negative Lippe.
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Möchte ich mich von euch verabschieden, auch dank für das Interesse,
1:29:58–1:30:01
was ihr mitgebracht habt. Und ich möchte die Führung enden mit Albert Einstein.
1:30:01–1:30:03
Die reinste Form des Wahnsinns ist...
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Alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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Ich wünsche euch, ich wünsche Ihnen ein schönes Leben in Freiheit und Frieden. Vielen Dank.
1:30:12–1:30:14
Vielen Dank. Los!
1:30:17–1:30:18
Ganz herzlichen Dank.
Ali Hackalife
1:30:18–1:30:19
Ich danke euch auch. Das war sehr interessant.
Florian Clauß
1:30:20–1:30:22
Kann ich nochmal deinen vollen Namen, Hendrik?
Hendrik Voigtländer
1:30:23–1:30:23
Volkländer.
Florian Clauß
1:30:24–1:30:27
Volkländer mit O-I. So.
1:30:29–1:30:30
Das war kompakt.
Ali Hackalife
1:30:31–1:30:33
Das war sehr energisch.
Florian Clauß
1:30:33–1:30:33
Ja.
Ali Hackalife
1:30:33–1:30:37
Ich freue mich jetzt auf ein bisschen Ruhe in meinem Kopf.
Florian Clauß
1:30:39–1:30:40
Wir müssen noch abmoderieren.
Ali Hackalife
1:30:41–1:30:43
Ah ja, ja. Schließfächer?
Florian Clauß
1:30:43–1:30:47
Schließfächer sind hier. Wir hatten ja eigentlich noch vor, so ein bisschen
1:30:47–1:30:52
weiter zu machen, weiter zu wandern und noch mehr über die DDR zu sprechen.
1:30:53–1:30:55
Aber ich glaube, das ist jetzt hier so ein Akzent.
Ali Hackalife
1:30:55–1:31:00
Es war interessant, das war ein interessanter Typ, also sehr energisch vorgechlagen.
1:31:00–1:31:04
Also in der Erzählung waren auch jetzt recht viele Sprüge drin,
1:31:04–1:31:06
man musste ständig mitdenken.
1:31:06–1:31:10
Deswegen war es aber auch so frisch, weil er das halt wirklich so.
Florian Clauß
1:31:10–1:31:12
Spontan erzählt hat.
Ali Hackalife
1:31:13–1:31:17
Du merkst den Moment, wo er gefangen wurde in Bulgarien.
1:31:18–1:31:24
Und ich habe das Gefühl, so wie er jetzt redet, da ist halt immer noch der Pan-20-Jährige.
Florian Clauß
1:31:24–1:31:27
Und auch in der Aktion einfach, was da passiert ist alles.
1:31:28–1:31:31
Wenn man direkt vor Ort ist und das so erlebt hat, das ist glaube ich nochmal
1:31:31–1:31:34
so, dass ich kann es mir nicht vorstellen.
Ali Hackalife
1:31:34–1:31:39
Nee, vor allem egal, wie nah man drankommt. Ich habe Bücher darüber gelesen,
1:31:39–1:31:43
ich habe mich wirklich viel mit der DDR befasst und trotzdem hier zu sein,
1:31:43–1:31:45
ist immer nochmal was ganz anderes.
Hendrik Voigtländer
1:31:47–1:31:50
Wir kommen nicht raus. Wir sind eingesperrt. Eingesperrt. Wo wollen wir denn
1:31:50–1:31:52
hin? Ja, wir wollen raus. Ach, wir kommen nicht raus.
1:31:54–1:31:56
Die Tür ist auf. Haben wir nochmal Glück gehabt.
Ali Hackalife
1:31:56–1:31:58
Wollen wir für die Sendung noch ein Foto machen zusammen?
Hendrik Voigtländer
1:31:58–1:31:59
Gerne, gerne.
Ali Hackalife
1:32:00–1:32:03
Wo wollt ihr hin? Wir können uns ja mal vor das Gitter stellen.
1:32:03–1:32:04
Das ist ja repräsentativ.
Hendrik Voigtländer
1:32:05–1:32:09
Ich bin mein bester Foto-Kraft der Welt. Aber es sind ja super interessante
1:32:09–1:32:11
Geschichten. Also Leute müssen das hören.
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Ja, vor allen Dingen, wenn du richtig dornach denkst, ich hab's ja aus wie Tricks.
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Ich habe im Flugzeug schon, nicht im Flugzeug, als wir in Bulgarien sitzen,
1:32:18–1:32:20
in der Zelle, habe ich so gedacht, wenn du in der DDR ankommst,
1:32:21–1:32:22
das wussten wir ja nicht, was passiert.
1:32:22–1:32:26
Ob die mit dem Flugzeug oder mit 1000 oder was weiß ich, da gibt es ja 1000
1:32:26–1:32:28
Geschichten dazu, wie man von Bulgarien in der DDR kommt.
1:32:28–1:32:31
Wenn du in der DDR in Leipzig drehst oder in Ostberlin ankommst,
1:32:32–1:32:33
da kriegst du eine Dracht Prügel, habe ich so gedacht.
1:32:33–1:32:37
Und dann werde ich sagen, nach ein paar Tagen, guck mal an, guck mal mein Gesicht
1:32:37–1:32:39
an, guck mal mein Auge an, guck mal meine Hände an, die hat mich so verhauen,
1:32:39–1:32:40
jetzt möchte ich hier nicht leben.
1:32:41–1:32:44
Ich habe vier Wochen gebraucht und dann schreibt der Stasi-Spitze genau das
1:32:44–1:32:46
über mich. Ich habe das auch die ersten Jahre hier nicht erzählt.
1:32:47–1:32:50
Dass ich, Fugt, steht ein Stasi-Akt drin, also von ihm. Ja, ich habe die,
1:32:50–1:32:52
der Spitze schreibt über der Stasi.
1:32:52–1:32:56
Jetzt mal, nach einem Monat, jetzt ändert er komplett seine Meinung.
1:32:56–1:32:59
Jetzt will er ausreisen. Das war von Anfang an ein Plan.
1:32:59–1:33:02
Natürlich die Festnahme nicht, die Festnahme war kein Plan. Aber Hendrik.
1:33:02–1:33:04
Die Festnahme war scheiße. Du hast gewonnen.
1:33:05–1:33:08
Ja, es ist aber, du musst ja auch mental, du musst ja das auch alles so ein
1:33:08–1:33:10
bisschen, Ja, am Ende, du musst es auch sehen, sonst geht es nicht.
1:33:10–1:33:12
Du hast gewonnen, das ist doch das Krasse. Wenn du hier gehst als Verlierer,
1:33:13–1:33:15
wenn du sagst, wir haben jemanden, der auch richtig auf die Straße gegangen
1:33:15–1:33:19
ist, gegen das System, also demonstriert, also für sein Recht,
1:33:19–1:33:21
ja, den haben sie auch richtig vermöbelt, ich will jetzt nicht Namen nennen.
1:33:21–1:33:25
Wenn der mit über den Flur geht, Leute, das, das, das, das, das,
1:33:25–1:33:27
das, komm mal mit, lass doch das sein.
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Der geht auch nicht runter in eine Gummizelle oder sowas. Der geht da nicht
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runter, der hat Angst. Ja, krass.
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Ja, der hat eine richtige Familie und alles bei ihm intakt. Aber wenn der mit
1:33:37–1:33:39
dir auf den Flur geht oder sowas, der läuft mit den Leuten wie,
1:33:39–1:33:41
ja, die kommen doch hierher und wollen die Geschichte, aber der kann es nicht.
Ali Hackalife
1:33:41–1:33:44
Ich glaube, wenn das hier einmal deine Biografie gebrochen hat,
1:33:44–1:33:46
dann ist es schwer, da wieder drüber wegzusehen.
Hendrik Voigtländer
1:33:46–1:33:50
So ist es, so ist es. Das war super interessant. Vielen, vielen Dank. Ich auch.
Ali Hackalife
1:33:50–1:33:57
Ciao. Tschüss. So, und mit diesen Worten verlassen wir die Untersuchungshaftanstalt
1:33:57–1:34:02
Hohenschönhausen. Wenn wir dann rausgelassen werden, wollen wir mal so rauslassen.
Florian Clauß
1:34:03–1:34:08
Wie hier so ein großes Freihand. Und ja, die Tür geht auf.
Ali Hackalife
1:34:10–1:34:12
Mein lieber Herr Gesangsverein, das war eine Packung.
Florian Clauß
1:34:12–1:34:17
Wir verlassen das Gelände. Wir laufen noch an einem Zaun vorbei von der Haftanstalt.
1:34:17–1:34:20
Wieder Richtung Straßenbahn, da wo wir uns getroffen haben.
1:34:20–1:34:25
Das heißt, der Track heute sieht wahrscheinlich auch so aus wie die Gefängniszelle.
1:34:26–1:34:30
Wie viel man da in einer Gefängniszelle dann laufen kann, nämlich recht konzentriert
1:34:30–1:34:32
auf einen Punkt, nicht so ein epischer Track geworden.
1:34:32–1:34:35
Ich dachte, wir hätten nochmal so hinten zum jüdischen Friedhof gehen können.
1:34:36–1:34:38
Aber das machen wir jetzt nicht.
1:34:38–1:34:44
Ich würde sagen, wir machen jetzt Schluss. Vielleicht können wir das ja mal fortsetzen.
1:34:45–1:34:48
Lebende Gedenkstätten in Berlin, ja, oder was wir daraus machen.
1:34:49–1:34:58
Das war jetzt eigentlich Podcast Episode 79 mit Ali, Ali Hackeleif von auch
1:34:58–1:34:59
interessant Podcast und.
Ali Hackalife
1:34:59–1:35:00
Flo vom eigentlich Podcast.
Florian Clauß
1:35:01–1:35:06
Ja, wir hören uns in 14 Tagen wieder. Bis dahin, macht's gut. Tschüss.
Ali Hackalife
1:35:06–1:35:06
Ciao, ciao.
Florian Clauß
1:35:07–1:35:08
So.

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