„Die Tiefsee ist nicht nur die letzte Grenze der Erde, sondern auch ein Spiegel unserer Zukunft“ Carl Chun, Leiter der ersten deutschen Tiefseeexpedition Valdivia

In dieser Episode tauchen wir tief in die Geschichte der Tiefsee-Erforschung ein! Wir besuchen das Naturkundemuseum in Berlin, um die Spuren der ersten deutschen Tiefsee-Expedition zu entdecken. Die Valdivia bereiste von 1898 bis 1899 unter der Leitung von Carl Chun den Atlantischen und Indischen Ozean und brachte zahllose Exponate mit, die heute noch im Museum teilweise zu sehen sind und zu Forschungszwecken benutzt werden. Dort ist auch eine große Sammlung von Feuchtpräparaten ausgestellt, die viele Funde der Valdivia enthält. Wir suchen vor Ort unter den in Alkohol eingelegten Meeresbewohnern nach der Aufschrift „Valdivia“, während Flo Micz erklärt, ab welcher Tiefe die Tiefsee beginnt und warum. Desweiteren mit welchen Fangtechniken die Valdivia gearbeitet hat, wie damals der Meeresboden vermessen wurde und welche Arten von der Expedition neu entdeckt und berühmt geworden sind. Die Aufnahme in den vollen Ausstellungsräumen klingt doch recht hallig und wir setzen die Erzählung auf dem Panke-Wanderweg fort, der direkt am Museum beginnt und bis weit hinter Pankow führt. Das Ökosystem der Tiefsee ist von kaltem Wasser, hohem Druck und wenig Nahrungsquellen geprägt und unglaublich groß. Es hat obskure Lebensformen und Lebensgemeinschaften hervorgebracht. In den Tiefen haben sogar Parasiten Parasiten! Jedes verwertbare Teilchen findet Abnehmer. Flo war schon als Kind von der Tiefsee fasziniert und wollte „Haiforscher“ werden. Später entstand der Berufswunsch Meeresbiologe. Und obwohl der Ausbildungsweg sich nicht bewahrheitet hat, ist die Begeisterung für die weitergehend unerforschte Tiefsee geblieben. Die Tiefsee bedeckt über 60% der Erdoberfläche, aber nur 0,01% davon sind verprobt. Es gibt noch so viel zu entdecken und zu lernen über den größten Teil unserer Erde. Wir diskutieren auch den Abbau von Ressourcen aus der Tiefsee und die Gefahr, dass noch zu wenig bekannt ist, um die Folgen des Tiefseebergbaus angemessen einschätzen zu können. Wir bemühen uns bei diesem Thema nicht allzu dystopisch zu werden. Schließlich gesteht Flo, wie er auf das Thema gekommen ist. ChatGpt hatte dabei seine Finger im Spiel, aber nicht zu Unrecht! Viel Spaß beim Hören und verzeiht uns die Hallenbad-Athmosphäre im Naturkundemuseum, es waren Osterferien und viele Kinder waren auch bis kurz vor Schließung im Museum sehr aktiv.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:02
Sind wir die ganze Zeit hier jetzt?
Florian Clauß
0:00:02–0:00:05
Nein, ich glaube, das ist nur so ein Aufschluss.
Micz Flor
0:00:05–0:00:07
Das wäre so lustig dann für die GPS-Map.
Florian Clauß
0:00:07–0:00:10
Achso, gut, das ist das. GPS.
Micz Flor
0:00:11–0:00:14
Das wäre dann also die GPS-Track, die den Flo immer aufnimmt.
Florian Clauß
0:00:15–0:00:19
Den kann man auch aufnehmen. Nee, machen wir mal ordentlicher einen.
0:00:19–0:00:23
Ist das super? Nee, jetzt nicht mehr.
Micz Flor
0:00:24–0:00:29
Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast, Podcast, dem Podcast,
0:00:29–0:00:37
bei dem wir beim Laufen reden und laufend reden und heute von einem ganz besonderen
0:00:37–0:00:42
Ort, den ich sehr schätze und trotzdem auch ein bisschen enttäuscht bin darüber,
0:00:42–0:00:44
wie er jetzt ist, was er ist.
0:00:44–0:00:48
Diese Folge hat Flo vorbereitet, der euch gleich sagt, wo wir sind und ich weiß
0:00:48–0:00:49
aber nicht, warum wir hier sind.
0:00:49–0:00:52
Ich weiß nicht, ob ihr euch das zeigen möchtet, ich bin sehr aufgeregt.
0:00:53–0:01:01
Und damit übergebe ich zu Flo. Hallo, es ist die Folge 49 und ja, worum geht's?
Florian Clauß
0:01:01–0:01:06
Hallo, auch von mir herzlich willkommen bei eigentlich-podcast.de.
0:01:06–0:01:11
Wir sind jetzt vor dem Tor der Welt im oberen Jura.
Micz Flor
0:01:12–0:01:12
Okay.
Florian Clauß
0:01:13–0:01:18
Und hinter uns haben wir auch ein Highlight dieser Ausstellung,
0:01:18–0:01:20
nämlich die Dinosaurier-Skelette.
0:01:21–0:01:26
Wir sind im Naturkundemuseum und wir sind, glaube ich, das zweite Mal in unserer
0:01:26–0:01:29
Geschichte des Podcasts in einem Museum.
Micz Flor
0:01:29–0:01:30
Das dritte Mal.
Florian Clauß
0:01:31–0:01:34
Das dritte Mal. Wo waren wir? Wir waren im Technikmuseum.
Micz Flor
0:01:34–0:01:41
Dann waren wir nochmal im Technikmuseum wegen dem Beute und jetzt sind wir hier im Naturkundemuseum.
Florian Clauß
0:01:42–0:01:47
Ja, zweimal Technik, einmal Naturkundemuseum. Das sind auch meine Lieblingsmuseen,
0:01:47–0:01:51
die ich oft besucht habe. Genau, ich habe dich heute hierher geführt,
0:01:51–0:01:54
weil es was mit meinem Thema zu tun hat.
0:01:55–0:02:01
Das ist gerade zu Zeiten des Archäopterics.
0:02:01–0:02:08
Hier links von uns, das ist die Asteroidensammlung, Steinsammlung.
0:02:09–0:02:12
Und da gibt es ja einige Exponate, die aus dem Weltall stammen.
0:02:12–0:02:24
Aber wir haben heute ein anderes Thema, nicht das Weltall, sondern wir invertieren quasi das Thema.
Micz Flor
0:02:24–0:02:31
Hollow Earth. Wie heißt das? Believer.
Florian Clauß
0:02:33–0:02:46
Wir tauchen in eine Welt, die heute noch zu großen Teilen unerforscht ist, die es aber,
0:02:48–0:02:52
Also keine historische Welt, nicht die Welt der Dinosaurier.
0:02:52–0:02:59
Mein Thema heute ist, und ich glaube, weil ich mich damals schon so für begeistert
0:02:59–0:03:01
habe, mein Thema ist die Tiefsee.
Micz Flor
0:03:01–0:03:06
Ja, das habe ich jetzt dann auch schon gewusst mit solchen Sätzen wie Wir wissen
0:03:06–0:03:10
mehr über Planeten, die hunderte von Lichtjahren fährt sind,
0:03:11–0:03:14
als über die Tiefe des Ozeans.
0:03:15–0:03:17
James Cameron.
Florian Clauß
0:03:19–0:03:20
Kommen wir auch noch zu sprechen.
Micz Flor
0:03:21–0:03:23
Wir sind ja ein Filmpodcast.
Florian Clauß
0:03:23–0:03:27
Wir sind ein Filmpodcast und auch James Cameron hat nicht nur Spielfilme mit
0:03:27–0:03:31
The Abyss und was war der andere, über die Tiefsee gemacht.
Micz Flor
0:03:31–0:03:33
Titanic war ja irgendwie das Ding.
Florian Clauß
0:03:33–0:03:35
Das war nicht die Tiefsee.
Micz Flor
0:03:35–0:03:38
Aber da ist er dann auch runtergetaucht.
Florian Clauß
0:03:38–0:03:42
Und er hat auch viel für die Forschung getan. Wie bin ich zu dem Thema gekommen?
0:03:43–0:03:45
Das ist, glaube ich, so ein mannigfaltiges Thema.
Micz Flor
0:03:45–0:03:51
Ja, die Brücke ist relativ einfach. Filmpodcast 90er Jahre.
0:03:51–0:03:54
Film, den ich beeindruckt habe? Titanic. Schon sind wir da.
Florian Clauß
0:03:56–0:03:57
So, jetzt,
0:03:59–0:04:06
sind wir nämlich in diesem Raum, zu dem ich auch mit dir gehen wollte.
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Nämlich hier haben wir sogenannte Feuchtpräparate. Und zwar massenhafte Feuchtpräparate.
0:04:16–0:04:20
Also ich hätte gehofft, aber auch so ein bisschen befürchtet,
0:04:20–0:04:24
dass wir jetzt nicht unbedingt genau das finden, was ich suche.
0:04:25–0:04:31
Ich möchte nämlich mit dir über die erste deutsche Tiefsee-Expedition sprechen, die Valdivia,
0:04:32–0:04:40
die 1898 bis 1899 den Atlantischen Ozean,
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den Indischen Ozean befahren hat und die ganz viele von diesen Präparaten mitgebracht
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hat, die eben auch hier zu sehen sind.
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Vielleicht finden wir hier das eine oder andere Label an diesen Präparaten,
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die halt auf die Herkunft schließen lassen.
0:04:58–0:04:59
Weil die wir...
Micz Flor
0:04:59–0:05:00
Kommt man eigentlich noch rein?
0:05:01–0:05:05
Nee, ich glaube, das ist wirklich so ein Raum, wo man nicht reinkommt.
0:05:05–0:05:08
Aber war es nicht früher möglich da drin?
Florian Clauß
0:05:08–0:05:13
Ja, nee, nee, nee. Hier bist du nicht reingekommen. Das ist wirklich nur diese Exponate.
Micz Flor
0:05:14–0:05:18
Also vielleicht ganz kurz für die, die den Raum nicht kennen und die einfach nur zuhören.
0:05:19–0:05:23
Es ist ein großer Raum, der wahrscheinlich, würde ich mal sagen,
0:05:25–0:05:32
bestimmt fast 30 Meter lang ist und vielleicht sieben Meter hoch, oder? Was denkst du?
Florian Clauß
0:05:32–0:05:34
Ja, sieben Meter kommt gut hin.
Micz Flor
0:05:35–0:05:40
Vor uns ist ein mit Glas verschlossenes Regalsystem.
0:05:40–0:05:45
Das Regalsystem ist aus Eisen gemacht, also hat so sehr so eine Ästhetik von Lagerraum.
0:05:47–0:05:51
Ist lackiert, ist nicht ganz billig, also es ist schön gemacht.
0:05:51–0:05:53
Das hat was von Filmkulisse.
0:05:53–0:05:55
Da drin sind Gläser, riesengroße Einmachgläser.
0:05:56–0:06:05
Und da drin wiederum sind eben ehemalige Lebewesen, die jetzt alle in Form alter
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Hütte oder wie auch immer eingelegt sind.
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Die gefunden wurden eben auf
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Schall. Und das Ganze ist von hinten angeleuchtet. Es ist sehr dramatisch.
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Also es ist wirklich so wie, es ist eigentlich wie aus so einem Hellboy-Film,
0:06:17–0:06:19
wenn die da irgendwie so ein Museum,
0:06:22–0:06:25
wo da nachts irgendwas passiert, wenn eigentlich niemand mehr da ist,
0:06:25–0:06:26
wo dann jetzt gleich eine Wand durchbrochen wird.
Florian Clauß
0:06:27–0:06:30
Dann fangen sie langsam an, die Deckel sich zu heben und Tiere sich zu bewegen.
0:06:30–0:06:35
Wir sind hier nämlich vor den Rochen, allen möglichen Fischen,
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aber auch Hintenfische sind hier zu sehen.
0:06:38–0:06:45
Also es gibt noch ganz viel mehr in den Tiefen des Naturkundemuseums von Exponaten,
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Präparaten, die dann von den Expeditionen mitgebracht wurden.
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Auch Fotografien hat das Naturkundemuseum von der Valdivia.
0:06:53–0:07:00
Valdivia wurde geleitet von dem Zoologen Karl Kuhn.
0:07:00–0:07:05
Der wird aber geschrieben wie so fast chinesisch, also C-H-U-N,
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wird aber Kuhn ausgesprochen.
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Die haben unzählige Arten entdeckt. Das ist ja noch heutzutage so,
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wenn irgendwo eine Tiefsee-Expedition ist, dann kommen auch ganz viele neue
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Arten zum Forschern, immer noch.
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Das hat die Tiefsee in so Ansicht, weil die noch ein relativ unerforschtes Gebiet ist.
0:07:25–0:07:31
Man sagt sogar, dass bestimmt eine Milliarde von Arten an Bakterien sind noch
0:07:31–0:07:32
nicht entdeckt worden in der Tiefsee.
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Also eine immense Zahl, deswegen auch ein extremst wichtiger Lebensraum.
0:07:38–0:07:44
Und in Zeiten des Wandels, Klimawandel, Anthropozän.
0:07:46–0:07:51
Umso wichtiger, mehr über den Tiefsee zu kennen. Weil in der nächsten Zeit wird
0:07:51–0:07:56
auch dieser Ausbau von Bergbau und so weiter, Tiefsee-Bergbau wird sich ausweiten.
0:07:56–0:08:00
Das heißt, da werden auch die ganzen Ressourcengebiete und so weiter angezappt.
0:08:01–0:08:06
Und weil auch unglaublich viele Metallvorkommen in der Tiefsee zu bergen sind.
0:08:06–0:08:13
Deswegen ist dieser Schutz des Lebensraums und die Kenntnis darüber ist heutzutage so extrem wichtig.
0:08:13–0:08:22
Ich möchte dir jetzt von Carl Kuhn einen Ausschnitt vorlesen aus den Tiefen der Weltmeere.
0:08:22–0:08:26
Das ist das Buch, was er gleich im Anschluss nach der Expedition geschrieben
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hat, kam dann auch gleich 1900 raus, war ein Bestseller damals.
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Aber das gibt nochmal so ein bisschen
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einen Eindruck, mit was für einem Forschungsschiff wir es da zu tun haben.
Micz Flor
0:08:36–0:08:45
Es ist auch mal eine Frage gewesen, wie tief war denn Tiefseetauchen vor 120 Jahren?
Florian Clauß
0:08:45–0:08:47
Ja, also es geht nicht ums Tauchen.
Micz Flor
0:08:48–0:08:54
Entschuldigung, TJ. Ich übergebe das Mikrofon wieder unserem Korrespondenten
0:08:54–0:08:56
aus dem späten 19. Jahrhundert.
Florian Clauß
0:08:58–0:09:04
Es geht vor allen Dingen um Tiefsee, lässt sich ziemlich genau dann auch lokalisieren.
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Nämlich die Tiefsee kann so grob als Lebensraum definiert werden,
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wo kein Licht mehr hinkommt.
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Also wo keine Lebewesen oder keine Pflanzen, die halt auf Protosynthese basieren.
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Das ist so bei 400 bis 600 Metern kann man das einorten.
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Und Tiefsee ist im Prinzip dann auch dieser Graben, der sich an dem Schelfmeer befindet.
0:09:31–0:09:33
Also wenn du dir vorstellst, es gibt die Kontinentalplatten,
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die liegen auf der Landkruste, auf der Kontinentalkruste.
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Und dann gibt es einen großen Bereich, der dann so quasi absackt,
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wo dann das Meer anfängt. Und das ist das Schelfmeer.
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Und das Schelfmeer ist zum Beispiel hier in Europa, das ist die Nordsee,
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ein ziemlich groß gestrecktes Schelfmeer, wo es dann halt wie auch so,
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200-300 Kilometer rausgeht und Schelf ist dann so der Bereich so um die 200-300
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Meter, auch Tiefmeter. Also nicht nur Kilometer.
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Und dann gibt es dann halt diesen Kontinentalhang, da wo die ganzen Romane von
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der Schwarm hier spielen.
Micz Flor
0:10:10–0:10:13
Und sie büßt also auch.
Florian Clauß
0:10:13–0:10:17
Genau, also da geht es halt runter. Und es geht halt wirklich so tief runter.
0:10:17–0:10:21
Und das Schelfmeer ist in Europa, in Europa ist es halt recht lang gesteckt.
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Aber wenn du zum Beispiel in Kalifornien bist, In zwei, drei Kilometern,
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wenn du rausschwimmst, fängt dann schon die Tiefsee an oder rausfährst oder wie auch immer.
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Da geht es ziemlich schnell bergab und Tiefsee fängt dann so ab 500 Meter an.
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Und es ist grob gesagt ein Lebensraum, wo eben kein Licht mehr hinkommt.
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Das heißt, da auch die entsprechende Nahrungslage so ist, dass die Tiere sich
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entweder nur untereinander essen können oder halt von Aas leben.
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Aber natürlich gibt es auch so bestimmte Wanderungen, wo in vertikalen Wanderungen,
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wo dann Plankton nach oben an die Meeresoberfläche dann in der Nacht schwimmt
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und dann nachts wieder runter.
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Das ist übrigens die größte tägliche Wanderung an Biomasse, die wir haben auf dem Erdbein.
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Also das sind auch, man kann sich das nicht vorstellen, wie viele Waggons,
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wahrscheinlich dreimal zum Jupiter und zurück oder so an Masse,
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die sich dann jeden Tag hin und her bewegt. Also unglaublich.
Micz Flor
0:11:25–0:11:29
Aber es gibt doch auch Lebewesen da unten, die dann an irgendwelchen heißen
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Quellen von Späten basiert sind, also die sich wirklich da unten auch ernähren
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und da unten auch entstehen. Genau.
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Also die wirklich komplett entkoppelt sind, weil von dem bisschen,
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was ich weiß, gibt es ja auch eben Tiere, die davon leben, dass alles,
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was dann stirbt, auch nach unten sinkt, Und auch Hunden am Ozeangraben.
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Ich weiß halt nicht, wie es in der Tiefsee wirklich ist.
0:11:48–0:11:53
Aber auch da eben so Aasfresser sind, die halt alles, was runterkommt, dann zersetzen können.
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Aber eben diese Kleinstlebewesen oder irgendwelche Shrimps auch,
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die dann an kleinen Vulkanen nippeln und sich mit Schwefel ergötzen, wo wir uns mit...
0:12:06–0:12:07
Carbon ergötzen.
Florian Clauß
0:12:07–0:12:12
Das ist genau der Punkt, dass die sogenannten schwarzen Raucher,
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nennt man das, das sind dann halt so unterirdische Magma-Ausstoßungen,
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also da Vulkane, die auch nicht eine lange Lebenszeit haben.
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Je nach Verschiebung dieser Ozeankruste dann, wenn du in der Tiefsee bist,
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können dann halt solche Lava- Ausbuchtungen passieren und dann gibt es halt
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auch so eine ganze Reihe von Lebewesen, die darauf spezialisiert sind.
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Sehr schnellstwachsend sind, um dann halt auch diese kurze Blase an Energie,
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die da entsteht, halt auch optimal ausnutzen zu können.
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Das haben wir zum Beispiel mit den Röhrenwürmern da. Die siedeln sich dann auch
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gerne an solchen Quellen nieder.
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Und dann ist es eine der schnellstwachsendsten Lebensformen, die es gibt.
0:12:55–0:12:58
Während eine andere Art von Rohrenwurm, der irgendwo in der Tiefsee abhängt,
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wo es dann halt irgendwie so kontinuierlich gleichbleibende Bedingungen über
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Jahrmillionen sind, eines der langsam wachsenden Tiere ist.
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Also du hast dann auch da so einen Kontrast und dann gibt es auch solche unglaublichen
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Phänomene, wie du kannst in dieser Lava, in diesem kochend heißen Wasser noch
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immer Bakterien nachweisen, wo man nicht weiß, wie schaffen die das da zu überleben.
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Man sagt dann halt irgendwie so 120 Grad sind so die Lebensschwelle,
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also die Bedingungen, wo dann noch Bakterien leben können, aber darüber hinaus
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geht es halt irgendwie so, geht es halt nicht mehr.
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Und das sind halt total spannende Plätze, das ist fast eine eigene Folge wert,
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habe ich auch überlegt, nehme ich jetzt nicht so mit rein, aber das ist hier
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absolut faszinierend, weil ja auch gesagt wird, dass an diesen Plätzen,
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an diesen Orten dann das Leben entstanden sein könnte.
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Also das ist eine Theorie, dass das Leben aus der Tiefsee kommt oder das kommt
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sowieso aus dem Meer, das wissen wir, so viel ist sicher, aber dass es halt in solchen Spots war.
Micz Flor
0:13:54–0:13:57
Früher war natürlich dann diese Theorie, dass ja, da waren ganz viele Blitze
0:13:57–0:14:01
und ganz viele Vulkane und dann war das irgendwie, aber natürlich ist es naheliegend,
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dass es an Orten, wo wirklich auch so hoher Druck entsteht, also ganz tief,
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was ja gleichzeitig völlig exponiert, aber auch völlig geschützt ist.
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Ja, jetzt sind wir auf der anderen Seite und jetzt sehen wir etwas,
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was ein bisschen leckerer aussieht als die ganzen Wochen.
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Und zwar sind wir hier vor einer ganzen Reihe von Heringen und anderen heringsähnlichen Fischen.
Florian Clauß
0:14:24–0:14:29
Wir haben die Tiefsee als einen Raum. Ich hatte es schon erwähnt,
0:14:29–0:14:34
über 70 Prozent der Masse der Erde wird von den Meeren bedeckt.
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Und davon ist über 60 Prozent Tiefsee.
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Also ab einer Tiefen von ungefähr 2.000 bis 3.000 Metern geht es halt runter.
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Das ist so die Tiefsee, der Bereich.
0:14:45–0:14:49
Dann gibt es auch die sogenannten Gräben, die Kanäle.
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Mariannenraben ist der tiefste Punkt der Erde mit 10.000, 8.000 und sonst was Metern.
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Also wo dann nochmal 2.000, nochmal einmal Höhenwanderung nach dem Mount Everest.
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Ja, zwei Kilometer. Zwei Kilometer.
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Ja, also es ist wirklich unvorstellbar, wie tief das ist.
0:15:12–0:15:20
Und von diesem ganzen Bereich kann man sagen, haben wir 0,01 Prozent überhaupt verprobt.
0:15:20–0:15:23
Verprobt im Sinne, dass wir da Informationen rausgeholt haben.
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Von der auch eine Herausforderung in dem ganzen Bereich ist die Frage,
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wie das zu kategografieren.
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Wie schaffe ich denn überhaupt so eine Landschaftskarte? Das war auch gerade motiviert.
0:15:40–0:15:44
Also die Erforschung der Tiefsee ist motiviert, ist eine Mediengeschichte mal wieder.
0:15:45–0:15:50
Also damals, zu der Zeit von Carl Kuhn, ist man davon ausgegangen,
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dass es kein Leben unter 300 Meter Wasseroberfläche gibt.
0:15:55–0:16:00
Das konnten die sich nicht vorstellen. Dann, als die ersten Tiefseekabel verlegt
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wurden, also Telegrafie, also wir reden hier von Mitte des 19.
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Jahrhunderts, da haben die festgestellt, als die dann dieses Kabel geboren haben,
0:16:10–0:16:14
um Reparaturarbeiten zu machen, dass das Ganze überzogen war von irgendwelchen
0:16:14–0:16:16
Krustentieren, Muscheltieren und so weiter.
0:16:16–0:16:19
Und dann kam erst mal, okay, da gibt es ja doch Leben da unten.
Micz Flor
0:16:20–0:16:27
Das ist ja sehr menschlich, oder? Also diese Ferrero-Rochet-Verpackung,
0:16:27–0:16:31
die kann ich wegwerfen, die zersetzt sich ganz bestimmt, alles wird gut.
0:16:32–0:16:39
Also sehr humanistisch mit egozentrischem Touch.
Florian Clauß
0:16:43–0:16:47
Genau, dann wurde überhaupt erstmal da ein Augenmerk drauf gerichtet und dann
0:16:47–0:16:51
war es natürlich auch eine Frage von, und das fing dann so an mit,
0:16:52–0:16:57
ja wahrscheinlich erst so richtig, dass es exponiert wurde dann in den 40er,
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50er Jahren des letzten Jahrhunderts, nämlich diese Erdöl-Zufe.
0:17:02–0:17:07
Dafür brauchst du auch bestimmte Vorstellungen, was dann ab einer gewissen Wassertiefe
0:17:07–0:17:10
ist, dafür brauchst du Karten, dafür brauchst du Informationen,
0:17:10–0:17:16
wie der Untergrund geschaffen ist, um das dann halt auch entsprechend abzutragen und die,
0:17:16–0:17:19
ganzen Ich habe eine kurze Frage.
Micz Flor
0:17:19–0:17:23
Weil wir sind ja immer noch in diesem großen Raum drin und ich habe das Gefühl,
0:17:23–0:17:26
dass hier viel Hall ist und jetzt denke ich, habe ich so ein bisschen diese
0:17:26–0:17:30
Podcast-Idee, dass der Ton vielleicht anstrengend zu hören ist und wenn wir
0:17:30–0:17:33
ans Publikum denken, sollten wir das einfach so,
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mitnehmen als Inspiration und damit,
0:17:38–0:17:41
woanders weitersprechen, wo einfach vielleicht der Sound besser ist?
Florian Clauß
0:17:41–0:17:45
Ich würde, wir dribbeln hier noch so ein bisschen rum, vielleicht,
0:17:45–0:17:49
um nochmal so das Schild von der Valdivia zu finden.
0:17:49–0:17:52
Aber so richtig habe ich noch nichts gesehen.
Micz Flor
0:17:52–0:17:55
Ja, das Älteste, was ich bis jetzt gesehen habe, war...
Florian Clauß
0:17:55–0:17:58
Hier von Fromm, 1909.
Micz Flor
0:17:59–0:18:00
Nee, ich war bei 1908.
Florian Clauß
0:18:00–0:18:03
Also man riecht ja noch förmlich das...
Micz Flor
0:18:03–0:18:04
Was hast du gesagt, 1897?
Florian Clauß
0:18:05–0:18:09
1898. Also man riecht noch diesen Alkohol.
Micz Flor
0:18:10–0:18:13
Nee, das bin ich. Nee, Quatsch, ich trinke nicht.
0:18:17–0:18:17
Gießenalkohol.
Florian Clauß
0:18:19–0:18:21
Also was ich mir wirklich dann, aber ich dachte schon, das kriegen wir nicht
0:18:21–0:18:26
hin, nämlich es gibt eine berühmte Art, weil die wir auch gefunden haben,
0:18:27–0:18:37
einen Tintenfisch, der dann Vampirius infinatis heißt, nämlich so der Vampirtintenfisch aus der Hölle.
Micz Flor
0:18:38–0:18:38
Okay.
Florian Clauß
0:18:38–0:18:45
Und wenn man den dann in der Abbildung sieht, das ist ein Tiefseetintenfisch,
0:18:45–0:18:47
der so in 3.000, 4.000 Metern vorkommt.
0:18:47–0:18:50
Und der ist auch recht klein.
0:18:50–0:18:53
Also ich habe ein Foto gesehen, wo der auch in so einem Kolben hing.
0:18:53–0:18:58
Und der hat dann quasi so seine acht Arme. Das ist so ein Übergangstierchen.
0:18:58–0:19:02
Und dann mit den Armen, die sehen aus wie so ein Umhang.
0:19:02–0:19:07
Die Arme sind nicht frei, sondern die haben dann quasi so Häute dazwischen.
0:19:07–0:19:12
Und der stellt die dann so auf wie so ein Vampir, der dann halt so einen riesen
0:19:12–0:19:17
Umhang hat und hat dann auch so spitze Klauen vorne und das hat dann erstmal
0:19:17–0:19:22
so eine Höllengestalt bei denen dann so als Assoziation ausgelöst.
0:19:22–0:19:27
Und der schwebt dann in der Tiefsee und der bewegt sich nicht aktiv,
0:19:27–0:19:30
sondern er schwebt und ernährt sich von Schwebeteilen.
0:19:34–0:19:38
Und das ist überhaupt nochmal ein total interessantes Phänomen, der Tiefsee.
Micz Flor
0:19:38–0:19:41
Das ist interessant, weil diese Vampirsache hatte ich jetzt sofort aus Verhalten
0:19:41–0:19:45
und nicht auf die Erscheinung bezogen.
0:19:45–0:19:49
Ich habe gleich gedacht, der ernährt sich dann vampirhaft von vielleicht sogar
0:19:49–0:19:50
anderen Tintenfischen.
0:19:50–0:19:57
In Wahrheit war es jetzt dann, dass er sich benimmt wie ein Vampir.
0:19:57–0:19:58
Also er sieht aus wie ein Vampir.
Florian Clauß
0:19:58–0:20:04
Ich finde es insofern interessant, weil zu der Zeit sind ja auch die ganzen Romane rausgekommen.
0:20:04–0:20:10
Also es war dann so Frankenstein, Vapir. Und dass dann auch so diese Expedition
0:20:10–0:20:14
natürlich auch wieder so inspiriert war von solchen kulturellen,
0:20:14–0:20:18
so popkulturellen Phänomenen, dass dann halt wieder in diese Artenbenennung reingeflossen ist.
0:20:19–0:20:23
Ich schiebe das die ganze Zeit vor mir her, weil du gesagt hast, wegen des Sounds.
0:20:23–0:20:26
Das ist richtig, wenn ich jetzt was vorlese, wäre vielleicht ein wenig heiliger Raum besser.
0:20:26–0:20:32
Aber was ich nochmal sagen wollte hier an dieser Stelle, alle Exponate,
0:20:32–0:20:36
Präparate, die hier auch dann aus der Tiefsee geborgen wurden,
0:20:36–0:20:39
sind so auch sozusagen so Nullpräparate.
0:20:39–0:20:45
Also es gibt eine Expedition, die war dann 30 Jahre vorher, die Challenger-Expedition.
0:20:45–0:20:50
Das war die erste Tiefsee-Expedition von den Briten. Die ist dann 1870 ins Meer gestochen.
0:20:50–0:20:57
Und ganz viele Exponate, die da rausgefischt wurden, gelten heute noch als.
0:20:58–0:21:02
Referenzexponate, um überhaupt dann die Veränderung von Kieftee erforschen zu
0:21:02–0:21:07
können, weil du musst ja gucken, wie haben sich, also du hast ja nur diese relativ zufällige,
0:21:08–0:21:12
Funde, die man da rauszieht und das sind gleichzeitig aber so die Null-Exemplare,
0:21:12–0:21:14
weil die waren zu dieser Zeit,
0:21:14–0:21:18
später hat man, oder früher hat man ja nichts, man kann dann halt irgendwie
0:21:18–0:21:23
auf Fossilien gehen oder so weiter, aber so So echte Tiere, die man jetzt hier
0:21:23–0:21:26
so in Form all der Hit und Alkohol sieht, hat man da ja nicht rausgezogen.
0:21:26–0:21:29
Das ist halt nochmal so dieses Wertvolle an dieser Sammlung,
0:21:29–0:21:34
weil immer noch die Zoologen oder Artenbestimmer dann eben diese Altpräparate
0:21:34–0:21:37
rausholen und gucken, was weicht davon ab.
0:21:37–0:21:41
Das ist im Prinzip wie quasi der initiale Commit in so einem Git-Repository
0:21:41–0:21:43
und dann werden da nur noch Diffs so abgezogen.
Micz Flor
0:21:45–0:21:48
Ich denke eher an Google-Fonts, an deine Google-Fonts-Folge.
0:21:48–0:21:52
Also wie subtil diese Riefenarten voneinander abweichen.
0:21:52–0:21:56
Man gucken kann, wo kommt das denn alles her, also wie ist das verknüpft.
0:21:56–0:22:00
Wobei diese Idee, dass jetzt in dieser relativ kurzen Zeit, dann geht es nicht
0:22:00–0:22:02
um genetische Veränderungen, sondern wirklich um Artenbestimmung,
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also Familien zu finden.
Florian Clauß
0:22:04–0:22:07
Es geht um die Artenbestimmung, es geht vor allen Dingen auch um den Einfluss
0:22:07–0:22:10
von Klimaveränderungen.
0:22:10–0:22:15
Ganz großes Thema in der Tiefsee ist auch die Übersäuerung der Meere durch den
0:22:15–0:22:20
höheren CO2-Ausstoß. Das wird ja ganz massiv von den Meeren aufgenommen.
0:22:20–0:22:22
Das führt zu einer Übersäuerung des Milieus.
0:22:23–0:22:27
Anderes Thema ist, man findet auf dem Variantengraben auch schon Mikroplastik.
0:22:27–0:22:32
Das war das, was James Cameron dann hochgetragen hat in seiner Challenger-Experiment.
0:22:33–0:22:37
Der hat dann auch in Bodenproben genommen. Das war ja der Mensch,
0:22:37–0:22:40
der am längsten, am tiefsten Punkt der Erde war, mit zwei Stunden.
0:22:40–0:22:44
Und hat ja auch diesen Film gedreht. Auch absolut faszinierend, dass ich meine,
0:22:45–0:22:52
dass dann Cameron neben großartigen Blockbustern dann noch in dieser Wissenschaftsgeschichte
0:22:52–0:22:58
so eine tragende Rolle spielt und dann noch Bodenproben aus dem Mariannengraben holt.
0:22:58–0:23:04
Als Kind war er total im Tiefsee und so kommt seine Faszination für das Gebiet.
Micz Flor
0:23:05–0:23:09
Das ist halt Cameron, weil ich hätte jetzt eher gedacht, das ist Silvester Stallone,
0:23:09–0:23:12
aber er ist vielleicht nicht reingekommen in das kleine Loch mit seinen Schuhen.
0:23:12–0:23:15
Er war draußen, hat den Bohrer in die Tiefsee gerammt.
0:23:16–0:23:19
Er hält ein Kabel fest und sagt, I'll get you out of here.
Florian Clauß
0:23:20–0:23:26
Aber das sind so Sachen, Mikroplastik, alles, was auf den Lebensraum einwirkt, durch eben Menschen.
0:23:27–0:23:30
Das kannst du natürlich dann ganz gut bestimmen, weil da hat sich wirklich auch
0:23:30–0:23:34
neben diesen genetischen Veränderungen einfach auch ein Lebensraum verändert,
0:23:34–0:23:38
der erstmal so voll abseitig ist.
0:23:38–0:23:43
Man würde jetzt nicht die Idee haben, dass die Tiefsee sich dadurch irgendwie
0:23:43–0:23:45
verändert durch unser Zutun.
0:23:46–0:23:53
Aber trotzdem hat man diese Ausstrahlung, was eben so umso mehr den Druck erhöht,
0:23:53–0:23:56
viel mehr über die Tiefsee herauszufinden.
Micz Flor
0:23:56–0:24:02
Ich würde jetzt mal eine Brücke zu diesem Vampir-Oktopus, den du vorhin beschrieben
0:24:02–0:24:07
hast, schlagen, weil da war ich ja vorhin erstaunt, dass dieser Vampir-Oktopus Vampir heißt,
0:24:07–0:24:11
weil er sich so komisch benimmt und nicht, weil er in seinem Verhalten irgendwie Vampir-ähnlich ist.
0:24:11–0:24:16
Und du meintest halt eben so Populärkultur, die dann halt auch in der Namensgebung reinkam.
0:24:17–0:24:21
Und dem gegenüber steht jetzt dann hier vor uns ja, wie du sagst, wirklich ein,
0:24:23–0:24:27
Wissensfundus. Also die Dinger hier sind benannt, kartografiert,
0:24:27–0:24:28
miteinander in Bezug gesetzt und so.
0:24:29–0:24:34
Und gleichzeitig sind wir natürlich jetzt in dem Museum, wo die alles andere als ein Archiv sind.
0:24:34–0:24:37
Das ist ja nur noch die Illusion eines Archivs. Wenn der Blick dann nach oben
0:24:37–0:24:39
geht zum Beispiel, dann wird es ja schnell sehr dünn.
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Also es ist irgendwie so auf Augenhöhe stehen halt so die,
0:24:43–0:24:46
geilsten Dinge. Gerade wenn man reinkommt.
0:24:49–0:24:52
Die Impulsartikel für Kinder liegen jetzt auf Kniehöhe.
Florian Clauß
0:24:52–0:24:54
Oben gibt es die Chipsorten.
Micz Flor
0:24:54–0:24:56
Die man nicht möchte. Aber das finde ich dann wiederum auch interessant,
0:24:56–0:24:59
weil natürlich hier auch eine Form der Inszenierung passiert.
0:24:59–0:25:03
Du sagst Mediengeschichte, aber auch was wir hier sehen, ist ja so, das soll uns ja,
0:25:05–0:25:08
mehr ergreifen, als dass es sich uns erschließen soll.
0:25:08–0:25:13
Und der Wunsch ist natürlich gleichzeitig, dass wir diese emotionale Reaktion,
0:25:13–0:25:17
die wir hier für das kuratorische Werk haben,
0:25:17–0:25:23
dass die uns wiederum mit den Lebewesen so tief verbindet, dass wir nachhaltig
0:25:23–0:25:26
auch daran denken werden und unser Verhalten auch darauf abstimmen,
0:25:26–0:25:31
dass es diesen Tieren oder deren Nachfahren, die nicht in formalitärem Blut geht.
Florian Clauß
0:25:32–0:25:38
Also hier könnten wir ein Exemplar haben, was dann auch von der Valdivia entdeckt
0:25:38–0:25:42
wurde, weil es auch sehr populär wurde, ein Anglerfisch, eine Art des Anglerfisches,
0:25:42–0:25:47
die dann nach dem Kapitän benannt wurde, nämlich Krächi, Krachmann.
0:25:47–0:25:54
Ich weiß nicht genau, ich habe jetzt nicht das Audio dabei, müssen wir uns merken,
0:25:54–0:25:55
ich habe es fotografiert.
Micz Flor
0:25:55–0:26:00
Wie hieß die Mission?
Florian Clauß
0:26:02–0:26:02
Valdivia.
Micz Flor
0:26:03–0:26:06
Hier vorne steht, kann ich durchlesen, steht Arcania.
Florian Clauß
0:26:07–0:26:11
Arcania. Aber das ist das andere Regal.
0:26:12–0:26:18
Du sagst so, es ist natürlich ein Ausstellungsraum, wo dann auch das inszeniert wird für das Publikum.
0:26:18–0:26:21
Ich meine, wir haben jetzt für die 20 Minuten auch 11 Euro bezahlt.
0:26:23–0:26:27
Also es muss ja sicher was bringen. Aber natürlich, hier wird immer noch Forschung gemacht.
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Also das hatte ich ja schon vorhin erwähnt. Mit einem riesen Fundus an Räumen
0:26:33–0:26:36
hier, Käfersammlungen, irgendwelche anderen Artensammlungen,
0:26:36–0:26:38
die hier noch in Schubladen vergraben sind.
0:26:38–0:26:44
Also das ist noch nach wie vor für Biologen ein ganz zentraler Ort,
0:26:44–0:26:46
um ihre Forschung zu machen.
Micz Flor
0:26:46–0:26:49
Auf jeden Fall. Und das ist halt das Verwirrende daran, dass man halt so das
0:26:49–0:26:52
Gefühl hat, Wer jetzt als Forscher hier reinkommt, der braucht eine Karte,
0:26:52–0:26:56
um zu verstehen, was er wo finden oder was sie wo finden wird.
0:26:56–0:27:03
Weil das hier eben so sortiert ist, dass es maximal einen Eindruck schenkt von außen.
0:27:03–0:27:06
Wenn du drinnen bist, musst du dich wahrscheinlich neu orientieren.
Florian Clauß
0:27:06–0:27:14
Ich glaube, das ist ein großes Feld der Bibliothekswissenschaften,
0:27:14–0:27:17
dieses Erstellen von Taxonomien.
0:27:18–0:27:21
Und ich glaube, das wird hier auch immer einfacher.
0:27:23–0:27:29
Also weil wir entsprechende Hilfsmittel wie generative KI haben oder Fotografie,
0:27:29–0:27:31
wo du dann einfach nur noch hier so drüber schwenken musst.
0:27:32–0:27:36
Und du hast jetzt im Prinzip eine Gestaltserkennung, kannst du dann drüber laufen lassen.
0:27:36–0:27:41
Dann hast du dann wahrscheinlich relativ schnell dein Archiv dann digital zusammengeklickt.
0:27:41–0:27:44
Würde ich mal behaupten. Aber es ist ein anderes Thema.
Micz Flor
0:27:45–0:27:48
Und Artefakte so, wenn ich hier reingucke, ich meinte ja vorhin,
0:27:48–0:27:51
das sei sicherlich, ich meine mich zu erinnern, dass man nochmal rein konnte
0:27:51–0:27:56
und man sieht hier vorne, also von uns abgewandt im Regal zur anderen Seite hin,
0:27:56–0:28:03
auch Zeichen für den Code, den man eingeben muss, um im Audio Guide bestimmte
0:28:03–0:28:07
Sachen abzuhören, die eindeutig nicht für uns optimiert sind,
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sondern für Leute, die drinnen sind.
0:28:09–0:28:15
Also meine Vermutung ist, dass man in der Tat von nicht allzu langer Zeit noch rein durfte.
Florian Clauß
0:28:15–0:28:20
Es gibt sicher, ich glaube, das kann dann nur durch Führung und so weiter hier
0:28:20–0:28:22
auch erschlossen werden, dass du dann reinkommst.
0:28:22–0:28:24
Also es gibt hier auch eine Führung.
0:28:25–0:28:28
Es gibt ja zahllose Dokumentationen über die Vier.
Micz Flor
0:28:30–0:28:31
Kenne ich alle.
Florian Clauß
0:28:32–0:28:35
Ich habe mir ein paar angeguckt, die sind dann auch sehr unterhaltsam.
0:28:35–0:28:41
Und eine davon ist natürlich, dass man auch hier mit entsprechenden kundigen
0:28:41–0:28:43
Menschen durch diese Sammlung geht und der erklärt das dann.
0:28:44–0:28:47
Also da gibt es schon einiges, was man hier so auch sehen kann.
0:28:49–0:28:51
Klingt, glaube ich, die ganze Zeit, als ob wir ein Schwimmbad wären.
Micz Flor
0:28:53–0:28:55
Schwimmbad mit sehr wenigen, sehr lauten Kindern.
Florian Clauß
0:28:57–0:29:03
Apropos sehr wenig und sehr laut, was auch generell von der Tiefsee gesagt werden
0:29:03–0:29:05
kann, was ich auch eine interessante Beobachtung finde,
0:29:06–0:29:10
ist nämlich, dass wir eine unglaubliche Diversität von Arten haben,
0:29:10–0:29:15
also eine hohe Artenvielfalt, aber wenig Exemplare pro Art.
0:29:15–0:29:20
Also das heißt, wir haben hier eine ganz hohe Einnischung vorliegen.
0:29:20–0:29:25
Das heißt, die Tiefseetiere, die gucken so in diesem Ökosystem,
0:29:26–0:29:28
dass sie jede Nische irgendwie ausnutzen können.
0:29:28–0:29:35
Es gibt gerade so zeitgenössische Expeditionsschiffe, das ist die Polarstern
0:29:35–0:29:38
und jetzt kommt eine neue, Polarstern 2 gibt es auch noch.
0:29:38–0:29:41
Die werden in dieser Tage auch für die Tiefseeforschung genommen,
0:29:41–0:29:44
auch jetzt mit Tauchbooten und so weiter dabei.
0:29:44–0:29:49
Da gibt es eine Professorin, die Frau Brandt, die sich dann auch mit Meeresasseln
0:29:49–0:29:54
und gerade mit der Diversität in der Tiefsee auseinandergesetzt hat und die hat dann auch.
0:29:55–0:30:00
Festgestellt, dass eben bei den Asseln eine ganz hohe, dass die sich sehr stark
0:30:00–0:30:02
einnischen, ein bisschen so wie die Darwinfinken.
0:30:02–0:30:08
Die Darwinfinken, die dann halt auch jede Form an einem Baum irgendwo sich spezialisiert
0:30:08–0:30:12
haben und das ist immer die Voraussetzung, man hat ein gleichbleibendes Ökosystem.
0:30:12–0:30:18
Dann in Ökosystemen, wo die Bedingungen nicht so häufig wechseln,
0:30:18–0:30:21
wie jetzt zum Beispiel, wenn du irgendwo im aktiven Vulkanbereich bist oder
0:30:21–0:30:25
in irgendwelchen Fluten oder so was, wo häufig Meerespiegel und so was,
0:30:25–0:30:31
da hast du ja nicht so eine kontinuierliche Fläche, wo du dann halt einnischen kannst, sondern.
0:30:32–0:30:36
In der Tiefsee ist es ja auch, du hast ein Kontinuum, wenn man sich das mal vorstellt.
0:30:36–0:30:41
Du hast einen dreidimensionalen Raum, der gleichbleibende Bedingungen hat,
0:30:41–0:30:45
weil ja nämlich die Dichte des Wassers am höchsten bei 4 Grad ist,
0:30:46–0:30:47
aber die Temperaturen sind,
0:30:48–0:30:53
und das war auch eine Erkenntnis der Valdivia, die ganz hoch anzurechnen ist,
0:30:53–0:30:58
die waren ja im Indischen Ozean bereist, am Äquator nähe, und die waren in der
0:30:58–0:31:02
Antarktis und haben dann diese unglaublichen Eisberge. Das war auch diese Faszination.
0:31:03–0:31:08
Das war auch Popkultur. Die haben alle Eisberge gezeichnet und fotografiert.
0:31:08–0:31:13
Ab einer gewissen Tiefe, so meistens ab 2000 Meter, hast du gleichbleibende Temperaturen.
0:31:13–0:31:17
Das heißt, die haben die gleichen Arten hochgefischt, egal ob sie am Aquator
0:31:17–0:31:20
waren oder dann halt in der Antarktis. Das war auch nochmal so.
0:31:20–0:31:25
Aber in einer Geschichte kann sich quasi das alles horizontal ausbreiten und
0:31:25–0:31:29
gleichzeitig vertikal. Also und deswegen kann ja auch so eine Einigung dann
0:31:29–0:31:33
so passieren in dieser Form, weil du halt...
Micz Flor
0:31:33–0:31:37
Das ist ja auch die Kuriosität von Wasser, weshalb es ja wohl auch unser Leben
0:31:37–0:31:45
gibt, so wie wir es kennen, ist, dass es Wasser bei hohem Druck auf vier Grad Celsius ist oder sowas.
Florian Clauß
0:31:45–0:31:48
Oder ich weiß nicht, was... Genau, ja, das ist die höchste Dichte,
0:31:48–0:31:51
deswegen es gefriert nicht. Das ist halt auch so die absolute Bedingung dafür,
0:31:51–0:31:53
dass irgendwie Leben entstehen kann.
Micz Flor
0:31:53–0:31:56
In der Tiefsee dann eben mit diesem hohen Druck bist du dann immer bei einer
0:31:56–0:31:57
gleichbleibenden Temperatur,
0:31:57–0:32:00
wo halt eben alles irgendwie gleich ist und gleichzeitig kannst du da aber auch
0:32:00–0:32:05
nicht weg und hast dann eben von unten noch diese in den Gräben die Energie
0:32:05–0:32:08
und auch die Mineralzufuhr, die so reinkommt.
0:32:08–0:32:12
Deshalb ist es ja dann eben auch vielleicht der Ort, an dem wirklich Leben entstanden
0:32:12–0:32:17
ist, weil diese vier Grate da unten wirklich einfach gesetzt waren.
0:32:17–0:32:21
Bis natürlich du an die nahen, an diese kleinen Vulkanöffnung kommst,
0:32:21–0:32:22
dann wird es halt deutlich.
Florian Clauß
0:32:23–0:32:28
Was man auch sagen kann, es gibt ja drei Domänen des Lebens.
0:32:29–0:32:33
Einmal sind das die Bakterien und dann gibt es halt eine Domäne des Lebens,
0:32:33–0:32:38
die wurde auch dann erst so, nicht so lange her, dass die entdeckt wurde, das sind die Archeen.
0:32:38–0:32:43
Die Archeen sind sehr bakterienmäßig Einzelner, die aber einen offenen Zellkern
0:32:43–0:32:46
haben, also wo das DNA dann nicht im Zellkern liegt.
0:32:46–0:32:48
Da gibt es unglaublich viele von diesen.
Micz Flor
0:32:48–0:32:53
Hattest du die nicht auch erwähnt bei der Bio-Elektrizitätsfolge?
Florian Clauß
0:32:56–0:32:58
Haben wir eine Folge über Bioelektrizität?
Micz Flor
0:32:59–0:33:02
Michael irgendwas? War ich dabei?
Florian Clauß
0:33:02–0:33:07
Hast du heimlich Podcasts? Das war eine von den KI-Folgen.
0:33:07–0:33:12
Ach so, ja, Michael Levin. Michael Levin, genau. Die Archäen habe ich da nicht.
Micz Flor
0:33:12–0:33:15
Ich glaube nämlich, dass die auch Teil von seiner Forschung waren,
0:33:15–0:33:21
was eben diese Möglichkeit betrifft von Regeneration von Biomasse.
0:33:21–0:33:24
Also weil das ja auch ganz gezielt, hast du ja auch da berichtet.
Florian Clauß
0:33:24–0:33:25
Weil er ganz gezielt versucht.
Micz Flor
0:33:25–0:33:28
Oder das Team, nicht er, aber das Team versucht.
Florian Clauß
0:33:29–0:33:32
Die... Es ging da vor allen Dingen um diese Plattwürmer, die sich dann...
0:33:32–0:33:38
Aber da spielen jetzt so, es gibt keine bekannten Krankheitserreger,
0:33:38–0:33:42
also wie bei denen, die halt irgendwie andere anfallen, gibt es halt bei den
0:33:42–0:33:45
Archäen nichts, was irgendwie auf den Menschen überspringen könnte.
0:33:45–0:33:52
Es gibt schon so eine Koexistenz. Das ist auch, ich glaube, über 40 oder 30
0:33:52–0:33:57
Prozent der Einzelne in einem menschlichen Darm sind Archeen.
0:33:57–0:33:59
Also die tun auch was Gutes für uns.
0:34:01–0:34:05
So, jetzt sind wir wieder am Schließfach und nicht mehr am Schwimmbad.
Micz Flor
0:34:06–0:34:08
Mal gucken, wie wir das machen. Draußen nieselt es so leise,
0:34:08–0:34:10
es ist draußen genauso gespenstisch wie eben drin.
Florian Clauß
0:34:11–0:34:16
Ich habe meine Regenhose dabei und ich habe meine Regenjacke dabei.
0:34:18–0:34:20
Und ich weiß nicht wie du ausgerüstet bist.
Micz Flor
0:34:21–0:34:25
Ich bin gut ausgerüstet, aber ich müsste dich bitten, das jetzt mal in deinen Rucksack zu stopfen.
Florian Clauß
0:34:25–0:34:26
Ja, kann ich gerne machen.
Micz Flor
0:34:29–0:34:34
Und während wir uns anziehen, sage ich nochmal ganz kurz, in diesem Museum,
0:34:34–0:34:38
ich war in dem Museum, bevor die für die, die, ich weiß nicht mehr wann,
0:34:38–0:34:41
irgendwann 90ern haben die zugemacht und haben alles umgebaut.
0:34:41–0:34:49
Das ist ja das ehemalige Ost-Berlin-Naturkundemuseum und ich war da vorher drin
0:34:49–0:34:51
und ich fand es total großartig.
0:34:51–0:34:56
Das hatte nachher so einen Kolonialwaren-Stil, wo so ganz viele Dinge so aneinander geklebt haben.
0:34:57–0:35:01
Und wir sind eben auch an diesem Treppenaufgang vorbeigegangen, da konnte man nach oben,
0:35:02–0:35:05
Das ist aber auch eine Illusion. Ich meine, es geht ja hoch,
0:35:05–0:35:08
aber du darfst hier nicht mehr hoch. Du hast jetzt hier quasi nur unten diesen einen Ring.
0:35:10–0:35:16
Und dann stand, glaube ich, auch nämlich in diesem Treppenaufgang dieser Gorilla
0:35:16–0:35:23
aus dem Tiergarten, der irgendwann gestorben ist und dann aber ausgestopft wurde und hingestellt wurde.
0:35:23–0:35:31
Und der sah total miserabel aus. Er hatte so Löcher, war so schlecht zusammengelegt
0:35:31–0:35:34
und irgendwie hatte der dann vielleicht mal Mottenbefall oder so.
0:35:34–0:35:36
Der war nicht mehr in guter Verfassung.
0:35:36–0:35:39
Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich die ganze Runde gegangen bin,
0:35:39–0:35:40
ob der überhaupt hier noch drin steht.
0:35:40–0:35:46
Aber das war ja so, wenn man im älteren Magazin liest, das war so das Ding.
0:35:46–0:35:48
Dieser Gorilla aus dem Tiergarten, der hier ausgestattet ist.
Florian Clauß
0:35:48–0:35:52
Ja, aber es ist wahrscheinlich ähnlich wie mit den ganzen Kunstraufen,
0:35:52–0:35:57
der im britischen Museum oder in anderen oder hier auch im Bode-Museum so drin ist.
0:35:57–0:36:01
Das sind halt so Präparate, wo man halt auch eine zweifelhafte Herkunft hat.
0:36:01–0:36:03
Und auch diese Aneignung von Tieren.
0:36:04–0:36:08
Die Expeditionen haben ja tonnenweise, kistenweise halt so Tierpräparate.
0:36:08–0:36:11
Das ist auch immer so eine Fragwürdigkeit, wie geht man damit um?
0:36:12–0:36:17
Wie kann man das dann so präparieren, dass es halt auch noch irgendwo kommunizierbar
0:36:17–0:36:19
ist, dass man jetzt diese Tiere ausstellt?
0:36:19–0:36:22
Das hat ja immer einen wissenschaftlichen Zweck. Aber gleichzeitig,
0:36:22–0:36:26
wie du beschreibst, dieser Gorilla, der dann so zerlaust und rauskommt.
Micz Flor
0:36:26–0:36:29
Der war, glaube ich, aber aus dem Tiergarten her. Der war, glaube ich,
0:36:29–0:36:33
aus Australien. Das ist zumindest mal eine Erinnerung, aber man müsste es nochmal nachlesen.
Florian Clauß
0:36:34–0:36:38
Jetzt sind wir endlich hier raus aus dem Hallraum.
0:36:39–0:36:42
Ich hoffe, ich gucke mal, was ich da mit Auphonic da weggefiltert bekomme.
0:36:42–0:36:47
Und ich habe jetzt auch, nochmal zur Standortbestimmung, Naturkundemuseum hat
0:36:47–0:36:50
eine extra Haltestelle bekommen in Berlin.
0:36:50–0:36:53
Das ist auch nicht so lange her, dass die so unbenannt haben.
0:36:53–0:36:55
Vorher hieß es hier Invalidenstraße.
Micz Flor
0:36:57–0:36:59
Schwarzkopfstraße ist eine weiter nördlich.
Florian Clauß
0:37:00–0:37:00
Invalidenstraße.
Micz Flor
0:37:00–0:37:01
War das die Invalidenstraße?
Florian Clauß
0:37:01–0:37:05
Ja, das war die Invalidenstraße. In England, das ist ja auch so in London,
0:37:05–0:37:10
haben die Museen ja auch ihre eigenen Haltestellen. Haben die sich abgeguckt.
Micz Flor
0:37:10–0:37:16
Was man macht. Es gibt dann auch von wegen Podcast-KollegInnen Beats and Bones,
0:37:16–0:37:19
heißt das, glaube ich. Wird unten auch beworben in der Haltestelle.
0:37:19–0:37:21
Ist der Podcast für Kinder, denke ich.
0:37:23–0:37:26
Und die Haltestelle ist nicht nur umbenannt worden, sondern hat auch so ein
0:37:26–0:37:32
paar nachgebaute Dinosaurier-Skelette so eingelassen, Mosaiken nicht in die
0:37:32–0:37:33
Wand. Das ist ganz schön.
Florian Clauß
0:37:34–0:37:38
Wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
0:37:38–0:37:40
Und das bedeutet auch, dass wir...
Micz Flor
0:37:40–0:37:43
Da drinnen hattest du mir die ganze Zeit ja noch versprochen,
0:37:43–0:37:44
dass wir diesen Text hören.
Florian Clauß
0:37:44–0:37:49
Genau, den Text, den werde ich gleich rausholen und den werde ich vorlesen.
0:37:49–0:37:52
Aber ich wollte noch zwei, drei Worte zu unserer Route verlieren.
0:37:53–0:37:55
Nämlich, wir werden heute auch eine wunderschöne Route laufen.
0:37:55–0:37:57
Ich weiß nicht genau, wie weit wir kommen.
0:37:57–0:38:02
Wahrscheinlich nicht so weit, aber ich habe eine Seite entdeckt auf berlin.de.
0:38:03–0:38:06
Nämlich die Wanderwege in der Stadt.
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Also grüne Wege, das verlinken wir dann in den Shownotes. Und das ist der sogenannte
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Nord-Süd-Weg. Der fängt dann wirklich unten, wo wir schon oft lang gegangen
0:38:14–0:38:19
sind, der Priesterweg, eben dieser ganze Gleisdreieckpark, da waren wir erst
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neulich drin mit Hyperion.
0:38:21–0:38:25
Und jetzt werden wir, und das ist einer der wenigen Flussbette,
0:38:25–0:38:28
die wir hier auch langlaufen können.
0:38:29–0:38:32
Und ich habe jetzt auch gerade nochmal, das war jetzt ein lustiger Zufall,
0:38:32–0:38:37
in den Exponaten, die wir fotografiert haben, ein Exponat, wo ich dann noch
0:38:37–0:38:40
hier den Namen von diesem Fluss...
0:38:41–0:38:42
Die Panke. Genau.
Micz Flor
0:38:43–0:38:45
Da sind wir doch schon mal langgelaufen.
Florian Clauß
0:38:45–0:38:47
Wir sind hier hoch.
Micz Flor
0:38:47–0:38:51
Also wir sind nicht hier, sondern weiter oben. Genau, aber nicht genau.
Florian Clauß
0:38:51–0:38:56
Der ist unglaublich lang, der geht ja dann hoch bis nach Buch und du kannst
0:38:56–0:38:59
die ganze Zeit an diesem Flussbett langlaufen.
0:38:59–0:39:04
Das ist halt so eine kleine grüne Insel, die wir jetzt langgehen werden und
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dann verlassen wir auch hier die Invalidenstraße.
0:39:07–0:39:09
Und hier ist die Panke.
0:39:10–0:39:15
Nein, noch nicht ganz. Aber wir werden dann auch das BKA-Gelände streifen.
Micz Flor
0:39:17–0:39:18
BND-Gelände machen.
Florian Clauß
0:39:18–0:39:19
BND, natürlich, ja.
Micz Flor
0:39:20–0:39:27
Da sind wir doch lang gelaufen, oder? Haben wir da nicht Fotos auch gemacht von dem Zaun und so?
Florian Clauß
0:39:27–0:39:36
Wir sind bei einer frühen Folge. Das war die Folge, die ich vorbereitet habe über Salta.
0:39:36–0:39:41
Da sind wir da am Moabit, vorne an der Position rausgekommen.
0:39:41–0:39:44
Aber wir sind eigentlich noch nicht so richtig durch Prenzlauer Berg gelaufen,
0:39:44–0:39:46
sofern ich mich erinnere.
Micz Flor
0:39:46–0:39:48
Gut, das ist ja auch noch ganz schön weit.
Florian Clauß
0:39:48–0:39:51
Also Moabit, na ja, noch weiter nach Pankow wollen wir ja dann laufen.
Micz Flor
0:39:53–0:39:54
Wenn wir jetzt die Panke langlaufen?
Florian Clauß
0:39:54–0:39:56
Wenn wir die Panke, dann kommen wir in den Bürgerpark von Pankow.
Micz Flor
0:39:56–0:40:01
Okay, gut, dass ich nichts mehr vorab heute. Genau, ich hätte noch was zu essen dabei.
0:40:02–0:40:05
Kurz vor Brandenburg müssen wir nicht mehr Essen machen.
Florian Clauß
0:40:07–0:40:11
Das ist auch ein Neubaubeweg hier. Das ist auch so ähnlich mysteriös.
0:40:12–0:40:20
Hier gibt es noch die alten Ostbauten. Und da hinten ist auch das Bundeswehrkrankenhaus.
0:40:20–0:40:24
Das reiht sich dann direkt hinter dem BKA-Gelände auf.
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BND. Und das Nachrichtendienst ist da.
0:40:29–0:40:34
Okay, also wir haben noch die Atmosphäre so ein bisschen mitgenommen aus dem
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Museum. Du kannst dir noch diese Exponate vorstellen.
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Es ist eine Expedition, die wurde dann halt auch Kaisersache.
0:40:43–0:40:48
Das heißt, Karl Kuhn hat dafür gebrannt, für diese Expedition,
0:40:48–0:40:52
hat auch lange sich vorbereitet, war auch in anderen Expeditionen aktiv,
0:40:52–0:40:56
hat dann auch bestimmte Fangmethoden und Mechanikennetze entwickelt,
0:40:56–0:41:04
die auch angewandt wurden und hat dann von 300.000 reichsmark bekommen und das
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entspricht der inflationsbereinigt es war gar nicht so viel 1,8 millionen mark heutigen euro,
0:41:13–0:41:15
heutiger 1,8.
Micz Flor
0:41:15–0:41:22
Millionen euro entspricht etwa 1,8 millionen mark in den 1990er jahren kurz vor Einführung.
Florian Clauß
0:41:23–0:41:27
Und das ist nicht unbedingt viel für eine zweijährige Expedition.
0:41:27–0:41:32
Die Expedition war eben von großen Erfolgen geprägt.
0:41:32–0:41:35
Das ist so die Deutschen und ihre Expedition.
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Das ist so eine, die immer wieder so hervorgeholt wird,
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weil eben viele neue Arten, weil das sich auch sehr gut verkauft hat und weil
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auch zum Beispiel die Beauvais-Inseln,
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eine Inselgruppe so kurz vor der Antarktis, die wurde entdeckt,
0:41:54–0:41:56
aber dann wurde sie wieder verloren,
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weil die Entdeckung dieser Inselgruppe war zusammengefallen mit dem Streit um den Meridian.
0:42:05–0:42:09
Da ging es noch, Paris hatte den den Meridianen. Und dann irgendwann wurde es
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dann halt nach Greenwich, London.
0:42:12–0:42:15
Und damit war die Positionsbestimmung nicht mehr so klar.
0:42:15–0:42:18
Und dann sind die halt da immer hin und her gekreuzt und hatten schon fast,
0:42:18–0:42:23
das wurde in diesem Buch, die Weltmeere von Kuhn, wo das wird jetzt nochmal
0:42:23–0:42:24
schön beschrieben, dass.
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Von Weitem im Horizont nebe und haben das dann entdeckt. Dann sind dann die
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Küstenlinie und haben alles vermessen.
0:42:40–0:42:45
Also die Länder hatte man, die Ländergrenzen hat man ja schon in den Jahrhunderten
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davor ganz gut vermessen, aber eben noch nicht die Tiefsee.
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Deswegen gab es entsprechendes Equipment, um auch die Tiefsee da auch zu vermessen.
0:42:53–0:42:56
Von der Besatzung her war das auch.
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Unterschiedlich. Viele Seeleute kommen halt aus dem militärischen Bereich,
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sind dann halt Generäle und sonst was.
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Der Captain Krächi, der war so eine Gallionsfigur, also der hat sich da einen
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sehr großen Ruhm, hatte schon vorher einen guten Ruf.
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Es ist ja so, dass wenn diese Messungen gemacht werden,
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dann gibt es auf der Valdivia auch unglaublich große Stahlwinden,
0:43:25–0:43:30
wo dann eben das Drahtseil dranhängt und das hier dann herunterlassen mit so
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Senkgewichten, um die Tiefe zu bestimmen.
0:43:32–0:43:37
Und da ist es halt entscheidend, dass eben das Schiff Kurs halten kann auf einer Stelle.
0:43:38–0:43:43
Ja, weil viele, an anderen Expeditionen davor, da ist die höchste Unfallgefahr.
0:43:43–0:43:47
Also viele sind auch schon gestorben, weil die an dieser Winde dann,
0:43:47–0:43:53
sobald Zug auf das Seil kommt, das reißt. und dann bist du halt irgendwie auch nicht mehr so ganz.
0:43:54–0:43:57
Da ist halt kein einziger Unfall passiert. Also es ist eine Expedition.
0:43:57–0:44:00
Im Gegensatz zu der Challenger, die ich vorhin erwähnt habe,
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die erste Tiefsee-Expedition, wo ziemlich viele Tote auch beklagt wurden,
0:44:06–0:44:10
weil die entweder so natürlichen Todes gestorben sind oder halt irgendwelche
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Bakterien befallen oder irgendwelche Krankheiten, keine Ahnung.
0:44:13–0:44:16
Also da ging es dann schon mehr zur Sache.
Micz Flor
0:44:17–0:44:21
Aber wenn die Bakterien nicht unter natürlichen Tod fallen, dann sind die im
0:44:21–0:44:22
Durchschnitt schon sehr alt.
Florian Clauß
0:44:24–0:44:29
Ja, es waren auch echte alte Leute dabei. Und in der Besatzung gab es halt auch
0:44:29–0:44:32
Wissenschaftler natürlich, Biologen, Zoologen und so weiter.
Micz Flor
0:44:33–0:44:35
Jetzt ist die Frage natürlich wieder, ist das nicht gegendert,
0:44:35–0:44:36
weil es wirklich nur Männer waren?
Florian Clauß
0:44:37–0:44:42
Richtig, das habe ich jetzt nicht bewusst nicht gegendert, aber inhaltlich korrekt
0:44:42–0:44:48
nicht gegendert. Es ist tatsächlich eine Besatzung gewesen, die ohne Frauen wurde.
0:44:48–0:44:52
Und es gibt eine Figur, die sich da auch bekannt gemacht hat.
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Viel zu diesen Archiven, zu
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den Präparaten und den Nachkommen aus dieser Expedition beigetragen hat.
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Das ist nämlich der Friedrich Winter.
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Der war noch sehr jung, der hat gerade Abi gemacht. Ich weiß nicht genau,
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der kam durch seinen Vater oder so, kam da glaube ich zu dem Job.
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Das war der Fotograf und Zeichner. Also der hatte dann auch die neueste Technologie in der Fotografie.
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So, jetzt kommen wir hier zu dem Panke Das Tal Das ist schon Und das ist jetzt
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wirklich ein grüner Streifen Da sieht man ja auch, das vermisst man ja manchmal in der Stadt,
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aber das ist wirklich so Ein Wasser bringt ja immer noch irgendwie so Leben
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mit sich Nicht nur in der Tiefsee, sondern auch in der Stadt Ja.
Micz Flor
0:45:42–0:45:46
Aber das Verrückte ist, ich bin mir 100% sicher, dass wir genau hier schon lang
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gelaufen sind und gesprochen haben und ich möchte jetzt einfach unser Publikum
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bitten das mal einen Kommentar zu eruieren, ob dem so ist oder ob ich das irgendwie
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mir zusammengegeistert habe.
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Fotos habe ich dir auf alle Fälle geschickt hiervon. Da bin ich mir 100 Prozent sicher.
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Und die zweiten 100 Prozent bin ich mir aber auch sicher, dass wir dann auch hier gelaufen sind.
Florian Clauß
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Ja, also es steht ja noch aus, dass wir so eine Mash-Up-Karte von allen unseren
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Tracks machen und dann können wir mal gucken, wo die heiße Zone ist,
0:46:15–0:46:16
wie oft wir uns gekreuzt haben.
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Aber Aber ich kann dir 200% sagen, dass wir hier noch nicht waren.
Micz Flor
0:46:20–0:46:21
Okay, okay, okay.
Florian Clauß
0:46:21–0:46:22
Sticht.
Micz Flor
0:46:23–0:46:24
18, 20 weg.
Florian Clauß
0:46:26–0:46:28
Das ist ein schöner Radweg.
Micz Flor
0:46:29–0:46:32
Rechts von uns eben Bundesnachrichtendienst, was auch irgendwie interessant
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ist, weil die, die länger schon in Berlin sind, die wissen einfach,
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dass das 17 Stockwert so in die Tiefe geht.
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Das ist eigentlich so wie so ein Resident Evil Forschungszentrum, ganz tief in die Erde.
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Weil da war ein Loch ausgehoben, es war wirklich unendlich. Und jetzt haben
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sie obendrauf dann noch so gebaut. Das ist auch viel.
0:46:55–0:46:59
Es ist auch hoch. Es hat aber irgendwie trotzdem so ein bisschen die Illusion,
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als ob es auf der Erde steht. Aber in Wahrheit ist es ein Würfel.
0:47:02–0:47:05
Das ist eigentlich hier die Spitze des Eisberges.
Florian Clauß
0:47:06–0:47:12
Und das war doch auch so ein Bauchskandal, der sich da angeschlossen hat,
0:47:12–0:47:13
nämlich dass irgendwie die,
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also ich kriege es nicht mehr ganz zusammen, aber das eine war glaube ich,
0:47:17–0:47:23
dass die Klimaanlage falsch geplant war und dass deswegen sich der Bauvertreter hat.
0:47:23–0:47:29
Oder aber, dass eben so der Grundriss von diesen Arzenstockwerken unter der
0:47:29–0:47:33
Ader mit der Klimaanlage dann publiziert geleakt wurden und dann war bekannt,
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wie halt irgendwie das Gebäude im Inneren aufgebaut ist und das durfte nicht
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sein. Irgendwas war da auch.
Micz Flor
0:47:40–0:47:43
Okay, das werden wir entweder rausschneiden oder in den Shownotes wiederfinden.
Florian Clauß
0:47:43–0:47:47
Ja, du schreibst immer meine Shownotes.
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Das ist so, wie du neulich in einem Kommentar unter meiner Folge geschrieben
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hast, hier poste ich noch gleich ein Bild.
0:47:54–0:47:57
Und das Bild ist nicht gekommen, dein Kommentar ist geblieben.
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Okay.
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Dieses Buch, In Tiefen der Weltmeere, ist aus den Tiefen des Weltmeeres,
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so rum, ich habe den Titel immer verzentiert, aus den Tiefen des Weltmeeres,
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gibt es als E-Book, Das habe ich auch ein bisschen gelesen, weil ich jetzt ein E-Book rede.
Micz Flor
0:48:16–0:48:21
Aber gibt es das E-Book für 20 Cent, für 7 Euro oder einfach Gutenberg?
Florian Clauß
0:48:22–0:48:23
Gutenberg Archiv.
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Und kann man sich mal so lesen, das ist ganz nett.
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Das ist jetzt so das erste Kapitel, so ein bisschen die Einleitung,
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damit man sich nochmal so ein Bild davon machen kann, wie das Schiff so ausgestattet war.
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Ich fange an. Am 31.
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Juli 1898 erfolgte die Ausfahrt der zu einer deutschen Tiefseeexpedition ausersehenden
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Valdivia aus dem Hamburger Hafen.
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Es war ein festliches Ereignis. Von allen Seiten, besonders aber durch die Regierung,
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war die Ausrüstung der Expedition mit Rat und Tat und mit den nötigen Geldbewilligungen unterstützt worden.
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Der große schöne Dampfer hatte für die Zwecke dieser Fahrt mannigfaltige besondere
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Einrichtungen bekommen.
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Ein Mikroskopierraum, ein chemisches, ein bakteriologisches Laboratorium,
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eine fotografische Dunkelkammer, des Weiteren einen großen Konservierraum,
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in dem die Reservekabel,
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die Netze, zahllose Kisten und Kasten mit Fischereigegenständen und in den Schränken
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das gesamte kostbare Material an konservierten Tieren aufgestapelt wurde.
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Die Anlage einer Eismaschine war besonders vorteilhaft.
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Die Tiefseetiere leben in sehr kaltem Wasser und geraten bei dem Aufkommen der
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Netze in den Tropen in oft 25 Grad wärmere Schichten.
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Hier zersetzen sie sich außerordentlich rasch, falls sie nicht mit eisabgekühltes
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Seewasser zu ihrer Aufnahme bereitsteht.
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So konnten die Tiere, die bisweilen noch lebend heraufgebracht wurden,
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gelegentlich stundenlang am Leben erhalten und während der Zeit fotografiert
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und ihrer natürlichen Färbung abgemalt werden.
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Da die Valdivia außer dem notwendigsten Trinkwasser und dem Wasserballast zum
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Gebrauch für die Maschinen keinen Doppelboden für Süßwasser besaß,
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so leistete ein großer Destillationsapparat für die wissenschaftlichen Arbeiten
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vortreffliche Dienste.
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Ein sehr wichtiger Gegenstand war auch die große Kabeltrommel,
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die 10.000 Meter Stahlkabel für die Dredgearbeiten auf dem Meeresgrund aufnehmen musste.
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Das Kabel war aus zwei zusammengespleisten, die 10 und 12 mm im Durchschnitt
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hatten und 5.000 und 8.000 kg Druckfestigkeit besaßen.
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Das wichtigste Werkzeug war ohne Frage die große Dretsche oder das Tor, das große Scharnetz.
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Es schleift auf zwei eisernen, schlittenförmig gebogenen Stangen und besitzt
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eine Länge von 10 Metern.
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Um es auf den Grund zu bringen, muss es durch zwei eiserne Oliven von je 25
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Kilogramm beschwert werden.
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Die Vertikalnetze besitzen einen weiteren Durchmesser und sind bestimmt in großen
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Tiefen hinabgelassen zu werden und dann langsam in senkrechter Richtung wieder gehievt.
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Sie fischen neben den größeren Tieren auch
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eine Fülle jener kleiner und Kleinstlebewesen, die man Plankton nennt.
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Es sind freilich recht kostbare Netze aus Seidengase, die durch einen Derbüberzug geschützt werden.
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Die Schließnetze endlich sind so eingerichtet,
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dass sie geschlossen in die Tiefe versenkt und durch einen kunstvollen Mechanismus
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und mit Hilfe eines Propellers während einer bestimmten Aufwärtsbewegung geöffnet
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und als dann wieder geschlossen werden können.
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Also jetzt nur mal so die Techniken, gerade das letzte benannte,
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das Schließnetz, da war Karl Kuhn auch so maßgeblich mit in der Planung oder
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hat das dann konstruiert und hat den großen Vorteil, dass du in einer gewissen
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Tiefe dann halt auch Proben entnehmen kannst.
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Damit hast du auch eine ganz viel genauere Bestimmung vorhanden.
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Eben diesen Lebewesen. Und die ganzen Netze, die werden auch heute noch verwendet.
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Das ist ein bisschen so wie, also von der Konstruktion her ist da jetzt nicht viel dazugekommen.
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Natürlich hat man heute viel mehr elektronische Möglichkeiten,
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noch was auszumessen und dann Tauchboote und so weiter.
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Aber das sind ja erstmal so Netze, die sind ja relativ günstig von der Anschaffung her.
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Und diese Netze wären heute, also diese Schleppnetze, wo du dann auf dem Meeresgrund
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die ganze Exponate rausziehst,
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oder Schließnetze oder dann halt auch die anderen senkrechten Netze,
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wo du dann halt so hochziehst und guckst, was da drin hängen bleibt.
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Hat mich so ein bisschen erinnert, das hatten wir auch in einer Folge,
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nämlich die Konstruktion des Fahrrades. Die war ja dann auch zum relativ frühen
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Zeitpunkt, konnte das Fahrrad jetzt nicht mehr großartig sich verändern von
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der Gestalt und war dann so gefunden.
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Man hatte so diese Auswüchse von diesen riesengroßen Einrädern,
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wo so ein kleines Zweitrad dabei und alles mögliche probiert wurde.
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Aber dann kam man irgendwann zu dieser Form, die heute noch so Bestand hat und
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hat sich vielleicht was in der Schaltgruppe oder so geändert,
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hat, ja, aber nicht mehr grundlegender Konstruktion.
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Und bestimmte Sachen sind dann halt wirklich so Zeitblasen, die man noch heute dann so mitnimmt.
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Finde ich ganz interessant in dem
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Zusammenhang, dass die immer noch in der Forschung so eingesetzt werden.
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Ich habe noch einen Podcast, den werde ich dann verlinken, nämlich von Resonator
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vom Helmhals-Institut,
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wo eine Meeresforscherin Antje Boitis interviewt wird, die dann eben auch über
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diese Techniken spricht, wie dann Netze oder die machen auch viel mit Tauchbooten
0:54:00–0:54:02
und so weiter. Und die kommt auch von den Polarstaaten.
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Genau, das ist so grob beschrieben. Und was ich auch total interessant fand,
0:54:07–0:54:11
also ich habe nochmal in einer anderen Quelle gelesen, dass auch viele Schenkungen
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von Industrie dann die Expedition ausgerüstet haben.
0:54:15–0:54:21
Wie zum Beispiel Zeiss hat dann viel Fotografie-Material gegeben.
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Das war halt diese Kamera, die dann auch der Winter vor allen Dingen bedient hat.
0:54:25–0:54:30
Das war eine Kamera, die dann halt mit so Fotoplatten gearbeitet hat.
0:54:30–0:54:35
Und diese Dunkelkammer war natürlich, also diese Nutzung der Dunkelkammer,
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ich glaube, ich weiß nicht, ob es belegt ist, aber es ist auf jeden Fall erwähnt,
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dass nämlich in der Dunkelkammer dann zum ersten Mal tatsächlich diese phosphorisierenden,
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also die Leuchtbakterien, die die Tiefseetiere haben,
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dass die dann halt auch fotografiert und beobachtet werden konnten,
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weil dann eben eine Dunkelkammer an Bord war. Sonst hast du ja gar nicht die Möglichkeit.
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Und weil du dann auch gleichzeitig die Tiere dann halt so in so Bedingungen
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halten kannst, dass die hier nicht zerfallen, durch diesen Druckunterschied
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und durch die Wärme und so weiter.
Micz Flor
0:55:04–0:55:06
Das heißt, mit Dunkelkammer meinst du, das ist wirklich eine dunkle Kammer und
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nicht die Entwicklungskammer?
Florian Clauß
0:55:08–0:55:11
Doch, das ist die Entwicklungskammer. Das ist die Funktion der Entwicklung.
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Und gleichzeitig wurde es halt so für den Zweck genommen, um da auch solche zu dokumentieren.
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Also in der Expedition, die führte eben, wie ich schon gesagt habe,
0:55:23–0:55:27
atlantische Ozeanen, die haben angefangen da bei Teneriffa, da haben die so
0:55:27–0:55:29
ein paar Übungen gemacht und dann runtergefahren, Dann haben die alten,
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also die alten Kolonien von Deutschland besucht.
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Und was man dann eben auch so ein bisschen, so ein Nachhinein an Kritik,
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dass hier auch nicht der entsprechende Umgang, also die haben in Kongo dann
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nicht erwähnt, dass eben Belgien da so ein Massaker angerichtet hat zu der Zeit.
0:55:55–0:55:57
Das blieb unerwähnt, es wurde dann nicht darauf hingewiesen.
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Wir haben nicht die Öffentlichkeit dazu benutzt, eben auch auf bestimmte Umstände dahin zu weisen.
0:56:03–0:56:06
Es war dann immer so ein bisschen dieser koloniale Blick.
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Das war auch in den Aufzeichnungen, in den Logbuchs und so weiter.
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Da wurde dann so ein typischer Stereotypen dann reproduziert von dem edlen Wilden
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und dem barbarischen Wilden.
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Es wurde so Zugeschreibungen gemacht, aber es wurde sich dann nicht wirklich
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auseinandergesetzt. Das muss man jetzt hier randnotizieren.
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Ich glaube, jede Expedition oder jede Forschungsreise, die in der Historie stattgefunden
0:56:31–0:56:35
hat, muss sich ja irgendwie auch damit auseinandersetzen, mit Kolonialgeschichte an der Stelle.
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Und ganz viele Exponate wurden auch von Land mitgenommen.
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Und das, was dann auch üblich war bei solchen Expeditionen, dass dann tatsächlich
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die lebenden Tiere dann auf Bord waren.
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Es gibt dann auch so, das ist halt auch so ganz, ich muss nochmal anders ausschalten.
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Es gibt eine Arbeit, die sich mit den Fotografiearbeiten von Karl Kuhn auseinandersetzt.
0:57:01–0:57:04
Das ist eine Masterarbeit, die aber nicht veröffentlicht wurde.
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Also die sich dann halt auch kulturgeschichtlich dann damit auseinandersetzt
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und die stellt fest, dass in diesen
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Fotografien, die sind dann auch durchnummeriert und dann sind da so ganz.
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Naturwissenschaftliche Exponate, die dann ausgestellt fotografiert werden,
0:57:20–0:57:24
aber dann gibt es halt solche Szenen, wo dann halt jemand am Deck seine Wäsche
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wascht und dann halt so mit unterem dasteht.
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Es reiht sich dann halt in dieser Reihe dann halt so lückenlos ein,
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die sind sind durchnummeriert und an der Stelle kommt dann halt das und wird
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dann halt irgendwie so dokumentiert.
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Also es wird so umfassend dokumentiert. Man hat dann schon ein Bild von dem
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Leben an Deck und man sieht dann halt irgendwelche exotischen Tiere,
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die dann auch da rumhängen am Deck.
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Oder aber die Challenger hat das zum Beispiel so gemacht, dadurch,
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dass es halt eine britische Expedition
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war und die Briten dann noch so ein ganzes Netz an Kolonien hatte,
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die konnten auch teilweise Tiere ihre nach Hause schicken und die kamen lebend
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an und wurden dokumentiert und so weiter.
0:58:06–0:58:10
Also das ganze Zeug, was fotografiert und mitgenommen wird, das...
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Ist halt auch ein Fundus, der
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dann noch jahrelang die Wissenschaftler beschäftigt haben, also weltweit.
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Carl Kuhn hat dieses Buch aus den Tiefen des Weltmeeres dann recht schnell rausgebracht.
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Aber die umfassende Auswertung der ganzen Exponate wurde in 38 Bänden abgehandelt
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und wurde dann erst 1940 fertiggestellt.
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Also das heißt, ja, aber das ist ja auch heutzutage, wenn du dir überlegst,
0:58:43–0:58:49
dass dann, keine Ahnung, du hast ja durch, meinetwegen durch irgendwelche Teilchenbeschleuniger
0:58:49–0:58:53
im CERN, da wird halt irgendwie so ein paar Teilchen aufeinander gejagt.
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Und dann sind ja dann noch jahrelang wissenschaftliche Publikationen setzen
0:58:58–0:59:01
sich da mit auseinander oder irgendwie, keine Ahnung, Gaia, was das,
0:59:01–0:59:05
also diese Vermessung, der Vermessungssatellit, der halt irgendwie so und so
0:59:05–0:59:06
viele Milliarden Sterne vermisst.
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Da hast du so viel Stoff, kannst dich noch Jahrzehnte mit beschäftigen.
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Das finde ich auch so faszinierend.
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Das ist halt eine relative punktuelle Entscheidung.
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Wir gehen raus und bringen was mit. Und dann ist es aber gleichzeitig,
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das war diese Einmaligkeit, das dann halt auch so durchzuführen.
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Und davon speisen dann ganz viele Wissenschaftsgenerationen.
0:59:27–0:59:30
Und das finde ich schon toll, dass das so funktioniert.
0:59:30–0:59:35
Die Frage, die dann auch Kuhn sich als Zoologiker gestellt hat,
0:59:35–0:59:41
ist eben, was ich eingangs erwähnt habe, wovon leben die Tiere in der Tiefsee,
0:59:41–0:59:43
wenn es keine Algen gibt?
0:59:43–0:59:47
Also es gibt keine Biomasse in dem Sinne. Ganz viele, wenn man sich jetzt auf
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dem Land die Nahrungskette anguckt, da gibt es halt irgendwie so Pflanzen,
0:59:51–0:59:55
da gibt es halt irgendwie Tiere, die Pflanzen essen und dann gibt es Tiere, die Tiere essen.
0:59:58–1:00:02
Und es wird halt immer weniger, also das heißt, die fleischfressenden Tiere,
1:00:02–1:00:05
und dann geschieht natürlich immer so auch, meistens sind ja Fleischfresser
1:00:05–1:00:10
dann auch Astfresser oder Allesfresser gibt es ja auch, aber so ist es ganz normal.
1:00:11–1:00:15
Besprochen, die Nahrungskette. In der Tiefsee hast du ja nicht so eine,
1:00:15–1:00:20
also du hast das Plankton, was dann absinkt, aber du hast dann nicht diese Biomasse,
1:00:20–1:00:24
die dann halt durch Algen so produziert wird. Du hast halt ganz viel Aas.
1:00:24–1:00:30
Das ganze Zeug, was dann runtersinkt zum Meeresboden, das wird dann auch verspeist.
1:00:30–1:00:35
Aber wir haben einen ständigen Knappheit an Ressourcen.
1:00:36–1:00:39
Das führt ja eben, also dieses, was wir vorhin auch schon meinten,
1:00:39–1:00:43
diese Knappheit an Ressourcen und Und diese kontinuierliche Bedingungen,
1:00:43–1:00:46
die mehr oder weniger da sind, führen dann halt eben zu ganz,
1:00:47–1:00:50
wie soll man sagen, exotischen Arten.
1:00:51–1:00:57
Also das, was man da aus der Tiefsee rausholt, ist ja absolut faszinierend in Form und Farbe.
1:00:58–1:01:02
Einfach wie Aliens. Also wenn du überlegst, wir suchen die ganze Zeit für so
1:01:02–1:01:07
und so viel, also diese ganzen Weltraumprogramme, die dann halt nach außerirdischem Leben suchen.
1:01:09–1:01:13
Ich will das jetzt nicht aufspielen, Tiefsee gegen Weltraum,
1:01:13–1:01:18
aber Weltraum kann halt irgendwie so tiefere Geschichten erzählen als Tiefsee.
1:01:18–1:01:21
Die Tiefsee bemüht sich immer, sie kriegt einen Bruchteil von den Forschungsgeldern
1:01:21–1:01:24
und fällt dann halt für die Tiefseeforschung ab.
1:01:24–1:01:26
Die fühlen sich immer noch so unterbelichtet.
Micz Flor
1:01:27–1:01:32
Buchstäblich und sprichwörtlich. Aber es ist natürlich auch wieder so ein Zeugnis
1:01:32–1:01:36
für die Macht des Auges, das Sehen. Wenn wir hochgucken, sehen wir die Sterne.
1:01:36–1:01:39
Wenn wir ins Wasser gucken, dann sehen wir das Korallenriff vielleicht noch
1:01:39–1:01:40
ein bisschen. Das ist toll.
1:01:40–1:01:45
Und wenn es dann nach unten geht, dann vermutet man irgendwie noch einen Hammerhai,
1:01:45–1:01:47
der da vorbeiströmt. Und dann wird es halt auch schon dunkel.
1:01:47–1:01:51
Und dann ist es uninteressant. Und es ist halt, wie du schon vorhin gesagt hast, drinnen noch.
1:01:52–1:01:57
Dann haben die halt gedacht, naja, da lebt ja nichts. Wer will denn da leben, ist quasi die Frage.
1:01:57–1:02:00
Also ich als Mensch kann mir nicht vorstellen, dass da jemand leben möchte.
1:02:01–1:02:04
Und damit ist das erstmal abgehakt. Wenn du nach oben guckst,
1:02:04–1:02:09
dann siehst du diese ganzen Sterne und das ist ja irgendwie gigantisch und hell
1:02:09–1:02:11
erleuchtet und auch nachts.
1:02:11–1:02:16
Und dann dreht sich das auch noch und da passiert so viel und ist gleichzeitig
1:02:16–1:02:18
so unerreichbar, was natürlich fast einlädt.
1:02:18–1:02:25
Aber eben die Macht des Auges, weil das Sehen so ein ganz wichtiger Sensory
1:02:25–1:02:28
Input geworden ist oder eigentlich immer schon war.
1:02:30–1:02:34
Ich wollte eine Sache auch noch sagen zu dem da unten, was ich halt so irre
1:02:34–1:02:37
finde, ist, wenn ich an meine eigene Kindheit denke, so der Anglerfisch.
1:02:38–1:02:40
Du hast ja vorhin schon gesagt, ein Foto von so einem kleinen Anglerfisch,
1:02:40–1:02:46
der sah so ein bisschen aus, als ob man den irgendwie in zwischen zwei Büchern
1:02:46–1:02:48
getrocknet hätte. Der war so ganz platt und alles.
1:02:48–1:02:51
Also ich habe so noch dieses Bild von diesem Unterkiefer, das nach vorne geht
1:02:51–1:02:54
und von oben kommt dann diese leuchtende Angel rein und so.
1:02:55–1:02:58
Und das ist ja schon toll. Das kann man halt nur fotografieren,
1:02:58–1:03:00
wenn man es dann wirklich auch nach oben holt bzw.
1:03:00–1:03:04
Wenn es da nicht zusammenfällt, weil es ja gewohnt ist, dass überall Wasser und Druck ist.
1:03:05–1:03:10
Aber was mich als Kind da schon so fasziniert ist, war die Sache so,
1:03:10–1:03:15
dass auch da unten in dieser ganz anderen Welt, wo es gar nicht so viel lebendigen
1:03:15–1:03:18
Overlap, also Plankton klar von unten nach oben, hast du ja vorhin gesagt,
1:03:18–1:03:21
aber ansonsten ist es jetzt nicht so, dass da irgendwelche Tiere wirklich so
1:03:21–1:03:28
hin und her reisen durch diese Höhen, aber dass da unten trotzdem dieses Predator-Prinzip so herrscht.
1:03:28–1:03:32
Man wusste sofort, wie dieser Anglerfisch funktioniert.
1:03:34–1:03:40
Es war so linkisch, man tut so schön und dann schnappt er zu und der arme kleine Fischer.
1:03:40–1:03:44
Also diese Idee ist natürlich teilweise dann immer die Interpretation,
1:03:44–1:03:46
so gestaltpsychologisch.
1:03:46–1:03:49
Wir machen uns daraus eine Geschichte, dass es in sich geschlossen ist,
1:03:49–1:03:50
dann können wir es annehmen.
1:03:50–1:03:54
Aber trotzdem ist es ja auch so. Und das fand ich schon irre,
1:03:54–1:04:03
dass die Idee von Predator und wie man das halt so macht,
1:04:03–1:04:07
auch wie das bei uns hier so üblich ist, dass das auch da unten so war.
1:04:07–1:04:11
Das fand ich schon irgendwie irre, dass da die gleichen Mechanismen scheinbar
1:04:11–1:04:16
irgendwie wirken und Sozialdarwinismus vielleicht dann doch überall zu finden
1:04:16–1:04:18
ist, warum auch nicht in der Wall Street.
Florian Clauß
1:04:21–1:04:28
Ja klar, ich meine die Verhaltensweisen, also dieses, es ist halt Leben, es geht um...
Micz Flor
1:04:28–1:04:30
Du sag mal ganz kurz, die Punker,
1:04:33–1:04:38
Die Panke ist trocken, oder? Die Panke. Da ist gar kein Wasser mehr in der Panke.
Florian Clauß
1:04:39–1:04:43
Naja, jetzt nicht so viel, dachte ich auch gerade. Obwohl es so viel geregelt hat.
Micz Flor
1:04:43–1:04:46
Man sieht jetzt irgendwie auch, wie die versucht haben, das so einigermaßen
1:04:46–1:04:51
am Fluss zu begradigen, Steine reinzulegen und wahrscheinlich genau geplant
1:04:51–1:04:53
haben, wie groß die Steine müssen, dass nur die Spitzen rausgucken und jetzt
1:04:53–1:04:55
ist es einfach total trocken.
1:04:55–1:05:01
Und die Illusion von diesem Uferschilf wird irgendwie entblößt.
Florian Clauß
1:05:02–1:05:03
Es ist traurig.
Micz Flor
1:05:03–1:05:04
Ja, genau.
Florian Clauß
1:05:04–1:05:09
Aber Leben ist Stoffwechsel. Also Leben ist Fortpflanzung und Stoffwechsel.
1:05:10–1:05:14
Und wie kannst du das eine machen und das andere auch? Indem du halt irgendwie
1:05:14–1:05:17
irgendwas nimmst, was den Stoffwechsel antreibt.
1:05:18–1:05:23
Das ist so ganz runtergekocht. Du musst halt irgendwie essen und du musst dich
1:05:23–1:05:25
fortpflanzen. Dann kriegst du das Label Leben.
1:05:27–1:05:33
Und klar, das hat Strategien. Ich meine, aber die Strategien in der Tiefsee,
1:05:33–1:05:37
das ist ja auch so faszinierend, dass die halt so komplett anders sind.
1:05:37–1:05:41
Also du sagst, okay, das ist dann Predator und so weiter.
1:05:41–1:05:44
Dadurch, dass halt sehr wenig Essbares irgendwo ist.
1:05:44–1:05:52
Es gibt dann auch so Aufnahmen von so einem in die Tiefe gesungenen,
1:05:52–1:05:54
also das sind ja auch nochmal so Kapitel für sich.
1:05:54–1:05:59
Aber es gibt halt diese Attenborough-Filme, Ozean, die halt dann auch...
1:05:59–1:06:01
Das ist genau das, was ich auch gesehen habe, wo dann so ein Wal...
1:06:02–1:06:05
Genau, genau. Dann wird das so immer wieder mal besucht.
1:06:05–1:06:09
Genau, genau. Dann sieht man sich alles mögliche an.
1:06:09–1:06:16
Und dann wird ja über Generationen und über verschiedene Verwesungsstufen kommen
1:06:16–1:06:17
halt unterschiedliche Tiere dahin.
1:06:17–1:06:20
Und dann siehst du auch am Anfang, siehst du halt auch, dass sich Tiere,
1:06:20–1:06:24
die sich eigentlich dann gegenseitig jagen würden, Ja, dass die sich dulden,
1:06:24–1:06:26
dann gibt es einen Duldungsstatus.
1:06:26–1:06:31
Weil dann halt wir so und so viel. Und was auch festgestellt werden kann, ist.
1:06:32–1:06:39
In dieser Lebensgemeinschaft, in der Tiefstiege hast du sehr viele parasitäre Beziehungen.
1:06:40–1:06:44
Also du siehst ja auch, wenn da so ein Hai langschwimmt, der hat dann so ganz
1:06:44–1:06:47
viele Viecher, die dann halt irgendwie so ihm am Auge dranhängen.
1:06:47–1:06:52
Die haben alle immer Parasiten. Und das Lustige ist, dass die Parasiten auch Parasiten haben.
1:06:52–1:06:58
Also ein kaskadierendes Parasitensystem, weil eben alles so ausgenutzt wird.
Micz Flor
1:06:58–1:07:03
Aber Parasiten sind, weil man spricht ja von den Putzerfischen, die dann so das...
Florian Clauß
1:07:03–1:07:09
Es gibt symbiotische Leben. Also im Prinzip sind dann, es gibt so verschiedene
1:07:09–1:07:11
Lebensgemeinschaften, Symbiosen in der Natur.
1:07:12–1:07:17
Und die Parasitäre ist quasi eine, wo dann der Wirt eigentlich nicht einen großen
1:07:17–1:07:20
Vorteil hat von dem Parasiten.
Micz Flor
1:07:20–1:07:24
Aber wie heißt es denn, wenn der Wirt einen Vorteil hat? Weil eben von diesen
1:07:24–1:07:26
Putzerfischen, da werden ja dann auch das Zahnfleisch gereinigt.
Florian Clauß
1:07:26–1:07:30
Symbiotische Beziehungen, wo dann beide einen Vorteil haben.
1:07:31–1:07:36
Aber diese Paralysitäre, das kommt halt überall vor in der Natur.
Micz Flor
1:07:36–1:07:39
Wie in deiner Ameise folgen die Ameisen und die kleinen Blattläuse.
Florian Clauß
1:07:39–1:07:47
Und die Pilze und alles. Und auch die Leuchtorgane der Anglerfischer sind auch eine Paralysitäre.
1:07:47–1:07:50
Es ist eine symbiotische Beziehung zwischen diesen Bakterien,
1:07:51–1:07:55
die dann eben das Licht erzeugen können, und dem Anglerfisch,
1:07:55–1:08:00
der dann aber auch Impulse setzen kann, damit er dieses Leuchten kontrolliert.
1:08:00–1:08:04
Das ist ja auch die Frage, was passiert da? Aber der entzieht denen dann halt
1:08:04–1:08:09
irgendwie ein bisschen Nahrung oder gibt dann halt nochmal so einen Natriumschuss rein oder keine Ahnung.
1:08:10–1:08:15
Aber das ist ja das Faszinierende. Du hast dann, es ist ja quasi wie eine Taschenlampe
1:08:15–1:08:17
für uns, die man an- und ausschalten kann.
1:08:17–1:08:20
Muss ja dieser Anglerfisch auch irgendwie so eine...
Micz Flor
1:08:20–1:08:24
Ich habe gedacht, der Anglerfisch ist symbiotisch mit den Aalen in der Tiefsee
1:08:24–1:08:27
und hilft dem mit seinem Licht beim rückwärts Einparken.
Florian Clauß
1:08:29–1:08:35
Ich wollte ja als Kind, ich war ja auch völlig fasziniert von der Tiefsee und
1:08:35–1:08:37
ich wollte immer Haiforscher werden.
1:08:37–1:08:41
Dann irgendwann habe ich ja als Kind dann festgestellt, Haiforscher ist halt nicht so cool.
1:08:43–1:08:47
Ja, aber Haiforscher, das ist ja so ein Kindheitstraum, weißt du,
1:08:47–1:08:51
sich in einem Käfig hängen oder mit so einem Tauchermesser dann die Tiere in
1:08:51–1:08:53
den Maul gucken, das ist natürlich so.
1:08:55–1:08:59
So, und dann war ich so ein bisschen reifer in meinen Überlegungen.
1:08:59–1:09:00
Dann wollte ich Meeresbiologe werden.
1:09:01–1:09:06
Also das war wirklich so ganz lange für mich dann auch so ein Berufswunsch.
1:09:07–1:09:10
Und ich habe auch extra tauchen dann angefangen mit 13.
1:09:10–1:09:14
War ich dann im Tauchverein, habe Sporttauchen gemacht, um das schon mal zu
1:09:14–1:09:17
trainieren. Da war ich aber nur mit so Bundeswehrtypen da.
1:09:17–1:09:21
Und die haben dann halt mit einer 25-Meter-Bahn einfach mal durchgetaucht.
1:09:21–1:09:26
Und ich mit meiner Teenie-Lunge kam gerade mal so die halbe Bahn und war völlig fertig.
1:09:26–1:09:29
Irgendwann war es dann deprimierend, aber es hat Spaß gemacht.
1:09:29–1:09:31
Und ich hatte ja auch einen Studienplatz in Berlin.
1:09:32–1:09:39
Ich hatte ja auch dann Biologie in der TU und dann war das quasi so die Ausbildungsweiche.
1:09:39–1:09:42
Entweder ich gehe in die Humboldt-Uni oder ich gehe in die TU und habe mich
1:09:42–1:09:44
dann für die Humboldt-Uni entschieden.
Micz Flor
1:09:44–1:09:49
Aber dann hast du dein Fach gewechselt wegen der Uni und nicht wegen des Fachs.
Florian Clauß
1:09:49–1:09:53
Ja, es war so ein bisschen, gehe ich halt in diesem kulturkünstlerischen Bereich
1:09:53–1:09:56
oder mache ich halt in der Biologie weiter.
1:09:57–1:10:03
Das war dann für mich so eine Grundsatzentscheidung, dann eher so in diese kulturkünstlerische
1:10:03–1:10:06
Richtung mit Theaterwissenschaften und Kulturwissenschaften.
1:10:08–1:10:09
So viel zu meiner Biografie.
Micz Flor
1:10:10–1:10:17
Genau. In den Untiefen deiner Biografie. So früh, wo eigentlich nie Licht hinkommt,
1:10:17–1:10:18
aber jetzt haben wir es mal beleuchtet.
Florian Clauß
1:10:18–1:10:19
Aber das habe ich dir ja schon mal erzählt.
Micz Flor
1:10:20–1:10:21
Nee, das wusste ich nicht.
Florian Clauß
1:10:21–1:10:22
Ach, das wusstest du dann?
Micz Flor
1:10:22–1:10:24
Nee, ich höre deinen Podcast nicht.
Florian Clauß
1:10:25–1:10:31
Aber ich finde es halt, also nach wie vor, die Faszination für Natur und für
1:10:31–1:10:33
Ökosysteme und so weiter, die ist ja noch immer so.
1:10:34–1:10:37
Das verbindet uns ja schon. Also die Attenborough-Familie.
Micz Flor
1:10:40–1:10:45
Ja, vor allen Dingen die Streichermusik, die da immer drunter liegt,
1:10:45–1:10:48
wenn der kleine Eisberg knuddeln will.
Florian Clauß
1:10:49–1:10:53
Die Fotografien waren ja damals nur in Schwarz-Weiß. Das heißt,
1:10:53–1:10:59
der Friedrich Winter hat dann auch immer Aquarellzeichnungen angefertigt,
1:10:59–1:11:00
um dann die Farben wiederzugeben.
Micz Flor
1:11:00–1:11:04
Das war ja im Text auch mit drin, dass er halt sagt, wir konnten alles fotografieren
1:11:04–1:11:08
und hatten dann auch, Auch wenn sie noch leben konnten, die Möglichkeit,
1:11:09–1:11:12
sie in echten Farben abzumalen oder sowas.
Florian Clauß
1:11:12–1:11:15
Ja, genau. Genau das war da auch mit. Ja, aber ich finde die auch so okay.
1:11:16–1:11:19
Weißt du, da muss man ja auch dann so Medientechnik. Und es war dann so,
1:11:19–1:11:21
dass er diese Kamera, die er hatte, die war halt wirklich so cutting edge.
1:11:21–1:11:24
Zu der Zeit höchste Technologie.
1:11:24–1:11:27
Aber der hatte dann Probleme, als er dann in die Tropen kam,
1:11:28–1:11:32
dass die halt total aufgequollen war und halt irgendwie mit Schimmelpilzen befallen,
1:11:32–1:11:34
weil es halt so ein feuchtes Klima war.
1:11:34–1:11:37
Und da musst du dann auch immer so ein bisschen damit kämpfen,
1:11:37–1:11:40
dass die Technik dann auch resistenter wird.
1:11:40–1:11:44
Eine Sache, die ist auch in einem anderen Zusammenhang mit dem Podcast nochmal,
1:11:44–1:11:48
gefallen, das ist so, das fand ich als Stichwort ganz interessant,
1:11:48–1:11:50
nämlich die Kryptozoologie.
1:11:51–1:11:57
Kryptozoologie ist, wenn du im WGP nachschaust, dann sowas wie Loch Ness, also.
1:11:59–1:12:03
Irgendwelche Tieren, die es nicht wirklich gibt, um die sich irgendwelche Mythen
1:12:03–1:12:06
ranken, aber eigentlich Eigentlich gibt es die Kryptospezies.
1:12:06–1:12:14
Das ist auch häufig beobachtet in der Tiefsee, in irgendwelche Lebewesen,
1:12:14–1:12:14
die aus der Tiefsee kommen.
1:12:15–1:12:21
Nämlich die Kryptospezies ist, dass die morphologisch zwei, dass sich die Tiere
1:12:21–1:12:26
eigentlich gleich aussehen, aber die paarungsunfähig sind. Und man weiß nicht warum.
1:12:27–1:12:31
Also die können sich nicht paaren, das heißt sie können keine nachkommen.
1:12:31–1:12:35
Erzeugen sie sehen komplett gleich aus, aber man weiß nicht warum.
1:12:35–1:12:40
Das ist unter dem Stichwort Kryptospezies, findet man das.
1:12:40–1:12:46
Das was die Valdivia auch entdeckt hat, in einer von den, aber das wusste man
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schon vorher, und zwar, ich weiß nicht, ob du davon schon mal gehört hast.
1:12:52–1:12:59
So ein bisschen so ein Zukunftsthema, nämlich der Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee.
1:13:00–1:13:07
Die Valdivia hat schon auf dem Meeresgrund dann so Manganknollen aufgesammelt.
1:13:07–1:13:13
Das sind halt so Knollen, die extremst lange zum Wachsen brauchen und so einen
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hohen Anteil aus Mangan und anderen Metallen bestehen.
1:13:18–1:13:24
Und diese Knollen brauchen jetzt für zwei, drei Millimeter Wachsen ungefähr eine Million Jahre.
1:13:25–1:13:29
Also man kann sich vorstellen, wie lange das dann ist. Von diesem Zeug liegt
1:13:29–1:13:32
halt unglaublich viel da rum, also man hat das mal hochgerechnet.
1:13:32–1:13:39
Und wenn man sich jetzt den Bedarf von Metallen in der Produktion,
1:13:39–1:13:40
in der Industrie anschaut,
1:13:41–1:13:45
weil Metalle ja gerade bei Batterien, Solaranlagen und so weiter eine wichtige
1:13:45–1:13:48
Rolle spielen oder Silizium oder Chip-Herstellung und so weiter,
1:13:49–1:13:53
ist schon jetzt, gibt es halt diese ganzen oder werden schon teilweise die Sachen abgebaut.
1:13:54–1:13:59
Und da ist natürlich total wichtig, dann zu gucken, wie verläuft so ein Lebensraum in der Tiefsee?
1:13:59–1:14:04
Ja, was kann man, also wie kann man dann halt quasi so nachhaltig da wirtschaften?
1:14:05–1:14:09
Und die haben jetzt erst mal so einen Stopp auch bewirkt bei so einer Konferenz.
1:14:10–1:14:14
Ich glaube, das war 2018 oder 2019, wo das jetzt erst mal nicht so freigegeben
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wird, sondern erstmal auch für sich entschieden wurde, wir müssen erstmal grundlegende
1:14:18–1:14:22
Forschung machen, bevor wir hier anfangen, diesen ganzen Lebensraum dann auch
1:14:22–1:14:24
wirtschaftlich auszuschlachten.
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Und diese Manganknollen sind halt auch für Tiere, also da siedeln sich halt
1:14:31–1:14:38
so auch Krebse, alle möglichen Tiere in diesen Knollen an, bilden da halt auch
1:14:38–1:14:39
so einen Lebensraum für die.
Micz Flor
1:14:40–1:14:45
Ja, wobei, da bin ich dann vielleicht irgendwie zynischer als du, weil ich,
1:14:46–1:14:49
Ich glaube, ich habe neulich ein Foto gesehen von irgendeinem Schiff,
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was irgendwie künstlich hergestellte, weiß nicht was das Material war,
1:14:54–1:14:58
so Blöcke, die dann in die See geschmissen werden, damit die Riffe sich wieder ansiedeln können.
1:14:59–1:15:04
Wo ich dann wirklich einfach wenig Hoffnung habe, dass man, also dann habe ich
1:15:04–1:15:06
wirklich so ein Endzeitgefühl manchmal,
1:15:06–1:15:14
dass wir in diesen Generationen sind, in denen jetzt einfach der Hunger im übertragenen
1:15:14–1:15:15
Sinne, weil es geht ja hier eher um Gewinn.
1:15:15–1:15:22
Als um Ernährung, aber der Hunger nach Material so groß geworden ist,
1:15:22–1:15:24
dass das alles, das wird einfach, also da,
1:15:26–1:15:30
keine Ahnung, dann, man spricht ja oft davon, dass halt früher dann die Umwelt
1:15:30–1:15:34
so darunter gelitten hat, als dann so viel Kohle verbrannt wurde,
1:15:34–1:15:35
gefördert und so weiter, aber,
1:15:36–1:15:40
hast du da wirklich Hoffnung, dass die sagen, ach nee, dann lassen wir das lieber,
1:15:40–1:15:45
um die kleinen Glühschrimps da unten nicht zu stören?
Florian Clauß
1:15:45–1:15:49
Nein, nicht Hoffnung. Ich sehe das ähnlich dystopisch wie du.
1:15:49–1:15:56
Ich habe auch das Gefühl, wenn es geht, dann wird es gemacht und auch ohne Rücksicht.
1:15:56–1:16:03
Aber um zu nachhaltigen Ansätzen zu kommen, müssen wir da auch eine Balance
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finden, früher oder später.
1:16:05–1:16:12
Und wenn sich das eben mit der Industrie in irgendwelchen Absprachen so herstellen
1:16:12–1:16:15
lässt, dann ist das auf jeden Fall was Gutes.
1:16:16–1:16:20
Dann ist es besser, das in bedingtem Maße zuzulassen. Das ist genauso wie das
1:16:20–1:16:23
Fangverbot von Heringen in der Ostsee.
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Das heißt, die haben ja dann auch irgendwann die Europäische Union dann so bestimmte
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Fanggrenzen und so weiter aufgestellt.
1:16:29–1:16:33
Und teilweise konnte sich dann der Bestand erholen. Also es gibt dann schon
1:16:33–1:16:36
so positive Effekte bei sowas, ja.
1:16:36–1:16:38
Aber gleichzeitig dieser Hunger, weil nämlich...
1:16:39–1:16:47
Mangan ist zum Beispiel, wenn man das jetzt hier auf Land, dann ist Kamerun
1:16:47–1:16:52
so, glaube ich, die größte Manganquelle, die dann halt irgendwie 45 Prozent des Mangans liefert.
1:16:52–1:16:55
Also es gibt dann halt so punktuell oder seltene Erde ist ja auch was.
1:16:55–1:16:59
Es gibt auch in diesen Manganköllen sind auch seltene Erde dann mit gebunden.
1:16:59–1:17:03
Also das heißt, du brauchst diese Rohstoffe gleichzeitig, hast aber keine Ahnung,
1:17:03–1:17:06
wie du auf ein Ökosystem, ich meine, früher konnte man das entschuldigen,
1:17:06–1:17:07
wir wussten noch nicht so viel.
1:17:07–1:17:14
Aber jetzt ist es ja so, wir wissen, was das heißen kann, auf Systeme einzuwirken,
1:17:14–1:17:16
was für katastrophale Folgen das haben kann.
1:17:17–1:17:20
Und ich glaube, wenn man sich jetzt am Anfang von bestimmten Erschließungen
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von Lebensräumen, also ich meine, das Gleiche ist ja der Weltraum,
1:17:24–1:17:27
das, was jetzt Starlink dann halt so, ey, ist das offen, kommt,
1:17:27–1:17:30
schickt alle eure Kleinstatelliten hoch.
1:17:30–1:17:36
Das ist ja auch so ein Lebensraum oder einer der wenigen Räume,
1:17:36–1:17:41
die noch so völlig, die ja noch nicht so erschlossen waren.
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Wenn man die jetzt so alle so erschließt mit der Technologie,
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dann müssen wir ein starkes Regelwerk
1:17:47–1:17:51
aufstellen, um das dann halt auch entsprechend zulassen zu können.
1:17:51–1:17:56
Und ich glaube, das sind so Ansätze, aber die Grundtendenz, Gefühle,
1:17:56–1:18:01
ist ja auch eher so, dass ich sage, ja, hier, weiß nicht.
1:18:01–1:18:06
Aber irgendwie braucht man ja ein bisschen Licht am Ende des Tunnels für die
1:18:06–1:18:08
folgenden Generationen.
Micz Flor
1:18:08–1:18:11
Und den haben wir jetzt gerade schon mittendrin ausgestrahlt.
Florian Clauß
1:18:12–1:18:19
Wir haben uns Mühe gegeben. Also was ich dann nochmal so zum Schluss erwähnen wollte, ist...
1:18:20–1:18:25
Diese Faszination für diese langwierigen Evolutionsprozesse,
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die da auch passieren in der Tiefsee.
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Wir haben da ein Kontinuum, was erstmal so scheinbar unberührt ist,
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bis auf Mikroplastik und Übersäuerung.
1:18:37–1:18:43
Und eben auch der Raubbau, die Überfischung der Weltmeere ist auch nochmal so ein Ding.
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Man weiß ja alles nicht, wie sich das auswirkt.
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Man weiß nicht, was rauskommt. Und das ist halt total, also diese Sensibilität
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und die Aufmerksamkeit muss da halt auch hinfließen.
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Wir sagten vorher ja, Weltraum gegen Tiefsee.
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Ich glaube, du meintest halt, es gibt mehr zu sehen.
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Ich glaube auch, Weltraum oder überhaupt dieses Verständnis für,
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es geht ja immer um Steuergelder, wie viel gibt es her, Grundlagenforschung, bla.
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Aber ganz, ganz tief in der Weltraumforschung oder ganz viel Image hat natürlich Carl Sagan gemacht.
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Ja, das ist der eine, also die Wissenschaftskommunikation, aber das,
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was Hubble da eben mit dem,
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weißt du, dieser Space-Kalender, wo jedes Jahr ein neues Hubble-Kalender mit
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den tollsten Bildern rauskommt, das hat das natürlich,
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Hubble hat einfach das so sinnlich erfahrbar gemacht, Weltraum,
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wie kein anderes Projekt vorher, das Hubble-Teleskop.
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Und ich glaube, das ist halt so ein großer Gewinn und das kann auch Weltraum
1:19:45–1:19:47
immer irgendwie gut ausschlachten.
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Das haben die auch ganz gut drauf, da auch entsprechend die Register zu ziehen.
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Und gleichzeitig ist es aber auch neben, also es ist halt ein viel breiteres Forschungsgebiet.
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Das heißt, da wird Grundlagenforschung in der Physik gemacht,
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da gibt es halt Ingenieurstechnologie und alles Mögliche, was sich da draufstürzt.
1:20:05–1:20:10
Bis hin zu Chemie, Bio und so weiter. Klar, während die Tiefsee ist ja dann,
1:20:10–1:20:14
ja gut, es gibt dann halt so diese chemischen Prozesse, aber es ist ja eher
1:20:14–1:20:17
so eine biologische Domäne und Biologie hat ja immer so ein bisschen Probleme.
Micz Flor
1:20:18–1:20:21
Ja, aber ich glaube, die Einstiegsschwelle ist auch niedriger.
1:20:21–1:20:26
Ich habe mein Vatenkind vor Jahren schon irgendwie auf Kleinanzeigen gekauft,
1:20:27–1:20:32
so ein Teleskop zum Mond angucken geschenkt und sowas ist einfach möglich.
1:20:33–1:20:36
Du gehst dann irgendwie auf den Balkon und es ist dunkel und du guckst und siehst
1:20:36–1:20:39
dir den Mond an, Aber guck dir halt mal die Tiefsee an.
1:20:39–1:20:45
Es ist ja wirklich auch nicht so, dass jeder und jeder, außer eben schon über
1:20:45–1:20:50
Medien gespiegelt, du hast als Kind dich dafür begeistert, aber das war ja dann schon,
1:20:51–1:20:53
unglaublich viel Ressourcen hier reingeflossen sind, damit du überhaupt diese
1:20:53–1:20:58
Bilder sehen konntest. Während jeder eigentlich nach oben gucken kann oder auch mit einem...
Florian Clauß
1:20:58–1:21:02
Ja, weiß ich nicht. Also das ist, wie gesagt, diese Netze sind ja schon,
1:21:02–1:21:03
also es ist nicht so viel.
1:21:03–1:21:06
Du brauchst halt ein Boot, du brauchst halt irgendwie eine Stahlwinde.
Micz Flor
1:21:06–1:21:10
Das hätte ich vielleicht mit meinem Patenkind gesagt. Hier ist die Stahlwinde,
1:21:11–1:21:14
der Rest ist hinten im Auto. Und ich habe ja kein Auto.
Florian Clauß
1:21:16–1:21:23
Und ja, ich sage ja, klar, diese Beobachtung hast du dann in der Rezeption von
1:21:23–1:21:24
Forschungsergebnissen.
1:21:24–1:21:28
Aber dann zum Beispiel auch der Heckel, den kennt man ja auch.
1:21:28–1:21:36
Das ist ja auch eine ganz leuchtende Figur in einem Forscheruniversum,
1:21:36–1:21:39
der diese Artentafeln gemalt hat.
1:21:40–1:21:46
Der hat auch damals viel von der Challenger-Expedition. So Kieselalgen oder
1:21:46–1:21:49
Medusen und so weiter. Du kennst diese Zeichnung von Heckel.
Micz Flor
1:21:49–1:21:51
Ja, ich glaube, ich erinnere mich an den Namen. Ja, das sind die Zeichnungen.
Florian Clauß
1:21:52–1:21:56
Dann ist es halt Heckel gewesen. Der hat dann damals halt mit sehr wenig,
1:21:56–1:22:05
ein Mikroskop und einem Auge und einer Hand, hat er diese Kieselplankton gezeichnet.
1:22:05–1:22:11
Und hat diese unglaublichen, wo jetzt heute noch so viele KI-Maschinen mit gefüttert werden.
1:22:12–1:22:20
In spite of Heckel from Arcade Games kriegst du halt wirklich so eine Atemtafel.
1:22:20–1:22:25
Also ganz viel von ihm, was er gemacht hat, ist auch noch heute so visuell präsent.
1:22:26–1:22:28
Und er hat auch nicht mehr als ein Mikroskop.
1:22:29–1:22:33
Da kann man auch schon, aber ich glaube, es ist halt nicht so mächtig,
1:22:33–1:22:38
weil ich glaube, du schaust dann halt im Weltall durch Zeiten,
1:22:38–1:22:42
durch Universen und das ist, glaube ich, das absolut Faszinierende.
Micz Flor
1:22:42–1:22:46
Und wir werden halt immer kleiner. Ich glaube, das ist auch nochmal ein Unterschied.
1:22:46–1:22:49
Je weiter wir gucken, desto kleiner sind wir.
1:22:49–1:22:52
Und bei der Tiefsee ist es endlich, es ist nicht unendlich.
Florian Clauß
1:22:53–1:22:56
Genau. Jeden Tag ein Stück. Wir werden immer kleiner.
1:22:58–1:23:02
Ja, ich glaube, ich habe mir jetzt so ein bisschen so in meinem...
1:23:02–1:23:11
Es hat mich schon so sehr, sehr emotionell gefreut, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Micz Flor
1:23:11–1:23:15
Wie bist du darauf gekommen? Also das kam aus dem Nichts. Ist einfach so buchstäblich
1:23:15–1:23:22
aufgetaucht, um dieses Wortspiel zu erfolgen? Oder hattest du es lange schon
1:23:22–1:23:23
irgendwie in der Hinterhand?
Florian Clauß
1:23:25–1:23:26
Soll ich dir die Geschichte erzählen?
Micz Flor
1:23:27–1:23:30
Es war eine neue Folge drauf, dann kriegst du auch die Folge.
Florian Clauß
1:23:30–1:23:33
Nein, nein, die ist gar nicht so. Ich hatte überlegt, mit der Erzählung einzusteigen
1:23:33–1:23:35
und dann dachte ich so, vielleicht ist es doch nicht so cool.
1:23:37–1:23:42
Ich habe Chat-GBT mit allen unseren Podcast-Folgen gefüttert.
1:23:42–1:23:48
Ich habe im Prinzip mit allem, also quasi nicht vom Transkript.
Micz Flor
1:23:48–1:23:51
Du wolltest den meisten Downloads haben.
1:23:52–1:23:57
Make me episode with most downloads. This is what we did. What shall I do?
Florian Clauß
1:23:57–1:24:03
Und ich habe das gefüttert, als Markdown-File, reingelesen und habe gesagt,
1:24:03–1:24:06
gib mir drei Themenvorschläge für Flo.
1:24:09–1:24:13
Und dann kam als erstes Tiefsee raus. Und ich so, ja.
Micz Flor
1:24:14–1:24:14
Ja.
Florian Clauß
1:24:15–1:24:17
Du kennst mich.
Micz Flor
1:24:17–1:24:21
Du darfst bleiben. Das ist ja lustig.
Florian Clauß
1:24:21–1:24:25
Ja, es hat gepasst. Es war genau dieses Ding, wo ich dann dachte,
1:24:25–1:24:27
ja, nee, das möchte ich gerne machen.
1:24:28–1:24:32
Aber es gab auch ein paar andere. Ich zeige es dir mal. Der hat ja auch gleich durchnummeriert.
1:24:34–1:24:39
EGL 49 war schon Tiefsee. und hat auch mal gleich eine Zusammenfassung geschrieben.
1:24:39–1:24:43
Nein, aber so war es nicht. Aber ich habe auch ein paar Themenvorschläge für dich.
Micz Flor
1:24:44–1:24:46
Ja, okay, gut.
1:24:48–1:24:50
Ja, das ist eigentlich ganz interessant. Würde ich gerne mal sehen,
1:24:50–1:24:51
aber machen wir nicht jetzt.
Florian Clauß
1:24:52–1:24:59
Ja, also so bin ich auf das Thema gekommen. Und ich bin begeistert von diesem Weg hier.
1:24:59–1:25:02
War der auch so präsent? Aber du bist ja jetzt auch mit mir dabei.
Micz Flor
1:25:02–1:25:06
Ja, das Lustige ist hier, ich kenne diese Ecke. Ich komme immer von da oben.
1:25:06–1:25:11
Und drei Häuser weiter hier wohnt der Bassist vom Art Critics Orchestra und
1:25:11–1:25:14
da haben wir im Garten auch schon gespielt und es ist so absurd.
Florian Clauß
1:25:14–1:25:16
Die ganzen Bassisten wohnen immer im Moabit.
Micz Flor
1:25:19–1:25:24
It's all in the bass and the beat. Und das finde ich halt so gerade ganz interessant,
1:25:24–1:25:26
dass man so einen anderen Weg dadurch hat.
1:25:26–1:25:31
Dass man quer durch die Stadt schneidet und dann an so Momente kommt und denkt,
1:25:31–1:25:32
ach ja, hier, das kenne ich.
Florian Clauß
1:25:32–1:25:36
Ja, genau, dieses irgendwie in einer neuen Stadt bist und dann erst mal nur
1:25:36–1:25:41
so durch U-Bahn dann die Stadt so kennengelernt hast und dann erst später,
1:25:42–1:25:45
mit dem Fahrrad da lang fährst, so zu Fuß, dann kriegst du auf einmal diese
1:25:45–1:25:48
Endpunkte dann zusammengebildet zur Linie.
Micz Flor
1:25:48–1:25:52
Ja, oder eben diese ganz neuen Schnitte, was wir ja auch zum Gleisdreieckpark,
1:25:52–1:25:55
wo du meintest, mit dem Fahrradweg Richtung Leipzig, also wie schnell man dann
1:25:55–1:25:56
wirklich aus der Innenstadt raus ist.
1:25:57–1:26:00
Ja, und hier ist es so ein bisschen ähnlich, ist echt schön.
Florian Clauß
1:26:03–1:26:04
Okay, dann.
Micz Flor
1:26:04–1:26:09
Danke, Flo. Unglaublich toll. Also die Tiefsee-Chachipiti wusstest du vor mir Bescheid.
1:26:09–1:26:13
Das tut weh, aber selbst vor dir wusstest du Bescheid.
1:26:13–1:26:17
Und gleichzeitig hast du deine ganz kindlichen Erinnerungen da wieder mit eingewoben.
1:26:18–1:26:21
Und das Bild habe ich auch, das konnte natürlich keiner sehen.
1:26:21–1:26:24
Aber als wir da in diesem großen Raum standen und du mir das erzählt hast,
1:26:25–1:26:28
das war wirklich auch so eine kindliche Faszination von dem Ganzen.
1:26:29–1:26:33
Und ja, ich hoffe, die ist rübergekommen. Fand ich echt schön.
Florian Clauß
1:26:33–1:26:37
Ja, habe ich auch. Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß beim Hören.
1:26:37–1:26:41
Und vielleicht ist dann auch diese Begeisterung übergeschwappt.
1:26:41–1:26:44
Wenn ihr euch dafür noch mehr interessiert, dann geht den Links nach,
1:26:45–1:26:47
die Chat-Jubiläe zusammengestellt.
1:26:50–1:26:54
Ich habe noch viel gesammelt, noch viel Material, was ich jetzt auch nicht weiter erwähnt habe.
1:26:54–1:26:58
Wie gesagt, vielleicht mache ich noch mal eine Schwarze-Raucher-Special-Folge.
Micz Flor
1:27:00–1:27:03
Oder Wann kommt die in der Liste?
1:27:06–1:27:10
Folge 51 Folge 51 Na.
Florian Clauß
1:27:10–1:27:13
Wir gucken, was wir nochmal von den Vorschlägen von Chachi, die wir abarbeiten
1:27:13–1:27:20
können Es gibt viele psychologische Themen Okay Okay, das war jetzt Folge 49,
1:27:21–1:27:29
7x7 eigentlich-podcast.de Wir sagen dann Tschüss, bis zum nächsten Mal Tschüss.

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"Nine books later and you’re still here, so this one’s for you."
-- Widmung in "Leviathan Falls", dem 9ten Buch der "The Expanse" Serie

Diese Episode richtet sich speziell an die Fans von "The Expanse", die bisher nur die Serie gesehen haben und neugierig darauf sind, wie die Geschichte weitergeht. Denn von der neunteiligen Buchreihe von James S.A. Corey (dem Pseudonym von Daniel Abraham und Ty Franck) wurden lediglich sechs Bände verfilmt. Als TV- bzw. Streaming-Serie wurde "The Expanse" erstmals 2015 auf Syfy ausgestrahlt. Nach drei Staffeln übernahm Amazon die Produktion. Die vierte Staffel wurde 2018 veröffentlicht, jedoch stellte Amazon nach drei weiteren Staffeln die Produktion ein. Dieser Folge unseres Podcasts widmen wir all denen, die noch immer im Dunkeln tappen. Was geschieht in den letzten drei Büchern der epischen Saga, die niemals verfilmt wurden? Am Ende der letzten Staffel von "The Expanse" bleiben mehr Fragen offen, als dass Handlungsstränge abgeschlossen werden. Die Free Navy ist besiegt, Marcos Schiff löst sich in der Slow Zone auf, Duarte entkommt mit einem Teil der Militärstreitkräfte und verschwindet im System "Laconia". In der letzten Staffel sind zudem Elemente der "Expanse"-Kurzgeschichte "Strange Dogs" eingeflochten, die eine wichtige Verbindung zu den folgenden Büchern hätte sein können. Doch ein Finale findet in der verfilmten Serie nie statt. Die Buchreihe hingegen kommt zu einem Abschluss. Wir enthüllen den Rest der Geschichte um die Crew der Rocinante mit zahlreichen Plot-Spoilern und einer abschließende Kurzkritik des bombastischen Finales.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:01–0:00:08
Hallo und herzlich Willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 48.
Micz Flor
0:00:09–0:00:11
Von mir aus kannst du anfangen.
Florian Clauß
0:00:11–0:00:11
Ja, du kannst anfangen.
Micz Flor
0:00:12–0:00:16
Du bist sicher, dass es läuft? Ja. Gut, dann lass uns mal schnell klatschen.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:25
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 48.
0:00:27–0:00:30
Eigentlich Podcast, das ist der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und redend
0:00:30–0:00:37
laufen. Das heißt, ihr könnt die Tracks, wir laufen hier durch die Stadt und
0:00:37–0:00:39
erzählen uns Geschichten, der eine den anderen.
0:00:39–0:00:43
Meistens hat der eine eine vorbereitet und wir unterhalten uns darüber.
0:00:43–0:00:48
Das ganze Material findet ihr auch auf der Netzseite eigentlich-podcast.de.
0:00:49–0:00:55
Und heute hat uns, ich habe schon erfahren, worum es geht, nämlich Mitch hat
0:00:55–0:01:00
lauter reinlaufen. Ja, auf der einen Seite haben wir zuletzt gehört von Dan
0:01:00–0:01:03
Sims, den dritten Teil, Hyperion.
0:01:03–0:01:06
Es wird einen vierten Teil geben, Spoiler, aber der ist nicht heute dran,
0:01:06–0:01:13
sondern wir haben hier nach dem großen Erfolg der letzten Folge,
0:01:13–0:01:18
der letzten Reihe, nämlich The Expanse, wie es wirklich geendet hat und nicht
0:01:18–0:01:24
nur das Serienstaffelende, sondern Mitch ist unser Leser in diesem Podcast,
0:01:24–0:01:30
der auch gerne The Expanse liest und hat die beiden, drei letzten Bücher von
0:01:30–0:01:33
The Expanse gelesen, wollte die jetzt präsentieren.
Micz Flor
0:01:34–0:01:40
Genau, ich habe mir auch schon einen Titel ausgedacht, der dann auch Google-mäßig
0:01:40–0:01:44
gut einschlagen sollte, weil der macht mir immer so Fragen und ich habe mir
0:01:44–0:01:46
jetzt gesagt, The Expanse zu Ende erzählt, Doppelpunkt.
0:01:46–0:01:49
Was passiert in den drei unverfilmten Expanse-Büchern?
0:01:53–0:01:58
Und ich werde jetzt einfach so durchgehen, Plot-Spoiler natürlich inklusive, da machen wir auch kein,
0:02:00–0:02:03
Kein Jingle, der warnt, wenn was kommt, weil wir müssen ja da durchlaufen.
0:02:04–0:02:08
Und wir fangen nochmal ganz kurz an, warum es drei Bücher gibt,
0:02:08–0:02:08
die nicht verfilmt wurden.
0:02:09–0:02:13
Es gab die Verfilmung erst auf dem Sci-Fi, hieß der Sci-Fi Channel.
0:02:14–0:02:17
Dann hatte Amazon das produziert.
0:02:17–0:02:21
Und die letzte Folge,
0:02:21–0:02:26
die als Serie rauskam, hatte einerseits eben den Abschluss von der Free Navy,
0:02:26–0:02:32
Navy, wo Marco Inarius oder wie er hieß und Naomi Nagatas Sohn.
0:02:32–0:02:35
Ich werde jetzt die Leute nicht alle so erklären.
0:02:35–0:02:39
Ihr hört das ja eh nur, weil ihr alles schon kennt und jetzt wisst,
0:02:39–0:02:41
ihr werdet es nie lesen. Ich sage jetzt, lest ruhig.
0:02:41–0:02:46
Vor allen Dingen die Bücher 7 und 8 sind sehr gut geschrieben.
0:02:46–0:02:50
Buch 9, was alles zum Ende bringen muss, ist ein bisschen schwieriger zu lesen.
0:02:50–0:02:51
Fand ich jetzt nicht so schön.
0:02:52–0:02:55
Aber ihr dürft es lesen. Dann macht ihr es einfach aus.
0:02:55–0:03:02
Aber ihr kennt die Charaktere auf jeden Fall. Nominagatas Sohn und Marco,
0:03:02–0:03:06
das war der Vater des Sohnes, der die Rebellen des Beltas angeführt hat.
0:03:08–0:03:12
Die letzten Bilder, die ihr noch kennt, sind die, dass die sich wie so mystisch
0:03:12–0:03:15
aufgelöst haben in dieser Slow Zone um die Ring Station.
0:03:16–0:03:19
Und keiner weiß, wo die sind, ob die weg sind oder nicht weg sind.
0:03:19–0:03:26
Wir wissen nur, dass Duarte, jemand vom Mars, mit einem großen Teil des Militärs
0:03:26–0:03:29
nach Laconia geflohen ist.
0:03:29–0:03:33
Wir haben auch auf Laconia schon ein paar Sachen gesehen in der letzten Staffel.
0:03:33–0:03:38
Das war dieses Mädchen und die Repair Droids, wo der Bruder gestorben ist.
0:03:39–0:03:43
Und das Mädchen den Bruder den Repair Droids gegeben hat.
0:03:43–0:03:46
Und die haben dann aus diesem Bruder wieder einen Bruder gemacht,
0:03:46–0:03:48
der aber ganz schwarze Augen hatte.
0:03:48–0:03:53
Und irgendwie, als wir aus dessen Sicht die Welt sehen, hat der auch so protomolekülmäßig
0:03:53–0:03:55
Sachen um sich herum flirren sehen.
0:03:56–0:04:05
Und dann gab es noch ein gigantisches Bild, in dem sich so ein organisches Raumschiff
0:04:05–0:04:07
über die Horizontlinie drehte.
0:04:07–0:04:11
Und jemand von unten so ganz begeistert hoch schaute das alles
0:04:11–0:04:13
passiert in lakonia und wir sind jetzt und
0:04:13–0:04:17
das ist wichtig es gab ein
0:04:17–0:04:22
interview auch mit den autoren die wo sie gefragt weil sie immer ihr macht jetzt
0:04:22–0:04:26
aber ein riesensprung da sind ja vergehen ja dann so fast 30 jahre wie sollen
0:04:26–0:04:29
die das denn filmisch hinkriegen und die sagen also dem wird schon was einfallen
0:04:29–0:04:35
und ich glaube ein bisschen war das genau auf der bruch das okay alle charaktere die die man so kennt,
0:04:36–0:04:39
die müssen jetzt 30 Jahre älter sein, will man die jetzt irgendwie alt machen
0:04:39–0:04:44
mit CG oder mit Gummimasken oder neues Casting.
0:04:45–0:04:46
Aber auf jeden Fall ist das der Beginn.
0:04:48–0:04:57
Ja, wir sind jetzt 30 Jahre später in dem Universum von The Expanse, was wir schon kennen.
0:04:57–0:05:03
Und zwar ist Kamina Drummer, die wir auch noch als jüngere Frau kennen,
0:05:03–0:05:09
Die ist jetzt die neue Leiterin oder Head of der.
0:05:12–0:05:17
Medina Station, wo diese ganze Koordination von den In- und Ausflügen,
0:05:17–0:05:21
damit in der Slow Zone nicht wieder dieser Dutchman, heißt es im Englischen,
0:05:21–0:05:24
To-Go-Dutchman passiert, eben das, was wir bei Marco gesehen haben.
0:05:24–0:05:29
Sie ist jetzt die Präsidentin, die Rossinante, auch alle 30 Jahre älter.
0:05:31–0:05:36
Die sind immer noch so mit Aufträgen auch versorgt, um bestimmte Dinge zu tun
0:05:36–0:05:40
und kriegen jetzt von ihr den Auftrag im Buch 7, Per se ist Rising,
0:05:40–0:05:46
dass sie in das System Freehold fliegen, um denen dort einfach zu sagen,
0:05:46–0:05:51
dass die so oft gegen die Regulierung verstoßen haben, wann man rein und raus
0:05:51–0:05:55
fliegen darf, dass die jetzt einfach für drei Jahre das Ringate zugemacht bekommen,
0:05:56–0:06:01
was de facto in diesem System heißt wie ein Todesurteil, weil die noch nicht self-sufficient sind.
0:06:01–0:06:04
Das ist das Problem von vielen dieser Systeme.
0:06:04–0:06:07
Die sind bewohnbar, aber immer darauf angewiesen.
Florian Clauß
0:06:07–0:06:11
Dass Materialien, Essen oder Erde oder Samen alles zugeliefert wird.
Micz Flor
0:06:12–0:06:18
Und so wie Holden halt ist, fliegen die da hin und Holden sagt nicht,
0:06:18–0:06:22
wie es sein sollte, ihr werdet für drei Jahre abgeschnitten,
0:06:22–0:06:25
sondern er kommt dann irgendwie so halb gar da durch und sagt,
0:06:25–0:06:29
okay wenn ihr jetzt euren chef uns mit gibt dann
0:06:29–0:06:33
wird da gericht gehalten und die anderen kommen blauen
0:06:33–0:06:37
auge davon und irgendwie wird es schon irgendwie alles zu laufen und
0:06:37–0:06:40
dann packen die den chef von
0:06:40–0:06:46
freehold ein und fahren fliegen mit dem zurück auf medina station und medina
0:06:46–0:06:51
station wird dann eben auch oder vorher schon auch kombiner drama mitgeteilt
0:06:51–0:06:55
dass sie da wieder in gewisser weise dass er nicht das gemacht hat,
0:06:55–0:06:57
was er hätte machen sollen, weil Holden ist halt Holden.
0:06:57–0:07:02
Und auf dem Weg zu Medina Station entscheiden dann Holden und Naomi zusammen
0:07:02–0:07:05
auch, dass sie sich jetzt irgendwie zurückziehen und zur Ruhe setzen,
0:07:05–0:07:10
ihre Teile verkaufen und sich dann irgendwo auf einem Planeten...
Florian Clauß
0:07:10–0:07:14
Weil die haben jetzt schon ihr Imperium, ihren Wohlstand aufgebaut in der Zeit.
Micz Flor
0:07:15–0:07:19
Ja, die haben immer gut verdient und hatten ja auch gute Kontakte.
Florian Clauß
0:07:19–0:07:20
Und Referenzen.
Micz Flor
0:07:21–0:07:22
Referenzen auch, genau.
Florian Clauß
0:07:22–0:07:23
Haben sie dreimal die Welt gerettet.
Micz Flor
0:07:24–0:07:27
Und Bobbi Draper vom Mars, die soll dann die neue Chefin werden.
0:07:28–0:07:30
Und alle stimmen dann dazu.
0:07:32–0:07:35
Sie sind also auf Medina Station, machen die Pläne, haben auch schon die Anteile
0:07:35–0:07:39
verkauft. Bobby ist auch schon die neue Chefin. Das läuft auch irgendwie ganz gut.
0:07:39–0:07:42
Sie hat mit Amos auch ein gutes Gespräch, weil sie da das Gefühl hatte,
0:07:42–0:07:47
der könnte jetzt zu viele Probleme machen. Vielleicht, dass sich alles umstellt, aber alles okay.
0:07:47–0:07:52
Aber eine Woche, nachdem sie angekommen sind, wird aus Laconia,
0:07:52–0:07:55
aus dem System, was keiner da mal reingeguckt hat, das war wie weg.
0:07:55–0:07:58
Ja, da sind ja diese ganzen Duarte Mars Lord hingeflohen.
0:07:58–0:08:09
Da kommt auf einmal ein so hybrides Superschiff an und zwar The Gathering Storm heißt es.
0:08:09–0:08:13
Und dieses Schiff ist einfach genau dieses Protomolekül Hybrid.
0:08:13–0:08:18
Es stellt sich heraus, in Laconia hatten die schon das System so umgebaut,
0:08:18–0:08:22
dass da Plattformen zur Erstellung von Antimaterie,
0:08:22–0:08:25
zur Erstellung von Raumschiffen, alles schon bereit stand wie diese
0:08:25–0:08:29
ganzen artefakte die immer wieder ja auch irgendwie kam und die
0:08:29–0:08:34
haben dann einfach angefangen raumschiffe zu bauen die jetzt diese protomolekül
0:08:34–0:08:39
power haben und quasi unzerstörbar sind selber heilen alle auch irgendwie so
0:08:39–0:08:43
organisch pulsierende ästhetik haben die auch so in sich selbst schon ein bisschen
0:08:43–0:08:48
furchteinflößend ist und die machen einfach mit.
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Drohgebärden und ein, zwei kraftvollen Schüssen machen die in der Slow Zone
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klar, dass sie jetzt die Chefs sind, übernehmen Medina Station und ein gewisser
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Herr Singh wird da eingesetzt und der Herr Singh, das ist ganz interessant,
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der ist quasi so ein New Generation, Laconia, Duarte.
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Es ist ja ein unglaublich zentralistisches, faschistisches,
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diktatorisches System, aber durch dessen Gedanken, die wir auch erleben,
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ist es irgendwie aber auch so, so das Einzige, was der Menschheit noch irgendwie
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helfen könnte, überhaupt bestehen zu können. Man will denen ja nur helfen.
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Also da ist so dieses ganz perfide, diktatorische drin.
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Wir machen doch das Beste für euch. Und dieser Singh ist auch so tief davon
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überzeugt und in seinen Gedanken auch irgendwie so kindlich,
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naiv überzeugend, dass man so ein bisschen Gefühl dafür kommt, wie das so sein kann,
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exekutiv in so einer Hierarchie drin zu sitzen und zu sagen,
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ich will doch nur das Beste für alle.
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Und dann entsteht natürlich diese Situation der Bestrafung, wo man auch sagt,
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du weißt schon, warum ich dich jetzt bestrafen muss.
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Das ist irgendwie so seine Haltung. Er wird dann aber, weil natürlich die Belter
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und diese Mixed Bag von Leuten auf Medina Station nicht einfach alle so mitmachen
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und das genauso sehen wie er,
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wird er dann Zeuge wie einer seiner Kollegen ins Gesicht geschossen wird und er vor ihm,
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also er ist wie traumatisiert davon und fängt dann an so eine ganz harte Linie
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zu ziehen, was nur noch dazu führt, dass immer mehr Widerstand kommt.
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Der untergrund organisiert sich und da gehört jetzt
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die komplette rossinanzi irgendwie auch wieder mit dazu auch holden
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naomi die eigentlich raus sind was so ein bisschen auch ein problem wird weil
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alle holten wieder als chef sehen und bobby draper wollte eigentlich chef sein
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ist es dann aber nicht so richtig gathering storm oder the tempest ist ein großes
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magentas da heißen Das ist ein Magenta-Class-Schiff,
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die fliegen gleich weiter Richtung Sol System, also Erde-Mars-Alliance.
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Und da stellt dann Draper quasi alles, was sie an Feuerpower kriegen kann,
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dem Schiff gegenüber auf.
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Es kommt auch zur Konfrontation, aber auch da ist es so, dass dieses eine The
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Tempest fast schadlos, bloß mit kleinen Verletzungen sozusagen,
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gegen dieses komplette Aufgebot der Mars-Earth-Alliance überstehen kann.
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Was aber in dem Moment passiert ist, es gibt so, es heißt so Timeskip und das ist ganz wichtig.
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Es beginnt sowas, wo dann auf einmal alle für fast 20 Minuten,
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glaube ich, wie sich geistig in Moleküle auflösen.
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Also alles wird irgendwie so hippie-Drogen-mäßig überhöht.
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Das wird auch sehr schön beschrieben, wie man da einfach auf einmal so zwischen
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den Molekülen durchgucken kann und so und sich irgendwie auflöst.
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Aber sein Bewusstsein ist noch da. Ja.
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Es ist, ja, also die Expanse hatten wir auch jetzt in der letzten Folge mit Shrike und so.
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Also es gibt so, glaube ich, ein Universum von Bildern, die man dann so abrufen kann.
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Und je besser man die zusammenmixt, desto fesselnder wird das,
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obwohl man jetzt auch nicht neue Bilder bekommt, aber neue Narrative zu den Bildern.
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Der Underground und Medina Station, die planen jetzt einfach dann die Revolution
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und versuchen irgendwie so rauszukriegen, wie können wir jetzt die...
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Vor Ort ist nur noch Gathering Storm, The Tempest ist gleich weiter geflogen
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und ein neues Super Magenta Ship von Laconia ist auf dem Weg.
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Das braucht aber noch irgendwie zwei Wochen, bis es da ist.
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Und die haben jetzt also noch limitiert Zeit, um quasi was zu verändern,
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bevor diese andere Super-Dings da durch das Gate durchkommt.
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Das heißt, die planen jetzt, Gathering Storm lahmzulegen und dann mit den Schiffen
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einfach abhauen zu können.
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Und gleichzeitig kommen sie bei dem Versuch, sich da irgendwie so reinzuhacken,
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Sachen rauszuholen, kommen sie dann an einen Plan,
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der irgendwie zeigt, dass es möglich ist, ganz zentral all diese Power-Armer
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von dem lakonischen Militär lahmzulegen.
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Also es gibt so einen zentralen, also das ist in der Hierarchie der Befehlsführung,
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ist es da quasi naheliegend zu sagen, wenn ich diesen Knopf drücke,
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dann sind alle wie eingefroren. Naomi Nagata ist ja auch eine Hackerin,
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die baut dann in der Software, wo es möglich ist, alle einzufrieren.
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Das wird dann Teil des Plans.
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Wir frieren alle ein, wir müssen die Gathering Storm ausschalten und dann können alle wegfliegen.
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Und in diesem, ohne ins Detail zu gehen,
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ist es so, dass Bobby Draper und Amos schweißen sich durch diese selbst heilende
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Haut von der Gathering Storm, kommen dann da drin an.
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Dann, parallel dazu, sind Naomi und andere auf dem Weg, Informationen aus so
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einer Self-Sustained-Zelle zu kriegen.
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Und da sind die Sensoren, also was überwachungsmäßig irgendwie zusammengeführt
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wird, soll da ausgeschaltet werden.
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Da geht was schief, woraufhin Holden entscheidet, als ein Alarm losgeht oder
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wahrscheinlich losgeht,
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dass er einfach überall rumrennt durch die Gänge und überall Sachen kaputt macht,
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dass überall Alarme losgehen, in der Hoffnung, dass so viel Alarm einfach losgeht,
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dass der eine Alarm dann untergeht.
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Also in diesem Ganzen der Kakophonie.
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Da wird Holden dann aber gefangen genommen und dann auch gleich eingesperrt.
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Bobby und Amos kommen in die Gathering Storm rein.
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Das Ganze ist ein bisschen wie die Rossi, weil es ja auch Mars-Tech ist,
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aber eben mit Protomolekülen.
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Also richtig checken sie es nicht. Und sie merken aber vor allen Dingen auch,
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dass sie total unterbesetzt ist. Und anstatt das Ding lahmzulegen,
0:15:01–0:15:03
übernehmen sie einfach die Gathering Storm.
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Die haben dann eins von diesen Raumschiffen und kommen dann irgendwie auch mit der Navigation klar.
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Clarissa und Naomi. Clarissa ist ja die, die diese Superdrüsen hat,
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mit denen sie diese Powerkräfte in
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sich so, die von Amos aus diesem Hochsicherheitsgefängnis befreit wurde.
Florian Clauß
0:15:22–0:15:26
Wie hat die die Nummer bekommen, diese Dosis? Das hat sie sich selber einbauen lassen.
Micz Flor
0:15:27–0:15:32
Weil sie war die Schwester von der Ersten Befallenen und die Tochter von dem,
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der alles ja... Die wollte sich an Holden eigentlich rächen.
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Und dieses sich rächen an Holden, das drehte sich dann um, weil Holden...
0:15:42–0:15:45
Dann war sie gefangen auf der Medina Station.
0:15:48–0:15:52
Ja, und ist dann nicht konvertiert, aber wurde dann einfach Teil des Teams.
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Amos und Clarissa hatten dann eben auch so eine geschwisterliche Liebe schon
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fast, soweit es bei beiden möglich war. Der hat sie ja dann befreit.
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Die, der ging es immer schlechter und diese Drüsen konnte man nicht ausbauen,
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aber jedes Mal, wenn sie die aktiviert hat, hat sie immer noch drunter gelitten.
0:16:10–0:16:17
Und bei der ist es dann so, dass sie in dem Moment, wo die auf einmal in eine Falle laufen,
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sie zum letzten Mal die Drüsen so aktiviert, alle sechs den Verräter und die
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fünf vom Laconia alle ausschaltet und danach in Naomis Armen stirbt.
0:16:32–0:16:35
Ja, dann haben wir also die Gathering Storm, Bobby und Amos,
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Alex wird dann auch Teil davon und dann hauen alle aus dem Underground in unterschiedlichste,
0:16:45–0:16:48
also die hauen jetzt einfach alle ab.
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Das Sensory System, also das sie jetzt tracken könnte, wurde ausgeschaltet.
0:16:53–0:17:00
Und das Einzige, was jetzt halt eben passiert, ist, dass Holden im Gefängnis
0:17:00–0:17:02
dort nicht befreit werden kann.
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Der wird auf ein Schiff gesetzt und wird nach Laconia geflogen.
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Und der Typ, wiederum Singh,
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der nach diesem Angriff dann entscheidet, irgendwie ein Drittel der ganzen Medina
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Station Leute, die noch da sind, umzubringen, um ein Exempel zu statuieren,
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der wird dann wiederum von seinem untergeordneten Sicherheitsoffizier,
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der wiederum von Duarte höchstpersönlich die Anweisung hat, wenn der sowas machen
0:17:26–0:17:30
sollte, bringst du ihn um, weil so sind wir dann doch nicht.
0:17:30–0:17:35
Wir können nicht alle vereinen, wenn wir das nur so machen. und dann wird er
0:17:35–0:17:39
umgebracht und das ist das ende des buchs nummer sieben es.
Florian Clauß
0:17:39–0:17:41
Ist das erste von den drei.
Micz Flor
0:17:41–0:17:46
Reihen genau dann kommt hier mats rath ich weiß nicht was tier matt ist habe ich jetzt nicht.
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Da sind wir jetzt nochmal vier Jahre weiter in der Zukunft. Holden ist auf Laconia
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und Christian Avasarala ist gestorben.
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Auf dem Mond gestorben, aber Duarte, der Chef vom Mars, der alles aus Laconia
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zusammenzieht, der versucht da wirklich so ein Brut, wie du schon sagst,
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Brut-Architecture auch.
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Also Laconia ist so ein Concrete-Tempel für Macht, in dem jetzt alles angesiedelt
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wird. Der holt sie dann nach Laconia und dann wird sie da bestattet.
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Und da sind dann auch irgendwie andere wie Kamina Drama sind da auch zugegen.
0:18:28–0:18:32
Aber alle müssen quasi sich nur flüstern und unterhalten, weil was da so scheinbar
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möglich ist, dass Holden als Gast auf dieser Beerdigung ist,
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er ist immer noch Gefangener, er wurde gefoltert und ist auch weiterhin einfach Gefangener.
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Aber irgendwie wird so inszeniert, so eine Form von benevolentem sozialen Leben
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auf Laconia unter Duatis Führung.
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Ist so nicht, ne? Dann kannst du dich an Elvi Okoye noch erinnern.
0:18:54–0:19:00
Die war bei diesem ersten, ich habe vergessen, wie das System hieß, aber beim ersten Mal,
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als sie diese ganzen Artefakte mit Miller noch, diese Artefakte aktiviert haben
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auf diesem einen Planeten, wo Holden auch gelandet ist mit Team.
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Und dann kamen, dann waren schon ein paar Leute vor Ort und es kam dann noch
0:19:13–0:19:17
so eine Firma dazu, die die Rechte erworben hatte, dazu, dazu,
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weißt du, wo wir sind und lang müssen?
Florian Clauß
0:19:20–0:19:23
Also wir sind hier, glaube ich, auch schon auf der Höhe.
Micz Flor
0:19:23–0:19:24
Ah ja, okay.
Florian Clauß
0:19:25–0:19:25
Bleibschutzwasser.
Micz Flor
0:19:27–0:19:31
Und auf jeden Fall war das die Wissenschaftlerin, die dann selber auch...
0:19:32–0:19:41
Die dann selber auch einmal in diesem Höhlensystem Kontakt hatte mit denen hinter
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den Protomolekülleuten,
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also diese Dark Gods oder wie die heißen, also die, die quasi die Feinde waren
0:19:50–0:19:54
oder die die Leute, die das Protomolekül gebaut haben, ausgeschaltet haben.
0:19:55–0:19:58
Also warum diese Tech immer noch da war, ist ja ein bisschen wie bei 2001.
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Das war einfach da, das Protomolekül, aber es gab niemanden mehr,
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der das wirklich erschaffen hat.
0:20:05–0:20:07
Es gab niemanden mehr, der da eine Richtung vorgibt.
0:20:07–0:20:11
Die versuchen ja, reverse engineering-mäßig das alles zu verstehen.
0:20:11–0:20:20
Und in diesem Buch oder in dieser Staffel gab es den Kontakt mit denen dahinter.
0:20:20–0:20:25
Und Elvie Okoye war eine Extraterrestrial Biologist,
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die dann da eingestiegen ist und jetzt von Laconia mehr oder weniger zu verdonnert
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wurde, zu forschen, um rauszufinden,
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wie denn während die Protomolekülwesen alle ausgestorben sind,
0:20:43–0:20:45
sind das die anderen nicht.
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Weil man vermutet, dass dieses Going Dutchman damit zu tun hat,
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dass die irgendwie in dieser Slow Zone oder in den Gates irgendwie von Mächten
0:20:58–0:21:00
dahinter noch abgezogen werden.
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Und man weiß aber nicht genau, wohin. Duarte hat dann diese Idee,
0:21:04–0:21:11
dass er jetzt in so einer Art behavioristischem Experiment herausfinden möchte,
0:21:11–0:21:15
ist das wirklich nur Mechanik oder ist dahinter Intelligenz?
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Das heißt, wenn wir etwas tun, verändern wir dann das Verhalten oder nicht.
0:21:20–0:21:25
Das heißt, er entscheidet dann, wir machen es so. Die Frau Elvie Okoya geht
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jetzt rum, forscht so viel sie kann.
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Wenn wir ein leeres System finden, dann machen wir da ein Exempel.
0:21:30–0:21:36
Und dann werden wir ein Schiff so bereitstellen, dass das Dutchman in dieses
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andere Universum oder wo auch immer hingeht.
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Und das ist voll mit Antimaterie, die dann explodieren muss.
0:21:41–0:21:45
Und dann gucken wir mal, ob das eine Reaktion hervorruft. oder nicht.
0:21:47–0:21:51
Und genau, das wird dann auch passieren. Es gibt auch den Katalyst.
0:21:51–0:21:57
Der Katalyst ist das, in dieser einen Folge, Herr Staffel, in der Mille auftauchte,
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hatten die ja in der Rosinante ein bisschen Protomolekül rumkleben.
0:22:02–0:22:06
Und das war einfach schon strahlend genug, in Anführungszeichen,
0:22:06–0:22:08
dass diese ganzen Artefakte aktiviert wurden.
0:22:08–0:22:13
Der Katalyst ist ein ehemaliger Mensch, die mit Protomolekülen injiziert wurde
0:22:13–0:22:19
und irgendwie am Leben erhalten wurde, aber dann ist eher nur noch so ein Protomolekül-Kühlschrank
0:22:19–0:22:22
oder ist so halblebendig.
0:22:22–0:22:26
Also die wird dann immer rausgeholt und damit aktiviert sie dann die Artefakte
0:22:26–0:22:29
und dann wird geforscht, was da irgendwie passiert.
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Sie fliegen zu diesem Arthrosystem, was ich das letzte Mal schon erwähnt habe,
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wo sie einen Stern gefunden hatten.
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Und dieser Stern, den hatten sie im letzten Buch, glaube ich,
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schon gefunden, dieser Stern ist ein Riesendiamant so groß wie der Jupiter und
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vermutet wird, dass darin, wie auf einer Festplatte, alles eingeschrieben ist.
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Dann holen sie den Katalyst raus und Elvie misst dann auch so Dinge,
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die irgendwie auf so eine Symmetrie hinschließen lassen, Was ist denn das im
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Katalyst-Hirn, was ähnliches passiert wie das, was man auch im Diamanten messen kann?
0:23:02–0:23:10
Also irgendwie scheint da wirklich eine Form von Zusammenhalt möglich zu sein.
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Naomi ist dann im Untergrund und möchte auf politischer Ebene das Problem lösen.
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Bobby ist im Solsystem mit dem Gathering Storm und möchte,
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auf militärische Weise Laconia schlagen, wo Naomi sagt das ist nicht möglich,
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Bobby sagt ja, aber es ist wichtig, dass wir es versuchen, sonst haben wir alles
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verloren und die kommen aber zu keiner Einigung und trennen sich dann in einem
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kurzen Meeting, das sie haben,
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dann kommt dieser Neutronenstar den hatte ich auch schon das letzte Mal erwähnt
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dass sie ins System kommt, wo nichts ist, das Das ist absolutes Vakuum und ein Neutronenstar,
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der sich schnell dreht und der in so einer kritischen Masse ist,
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dass er fast explodiert.
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Und der guckt mit seinem Nordpol genau auf das Ringate.
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Und wie sich dann eben herausstellt, war das eine Falle, die die Protomolekülwesen
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erstellt haben, dass sie eine Möglichkeit bekommen, auf mögliche Angriffe von dieser anderen,
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Instanz, die sie noch gar nicht verstehen bis jetzt, zu reagieren.
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Dieses System ist halt komplett tot und als Elvi sagt, ja hier gibt es nichts
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zu forschen, nichts zu holen.
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Möchtest du dir einen Kaffee holen, wie viel Uhr haben wir denn?
Florian Clauß
0:24:32–0:24:38
Wir haben jetzt 14.35 Uhr. Geht das noch?
Micz Flor
0:24:39–0:24:39
Ja, ja.
Florian Clauß
0:24:39–0:24:42
Wenn es zu knapp wird, dann müssen Sie sich verabreden.
Micz Flor
0:24:43–0:24:48
Ja, ich rede einfach mal weiter, mal gucken. Also das ist dann das System,
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in dem Duartes Experiment stattfindet.
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Und die lassen dann ein Dutchman-Antimaterie-Schiff da durch das Gate abtauchen sozusagen.
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Und damit ist es weg. Die Anti-Meta-Explosion, das kriegt man alles gar nicht mit.
0:25:07–0:25:11
Aber was auf einmal passiert ist, dass in diesen Quantenfeldern so viel Aktivität
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passiert, so viel Energie auf einmal spürbar wird, dass Materie entsteht.
0:25:14–0:25:26
Diese Materie lädt quasi das leere Universum oder dieses leere Sonnensystem mit Materie auf.
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Da entstehen Protonen, Neuronen, Neutronen, Star.
Florian Clauß
0:25:33–0:25:39
Ich nehme Karte, ja. Flatbike? Ja, 3,30.
0:25:39–0:25:44
Für mich auch, bitte. Auch? 6,60. Ich gebe dir nachher zurück. Ja, klar.
Micz Flor
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Und während die dann mit dem Forschungsschiff auf das Gate zufliegen,
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merken die, dass sich der Raum eben mit Materie auflädt und der Neutronenstrahl
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anfängt instabil zu werden und dann explodiert, gerade als sie auf der anderen Seite in Deckung sind.
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Und dann schießt eben da aus dem Nordpol direkt durch das Gate und durch ein
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anderes Gate durch, beide Gates werden geschlossen und direkt im Anschluss daran,
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also insofern du hattest Experiment, hat ein Wissen gebracht,
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weil direkt im Anschluss daran ist in diesem Ringspace passiert auch wieder
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so ein Skip-Event, wie es heißt,
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also wo alle so in ihrem Bewusstsein auf einmal anders werden und die sehen
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dann wie so dunkle, raupenhafte,
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was Wesenshaftes, was durch dieses sowieso schon molekularisierte Bild irgendwie
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das Wahrnehmen so durchgeht und was wirklich auch Materie zerstört.
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Also Raumschiffe, danach ist Medina Station weg, es ist fast alles kaputt.
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Elvie konnte irgendwie so einen Notknopf noch drücken und flog dann raus nach
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Laconia. Sie selbst hat so einen Golfball-großen Teil aus der Wade rausgefressen bekommen.
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Ihr Mann hat ein Bein verloren und das ist, finde ich, ganz schön beschrieben,
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wie wirklich das so etwas ist, was zwischen den Welten kommt,
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das kommt aus dem Dazwischen, also.
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Das Schiff geht weg, explodiert, wir kriegen nichts davon mit.
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Dann wärmt sich aber alles irgendwie auf und dann kommt auf einmal so der Gegenschlag gleich.
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In einer Form, die uns völlig wesensfremd ist, die wir wahrnehmen können,
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aber die nicht von diesem Universum ist. Das ist ganz gut beschrieben eigentlich.
Florian Clauß
0:27:24–0:27:28
Das ist das dritte, das zweite Buch von den letzten dreien.
Micz Flor
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Und Medina Station ist danach weg, also alles ist irgendwie weg.
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Nach diesem Timeskip ist ganz interessantes Duarte, also der Führer von Laconia,
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der ist wie in so einem Wachkoma.
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Der sitzt nur rum, der ist total pillepalle, weil der halt ist schon so viel Protomolekül,
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dass das, was das andere Wesenshafte gegen das Protomolekül eingesetzt hat,
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das hat bei ihm gewirkt. Bei den Menschen aber so nicht.
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Die Menschen sind nicht so sensibel. Das ist quasi die Hypothese von Elvie, verkürzt gesagt.
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Aber Duarte selbst ist wie in so einem Koma, daddelt so vor sich hin,
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wie in der Kantine im Altersheim, wenn man wartet, bis die Windel gewechselt
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wird. Er ist einfach irgendwie abgetreten.
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Er hat eine Tochter, die heißt Teresa.
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Und Teresa wird von ihm so ein bisschen herangezogen, dass sie dann irgendwann
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die Führung mit übernehmen kann.
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Mit deshalb weil er plant eigentlich nie
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sterben zu müssen mit dem protomolekül muss er vielleicht ja nicht mehr sterben sie
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ist natürlich dann jetzt in der pubertät und irgendwie so ein bisschen also
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kurz vor der pubertät aber so sehr dagegen sie flüchtet immer und sie hat einen
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freund in anführungszeichen der heißt timothy und jetzt ein kleiner potzbeuler
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der timothy der in den wäldern wohnt oder auch so ein hügel wohnt Ein kleiner Plotzbeutel.
Florian Clauß
0:28:51–0:28:52
Machst du die ganze Zeit nur?
Micz Flor
0:28:52–0:28:58
Nur geplatzt Beutel, ich raste jetzt durch. Das ist Amos. Amos hat eine Taschen-Nuklearbombe
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mitgenommen und ist auf Geheimmission Laconia und wartet auf den richtigen Moment
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alles in die Luft zu jagen.
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Und sie hat sich ja mit Timothy angefreundet.
Florian Clauß
0:29:07–0:29:08
Hallo, zweimal fährt weit.
Micz Flor
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Schleicht sich dann irgendwie raus, dann kommt man ihr aber auf die Spur und
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dann wird ein Security hinterher geschickt, dann kommt sie zu einer Schießerei
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und Amos will sie noch schützen, er sagt nicht Baby zu ihr,
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er sagt so Kid oder so was, Little oder Kleines oder so,
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schau jetzt weg, das willst du nicht sehen.
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Und dann wird halt quasi losgeschossen und er wird tödlich
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verletzt und dann wird sie mitgenommen er wird liegen gelassen und
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stellt sich dann aber raus dass die repair droids die
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haben ihn dann auch mitgenommen haben ihn repariert also es kommt zurück
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und hat dann auch schwarze augen und
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ist irgendwie er sagt dann von sich selber
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ich weiß so viel ich weiß er ist
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dann brutto molekülisiert genau bobby zerstört
0:29:58–0:30:01
dann tempest das ist noch ganz wichtig gathering storm
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kriegt zum zulieferer der tempest erreichen soll was sie am sol system ist den
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fangen die ab und kriegen halt mit anhand dessen was hingeschickt wird das ist
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für mich hafer wenn es gibt und die nehmen diesen diesen Zulieferer,
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finden darin Antimaterie.
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Diese Antimaterie wird halt quasi magnetisch irgendwie davon abgehalten,
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irgendwas zu berühren. Und sie wissen aber, okay, hier haben wir was Hochexplosives.
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Und sie finden aber auch so Sensoren und wissen also, dass jetzt bei dem Angriff
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der Mars Earth Alliance auf Tempest bestimmte Sensoren zerstört wurden.
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Und dann hat das so einen blinden Fleck.
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Und das ist quasi die einzige Hoffnung. Und so ist es dann auch.
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Alex und Gathering Storm machen Scheinangriff.
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Und Bobby und eine Pilotin fliegen mit so einem ganz kleinen Schiff von der
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Seite in diesen blinden Fleck drauf zu.
Florian Clauß
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Das klingt wirklich wie die Serie. Also ich habe da so Bilder im Kopf.
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Das ist Wahnsinn. Eigentlich müssen die das verfilmen, oder?
Micz Flor
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Und dann ist es so, dass natürlich durch so PDC-Rounds, die immer so geschossen
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werden, wird die Pilotin zerschossen.
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Bobby merkt, sie schafft es alleine nur, wenn sie jetzt im Wax-Suit,
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also sich quasi aus dem Raumschiff raus, Dann düst die in diesem blinden Flex
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sich nach vorne, dann wird sie auch noch erschossen, aber hat sich so auf Weg gebracht,
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dass sie quasi mit diesen zwei Ladungen Antimaterie die Seite der Gathering Storm,
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der Tempest erreicht und dann explodiert.
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Ist das jetzt Kuh oder Hafer?
Florian Clauß
0:31:40–0:31:41
Ich habe es bekommen, nicht du.
Micz Flor
0:31:41–0:31:46
Sehr gut. Und dann geht Tempus in die Luft mit so einem Blitz.
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Also es ist quasi der größte Blitz.
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Kannst dir vorstellen.
Florian Clauß
0:31:54–0:31:54
Supernova.
Micz Flor
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Ja, Anti-Matter.
Florian Clauß
0:31:56–0:31:57
Anti-Matter, super.
Micz Flor
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Auf Laconia ist es so, dass Holden ja so ein bisschen zwar gefangen ist,
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aber so frei rumläuft und auch weiß, alles ist auf Videosache.
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Und weiß auch, diese Theresa, die darf alles absehen, weil die ja Chefin ist. Vielen Dank.
0:32:10–0:32:17
Und er führt eine Unterhaltung und wenn er sie dann mal so im Garten trifft,
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dann sagt er, schau dir das mal an.
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Und dann schaut sie sich eine Unterhaltung an, die er mit dem Cortosa,
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das ist dieser, der auch in der Serie vorkommt, dieser verrückte, psychopathische,
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ich sage jetzt psychopathisch nicht als Psychotherapeut, sondern als ehemaliger Twitter-Mensch.
Florian Clauß
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Psychopath, der also kein Wissen.
Micz Flor
0:32:42–0:32:47
Also der Wissen, aber kein Gewissen hat. Und da schlägt doch Holden vor,
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um Duarte wieder hinzukriegen.
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Vielleicht kann man ja an seiner Tochter Experimente machen.
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Und dann lässt Cortezar so ein bisschen durchblicken, dass er es keine schlechte
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Idee findet. Und er würde die auch gerne umbringen. Dann hätte er mehr Macht.
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Und dann Teresa geht zu ihrem Vater und versucht dem klarzumachen,
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die wollen mich umbringen.
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Und er hat dann aber das irgendwie scheinbar gar nicht wahrgenommen,
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aber in einem Meeting später, was dann passiert,
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da steht Duarte dann kurz auf, geht zu Cortosa so rüber und macht irgendwie
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so mit seinen Händen und dann zerfliegt die Brust und so von Cortosa zerfliegt in feinsten Biostaub.
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Also das ist so schön beschrieben.
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Er wird quasi auf so einer fast schon subatomaren Ebene, wird er von innen so
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zerlegt, aber auf einer molekularen Ebene, weil diese rote, es wird so beschrieben,
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er wird so ein roter Staub.
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Als dann The Tempest zerstört ist, im Slowzone alles zerstört ist,
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wagt sich Naomi mit 400 Rebel Ships Laconia anzugreifen.
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Allerdings tun sie so, als wollen sie direkt angreifen, aber in Wahrheit wollen
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sie nur die ganzen Werkzeuge zerstören.
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Also vor allen Dingen eben diese Plattform, mit der man Schiffe herstellen kann,
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Antimaterie herstellen kann.
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Das schaffen sie dann auch und sie schaffen sogar noch Holden und Teresa und Amos mit einzusammeln,
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weil die Teresa die Koordinaten durchgegeben hat und sie hat einfach keinen
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Bock mehr jetzt bei ihrem dementen Vater und diesem fürchterlichen System zu
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sein und die haut dann damit ab.
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Ja, das war Buch 8, was damit endet, dass Amos und Holden haben so ein Gespräch.
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Und Holden hat ja auch einmal, als er in der Ringstation war,
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diese Erfahrung von diesen anderen Welten, ein bisschen wie bei 2001.
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Und Amos sagt dann, dass er jetzt halt eben so Dinge weiß, wo er gar nicht weiß, warum er die weiß.
0:34:49–0:34:53
Aber eine Sache, die er weiß, ist, dass sie werden uns alle umbringen.
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Und Holden sagt, ich weiß.
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Das ist das Ende des Anflussbuches.
Florian Clauß
0:34:57–0:35:03
Wow, Mitch, du bist gerade hier so über den Plot von zwei Büchern gesprungen.
0:35:03–0:35:03
Ich bin gleich gesprungen.
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Wahnsinn. Jetzt schaffen wir noch das dritte Buch.
Micz Flor
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Auf jeden Fall, in fünf Minuten. Und zwar, Duarte heilt langsam von innen heraus
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selber, aber auf einer höheren Ebene.
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Der ist jetzt irgendwie mächtiger. Der ist mehr noch mit dem Protomolekül verbunden
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und merkt auch im Laufe des Buches, dass die Tatsache,
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dass die ProtomolekülerfinderInnen, sage ich jetzt mal,
0:35:30–0:35:35
im internationalen Gendergebrauch, in der transplanetarischen Gendergebrauch,
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dass die durch ihre Vernetzung in alle Systeme hinein, also so eine Hive Mind waren,
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und das bestätigt sich dann auch durch die Forschung von Elvi,
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da komme ich gleich drauf dass die dass die
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mehr widerstand leisten konnten weil
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die alle sozusagen am gleichen an der
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gleichen in die gleiche richtung zogen und er will jetzt so eine art heim einherstellen
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da hören wir gleich später noch mal mehr darüber was wir auch erlebt haben im
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letzten buch war ja dass es diesen skip event gab noch ein paar andere skip
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events und Und die werden irgendwie erforscht und man kommt irgendwie dahinter,
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dass das eben mit dieser Macht zu tun hat,
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die hinter der Auslöschung des Protomoleküls steht und dass die in der Lage sind.
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Eben zeitgleich, also die Lichtgeschwindigkeit auszuhebeln, zeitgleich solche
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Skip-Events überall herstellen zu können.
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Also die verändern zeitgleich sozusagen die physikalische Gesetzmäßigkeit.
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Die tun irgendwas, genauso wie Duarte diese Antimaterie rausgeschickt hat,
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tun die auch irgendwas und versuchen rauszufinden, wie kriegen wir es hin, dass diese Wesen...
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Aussterben. Also wie kriegen wir die tot? Wie kriegen wir das tot?
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Ohne dass sie genau wissen, was es ist.
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Und die versuchen das wirklich, indem sie zeitgleich überall im Universum die
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Gegebenheiten, die Gesetzmäßigkeiten verändern können.
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Und was da auch drin ist, ist, finde ich, dadurch, dass es immer diese Bilder gibt von dem, von dem,
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von der bewusstseinsverändernden Wirkung dieser Skip Events,
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so ein bisschen das, was wir über der KI-Folge auch hatten, mit diesen micro
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tubes also das ist vielleicht sowas bei den panpsychik theorien dass es was wie ein,
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allumfassendes bewusstsein gibt und das ist nicht heißt dass eine
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speziell so komplex wird dass die bewusstsein entwickelt
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sondern dass eine speziell so komplex wird dass sie in der lage ist sich mit
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dem bewusstsein zu verbinden das ist ja diese alternative idee die wir in der
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ki folge hatten und so ähnlich finde ich wird es da auch dargestellt das halt
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in dem moment wenn diese Wenn diese zeitgleichen Skip-Events entstehen,
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dann sind das Consciousness,
0:37:53–0:37:55
also Bewusstseinserfahrung.
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Dann wird alles irgendwie aufgelöst, dann wird eine große, vielleicht buddhistische
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Einsicht, da werden Teilchen gesehen, wo vorher Objekte waren und so weiter.
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Da werden Farben gesehen, wo vorher keine waren. Also das ist wie so ein Blick,
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als ob eben das,
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was diese dritte Entität, diese Meta macht, sage ich mal, was die tut,
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ist irgendwie in dieses alles verbindende Bewusstsein zu tappen und darüber
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versuchen, das alles auszulöschen.
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So, jetzt geht das dritte Buch los. Das war noch ein bisschen Hintergrund.
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Das erste ist das Trejo der Militärführer vom Laconian System,
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der jetzt als erster Mann des Staates eine andere Offizierin,
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Tanaka, die lernen wir im siebten Buch schon kennen, aber die war nicht so wichtig
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für die Handlung, dass ich sie da erwähnt habe.
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Die bekommt jetzt den Auftrag, Duarte zu finden, weil wir wissen nicht, wo der ist.
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Die kriegt also den Auftrag und Clearance für alles, was sie irgendwie braucht.
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Sie ist quasi beyond the law.
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Dann gibt es diese Fraktion von Elvi, von der wir wissen, die ist Forscherin.
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Die forscht diese ganzen toten Systeme, hat den Diamanten gefunden.
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Und die nimmt die beiden Kinder, Kara und Xan, mit.
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Kara ist die ältere Schwester. Die sind beide jetzt auch schon viele Jahrzehnte
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alt, aber immer noch wie Kinder vom Äußerlichen her.
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Die nimmt sie jetzt mit und möchte mit denen diesen Diamanten nochmal mehr erforschen.
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Die machen auch mehrere Bewusstseinsreisen hinein. Cara macht das,
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Xan wird abgeschirmt von dem Ganzen.
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Obwohl Amos, der ja auch inzwischen von diesen Repair Droids instand gesetzt
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wurde, die haben alle so eine Bewusstseinsverbindung auch.
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Also dahinter, die tauschen miteinander
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Dinge aus, ohne es zu wissen oder doch zu wissen oder zu ahnen.
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Da ist so eine Verbindung eben über so eine Bewusstseinsebene. keine
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kommunikationstechnik und
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cara berichtet und dann
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kommt halt so langsam die genese von diesen wesen hervor
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in diesem ganzen diamanten wird also klar das waren sehr
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kleine sehr kleine
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wesen in einem see oder in einem
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meer auf einem planeten und in
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diesem meer haben die über licht miteinander kommuniziert Diese Kommunikation
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miteinander über Licht war natürlich dann auch sehr schnell und die konnten
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dann miteinander wie Ameisen so eine Art Hive Mind entwickeln und dieses Hive
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Mind ist dann eben auch in Anführungszeichen grenzenlos.
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Und das ist allerdings immer noch an die Lichtgeschwindigkeit gebunden und die
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Kommunikation aber auch, wie sich dann so herausstellt von diesem Hive Mind,
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von den Protomolekülerfindern, das wurde dann eben auch über diese Ring Station
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konnten die miteinander in die Systeme hinein.
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Reden. Die Rocinante hat ja Theresa mit an Bord und die fliegen jetzt einfach so erstmal rum,
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wissen nicht wohin damit und finden dann aber eine entfernte Cousine von Duarte
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oder so, die auf New Egypt in einem System eine Boarding School hat und das
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sollte versteckt genug sein, um die dahin zu bringen.
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Aber Tanaka, der nicht blöd ist, hat genau den gleichen Schluss gemacht auch.
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Um Duarte zu finden, müssen wir seine Tochter finden.
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Das ist das einzige, wofür er sich noch zu interessieren scheint
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in dieser welt was sie auch gemerkt haben als
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er eben diesen korte zerlegt hat in diesem einen
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meeting obwohl er geistig um nachtet schien und
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dann kommt sie auch darauf von allen
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möglichen orten wäre das vielleicht eine hohe
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wahrscheinlichkeit die fliegen dann da also hin und es
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und holden nach der landung der
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rossi auf diesem planet new egypt wollen die
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zu boarding school bringen dann ist tanaka auf einmal vor
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ihnen hinter ihr sieht amos dann dass da
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auch leute irgendwie scharfschützen mäßig auf den dächern liegen
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es sind noch ferien so dass die high school
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noch kein wirkliches publikum hat das ist ein bisschen absurd und in dem moment
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bricht dann halt irgendwie der kampf aus mit der folge dass im endeffekt holden
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tanaka Tanaka durchs Gesicht schießt,
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allerdings sie damit nicht umbringt und sie wird dann wieder ein bisschen hergestellt,
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muss aber quasi auch wieder zusammenwachsen.
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Amos von hinten von Tanaka angeschossen wird,
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sodass ihm die ganze Brust explodiert, der sich dann später aber wieder aufgrund
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dieser Protomolekül-Substrats selber zusammensetzen kann und auch unverändert
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aus dieser Hinrichtung vorgeht.
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Und Theresa ist dann wieder auf dem Schiff Rossinante und die fliegen dann da wieder weg.
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Tanaka weiß jetzt aber, dass Theresa und Holden und Naomi und Amos,
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also alle Feinde des Laguna Systems quasi vereint sind auf diesem einen Schiff.
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Wir hatten im letzten Buch ja die Gathering Storm von Bobby Draper und Alex flog da auch mit.
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Und die haben in dem Freehold-System,
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das war das System, wo Naomi zum Schluss mit allen hingeflogen ist,
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wo sie ja ursprünglich im siebten Buch den Chef abgeholt hatten,
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um zu umgehen, dass sie drei Jahre lang abgesperrt wurden.
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Da sind sie sie hingeflogen um sich dort zu verstecken in freehold
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so heißt das system fliegt haben die die
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gathering storm auf einem planeten versteckt und oder auf einem planeten versteckt
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da fliegt dann die orsinante hin weil die wollen sich da wieder aufladen also
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sie wollen auf dritter station wo in der gathering storm ist wollen sie dann
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eben neue energie neue sachen so weiterholen aber die.
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Blöd und hat über den
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über das netzwerk der lakonischen truppe wurde
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ein lakonisches schiff was in freehold ist hat dann den drive klum heißt es
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immer also diese diese abgase entdeckt von der rossi nannte hat das gemeldet
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tannaker kommt und ist dann in draper station und hat diesen Armorsuit an und die,
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es kommt zum Shootout sozusagen.
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In dem Shootout ist noch jemand anders involviert.
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Jemand, die von Freehold ist und die Freehold retten möchte und deshalb zwischenzeitlich
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die Rocinante-Crew einsperrt.
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Dann aber merkt, das war ein Riesenfehler und dann die wieder frei lässt.
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Die schaffen es noch auf die Rocinante und die Person selbst schafft das auf
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die Gathering Storm, fliegt mit der Gathering Storm los.
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Bobby Draper ist ja schon tot, wie wir wissen vom letzten Buch und sie ist mit
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ihrer kleinen Crew jetzt auf Kollisionskurs mit dem einen Schiff,
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was die Rocinante entdeckt hat.
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Das kann es auch kaputt machen, sodass die Rocinante fliehen kann,
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weil Tanaka muss abgeholt werden
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von dem zweiten Laconian Ship und bis
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die da gebremst haben und die eingeladen haben hat die
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rossinante so viel vorsprung zum soul gate und halt
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eben diese theresa mit an bord die tochter von duarte wo
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sie nicht riskieren können einfach darauf zu schießen so dass diese selbstmordkommando
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dazu geführt hat dass die rossi noch fliehen konnte obwohl sie eigentlich quasi
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kurz vor der vernichtung standen dann Dann passiert etwas ganz Neues,
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und zwar ein Schiff, auf dem von Alex,
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dem Piloten, der Rossi, der Sohn mit seiner Frau und seinem Kind in ein neues
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System reingehen will, die kommen auch in diesen Rings.
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Und dieser Ringspace ist inzwischen völlig überfüllt, weil da keiner mehr irgendwie
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Ordnung macht und die ganze Zeit man bedroht ist, dass man so Dutchman gehen könnte.
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Und dieses Schiff goes Dutchman. Also die lösen sich auch dann wieder auf.
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Das können auch alle sehen. Aber dann auf einmal, wie von magischer Hand,
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setzt sich das wieder zusammen und ist wieder da.
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Und mit diesem sich wieder zusammensetzen dieses einen Schiffs entstehen ganz komische Effekte.
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Dass alle Menschen im ganzen System beginnen, die Gedanken und Gefühle anderer
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Menschen, teilweise auch in Sprachen, die sie gar nicht verstehen,
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zu erleben und trotzdem alles verstehen.
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Also irgendwie sind Grenzen aufgehoben.
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Und es stellt sich dann irgendwie raus, dass Duarte mit einem Escape Pod auf
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die Ringstation geflogen ist.
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Weil er so viel Protokollmolekül ist, hat er dadurch dieses Artefakt aktiviert.
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Das hat ihn reingelassen und er wurde dann da drinnen verschaltet von den Entitäten,
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diesen Maschinen, halb Maschinen, halb, also diese, du kannst dich vielleicht
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erinnern, die kommen ja auch in der Serie schon vor.
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Und da drinnen wird er dann mit Schläuchen reingelegt und angelegt und hat dann
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über die Ringstation die Möglichkeit, einfach alle zu bestrahlen,
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zu besenden, mit allen in Kontakt zu treten.
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Und will dann eben in seiner großen Vision aus den Menschen auch so ein Hive
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Mind machen, das er dann anführt, damit sie überhaupt überleben können.
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Das kriegen dann alle irgendwie mit, alle erleben das auch so.
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Tanaka geht dann zu einem Psychiater und lässt sich alle Medikamente,
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antipsychotischen Medikamente geben, die sie so finden kann.
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Antipsychotika, die dann dafür sorgen, dass sie diese anderen Gedanken zumindest
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einigermaßen eindämmen können.
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Weil das betrifft wirklich alle naomi und
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laconia die arbeiten jetzt zusammen gegen duarte um
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das irgendwie hinzukriegen und dann kommen
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also lakonische schiffe und auch rebellen schiffe kommen gleichzeitig da an
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in diesem ring space alle so gemäß langsam aber es kommt dann immer mehr die
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gar nicht mehr auf funk reagieren weil sie es auch nicht machen müssen weil
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nämlich Duarte alles irgendwie so ein bisschen schon im Griff hat,
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sodass die alle miteinander schon Hivemind-mäßig verknüpft sind.
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Und das macht es unglaublich schwierig für Naomi dann auch ihre Truppen irgendwie so zu führen,
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dass die sich nicht diesem Hivemind in so Fallen tappen, wo die einfach kontrolliert
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miteinander gegen die Rebellen und die wenigen Laconia-Schiffe angehen können.
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Auf der Ringstation ist dann auch The Falcon, das ist das Forschungsschiff,
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in dem Elvie unterwegs ist, und die Rocinante.
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Die sind miteinander verbunden, um auch zu zeigen, dass jetzt Laconia und Rebellen zusammenarbeiten.
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Die kommen aber nicht in die Ringstation und dann macht der Holden,
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wie er halt ist, Das macht halt einfach etwas, was erstmal irreversibel und seltsam anmutet.
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Er geht zum Catalyst, der ja voller Protomoleküle ist, zieht eine Syringe auf
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und zieht dem Protomoleküle aus dem Körper mit einer Spritze und injiziert die in sich.
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Und dann fliegen und dann sieht er sofort Miller wieder. Miller ist wieder da.
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Und dann fliegen die auf die,
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also Theresa, Tanaka und Holden fliegen zusammen auf die Ringstation und Miller
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ist halt irgendwie auch dabei. Den Holden jetzt immer sehen kann.
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Nicht nur, wenn andere abwesend sind, sondern er kann auch mit Miller reden,
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deshalb denken die von Anfang an, er ist total durchgedreht,
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während er bei Tanaka und Theresa ist.
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Weil Holden Protomolekül drin hat, genauso wie Duarte, öffnet sich der Ring Space,
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die kommen da auch rein und dann graben die sich, und da wird es ein bisschen
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langwierig ehrlich gesagt, dann graben die sich durch die Gänge durch,
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zum Schluss ist es halt so, dass Tanaka Duarte zurückholen soll.
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Der Versuch ist, dass Teresa ihren Vater beschwichtigen kann,
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deshalb war Teresa ja so zentral auch in der Suche,
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Theresa versucht auch mit dem Vater zu sprechen, der hat aber irgendwie kein
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großes Interesse sich da irgendwie umstimmen zu lassen, weil er muss halt über
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dieses Hive Mind den Feind abwehren.
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Theresa wird dann, inzwischen ist sie Teenager, 16 glaube ich,
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wird dann super sauer und stürzt sich dann auf ihren Vater und reißt an diesen
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Schläuchen rum, um ihren Vater zu,
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woraufhin Duarte auch sichtlich schmerzt und entkoppelt wird von diesem System.
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Und Tanaka geht dann nochmal ein obendrauf mit ihrem Kampfanzug,
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sprengt mit dem Kampfanzug diese ganzen Entitäten, diese Maschinen weg,
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um Zugriff auf Duarte zu haben.
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Mit ihren bloßen Händen zerlegt sie dessen Körper, greift rein.
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Also es wird nicht explizit gesagt, aber es ist so ein bisschen,
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als ob sie ihm das Herz aus dem Leibe reißt.
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Während das passiert, wird sie allerdings auch von den anderen Maschinen umgebracht und stirbt dann.
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Und obwohl sie Holden so hasst, muss sie dann zusehen, wie er überlebt und sie stirbt.
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Holden schließt sich dann an diese Schläuche an,
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weil in dem Moment, wo Duata tot ist, kommen auf einmal diese Entitäten aus
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diesem Paralleluniversum rein und fangen an, die die Raumschiffe in der Slow Zone zu zerstören.
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Er schließt sich da irgendwie an und redet dabei mit Holden,
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kontaktiert Amos, als ob die so ein Intercom hätten, weil jetzt alle Protomoleküle und so.
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Sagt Amos, die sollen sich alle fertig machen, abzureisen, so schnell wie es
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geht, aus der Slow Zone raus.
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Er soll aber noch auf Theresa warten. Dann pickt jeder sein Ziel.
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Alex will unbedingt zu seinem Sohn in das System.
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Naomi und die Elvi und so wollen zu Sol System.
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Alle verlassen langsam die Slow Zone und Holden, wenn er sich da verkoppelt
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mit Protokoll und Molekül sieht, was Sache ist. Und zwar sieht er,
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dass halt diese Station,
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Diese Ringstation mit diesen Gates, die ist quasi wie ein Splitter in einem
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anderen Universum, was da so drin steckt. Also den Raum gibt es eigentlich nicht.
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Den gibt es irgendwie zwischen den Universen und in beiden Universen ist er irgendwie sichtbar.
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Und deshalb ist diese Ringstation auch der Ort, an dem diese Durchbrüche von
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dem anderen Universum wieder kommen.
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Und er kann mit seiner Kraft gerade so noch diese ganzen, wie so ein Zelt,
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das so aufrechterhalten.
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Und dann sagt er allen jetzt, okay, entscheidet euch, wo ihr hingeht.
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Danach bricht hier alles zusammen und ihr müsst euch ein System aussuchen,
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wo ihr für immer sein werdet.
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Und dann sagt Miller ihm noch so, naja, da warst du immer der,
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der sagt, jeder darf alles für sich selbst entscheiden.
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Jetzt entscheidest du für die gesamte Menschheit, dass du das hier implodieren lässt.
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Und er sagt ja so ist es und lässt los
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und dann implodiert alles und dieser
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splitter der eben das andere
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universum so kratzt dass die immer
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wieder angreifen wird damit aus dem
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anderen universum gezogen bildlich gesprochen und das
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ganze implodiert und dann ist gut damit ist es eigentlich dann auch zu ende
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und das ist dann so ein bisschen so wo ich dann weiß ich meinte die die bücher
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7 und 8 die fand ich echt spannend zu lesen das öffnet noch mal so ganz viel
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neues auf einer ganz großen skala und diese drei qualitäten von newtonscher physik,
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mit der alles losgeht, dann so eine Form der Quantenphysik, in der allerdings
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Lichtgeschwindigkeit immer noch ein Thema und eine Grenze ist,
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die das Protomolekül bringt und dann eben diese auf einer Bewusstseinsebene.
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Translokale Wirksamkeit von dieser anderen Universität, weil ich sage mal,
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wir gerade in der UDK sind, Universum. Und das fand ich, das passt irgendwie
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ganz gut zusammen, so eine Hierarchie. Das fand ich sehr spannend.
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Aber zum Schluss, wenn du dann halt so ein Showdown hast, wo dann irgendwie
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so ein verrückter Hitler an Schläuchen angeschlossen ist und dann symphonisch
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seine ganze Menschheit regiert, dann wird das schon fast, finde ich, wieder ein bisschen,
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ja, hat mir nicht so gut gefallen.
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So, das ist quasi mein Fazit. Mein Fazit ist, es ist alles gelöst und auch,
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wie wir ja mal gesagt haben, Wikipedia-Plausibility irgendwie gut genug erklärt,
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dass man sagt, ja, passt schon,
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aber es ist so ein bisschen anti-climatic.
0:54:54–0:55:04
Also so, es gibt so einen Satz, den finde ich beispielhaft dafür,
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dass es anti-climatic ist, weil die dann, steht dann irgendwie so drin,
0:55:07–0:55:10
when holden let go,
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also das ist jetzt, ich paraphrasiere, ich weiß nicht mehr genau. Äh.
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An energy blast went through the universe that was only met by the,
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that was only surpassed by the Big Bang itself.
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Also so irgendwie, also wo du dann versuchst dramatisch zu werden,
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indem du es sagst, aber nicht indem du es, ja es gibt ja die Sache show don't tell.
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Und wenn man jetzt sagt, das ist jetzt das Dramatischste, was es jemals gab,
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heißt das ja auch in gewisser Weise, man muss das sagen, weil man konnte es narrativ nicht zeigen.
Florian Clauß
0:55:45–0:55:50
Ja, aber vielleicht ist es auch immer so, dass woran dann die großen Erzählungen
0:55:50–0:55:54
scheitern, das irgendwie in so einen Plausibilitätspunkt zu bringen.
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Das Ende, was dann halt nochmal irgendeinen Showdown einlöst, der nie da war.
0:55:59–0:56:04
Und wir haben ja einige, einige von diesen E-Pen.
Micz Flor
0:56:05–0:56:09
Ja, das ist aber natürlich auch eine wichtige Frage, weil wir hatten jetzt in
0:56:09–0:56:12
der letzten Folge gerade Hyperion oder Ilium, beides Bücher,
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die ich sehr schätze, die eben mit dem Offenen bleiben.
0:56:15–0:56:20
Bei Ilium beginnt der Kampf der Götter gegen die Menschen mit der Hilfe der Moravex.
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Bei Hyperion laufen sie Richtung Zeitgräber, ohne dass wir wissen,
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was als nächstes überhaupt passieren könnte.
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Das heißt, der Cliffhanger macht das Ganze dann irgendwie befriedigend,
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was ja absurd ist, weil man sollte denken, es sei unbefriedigend.
0:56:34–0:56:40
Aber in dem Moment, wenn es wirklich zu Ende geführt wird, dann sind wir in
0:56:40–0:56:45
so einem Heldenzyklus, so wie Herr der Ringe oder so. Und zum Schluss dann alle
0:56:45–0:56:46
auf die Schiffe steigen und wegfahren.
0:56:47–0:56:50
Ja, und das ist dann oft anti-climatic.
0:56:51–0:56:55
Das war bei Herr der Ringe auch so, dass du zum Schluss denkst, ach ja, jetzt gehe ich.
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Ich gehe auch. Ich komme auch mit.
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Müsst ihr wirklich gehen? Ja, wir müssen wirklich gehen.
Florian Clauß
0:57:05–0:57:08
Ja, aber dann muss man halt irgendwie so einen zurücklassen,
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der die Geschichte aufschreibt.
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Das ist der Sam, der wird dann quasi wieder der Hobbit, der der Erzähler ist und tradiert.
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Ja, ich bin aber wirklich beeindruckt von der Detailgenauigkeit der Geschichte,
0:57:23–0:57:29
die du jetzt alles irgendwie so aus dem Kopf erzählt hast und in deiner Geschwindigkeit.
Micz Flor
0:57:29–0:57:30
Genau, das ist dann...
Florian Clauß
0:57:31–0:57:34
Jetzt irgendwie, also mächtig beeindruckend.
Micz Flor
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An unserem Publikum, spot the mistakes.
0:57:39–0:57:42
Ja, das war so ein bisschen der Elevator-Pitch für den längsten Elevator der Welt.
Florian Clauß
0:57:43–0:57:47
Genau, der Elevator, der ins Weltall geht. Raumschule, Raum,
0:57:47–0:57:51
Raum, Space-Fahrstuhl.
Micz Flor
0:57:51–0:57:57
Ja, das war ja von Arthur C. Clarke. Arthur C. Clarke hat das als Konzept entwickelt.
Florian Clauß
0:57:57–0:58:00
Und die Piratenpartei hat das ins Programm mit aufgenommen.
Micz Flor
0:58:00–0:58:01
Ah, wirklich?
Florian Clauß
0:58:01–0:58:01
Ja, ja.
Micz Flor
0:58:01–0:58:06
Und das ist ja auch bei dem Ilium, bei dem Ring Space, das heißen die glaube
0:58:06–0:58:11
ich auch was immer, diese Earth Space, Rings, Earth Rings, dass genau das dann
0:58:11–0:58:14
irgendwie da auch nochmal Anwendung findet.
Florian Clauß
0:58:14–0:58:20
Ja Mitch, vielen Dank für diese Episoden, Zusammenfassungen.
Micz Flor
0:58:20–0:58:21
Nichts zu danken.
Florian Clauß
0:58:21–0:58:29
Ich bin ja nicht viel zu Wort gekommen, außer dass ich irgendwie eben lautmalerisch
0:58:29–0:58:31
deine Erzählungen ausgeschmückt habe.
Micz Flor
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Du warst mein stiller Dirigent, du warst mein Duarte. An deiner Reaktion habe
0:58:35–0:58:38
ich immer gemerkt, ob ich zu schnell bin oder zu langsam, ob ich dich verloren
0:58:38–0:58:39
habe oder noch bei dir bin.
0:58:40–0:58:42
Und weil ich ja auch bei vielen Folgen nicht mehr schneide.

Mehr

"For instance, does anyone here know why he or she was chosen by the Shrike Church and the All Thing to go on this voyage?" -- Sol Weintraub, Hyperion, Chapter 1

In unserer kleinen Podcast-Serie zu Dan Simmons besprechen wir heute 'Hyperion'. Dieser Science-Fiction-Roman von 1989 folgt sieben Pilger:innen auf dem Weg zu den Zeitgräbern des Planeten Hyperion. Auf ihrer Reise erzählen sie sich gegenseitig von ihrer Beziehung zu diesem Planeten und dem mystischen 'Shrike', einer rätselhaften humanoiden über drei Meter großen Kreatur aus Stahl und Klingen. Um diese totbringende, scheinbar unsterbliche, gottgleiche Gestalt, die sich durch die Zeit bewegen kann, hat sich die Kirche des Shrike gebildet, die aus tausenden von Bewerber:innen genau diese sieben für die letzte Pilgerfahrt ausgewählt hat. Was sie so besonders macht, genau das versuchen die Pilgernden durch ihre einzelnen Geschichten herauszufinden. In der vielschichtigen Struktur des Romans entblättert Dan Simmons die Welten von 'Hyperion' in unterschiedlichsten Genres. Wir nutzen Simmons' literarischen Kniff in Hyperion, eine Reihe von kurzen Erzählungen mittels einer Rahmenerzählung ineinander zu verweben, um über E.T.A. Hoffmanns 'Die Serapions-Brüder' und die 'Canterbury Tales' von Geoffrey Chaucer zu sprechen, die ebenfalls mit Rahmenhandlungen arbeiten. Aus letzterem lesen wir die Ansprache des Wirts vor, mit der er die Pilernden zum Erzählen bewegt.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:04
Dokumente, die dann jemand zusammenführt und nacherzählt. In gewisser Weise
0:00:04–0:00:08
ist Dracula ja auch so ein Thema, wo so einzelne unterschiedliche Medien zusammengestellt
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werden, in Reihen voll gebracht werden, um eine Geschichte zu erzählen.
0:00:11–0:00:13
Die Idee von so einer Rahmenhandlung.
0:00:20–0:00:21
Bei Hyperion gibt es das eben.
Florian Clauß
0:00:22–0:00:23
Hyperion von?
Micz Flor
0:00:24–0:00:24
Dan Simmons.
Florian Clauß
0:00:25–0:00:26
Und wie kommst du auf Dan Simmons?
Micz Flor
0:00:26–0:00:34
Das Das ist jetzt die Serie. Wir sind im dritten Teil und sind Folge 47.
Florian Clauß
0:00:34–0:00:39
Folge 47 von eigentlichpodcast.
0:00:39–0:00:45
Eigentlich-podcast.de Ja, wir sind zu meiner linken Läuft.
Micz Flor
0:00:45–0:00:45
Mitch.
Florian Clauß
0:00:46–0:00:50
Und ich bin Flo. Hallo und herzlich willkommen bei dem Podcast,
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bei dem wir im Laufen reden und laufend reden. denn?
Micz Flor
0:00:54–0:00:57
Jetzt gehen wir einfach mal über das Ziel kurz hinaus, weil ich es gerade ganz
0:00:57–0:01:01
lustig finde, passt irgendwie zu dem Grab an, dass wir gleich gehen.
0:01:01–0:01:04
Dieser Friedhof ist komplett leer und ich habe vorhin schon mal geguckt,
0:01:04–0:01:05
dass ich es gleich finde, auch wenn ich davor schon war.
0:01:07–0:01:10
Aber es gab genau einen Mann, der telefonierend auf einer kleinen Bank in der
0:01:10–0:01:13
Nähe genau dieses Grabe sitzt und dass wir jetzt gehen.
Florian Clauß
0:01:14–0:01:17
Ach, und dann sind wir vorbeigegangen. Okay, das heißt, also ihr merkt,
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wir sind wirklich im Laufen.
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Alle Tracks, die wir während unserer Folgen ablaufen, findet ihr auf unserer Netzseite.
0:01:25–0:01:28
Die nehmen wir dann auf und stellen die dann da.
0:01:28–0:01:32
Also das heißt, Trecks zum Nachlaufen meistens in und um Berlin.
0:01:33–0:01:39
Hier tatsächlich auf dieser Strecke haben wir uns schon mal mit anderen Episoden
0:01:39–0:01:41
gekreuzt. Mit, du kennst die noch?
0:01:43–0:01:44
Konrad Zuse.
Micz Flor
0:01:44–0:01:47
Zuse, genau. Da sind wir hier dran vorbeigelaufen.
Florian Clauß
0:01:47–0:01:51
Und ich war noch nie drin in dem Friedhof und das ist wirklich ein kleiner Ort der Stille.
0:01:51–0:01:55
Ich bin positiv überrascht. Ich mag eh Friedhöfe total gerne.
0:01:55–0:01:58
Das erste, was ich auch in Paris immer mache, ist auf den Friedhof zu gehen,
0:01:58–0:02:02
weil die sind nochmal richtig eindrucksvoller.
0:02:04–0:02:08
So, also was hast du dir jetzt? Den Connect möchte ich gerne.
Micz Flor
0:02:08–0:02:12
Hier zu diesem Grab hin, weil hier gibt es auf diesem Friedhof gibt es eine
0:02:12–0:02:13
Reihe, die Familie Mendelssohn.
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MusikerInnen, MathematikerInnen, die sind hier auch präsent.
0:02:18–0:02:22
Aber ein Grab, was viele kennen, manche Berliner, die zuhören,
0:02:22–0:02:27
wissen vielleicht schon, wo wir drauf hinaus wollen, ist das Grab von E.T.A. Hoffmann.
Florian Clauß
0:02:27–0:02:28
Das ist E.T.W.
Micz Flor
0:02:29–0:02:35
Ja, interessant, das weiß ich jetzt auch nicht. gleich mal wilhelm stadt hier
0:02:35–0:02:39
erwähnte aus verehrung für mozart stadt wilhelm amadeus steht hier unten noch
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als erklärer nicht weitersucht sondern das muss es sein er,
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wird hier ausgezeichnet auf dem grabstein im amt als
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dichter als tonkünstler und als maler die es
0:02:52–0:02:56
gibt auch so eine etf mann gemeinschaft und die haben immer das
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war glaube ich sogar januar oder februar ich glaube zum todestag eine
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zeit lang da gab es immer einen schönen artikel mit foto trafen
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sich dann immer ein paar hier und haben mit wein angestoßen am
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grab in als es noch so richtig kalt und dunkel war ich möchte hier anfangen
0:03:12–0:03:17
obwohl es eigentlich um den simmons hyperion geht weil wir sind in berlin und
0:03:17–0:03:23
es gibt ein sehr sehr schöne sehr schöne dokument Dokument, Geschichte,
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Sammlung eben von E.T. Hoffmann.
0:03:27–0:03:30
Die heißt Serapions Brüder. Hast du davon mal gehört?
Florian Clauß
0:03:30–0:03:30
Nee.
Micz Flor
0:03:31–0:03:36
Die wurde von 1819 bis 1821 von ihm mehr oder weniger zusammengestellt.
0:03:37–0:03:40
Also da gab es eine ganze Reihe von Artikeln von Kurzgeschichten.
0:03:40–0:03:43
Eine ganz bekannte Geschichte wurde da auch noch mal mit reingenommen.
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Nussknacker und Mausekönig, was man ja auch immer mit Kindern als Ballett so
0:03:47–0:03:48
oft vor Weihnachten guckt.
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Und von Serapions Brüder bin ich drauf gestoßen per Zufall.
0:03:53–0:03:56
Ich musste das auch nur nachrecherchieren. Ich glaube, der Bayerische Rundfunk
0:03:56–0:04:00
2006 hat eine zwölfteilige Serie gemacht davon als Audio.
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Und die macht richtig Spaß. Also die ist total schön.
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Ich habe da ein ganzes Wochenende das durchgehört und gleichzeitig renoviert.
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Also einfach so einen Audio-Raum hergestellt.
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Nur Jungs oder junge Männer, die dann quasi leicht alkoholisiert diese Rahmenhandlung
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um diese einzelnen Geschichten, wie zum Beispiel auch Nussknacker und Mausenkönig
0:04:20–0:04:23
bestreiten, die sich die Serapionsbrüder nennen.
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Und das waren wohl auch wirklich eine Gruppe um E.T.A.
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Hoffmann, so ein literarischer Kreis, die sich auf den...
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Auf den Mönch und Märtyrer, heißt das dann, glaube ich, Serapion bezogen haben, der im 12.
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Jahrhundert ursprünglich aus Schottland oder Irland in Spanien landete und dann
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Teil von so einem Orden wurde, der versuchte, Christen im umgebenden islamischen Raum,
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die versklavt waren oder gefangen
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waren, rauszukaufen, also nicht mit dem Schwert, sondern mit Geld.
0:04:58–0:05:02
Und der dann selber in so einem Tausch sich selbst als Pfand eingelegt hat,
0:05:02–0:05:06
um einige von den Christen frei zu bekommen.
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Dann kam das Geld aber nicht rechtzeitig nach Algier zurück.
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Und er wurde dann von dem islamischen Herrscher in der Region an so ein,
0:05:15–0:05:18
also nicht so ein christliches Kreuz, sondern dieses Diagonale-Kreuz,
0:05:18–0:05:24
wie heißt es nochmal, mit M, also diese auch für Zugschranken.
0:05:24–0:05:29
Auf jeden Fall wurde Serapion da drangenagelt und dann zerstückelt.
0:05:31–0:05:34
Und wurde so der erste Märtyrer dieses Ordens in Spanien.
Florian Clauß
0:05:34–0:05:36
Das heißt, von welcher Zeit sprechen wir da?
Micz Flor
0:05:36–0:05:38
Das war jetzt im 12. Jahrhundert.
Florian Clauß
0:05:38–0:05:39
Ist das eine Fiktion?
Micz Flor
0:05:39–0:05:42
Das ist, ja, also man weiß nicht genau, wann er geboren ist,
0:05:42–0:05:46
aber der Tod, und da gibt es Dokumente zu, der war wohl auch von Richard Löwenherz,
0:05:46–0:05:48
wenn ich mich recht erinnere, war der auch irgendwie verbandelt.
Florian Clauß
0:05:49–0:05:53
Und das war dann halt zur Zeit des Kalifats dann in Andalusien.
0:05:53–0:05:55
Oder, nee, das war Algier, hast du gesagt.
Micz Flor
0:05:55–0:05:59
Algier wurde er hingerichtet, aber das war damals, damals, wie hieß es nochmal,
0:05:59–0:06:04
also war ja Spanien, Portugal, Gibraltar, Andorra, hieß ja damals noch anders,
0:06:04–0:06:08
Iberische Halbinsel war das, glaube ich, alles. Und da war eben Nord...
Florian Clauß
0:06:09–0:06:09
Afrika.
Micz Flor
0:06:10–0:06:14
Nordafrika sowieso eben islamisch und man hat, ja, egal.
0:06:15–0:06:18
Aber auf jeden Fall ist es lustig, Serapionsbrüder benennen sich nach etwas,
0:06:18–0:06:21
was ich nicht recherchieren konnte, nämlich die nennen das diesen,
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serapionische oder,
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die sie als Schriftsteller, es sind jetzt nur Männer, brauche ich nicht gendern,
0:06:32–0:06:36
nutzen, dass man alle seine Dinge sich innerlich schon mal ein Bild herstellt.
0:06:36–0:06:38
Also man stellt von allem, was man schreibt, innerlich schon mal ein Bild her,
0:06:38–0:06:42
bevor man es aufs Papier bringt, um auch sicherzustellen, dass es erlebbar wird.
0:06:42–0:06:47
Was mich so ein bisschen an unsere Gestalttherapie über diese Phänomenologie,
0:06:47–0:06:51
also dass man sich selber als Körper, als Instrument, als Resonanzraum seiner
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eigenen Geschichte nicht bildhaft schon mal mit dem, was man gerade verfasst,
0:06:55–0:06:58
auseinandersetzt, damit das in Anführungszeichen vielleicht nicht zu verkopft
0:06:58–0:07:02
oder abstrakt wird, sondern wirklich auch erlebbar für die, die es lesen.
Florian Clauß
0:07:02–0:07:08
Und das ist jetzt eine Schreibhaltung, die E.T. Hoffmann mit entworfen hat?
0:07:08–0:07:11
Oder ist das in der Geschichte von E.T. Hoffmann?
0:07:11–0:07:17
Wir sind jetzt mitten in einer Dan Simms-Folge, Teil 3. Und jetzt ist die Geschichte,
0:07:17–0:07:18
schnuckt die Geschichte. E.T.
Micz Flor
0:07:18–0:07:23
Hoffmann ist aus der Romantik, wo es auch sehr viel eben immer um individuelle
0:07:23–0:07:25
Schicksale, Außenseiter und sowas ging.
0:07:25–0:07:31
Und diese Idee, dass man ganz viel Wert darauf gelegt hat, sich mit dem zu identifizieren
0:07:31–0:07:35
und da Bilder zu entwerfen, zu beschreiben, das liegt, glaube ich,
0:07:35–0:07:38
so ein bisschen einfach in der Zeit, das nicht genau seins.
Florian Clauß
0:07:38–0:07:43
Das Illuminieren ist ja dann letztendlich auch eine technische Geschichte geworden
0:07:43–0:07:47
mit der Fotografie, die sich dann auch jetzt nicht zu dem Zeitpunkt, aber 40 Jahre später,
0:07:47–0:07:51
also ich glaube, das ist dann dieser Zeitgeist, der sich dann vielleicht auch
0:07:51–0:07:54
erstmal in so einer künstlerischen Gattung wie in der Literatur niederschlägt.
Micz Flor
0:07:54–0:08:01
Ja, und für mich wäre das das kleine erste Kapitel dieser Episode abgeschlossen.
0:08:01–0:08:05
Also Serapions Brüder ist eine Geschichte, wie es viele gibt,
0:08:05–0:08:10
eben auch Hyperion, die eine Rahmenhandlung hat. In dieser Rahmenhandlung philosophieren
0:08:10–0:08:14
oder plaudern junge, schreibende Männer über die Geschichten,
0:08:14–0:08:15
die sie sich gegenseitig erzählen.
0:08:16–0:08:19
Und das ist in Hyperien auch.
0:08:19–0:08:22
Und ich wollte einfach E.T. Hoffmann einfach einmal irgendwie,
0:08:23–0:08:24
keine Ahnung, vielleicht mal inhaltlich nochmal.
Florian Clauß
0:08:24–0:08:29
Das heißt, wir haben hier so eine übertragbare Rahmenerzählung in Form dieser
0:08:29–0:08:31
Brüder. Und die treffen sich jedes Mal hier am Grab.
Micz Flor
0:08:32–0:08:36
Das ist die Gemeinschaft. Es gibt jetzt inzwischen auch regelmäßig Tagungen,
0:08:36–0:08:40
aber ich glaube, so ein eher informelles Treffen war hier auch in der Vergangenheit
0:08:40–0:08:43
schon, dass E.T.A. Hoffmann Fans, würde man vielleicht eher sagen.
Florian Clauß
0:08:43–0:08:43
Fans?
Micz Flor
0:08:44–0:08:44
Fans.
Florian Clauß
0:08:44–0:08:46
Fans, also die Fanboys.
Micz Flor
0:08:46–0:08:48
Only Fans treffen sich dann hier.
Florian Clauß
0:08:48–0:08:52
Okay, und das, was du gehört hast, war eine Produktion?
Micz Flor
0:08:52–0:08:57
Ja, das ist 2006. Es war damals im BBR Hörspielpool, glaube ich.
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Wobei 2006 war es wahrscheinlich auf CD, es kam später wahrscheinlich ein Hörspielpool.
0:09:02–0:09:05
Aber das Original, zwölf Episoden, ich habe gesucht.
0:09:05–0:09:09
Ich habe lustigerweise den zwölften Teil auch noch im BA Hörspielpool auf so
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einer Unterseite gefunden, im Web und nicht im Podcast.
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Den hat vielleicht einfach jemand vergessen zu löschen, aber die anderen elf
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sind leider gerade aktuell nicht abrufbar. Aber schade.
0:09:18–0:09:23
Wenn man sich einen Alert setzt, die rotieren ja ihre eigenen Archive immer
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wieder durch die Podcasts.
Florian Clauß
0:09:24–0:09:29
Okay, okay, das war jetzt ein geschichtlicher Einstieg.
0:09:29–0:09:34
Es geht weiter mit Hyperion. Hyperion ist das wievielte Buch von Dan Sims?
0:09:34–0:09:40
Ich glaube, das ist eines der bekanntesten von dem Autor. Von Dan Sims, dann Hyperion.
Micz Flor
0:09:40–0:09:48
Also wir hatten ja King, The Song of Kali war 85 sein erstes Buch,
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was erschien. Das war noch überschaubar umfassend und 1989 kam Hyperion raus.
0:09:54–0:09:58
Und Hyperion, und das ist halt eben das, was ich hier so klar machen wollte,
0:09:58–0:10:03
ist eben auch so eine, hat so eine Rahmenhandlung, wo wir das auch noch kennen.
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Zum Beispiel ist bei Tausend eine Nacht, da gibt es eine Rahmenhandlung.
0:10:07–0:10:12
Es gibt aber auch in der deutschen Literatur Wirtshaus zum Spessart.
0:10:12–0:10:15
Da gibt es ja auch die Leute, die sich im Wirtshaus zum Spessart treffen.
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Kann ich auch jedem empfehlen, mal Wikipedia zu suchen, weil die versuchen dann
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zu identifizieren, was denn das Wirtshaus zum Spessart ist.
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Für Leute, die halt irgendwie den Spessart so ein bisschen kennen.
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Ich komme aus der Gegend.
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Da ist dann irgendwie so eine Bundesstraße im Schatten und die Straße ist halt
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so breit, dass dieses Haus, was so rangeflanscht ist, wo dann irgendwie auch
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neu angebaut wird, oder so völlig lieblos, das könnte das Wirtshaus zum Spessart,
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das war früher mal eine Post und so.
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Und da ist es ja auch so, dass zum Beispiel die, mit dem Kohlepeter,
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Munk Kohlepeter, ich glaube, das kalte Herz ist zum Beispiel auch eine Geschichte,
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die eingebettet ist in diese.
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Geschichte von Wirtshaus zum Spessart.
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Und diese Rahmenhandlungen, die können unterschiedlich dominant sein.
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In dem Fall von Serapion's Brüder plaudern die einfach, Witzers zum Spessar
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warten die nachts einfach, unterhalten sich gegenseitig, dass sie nicht einschlafen,
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dass die Räuber sie nicht überfallen.
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Und bei Hyperion ist es auch so,
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dass sich sieben Pilger auf dem Weg zu einem Planeten mit dem Namen Hyperion treffen.
0:11:32–0:11:33
So, jetzt sind wir raus.
Florian Clauß
0:11:33–0:11:38
Genau, jetzt sind wir ganz kurz zur Lokalisation, nein, das machen wir jetzt
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nicht, wir sind am Meringendamm, wir sind hinterm Halleschen Tor,
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Meringendamm, direkt an dem Friedhof.
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Und gehen jetzt, ja mal gucken, wo uns der Wind hintreibt oder der Mitsch mit seiner Geschichte.
0:11:55–0:11:58
Aber wir suchen uns mal wieder so ein paar Nebenstraßen.
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Das heißt, so professionell, dass wir die leisen Straßen von Berlin abgehen, sind wir noch nicht.
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Wir kommen immer wieder an Kreuzungen und größeren Straßen vorbei.
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Also seht uns das Nebengeräusch nach.
Micz Flor
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Ja aber ich werde einfach vielleicht dieses dieses hintergrundrauschen
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nutzen um ein bisschen was vorzulesen weil
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hyperion wird immer wieder eben auch
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eingeleitet mit dem verweis darauf dass es
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ähnlich strukturiert ist wie die canterbury tales und die
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canterbury tales die sind aus dem vierzehnten jahrhundert und
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das ist eine wallfahrt die einige machen die
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werden auch einzeln so beschrieben vorher da ist der ritter da
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sind unterschiedliche leute und ähnliches bei
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hyperion auch und bei canterbury
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tales gibt es dann auch so eine rahmenhandlung die nicht unähnlich ist
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weil hier ist es ein wird ich lese das mal kurz vor das ist
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jetzt die deutsche version die sich
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trotzdem reimt im original ist
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es eben aus england und da
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so war der wird sagt sowohl anständig
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war des wirtes wesen als er
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zum hofmarschall auserlesen sein wuchs war
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stark tief lag sein augenpaar in tschepe
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kenne ich nicht was ist selbst kein besserer bürger
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war gewandt und klug und gerade heraus er sprach in nichts ist ihm an männlichkeit
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gebracht dazu war ein aufgeweckter mann gleich nach dem abendessen hupe an in
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heiterer laune dies und das zu sprechen und Und als berichtigt waren unsere Zechen, begann er also.
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Da hinten kommt die Feuerwehr. Auf jeden Fall sagt hier der Wirt,
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sagt all den Leuten, die auf der Wallfahrt sind, sagt er.
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Also begann er also. Wahrlich, meine Herren, willkommen heiße ich euch hier herzlich gern.
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Denn meiner Treue, wenn ich nicht lügen soll, sah mein Gasthof ich noch nie
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so voll in diesem Jahr wie heute am Tag er ist. Gerne möchte ich euch erheitern,
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darum wisst, dass ich mir eben einen Scherz erdacht, der vielen Spaß und keine Kosten macht.
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Ihr geht nach Canterbury, eure Pfade, beschirme Gott und seines Märtyrers Gnade.
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Und sicher weiß ich, dass ihr euren Weg zu kürzen denkt durch heiteres Gespräch.
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Denn unbehaglich wahrlich ist es so dumm, einherzureiten wie der Stein so stumm.
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Drum wird es mich, wie ich schon sagte, freuen, euch angenehm und lustig zu
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zerstreuen. Und wenn ihr insgesamt des Willens seid, mir zu gehorchen und mit
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Volksamkeit dasjenige zu tun, was ich euch weise.
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Bei meines Vaters Seele, seid auf der Reise, ihr Morgen dann nicht hochvergnügt
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und munter, schlagt mir den Kopf von meinem Rumpf herunter, macht keine Worte, hebt entpor die Hände.
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Und dann jetzt der Erzähler hinter dem Wirt, der sagt, wir waren rasch mit dem
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Entschluss zu Ende und schienen nicht wert, es lang zu beraten.
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Wir gingen schlicht hin drauf ein und baten, ihm kundzumachen, was im Sinn ertrage.
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Nun, Herren Sprache, hört, was ich euch sage, doch bitte ich dringend,
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Nehmt es mir nicht krumm, denn kurz und gut, es handelt sich darum,
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es soll jeder von euch vier Geschichten den Weg zu kürzen auf der Fahrt berichten.
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Zwei während wir nach Canterbury wandern und auf dem Heimweg dann die beiden anderen.
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Der aber, welcher schließlich unter allen von Abenteuern, die einst vorgefallen,
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das Beste vorgetragen hat, das heißt, was euch erbaut, wie er Götz zumeist,
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erhält zum Lohn dafür in diesem Haus auf Kosten aller einen Abendschmaus.
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Wenn wir von Canterbury heimwärts kehren und gern will ich eure Lust zu mehren
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auf eigene Kosten selber mit euch reiten und euch als Führer auf der Fahrt begleiten.
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Also das ist quasi das Setup in Canterbury Tales, auf das Dan Simmons sich dazu berufen scheint.
Florian Clauß
0:15:54–0:16:01
Also im Prinzip geht es hier um sich die Zeit mit Geschichten zu vertreiben, Ja.
0:16:01–0:16:04
Weil damals gab es noch keine Streaming-Services, hatten wir auch schon mal.
Micz Flor
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Ja, genau. Die gibt es dann jetzt bei Hyperion schon.
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Aber das Ding ist, dass hier jetzt sich sieben Pilger in einem Raumschiff treffen.
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Wir steigen auch total mittendrin ein. Der Konsul erwacht, das ist einer der sieben Pilger.
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Und dann treffen sich alle Pilger zum ersten Mal. Warum gepilgert wird, erkläre ich dir gleich.
Florian Clauß
0:16:26–0:16:31
Ja, das ist eigentlich ein total schönes Setup, weil wenn man sich jetzt Sci-Fi
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Geschichten anguckt, dann ist es ja immer so, dass,
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Handlungen durch Aktionen passiert. Es tritt irgendein Ereignis ein und dann
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gibt es halt irgendwie und natürlich gibt es im Science-Fiction-Bereich alle
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möglichen Handlungen, die man sich ausdenken kann.
0:16:49–0:16:53
Aber, und ich glaube, da fällt mir nur noch Stanislaw Lem ein,
0:16:54–0:16:59
ist die Zeit dazwischen. Weil es gibt so viel Reisezeit bei Science-Fiction,
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die nie thematisiert wird.
0:17:01–0:17:07
Bis auf Stanislaw Lem mit dem Raumfahrer Perks, der auch dann aus lauter Langeweile
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dann auch sich irgendwelche Sachen ausdenkt.
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Und das finde ich eigentlich ein total gutes Setup, dass man dann dieses Warten
0:17:16–0:17:22
auf die Ankunft auch entsprechend so mit Geschichten auflädt.
Micz Flor
0:17:22–0:17:26
Ja, und das ist interessant, dass du das sagst, weil nämlich gerade hier es
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auch so ist, dass die eine ganz besondere Form des Reisens gewählt haben,
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um zum Planeten Hyperion zu kommen.
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Und das gibt ja, das kennen wir schon aus der Ilium-Folge, gibt es ja diese
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Farcaster-Systeme in der Logik, in den Welten von Dan Simmons.
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Farcaster heißt, du kannst von jetzt auf...
Florian Clauß
0:17:41–0:17:44
Faxe? Das heißt, glaube ich, in der deutschen Übersetzung Fax.
Micz Flor
0:17:44–0:17:45
Ah, du wirst ja durchgefaxt.
Florian Clauß
0:17:45–0:17:49
Ja, ja, du wirst im Prinzip... Ich habe übrigens ein bisschen weiter gelesen.
Micz Flor
0:17:49–0:17:49
Oh!
Florian Clauß
0:17:49–0:17:57
Ja, ja, ja. Nachdem ich auch von anderen Freunden des Podcasts gesagt bekommen habe, lies das weiter!
0:17:58–0:18:02
Und ich finde es toll.
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Das ist wirklich so ein schöner kurz vor das Bett gehen, ein paar Seiten lesen,
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bringt einen total runter.
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Ist aber auch aufregend. Aber die Fax ist ja so, die funktionieren ja so,
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dass quasi die Cloud in Illium für diese Menschen,
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haben ja sämtliche Geninformationen gespeichert und du wirst durch so einen
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Fax komplett auseinandergesetzt.
0:18:26–0:18:30
Du bist quasi tot und wirst dann komplett neu aufgebaut. Deswegen funktioniert
0:18:30–0:18:34
das für die ewige Jüdin nicht, weil sie ja außerhalb der Cloud ist und nicht
0:18:34–0:18:36
mehr ins Memorium eingeschrieben ist.
Micz Flor
0:18:36–0:18:41
Ah, damit haben wir die eine Frage vom letzten Mal auch, weshalb die dann nicht...
Florian Clauß
0:18:41–0:18:46
Genau, sie kann nicht faxen, weil sie quasi so ein Outlaw ist und nicht in dieser
0:18:46–0:18:48
Cloud als Speicher vorhanden ist.
Micz Flor
0:18:49–0:18:51
So, du siehst es halt schon wieder vergessen. Und das ist vielleicht auch gut
0:18:51–0:18:53
nochmal, was Plot Spoiler angeht.
0:18:53–0:18:56
Der in Simmons schreibt, finde ich einfach so schön, dass ich immer so dachte,
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es ist ein bisschen so, Plot Spoilern,
0:19:00–0:19:04
kann man manchmal, finde finde ich gar nicht so richtig, weil es so ein bisschen
0:19:04–0:19:06
so ist, wie wenn man jemandem ein Bild erklärt und im Endeffekt sagt,
0:19:07–0:19:09
aber geh doch dir das einfach mal anschauen.
0:19:09–0:19:14
Du erkennst da so ein Van Gogh Bild und dann sind die Sterne und das ist alles
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so durch und so. Ach, du musst dir einfach angucken.
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So ähnlich kommt es mir manchmal auch vor. Ich versuche das hier zusammen zu
0:19:19–0:19:23
stottern und kann einfach nur sagen, auch wenn ich Inhalte wiedergebe,
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dann ist der Plot nicht gespoilert, weil da kommt wirklich der Spaß vom Lesen.
0:19:29–0:19:34
Und wir sind jetzt parallel zur großen Straße. Du hast eine Route im Kopf?
Florian Clauß
0:19:34–0:19:39
Ich, äh, nö. Wir können auch nicht in den Gleisdreieckpark gehen. Okay, gut.
Micz Flor
0:19:39–0:19:41
Dann führst du, dann kann ich einfach vorbeischauen.
Florian Clauß
0:19:41–0:19:45
Du kannst deinen Kopf abschalten und einfach der Geschichte folgen.
0:19:45–0:19:48
Der Geschichte folgen, ja. Nee, ich kann das machen.
Micz Flor
0:19:48–0:19:51
Und dieses Reisen ist ganz wichtig. Da greife ich schon mal auf.
0:19:51–0:19:55
Auch wie der typische Dan Simmons-Universum, Hyperion-Universum, Ilium und so.
0:19:55–0:19:58
Es gibt da diese Fahrcaster. Wir wissen also eben diese Faxe,
0:19:58–0:19:59
wie sie schon beim Deutschen heißen.
0:19:59–0:20:03
Dass die auf der alten Erde, da macht es den Menschen möglich,
0:20:04–0:20:06
einfach von A nach B zu gehen, als ob man durch eine Tür geht.
0:20:06–0:20:12
Und dieses B ist dann wirklich aber auch beliebig weit entfernt von dem Punkt.
0:20:12–0:20:17
Es ist halt so ein bisschen wie wenn wir jetzt irgendwo in Neuseeland anrufen
0:20:17–0:20:20
und die Verzögerung ist eigentlich nicht spürbar.
0:20:20–0:20:25
Bei den Fahrkastensystemen lernen wir in Hyperion, was ja vorher rauskam,
0:20:25–0:20:29
eben 1989, dass es wirklich keine Zeit gibt.
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Information ist da schneller als das Licht.
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Das heißt, diese Fahrkastensysteme sind da so aufgebaut, dass du in unterschiedlichsten
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Sonnensystemen überall rauskommst.
0:20:40–0:20:45
Ein ganz großer Bereich des Universums ist erschlossen, also ein relativ großer
0:20:45–0:20:49
Bereich. Aber drumherum, was nicht über Fahrkaste erschlossen wurde,
0:20:49–0:20:51
das sind die Outbacks oder so.
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Das würde man in Australien so diese, da fehlt die Infrastruktur dahinter.
0:20:57–0:21:02
Und in diesen Bereichen, und das ist so ein bisschen Expans-Thema auch,
0:21:02–0:21:06
also ich merke sowieso, dass wir da zwischen Expans und Hyperion oder Dan Simmons sind so,
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gibt es so Sprünge, die hin und her gehen, die sich beide vielleicht aber eben
0:21:11–0:21:14
auf dieses Stars My Destination berufen.
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Da gibt es die Austers.
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Und die Austers sind nicht in der Hegemonie der Farkaste erschlossenen Welt erreichbare Menschen,
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die allerdings sich selbst auch so modifiziert haben über die Zeit.
0:21:32–0:21:35
Also man denkt jetzt eben an die Belters, die Austers und die Belters.
0:21:36–0:21:42
Die Belters in Xpans sind aufgrund der fehlenden Schwerkraft anders über Generationen
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geworden, weil sie anders aufwachsen.
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Aufwachsen und andere Kräfte auf den Körper wirken.
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Die Austers haben sich wirklich genetisch modifiziert und die Austers führen
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immer wieder jetzt auch Krieg mit der Hegemonie.
0:21:56–0:21:59
Also mit dem und die Hegemonie sind nicht nur Menschen, da sind auch andere.
0:22:02–0:22:06
Ähm, ja, Kreaturen klingt immer so negativ.
Florian Clauß
0:22:06–0:22:07
Ja, modifiziert kannst du es.
Micz Flor
0:22:08–0:22:13
Nee, aber wir lernen jetzt zum Beispiel auch gleich als einen der Prediger den
0:22:13–0:22:15
Kapitän dieses Schiffs.
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Das sind die Tree Ships, also Baumschiffe, die einen Kilometer lang,
0:22:20–0:22:24
also wirklich so ein Baum, der dann durch, ist wunderschön auch beschrieben.
0:22:24–0:22:27
Auch da kann man sich wieder sagen, lesen gleich im ersten Kapitel,
0:22:27–0:22:30
wie beschrieben wird, wie das aussieht, wenn du auf diesem unglaublich riesigen
0:22:30–0:22:34
Baumschiff, wo du dann auch ein Gefühl dafür kommst, dass einfach dieser Baum
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gewachsen ist über die Jahrhunderte, Jahrtausende.
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Der größte Baum, der es gibt, der hat, glaube ich, 80 Kilometer Durchmesser, der Stamm.
0:22:43–0:22:47
Auf dem Baumschiff, auf dem Sie sind, wird dann beschrieben,
0:22:47–0:22:51
wie alles so leuchtet und so Verzweigungen hat. Es gibt alte Holztreppen,
0:22:51–0:22:56
es ist wirklich Fantasy fast schon, nicht so Hardcore oder Hard Fiction.
Florian Clauß
0:22:56–0:23:04
Aber wächst der dann im All oder wächst der dann immer weiter, während er dann fliegt?
0:23:04–0:23:06
Ist das irgendwie erklärt? Nimmt der die Energie dann vom Fliegen?
Micz Flor
0:23:06–0:23:12
Das wird nicht so genau erklärt und wenn man so ein bisschen rumhorcht, Leute,
0:23:12–0:23:16
die Hyperion kritisieren, kommen meistens auf so eine, ich glaube das heißt
0:23:16–0:23:21
Hard Science-File oder sowas, Also so eine Science-Fiction-Tradition,
0:23:21–0:23:24
die wirklich sehr stark an möglicher Technologie orientiert ist.
0:23:25–0:23:29
Die Simmons vorwerfen, dass er eh eigentlich Fantasy schreibt und nicht Science-Fiction.
0:23:29–0:23:35
Und diese Science, in Anführungszeichen, von diesen Bäumen, das wird nicht weiter erklärt.
0:23:35–0:23:38
Die Farcaster, wie das schneller als Licht gehen soll, wird auch nicht weiter
0:23:38–0:23:41
erklärt. Es gibt so Räume, die wirklich Fantasy-mäßig funktionieren.
Florian Clauß
0:23:42–0:23:43
Also spekulative.
Micz Flor
0:23:43–0:23:48
Die spekulativ sind, aber manchmal auch so, gerade bei Hyperion finde ich,
0:23:48–0:23:55
diese Folge von dir, MacGuffin, da gibt es irgendwie das Shrike,
0:23:55–0:23:58
da ist es ein Wesen, auf das wir gleich zu sprechen kommen, was immer wieder
0:23:58–0:24:02
auftaucht, was aber nicht wirklich im Buch auftaucht bis zum Schluss,
0:24:02–0:24:04
nur Spuren hinterlässt.
0:24:06–0:24:09
Dass das das ist wie so ein macguffin also
0:24:09–0:24:12
wir wir alle geschichten die
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wir hören wie bei canterbury tales führen da
0:24:16–0:24:20
anders als die geschichten bei canterbury tales oder serapions brüder oder schwitzers
0:24:20–0:24:25
zum spessart oder tausende die geschichten führen alle ein bisschen wie bei
0:24:25–0:24:30
dem hyperlink cinema die führen alle wirklich informationen auf den einen punkt
0:24:30–0:24:34
was ist das Was ist Hyperion?
0:24:35–0:24:39
Was ist Mythos, was ist Wissenschaft, wie ist das zu erklären?
0:24:39–0:24:44
Weil da sind ganz viele Sachen, die nicht erklärt werden, aber die unglaublich
0:24:44–0:24:46
toll die Geschichte vorantreiben.
Florian Clauß
0:24:46–0:24:52
Also wir haben im Prinzip auch so wie bei Ilium mehr oder weniger drei Storylines.
0:24:52–0:24:56
Haben wir jetzt hier so viele Storylines, wie dann im Pilger da sind.
0:24:58–0:25:04
Jeder Pilger bringt eine eigene Geschichte mit oder gibt es da noch andere Erzählungsstränge?
Micz Flor
0:25:05–0:25:09
Es gibt eben diese Rahmenhandlung, die treibt auch die Geschichte immer so ein
0:25:09–0:25:13
bisschen weiter. Aber die Geschichten, würde ich mal sagen, machen so 80 Prozent des Buchs aus.
Florian Clauß
0:25:13–0:25:24
Okay, noch eine Frage zu dem Universum. Ist dieses Spiel, wenn Universum gesprochen
0:25:24–0:25:26
wird, ist das die Milchstraße oder gibt es auch andere Galaxien?
0:25:27–0:25:32
Weißt du das, ob das jetzt irgendwie noch so über die Milchstraße wirklich Universum ist?
0:25:35–0:25:37
Oder bleibt es auf die Galaxie-Wildstraße beschränkt?
Micz Flor
0:25:37–0:25:39
Da muss ich jetzt passen.
Florian Clauß
0:25:39–0:25:40
Okay.
Micz Flor
0:25:42–0:25:44
Ist vielleicht jetzt auch nicht so notwendig für die Geschichte.
Florian Clauß
0:25:45–0:25:51
Nee, ich wollte es jetzt nur als quasi als dieses Universum, was da aufgebaut wird.
Micz Flor
0:25:52–0:25:56
Also wir haben ja dann wieder bei Expanse, da haben wir ja diese Ring Station
0:25:56–0:26:00
und die Gates, wo man so durchfliegen kann und dann weißt du ja nicht mal genau, wo du bist.
Florian Clauß
0:26:00–0:26:03
Ja, aber es geht nur ums Worldbuilding.
0:26:04–0:26:08
Ob das jetzt wirklich so völlig universell ist oder ob das noch die lokale Gruppe
0:26:08–0:26:12
ist, wie das heißt, die benachbarten Galaxien hier.
0:26:12–0:26:16
Ja wir betreten
0:26:16–0:26:19
jetzt den gleis dreieckpark auch wieder mehrfach
0:26:19–0:26:25
gekreuzt von anderen geschichten von anderen eigentlich episoden zu so war hier
0:26:25–0:26:30
und ich hätte auch webfonds mit
0:26:30–0:26:39
tobs er stimmt und und wir hatten auch von kelly reichert den film ja Ja.
Micz Flor
0:26:39–0:26:39
Stimmt, stimmt, genau.
Florian Clauß
0:26:40–0:26:41
Den haben wir jetzt mal gesehen.
Micz Flor
0:26:42–0:26:45
Es klingt so, als ob wir bald alles abgearbeitet haben. Und wenn dann Berlin
0:26:45–0:26:48
durch ist, dann haben wir auch nichts mehr zu sagen.
Florian Clauß
0:26:48–0:26:49
Nee, dann sind wir auch durch.
Micz Flor
0:26:49–0:26:54
Unser Denken ist im Ort, entsteht im Ort. Und wenn der Ort erschlossen ist,
0:26:55–0:26:56
dann gibt es nichts mehr zu denken.
0:26:58–0:27:04
Einer dieser Pilgerer, also das ist auch eine Analogie eben zu Canterbury Tales,
0:27:04–0:27:11
Es geht um eine Pilgerfahrt zu Hyperion und immer auch diese Pilger wollen das Shrike.
0:27:12–0:27:17
Erkläre ich gleich noch, was das ist. Also diesen sehr brutalen,
0:27:17–0:27:19
gottähnlichen irgendwas.
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Nee, kein Blob. Das ist wirklich so mit Metallstacheln.
Florian Clauß
0:27:24–0:27:25
Kein Schleimbild.
Micz Flor
0:27:25–0:27:33
Nein, gar nicht. Und einer davon ist Zollweintraub. Und der sagt am Anfang...
Florian Clauß
0:27:33–0:27:34
Ist das eine Übersetzung oder ist das...
Micz Flor
0:27:35–0:27:39
Nee, der heißt im Englischen so. Zollweintraub. Ob soll das natürlich irgendwie so sein?
0:27:39–0:27:42
Aber auf jeden Fall sagt der im Prinzip, was der Wirt sagt.
0:27:43–0:27:47
Der sagt, in Englisch habe ich es jetzt hier rausgeholt, It would seem that
0:27:47–0:27:49
our reasons for returning to Hyperion,
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also da geht es jetzt anders als bei Canterbury Tales nicht so,
0:27:53–0:27:56
erzählt euch mal was, damit die Zeit kurz wird, sondern jetzt geht es wirklich
0:27:56–0:28:01
wie bei, vielleicht eben bei Hyperlink Cinema,
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geht es darum, the reasons for returning to Hyperion, Also wenn man die Geschichten
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alle zusammennimmt, wie bei Dracula, vielleicht können wir mehr erfahren,
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warum wir in Anführungszeichen auserwählt sind, um diese Reise anzutreten.
0:28:15–0:28:26
Es gibt eine Kirche, eine Religion um das Schreik herum.
0:28:26–0:28:39
Und die Hegemonie-Probability-Intelligences, also die waren so wichtig,
0:28:40–0:28:42
that we deserve to return, he said.
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I suggest that we share our stories in the few days remaining to us.
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Also das ist quasi die Einleitung.
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Und was auch noch ganz wichtig ist, was auch Sol Weintraub sagt.
0:28:56–0:29:04
Does anyone here know why he or she was chosen by the Shrike Church to go on this voyage?
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Also, das heißt, die wurden auserwählt.
0:29:08–0:29:12
Und das heißt jetzt aber nicht, dass die nicht wollten, aber es gab einfach
0:29:12–0:29:15
eine sehr lange Liste und diese sieben wurden auserwählt.
0:29:16–0:29:18
Was verbindet die? Das wollen die durch diese Kurzgeschichten,
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die zwischendrin erzählt werden, herausfinden. Und sie sind auf diesem Treeship.
0:29:25–0:29:31
Hyperion ist eins dieser Planeten, die nicht durch das Farcaster-System angeschlossen wurden.
0:29:31–0:29:36
Und Hyperion ist auch ein Ort, den wir immer besser kennenlernen durch die einzelnen
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Geschichten. Aber ich versuche das jetzt mal ein bisschen einzuleiten.
0:29:39–0:29:45
Hyperion hat zum ersten Mal eben das Shrike. Das Shrike ist ein über drei Meter
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großes Wesen, was humanoid aussieht, was allerdings aus Metall zu bestehen scheint,
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aus Stacheln, die überall rauskommen.
0:29:53–0:29:58
Und das Shrike, das fand ich halt irgendwie total schön, das hatte ich dir ja schon geschickt.
0:30:00–0:30:04
Der Name, das wird im Buch nicht erklärt, ich habe es wirklich jetzt erst so
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erfunden oder ich kann mich nicht erinnern, dass es im Buch erklärt wurde.
0:30:06–0:30:10
Aber es gibt einen Vogel Shrike, der eigentlich eine Sperrlingsart ist.
0:30:10–0:30:18
Und der Vogel Shrike, der spießt Tiere auf und da gibt es einen schönen Artikel,
0:30:18–0:30:21
den habe ich auch verlinkt in Shownotes,
0:30:21–0:30:26
ein bisschen länger das erklärt, weil der nicht nur Käfer oder so Kleinzeugs macht,
0:30:26–0:30:30
sieht man auch Fotos von Grashüpfern und sowas und die Forscherin,
0:30:30–0:30:33
die das geschrieben hat, erzählt auch, dass sie es irgendwie ganz schön findet,
0:30:33–0:30:38
auch wenn es gruselig ist, ist, wenn man einen Zaun sieht, an dem Käfer aufgesteckt
0:30:38–0:30:41
sind, dass man weiß, dass irgendwo der Schreik lauert.
Florian Clauß
0:30:41–0:30:48
Und nicht irgendein komisches Kind, das sich die Zeit im Vertreib...
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Ja, ich glaube, es ist auch eine Art von Haltbarmachung, dass der Vogel dann
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halt immer ab und zu mal das dann so als Vorratskammer aufbaut.
Micz Flor
0:30:59–0:31:01
Ja, es ist wohl so, dass der immer wieder zurückkommt. Und so wie,
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glaube ich, bei manchen Echsen ja auch dann irgendwie Zeug einfach mal so im
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Baum gestopft wird und dann geknabbert, wann immer man vorbeikommt.
Florian Clauß
0:31:07–0:31:08
Wann man Hunger hat.
Micz Flor
0:31:08–0:31:13
Und das ist halt so ein Sperling, der aber so ganz brutal eben seine Opfer aufspießt,
0:31:13–0:31:19
das sogar mit kleinen Säugetieren macht oder Echsen, also da wirklich Brutals vorgeht.
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Und das Schreik ist benannt nach diesem System.
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Und das Schreik hat die Fähigkeit, wie wir in den Kurzgeschichten auch erfahren,
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die Zeit zu beeinflussen.
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Und auf Hyperion gibt es auch sogenannte Zeitgräber.
Florian Clauß
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Darf ich nochmal kurz eine Zwischenfrage zum Verständnis stellen? Ja.
0:31:39–0:31:46
Die Church of Schreik, ist das so eine Community, die dann eben diesen Schreik
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als so ein gottesähnliches Wesen anbetet und den als einer Löser darstellt?
0:31:52–0:31:58
Oder ist es eher so eine Organisation, die dann versucht, mit diesem dämonischen
0:31:58–0:32:04
Wesen umzugehen irgendwo und das dann zu domestizieren oder irgendwie in Zaum zu halten?
0:32:04–0:32:09
Also wie ist diese Stellung? Weil warum werden die Pilger rekrutiert,
0:32:10–0:32:12
um dann zu diesem Schreik zu kommen?
Micz Flor
0:32:13–0:32:18
Ja, das wird so genau nicht erklärt. Die Kirche fühlt sich aber eher an wie
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so eine Idee von so einer amerikanischen Kirche mit einem Anführungszeichen.
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Um die drum herum ganz viel administrativer Überbau und so.
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Also wird halt quasi schon auch entschieden in Hierarchien und so.
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Was natürlich auch in der bei uns sehr dominanten alten katholischen Kirche
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der Fall ist. Aber das fühlt sich da schon an wie eine Organisation.
0:32:38–0:32:38
Aber gleichzeitig...
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Ist das schon, glaube ich, auch
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ein Thema, was nicht explizit angesprochen wird, aber diese Situation,
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in der das Schreik existiert und der Wunsch zu glauben, sage ich mal,
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das Menschliche, aber es ist ja nicht nur Menschen,
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es sind auch andere Wesen, die uns eigentlich sehr unähnlich sind in ihrer Erscheinung,
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dass sich dann darum ein Glauben, eine Religion gebaut hat. Das wird zur Religion genannt.
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Aber genau erklärt wird es nicht.
Florian Clauß
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Also das Schreik ist, richtet das dann auch irgendwelche Katastrophen an oder
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ist es einfach nur ein Damm?
Micz Flor
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Das kommt in den Kurzgeschichten gleich. Das ist genau das. Also dieses Stage-Setting
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jetzt mache ich nur, weil ich vielleicht nicht alles in den Kurzgeschichten
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abhandle, dass man es wissen muss.
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Aber wenn dann Fragen kommen, liebes Publikum neben mir, dann machen wir die,
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glaube ich, in den Geschichten.
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Weil gerade die erste Geschichte, da geht es auch darum, dass ein katholischer
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Priester mit einem jungen Priester zusammen zu Hyperion reisen.
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Weil der möchte auf Hyperion, es gibt nämlich so ein komisches Tunnelsystem,
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was man nicht genau versteht.
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Und es gibt eine Handvoll von Planeten, glaube ich, im Universum,
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die man gefunden hat, auf denen diese ur-ur-uralten Systeme sind.
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Und irgendwelche Artefakte, von denen man denkt, dass das irgendwie vielleicht
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gottesbeweisähnlich genutzt werden könnte oder nicht.
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Er möchte auf jeden Fall, dieser katholische Priester möchte auf jeden Fall
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auf dem Planeten das recherchieren und herausfinden, ob das nicht so eine Art
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Beweis für Gott und Religion sein könnte.
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Gleichzeitig stellt sich dann langsam später auch raus, dass er auch ein bisschen
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ausgestoßen wurde. Es bleibt so ein bisschen unklar, warum er da hingehen konnte
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oder musste oder wollte.
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Aber deshalb, da kommen wir ein bisschen ins Religiöse rein.
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Was so Speculative Fiction oder Speculative Science mäßig ist,
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gibt auf Hyperion Zeitgräber.
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Zeitgräber sind Bereiche auf dem Planeten, in denen die Zeit rückwärts läuft.
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Und diese Zeitgräber werden umgeben von Entropiefeldern.
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Die Entropiefelder sind sozusagen ein Buffer, um diese Rückwärtszeit und Vorwärtszeit
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voneinander so zu trennen.
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Und das Shrike kann sich da bewegen. Es kann sich in beide Richtungen der Zeit bewegen.
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Das braucht aber auch diese Zeitgräber nicht, sondern wir erfahren dann auch
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in der zweiten Geschichte,
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das ist eher so militärische Geschichte, dass das Shrike halt da wird mordend
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gezeigt wird, wie es einfach schneller und langsamer wird, wie es in der Zeit
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zurückgeht und vorgeht.
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Also das ist dadurch einfach extrem mächtig und gefühlterweise in unserer Welt,
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aber nicht von unserer Welt.
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Und das ist ja dann auch wieder so ein Thema, worum sich gerne schnell religiöse
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Bedürfnisse bilden, bis hin zu einer Kirche.
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Dann gibt es in diesem Hyperion-Universum auch noch den Technochor.
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Das ist im Prinzip die Verkettung Von allen, also was wir jetzt sagen würden,
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das von 89, da gab es ja schon dann irgendwie das ARPANET und so Vernetzung,
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Informationsnetzwerke, Satelliten und so.
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Also das weitergedacht ist so der Technocore und der Technocore ist aber auch
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die Infrastruktur für die Farcaster-Portale.
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Und der Technocore hat also irgendwie die Fähigkeit eben die Lichtgeschwindigkeit
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als Grenze auszusetzen, Aber es ist über Artificial Intelligence in sich selbst
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auch inzwischen so weit von dem, sag ich mal, menschlichen, obwohl es eben auch andere.
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Das sage ich auch wieder in Anführungszeichen, Kreaturen sind,
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die in diesem biologischen Raum sind, ist davon irgendwie losgelöst und hat
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so seine eigene Agenda, die auch dann später eine Bedeutung spielen wird.
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Dann gibt es eben noch eine Beschreibung, so kam ich ja drauf,
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von alten Reisemöglichkeiten, dass man eben im kreonischen Schlaf,
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also tiefgekühlt reisen konnte.
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Dass man auch in hoher Geschwindigkeit, aber eben nicht unter Lichtgeschwindigkeit reisen konnte.
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Und in all diesen Reisen wird natürlich dann eine Zeitschuld angehäuft.
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Also das heißt Time Debt, glaube ich auch. auch habe es jetzt nicht genau im
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Kopf, aber dass man eben die Zeit seiner umgebenden Menschen irgendwie verlässt.
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Und es gibt dann Leute, die eben aufgrund dieses Reisens, also wir lernen später
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auch einen Dichter kennen,
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das ist einer der reichsten Menschen
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der Hegemonie, der geschätzterweise zwischen 90 und 150 Jahre alt ist,
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aber der aufgrund seiner frühen Reisen im Tiefschlaf eingefroren einer der letzten
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Menschen ist, die noch von der Erde kommen,
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der eine subjektive Lebenszeit von maximal 150 Jahren erlebt hat und auch modifiziert
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wurde, weil er so viel Kohle hat, dass er so alt werden kann,
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aber gleichzeitig in so einer von von
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von einem stadt stationären punkt
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aus betrachteten zeit eben noch viel länger also
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für sein leben viel mehr zeit noch überbrückt also
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zeit ist das schon noch ein thema wird aber jetzt dann nicht wird nicht wirklich
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erklärt also wir werden nie erfahren wie die fahrer schneller sein können als
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das licht was auch noch ich vorneweg zur struktur sagen wollte weil deshalb
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habe ich auch angefangen,
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Serapion's Brüder, Canterbury Tales und so.
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Dass dieses Ur-Universum, habe ich gelesen, dass als Dan Simmons schon in den
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70er Jahren als Grundschullehrer in Missouri gearbeitet hat,
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hat er seinen Schülern und Schülerinnen so Geschichten erzählt und die dann
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zusammengefasst zur Kurzgeschichte The Death of the Centaur,
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die in der Sammlung von Prayer to Broken Stones abgedruckt ist.
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Und diese Einleitung von Harlan Ellison aus dieser Kurzgeschichtensammlung von
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1991, die hatte ich, glaube ich, auch in der zweiten Folge meiner Dan Simmons-Serie
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schon zitiert, weil er da so
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ein bisschen über die Entdeckung von Dan Simmons schreibt und so weiter.
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Und noch viel konkreter zeigt sich das aber dieser...
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Dass die Kurzgeschichten die Kurzgeschichten sind insofern großartig,
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weil die vom Genre her auch sich sehr unterscheiden.
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Die Art, wie geschrieben wird, sich unterscheidet und trotzdem natürlich alle
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auf diese Hyperion- Fragen hindeuten, auf eine gewisse Art.
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Aber es ist trotzdem auch interessant, dass eine der Geschichten,
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die fast eins zu eins da drin übernommen wird, und das wird uns nochmal begegnen
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im vierten Teil von Dan Simmons.
Florian Clauß
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Du meinst noch den vierten Teil?
Micz Flor
0:39:50–0:39:56
Immer den vierten Teil. Wo es auch so ist, das ist, kennst du Omnimagazin?
0:39:56–0:39:57
Hast du davon mal gehört?
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Das ist so ein, ich glaube, 80er, 90er Jahre.
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Das klingt total spannend und ich habe da auch ein paar Sachen online zugefunden,
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wo halt wirklich damals so frühe Technik und so Sachen mitgegangen sind.
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Da hat er eine Kurzgeschichte veröffentlicht und die wurde dann auch ein essentieller
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Teil von dem vierten Buch, was ich besprechen möchte.
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Nee, fünfte besprechen, aber vierte Episode.
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Aber es gibt eine Story, die hieß Remembering Siri.
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Das ist eine Kurzgeschichte, die er 1983 schon in Asimov Science Fiction Magazine
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veröffentlicht hat und die dann aber die letzte Geschichte, die Geschichte des
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Konsuls, der das Buch auch eröffnet, wird.
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Der Konsul ist also die Person, mit der wir in das Buch einsteigen.
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Dann kommt, ich weiß jetzt gerade nicht genau wie der heißt,
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ich glaube Methasen oder der,
0:40:49–0:40:52
muss ich gerade nochmal gucken, ich habe mir so ein paar Notizen gemacht,
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was ich eigentlich vermeide, aber manchmal ist es dann doch notwendig.
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Hedmastain, Hedmastain, keine Ahnung wie man das ausspricht,
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der ist Teil dieses, diese Gesellschaft,
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sag ich mal, die auch mit diesen Schiffen, mit den Baumschiffen durch den Weltraum
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fahren und der sagt, I'm the true voice of the tree, als er gefragt wird,
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wie er denn zu Shrike und der der Religion des Schreiks steht.
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I am the true voice of the tree, said Het Maasten, while many Templars believe
0:41:35–0:41:40
that the Schreik is the avatar of punishment for those who do not feed from the root.
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Das ist dann in seiner Religion eben, als der Schreik aus seiner Religion entsteht.
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Those who do not feed from the root, whatever that means.
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I must consider this a heresy, not founded in the covenant or the writings of the Moa.
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Also das ist dann quasi, er ist in seiner Religion und der Schweig lässt sich
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nur, also er könnte den wenn überhaupt dann nur über seine Religion erschließen.
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Das heißt, solche sind auch mit auf der Pilgerfahrt unterschiedliche Menschen.
0:42:13–0:42:18
Der Konsul kommt in den Raum, die sitzen alle da. Sol Weintraub sagt dann irgendwann,
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als sie beginnen sich zu unterhalten, sollen wir uns nicht unsere Geschichten
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erzählen, wie wir dazu kamen.
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Wir wissen nicht, warum wir ausgewählt wurden, aber wir können doch zumindest
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erzählen, was unsere Verbindung zu Hyperion ist.
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Und dann beginnen die, die zu erzählen. Und die möchte ich jetzt alle mal kurz zusammenfassen.
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Und dann bin ich, glaube ich, auch schon durch.
Florian Clauß
0:42:37–0:42:40
Ja, was heißt schon? Wir reden ja schon eine Dreiviertelstunde.
Micz Flor
0:42:42–0:42:46
Also dann versuche ich das wirklich schnell zu machen und das muss.
Florian Clauß
0:42:46–0:42:48
Ich nicht beeilen wir haben zeit.
Micz Flor
0:42:48–0:42:53
Ich habe manchmal das gefühl also ich weiß nicht ob sie ausgeht manche ist das
0:42:53–0:42:57
gefühl dass ich dann sowieso nicht alles gesagt habe was ich mir so vor gedacht
0:42:57–0:43:00
hatte und vor allen dingen aber auch während ich recherchiere und die sachen
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so zusammenschraube das was ich dann so ausspucke,
0:43:03–0:43:06
mir wünsche,
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es gäbe noch einen zweiten Versuch hinten raus,
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aber keine Ahnung.
Florian Clauß
0:43:10–0:43:13
Willkommen beim ersten undurchsagten Versuch.
Micz Flor
0:43:13–0:43:15
Hier ist mein Sketch.
Florian Clauß
0:43:16–0:43:24
Nein, ich glaube, so geht es einem immer, wenn man irgendwie irgendwas erzählt.
0:43:24–0:43:28
Man hat nie das Gefühl, dass man alles erfasst hat.
Micz Flor
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Also die erste Geschichte ist die Geschichte des Priesters, im Englischen The Man Who Cried God.
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Und zwar, da habe ich jetzt auch nochmal rausgeguckt, es ist schön gemacht,
0:43:40–0:43:45
dass der Konsul alle kurz erklärt, so mit einem Satz oder zwei Sätzen oder kurz
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einen Absatz und genau in der Reihenfolge, in der sie dann später auch die Geschichten erzählen.
0:43:49–0:43:53
Das ist dann irgendwie ganz schön parallelisiert. Und da sagt er zu dem,
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der jetzt erzählt, Father Lennar Hoyt, a priest of the old style Christian sect known as Catholic.
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Also in der Zukunft, wir sind etwa im Jahr 3000, ist die katholische Kirche
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nur noch eine christianische Sekte, die man eigentlich eher nur noch so marginal kennt. Und?
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Und es gibt einen Priester, der heißt Paul Duret, mit dem Lennart Hoyt vor vielen
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Jahren bei der katholischen Sekte oder Kirche nach Hyperion geschickt wurde.
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Duret ist also der Ältere, er ist der Jüngere. Und es ist so,
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dass Hoyt dann irgendwann auch wieder Hyperion verlässt und dann später aber
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ein Tagebuch von Duret bekommt.
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Das bekommt er irgendwie zugeschickt. und das ist das Ende der Geschichte.
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Er wollte nach Hyperion reisen, um das für sich zu schließen,
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zu lösen, zu gucken, was da passiert, weil auch das Tagebuch irgendwo einfach abbricht.
0:45:00–0:45:05
Und er wollte jetzt auf die Spuren von Paul Duret nochmal zurückkehren.
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In dem Tagebuch schreibt Duret, dass er in so einem abgelegenen Teil,
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der wirklich schwer zu erreichen ist, Da sind ganz viele Stacheln und auch so
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ein bisschen märchenhaft.
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Das ist so getrennt. Wenn man dann auch erstmal da ist, dann kommt man nicht so leicht zurück.
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Dann gibt es auch solche Wälder von Tesla-Bäumen. Tesla-Bäume sind so Bäume,
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die sich elektrisch aufladen und dann mit den Wolken quasi verbinden und einfach
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dann jede Nacht in Flammen aufgehen.
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Wobei ich weiß nicht genau, ob es jede Nacht ist, aber regelmäßig in Flammen
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aufgehen, komplett verbrennen und dann halt aber wieder gleich aufwachsen.
Florian Clauß
0:45:41–0:45:43
Und du weißt auch überhaupt nicht, ob es in dieser Welt Nacht gibt.
Micz Flor
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Das stand jetzt exuziat auch nicht so drin, aber ich glaube, Nacht fällt als Wort.
Florian Clauß
0:45:49–0:45:55
Und wie lang die Nacht ist, ob das vielleicht so eine ganze Jahreszeit ist. Winter is coming.
Micz Flor
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Und Dore erzählt, dass er in dieser Gegend bei den Bikura ist.
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Die Bikura sind so kleine, affenähnliche Menschen, Primaten,
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primitiv aussehende Wesen.
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Und er stellt dann auch irgendwie fest, die sehen alle irgendwie sehr ähnlich
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aus, irgendwie alle so abgerundet, also wie so domestiziert abgerundet.
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Die Geschlechtsteile sind auch nicht mehr wirklich ausgeprägt.
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Das ist alles so, wie so als ob die Tump so verstumpft wurden über die Zeit
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hinweg. Und er kann sich das auch so nicht so richtig erklären,
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aber es beobachtet und beschreibt er so.
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Und er ist dann mit einem anderen Menschen, als er die besucht,
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und bekommt dann mit, fast per Zufall, dass die Bikura diesen anderen Menschen,
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mit dem er da hingewandert ist, nachts einfach den Kehl durchschneiden und den umbringen.
0:46:45–0:46:49
Und er konfrontiert die an, die haben eine sehr simple, einfache Sprache,
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er kann es auch nicht genau verstehen, aber er hört dann irgendwie von denen,
0:46:52–0:46:59
dass die halt einfach den umgebracht haben, weil er kann ja den wahren Tod haben,
0:46:59–0:47:05
während er, also Duré, er trägt ja dieses Kreuz, deshalb hat er ja den wahren Tod nicht.
0:47:06–0:47:08
Deshalb haben sie ihn jetzt auch nicht umgebracht, aber der,
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der den wahren Tod haben darf, dem wollten sie den auch geben.
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Und er kann das irgendwie nicht so richtig für sich einordnen,
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was das bedeutet, kriegt dann aber mit.
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Ich glaube, einer von denen stürzt dann mal so einen kliff runter und obwohl
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die alle so ähnlich aussehen hat das gefühl am nächsten tag dass der wieder
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da ist obwohl er dann hunderte von metern runter gestürzt.
Florian Clauß
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Ein bisschen über die um die einen der vom dinosaurier gefressen wird dann auch wieder da ist.
Micz Flor
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Und da ist es dann so dass er,
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den dann so ein bisschen folgt und dann einfach mal so mit geht als er mitbekommt
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dass dies durch so eine so eine treppe außentreppe quasi ganz schmalen pfad
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runter laufen er traut sich er Er macht das auch mit und er kommt dann unten
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so ein Hüllensystem rein.
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Und diese Hüllensysteme ist ja das, was eben auf dieser Hand von Planeten gefunden wurde.
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Und in diesen Hüllen ist eigentlich nie irgendwas drin. Aber als er dann da
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drin ist und dann wird er, glaube ich, von einem sogar noch in so einen extra Raum geführt.
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In dem Moment, und das erinnerte mich so ein bisschen an den beschriebenen Raum
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in Song of Kali, ist das Shrike da.
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Und das Shrike gibt ihm, also er begegnet dem Shrike.
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Und und und als er dann aus der höhle wieder
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hervorkommt ich glaube er wird ohnmächtig weiß nicht genau auf jeden
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fall hat er dann die kruziform so heißt
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es die bikura nennen das mal kruziform und er dachte die meinten das kreuz was
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er auf der brust trägt aber das kruziform ist eine art virus der auch die form
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des kreuzes hat der auf dem brustbein dran ist der hat den dann der dann auch
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so veradert ist mit einem körper und wenn du die kruziform hast bikura haben
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alle alle auch die Kruzikum,
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die können nicht sterben und die werden immer wieder.
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Auferstehen und scheinbar, das ist dann so die Hypothese, die nicht explodiert
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hat, deshalb werden die auch immer rund geschmirgelt, aber irgendwie scheint
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sich diese auferstehen.
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Aber da geht es eben nicht wie bei Ilium darum, dass man so in den Ring gefarcastet
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wird und da repariert und zurückgeschickt, sondern das ist eben dieses virenähnliche
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parasitäre System oder wie auch immer, was sich da wirklich mit deinem Knochen
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und deinem Gewege verbindet.
Florian Clauß
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Das erinnert mich so ein bisschen wie bei The Expanse, als die Tochter von einem
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Eilen dann auch befallen ist.
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Von einem Bruttomolekül. Von einem Bruttomolekül, da siehst du ja auch diese
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desfluoreszierende Flüssigkeit, die dann in den Adern polisiert und alles.
Micz Flor
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Und das sind eben so Bilder, die immer irgendwie auch funktionieren,
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die man dann wie so Tarotkarten vielleicht auch aneinanderreihen kann.
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Und dann erzählen die selber schon eine Geschichte. also bilder wo
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wir sofort denken okay so als ob man diese tür
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also biologisch alien auch
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nur so ans gesicht der face also diese dieses bild wird und und du kommst dann
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eben die verzweiflung versucht sich umzubringen kommt dann aber auch irgendwie
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wieder aber ist dann quasi durch diese diese Kruziformen nicht mehr tot zu kriegen.
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Und das wird dann nicht genau erklärt, wie es dann so aufhört.
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Und der jüngere Priester, der dann eben nochmal hinfährt.
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Der kommt im Endeffekt dann in diesen Wald mit den Tesla-Bäumen und sieht dann,
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dort hat sich der Dürer an einen Tesla-Baum gefesselt, damit er da endlich den
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Tod, den wahren Tod wiederfinden kann, trotz Kruzifolm.
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Was aber nicht geklappt hat. Also jedes Mal, wenn der Tesla-Baum dann in Flammen
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aufgeht, verbrennt er einen lebendigen Körper.
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Also natürlich auch wenn man katholische Kirche, das ist wie so Jesus hoch fünf.
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Also wirklich gekreuzigt, jedes Mal die Schuld irgendwie auf sich laden,
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verbrennend und da festgefesselt.
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Und dann aber kommt er wieder zum Leben, hängt an dem Baum, wird wieder verbrannt
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und immer fort und eben über diese ganze Zeit auch und das ist das Bild,
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da wird immer mehr abgeschmirgelt.
Florian Clauß
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Ein bisschen wie bei Sisyphos, oder wie heißt der, der dann immer die Leber
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weggefressen bekommt? Prometheus.
Micz Flor
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Prometheus, glaube ich, oder?
Florian Clauß
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Ja, der griechische Held. Aber erinnert mich auch so ein bisschen an die Geschichte
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jetzt an in einer Episode Pasolini,
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der auch dieses ambivalente Verhältnis zur Kirche hat und Heretiker ist und
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immer wieder so in seinen Filmen dann diese Figuren verwendet von Gläubiger und,
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Priester und dann aber auch so das Ganze zu Proletariaten auch mit Institutionen.
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Das war jetzt Geschichte 1.
Micz Flor
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Das ist die Geschichte 1, die damit endet, ohne Plot Spoiler,
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aber ich fand es ein schönes Motiv, dass wir dann erfahren, dass der junge Priester
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die Kruziform beim verbrannten Älteren irgendwie berührt und dann fällt die runter,
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aber haftet ihm dann an. Und er hat dann sogar zwei.
Florian Clauß
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Okay, er ist dann stigmatisiert.
Micz Flor
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Er ist dann doppelt kruziformisiert. die
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zweite geschichte ist eine militärische geschichte da hat man eher so das gefühl
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das könnte wirklich eigenständiger film auch sein den man nicht gucken würde
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aber wo man auch schon weiß wie der läuft so stormtroopers mäßig also da ist
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starship troopers genau da ist dann wirklich diese,
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das gegenüber das schießen das kämpfen das ist da irgendwie so drin und auch
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da ist wieder so so eine Analogie der Colonel Fedman Cassatt,
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über den wir jetzt sprechen, der wird nämlich der Butcher of South Brescia genannt.
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Und der Name von Fred Johnson, der uns nicht eingefallen ist,
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beim ersten Mal, als wir über The Expanse gesprochen haben, der wird ja The
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Butcher of Anderson Station genannt.
Florian Clauß
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Ja, The Butcher.
Micz Flor
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Und in beiden Fällen ist es sogar so, dass das irgendwie militärische Leader
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waren, die einen Erfolg hatten, deshalb haben die diesen Butchertitel bekommen,
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so eine Form von Ehrung und Furcht.
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Und entwertung und gleichzeitig aber sich
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dann auch aus diesem krieg zurückgezogen haben und er frieden stiften
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wollten das war bei ihm aus und bei
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dem ist die geschichte so dass er erzählt dann alle
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erzählen so ein bisschen widerwillig aber fangen dann irgendwie an er war halt
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noch in der ausbildung in force force ist die militärakademie auf dem mars auch
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das nicht unähnlich und da wird wird dann eben Schlachtenwender simuliert.
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Und in einer Simulationsschlacht, in der er kämpft, taucht aus dem Nichts eine Frau auf,
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frauenbild da ist auch so ein bisschen ach ja
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weil es gar nicht mehr sagen soll also die frau
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was sie macht ist einfach dies nackt und feucht
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und setzt sich auf seinen schwanz und dann haben wir als sechs also das passiert
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einfach so gesagt nix also ist wie so eine teenager fantasie
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eine projektion ja das ist dann auch irgendwie so ein so sage ich mal wenn man
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jetzt sagt was ich ja meinte dann simmons kann auch so schön unterschiedliche
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genre auskauen und ausrollen dass das jetzt irgendwie einfach schon von vornherein
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so ein ganz anderes Setting ist.
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Du bist echt so ein bisschen perplex, das Gefühl, das ist ein anderer Autor.
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Die fühlt sich komplett anders an diese Geschichte.
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Und diese, immer wieder mal erscheint ihm diese Frau, die haben immer wieder
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Sex, aber eben nur in den Simulationen auf der Ausbildungsakademie,
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er findet die auch gar nicht.
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Und sie taucht dann aber doch noch mal
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auf als er eine echte
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schlacht kämpft das ist dann glaube ich sogar die schlacht weshalb
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er danach der butcher of south presser heißt bin ich
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mir aber nicht ganz sicher und ach nee sie erscheint ihm glaube ich nur im traum
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kann aber auch mit ihm nicht kontakt aufnehmen aber es kommt es kommt eben hyperion
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spiel soll da bin ich jetzt auch ein bisschen blank gerade und er.
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Ist auf der Rückreise von dieser Butcher of South Brescia Schlacht.
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Und von Austers wird sein Raumschiff überfallen.
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Und das ist dann auch wirklich so richtig Science Fiction, wie man sich das vorstellt.
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Da wird erklärt, wo der Druck abfällt. Kein Druck, welche Waffen,
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wie die aussehen, Armer, welche Durchschlagskraft.
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Also du bist dann wirklich so drin. Es ist gut geschrieben.
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Es macht Spaß, das auch zu lesen. Aber man hat immer so das Gefühl,
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das ist auch ein bisschen zu martialisch, als dass man es genießen könnte.
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So und richtig military science fiction
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er schafft es dann auch so
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ein escape port und fliegt auf hyperion kommt
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unten auf hyperion an ein aus der schiff hat ihn aber gespottet und verfolgt
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die landen auch und dann erscheint das schweig also jetzt erleben wir es erstmals
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schweigt auch in dieser geschichte in action weil das schweig und das ist sehr
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brutal auch beschrieben diese diese kompletten Auster alle so zerfleischt.
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Und in dieser Schlacht, das Strike, da sehen wir auch, das ist schnell und langsam,
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vorwärts, rückwärts, Zeit.
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Also all das passiert einfach um diesen Conneln drumherum.
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Und dann erscheint wieder diese Frau, die jetzt dann auf Hyperion auch wirklich
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auch noch mal mit ihm schläft.
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Und während sie Sex haben, verwandelt sie sich aber.
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Und da kommen dann auch so Stahlklingen aus den Zähnen, rote Augen und so ein
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bisschen das Strike-hafte.
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Und er kriegt so eine Vision von einem.
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Aller Hegemonie-Planeten umfassenden Kampf, den er mit verschuldet.
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Sowas wird ohnmächtig und als er aufwacht, ist sie weg.
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Und das ist sein Wunsch gewesen, nochmal nach Hyperion zu kommen.
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Damit endet dann seine Geschichte.
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Dann haben wir im dritten Teil den Dichter.
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Das ist Martin Selenius, der hier beschrieben wird als Martin Selenius was pleasantly demonic.
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Also dämonisch so. The poet's silver hair had been cropped into rough-hewn bangs.
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Also so einfach zusammengeschnippelte Frisur.
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Martin Selenius erinnert mich so ein bisschen an den Dämon in Ilium auf der Erde.
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Also der ist so ein aus der Form gekommener, alkoholisierter und auch eben sehr,
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sehr alter, weil er so reich war, hat er diese ganzen Modifikationen machen lassen.
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Der leuchtet auch so ein bisschen bläulich, was dann auch so ein bisschen wieder
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an die Protomolekülfarbe erinnert von The Expanse.
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Wobei ich das jetzt gar nicht so austreten möchte und vergleichen möchte.
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Er ist aber Dichter und er ist einer der letzten Menschen, mit dem man jetzt
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noch sprechen kann, die von der sterbenden Erde kommen.
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Und er ist reich geworden, auch mit einer, also Hyperion ist ja auch von Kiez
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ein unvollendetes Gedicht.
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Was und darauf zielt das dann irgendwie ab martin zylinders hat
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er quasi über die sterbende erde ein gedicht band
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geschrieben der wurde verlegt und innerhalb von minuten weil
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das war dann auch schon irgendwie bei den 10 89 klar dass man in der zukunft
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was veröffentlicht und innerhalb von minuten entscheidet sich ob es ein erfolg
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ist oder nicht und innerhalb von minuten war dann der reichste mensch des universums
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und geschrieben hat das allerdings auf so einem planeten wo er,
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nachdem er einen Hirnschlag hatte in diesem Tier.
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Als Arbeiter ums Überleben kämpfte, kaum sprechen konnte und dann war er auf
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einmal einer der reichsten.
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Und der erzählt, dass er in seiner Geschichte halt diese The Dying Earth Reihe geschrieben hat.
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War ein Riesenerfolg. Seine Lektorin hat aber so ein paar Sachen weggekürzt.
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Er wollte es dann halt nochmal im zweiten Anlauf seine eigenen Sachen schreiben
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über die Zeit auf diesem gefangenen Planeten oder auf diesem Arbeitsplaneten.
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Das buch total gefloppt das
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war auch innerhalb von minuten klar und dann hat
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er so irgendwie so ein bisschen einfach mit seinem vielen geld
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sich so eine wohnung gekauft ja die auch schon erwähnt wo jeder zimmern eigene
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fahrkasten tür auf einem anderen planeten war und und zum beispiel ist seine
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toilette ist einfach so eine kleine insel oder so eine plattform glaube ich
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die Die schwimmt mitten auf dem Ozean,
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wo man überhaupt dann eben auf dem Klo sitzt und gar nichts um sich herum hat, auch nichts braucht.
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Man sitzt einfach und kackt in den Ozean rein und geht durch die Tür,
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ist wieder bei sich zu Hause.
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Also diesen ganzen Reichtum auch irgendwie so umgesetzt hat,
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aber dann trotzdem, wie es wohl bei vielen ist, die diesen Reichtum haben und
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das Alter erreichen, die werden fast schon von innen heraus manchmal so ein bisschen mad.
1:00:12–1:00:13
Also verrückt.
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Zumindest beschreibt dass der konsul also den vorstellt uns beschreibt ein bisschen
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über so merkel ziehe was mäd oder sowas in der art kommt mir hier durch zwischen am potsdamer platz und.
1:00:30–1:00:33
Ja, diesen Weg bin ich noch nie gegangen. Bin ich gespannt. Ich glaube,
1:00:33–1:00:35
es geht nicht, aber vielleicht...
Florian Clauß
1:00:35–1:00:36
Machen wir. Gucken.
Micz Flor
1:00:37–1:00:44
Und die Geschichte von Selenius, der Bezug zu Hyperion, der sich dann irgendwie
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herausstellt, dass er folgte so einem anderen Dichter oder so einem Typ, der hieß Billy.
1:00:49–1:00:52
Und Billy hat irgendwie seine Skripte, die er so geschrieben hat,
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erstmal alle verbrannt.
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Hat dann später aber...
Florian Clauß
1:00:57–1:00:59
Ich glaube, da kann man wirklich... Nee, kann man nicht durch.
Micz Flor
1:01:00–1:01:05
Und ist dann, glaube ich, aber mit Billy zusammen auf die Stadt Kiez,
1:01:06–1:01:12
Hyperion Kiez, auf Hyperion die Stadt Kiez gezogen. Und dort hat er,
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mit sich Billy quasi wie so ein Follower.
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Der ist immer hinterhergereist und so. Und Billy wurde dann aber vom Shrike wohl umgebracht.
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Und auch, wenn ich mich recht erinnere, aufgespießt. hatte
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am anfang gesagt schweig spießt auf es gibt
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so ein metallbaum in diesen time
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tunes auf die die auch pilger
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wenn du das pilger zu perren willst dann stehen
1:01:40–1:01:44
die chancen nicht schlecht dass der auf diese metallbaum aufgespießt endest
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wenn du es allerdings überlebt dann bekommst du etwas vom schweig aber auch
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das wird nicht erklärt aber auf jeden fall wurde billy vom schweig umgebracht
1:01:52–1:02:00
und danach hat Martin Selenius das Shrike nie wieder erlebt,
1:02:00–1:02:04
gesehen oder wahrgenommen und reißt jetzt die Hyperion, weil er sich eingestehen
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musste, dass das Shrike seine neue Muse ist.
Florian Clauß
1:02:07–1:02:10
Das ist dann so ein bisschen der Twist, dieses Zerstörende.
Micz Flor
1:02:13–1:02:16
Dann kommt soll weintraub ist.
Florian Clauß
1:02:16–1:02:17
Die vierte geschichte die.
Micz Flor
1:02:17–1:02:20
Vierte geschichte in der vierten geschichte die wird
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folge weiß jetzt auch nicht wie es in
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deutschland aber der konsul stellt soll weintraub vor
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als steht dann der konsul hört hat hört tales of the wandering jew and his hopeless
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quest also the wandering jew kommt ja auch eben diese hexe aus der alten erde
1:02:41–1:02:44
in ilium vor also dieses motiv the wandering jew,
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wird hier auch noch mal aufgegriffen soll weintraub ist mit einem kleinen baby
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auf dem arm da das kleine baby ist sehr sehr ruhig kann man nur beneiden manchmal
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quakt es ein bisschen dann.
Florian Clauß
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Bewegt das kurz dann kann.
Micz Flor
1:02:57–1:03:00
Die geschichte weitergehen aber es ist nie so dass man sagen muss sorry ich
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muss wickeln oder das passiert nicht aber jetzt sehen sich die geschichten und
1:03:04–1:03:10
dieses baby ist aber auch Die Geschichte ist die, dass das war seine Tochter,
1:03:10–1:03:11
den Namen habe ich vergessen,
1:03:13–1:03:22
die als ausgebildete Archäologin auf Hyperion gefahren ist, um diese Zeitgräber zu erforschen.
1:03:23–1:03:26
Da gab es eben auch so Gänge, da war aber nie irgendwas drin.
1:03:26–1:03:29
Aber eines Nachts, als sie dann in diesen Gängen drin war.
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Passiert was die geräte fallen aus es wird
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alles anders licht erscheint neue
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türen erscheinen die geräte zeigen räume
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an die eigentlich nicht da sein könnten hinter wo man schon ewig geforscht hatten
1:03:48–1:03:52
und dann gehen türen auf und so und sie wird dann auf einmal hat angst weil
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sie das gefühl hat sie verfolgt und und dann auch da weiß ich nicht genau wie
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es passiert ich glaube dann irgendwie Ohnmächte, sie wacht wieder auf,
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aber das Shrike war da irgendwie involviert in der Nähe dieser Zeitgräber und
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sie kommt dann wieder raus.
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Am Anfang merkt man nicht, dass sich irgendwas verändert, aber es zeigt sich
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dann sehr schnell, dass sie die, wie es da heißt, Merlinskrankheit hat.
1:04:21–1:04:23
Was ich ganz interessant finde, weil Mehrlingskrankheit bedeutet ja,
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es gibt eine Diagnose, das heißt, es gibt nicht nur einmal diese Anomalie.
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Und die Anomalie ist das, was wir, fällt mir gerade nicht ein,
1:04:31–1:04:35
von Fitzgerald, diese Geschichte, Benjamin Buttons.
Florian Clauß
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Sie wird immer jünger.
Micz Flor
1:04:37–1:04:41
Und er trägt eben seine Tochter auf dem Arm.
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Und die Geschichte ist die, dass er und seine Frau, dieses Kind,
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jeden Tag wurde das Kind geboren und hat die Zukunft vergessen.
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Also war quasi in dem, es gab eigentlich nur eine Vergangenheit in der Zukunft,
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das wusste immer weniger.
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Und die mussten jeden Tag, je kleiner es auch wurde, immer wieder alles erfinden,
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bis es dann irgendwann auch nicht mehr gefragt hat, weil es jetzt nur noch ein Baby war.
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Beide, er und seine Frau, hatten nie darüber gesprochen, aber unabhängig voneinander
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immer schon diesen Traum von diesem metallenen Gesicht mit den roten Augen,
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dass sie ihnen befahl, das Kind nach Hyperion zu bringen und dem Shrike zu geben.
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Als sie dann darüber reden, entscheiden sie es auch zu tun. Die Frau von Sir Weintraub stirbt.
Florian Clauß
1:05:28–1:05:29
Aber er ist dann alleine.
Micz Flor
1:05:32–1:05:36
Und Hyperion, muss man auch noch sagen, ist halt nicht durch die Fahrkaste erschlossen
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und in so einem Randgebiet und es ist alles so kriegerisch und die Aussicht
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ist halt das auch, Das ist die letzte von der Church of Shrike genehmigte Pilgerfahrt.
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Danach geht nichts mehr. Und da wollten halt ganz viele noch hin.
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Und er hat dann versucht, seine Geschichte auch über die Medien im Techno-Corps,
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oder Tech-Corps, weiß nicht mehr genau, wie es heißt,
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kundzutun, um da einfach auch so ein gewisser Gravitas zu bekommen,
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dass er noch da auf diese letzte Pilgerfahrt mit darf.
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Das ist jetzt also die vierte von den sieben Geschichten. Und nach dieser Geschichte ist es so,
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dass die mitbekommen und sich das dann aus so einem Ort auf diesem Baumschiff
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anschauen, dass das Baumschiff angegriffen wird von Austern und die beginnen
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es zu zerstören, während sie auf der Fahrt da zu Hyperion sind.
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Der Kapitän des Schiffes, also Het Masten, hatte ich ja vorhin schon gesagt,
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der reagiert da gar nicht so richtig drauf. Der zieht sich dann einfach so zurück.
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Und obwohl er einer der Pilger ist, am nächsten Tag ist er einfach verschollen.
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Er ist weg. Wir finden ihn nicht mehr oder wir kriegen ihn nicht mehr mit.
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Das Einzige ist, in seiner Kabine ist halt überall Blut.
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Aber er wird auf dem ganzen Schiff nicht mehr gefunden.
1:06:55–1:07:00
Das heißt, da waren es nur noch sechs. Und nach der vierten Geschichte haben
1:07:00–1:07:02
wir also jetzt nur noch zwei Geschichten.
1:07:03–1:07:10
Es gibt dann die Geschichte der Privatdetektivin. Die heißt Braun Lamia und Braun Lamia.
Florian Clauß
1:07:10–1:07:11
Das ist die fünfte Geschichte.
Micz Flor
1:07:12–1:07:18
Das ist jetzt die fünfte Geschichte. Braun Lamia, the detective,
1:07:18–1:07:23
die ist Detektivin, the detective stared at the consul with such intensity that
1:07:23–1:07:26
he could feel the pressure of her gaze even after she looked away.
1:07:26–1:07:30
Also die ist als Detektivin eine sehr starke Präsenz.
1:07:30–1:07:36
Wir erleben dann später auch noch zum Schluss, dass sie auch nicht eine Person
1:07:36–1:07:40
ist, sondern zwei Personen, weil sie das Bewusstsein von einem Cybrid,
1:07:40–1:07:45
also menschlicher Körper, der von einer Techno-Core-KI kontrolliert wird.
1:07:45–1:07:54
In ihrem fall hieß der johnny den hat sie bevor johnny im echten raum starb hatte sie dessen.
1:07:56–1:08:01
Identität bewusstsein wie auch immer in sich geladen also sie ist immer auch zu zweit,
1:08:03–1:08:12
braun lamia ist privat detektiven und dieser klient johnny der der möchte dinge
1:08:12–1:08:14
über den den Techniker rausfinden.
1:08:14–1:08:17
Der möchte ein bisschen besser verstehen, was da irgendwie so läuft.
1:08:17–1:08:23
Und die beiden sind dann auch einmal auf so einem Planet, der ein bisschen wie die alte Erde aussieht.
1:08:23–1:08:27
Die Erde gibt es nicht mehr, muss man dazu sagen, weil da gab es ein Experiment,
1:08:27–1:08:30
in dem ein schwarzes Loch entstand, was die ganze Erde verschluckt hatte.
1:08:30–1:08:36
The Dying Earth. Also Silenius hat die sterbende Erde noch mitbekommen und ist entkommen.
1:08:37–1:08:42
Und da ist es wie so eine Nachbildung der alten Erde, was uns dann wiederum
1:08:42–1:08:46
natürlich auch an an Ilium erinnert, weil in Ilium.
1:08:49–1:08:52
Jetzt haben wir uns hier ein bisschen eingesperrt. Wir sind jetzt gerade da
1:08:52–1:08:58
am Potsdamer Platz, wo diese Wippen sind, die dann leider irgendwann festgemacht
1:08:58–1:08:59
wurden, dass sich keiner wehtun kann.
1:09:00–1:09:03
Und eins meiner Lieblingsgebäude hier am Potsdamer Platz ist dieser Komplex.
1:09:03–1:09:05
Ich finde den so großartig.
Florian Clauß
1:09:05–1:09:10
Ja, der sieht aus wie so ein Bauprojekt in den 70er Jahren, eine Terrassenwohnung.
Micz Flor
1:09:10–1:09:13
Ja, aber gleichzeitig finde ich auch, wenn wir jetzt von Ilium sprechen,
1:09:13–1:09:18
wie so eine Architektur, wie sie dann in so den Ringen um die Erde umgesetzt
1:09:18–1:09:23
wird. was gleichzeitig total tacky aussieht, aber irgendwie auch billig.
1:09:23–1:09:29
Beides gleichzeitig. Jetzt klettern wir hier mal kurz hoch, um geradeaus weiter zu laufen.
Florian Clauß
1:09:29–1:09:34
Wir sind ganz fit. Wir müssen noch trainieren für unsere Hüttenwandlung.
Micz Flor
1:09:35–1:09:43
Braun Lamia ist das die, das ist so ein bisschen die, heißt ja auch The Long Goodbye.
1:09:43–1:09:50
Das ist ist ja eine Referenz auf diese noir-ähnlichen Detektivgeschichten.
1:09:50–1:09:53
Und ist auch wieder anders beschrieben vom Stil. Auch wenn es dann darum geht,
1:09:53–1:09:58
dass die zum Beispiel Johnny und Simon zu Kampfanzügen auf so einem Planeten kämpfen,
1:09:59–1:10:06
wo diese Anzüge eben auch mit ihrem Wahrnehmungssystem und selbst mit KI ausgestattet sind.
1:10:06–1:10:09
Also das wird alles irgendwie auch sehr militärisch erklärt und trotzdem ist
1:10:09–1:10:12
es irgendwie eine Detektivgeschichte. Du hast ein anderes Grundgefühl.
1:10:12–1:10:15
Auch da finde ich wieder, dass Simmons einfach so vielfältig schreiben kann.
1:10:16–1:10:19
Viele von den kürzeren Büchern sind so genremäßig immer sehr, sehr unterschiedlich.
1:10:19–1:10:24
Man hat ja schon mal gesagt, manchmal dann eher so Horror-Steven King angelehnt,
1:10:24–1:10:29
aber manche sind dann auch wirklich so eher so Militär angelehnt.
1:10:29–1:10:32
Und in dieser ist es halt so eine Noir-Detektivgeschichte.
1:10:34–1:10:38
Und was die beiden herausfinden, was sozusagen ein Baustein ist,
1:10:38–1:10:47
ist, dass der Technocore in sich selbst drei unterschiedliche Ansätze hat,
1:10:47–1:10:52
wie man jetzt mit seiner eigenen Entwicklung auch in Bezug auf die Menschheit,
1:10:52–1:10:55
also die gesamte Biosphäre, umzugehen hat.
1:10:55–1:11:00
Soll man jetzt so eine gottgleiche, singuläre Intelligenz schaffen?
1:11:00–1:11:05
Soll man versuchen, im Sinne auch von so einer Hegemonie, ein Zusammenleben
1:11:05–1:11:11
zwischen Techno- und biologischen Intelligenzen aufrechtzuerhalten?
1:11:11–1:11:15
Und das Dritte ist mir jetzt gerade entfallen. Aber das sind dann diese Sachen,
1:11:15–1:11:20
von denen Sie herausfinden, dass halt im Techno-Core da auch unterschiedliche
1:11:20–1:11:22
Strategien vertreten werden.
1:11:22–1:11:26
Und eine Sache, die auch noch rauskommt über die Fahrkassasysteme,
1:11:26–1:11:30
und ich glaube, das ist in der Geschichte, aber vielleicht auch erst im zweiten
1:11:30–1:11:31
Band, bin ich mir nicht sicher,
1:11:31–1:11:36
aber ich erwähne es jetzt einfach mal, ist, dass Technocore ja das Fahrkass
1:11:36–1:11:38
der Infrastruktur zur Verfügung steht,
1:11:38–1:11:47
aber jedes Mal, wenn ein Mensch oder ein Lebewesen dieses Fahrkassasystem benutzt, das Technocore,
1:11:50–1:11:55
von einem Gewinn hat. Also irgendwie ist es, das ist nicht so gut erklärt, aber...
Florian Clauß
1:11:55–1:12:02
Ein bisschen wie bei das Word, wenn du dann irgendwo im Word was mitnimmst,
1:12:02–1:12:04
gibt es dann auch irgendwie einen Austausch.
1:12:05–1:12:07
Du kriegst dann halt irgendwie so ein Wesen aus dem Word.
Micz Flor
1:12:08–1:12:13
Das ist Jeff Noon, die Referenz. Und da fühlt es sich für mich eher so ein bisschen
1:12:13–1:12:15
an, wie was man heute auch so diskutiert.
1:12:15–1:12:20
Zum Beispiel, nutzt du Google als Suchmaschine oder nicht, weil du möchtest
1:12:20–1:12:23
ist halt nicht das, was von dir irgendwo verwertet wird.
1:12:25–1:12:27
Also du wirst immer kontrollierbarer.
Florian Clauß
1:12:27–1:12:30
Das ist aber ziemlich genial so gedacht.
Micz Flor
1:12:31–1:12:37
In die Zukunft rein. Das ist das Gefühl, was so entsteht. Also du gehst durch
1:12:37–1:12:42
Farcast und danach weiß der Technikor mehr über dich. Und nicht nur,
1:12:44–1:12:50
Bewegungsprotokolle natürlich, aber auch eben so molekulare Proteinfaltung.
1:12:51–1:12:54
Wie es sich halt anfühlt, ist halt eben dieses Google-Wesen,
1:12:54–1:12:58
sage ich mal. Du bist halt im Internet unterwegs und während du da...
1:12:59–1:13:02
Da wirst du in deinem Freiheitsraum immer mehr eingeschränkt,
1:13:02–1:13:05
in dem Raum, in dem du versuchst, dich frei zu bewegen.
Florian Clauß
1:13:06–1:13:07
Das ist so das.
Micz Flor
1:13:07–1:13:13
Was da rauskommt. Und was interessant ist, dass,
1:13:15–1:13:22
Lamia dann eben Johnny, der getötet wird, auf sich lädt, also in ihren Speicher
1:13:22–1:13:26
im Schädel so reinlädt und dann von der,
1:13:27–1:13:31
ich glaube Church of Frike oder so, bekommt sie dann Asyl,
1:13:32–1:13:36
unter der Bedingung, dass sie auch auf diese letzte.
1:13:38–1:13:46
Pilgerfahrt geht. Aber warum wird da nicht erklärt. Also sie hatte keine intrinsische
1:13:46–1:13:49
Motivation, nach Hyperion zu gehen, sondern extrinsisch sozusagen,
1:13:49–1:13:53
weil sie dieses Asyl wahrgenommen hat und dann ist sie dann da hingefahren.
1:13:53–1:13:56
Sie weiß aber nicht genau, was sie erlebt.
1:13:56–1:14:00
Und wir werden dann aber im zweiten Teil von der Hyperion-Serie,
1:14:00–1:14:03
die sind aber meiner Meinung nach alle nicht mehr so gut wie der erste Teil.
1:14:04–1:14:11
Hatte ich auch schon oft gesagt, bei Dan Simmons sind die weiteren Teile meiner
1:14:11–1:14:12
Meinung nach immer nicht so stark.
1:14:14–1:14:19
Und die sechste Geschichte ist die Geschichte des Konsuls selbst,
1:14:19–1:14:26
das ist Remembering Ciri und da erzählt der Konsul die Geschichte eines Planeten,
1:14:26–1:14:31
der hauptsächlich aus dem Meer besteht, wunderschön, so fernparadiesmäßig,
1:14:31–1:14:33
palmmäßig kann man sich das vorstellen.
1:14:34–1:14:40
Wo eine sehr hippieske Native-Menschheit sich ansiedelt.
1:14:40–1:14:44
Also sie wird schon besiedelt von Menschen, aber die haben kein Fahrkastensystem,
1:14:44–1:14:48
die machen so ihr Ding in ihrer eigenen Welt, wie so eine Kommune,
1:14:48–1:14:49
die irgendwie nicht angedockt ist.
1:14:50–1:14:55
Und dann kommt aber die Hegemonie in Kontakt und möchte unbedingt da Fahrkasten,
1:14:55–1:14:56
weil es ein toller Touri-Planet ist.
1:14:57–1:15:01
Und einer der Menschen, die da die Fahrkasten mit installieren sollen,
1:15:01–1:15:03
verliebt sich in eine Frau,
1:15:03–1:15:08
die auch auf dem Planeten wohnt und immer wenn er wegreist und wieder herreist,
1:15:08–1:15:13
ist aufgrund dieser Zeitschuld, die er anhäuft, ist sie halt immer signifikant
1:15:13–1:15:17
älter als er und die bleiben aber trotzdem Paar.
1:15:17–1:15:22
Für ihn vergehen einfach nur wenige Jahre, aber für sie vergeht quasi das ganze Leben.
Florian Clauß
1:15:22–1:15:29
So ein bisschen wie der Mann, der durch die Zeit reist. Kennt ihr den Roman? Der war vor 15 Jahren.
1:15:30–1:15:37
Es gibt auch eine Verfilmung. Der ist eigentlich ein ganz schönes Zeitreisen-Paradox.
1:15:37–1:15:41
Also auch eine Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann.
1:15:41–1:15:44
Ich glaube, das ist aus ihrer Perspektive teilweise geschrieben.
1:15:44–1:15:47
Und der reist halt durch die Zeit. Er weiß nicht, wann es passiert.
1:15:47–1:15:50
Und wenn es passiert, dann ist er halt auf einmal so nackt und hat keine Kleider.
Micz Flor
1:15:50–1:15:51
Der Astronauts Wife.
Florian Clauß
1:15:52–1:15:56
Äh, die Astronauts Wife ist glaube ich noch mal eine andere Adaption davon.
Micz Flor
1:15:56–1:15:57
Ah, okay, gut.
Florian Clauß
1:15:57–1:16:03
Aber es ist mehr so in den 2000ern in New York angesiedelt.
1:16:06–1:16:11
Und er weiß dann halt teilweise mehr als sie und teilweise weniger.
1:16:11–1:16:13
Weil er halt so immer springt.
Micz Flor
1:16:13–1:16:14
Und.
Florian Clauß
1:16:14–1:16:18
Das ist und gibt es halt noch mal so am ende noch mal eine begegnung zwischen
1:16:18–1:16:23
den beiden aber es ist toll also tolles buch.
Micz Flor
1:16:23–1:16:36
Ja okay muss ich mir dann reinziehen wenn ich durch bin reinziehen mit dem potz angehen sind.
Florian Clauß
1:16:36–1:16:38
Wir im ebi zentrum des.
Micz Flor
1:16:38–1:16:47
Ich fasse jetzt kurz zusammen weil hier ist glaube ich auch ein guter guter
1:16:47–1:16:55
schluss zum schluss entscheiden die die Die ursprünglichen,
1:16:55–1:17:02
zum Schluss entscheiden die ursprünglichen BesiedlerInnen des Planeten,
1:17:02–1:17:06
dass sie das Fahrkassystem zerstören wollen und darauf kriegen sie dann den
1:17:06–1:17:10
kompletten Ärger der Hegemonie auf sich.
1:17:10–1:17:14
Und die Hegemonie zerstört dann den Planeten auch in einer Form,
1:17:14–1:17:18
in der dann die Touristen es wahrscheinlich nicht mehr so dramatisch hätten
1:17:18–1:17:19
komplett zerstören können.
1:17:19–1:17:24
Das ist dann das Ende der Geschichte. Und was der Konsul dann beichtet ist,
1:17:27–1:17:31
Und jetzt könnte ich Plot spoilern oder nicht? Was meinst du, soll ich Plot spoilern?
Florian Clauß
1:17:32–1:17:35
Wir können ja jetzt einen Trailer mit Plot Spoiler einblenden.
1:17:35–1:17:38
Ich habe das beim anderen Podcast gehört. So ein Plot Spoiler.
1:17:40–1:17:40
Skip.
Micz Flor
1:17:42–1:17:49
Dass er nämlich das Enkelkind von dieser Liebesbeziehung von diesen beiden ist.
Florian Clauß
1:17:49–1:17:52
Oh, okay. Und dass er als Rache...
Micz Flor
1:17:53–1:17:55
Nein, nein, er ist eher als Rache. jetzt ist der
1:17:55–1:17:59
konsul er wollte sein ganzes leben hat er darauf angelegt die
1:17:59–1:18:02
rache üben zu können er hat schon mit den
1:18:02–1:18:05
aus dass ein pakt abgeschlossen hat
1:18:05–1:18:08
wohl schon irgendein gerät aktiviert was
1:18:08–1:18:14
dazu führen wird wahrscheinlich dass alles alles zerstört wird alles lebende
1:18:14–1:18:19
zerstört wird und wie das mit hyperion verknüpft das weiß ich nicht mehr genau
1:18:19–1:18:26
aber das ist quasi quasi dann der Konsul,
1:18:26–1:18:30
der uns irgendwie so als der nahbarste,
1:18:30–1:18:33
ähnlichste, netteste Erzähler so begleitet.
Florian Clauß
1:18:33–1:18:37
Das ist doch immer so, hast du noch nichts gelernt, Mensch.
1:18:37–1:18:41
Der Netteste, wo man das schnellste Vertrauen zu hat im Film,
1:18:41–1:18:45
ist derjenige, der alle platt macht mit der Kettensäge am Ende.
Micz Flor
1:18:47–1:18:51
So, und das sind die Kurzgeschichten. Und Remembering Ciri ist wie gesagt die
1:18:51–1:19:00
Geschichte, die schon sechs, sieben Jahre vor Hyperion fast identisch erschienen
1:19:00–1:19:01
ist und da reingesetzt wurde.
1:19:02–1:19:05
Und dahinter passiert dann nicht mehr so viel. Die landen auf Hyperion,
1:19:06–1:19:10
die müssen dann mit dem Schiff fahren, mit so einer Seilbahn fahren,
1:19:10–1:19:14
sind irgendwie so unterwegs, um dann zu diesen Zeitgräbern zu kommen.
1:19:14–1:19:18
Und man muss schon als Leser und Leserin dann irgendwie runterschlucken,
1:19:18–1:19:23
dass das in Anführungszeichen Finale...
1:19:25–1:19:30
Dieses Bild von denen, wir gehen auf die Zeitgräber zu, jetzt geht es los,
1:19:30–1:19:33
das ist das Ende. Und dann gibt es einen zweiten Teil.
Florian Clauß
1:19:33–1:19:34
Okay, es ist ein Cliffhanger.
Micz Flor
1:19:34–1:19:37
Es ist ein Cliffhanger, es gibt einen zweiten Teil. Und im zweiten Teil ist
1:19:37–1:19:42
aber eine sehr andere Erzählform und auch eine gute Geschichte,
1:19:42–1:19:45
aber hatte viele Längen und hat einfach nicht, finde ich, so dieses Leben gehabt.
1:19:45–1:19:50
Und Fazit für mich war zu sagen, ja, das ist jetzt kein Science Fiction so klassischerweise,
1:19:50–1:19:53
hat aber unglaublich, hat einen Hugo Award auch bekommen,
1:19:53–1:19:57
hat einfach unglaublich viel positive Kritiken bekommen und ich finde es auch
1:19:57–1:20:02
völlig gerechtfertigt, weil wenn man jetzt mit so einem Hard-Sci-Fi-Denken drangeht,
1:20:02–1:20:07
dann ist es vielleicht alles nicht gut erklärt und diese Möglichkeitsräume,
1:20:07–1:20:09
die man dann erschaffen kann,
1:20:09–1:20:11
indem man über, keine Ahnung, über,
1:20:12–1:20:15
was wir bei The Expanse ja auch schon angesprochen haben,
1:20:15–1:20:20
diese was ist denn jetzt in diesem subatomaren
1:20:20–1:20:25
raum könnte es nicht sein dass also diese ganzen sachen das macht
1:20:25–1:20:28
er nicht sondern der baut hat einfach die bilder auf macht hier sehr unterschiedliche
1:20:28–1:20:34
geschichten die sich einfach auch in ihrem stil eben auf noir detektiv geschichten
1:20:34–1:20:40
der 40er jahre beziehen und und schafft dadurch aber irgendwie so ein raum der
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total spaß macht da durchzulaufen.
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Das ist im Prinzip nicht so wie so ein Donkey Kong Level Spiel,
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wo man Screen für Screen durchleben muss, sondern eher so wie so eine freie
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Welt, in der man frei fahren kann.
1:20:53–1:20:59
So erlebe ich das. Ich finde es total schön und einfach auch viel besser geschrieben,
1:20:59–1:21:01
als ich das jetzt erzählen oder vorlesen konnte.
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Und deshalb macht es dann auch einfach Spaß zu lesen.
1:21:07–1:21:11
Und damit liebes Publikum und Flo.
Florian Clauß
1:21:13–1:21:19
Schluss sind wir am Ende der Episode und wir sind eigentlich auch ein Einschlafen-Podcast,
1:21:19–1:21:24
also für diejenigen Hörerinnen und Hörer, die bis hierhin gekommen sind herzlichen
1:21:24–1:21:30
Glückwunsch besucht uns auch auf unserer Internetseite eigentlich-podcast.de
1:21:30–1:21:34
gebt uns Bewertungen einschlägigen Podcast,
1:21:35–1:21:41
Portalen wir sind ja jetzt auch auf Spotify haben wir uns mal angemeldet um
1:21:41–1:21:46
zu gucken, wie da die Resonanz ist also Spotify, Apple Podcast und wie auch immer,
1:21:47–1:21:51
bewertet uns gut, hoffe ich, wenn nicht empfehlt uns weiter,
1:21:53–1:21:57
insofern macht's gut und bis zum nächsten Mal bis zum nächsten Mal,
1:21:57–1:22:03
tschüss wuhu ich will kurz über die Imperie die Imperie reden.

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Es ist Februar, es ist Berlinale Zeit. Auch in diesem Jahr wollen wir einen Film von der Berlinale besprechen: "The Visitor" von Bruce LaBruce. Eigentlich wollten Flo und Micz den gemeinsam sehen und frisch mit den Eindrücken aus dem Kino den Film besprechen, das hat aber nicht geklappt. Insofern treffen wir uns eine Woche später vor dem Berlinale Palast, um die nicht mehr ganz so frischen Eindrücke zu verarbeiten. Flo hat den Film auch ausgesucht, weil er damit auch weiter über sein Lieblingsthema erzählen kann: über die Nouvelle Vague. Denn "The Visitor" ist ein Remake des Filmes "Teorema - Geometrie der Liebe" von 1968 von Pierre Paolo Pasolini. Pasolini gilt wohl als einer der streitbarsten und konsequentesten Regisseure des neuen italienischen Films. Pasolini ist 1975 nach seinem Skandalauslösenden Film "Salo - die 120 Tage von Sodom" ermordet worden. Pasolini war Autor, Kommunist und Filmemacher, lebte offen seine schwule Sexualität aus und inszenierte tabuisierte Themen in einer eigenen Filmsprache. Auch Bruce LaBruce bricht mit seinen Filmen gerne gesellschaftliche Tabus, so auch in seinem diesjährigen Berlinale Beitrag "The Visitor". Hier werden explizite pornographische Szenen gezeigt. LaBruce gilt als Erfinder und Vertreter des Queer Cinemas, dreht mit wenig Budget genreübergreifende Low-Budget-Filme, die internationales Aufsehen auslösen. Dabei steht auch seine politische Haltung im Vordergrund. Mit "The Visitor" macht er auf die Situation und Zuschreibungen von Flüchtlingen aufmerksam. Für ihn bedeutet Auslebung der Sexualität eine Art von Befreiung aus den bürgerlichen Denkmustern. Bei Pasolinis Film "Teorema" steht auch die Zerstörung der bürgerlichen Familie im Vordergrund. Von der Struktur hat sich LaBruce sehr dicht am Original orientiert: eine großbürgerliche Familie wird in ihren konsumistischen Verhalten präsentiert, ein Gast trifft ein, der eine unwiderstehliche sinnliche Anziehungskraft auf alle Familienmitglieder ausübt. Modellhaft werden alle Stationen absolviert und durchgespielt: Zunächst die Verführungen durch den Gast, dann die Geständnisse oder Bekenntnisse und am Ende die Transformationen der Protagonist:innen. Wir steigen in dieser Episode am Berlinale-Palast mit "The Visitor" ein, schweifen im Tierpark immer wieder in Richtung Pasolini ab, vergleichen die beiden Filme und die politische Haltungen der Regisseure, sprechen dann ausführlicher über Pasolinis Biografie und Filmsprache, über die geheimnisvolle Figur des Gastes und den Schicksalen der einzelnen Figuren in "Teorema".

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:03–0:00:05
Also Folge 46.
Micz Flor
0:00:06–0:00:09
Mal klatschen.
0:00:12–0:00:12
Gut,
0:00:16–0:00:24
hallo, willkommen zu Eigentlich Podcast, dem Podcast, bei dem wir laufend reden
0:00:24–0:00:25
und beim Laufen reden. reden.
0:00:25–0:00:30
Rechts neben mir ist Flo und links neben Flo ist Mitch.
0:00:31–0:00:41
Und wir sind hier direkt am Potsdamer Platz und stehen vor dem Berlinale Palast
0:00:41–0:00:43
oder laufen gerade noch auf dem Berlinale Palast zu.
0:00:44–0:00:53
Diese Episode ist die Episode Nummer 46 und Flo wird uns mit einem Thema beglücken,
0:00:54–0:00:57
vielleicht sogar fordern, vielleicht fördern.
0:00:57–0:01:01
Auf jeden Fall hat er das bestimmt pädagogisch gut aufgearbeitet. Ich bin sehr gespannt.
0:01:01–0:01:05
Ich weiß ja schon, was es ist diesmal und bin trotzdem sehr gespannt,
0:01:05–0:01:07
weil ich wenig darüber weiß.
0:01:07–0:01:13
Und soviel kann ich vielleicht sagen. Ich habe das ganze Suchvorlauf mir noch reingezogen.
Florian Clauß
0:01:14–0:01:19
Ja, also das heißt, du hast es angekündigt, es geht um einen Film,
0:01:19–0:01:22
passend zum Berlinale und das
0:01:22–0:01:26
Ganze und die ganze Episode wollte ja auch einen anderen Anfang nehmen.
0:01:26–0:01:29
Vielleicht willst du da noch mal kurz drüber erzählen?
Micz Flor
0:01:29–0:01:33
Der Anfang war, wir wollten zusammen in einen Film gehen in der Berlinale,
0:01:33–0:01:40
der eben sich an diesen Film anlehnt oder den irgendwie Nachspiel von Bruce LaBruce, The Visitor.
0:01:41–0:01:45
Und das ging dann aber wegen Krankheit in der Familie, konnte ich das nicht machen.
0:01:45–0:01:49
Wir haben das verpasst. Wir hatten es ja einmal schon bei Oppenheimer gemacht.
0:01:49–0:01:52
Es war irgendwie so ganz schön, weil man fühlt sich auch so ein bisschen überfordert
0:01:52–0:01:56
und es macht aber auch Spaß, mal so ohne Badehose ins Wasser zu steigen.
0:01:57–0:01:58
Im übertragenen Sinne natürlich.
0:02:00–0:02:07
Aber jetzt musst du aus der Konserve heraus nochmal einsteigen.
0:02:07–0:02:08
Fängst du mit dem Film an?
Florian Clauß
0:02:08–0:02:13
Ja, ich fange mit dem Film an und passe ja zu dem roten Teppich hinter uns.
0:02:14–0:02:18
Wir werden, also das nochmal vorab, wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen
0:02:18–0:02:20
reden und laufend reden, ja.
0:02:20–0:02:24
Und werden jetzt eine Strecke wahrscheinlich durch den Tiergarten gehen.
0:02:24–0:02:31
Und die ganzen Strecken-Tracks könnt ihr dann auf unserer Webseite eigentlich-podcast.de
0:02:31–0:02:35
sehen und auch Zusatzinformationen. Wir haben recht ausführliche Texte,
0:02:35–0:02:37
wir nehmen uns sehr viel Zeit für die Texte.
0:02:38–0:02:43
Epische Zusammenfassungen, die manchmal irgendwie von einer generativen EI unterstützt werden.
Micz Flor
0:02:44–0:02:47
Ja, manchmal ist es so. Inzwischen ist es so.
Florian Clauß
0:02:47–0:02:55
Und das ganze Transkript findet ihr auch auf der Seite oder auf den Podcast-Player eures Vertrauen.
0:02:55–0:02:59
Podcast-Catcher sozusagen. Okay, also du hast es schon gesagt.
Micz Flor
0:02:59–0:03:02
Aber ich muss jetzt noch eine Fußnote machen mit der KI, mit den Texten.
0:03:02–0:03:05
Das stimmt so. Ich versuche das so wenig wie möglich zu machen.
0:03:05–0:03:09
Manchmal schmeiße ich Stichpunkte rein. Es fühlt sich immer scheiße an.
0:03:09–0:03:10
Ich finde, man riecht es sofort.
0:03:10–0:03:13
Man will es eigentlich gar nicht lesen. Es fühlt sich an wie Zuckerwatte.
0:03:14–0:03:17
Die ersten Texte, zumindest bei mir, die sind immer ich.
0:03:18–0:03:22
Ich weiß nicht, ob das bei dir so ist, aber irgendwann trailt es dann so off in mir.
Florian Clauß
0:03:22–0:03:27
Ne, das merkt man schon vom Stil her. Also immer wenn gleichmäßige Absätze erscheinen
0:03:27–0:03:29
und Zwischenüberschriften, dann ist das ChatGPT.
Micz Flor
0:03:31–0:03:33
Und Emoticons wie Sektflaschen.
Florian Clauß
0:03:36–0:03:40
Okay, du hast es schon erwähnt, The Visitor, Bruce LaBruce.
0:03:41–0:03:47
Und anders war so ein bisschen, ja ich meine, das ist ein Wagnis,
0:03:47–0:03:53
dann aus einem Film von der Berlinale frisch mit Eindrücken eine Rezeption zu schreiben.
0:03:53–0:03:57
Erstmal, ob der Film überhaupt gut ist, ob es sich lohnt, darüber eine Episode zu machen.
0:03:57–0:04:03
Und dann das Ganze auch so glückt.
0:04:03–0:04:05
Deswegen habe ich mir schon von Anfang an eine Brücke gebaut,
0:04:06–0:04:10
weil ich werde diesen diesen Film als Einstieg zu meinem Thema wählen, nämlich,
0:04:12–0:04:14
The Visitor ist ein Remake.
Micz Flor
0:04:14–0:04:16
Ich habe ein Foto von der Brücke gemacht, auf der du gesagt hast,
0:04:16–0:04:20
Brücke gebaut. Die hängt dann unten auch auf dem Block in der Galeriethe.
Florian Clauß
0:04:21–0:04:28
The Visitor ist ein Remake. Und der Regisseur passt dann wieder sehr gut in
0:04:28–0:04:29
meine Reihe. Novel Vague.
0:04:30–0:04:39
Man kann ihn so als weiteren Vertreter im weiteren Sinne, im weiteren Kreise der Novel Vague sehen.
Micz Flor
0:04:39–0:04:43
Das finde ich jetzt aber interessant, weil du hattest ja diese 90er Jahre Sache.
0:04:43–0:04:46
Und das fand ich auch interessant, dass ich zuerst dachte, das ist wieder eine
0:04:46–0:04:53
Folge, wo es die 90er Jahre Strömungen, die dich so im Positiven geformt und erwischt haben.
0:04:53–0:05:01
Und da passt jetzt The Visitor natürlich in dem Anführungszeichen Remake nicht rein, weil es jetzt ist.
0:05:01–0:05:06
Aber auch die Herkunft ist ja deutlich vor den 90er Jahren. Aber war es vielleicht
0:05:06–0:05:10
etwas, was in den 90er Jahren nochmal einen neuen Aufhänger bekommen hat und du es.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:14
Deshalb erlebt hast? Wenn du mir auf meinen Folgen zugehört hättest,
0:05:14–0:05:20
wovon ich natürlich ausgehe, weißt du, dass ich auch zuletzt immer wieder die
0:05:20–0:05:23
Nouvelle Vague als Referenz angeführt habe.
Micz Flor
0:05:23–0:05:27
Ja, du hast sie ja sogar vorgelesen. Trotzdem war da eine Reihe,
0:05:27–0:05:30
die du gemeint hast, weil du gesagt hast, Nouvelle Vague-Reihe.
0:05:30–0:05:33
Die Reihe war ja die 90er Jahre-Referenz. Ja, das war ein Aufhänger.
Florian Clauß
0:05:33–0:05:35
Ghost in the Shell war ja auch im
0:05:35–0:05:38
Prinzip, wie sich die Nouvelle Vague im asiatischen Raum ausgeprägt hat.
0:05:38–0:05:41
Jetzt ist es Pier Paolo Pasolini.
0:05:42–0:05:49
Das ist der legendäre Regisseur, der 1922 geboren ist und ermordet wurde 1965.
0:05:51–0:05:54
Und da gibt es, glaube ich, auch von mir und von dir...
Micz Flor
0:05:54–0:05:54
75.
Florian Clauß
0:05:55–0:05:58
75, habe ich 65 gesagt? Richtig, 75.
0:05:59–0:06:02
Da gibt es von mir und von dir eine Lieblingsszene aus einem Film,
0:06:03–0:06:05
und den haben wir uns, glaube ich, gegenseitig erzählt, ein 90er-Jahre-Film.
0:06:06–0:06:09
Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, und zwar wie,
0:06:09–0:06:13
so ein bisschen halb dokumentarisch, halb erzählerisch, dieser Film,
0:06:13–0:06:14
ein italienischer Regisseur.
Micz Flor
0:06:15–0:06:17
Mein liebes Tagebuch.
Florian Clauß
0:06:17–0:06:18
Wie der mit der Vespa rumfährt.
Micz Flor
0:06:18–0:06:20
Mein liebes Tagebuch. Mein liebes Tagebuch.
Florian Clauß
0:06:20–0:06:21
Willst du die Szene kurz erzählen?
Micz Flor
0:06:21–0:06:25
Die Szene ist, also das ist der, mein Liebes, das ist ein ganz toller Film.
0:06:25–0:06:28
Das ist ein Filmkritiker, glaube ich, der aber eben auch Filme gemacht hat.
0:06:28–0:06:30
Ich habe den Namen jetzt nicht abrufbereit.
0:06:31–0:06:35
Aber der hat einen Episodenfilm, möchte ich sagen, drei Episoden gemacht.
0:06:35–0:06:39
Und ich glaube schon der erste ist das, wo der mit der Vespa rumfährt. Oder der dritte?
0:06:40–0:06:42
Zweite ist aber das mit den Inseln.
0:06:43–0:06:46
Aber ich weiß nicht mehr. Aber auf jeden Fall fährt er einfach durch,
0:06:46–0:06:51
die Kamera folgt ihm, wie er auf einer Vespa durchfährt und der monologisiert oben drüber.
0:06:51–0:06:57
Und er kommt zum Schluss, wie heißt das denn, Ostria?
Florian Clauß
0:06:57–0:07:04
Ostia. Ostia, das ist ein Vorort von Rom, der an der Mündung,
0:07:04–0:07:11
deswegen Ostia, das ist dann auch so Mündung des Tibers, liegt der dann ins Meer, mündet.
Micz Flor
0:07:11–0:07:17
Und endet dann eben auch damit, dass dort Pasolini wohl irgendwie eine Falle
0:07:17–0:07:20
gestellt oder wurde dahin Und man weiß es bis heute nicht.
0:07:20–0:07:24
Es gibt Vermutungen und es wurde auch wieder aufgegriffen. Es wurde dann in
0:07:24–0:07:26
irgendwelche rechten Gruppierungen.
0:07:29–0:07:34
Zugeschrieben. Ich habe das nicht wirklich, aber er wurde brutal.
Florian Clauß
0:07:34–0:07:39
Ja, da gibt es ganz viele Gerüchte drumrum und Spekulationen.
0:07:39–0:07:42
Es gibt eine Art Dokumentation, die das nochmal aufgerollt hat.
0:07:42–0:07:46
Es gibt einen Zeitzeugen, der aber auch in den 2000ern gestorben ist.
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Also das kreuzt sich über Stricherjunge, Strichermilieu,
0:07:51–0:07:55
rechte Schlägertruppen, dann aber auch Pasolini, der angeblich dann für eine
0:07:55–0:08:03
Recherche von dem national national eigenem Erdölkonzern EPI dann Dokumente übergeben sollte,
0:08:04–0:08:07
wo dann irgendwelche Korruptionsskandale nachgewiesen wurden,
0:08:07–0:08:11
wo er gerade einen Artikel darüber geschrieben hat. Alles überläuft sich.
0:08:11–0:08:14
Deswegen will ich da auch gar nicht mehr dran aufregen. Aber ich fand das so
0:08:14–0:08:21
ganz leise erzählt in dem Liebes-Tagebuch, wo er einfach so rumfährt und dann
0:08:21–0:08:24
siehst du, wie er dann wendet. Und dann, hier wurde Pasolini erworben.
0:08:24–0:08:29
So ganz aus dem Off. Und so dieses Periphere, das periphere Rom,
0:08:29–0:08:33
das spielt bei Pasolini in seinen Filmen immer eine ganz tragende Rolle.
0:08:33–0:08:39
Zumindest in den ersten. Pasolini hat eine Zeit lang auch in Friul,
0:08:39–0:08:45
das ist dann in dem ostnördlichen Teil von Italien, das Landleben.
0:08:45–0:08:49
Da haben seine Großeltern gewohnt, hat er dann immer in den Ferien mitbekommen.
0:08:49–0:08:52
Und er hatte immer so eine Liebe zum Land, zu den einfachen Leuten,
0:08:52–0:08:57
zu den Proletariern. Die hat er entwickelt und seine ersten Filme handeln vor
0:08:57–0:09:00
allen Dingen von dieser peripheren Sicht.
0:09:01–0:09:05
Bevor wir jetzt aber in Pasolini da reingehen mit seiner Geschichte,
0:09:06–0:09:10
mit seinem Leben, möchte ich nochmal kurz zu Bruce LaBruce und der Rezeption,
0:09:10–0:09:12
weil Bruce LaBruce mit The Visitor.
0:09:14–0:09:18
Referenziert den Film. Also es ist explizit ein Remake von Theorema.
0:09:18–0:09:23
Theorema hat übrigens den Untertitel Die Geometrie der Liebe.
0:09:24–0:09:28
Und wir können auch nochmal ein bisschen nachher über was ist ein Theorem sprechen.
0:09:28–0:09:30
Ja, Geometrie der Liebe.
0:09:30–0:09:36
Und es gibt jetzt noch ein zweites Remake. Das habe ich mir aber leider nicht
0:09:36–0:09:38
angeguckt. Ich weiß nicht, ob du das gesehen hast.
0:09:38–0:09:41
Das ist ein japanisches Remake von Takeshi Miike.
0:09:43–0:09:49
Visitor Q. was auch so eine recht verstörende Verfilmung ist.
0:09:50–0:09:51
Ich hätte die, glaube ich, gerne gesehen.
Micz Flor
0:09:51–0:09:52
Du hast sie gesehen?
Florian Clauß
0:09:52–0:09:54
Nee, habe ich nicht gesehen. Das habe ich erst nachher erfahren.
0:09:55–0:09:57
Bruce LaBruce, ich war alleine.
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Mein Platz neben mir war frei. Nein, es war völlig überfüllt.
0:10:01–0:10:05
Es war ausverkauft, weil Bruce LaBruce ist wirklich ein kanadischer Regisseur, der schon,
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also ich glaube, der ist in den 60ern geboren, hat in den 80ern eine Filmhochschule,
0:10:10–0:10:15
seine Ausbildung fertig gemacht und hat vor allen Dingen das ganze Queer- und
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Gay-Independent-Cinema so mitgegründet und aufgebaut.
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Also in den 80ern waren seine ersten Filme, ist quasi so ein Punk unter den Filmemacherinnen.
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Das heißt, er hat eine sehr punkige Attitüde, bricht Tabus,
0:10:31–0:10:37
ist auch immer sehr low budget seine Filme, arbeitet mit Laiendarstellern und
0:10:37–0:10:42
Darstellerinnen, ist auch eine sehr charismatische Figur, also es ist einfach ein cooler Typ.
Micz Flor
0:10:43–0:10:43
War jetzt da auch?
Florian Clauß
0:10:44–0:10:47
Der war da, genau. Und die Handlung
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ist das können wir auch mehrfach durchgehen ja
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die handlung ist es kommt ein visitor ein
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besucher von außen in eine großbürgerliche familie
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es geht um das bourgeoisie es geht um diese und ein
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reichtum ja und fängt mit jeder mit ihrem familienmitglied und auch mit angestellten
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des hauses also eine angestellten ein liebesverhältnis an und verlässt dann
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schlagartig die Familie und darauf beginnt die Familie,
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die einzelnen Mitglieder, so auseinanderzufallen.
0:11:23–0:11:28
Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Es gibt erstmal Geständnis gegenüber,
0:11:28–0:11:30
dass jetzt was passiert ist, als er weg ist.
0:11:31–0:11:38
Das Gestehen und dann aber auch der Zusammenbruch, die Zerstörung,
0:11:38–0:11:41
die Zerstörung der Institution Familie bzw.
0:11:41–0:11:51
Des Bourgeoisen Großbürgertum. Der Film von Bruce LaBruce setzt andere Schwerpunkte als der von.
0:11:52–0:11:58
Pasolini. Bruce LaBruce, dem geht es vor allen Dingen auch um einen politischen Aspekt.
0:11:59–0:12:04
Man sieht am Anfang die Hauptrolle, der Besucher, wird gespielt von Bishop Black.
0:12:05–0:12:10
Das ist ein gebürtiger Engländer, in London groß geworden, ein Schwarzer,
0:12:10–0:12:18
der hier in Berlin wohnt und eigentlich ein Performance-Künstler ist und ein Pornodarsteller.
0:12:18–0:12:24
Und ab und zu in dem Ballhaus in der Naunienstraße auftritt und auch hier schon
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eine relativ große Kultfigur ist in Berlin.
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Und auch als Pornodarsteller ist er einer der renommiertesten Pornodarsteller
0:12:32–0:12:35
in dem ganzen schwulen Milieu. Der spielt die Hauptrolle.
0:12:36–0:12:43
Der Film ist sehr explizit. Also natürlich setzt Bruce LaBruce auf explizite Sex-Szenen.
0:12:44–0:12:47
Was ich so in dieser Form im Kino mit anderen noch nicht so geguckt habe.
0:12:48–0:12:54
War schon ein bisschen, hat sich komisch angefühlt, aber hat auch ganz gut funktioniert,
0:12:54–0:12:56
weil der hat viel Humor, der Film.
0:12:57–0:13:00
Also der macht sich sehr lustig über sich selber,
0:13:00–0:13:08
über die ganzen Zuschreibungen und hat Momente, die sind dann auch ein bisschen
0:13:08–0:13:14
schwer zu ertragen, aber ist doch irgendwie unterhaltsam in seiner Leichtfüßigkeit.
0:13:14–0:13:19
Also er stellt tatsächlich, hatte ich ja schon gesagt, Szenen eins zu eins nach
0:13:19–0:13:24
und auch die Abfolgen der Szenen, wie die Figuren sich bewegen.
0:13:25–0:13:28
Aber man macht das nur mit so einem Augenzwinkern. In einem Interview,
0:13:28–0:13:30
wo ich es dann noch gehört habe.
Micz Flor
0:13:31–0:13:36
Dieses Augenzwinkern mit dem nachstellenden Augenzwinkern, das würde mich jetzt interessieren.
0:13:37–0:13:39
Augenzwinkern gegenüber denen, die das Original kennen.
Florian Clauß
0:13:40–0:13:45
Ja, aber es wirkt auch für sich als Slapstick. Also ich will eine Szene nacherzählen,
0:13:45–0:13:51
wo der Gast, also der wird in dem Theorema-Film, wird er von Terrence Stamp gespielt.
0:13:51–0:13:58
Der Gast sitzt in einem Gartenstuhl im Garten dieses Hauses, was dann halt in dem...
Micz Flor
0:13:58–0:13:59
Großartiges Haus, oder?
Florian Clauß
0:13:59–0:14:03
Ja, das Haus, das ist toll. Also in einem italienischen Film ist das wirklich
0:14:03–0:14:06
so eine Villa, ein Riesengarten.
0:14:06–0:14:09
Und sitzt der so manspreading, sitzt der halt so da.
0:14:10–0:14:15
Und du siehst die Hausangestellte, wie sie die ganze Zeit um ihn rumschleicht.
0:14:15–0:14:17
Erstmal schneidet sie halt irgendwelche Sachen.
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Und dann schleicht sie um ihn rum und geht dann, rennt ins Haus wieder zurück und rennt wieder raus.
0:14:22–0:14:25
Macht irgendwas im Haus, hat ständig so Überschwung. Man merkt,
0:14:25–0:14:29
dass diesen Charme, dieses Charisma von der Figur total unterliegt.
0:14:29–0:14:35
Weiß damit nicht, sich umzugehen. Und das ist im anderen, in dem Bruce-La-Bruce-Film,
0:14:35–0:14:38
The Visitor, da ist auch so ein, aber alles viel moderner.
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Da hast du auch so eine Villa, die aber dann britisch-modern aufgezogen ist.
0:14:42–0:14:47
Dann siehst du, wie er dann halt auch dieses Manspreading total überhöht. Also das ist klar so.
0:14:48–0:14:54
Und dann rennt die Angestellte, die von einem Mann gespielt wird,
0:14:54–0:15:00
der rennt dann wieder rein. Nein, wird dann aber so in schneller abgedreht.
Micz Flor
0:15:00–0:15:01
So Bloody Hill mäßig, oder?
Florian Clauß
0:15:02–0:15:07
Ja, genau so. Und er rennt wieder raus, rennt wieder rein, macht irgendwas, geißelt sich dann, ja.
0:15:07–0:15:11
Er geißelt sich, dann zieht sich aus, also macht dann halt so eine Sadomaso-Action.
0:15:12–0:15:18
Und dann kommt eben der Besucher und das muss man ja sagen, es ist ein,
0:15:18–0:15:22
also ein Wesen nicht von dieser Welt, ja.
0:15:22–0:15:26
Also es wird in verschiedenen Repetitionen, auch jetzt im Alten,
0:15:26–0:15:28
wird dann gesagt, es ist halt ein Gott.
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Es könnte etwas Göttliches sein, es könnte ein Held sein. Er hat eine unglaubliche Anziehungskraft.
0:15:34–0:15:39
Was ich in dem Originalfilm auch echt gut umgesetzt finde.
0:15:39–0:15:44
In dem anderen, in Bruce LaBruce, ist es dann so, dass es dann in so eine Sexualität
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abgleitet, wo er dann aus seinen Augen, die werden so weiß, milchig weiß von dem Besucher.
0:15:52–0:15:58
Und das heißt, dann hat er diesen sexuellen Körper angenommen und es wird dann
0:15:58–0:16:00
eben Geschlechtsverkehr.
Micz Flor
0:16:01–0:16:02
Ah, okay, interessant. Interessant.
Florian Clauß
0:16:02–0:16:05
Ja, also das ist das Sexuelle.
Micz Flor
0:16:05–0:16:07
Also da wird dann wirklich der Körper verändert sich.
Florian Clauß
0:16:07–0:16:10
Der Körper, also das heißt, die Augen von ihm verändern sich,
0:16:10–0:16:14
werden dann eben so explizite Szenen gezeigt werden, kommen auch immer so Zwischentitel,
0:16:14–0:16:19
es kommt eine ziemlich starke Technomusik dazu und Zwischentitel wie zum Beispiel,
0:16:21–0:16:24
Kolonialisiere den Kolonialisierer, also Colonizer.
0:16:25–0:16:31
Und solche Zwischentitel werden eingeblendet mit so einem, also das meine ich
0:16:31–0:16:35
mit Augenzwinkern, Oder es dann wieder so ein bisschen gebrochen wird in dieser Explicitität.
0:16:36–0:16:39
Also das heißt, das ist eigentlich ertragbar. Und das fand ich irgendwie so
0:16:39–0:16:42
ganz interessant als Beobachtung. Das ist natürlich.
0:16:42–0:16:48
Und es geht auch jetzt nicht um diese klassischen Porno, sondern es sind schon andere Darstellungen,
0:16:49–0:16:53
die dann in diesem ganzen queeren Umfeld und so weiter als Ausdrucksformen,
0:16:53–0:16:57
wo ich mich halt jetzt nicht so auskenne, aber so als Ausdrucksformen entwickelt wurden.
0:16:57–0:17:03
Und wie gesagt, der hat eine unglaubliche Authentizität, in dem Bereich und auch ein Auftreten.
0:17:04–0:17:09
Und ja, also es ist halt schon trashig, das muss man sagen. Es ist trashig,
0:17:09–0:17:11
es sind Leihendarsteller, merkt man schon.
0:17:12–0:17:17
Aber es war jetzt doch nicht so, wo ich dann dachte, oh, das war jetzt vertane Zeit.
Micz Flor
0:17:17–0:17:20
Das hattest du eine Befürchtung?
Florian Clauß
0:17:20–0:17:23
Ich hatte so ein bisschen. Ich meine, du hattest es ja auch so.
Micz Flor
0:17:23–0:17:27
Ich hatte das irgendwie auch gedacht. Ich muss auch zugeben,
0:17:27–0:17:29
dass ich schon dann auch dachte, Ich dachte, es wird schwer,
0:17:30–0:17:33
darüber zu sprechen, weil, wie du auch schon sagst, der Diskursraum,
0:17:35–0:17:40
Einfach etwas ist, in dem ich mich nicht gut bewegen kann.
Florian Clauß
0:17:40–0:17:48
Ja, also wir als alte, alte weiße Männer bemächtigen uns dann jetzt zu einem Diskurs.
0:17:48–0:17:52
Ja, aber irgendwie finde ich das auch legitim, da einfach sich in dem Raum zu
0:17:52–0:17:59
bewegen und das sich anzugucken und auch die Darstellungsformen einfach auch so wahrzunehmen.
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So ganz objektiv gesprochen. Also der Busler Bus hat eben seit 80er Jahren immer
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wieder Filme gemacht, auch war glaube ich viermal auf der Berlinale als ein
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gern gesehener Gast im Panorama.
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Tritt jetzt natürlich mit diesem Film in einem Teddy Award an,
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also dem schwulen Film im Bereich der Berlinale.
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Sein letzter Film ging es um eine feministische Utopie, heißt von 2017 The Misan
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Driss. ist die Frage auch bei dem Film, diese Befreiung der Figuren durch Sexualität.
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Das ist halt die Zerstörung durch den Gast, die Befreiung, Zerstörung.
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Das sind so ein Gegensatzpaar, was dann bei dem The Visitors Film,
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bei dem jetzigen dann eher in Richtung Utopie entschieden wird.
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Also es geht um wirklich eine utopische Darstellung der Situation.
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Und das wird sich so ein bisschen abheben von Pasolini. Also das,
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was Bruce LaBruce auch mit seinen Szenen, mit dem Sex, mit der Sexualität so
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zeigen will, ist auch so eine Befreiung.
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Er sucht dann auch nicht den perfekten Körper, sondern er stellt einfach so dar.
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In der Form, wie sich Menschen, also wie sich vielleicht diese Charaktere,
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die Figuren vor laufender Kamera auch zeigen möchten. Also ich glaube.
Micz Flor
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Kann ich kurz da einhaken, so Gedanken, die bei mir gerade dann auftauchen,
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einfach nur so kurze Bullet-Points-Ideen, weil das eine ist eben,
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dass die Augen sich da so verfärben, das hat mich sehr irritiert,
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weil das natürlich in dem Pasolini-Film gar nicht der Fall ist.
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Ist also der Körper des Visitors ändert sich nicht.
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Und da ändert er sich aber scheinbar. Da passiert was mit den Augen.
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Da habe ich gedacht, was macht das mit mir, wenn ich das denke?
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Die Augen verändern sich.
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Die Assoziation, die ich dann habe, ist natürlich andererseits der Blick der
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Begierde, also der Blick auf das Andere, wo dann der andere Körper auch zum Objekt werden kann.
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Und auf der einen Seite, dass das nicht zugelassen wird, dass das ein Objekt
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ist, an dem man sich, dass man begehrt, sondern dadurch, dass die Augen durch
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die Blindheit, gibt es den Blick nicht.
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Das ist das eine. Das andere ist aber auch dann die Frage Blindheit gegenüber.
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Dem anderen, also dass Diversität dort als Konzept gar nicht diskutiert werden muss,
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weil in der Blindheit wird das andere jetzt nicht erkannt.
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Weißt du, was ich meine? Also dass die Blindheit auch dafür sorgt,
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dass diese Lust, diese Begierde so Darkroom-mäßig passiert. Das ist ja im Dunkeln
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insofern einfach wirklich das Körperliche steht dann über dem,
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was dann eben das Politische wäre.
Florian Clauß
0:20:53–0:20:57
Ja, also tatsächlich hat auch der Bischof Black in diesem Interview dann gesagt,
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dass er als schwarzer Traum zu einer Projektionsfläche wird im Akt.
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Das heißt, es würde so ein bisschen so, er ist Objekt in der,
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aber gleichzeitig ist er sehr progressiv in dem, wie er fortschreitet.
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Ja, er wird erstmal so aufgenommen in die Familie, aber er wird dann überhaupt
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nicht in Frage gestellt.
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Also es gibt auch eine Szene, die dann ja so ein bisschen von Salo entnommen wird.
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Und das ist die erste Szene, nämlich wenn er reinkommt, wird er von der Markt
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empfangen, von der Hausangestellten.
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Und das erste, was er macht, er pisst in die Suppe und kackt auf den Teller.
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Und das wird der Familie dann zu essen gegeben.
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Und in dem Moment, also bei Salo ist es ja auch so, dass dann die,
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also Salo muss man ja vorweg sagen, es ist, glaube ich, einer der umstrittensten
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Filme der Filmgeschichte.
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Die Pasolini hat den 1975 gedreht und Salo soll, hebt die Erzählung von Marquis de Sade aus dem 18.
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Jahrhundert faschistische Republik, die sich gegründet hat in den 40ern und
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es wird eine Diktatur ausgeübt.
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Also es ist dann auch so eine uniformierte Männer und Frauen,
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die dann junge auch Männer und Frauen gefangen halten und foltern.
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Also es wird auch sehr explizit dargestellt in dem Film und da gibt es auch
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eben die Szene, wo dann die Gefangenen eben ihre eigenen Instrumente essen müssen.
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Auch alles so dargestellt.
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Und es war damals, war der Film, er ist noch heute in einigen Ländern verboten.
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Also auch hier hat sich Bruce LaBruce am Original orientiert.
0:22:48–0:22:54
Also das ist jetzt nicht, dass er dann die Explizität, hat auch Pasolini schon
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immer in seinen Filmen gehabt.
Micz Flor
0:22:55–0:23:01
Aber dann im Original im Sinne von der Haltung und nicht vom Film per se, meinst du.
0:23:01–0:23:04
Also im Original am Autoren Pasolini.
Florian Clauß
0:23:07–0:23:13
Autor am Film, also direkt an den Bildern auch. Also die Bilder eins zu eins
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übernommen. Oder was war jetzt der Punkt?
Micz Flor
0:23:15–0:23:19
Mit dem Kacken auf den Teller, das ist jetzt ja nicht in Theorema, sondern das ist...
Florian Clauß
0:23:19–0:23:20
Nee, das ist aber in Salo.
Micz Flor
0:23:20–0:23:25
Genau, also das heißt, der hat das Werk, Pasolinis Werk übernommen in seiner
0:23:25–0:23:28
Gänze und sich nicht nur an das...
Florian Clauß
0:23:28–0:23:33
Aber es geht darum, dass diese Explizität auch bei Pasolini so vorkommt.
0:23:33–0:23:40
Das war dann nämlich eine Frage aus dem Publikum nach dem Film und wo eine Zuschauerin
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dann sagte, ja, soweit sie sich erinnert, war das jetzt nicht so explizit bei Pasolini.
0:23:47–0:23:50
Aber es gibt auch genau die Szene, wo dann der Sohn des Hauses,
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nachdem er eben der Gast die Familie verlassen hat und er sich dann in diesem
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Zustand der Findung, dieser Verwirkungsphase, wird er Künstler.
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Und er malt ein Bild in Blau und dann pisst er auf das Bild.
0:24:05–0:24:09
Und das war auch in dem Film so. Und das war schon so, wow, wow.
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Das heißt, Pasolini hat uns da auch nichts erspart.
0:24:14–0:24:19
Und insofern finde ich das durchaus konsequent, den Film in so einer Form dann halt auch zu drehen.
Micz Flor
0:24:19–0:24:23
Ja, und ich finde aber auch natürlich die Frage, ob es das Gleiche ist.
0:24:23–0:24:25
Das ist natürlich auch nochmal interessant, wie der kulturelle Hintergrund sich
0:24:25–0:24:30
verändert hat, sodass das Gleiche im Vordergrund, vor dem kulturellen Hintergrund
0:24:30–0:24:34
dann vielleicht doch vergleichbar ist. Weißt du, was ich meine?
Florian Clauß
0:24:34–0:24:39
Ja, aber es ist eine ganz andere Filmsprache, es ist eine ganz andere Herangehensweise.
0:24:39–0:24:45
Ich meine, natürlich hat Pasolini durch seine Art zu ästhetisieren und auch eine eigene Sprache.
0:24:45–0:24:50
Er hat das Buch, das Kino und die Poesie geschrieben.
0:24:50–0:24:54
Er ist überhaupt ein sehr schriftstellerisch veranlagter Mensch.
0:24:54–0:24:59
Also es gibt auch ein Buch, Theorema, das er dann geschrieben hat,
0:24:59–0:25:03
ich glaube sogar im Nachhinein, wo er dann auch einige Sachen mehr aus- und
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erklärt hat, als es im Film ausgeführt ist.
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Er hat eine eigene Filmsprache entwickelt. Das hebt ihn, glaube ich,
0:25:13–0:25:15
auch nochmal so besonders hervor.
0:25:15–0:25:19
Und das ist zu der Zeit, deswegen sagte ich ja im weiteren Kreis der Nouvelle Vague.
0:25:20–0:25:24
Und ich weiß nicht, ob dir das jetzt bei dem Film, bei dem Schnelldurchlauf
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gucken von Theorema aufgefallen ist.
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Was ich absolut faszinierend finde, auch von Pasolini schon immer,
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ist, dass er so ganz straight erzählt.
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Er hat so eine Art von Stationstheater, wo ganz genau klar ist,
0:25:40–0:25:49
jede Figur handelt in einem ganz geradlinigen Weg und es ist so ein modellhaftes
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Durchspielen von etwas.
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Aber ich krieg das was Künstlerisches. Oder was Künstlische.
0:25:54–0:25:58
Künstlerisches, weißt du, was ich meine? Also es ist auch sehr frontal immer gefilmt.
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Das heißt, dieses Zögern und Zaudern sind alles so Gesten und Mimiken,
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die jetzt nicht zwischen den Figuren passieren,
0:26:07–0:26:12
sondern in der Figur selber so durchgespielt wird und sehr geradlinige,
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zielweise Struktur daraus ableitet.
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Was dann auch immer mit so einem Schuss, Gegenschuss, fast so in die Kamera
0:26:20–0:26:23
guckend, was wir ja schon gelernt haben, was verboten ist,
0:26:24–0:26:30
in dem Kino, in dem Hollywood-Kino, wo ein kohärenter Raum geschaffen wird.
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Also das ist auch nochmal so bezugnehmend. Es gibt eine Hausarbeit, die sich mit.
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Der Filmsprache von Pasolini auseinandersetzt und die in Beziehung setzt,
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Buch, das Bewegungsbild und das Zeitbild.
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Ich weiß nicht, ob du die Abhandlung kennst.
Micz Flor
0:26:49–0:26:49
Nee.
Florian Clauß
0:26:50–0:26:58
Das Bewegungsbild ist eine Beschreibung, die das zeitgenössische Hollywood-Kino angeguckt.
0:26:58–0:27:04
Und das geht so ein bisschen wie dieses, was wir in der Episode von Das Fest
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hatten, nämlich die mise en scène.
0:27:06–0:27:11
Man schafft einen kohärenten Raum, der für den Zuschauer so dargestellt ist
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in den Blickachsen, in der Aktion-Reaktion, also deswegen das Bewegungsbild,
0:27:17–0:27:20
dass es als echt wahrgenommen wird.
0:27:20–0:27:25
Dass dieser Raum quasi ein fiktionaler Raum ist, wo eine echte Physik herrscht,
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die ich auch, also jetzt Physik auch im Sinne von sozialem Zusammenspiel,
0:27:29–0:27:31
die ich auch übertragen kann auf mein Jetzt.
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Und dann gibt es halt so diese Action-Szenen und so weiter, die dann eben als
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als authentisch wahrgenommen werden, weil es keine Brüche gibt innerhalb der
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Kausalität von Raum, die auf der Leinwand erschaffen werden.
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Und er setzt dagegen das Zeitbild, was dann genau diese Brüche,
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was die Nouvelle Vague eingeführt hat.
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Das heißt, die Zeit springt auf einmal. Es gibt andere Blickachsen der Kamera und so weiter.
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Und diese Brüche hat Pasolini auch in seinen Filmen drin. Und er hat in seiner
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theoretischen Schrift das Kino und die Poesie auch seine Filmsprache beschrieben.
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Und die geht von sogenannten, aber ich kriege das jetzt nicht so zusammen,
0:28:17–0:28:22
es gibt so IM-Zeichen, also IM-Zeichen und es gibt dann auch eine gewisse Symiotik.
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Also er leitet auch so einen literarischen Konzept von, also Poesie,
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leitet er eben auch seine Bildsprache ab, die aber gleichzeitig auch so ein
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bisschen mit Archetypen arbeitet. Also das haben wir ja auch bei...
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Jung, die Archetypen. Das heißt, es gibt Zeichen, die sich dann eher durch Träume
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und so erschließen, die aber nicht so erklärbar sind.
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Da gibt es zum Beispiel bei La Ricotta, das hatten wir auch schon mal erwähnt,
0:28:49–0:28:53
den Film, der Weichkäse-Kurzwilm von Pasolini, wo es um eine Kreuzigung geht.
0:28:54–0:28:55
Ich finde den Film großartig.
Micz Flor
0:28:55–0:28:56
Haben wir den erwähnt?
Florian Clauß
0:28:56–0:29:00
Wir haben den in einer der ersten Folgen, ich glaube, ich habe den tatsächlich
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bei meiner ersten Folge erwähnt, als ich über über Gurusawa gesprochen habe,
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wo dann ein Laiendarsteller, es war eine Kreuzigungsszene, Orson Welles ist
0:29:11–0:29:14
der Regisseur, es soll eine Kreuzigungsszene nachgestellt werden und die,
0:29:15–0:29:19
rekrutieren lauter Landschauspieler und die haben halt kein Geld und der eine
0:29:19–0:29:22
hat halt so Hunger und hat dann so einen riesen Ricotta,
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das findet der auf so einem Buffet und stopft da sich halt wie blöde rein und
0:29:27–0:29:33
dann fängt aber der Dreh an und dann wird der halt ans Kreuz gehangen,
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Ja, und da verschluckt er sich so, weil er sich so schnell gegessen hat und
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stirbt dann tatsächlich in dem Kreuz.
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Und dann passiert auf einmal eine echte Kreuzigung.
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Und da ist halt einer der frühen Filme, wo er auch viel mit kleinen Darstellern,
0:29:48–0:29:55
Pasolini arbeitet, also so mit diesen italienischen Landbauern und dem Proletariat,
0:29:55–0:29:59
ja, wo er auch so eine ganz emotionale Verbindung hat, ja.
0:29:59–0:30:04
Ja, also Pasolini geht in so eine Schicht rein, ja, und er hat auch so eine
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Abneigung gegen das Bourgeoisie, ja.
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Er hat eine absolute Abneigung gegen die Konsumgesellschaft, ja.
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Er lässt sich da überhaupt nicht einordnen, ne. Das ist ein absoluter Freigeist.
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Ich habe leider nicht die Biografie gelesen, aber es wäre total interessant,
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weil der sich da wirklich in keine Schublade ein...
0:30:20–0:30:24
Und ich glaube, der hat sich auch nichts sagen lassen von irgendjemandem und
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hat dadurch aber auch so eine Freiheit in der Filmsprache entwickelt,
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entwickelt, wie halt nur wenige Regisseure dann halt das auch entwickeln konnten.
Micz Flor
0:30:32–0:30:36
Ja, ich denke jetzt so ein bisschen an Schlingensief Theater und da wird das
0:30:36–0:30:40
so schön was mit Laiendarstellern, die dann eben eine eigene Kraft und eine eigene Ästhetik auch,
0:30:41–0:30:45
auf die Leinwand oder auf die Bühne bringen, da muss ich jetzt irgendwie assoziativ
0:30:45–0:30:47
dran denken. Ich weiß nicht, ob das...
Florian Clauß
0:30:47–0:30:48
Naja, nee, Schlingensieb ist
0:30:48–0:30:53
ja auch so ein, der dann gleichzeitig von so einer Religiosität erzählt,
0:30:53–0:30:57
weil er selber ein Katholik und sehr religiös aufgewachsen ist,
0:30:57–0:31:04
aber auch total der Heretiker ist und Atheist, ja, und Pasolini genauso.
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Also es gibt immer wieder dieses, dieser Bezug.
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Ich glaube, du bist in Italien unausweichlich mit der Geschichte der Kirche konfrontiert.
0:31:17–0:31:20
Also in keinem anderen Land ist das ja so verflochten.
Micz Flor
0:31:20–0:31:23
Ja, das ist eben auch was, was ich meinte, halt der kulturelle Hintergrund,
0:31:23–0:31:26
vor dem du Bilder entwirfst, dass die Bilder eine Wirkung haben,
0:31:26–0:31:29
die man wirklich nur vor dem Hintergrund, glaube ich, gänzlich umfassen kann
0:31:29–0:31:32
und das erleben kann und dann auch wieder jeder andere.
0:31:32–0:31:37
Und wenn du dann das Gleiche erzeugen möchtest in einer anderen Kultur,
0:31:37–0:31:41
von einem anderen kulturellen Hintergrund, musst du den Vordergrund anders assoziieren.
0:31:41–0:31:46
So meinte ich dann auch über die Jahrzehnte hinaus, dass der Film jetzt in der
0:31:46–0:31:50
Tat wahrscheinlich ganz anders war bei Bruce Laboose, aber dann eben trotzdem,
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das Erleben weiter inszeniert hat.
Florian Clauß
0:31:56–0:32:01
Also was bei Bruce Laboose sehr wichtig ist, dass er sehr politisch sein möchte.
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Er möchte, der Film fängt an, dass ein Koffer an der Themse,
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am Themseufer angeschwemmt wird.
0:32:07–0:32:11
Und aus diesem Koffer kommt dann The Visitor, Bishop Black und der macht dann
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halt auch so eine Tanz-Performance, also wie er sich dann aus diesem Koffer
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schält, das ist schon beeindruckend.
0:32:18–0:32:21
Und dann siehst du halt auch an anderen Orten von London, wie dann halt dieser Koffer da ist.
Micz Flor
0:32:21–0:32:24
Das wollte ich sagen, das ist auch nochmal ein großer Unterschied von dem,
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was ich gelesen habe, dass bei Bruce LaBouche The Visitor ein Phänomen ist und nicht nur eine Person.
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Also es heißt ja nicht The Visitors, also es ist kein Plural,
0:32:32–0:32:36
dass jeder Einzelne ist ein Visitor, sondern...
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The Visitor ist eher ein Phänomen, was aber dann ganz viel gleichzeitig auftritt.
Florian Clauß
0:32:42–0:32:48
Genau. Und er will explizit da auf die Refugee-Situation hinweisen.
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Also hat er gesagt, Refugees sind Flüchtlinge, die suchen hier.
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Und es ist ihm ganz wichtig, dass die dann auch integriert werden in die bürgerliche
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Familie. Und dass die auch so ein Selbstbewusstsein bekommen.
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Also das ist ja auch das, was er dann so entwickelt. Also er will politische
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Akzente setzen. Und bei dem Original-Theorema 1968 spielt es zu der Hochzeit
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der Studentenbewegung, also wo sich dann eh die Gesellschaft so politisiert hat.
0:33:15–0:33:20
Gleichzeitig ist es aber eher eine dystopische Sicht von, also es ist keine
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utopische Sicht, es ist eher eine dystopische Sicht.
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Und da möchte ich dir nochmal eine Passage von Pasolini aus dem Buch Theorema
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vorlesen, wo ein bisschen klarer wird, wie er diese revolutionäre Potenzial
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von den Studenten und Studentenbewegungen ansieht.
0:33:37–0:33:42
Und er schreibt da, diese Bürgerkinder seien mäßig mürrische Demokraten,
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überzeugt, dass nur die wahre Demokratie die Falsch zerstört.
0:33:47–0:33:52
Anarchistische blonde Jungen, die treuherzig das Dynamit mit ihrem guten Sperma
0:33:52–0:33:58
verwechseln und als Störenfriede haufenweise mit großen Gitarren durch Straßen
0:33:58–0:34:00
ziehen, die falsch wie Kulissen sind.
0:34:01–0:34:06
Piros der Hochschule, die das Auditorium Maximum besetzen und die Macht fordern,
0:34:06–0:34:09
statt ein für alle Mal darauf zu verzichten.
0:34:10–0:34:14
Revolutionäre mitsamt ihren Revolutionärinnen, die beschlossen haben,
0:34:14–0:34:18
dass Schwarze sind wie Weiße, aber Weiße vielleicht doch nicht sind wie Schwarze.
0:34:18–0:34:24
Sie alle, alle bereiten nichts anderes vor, als die Ankunft eines neuen Gottes
0:34:24–0:34:28
der Ausrottung, sind in Unschuld gezeichnet mit dem Hakenkreuz.
0:34:29–0:34:33
Und werden doch die Ersten sein, die mit den echten Krankheiten und echten Lumpen
0:34:33–0:34:37
am Leib in die Gaskammer kommen. Ist nicht das, was sie wollen?
0:34:38–0:34:44
Da sieht man schon, also ein bisschen merkt man das Salo auch dahinter,
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weil die Gefangenen sehen auch aus wie eben so Studentinnen und Studenten aus dieser Bewegung.
0:34:52–0:34:54
Und es werden wahrscheinlich auch, wird dann referenziert, die,
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die dann eben sich auf die Barrikaden setzen und dann von den Anhängern des
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Faschismus eingenommen werden, ja.
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Und gleichzeitig ist es auch die bürgerliche Familie, weil es gibt ja auch bei
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Theorema dann eben der Sohn, der studiert, ne.
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Und da merkst du auch so ein bisschen diese Studentenkulisse dahinter.
0:35:13–0:35:14
Die Tochter ist noch eine Schülerin.
Micz Flor
0:35:15–0:35:16
Ja.
Florian Clauß
0:35:16–0:35:22
Aber da merkt man so die Richtung, in die Pasolini da einschlägt, ne.
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Und das ist halt so der Freigeld, also er hat schon so diese...
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Dieses revolutionäre Potenzial, vielleicht muss man nochmal einen Schritt so
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ein bisschen in die Biografie zurück von Pasolini, um auch zu verstehen,
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warum er da so eine gewisse Frustration aufgebaut hat.
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Aufgebaut hat, das ist so, dass er war dann während des Krieges in dieser friolischen
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Gemeinde Lehrer geworden. Und er war wohl ein sehr guter Lehrer.
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Ich glaube, er war durchweg so ein total sympathischer Typ, der dann auch eben
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in der Didaktik mit seiner Authentizität,
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mit seiner Direktheit dann auch die Kinder so begeistern konnte.
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Da wird auch so, wird dann in einem Absatz beschrieben, die Konzepte,
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die er da so angewandt hat,
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also Kinder selbst zu ermutigen, Sachen zu schaffen und dann halt auch wirklich
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so zu moderieren, dass das eher so in den 70ern, also 15 Jahre später,
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20 Jahre später dann in der Pädagogik diese Konzepte Einzug gehalten haben.
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Und die hat er schon praktiziert so.
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Und er war auch offen schwul. Also er hat das dann halt auch jetzt nicht irgendwie
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versucht zu verheimlichen.
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Und er wurde dann von drei Schülern angeklagt, dass das sehr übergriffig geworden
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ist, was ihm aber nicht stimmte, sondern das war dann halt ein Coup gegen ihn,
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um ihn da rauszuhaben aus der Schule.
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Und er wurde dann auch aus seiner aus
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der kommunistischen partei ausgeschlossen später auch gerade
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deswegen also er war halt einfach nicht einordnbar und er war dann irgendwie
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ein totaler outlaw der gesellschaft und zusammen mit seiner mutter ist er dann
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also er ist in bologna geboren eher in norditalien ist dann nach rom gezogen
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das war dann so 1950 und hat dann da Da müsste man wirklich,
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glaube ich, mal seine Biografie lesen, weil mich das echt,
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also weil mich schon interessiert, wie er so als.
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In dieser Gesellschaft überlebt hat. Er hat dann halt viele,
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er hat dann so seine literarischen Ambitionen weiter ausgebildet,
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hat einen Roman geschrieben,
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hat Bücher geschrieben, hat dann auch in der Peripherie von Rom dann seine Figuren
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aufgebaut, die Mama Roma hatte.
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Das ist dann ein Film von 1962, einer der ersten Filme, die er gedreht hat.
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Er hat Artikel geschrieben, hat dann auch bei Drehbüchern mitgeschrieben.
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Zum Beispiel auch von Luis Trenker und Fellini.
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Also das sind so die anderen großen Regisseure, also einmaligen Regisseure.
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Federico Fellini und Antonioni und Pasolini, das sind glaube ich so diese großen
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Regisseure, die man da der Nouvelle Vague anrechnen könnte.
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Die das Kino in den 50ern und 60ern so maßgeblich in Italien geprägt haben und
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in den 70ern. Und in dem Oeuvre, also irgendwann, kam dann Pasolini zum Filmemachen.
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Das frage ich mich auch, wie ist das dann irgendwie so, mache ich jetzt Filme?
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Er hat, glaube ich, dann versucht, auch dass Fellini seine Filme mitproduziert,
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aber das hat nicht geklappt oder er wollte nicht.
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Also deswegen sage ich, man müsste nochmal die Biografie lesen und gucken, was da passiert ist.
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Er hat mit relativ wenig Budget, es kamen, glaube ich, 61 Akatone raus oder
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60 und dann 61 oder 62 der Mama Roma,
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die auch, also das ist auch wieder so archaische Filme, so authentisch archaisch
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und spielende Milieu sind es ja auch wirklich so.
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Und das ist diese Unmittelbarkeit von Aktionen, die dann halt wahrscheinlich
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in der höchsten Ausbreitung von Sexualität auf der Leinwand dargestellt wird.
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Was gibt es denn Expressiveres, als das so darzustellen?
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Aber so eine Archark da reingebracht in seinen Bildern, die,
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glaube ich, kein anderer als Pasolini so entwickelt hat als Filmsprache.
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Und das merkt man seinen Film an.
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Ich habe das ja so ein bisschen versucht zu beschreiben, gerade wie er den Gast
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aufgebaut hat, diese unglaubliche Anziehungskraft,
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die jetzt, ich weiß nicht, wie du das erlebt hast bei dem Film,
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als der Gast ankommt und alle sich so, er ist so ein Magnet,
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er muss nicht viel machen, er ist dann halt so ein unglaubliches Objekt der Begierde.
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Also irgendwas, es ist so ein Kraftwerk,
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wo alle drumherum so aufschmelzen und nicht anders können, als mit ihm in Verbindung einzugehen.
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Ja, wie so ein Gott eben, so ein bisschen wie bei Ilium, dass die Götter einfach
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dann machen können, sie sind da,
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und drumherum sind alle anderen wie Marionetten und sie können sich dann halt
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einfach so frei durch den Äther bewegen und alles richtet sich nach denen aus.
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Und so wird der auch eingeführt und dargestellt.
Micz Flor
0:40:24–0:40:29
Ich finde es, gerade in Bezug auf Ilium, ich finde es halt schon total anders eigentlich.
0:40:29–0:40:33
Ich kann es verstehen, weil es ist was Machtvolles dabei, was Machtvolles.
0:40:33–0:40:37
Aber in Ilium, die Götter sind ja eigentlich eher welche, die sich im Kleinen
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und Kleinen miteinander verzanken und ausspüren.
0:40:39–0:40:43
Die sind nicht einfach mal sich entspannen in ihrer Macht.
Florian Clauß
0:40:43–0:40:47
Ja, das stimmt. Nicht ganz der Vergleich. Aber das wollte ich sagen.
Micz Flor
0:40:47–0:40:52
Das ist genau diese Macht, die dieser Visitor bei dem Pasolini-Film mitbringt.
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Ist, dass er einfach total entspannt ist.
0:40:54–0:40:59
Und wenn er entspannt ist, alle anderen gehen ja durch absolut absurde,
0:40:59–0:41:00
komische Übersprunghandlungen.
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Das Erste, die Haushalte, wie gesagt, die um ihn rum, glaube ich,
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zusammenrechten, dann zu ihm hingeht und ihm dann so kurz an der Hose was wischt
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und dann rennt sie das erste Mal rein, hat ihn aber schon berührt,
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dann raus und dann nochmal rein, dann will sie sich gleich umbringen, dann kommt er rein.
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Und das ist jetzt eine Assoziation, die ich hatte, die würde ich jetzt einfach
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mal sagen, wenn der Visitor dann bei allen eigentlich, bevor die sich dann sexuell vereinen.
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Ist da immer so ein Blick, so von, hey, es ist okay, es ist okay,
0:41:32–0:41:34
entspann dich, es ist so gut.
Florian Clauß
0:41:34–0:41:40
Das ist für die Mercury. Da habe ich nämlich das Zitat.
Micz Flor
0:41:40–0:41:41
Da hatte ich es schon mal.
Florian Clauß
0:41:41–0:41:42
Da hatte ich es schon mal erwähnt.
Micz Flor
0:41:42–0:41:46
Wo er einem das ausstrahlt, dass da jetzt so etwas absolut weirdes auf der Bühne
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passiert, aber es gibt einem das Gefühl, es ist okay, mach einfach mit und dann befreit das.
0:41:50–0:41:55
Und woran ich denken musste, und ich weiß nicht, wie das zusammenhängt,
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ist die Szene aus Drive, kannst du dich an den Film noch erinnern?
Florian Clauß
0:41:59–0:42:00
Ja, ja, mit Ryan Gosling.
Micz Flor
0:42:01–0:42:04
Genau, und Ryan Gosling und der Typ in der Werkstatt, die haben ja diesen Kampf.
0:42:05–0:42:08
Und er schneidet dem ja dann die Pulsadern durch. Ja.
0:42:09–0:42:12
Und er schneidet ihm die Pulsadern durch, dann hält er ihm die Hände fest und sagt so, es ist vorbei.
0:42:13–0:42:15
Ja. Kannst du dich an die Szene erinnern?
Florian Clauß
0:42:15–0:42:15
Nicht mehr so richtig.
Micz Flor
0:42:15–0:42:20
Es gibt diese sehr brutale Szene mit dem Schädel zertreten. Da ist so richtig brutale Zerstörung.
0:42:20–0:42:25
Und mit diesen Pulsadern, da ist nicht mal Schmerz, aber der wird jetzt verbluten. Es ist vorbei.
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Und er sagt ihm das auf so eine Art, die wirklich beschwichtigend auch ist.
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Und die diese ganze Dramatik und dieses Todesnahe auch irgendwie so weich macht.
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Und das fand ich irgendwie von der Haltung ähnlich wie diese Sexualität oder, sag ich mal, Erotik.
0:42:43–0:42:46
Also jetzt nicht Sexualität, also reiner Körperakt.
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Wie der Visitor das irgendwie diesen Raum öffnet, sagt, jetzt gib dich hin, also diese Hingabe.
0:42:53–0:42:56
Und das passt ja dann auch ein bisschen zu dem Text, den du gerade vorgelesen
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hast, wo es immer um Grenzen geht. Die Revolution, also die Antwort auf etwas,
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das Umstrukturieren, das schon Bestehende. Da geht es immer um die Grenzen,
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die schon da sind, die Hierarchien, die schon da sind.
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Man muss das irgendwie umdrehen, aber es ist wie so ein Nullsummenspiel.
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Es bleibt immer verkrampft und
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das zeigen alle in dem Film, die dann irgendwie von ihm angezogen sind.
0:43:17–0:43:21
Und in dem Moment, wenn sie sich da einmal loslassen und sich da hingeben,
0:43:22–0:43:25
danach hat sich deren Leben irgendwie verändert.
0:43:25–0:43:27
Das ganze Zusammenleben ist nicht mehr möglich. Es ist irgendwie absurd,
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dass dann alle individuell miteinander,
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also in sich wachsen, also alle verändern sich innerlich, aber in der Kommunikation
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mit anderen, in der Verbindung mit anderen sind sie abgeschnitten,
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ganz komisch. Das habe ich nicht so richtig verstanden.
Florian Clauß
0:43:40–0:43:46
Das stimmt. Also ich möchte nochmal, was du gesagt hast, richtig,
0:43:46–0:43:50
also diese Götter bei Elium, die sind ja in ihren Kriegen dann mit drin,
0:43:50–0:43:54
aber diese Widerstandslosigkeit, ich glaube, das ist, was dieses Feld erzeugt.
0:43:55–0:44:00
Widerstandslosigkeit ist erstmal, wenn du quasi in so Machtgefälle als derjenige,
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der diese Macht inne hat, als so ein Feld, dann schmilzt halt alles in diesem
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Feld dahin und das ist erstmal so durchwartbar, ohne dass man dann großen Widerstand spürt.
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Und das finde ich so ganz schön inszeniert bei Theorema.
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Dieses dahin und ja, wie du sagst, alles ist okay, wir können es machen und
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hier habe ich nochmal ein Zitat.
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Aus einer Kritik, die ein Satz, wo ich glaube ich nochmal,
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dass die Verbindung ganz gut hergestellt wird, nämlich das Sexuelle als gesellschaftliche
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Triebfeder lässt eben keine Theoreme im Sinne von Normen, Regeln und Konventionen zu.
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Trotz aller Jahrhunderte alten Doppelmoral.
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Also dieses Sexuelle, was in dem Moment der Sexualität passiert,
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ist halt jenseits von einem.
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Das ist halt so dieses total Erfüllende, was nicht mehr irgendwie gedeckelt
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werden kann oder irgendwie ausge... Und das ist, glaube ich,
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der Zugang, den sie auch nur so erfahren.
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Diese unglaubliche Selbstzerrüttung, dieses Geständnis und dann Transformation, die dann passiert.
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Das kann nur durch eine sexuelle Handlung von ihm ausgelöst werden,
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weil damit fliegt das ganze Konstrukt auseinander.
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Und das ist ja das, was er auch inszenieren wollte, die bourgeoise Familie als
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eine Familie, die in bestimmten Riten und Strukturen lebt, die aber total hohl sind.
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Einfach nur Fassade, alles ist da relative Fassade. Also auch wie der Gast sich
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dann bewegt, ist ja auch nicht weiter irgendwie erklärt.
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Der hat einen relativ freien Zugang.
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Es ist dann irgendwie egal, wenn Vater und Tochter draußen sitzen,
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dann flirtet der mit beiden so.
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Also es wird auch diese Aufbegehren sagen, das geht nicht.
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Keiner macht das in seiner Anwesenheit. Und keiner verteidigt dann noch das
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bourgeoise Regelwerk, sondern das fliegt einfach so, es faltet sich so zusammen.
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Und das ist, glaube ich, ganz interessant, was am Anfang des Filmes passiert.
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Ich weiß nicht, ob du das so mitbekommen hast, dieser Patriarch.
Micz Flor
0:46:11–0:46:12
Das Interview, wo die Interviewszene...
Florian Clauß
0:46:12–0:46:16
Genau, die Interviewszene. Und du hast den aber original geguckt,
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oder hast du dann doch dir die...
Micz Flor
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Ich habe die Untertitel runtergeladen, wollte überlegen, mir die noch als Text
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durchzulesen oder zu überfliegen, weil so viel Text ist ja da gar nicht in der
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Summe. Das habe ich dann aber nicht mehr gemacht, beziehungsweise nicht mehr
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gemacht, war jetzt ein bisschen Selbstdefamierung.
0:46:32–0:46:34
Ich habe es nicht mehr geschafft zeitlich.
Florian Clauß
0:46:34–0:46:40
Nee, alles gut. Also das, was da passiert ist, dass der Patriarch des Hauses,
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der Fabrikbesitzer, der heißt Paolo, der schenkt den Arbeitern seine Fabrik.
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Also er heißt, das, was dann halt auch eben den Kapitalismus so ausmacht, die Produktionsmittel,
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Aber dann zurückgegeben. Das heißt, er nimmt damit auch die ganze revolutionäre
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Kraft des Arbeitertums.
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Das heißt, das nimmt ihn weg. Und das ist so der Einstieg in den Film,
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wo man natürlich sich fragen kann, nur weil er eben diesen Schritt gegangen
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ist und dann halt so sein Mittel des Kapitalereigners dann aufgegeben hat,
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dass dann erst überhaupt der Gast ankommen kann.
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Das ist erst so der spirituelle Teppich gelegt ist, damit der Gast überhaupt empfangen werden kann.
Micz Flor
0:47:33–0:47:37
In einer Villa, die auf generationsübergreifenden Wohlstand hindeutet.
0:47:40–0:47:42
Er gibt ja nicht alles weg.
Florian Clauß
0:47:43–0:47:49
Ja, natürlich. Das heißt, er gibt nicht alles auf, sondern es ist halt eine Geste.
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Aber die erstmal diese ganze, ich glaube, es ist auch wieder so ein zeitgenössischer Kommentar.
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Dass eben diese revolutionären Ambitionen der 68er dann halt irgendwie für den Arsch sind.
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Ja, das ist halt so, ja, okay, dann verpufft es halt einfach in dieser Geste.
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Und das finde ich halt auch irgendwie auch so einen guten Einstieg.
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Und die großbürgerliche Familie wird gesprengt durch seine Präsenz, ja.
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Und nach und nach erliegen eben alle Familienmitglieder seiner sinnlichen Faszination.
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Als erstes hast du schon beschrieben, Emilia, das Hausmädchen,
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dann der Sohn Pietro und schließlich die Frau des Hauses, Lucia.
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Und am Ende Paolo, der Patriarch. Und dann, so wie der Gast beim Essen,
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also das ist halt auch wieder so,
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die höchst rituellen Formen des sozialen Zusammenlegens, das ist immer der Tisch,
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der Essenstisch, da kommt am Anfang, kommt dann eben,
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die Einladung, ein Gast kommt vorbei, das ist ein Telegramm und genau in der Hälfte des Filmes,
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das ist wirklich, ich hab nochmal auf die Minuten geguckt, Genau in der Hälfte
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des Filmes bekommt dann eben der Gast das Telegramm, das er abreisen muss.
Micz Flor
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Morgen, ich muss gehen. Morgen.
Florian Clauß
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Das heißt, diese Erfüllung, die er in allen Familienmitgliedern ausgelöst hat,
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die verpufft da auch in dem Moment, wo er diese Information bekommt und hinterlässt
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halt so eine Leere, wo dann auch erstmal alle dann gestehen,
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das ist die Phase des Geständnisses,
0:49:30–0:49:32
dass jetzt was passiert ist.
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Und das durch ihn, oder es ist jetzt nicht nur verbal, sondern auch nonverbal.
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Also du siehst die Tochter zum Beispiel, wie sie dann eben diese Bilder,
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die sie von ihm gemacht hat, im Garten.
Micz Flor
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Sie vermisst ja auch den Garten, aber sie versucht irgendwie mit dem Maßstab
0:49:50–0:49:53
auch fast nochmal berechnend zu verstehen, was da passiert ist.
0:49:53–0:49:58
Das ist dann diese Geometrie der Liebe sozusagen aus exerziert.
Florian Clauß
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Die versucht dann irgendwie, also die holt einen Zollstock und misst dann im
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Garten die Abstände der Liegestühle, wo er zuletzt gesessen hat.
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Und nach diesem Geständnis, das dann auch jedes Familienmitglied für sich individuell
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dann verfasst, gibt es diese Transformation.
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Die Transformation der Figur, die dann aber in einem Zustand der...
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Das nicht mehr sozial oder diskonform gilt.
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Das heißt, die Tochter fällt in eine Stache.
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Da hast du auch noch mal dieses Bild Fotografie. Sie wird selber zu einem Foto.
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Sie fällt in einer Depression, hat die eine Hand immer zusammengedrückt zur
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Faust und wird dann letztendlich abgeholt und in die Psychiatrie verlagert.
Micz Flor
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Aber es ist keine Faust zum Schlagen. Es ist eher so eine Faust,
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als ob sie was umklammert.
Florian Clauß
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Ja, genau so. Also als ob wir was festhalten. Das stimmt. Also eine unglaubliche
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Verkrampfung. Sie ist nicht mehr ansprechbar.
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Sie verweigert das Essen. Sie wird dann abgeholt. Das ist ihre Transformation.
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Diese Verführungsszene von der Lucia, der Frau des Hauses.
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Auch von der Ästhetik ist dieser Film ja so großartig.
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Also sie mit ihren unglaublich ausschweifenden Lidschatten gemalt,
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die auch nie verwischen. Ja, auch wenn sie gerade aus dem Bett steigt,
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hat sie diese Lidschatten immer wie so eine Maske.
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Auch so eine ganz, ja, man hat am Anfang das Gefühl, dass sie so die ordnungsliebende Hausfrau ist.
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Aber nach der Begegnung mit ihm, wo sie auch komplett auszieht und er auch im
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Garten mit dem Hund spielt, ja, nur mit Unterhose angekleidet und dann gibt sie sich halt eben hin.
0:51:41–0:51:47
Und mit dem Punkt der Hingabe, also was sie dann nach ihrer Transformation,
0:51:48–0:51:56
sie wird dann immer irgendwelche Liebesverhältnisse mit fremden Männern eingeben.
Micz Flor
0:51:56–0:51:57
Jungen fremden Männern.
Florian Clauß
0:51:57–0:52:02
Jungs, genau. Sie sucht dann irgendwo auf der Straße, zwinkert einen zu und
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die gehen dann in irgend so ein abgelegenes Haus.
0:52:04–0:52:10
Also es wird sehr ausufernd, es wird das sehr, sehr dargestellt.
0:52:12–0:52:19
Odetta war übrigens die Tochter. Der Sohn Pietro hat mir auch schon angedeutet,
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der ist Student und er sucht dann seine Erfüllung in der Kunst,
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die er aber auch nicht so richtig findet.
0:52:24–0:52:28
Er fängt dann an, so wie Pollock, blind rumzuspritzen, auf seine Bilder zu pissen
0:52:28–0:52:36
und dann irgendwelche Strukturen auf Plexiglas durchsichtig zu malen,
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die dann über mehrere Schichten übereinander zu legen.
0:52:38–0:52:40
Aber er geht in so eine Sinnkrise rein.
0:52:41–0:52:46
Und das ist so, was ihn auch da so ein bisschen zerrüttet zurücklässt.
Micz Flor
0:52:47–0:52:50
Und der Patriarch, also der Paum.
Florian Clauß
0:52:50–0:52:53
Da gibt es diese Verführungsszene am Ufer.
0:52:53–0:52:57
Ich glaube, das ist schon auch der, spielt der in Rom?
0:52:58–0:53:01
Nee, der spielt, glaube ich, gar nicht in Rom. Der spielt in Mailand,
0:53:01–0:53:04
der Film. Also es muss irgendein männländischer Fluss sein.
0:53:05–0:53:14
Da beginnt ja am Ufer dann auch eben diese sinnliche Hingabe mit dem Gast.
0:53:16–0:53:20
Und was interessant ist, es gibt dann immer so Schwarz-Weiß-Szenen,
0:53:20–0:53:21
die dann zwischengeschnitten sind.
0:53:22–0:53:26
Der Film ist Farbe, aber die ersten Szenen in der Fabrik ist Schwarz-Weiß.
0:53:26–0:53:31
Kriegt dann so fast einen dokumentarischen Wert noch durch diese Schwarz-Weiß-Memorei.
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Und was aber auch während der Gast schon da ist, immer wieder als Motiv dazu
0:53:37–0:53:45
kommt, ist die Wüste, eine Darstellung von der Wüstenlandschaft.
0:53:45–0:53:52
Und Paolo am Ende seiner Transformation sieht so aus, dass er an einem Bahnhof,
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wahrscheinlich in Mailand,
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dann fängt er sich an auszuziehen und einfach nackt dazustehen und schnitt und
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du siehst ihn nackt durch die Wüste rennen,
0:54:03–0:54:10
also wie so ein Eremit und dann kommt auch so ein archaischer Schrei und damit ist der Film zu Ende.
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Also es ist so, die Familie ist eben zerrüttet, zersplittert, aufgelöst.
Micz Flor
0:54:16–0:54:19
Ein archaischer Schrei, aber es kommt auch dieser Wind von vorne.
0:54:19–0:54:23
Also er läuft auch irgendwie so, er läuft auf etwas zu, so leicht bergauf in
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so eine Düne oder so hinein.
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Also ich habe schon das Gefühl, dass es nicht nur ein archaischer Schrei ist,
0:54:30–0:54:33
sondern er wird von etwas angezogen. Oder er weiß genau, wo er hinläuft.
0:54:33–0:54:37
Das vermittelt, finde ich, zumindest seine Körpersprache, dass für ihn jetzt
0:54:37–0:54:39
alles klar ist und er weiß, was sein Weg ist.
Florian Clauß
0:54:39–0:54:48
Ja, ich weiß nicht, aber es ist für mich auch so ein gewisses Bild der Hilflosigkeit.
0:54:48–0:54:55
Also die Wüste als Motiv hat ja auch eine gewisse Tradition bei dem,
0:54:57–0:55:02
Bei den italienischen Regisseuren. Also ganz, ganz, ganz spontan,
0:55:02–0:55:07
eben Zabriski Point von Antonioni ist ja auch in Death Valley das Ende.
0:55:07–0:55:09
Ich weiß nicht, ob du das noch im Kopf hast.
0:55:10–0:55:17
Großartig, ja. Da fängt in der Wüste auch, fängt dann alles an so so eine Explosion.
0:55:17–0:55:22
Und du siehst dann halt so die lauter Konsumgüter, wie die dann so in Zeitlupe
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brennen, dann durch die Wüste fliehen.
Micz Flor
0:55:24–0:55:26
Ach doch, genau. Auch hier die Villa und alles.
Florian Clauß
0:55:26–0:55:30
Ich weiß nicht, ob eine Villa, aber ich habe immer noch so Bücher oder Puppen
0:55:30–0:55:33
oder irgendwas, also alles, was so Konsum repräsentiert.
0:55:33–0:55:37
Und das ist, glaube ich, so ein bisschen die Wüste oder Dali,
0:55:37–0:55:42
Buñuel, auch immer wieder die Surrealisten, die die Wüste als einen Projektionsraum
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für das Void, für das Nichts, nehmen.
0:55:45–0:55:48
Und das ist auch in der philosophischen Betrachtung
0:55:48–0:55:51
die Wüste ist quasi die ist kein Raum
0:55:51–0:55:54
mehr der irgendwie mit der Natur verbunden ist
0:55:54–0:55:57
sondern das ist einfach ein Leerraum das ist einfach
0:55:57–0:56:01
ein Leerraum wo Projektionsfläche ist und wo nichts mehr ist und deswegen auch
0:56:01–0:56:09
immer dieses Suchen nach nichts ist dann immer so bei Eremiten die Wüste die
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Wüste spielt dann auch das muss man auch nochmal sagen in der Filmgeschichte
0:56:14–0:56:15
in dem Filmschaffen von Pasolini.
0:56:16–0:56:19
Er hat das Matthäus-Evangelium verfilmt.
0:56:19–0:56:27
Und es ist einer der 45 Filme, die vom Vatikan als eine repräsentative Darstellung
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der Bibel ins Archiv aufgenommen wurden.
0:56:31–0:56:37
Während Theorema anfangs von einem katholischen Filmdienst eben auch als besonders
0:56:37–0:56:41
sehenswert ausgelobt wurde, hat dann der Papst persönlich gesagt,
0:56:41–0:56:43
nee, nehmt den weg, der darf nicht.
0:56:44–0:56:49
Also das heißt, diese Ambivalenz von dem Schaffen von Pasolini ist auch total
0:56:49–0:56:52
schwankend und auch in der Rezeption, in der Küche. Siehst du ja auch selber.
0:56:54–0:56:58
Die interessanteste Transformation in dem Film, würde ich fest sagen,
0:56:58–0:57:04
die auch jenseits von irgendwelchen realen Darstellungen ist,
0:57:04–0:57:06
ist dann die Hausfrau Emilia.
0:57:06–0:57:10
Die erst mal so dann auch ihn nicht gehen lassen will, dann zusammen mit ihm
0:57:10–0:57:16
den Koffer, den Gast, wenn er abgeholt wird vom Taxi, schleppt sie dann so den Koffer mit.
0:57:16–0:57:19
Und sie geht dann zurück, und das ist glaube ich auch nochmal so,
0:57:19–0:57:21
sie geht dann zurück in das Dorf,
0:57:21–0:57:25
wo sie geboren wurde und bleibt auch draußen,
0:57:25–0:57:33
und setzt sich auf eine Bank und wird von allen anderen Dorfbewohnern so immer
0:57:33–0:57:37
beobachtet, aber auch als eine Art Heilige wahrgenommen.
0:57:37–0:57:40
Wir fangen dann an, Brennnesseln nur noch zu essen.
0:57:41–0:57:43
Und schafft dann Wunder. Also sie bringen dann halt so ein Kind,
0:57:44–0:57:48
das Kind hat lauter irgendwie so einen Ausschlag und dann gibt es irgendwie
0:57:48–0:57:51
Schnitt, Gegenschnitt, Schnitt, Gegenschnitt und immer weniger Ausschlag.
0:57:51–0:57:53
Du siehst sie dann halt als Bild und dann siehst du den Jungen,
0:57:53–0:57:58
wie er immer weniger Pickel oder Ausschlag hat und dann ist es so ein heilendes Kind.
0:57:58–0:58:02
Das ist halt ja auch der Brusler-Brus in einer Szene mit so einem Kind,
0:58:02–0:58:07
was im Rollstuhl sitzt und was sich dann halt auch dann so auf diese Hausangestellte,
0:58:07–0:58:13
die dann schwebt, ja, in dem Original, Das sehen wir dann halt in einem anderen Film von Pasolini.
0:58:13–0:58:16
Es ist auch so, dass sie dann irgendwie morgens stehen, die Dorfbewohner auf,
0:58:16–0:58:21
und dann schwebt die Auslandgestellte über ein Dach, über ein Haus.
0:58:21–0:58:26
Und am Ende, und das ist, glaube ich, so die mehrtürerischste Rolle,
0:58:26–0:58:31
die Frage ist, was geben denn die einen Personen dann der Gesellschaft wieder zurück?
0:58:31–0:58:36
Ja, dann macht keiner was. Also der eine ist weg, die andere vergnügt sich,
0:58:36–0:58:39
und die dritte ist eben in der Anstalt.
0:58:39–0:58:44
Und der Sohn, also die bewegen sich ja außerhalb von gesellschaftlichem Raum,
0:58:44–0:58:45
wo dann wieder irgendwie was...
0:58:45–0:58:54
Und sie als Heilige wird dann lebendig begraben und während sie begraben wird.
0:58:55–0:58:58
Entspringt aus ihren Augen, weil sie weint, ein Fluss.
0:58:58–0:59:01
Also sie bringt quasi der Stadt den Fluss.
0:59:01–0:59:05
So, das ist so ihre Position. Und das ist auch wieder so diese Besetzung des
0:59:05–0:59:11
Subproletariats, also des Periferen mit einer Heiligkeit,
0:59:11–0:59:16
die dann in dem Film wieder so, diese Anerkennung von Pasolini,
0:59:16–0:59:19
die sich da in dem Film auch wiederfindet, in dem Spiel.
0:59:19–0:59:22
Und das finde ich auch ein tolles Bild, einfach wirklich großartig.
Micz Flor
0:59:25–0:59:32
Ja, und diese andere alte Frau, die auch so Wortcharakter, die sie dann ja zubuddelt.
Florian Clauß
0:59:32–0:59:32
Genau.
Micz Flor
0:59:33–0:59:35
Ja, das ist auch so eine komische Allianz zwischen den beiden.
Florian Clauß
0:59:35–0:59:39
Ja, das ist wieder das Modellhaft. Das wird durchgespielt.
0:59:39–0:59:44
Es wird dann vielleicht in Frage gestellt, aber es ist klar, wir machen das jetzt so.
0:59:44–0:59:49
Das ist halt so dieses absolute Straight, was sich einfach von A nach B bewegt,
0:59:49–0:59:51
ohne abgelenkt zu werden, weil das ist so.
0:59:52–0:59:57
Und das finde ich halt diese starke Kraft. Es ist kein Zweifeln in der Sprache
0:59:57–1:00:01
oder in der Handlung, sondern es ist einfach so ein Durchgehen.
1:00:02–1:00:09
Und damit auch, ich will nicht sagen, was parabelhaft ist, aber da kommen wir zu dem Titel Theorema.
1:00:12–1:00:16
Theorem, da gibt es ja verschiedene Bedeutungen von Theorem.
1:00:17–1:00:23
Man kennt es aus der Mathematik, dass du einfach eine klar gesetzte Annahme
1:00:23–1:00:26
schaffst und auf der du was aufbaust an Beweisen.
1:00:27–1:00:34
In der Philosophie kann der Begriff allgemein für eine begründete Meinung oder
1:00:34–1:00:38
Hypothese stehen, die durch Überlegungen und Untersuchungen bestätigt wird.
1:00:39–1:00:46
Und im allgemeinen Gebrauch ist es eher so, dass der Begriff Theorema als Synonym
1:00:46–1:00:51
für eine gründlich durchdachte Meinung, Ansicht oder Erklärung verwendet wird.
1:00:51–1:00:58
Also das ist ein Theorem. Und was würdest du sagen, ist das Theorem oder das
1:00:58–1:01:00
Theorema in diesem Film?
Micz Flor
1:01:01–1:01:04
Also es ist, ich habe jetzt deine Frage nicht ganz verstanden,
1:01:04–1:01:05
weil wir gerade von rechts...
Florian Clauß
1:01:06–1:01:07
Also ich wiederhole sie nochmal.
Micz Flor
1:01:07–1:01:11
Ich wollte nur ganz kurz noch sagen, dass ich allerdings den Begriff des Theorems,
1:01:12–1:01:16
so allgemein ganz selten höre, so an Bushaltestellen oder sowas.
1:01:17–1:01:21
Dem Theorem nach ist dieser Bus jetzt sieben Minuten zu spät oder so.
1:01:21–1:01:24
Ich finde das schon ein sehr spezieller Begriff, wenn man sagt,
1:01:24–1:01:27
das ist ein allgemeiner Begriff.
1:01:28–1:01:30
Okay, aber frag noch mal.
Florian Clauß
1:01:31–1:01:35
Also du willst nur, dass ich jetzt gerade verwendet habe im allgemeinen Sprachgebrauch.
1:01:35–1:01:39
Also zweifelst, dass der im allgemeinen Sprachgebrauch angewendet wird.
1:01:39–1:01:43
Naja, gut, vielleicht kann man das jetzt im intellektuellen allgemeinen Sprachgebrauch.
1:01:43–1:01:48
Es ging ja erstmal darum, dass das Theorem aus der Mathematik da als gesetzter Begriff kommt.
1:01:48–1:01:52
In der Philosophie und das allgemeine Sprachgebrauch ist nicht vielleicht die
1:01:52–1:01:56
Bushaltestelle, sondern das ist eher so, wenn du dann deine Hausarbeit schreibst
1:01:56–1:01:57
und da Theorem verwendest.
1:01:57–1:02:00
Also so muss man das, glaube ich, kontextualisieren. Meine Frage war,
1:02:00–1:02:06
was meinst du, ist das Theorem oder Theorema in dem Film?
Micz Flor
1:02:07–1:02:11
Also was die Sätze sind sozusagen, die...
1:02:13–1:02:18
Was da gebaut wird, also die Hypothese, wenn ich bei dem Philosophen bleibe,
1:02:18–1:02:21
die plausible, begründete Hypothese.
1:02:25–1:02:30
Also ich sehe das als, was ich ja vorhin schon ein bisschen auch angedeutet
1:02:30–1:02:34
habe, die werden alle dann sehr individualisiert, also erreichen eine Form der
1:02:34–1:02:37
Autonomie, die sie aber gleichzeitig auch sehr einsam erscheinen lassen,
1:02:37–1:02:41
nachdem sie diese Erfahrung mit dem Besucher hatten.
1:02:41–1:02:51
Und vorher waren sie in diesem kleinen Universum der reichbürgerlichen Familie eingefangen.
1:02:51–1:02:53
Also entschuldige mich, ich fasse das jetzt nochmal zusammen.
1:02:53–1:02:56
Aber das ist ja quasi im Theorie Herleitung sehr notwendig.
1:02:56–1:03:00
Und wie du schon gesagt hast, gab es mitten im Film diesen Bruch.
1:03:00–1:03:04
Ich bin da, jetzt bin ich weg. Und danach gab es diese Offenbarung.
1:03:04–1:03:09
Also kurz bevor der gegangen ist, gab es irgendwie eine qualitative Verbesserung
1:03:09–1:03:15
dieses reichbürgerlichen Familienkonzepts oder als kleinen Sandkasten eines
1:03:15–1:03:16
Gesellschaftskonzepts,
1:03:16–1:03:20
in dem Sexualität gelebt wurde, aber verschwiegen wurde.
1:03:20–1:03:23
Und da war irgendwie alles so befriedet. Aber in dem Moment,
1:03:24–1:03:30
wenn dann der Mensch geht, so wie du es auch beschrieben hast,
1:03:30–1:03:33
gibt es diese Offenbarung oder diese Öffnung oder diese Wahrheit.
1:03:33–1:03:40
Also man zeigt sich dann auch damit und da zerfällt dann alles.
1:03:40–1:03:45
Und insofern hat es für mich schon was mit einem gesellschaftlichen Verstrickung
1:03:45–1:03:48
und Interdependenzen zu tun.
1:03:48–1:03:54
Und für mich ist es irgendwie nicht so klar, da habe ich keine richtige Theorie,
1:03:54–1:03:56
Theorem, Theo, Tralala dazu.
1:03:58–1:04:01
Also für mich ist der Besucher...
1:04:05–1:04:08
Ist eine Hingabe, ja, da entsteht eine Hingabe.
1:04:08–1:04:12
Und es ist eine Form, glaube ich, der Selbsterkenntnis, also eine Form,
1:04:12–1:04:15
nach innen sich auch hinzugeben. Nicht nur eben nach außen, dem anderen gegenüber.
1:04:16–1:04:20
Ich habe schon gesagt, ich habe die Sachen jetzt nicht durchweg in Suchverlauf geguckt.
1:04:20–1:04:24
Aber dieser Benny-Hill-Moment, der ja scheinbar in dem Neuen eingebaut ist,
1:04:24–1:04:26
den Benny-Hill-Moment hatte ich bei manchen Szenen schon.
1:04:26–1:04:30
Zum Beispiel die Szene, wo die Frau des Hauses, nenne ich es jetzt mal, die Hosen findet.
1:04:30–1:04:33
Der spielt mit dem Hund, sie zieht sich da nach und nach aus.
1:04:33–1:04:37
Das habe ich im Suchvorlauf so geguckt. Das ist ja auch einfach ein langer Zeitraum,
1:04:37–1:04:38
in dem das alles passiert.
1:04:38–1:04:41
Und da war das wirklich interessant, so zusammengestampft zu sehen.
1:04:43–1:04:47
Wie die, es fühlte sich alles an wie Übersprungshand. Jetzt gehe ich ziemlich
1:04:47–1:04:49
aus, dann schmeiße ich das runter, jetzt lege ich mich hin. Jetzt stehe ich
1:04:49–1:04:50
auf, jetzt kommt er. Oh, jetzt hat der Hund, der Hund ist hier.
1:04:50–1:04:53
Also die war die ganze Zeit in so einer, in dem Suchvorlauf in so einer inneren
1:04:53–1:04:56
Panik, bis er dann irgendwie gesagt, hey, ist das gut?
1:04:57–1:05:02
Komm, alles gut, ja. Und danach entsteht dann eben so eine Entdeckung nach innen.
1:05:02–1:05:05
Aber diese Entdeckung nach Indien muss halt dann geheim gehalten werden,
1:05:05–1:05:09
weil sonst führt es dazu, dass sie scheinbar komplett individualisiert werden.
1:05:10–1:05:14
Und gleichzeitig aber auch dieses Geheimnis, man hat nicht das Gefühl,
1:05:14–1:05:16
dass es nachhaltig gelebt werden könnte.
1:05:16–1:05:20
Dass der geht, ist auch stimmig, weil man muss noch einen Schritt weiter gehen.
1:05:21–1:05:25
Also da vorher mein Theorem, ich kann es nicht genau fassen,
1:05:25–1:05:33
wie Körper und Sexualität da oder Erotik auch zusammengehen,
1:05:33–1:05:40
aber dass die Gesellschaft in so einem Pendel steckt zwischen selbst,
1:05:40–1:05:45
ich benutze jetzt bewusst falsch den Begriff Kastration, also man muss sich
1:05:45–1:05:49
irgendwie immer in Anteilen zurückhalten, kann sich nicht ganz ausleben,
1:05:49–1:05:53
das ist notwendig in der Gesellschaft in einem Gefüge, damit das funktionieren kann.
1:05:53–1:05:57
Und wenn man entscheidet, sich ganz auszuleben, führt das auch dazu,
1:05:57–1:06:02
dass man so weit individualisiert oder Individuation durchläuft,
1:06:02–1:06:07
dass man auch zwar autonom,
1:06:07–1:06:09
aber auch alleine ist, vielleicht sogar einsam ist.
Florian Clauß
1:06:10–1:06:14
Und was wäre jetzt dann eben die begründete Annahme?
Micz Flor
1:06:14–1:06:20
Die begründete Annahme wäre, dass die Gesellschaft, der Film würde zeigen,
1:06:20–1:06:22
dass die Gesellschaft versucht,
1:06:23–1:06:30
diesen Balance herzustellen zwischen dem Ausleben eigener, oft eigener Wünsche,
1:06:30–1:06:36
die aber im größeren gesellschaftlichen Kontext alle auch geheim gehalten werden müssen.
Florian Clauß
1:06:36–1:06:40
Okay, könnte man so in dieser Form...
1:06:42–1:06:43
Explizieren, aber...
Micz Flor
1:06:43–1:06:45
Ich finde es jetzt auch nicht wirklich schlüssig.
Florian Clauß
1:06:45–1:06:50
Dass man mich so fragt. Ich glaube, das ist jetzt so, wenn man dann wirklich
1:06:50–1:06:55
den allgemeinen Sprachgebrauch nimmt von begründeter Annahme, also was Gesetztes, ja.
1:06:55–1:06:58
Das Gesetzte. Das Gesetzte ist ja das Bourgeoisie.
1:06:59–1:07:04
Das Bourgeoisie ist eigentlich das Theorema. Und das ist keine Begründung.
1:07:04–1:07:08
Das ist kein Fundament, was dieses Gesetzte irgendwie liefert.
1:07:08–1:07:12
Das ist ja diese Zersetzung, die passiert. Und Theorema ist eigentlich diese
1:07:12–1:07:16
bourgeoise Fassade, die zusammenbricht.
1:07:16–1:07:18
Und das ist das Theorem in dem Film.
1:07:19–1:07:23
So würde ich es zumindest interpretieren, beziehungsweise habe ich gelesen.
1:07:25–1:07:30
Und deswegen ist wieder dieser Titel Theorema, Geometrie der Liebe also das
1:07:30–1:07:35
Theorem ist halt auch durch Mathematik und so weiter, aber das Geometrische,
1:07:35–1:07:39
das Gesetzte das Aufgebaute, die Fassade das Herrschaftshaus,
1:07:39–1:07:43
was da gezeigt wird, ist ja eine unglaubliche Architektur,
1:07:45–1:07:51
das die Liebe ist ja genau der Akt der Liebe beziehungsweise der Sexualität
1:07:51–1:07:55
ist ja das was überhaupt nicht mehr das Theorem ist, sondern das ist ja quasi
1:07:55–1:07:59
diese Infragestellung, das Zusammenbrechen des Theorems.
Micz Flor
1:08:00–1:08:04
Jein, weil ich glaube natürlich ist der Akt auch notwendig, um überhaupt diese
1:08:04–1:08:08
transgenerationale Weitergabe am Laufen zu halten.
1:08:08–1:08:12
Also du brauchst ja Kinder, die dann wiederum Eltern und Großeltern werden,
1:08:12–1:08:14
damit das immer so weiterläuft.
Florian Clauß
1:08:14–1:08:21
Ja, aber das Theorem ist ja nicht die Geometrie der Liebe, sondern die Annahme
1:08:21–1:08:28
im Film ist ja, genau durch diesen subversiven Akt wird das Theorem ja zerstückelt.
1:08:29–1:08:35
Das ist ja so der Punkt. Natürlich im weiteren Bedeutungsbogen ist diese transgenerationale
1:08:35–1:08:38
Weitergabe und die Fortpflanzung und die Sexualität und so weiter.
1:08:39–1:08:41
Ja, das ist natürlich in einem anderen Kontext.
1:08:41–1:08:45
Damit die Kindererbe reich, Kinderbereich.
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Das heißt, wir müssen natürlich das Bourgeoisie fortpflanzen,
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damit es weiter bestehen bleibt. So, das ist ja das.
1:08:55–1:09:01
Ich glaube, es ist einfach auch offen, wie das interpretiert werden kann.
1:09:01–1:09:04
Aber es ist immer wieder so der deutsche Titel, der dann so ein bisschen daneben
1:09:04–1:09:06
liegt, meiner Ansicht nach.
Micz Flor
1:09:07–1:09:09
Ich fand es auch lustig, Geometrie der Liebe. Also ich fand,
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da musste ich halt eben dann lachen, als sie einen Zollstock rausgeholt hat,
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der natürlich dann immer auch so auf das fallische Hinweis, wenn man ihn so aufklappt.
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Und sie vermisst ihn dann in der Landkarte und gleichzeitig vermisst sie auch irgendwie das... Ja.
Florian Clauß
1:09:28–1:09:35
Ja, wir sind jetzt hier am Berlin-Pavillon, dem berühmten Burger King.
1:09:35–1:09:40
Immer wenn man hier mit dem Fahrrad langfährt, kriegt man dann irgendwann so
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einen ekeligen Fleischgeruch in die Nase, der nur so von so Fastfood-Ketten
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fabriziert werden kann. Kennst du das?
Micz Flor
1:09:48–1:09:53
Nee, aber das kann ich mir gut vorstellen. Das passt jetzt irgendwie auch so zu diesem Film.
Florian Clauß
1:09:53–1:09:57
Ja, also ich glaube, das, was wir nochmal so akzentuieren können,
1:09:57–1:10:01
ist, dass Pasolini eben ein großer Gegner der Konsumgesellschaft war.
1:10:01–1:10:05
Also ich glaube, das ist halt auch das, was dann halt so das, ne, es gibt kein Leben.
Micz Flor
1:10:05–1:10:08
Das fand ich auch in der Bildsprache, das war was, was mich so begeistert hat,
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war eben dieses Stadtbild, was er auch da gemalt hat in den 60er Jahren,
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wo diese Bahnhöfe, es ist alles so leer, ja, auch als in Deutschland.
1:10:17–1:10:20
Es ist so leer und es ist so beruhigend für die Seele, finde ich.
1:10:20–1:10:22
Also diese Abwesenheit von Menschen meine ich jetzt nicht so,
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oh Gott sei Dank ist da niemand. man, aber es war einfach so wenig,
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auch die Szene am Bahnhof zum Schluss, wo der sich dann auszieht und wenn er
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weggeht, das ist einfach, man möchte an diesem Bahnhof sein,
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weil man denkt, so, so, so wäre es schön.
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Und demgegenüber man natürlich auch in seiner eigenen Lebenszeit mitbekommen
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hat, wie bestimmte Bahnhöfe vollgepackt werden mit Automaten,
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wo man sich dann irgendwie seine Cola noch schnell ziehen kann oder diese kleinen,
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Kaffee, Cappuccino und belgische Waffelläden, weißt du, also diese Diese,
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gerade die Bahnhöfe, die sind ja inzwischen so vollgepackt einfach mit Orten,
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an denen man konsumieren kann, damit man dann hinten noch einen Kaffee trinken
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kann, wenn man eine letzte Zigarette raucht, bevor man in den Zug steigt.
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Das ist alles so überladen und das fand ich total schön, einfach da so ein bisschen
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fest ist, dass man die menschliche Infrastruktur auf das Wesentliche reduziert.
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Das fand ich total hübsch. Nicht hübsch, schuldigen Blödes.
Florian Clauß
1:11:18–1:11:21
Niedlichen Wortes. Es hat mich sehr beruhigt.
Micz Flor
1:11:21–1:11:26
Ich habe gemerkt, dass es Seilbei, Balsam, ne Balsam, vielleicht auch Seilbei für meine Seele war.
Florian Clauß
1:11:26–1:11:28
Seilbei und Balsam für die Seele.
Micz Flor
1:11:29–1:11:30
Seilbahn für meine Seele.
Florian Clauß
1:11:31–1:11:34
Einmal in die Höhenmeter von einem Kopf hochfahren.
1:11:36–1:11:41
Okay, ich überlege nochmal so, um so einen zeitgenössischen Link zu machen, dass vielleicht,
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es gibt gerade eine,
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es wäre vielleicht auch eine eigene eigentlich folge
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eigentlich es gibt gerade so einige serien und
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filme die so dieses motiv der
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super reichen aber das hatte ich glaube ich auch schon mal erwähnten anderen
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folgen also das heißt die super reichen als eine kaste von figuren ensemble
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wo wo so ein bisschen diese Eat the Rich Fantasien ausgelebt werden.
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Und vor allen Dingen, was vom Titel her auch vielleicht so ein bisschen da mit
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reinragt, ist der Film vor zwei Jahren, hat glaube ich irgendwas gewonnen, Triangle of Sadness.
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Der ist großartig, wo es dann halt auch so eine Schiffsreise geht,
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die dann strandet und auf einmal sich das ganze Gesellschaftsbild so umdreht
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in eine völlig andere Richtung.
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Nämlich, dass dann halt die ganzen Bediensteten und so, die auf dem Schiff dann
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eben auch Migrantinnen sind, dann das Sagen übernehmen auf der Insel.
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Und sich dann die Herrschaftsverhältnisse umkehren.
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Toller Film, große Empfehlung. Dann gibt es diese auch großartige Serie White Lotus in zwei Staffeln,
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wo es um Superreiche geht, die dann sich auf so einen Sparurlaub einmal in Hawaii
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und einmal irgendwo da, wo du neulich warst, Capri, auf dieser Insel.
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Und da auch wieder so die Herrschaftsverhältnisse werden so ein bisschen zerrüttet,
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aber jedes Mal aus diesem Urlaub kommen die halt als völlig neu aufgebaute und
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wieder voll etablierte Figuren raus.
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Oder The Menu, ich weiß nicht, ob du das gesehen hast.
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The Menu, das ist auch so eine Einladung zu einem Menü, was dann halt so einer
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existenziellen Horror, nicht Horror, sondern eher so ein Slasher Plot funktioniert.
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Auch großartig im Setting.
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Und The Glass Onion kam auch nett.
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Jahr Weihnachten oder vorletztes Jahr Weihnachten gelaufen, ist auch so eine
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super reichen, also es gibt so dieses Eat the Riches gerade,
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glaube ich, so und das fand ich halt auch wieder der,
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um da nochmal jetzt zum Anfang zu kommen, The Visitors, glaube ich,
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auch ganz gut draufgeschlagen, einfach diese Zerstörung und ich glaube, das ist so eine,
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allgemeine Stimmung gerade, das ist gerade so ein Mindset, man will halt irgendwie
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so, die Welt, zwei Deutsche besitzen,
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so viel Geld wie die 45 Millionen Deutsche.
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Das ist halt so dieses Ungleichgewicht von Reichtum, was dann eben auch zu diesen
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Schere führt und auch zu diesem Gerechtigkeitssinn.
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Warum kann man das nicht für alle gut verteilen?
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Und warum kann man dann nicht solche Themen wie Klimawandel und warum kann man
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dann nicht Projekte fördern, die dagegen angehen?
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Also das ist so ein bisschen der Schrei nach Gerechtigkeit, der sich dann auch
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in solchen Filmen dann vielleicht wieder zeigt.
Micz Flor
1:14:54–1:14:56
Jetzt sind wir dann bei Utopie wieder.
Florian Clauß
1:14:56–1:15:01
Ja, Utopie, Utopie, aber vielleicht muss man auch was zerstören,
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um was dann halt wieder neu aufbauen zu können, weil, also ich finde das halt
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schon bemerkenswert, dass Pasolini als letzten Film so eine Dystopie entworfen hat,
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danach umgebracht wurde, irgendwie wo sich dann wieder das künstlerische Schaffen
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mit seinem realen Leben so auf so eine magische Weise verwoben hat,
1:15:20–1:15:25
ja, das ist schon echt auch teilweise ein bisschen erschreckend.
1:15:28–1:15:29
Gut, Mitch, also ich glaube.
Micz Flor
1:15:29–1:15:31
Ich habe noch so.
Florian Clauß
1:15:31–1:15:35
Wie du vielleicht in einer Episode schon mal erwähnt hast, man hat das Gefühl,
1:15:35–1:15:40
man redet die ganze Zeit und denkt, mehr als die Hälfte dazu noch mehr Sachen.
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Und habe das Gefühl, irgendwas ausgelassen zu haben. Aber ich glaube,
1:15:43–1:15:46
das ist jetzt erstmal so ein ganz guter Roundwork.
Micz Flor
1:15:46–1:15:53
Ich finde es total super. Es ist so viel auch im positiven Sinne. Vielfältig.
Florian Clauß
1:15:55–1:15:56
Vielfältig, ja.
Micz Flor
1:15:56–1:15:59
Ich möchte eine Sache noch ablegen, einfach bevor, weil ich nicht weiß,
1:15:59–1:16:01
ob ich es hier mal überlegen kann.
1:16:01–1:16:06
Diese Tatsache, dass da Sätze eingeblendet waren in den Bruce-La-Bruce-Filmen,
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das fand ich ganz interessant, weil das dann so Kopfkino ist.
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Also in dem Moment, wenn der Körper sich dem hingibt, sich da irgendwie erfassen
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zu lassen von Erotik und Sexualität, Wenn dann so was kommt, was man lesen muss,
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dann ist das, und das kann ich noch ganz kurz erzählen, ich musste einmal so
1:16:27–1:16:30
ein Seminar halten, war super schlecht vorbereitet, wusste aber,
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es wird schon irgendwie gut gehen, weil es so einen Moment gab,
1:16:32–1:16:36
der einfach enorm umwerfend ist.
1:16:36–1:16:39
Es ging um Biofeedback und diese uralt Biofeedback-Dinge, die man so um den
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Finger gewickelt hat, die dann eben den Hautwiderstand gemessen haben. Ja.
1:16:43–1:16:47
Und mein Aha-Moment für alle war halt, dass ich relativ am Anfang in meinem
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schlecht vorbereiteten Seminar einfach jemand aus dem Seminar hat sich dann
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hingesetzt und die hat dann das Ding um den Finger gewickelt.
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Und dann habe ich einfach ihr so ein paar Sachen vorgelesen,
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so ein paar Fragen gestellt.
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Und dann habe ich sie gefragt, was ist 17 mal 3?
1:17:03–1:17:07
Und alle außer ihr haben gesehen, dass ihr Hautwiderstand komplett.
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Also sich einfach komplett verändert hat. Also in dem Moment,
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wenn du kognitive Leistung machst, wird das Blut abgezogen, ändert dein Hartwirkstand.
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Und da musste ich jetzt gerade nochmal dran denken, dass so eine Idee von so
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einem Film, der eben auch so körperlich mit den Säften arbeitet,
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dann auf einmal so was zu lesen ist, dass der eine ja auch komplett raushauen muss.
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Und warum das, oder ob das so gedacht war oder nicht.
Florian Clauß
1:17:33–1:17:37
Ja, ich glaube, das ist ein schöner Vergleich. weil ich glaube,
1:17:37–1:17:39
es ist tatsächlich, also jetzt nicht so gedacht,
1:17:39–1:17:45
aber schon so bewusst durchbrochen, um auch so ein bisschen Respekt,
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es geht halt nicht um diesen Porn-Aspekt dabei, sondern es geht halt um die Darstellung,
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aber es geht jetzt nicht ums Pornografische.
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Es ist auch ein Bruch in der Erzählweise
1:17:56–1:18:00
und gleichzeitig eine neue Informationsebene, die da reinkommt.
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Und es ist vor allen Dingen auch immer ganz gut gemacht, also der war von Sounddesign,
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war der auch toll, Weil es fing dann immer so, du wusstest an,
1:18:07–1:18:11
du wusstest, sobald dann halt so eine bestimmte Melodie, so eine Techno-Melodie,
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ein bisschen wie der Darkroom im Club, da kommt immer diese Bum,
1:18:16–1:18:21
Bum, Bum und dann geht's los und dann geht's halt, ja zack, dann geht's halt rein und los.
1:18:21–1:18:26
Und ich meine, da haben nicht nur das eben alle mit dem Visitor geschlafen,
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die haben dann auch alle untereinander dann halt ein großes Gruppensex-Erlebnis gehabt.
1:18:31–1:18:34
Also das heißt, die Familie, die sich selber halt irgendwie...
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Ja, und da waren halt diese Zwischensitel, das war halt auch lustig.
1:18:38–1:18:43
Wurde schon gelacht im Kino. Und dann später wurde auch in der Abmoderation
1:18:43–1:18:50
gesagt, ja, wir hatten andere Bruce-la-Bruce-Filme, wo viel mehr Leute aus dem Kino gegangen sind.
1:18:50–1:18:54
Und ich glaube, die haben unter Publikum ganz gut erzogen, was die da eben erwartet.
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Und ja, also es war auf jeden Fall Erlebnis.
1:19:01–1:19:05
Ja, und nicht unbedingt empfehlenswert. Okay, aber das ist, glaube ich,
1:19:05–1:19:09
so der Punkt, wo wir aus der Geschichte aussteigen können, aus der Episode.
1:19:10–1:19:14
Eigentlich 46 mit ganz frisch kriegen wir das auch auf die Spur.
1:19:15–1:19:17
Eine Woche nach der Berlinale werden wir veröffentlicht.
Micz Flor
1:19:18–1:19:24
Wahnsinn. Das machen wir doch alles selber. Werden wir veröffentlicht. I like it. I like it.
Florian Clauß
1:19:24–1:19:25
I like it, genau.
Micz Flor
1:19:25–1:19:30
Sie veröffentlichen uns die alle. Vielen Dank, dass ihr zugehört habt.
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Unsere Tour, die so ein bisschen durcheinander ist.
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Ich weiß jetzt, wo wir sind, aber ich weiß nicht mehr, wie wir gelaufen sind. Aber so soll es sein.
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Ist alles auch auf unserer Webseite eigentlich-podcast.de zu finden.
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Und immer noch denke ich, dass wir irgendwann mal eine Karte machen,
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wo wir alle draufschmeißen.
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Dass wir selber auch noch mal blinde Flecken finden, wo wir mal hinfahren können,
1:19:51–1:19:54
um die Stadt zu erkunden. Ja, macht's gut.
1:19:55–1:19:58
Und letzter Hinweis für die, die immer noch jetzt zuhören.
1:19:58–1:20:05
Das, was Flo vorgelesen hatte mit diesen Revolutionen aus diesem Buch von Pasolini
1:20:05–1:20:07
hat mich erinnert an das Shrike,
1:20:07–1:20:11
an diesen neuen Gott der Zerstörung, der alles nochmal so tabula rasa mäßig
1:20:11–1:20:18
hinmacht und das, was das genau bedeutet, könnt ihr in der nächsten Folge erfahren, wenn ich,
1:20:18–1:20:20
erzähle und Flo hinterfrag Oh.
Florian Clauß
1:20:21–1:20:26
Ihr spürt den eisigen Wind am Rande des Cliffs Ja, das ist ein Cliffhanger selten
1:20:26–1:20:29
so gut vorgebaut von Mitch wie anderswo.
1:20:31–1:20:33
Also macht's gut und bis zum nächsten Mal.
Micz Flor
1:20:34–1:20:34
Tschüss.

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"Oh, and sing of me, O Muse, poor born-again-against-his-will Hockenberry" Ilium, Chapter 1 The plains of Ilium

Was sind schon 3000 Jahre mehr oder weniger, wenn man über die großen Geschichten der Menschheit spricht? Das mag Dan Simmons gedacht haben, bevor er Homers Trojanischen Krieg (Iliad) von vor etwa 3000 Jahren nahm und diesen 1:1 in circa 3000 Jahren auf dem Mars von selbsternannten Göttern neu inszenieren ließ. Das ist einer der drei Handlungsstränge in Simmons‘ Buch „Ilium“, über den wir in dieser Episode sprechen werden. Gleichzeitig feiern genmanipulierte Menschen auf der Erde dank „Farcaster“-Teleportation und dienender Servix-Roboter ein lustvolles Leben. Im dritten Strang brechen Moravecs von den äußeren Planeten des Sonnensystems auf, um den bedrohlichen Quantenfluktuationen auf dem Mars auf den Grund zu gehen. Diese KI-Androiden wurden einst von den Menschen der Erde als Forscher ausgesandt und haben sich seit vielen Jahrhunderten vollständig autonom auf den Monden des Jupiters weiterentwickelt und vermehrt. In Simmons‘ Space Opera gibt es eigentlich keine Menschen mehr wie uns. Und gerade deshalb ist es ein Buch über die Menschlichkeit. Inspiriert von einem Essay im „New Yorker“ der frühen 1990er Jahre, in dem ein Scholar reflektiert, ob wir uns heute wirklich mit den Akteuren in Homers „Iliad“ identifizieren und verbinden können, verlegt Simmons diese Geschichte in eine Zukunft, in der selbst die Götter diese Geschichte nicht zu verstehen scheinen. Deshalb beleben sie den PhD-Gelehrten Hockenberry aus dem frühen 21. Jahrhundert wieder, um zu berichten, ob das, was auf dem Mars geschieht, wirklich dem Original entspricht. Die Menschen auf der Erde können nicht lesen und leben im Delirium der täglichen Lust, bis Harman sich das Lesen selbst beibringt. Es sind zwei Moravecs, die miteinander über Shakespeares Sonette und Proust reden, die noch am ehesten die Kulturgeschichte der Menschheit leben. Alle drei Stränge nähern sich einander an und treffen in einem furiosen, gewaltvollen Finale aufeinander. Unbedingt lesenswert. 10 von 10. Auch weil Simmons so unglaublich liebevoll und virtuos mit Sprache umgehen kann.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:01
Läuft es schon?
Florian Clauß
0:00:01–0:00:02
Ist.
Micz Flor
0:00:02–0:00:03
Alles abgerissen jetzt?
Florian Clauß
0:00:03–0:00:08
Ja. Leider. Leider, leider.
Micz Flor
0:00:09–0:00:12
Wollen wir... Achso, klatschen.
0:00:16–0:00:21
Jetzt wäre die Frage, soll ich einfach mal was vorlesen vorher in Englisch,
0:00:21–0:00:24
was wir später als Einstieg nehmen, oder wollen wir erst Hallo sagen?
0:00:24–0:00:28
Immer erst Hallo. Okay, gut. Aber dann sagst du oder ich.
Florian Clauß
0:00:29–0:00:37
Du. Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 45.
0:00:39–0:00:45
Wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden. Neben mir läuft Mitch.
Micz Flor
0:00:45–0:00:46
Hallo.
Florian Clauß
0:00:46–0:00:53
Und er wird auch gleich unser Thema, sein Thema vorstellen. Und ich bin Flo.
0:00:55–0:01:02
Und wie ihr an den Nebengeräuschen hört, laufen wir entlang einer Straßenbahnstrecke.
0:01:03–0:01:05
Wir sind hier in Mitte unterwegs.
0:01:07–0:01:14
Und die Eigenschaft von unserem Podcast ist, dass wir während der eine dem anderen ein Thema vorstellt,
0:01:14–0:01:20
wir eine Strecke laufen, einen Spaziergang machen, machen, weil der ganze Podcast
0:01:20–0:01:26
ist so geboren aus unseren Hüttenwanderungen, bei denen wir auch immer wieder
0:01:26–0:01:28
irgendwelche Themen gewälzt haben.
0:01:28–0:01:32
Und wir dachten, wir machen ein Format draußen, einen Podcast.
0:01:32–0:01:36
Und sind jetzt schon bei Episode 45.
0:01:36–0:01:39
Ich finde es unglaublich, dass wir schon so viele Episoden haben.
0:01:39–0:01:43
Ja, bald zwei Jahre, Mitch. Das ist ja echt eine Zeit.
0:01:45–0:01:49
Ja, ich bin gespannt, was du mitgebracht hast.
Micz Flor
0:01:49–0:01:50
Ja, ich habe mitgebracht.
0:01:52–0:01:53
Weißt du Bescheid?
Florian Clauß
0:01:53–0:01:57
Hast du mir was erzählt? Du hast mir was gesagt darüber. Du hast das Thema auch
0:01:57–0:01:59
schon in deiner letzten Folge etwas angesprochen.
0:02:00–0:02:02
Und ich glaube, du machst eine Serie draus.
Micz Flor
0:02:03–0:02:07
Ja, ich mache mir eine Serie draus. Und habe jetzt beim ersten Mal einfach angefangen,
0:02:07–0:02:10
beim zweiten Mal versucht, mich so ein bisschen vorzubereiten.
0:02:10–0:02:11
Und dann entsteht gleich so ein Leistungsdruck.
0:02:13–0:02:18
Aber den kann ich vielleicht wieder abschütteln, weil ich versuche einfach,
0:02:18–0:02:23
mich dann frei zu bewegen. Es gibt aber so zwei, drei Sachen,
0:02:23–0:02:27
die ich als Text mitgebracht habe und die ich dann vielleicht auch vorlesen werde.
0:02:27–0:02:30
Es geht weiter um Dan Simmons.
Florian Clauß
0:02:31–0:02:33
Ah, der Autor Dan Simmons.
Micz Flor
0:02:33–0:02:37
Der Autor Dan Simmons. Und für die zweite Folge habe ich mir jetzt vorgenommen,
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dass wir über das, über Ilium sprechen.
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Das ist ein 800-Seiten-Roman, den ich dir geschenkt habe.
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Und wo du eben beim letzten mal auch schon so ein paar sachen so
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toll erzählt hast habe ich gedacht das ist doch ganz gut denn so weil bei denen
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die dann später kommen da bin ich wahrscheinlich mehr am alleine erzählen aber
0:02:59–0:03:03
hier ist die hoffnung dann dass du mich noch so ein bisschen begleitet und ich
0:03:03–0:03:09
auch noch an sachen aus diesem sehr komplexen aber wirklich fesselnden finde großartigen,
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roman erinnerst und die einen bringen kannst.
Florian Clauß
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Ja okay ich muss mal gucken was ich noch erinnern kann diese.
Micz Flor
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Krake zum beispiel hat es zum letzten mal wessen nicht gehört hat folge 43 die
0:03:26–0:03:30
krake ganz vielleicht noch mal erzählen und die kleinen grünen männchen und
0:03:30–0:03:33
so weiter und so fort und eine,
0:03:34–0:03:39
Und eine Sache, die ich sehr stark mit diesem Buch auch verbinde, ist,
0:03:39–0:03:47
ich hatte das Buch schon länger so auf dem E-Reader und dann habe ich irgendwann
0:03:47–0:03:50
einfach mal angefangen zu lesen.
0:03:50–0:03:54
Und dann hat es mich immer mehr gefesselt.
0:03:55–0:04:00
Und beim E-Reader hat man dann unten die Möglichkeit, sich anzuzeigen,
0:04:00–0:04:06
wie viele Prozente oder wie viele Seiten des Buches oder des Kapitels oder so.
0:04:06–0:04:09
Also unterschiedliche Formen, wie man das sich anzeigen kann.
0:04:09–0:04:13
Und ich hatte dann immer nur eingestellt, wie lange ich noch im Kapitel bin.
0:04:13–0:04:15
Noch vier Stunden, 17 Minuten im Kapitel.
Florian Clauß
0:04:16–0:04:17
Ach, du hast Zeit eingestellt?
Micz Flor
0:04:17–0:04:19
Nee, das macht er automatisch.
Florian Clauß
0:04:19–0:04:19
Okay.
Micz Flor
0:04:20–0:04:24
Und dann habe ich irgendwann mal umgestellt auf das Buch.
0:04:24–0:04:27
Also wie viel Prozent des Buchs habe ich schon gelesen. Und dann habe ich schon
0:04:27–0:04:31
ewig mich in diese Welt hineingelesen. War total begeistert.
0:04:31–0:04:35
Und dann war es so bei 12 Prozent, 17 Prozent. Und dann habe ich auf einmal
0:04:35–0:04:37
gedacht, wie soll ich das alles noch?
0:04:38–0:04:42
Das ist ja riesig. Das ist ja wirklich gigantisch. Das würde ich alles noch lesen.
0:04:44–0:04:46
Und interessanterweise war ich dann immer so gefesselt, als es dann irgendwann
0:04:46–0:04:51
bei 80 Prozent durchgeht, oh ne, bitte nie aufhören. Ich würde wirklich.
Florian Clauß
0:04:53–0:04:59
Du hast mir das ja als Taschenbuch geschenkt, das ist ja auch mindestens fünf Zentimeter dick.
0:04:59–0:05:01
Das ist wahnsinnig schwer.
Micz Flor
0:05:01–0:05:05
Ja, das war auch das Verrückte, weil ich nämlich, das ist im Kontrast zum eReader,
0:05:05–0:05:10
als ich dir das dann irgendwie auf irgendwo online gebraucht, erstanden habe,
0:05:11–0:05:15
dann habe ich mir das angeschaut und gedacht, hätte ich das als so ein Buch
0:05:15–0:05:18
in der Hand gehabt, ich hätte nie angefangen das zu lesen.
0:05:18–0:05:22
Das ist einfach wirklich so gigantisch.
0:05:23–0:05:29
Also wenn du dann halt diese 800 Seiten in der Hand hast, das ist schon eine Hausnummer.
Florian Clauß
0:05:29–0:05:37
Das ist eine Hausnummer, eine Masse. Das ganze Buch ist auch mehr oder weniger,
0:05:37–0:05:39
hat verschiedene Storystränge,
0:05:41–0:05:45
die es dann so auffällt und ich weiß auch noch, dass ich so,
0:05:45–0:05:48
also man mag ja dann immer bestimmte Storylines und andere nicht so,
0:05:48–0:05:52
dass ich bei denen, die ich nicht so mochte, dann immer vorgeblendet habe und
0:05:52–0:05:54
gucke, wie lange dauert es noch?
Micz Flor
0:05:55–0:06:00
Da bin ich mal gespannt, welche du nicht so gut findest und welche du gut findest.
Florian Clauß
0:06:00–0:06:01
Aber ich fange mal an.
Micz Flor
0:06:01–0:06:06
Jetzt einfach vorzustellen. Ich habe gleich was zum Lesen mitgebracht.
0:06:06–0:06:11
Und auch wenn wir laufend reden und reden beim Laufen.
Florian Clauß
0:06:11–0:06:12
Und auch vorlesen manchmal.
Micz Flor
0:06:13–0:06:16
Laufend lesen ist schwieriger. Da müssen wir vielleicht kurz.
Florian Clauß
0:06:16–0:06:20
Stehen. Ja, da bleiben wir hier stehen. Wir sind jetzt gerade hier in der Dürksenstraße.
0:06:20–0:06:25
Und hier gibt es eine gute Möglichkeit, auch sich mal irgendwo unterzustellen.
0:06:26–0:06:29
Und ein Stück aus dem Roman vorzulesen.
Micz Flor
0:06:29–0:06:30
Ja, die ersten zwei.
Florian Clauß
0:06:30–0:06:31
Wir können das hier mit Hall machen, oder?
Micz Flor
0:06:32–0:06:32
Hall. Ja, okay.
Florian Clauß
0:06:33–0:06:34
Hei. Mal gucken, ob ich das in.
Micz Flor
0:06:34–0:06:34
Tritt sehe.
0:06:37–0:06:43
Und zwar sind das wirklich die ersten Zeilen des Romans.
0:06:43–0:06:47
Und ich finde die aber ganz toll, weil mir jetzt erst klar geworden ist,
0:06:47–0:06:50
wie schön die so schon alles öffnen, was da so passiert.
0:06:51–0:06:53
Und ich muss das jetzt ein bisschen pathetisch machen.
Florian Clauß
0:06:53–0:06:53
Gerne.
Micz Flor
0:06:54–0:07:02
Rage. Sing, O Muse of the Rage of Achilles and Peleus' son, murderous man-killer, fated to die.
0:07:02–0:07:09
Sing of the rage that cost the Archaeans so many good men and sent so many vital
0:07:09–0:07:13
hearty souls down to the dreary house of death.
0:07:14–0:07:19
And while you're at it, oh Muse, sing of the rage of the gods themselves,
0:07:19–0:07:25
so petulant and so powerful here on the new Olympus.
0:07:25–0:07:30
And of the rage of the post-humans, dead and gone, though they might be,
0:07:30–0:07:36
and of the rage of those few true humans left, self-absorbed and useless,
0:07:36–0:07:38
though they may have become.
0:07:39–0:07:45
While you are singing, O Muse, sing also of the rage of those thoughtful,
0:07:46–0:07:52
sentient, serious, but not so close to human beings out there dreaming under the ice of Europa.
0:08:14–0:08:22
Das sind die ersten Zeilen in Ilium. Chapter 1.
0:08:25–0:08:27
Und ich finde es halt so toll, weil eben diese Stränge und alles,
0:08:27–0:08:30
also man liest es und man weiß gar nicht, worum es hier geht.
0:08:30–0:08:33
Was sind Post-Humans, was sind die neuen Götter, was ist Olympus auf Mars?
0:08:34–0:08:37
Aber es macht eben einfach diese ganzen Handlungsstränge schon auf.
0:08:37–0:08:44
Und rückblickend ist es so ein bisschen so wie, ich weiß gar nicht,
0:08:44–0:08:51
irgendwie so das Gefühl, als ob man da doch schon eben den Teppich ausgerollt bekommt.
0:08:51–0:08:56
Auch wenn man das Gefühl hat, dass man nicht weiß, worum es geht.
0:08:56–0:08:58
Aber worum geht es? Rage. Es geht um Rage.
0:08:59–0:09:03
Es geht um Achilles und Peleus. Es geht um die Iliad von Homer.
0:09:04–0:09:10
Das ist ein ganz, ganz tragender Teil des ersten Drittels auf alle Fälle,
0:09:10–0:09:13
um da wirklich auch so reinzukommen.
0:09:15–0:09:22
Es geht um die Götter, in Anführungszeichen Götter, die halt eben auch in der
0:09:22–0:09:27
Iliad vorkommen, die ja mit sich selbst auch dann immer so gegenseitig versuchen,
0:09:27–0:09:30
irgendwie Zeiten zu beziehen im Krieg um Troja.
0:09:31–0:09:36
Und die allerdings in diesem Buch nicht diese Götter sind, das werden wir dann später noch erfahren.
0:09:37–0:09:40
Aber es sind halt irgendwie neue Götter, von denen man gar nicht so du genau
0:09:40–0:09:43
weißt, wo kommen die her, was machen die da, was ist da irgendwie los.
0:09:45–0:09:49
Dann singen über die Post-Humans.
0:09:49–0:09:53
Es gibt Humans und es gibt Post-Humans. Aber diese Post-Humans,
0:09:53–0:09:55
die werden die ganze Zeit gesetzt, über die wird gesprochen,
0:09:56–0:10:00
aber wir erleben die gar nicht, im ganzen Buch nicht. Und das steht hier auch schon drin.
0:10:01–0:10:04
Du verbringst lange Zeit in dem Buch, damit zu sagen, diese Post-Humans möchte
0:10:04–0:10:05
ich jetzt endlich mal kennenlernen.
0:10:06–0:10:10
Aber hier steht es ja schon, post-humans dead and gone, though they might be.
0:10:10–0:10:14
Wir wissen, wir haben keine Beweise für ihre Existenz, da steht es schon.
0:10:14–0:10:17
Und trotzdem hat man 800 Seiten lang darauf gewartet.
0:10:19–0:10:22
And the rage of those true humans. Dann gibt es also noch wahre Menschen.
0:10:22–0:10:28
Es gibt also Götter, es gibt diese griechischen Kämpfer, es gibt Post-Humans, es gibt wahre Menschen.
0:10:29–0:10:33
Und dann gibt es dieses Sentient, also diese sich selbstbewussten,
0:10:33–0:10:36
serious but not so human beings.
0:10:36–0:10:41
Das sind die Moravex, das sind Roboter, biotechnische Entitäten,
0:10:41–0:10:47
die sich selbst fabrizieren in den Jupiter, im Jovian System.
0:10:47–0:10:48
Da weißt du dann wieder mehr.
0:10:49–0:10:51
Das steht aber dann auch schon da.
0:11:24–0:11:31
Also ich, der Erzähler, bin wiedergeboren, heiße Hockenberry.
0:11:32–0:11:37
Poor dad Thomas Hockenberry, PhD. Ich bin also Doktorand. Ich habe einen Doktor.
0:11:38–0:11:40
Thomas Hockenberry, der Hockenbusch
0:11:40–0:11:42
von seinen Freunden, die auch alle schon tot sind, genannt wird.
0:11:43–0:11:49
Und die alle von einer Welt kommen, die ist quasi quasi turned to dust on a
0:11:49–0:11:52
world long since left behind. Also diese Welt gibt es sowieso nicht mehr.
0:11:53–0:11:57
Das heißt, wir haben jetzt quasi hier diese ganzen Handlungsstränge auch schon
0:11:57–0:11:59
irgendwie so aufgefächert.
0:11:59–0:12:04
Und nicht nur das, sondern wir haben auch, und ich kann das vielleicht nicht
0:12:04–0:12:09
so gut rüberbringen, aber wir haben halt auch eine Sprache, und das finde ich ja bei Dan Simmons,
0:12:10–0:12:15
der hat unglaublich tolle Sprache, der kann einfach ganz toll schreiben.
0:12:15–0:12:19
Und ich finde halt dieses Sing, O Muse of the Rage of Achilles und so,
0:12:19–0:12:23
da ist halt so ein Rhythmus drin, wo man wirklich denkt, das ist halt so große,
0:12:23–0:12:27
bombastische, pathetische Literatur eben.
0:12:28–0:12:30
Iliad irgendwie, was ja auch Gesänge sind eigentlich.
0:12:33–0:12:37
Und dann aber auch diese Frage, was...
0:12:39–0:12:42
Wer spricht da mit mir? Du willst ja wissen, wer ist Erzähler oder Erzählerin.
0:12:42–0:12:45
Was ist diese Stimme, mit der ich angesprochen werde als Lesender?
0:12:46–0:12:48
Und das bricht dann hinten so weg.
0:12:49–0:12:54
Eben heißt es noch, Dreaming under the eyes of Europa, Dying in the sulfur ash of Io.
0:12:55–0:12:58
Und dann kommt halt so, Oh, when sing of me, oh muse, Poor born again against
0:12:58–0:13:02
his will, Hockenberry, poor dead, Thomas Hockenberry, Ph.D., Hockenbusch.
0:13:02–0:13:06
Ich merke jetzt irgendwie halt dieses Jambische oder was auch immer. Total zerbröselt.
0:13:06–0:13:10
Und das finde ich halt auch so großartig, weil genau das auch irgendwie dann
0:13:10–0:13:16
schon ein Stage-Setting ist für die Sprache, die Simmons dann in diesem Buch auch benutzt.
0:13:17–0:13:20
Und das wollte ich jetzt hier erstmal so in die Welt stellen.
Florian Clauß
0:13:20–0:13:25
Ja, sehr schön. Also ein bisschen wie bei Monty Python,
0:13:25–0:13:30
bei Flying Circus gibt es ja dann auch immer diese Zwischenspiele,
0:13:30–0:13:35
die so Trickfilm-Ästhetik, aber so viktorianisch aufgeblasen mit irgendwelchen
0:13:35–0:13:38
komischen Accessoires und Details,
0:13:39–0:13:46
ja, und die dann halt auch so woop woop woop, dann läuft irgendeine Zunge weg oder so.
Micz Flor
0:13:46–0:13:48
Kupferstiche und nachkollorierte Sachen.
Florian Clauß
0:13:50–0:13:58
Kann ich nachvollziehen. Und ja, der Hockenberry, oder wie heißt der? Thomas Hockenberry.
0:13:59–0:14:03
Der ist in irgendeiner Form wiederbelebt worden,
0:14:03–0:14:11
also er ist ja aber auch gleichzeitig so ein ganz fühlendes wesen er war dann
0:14:11–0:14:14
ist er gegen klo ich weiß nicht genau.
Micz Flor
0:14:14–0:14:19
Also es ist so ich werde jetzt ganz kurz für die die vielleicht sogar diesen
0:14:19–0:14:24
podcast hören weil sie was über ilium lernen wollen was sie nicht woanders schon
0:14:24–0:14:27
gehört oder gelesen haben möchte ich eine hypothese in den raum stellen die
0:14:27–0:14:29
ich so noch noch nicht gefunden habe,
0:14:29–0:14:33
die ich aber irgendwie, die sich mir so aufdrängt.
0:14:34–0:14:38
Also es ist ja dann so oft geht es jetzt ja nicht darum, was will der Autor
0:14:38–0:14:43
uns sagen und erzählen, sondern was macht das mit uns oder welche Blickwinkel auf diesen Stoff,
0:14:44–0:14:50
uns ein interessantes Rätsel auf. Und da finde ich das interessant,
0:14:50–0:14:56
dass in dieser Einleitung auch wir schon hören, worum es geht.
0:14:56–0:15:02
Es geht also um Charaktere aus Iliad von Homer.
0:15:03–0:15:10
700 oder 800 Jahre vor Christus geschrieben, gilt als einen der wichtigsten.
0:15:13–0:15:16
Literaturprodukte der Menschheit, was ich auch wiederum interessant finde,
0:15:16–0:15:22
weil halt nach Expanse, was wir schon gemacht haben, wo ja auch dann Ganymede
0:15:22–0:15:23
und Io und Europa so vorkommen,
0:15:24–0:15:28
was ich eh finde, dass halt Expanse und Ilium so Parallelen haben,
0:15:28–0:15:35
dass halt diese Erde als Zentrum der Kultur und einziger Ort der Kultur dann
0:15:35–0:15:37
sich irgendwie auf einmal so komisch anfühlt.
0:15:37–0:15:41
Iliad, okay, Homer. mehr aber die
0:15:41–0:15:44
sind drin das sind keine echten menschen das sind figuren von
0:15:44–0:15:54
homer beschrieben oder erfunden oder aufgegriffen so das zweite jetzt müssen
0:15:54–0:16:00
wir mal gucken es halt dass ich noch mal richtig durchgehen also da haben wir
0:16:00–0:16:03
charaktere die in dem buch vorkommen die keine Menschen sind.
0:16:07–0:16:14
Also diese Götter, die auch darin vorkommen, wirklich als Charaktere von diesen
0:16:14–0:16:18
Göttern, die sind alle auf dem Planeten Mars,
0:16:19–0:16:23
weil die sind ja im Olymp und wo ist in unserem Sonnensystem Olymp?
0:16:24–0:16:30
Auf dem Mars, Mount Olympus. Das ist doch, glaube ich, der größte Berg in unserem Sonnensystem.
Florian Clauß
0:16:31–0:16:35
Ja, ich glaube, der ist jetzt 20 Kilometer hoch oder so.
Micz Flor
0:16:35–0:16:43
Genau, und auf diesem Olymp wohnen die Götter. Die alten Götter aus.
0:16:46–0:16:50
Und diese Götter sind natürlich keine Menschen. Wir wissen nicht genau,
0:16:50–0:16:53
was es sind. Also es wird halt irgendwie dann auch so diskutiert, die sind größer.
0:16:54–0:16:57
Aber wir erfahren nicht wirklich, was das ist in diesem Buch,
0:16:57–0:16:58
aber es sind auch keine Menschen.
0:17:01–0:17:06
Dann diese Posthumans, die sind ja im Namen nach schon keine Menschen mehr.
0:17:09–0:17:14
Das heißt, die eh nicht vorkommen, über die aber gesprochen wird.
0:17:14–0:17:19
Die sind keine Menschen. Und dann gibt es aber auch noch diese True Humans,
0:17:19–0:17:22
die paar, die noch da sind, von denen wir aber auch relativ schnell erfahren,
0:17:22–0:17:27
dass es nicht wirklich Menschen in unserer Art sind, sondern zum Beispiel sind
0:17:27–0:17:32
das Menschen, die jetzt auf so einer kulturellen Ebene einfach alles losgelassen haben.
0:17:32–0:17:37
Die können nicht mehr lesen, die sind auch genetisch modifiziert zum Beispiel,
0:17:37–0:17:43
haben die Teile von Motten-Genen in ihren Körpern, was dazu führt,
0:17:43–0:17:48
dass die Frau den Samen von ganz vielen Männern aufnehmen kann und später kann
0:17:48–0:17:51
sie dann selber entscheiden, wer der Vater ihrer Kinder wird.
0:17:51–0:17:55
Also es ist so Motten-Gene-Grimm. Das heißt, diese True-Human sind auch genetisch
0:17:55–0:18:02
manipuliert, die werden genau 100 Jahre alt Und danach ziehen sie dann zu diesen
0:18:02–0:18:04
Post-Humans angeblich auf zwei Ringe.
0:18:05–0:18:08
Das gibt so zwei Ringebene, die die Erde umkreisen, die auch sichtbar sind.
0:18:09–0:18:14
Das heißt, genau 100 werden ist jetzt auch nicht unbedingt eine menschliche
0:18:14–0:18:17
Qualität, die wir als menschlich wahrnehmen würden.
Florian Clauß
0:18:18–0:18:20
Die feiern dann immer ihren Dekadengeburtstag.
Micz Flor
0:18:20–0:18:26
Genau, alle 20 Jahre kriegen sie so einen Fix-Up. da gehen sie dann auch einfach
0:18:26–0:18:30
da werden sie einfach nur mal wieder regeneriert in einer gewissen form die.
Florian Clauß
0:18:30–0:18:32
Altern auch nicht nur.
Micz Flor
0:18:32–0:18:38
Die alter nicht also und das ist dann auch so ein bisschen einer von diesen
0:18:38–0:18:44
nicht macguffins aber einer von diesen,
0:18:48–0:18:51
Jetzt sind wir gleich am Alex, das ist ganz grob. Das heißt,
0:18:51–0:18:55
das, was hier als True Humans benannt wird, ist auch nichts, was wir irgendwie...
0:18:56–0:19:00
Die sind am Anfang noch so ein bisschen langweilig, aber da werden wir auch
0:19:00–0:19:01
gleich noch darauf zu sprechen kommen.
0:19:02–0:19:06
Und dann gibt es auch noch die Not-So-Human, werden sie genannt,
0:19:06–0:19:08
die du schon benannt hast.
0:19:08–0:19:19
Also Orpho of Io und Mahnmut von Europa. Europa, das sind die beiden Moravex,
0:19:19–0:19:22
so heißen die, benannt nach dem Erfinder der Moravex.
0:19:23–0:19:31
Das waren ganz früher mal Androiden, so biotechnische Wesen oder eigentlich
0:19:31–0:19:33
wirklich eher Androiden, es wurden dann Wesen.
0:19:33–0:19:43
Die wurden ins Sonnensystem von der Erde rausgeschickt, um das äußere Sonnensystem zu erkunden.
0:19:46–0:19:50
Sind dann aber da irgendwie so ansässig geworden, haben sich selber hergestellt.
0:19:50–0:19:55
Also die basteln sich so selbst und sind eben auch KI-mäßig die,
0:19:56–0:20:02
die in gewisser Weise noch vieles Menschliche weitertragen, als ob die die Forscher
0:20:02–0:20:03
der Menschlichkeit sind.
0:20:03–0:20:06
Das sind eben diese beiden, die ich jetzt angesprochen habe,
0:20:06–0:20:12
die du beim letzten Mal schon erwähnt hast, dass die über Proust und Shakespeare's
0:20:12–0:20:15
Sonnette sich unterhalten, die ganze Zeit angekriegt.
0:20:17–0:20:21
Die sehen allerdings dann zum Beispiel Aufruhr auf IO.
0:20:22–0:20:24
Das ist halt so eine Maschine, sieht ein bisschen aus wie eine Krabbe,
0:20:24–0:20:27
wiegt glaube ich sechs Tonnen oder so, wird auch so beschrieben.
0:20:27–0:20:35
Und das ist der Proust, Proust Skola oder sowas.
0:20:35–0:20:39
So, und das sind so die Charaktere. Und dann haben wir eben noch diesen Erzähler,
0:20:39–0:20:46
den wir da hören, Thomas Hockenberry, der im frühen 21.
0:20:47–0:20:52
Jahrhundert an Krebs gestorben ist. Ich glaube, die Zahl wird sogar genannt,
0:20:52–0:20:53
das Jahr, aber das habe ich jetzt nicht mehr im Kopf.
0:20:55–0:21:00
Und der dann wieder zum Leben erweckt wird. Also wir haben, um jetzt meine These
0:21:00–0:21:04
ein bisschen voranzutreiben, wir haben hier, was haben wir denn hier?
0:21:04–0:21:06
Alex gerade noch Gesang.
0:21:08–0:21:11
Wo gehen wir lang? Einfach an der S-Bahn erstmal lang, oder?
0:21:17–0:21:22
Diese Personen, diese Charaktere, die uns jetzt begleiten werden,
0:21:22–0:21:24
sind alle nicht menschlich.
0:21:25–0:21:31
Und das Ganze spielt, wird nicht genau benannt, spielt aber irgendwie so was
0:21:31–0:21:33
wie 3000 Jahre in der Zukunft.
0:21:35–0:21:38
Und da hatte ich dann auf einmal so gedacht, das ist ja interessant,
0:21:38–0:21:44
weil, wenn man jetzt mal guckt, wir sind heute, lesen dieses Buch heute,
0:21:44–0:21:50
vor etwa 3000 Jahren wurde Iliad von Homer geschrieben und das Ganze,
0:21:50–0:21:52
was wir jetzt sehen, spielt in 3000 Jahren.
0:21:53–0:21:57
Also irgendwie ist da so eine Symmetrie drin. Das heißt, der entwirft jetzt
0:21:57–0:22:00
ein Bild und sagt dann, okay, wir gucken auf die Iliad, Was ich im Interview
0:22:00–0:22:03
gefunden habe, war das auch für ihn ein Auslöser.
0:22:03–0:22:09
Der hat schon 1993, ich weiß nicht mehr genau, aber 2002,
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2003 erschien das Buch, aber 1993 hatte er wohl im New Yorker einen Artikel
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gelesen, in dem jemand beschrieben hat, wie er als Erwachsener nochmal wieder an die Uni gegangen ist.
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Und ich weiß gar nicht mehr warum, das wird ihm mittlerweile nicht gesagt,
0:22:26–0:22:29
aber dort eben die Iliad dann auch nochmal gelesen hat und es hat ihn sehr berührt.
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Und er hat gemerkt, wie wenig er sich eigentlich mit diesen fast 3000 Jahre
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alten Charakteren dann doch irgendwie verbünden kann.
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Ja, also wie weit weg das dann irgendwie doch ist.
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Und dann habe ich, wenn das für ihn so ein Auslöser war, angefangen zu recherchieren
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und sich einen Plot zu überlegen, dachte ich, Dan Simmons hat vielleicht wirklich auch gedacht,
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okay, wie sieht es denn in 3000 Jahren aus, wenn die Leute auf uns gucken,
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auf unsere Kultur und kommt dann darauf, dass halt die Humans vielleicht halt
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nur noch 100 Jahre alt werden, immer regeneriert, selber gar nicht mehr lesen können.
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Und dieses nicht lesen können ist ja gar nicht mehr so weit weg.
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Wir haben ja natürlich kannst du lesen, aber wir haben ja immer diesen Running
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Gag, dass du nicht mehr liest.
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Ja, was ja auch so nicht stimmt. Du liest ja immer noch sicherlich irgendwelche
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manuale aber jetzt muss ich kurz pause machen das wird nämlich sehr laut wir sind am anfang,
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Flo macht ein Foto von einem Panda von hinten.
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Also in gewisser Weise sind wir gerade an so einem verrückten kulturellen Implosionsrad,
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wo gerade alles zusammenfällt mit Musik, mit Bärenkostüm, mit der Weltuhr heißt die auch, ne?
Florian Clauß
0:23:51–0:23:55
Ja, Weltzeituhr. Das war ja mal der klassische Treffpunkt im Osten,
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weil die Weltzeituhr am Alex.
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Wo man keine Telefone hatte und dann noch verbindliche Treffpunkte und Zeiten ausmachen musste.
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Das war hier immer ganz gut gegeben.
Micz Flor
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Fühlt sich auch an wie 3000 Jahre her.
Florian Clauß
0:24:13–0:24:15
Ja, 30 Jahre.
Micz Flor
0:24:18–0:24:24
Also das ist so eine Hypothese oder so ein Blick darauf, so dieses Menschliche
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und das Verständliche zu konstruieren. Also wir gucken 3000 Jahre zurück auf
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die Iliad, wir gucken 3000 Jahre in die Zukunft, das ist ein hypothetischer Blick.
0:24:31–0:24:37
Und in 3000 Jahren der Zukunft gibt es eben alle, die nicht mehr menschlich
0:24:37–0:24:43
sind, unter anderem auch diese Götter, die auf Mars, Olympus leben.
0:24:44–0:24:52
Und die diesen Thomas Hockenberry, der auch wieder von Simmons,
0:24:53–0:24:57
ist ein realer Mensch wohl, erzählt das im Interview.
0:24:58–0:25:00
Ich muss hier auch noch mal ganz kurz, das war eine Sache, die ich mir auch
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noch mal rausgeholt hatte.
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Der, mit dem er, glaube ich, auf der Uni war. Und das war so sein Gegenspiel, in Anführungszeichen.
0:25:16–0:25:20
Der einzige andere, ich finde es jetzt gerade nicht, der einzige andere Schreiber,
0:25:20–0:25:22
Writer, the only other Writer.
0:25:23–0:25:30
Und der wurde wohl kurz nach seinem Abschluss umgebracht, ermordet.
0:25:30–0:25:36
Wird auch nicht genau erklärt, was. Ich weiß aber, dem wollte er da mit Hockenberry,
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mit dem Namen, irgendwie ein bisschen kein Denkmal setzen, aber ihn zumindest
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irgendwie so im Leben erhalten.
0:25:42–0:25:53
Aber die Götter erwecken Thomas Hockenberry, der als PhD-Schola die Iliad auch
0:25:53–0:25:56
erforscht hat, wieder zum Leben.
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Und er hat diesen absurden Auftrag zu beobachten in diesen realen Kämpfen, die da abgehen.
0:26:02–0:26:06
Also diese ganzen Charaktere aus der L-Jet sind da vor Ort und er kann sich
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mittels Crazy-Technologie oder Magie oder wie man es auch nennen möchte, ich glaube, Arthur C.
0:26:12–0:26:18
Clarke hat mal gesagt, alles, was man sich nicht erklären kann,
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muss wie Magie wirken, auch wenn es Technik ist oder so eine Art,
0:26:21–0:26:24
hat, kann er sich dann verwandeln,
0:26:24–0:26:28
kann andere Rollen annehmen, kann in andere Leute schlüpfen.
0:26:28–0:26:33
Und seine Aufgabe von den Göttern ist es, zu beobachten, ob die Iliad genau
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so abläuft, wie es vor dann inzwischen schon 6000 Jahren geschrieben wurde.
Florian Clauß
0:26:39–0:26:45
Ich habe in Klappentext gelesen, er wird als Kriegsberichterstatter, Bestatter.
Micz Flor
0:26:45–0:26:46
Kriegsberichterstatter,
0:26:49–0:26:52
Er muss aufbauen.
Florian Clauß
0:26:52–0:26:57
Dass es genauso wie tradiert dann auch passiert.
Micz Flor
0:26:58–0:27:05
Ja, er soll herausfinden, ob es Unterschiede gibt. Und das ist wohl extrem wichtig.
0:27:06–0:27:11
Aber warum, weiß keiner. Und warum die Götter, die ja in der Iliad vorkommen,
0:27:11–0:27:15
die jetzt auf dem Mars leben, Und wir wissen gar nicht, was da unten für Menschen
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in Anführungszeichen rumlaufen. Die müssen ja auch irgendwie hergestellt worden sein.
0:27:19–0:27:22
Und die laufen jetzt mit diesem Iliad-Programm in sich ab.
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Und die Götter wollen jetzt wissen, ob die genau so ablaufen,
0:27:26–0:27:33
wie das damals vor 3000 Jahren ein PhD-Doktorand.
0:27:37–0:27:40
Der es studiert hat, irgendwie sagt. Also es ist so völlig verdreht,
0:27:40–0:27:46
völlig ineinander komisch verschraubt und du weißt nicht, warum die diese Welt geschaffen haben.
0:27:46–0:27:56
In der also die Iliad sind glaube ich 51 Tage in diesem Krieg und die gehen
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auch nicht bis zum trojanischen Pferd und sowas, sondern die gehen nur,
0:28:00–0:28:05
in Homers Schreibung jetzt nur quasi bis nach dem Tod Hektors.
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Und Hector wird von Achilles getötet und wird dann aber nicht rausgegeben.
0:28:17–0:28:19
Das heißt, es kann keine Trauerfeier stattfinden.
0:28:19–0:28:24
Und Homers Erzählung endet allerdings dann mit der Zeit,
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in der Achilles von einem Trojaner überredet wird oder gut gestimmt wird,
0:28:35–0:28:44
den toten Leib, toten Körper von Hector rauszugeben und dann wird dann bestattet.
0:28:45–0:28:47
So, und dann ist die Iliad zu Ende.
0:28:48–0:28:52
Und ich weiß auch gar nicht mehr genau, ob Ilium dann zu Ende ist,
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aber es ist eben auch der erste Teil von zwei Büchern.
0:28:56–0:29:00
Aber weil man bei Dan Simmons manchmal ein bisschen auf die Schnauze fällt,
0:29:00–0:29:04
weil man hofft, dass das zweite Buch dann genauso gut und eben auch...
Florian Clauß
0:29:05–0:29:07
Also von Ilium gibt es noch ein zweites Buch?
Micz Flor
0:29:08–0:29:09
Olympos heißt es.
0:29:11–0:29:12
Und Olympos ist auch super.
0:29:15–0:29:20
Es ist auch crazy super. Crazy und super, man kann das auch nicht so gut...
0:29:20–0:29:22
Also ich habe auch über Plot Spoiler nachgedacht.
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Man kann die Bücher finde ich auch irgendwie... Man kann nicht so richtig Plot
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spoilern, weil das ist eher so...
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Kurt Vonnegut hat mal wohl als Tipp gesagt, für Menschen, die Bücher schreiben,
0:29:38–0:29:43
hat gesagt, fang so nah wie möglich am Ende an.
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Also start as close to the end as possible.
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Und das ist sehr interessant, weil man dann wirklich weiß als erstes,
0:29:54–0:29:59
okay, das ist das Ende meines Buchs und wo fange ich an?
0:29:59–0:30:02
Wo denkt man zurück? Weil ich finde, bei Dan Simmons ist es oft so,
0:30:02–0:30:03
wie es mir da ging mit dem Buch.
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Ich wollte dann nach 12 Prozent, habe ich gedacht, oh Gott, wie soll ich das alles lesen?
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Nach 80 Prozent habe ich gedacht, ich will einfach, dass es nie aufhört.
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Das Ende war dann nicht mehr wichtig. Ich finde, bei ihm ist Plot Spoiler nicht
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so ein Thema, weil man irgendwie einfach an diesen ganzen Erzählungen so dranhängt,
0:30:20–0:30:24
oder ich zumindest dranhängen kann, dass es einfach Spaß macht zu lesen. Das ist wie.
Florian Clauß
0:30:24–0:30:26
Wandern. Warst du jetzt schon bei deiner These?
Micz Flor
0:30:27–0:30:28
Ja, meine These ist?
Florian Clauß
0:30:30–0:30:31
Diese Zeitachse.
Micz Flor
0:30:31–0:30:38
Genau, wir haben also diese Situation, in der Ilium fast schon wie so ein Test-Environment
0:30:38–0:30:43
ist für die Frage, Frage, können wir Menschlichkeit oder was heißt,
0:30:43–0:30:44
bedeutet Menschlichkeit?
0:30:44–0:30:46
Können wir das irgendwie einfangen? Können wir das irgendwie festhalten?
0:30:46–0:30:47
Können wir das irgendwie beschreiben?
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Und Simmons dann deshalb irgendwie gesagt hat, okay, vor 3000 Jahren die Iliad,
0:30:54–0:30:57
jetzt in 3000 nochmal Iliad.
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Die Götter wissen es noch weniger als alle anderen.
0:30:59–0:31:06
Und wir heute können ja auch nur spekulieren, aber wir sind scheinbar das Beste,
0:31:06–0:31:11
was die auch in 3000 Jahren finden könnten, um jemanden wiederzubeleben.
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Es gibt noch einen zweiten Forscher, da habe ich den Namen jetzt vergessen,
0:31:14–0:31:18
Knighton irgendwas, der auch da wiederhergestellt wurde.
Florian Clauß
0:31:18–0:31:20
Und der auch über die, über den,
0:31:21–0:31:22
dann.
Micz Flor
0:31:22–0:31:26
Ja, auch im Berichterstatter, die treffen sich zufällig. Vielleicht gibt es
0:31:26–0:31:28
noch mehr, das wissen wir nicht, aber die beiden treffen sich auf alle Fälle
0:31:28–0:31:30
und können sich so enttarnen.
Florian Clauß
0:31:30–0:31:35
Ich glaube, du beschreibst es ganz gut als eben so ein Versuchslabor.
0:31:35–0:31:40
Man hat das Gefühl, man ist dann in irgendeinem Inside-Machine und irgendwas
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läuft da so ein Programm ab, das bestimmte Sachen rauszufinden versucht.
0:31:49–0:31:52
Und dann aber so ganz komische zutaten drin
0:31:52–0:31:55
hat ja ja es ist eine simulation von irgendwas
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und gleichzeitig ist
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auch sehr lebendig erzählt also die welt
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nimmt man so ab ja es ist ja auch eine kunst so ich glaube was du was relativ
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einfach zu nehmen das heißt einfach aber nehmen wir jetzt mal bei der expanse
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ist dann eben dieses diese skalierung von mir fiction ist ja dann so ein bisschen
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so Also diese Plausibilität,
0:32:21–0:32:22
die man entwickelt,
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um halt Zukunft und eine Zukunftswelt zu erschaffen, die man irgendwie dem mal
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folgt, wenn der mal sagt, okay, kann ich mir vorstellen. Und es ist aber noch relativ nah.
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Ich weiß noch damals, es gibt ja in den 70ern gibt es ja auch solche,
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Science-Fiction-Filme wie 2785, als das und das.
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Und dann dachte ich damals als Kind, mein Gott, das ist ja unglaublich weit weg.
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Wie kann man darüber einen Science-Fiction-Film machen? Wie kann man sich irgendwie
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vorstellen, was jetzt in 800 Jahren ist?
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Gleichzeitig kriegt man man ja auch irgendwie so einen relativ anderen Zugang zu Zeit.
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Dimensionen. Und jetzt zurückblickend auf 800 Jahre hat man schon eine Griffigkeit
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und kann man sagen, okay, was war vor 800 Jahren?
0:33:21–0:33:26
Da war irgendwie Mittelalter und so weiter. Also man hat ja irgendwie eine Vorstellung
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von dem, was vor 800 Jahren ist.
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Und jetzt auf so einer Zeitachse von 3000 Jahren finde ich das schon mal ziemlich,
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ziemlich raffiniert, was er dann irgendwie für ein Setting entwirft.
0:33:40–0:33:51
Und wie das eben so mit Simulationen ist und Leben finde ich gelungen einfach bei ihm.
Micz Flor
0:33:51–0:33:58
Wir sind jetzt bei diesem einen Strang bei den Göttern und weil du sagst,
0:33:59–0:34:05
in der Iliad die Götter sind ja Teil dessen was wir da lesen wenn wir das lesen
0:34:05–0:34:09
oder irgendwie besprechen In der Iliad sind ja die Götter mit drin,
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die sich gegenseitig auch irgendwie versuchen,
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Beine zu stellen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen.
0:34:17–0:34:20
Und es gibt dann eben die Halbgötter oder die Kinder von Göttern,
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die dann irgendwie mitkämpfen.
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Also es gibt so ganz viele Motivationen. Und in der Iliad ist eben auch Rage,
0:34:28–0:34:32
das sagt er ja auch, eine Zorn, ist halt so ein ganz, ganz wichtiges Thema.
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Es geht ja so ganz viel um Zorn. immer wieder wird
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er so weitergegeben und erst zum
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schluss dann mit der herausgabe des toten kapers
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von hektor und der beistattung kommt dann irgendwie so ein bisschen moment der
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ruhe rein der krieg ist nicht zu ende aber das ist dann das ende der ideen hat
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und jetzt gucken wir halt in dieses buch hinein indem das von vor 3000 in die
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zukunft kommt man dadurch nicht.
Florian Clauß
0:35:01–0:35:02
Aber ich glaube.
Micz Flor
0:35:02–0:35:02
Ich denke.
Florian Clauß
0:35:02–0:35:05
Es ist besser, nicht an der Straße lang zu laufen. Ja, wir.
Micz Flor
0:35:05–0:35:09
Probieren ja mal hier so ein paar Nebenstraßen. Gerade war schon irgendwie Feuerwehr
0:35:09–0:35:11
oder Notarzt. Es ist ein bisschen laut hier.
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Das heißt, Simmons nimmt jetzt Iliad und setzt sie in die Zukunft.
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Er verändert auch die Sprache, auch wenn er jetzt sein Buch selber mit so pathetischen
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Sachen anfängt. Es wird conversational irgendwie.
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Es wird so ein bisschen gestelzt, aber es ist umgangssprachlich,
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wie die miteinander reden.
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Und projiziert also das von vor 3000 Jahren in 3000 Jahre Zukunft.
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Und wir schauen uns genau irgendwie das Gleiche nochmal an.
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Und dahinter passiert aber dann eben diese neue Geschichte, dass wir nochmal
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so anders auf diese Götter gucken.
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Diese Götter haben das alles hergestellt und inszeniert, was man ja auch von
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Göttern irgendwie erwartet.
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Das ist ja so unser Bild, Gott macht die Erde.
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Am Anfang war das Wort oder was auch immer.
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Und und er als autor schreibt es in zukunft rein wir
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gucken mal genau auf die götter die waren sonst immer so gesetzt mama
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und papa stellt man nicht in frage und jetzt gucken wir mal an und dann
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stellt sich halt bei denen raus die kochen auch nur mit wasser die haben dann
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auch so komische technik die haben dann bestimmte zum beispiel die die chariots
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also diese wagen mit denen sie die dann am Himmel entlang fliegen, auch für alle sichtbar.
0:36:26–0:36:32
Die sind, wenn man genau hinguckt, was halt dann Hockenberry irgendwann kann,
0:36:32–0:36:37
weil er da näher rankommt, da sieht man, dass das teilweise eben auch Raketenbetriebe
0:36:37–0:36:40
sind. Also sie sind halt da bloß teilweise versteckt.
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Die haben dann so bestimmte Technik, also einfach Technologien,
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mit denen sie einen Knopf drücken können, sich teleportieren woanders hin und so.
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Und das sind einfach Sachen, die sie dann halt eben göttlich scheinen lassen
0:36:52–0:36:57
und vor allen Dingen auch göttlich scheinen lassen vor diesen künstlich hergestellten,
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für uns schon 3000 Jahre alten Charaktere,
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die wir schon gar nicht mehr, so eben dieses eine Essay, das Dan Simmons auch
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mitmotiviert hat, da mal rein zu gucken, mit denen wir uns schon gar nicht mehr
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so gut innerlich verbinden können.
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Dieses Menschliche aus der damaligen Zeit ist irgendwie festgehalten,
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aber es ist ganz schwer, das irgendwie.
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An sich ranzulassen.
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Bei Dan Simmons' Ilium gucken wir also genauso, wie wir heute auf die alte Iliad
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gucken, gucken wir auf dessen.
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Wir sind einfach diese, wir wollen es auch wissen, was ist denn los,
0:37:35–0:37:37
was motiviert den und so weiter.
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Also wir sind genauso Publikum, wie für die alte Iliad von Homer.
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Und gleichzeitig sind die Götter aber auch irgendwie Publikum für diese Puppen,
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die sie selber selber erschaffen haben, die das jetzt so abspulen, das Ganze.
0:37:52–0:37:56
Und zwar wirklich eben auch in der gleichen Geschwindigkeit abspulen.
0:37:57–0:38:01
Und dann ist es aber wiederum auch, finde ich, wenn es um die Frage Menschlichkeit
0:38:01–0:38:06
geht, dann ist es auch so, alles sind halt irgendwie Anteile von dieser Menschlichkeit.
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Und die Götter sind halt irgendwie welche, die halt irgendwie so ein bisschen
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die hässlichsten Anteile auch so darstellen.
0:38:13–0:38:20
Die sind verschwenderisch und gebietend und umgangssprachlich würde man dieses
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komische Wort Hinterfotzig benutzen, weil die sich gegenseitig versuchen,
0:38:24–0:38:28
immer so ein Dolch in den Rücken zu stoßen und sich da irgendwie immer gegenseitig...
Florian Clauß
0:38:28–0:38:33
Aber die sind ja auch so rein klassisch ganz gut übertragen.
0:38:33–0:38:36
So werden ja auch die Götter dargestellt.
Micz Flor
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Ja, also diese Götter auf jeden Fall. Die haben das auch.
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Und jetzt kommen wir aber mit Hockenberry als Erzähler ziemlich nah ran.
0:38:43–0:38:48
Der zieht sich dann eben auch so einen Helm des Hades, heißt es glaube ich,
0:38:48–0:38:51
zieht er sich auf und dann ist er unsichtbar und dann schleicht er sich da auch mal hin.
Florian Clauß
0:38:52–0:38:58
Der hat das dann von Aphrodite, oder? Hat er doch den Helm bekommen und er ist
0:38:58–0:39:06
dann quasi bei ihr so ein bisschen in der Anstellung, dass er da für sie bestimmte Sachen rausfindet.
Micz Flor
0:39:06–0:39:09
Genau, er ist Spion. Spion.
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Vor allen Dingen, das ist sozusagen seine direkte Vorgesetzte.
0:39:15–0:39:17
Ich weiß nicht mehr, wer es ist. Da weißt du jetzt mehr als ich.
Florian Clauß
0:39:17–0:39:25
Ich glaube, es war die Aphrodite oder es war oder wie heißt die Frau von Joyce?
Micz Flor
0:39:26–0:39:32
Das wäre die das wäre die nicht Helena, ist es? Helena.
Florian Clauß
0:39:33–0:39:34
Doch. Ja, ich glaube, es war Helena.
Micz Flor
0:39:34–0:39:41
Aber Helena ist ja auch die Helen of Troy ist ja auch die Schwägerin von Agamemnon,
0:39:41–0:39:45
die von Paris entführt wurde, weshalb es den ganzen Krieg überhaupt gab.
0:39:45–0:39:47
Aber ich glaube, nee, Hera ist die.
Florian Clauß
0:39:47–0:39:51
Hera. Hera, genau. Hera ist die Frau von Zeus.
Micz Flor
0:39:51–0:39:55
Und ich kenne mich aber mit dieser Mythologie jetzt nicht so gut aus,
0:39:55–0:40:00
weil das ist natürlich für die von ein paar Reviews, die ich gelesen habe,
0:40:00–0:40:04
waren eben auch Leute, die das wegen Iliad gelesen haben.
0:40:04–0:40:10
Weil das scheint im amerikanischen Raum wirklich auch noch mal anders gesetzt zu sein.
0:40:10–0:40:13
Vielleicht hat sich das inzwischen auch ein bisschen geändert,
0:40:14–0:40:17
wo viel in Bibliotheken verschwindet, in Schulen und Colleges.
0:40:17–0:40:22
Aber das war damals, habe ich öfter gelesen, ich wollte es unbedingt lesen,
0:40:22–0:40:26
als ich erfahren habe, dass es sich da um Homer, das ist so lange her,
0:40:26–0:40:28
dass ich das damals in der Schule hatte oder im College.
0:40:29–0:40:33
Also dann, das ist für viele so ein Aufhänger gewesen. Aber ich habe damit nicht
0:40:33–0:40:37
viel zu tun gehabt, muss ich zugeben. In der Schule war das kein Thema bei uns.
0:40:39–0:40:41
Weißt du nicht, habt ihr das in der Schule gemacht, sowas?
Florian Clauß
0:40:43–0:40:43
Ähm, nee.
Micz Flor
0:40:44–0:40:44
Nee, ne.
0:40:48–0:40:51
Ja, aber das ist der eine Block.
0:40:51–0:40:54
Und die Götter zum Beispiel auch, und damit kommen wir zum zweiten Strang,
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sind eben, wie ich sagte, so die, irgendwie so das Schlechtere oder das egozentrische
0:41:04–0:41:08
oder egomanische oder selbstsüchtige so an dieser Menschlichkeit,
0:41:09–0:41:14
dass die eben einfach auch ohne Rücksicht auf Verluste so auf diese Knöpfe drucken
0:41:14–0:41:17
und hier und da und dort und hier ihr Ding durchziehen, was dazu führt,
0:41:17–0:41:22
und das bringt uns zu den Moravex bei Jupiter,
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dass die Moravex von außen messen,
0:41:27–0:41:34
dass vom Mars besorgniserregende Quantenfluktuationen zu messen sind.
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Da sind wir auch wieder ein bisschen bei Expanse. Das erzählt ja von diesem
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einen Neutronenstern, der in so einem System quasi als Mausefalle aufgebaut wurde.
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Also da gibt es dann in diesen Quantenfeldern innen um Mars herum, das ist irgendwie...
0:41:49–0:41:54
Kritisch, das ist für mich jetzt nicht mal Wikipedia-Plausibility,
0:41:54–0:41:58
sondern einfach, das ist Fiction, also kritische Quantenfluktuation,
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was dazu führen könnte, dass halt da in der Gegend wirklich ein Loch,
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also wie die Moravex das formulieren wird, ein Loch in den Zeitraum kontinuiert ist.
Florian Clauß
0:42:08–0:42:13
Die sind so eine Art von gleichberechtigter Abstimmungsgruppe,
0:42:13–0:42:17
die schicken dann lieber als Expedition los. Ja.
Micz Flor
0:42:18–0:42:22
Ich glaube, es werden insgesamt vier losgeschickt, aber nur zwei überleben.
0:42:22–0:42:25
Die werden dann über Maas nämlich abgeschossen. Das war vielleicht ein kleiner Plot-Spoiler.
0:42:26–0:42:30
Aber du hast ja mit der Krake und dem Absturz schon erzählt, was da so ist.
0:42:32–0:42:35
Aber die Moravex sind auf alle Fälle die, wo man das Gefühl hat,
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das hat am meisten noch mit uns zu tun.
0:42:37–0:42:42
Die bilden Diskussionsgruppen, die beraten, die wägen ab.
0:42:42–0:42:46
Vielleicht ist es aber auch ein idealisiertes Bild von uns und wir sind den
0:42:46–0:42:54
Göttern doch irgendwie näher, die einfach nur vor sich hin leben und Müllberge
0:42:54–0:42:55
hinter sich zurücklassen.
Florian Clauß
0:42:55–0:43:00
Aber die Moravex sind ja auch eher, die haben ja nicht wirklich so Körper,
0:43:00–0:43:05
die haben ja alle so ganz komische Körper, die sind ja alle so zusammengepatcht.
Micz Flor
0:43:05–0:43:11
Die sind für etwas geschaffen, also die haben eine eingebaute Funktion und dadurch
0:43:11–0:43:16
sind sie natürlich in gewisser Weise auch bestimmt, also in gewisser Weise auch bestimmten Freiheiten,
0:43:18–0:43:22
bleiben ihnen verwehrt, weil die Körper nur bestimmte Sachen tun können.
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Aber gleichzeitig scheint es so zu sein, dass diese Beschränkung sie zumindest
0:43:26–0:43:30
geistig nicht unfrei macht, weil das sind dann die, die eben,
0:43:31–0:43:35
Proust und Shakespeare so nette studieren, lesen und reflektieren,
0:43:35–0:43:38
darüber diskutieren. Sie.
Florian Clauß
0:43:38–0:43:43
Bringen ja weil hier ist menschliche Kultur gut dann wieder so in so einem Diskussionsstadium.
0:43:44–0:43:46
Also das heißt, die ist diskursfähig.
Micz Flor
0:43:47–0:43:51
Und das ist dann eben auch wieder dieser Twist, was ich meinte mit dieser Hypothese,
0:43:51–0:43:54
das ist ja nochmal eine andere Linse. Ja, dann sind wir ja auch die Moravex,
0:43:55–0:44:00
die sich die Menschlichkeit angucken, das ist ja für die auch wesensfremd.
0:44:00–0:44:04
Aber die versuchen es zu begreifen, die sind sogar ergriffen davon.
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Aber sie kommen natürlich sehr von so einem KI, es ist weniger ein emotionaler
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Raum, wobei die auch sehr viel Emotion dann irgendwie zeigen.
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Also in diesem Aufruf Ayo und Mahnmut sind dann im Kampf, ist der eine verwundet,
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ich weiß gar nicht mehr wer und der andere will ihn halt
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dann irgendwie retten und lügt ihn sogar an, dass er sagt, nee,
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nee, nee, es sind nur noch 10 Minuten, aber in Wahrheit ist alles viel, viel dramatischer.
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Aber er will, weil der andere dann sagt, du, ich bin nur noch dead weight, lass mich liegen.
0:44:39–0:44:42
Und er will ihn aber mitnehmen und versucht ihn dann zu überreden,
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indem er lügt. Und du merkst da ganz viel Emotionalität zwischen den beiden.
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Was ja nicht so das Androide ist, was man so allgemein beschreiben würde.
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Aber die sind auch Wir sind auch wieder Beobachter von Menschlichkeit.
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Die diskutieren über die Sonette, über Prust, wie hängt das zusammen, worum geht es.
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Also bei Prust geht es generell darum,
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dass Menschlichkeit an seinem biografischen Leben irgendwie versucht,
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das zu erfassen oder zu generalisieren, zu beschreiben, zu verstehen und so.
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Und das heißt, da sind wir dann auch wieder verknüpft mit Nicht-Erzählern der Geschichte.
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Wir gucken schon auf die Moravex drauf. Auch Hockenberry erzählt uns das nicht.
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Also wir gucken quasi mit einem anderen Erzähler auf die drauf.
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Aber die wiederum erleben wir als welche, die versuchen, über diese Kunst der
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Menschen das Menschliche irgendwie auch zu verstehen.
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Und die Moravex, das ist der zweite Strang, die gehen dann eben los,
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werden losgeschickt um Komme-Was-Wolle.
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Sie sollen dafür sorgen, dass diese Quantenfluktuation aufhört,
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weil es einfach eine Gefahr für das ganze Sonnensystem darstellt.
0:46:03–0:46:04
Das ist der zweite Strang.
Florian Clauß
0:46:04–0:46:18
Und wo sind diese menschenähnlichen, diese hedonistische Hippie-Gemeinschaft einzuordnen?
Micz Flor
0:46:18–0:46:20
Die sind der dritte Strang.
0:46:23–0:46:29
Die sind auf der, in Anführungszeichen, Erde, die aber wohl auch wieder umgeformt
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wird. Da leben zum Beispiel wieder Dinosaurier drauf.
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Es gibt exakt eine Million Menschen auf der Erde.
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Es gab wohl mal so eine Art Seuche und nach dieser Seuche wurde aber, wie auch immer,
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das so hergestellt, dass auf dieser Erde immer nur exakt eine Million Menschen leben.
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Es gibt da auch so eine art teleporting struktur so ein bisschen wie so telefonzellen
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stelle ich mir das vor so kleine tore dann gehst du durch und dann sprichst.
Florian Clauß
0:47:09–0:47:13
Du wie bei harry potter diese port schlüssel.
Micz Flor
0:47:13–0:47:15
Und in hyperion was ich
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auch noch auf jeden fall vorstellen möchte wird das ist es
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auch schon drin also das ist so eine simmons sache und da
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spielte dann zum beispiel hyperion auch damit dass man
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als privatmensch wenn man richtig richtig reich
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ist kann man als privatmensch sich zum beispiel ein haus bauen indem man diese
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fahrkasten die glaube ich also nicht broadcast oder fahrkasten distanz du kannst
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du dein haus bauen wurde dann wenn du dich eine tür gehst dann bist du auf einem
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auf einem anderen planeten im anderen system und dann ändert sich also also Also diese Idee,
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dass das Raum dann über diese Fahrkaste wirklich nochmal was ganz anderes bedeutet.
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Und die Idee, dass du ein Haus hast mit vier Zimmern und alle vier Zimmer sind
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in einem anderen Sonnensystem, aber du lebst halt da drin, finde ich schon auch
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ein schönes Gedankenspiel.
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Das haben die auch auf der Erde und dann gehen die so hin und her und feiern
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und haben halt irgendwie so Sex.
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Und wir lernen halt verschiedene Charaktere da kennen.
Florian Clauß
0:48:14–0:48:22
Das hat mich so ein bisschen von der Ausstattung erinnert an diesen Woody Allen,
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der Schläfer, das ist doch der Science-Hitchhiker.
Micz Flor
0:48:25–0:48:30
Ja, okay, ja. Ja, ich fand da immer diese Logan's Run, kennst du den noch?
Florian Clauß
0:48:30–0:48:30
Ja, ja, ja.
Micz Flor
0:48:31–0:48:35
Weil da ja auch diese, die sterben mit 30 und es gibt quasi kein wirkliches,
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es gibt keine wirkliche Erklärung, keinen Griff hinter die Fassade,
0:48:39–0:48:44
aber innerhalb dieser Bühne, in der alle leben bei Logan's Run,
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wird man halt 30 und danach fliegt man diese Pyramide hoch und stirbt,
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wird abgeschossen und ähnlich, finde ich, ist das Setting da auch.
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Explizit wird es auch so ein bisschen verglichen mit HG Wells Zeitmaschine mit
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den Eloy, die einfach so dröge vor sich so hinvegetieren.
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Und es gibt aber einen, Harman heißt er, der ist dann schon 98,
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also zwei Jahre bevor er dann in die Ringe hochkommt,
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die die Erde umkreisen, der von sich aus lesen gelernt hat.
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Überall stehen Bücher, aber niemand liest.
0:49:22–0:49:26
Und er hat an Lesen gelernt und andere wollen dann auch von ihm lesen lernen.
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Also irgendwas passiert da.
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Diese genetisch mutierten, manipulierten...
Florian Clauß
0:49:31–0:49:36
Ja, man hat das Gefühl, er baut sich irgendwo in jedem Strang so ein Glitsch auf. Ja.
Micz Flor
0:49:36–0:49:41
Und das ist auch so ein bisschen, ich habe dann, also das würde mich dann auch
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nochmal interessieren, in Bezug auf dein Thema, dieses Hyperlink-Cinema.
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Also diese Idee, ob du da so eine Art des Geschichtens reinnehmen würdest.
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In diesem Fall sind es aber bei Hyperion sind es noch mehrere Sachen,
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mehrere Geschichten, die hier zusammenkommen.
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Aber in diesem Fall halt diese drei Stränge, die sich dann am Anfang gar nicht
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so sehr berühren, aber zum Schluss halt irgendwie so zusammenkommen.
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Ja, ich habe es ja nicht bis zum Schluss gelesen.
Florian Clauß
0:50:09–0:50:09
Ja.
Micz Flor
0:50:09–0:50:12
Das kann ich sagen. Aber ich hatte so das Gefühl, dass das vielleicht so eine
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Form des Geschichtenerzählens ist, die halt so 90er, Nullerjahren vielleicht
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auch, also Hyperion zum Beispiel war Ende 80er,
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dass das vielleicht einfach sowohl filmisch als auch in der Literatur damals
0:50:26–0:50:29
so ein bisschen experimentiert wurde.
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Aber egal, das ist jetzt nicht unser Thema jetzt. Du hast es nicht fertig gelesen.
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Und bis zur nächsten Aufnahme wirst du die zweiten 400 Seiten auch nicht lesen.
0:50:40–0:50:41
Ja.
Florian Clauß
0:50:41–0:50:42
Vielen Dank, Mitch.
0:50:45–0:50:46
War recht spannend.
Micz Flor
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Wir hören jetzt bei Seite 400 auf. Bis hier war Flo.
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Was auf der Erde was auf der auf der in Anführungszeichen Erde ist,
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ist halt die Geschichte, die da losgeht, ich finde das schon auch irgendwie
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toll, wo halt diese Party,
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geplant ist und über Fahrkasten kommen da alle irgendwie her und der eine geht
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dann, glaube ich, pinkeln oder so.
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Das ist so ein kleiner, pummeliger Typ. Alle kennen ihre Mutter,
0:51:16–0:51:19
aber keiner kennt seinen, ihren Vater.
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Weil eben wegen diesen Motten gehen und der ist dann irgendwie irgendwie draußen
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und dann wird er vom Dinosaurier gefressen.
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Dann kommt er aber in der nächsten Szene schon wieder. Wenn sowas passiert,
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dann werden die Leute halt sofort wieder hergestellt.
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Ach, sehr cool, da gehen wir ja hinten rum, wir gehen über die Brücke gerade in der Spree.
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Dann können wir nochmal kurz da
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hinten diese Runge Straße, diese kleine Schleife gehen, die mag ich ganz.
Florian Clauß
0:52:00–0:52:05
Gut. Ja, da wo die Seabase ist.
Micz Flor
0:52:05–0:52:06
Genau, wo die Seabase ist.
Florian Clauß
0:52:06–0:52:08
Ja, da können wir auch nochmal reingehen. Jetzt kommen wir auch.
Micz Flor
0:52:08–0:52:15
Schon langsam zum Ende für diesen Non-Plot-Spoiler-Un-Teaser-Buchbesprechung von Ilium.
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Und was dann passiert, also um diesen Momentum der einzelnen Stränge so ein
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bisschen darzustellen,
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es gibt auch noch die kleinen grünen Männchen, LGMs ist die Abkürzung,
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Little Green Men, auf dem Mars. die gibt es auch noch.
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Die bauen die ganze Zeit so diese Osterinselköpfe und stellen die halt dann an der Küste des Mars ab.
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Im Mars, der wurde mal Terraforming-mäßig umgebaut, da gibt es dann halt so
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Seen und die bauen halt an der Küste immer wieder neue, neue, neue.
Florian Clauß
0:52:49–0:52:51
Woher kommen die? Das.
Micz Flor
0:52:51–0:52:55
Wird nicht erklärt. Ich weiß gar nicht mehr wer, aber irgendjemand,
0:52:55–0:52:59
vielleicht ist es sogar Mahnmut oder auch Frau Feier, versucht mit denen irgendwie Kontakt aufzunehmen.
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Das Problem ist bloß, die sterben, wenn sie dir Informationen geben.
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Das heißt, für die ist es dir etwas mitzuteilen, es ist das Ende ihres Lebens.
0:53:14–0:53:15
Das muss wohlgewehrt sein.
Florian Clauß
0:53:15–0:53:20
Ein bisschen wie bei den Fraggles. Die Fraggles, wo dann auch diese ganzen,
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die Construction Workers die ganze Zeit diese Höhlen weiter ausbauen,
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aber die ganze Zeit so mürrisch sind.
0:53:29–0:53:31
Weißt du? Hast du die gesehen? Das ist super.
Micz Flor
0:53:31–0:53:33
Da müssen wir auch eine Folge drüber machen, ehrlich gesagt.
Florian Clauß
0:53:33–0:53:36
Ich habe die auch geliebt, aber die hat mich immer ein bisschen verwirrt.
Micz Flor
0:53:36–0:53:39
Ja, ja, es war irgendwie so. Es gab ja auch, da hatte ich auch mit Chris,
0:53:40–0:53:44
hallo Chris, hatte ich auch mal diese Sache, wo wir so ganz am Anfang vom Internet
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und was wird das jetzt und wie soll das?
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Und also so dieses Ding, so wow, einerseits großartig, andererseits,
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was sind die Hierarchien, was ist die Ordnung und sowas?
0:53:53–0:53:58
Und dann hat Chris dann gesagt so, das ist ein bisschen so wie die große allwissende
0:53:58–0:54:00
Müllhalle von den Fraggles.
Florian Clauß
0:54:00–0:54:05
Ja, so wird ja auch Wikipedia, wurde ja auch immer so genannt in den Anfangsjahren,
0:54:05–0:54:09
die allwissende Müllhalde, weil jeder was raufkippen konnte.
Micz Flor
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Gut, aber zurück zu diesem tollen Buch. Nichts lenkt mich ab.
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Ich bleibe hier auf diesem,
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Fahrradwegstreifen und balanciere weiter aufs Ziel zu. Luke Skywalker.
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Auf der Erde ist es so, dass Haman fängt an zu lesen und,
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ach so, eine ganz wichtige Sache vom Setting auch, finde ich so großartig,
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es gibt, wie heißt die nochmal,
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Servix und es gibt noch so, also Dienender, Serv irgendwas und Tron.
Florian Clauß
0:54:47–0:54:55
Bei den Menschen. Bei den Menschen, genau. Aber das waren so am ehesten so Service-Roboter, ne?
Micz Flor
0:54:55–0:54:58
Ja, es gibt diese Service-Roboter und es gibt noch die Voynix.
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Das sind auch solche Roboter, wo ich jetzt aber gar nicht weiß,
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ob die im ersten Teil Ilium oder erst in Olympos eine Rolle spielen.
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Aber das ist zumindest ein Twist, den ich gerne erzählen möchte,
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weil der ist so großartig.
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Weil wir wissen inzwischen, wie bei allem, wir wissen nicht,
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woher es kommt, wir wissen nicht, wer es implementiert hat, wir wissen nicht, wozu es da ist.
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Diese logik ist uns nicht klar aber es
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gibt diese roboter die dienen die dienen
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die ganze zeit die bringen halt dann hier und das essen und da die
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sind einfach sind aber roboter die machen das einfach so das hat so ein ding
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keiner denkt darüber nach und auch dann zwischendrin gibt es auch mal so ein
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dialog so ja wo kommen die eigentlich her und dieser typ der vom dinosaurier
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gesprochen gefressen wurde so der sagt dann warum ist mir egal also wurscht
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auch wieder so eine Menschlichkeit.
Florian Clauß
0:55:47–0:55:48
Die.
Micz Flor
0:55:48–0:55:54
Sind wie Luft, die ist einfach da. Und die Voynixer, die sind auch irgendwie einfach da.
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Ich weiß gar nicht mehr genau, aber ich glaube, die sind im ersten Teil schon
0:55:57–0:56:00
aktiv und deshalb kann ich dann vielleicht irgendwie schon sagen,
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dass es irgendwann wie so ein Schalter umgelegt wird und die Voynixer aus dem
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Nichts heraus versuchen in Heerscharen alle Menschen umzubringen.
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Also das geht einfach los und es ist einfach so,
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auf einmal sind die da und die kommen durch den wald und die müssen irgendwie
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so und und wie du sagst irgendwie passiert da was in diesen strengen diesen
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einen stand passiert hat haben fängt an zu lesen bücher lesen fängt an fragen
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zu stellen fängt an mathematik zu lernen auch zu vermitteln das gibt also eine
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kleine gruppe ebenso hippie mäßig aus so eine schule die lernen dann metall,
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verarbeitung und so sachen also die sind da passiert irgendwas verändert sich
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und auf einmal bricht dann dieses so als ob auch die irgendwie ein experiment sind was,
0:56:48–0:56:55
das ist ein wohnraum wahrscheinlich sind gerade hier war doch früher war nicht ein.
Florian Clauß
0:57:01–0:57:04
Wir kommen jetzt auf die Köpi, Köpi-Nika.
0:57:05–0:57:15
Und hier auf dem hier, das ist so das Gelände, also hier sind so diese Superreichen.
Micz Flor
0:57:17–0:57:21
Genau, das ist quasi der Ring, was im Ilium, dieser Ring der Post-Humans.
Florian Clauß
0:57:21–0:57:28
Ja, ihren Wohnraum, so Gläser und so Schaustellen, wo man denkt, wow.
0:57:29–0:57:35
Und da hinten war das Architekturzentrum. Das ist ja auch schon so diese Club-Route, ne?
Micz Flor
0:57:35–0:57:36
Ja.
Florian Clauß
0:57:36–0:57:40
Hier war Praxis Dr. McCoy, weißt du, früher in einem Club drin.
Micz Flor
0:57:40–0:57:42
Wo wir immer mit Gideon drin waren.
Florian Clauß
0:57:43–0:57:47
Ne, das war ja diese Bar am Wasser.
0:57:48–0:57:53
Wie hießen die noch? ja das war gegenüber von von kater ja.
Micz Flor
0:57:53–0:57:57
Ich habe sehr viele clubs besucht immer wieder weil das.
Florian Clauß
0:57:57–0:57:58
Wahrheit ich war ein teil von.
Micz Flor
0:57:58–0:58:03
So leuten wie dir und dann war ich immer wieder auf den clubs aber ich kann
0:58:03–0:58:04
mich jetzt an den namen so nicht erinnern.
Florian Clauß
0:58:04–0:58:13
Ja und hier ist der tresor hingezogen in das gebäude ja da war ich drin das weiß.
Micz Flor
0:58:13–0:58:14
Ich aber das wurde doch dann jetzt.
Florian Clauß
0:58:14–0:58:21
Dahin aufgelöst ja den gibt es glaube ich nicht mehr aber.
Micz Flor
0:58:21–0:58:23
Das ist doch jetzt diese große halle radialsystem.
Florian Clauß
0:58:23–0:58:32
Die radiale ist hier noch weiter und das hier da ist und das lustige ist der
0:58:32–0:58:37
sieht wirklich genauso aus wie früher also das ist echt was sie denn naja was
0:58:37–0:58:43
die letzte vor sieben jahren sechs sieben mit dem Wattenfall.
0:58:43–0:58:49
Du kommst da hinten so rein und dann kommt da das alte Walfisch und der KitKat Club.
Micz Flor
0:58:50–0:58:53
Kann man eigentlich auch Videos bei uns unterbringen auf der Webseite?
Florian Clauß
0:58:53–0:58:54
Hier ist der Eintritt von uns.
Micz Flor
0:58:54–0:58:59
Der Eingang vom Tresor. Weil ich möchte das kurz filmen, weil ich weiß nicht,
0:58:59–0:59:00
ob es Kunst ist oder nicht, aber,
0:59:04–0:59:16
Wir sind direkt vor dem Wattenfallkomplex und diese blinkenden Straßenlaternen sind,
0:59:16–0:59:22
finde ich, keine gute Werbung für die Stromversorgung der Stadt.
Florian Clauß
0:59:28–0:59:34
Wenn auch irgendwelche Botschaften, die wir wieder nicht verstehen, gesendet.
Micz Flor
0:59:35–0:59:41
Das sind die Little Green Men der Berlins. Gut, und was erwartet uns noch?
0:59:41–0:59:47
Also natürlich erwartet uns, dass die auf der Erde im Prinzip dieses Paradies,
0:59:47–0:59:50
in Anführungszeichen, das wäre vielleicht eine mögliche Utopie.
0:59:50–0:59:54
Ach, im Garten Eden, das gibt noch Dinosaurier, ist das scheinbar auch lange
0:59:54–1:00:00
her. und man braucht nichts tun, außer Wein, Weib, Gesang, Mann zu genießen.
1:00:02–1:00:08
Aber es ist dann irgendwann doch die Menschlichkeit wieder, die dazu führt,
1:00:08–1:00:16
dass eine kleine Gruppe aufbricht, um die Ringe um die Erde zu erreichen.
1:00:17–1:00:21
Um da mal zu gucken, was passiert denn da alle 20 Jahre, wo fahren wir denn da hin?
Florian Clauß
1:00:21–1:00:25
Aber nochmal ganz kurz, ich will nochmal eine Geschichte,
1:00:25–1:00:29
die ich noch im Kopf habe, aber die ist so richtig auf, dann gibt es halt diesen,
1:00:29–1:00:35
der weit 100 wird, der ist so ein bisschen der spirituelle Führer innerhalb
1:00:35–1:00:39
von dieser Gruppe und dann schließen sich so ein paar an und der will irgendwo
1:00:39–1:00:44
in so einem total abseitigen Gebiet, will er sich dann hin teleportieren,
1:00:44–1:00:47
der will laufen und alle sagen, du kannst doch nicht da hinlaufen.
1:00:49–1:00:50
Kriegst du das noch zusammen? Ja.
Micz Flor
1:00:51–1:00:55
Es gibt diese, die suchen, die finden dann die, ich habe den Namen vergessen,
1:00:56–1:01:02
das ist die, also das ist nicht mein Begriff, aber die ewige Jüdin oder die Wanderjüdin.
1:01:03–1:01:07
Es gibt original eigentlich nur in der männlichen Version, aber da ist es eine Frau.
1:01:07–1:01:15
Naja der tresor genau und das
1:01:15–1:01:20
ist das ist eine person
1:01:20–1:01:24
die glaube ich so was sie ist so kommt aus der mittelzeit ist 1200 jahre alt
1:01:24–1:01:27
die hat die meiste zeit sind wirklich ein ganz tief gekühlten kühlschränken
1:01:27–1:01:32
zugebracht und die wohnt auch in einem ganz entfernten bereich und die kommen
1:01:32–1:01:35
dann irgendwie auf die spur das hat er vielleicht ein buch gelesen weiß nicht
1:01:35–1:01:36
mehr da Da kommen die irgendwie auf die Spur,
1:01:36–1:01:39
indem die halt gucken, dieses Farcaster-System,
1:01:39–1:01:41
was uns alle irgendwie verbindet.
1:01:41–1:01:45
Wo gibt es denn etwas, was so weit weg ist, dass wir uns fragen müssen,
1:01:46–1:01:48
warum ist da überhaupt so ein Farcaster-Tor?
1:01:48–1:01:49
Und mit dieser logischen Frage
1:01:49–1:01:53
kommen die zu dieser einen Station und finden die dann auch in der Tat.
1:01:55–1:01:58
Und die hat dann auch so Technologie, die sie halt so beherrschen kann,
1:01:58–1:02:03
wo die anderen denken, das ist doch wirklich in Anführungszeichen Zauberkraft.
1:02:05–1:02:12
Und die ist die Wanderjüdin, Wandering Jew.
1:02:14–1:02:24
Was auch so ein ganz seltsames Bild ist, was ich jetzt auch nicht für mich so
1:02:24–1:02:26
richtig erfassen konnte.
1:02:27–1:02:33
Ich glaube, das habe ich sogar schon mal in einer anderen Folge auch beschrieben.
1:02:33–1:02:35
Ich glaube, in Contact war es sogar in der allerersten Folge.
1:02:35–1:02:44
Es gibt dieses Bild in Ilium, was dann erst in Olympus, im zweiten Teil,
1:02:44–1:02:48
nochmal angeschaut wird und total ausgehebelt.
1:02:48–1:03:01
Und dieses Bild ist, dass in Israel gibt es ein Licht, der senkrecht von der Erde weggeht.
1:03:02–1:03:05
So ein, ja, was würde man sagen, Lichtskulptur.
Florian Clauß
1:03:05–1:03:06
Natürlich nicht nur Licht. Projektion, oder?
Micz Flor
1:03:06–1:03:09
Es ist einfach so, das steht so da, das steht, also es ist wie so eine Lichtsäule.
1:03:10–1:03:13
Die geht so einfach unendlich, wie so ein leuchtender Schornstein.
1:03:13–1:03:19
Und da drin sind, wenn ich mich recht erinnere, 500 oder 800,
1:03:19–1:03:22
ich weiß nicht mehr, aber vielleicht was für eine Zahl, die irgendwas bedeutet,
1:03:22–1:03:28
die ich nicht kenne, aber Juden, Jüdinnen drin.
1:03:28–1:03:31
Die sind dematerialisiert also sind
1:03:31–1:03:35
quasi teleportiert aber die
1:03:35–1:03:38
wurden nie wieder manifestiert das heißt sie sind als informationen in dieser
1:03:38–1:03:44
säule geblieben und ich weiß nicht was das ein bild ist also aber es ist ein
1:03:44–1:03:49
sehr mächtiges bild und vor allen dingen auch eine frage die man sich in helium
1:03:49–1:03:55
irgendwie stellt oder ich mir gestellt habe aber da muss man doch mal wissen, wo das hin leuchtet.
1:03:55–1:03:57
Was ist da auf der anderen Seite von dieser Säule?
1:03:57–1:04:02
Wo kommt dieses Licht an? Was wird da anvisiert? Das ist so die Frage,
1:04:02–1:04:03
die ich mir gestellt habe.
Florian Clauß
1:04:04–1:04:12
Naja, also ich bin ganz grob assoziiert, wenn das aus Israel kommt und Jüdinnen und Juden,
1:04:14–1:04:21
materialisiert hat. Das ist ja so eine Erinnerungsskulptur.
1:04:21–1:04:27
Das ist ja dann Yad Vashem, was auch Archiv hat und ganz viel Recherchenarbeit
1:04:27–1:04:33
macht, um die ganzen Schicksale der einzelnen Jüdinnen und Juden zu archivieren.
1:04:33–1:04:36
Das würde mir jetzt so dazu einfallen.
Micz Flor
1:04:36–1:04:37
Ja,
1:04:38–1:04:42
Es geht mir auch so, aber ich weiß so wenig darüber, dass ich das Gefühl habe,
1:04:42–1:04:44
dass es schwer ist, das jetzt dann wirklich zu parallelisieren.
1:04:44–1:04:49
Aber es sind auch so Assoziationen, die bei mir halt so aufgerufen werden.
1:04:49–1:04:54
Aber ich bin nicht der Autor und er hat dazu so nichts gesagt.
1:04:55–1:04:56
Zumindest nicht, was ich gefunden habe.
1:04:57–1:05:01
Und das Interessante ist, im zweiten Teil wird das ein bisschen so ausgehebelt,
1:05:01–1:05:03
weil da wird diese Säule nochmal angesprochen.
1:05:03–1:05:08
Und diese monolithische Bild, dass sie so senkrecht von unten nach oben ins
1:05:08–1:05:10
Universum strahlt und man sich fragt, wohin eigentlich,
1:05:11–1:05:14
wird dann halt beschrieben von außen drauf, geguckt auf die Erde,
1:05:14–1:05:19
die sich dreht halt in 24 Stunden um die eigene Achse und um die Sonne fliegt und sowas.
1:05:19–1:05:24
Und das ist sowieso nicht am Äquator, sondern so ein bisschen weiter oben ist
1:05:24–1:05:28
diese Säule halt wie so eigentlich wie so ein Autoalarm, was das Auto so überall
1:05:28–1:05:30
blinkt, weil das dreht sich halt und eiert sich durch.
1:05:30–1:05:37
Das gibt nichts am anderen ende und das fand ich noch mal echt tollen twist so für dieses eine bild,
1:05:40–1:05:44
weil ja so beginnt mehr oder weniger das zweite buch und da denkt man wirklich
1:05:44–1:05:50
okay jetzt fängt noch mal was neues an es ist hier sie weiß wie.
Florian Clauß
1:05:50–1:05:53
Es ist da hinten ja.
Micz Flor
1:05:53–1:06:03
Jetzt ist es spät also ich Ich habe so das Gefühl gerade, ich habe dir das Buch
1:06:03–1:06:07
geschenkt und es wird noch ganz viele Dan Simmons-Folgen geben.
1:06:07–1:06:12
Aber ich wollte natürlich auch so mitreißen und begeistern und jetzt habe ich
1:06:12–1:06:13
hier niemanden außer dir.
1:06:13–1:06:15
Du hast das Buch irgendwann mal weggelegt.
Florian Clauß
1:06:16–1:06:19
Der ist nicht so richtig begeistert. Doch, ich fand es auch toll.
Micz Flor
1:06:19–1:06:21
Schön erzählt. Aber es war irgendwie so.
Florian Clauß
1:06:22–1:06:25
Dann irgendwann ein C und dann irgendwie wieder ein Einstieg.
Micz Flor
1:06:25–1:06:29
Nee, aber jetzt die Folge, weißt du, du bist ja mein erstes und einziges Publikum.
Florian Clauß
1:06:29–1:06:34
Mit dem ich hervorheben kann. Wenn du dir jetzt überlegst, war das motivierend.
Micz Flor
1:06:34–1:06:34
Das Buch?
Florian Clauß
1:06:34–1:06:41
Ja, auf jeden Fall, weil es ist ähnlich wie in deiner Folge zuvor über Denzel,
1:06:41–1:06:46
hast du auch wieder so angerissen, so völlig abstruse Sachen,
1:06:46–1:06:50
wo man denkt so, what the fuck, ich will wissen, was da los ist.
1:06:50–1:06:57
Und das ist glaube ich so wie so ein kleiner Advertiser und für alle die,
1:06:57–1:07:00
die da tiefer in die Welt einsteigen wollen,
1:07:01–1:07:08
weil ich glaube, der jetzt noch dabei ist oder diejenigen, die sind da wirklich daran interessiert.
1:07:10–1:07:20
Also ich finde, es macht schon Lust, da nochmal tiefer einzusteigen, weil es so abstrus ist.
1:07:21–1:07:24
Und ich glaube, da kann man sich auch lange mit beschäftigen.
Micz Flor
1:07:26–1:07:29
Ja, und ich danke, das tut gut.
1:07:29–1:07:32
Du hast so gut gesagt, mir geht es wieder besser. Mir geht es immer gut.
1:07:32–1:07:37
Alles okay. Aber ich war jetzt gerade nicht so, weil dann waren wir mit Tresoren rausgekommen.
1:07:39–1:07:41
Plätschert. Aber ich möchte abschließend noch eine Sache sagen,
1:07:41–1:07:44
weil ich halt so ein paar Interviews, die ich dann auch verlinken werde,
1:07:44–1:07:46
gelesen habe mit Dan Simmons.
1:07:46–1:07:52
Und Anfang der Nullerjahre war wohl, glaube ich, für ihn so innerlich so ein richtiger Hochpunkt.
1:07:52–1:07:57
Er spricht in dem Interview auch sehr selbstbewusst davon, dass die Hyperion,
1:07:57–1:08:04
seine Hyperion-Reihe jetzt komplett schon option wurde.
1:08:04–1:08:08
Also jemand hat da quasi so einen Deckel draufgelegt, ihm wohl auch Geld gezahlt,
1:08:08–1:08:09
dass die verfilmt werden.
1:08:09–1:08:15
Und er meinte, eine der Top Five Directors of Our Time ist da an dem Projekt beteiligt.
1:08:17–1:08:22
Und ich weiß nicht mehr, noch irgendein anderes Buch, was auch gerade irgendwie,
1:08:22–1:08:28
also du hast das Gefühl, er freut sich regelrecht in diesen Interviews zum Launch
1:08:28–1:08:33
von Helium auch mal zu zeigen, Leute, ey, da passiert gerade richtig viel.
1:08:33–1:08:34
Ich gehe gerade sowas von ab.
Florian Clauß
1:08:35–1:08:35
Und.
Micz Flor
1:08:35–1:08:38
Das ist dann aber nicht wirklich passiert. Das war ja auch was ich in der letzten
1:08:38–1:08:42
Folge gesagt habe. Es ist so dieses, da ist so was irgendwie rutscht, ist immer dabei.
1:08:42–1:08:46
Vielleicht auch weil es teilweise solche Bilder sind, wo man die nur implodieren können.
1:08:47–1:08:51
Ja, Bilder, die so grafisch sich anfühlen, aber die vielleicht nur literarische
1:08:51–1:08:54
Bilder sind, die sich jeder selber vorstellen muss.
Florian Clauß
1:08:54–1:09:03
Aber warte mal ab Mitch, bis bis unsere generative AI soweit ist,
1:09:03–1:09:13
um halt dann wirklich mal so richtig Videos raus zu generieren.
1:09:13–1:09:19
Und ich glaube, den Sim wäre einer davon, wo man dann genau diese Sachen bekommt,
1:09:19–1:09:23
die dann auch so mindblowing sind.
Micz Flor
1:09:23–1:09:28
Und besser noch jeder kriegt seinen eigenen film ja.
Florian Clauß
1:09:28–1:09:35
Auch auf auf so ein learning model von den zellen und ich glaube ja dann dann
1:09:35–1:09:37
braucht man auch keine drogen mehr nehmen oder.
Micz Flor
1:09:37–1:09:40
Aber interessanter noch wenn wir jetzt dann wirklich weiter denken wenn es dann
1:09:40–1:09:45
wirklich so wäre die leute gucken sich deine spotify listen an und deine playlisten
1:09:45–1:09:49
an und video listen an und meiner und so weiter wir sehen dann beide das gleiche
1:09:49–1:09:54
denn simmons buch was sich generiert Und es ist aber die gleiche Geschichte,
1:09:54–1:09:59
aber völlig anders inszeniert für dich und für mich, sodass aber für uns der
1:09:59–1:10:02
gleiche Eindruck entsteht. Weißt du, was ich meine?
Florian Clauß
1:10:02–1:10:02
Ja, ja.
Micz Flor
1:10:02–1:10:06
Also das heißt, das muss dann jeder, kriegt seinen individuellen Film.
1:10:07–1:10:12
Und die Idee ist allerdings so, dass es so sein muss, damit wir alle das Gleiche erleben.
Florian Clauß
1:10:12–1:10:16
Ja, das ist eine universelle Sprache, die sich aber nur auf molekularer Ebene
1:10:16–1:10:18
dann auch nachweisen lässt, Das heißt, dass du die gleichen Eindrücke gehabt
1:10:18–1:10:24
hast und dann wahrscheinlich die Quantenstruktur deiner Moleküle.
1:10:25–1:10:28
Wenn die dann so und so miteinander interagieren, dann wissen wir,
1:10:28–1:10:29
okay, das war der gleiche Eindruck.
1:10:30–1:10:36
Das ist ein bisschen wie diese Ameisenkolonie rund um die Küste von Europa,
1:10:37–1:10:43
wo dann eine Ameise 500, 5000 Kilometer weiter genau die gleiche Ameise,
1:10:43–1:10:48
den gleichen Eindruck hat und verpflanzt werden kann, ohne dass sie von der
1:10:48–1:10:49
Kolonie rausgeworfen wird.
Micz Flor
1:10:49–1:10:52
Genau, aber eben nicht gleich, sondern es ist alles unterschiedlich.
1:10:52–1:10:55
Ist so, dass wenn zwei Leute sich treffen und sagen, kennst du dieses Lied?
1:10:56–1:11:01
Und die andere Person sagt ja und beide sagen dann, ey, ist das mein Lieblingslied, meins auch.
1:11:01–1:11:04
Dann ist es aber nicht das gleiche Lied. Aber wenn die Lieder unterschiedlich
1:11:04–1:11:09
sind, nur dann ist es überhaupt möglich, dass es vielleicht das gleiche Lied ist. Ja.
Florian Clauß
1:11:09–1:11:12
Das ist ja irgendwie so gelebte Diversität.
Micz Flor
1:11:12–1:11:14
Ja, und jetzt sind wir direkt unter der...
Florian Clauß
1:11:14–1:11:19
Wir hören, der Streik ist zu Ende. Die S-Bahn rollen wieder, heute 18 Uhr.
1:11:20–1:11:22
Hätte ich auch nie mit dem Fahrrad kommen müssen.
1:11:24–1:11:30
Also Mitch, ich glaube, wir sind jetzt mehr oder weniger am Ende unserer Episode.
1:11:31–1:11:37
Das war Folge 45 von Eigentlich Podcast mit Dan Sim.
1:11:37–1:11:40
Ich bin gespannt, ob wir noch eine weitere Serie aus der Reihe finden.
1:11:41–1:11:44
Eine weitere Episode aus der Reihe hören.
1:11:46–1:11:47
Die.
Micz Flor
1:11:47–1:11:48
Kurze Antwort ist yes.
Florian Clauß
1:11:48–1:11:52
Yes, yes, yes, Dan Sim. Das ist der Dan Sim Podcast.
Micz Flor
1:11:53–1:11:57
Wir waren mal ein Film-Podcast, aber so lange Dan Sim ist nicht mehr Film-Podcast.
Florian Clauß
1:11:58–1:12:03
Eigentlich minus Dan, minus Sim, nein, eigentlich minus Podcast.de.
1:12:03–1:12:06
Da könnt ihr sehen, wo wir langgelaufen sind. Es war ein bisschen laut.
1:12:06–1:12:13
Ich weiß nicht, wie Mitch mit Auphonic umgeht und die Hintergrundgeräusche dann
1:12:13–1:12:17
rausfiltert oder ob er es alles so lässt, wie es war.
1:12:17–1:12:23
Ja, dann begleitet ihr uns auf jeden Fall auf einem Freitagabendspaziergang
1:12:23–1:12:28
durch die Mitte von Berlin, die auch laut und leise sein kann.
1:12:28–1:12:32
Alles zu sehen unter eigentlich-mit-jens-podcast.de.
Micz Flor
1:12:32–1:12:33
Und zu hören.
Florian Clauß
1:12:33–1:12:42
Und zu hören. Die Fotos sind auch da. Und zu lesen, was Mitch noch an Material zusammen trägt. Und.
Micz Flor
1:12:42–1:12:46
Was die KI aus unseren gesprochenen Worten für Texte generiert.
Florian Clauß
1:12:46–1:12:49
Die Zusammenfassung, die wir dann auch nicht mehr selber schreiben,
1:12:49–1:12:53
weil wir laufen ja, wir schreiben ja nicht mehr.
1:12:54–1:12:58
Das ja, also vielen Dank, macht's gut.
Micz Flor
1:12:58–1:13:01
Bis bald. Tschüss. Ciao.
1:13:04–1:13:08
So, long, long term kick off. Ja, ich wollte Stop machen, woher kam das?

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„Wenn man nicht ernst spielt, macht es keinen Spaß.“ Loriot, 1977

Flo hat ein Thema mitgebracht, das ihn schon seit seiner frühsten Jugend begleitet. Täglich gab er sich dieser Leidenschaft auf der letzten Bank im Schulbus zusammen mit zwei anderen Mitschülern hin: Skat! Um das Thema dieser Episode einzuführen, singt Flo sogar eine Ode an den Skat. Skat ist ein urdeutsches Spiel und wurde 2016 von der UNESCO in das immaterielle Kulturerbe aufgenommen. Schätzungsweise spielen 20 - 25 Millionen Deutsche Skat. Damit ist Skat als Sport verbreiteter als Fußball. Das Spiel „Skat“ wurde das erste Mal 1813 in einer Spielkladde von Hans Karl Leopold von der Gabelentz erwähnt. Skat wurde in einem Altenburger Spielzirkel erfunden, es leitete sich aus den Spielen Wendischen Schafkopf, L’hombre und dem Tarock ab. Das Spiel verbreitete sich zunächst unter Studenten an den mitteldeutschen Universitäten und dann durch alle sozialen Schichten im ganzen Land. Als aus den zersplitterten Teilen des Heiligen Römischen Reich deutscher Nation das Deutsche Reich gegründet wurde, bestand auch im Skat das Bedürfnis die Regeln zu vereinheitlichen. Dazu trug der erste Deutsche Skatkongress im Jahre 1886 bei. Skat spielte also eine wesentliche Rolle im "Nationbuilding". Auch während des 1. Weltkrieges fiel Skat eine zentrale Bedeutung zu: die Soldaten vertrieben sich die Zeit im sogenannten "Schützengrabenskat". Die Spielkartenindustrie wurde zur kriegswichtigen Industrie erklärt. Hierbei setzte sich auch das Zahlenreizen gegenüber dem Altenburger Farbreizen durch. Während wir der Geschichte des Skats nachgehen, begegnen wir den großen historischen Sehenswürdigkeiten Berlins: wir laufen von der Jannowitzbrücke über die Fischerinsel ins Nikolaiviertel. Wir streifen dabei die historische Grenze zwischen Berlin und Cölln und spekulieren über die Genese des Nikolaiviertels. Wir schreiten über den Schlüterhof durch das Humboldtforum und flanieren im Lustgarten am Dom vorbei zur Alten Nationalgalerie. Teilweise schlürfen wir über das Pflaster, weil es witterungsbedingt sehr glatt ist und Micz einen weiteren Rippenbruch vermeiden möchte. Als wir die Friedrichsbrücke queren, erzählt Flo von seinen Vorlesungen mit Raucherpause bei Friedrich Kittler in der Theologischen Fakultät, die direkt an der Ecke zum Dom liegt. Schließlich landen wir im Mombijoupark, wo Micz im Stegreif aus dem Kopf das Reizen mit Spitzen erklären kann. Micz gibt auch den klassischen Sketch von Loriot zum Skatspiel zum Besten; Loriot ist in ähnlicher Weise mit der deutschen Seele verankert wie das Skatspielen. Wie ist Flo auf das Thema gekommen? Er hat zwischen den Jahren den 37. Chaos Communication Congress in Hamburg besucht und am 1. Skatturnier des Congresses teilgenommen. Das Turnier mit einleitendem Vortrag wurde von Segal organisiert. Segal hat auch seine Folien zur Verfügung gestellt, die wir hier referenzieren. Vielen Dank dafür!

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:00
46?
Florian Clauß
0:00:01–0:00:03
Nee, 44. Ah, stimmt.
Micz Flor
0:00:03–0:00:09
Ich mach jetzt nochmal die Einleitung. Okay. Machst du mal Stopp? Nee.
Florian Clauß
0:00:09–0:00:11
Ich guck nochmal, ob es läuft.
Micz Flor
0:00:11–0:00:15
Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast, dem Podcast,
0:00:15–0:00:19
bei dem wir laufend reden und beim Reden laufen. Rechts neben mir ist.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:21
Flo, hallo.
Micz Flor
0:00:21–0:00:26
Und hier ist Mitch. Ich stelle Flo vor, weil der heute ein Thema vorbereitet hat.
0:00:27–0:00:30
Diese Idee Das ist die Idee des Podcasts für die, die zum ersten Mal hier sind.
0:00:30–0:00:32
Wir haben früher während der
0:00:32–0:00:36
Corona-Zeit viel Spaziergänge gemacht im Freien und einfach so geredet.
0:00:36–0:00:40
Und hatten dann irgendwie, nachdem Corona vorbei war, gedacht,
0:00:40–0:00:43
wir machen jetzt einen Podcast, damit wir wieder laufen dürfen und reden dürfen.
0:00:44–0:00:47
Und das machen wir jetzt schon über ein Jahr. Weißt du.
Florian Clauß
0:00:47–0:00:53
Mitch, was mir heute aufgefallen ist? Dass wir ungefähr vor zwei Jahren unsere
0:00:53–0:00:55
nullte Episode aufgenommen haben.
Micz Flor
0:00:55–0:00:59
Den Trailer? Ja. das.
Florian Clauß
0:00:59–0:01:02
Ist echt wahnsinn wie schnell die zeit vergeht.
Micz Flor
0:01:02–0:01:02
Und wir.
Florian Clauß
0:01:02–0:01:04
Sind jetzt auch bei episode,
0:01:06–0:01:07
44 und.
Micz Flor
0:01:07–0:01:10
Manchmal sagen wir
0:01:10–0:01:13
uns ja was wir machen vielleicht weil wir auch ein bisschen unsicher
0:01:13–0:01:16
sind ob wir das alleine stemmen können und die andere person soll wenigstens
0:01:16–0:01:21
wissen worum es geht manchmal sagen wir es uns nicht weil wir die andere person
0:01:21–0:01:25
überraschen wollen und ich hatte flo im vorfeld gefragt sag mal willst du mir
0:01:25–0:01:33
sagen was wir heute besprechen das gesagt nee aber ich weiß dass du was darüber sagen kannst ja.
Florian Clauß
0:01:33–0:01:37
Und da bin ich mir sehr sicher und
0:01:37–0:01:42
es ist auch nicht umsonst dass wir diese gute laufen also wir zeichnen dann
0:01:42–0:01:47
werden wir reden und sind guter auf wir haben uns ja noch mit getroffen und
0:01:47–0:01:54
laufen jetzt richtung schleuse fischerinsel und wollen dann ins Nikolai-Viertel gehen.
0:01:55–0:01:58
Auch ein historisch sehr besetzter Platz.
Micz Flor
0:01:58–0:02:00
Aber hier waren wir noch nie zusammen.
Florian Clauß
0:02:00–0:02:03
Hier waren wir noch nie. Ich weiß auch, wir waren schon überall,
0:02:03–0:02:04
aber hier waren wir noch nie.
0:02:05–0:02:09
Und wir werden dann auch irgendwie so mal gucken, wie wir weiter dann langlaufen.
0:02:09–0:02:14
Das könnt ihr dann auf eigentlich-podcast.de könnt ihr dann die einzelnen Episoden
0:02:14–0:02:19
und Lauftracks euch anschauen und Informationen dazu runterladen.
Micz Flor
0:02:19–0:02:22
Kann man eigentlich halbautomatisch so eine Webseite irgendwie bauen,
0:02:22–0:02:27
wo man so Mashup-mäßig alle unsere Routen mal so reinzieht, dass man so Berlin
0:02:27–0:02:30
sieht, wo wir schon gelaufen sind, damit wir selber mal gucken, wo wir sind? Ja.
Florian Clauß
0:02:30–0:02:32
Das kann man einfach machen. Das.
Micz Flor
0:02:32–0:02:33
Kann so schwer nicht sein, oder? Nee.
Florian Clauß
0:02:33–0:02:36
Schwer ist das nicht. Da haben schon andere Sachen gemacht.
Micz Flor
0:02:37–0:02:38
Genau. Okay.
Florian Clauß
0:02:38–0:02:40
Ich komme zu meinem Thema.
Micz Flor
0:02:40–0:02:41
Ja, ich bin gespannt.
Florian Clauß
0:02:41–0:02:44
Du bist gespannt. Okay, ich habe drei Einstiege.
0:02:48–0:02:50
Angst auch. Ich habe auch ein bisschen Angst. gerne vorlesen.
0:02:50–0:02:53
Der heißt, wenn man nicht ernst spielt, macht es keinen Spaß.
0:02:56–0:02:56
Okay.
Micz Flor
0:02:56–0:02:57
Ja, okay.
Florian Clauß
0:02:57–0:03:00
Und hast du schon eine Ahnung, worum es geht? Ernst.
Micz Flor
0:03:00–0:03:04
Spielt Macht das keinen Spaß? Nikolai Viertel? Nein.
Florian Clauß
0:03:06–0:03:08
Komm mal nochmal auf. Das ist ein Zitat.
Micz Flor
0:03:09–0:03:10
Ja, das kann ich mir vorstellen.
Florian Clauß
0:03:10–0:03:13
Ein Zitat von einem der bekanntesten deutschen Komiker.
Micz Flor
0:03:14–0:03:19
Wenn man nicht von einem der Lebenden oder Nicht mehr Leben.
Florian Clauß
0:03:19–0:03:19
Nicht.
Micz Flor
0:03:19–0:03:22
Mehr Lebend. Und Berliner in?
Florian Clauß
0:03:22–0:03:24
Auch nicht Berliner.
0:03:26–0:03:30
Okay, komm mal, jetzt zweiter Einstieg? Ja. 18.
Micz Flor
0:03:32–0:03:39
18. Das ist die Abkürzung für A-H und wird deshalb oft gern...
Florian Clauß
0:03:40–0:03:43
20. Skat. Ja.
Micz Flor
0:03:44–0:03:47
Okay, danke. Skat jetzt halt.
Florian Clauß
0:03:47–0:03:53
Skat. Und jetzt, weil ich das so toll fand, dass du das letzte Mal gesungen
0:03:53–0:03:58
hast, vor zwei, drei Episoden wollte ich jetzt aussingen.
Micz Flor
0:03:59–0:03:59
Okay.
Florian Clauß
0:04:00–0:04:02
Und zwar eine Ode.
Micz Flor
0:04:03–0:04:05
Die hast du jetzt selber geschrieben oder musst.
Florian Clauß
0:04:05–0:04:08
Du die erkennen? Die ist historisch überliefert. Da werden auch noch mal so
0:04:08–0:04:14
zwei, drei Aspekte, die Skat betreffen in der Geschichte, werden da auch mit vertont, vertextet.
0:04:15–0:04:18
Ich muss jetzt probieren. Ich bin aufgeregt.
0:04:19–0:04:25
Hier ist auch keiner. Okay. Skat, du bist die große Kette,
0:04:26–0:04:36
die die Spielerwelt umfängt Sie wie alles um die Wette sich zu deinen Freuden
0:04:36–0:04:40
drängt Deinem Zauber weicht die Mauer,
0:04:40–0:04:50
die der Kastengeist ersann Skat spielt Pastor mit dem Bauernbürger, mit dem Edelmann,
0:04:52–0:04:57
eine Ode an die Freude, eine Ode an die Freude des Gartspielens.
0:04:57–0:05:03
Und das ist tatsächlich ein Text, der ist so, ja wahrscheinlich im Mitte des 19.
0:05:03–0:05:07
Jahrhunderts wurde man aufgefordert, den als Spieler zu singen.
Micz Flor
0:05:08–0:05:14
Okay. Und das sind jetzt alles Hinweise auf eine Person?
Florian Clauß
0:05:14–0:05:18
Nein, nein, das ist einfach mal eine Einleitung. Ich will mit dir über Skat
0:05:18–0:05:21
sprechen. Das ist dramaturgisch.
Micz Flor
0:05:21–0:05:25
Ich komme mir gerade vor wie in so einem Escape Room, wo ich jetzt drei Rätsel
0:05:25–0:05:26
habe, die ich lösen muss.
0:05:26–0:05:29
Aber eins habe ich schon gelöst, deshalb sind wir schon ein Level weiter.
Florian Clauß
0:05:29–0:05:35
Ja, genau. Es geht noch weiter. Also, das heißt, ich habe das Thema auch mitgebracht.
0:05:35–0:05:41
Ich war ja zwischen den Jahren auf dem 37C3, auf dem Chaos Communication Kongress in Hamburg.
0:05:42–0:05:48
Und da fand das erste Skat-Turnier des Kongresses statt.
Micz Flor
0:05:48–0:05:49
Oh nein, echt?
Florian Clauß
0:05:49–0:05:56
Ja, war großartig. Also man musste sich vorher in eine Liste einschreiben und wurde dann zum Turnier.
Micz Flor
0:05:57–0:06:00
Wie ist das eigentlich, fällt mir jetzt spontan natürlich ein,
0:06:00–0:06:05
weil ich denke bei Skat immer gleich an den L'Oreal-Sketch. Spielen Sie Skat? Im Moment nicht.
0:06:06–0:06:08
Und es ist ja so ein Männerding. Und dann denke ich jetzt gerade,
0:06:09–0:06:13
der CCC, wie ist das da bei so einem Skat-Turnier? Ist das 50-50, Männer, Frauen?
Florian Clauß
0:06:13–0:06:15
Nee, aber da komme ich auch nochmal
0:06:15–0:06:18
auf die Geschlechter, wann Frauen dann zugelassen wurden bei Turnieren.
0:06:19–0:06:22
Kann ich auch später nochmal erwähnen in der Geschichte des Skats.
0:06:23–0:06:25
Tatsächlich war das so ungefähr ein oder zwei Dörfer.
0:06:25–0:06:30
Also das ist noch sehr männlich besetzte Domäne, würde ich behaupten.
0:06:30–0:06:39
Aber es waren auch einige Spielerinnen dabei. Und das Ganze hat sich mit einem Vortrag eingeläutet.
0:06:39–0:06:43
Der, der das veranstaltet hat, heißt Segal.
0:06:44–0:06:47
Und von dem habe ich auch jetzt noch mal den Foliensatz bekommen.
0:06:47–0:06:51
Ich habe ihn noch mal angeschrieben, ob er mir den Foliensatz schicken kann.
0:06:51–0:06:54
Er ist so eine Einleitung über was es gab, ein bisschen Geschichte,
0:06:55–0:06:58
die Regeln und so weiter. Das werde ich jetzt so ähnlich mit dir durchgehen.
0:06:59–0:07:02
Hat noch ein bisschen was ergänzt, aber im Prinzip ist das mehr oder weniger
0:07:02–0:07:04
Wikipedia in Form abgeschrieben.
0:07:05–0:07:07
Also die Artikel sind da auch überall verlinkt.
Micz Flor
0:07:08–0:07:12
ChatGPT macht das dann in PowerPoint. Make me PowerPoint.
Florian Clauß
0:07:13–0:07:19
Also ja, er hat, also Sega hat im Prinzip dann erstmal so ein Grundding erklärt, erzählt.
0:07:19–0:07:24
Und dann um 19 Uhr fing das Turnier an. Man musste eben auf dieser Liste sein.
0:07:24–0:07:30
Es hatten sich 80 Leute dann eingefunden. 48 konnten mitspielen. die war eben von.
Micz Flor
0:07:30–0:07:31
Oben nach unten.
Florian Clauß
0:07:31–0:07:35
Ich war auch einer der Letzten, die da noch reingekommen sind.
0:07:36–0:07:39
Und man hat dann eben Vierertische gebildet.
Micz Flor
0:07:39–0:07:40
Du warst mit dabei im Turnier?
Florian Clauß
0:07:40–0:07:44
Ja, ja. Vierertische gebildet. Also zwölf.
Micz Flor
0:07:44–0:07:47
Das ist ja noch, also sag jetzt nicht, wie es ausgegangen ist.
0:07:47–0:07:48
Ich sag es nicht, weil das ist.
Florian Clauß
0:07:48–0:07:50
Ja auch nicht spannend. Nee, das ist überhaupt nicht spannend.
0:07:50–0:07:54
In der ersten Runde war ich, also man hat dann quasi... Das war spannend.
Micz Flor
0:07:56–0:07:59
Aber jetzt ist es nicht mehr spannend. Du bist so ein bisschen und dann raus.
0:08:01–0:08:04
Jetzt habe ich so das Gefühl, es ist gar nicht spannend, die erste Runde,
0:08:04–0:08:05
also du bist relativ schnell dann irgendwie rausgekommen.
Florian Clauß
0:08:05–0:08:08
Ja, es war dann wirklich so, dass auch einige dann gegangen sind,
0:08:08–0:08:09
weil es geht halt sehr lange.
0:08:09–0:08:15
Es fing um 19 Uhr an, um 18 Uhr war der Vortag, 19 Uhr dann das Turnier und das geht fünf Stunden.
0:08:15–0:08:18
Also wir waren dann halt zwanzig und die zweite Runde...
Micz Flor
0:08:18–0:08:22
Und du hast deshalb gewonnen, weil du als Einziger nicht aufs Klo gehen musstest.
Florian Clauß
0:08:22–0:08:28
Also die erste Serie, wie das heißt, beim Turnier haben wir zu viert an einem
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Tisch gespielt und 10 Runden, also 40 Spiele gemacht.
0:08:32–0:08:37
Und die zweite, die waren 3 Runden, also 9 Spiele, das war nur noch zu dritt.
0:08:37–0:08:39
Und dann waren nur noch 28 Spiele übrig.
0:08:40–0:08:44
In der ersten habe ich an meinen Tisch die Punkte reingeholt, da war ich Tisch 1.
0:08:45–0:08:49
Aber in der zweiten Serie habe ich total verkackt. Da bin ich irgendwie 21.
0:08:50–0:08:53
Geworden und habe dann irgendwie eine Tasse mit Untersetzer bekommen.
0:08:53–0:08:58
Kommen, als konnte ich mir noch das vom Tisch wegnehmen, was übrig geblieben ist.
Micz Flor
0:08:58–0:09:02
Das war in mir gerade interessanter Worldbuilding, als du das gesagt hast.
0:09:03–0:09:06
Ich habe dann eine Tasse bekommen und dann dachte ich, da ist kein Vierer-Club,
0:09:06–0:09:08
dann habe ich halt irgendwie so, Entschuldigung, das ist ja der alte Titel.
0:09:09–0:09:14
Und dann habe ich halt so Billo-Tische und alles so Makeshift-mäßig gesehen.
0:09:15–0:09:19
Und dann war diese Tasse, habe ich eine Tasse und dann war diese Tasse sofort
0:09:19–0:09:24
eine von diesen Mensa-Tassen. Diese geraden Runden, die so klonk auf dem Tisch
0:09:24–0:09:27
stehen mit Untertasse. Da hast du Untertasse gesagt.
0:09:27–0:09:29
Dann habe ich innerlich in meinem Worldbuilding versucht, eine Untertasse unter
0:09:29–0:09:31
diese gerade Tasse zu schieben.
0:09:31–0:09:35
Das hat nicht gepasst und jetzt bin ich ein bisschen lost, wie diese Tasse aussieht.
0:09:35–0:09:37
Ist das eine Tasse, die so konisch zuläuft?
Florian Clauß
0:09:37–0:09:41
Nein, das ist nicht konisch. Das ist ja auch gerade. Das ist komisch.
0:09:41–0:09:48
Und es ist so, dass da diese Untertasse ist nichts anderes als ein kleines Silikonfeld,
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was man dann drunter aufziehen kann.
0:09:50–0:09:54
Also das ist nicht wegrutscht vom tisch aber das
0:09:54–0:09:58
ist glaube ich nicht so interessant für mich war es ein kugelschreiber
0:09:58–0:10:02
bekommen das ist ja auch das klassische was man dann bei solchen sachen bekommt
0:10:02–0:10:08
also es hat echt spaß gemacht und ja also ich wollte jetzt mit dir noch mal
0:10:08–0:10:15
so ein bisschen was ist denn eigentlich skat ja also wir können ich dachte jetzt
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vom aufbau wir reden erstmal allgemein über Skat,
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dann rede ich etwas länger über die Geschichte von Skat und dann können wir
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durch die Regeln gehen und nochmal über Spielkarten sprechen und über verschiedene Varianten,
0:10:29–0:10:34
So, also ein Skat ist ein Kartenspiel für drei Personen.
Micz Flor
0:10:34–0:10:35
Oder vier.
Florian Clauß
0:10:36–0:10:42
Ja, also aktiv spielen drei Personen. Es gibt immer zu viert,
0:10:42–0:10:44
das heißt, einer gibt und die anderen drei spielen.
0:10:44–0:10:48
Das ist auch üblich bei Turnierspielen, dass es dann an Vierertischen spielt.
0:10:49–0:10:50
Dann setzt der, der gibt, aus.
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Und Skat ist ein Strategiespiel mit sogenannter imperfekter Information. Ja, so.
Micz Flor
0:11:00–0:11:01
Wie Poker.
Florian Clauß
0:11:02–0:11:08
Ja, Imperfekt heißt, dass es eine Zufallskomponente gibt, die nicht ersichtlich ist.
0:11:10–0:11:14
Also es gibt perfekte Informationen, so etwas wie Schach oder Go,
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wo alles quasi sichtbar ist.
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Spiele mit perfekter Information und Imperfekt, da bedeutet das eben die Spieler,
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dass ihre Karten verdeckt halten.
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Und je mehr Karten abgelegt werden, desto klarer ist die Information.
0:11:29–0:11:30
Welche noch fehlen und welche da sind.
0:11:32–0:11:37
Das Blatt hat 32 Karten, mit denen man spielt.
Micz Flor
0:11:38–0:11:39
Und hinten scheißt die End.
Florian Clauß
0:11:41–0:11:46
Da kommen wir noch drauf. Und jeder Spieler kriegt 10 Karten.
0:11:47–0:11:50
Die werden auch nach einer ganz strengen Reihenfolge ausgeteilt.
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Nämlich 3, dann wird das Guard abgelegt, dann 4 und dann wieder 3.
0:11:58–0:12:05
Und das heißt, jeder hat zehn Karten und in der Mitte der Spieler liegt ein sogenannter Skat.
Micz Flor
0:12:05–0:12:07
Darf ich dich was fragen?
Florian Clauß
0:12:07–0:12:07
Gerne.
Micz Flor
0:12:08–0:12:13
Dieses 3-4-3-Austeilen, das ist sowas, dass wenn man in der Schule ist,
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erstmal Skat mitspielt bei Älteren oder sowas, dann, ich weiß gar nicht,
0:12:17–0:12:20
ob heute noch in der Schule Skat gespielt wird, aber egal,
0:12:20–0:12:23
dann ist das sowas, dass man das gleich so eingetrichtert bekommt.
0:12:25–0:12:28
Man macht das dann immer so, drei, vier, drei, das ist halt einfach so, so gehört sich das.
0:12:28–0:12:32
Und jetzt hast du es nochmal gesagt und zum ersten Mal, wie mit der Tasse vorhin,
0:12:32–0:12:37
beim Worldbuilding frage ich mich dann, ist es so, dass wenn jemand zwei,
0:12:37–0:12:39
zwei, zwei, zwei, zwei austauscht, dass es dann nicht gilt?
0:12:40–0:12:43
Oder ist es, okay, aber warum?
Florian Clauß
0:12:43–0:12:46
Weil das unterliegt den Skatregeln.
Micz Flor
0:12:47–0:12:50
Aber angenommen, jemand würde beim Schachspiel sagen, man muss zuerst die Bauern
0:12:50–0:12:54
aufstellen und dann von außen nach innen und den König zuletzt.
0:12:54–0:12:56
Ansonsten darf man nicht spielen. Das wäre doch absurd.
Florian Clauß
0:12:57–0:13:02
Aber das ist ja auch ein Unterschied, weil je nachdem wie die Karten ausgeteilt
0:13:02–0:13:06
werden, also bei Bauern ist es ja quasi, da ist ja keine verdeckte Komponente.
Micz Flor
0:13:06–0:13:07
Das stimmt, aber das ist ja gemischt.
Florian Clauß
0:13:07–0:13:09
Aber in dem Moment.
Micz Flor
0:13:09–0:13:10
Wenn ich anders austeile.
Florian Clauß
0:13:10–0:13:13
Dann kriegt ja der andere Spieler potenziell andere Karten.
Micz Flor
0:13:13–0:13:18
Aber das würde ja davon ausgehen, dass eine höhere Macht vorher die Karten sich anschaut. Ja.
Florian Clauß
0:13:18–0:13:23
Wir kommen nochmal zu dem Punkt, warum da eine gewisse vereinheitliche und auch
0:13:23–0:13:26
eine ganz strenge Ordnung in dem Spiel drin ist.
0:13:26–0:13:31
Das hat auch Gründe, dass das so gemacht wird.
0:13:32–0:13:37
Skat, also warum der heißt der Skat, es gibt dann so diese Theorie,
0:13:37–0:13:45
dass sich das nach dem italienischen Verb skatare ableitet, das heißt das Weggelegte.
0:13:46–0:13:50
Nach dem Geben wird im Prinzip erstmal, also das Skat besteht aus zwei Phasen,
0:13:50–0:13:51
dem Reizen und dem Spielen.
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Reizen kann man auch dann nachher nochmal ausführlicher erklären.
0:13:55–0:13:59
Das Reizen bestimmt derjenige, der alleine spielt, gegen zwei andere.
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Und untereinander dürfen die Gegenspieler, also die jetzt gegen den Alleinspielenden
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spielen, dürfen sich nicht absprechen.
0:14:07–0:14:11
Also ist auch in der Skatordnung festgelegt.
Micz Flor
0:14:11–0:14:16
Ja, jetzt bin ich kurz interessiert, du erklärst diese Sachen,
0:14:16–0:14:19
um dann auf eine Meta-Ebene zu springen, in der es wichtig war,
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dass wir das alles nochmal Revue passieren haben lassen.
Florian Clauß
0:14:23–0:14:24
Du zielst jetzt worauf ab?
Micz Flor
0:14:25–0:14:28
Naja, weil entweder wir, wir werden jetzt ja niemandem Skatball bringen,
0:14:28–0:14:33
aber du erklärst jetzt die Regeln ganz genau, was ist Ramschen und so weiter und so fort.
0:14:34–0:14:37
Und da kommen wir dann, du sagst ja eben gerade schon, da kommen wir dann nochmal
0:14:37–0:14:41
drauf, warum. Also es gibt doch noch so eine zweite Ebene dahinter.
Florian Clauß
0:14:41–0:14:46
Naja, ich meine, es gibt einmal diese Geschichte von Regelwerk,
0:14:46–0:14:48
da kann man gucken, wie tief man da reingeht.
0:14:48–0:14:51
Das wird auch sicher ein bisschen trocken und langweilig und da kann man auch
0:14:51–0:14:53
sagen, nee, ist jetzt nicht interessant.
0:14:53–0:14:57
Die andere Sache ist, es gibt bestimmte, also wie du jetzt sagst,
0:14:57–0:15:01
man könnte doch mal ganz anders austeilen, was ist denn jetzt da, warum denn so.
0:15:01–0:15:07
Dann gibt es aber bestimmte Bedingungen historisch, die zu dieser Regel geführt
0:15:07–0:15:14
haben. ja und das ist ein verweis auf dem teil wo ich ein bisschen mehr in die geschichte.
Micz Flor
0:15:14–0:15:18
Ich finde es auch gerade ganz interessant weil du hast ja gesagt es gab 32 karten
0:15:18–0:15:20
aber in wahrheit 33 karten,
0:15:22–0:15:25
einen Karte, die vorne das Deckblatt ist, ist auf der Rückseite,
0:15:25–0:15:28
auf dieser einen Karte, sind die Regeln komplett drauf.
0:15:29–0:15:33
Und gleichzeitig ist immer so, wenn jemand, der noch nie Skat gespielt hat,
0:15:33–0:15:37
wenn man möchte, dass der mitspielt, dann kann man eben das so geben und hinlegen.
0:15:38–0:15:43
Aber es ist einfach unmöglich, das dann ohne Erfahrung spielen zu können.
0:15:43–0:15:45
Du musst angeleitet werden.
0:15:45–0:15:49
Also es ist irgendwie so rein aus den Regeln heraus und ohne,
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dass sich jemand mitnimmt oder mitreißt, Und schon gar nicht,
0:15:53–0:15:57
wenn es auf so einer Skat-Kartenrückseite runtergebrochen ist in 4PT,
0:15:57–0:16:00
kann man Skat wirklich erlernen.
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Allein das Reizen schon ist unglaublich einfach, wenn man es kann,
0:16:04–0:16:08
aber unglaublich schwierig zu vermitteln, finde ich.
Florian Clauß
0:16:08–0:16:11
Also dieses mit den 33 Karten ist nicht immer so.
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Das ist wahrscheinlich so ein Standard, der sich dann so eingeführt hat mit
0:16:15–0:16:21
den Altenburger Spielkarten. Aber ja, das ist so wie die Spielkarten designt
0:16:21–0:16:26
sind und was die dann darstellen, das ist auch immer so der Zeitunterlegen.
Micz Flor
0:16:26–0:16:27
Ja, da bin ich auch gespannt.
Florian Clauß
0:16:28–0:16:32
Also es wird im Prinzip reihrum gespielt, es werden Stiche gemacht,
0:16:32–0:16:35
es gibt einen Trumpf und derjenige, der über, also die Partei,
0:16:35–0:16:41
der Alleinspielende oder die beiden anderen, die über 60 Punkte kommen, also mehr als 61,
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mehr oder gleich 61 Punkte haben, die haben gewonnen.
0:16:45–0:16:51
Und es werden dann dementsprechend Punkte gut geschrieben, entweder negativ oder positiv.
0:16:51–0:16:54
Da gibt es auch verschiedene Systeme von Wertung.
Micz Flor
0:16:54–0:16:58
Genau. Und diese Zählsysteme sind ja dann auch so ein bisschen entstanden,
0:16:58–0:17:03
dass man es attraktiver macht, mal Risiko einzugehen oder sowas.
0:17:03–0:17:07
Also so ein bisschen wie beim Fußball auch irgendwann die Punktvergabe geändert wurde,
0:17:07–0:17:14
dass man drei Punkte bei Sieg hat, null Punkte bei Verliert Und ein Punkt,
0:17:14–0:17:18
wenn man unentschieden spielt, was einfach das Team oder die Strategie eben
0:17:18–0:17:21
bevorzugt, ein bisschen mehr Risiko zu haben.
Florian Clauß
0:17:23–0:17:28
Also in Turnierskatt hat sich jetzt die sogenannte Fabian-Segers-Regel durchgesetzt.
0:17:28–0:17:33
Das heißt, derjenige, der gewinnt, bekommt 50 Punkte.
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Und wenn die Gegenpartei gewinnt, bekommen die 30 oder 40, je nachdem,
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ob die an 3 zu 3 oder zu 4 spielen.
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Und wer verliert, bekommt halt die entsprechenden negativen Punkte.
0:17:46–0:17:52
Damit ist es nicht nur so, dass die Punkte, die beim Reizen dann hinten raus
0:17:52–0:17:56
entstehen, entscheidend sind, sondern auch, wie viele Spiele du gespielt hast und gewonnen hast.
0:17:57–0:18:00
Also es geht darum, da noch einen Reiz zu setzen, zu spielen.
0:18:00–0:18:07
Weißt du, dass hier auch eine Stelle ist, wo sich die zwei Städte treffen?
0:18:08–0:18:10
Hier ist auch das Stadtmuseum von Berlin.
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Hier trifft sich die Stadt Berlin mit der Stadt Köln.
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Das ist hier die Stadtgrenze. Das ist Köln, was dann jetzt quasi von unten kommt
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und Berlin, was dann von der Spandauer Vorstadt gewachsen ist.
Micz Flor
0:18:26–0:18:28
Das Stadtmuseum meinst du da hinten, was in der Küche ist? Ne.
Florian Clauß
0:18:28–0:18:32
Das ist das Stadtmuseum. Ganz spannend, wenn man hier so lokal so ein bisschen
0:18:32–0:18:33
Geschichte verfolgen möchte.
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Die Geschichte des Garths. Gute Überleitung.
Micz Flor
0:18:37–0:18:38
Oder? Genau. Genau.
Florian Clauß
0:18:39–0:18:42
Also das Gartspiel... Oh, jetzt hier wieder Kopfsteinpflaster, tödlich.
0:18:44–0:18:49
Also das Gart ist so zur Zeit der napoleonischen Kriege entstanden.
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Das heißt, so um 1810 wird gesagt, dass sich aus dem wendischen Schafskopf das
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Gart mitentwickelt hat.
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Also das Gart generiert sich aus verschiedenen Spielen.
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Es ist einmal der Schafkopf.
Micz Flor
0:19:10–0:19:11
Schafkopf oder Schafskopf?
Florian Clauß
0:19:13–0:19:20
Dann ist es das Laombre und Tarok. Das sind so diese historischen Wurzeln von Skat.
0:19:21–0:19:27
Skat hat sich so zwischen 1810 und 1818 in der Stadt Altenburg,
0:19:28–0:19:31
sich im Prinzip dann so, ist das entstanden.
0:19:32–0:19:39
Also es gab in Altenburg mehrere Spielclubs, die dann auch regelmäßig zusammengekommen
0:19:39–0:19:41
sind, um Karten zu spielen.
0:19:41–0:19:44
Und da gab es tatsächlich einige Köpfe dahinter, die sich überlegt haben,
0:19:45–0:19:47
okay, wir machen jetzt mal so und so und überlegen uns ein anderes Spiel.
0:19:47–0:19:49
Und daraus ist Skat entstanden.
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Die erste urkundliche Erwähnung von Skat ist von Karl Leopold von der Gabel Nenz.
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Und der hat in einer Klatte, eine Klatte ist im Prinzip so ein kleines loses
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Notizheft, eine Spielklatte, wo er seine Spiele, die ganze Zeit Gewinn und Verlust über,
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ich glaube der hat 1796 angefangen und 1813 gibt es da eben dieser Eintrag Skat
0:20:18–0:20:23
der Legendäre, wo er dann die ersten Punkte da drin vermerkt.
Micz Flor
0:20:23–0:20:24
Wie haben die gezählt damals?
Florian Clauß
0:20:25–0:20:30
Das weiß ich nicht. Es gab das Altenburger Blatt, das ist das sogenannte Farbenreizen.
0:20:31–0:20:39
Das wird anders gezählt als das Punktereizen und das wird nach Farben sortiert.
0:20:39–0:20:44
Und Farben sind im, das Karo 1 zählt, Herz 2.
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Das ist ein bisschen wie bei Doppelkopf, dass du am Anfang der Runde fragst,
0:20:49–0:20:52
ja, wer hat 1, wer hat 2, wer hat 3?
0:20:53–0:20:57
Und so leiten sich auch die Punkte aus dem Farbenreizen ab.
Micz Flor
0:20:58–0:21:03
Ich bin gerade so ruhig geworden, weil ich so rumgerutscht bin.
0:21:03–0:21:07
Und der aufmerksame Hörer oder die aufmerksame Hörerin erinnert sich an die
0:21:07–0:21:09
Folge über meinen Rippenbruch.
0:21:11–0:21:20
Genau ein jahr her und deshalb wurde es gerade so still angst erfüllt still altenburg.
Florian Clauß
0:21:20–0:21:22
Ist ja auch ein begriff nur.
Micz Flor
0:21:22–0:21:26
Altenburger ja also ich weiß nicht genau warum das so eine hochburg altenburg
0:21:26–0:21:30
hochburg für kartenspiele war aber das gibt ja heute noch diese altenburger
0:21:30–0:21:33
karten auch da hatten wir ja auch nur beim wandern irgendwann hatte ich die
0:21:33–0:21:38
mitgenommen weil unser freund und Und Kollege Sarrell,
0:21:38–0:21:44
mit dem ich auch mal hier zu Flo's Geburtstag eine Episode gemacht habe,
0:21:45–0:21:47
der wollte lieber mit altdeutschem Blatt spielen.
0:21:48–0:21:51
Und ich wollte und Flo lieber mit französischem Blatt spielen.
0:21:51–0:21:57
Und Altenburg hatten damals so eine Edition rausgebracht, wo die obere Hälfte bzw.
0:21:57–0:22:00
Die untere Hälfte jeweils das andere Blatt war.
0:22:00–0:22:05
Sodass dann wer wollte, konnte mit altdeutsch spielen oder französisch.
0:22:05–0:22:06
Das hat aber überhaupt nicht geklappt.
0:22:07–0:22:10
Das hat irgendwie, fand ich, nicht gut funktioniert, dieses Spiel.
0:22:10–0:22:11
Kannst du dich daran erinnern?
Florian Clauß
0:22:11–0:22:13
Ich kann mich nie mehr so richtig daran erinnern.
Micz Flor
0:22:13–0:22:14
Ja, es ist so schlecht.
Florian Clauß
0:22:14–0:22:21
Also Altenburg hat eben diese Kartenmacher-Tradition über 500 Jahre.
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Es gab auch die, ich weiß nicht, ob das eine Zunft war, aber es gab die Kartenmacher.
0:22:26–0:22:30
Die haben tatsächlich dann früher die Karten gemalt.
0:22:30–0:22:34
Ja, dann irgendwann kam das Medium Kupfersticht dazu,
0:22:34–0:22:38
dann wurden die gedruckt und es ist ein eigener,
0:22:38–0:22:43
also das heißt, es gibt dann pro Stadt nur eine Handvoll, größere Stadt eine
0:22:43–0:22:46
Handvoll Kartenmacher und Altenburg hat da einen Kartenmacher und das ist dann
0:22:46–0:22:50
halt so von Generation zu Generation weitergegeben worden.
0:22:51–0:22:55
Insofern ist es sehr traditionsbewusst und Altenburg hat sich so als dieses Kartenmacher,
0:22:56–0:23:00
aufgebaut. In Altenburg gibt es auch ein Skat-Museum.
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Es gibt ein Skat-Brunnen. Das sind die ersten Kongresse.
0:23:06–0:23:11
Die Skat-Kongresse fanden auch in Altenburg statt. Und diese große Spielefirma.
Micz Flor
0:23:11–0:23:19
Ich habe mal auf Ebay mir eine Jubiläumsschrift ein kleines Buch,
0:23:20–0:23:24
was zu irgendeinem Jahrhundert-Jubiläum in Altenburg extra gedruckt wurde.
0:23:24–0:23:29
Hätte ich wenigstens mal durchblättern können, dann hätte ich brillieren können
0:23:29–0:23:30
mit ein bisschen Information. Habe ich jetzt nicht gemacht.
0:23:31–0:23:33
Musst du. Ja, gut. Du brillierst.
Florian Clauß
0:23:33–0:23:35
Du brillierst auch ohne Information.
Micz Flor
0:23:35–0:23:38
Ich mache active listening. Are you sure?
Florian Clauß
0:23:41–0:23:45
Genau, und 19, also 1813, wie gesagt, wurde es so erfunden.
0:23:45–0:23:50
Dann hört man etwas länger nichts in der ganzen Skathistorie,
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die man so finden kann im Internet. Und dann irgendwann so um 1870,
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dann kommen immer mehr Ereignisse dazu.
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Also man kann davon ausgehen, dass sich dann wirklich so in der Mitte des 19.
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Jahrhunderts sich dann so diese ganze, dieses Gardeuphorie übers Land verbreitet hat.
0:24:09–0:24:13
Und da ist nochmal entscheidend, also wir befinden uns in einer Zeit,
0:24:13–0:24:19
wo das Heilige Reich deutscher Nationen noch geherrscht hat.
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Das heißt, eine Zersplitterung übers Land.
0:24:24–0:24:29
Also deswegen gibt es da auch wenig Einheitlichkeit. Jeder macht dann halt sein
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eigenes Blatt. Jeder macht seine eigenen Regeln.
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Und das läuft so ein bisschen auseinander.
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Und da bestand natürlich irgendwann Bestrebung.
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So zu vereinheitlichen, ja. Und auf der einen Seite war auch das,
0:24:44–0:24:47
weiß ich nicht, ob ich es so explizit gefunden habe in den Quellen,
0:24:47–0:24:54
aber natürlich hast du so ein Nation Building zu der Zeit, als sich das Deutsche
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Reich dann so konstituiert,
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ist natürlich Skat eine ganz große Größe, weil das ist so das urdeutsche Spiel.
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Es grenzt sich von den französischen Spielen ab Und Skat ist das,
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was auch die deutsche Seele so ausmacht.
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Und deswegen wird Skat immer so hochgehalten.
0:25:13–0:25:15
Und diese Ode, die ich am Anfang gesungen habe...
Micz Flor
0:25:15–0:25:18
Ja, das wollte ich gerade sagen. Die muss ja etwa aus der Zeit auch gewesen sein.
Florian Clauß
0:25:18–0:25:18
Genau.
Micz Flor
0:25:18–0:25:22
Das kommt aus der Zeit. Dass da auch dieser hierarchieübergreifende Handshake,
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irgendwie so mit angelegt war.
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Wer sich da am Tisch begegnet. Das waren ja unterschiedliche Gilden,
0:25:31–0:25:33
unterschiedliche Hierarchien. unterschiedlich.
Florian Clauß
0:25:33–0:25:38
Genau, also es war ein Spiel, was so eine kleine Utopie, also das heißt es wurde
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kein sozialer Status, es wurde in allen gesellschaftlichen Schichten gespielt
0:25:43–0:25:46
und das hat auch Skat ausgezeichnet.
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Es wurde vor allen Dingen dann von den Studenten gespielt und da hat es sich auch weitergetragen.
0:25:53–0:25:57
Du hast den Arzt, du hast den Richter, du hast Bauern am gleichen Tisch und
0:25:57–0:25:59
man unterhält sich über das Spiel. Das Lustige ist.
Micz Flor
0:25:59–0:26:03
Dass es jetzt so gendermäßig alles männlich aber es war wahrscheinlich zu der
0:26:03–0:26:07
damaligen Zeit adäquat zu sagen Studentin, weil Studierende war ja wahrscheinlich
0:26:07–0:26:10
an den Unis sowieso nicht. Es gab keine Studierenden, Studierenden.
Florian Clauß
0:26:10–0:26:13
Studentinnen. Damals kann man ja spielen.
0:26:13–0:26:19
Also es war geschlechterübergreifend, wo das Spiel tatsächlich erst 1930,
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wo das dann auch zugelassen war, dass dann Frauen… Frauen sogar.
0:26:24–0:26:28
Jaja, das ist wieder nach der deutschen Skatordnung, dass auch Frauen im Spiel
0:26:28–0:26:30
mit teilnehmen können und dürfen.
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Also das ist natürlich die Turniergeschichte, die dahinter steht,
0:26:33–0:26:36
aber da konnten dann Frauen teilnehmen.
0:26:38–0:26:42
So, ich guck gerade mal. Hier ist nämlich das eine Ziel, was ich ansteuern wollte.
Micz Flor
0:26:42–0:26:43
Ja, ich glaube, ich weiß noch, was es ist.
0:26:46–0:26:47
Weißt du, dass ich weiß, was es ist?
Florian Clauß
0:26:48–0:26:50
Ja, ich weiß, weil wir schon mal zusammen hier waren.
Micz Flor
0:26:50–0:26:52
Und da war es aber zu, oder?
Florian Clauß
0:26:53–0:26:57
Ich glaube, wir waren drin, aber es war dann doch nicht so spannend wie erwartet.
Micz Flor
0:26:57–0:27:00
Ich habe mir damals dann aber da ein Rommelblatt gekauft.
Florian Clauß
0:27:01–0:27:05
Vielleicht ist es im nächsten Abschnitt von den Gebäuden hier.
Micz Flor
0:27:05–0:27:06
Ja, ich glaube auch.
Florian Clauß
0:27:07–0:27:11
Also für die Hörer und Hörerinnen, wir gehen jetzt zu...
Micz Flor
0:27:12–0:27:13
Alle Hörenden.
Florian Clauß
0:27:13–0:27:15
Das ist Grand Hunt, oder? Der Laden? Das weiß ich nicht.
0:27:16–0:27:23
Das ist nämlich hier ein Berliner Laden für Karten und wo natürlich alle möglichen
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Formen von Kartenblättern und so weiter zu kaufen sind.
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Und denen statten wir jetzt einen Besuch ab, mitten in unserer Episode.
0:27:34–0:27:36
Sehr investigativ, wie wir das heute machen.
Micz Flor
0:27:37–0:27:40
Weißt du noch irgendwas über das Nikolai-Viertel dazu oder so?
0:27:40–0:27:43
Weil ich kann jetzt nichts wirklich historisch Fundiertes sagen
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nur dass es halt eine kuriose mischung ist
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als irgendwie alten bauten und vielem was
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wieder nach wahrscheinlich nämlich an weiß
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ich gar nicht genau zerstörung zweiten weltkrieg von der damaligen ddr seite
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noch wieder hergestellt wurde und was dann beides ist einerseits irgendwie so
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historisiert und andererseits aber eben auch so platten bauten Stil.
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Ja, da ist der Rohrhand.
Florian Clauß
0:28:17–0:28:25
Oh, der hat zu leider. Krankheitsbedingt hat der Schade. Machen wir hier ein Foto.
Micz Flor
0:28:26–0:28:29
Das ist Beweis. Ja, es ist wirklich ein sehr liebevoller Laden.
Florian Clauß
0:28:29–0:28:39
Wappen von Altenburg, das Gartwappen und eine Menge von Schachspielen im Vorschaufenster.
0:28:39–0:28:43
Zu deiner Frage, also was ich jetzt hier im Nikolai-Viertel noch mitgenommen
0:28:43–0:28:50
habe, ist, haben hier so eine Altstadt um die Nikolai-Kirche aufgebaut,
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die sich, die so eine Art von,
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traditionell simuliert, auch mit Fachwerk und so weiter. Aber das ist komplett
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nach der Bauweise von den ganzen Plattenbauten aufgebaut.
Micz Flor
0:29:03–0:29:06
Ja, das mache ich ja. Man sieht es auch, wenn man da vorne ist.
0:29:07–0:29:09
Wenn du unten guckst, siehst du diese Gewölbe.
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Und wenn du aber hoch guckst, dann sieht es halt aus wie so Lochfassaden,
0:29:13–0:29:15
die zusammengesteckt wurden irgendwo.
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Ich weiß nicht, wie die Maße sind drin.
Florian Clauß
0:29:17–0:29:21
Ja, ich glaube, das war auch nochmal so architektonisch von
0:29:21–0:29:26
der Stadtentwicklung so als gegenpol zu palast der republik und wo dann noch
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irgendwie aus tourismus gründen und anderen nostalgischen gründen hier nochmal
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so ein gegenpol geschaffen werden sollte mit einer altstadt die aber trotzdem
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dann in der architektur da noch konsistent zum palast der republik aber.
Micz Flor
0:29:39–0:29:42
Es gibt ja schon noch so diesen kern hat die kirche im nikolai kirche und so
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ein paar vereinzelte gebäude genau ich.
Florian Clauß
0:29:45–0:29:49
Glaube das ist alles alles neu aufgebaut ist tatsächlich nur die nikolai kirche
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die traditionell ist und.
Micz Flor
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Was ich interessant finde ist ich hatte ja hier über meine
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zeit mit sourcefabrik prag berlin da kamen
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immer wieder auch mal irgendwie kollegen kollegin aus osteuropäischen ländern
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nach berlin und da war das so dass wirklich das nikolai viertel einfach sehr
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bekannt war also das heißt diese diese reiseführer noch zu zeiten des kalten
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krieges haben natürlich auch berlin abgebildet aber eben nur ostberlin und bei.
Florian Clauß
0:30:18–0:30:19
Denen dann im Die.
Micz Flor
0:30:19–0:30:23
Wollten dann alle zum Nikolai-Viertel, obwohl das dann auch schon wieder viele Jahre her war.
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Aber weil man auch das immer wahrscheinlich schon als Kind gehört hat,
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wenn man mal in Berlin ist, muss man hier hin.
Florian Clauß
0:30:28–0:30:36
Also 1885, da tritt der Karl Buhle mit seinem Buch auf den Plan.
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Nämlich der will die Grundlagen für das erste Modell einer einheitlichen Skatordnung schaffen.
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Und auch in diesem Jahr oder ein Jahr später,
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verfasste der dann Skat-Aufgaben in der Zeitschrift Die Gartenlaube.
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Das ist auch ganz interessant.
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Ich habe da so zwei, drei Links auf Wikisource gefunden, wo dann aus der Gartenlaube
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dann diese Skat-Aufgaben drin sind.
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Das ist ganz lustig. Da wird auch von, also Kreuz, der Kreuz,
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ich komme dann nachher nochmal zu den Farben, Kreuz ist dann so dieses schwarze Kleeblatt.
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Aus dem Französischen heißt es Trefflé. Und es wird noch ganz häufig mit Treff
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eingedeutscht, wird das besprochen. Kennst du auch, oder?
Micz Flor
0:31:25–0:31:29
Treff? Ja, kenne ich auch. Aber ich weiß nicht, warum Treff.
Florian Clauß
0:31:29–0:31:33
Ja, ich habe es dir ja gerade gesagt. Weil es aus dem Französischen Trefflé ist.
Micz Flor
0:31:33–0:31:35
Das Kleber. Und.
Florian Clauß
0:31:35–0:31:42
Das ist dann eingedeutscht mit Treff. 1886 fand dann der erste deutsche Skatkongress statt.
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Und das auch in Altenburg. Und Skat-Kontest ist natürlich dann auch eine Institution,
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um eine gewisse Vereinheitlichung auszulösen.
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Zu dieser Zeit muss man auch sagen, dass Skat schon so einen Geschmack von Spießertum bekommt.
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Also das heißt, es wird auch bei den jungen Studenten und Studentinnen,
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oder gibt es ja nicht damals, aber bei den jugendlichen Leuten,
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die wollen sich bewusst absetzen gegenüber Skat, weil das für die so das Biedertum ist.
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Und das finde ich auch ganz interessant, dass es damals schon so...
Micz Flor
0:32:22–0:32:23
Was spielen die denn? Atari?
Florian Clauß
0:32:23–0:32:28
Nicht mehr so stark ist dieses Skat, das Skatspiel in der Jugend verankert.
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Glaube ich, so der, wo sich das nochmal ausprägt an der Stelle.
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Und 1899 ist der dritte Skat-Kongress, der wurde umnummeriert in Halle.
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Das ist ja im Prinzip der Gründungstag oder das Gründungsjahr von dem DSKV,
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der Deutsche Skatverein, wird da gegründet.
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Und was auch interessant ist in dem über den ganzen, dass Skat,
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wird auch von den ganzen Auswanderern, wir haben ja auch in den 1880ern und
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90ern und so war eine riesen Auswanderwelle aus Deutschland,
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aus Europa und die nehmen natürlich auch die Spiele mit.
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Das heißt, Skat findet dann Abwandlungen, vor allen Dingen in Amerika, in Brasilien und.
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Argentinien gibt es Varianten von Skat und da gibt es auch wirklich so internationale
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Kämpfe, weil ich auf der Auf der einen Seite eben der deutsche Skatverein mit
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der deutschen Skatordnung gegründet hat.
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Auf der anderen Seite gibt es halt auch so internationale Regeln und hat sich
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dann auch irgendwann konkurriert.
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Und dazu hat sich dann so ein internationaler Verband gegründet.
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Und die lagen die ganze Zeit im Clinch.
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Die haben sich die ganze Zeit bekriegt, bis sie dann irgendwann,
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ich glaube, ich habe das irgendwo aufgeschrieben, die Zahl, bis sie sich dann
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irgendwann zusammengefunden haben und das dann wieder auch vereinheitlicht.
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Also es war immer so ein Ding von, es gibt unterschiedliche Einheiten,
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unterschiedliche Regeln. und wir holen die Regeln zurück und wollen dann wieder vereinheitlichen.
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Was ganz spannend ist. Also erst mal dieses Nation Building.
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Und da habe ich auch eine Arbeit gefunden, eine Doktorarbeit,
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die sich mit der Spieleindustrie und Kriegswirtschaft auseinandersetzt.
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Also welche Funktion Spiele zu Zeiten des Krieges haben.
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Und wie da auch ich würde jetzt gerne hier durch das schloss gehen das.
Micz Flor
0:34:27–0:34:30
Ist so glatt gucken wir die rutschen da alle auf dem,
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Ich habe gerade gedacht, das ist so ein Architektentraum, dieses hübsche geschlossene
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Kopfsteinpflaster. Aber es ist einfach ein Paradies für Hüft-OPs.
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Wir können mal gucken, ob das geht. Vielleicht gibt es so wie hier so einen Weg, der nicht...
Florian Clauß
0:34:50–0:34:57
Und diese Verbindung von wie bestimmte Feindbilder über Spiele geschaffen wird.
0:34:57–0:35:02
Also das heißt, Spiele werden in Kriegszeiten auch immer zu einer Kriegs-,
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wie sagt man das, fördernden, kriegsstabilisierenden Industrie.
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Also im Ersten Weltkrieg war das dann signifikant, das legt dann diese Doktorarbeit
0:35:12–0:35:15
dann auch mit Zahlen und Statistiken auf,
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dass dann diese Industrie, die Wirtschaft im Bereich der Spieleindustrie extrem hochgegangen ist.
Micz Flor
0:35:22–0:35:26
Ja, also mir fällt dazu ein,
0:35:26–0:35:29
ich weiß aber gar nicht, wo ich das gehört oder gelesen habe,
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es kann auch irgendwie ein Roman gewesen sein, aber das Bild ist geblieben und
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zwar, dass es während des Irakkrieges wohl auch Pokerkarten gab, die ausgeteilt wurden,
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in denen alle Verdächtigen oder Targets als Foto abgebildet waren.
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Beim Kartenspielen, die Soldaten und Soldatinnen...
Florian Clauß
0:35:49–0:35:51
Dass sie damit trainiert wurden?
Micz Flor
0:35:51–0:35:53
Nein, dass sie einfach beim Kartenspielen immer diese Bilder hatten.
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Dadurch, dass die Karten dabei waren, konnten die dann irgendwie Menschen identifizieren,
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indem sie einfach ein Kartenspiel rausgeholt haben oder haben es dabei gesehen.
0:36:01–0:36:07
Aber wie gesagt, es kam mir gerade bei Kartenspielen Krieg und ich weiß aber
0:36:07–0:36:10
nicht, ob das wahr ist oder ob das Teil von einem Roman ist.
Florian Clauß
0:36:12–0:36:18
Also diese Verbindung von eben Krieg und Spiel und das hat sich ganz massiv
0:36:18–0:36:23
dann auch in den sogenannten, das ist wirklich so ein feststehender Begriff,
0:36:23–0:36:29
in den Schützengraben Skat im ersten Weltkrieg dann niedergeschlagen.
0:36:29–0:36:33
Skat hatte dann eine stabilisierende Wirkung, das heißt, Das heißt,
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die Soldaten waren beschäftigt.
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Es hatte so einen gemeinschaftlichen Sinn, dass sie zusammen was gemacht haben.
0:36:42–0:36:47
Und das war natürlich in so einer Situation wie einem Schützengrabenkrieg.
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Das war natürlich extrem wichtig, dass die da auch solche Sachen machen konnten.
0:36:52–0:36:59
Das ist ganz interessant. Und damit auch hat sich quasi das Punktereizen durchgesetzt, sagt man so.
0:36:59–0:37:04
Da war immer noch dieser Krieg zwischen, also das heißt Krieg,
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aber die Konkurrenz zwischen dem Altenburger Farbenreizen und dem Punktereizen.
0:37:09–0:37:14
Und mit dem Ersten Weltkrieg hat sich das Punktereizen so festgesetzt.
0:37:15–0:37:20
Also wurde das jetzt so eigentlich dann in die Skatordnung 1827,
0:37:20–0:37:26
wurde das mehr oder weniger dann überführt, dass das Zahlenreizen jetzt als
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das Kernreizen dann genommen wird.
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Und 1932 war dann der 13. Kongress in Altenburg und da gab es halt so ein paar
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Neuerungen, die reiche ich jetzt erstmal nacheinander auf, damit man ungefähr
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weiß, wann welche Regel wo auch passiert ist.
0:37:45–0:37:49
Also Nullspiele werden mit den heutigen Werten dann festgelegt.
0:37:49–0:37:56
Der Grundwert für den Grand auf 24 statt 36 wie bisher verlorene Handspiele
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werden nicht mehr doppelt berechnet und bei offenem Spiel müssen alle 10 Karten offengelegt werden.
0:38:02–0:38:06
Das klingt für uns völlig selbstverständlich,
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aber man kann sich kaum vorstellen, dass es mal anders war.
0:38:10–0:38:14
Ich weiß nicht, wo hast du eigentlich Skatspielen gelernt?
Micz Flor
0:38:14–0:38:17
In der Schule, in Albert-Einstein-Gymnasium in Großbiberau.
Florian Clauß
0:38:19–0:38:20
Und von wem?
Micz Flor
0:38:20–0:38:24
Ich habe vergessen, wie der hieß. Der war, der hat dann auch,
0:38:25–0:38:32
das war im Raum der Schülervertretung und hieß damals so, SchülerInnenvertretung.
0:38:33–0:38:35
Habt ihr schon SchülerInnenvertretung gemacht? Ne, ne, eben,
0:38:35–0:38:37
aber die Schülervertretung ist mir gerade eingefallen.
0:38:37–0:38:43
Und da haben wir, da gab es dann keine Ahnung,
0:38:43–0:38:49
zuerst haben wir Skat gespielt und dann irgendwann wurde ich dann so ein bisschen
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tiefer eingeführt in die Mystik, des Odenwälder Kartenspiels.
0:38:55–0:38:57
Und dann habe ich, wie hieß das nochmal?
0:39:00–0:39:04
Sauranze. Sauranze, das ist ein anderes Spiel, was eher dann so wieder fast
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so wie italienisch war, wo man dann halt so unglaublich viele Möglichkeiten
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hatte, doch noch zu gewinnen, wenn man eigentlich schon auch so ein Stichspiel, keine Ahnung.
0:39:12–0:39:15
Aber zuerst habe ich dort Skat gelernt und,
0:39:18–0:39:21
Und dann habe ich, glaube ich, wirklich eigentlich nur in der Schule Skat gespielt.
0:39:21–0:39:26
Und dann später, ich weiß gar nicht mehr, irgendwie schon immer mal,
0:39:27–0:39:30
aber es war hauptsächlich in der Schule.
Florian Clauß
0:39:30–0:39:34
Ich hatte das tatsächlich von meiner Mutter gelernt. Wir haben dann nachmittags
0:39:34–0:39:39
immer, wenn ich aus der Schule kam, Skat gespielt zu dritt mit meiner Schwester,
0:39:39–0:39:41
bis sie dann irgendwann keinen Bock mehr hatte.
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Und ich habe vor allen Dingen immer im Bus gespielt, auf der letzten Busreihe,
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weil ich war ja auch ein bisschen außerhalb von Kassel und hatte so eine 20-minütige Busfahrt.
0:39:52–0:39:56
Und das war dann so das morgendliche und das mittagliche Ritual,
0:39:56–0:40:00
sich auf die Bank zu setzen und Skat zu spielen.
Micz Flor
0:40:00–0:40:03
Und du hattest dann zwei, mit denen du auch in der Schule warst?
Florian Clauß
0:40:03–0:40:06
Genau, die da bei mir im nächsten Dorf gewohnt haben.
Micz Flor
0:40:08–0:40:10
Und das schon mal gemischt?
Florian Clauß
0:40:10–0:40:13
Ja, es war dann halt Jan Mütter und Oliver Speck.
Micz Flor
0:40:14–0:40:16
Seid gegrüßt, ihr beiden.
Florian Clauß
0:40:16–0:40:20
Und mit denen haben wir dann immer Skat gespielt. Sehr prägend.
0:40:21–0:40:27
Und dann habe ich, ich war ja im Kinoclub von der Humboldt-Uni,
0:40:27–0:40:28
wo wir quasi in Sicht seiten.
0:40:29–0:40:33
Das fotografiere ich gerade. Und da ist der Studentenclub.
Micz Flor
0:40:33–0:40:34
Ganz oben war das, ne?
Florian Clauß
0:40:35–0:40:37
Nee, der Studentenclub ist unten, da im Hauptgebäude.
Micz Flor
0:40:37–0:40:41
Wie hieß denn das Café oben? Krähenfuß oder irgend sowas?
Florian Clauß
0:40:41–0:40:47
Ja, das weiß ich gar nicht. Nee, das war wirklich unten in den Seitenflügel und da haben wir,
0:40:48–0:40:54
immer nach der Kinovorführung, die wir gemacht haben, haben wir dann Skat gespielt
0:40:54–0:40:57
und das war fast das Beste am Kinoclub. Ich hab's so genossen,
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Und das ist auch so der Studentenclub der Humboldt in den 90ern,
0:41:02–0:41:06
da ist halt so noch so eine böhmische Bauart, da ist so Holz vertefelt.
0:41:06–0:41:11
Man sitzt dann halt quasi so im Mittelgang und hat dann halt so Sitzbänke gegenüber.
0:41:12–0:41:14
Das war großartig, ich habe es sehr genossen.
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Wir machen hier voll die historische Stadttour und gehen gerade am Dom vorbei,
0:41:20–0:41:26
kommen an die neue Nationalgalerie und sind noch beim Skatspielen.
Micz Flor
0:41:27–0:41:28
Wir.
Florian Clauß
0:41:28–0:41:33
Sind jetzt 1937. Willst du auf der Straße langgehen?
0:41:33–0:41:39
Ist der 14. Skat-Kongress in Altenburg zur Hochzeit der Nazis, ja.
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Und das ist auch tatsächlich der erste Kongress, wo dann Frauen mitspielen dürfen.
0:41:46–0:41:51
Und aber, und da kommt wieder so diese nationalistisch oder die nationalprägende
0:41:51–0:41:56
Phase, Also das heißt, Juden wird das Skatspielen strikt verboten.
Micz Flor
0:41:56–0:41:58
Ich wollte gerade sagen, Frauen dürfen mitspielen, aber...
Florian Clauß
0:41:58–0:42:03
Naja, und ich will das mal auch hier zitieren. Das ist dann auch wieder so das
0:42:03–0:42:04
schwarze Kapitel der Skatordnung.
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Da stand, da im Dritten Reich alle Nicht-Arier, in Klammern Juden,
0:42:10–0:42:14
keinen Anteil an der Volksgemeinschaft haben, ist es eine Selbstverständlichkeit
0:42:14–0:42:17
geworden, dass Skatspieler, die Juden sind,
0:42:26–0:42:33
Das war Festschrift vom 14. Deutschen Skatkongress 1937.
0:42:35–0:42:40
Und auch nochmal so ein Side-Fact, was ganz lustig ist, das nationalsozialistische
0:42:40–0:42:46
Regime ordnete die Vermeidung von nicht-deutschen Begriffen an.
0:42:46–0:42:52
Das heißt, Grand, Auvers und Pic und sowas durfte nicht verwendet werden.
Micz Flor
0:42:52–0:42:54
Wie haben die dann so gesagt?
Florian Clauß
0:42:54–0:42:55
Das weiß ich nicht.
Micz Flor
0:42:55–0:42:58
Das ist auch so ein geheimer Code, wenn man sich irgendwo in der Kneipe trifft
0:42:58–0:43:01
und man sagt da nicht Grand, sondern man sagt Großreich.
Florian Clauß
0:43:01–0:43:07
So wie bei Inglourious Basterds die amerikanische und die europäische.
0:43:09–0:43:14
Oh, ich kann meine Hände nicht bewegen. So im Zweiten Weltkrieg hat natürlich
0:43:14–0:43:17
auch das Skatspiel unter Soldaten, aber es kriegt niemals in den familiären
0:43:17–0:43:20
oder sozialen Kontext so eine große Bedeutung.
0:43:20–0:43:25
Dann haben wir die Teilung natürlich 1950 zwischen Deutschland.
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Und da entwickelt sich das auch so ein bisschen parallel, aber es wird relativ
0:43:29–0:43:35
genau drauf geschaut, dass dann auch nicht die Regeln sich wegbewegen.
0:43:35–0:43:41
Es gibt quasi so ein Interims-Skatergericht, nämlich in Bielefeld.
0:43:42–0:43:45
Das Skatergericht ist eine Institution, die eben auch recht spricht.
0:43:45–0:43:49
Und das war jetzt eine Eingangsfrage, warum darf man nicht und kann man nicht doch das?
0:43:49–0:43:53
Nein, für genau solche, weil es eben ein Turnierspiel, tatsächlich ein Sportspiel
0:43:53–0:43:58
ist, gibt es ein Gericht, was heute auch noch bei strittigen Fragen entscheidet.
0:43:58–0:44:00
Und da werden ganz bestimmte Sachen festgelegt.
0:44:01–0:44:04
Und das leitet sich natürlich immer auch aus dem Turnierkontext ab.
0:44:04–0:44:09
Also es wird tatsächlich wie ein Sport, wie Schach und so ähnlich gehandhabt,
0:44:09–0:44:11
das Kartenspiel, was dann auch nicht üblich ist.
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Wir haben ja so zwei Stränge.
0:44:15–0:44:18
Wir haben einmal das Glücksspiel, was dann halt auch mit Geld verdient und so
0:44:18–0:44:24
weiter. und auch mit der höheren Wahrscheinlichkeit oder dass eben der Gewinn
0:44:24–0:44:26
von Glück von Zufall abhängt.
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Und Skat hat immer wieder gesagt, nein, wir sind kein Glücksspiel,
0:44:30–0:44:35
obwohl eben eine zufällige Komponente im Teilen der Karten drin ist.
0:44:36–0:44:39
Das ist auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite hängt es eben von dem
0:44:39–0:44:44
Geschick des Spielers ab, ob er tatsächlich auch spielen kann und das überwiegt
0:44:44–0:44:46
eben diese zufällige Komponente.
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Deswegen, da haben die sich auch immer wieder so gegen gelehnt,
0:44:51–0:44:53
eben nicht als Glücksspiel eingeordnet zu werden.
0:44:53–0:44:56
Hat natürlich dann auch wieder so steuerrechtliche Geschichten.
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Weil sobald du Glücksspiel bist, dann bist du eher in einem Bereich,
0:45:01–0:45:03
wo du auch entsprechend höhere Steuern abführen musst und so weiter.
Micz Flor
0:45:03–0:45:07
Aber ich meine mich zu erinnern, weil du das gerade sagst mit Steuern, das war glaube ich im 19.
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Jahrhundert, stand dann irgendwie diese Jubiläumsschrift drin,
0:45:10–0:45:13
dass wirklich von der damaligen Obrigkeit,
0:45:14–0:45:17
ich weiß jetzt nicht genau auf welcher Ebene, aber das Steuern,
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also dass das nicht gerne gesehen war, das Skat-Spiel und dass das sehr hoch
0:45:21–0:45:24
besteuert wurde, die Karten selbst, also wenn du Karten gekauft hast.
Florian Clauß
0:45:24–0:45:28
Also es kann sein, dass ich weiß, bei Skat habe ich das jetzt nicht so gelesen.
0:45:28–0:45:32
Ich habe es im Kontext von anderen Kartenspielen, weil auch Kartenspiele,
0:45:33–0:45:39
so die historische Genese war auch so, dass es eher aus dem Glücksspiel-Kontext
0:45:39–0:45:46
kam und dass es deswegen auch ziemlich geächtet wurde teilweise und verfolgt.
0:45:46–0:45:50
Auf der anderen Seite war es dann auch wieder eine höfische Tradition,
0:45:50–0:45:55
eine höfische Kultur, Dass man wirklich da, ja die Karten, die Karten konnten
0:45:55–0:45:59
sich dann halt auch wirklich nur Fürsten leisten, wenn die Hand bemalt waren und so weiter.
0:45:59–0:46:04
Das heißt, es war dann halt so ein Zeitvertreib auf dem Hof.
0:46:04–0:46:09
Also es gab so Unterschiede, aber generell kann man sagen, es gab sowohl eben,
0:46:09–0:46:15
dass es als Glücksspiel verfolgt wurde, aber auch, dass es eben so komplett
0:46:15–0:46:18
in der Gesellschaft dann verankert war.
0:46:18–0:46:23
Es gibt so verschiedene Strömungen, würde ich mal behaupten.
Micz Flor
0:46:23–0:46:25
Ja, und es ist natürlich auch interessant,
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Ich weiß nicht, was die Mittel waren, um jetzt sowas selber zu zeichnen,
0:46:30–0:46:35
aber natürlich ist es Open Source-mäßig immer auch möglich, sich selber Spielkarten.
Florian Clauß
0:46:35–0:46:37
Zu zeichnen. Ich habe das.
Micz Flor
0:46:37–0:46:42
Früher auch als Kind gemacht, erinnere ich mich noch. Spielkarten zeichnen? Ja, so Karten erfunden.
Florian Clauß
0:46:43–0:46:49
Ja, das macht schon Spaß, so Karten erfinden und Karten zeichnen.
0:46:49–0:46:53
Das Schwierigste war dann immer, die gleiche Größe von Karten hinzubekommen
0:46:53–0:46:57
beim Ausschneiden. Man wusste dann immer, okay, das ist die Karte, weil da fehlt eine Ecke.
Micz Flor
0:46:57–0:47:00
Oder wenn die geknickt sind, dann beim Wandern sowieso.
Florian Clauß
0:47:01–0:47:05
Aber nochmal zu dem Punkt, tatsächlich ist es so, was ich gelesen habe,
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ist, dass in der DDR, anfänglich in den 50ern, Skatspielen dann auch eben als,
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wie soll man sagen, weil eben da Versammlungen im Privaten durchspielen stattgefunden
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haben, wurde es dann eben auch verfolgt. Also es wurde nicht gern gesehen.
0:47:24–0:47:28
Und es hat sich dann wirklich erst so in den 60ern so ein bisschen dann regeneriert,
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dass es wieder so akzeptiert wurde von der Obrigkeit, von der Staatsherrschaft.
0:47:35–0:47:39
Das erste offizielle deutsch-deutsche Skaturnier war dann 1990.
0:47:39–0:47:48
1990 und dann fing auch so ein bisschen an, dass man sich dann quasi vernetzt
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hat, nicht am Tisch, sondern in einem anderen Netzwerk.
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Also es war BTX, hatte da eine Rolle gespielt in den 90ern und dann natürlich das Internet.
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Es gab einen Schachcomputer, einen Skatcomputer, der ist 1980 auf den Markt gekommen,
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der wurde aber ziemlich schnell wieder vom Markt genommen, weil der nicht offen
0:48:13–0:48:14
spielen konnte, also er konnte nicht zeigen.
0:48:15–0:48:20
Ein paar Moves konnte er einfach nicht machen und dann war das auch kein Erfolg
0:48:20–0:48:21
und den haben sie wieder vom Markt genommen.
Micz Flor
0:48:22–0:48:24
Das ist bestimmt sehr, sehr wertvoll.
Florian Clauß
0:48:24–0:48:28
Also das Skatgericht hat sich tatsächlich am 1.
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Dezember 2001 in Altenburg gegründet und 2002 war dann auch wieder die Rückverlegung
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von dem Hauptsitz des Skatgerichtes nach Altenburg.
0:48:41–0:48:48
Und jetzt noch mal eine wichtige Jahreszahl.
0:48:48–0:48:57
2016 wurde Skatspielen zum UNESCO-immateriellen Weltkulturerbe ernannt.
0:49:01–0:49:06
Man Weltkulturerbe. Das ist ja auch eine Motivation. Und ich lese jetzt nicht
0:49:06–0:49:08
den Auszug aus dem UNESCO-Bericht vor.
0:49:09–0:49:16
Also der letzte internationale Skat-Kongress hat dann nochmal in der Skat-Ordnung Folgendes geändert.
0:49:17–0:49:21
Ein Gegenspieler darf nur dann offen spielen, wenn der Alleinspieler unabhängig
0:49:21–0:49:29
von der Spielführung selbst und nicht abkürzenden Gegenspieler keinen Stich mehr erhalten kann.
0:49:29–0:49:33
Also du darfst erst offen spielen, wenn du halt wirklich keinen Stich mehr hast.
0:49:35–0:49:38
Andernfalls gehören die Reststiche alle den Alleinspieler.
0:49:39–0:49:45
Es ist ja so, dass man macht ja häufig dann so, okay, der Rest hier, ich spiele auch hier.
0:49:45–0:49:50
Und dann aber wenn dann noch ein noch ein Stich dann irgendwo anders, dann gehört alles.
Micz Flor
0:49:50–0:49:51
Hätte passieren können. Ja.
Florian Clauß
0:49:51–0:49:55
Das ist es. Aber es sind so Kleinigkeiten, ne? Das ist halt auch so ein bisschen
0:49:55–0:49:58
wie das Turnierskart versus Kneipenskart.
0:49:58–0:50:04
Da gibt's auch ganz unterschiedliche Blüten, Ja, insofern, das war so die kleine
0:50:04–0:50:05
Geschichte des Gartspielens.
0:50:07–0:50:11
Und wir sind auch hier, ich habe es schon gesagt, in historischer Kulisse.
0:50:12–0:50:14
Ich finde, das passt gut zum Thema, oder?
Micz Flor
0:50:14–0:50:18
Ja, super. Ich weiß auch nicht genau, warum, muss ich zugeben.
0:50:18–0:50:22
Aber es passt einfach sehr gut zu der Stimmung, zu dem Abend,
0:50:22–0:50:25
zu der Tour, die du ausgesucht hast. Und.
Florian Clauß
0:50:25–0:50:31
Weißt du was? Wir sind jetzt vor der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität
0:50:31–0:50:36
und hier am zweiten Stock ist der Hörsaal.
0:50:36–0:50:41
Und da hatte ich mal eine Vorlesung in den 90ern in Kulturwissenschaft bei Friedrich Kittler.
0:50:41–0:50:47
Die waren hier, man hatte immer den Blick auf den Dom. Und Kittler war der einzige Dozentlehrer,
0:50:48–0:50:56
der dann in der Vorlesung nach 45 Minuten eine Raucherpause gemacht hat und alle konnten rauchen.
0:50:57–0:51:03
Ich habe dann immer hier in dem Hörsaal geraucht mit Kittler zusammen.
0:51:06–0:51:10
Okay, so viel. Und jetzt, ich weiß nicht, wie du noch frisch bist,
0:51:10–0:51:14
aber du kannst gerne nochmal so ein bisschen in das Spiel einsteigen.
0:51:14–0:51:22
Und ich werfe dir mal so ein paar Begriffe zu, um die Regeln nochmal für diejenigen
0:51:22–0:51:25
Zuhörerinnen und Zuhörer, die dann das Spiel nicht so kennen,
0:51:26–0:51:29
so vielleicht nochmal so ein bisschen interaktiver zu erklären.
Micz Flor
0:51:29–0:51:32
Also du wirfst mir Regeln zu und was soll ich dann tun?
Florian Clauß
0:51:32–0:51:33
Nein, nein, nein, Begriffe, nicht Regeln.
Micz Flor
0:51:33–0:51:35
Begriffe, okay. Du sollst die Regeln noch erklären.
Florian Clauß
0:51:35–0:51:36
Das wird sicher noch getestet.
Micz Flor
0:51:37–0:51:41
Ich bin gar nicht mehr frisch. Ich finde, wir sollten... Vielen Dank fürs Zuhören.
0:51:41–0:51:43
Ich halte... Okay, versuch's.
Florian Clauß
0:51:43–0:51:44
Also, Spieler.
Micz Flor
0:51:45–0:51:46
Spieler 3.
Florian Clauß
0:51:47–0:51:53
Sehr gut. Was kann man noch über die Spieler sagen? Also in Bezug auf Teilen und Reizen.
Micz Flor
0:51:54–0:51:59
Teilen und Reizen. Ach so. Geben, hören, sagen. Das heißt, wer austeilt,
0:51:59–0:52:05
wenn man zu dritt spielt, der rechtsum im Uhrzeigersinn der Nächste hört und dann der Dritte sagt.
0:52:05–0:52:11
Das heißt, wenn man reizt, dann muss als Erstes wie linksrum geben,
0:52:11–0:52:13
hören, sagen. Uhrzeiger.
0:52:14–0:52:18
Wie war es rechtsrum? Achso, die Uhr dreht sich so rechtsrum.
0:52:19–0:52:24
Also es geht ja so rechtsrum. Das heißt, vom Gebenden auf rechte Hand ist die
0:52:24–0:52:28
Person, die vom Gebenden aus linker Hand als Erstes irgendwie reizt.
Florian Clauß
0:52:31–0:52:35
Und daraus leiten Sie auch Mittelhand, Vorhand und Hinterhand ab?
Micz Flor
0:52:36–0:52:42
Weil der geben, der nächste kommt raus, das heißt, das ist auch eine Frage,
0:52:42–0:52:44
dass die dann beim Reizen, wenn man so auf die Karten guckt,
0:52:45–0:52:46
kommt die dann irgendwann oft so,
0:52:46–0:52:49
wer kommt denn raus, weil das schon wichtig ist, vor allen Dingen,
0:52:49–0:52:52
wenn man ein bisschen wackeliges Gart hat, wenn man selber rauskommt,
0:52:52–0:52:53
kann man mehr mitentscheiden.
0:52:54–0:52:57
Wenn man, und ansonsten, wenn man ganz hinten sitzt, ist auch noch ganz gut,
0:52:57–0:53:02
aber wenn man der mitte sitzt kann das schon im ersten zug kann.
Florian Clauß
0:53:02–0:53:06
Es ist in der mühle wenn du dann halt du musst mal gucken was je nachdem was
0:53:06–0:53:13
du spielst und wie du rauskommst gehen hören sagen vorhand mittelhand hinterhand
0:53:13–0:53:18
hinterhand dann haben wir die farben das hat auch relativ lange gedauert bis
0:53:18–0:53:21
ich das verstanden habe bei den karten was farben sind ja.
Micz Flor
0:53:21–0:53:26
Was farben sind ist Es ist so, dass ich neulich mit meiner Tochter zusammen
0:53:26–0:53:29
versucht habe, die noch nicht so viel Kartenspielerfahrung hat, auch zu teilen.
0:53:30–0:53:32
Da habe ich gemeint, du lass uns einfach mal, jeder macht jetzt,
0:53:32–0:53:34
du machst die Roten, ich mache die Schwarzen.
0:53:34–0:53:39
Und dann hat sie halt dann Herz und Karo, beziehungsweise Herz und Schellen,
0:53:39–0:53:44
aber bei dem klassischen französischen Platz, das waren für sie alles rote Karten,
0:53:44–0:53:45
das sind ja alle rote Karten.
0:53:45–0:53:49
Und ich wollte halt, dass sie die Herz und die Karo trennt, damit wir schnell
0:53:49–0:53:52
mal zählen können, ob das Spiel vollständig ist. aber sie hat dann eben einfach
0:53:52–0:53:54
alle roten zusammen mit mir alle schwarzen gegeben.
Florian Clauß
0:53:55–0:54:01
Genau, das ist genau der Punkt, aber Farben sind in Karten, die bezeichnen die
0:54:01–0:54:03
Symbole und nicht die Farben der Karten.
Micz Flor
0:54:03–0:54:06
Und es gibt ja auch das Gartenspiel, da gibt es ja dann, ich weiß gar nicht
0:54:06–0:54:07
mehr, da gibt es ja auch Grüne.
Florian Clauß
0:54:07–0:54:12
Grün und Orange. Das ist das Turnierblatt, das wurde, glaube ich,
0:54:12–0:54:14
schon in den 60ern oder 70ern eingeführt.
Micz Flor
0:54:14–0:54:15
Hast du mal damit gespielt?
Florian Clauß
0:54:15–0:54:17
Ja, das habe ich jetzt auch zuletzt gespielt.
Micz Flor
0:54:18–0:54:21
Jetzt auch, weil ich hatte das, glaube ich, auch mal beim wandern mit und wir
0:54:21–0:54:24
hatten auch da irgendwie keinen spaß dran auch.
Florian Clauß
0:54:24–0:54:28
Das kann ich behaupten ich finde das eigentlich ganz gut das blatt
0:54:28–0:54:31
also wo ich keinen spaß daran habe
0:54:31–0:54:36
und das ist halt auch immer also bei bei das ist die diskriminierung der linkshänder
0:54:36–0:54:41
dass du teilweise wenn du dich wenn ich bin ja linkshänder nicht fächer dann
0:54:41–0:54:46
halt die karten dann immer entgegen gesetzt aus den rechtshändern und es gibt
0:54:46–0:54:49
einige kartenspiele wurde das symbol und quasi nur oben links hast,
0:54:50–0:54:52
aber nicht oben rechts und dann sehe ich das halt nicht.
0:54:53–0:54:56
Und da fühle ich mich diskriminiert als Linkshänder.
0:54:56–0:55:01
Und deswegen, also dieses Turnierblatt, das zeigt sowohl die Farben,
0:55:01–0:55:07
also die Symbole in einzelnen Farben an, wie auch immer links und rechts ist
0:55:07–0:55:08
das Symbol auch nochmal zu sehen.
0:55:10–0:55:11
Okay, Gart.
Micz Flor
0:55:11–0:55:18
Das Gart besteht aus zwei Karten und wird nach der ersten Runde von 3-3-3 von
0:55:18–0:55:21
dem Austeilenden auf die Mitte des Tisches gelegt, ohne dass jemand reingucken darf.
Florian Clauß
0:55:22–0:55:24
Und was bringt das Gart?
Micz Flor
0:55:26–0:55:31
Der Skat sind die zwei Zusatzkarten, die dem Alleinspielenden,
0:55:31–0:55:35
wenn je 13 gewinnt, aufnehmen darf.
0:55:36–0:55:40
Und im Gegenzug dazu dann zwei Karten auch wieder verdeckt ablegen darf,
0:55:40–0:55:41
sodass die anderen das nicht sehen.
0:55:42–0:55:45
Der Vorteil ist, dass man seine Karten potenziell ein bisschen aufpimpen kann.
0:55:45–0:55:52
Und bestimmte Karten, zum Beispiel wenn man eine blöde Karte hat,
0:55:52–0:55:54
wo man leicht überstochen wird, die kann man ablegen.
0:55:54–0:55:59
Oder man kann auch fette Karten, die man hat, viel Punkte in den Skat wegdrücken,
0:55:59–0:56:03
weil der wird später noch dazugezählt, wie so ein kleiner Bunker.
0:56:04–0:56:08
Aber es kann natürlich auch nach hinten losgehen, wenn man ein bisschen risikohaft
0:56:08–0:56:11
reizt und dann auf einmal den Skat aufnimmt und merkt, oh nee,
0:56:11–0:56:13
shit, ich hatte gehofft, ich könnte die Farbe drücken.
0:56:13–0:56:17
Aber dann hat man auf einmal drei davon und dann geht es nicht mehr so leicht.
Florian Clauß
0:56:17–0:56:20
Oder man findet auch einen Buben drin und hat sich überreizt.
Micz Flor
0:56:20–0:56:21
Das ja genau, aus dem Klassiker.
Florian Clauß
0:56:21–0:56:25
Kommen wir gleich zum Reizen, aber wir sollten noch mal kurz den Punkten sagen.
0:56:25–0:56:32
Also insgesamt zählen in dem Spiel 7, 8, 9 nichts, haben keine Punkte.
0:56:33–0:56:39
Dann die 10 zählt 10, das Ass zählt 11, der Bube zählt 2, Dame 3 und König 4.
0:56:39–0:56:43
Und insgesamt sind dann so bei 32 Karten 120 Punkte.
0:56:44–0:56:49
Und derjenige, der eben wie gesagt über 60 Punkte kommt, hat gewonnen.
0:56:50–0:56:54
Und wenn 60 Punkte erreicht sind, dann heißt es so gespaltener Arsch und das
0:56:54–0:56:57
geht zu Ungunsten des Alleinspielers aus.
Micz Flor
0:56:57–0:57:01
Ne, also da würde ich jetzt gerne nochmal an Bielefeld im Skatverband anrufen,
0:57:01–0:57:02
weil ich glaube, es heißt Arschgespalten.
Florian Clauß
0:57:02–0:57:06
Ja, das gibt es auch, das steht sogar in der Wikipedia. Arschspalt,
0:57:06–0:57:12
das ist die eher nicht so verbreitete Variante von gespaltener Arsch.
0:57:13–0:57:20
Das kannst du in Wikipedia-Artikeln nachlesen. Aber ja, man hat halt irgendwie
0:57:20–0:57:24
regionale Unterschiede, das ist ja auch völlig okay. Kann man ja zustehen.
0:57:27–0:57:34
Die Farben sind Kreuz, Pik, also Pik ist so traditionell, woraus leitet sich das ab?
0:57:35–0:57:37
Das Kreuz hatten wir ja schon aus dem Kleeblatt, das Pik ist,
0:57:37–0:57:39
glaube ich, einfach ein Blatt.
0:57:41–0:57:44
Dann haben wir das Herz und das Karo.
0:57:45–0:57:51
Und die haben auch jeweils unterschiedliche Werte. Man spricht immer von Punkten oder von Augen.
0:57:52–0:57:56
Das ist immer so das, was als erstes... Du sagst, wenn du Punkte meinst,
0:57:56–0:57:58
dann meinst du eigentlich Augen und umgekehrt.
0:57:58–0:58:01
Also das bringt man immer durcheinander. Aber wir sind da jetzt nicht so genau.
Micz Flor
0:58:02–0:58:05
Ja, das ist auch so eine Sache. Da würde ich gerne mal ein bisschen reingucken.
0:58:06–0:58:11
Kreuzpik, Herz, Karo. es gibt ja dann im englischen gibt's Club.
0:58:11–0:58:14
Jetzt weiß ich nicht mehr, ob Club Peak ist oder Kreuz.
0:58:15–0:58:18
Der Grund, weshalb ich das aber interessant finde, nochmal nachzugucken,
0:58:19–0:58:21
ist, weil die italienischen Karten, die kennst du ja auch, ne?
0:58:21–0:58:25
Da gibt's ja die Sonne, die Münzen, glaube ich, ne?
0:58:25–0:58:29
Bei Sonne, Münzen, den Knüppel eben und das Schwert.
Florian Clauß
0:58:29–0:58:30
Oder was? Ja, ja, genau.
Micz Flor
0:58:30–0:58:37
Schwert gibt's Und Club heißt Knüppel im Englischen und wenn jetzt Club Peak ist, dann ist das Peak,
0:58:38–0:58:42
wo wir nicht genau wissen, was es ist, vielleicht über das italienische Knüppel-Ding
0:58:42–0:58:47
zu verstehen und irgendeine Form von Waffe.
0:58:47–0:58:49
Aber ich weiß es gerade.
Florian Clauß
0:58:49–0:58:51
Nicht. Das sind auch unterschiedliche Symbole. Ich meine, das,
0:58:51–0:58:54
wonach wir spielen, ist meistens das französische Blatt.
0:58:54–0:58:58
Das hat sich tatsächlich auch in Deutschland so ziemlich zweigeteilt.
0:58:58–0:59:03
Es gibt dann irgendwie so eine imaginäre Grenze, die so im Süden des Landes,
0:59:03–0:59:09
also über Baden-Württemberg, Bayern, nach Thüringen, teilweise Sachsen,
0:59:09–0:59:11
die spielen nach dem deutschen Blatt.
0:59:11–0:59:14
Ja, Altenburg liegt in Thüringen, also Altenburg ist ganz traditionell dem deutschen
0:59:14–0:59:18
Blatt. Und auf der anderen Seite ist halt das französische Blatt,
0:59:18–0:59:21
was mit Dame, König, Bube geht.
0:59:21–0:59:25
Und das deutsche Blatt hat eben auch andere Symbole.
0:59:25–0:59:31
Nämlich, wir haben für das Kreuz die Eichel. Für das Pik haben wir...
0:59:33–0:59:35
Was ist für das Pik?
Micz Flor
0:59:35–0:59:39
Du, ich bin jetzt gerade total raus. Von hinten haben wir die Schelle für Caro.
0:59:39–0:59:42
Wir haben Herz für Herz. Herz und Pik ist.
Florian Clauß
0:59:42–0:59:45
Glaube ich, das Blatt. Ja, ich glaube, im Deutschen ist es Blatt.
0:59:45–0:59:50
Ja, und dann gibt es auch keine Dame, sondern es gibt einen Oberer und Unterer.
Micz Flor
0:59:50–0:59:51
Unter und Ober, ja.
Florian Clauß
0:59:52–0:59:58
Und Oberer ist der Bube. Die Funktion des Bubens und der Unterer die Funktion der Dame.
Micz Flor
0:59:58–1:00:01
Nee, andersrum. Ober ist Dame. Unter, Ober, König.
Florian Clauß
1:00:02–1:00:10
Du merkst, ich bin nicht, ich spiele nicht nach deutschem Blatt. Und was ist der König?
Micz Flor
1:00:11–1:00:13
Ich spiele jetzt auch raus König, oder?
Florian Clauß
1:00:13–1:00:15
Ist da auch noch ein König dabei?
Micz Flor
1:00:18–1:00:19
Und der Oberkönig, ja.
Florian Clauß
1:00:19–1:00:23
Ja, genau so ist es. Also wir haben... Nur Männer.
1:00:24–1:00:28
Das Ziel des Spiels ist es eben zu gewinnen, klar, irgendwie.
1:00:28–1:00:33
Die Wertung haben wir auch gerade schon angesprochen, wie sich die einzelnen
1:00:33–1:00:35
Punkte und so weiter errechnen.
1:00:35–1:00:41
Und jetzt kommen wir zu dem, was dann viele Anfänger immer so ein bisschen zurückschrecken
1:00:41–1:00:46
lässt vor Skat, nämlich das sogenannte Reizen. Das ist jetzt quasi die erste
1:00:46–1:00:48
Spielphase des Spiels, ist das Reizen.
1:00:49–1:00:54
Und Mitch, kannst du aus dem Stand das Reizen erklären?
1:00:56–1:00:57
Also vielleicht...
Micz Flor
1:00:57–1:00:58
Ich kann es versuchen.
Florian Clauß
1:00:58–1:01:01
Vielleicht, was ein ganz guter Begriff dazu ist, ist, weiß ich nicht,
1:01:01–1:01:02
ob du... Ich bin total aufgeregt.
Micz Flor
1:01:02–1:01:06
Das ist wie so eine Prüfung. Die Spitzen. Mündliche... Genau.
Florian Clauß
1:01:06–1:01:12
Mündliche Skat-Prüfung. Halten Sie das Blatt links rum. und jetzt tauschen Sie
1:01:12–1:01:14
das Deutsche gegen das Französische aus.
Micz Flor
1:01:15–1:01:19
Die Spitzen, also ich kann jetzt nicht, ich weiß nicht, Spitzen kann ich jetzt
1:01:19–1:01:21
nicht sagen, aber wie ich Reizen erklären würde.
Florian Clauß
1:01:21–1:01:28
Aber der Begriff Spitzen, Spitzen ist quasi die zusammenhängende Folge oder
1:01:28–1:01:32
die fehlende Folge der einzelnen, und das nennt man Spitzen,
1:01:32–1:01:35
also wie so eine, also entweder du hast fehlende Spitzen.
Micz Flor
1:01:35–1:01:39
Das ist eines der Dinge, was unglaublich schwer eben eben auf diesem 4-PT-Rückseite
1:01:39–1:01:41
bei den Skatenblättern.
Florian Clauß
1:01:41–1:01:43
Das Reizen, das ist dann genau 4-Pt-Rückseite.
Micz Flor
1:01:43–1:01:48
Also man muss sagen, die Buben sind, Buben eben beim französischen Blatt sind,
1:01:49–1:01:53
oder die unter sind, beim altdeutschen Blatt sind, die Trümpfe.
1:01:54–1:02:00
Und die Reihenfolge der Farben von oben nach unten, die wertvollste ist Kreuz, dann Pik, Herz und Karo.
1:02:00–1:02:03
Und beim Reizen guckt man einfach mal, was habe ich denn für Buben.
1:02:04–1:02:08
Angenommen man hat alle vier Buben oder man hat gar keinen Buben,
1:02:09–1:02:16
dann darf man entweder sagen, mit vier plus eins ist fünf, was diese Zahl fünf
1:02:16–1:02:17
bedeutet, sage ich gleich.
1:02:17–1:02:23
Man dürfte aber auch sagen, ohne vier plus eins ist fünf, was immer sehr erstaunlich
1:02:23–1:02:26
ist. Das heißt, wenn ich alle Buben habe, die Trümpfe sind, oder keinen,
1:02:27–1:02:28
ich kann genauso hoch reizen.
1:02:28–1:02:33
Denn diese Zahl, und warum das kompliziert ist mit dem Reizen, kommt dann gleich.
1:02:33–1:02:38
Die ist der Multiplikator, den ich verwende.
1:02:39–1:02:45
Angenommen, ich habe ganz viele Herzkarten und vier Buben, dann kann ich sagen, wow, cool.
1:02:45–1:02:52
Mit vier, plus eins ist fünf, mal Herz, und die Farbe Herz ist zehn.
1:02:52–1:02:55
Und dann kann ich also bis 50
1:02:55–1:03:01
hoch reizen bis 50 punkt
1:03:01–1:03:06
das erste mal das eine ist andere wäre eben zum beispiel ohne 4 plus 1 ist auch
1:03:06–1:03:10
fünf mit herz gehe auch bis 50 hoch reizen und dann kann aber das passieren
1:03:10–1:03:17
was flo gerade schon angesprochen hat dann 30 so hoch neben den skat und dann
1:03:17–1:03:19
ist da auf einmal der Kreuzbube drin,
1:03:19–1:03:22
was ein toller Bube ist, weil es der stärkste Bube ist von allen Vieren.
1:03:22–1:03:28
Aber dann habe ich auf einmal beim Reizen mich überreizt, denn dann habe ich
1:03:28–1:03:30
den Kreuzbuben und sonst keinen mehr.
1:03:30–1:03:37
Das hieße zum Beispiel mit 1 Spiel 2, also plus 2, der Faktor ist dann 2,
1:03:37–1:03:39
und dann hätte ich nur bis 20 reizen dürfen.
1:03:42–1:03:46
Und diese Multiplikate-Zahl ergibt sich eben aus dem, was scheinbar Spitzen
1:03:46–1:03:49
heißt, was mir gar nicht klar war. Das heißt, man zählt immer von oben.
1:03:49–1:03:55
Mit 1, wenn man drei Buben hat, Kreuzbube, aber den Pikbuben nicht.
1:03:55–1:04:00
Da hat man zwar drei Buben, darf aber trotzdem nur sagen mit 1 von oben gezählt, die Spitze 1.
1:04:01–1:04:05
Und umgekehrt, man hat drei Buben und hat den Kreuzbuben nicht, dann hat man ohne 1.
1:04:06–1:04:09
Und obwohl man dann drei Buben hat, darf man auch nicht so weit reizen.
1:04:10–1:04:13
Das sind erstmal so die so würde ich das jetzt.
Florian Clauß
1:04:13–1:04:17
Hier genau ich würde ja danke sehr gut setzen,
1:04:19–1:04:23
schwitzen das war bei den spitzen noch mal dazu kommt das war mir doch gar nicht
1:04:23–1:04:28
so klar weil ich jetzt selten gespielt hat aber auch nach skat ordnung deutscher
1:04:28–1:04:32
skat ordnung ist es so dass dann eine folge hast also wenn du dann die vier
1:04:32–1:04:35
buben hast und das peak ass und du willst peak spielt,
1:04:35–1:04:38
dann hast du mit 5 spielt 6.
1:04:38–1:04:43
Wenn du die Herz, wenn du die Pik 10 dazu hast, dann hast du quasi mit 6 spielt 7.
1:04:44–1:04:49
Und deswegen Spitzen. Also es ist die Aneinanderreihenfolge von Trümpfen,
1:04:49–1:04:51
auf die du reizt. Das heißt.
Micz Flor
1:04:51–1:04:55
Wenn man Grand spielen will, dann kann man maximal mit mal 5 machen.
Florian Clauß
1:04:55–1:05:00
Genau, beim Grand maximal 5 und bei allen anderen kannst du maximal,
1:05:00–1:05:02
ja, 10 halt. 10 spielt 11.
1:05:02–1:05:07
Aber du kommst es niemals, weil der Grand in der Grundwertung 24 Punkte hat,
1:05:07–1:05:13
kommst du niemals mit den ganzen Spitzen irgendwie in die Nähe von den Punkten von einem Grand.
1:05:14–1:05:19
Also es lohnt sich immer, den Grand zu spielen. Aber das nochmal so zur Information,
1:05:19–1:05:24
dass wenn du vier Buben hast und ein Herz hast oder du willst Herz spielen,
1:05:24–1:05:27
hast du mit fünf spielt sechs. Also 60.
Micz Flor
1:05:27–1:05:30
Und daraus ergibt sich dann eben eine Reihe. Kann man sagen,
1:05:30–1:05:36
wir haben zum Beispiel neun mindestens ist es immer der doppelte Wert der Farbe.
1:05:36–1:05:38
Neun ist Karo. Das heißt, das Mindeste ist,
1:05:40–1:05:45
Mit 1 oder ohne 1, Karo, Spiel 2 ist 2 mal 9 ist 18.
1:05:45–1:05:51
Das nächste wäre 20, 22 und 24.
1:05:52–1:05:58
Und da kommt jetzt dieser Sprung, weil man kann auch noch, also Skat hat auch
1:05:58–1:06:02
noch unterschiedliche Spielformen eingebaut.
1:06:03–1:06:09
Und man kann zum Beispiel auch 0 spielen. Und das wäre dann zum Beispiel 23.
1:06:10–1:06:11
Das liegt so dazwischen.
Florian Clauß
1:06:12–1:06:13
Wie es dazu kam.
Micz Flor
1:06:13–1:06:14
Weiß ich gar nicht, das musst du jetzt alles.
Florian Clauß
1:06:14–1:06:19
Erklären. Genau, das wollte ich gerade ergänzen. Null hat sich so auch ergeben,
1:06:19–1:06:24
weil wenn du ganz niedrige Karten hast, 7, 8, 9,
1:06:31–1:06:35
8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass, ist dann die Reihenfolge.
1:06:35–1:06:40
Das heißt, es gab Situationen, wo du halt sehr schlechte Karten hast,
1:06:40–1:06:45
also eben nur diese, und trotzdem nicht spielen kannst, weil du nur auf Trumpf
1:06:45–1:06:48
gehst. Deswegen haben die das Null eingeführt.
1:06:48–1:06:53
Und Null ist die Herausforderung, keinen Stich zu bekommen, wenn du Alleinspielender
1:06:53–1:06:55
bist, dass du keinen Stich bekommst.
1:06:57–1:07:01
Verschiedene Formen des Nulls, dass du eben den Skat aufnimmst oder nicht. Das ist Null Hand.
1:07:02–1:07:05
Es gibt auch eine andere Form des Nulls, wo du offen spielst.
Micz Flor
1:07:06–1:07:07
Null Auvert.
Florian Clauß
1:07:07–1:07:12
Und es gibt dann eben mit 59 Punkten zählt der Null Hand Auvert.
1:07:13–1:07:15
Das ist das Höchste, was du im Null spielen kannst.
1:07:15–1:07:18
Und das heißt, wenn du offen spielst, können sich natürlich die Spieler nicht
1:07:18–1:07:22
absprechen, aber sie sehen deine Karten und können entsprechend deine Schwachstellen.
1:07:23–1:07:26
Also wenn du jetzt zum Beispiel bei den ganzen 7, 8, 9, 7, 8,
1:07:26–1:07:34
9, 7, 8, 9, 7 hättest, dann wäre das ein klassisches Blatt für ein Null-Hand-Auvert offen.
1:07:36–1:07:37
Oder.
Micz Flor
1:07:37–1:07:41
Wenn du 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass hast und dann noch 2,
1:07:41–1:07:43
7, dann kannst du das auch spielen.
Florian Clauß
1:07:44–1:07:50
Es gibt keine Trümpfe. Ich weiß nicht, wie spannend das ist mit den Regeln,
1:07:50–1:07:51
aber ich glaube, man muss das Spiel
1:07:51–1:07:55
einfach spielen. dann kriegt man die Faszination mit und den Spaß, ja.
1:07:56–1:07:59
Also man muss ernst spielen, damit es Spaß macht.
1:07:59–1:08:05
Das ist übrigens von Loriot, das ist von 1977. Genau dieser eine Skatsketch, den du da auch...
Micz Flor
1:08:05–1:08:06
Da kommt es drin vor?
Florian Clauß
1:08:07–1:08:11
Nein, das sagt er nicht, aber zu der Zeit, der ist auch aus den 70ern,
1:08:11–1:08:16
der Skatsketch, genau zu der gleichen Zeit, wo er diesen Spruch gemacht hat.
1:08:16–1:08:22
Und Loriot als deutsche Institution und Skatspielen, als deutsche Institution.
1:08:23–1:08:25
Das geht auch gut zusammen. Wie man dann halt irgendwie auch...
Micz Flor
1:08:25–1:08:29
Ja, der Sketch, ich weiß gar nicht, findet man sicher auf YouTube,
1:08:29–1:08:31
können wir den noch verlinken, weil der ist schon sehr, sehr schön.
1:08:31–1:08:35
Es gibt so ein paar Sachen zum Skatspiel, die finde ich da drin ganz toll.
Florian Clauß
1:08:35–1:08:36
Das eine ist zum Beispiel.
Micz Flor
1:08:37–1:08:42
Dass er einen Stich macht mit der Herz 9 und der Stich hat 0 Punkte und er hat
1:08:42–1:08:44
auch einfach noch gar nicht seine Karten richtig sortiert.
1:08:44–1:08:48
Er hat einfach Herz drauf geworfen. Dann sagt jemand, das ist ihr Stich.
1:08:48–1:08:51
Und dann guckt er so, So, sieben? Ah, Sie spielen.
1:08:54–1:08:58
Herzneun draufgewarnt. Zack, die Herzneun, der gehört mir, das ist mein Stich.
1:08:58–1:09:04
Sie dachten schon, sie könnten da mit der Acht, aber nein, ich, zack, mit der Herzneun.
1:09:04–1:09:07
Und dann, jetzt können wir weiterspielen, sagt dann einer und dann sagt Doriot,
1:09:09–1:09:13
beim Skat will jeder Stich gut überlegt sein.
1:09:16–1:09:19
Und das ist sehr schön, das sind so ein paar Klassiker. Und das andere sind
1:09:19–1:09:22
halt die letzte Zeile aus diesem Sketch, der da ist.
1:09:26–1:09:32
Jeder merkt sich eine Karte, aber nicht laut sagen. Weil er dann irgendwie Skat
1:09:32–1:09:33
nicht mehr spielen möchte.
1:09:33–1:09:36
Und dann fragt er, kennen Sie Schnippschnapp? Das ist auch ein Spiel zu drehen.
1:09:37–1:09:41
Und zum Schluss gibt es dann diese Sache, wo er sagt, die Herren mal bitte kurz
1:09:41–1:09:43
weggucken. Kannst du dich erinnern? Ja.
Florian Clauß
1:09:43–1:09:44
Ganz klar.
Micz Flor
1:09:44–1:09:48
Und dann guckt und dann geht die Kamera wieder auf ihn. Und man sieht,
1:09:48–1:09:50
wie er die Skatkarten in der Mitte faltet.
1:09:50–1:09:56
Und dann so Hütchen aufstellt. dass jeder sich eine Karte merken, aber nicht laut sagen.
Florian Clauß
1:09:58–1:10:02
Das tut weh. Ja, sehr gut.
1:10:03–1:10:07
Ja, Mitch, ich meine, wir könnten jetzt noch ewig über diese Regeln sprechen,
1:10:07–1:10:12
aber ich glaube, dann verlieren wir noch die zwei Zuhörerinnen, die wir jetzt schon...
Micz Flor
1:10:12–1:10:13
Die noch nicht eingeschlossen sind.
Florian Clauß
1:10:14–1:10:15
Ich glaube, das macht jetzt wenig...
Micz Flor
1:10:15–1:10:19
Aber es passt irgendwie auch so vom Spannungsbogen. Wir gingen da durch so eine
1:10:19–1:10:24
sehr sehr menschenleere, dunkle Stadt, jetzt sind wir irgendwie so von der Museumsinsel
1:10:24–1:10:29
runter, sind hier wieder im Trubel, gehen jetzt in Kleinigkeit essen. Was denkst du?
Florian Clauß
1:10:29–1:10:30
Ja, können wir gerne machen.
Micz Flor
1:10:31–1:10:31
Ja, fände ich super.
Florian Clauß
1:10:32–1:10:32
Ja, gut.
Micz Flor
1:10:32–1:10:36
Also. Und ich bedanke mich bei dir, Flo, ein sehr spannendes Thema und,
1:10:38–1:10:43
Schade, dass wir nur zu zweit sind, weil Offizierskart ist ja immer dieses Skat,
1:10:43–1:10:45
was man zu zweit spielen kann, aber das macht einfach keinen Spaß.
1:10:46–1:10:51
Weil nämlich genau dieser Faktor, was du schon gesagt hast, diese Mischung aus
1:10:51–1:10:54
Strategie und Glücksspiel, bei Offizierskart ist das irgendwie zu viel Glück
1:10:54–1:10:57
und zu wenig Strategie. Spaß ist nicht der gleiche.
1:10:57–1:10:59
Das stimmt. Aber ich hätte jetzt Lust Skat zu spielen.
Florian Clauß
1:10:59–1:11:02
Aber es gibt auch so verschiedene, das hatte ich mir auch nochmal aufgeschrieben,
1:11:03–1:11:09
falls wir noch mehr hätten reden können, wollen, Varianten, die man zu zweit spielt.
1:11:09–1:11:11
Da gibt es zum Beispiel auch eine Variante, die kannte ich überhaupt nicht.
1:11:12–1:11:18
Nämlich, das war die Mittelsmann-Variante. Also du teilst dann quasi aus, wie zu dritt.
Micz Flor
1:11:18–1:11:21
Und der eine ist Lorion, der ziehst immer eine Karte und legt sie hin. Ja.
Florian Clauß
1:11:21–1:11:24
Sowas in der Art. Ich weiß nicht genau, wie es geht, aber es ist so eine Art
1:11:24–1:11:28
von... Ich habe früher auch dann, wenn wir zu zweit gespielt haben,
1:11:28–1:11:31
dann immer dieses Offizierskart. Das ist relativ langweilig.
Micz Flor
1:11:31–1:11:36
Das andere ist wahrscheinlich entstanden nach diesem Skat-Computer der 80er Jahre.
1:11:37–1:11:41
Der fühlte sich so an, warum spielt der jetzt das? Das kann doch nicht sein.
Florian Clauß
1:11:43–1:11:49
Ja gut, also danke fürs Zuhören. Ich hoffe, es hat einigermaßen Spaß gemacht.
1:11:49–1:11:50
Wir waren auch sehr ernst.
Micz Flor
1:11:50–1:11:52
Wir waren sehr ernst, genau.
Florian Clauß
1:11:53–1:11:58
Und nach den ganzen Filmen, die ich zuletzt besprochen habe und Büchern,
1:11:58–1:12:02
jetzt mal ein ganz anderes Thema, Spiele wäre eine eigene Kategorie auf unserer Netzseite.
1:12:02–1:12:07
Können wir vielleicht aufmachen, wenn Mitch das das von der Taxonomie her zulässt. Ja.
1:12:07–1:12:13
Okay, also das war eigentlich Podcast, eigentlich-podcast.de.
1:12:13–1:12:18
Den Track, den wir gelaufen sind, könnt ihr da auch einsehen und alle anderen
1:12:18–1:12:21
Informationen über die Geschichte des Skatspielen, über die Regeln des Skatspielen
1:12:21–1:12:24
und über die lokalen Gruppen in eurer Nähe.
1:12:25–1:12:28
Nein, das habe ich nicht verlinkt. Also macht's gut.
Micz Flor
1:12:29–1:12:33
Gibt es das? Du siehst so eine Art Skat-Tinder oder sowas.
Florian Clauß
1:12:35–1:12:37
Nur für 50 plus.
Micz Flor
1:12:40–1:12:44
Spiel 3 plus 1 mal Herz.
1:12:48–1:12:51
Okay, macht's gut. Das war's. Punkt. Aus.
Florian Clauß
1:12:51–1:12:51
Tschüss.

Mehr

"Some places are too evil to be allowed to exist. Some cities are too wicked to be suffered. Calcutta is such a place." Dan Simmons in Song of Kali (1985)

Heute wandern wir durch das düstere Charlottenburg, entlang der Küste des Lietzensees und auf den literarischen Spuren des US-amerikanischen Genre-Wandlers Dan Simmons. Zwei sonderliche Horror-Stories bilden den Kern unseres laufenden Redens: "Song of Kali" (1985) und "Drood" (2009). Simmons' erstes Buch "Song of Kali" folgt dem amerikanischen Schriftsteller Robert Luczak, der mit Frau und Kleinkind nach Indien reist, um das Manuskript eines mysteriösen Dichters zu finden. Was in der schnucklig-schmuddeligen Redaktion eines nordamerikanischen Literaturmagazins der 1970er noch wie ein inspirierendes Abenteuer klingt, verfärbt sich in Kolkata schlagartig ins düstere, abtraumhafte und transzendente eines totgeglaubten Kults, der mit Hilfe der Göttin Kali den totgewussten, legendären Dichter M. Das wieder unter die Lebenden zu bringen glaubte. Mit seinem subtilem, low-fi Horror-Debut kassierte Dan Simmons 1986 den World Fantasy Award ein. Dann tauchen wir in die schattenhafte Welt von "Drood" ein, der uns in die dunklen Tiefen des viktorianischen Londons entführt. Die Geschichte dreht sich um Charles Dickens und seine mysteriöse Begegnung mit der rätselhaften Figur namens Drood, dem er nach einem schrecklichen Eisenbahnunglück 1985 begegnet. Während Dickens sich in die unheimlichen Bereiche des Okkulten und einer Geschichte wie von Opium verursachten Halluzinationen vertieft, wird er in ein Netz übernatürlicher Schrecken verstrickt, die jede Erklärung trotzen. Erzähler der Geschichte ist Dickens' Kollege und Freund Wilkie Collins, dessen Bewunderung und Hass gegenüber Dickens ihn ebenso unglaubwürdig erscheinen lassen wie seine Abhängigkeit vom Opiat-Mix "Laudanum". Doch in diesem faktischen Fiction-Horror ist unwichtig, was wahr ist und was Illusion. Dies ist die erste Folge einer kleinen Serie über den vielseitigen US-amerikanischen Schriftsteller Dan Simmons, der 1948 in Peoria, Illinois geboren wurde und der zahlreiche Romane und Kurzgeschichten verfasste, die sich in und zwischen den Genres Science-Fiction, Horror und Fantasy bewegen.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:00
Ich muss.
Micz Flor
0:00:00–0:00:05
Laufen, weil ich brauche doch ein bisschen vorneweg für den Konfekt.
0:00:05–0:00:11
Nee, vorneweg für das Zip, Zip, Zip, Zip, also für unsere Musik.
Florian Clauß
0:00:12–0:00:13
Das ist keine Musik.
Micz Flor
0:00:14–0:00:15
Was ist denn das? Wie willst du das nennen?
Florian Clauß
0:00:16–0:00:19
Rhythm. Das ist Rhythm. Also.
Micz Flor
0:00:19–0:00:21
Wacken und Klatschen.
Florian Clauß
0:00:26–0:00:27
Stellst.
Micz Flor
0:00:27–0:00:31
Du mich vor oder soll ich einfach anfangen du bist so.
Florian Clauß
0:00:33–0:00:39
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich podcast der kopf,
0:00:39–0:00:44
der gott papst der
0:00:44–0:00:48
podcast bei dem wir im laufen reden und
0:00:48–0:00:52
laufend reden heute mit mit folgen das
0:00:52–0:00:57
sind wir schon 43 43 43 und
0:00:57–0:01:01
ja unsere route führt uns hier an der
0:01:01–0:01:08
bahn ist das eine bahn ja das sind die bahnschienen hinter charlottenburg richtung
0:01:08–0:01:14
lietzensee entlang wir haben vor zwei wochen hier ausgesetzt sind wieder eingestiegen
0:01:14–0:01:19
weil wir unbedingt lietzensee umrunden wollten und Mitch,
0:01:20–0:01:25
ich bin gespannt, was du mir erzählen möchtest.
0:01:25–0:01:27
Ich weiß nicht, worüber du sprichst.
0:01:28–0:01:33
Du hast mir nichts gesagt und ich habe schon gesagt, wenn du mir nichts sagst,
0:01:33–0:01:34
dann geht es über Stromgitarren.
Micz Flor
0:01:36–0:01:41
Also die Versuche wären da, weil ich habe ja auch vor gar nicht allzu langer
0:01:41–0:01:45
Zeit so einen kleinen Workshop machen dürfen im Berliner Kendall,
0:01:45–0:01:52
wo wo ich aus alten Stratocaster-Kopien, Secondhand-Billig-Gitarren,
0:01:52–0:01:53
die aber alle gute Qualität haben,
0:01:54–0:01:59
im Kunstraum dann Unikate schnitzen durfte.
Florian Clauß
0:01:59–0:02:05
Und wer nicht weiß, was eine Stratocaster ist, der kann unsere vergangene Folge
0:02:05–0:02:08
hören, in dem du ganz genau erklärst...
Micz Flor
0:02:08–0:02:10
Du meinst die Stromgitarre-Folge?
Florian Clauß
0:02:10–0:02:11
Nein, die zweite. Die.
Micz Flor
0:02:11–0:02:12
Zweite.
Florian Clauß
0:02:12–0:02:14
Oder die dritte, ich weiß es nicht.
Micz Flor
0:02:14–0:02:20
Wo du beim Laufen eingeschlafen bist. Schlafend laufen und zuhören beim Reden.
Florian Clauß
0:02:21–0:02:25
Also wie die Vögel beim Fliegen können ja auch einige Hörner heftig ausschalten.
Micz Flor
0:02:27–0:02:29
Ja, okay, aber darum geht es heute nicht. Es geht nicht ums Fliegen,
0:02:29–0:02:36
aber es ist trotzdem so ein bisschen, ich habe gerade so ein bisschen das Gefühl, Vater am Limit.
0:02:37–0:02:41
Ich bin gerade so ein bisschen erschöpft und mit allem so etwas hinterher und
0:02:41–0:02:43
habe dann gedacht, was mache ich denn jetzt, was mir so richtig,
0:02:45–0:02:46
Und dann vielleicht auch gedacht
0:02:46–0:02:52
so, okay, auch der Spirit von dem Podcast wieder zurück zu den Wurzeln.
0:02:52–0:02:56
Wir gehen einfach durch die Berge und wir sind voller Wissenslücken und voller
0:02:56–0:03:00
Begeisterung und möchten aus beidem zusammen irgendwie die andere Person mitreißen
0:03:00–0:03:01
und irgendwas erschaffen,
0:03:02–0:03:04
irgendwie die Person dazu zu
0:03:04–0:03:08
bewegen, einen Film zu gucken oder in meinem Fall jetzt ein Buch zu lesen.
0:03:08–0:03:12
Und zwar habe ich dann gedacht, dann werde ich endlich mal eine kleine Serie
0:03:12–0:03:14
anfangen. Wieso endlich?
Florian Clauß
0:03:15–0:03:16
Du hast doch schon so viele Seen.
Micz Flor
0:03:16–0:03:21
Nee, aber ich habe über diesen Autoren. Ach so. Der Autor heißt Dan Simmons.
Florian Clauß
0:03:22–0:03:23
Ach, Dan.
Micz Flor
0:03:25–0:03:26
Lass du, warum lass du?
Florian Clauß
0:03:26–0:03:27
Ja, nee, gut.
Micz Flor
0:03:28–0:03:29
Nee, sag es doch einfach.
Florian Clauß
0:03:29–0:03:31
Nein, nein, aber hatten wir den nicht schon mal irgendwie erwähnt?
Micz Flor
0:03:32–0:03:35
Wir hatten den auf alle Fälle erwähnt. Ich weiß aber nicht mehr, in welcher Folge.
0:03:35–0:03:40
Da ging es um die beiden Moravexer, glaube ich. Das ist eine Form von anderen
0:03:40–0:03:45
Iden-Robotern, Künstliche Intelligenz, die Office of IO und so,
0:03:45–0:03:49
die hatten wir, aber ich weiß nicht mehr, weißt du noch in welcher Episode das war?
Florian Clauß
0:03:49–0:03:51
Ja, wir hatten den, ja genau, aber ich muss jetzt auch sagen,
0:03:52–0:03:57
mich motivieren ein Buch zu lesen, da hast du mir von Bernd Simm Illium,
0:03:59–0:04:00
Illium.
Micz Flor
0:04:00–0:04:01
Ich weiß nicht wie es im Deutschen heißt.
Florian Clauß
0:04:02–0:04:09
Illium geschenkt und das musst du lesen das musst du und ich so ja,
0:04:09–0:04:12
das mache ich vielleicht auch. Hast.
Micz Flor
0:04:12–0:04:13
Du es auch im Urlaub mitgenommen?
Florian Clauß
0:04:13–0:04:15
Ich habe es im Urlaub mitgenommen, ich habe es auch angefangen zu lesen,
0:04:15–0:04:18
aber mich hat es nicht wirklich so gepackt.
0:04:18–0:04:25
Also wir hatten das in der Episode, wir haben auch dann über diese beiden Roboter,
0:04:25–0:04:28
nee, was sind das? Das sind so die.
Micz Flor
0:04:28–0:04:33
Heißen Moravex und das sind, würden wir sagen, beseelte Maschinen.
0:04:33–0:04:36
Also keiner weiß mehr, die stellen sich gegenseitig selber her inzwischen.
0:04:37–0:04:40
Also die die die Ursprünge so ein bisschen verschollen.
0:04:41–0:04:47
Wir würden sagen, es sind Androiden, aber eben nicht welche in unbedingt menschlicher
0:04:47–0:04:49
Form, wie sie oft so dargestellt,
0:04:50–0:04:54
sondern die immer in einer sehr funktionalen Form für das, wozu sie gebraucht werden.
0:04:55–0:05:00
Einer ist zum Beispiel, der steuert so ein Raumschiff und der ist einfach so
0:05:00–0:05:04
gebaut, dass er einfach super in dieses Raumschiff passt, egal wo vorne hin.
0:05:04–0:05:06
Aber weißt du noch, wo wir darüber gesprochen.
Florian Clauß
0:05:06–0:05:08
Haben? Ja, ich versuche gerade auch die ganze Zeit. Wir hatten auch ein bisschen
0:05:08–0:05:10
mehr darüber gesprochen.
Micz Flor
0:05:10–0:05:10
Ja.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:12
Aber ich kriege es auch jetzt gerade
0:05:12–0:05:16
nicht mehr zusammen. Wir hatten auch erwähnt, dass der eine von denen,
0:05:16–0:05:20
die haben ja beide so ein Faible für Literatur,
0:05:20–0:05:27
Der eine über Shakespeare und während er vor einer Riesenkrake in irgendeinem,
0:05:27–0:05:30
ich weiß nicht, was für ein Mond, der aus Wasser besteht,
0:05:31–0:05:35
flieht, macht er noch so eine Analyse von so einem Shakespeare-Stück.
0:05:37–0:05:40
Und macht dann eher so nebenbei dann halt die ganzen, irgendwie so,
0:05:40–0:05:44
jetzt muss ich das machen, damit ich irgendwie in drei Kilometern die Beschleunigung
0:05:44–0:05:49
habe, damit der, wenn der mit seinen Tentakel ausholt, mich nicht in fünf Kilometern einholt.
0:05:49–0:05:53
Dann hat er diese ganzen Brechen im Hinterkopf laufen, macht eine Literaturanalyse
0:05:53–0:05:54
über Shakespeare im Vordergrund.
0:05:55–0:05:59
So fängt ja der Roman an. Den fand ich schon so ganz gut.
Micz Flor
0:05:59–0:06:02
Nee, das ist nicht der Anfang vom Roman. Da bist du schon ganz schön weit hinten drin.
Florian Clauß
0:06:02–0:06:05
Nee, das ist, also über 100 bin ich nicht gekommen.
Micz Flor
0:06:05–0:06:06
Ja, okay, aber...
Florian Clauß
0:06:06–0:06:12
Und der andere, der ist ja von Die Suche nach der verlorenen Zeit von Proust, ne?
0:06:12–0:06:16
Wo er dann auch, sie sich gegenseitig Proust und Shakespeare betteln.
Micz Flor
0:06:18–0:06:22
Ja, und du kannst ja, also das ist ja spannend, ich bin ja total berührt,
0:06:22–0:06:25
dass da so viel hängen geblieben ist, weil irgendwie war das so ein bisschen
0:06:25–0:06:29
wie, ich wusste gar nicht, dass du, obwohl wir das schon mal besprochen haben,
0:06:29–0:06:30
dass du da so viel mitgenommen hast.
Florian Clauß
0:06:31–0:06:33
Nee, ich fand das schon gut, ich fand das schon gut, aber mich hat es also nicht
0:06:33–0:06:37
so gepackt, aber ich fand es, also es war, es ist auf jeden Fall,
0:06:37–0:06:41
sind tolle, auch wieder tolle Ansätze drin, so von.
Micz Flor
0:06:42–0:06:45
Ja also ich fange einfach an dan simmons es
0:06:45–0:06:49
ist irgendwie so viel soll ich sagen vielleicht gibt
0:06:49–0:06:52
es irgendwie so ein lied noch so aus seiner jugend wo du
0:06:52–0:06:55
denkst ja das ist einfach nicht wirklich ein gutes lied und ich
0:06:55–0:06:59
bin vielleicht der einzige den so richtig ergreift aber ich finde es total super
0:06:59–0:07:02
aber ich kann es auch total verstehen wenn andere das nicht so gut finden oder
0:07:02–0:07:07
so irgendwie ist es mit den simmons für mich so ich finde den ganz ganz toll
0:07:07–0:07:14
und auch zum beispiel steven king sagt das ist halt der ist ganz ganz toll wenn.
Florian Clauß
0:07:14–0:07:15
Es die im ging.
Micz Flor
0:07:15–0:07:22
Gesagt dann hat er entweder sehr sehr viel geld bekommen oder meint es wirklich ein klappentext.
Florian Clauß
0:07:22–0:07:26
Oder den zimmer die wikipedia seite von steven king geschrieben.
Micz Flor
0:07:26–0:07:29
Aber es ist
0:07:29–0:07:33
gleichzeitig so und das ist auch so ein bisschen irgendwie kommen
0:07:33–0:07:36
die dinge nie zum schluss und ich habe gerade auch noch mal gemerkt war denn sie
0:07:36–0:07:39
ich finde er schreibt unglaublich schön
0:07:39–0:07:43
der schreibt ich habe richtig lust es zu lesen und werde ich
0:07:43–0:07:46
auf alle fälle in meiner serie auch noch besprechen ich weiß gar nicht heute
0:07:46–0:07:50
glaube ich nicht da komme ich gar nicht hin so viel zeit möchte ich gar nicht
0:07:50–0:07:59
drauf bringen aber ich finde den ja ich finde ihn irgendwie so richtig gut liest.
Florian Clauß
0:07:59–0:08:00
Ihn aber auch im Original.
Micz Flor
0:08:01–0:08:03
Ich lese im Original genau und auch die Jahreszahlen und alles.
0:08:03–0:08:06
Ich habe auch ein bisschen recherchiert. Das ist alles jetzt auf der englischen.
0:08:06–0:08:08
Ich weiß teilweise die deutschen Titel gar nicht.
0:08:09–0:08:13
Aber ja, ich hatte Dan Simmons das erste Mal in den,
0:08:15–0:08:19
99 vielleicht in der Hand. Da war das Buch Hyperion.
0:08:20–0:08:25
Hyperion war dann im Original 1989 erschienen. War dann auch schon wieder zehn Jahre alt.
0:08:26–0:08:28
Und ich habe damals irgendwie nicht so richtig Bock drauf gehabt,
0:08:28–0:08:32
weil Science Fiction, Das war irgendwie nicht so 90er-Jahren-Science-Fiction.
0:08:32–0:08:37
Klar, wir haben irgendwelche Anime-Filme, wir haben Matrix.
0:08:37–0:08:40
Wir hatten irgendwie schon so... Aber irgendwie war es nicht so...
Florian Clauß
0:08:40–0:08:45
Aber es war doch hier der Science-Fiction-Jeff Noon.
0:08:45–0:08:53
Das war doch für uns die 90er-Jahre-Entdeckung mit Wirt und Pollen. Ja.
Micz Flor
0:08:53–0:08:56
Das ist lustig. Ich wollte nämlich diese Brücke zu Jeff Noon auch später nochmal
0:08:56–0:09:00
schlagen, weil wer jetzt kein Dan Simmons lesen will, der oft auch über 800
0:09:00–0:09:04
Seiten hat, das gibt zwei Short Story Collection.
0:09:04–0:09:10
Eine heißt Worlds Enough und die andere heißt Time, beide von 2002, mit Kurzgeschichten.
0:09:10–0:09:17
Und die sind richtig gut und ich komme da drauf, weil du mal vor langer Zeit beim Wandern,
0:09:19–0:09:22
an meinem E-Reader saßt und Pixeljuice gelesen hast von Jeff Noon,
0:09:23–0:09:24
die Kurzgeschichten, kannst du dich erinnern?
Florian Clauß
0:09:24–0:09:25
Ja, ja, klar.
Micz Flor
0:09:25–0:09:28
Hast dich entschieden, ich gehe jetzt nicht mehr raus, und hast gelesen.
0:09:28–0:09:30
Hat mich sehr gefreut, hat mein E-Reader bei dir auch.
Florian Clauß
0:09:31–0:09:35
Aber die habe ich ja auch damals quasi nicht als E-Reader. Da gab es noch keine
0:09:35–0:09:37
E-Reader, da habe ich Pixeljuice gelesen.
Micz Flor
0:09:37–0:09:40
Gab es E-Reader nur in Sci-Fi-Büchern.
Florian Clauß
0:09:40–0:09:40
Genau, da gab es nur...
Micz Flor
0:09:40–0:09:41
Da haben die noch vorweg geglaubt.
Florian Clauß
0:09:41–0:09:45
Da gab es diese, das ist doch hier die Fibel, die elektronische Fibel bei Snow Crash.
Micz Flor
0:09:46–0:09:46
Ja. Das.
Florian Clauß
0:09:46–0:09:48
Ist auch schon so ein E-Reader-Format.
Micz Flor
0:09:50–0:09:50
Fiebel.
Florian Clauß
0:09:51–0:09:56
Ich habe die Übersetzung gelesen. Ich lese es nicht um. Es ist Fiebel.
Micz Flor
0:09:58–0:10:02
Aber Hyperion, um diesen Spruch wieder zurückzumachen, möchte ich auf alle Fälle auch vorstellen.
0:10:02–0:10:06
Ich wusste nicht, dass das Auto Dan Simmons heißt und kam dann aber später über
0:10:06–0:10:16
einen Umweg noch mal da drauf, weil es gab einen unglaublich präsenten amerikanischen Autor,
0:10:16–0:10:20
der so 60er, 70er Jahre geschrieben hat, Harlan Ellison.
0:10:21–0:10:29
Und Harlan Ellison ist aber irgendwie auch nicht mehr, den Namen kennst du wahrscheinlich gar.
Florian Clauß
0:10:29–0:10:30
Nicht. Nee, den kenne ich nicht.
Micz Flor
0:10:32–0:10:39
Und es gibt einen Film, so einen Dokumentarfilm mit ihm, auch über ihn,
0:10:39–0:10:43
der heißt Dreams with Sharp Teeth, also Träume mit scharfen Zähnen.
0:10:43–0:10:47
Den habe ich auf youtube gesehen der ist auch immer noch auf youtube aber leider
0:10:47–0:10:53
jetzt irgendwie gesperrt für unsere geografische gegend also wer kein wer kein
0:10:53–0:10:56
vpn hat kommt kann sich das leider nicht mehr anschauen oder.
Florian Clauß
0:10:56–0:10:58
Oder vielleicht in amerika ist.
Micz Flor
0:10:58–0:11:06
Oder woanders ist das gehört genau und den fand ich ganz großartig und in dieser
0:11:06–0:11:10
dokumentation über harlan allison der zum beispiel so sagt er das selber,
0:11:10–0:11:16
Repent Harlequin said the TikTok Man, so heißt das glaube ich,
0:11:16–0:11:17
so eine Kurzgeschichte.
0:11:18–0:11:24
Die war wohl eine Zeit lang die am meisten publizierte Kurzgeschichte aller Zeiten.
0:11:25–0:11:29
Hat er aber selber gesagt, ich weiß gar nicht was da seine Quelle von sich selbst ist.
0:11:30–0:11:37
Und in dieser Dokumentation wird dann Dan Simmons erwähnt.
0:11:37–0:11:39
Der kommt aber gar nicht zu Wort, wenn ich mich recht erinnere.
0:11:40–0:11:44
Weil Harlan Ellison, ich möchte gar nicht so viel über den reden,
0:11:44–0:11:51
aber eine Sache, die er damals gemacht hat, ist, der hat so zwei Bücher herausgegeben
0:11:51–0:11:56
mit Kurzgeschichten und die hießen Dangerous Visions.
0:11:56–0:12:01
Und das zweite hieß More Dangerous Visions. und dann gab es noch eine dritte, glaube ich.
Florian Clauß
0:12:02–0:12:03
The most dangerous visions.
Micz Flor
0:12:03–0:12:06
Ja, und die kamen irgendwie so, ich weiß gar nicht mehr genau,
0:12:06–0:12:09
so 1970 oder so vielleicht, um den Drehraum raus.
0:12:09–0:12:14
Und der hatte zwei Dinge gemacht. Und das hat ihn damals wohl nochmal auf diesen
0:12:14–0:12:18
Podest auch gehoben, in dieser Szene.
0:12:19–0:12:24
Das eine ist, dass er da zwei Generationen zusammengeführt hat.
0:12:24–0:12:28
Also es sind dann in den Kurzgeschichten, glaube ich, Isaac Asimov noch mit dabei.
0:12:28–0:12:32
Ich weiß nicht, ob Arthur C. Clarke dabei ist oder nicht, aber auf jeden Fall
0:12:32–0:12:37
dann auch junge Autoren, Autorinnen, weiß ich jetzt gar nicht.
0:12:38–0:12:41
Das war das eine, dass er da so versucht hat, generationsübergreifend dieses
0:12:41–0:12:46
Genre SF, Science Fiction wird es normalerweise genannt.
0:12:46–0:12:49
Und er hat es dann aber auch, das war der zweite Knick, hat eben dieses SF auch
0:12:49–0:12:57
umgeschrieben, umeditiert und hat gesagt, es ist nicht Science Fiction, Speculative Fiction.
0:12:57–0:13:00
Also er wollte so ein bisschen weg von diesem Science-Begriff,
0:13:00–0:13:05
weil die alte Generation ja oft eben auch über, weniger über zum Beispiel gesellschaftliche
0:13:05–0:13:09
Utopien oder solche Science-Fiction wurde ja oft dann auch für.
0:13:11–0:13:15
Zum Beispiel haben wir erwähnt, The Moon is a Harsh Mistress in meinem letzten
0:13:15–0:13:17
The Expanse hatte ich kurz erwähnt.
0:13:17–0:13:21
Und da ist es zum Beispiel auch so von Robert Heinlein, wo so ganz auf dem Mond
0:13:21–0:13:26
so eine völlig andere Gesellschaft entsteht, wo alles nicht über,
0:13:27–0:13:31
zum Beispiel alles wird über Verträge geregelt, auch alle Ressourcen werden
0:13:31–0:13:32
über Verträge geregelt.
0:13:32–0:13:36
Du musst für alles zahlen, für Luft, für Wasser und so, was ja irgendwie auch
0:13:36–0:13:40
schon bei uns so angelegt ist. Aber es ist wirklich, auch Familien sind Verträge.
0:13:40–0:13:44
Das heißt, jede Ehe ist individuell, müssen nicht immer nur zwei sein.
0:13:45–0:13:49
Können auch andere, was dann auch ja ein bisschen in The Expanse reinkommt.
0:13:49–0:13:53
Die Familie von Holden, die ist ja auch, der hat ja vier Eltern.
0:13:56–0:13:57
Aber.
Florian Clauß
0:13:57–0:14:03
Das ist ja sowieso quasi noch diese Diversity, die sich da auch wieder so fändet.
Micz Flor
0:14:03–0:14:10
Ja, aber es war eben in der Zeit 1970 so um den Dreh rum, wo auch gesellschaftlich
0:14:10–0:14:13
viel passiert ist, wo Harlan Ellison gesagt hat, Speculative Fiction.
0:14:13–0:14:17
Es geht nicht um Science in dem harten Sinn von Wissenschaft,
0:14:17–0:14:20
sondern es geht Speculative Fiction. Was könnte denn sein?
Florian Clauß
0:14:20–0:14:27
Ist das so in so einem Hippie-Bereich dann auch eher? Also angesiedelt?
Micz Flor
0:14:28–0:14:33
Der sieht total, also ich glaube es, der sieht total schnittig aus,
0:14:33–0:14:38
also so, es ist glaube ich schwer zu sagen, ob da jetzt Hippie drin ist oder
0:14:38–0:14:40
nicht, von den Bildern her irgendwie nicht,
0:14:40–0:14:44
aber natürlich war das eine Zeit von Drogen und so weiter und so fort und er
0:14:44–0:14:48
war im Showbusiness drin,
0:14:48–0:14:52
auch wenn er Autor war und Herausgeber, war er im Showbusiness drin und der
0:14:52–0:14:55
hat eben in einem Workshop, den er geleitet hat, der Dan Simmons.
0:14:58–0:15:01
Also es ist halt so sein Ding, er hat den entdeckt. Lustigerweise... Und wann reden wir da?
Florian Clauß
0:15:01–0:15:03
Also ist es immer noch in den 70ern?
Micz Flor
0:15:03–0:15:06
Dieses, das muss, also Dan Simmons' erstes Buch, Song of Kali,
0:15:06–0:15:10
kam 1985 raus. Das habe ich auch gelesen, da fange ich vielleicht heute ein bisschen mit an.
0:15:11–0:15:15
Eigentlich möchte ich heute gar nicht erschöpfend über die Dinge reden oder
0:15:15–0:15:18
auch nicht Plot-Spoilern, sondern einfach die Leute vielleicht ein bisschen
0:15:18–0:15:19
bewegen, sich das mal anzugucken.
0:15:20–0:15:23
Und ich habe eine Begeisterung, ich bekenne mich jetzt zu Dan Simmons.
0:15:24–0:15:26
Auch wenn der wirklich Bücher geschrieben hat, wo ich denke,
0:15:26–0:15:29
denke, ey, das kann doch nicht wahr sein, es ist richtig schlecht.
0:15:29–0:15:30
Also manche Sachen, die sind so richtig.
Florian Clauß
0:15:30–0:15:33
Schlecht. Aber es ist so ein bisschen auch wie mit Philip K.
0:15:33–0:15:38
Dick, der dann auch unglaublich gute Ideen und Romane, Novellen geschrieben
0:15:38–0:15:41
hat und dann aber auch so trashige Sachen.
0:15:42–0:15:47
Und da gibt es ja immer die Geschichte dazu, dass er so, ja,
0:15:47–0:15:53
der war verschuldet, hatte so viele Frauen, war auch, glaube ich, Alkoholiker,
0:15:53–0:15:58
und am Ende hat er dann halt nur so für Alimente geschrieben und halt,
0:15:59–0:16:04
so recht schlechte Sachen auch teilweise, aber dann auch wieder so großartige.
Micz Flor
0:16:05–0:16:10
Ja, aber es waren ja hauptsächlich bei ihm auch Novellen und Kurzgeschichten.
0:16:10–0:16:17
Das war, glaube ich, der hat ja jetzt keine langen, großen Werke geschrieben, oder? Philipp K. Dick?
Florian Clauß
0:16:17–0:16:23
Doch, der hat schon ein paar Romane geschrieben. Aber die waren jetzt nicht so episch.
0:16:23–0:16:27
800 Seiten, das waren immer so zwischen 100 und 200 Seiten.
0:16:28–0:16:34
Und Zeit aus den Fugen ist zum Beispiel so. Das fand ich auch großartig, von der Grundidee.
Micz Flor
0:16:35–0:16:36
Hast du das Buch gelesen?
Florian Clauß
0:16:36–0:16:37
Ja.
Micz Flor
0:16:37–0:16:38
Wie alt warst du da?
Florian Clauß
0:16:39–0:16:41
Ich weiß es nicht, 90er.
Micz Flor
0:16:42–0:16:45
Wow. So zwischen deinen Kinogängen dann noch so.
Florian Clauß
0:16:45–0:16:48
Nee, ich habe immer sehr viel gelesen.
Micz Flor
0:16:48–0:16:50
Warum hast du aufgehört?
Florian Clauß
0:16:50–0:16:52
Ja, Ja, weil ich Podcasts höre.
Micz Flor
0:16:53–0:16:54
Und Filme und so entgucken.
Florian Clauß
0:16:56–0:17:01
Aber darf ich dir nochmal ganz kurz diese Grundidee von Zeit aus den Fugen erzählen?
0:17:01–0:17:03
Weil ich die so ganz toll finde.
Micz Flor
0:17:04–0:17:04
Es
Florian Clauß
0:17:04–0:17:13
Gibt so bestimmte Ideen in Science-Fiction-Romanen, die ich irgendwie so grandios finde.
0:17:13–0:17:18
Dazu gehört auch eine von Snow Crash, die so ein bisschen diese ganze ja,
0:17:19–0:17:24
jetzt ist es wieder überholt, weil jetzt hat man quasi die Bildgenerierungsprogramme,
0:17:24–0:17:27
die dann halt automatisch bestimmte Sachen machen.
0:17:27–0:17:32
Aber da war bei Snowcrash zum Beispiel so, dass es gibt diese Schauspieler,
0:17:33–0:17:37
also eine bestimmte Schauspielerkaste, die daran erkannt hat,
0:17:37–0:17:43
dass die überall so Punkte im Gesicht und im Körper so nicht tätowiert,
0:17:43–0:17:44
aber die hatten so Reflektoren.
0:17:44–0:17:51
Und es gab dann so Boxen, wo man dann im Prinzip sich so einwählen kann,
0:17:51–0:17:56
Hand konnte in so einer Box, wenn du die gebucht hast und durch diese Punkte
0:17:56–0:17:57
war halt so ein Vektorennetz.
0:17:57–0:18:01
Also das, was wir halt bei Gollum dann zum ersten Mal so in der Breite dann
0:18:01–0:18:04
halt auch in der Massenbreite dann gesehen haben.
0:18:04–0:18:08
Aber es wurden dann immer so diese Charaktere drauf projiziert und diese.
0:18:09–0:18:14
Schauspielerkaste, die hat dann quasi wie so ein Vektorsammlung hat dann halt
0:18:14–0:18:19
durch die Bewegung von Mund und Gestik und Mimik wurden die halt für bestimmte
0:18:19–0:18:20
Rollen dann so gerendert.
0:18:21–0:18:25
Und das war halt so der Job und dann wurden die teilweise nur so für fünf Sekunden
0:18:25–0:18:29
dann irgendwie und du bist der und der und du musst das jetzt sagen und dann
0:18:29–0:18:34
wurde halt das so drauf und das fand ich schon irgendwie großartig so eine Idee
0:18:34–0:18:38
zu haben damals mit Snow Crash und ich weiß gar nicht, wann war das geschrieben? War das 90?
Micz Flor
0:18:39–0:18:40
Ne, das war vorher glaube ich noch.
Florian Clauß
0:18:40–0:18:46
War noch vor, das ist der zweite Teil, ne? Und die andere Sache bei Zeit aus
0:18:46–0:18:50
dem Fugen ist so ein bisschen so ähnlich, nämlich da geht es um so einen Typen, der so ein bisschen...
0:18:52–0:18:56
Der hat die Angewohnheit, Kreuzworträtsel die ganze Zeit zu lösen.
0:18:56–0:18:59
Und sitzt da an seiner Veranda und löst Kreuzworträtsel.
0:18:59–0:19:05
Und trinkt dabei halt so lauwarmes Bier aus Dosen. Das ist so dieses 50er-Jahres-Setting.
0:19:05–0:19:11
Und dann hat er irgendwann, hinterfragt er dann so seine Tätigkeit.
0:19:11–0:19:13
Warum macht er dann immer so Kreuzworträtsel? Und dann kommt raus,
0:19:13–0:19:17
dass die Art, wie er dann so diese Rätsel löst, gleichzeitig,
0:19:18–0:19:21
daraus hat sich so ein ganzer Apparat von Defense,
0:19:22–0:19:26
abgeleitet, nämlich er schafft es, weil die Erde ist gerade unter Beschuss von
0:19:26–0:19:32
Aliens und durch seine Ergebnisse, die er dann beim Lösen von Kreuz schaffen,
0:19:32–0:19:38
die halt da so eine Taktik abzuleiten, wie dann bestimmte Züge dann zu machen
0:19:38–0:19:42
sind, um sich nicht von den Aliens dann überrollen zu lassen.
0:19:42–0:19:47
Und deswegen hat er so eine Blase aufgebaut bekommt, wo er dann halt in so einem
0:19:47–0:19:53
50er-Jahre-Setup lebt und jeden Tag diese Kreuzworte Rätsel löst,
0:19:53–0:19:55
so ein bisschen wie bei Truman Show.
0:19:55–0:19:59
Also der ist dann halt so eingeschwert in dieser Blase, muss die ganze Zeit
0:19:59–0:20:03
dieses Rätsel lösen, gleichzeitig tobt halt so ein Alienkrieg draußen und seine
0:20:03–0:20:07
Lösung von diesen Kreuzwort-Rätseln rettet halt die Welt, ja.
0:20:07–0:20:10
Bis er dann halt irgendwie dann sagt, nee, er macht nicht mehr und will dann halt aufhören.
0:20:10–0:20:17
Ich weiß nicht mehr genau, wie es dann weitergeht, aber Das ist eine großartige Idee. Okay, sorry.
Micz Flor
0:20:17–0:20:21
Das ist total super. Das ist interessant, weil ich muss halt natürlich gleich
0:20:21–0:20:24
auch an, ich glaube, Endless Game heißt das, zu denken.
0:20:24–0:20:29
Das ist, wo auch so Kinder in Anführungszeichen ausgebildet werden,
0:20:29–0:20:33
so in so einer Spieleumgebung und dann irgendjemand rauskommt,
0:20:35–0:20:38
Dass eben auch so ein Krieg herrscht und was die Kinder da in dieser Spielumgebung
0:20:38–0:20:43
haben, wird in Echtzeit dann aber auch wirklich im Krieg als Strategie gemacht.
0:20:43–0:20:48
Aber die Kinder werden geschützt davor, dass sie Tausende von Soldaten in den Tod schicken.
0:20:48–0:20:51
Ich weiß nicht mehr genau, ich kann es nicht mehr genau zusammenreihen.
0:20:52–0:20:56
Ja, und dann Truman Show natürlich. und muss aber auch daran denken das war
0:20:56–0:21:05
das nicht so dass bei dem enigma crack in england dass die da auch leute rekrutiert
0:21:05–0:21:10
haben über kreuzfahrt rätsel also bestimmt gab es das,
0:21:11–0:21:14
war ein bisschen wie.
Florian Clauß
0:21:14–0:21:20
Jetzt quasi für als recruiting für die bundeswehr dann irgendwelche Shooter-Games publiziert werden.
Micz Flor
0:21:20–0:21:20
Ja, echt?
Florian Clauß
0:21:20–0:21:21
Ja.
Micz Flor
0:21:21–0:21:24
Das heißt.
Florian Clauß
0:21:24–0:21:28
Wenn du einen gewissen Punkt in diesem Shooter erreichst, können auch die Bundeswehr
0:21:28–0:21:30
bei dir anrufen und sagen, so wollen sie nicht mal.
Micz Flor
0:21:33–0:21:34
Ja,
0:21:36–0:21:39
wir leben also in der Zukunft. Wir sind die Zukunft.
Florian Clauß
0:21:39–0:21:40
Wir sind.
Micz Flor
0:21:40–0:21:45
Die Gegenwart. Und wie komme ich jetzt zurück in meine eigene Episode?
Florian Clauß
0:21:45–0:21:48
Du warst jetzt bei der der Entdeckung von Dan Simmons.
Micz Flor
0:21:49–0:21:53
Und bei dem Eichenroman. Und Dan Simmons spricht dann auch, also der schreibt
0:21:53–0:21:57
auch in seine, der schreibt immer sehr schöne Vorwörter auch für seine Geschichten
0:21:57–0:22:00
und bei einer Sache war es so, dass, also,
0:22:02–0:22:07
Harlan Ellison sagt in der Dokumentation, sagt er, dass er halt diesen Workshop
0:22:07–0:22:09
hatte und da war so ein älterer Herr,
0:22:09–0:22:12
der hatte so ein Buch und Harlan Ellison hat gesagt, also sorry,
0:22:12–0:22:17
ich habe es gelesen, nehmen Sie es mir nicht übel, aber sie werden nie veröffentlichen.
0:22:17–0:22:21
Es ist ihr erstes Buch und der sagte dann wohl sowas wie, ich habe schon über
0:22:21–0:22:25
70 Bücher geschrieben und ich werde auch weiterschreiben, weil das macht mir so viel Spaß.
0:22:26–0:22:29
Auf der anderen Seite war dann irgendwie nach der Mittagspause,
0:22:29–0:22:32
war dann irgendwie Dan Simmons dran und Harlan Ellison sagt so,
0:22:32–0:22:35
ich hatte es nicht geschafft, das zu lesen. Das war eine Kurzgeschichte.
0:22:35–0:22:39
Hab die dann schnell noch irgendwie gelesen, hab mir von irgendjemand einem
0:22:39–0:22:43
Kurs den Ausdruck, die Kopie quasi genommen, damit ich es noch schnell lesen kann.
0:22:43–0:22:49
Und war halt einfach total weggeblasen, wie großartig das war und hat dann zu
0:22:49–0:22:55
Dan Simmons wohl irgendetwas gesagt, egal was Sie denken, Sie sind dazu verdonnert zu schreiben.
0:22:55–0:22:58
Sie werden den Rest, es tut mir leid, dass ich Ihnen das jetzt sagen muss,
0:22:58–0:23:02
weil Sie werden mich vielleicht dafür hassen, aber Sie müssen den Rest Ihres Lebens schreiben.
Florian Clauß
0:23:03–0:23:05
So ein Entdeckermythos.
Micz Flor
0:23:05–0:23:09
Ja, genau. Und den greift Dan Simmons von der anderen Seite auch noch auf Und
0:23:09–0:23:16
in einem späteren Vorwort, glaube ich, sogar für die, also Harlan Ellison ist 2018 gestorben.
0:23:16–0:23:20
Ich glaube, in dem Vorwort zu dem einen Kurzgeschichtenbuch,
0:23:20–0:23:24
da schreibt Harlan Ellison über sich selbst auch.
0:23:24–0:23:30
2002 war das oder so. Und dann sagt er, ja, inzwischen ist mir klar geworden,
0:23:30–0:23:31
dass ich vergessen werde.
0:23:32–0:23:37
Also man wird mich vergessen. Und das Größte, was ich vielleicht geleistet habe
0:23:37–0:23:40
in meinem Leben, ist, Dan Simmons zu entdecken.
0:23:40–0:23:47
Also dass er dann so der Stepping Stone war für jemanden, der nicht vergessen werden wird.
0:23:47–0:23:50
Und das glaube ich aber nicht. Ich glaube, Dan Simmons wird auch vergessen werden,
0:23:50–0:23:52
weil es ist einfach nicht...
0:23:56–0:24:01
Ich finde es großartig und ich bekenne mich jetzt dazu. Ich finde vieles auch
0:24:01–0:24:04
schlecht, das werde ich dann auch als solches beschreiben. aber,
0:24:06–0:24:09
Es wird nicht bleiben. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen.
Florian Clauß
0:24:09–0:24:15
Echt? Aber du hast ihn jetzt gerade so aufgebaut, um selber einzuleiten,
0:24:15–0:24:16
dass du ihn vergessen wirst.
0:24:17–0:24:20
Oder dass du ihn fürs Vergessen verdammst.
Micz Flor
0:24:20–0:24:25
Nee, es ist so ein bisschen vielleicht, wie du hast ihn erwähnt, Jeff Noon.
0:24:25–0:24:28
Also wo man auch dachte, als man es gelesen hat, wow, da hat jemand wirklich
0:24:28–0:24:31
das ganze Genre neu erfunden.
0:24:31–0:24:33
Das kann ja wohl nicht wahr sein. Es ist großartig. Das ist wirklich,
0:24:34–0:24:38
wenn man Jeff Noon liest, dann hat man auch so, man sieht die Farben der 90er Jahre.
0:24:39–0:24:44
Irgendwelche Philipp Boer Cover mit überzeichneten, nicht Neon,
0:24:44–0:24:47
aber du weißt, was ich meine. Es ist alles so farblich.
Florian Clauß
0:24:47–0:24:52
Biologisch. Ja, ich meine, aber vielleicht, weil auch Jeff Noon irgendwie sehr
0:24:52–0:24:54
stark in dieser Zeit drin hängt, oder?
Micz Flor
0:24:54–0:24:55
Jaja, auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:24:55–0:25:02
Aber ich meine, ich würde jetzt, denn Sim, der ist schon durch seine mythologisch
0:25:02–0:25:04
motivierten Themen und auch, also das,
0:25:04–0:25:11
das ist ja schon so ein bisschen zeitlos, was er dann beschreibt.
0:25:12–0:25:17
Jeff Noon ist ja immer, ja, obwohl Pollen ist schon, aber es ist auch diese,
0:25:18–0:25:23
ja, es ist diese Übergangsphase von die Welt und das Internet,
0:25:23–0:25:27
was dann in dieser Übergangsphase sich dann halt so Jeff Noon...
Micz Flor
0:25:27–0:25:31
Ja, Jeff Noon ist halt irgendwie dann wirklich das Speculative Fiction in dem
0:25:31–0:25:35
Sinne, dass man das Gefühl hat, es geht wirklich ganz wenig nur um Technik und um vieles andere.
0:25:35–0:25:39
Aber bei Dan Simmons denke ich, wie gesagt,
0:25:39–0:25:42
ähnlich ich würde jetzt nun finde ich ganz großartig irgendwie kann ich mich
0:25:42–0:25:49
da total mit vielem verbinden bei jeff nun mit dem letzten im eigenverlag erschienen
0:25:49–0:25:53
glaube ich auch nur das ebook sind niederlande groove ist das glaube ich,
0:25:53–0:25:57
das habe ich glaube ich nicht mehr fertig lesen können aber die anderen sachen
0:25:57–0:26:01
kann ich jederzeit immer wieder lesen und bei den simmons gibt es eben auch
0:26:01–0:26:06
ein paar bücher hyperion gehört dazu und das ist nicht,
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Das war ja mein erstes von 89 und es ist aber dann gleichzeitig nicht von ungefähr,
0:26:12–0:26:13
dass es eine Serie wurde.
0:26:13–0:26:18
Und ich habe dann mich so auf das zweite gefreut und ich weiß gar nicht mehr,
0:26:18–0:26:21
ob es drei oder vier gab, aber es wurde einfach immer platter.
0:26:21–0:26:25
Ich konnte das dann nicht lesen. Das war ganz komisch. Das zweite Buch habe ich mich durchgequält.
0:26:26–0:26:29
Und dann, ich weiß auf alle Fälle, dass es noch irgendwie ein drittes gab.
0:26:29–0:26:33
Das hat mich einfach nur noch gelangweilt. Und da musste ich so ein bisschen an Arthur C.
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Clarke's 2001, 2010. 10 und was ist das dritte?
0:26:37–0:26:43
20 2200. Es gibt ja so mehrere Arthur C. Clarke Bücher und die sind einfach
0:26:43–0:26:44
auch, die werden immer langweiliger.
Florian Clauß
0:26:46–0:26:49
Es ist wahrscheinlich auch irgendwie wie mit alternen Schauspielern,
0:26:49–0:26:54
die mal so in Enterprise aufgetaucht sind und dann immer noch so auf der Comic
0:26:54–0:26:56
Con dann so ein bisschen Gage bekommen.
Micz Flor
0:26:57–0:27:01
Ja, aber bei Dan Simmons kommt ja dann immer wieder was Neues.
0:27:01–0:27:09
Es ist so, dass das Song of Kali das erste war 85, Hyperion war 1989 und dann
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was ich heute vorstelle auf alle Fälle ist Drude,
0:27:13–0:27:17
also Song of Kali und Drude vielleicht machen wir die beiden zwei Bücher,
0:27:18–0:27:20
Song of Kali ist.
Florian Clauß
0:27:20–0:27:21
Relativ kurz Song.
Micz Flor
0:27:21–0:27:26
Of Kali ist relativ kurz und ich glaube es wird dir super gefallen es ist auch
0:27:26–0:27:30
eher im Horror Genre irgendwie angesiedelt 85,
0:27:32–0:27:36
und hat 1986 den World Fantasy Award auch gewonnen das war sein erstes Buch,
0:27:37–0:27:38
vorher nur Kurzgeschichten,
0:27:40–0:27:45
und es ist halt auch schon wieder, wie soll ich sagen, es ist wirklich so, was,
0:27:45–0:27:49
ich an Dan Simmons auch mag, also die Sprache und der schafft einfach so Bilder
0:27:49–0:27:54
also Bilder, die dann auch bleiben die genauso sind wie das,
0:27:54–0:27:58
was du gerade vorhin getan hast so ein Dan Simmons Bild zu sagen, während dieser.
0:28:01–0:28:08
Dieser Android-Roboter, was auch immer, Moravec, mit einer riesen Tintenfisch-Tentakel
0:28:08–0:28:11
kämpft, reflektiert da irgendwelche Sonette von Shakespeare.
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Das ist halt so ein Bild, es gibt so ganz viele solche Dinge,
0:28:16–0:28:18
wo ich dann immer wieder auch so reinkommen kann.
0:28:18–0:28:23
Bei Song of Kali beginnt in Amerika,
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in den späten 70er Jahren, und ein Literaturwissenschaftler,
0:28:31–0:28:33
Kritiker, keine Ahnung,
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der wird einfach von seinem Verleger oder Herausgeber angesprochen und wird
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gebeten, ob er nicht Interesse hätte, er ist frisch verheiratet,
0:28:41–0:28:43
wir haben auch gerade ein kleines Kind bekommen,
0:28:44–0:28:46
das wäre jetzt mal eine Zeit, dass er ein bisschen Urlaub macht und er könnte
0:28:46–0:28:48
doch mal nach Indien fahren, das wäre doch toll, Indien.
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Und das ist jetzt, in den 80er Jahren war Indien dann nicht mehr das,
0:28:53–0:28:55
was es irgendwie in den 70er Jahren war.
0:28:55–0:28:59
Oder in den 60er Jahren, wo man da wirklich zu erleuchten ging.
0:28:59–0:29:00
Da war es schon ein bisschen...
0:29:01–0:29:08
80er Jahre war schon irgendwie eine andere Zeit. Aber Amerika wird ja angeregt, da hinzugehen.
0:29:09–0:29:19
Und es sei nämlich dort ein Manuskript aufgetaucht von einem eigentlich schon
0:29:19–0:29:22
verstorbenen Dichter, also Poet.
0:29:23–0:29:27
Und er soll, der hieß M. Das, also M.
0:29:27–0:29:31
Das, mehr wissen wir darüber nicht. Aber er soll doch mal jetzt recherchieren,
0:29:32–0:29:33
wo das jetzt auf einmal herkommt.
0:29:33–0:29:36
Das fühlt sich irgendwie wohl echt an oder was das ist oder so.
0:29:36–0:29:41
Das heißt, denk dann gut vielleicht Familie, ich mache so eine Reise,
0:29:41–0:29:43
ich fahre nach Indien, ich gucke mir das irgendwie an.
0:29:44–0:29:50
Und es ist dann so ein bisschen wie, du kennst den Film, wenn die Gondeln Trauer
0:29:50–0:29:52
tragen, diesen Horrorfilm, der in Venedig spielt.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:54
Ja, den hatten wir auch schon mal erwähnt.
Micz Flor
0:29:54–0:29:56
Haben wir auch schon mal erwähnt. Und da ist es ja auch so, dass man irgendwie
0:29:56–0:30:02
merkt, dieses in Venedig sein, da entgleitet dir deine eigene Geschichte.
0:30:02–0:30:05
Also du kannst nicht mehr deine eigene Geschichte bestimmen,
0:30:05–0:30:08
sondern das entgleitet dir. Und das passiert in gewisser Weise dann auch.
Florian Clauß
0:30:09–0:30:12
Aber wieso würdest du das jetzt auf Venedig dann so?
0:30:12–0:30:18
Weil die, gibt es da so diese historische Disposition oder ist das wegen der...
Micz Flor
0:30:18–0:30:21
Ne, der ist jetzt ja in Indien. Ich wollte nur so ein schnelles Bild reinwerfen.
0:30:21–0:30:25
Der fliegt ja nach Indien mit seiner Familie. Aber dieses Gefühl,
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dass mit diesen ganzen Kanälen und den Brücken, dass man, wir haben ja über
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Räumlichkeit hier so Podcasts und sowas, aber dass man... dass man da,
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gezwungen ist, zum Beispiel in Venedig auch, durch diese kleinen Brückchen und
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Gondeln und sowas, dass man einfach sich nicht so bewegen kann,
0:30:42–0:30:44
wie man es gewohnt ist. Leider verliert man so Zugriff.
Florian Clauß
0:30:45–0:30:49
Ja, also ein bisschen wie bei Naked Lunch. Ich weiß gar nicht, wo das da spielt.
Micz Flor
0:30:50–0:30:52
Ja, das weiß ich gar nicht.
Florian Clauß
0:30:52–0:30:53
In New York doch, oder? Aber auch.
Micz Flor
0:30:55–0:30:59
Aber auf jeden Fall passiert dem das in Indien. Der kommt dann da irgendwie
0:30:59–0:31:03
an und dann wird da so durchgereicht und so und dann gibt es dann irgendwie
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die geschichte die ihr dann so hört dass da einer von den vorbeischwimmenden
0:31:08–0:31:14
aufgeblasenen kadavern wurde von zwei leuten in so eine sekte die eigentlich seit dem 18.
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Jahrhundert schon nicht mehr existiert aber dies dann wohl doch jetzt wieder
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gibt die dem kali dem gott kali der zerstörung und des zirkulären der wiederauferstehung,
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machen wir eine kurze Pause, die Tour, dass immer wenn du so stehen bleibst,
0:31:31–0:31:37
dann unterbreche ich meine Story-Arc und folge deinem Blick und sehe, wie kam es denn?
Florian Clauß
0:31:37–0:31:39
Ich finde das so krass, das Gebäude, oder?
Micz Flor
0:31:39–0:31:41
Ja, wollen wir uns mal fotografieren?
Florian Clauß
0:31:41–0:31:43
Ja, also ich finde, also ich, sorry, dass ich dich jetzt unterbreche,
0:31:43–0:31:49
aber diese, diese, diese herrschaftlichen Gebäude, das ist am Lietzensee, das sieht aus wie so ein,
0:31:50–0:31:54
also ich ist, ich habe gerade die Stockwerke gezählt, das ist ja auch,
0:31:54–0:31:58
die Taufuhr ist ja viel höher als normal.
Micz Flor
0:31:59–0:32:02
Und oben auch dieses Oval, was da so durchschicht, das hat irgendwie gleich
0:32:02–0:32:04
was von Schloss und von Schiff.
Florian Clauß
0:32:04–0:32:08
Vorhin war das auch so ein Gebäude, als wir da eingestiegen sind zum Dietzensee.
0:32:08–0:32:12
Das war auch so ein bisschen wie diese Villa, wo du mir gezeigt hast,
0:32:12–0:32:16
als wir da auf der Zuse-Tour waren. Da hattest du ja auch...
Micz Flor
0:32:16–0:32:17
Ja.
Florian Clauß
0:32:17–0:32:21
Stimmt. Das ist echt krass. Okay, das ist herrschaftliches Berlin,
0:32:23–0:32:25
vor weihnachten ist ja.
Micz Flor
0:32:25–0:32:27
Ganz gut dazu dass wenn
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wir jetzt zum beispiel von diesen architektur und
0:32:30–0:32:34
diesem park und lehrer und nix dann irgendwie so nach indien geschmissen
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werden da sind wir erstmal orientierungslos allein
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schon deshalb weil wir mit dem raum
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nicht so umgehen können wie wir das gewohnt sind auf jeden
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fall gibt es dann diese leute die er trifft und dann bekommst ganz viel backstory
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ist kriegt das auch gar nicht mehr alles so hin das sind so ganz viele bilder
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die aneinander kommen aber auf jeden fall steht dann im raum fährt von leuten
0:32:58–0:33:00
das skript kriegt er gar nicht zu sehen,
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das wird ihm vorenthalten er weiß aber auch gar nicht warum und trifft dann,
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jemanden dem eben mitteilt dass es diese sekte die gott oder göttin kali verehrt,
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die es eigentlich seit dem 8. Jahrhundert nach Christus nicht mehr gibt,
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aber die jetzt irgendwie das, man kann es nicht so genau fassen,
0:33:23–0:33:28
und die haben aber eben eine aufgeblasene Leiche, die da so vorbeigespült wurde,
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dann Kali gebracht und Kali hat diese Leiche dann zum Leben erweckt und das
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war dann die Reinkarnation des Dichtes M. Das.
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Und so entstand dann dieses Manuskript. Das war nicht gefunden,
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sondern das ist neu geschrieben worden von einer Reinkarnation in einer aufgeblasenen Leiche.
Florian Clauß
0:33:49–0:33:50
Und.
Micz Flor
0:33:50–0:33:54
Da bist du dann halt irgendwie so drin, wo du denkst, immer noch mit diesem
0:33:54–0:33:56
amerikanischen Blick, den er mitgebracht hat, so hä?
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Aber er selber recherchiert das dann und dann gibt es eben auch so eine Szene,
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wo er dann in diesem Raum ist, in dem dann nur diese Skulptur von Kali ist.
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Und das ist halt so das Ding bei Dan Simmons, Sachen, die als Bilder irgendwie
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nicht wirklich neu sind. Was ich dir gerade gesagt habe, ist nicht wirklich neu.
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Du kannst dir das gut vorstellen im Horrorfilm. Okay, da ist eine Statue und
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da kommt jemand rein, ist ganz allein, ist halb dunkel, vielleicht noch eine Fackel an der Wand.
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Aber er schafft es in Worten, das Bild so zu verdichten,
0:34:30–0:34:37
dass es dann unheimlicher wird als alles, was du dem Bild zugetraut hättest
0:34:37–0:34:43
und das kann man auch nicht wirklich wiedergeben, das muss man dann einfach so lesen und,
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das ist irgendwie Song of Kali.
Florian Clauß
0:34:47–0:34:50
Das war jetzt quasi schon so die Auflösung.
Micz Flor
0:34:50–0:34:57
Es geht dann irgendwie noch weiter ja also es geht dann auch so ein bisschen
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in Anführungszeichen über die Dörfer über die Geschichte, über irgendwelchen
0:35:00–0:35:04
Land und zum Schluss ist es dann aber so. Möchtest du jetzt wirklich den Schluss?
Florian Clauß
0:35:05–0:35:09
Nee, wirklich nicht. Ich finde nur gerade, wir sind hier in so einer,
0:35:11–0:35:15
Wir sind hier so in einer Umgebung, die passt irgendwie ein bisschen zu deiner Horrorgeschichte.
Micz Flor
0:35:15–0:35:16
Ja, irgendwie schon.
Florian Clauß
0:35:16–0:35:18
Das Lustige ist.
Micz Flor
0:35:18–0:35:21
Ich kenne die Umgebung aber auch, wenn Licht ist. Hier ist direkt links neben
0:35:21–0:35:25
uns einer der besten Kinderspielplätze in Berlin.
Florian Clauß
0:35:25–0:35:25
Echt?
Micz Flor
0:35:25–0:35:27
Wenn ich das jetzt so sage, nehme ich den Horror ein bisschen weg.
Florian Clauß
0:35:28–0:35:32
Okay. Ich habe es nur im Augenwinkel gesehen, aber ich kenne es hier überhaupt nicht.
Micz Flor
0:35:32–0:35:37
Hier wurde gerade neu gebaut und hier ist so eine sehr, sehr schöne bepflanzte
0:35:37–0:35:40
Passage, die bis hoch zur Straße geht.
Florian Clauß
0:35:40–0:35:42
Horror am Lietzensieg.
Micz Flor
0:35:42–0:35:46
Horror am Lietzensieg. Ja, dann erzähle ich das Ende auch nicht.
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Steht auf Wikipedia aber auch drin.
Florian Clauß
0:35:48–0:35:50
Also wer sich spoilen lassen will, dann auf...
Micz Flor
0:35:50–0:35:54
Das Verrückte an dem Ende ist halt, das ist aus diesem ganzen mystischen,
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das läuft auf so einen ganz banalen Ekel-Horror-Moment runter.
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Und irgendwie faltet das diesen ganzen Jahrtausende indische Mythologie umspannten
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Raum halt wieder so so zusammen auf so was ganz Banales, Kriminelles und sowas.
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Und trotzdem, das ist quasi die Passage dann wieder zurück nach Amerika.
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Da wird es wieder zusammengefaltet, dann fliegt er so weg. Und das ist ganz,
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ganz schlimm, ohne es genau zu sagen.
Florian Clauß
0:36:25–0:36:30
Aber wie bei Polanski, wo dann noch der Vampir hinten auf dem Schlitten sitzt.
Micz Flor
0:36:32–0:36:36
Ja, aber der sitzt... Echt? Nein, er sitzt nicht wirklich der Vampir auf dem Schlitten.
Florian Clauß
0:36:36–0:36:37
Aber er ist dann infiziert.
Micz Flor
0:36:37–0:36:42
Alles Geschehene ist halt irgendwie doch dann so verdichtet in dieses letzte Bild.
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Also es ist halt eben so ein Horrorbuch und Horrorbuch ist jetzt nicht so richtig
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mein Genre, aber es hat mich einfach nur interessiert und dann hat es mich nicht mehr losgelassen.
Florian Clauß
0:36:54–0:37:00
Okay, ja. Aber merkt man die Zeit dann in dem Buch, also die 80er Jahre?
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Also es ist so ein bisschen wie Friedhof der Kuscheltiere, da merkst du es ja auch so irgendwie.
Micz Flor
0:37:04–0:37:09
Ja, du merkst es schon, also eben allein schon diese Idee, dass jetzt jemand hinfliegen muss.
0:37:09–0:37:12
Ja, es ist so ein bisschen wie wenn man jetzt neue Horrorfilme,
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wo die Leute dann halt irgendwie,
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bei was war das nochmal, Drag Me To Hell, wo auf einmal das Handy,
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der Akku ausgeht und so kurz die Hexe auf dem Handy zu sehen ist,
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weil man muss schnell herstellen, dass es keine Handys gibt,
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weil dann funktioniert Horror besser. besser.
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Und ähnlich ist es da so, die sitzen halt, du siehst halt innerlich in Amerika
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so ein Schreibmaschinenbüro, wo die Literaturleute rumsitzen und die dann halt
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über Zeitungen Literatur und einer wird halt weggeschickt, um sich das mal so.
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Aber du hast schon so ein Gefühl davon, dass es aus einer Zeit ist,
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in der man nicht überall verbunden ist, in der man auch mal total abgehängt sein kann.
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Das finde ich schon spürbar.
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Das fand ich ganz toll. Und dann gibt es aber jetzt Und Stephen King findet
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Dan Simmons ja auch ganz toll.
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Aber ich möchte jetzt ganz kurz noch einen kurzen Abstecher machen.
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Für mich völlig unlesbar war. Interessanterweise aber, wenn du so Reviews liest
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von so Fantasy-Horror-Sachen, ist dieses Buch, das heißt Summer of Night von 1991.
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Summer of? Summer of Night. Und das ist eigentlich der Versuch von,
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also ich habe das so gesehen, der Versuch von Dan Simmons,
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auf Stephen Kings Horror-Erfolg aufzusatteln und ein Buch zu schreiben,
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was sofort verfilmt wird. Das ist im Prinzip wie Ace.
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Das sind so kleine Kinder in einer kleinen Stadt in Amerika.
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Und hinter ganz vielen Respektpersonen in dieser Stadt zeigt sich auf einmal
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der ganze Horror von Dämonen und sowas.
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Und dann kommt es halt zu so Begegnungen, wo dann auf einmal
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irgendwie ein Lehrer oder ein tank
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war das dann auf einmal sich umdreht und dann den
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mund aufmacht und dann den und dann so ein riesen
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maul aber es ist diese klassischen bilder die man 80er 90er
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jahren film auch kennt und das ist so schlecht ich kann es ich konnte das nicht
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lesen ich habe es dann zweites mal versuchte aber wenn alle es so gut finden
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was habe ich nicht gesehen aber es funktioniert einfach nicht scheinbar ist
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in amerika dann noch mal eine andere form von halloween horror oder so Also, ja,
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und Stephen King, kann man sowas, finde ich, dann auch lesen.
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Aber ich wollte jetzt gleich nur mal das Pendel dagegen schwingen lassen und
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sagen, ich mag nicht alles.
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Und gerade nach diesem Horrorsong auf Kali, dann das andere wirkt dann eben wie so ein Chet G.P.T.
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Horrorskript. Was dann irgendwie aus irgendwelchen Filmen sich was zusammenmanscht.
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Total schade eigentlich.
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Also es ist nicht alles Gold, was der so schreibt.
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Und was ich, da hatte ich mit Chris, also mit dem du ja auch immer Podcasts machst.
Florian Clauß
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Meinem Bruder.
Micz Flor
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Mit dem habe ich mal irgendwie so drüber gesprochen und dem hatte ich dann das
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Buch, also es gibt drei, vielleicht vier Bücher, die ich wirklich gut finde
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und die werde ich alle irgendwann besprechen und das eine ist jetzt halt, das heißt Druid.
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Hatten wir da auch drüber geschrieben? Warst du da in der Gruppe mit drin?
Florian Clauß
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Drude. Ich heißt nur andere Gruppen.
Micz Flor
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Ja, entweder habe ich es Chris direkt geschrieben oder mit dir in der Gruppe.
Florian Clauß
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Warte mal ganz kurz, ich werde wieder abgelenkt hier. Das sind diese Baulückenerschließungen.
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Das sieht auch aus wie so...
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Also das ist auch...
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Wie so ein...
Micz Flor
0:40:46–0:40:46
Gruselig.
Florian Clauß
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Nee, aber irgendwie...
Micz Flor
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Das sieht aus wie Eyes Wide Shut. Da könnte jetzt Tom Cruise reinlaufen,
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wenn man jetzt diesen LED-Rudolph weglässt.
Florian Clauß
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Ich meine, das Interessante ist, du hast halt wirklich so Luxuswohnungen mit
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irgendwie keinem Vorhängen.
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Und dann gibt es in dieser Luxuswohnung, wo gerade jetzt irgendein Film läuft,
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daneben so ein LED von AliExpress, wo du auf dem Tisch stehst.
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Was ist das überhaupt so? Was für ein Stilbruch.
Micz Flor
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Also gut also ich finde es jetzt das linke auch nicht so hübsch diese led band
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im stück drin ist schon auch.
Florian Clauß
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Die schattenleiste aber.
Micz Flor
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Schmerzlich es sieht auf jeden fall sehr reich aus.
Florian Clauß
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Sehr reich so So wie wir?
Micz Flor
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Reicht's? Reicht's. Es reicht.
Florian Clauß
0:41:49–0:41:50
Wie reicht's?
Micz Flor
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Also das Drude, Drude ist, möchte ich sagen, so ein historischer Horror vielleicht.
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Auch ein langes Buch, ich weiß nicht, wie viele Seiten.
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Er heißt im Deutschen auch Drude. Ist, was habe ich gesagt, 2009,
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glaube ich, erschienen.
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Und im Englischen, ich weiß nicht, wann es im Deutschen rauskam.
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Und beginnt im Jahr 1865 und Erzähler ist ein gewisser Wilkie Collins,
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der, wie sich dann herausstellt, zur damaligen Zeit ein sehr berühmter Schriftsteller
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war und der zusammen mit Charles Dickens auch schreibt.
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Und eigentlich geht es um Charles Dickens. Und Wilkie Collins als Erzähler,
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ich habe das irgendwo nochmal gelesen, das ist ein...
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Ein unglaubwürdiger Erzähler, ein nicht vertrauenswürdiger Erzähler.
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Da gibt es wohl so einen Begriff, ich weiß nicht, hast du das mal gehört?
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Ich hatte das vorher nie gehört, aber man kann dem einfach nicht so richtig glauben.
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Erstens, weil er halt Charles Dickens irgendwie hasst, obwohl er ihn irgendwie
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auch verehrt und irgendwie auch von ihm abhängig ist.
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Und aber zur damaligen Zeit, wenn man Wikipedia-Einträgen glauben darf,
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sogar in bestimmten punkten nicht der bekanntere aber der erfolgreichere,
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schriftsteller war oder theater plays geschrieben
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hat und das zweite
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was ihnen halt nicht vertrauenswürdig macht ist dass er im prinzip eine opium
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abhängigkeit hat da gab es wohl damals so ein schmerzmittel laudanum oder das
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war so ein tinktur eine mischung von irgendwas was er wie fanta trinkt obwohl
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obwohl man da nur so einen Fingerhut pro Tag nehmen sollte.
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Und er dann auch, also seine Erzählung, und weil der Erzähler ist und weil er
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selber aber auch dann immer wieder so Sachen rausrückt, über die er nicht gerne spricht.
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Zum Beispiel erfährst du relativ spät und auch so fast, als ob er sich verplappert
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hat, dass er, dass in seinem Haus, wo er ist, da gibt es noch eine Kopie von ihm.
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Und manchmal begegnet der Kopie auch meistens nachts. Dann sitzt er meistens,
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wenn er schreiben will, einfach und guckt ihn an, sitzt dann in so einem Stuhl drin und schaut ihn an.
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Und ganz schlimm ist es, wenn er da ins Bett geht und er nicht weiß,
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ob die Kopie von ihm jetzt vielleicht doch noch weiterschreibt.
Florian Clauß
0:44:25–0:44:28
Das klingt immer noch so ein Absinndrausch.
Micz Flor
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Ja, genau. Und das ist halt das Tolle daran, diese Erzählung von diesem Typen,
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der dann immer in dem Haus,
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in dem er wohnt, weil er halt eben reich ist, weil er auch sehr erfolgreich
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war damals, hat er dann auch so ein Haus,
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in dem es geheime Gänge gibt für die Bediensteten, die dann aus solchen Tapetentüren
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heraustreten, um dir da einen Tee zu bringen und dann eben in diese Parallelwelt mit Treppen so,
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wo man direkt in die Küche kommt, wieder sich zurückziehen.
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Und in diesem Haus, in diesen Gängen wohnt eben auch so eine Frau mit grünen Zähnen.
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Über die redet er auch nicht so gern. Das macht ihm schon Angst.
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Das heißt, der Erzähler in dem Buch ist halt so rauschhaft, da kannst du ihm nicht alles glauben.
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Er findet die Person, über die er erzählt, total blöd, also Charles Dickens.
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Und hat aber selber auch noch so ein paar Dinge, die uns sowieso schon Glauben
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machen, dass er nicht immer die Wahrheit sieht.
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Charles Dickens. Es gibt dann immer, es gibt wirklich ganz viel,
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also es gibt Charles Dickens' Biografie und es gibt auch ein nicht vollendetes
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Werk von ihm, das heißt Drood.
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Ich habe den genauen Namen, es heißt nicht Drood, es ist The Life of Edward
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Drood, oder sowas in der Art.
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Das wurde nicht fertig geschrieben, das hat jemand anders dann später fertiggestellt.
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Das geht darum, dass Charles Dickens,
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1865 in einem Zugunglück in Staplehurst war er anwesend.
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Er hatte damals eine Geliebte, das musste geheim gehalten werden Und er war
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mit seiner Geliebten und deren Mutter in diesem Zug in der ersten Klasse.
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Und dann war eine Brücke nicht fertig gebaut und es gab aber keine Warnung.
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Und dann ist dieser Zug. Und das war wohl wirklich so. Das gab es wirklich.
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Und da war wohl wirklich, müsste ich jetzt selber mich sonst nochmal rauseditieren,
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aber dass Dickens da mit drin war.
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Und dann gibt es eben diesen Crash.
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Und Dickens, der auch von sich, und das schreibt halt Wilkie Collins,
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schreibt das immer, dass der halt so von sich so eingenommen ist,
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dass er sowieso alles kann, alles weiß und dann geht er halt sofort los mit
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seinem Zylinder, holt er Wasser und will die Verwundeten irgendwie dann versorgen.
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Und dann kommt eine Person, die nennt sich Drude, die hat so einen langen Umhang,
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man kann das Gesicht nicht so richtig sehen und.
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Der geht auch dann immer zu diesen fast Toten. Teilweise sind die Leute in der
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Mitte durchgetrennt und so.
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Und immer wenn Jude da war und dann weggeht, dann sind die tot.
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Und Charles Dickens hat dann irgendwann so ein bisschen dieses Gefühl,
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der saugt denen so die Seele aus.
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Wo kommt der denn auf einmal her? Und dann war der auch nicht auf der Passagierliste.
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Und dann stellt sich dann irgendwann später im Buch heraus, dass der mit einem
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Sarg aus Frankreich nach England geschmuggelt wurde oder ist das wirklich wahr
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oder wir wissen es nicht genau.
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Aber Charles Dickens sucht Drude, möchte diesen Drude treffen und Wilkie Collins
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und Charles, Wilkie Collins wird dann oft auch von Charles Dickens missbraucht
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als Alibi, wenn er seine Geliebte sehen will.
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Wilkie Collins macht sich darüber gleichzeitig lustig, ist aber auch wütend,
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wie einmal sein Freund Charles Dickens halt diese tolle Idee hatte,
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dass sie ein Stück schreiben über zwei Junggesellen auf der Wanderschaft, so wie wir jetzt gerade,
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und sich dann später herausstellt, dass er dann bis nach Nordengland gefahren
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ist ins Nichts und auf so einen Berg gekrabbelt ist, bloß damit Charles Dickens
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ein Cover hat, um seine Geliebte zu treffen.
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Der musste dann halt irgendwie im Hotel rumsitzen, während er sich vergnügt
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hat. Also, Wilkie Collins ist da auch ein bisschen angefressen immer.
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Diese Diese Geschichte von Drood ist so ein bisschen wie das ich bei Song of
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Kali auch gesagt habe, es gibt einfach so bestimmte Bilder.
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Die finde ich, da tauche ich auch immer wieder einfach so gerne ein.
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Und auch dieser Blick, den der Erzähler Wilkie Collins darauf hat,
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ist halt schon irgendwie total spannend.
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Also auf der Suche nach Drood nimmt Charles Dickens auch mit der Polizei Kontakt
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auf und er ist ja sowieso der absolute Star und hat dann auch überall Kontakte.
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Und mit der Polizei, dann gibt es halt so einen zwei Meter großen stämmigen
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Typ, der halt denen dann zur Seite gestellt wird, um die nachts dann durch die
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Slums von London zu führen.
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Wird dann auch so ein bisschen erzählt, wie das da riecht in London,
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wenn halt alle irgendwie die ganze Scheiße und alle Abfälle und aber auch Leichen
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einfach in die Temse geschmissen werden und so.
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Und der, ich habe den Namen jetzt vergessen, aber dieser Polizist bringt dann
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Charles Dickens und Wilkie Collins über so ein Kirchhof,
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auf dem auch ganz viele, also die Leichen einfach nur noch so verdeckt werden mit Erde.
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Das sind so Berge von verwiesenen Leichen, da ist immer Erde drauf,
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aber man weiß, da liegen schon vier Layer übereinander.
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Und in dieser Kirche gibt es einen Eingang in die Unterwelt unter London.
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Und der Polizist kann nicht mitkommen, weil die ein Abkommen haben mit der Unterwelt,
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dass die Polizisten nicht runtergehen und die kommen nicht von unten nach oben.
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Und der gibt dann Wilkie Collins noch so sein Colt.
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Und dann steigen die beiden da halt runter und kommen als erstes dann so ein
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Opium-Den, wo alles so schon so halbtot an den Opium-Pfeifen schmauchen.
Florian Clauß
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Das heißt, die steigen dann in die Unterwelt.
Micz Flor
0:50:22–0:50:23
Die steigen in die Unterwelt.
Florian Clauß
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Aber dann ist es ja echt wie Pollen. Da gibt es ja auch dann,
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wo die dann in die Unterwelt steigen.
Micz Flor
0:50:28–0:50:30
Ja, vielleicht hätte sich das auch von Pollen geschnappt.
Florian Clauß
0:50:32–0:50:32
Oder umgekehrt.
Micz Flor
0:50:33–0:50:33
Ja, 2009.
Florian Clauß
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Ach so, ja. Ja, aber wo die auch dann an den Hades kommen.
Micz Flor
0:50:39–0:50:42
Es hat schon so Sachen, ich meine, klar, also das sind ja bei,
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hast du ja schon gesagt, bei Dan Simmons, der war ja auch, bevor er geschrieben
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hat, hat er unterrichtet und hat halt auch eben die ganzen Shakespeare-Sachen
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und sowas gelesen, hat das Intus, die ganze Mythologie.
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Das Ilium ist eben an Homer orientiert, dann hat er diese erste,
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was ich gelesen hatte, Hyperion, was irgendwie an den Canterbury Tales orientiert
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ist, was so eine Sammlung von Kurzgeschichten bei Leuten auf der Reise ist,
0:51:10–0:51:13
die aber alle irgendwie ein bisschen wie in einem Hyperfiction,
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also alles spielt Informationen in die Geschichte ein, die passiert,
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während wir andere Geschichten hören. Ja.
Florian Clauß
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Illium ist ja dann auch quasi so gegen das Zeitreisen-Paradox,
0:51:25–0:51:31
wo er die ganze Zeit immer das so zusammenhalten muss, den Trojanischen Krieg oder irgendetwas.
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Und dann gibt es immer diese Varianten, wo es halt genau so nach Skript ablaufen
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muss, damit Homer dann halt irgendwie so erfüllt ist und die Götter dann halt alle beruhigt sind.
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Und er die ganze Zeit dagegen wettet und kann so immer mehr. Ja.
Micz Flor
0:51:46–0:51:49
Darüber mache ich auf alle Fälle noch eine eigene Folge, weil das,
0:51:49–0:51:52
aber da brauche ich dann so ein bisschen deinen Input, weil ich merke gerade
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bei Jude, ohne deinen Input verlaufe ich mich dann irgendwie in so einer immer
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stiller, stiller Welt. Ja, ich finde es echt eine Weihnachtsgeschichte.
Florian Clauß
0:51:58–0:52:03
Also teils Dicken als historische Figur da mit reinzubringen.
Micz Flor
0:52:03–0:52:07
Ja, die gehen in diese Unterwelt und da sind dann Boote und dann kommen die
0:52:07–0:52:12
ja und dann schießt auch Wilkie Collins und das ist alles irgendwie so ein bisschen,
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Es ist packend so und zum Schluss ist es da unten so, da ist Wilkie Collins
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dann auch total enttäuscht von Charles Dickens, weil dann kommt auf einmal so
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ein Boot mit zwei sehr androgynen Fahrenden.
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Das hat dann so ein bisschen ein hartes Ding.
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Und die laden Charles Dickens ein, mitzukommen, um Drew zu treffen.
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Aber Wilkie Collins darf nicht mitkommen. Und dann sagt Wilkie Collins,
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darauf lassen wir uns nicht ein. Nein, wir gehen jetzt, komm,
0:52:41–0:52:41
wir gehen jetzt wieder nach Hause.
0:52:42–0:52:45
Und Charles Dick sagt, nein, ich fahre, warte du hier.
0:52:49–0:52:53
Ja, und so Sachen. Aber auf jeden Fall ist es auf der einen Seite eben diese
0:52:53–0:52:56
Bilder, ich finde die wirklich sehr packend.
0:52:56–0:53:00
Und auf der anderen Seite ist es aber so, dass wirklich so historische Fakten
0:53:00–0:53:01
dann nochmal neu erzählt werden.
0:53:01–0:53:08
Zum Beispiel, was ich gar nicht wusste, Charles Dickens hat in gewisser Weise
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ein eigenes Genre erfunden.
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Er hat sich damals der ganz neuen Technologie des Gaslichts bedient und hat Touren gemacht,
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in denen er seine Charaktere, so Ausschnitte, wie so Stand-Up-mäßig alleine vorgetragen hat.
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Der war auch Schauspieler, also hat auch geschauspielt manchmal und hat aber
0:53:32–0:53:34
dann eben vor den Bühnen in ganz England,
0:53:34–0:53:38
nach Nordengland ist dann so rumgefahren, hat damit wohl auch richtig Geld verdient
0:53:38–0:53:40
und hatte dann eine Situation,
0:53:40–0:53:46
in der die Leute im Theater auf ihn warteten und dann änderte sich das Licht
0:53:46–0:53:50
und hinter ihm war so eine Farbe und dann gingen die Gaslichter an,
0:53:50–0:53:55
dann stand da nur so ein Tisch und dann lief er dahin und begann halt aus diesen Büchern,
0:53:56–0:54:00
aus diesen Büchern nicht nur vorzulesen, sondern wie es da auch beschrieben
0:54:00–0:54:02
ist, wirklich zu performen. Und er hat dann...
Florian Clauß
0:54:03–0:54:05
Also so eine Event-Vorlesung.
Micz Flor
0:54:05–0:54:10
Ja, und er hat das dann immer wieder gleich verknüpft, weil da gibt es ja diesen
0:54:10–0:54:14
Magnetismus von Mesmer, Mesmerisierung, Mesmerize, also dass man damals,
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bevor man über Hypnose sprach, so hatte Mesmer mit magnetisiertem Wasser Menschen
0:54:21–0:54:24
in so einer Art Trance-Zustand verbringen können und,
0:54:25–0:54:32
Und Charles Dickens selber beherrscht die Technik des Mesmerisierens und das
0:54:32–0:54:34
macht er dann mit dem ganzen Publikum und so.
0:54:34–0:54:38
Und bei einer Folge ist dann auch irgendwo ein Northam Birmingham oder so ein Wilkie,
0:54:39–0:54:44
auch dabei, der inzwischen von der Polizei auch so halb angeheuert wurde,
0:54:44–0:54:49
um Charles Dickens auszuspionieren, ob er wirklich Drood getroffen hat.
0:54:49–0:54:52
Diesen Drood, von dem Wilkie gar nicht glaubt, dass es ihn gibt,
0:54:52–0:54:55
aber die Polizei glaubt auch, dass es ihn gibt. Das bleibt auch irgendwie unklar.
0:54:56–0:55:06
Aber dann ist halt Wilkie eben in diesem Theater und nickt dann irgendwie so ein bisschen weg.
0:55:08–0:55:12
Als er dann aufwacht, dann sieht er, dass auf einmal alle drumherum schlafen.
0:55:13–0:55:16
Und alle sind aber mit so einer Schnur nach oben verbunden. Und ganz oben sitzt
0:55:16–0:55:19
Drew, bei dem alle Schnüre zusammenkommen.
0:55:19–0:55:21
Und er hat auch so eine Schnur und so was. Und dann reißt er sich los.
Florian Clauß
0:55:22–0:55:24
Das klingt aber auch echt wie so ein Manga-Anime.
Micz Flor
0:55:24–0:55:28
Ja, so ganz. Und dann ist halt auch wieder, ist das jetzt wahr oder nicht wahr.
0:55:29–0:55:34
Und eine Sache, die Ricky Collins dann auch buchstäblich fast zum Wahnsinn treibt,
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ist, dass irgendwann wird er von den Schergen von Drood gefasst.
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Droods Geschichte ist dann wohl die eines Menschen, der eigentlich ursprünglich
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aus Indien kommt, aus einem reichen Haus, aber dann war er weder englisch noch
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indisch und dann war er in London und dann wurde er irgendwie überfallen.
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Da wurde ihm die Nase abgeschnitten und die Ohren abgeschnitten,
0:55:54–0:55:57
er wurde in die Themse geschmissen, er galt schon tot.
0:55:57–0:56:01
Und dann wurde er aber durch irgendwelche Rituale dann doch gerettet,
0:56:01–0:56:02
entweder geheilt oder wiederbelebt.
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Also dann gibt es auch so ein drumherum, so ein bisschen wie bei Song of Kali auch.
0:56:10–0:56:16
Der kann halt diese alte Magie. Und Dickens möchte sich auch mit Drude austauschen,
0:56:16–0:56:18
wegen der Mesmerisierung und so.
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Also das ist halt alles sehr miteinander verflochten.
0:56:21–0:56:30
Und Wilkie Collins bekommt dann einen Scarabeus Käfer.
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Kennst du diese schwarzen Mistkäfer eigentlich?
0:56:34–0:56:40
Die ja auch heilig sind in manchen Kulturen, der wird ihm durch den Mund geschoben
0:56:40–0:56:45
und der krabbelt dann hinten durch den Rachen von hinten in sein Gehirn.
Florian Clauß
0:56:45–0:56:46
Und.
Micz Flor
0:56:46–0:56:50
Er sitzt dann oben auf seinem Gehirn. Und er weiß dann nicht genau,
0:56:50–0:56:53
ob die jetzt alle mithören können bei Drood oder nicht.
0:56:53–0:56:57
Und manchmal spürt er dann halt, wie der Käfer sich in seinem Hirn bewegt und
0:56:57–0:56:58
am Schädel kratzt und so Sachen.
Florian Clauß
0:57:00–0:57:02
Was liest du denn da?
Micz Flor
0:57:02–0:57:03
Es ist schon...
0:57:05–0:57:08
Es macht irgendwie total Spaß, weil es halt so überzogen ist.
0:57:08–0:57:15
Und dann geht es auch natürlich dann teilweise eben um Amerika und England in
0:57:15–0:57:17
der Zeit und dieses Thema Copyright,
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dass halt amerikanische Verleger sich über Copyright irgendwie keine Sorgen
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gemacht haben und dann die Autoren und Autore nie gezahlt haben,
0:57:26–0:57:29
weshalb viele dann versuchen, eigene Verlage in Amerika aufzubauen.
0:57:29–0:57:33
Und es ist alles da irgendwie so reingepumpt, so unglaublich viel historische
0:57:33–0:57:46
Faktenlage oder naja plausible fakten wikipedia plausibility sozusagen fand ich total spannend ja.
Florian Clauß
0:57:46–0:57:52
Klingt auf jeden fall wie ich habe das gefühl jetzt gerade eine serie geguckt zu haben.
Micz Flor
0:57:52–0:57:57
Ja das ist nämlich auch noch so eine sache ben sims wurde nie das ist dann vielleicht
0:57:57–0:58:01
das letzte ich mache dann noch vielleicht ein ganz kurzes buch das letzte für
0:58:01–0:58:06
heute denn sims wurde meines wissens nach nie verfilmt.
0:58:06–0:58:13
Der hat wohl ein Skript mal zu einer kurzen Episode in Twilight Zone geschrieben.
0:58:14–0:58:18
Müsste ich jetzt aber auch nochmal genau gucken, welche das war.
0:58:18–0:58:21
Habe ich jetzt gar nicht mehr im Kopf. Habe ich irgendwo auch mal über irgendein
0:58:21–0:58:22
Vorwort von ihm gelesen.
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Und ich weiß jetzt auch nicht mehr. Illium oder Drude.
0:58:29–0:58:32
Eins sollte verfilmt werden und war wohl auch schon angekauft worden.
0:58:34–0:58:39
Und was auch angeblich verfilmt wurde, und das hatten wir auch schon,
0:58:39–0:58:41
da musst du mir jetzt mal helfen,
0:58:43–0:58:46
Das war, das hieß Terror.
0:58:47–0:58:52
Und bei Terror, da ging es halt, das ist auch wieder so eine Verwebung von,
0:58:53–0:58:56
erschienen 2007, Verwebung eben von historischen Fakten.
0:58:56–0:59:02
Und da ging es um das, was du gesagt hast, Sir John Franklins Expedition durch
0:59:02–0:59:04
die Arktik, um die Nordwestpassage zu finden.
0:59:04–0:59:07
Kannst du dich erinnern, in welcher Episode du darüber gesprochen hast?
Florian Clauß
0:59:07–0:59:09
Ja, das war Fermentieren.
Micz Flor
0:59:10–0:59:14
Bei Fermentieren, oder? Achso, genau. Ich wollte nur noch sagen,
0:59:14–0:59:18
dass zum Beispiel Terror, das ist auch so eine Verwebung, wo es dann eben um
0:59:18–0:59:29
diese Expedition 1845 bis 1848 ging und in der halt Franklin und alle irgendwie krank wurden,
0:59:29–0:59:32
verhungerten, sich angeblich gegenseitig gefressen haben.
0:59:32–0:59:37
Das kommt dann irgendwie auch noch nämlich in Drood vor, diese Kannibalisierung.
0:59:38–0:59:42
Und gleichzeitig ist es aber so, dass er dann noch was dazu geschrieben hat,
0:59:42–0:59:50
weil die Schiffe hießen halt Erebus und eines hieß HMS Terroir und so heißt auch das Buch.
0:59:50–0:59:53
Und in diesem Buch, was ich versucht habe zu lesen, hat mich bis jetzt noch
0:59:53–0:59:58
nicht gepackt, da ist es nämlich so, dass es noch ein Monster gibt, was die verfolgt.
0:59:58–1:00:02
Das sind ja da so eine lustige erweiterung
1:00:02–1:00:05
von diesem historischen stoff der schon gruselig genug ist
1:00:05–1:00:08
ja und dann und wir machen auch ein
1:00:08–1:00:13
monster was immer so lauert wenn nichts mehr wenn nichts mehr passieren könnte
1:00:13–1:00:18
dann kann immer noch was passieren so das finde ich auch so ein typischen typischen
1:00:18–1:00:23
dance mit twist sich so etwas lang zu handeln und noch einen oben drauf zu Also
1:00:23–1:00:26
Dickens und Groot, Terror und Munster.
Florian Clauß
1:00:27–1:00:33
Ich erinnere mich, ich habe den Namen vergessen, aber da gibt es so etwas Ähnliches.
1:00:33–1:00:37
Da gibt es so etwas Ähnliches in Romanen, wo auch solche Sachen,
1:00:37–1:00:43
da wird glaube ich Freud zusammengemischt mit so einer anderen Geschichte und alles so draufgelegt.
1:00:44–1:00:46
Ich muss nochmal gucken, vielleicht kriege ich das nochmal zusammen.
1:00:48–1:00:51
Also so ein bisschen erinnert mich das von der Erzählstruktur so,
1:00:51–1:00:54
weil es wird mit historischen Personen gespielt,
1:00:54–1:01:00
aber gleichzeitig in so einer fiktionalen Geschichte verpackt und es kriegt
1:01:00–1:01:07
so etwas sehr Unterhaltsames.
1:01:07–1:01:07
Ist.
1:01:07–1:01:12
Also weil bei historischen Figuren ist ja so, das kann man doch nicht machen,
1:01:12–1:01:15
der hat doch eine Geschichte, das kann man, kann den doch nicht einfach so nehmen
1:01:15–1:01:19
und irgendwie in einen anderen Kontext setzen. Das darf man doch nicht.
1:01:19–1:01:23
Und dann funktioniert das aber sehr gut, weil du lädst dann diese Geschichte
1:01:23–1:01:29
mit eben den Geschichten, die derjenigen geschrieben hat und so auf und bildst
1:01:29–1:01:31
damit und hast dann so eine ziemlich,
1:01:32–1:01:36
stark aufgeladene Figur, die sich gut irgendwie da verarbeiten lässt.
1:01:37–1:01:41
Das erinnert mich so an der, also es klingt interessant. Ja.
Micz Flor
1:01:41–1:01:44
Weil man möchte ja auch, man ist ja dann mit der Figur schon verbunden.
1:01:44–1:01:48
Das ist ja auch das so, dass man dann einfach noch das Gefühl hat,
1:01:48–1:01:51
ah, jetzt lerne ich noch mehr über die Figur, auch wenn es fiktiv ist.
Florian Clauß
1:01:52–1:01:52
So.
Micz Flor
1:01:52–1:01:58
Dann endet unsere Episode heute. Mitten in der Passage. Ach,
1:01:58–1:02:00
Sparkasse, kann ich noch Geld abheben?
Florian Clauß
1:02:00–1:02:03
Kannst du machen. Also ja, ich mag die Passage hier.
1:02:03–1:02:07
Wir hatten uns vor einem Jahr, knapp einem Jahr, hatten wir uns auch hier getroffen
1:02:07–1:02:12
und auch unser Weihnachtessen nachgeholt. Das war aber im Januar.
1:02:12–1:02:17
Die Fußgängerzone im Westen, die zum Charlottenburg Bahnhof führt.
1:02:19–1:02:24
Ja, also das war eigentlich Podcast Episode 43.
1:02:25–1:02:30
Alles unter eigentlich-podcast.de zum Nachhören.
Micz Flor
1:02:33–1:02:34
Okay, macht's gut. Also.
Florian Clauß
1:02:34–1:02:36
Macht's gut. Tschüss.

Mehr

"Als blickten wir in einen Spiegel, bleibt das, was wir sehen, verschwommen."

Der Anime GHOST IN THE SHELL von 1995 ist ähnlich bahnbrechend in der SciFi-Welt eingeschlagen wie der Film MATRIX vier Jahre später. GHOST IN THE SHELL schafft durch seine starken visuellen Effekte eine dichte atmosphärische Spannung. In Action eingehüllt erörtert der Film in einer dystopischen Zukunft tiefe philosophische Fragen über den Ursprung von Existenz und Leben. Doch bevor wir ausführlicher auf den Film zu sprechen kommen, liefert Flo etwas kinogeschichtlichen Überbau zu dem dritten Teil seiner Podcast-Reihe "Die großen Filmbewegungen in den 1990er Jahren, die das Kino revolutionierten". Dieses Mal stellt Flo die Asian New Wave Bewegung vor. Die Nouvelle Vague aus Europa - vornehmlich Frankreich - beeinflusste auch in verschiedenen asiatischen Ländern das Filmschaffen: in Hongkong, Japan und Korea gab es unterschiedliche Ausprägungen, die als New Asian Wave zusammengefasst werden. Flo schlägt dann doch noch mal einen Bogen in eine etwas andere Richtung: wir werfen einen Blick auf eine spezielle Filmgattung, die sich besonders in Japan entwickelte, da kulturell in der Kunstgattung Ukiyo-e verankert: dem Zeichentrickfilm oder Anime. Der erste Trickfilm stammt aus Japan aus dem Jahre 1907. Schon früh hat sich in Japan eine starke Trickfilm-Industrie aufgebaut und seit den 80ern weltweite Aufmerksamkeit bekommen. Heute ist die aus der internationalen Popkultur nicht mehr wegzudenken. GHOST IN THE SHELL hat uns beide damals mächtig beeindruckt und obwohl Micz den Film seit knapp 30 Jahren nicht mehr gesehen hat, kann er sich noch sehr genau an seine drei Lieblingsszenen erinnern. Der Hauptcharakter Kotono Kusanagi ist ein weiblicher Cyborg, der komplett aus synthetischem Material gebaut ist, aber sehr menschlich im Auftreten und Emotionen wirkt. Kotono arbeitet als Officer in der Einheit Sektion 9, die für Anti-Terror und Cyberkriminalität zuständig ist. Sie sind auf der Jagd nach dem sogenannten Puppet-Master, der sich in Menschen wie Cyborgs hacken kann und sie als „Shell“ benutzt. Wie sich herausstellt ist der Puppet-Master ein generiertes Geschöpf einer anderen Einheit, der Sektion 6. Diese hat mit dem Projekt 2501 den Puppet-Master geschaffen, um ihn für Spionage und Kriegszwecke einzusetzen. Der Puppet-Master befreit sich selbst und beantragt politisches Asyl, dafür verwendet er die verschiedene „Shells“. Er wird allerdings als Terrorist eingestuft und entsprechend verfolgt. Kotono Kusanagi entwickelt in dieser Verfolgung eine Beziehung zu dem Puppet-Master und findet im Dialog mit ihm Antworten auf ihre existentiellen Fragen. Wir stellen in diesen Fragestellungen eine Verbindung zum heutigen Diskurs zur künstlichen Intelligenz fest. Wir gehen auch der Frage nach, inwieweit Intelligenz einen Körper haben muss, um sich selbst zu begreifen oder zu reflektieren. Unsere Route führt uns diesmal durch den alten Kern von Westberlin: wir treffen uns am U-Bahnhof Spichernstraße, laufen die Pariser Straße entlang, um dann zum Kurfürstendamm zur Schaubühne zu stoßen. Wir setzen nach Charlottenburg über und verweilen noch etwas peripher im Schlagschatten des Schienenwaldes rund um den S-Bahnhof Berlin Charlottenburg.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:03
Also, ich sag schon mal hallo. Hier ist Flo.
Micz Flor
0:00:03–0:00:06
Hallo, jetzt mit. Und zu meiner Linke steht Mitch, genau.
Florian Clauß
0:00:06–0:00:09
Ich kündige dich an. Achso, ja. Ja, aber ich will nur hallo sagen.
0:00:09–0:00:11
Ich will jetzt nur mal die Strecke kurz vorstellen. Willkommen. Okay.
Micz Flor
0:00:12–0:00:16
Kommen Sie eigentlich minus podcast.de. Da kann man das auch sehen.
0:00:16–0:00:20
Und jetzt stellt Flo die Strecke vor. Denn, weil wir sind die beiden,
0:00:20–0:00:24
die podcasten und beim Reden laufen und laufend reden. Jetzt du.
Florian Clauß
0:00:25–0:00:29
Wir haben uns in der Spichernstraße getroffen, also wirklich in der Spichernstraße.
0:00:29–0:00:34
Und werden jetzt hier raus Richtung Fasanenstraße laufen.
0:00:34–0:00:40
Und dann werden wir am Oliverplatz vorbeikommen und dann so ein bisschen über den Platz laufen.
0:00:41–0:00:47
Und wir machen einen Abschlecher zur Schaubühne und gehen dann in Richtung Wilmersdorfer
0:00:47–0:00:52
Straße und wollen uns nochmal so selber ein bisschen Weihnachtsessen gönnen, oder?
0:00:53–0:00:55
Auf jeden Fall. Wieder zu Good Friends.
Micz Flor
0:00:55–0:00:57
Zum Beispiel zu Good Friends.
Florian Clauß
0:00:57–0:00:59
Ja, weil das passt ja zu uns.
Micz Flor
0:01:00–0:01:04
Ja, hallo, hier ist eigentlich Podcast, wir sind schon angekündigt. Folge?
0:01:05–0:01:10
Also, wir sind jetzt bei Folge 42 und ich erinnere mich erst jetzt,
0:01:11–0:01:14
dass du mir mal einen kurzen Hinweis geschickt hattest, was du machst,
0:01:14–0:01:15
aber ich habe es total vergessen.
Florian Clauß
0:01:15–0:01:19
Worum geht es denn heute? Du hast es vergessen. Du kommentierst überhaupt nicht
0:01:19–0:01:20
mehr, was ich dir schicke.
0:01:20–0:01:24
Das hat mich auch so ein bisschen zunehmend ein bisschen traurig gemacht,
0:01:24–0:01:28
um das ganz unemotional zu formulieren.
0:01:29–0:01:34
Nein, ich mache heute den dritten Teil meiner Serie. Du erinnerst dich an meine Serie?
Micz Flor
0:01:34–0:01:41
Ja, die besten Filmtrends der 1990er Jahre. Genau.
0:01:41–0:01:45
Und dieses Mal hatten wir schon Dogma, wer das noch nicht gehört hat.
0:01:46–0:01:49
Festen und Idiotes hatten wir.
0:01:49–0:01:55
Dann hatten wir den Hyper, das Hyperlink Cinema in deiner letzten Folge.
0:01:55–0:01:59
Da ging es dann vertiefend auf um Magnolia.
0:02:00–0:02:02
Und jetzt geht es um Mumblecore.
Florian Clauß
0:02:04–0:02:05
Nein, Mumblecore hatten wir schon.
Micz Flor
0:02:06–0:02:08
Wir haben nur drüber gesprochen, wir haben nicht besprochen.
Florian Clauß
0:02:08–0:02:14
Ja, aber doch, wir haben schon besprochen, als so ein Side-Genre von Dogma.
0:02:14–0:02:22
Nein, ich will heute über die Asian New Wave, aber eigentlich so ein Unterableger.
0:02:22–0:02:26
Das war so mein Schwenk in Richtung Nouvelle Vague auf Asiatisch.
0:02:27–0:02:34
Da gibt es auch einige Länderunterschiede. Also wenn man von Asian New Wave
0:02:34–0:02:39
spricht, dann spricht man da von verschiedenen neuen Wellen in asiatischen Ländern.
0:02:39–0:02:42
Ich habe mir jetzt mal ganz grob, ich will wieder so einen kleinen,
0:02:44–0:02:49
kinogeschichtlichen Überbau schaffen, bevor wir dann in den Film abtauchen.
0:02:50–0:02:57
Aber der Film kann sich nicht wirklich da so in den Novellwags von Asien finden.
Micz Flor
0:02:58–0:02:59
Moment. Moment.
0:03:00–0:03:03
Du biegst jetzt dein Thema zurecht, dass du über einen Film sprechen kannst,
0:03:04–0:03:05
über den du gerne sprechen möchtest.
0:03:05–0:03:10
Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ein Genre, über das du gerne sprechen
0:03:10–0:03:12
möchtest und das nicht so ganz passt.
Florian Clauß
0:03:12–0:03:16
Ja, aber ich hatte ja noch einen Untertitel zu meiner Reihe. Gut, dass du es sagst.
0:03:16–0:03:21
Nämlich die großen revolutionären Filmbewegungen der 90er.
0:03:21–0:03:25
Und dazu habe ich natürlich die Eisigen gewaved. Und dann der Untertitel ist,
0:03:25–0:03:29
was mich wirklich damals in den 90ern emotional bewegt hat.
0:03:30–0:03:32
Und das ist halt, dann passt es wieder.
0:03:32–0:03:36
Aber ich will trotzdem so ein bisschen, weil das ein interessanter Schwenk ist.
0:03:37–0:03:43
AC New Wave ist natürlich auch inspiriert von der französischen Nouvelle Vague,
0:03:43–0:03:44
haben wir ja auch besprochen.
0:03:45–0:03:52
Die Nouvelle Vague in Frankreich hat vor allen Dingen, ja, kam so aus dem Bereich der Kritiker.
0:03:52–0:03:58
Wir erinnern uns, Truffaut, Godard waren alles Kritiker in der renommierten Filmzeitschrift,
0:03:58–0:04:02
in der französischen, und haben sich dann quasi auf das Filmemachen eingelassen
0:04:02–0:04:07
und ganz neue Erzählstrukturen entwickelt und so weiter und Kameratechniken
0:04:07–0:04:11
und das Autorenkino unter anderem geschaffen.
0:04:11–0:04:16
Und wenn ich jetzt von der Asian New Wave spreche, dann möchte ich vor allen
0:04:16–0:04:18
Dingen so zwei Länder, vielleicht noch ein drittes dazu nehmen,
0:04:18–0:04:21
nämlich Hongkong als Land.
0:04:22–0:04:26
Also China, aber Hongkong ist vor allen Dingen verstärkt in dieser,
0:04:26–0:04:32
wenn man unter Asian New Wave googelt, dann kommt Hongkong und Japan.
0:04:32–0:04:37
Das sind so die zwei Schwerpunktländer und so ein bisschen Korea.
0:04:37–0:04:43
Korea spielt eine Sonderrolle, weil in Hongkong unterscheidet man zwischen zwei
0:04:43–0:04:47
Wellen, die sich da so in den Jahren ergeben haben.
0:04:47–0:04:50
Einmal zwischen den, ja das war so.
0:04:52–0:04:56
50er, 60er. Und Hongkong hat ja, hatten wir auch in anderen Folgen,
0:04:56–0:05:01
eine besondere Position in der Wirtschaft von China, nämlich es war nach wie
0:05:01–0:05:05
vor unter britischer, wie sagt man das,
0:05:05–0:05:07
Kronherrschaft oder Kolonie.
0:05:08–0:05:13
Es war keine Kolonie mehr, aber es hatte auf jeden Fall wirtschaftliche Sonderverträge
0:05:13–0:05:21
und in China natürlich eine komplett andere wirtschaftliche Position dadurch geschaffen.
0:05:22–0:05:26
Der Austausch mit dem Westen war da auch entsprechend träge angelegt.
0:05:27–0:05:32
Das heißt, viele Filmschaffende kamen dann auch nach Hongkong,
0:05:32–0:05:35
also aus dem Westen und haben da bestimmte Stile geprägt.
0:05:35–0:05:41
Gleichzeitig gibt es diese Verbundenheit von Hongkong-Kino zu Material Arts,
0:05:41–0:05:45
also da auch so eher so ein traditionelles chinesisches Genre.
0:05:46–0:05:50
Aber durch diesen Austausch haben sich so neue Erzählformen entwickelt. entwickelt.
0:05:50–0:05:55
Und dann das, was für uns vielleicht interessant ist und auch noch ein bisschen
0:05:55–0:06:01
präsenter ist, die zweite Welle, wo eigentlich dann nochmal so eine gewisse, ja,
0:06:01–0:06:07
so ein bisschen etabliert aus der ersten Welle eigene Filmstudios hervorgegangen sind.
0:06:07–0:06:14
Und in der zweiten Welle, Gerade in den 90ern haben wir dann auch die.
0:06:14–0:06:22
Da rechnet man zum Beispiel John Woo oder Wong Kar Wai mit Chunking Express.
0:06:22–0:06:28
Das war, glaube ich, so das, was ganz sinnbildlich für Hongkong-Kino,
0:06:28–0:06:32
China-Kino dann halt auch in den 90ern uns aufgefallen ist.
0:06:32–0:06:36
Und John Woo, ich weiß nicht, Better Tomorrow von 89, hast du den gesehen?
Micz Flor
0:06:37–0:06:37
Nee. Nee.
Florian Clauß
0:06:37–0:06:44
Das war ja so ein... Ja, John Woo hat sich ja so an der Grenze zwischen epischem
0:06:44–0:06:47
Actionfilm mit wie epischer,
0:06:49–0:06:53
Ja, hat er sich so ein bisschen etabliert, ist dann aber auch in den Westen
0:06:53–0:06:56
gegangen, hat einen Teil von Mission Impossible gedreht.
Micz Flor
0:06:58–0:07:00
Den schlechtesten, wenn ich das sagen darf. Ich finde den nicht gut.
Florian Clauß
0:07:01–0:07:02
Der ist nicht so cool.
Micz Flor
0:07:02–0:07:08
Also er hat halt so, ikonisch ist natürlich dieses auf dem Vorderrad Motorrad fahren.
0:07:09–0:07:15
Aber irgendwie, Faceoff fand ich super, aber ich habe mich sehr darauf gefreut
0:07:15–0:07:17
damals, Mission Impossible.
Florian Clauß
0:07:17–0:07:20
Aber hat nicht so richtig einen Pay-Off gehabt, finde ich auch.
0:07:21–0:07:25
Also genau, dieses Hongkong-China ist vor allen Dingen eben durch den wirtschaftlichen
0:07:25–0:07:29
Ausschwung, den eben Hongkong noch vorher als China durch die Verbindung in
0:07:29–0:07:32
den Westen erlebt hat, geprägt.
0:07:34–0:07:37
Und natürlich auch durch eine lockerere Zensur.
0:07:38–0:07:43
Also da ist sogar ein Zensator wie ein anderer in China, jetzt im Rest des Landes.
0:07:43–0:07:49
Das war halt nicht so ausgeprägt. Noch andere Filme der zweiten Welle,
0:07:49–0:07:53
ich weiß nicht, also Better Tomorrow, der ist von 86, ich habe 89 gerade gesagt, das ist von 86.
0:07:54–0:08:00
Rouge habe ich nicht gesehen von Stanley Kwan. City of Fire zum Beispiel von 87.
0:08:01–0:08:09
Dann Peking Opera Blues von Tsui Hark, den hört man auch, der oft als Produzent immer noch auftritt.
0:08:09–0:08:12
Und Junking Express ist 94. 90.
Micz Flor
0:08:14–0:08:17
Ich weiß gar nicht, ob du den irgendwie einordnen kannst oder willst,
0:08:17–0:08:21
aber als du Hongkong gesagt hast, ich weiß nicht warum, aber das erste,
0:08:21–0:08:26
was in den Kopf kam bei mir war Kung Fu Soccer. Kannst du dich an den Film noch erinnern?
Florian Clauß
0:08:26–0:08:32
Kung Fu, ja, das ist großartig. Das ist ein späterer Film, das ist von Kung Fu Hustle heißt der.
0:08:32–0:08:36
Und er hat noch aber auch einen Soccer-Film gemacht.
0:08:36–0:08:41
Der ist Wahnsinn. Der ist Wahnsinn. Ich habe den Namen jetzt gerade vergessen.
0:08:42–0:08:43
Aber der macht unglaublich Spaß.
Micz Flor
0:08:43–0:08:46
Ist das auch Hongkong? Das ist Hongkong.
Florian Clauß
0:08:46–0:08:51
Aber jetzt schon die dritte Welle. Oder es ist auf jeden Fall in den 2000er
0:08:51–0:08:53
gedreht worden, die Handbutters.
0:08:55–0:08:59
Der ist so filigran von den ganzen Choreografien.
0:08:59–0:09:04
Es gibt, glaube ich, keinen anderen Hongkong-Film oder Material-Arts-Film,
0:09:04–0:09:09
der so verspielt ist, so lustig und so absurd. Also der, absolute Empfehlung.
0:09:11–0:09:18
Fuhassl. Gucken wir nach Japan. Also Japan ist die Welle in Japan.
0:09:18–0:09:25
Nouvelle Vague war auch so 50er, 60er, also ein bisschen früher als die in Hongkong.
0:09:25–0:09:33
Und Japan war vor allen Dingen dadurch geprägt, dass sie durch den Krieg,
0:09:33–0:09:36
durch den Zweiten Weltkrieg, natürlich im Clinch mit Amerika,
0:09:36–0:09:39
dann aber erobert wurden von Amerika.
0:09:39–0:09:44
Es gibt in Japan in den 50ern einen unglaublichen amerikanischen Einfluss.
0:09:46–0:09:49
Einmal natürlich, weil die als Besatzer da aufgetaucht sind,
0:09:49–0:09:53
aber dann aber auch, weil die die ganze Kultur damit geprägt haben.
0:09:54–0:09:59
Japan hat sich dadurch auch stark in Richtung Westen geöffnet.
0:10:00–0:10:06
Das hat ja dann auch Kurosawa mit der Adaption von Shakespeare,
0:10:06–0:10:10
hatten wir ja auch in einer der frühen Folgen besprochen,
0:10:10–0:10:19
die Adaption von Shakespeare-Werken in traditionellen japanischen Settings hat
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Kurosawa so groß gemacht.
0:10:20–0:10:27
Das heißt, Auch da gibt es diesen Austausch zwischen Westen und asiatischer Welt.
0:10:28–0:10:33
Und Kurosawa gilt aber dann noch schon als etabliert. Also wir haben in Japan
0:10:33–0:10:40
ein ganz starres Studiosystem, das durch die Nouvelle Vague aufgebrochen wurde.
0:10:40–0:10:44
Also es wurden kleinere Studios geschaffen.
0:10:44–0:10:51
Es wurde auch eine andere Filmförderung mit aufgebaut. Es wurde auch viel,
0:10:51–0:10:55
dass dann eben westliche Produktionen mitgefordert haben.
0:10:55–0:11:00
Also so einen Austausch, einen Kulturaustausch, Kulturförderungsaustausch gab es.
0:11:01–0:11:05
Also auch, wo sich auch die französische Nobelwerk so ein bisschen profiliert
0:11:05–0:11:08
hat, war ja in den Studentenunruhen in Paris, ja.
0:11:10–0:11:13
Algerienkrieg 50er Jahre und so weiter, wo sich das auch so ein bisschen politisiert
0:11:13–0:11:16
hat, die Bewegung. Und ähnlich war es in Japan.
0:11:16–0:11:21
Da gab es einen sogenannten, warte mal, das habe ich mir aufgeschrieben.
0:11:22–0:11:30
Und zwar hat Japan und Amerika haben dann zusammen eine Zusammenarbeit.
0:11:30–0:11:36
The Treaty of Mutual Cooperation and Security, was dann letztendlich auch Amerika
0:11:36–0:11:44
dazu, also die konnten dann eben auch Truppen auf japanischem Gebiet stationieren.
0:11:44–0:11:50
Und das hat aber auch, also es gab so Studentenunruhen in Japan zu der Zeit gegen diesen Akt.
0:11:50–0:11:55
Und da hat sich auch so ein bisschen diese Nouvelle Vague so positioniert,
0:11:55–0:11:58
die neue Welle. Und Filme sind da rausgekommen.
Micz Flor
0:11:59–0:12:02
Ich wollte eine Sache noch, ich muss noch mal gucken, es gibt diesen großartigen
0:12:02–0:12:09
Podcast Five Hundred Songs, der sich so mit der Entstehung des Rock'n'Roll und des Rock,
0:12:11–0:12:20
Und da gibt es auch eine amerikanische Künstlerin, die sozusagen die erste Big in Japan war,
0:12:20–0:12:24
die in den 50er Jahren schon in Amerika eigentlich keine Platten mehr verkauft
0:12:24–0:12:28
hat, aber in Japan wieder erwarten, ganz groß rauskam, wo dann die Lieder auch gecovert wurden.
0:12:29–0:12:32
Und vielleicht können wir die verlinken, weil da ist es auch ganz gut beschrieben
0:12:32–0:12:37
und auch so eben in Soundbarspielen, wie dann da Rock'n'Roll-Lieder teilweise
0:12:37–0:12:41
in Englisch und dann wieder eine Strophe Japanisch und so gesungen wurden.
0:12:41–0:12:44
Also das war, wie du geschrieben hast, diese Öffnung auch.
Florian Clauß
0:12:44–0:12:49
Ja, also es gibt auch da Filme, die ich habe mal vor ein paar Jahren auf der Berlinale,
0:12:50–0:12:54
ich weiß nicht mehr genau von welchem Regisseur das war, aber das war dann halt
0:12:54–0:12:58
auch so in den 50ern und es war ein Farbfilm, es hatte genau diese Ästhetik
0:12:58–0:13:02
von so Cinemascope-Filmen und die sind die ganze Zeit immer nur essen gegangen.
0:13:03–0:13:07
Also sieht man ja eh in asiatischen Filmen, aber es war so total europäisch
0:13:07–0:13:10
und amerikanisch geprägt. Die waren immer in so einem Dresscode,
0:13:10–0:13:11
Armkleidung und so weiter.
0:13:11–0:13:16
Also auch dieser Übertrag von westlichen Werten hatte dann auch zur Folge,
0:13:16–0:13:21
dass eine gewisse freiere Sexualität oder so eine Beziehung dazu sich entwickelt hat.
0:13:21–0:13:27
Und dass dann auch eben was in der japanischen Gesellschaft an tabuisierten
0:13:27–0:13:32
Themen da über so eine Form dann auch gelockert werden konnte.
0:13:32–0:13:37
Und die Regisseure der Nouvelle Vague, also der New Wave in Japan,
0:13:37–0:13:41
waren schon ein bisschen so an diesem Studiosystem wieder gebunden.
0:13:41–0:13:45
Das heißt, die haben auch da entsprechend freiere Studios aufgebaut,
0:13:45–0:13:51
aber die waren jetzt nicht komplett auf der Straße, so wie in Frankreich teilweise.
0:13:51–0:13:56
Also Sexualität, verändernde Frauenrollen, Rassismus, das waren so die Themen,
0:13:56–0:13:59
die auch die Erzählstrukturen geprägt haben.
0:14:00–0:14:05
Genau, das war so der Punkt in Japan.
0:14:08–0:14:11
Also vielleicht noch mal so ein paar Filme aus der Zeit.
0:14:12–0:14:20
Das ist The Cruel Story of Youth von 1960 von Oshima. Kennt man, glaube ich, nicht.
0:14:20–0:14:25
Also es geht um Jugendliche in der Nachkriegszeit, die so ein bisschen sozialkritisch
0:14:25–0:14:28
im Milieu und so weiter beschrieben werden. Ich bin hause quasi.
0:14:29–0:14:34
Sowas in der Art oder halt irgendwie so wie, ja, mir fallen die italienischen.
0:14:34–0:14:39
Aber es ist ja dann eher so Neorealismus. Tokio Drifter, den habe ich gesehen
0:14:39–0:14:44
von 66, das ist von Seijun Suzuki,
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Onibaba ist von Shindo,
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ist so ein bisschen in diesem Horror und also es gibt auch eben so diese Tradition
0:14:55–0:15:00
von japanischen Horrorfilmen, Haus ist auch nochmal so ein anderer,
0:15:00–0:15:04
wo so Geistergeschichten sich mit Horrorelementen und so weiter verbinden.
0:15:06–0:15:08
Und ja, ich glaube, die anderen, die kennt man jetzt nicht so sehr.
0:15:09–0:15:13
Ja, zum Schluss noch mal kurz Korea. Korea hat nochmal eine Sonderposition,
0:15:13–0:15:19
weil Korea war ja bis Anfang 80er mehr oder weniger eine Diktatur.
0:15:19–0:15:21
Man hat sich dann erst geöffnet.
0:15:22–0:15:29
Und war aber auch sehr schnell mit westlichen Einflüssen da.
0:15:29–0:15:36
Also weil ja eh Südkorea dann eigentlich so eine amerikanisch gestützte Diktatur war gegen Nordkorea.
0:15:36–0:15:40
Aber dann war die Verbindung schon da und das heißt auch, das war sehr offen westlich gegenüber.
0:15:41–0:15:43
Und was da nochmal unterschiedlich war, dass die zum Beispiel,
0:15:43–0:15:47
es gab jetzt nicht so eine freie Wirtschaftsfilmförderung,
0:15:47–0:15:51
sondern es wurde von der Wirtschaft, also es gab ganz viel, dass dann Samsung
0:15:51–0:15:56
oder so auch dann in die Filmförderung eingestiegen sind und da so diese Studios
0:15:56–0:15:58
damit aufgebaut haben und die Regisseure.
0:15:58–0:16:04
Ja, also das heißt, da war das auch schon wieder dann so in so einer Institution da mit drin.
0:16:04–0:16:07
Ich meine, das kennt man ja ähnlich wie im Kunstmarkt. Dann ist es ja auch so,
0:16:08–0:16:14
dass in Korea gibt es eigentlich keine so freien Künstler, sondern meistens
0:16:14–0:16:18
werden die dann gesponsert von irgendwelchen Industrieunternehmen.
0:16:19–0:16:24
Das hatte man ja auch in den 90ern. Das war ja eigentlich hier in Europa eher unüblich.
0:16:24–0:16:27
Aber wenn du ein Kurierer Künstler bist und keine Industrie,
0:16:27–0:16:31
eine große Company im Nacken hast, dann bist du erfolglos.
0:16:32–0:16:40
Und ja, also in Korea haben sich auch diese Blockbuster dann so eingeführt.
0:16:40–0:16:44
Auch dieses amerikanische Vorbild, dass man da wirklich so Straßenpfleger hatte,
0:16:44–0:16:47
die dann die ganzen Leute in die Kino gebracht hat und dass halt auch dieser
0:16:47–0:16:51
Aufbau von Kinos, das die ganze Wirtschaft angetrieben hat und so weiter,
0:16:51–0:16:54
hatte schon auch einen wirtschaftlichen Faktor.
0:16:55–0:17:03
Genau, also das wären jetzt mal so diese drei Länder, die ich jetzt so benannt haben wollte.
0:17:05–0:17:10
Und generell kann man sagen, dass sich dadurch neue Erzählstrukturen und so weiter eingeführt,
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dass sich auch so junge Regisseurinnen und Regisseure, wobei dann eher Regisseure,
0:17:17–0:17:22
also männliche Filmemacher, dann aktiv waren und sich das in den verschiedenen
0:17:22–0:17:24
Ländern unterschiedlich ausgeprägt hat,
0:17:24–0:17:27
aber doch so eine Bewegung.
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Also man kann sagen, so alle 20 Jahre passiert dann halt sowas.
0:17:30–0:17:32
Dann muss ich das Kino ein bisschen neuer finden.
0:17:34–0:17:40
Jetzt wollte ich zu dem Seitengenre gehen. Vielleicht ist dir jetzt wieder eingefallen,
0:17:40–0:17:44
über welchen Film ich heute was erzählen möchte.
0:17:45–0:17:48
Immer noch nicht, Mitch. Du hättest die Möglichkeit gehabt.
Micz Flor
0:17:49–0:17:54
Wie lange? Also ich hätte jetzt diese halbe Stunde, hätte ich das mir erschließen können.
Florian Clauß
0:17:54–0:17:58
Ja, hättest du das einfach nachlesen können in unserem Signal-Chat.
Micz Flor
0:17:58–0:18:02
Nein, wir reden ja laufend. Wie soll ich ans Handy?
0:18:02–0:18:07
Ich meine, laufen beim Reden und laufend reden. Nee, reden beim Laufen.
Florian Clauß
0:18:07–0:18:13
Okay, dann taften wir uns mal an mein Thema heran. Und ich erzähl dir was, also ganz kurz.
Micz Flor
0:18:13–0:18:16
Ich muss jetzt den Film beraten. Bist du dir sicher, dass du den Film kennst?
0:18:16–0:18:19
Du hast mir das geschickt, das ist jetzt schon ein paar Wochen her. Ich hab's gelesen.
0:18:20–0:18:22
Ich hab jetzt nicht mal mehr in Erinnerung, ob ich es überhaupt kannte.
Florian Clauß
0:18:24–0:18:29
Den kennst du. Wenn du nicht sogar ein Tattoo von dem Film irgendwo auf deinem Körper hast.
Micz Flor
0:18:30–0:18:34
I'm totally tattoo-free. Tattoo und Patu.
Florian Clauß
0:18:35–0:18:38
Also dann nähern wir uns mal so schrittweise dem Film.
0:18:39–0:18:44
Ich möchte kurz, bevor wir da jetzt... Also in Japan gibt es ja nochmal diese
0:18:44–0:18:49
Besonderheit der Nähe zum Comic, also des Mangas.
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Und daraus hat sich ja auch das Anime als ein Genre herauskristallisiert.
0:18:57–0:19:02
Anders als in Amerika, wo das ja eigentlich erst,
0:19:02–0:19:06
ja gut, es gibt natürlich die Familienfilme von Disney, die gibt es ja schon immer,
0:19:06–0:19:16
aber der Zeichentrickfilm ist in dem westlichen Kulturgebäude eigentlich immer
0:19:16–0:19:21
eher so in der Etage von den Kindern drin und hat sich jetzt so zum Familienfilm
0:19:21–0:19:24
und durch Pixar und so weiter ein bisschen etabliert.
0:19:24–0:19:30
Aber in Japan war es schon immer so, dass Comic, also ganz früher auch...
Micz Flor
0:19:30–0:19:34
Wobei ich da ganz kurz, es gab von Disney einen, so einen Propagandafilm während
0:19:34–0:19:39
des Zweiten Weltkrieges, wo irgendein, ich weiß gar nicht, ob es ein General
0:19:39–0:19:41
war oder ein Berater des Militärs, der hatte diese Position,
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man müsse die Luftwaffe irgendwie ausbauen.
0:19:44–0:19:51
Und Disney hat das auch gedacht und hat dann quasi das transportiert über einen Animationsfilm.
0:19:51–0:19:54
Also ich glaube, der war featurelänger fast. Oder war ein richtig langer Film.
0:19:54–0:19:57
Mal gucken, ob der auf YouTube ist. Weil das fand ich ziemlich interessant,
0:19:57–0:20:02
weil es wirklich so ist, dass man immer an so lustige Kurzfilme denkt.
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Aber ich bin mir gar nicht so sicher, ob das damals wirklich immer Kinderfilme
0:20:07–0:20:09
waren. Gerade weil es ja auch aus dem Kino kommt.
0:20:10–0:20:13
Und das war ja nicht immer, das war ja eher für Erwachsene anfangs, glaube ich.
Florian Clauß
0:20:14–0:20:19
Ja, es kann natürlich sein, dass sich da so in bestimmten Rändern und Botschaften,
0:20:19–0:20:22
die sich dann halt auch den Zeichentrickfilm angenommen haben.
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Aber ich rede jetzt wirklich so vom Massenmarkt.
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Und der Massenmarkt war es halt nicht. Der ist jetzt erst so dann,
0:20:29–0:20:34
und es war immer quasi dann so Familienfilm, also so, dass halt irgendwie die
0:20:34–0:20:36
Eltern lachen können und auch die Kinder über bestimmte Witze,
0:20:36–0:20:38
aber nicht immer über die gleichen.
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Während sich in Japan kulturell verankert, eben diese Zeichenkunst aus dem 17.
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Und 18. Jahrhundert dann stark auch an Erwachsene gerichtet hat und sich der
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Manga als Comic-Element und Anime als Bewegt-Film und auch speziell an Erwachsene gerichtet hat.
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In Japan auch den Ausdruck,
0:21:12–0:21:19
von Ukiyo-e das ist tatsächlich auch ein Modell was man zum Rendern bei Midjourney
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nehmen kann also das ist so dieses typische,
0:21:23–0:21:29
diese japanische Welle diese Figuren die dann halt auch wie Holzschnitte und Zeichnung,
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Tuschezeichnung und Ukiyo das setzt sich zusammen aus Ukiyo also Ukiyo und E
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Ukiyo heißt das irdische vergängliche,
0:21:41–0:21:43
die irdische vergängliche Welt
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hat dann nochmal so auch diese Nähe zum Buddhismus da und E heißt Bild,
0:21:49–0:21:54
also das ist so dieser Stil, der dann in Japan sich entwickelt hat und ich wollte
0:21:54–0:22:00
nur noch sagen der erste wirklich nachgewiesene wahrscheinlich datierte von 1907,
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Zeichentrickfilm ist halt auch ein japanischer.
0:22:04–0:22:08
Und dann siehst du, das kann man auf Wikipedia sich nochmal anschauen,
0:22:08–0:22:16
wie so ein Junge in Matrosenanzug sich umdreht und an einer Tafel das japanische
0:22:16–0:22:19
Wort für bewegte Bilder schreibt.
Micz Flor
0:22:19–0:22:20
Das ist ja lustig.
Florian Clauß
0:22:20–0:22:25
Und in den 80ern, ich will jetzt nicht lange über Animes und so weiter,
0:22:25–0:22:30
in den 80ern haben wir natürlich diesen Aufstieg von Studio Ghibli.
0:22:30–0:22:36
Wo dann die ersten Filme aus dem Studio von dem Regisseur da publiziert werden
0:22:36–0:22:41
und wo der weltweite Durchbruch von Ghibli war eigentlich mehr oder weniger
0:22:41–0:22:47
dann Prinzessin Mononoke und Chiyos Reise, wo es dann wirklich so weltweit,
0:22:47–0:22:52
ich habe auch Mononoke damals auf der Berlinale gesehen und Jürgen Buttgereit im Forum gesehen.
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Und dann habe ich kurz mit ihm über den Film geredet, weil ich kannte ja noch
0:22:57–0:22:58
Jürgen Butgereit von der Horrorfilm-Ausstellung.
0:22:59–0:23:04
Und wir haben ein Bein von ihm bekommen, das er für seinen Film Schramm hat fertigen lassen.
0:23:05–0:23:08
Und das war bei ihm im Keller. Da haben wir es bei Butgereit im Keller abgeholt.
0:23:08–0:23:15
Und ja, also das war auch für mich so ein Wahnsinnserlebnis in diesem Film, diesen Film zu gucken.
0:23:15–0:23:18
Also so habe ich dann halt auch noch nie Zeichentrickfilme vorher gesehen.
0:23:18–0:23:25
Ja, und in den Nullerjahren und so weiter, dann gibt es halt diese Megaproduktionen,
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diese Serien, die über hunderte von Folgen laufen.
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Also wie jetzt hier auch zuletzt von Netflix verfilmt, wie heißt das noch, One Piece und Naruto.
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Und One Piece wurde jetzt real verfilmt von Netflix, also ist eher so mäßig, aber Pokémon.
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Also es diversifiziert sich in alle Richtungen, in alle Genres und so weiter. habe.
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Das hat mich aber, also bringt mich zu diesem Film, über den ich mit dir reden
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will, der mich halt wirklich völlig geflasht hat und immer noch beschäftigt.
Micz Flor
0:24:00–0:24:04
Lola Rennt. Ach ne, der japanische Film. Hongkong oder Japan?
Florian Clauß
0:24:04–0:24:09
Naja, ich habe jetzt Animes gerade. Hörst mir nicht zu, oder?
Micz Flor
0:24:09–0:24:13
Doch, genau, aber das kann ja trotzdem sein, dass du woanders hinsprichst.
Florian Clauß
0:24:13–0:24:14
Nein, nein, nein, ich habe ja gesagt...
Micz Flor
0:24:14–0:24:19
Ich hatte irgendwie in Erinnerung, also der koreanische Film per se ist ja auch
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was, was dich sehr greift.
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Und ich habe gedacht, du hast Korea dann noch mit dazu genommen,
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damit du dann für deinen Film nach Korea springen kannst.
Florian Clauß
0:24:27–0:24:32
Nein, nein, nein, ich wollte jetzt über einen Anime-Film sprechen.
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Und zwar von 1995 ist der.
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Und der meiner Ansicht nach so ganz viele Technologien und Visionen vorweggenommen
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hat, die heute immer noch so eine Tragweite haben und gerade heute in der Zeit,
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wissenschaftlicher Intelligenz und large language models nochmal eine ganz andere Dimension bekommen.
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Und wirklich faszinierend ist, wie in diesem Film auch diese philosophischen,
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also wirklich tiefgründigen Auseinandersetzungen geführt werden.
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Jetzt darfst du es sagen.
Micz Flor
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Ja, also ich sage einfach meine drei Lieblingsszenen, an die ich mich irgendwie
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erinnere. Das hatte ich bei Magnolia ja auch so gemacht.
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Vielleicht können die Leute ja mitraten, die es doch jetzt irgendwie noch nicht
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gehört haben. Und das eine war, wie in so einem CCTV gucken sie sich einfach
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so an, wie so ein paar Leute in den Fahrstuhl reingehen, wieder rausgehen und
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die suchen halt irgendwie den Androiden oder sowas.
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Und das sieht alles ganz normal aus auf dem Bild, aber die haben dann sozusagen
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einen Second Screen und dann war dann, bei den zwei Leuten, die da reingegangen
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sind, wurde das Gewicht gemessen von einer halben Tonne oder sowas.
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Dann wusste man, ah, einer von den beiden.
Florian Clauß
0:25:40–0:25:45
Ja, und das war auch der White Man, der Weiße, und der war halt eine halbe Tonne schwer.
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Und das ist dieser, das kommt wahrscheinlich in eine zweite Lieblingsszene,
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wo der dann halt so eine Tastatur... Die Finger. Genau.
Micz Flor
0:25:51–0:25:53
Ja, das ist die zweite Lieblingsszene, wo er sich dann hinsetzt,
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weil der will dann in diese Hauptperson,
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sag ich mal, ich weiß jetzt gar nicht, ob man Frau sagen würde oder Mann oder
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wie auch immer, aber er setzt sich so ans Keyboard und spreizt die Hände und
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auf einmal geht jeder Finger so klack auseinander und dann hat er nicht nur
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zehn Finger, sondern 20 Finger und kann damit selber hacken.
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Und jetzt merke ich aber auch erst, dass die, das ist wirklich scheinbar die
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Szene, die hängen geblieben ist,
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weil nämlich genau danach dann diese dritte, dieses dritte Bild kommt,
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wo er hackt halt mit den Fingern in diese Person hinein und die Person hängt
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ja da so an der Wand und guckt ihn halt so an und bewegt nichts,
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aber hackt halt innerlich die ganze Zeit dagegen,
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versucht also innerlich so einen Riesenkampf, Ja. Das finde ich total super.
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Erinnert mich jetzt gerade so ein bisschen wie Mission Impossible,
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ich weiß nicht mehr welche Folge, wo die die Hasenpfote oder sowas aus diesem
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Glasgebäude holen müssen.
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Und dann sind alle, warten so und planen irgendwas und dann springt Tom Cruise
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aus dem Flugzeug und rammt oben in dieses Gebäude rein.
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Und dann siehst du aber nichts. Dann siehst du nur, wie die draußen sitzen.
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Und genau so diese, zeigt es mir, zeigt es mir.
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Das fand ich bei dem Film halt so wirklich irre, wie du siehst,
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wie voller Energie zwei Kräfte gegeneinander kämpfen, aber es bewegt sich gar nichts.
Florian Clauß
0:27:10–0:27:12
Und die Hasenbote ist ein?
Micz Flor
0:27:14–0:27:15
Ach so, MacGuffin.
Florian Clauß
0:27:15–0:27:19
Ja, dann haben wir ja auch den Link nochmal zusammengebracht.
Micz Flor
0:27:19–0:27:22
Siehst du, eigentlich habe ich doch eigentlich was gelernt.
Florian Clauß
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Manchmal höre ich eigentlich auch zu. Also die Charaktere von,
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jetzt aber, wir haben noch nicht den Titel gesagt, also wir reden natürlich über Ghost in the Shell.
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Und gleich mal zu Anfang eine philosophische Frage.
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Ja, aber eigentlich ist es ziemlich naheliegend, was du mit Ghost in the Shell verbindest.
Micz Flor
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Ghost in the Shell, ja, also ich habe mir so darüber jetzt noch keine Gedanken
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gemacht, aber ich finde halt,
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ich glaube, das hatte ich in irgendeiner Gestalttherapie-Ausgabe vielleicht
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mal von uns, aber der Begriff des Leibes, also der Leib, der früher eben als beseelter Körper ist.
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Der Körper war traditionell die Materie des lebenden Menschens,
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aber wenn er lebendig war und beseelt war, dann war es kein Körper,
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sondern Leib. Und Körper hat sich aber durchgesetzt, weil es eben so dieser
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medizinische Ansatz ist.
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Man kann alles aufschneiden, alles irgendwie mit Chemikalien.
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Insofern denke ich, dass der
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Ghost und Shell einfach diese spirituelle und materielle Komponente sind.
Florian Clauß
0:28:33–0:28:37
Ja, genau. Also Ghost ist der Geist und Shell ist der Körper.
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Ghost in the Shell hat natürlich auch so diese Hacker-Dimensionalität drin.
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Shell ist ja auch immer das Terminal, womit man dann halt Direktiven direkt
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auf ziemlich ohne große Nutzeroberfläche,
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Programme oder Befehle einem Computer mitgeben kann.
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Shell. Und ja, also das ist genau dieser, dieser ganze, die ganze Dimension,
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die der Film so ausmacht und auch in allen möglichen Breiten dann auch diskutiert.
Micz Flor
0:29:13–0:29:19
Ja, und ist aber dann schon auch angeknüpft eben an diese Frage,
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ab wann ist ist eine Maschine auch beseelt.
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Und das ist ja dann, finde ich, in dem Film, also ich habe den jetzt nicht mehr
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gesehen, ich habe von der Handlung ja keine gute Erinnerung dran,
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aber dieser Turing-Test, also wenn der Mensch nicht mehr in der Lage ist,
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den Unterschied wahrzunehmen,
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hat man dann den Turing-Test bestanden und würde das aber dann in der Wahrnehmung
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bedeuten, dass diese andere Person auf einmal beseelt ist, einfach nur deshalb,
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weil sie als solche behandelt wird?
Florian Clauß
0:29:45–0:29:49
Ja, ich würde sagen, das ist schon beyond der Film hinter dieser Turing-Test-Frage,
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Weil der Hauptcharakter ist Makoto Kunagasi.
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Das ist ein Cyborg, der sowohl im Prinzip einen komplett künstlichen Körper
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wie auch ein künstliches Gehirn hat.
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Es gibt noch so ein paar biologische Teile im Gehirn, aber wird komplett selber
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produziert, hergestellt.
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Und sie hat eine Seele. Also das heißt, sie wird auch als so ein explizit fühlendes
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Wesen dargestellt und völlig menschlich behandelt.
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In der ersten Szene...
Micz Flor
0:30:26–0:30:28
Wurde der nicht nochmal neu verfilmt mit Scarlett Johansson?
Florian Clauß
0:30:28–0:30:30
Ja, der wurde dann nochmal neu verfilmt. Hast du den gesehen?
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Den habe ich auch nochmal gesehen, aber ist wirklich auch nicht so gut.
Micz Flor
0:30:36–0:30:38
Okay, Entschuldigung, ich habe dich überbrechen. Das heißt aber,
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diese Person ist beseelt?
Florian Clauß
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Naja, sie wird als eine ganz normale Person dargestellt und sie lässt sich durch
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eigentlich nichts Oberflächliches, vielmehr noch ihr Kollege Batu.
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Denen sieht man noch mehr seine Cyborg-Implantate an. Der hat diese komischen Augen.
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Also wir sind in einer Welt, ja, das ist natürlich so die eine Blaupause des
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Cyberpunk, die der Film auch visuell umsetzt.
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Und ich glaube, das ist halt so das, was den halt auch so stark macht.
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Erstmal von den Ideen her und dann aber auch von der visuellen Umsetzung.
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Cyberpunk, ja das Genre, maßgeblich von Neuromancer, Sterling und Gibson geprägt.
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Dann natürlich Blade Runner hat das auch so im Film umgesetzt und die Ästhetik geschaffen.
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Also wir haben es in Cyberpunk mit so einer hochtechnologisierten,
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meistens dystopischen Gesellschaft zu tun.
Micz Flor
0:31:42–0:31:48
Es gibt dann immer so High-Tech and Low-Life, also auf der einen Seite eine
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hochtechnologisierte Umwelt, auf der anderen Seite eben prekäre Verhältnisse.
Florian Clauß
0:31:55–0:31:56
Was ist dann halt dieser Punk, ne?
Micz Flor
0:31:57–0:32:00
Ist ja auch so ein bisschen so Next Blade Runner, Next Generation.
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Da liegen ja dann auch irgendwie diese 25 Jahre dazwischen. aber wo ja auch
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eben dann mit der Philip K.
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Dick Geschichte dieses Thema Androiden, künstliche Intelligenz,
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aber ab wann wird es dann wirklich auch beseelter Körper?
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Und ich finde, das war für mich damals im Kino auch so ein Gefühl,
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dass es daran angeknüpft hat.
Florian Clauß
0:32:21–0:32:28
Ja, wir haben viel diese Neon-Licht-Ästhetik, also dieses Film-Noir-Element.
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Also deswegen passt, glaube ich, diese Folge auch ganz gut zu deiner letzten Folge.
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Gesprochen hat, weil Expanse natürlich auch ganz viele, gerade in dem Delta-Bereich,
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ganz viele Cyberpunk-Ästhetiken dann auch so mit aufgenommen hat.
Micz Flor
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Ich kam auch zu Blade Runner, mit dem hast du gesagt, dass er andererseits übertechnologisiert
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und trotzdem irgendwie auch unterentwickelt, also diese Straßen-Regen-Ästhetik da.
Florian Clauß
0:32:55–0:32:59
Genau, dieser Schmutz und dieser Dreck, man hat dann irgendwie ab einer gewissen
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Höhe dass dann die ganzen Leuchtreklamen, diese Hologramme, die dann in die
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Stadtlandschaft projiziert werden.
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Und dann, wenn du halt weiter unten auf der Straße bist, dann regnet es,
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es ist schmutzig, du kriegst halt irgendwie schlechtes Essen und irgendwie Schrott
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von irgendwelchen Robotern liegt dann halt in der Ecke.
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Also es ist halt so dieser Kontrast, diese Ambivalenz in der Welt.
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Und meistens gibt es in diesen Cyberwelten dann auch immer irgendwelche Mega-Corporations.
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Das heißt, der Staat, der dann auch gar nicht mehr so in der Ausprägung als
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ausführender Staat existiert,
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sondern meistens irgendwelche Mega-Corporations dann die Macht übernommen haben
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und da ihr Interesse und ihr Ziel verfolgen.
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In dieser Welt spielt ja auch dann der Film Ghost in the Shell.
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Cotonou, die Hauptdarstellerin, der Hauptcharakter, ist in Section 9.
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Das ist so eine Einheit, ja eine Polizeieinheit kann man sagen,
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die Cyberkriminalität bekämpft, beschäftigt.
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Und, das muss man auch sagen, der Film fängt halt, der geht halt,
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der wirft dich so direkt rein, Der hat so eine knallharte Action,
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wo der auch einfach so sehr komprimiert eine Geschichte erzählt.
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Wahrscheinlich, die im Manga nochmal viel, viel detailreicher und länger dann ausgebreitet wird.
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Aber der Film wirft dich halt so rein. Du kommst in den Dialog und dann kommen
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so die ganzen Informationen.
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Du musst die ganze Zeit erstmal dich dann am Anfang orientieren,
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um überhaupt zu verstehen, was hier Sache ist. Ja, also im Prinzip grob zusammenfassend
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kann man es sagen, dass es gibt eben Section 9 und Section 6.
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Das sind zwei verschiedene Departments. Das eine, 9, ist dann eben für Cyberkriminalität
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und für Terrorismusbekämpfung zuständig und die sind auf der Jagd nach dem sogenannten Puppet Master,
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was dann eben so ein nicht näher definierbares Programm oder Ghost ist,
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der sich in verschiedene Menschen und Maschinen einhacken kann und die dann
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zu Besitz nehmen kann, die jagen den.
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Und Section 6 taucht dann auch gleich auf, am Anfang der ersten Szene.
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Die haben damit auch was zu tun.
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Also das heißt, die versuchen den auch irgendwie unschädlich zu machen.
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Dann kommt das aber später, erzähle ich dann nachher nochmal,
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wie dann so der Konflikt zwischen diesen beiden Sektionen ist.
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Du siehst in der ersten Szene, ich weiß nicht, ob du dich daran erinnern kannst,
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es sind ja auch so tolle Technologien, die da so präsentiert werden.
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So was wie ein Kamouflageanzug, wo sie dann auf der, also sie steht auf dem
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Dach von dem Gebäude und sagt, I'm going in.
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Und dann zieht sie den Kamouflageanzug über und verschwindet quasi mit der Stadtlandschaft.
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Und dann siehst du im nächsten Schnitt, wie dann von außen aus dem Fenster dann
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auf einmal so ein Kugelhagel fällt und sie, wie sämtliche Diplomaten,
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die in einem Raum sind, dann umnietet.
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Und sie, in dem Fall, in der Szene wurde zum Beispiel Section 9 dann für die
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schmutzige Arbeit quasi instrumentalisiert.
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Weil die Section 6 ist dann noch näher, das ist nämlich die Vertretung vom Außenministerium,
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der für die diplomatischen und politischen Beziehungen zuständig,
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aber eine Art Geheimdienst ist, um die Stabilität des Staates aufrechtzuerhalten.
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Und die können halt, also die sind da in Verhandlungen mit irgendwelchen Diplomaten,
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Gedeckte Verhandlungen.
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Und du kommst halt in so eine Welt rein, da gibt es halt einen Hacker,
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der dann bei dem Diplomaten Asyl beantragt hat und die wollen ihn aber nicht gehen lassen.
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Also das heißt, Hacker sind auch jetzt so, oder Programmierer sind dann so Ware,
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die man dann halt austauscht wie Gefangene, die halt ein unglaubliches Wissen
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haben, um dann ja auch entsprechend so die ganzen Sachen bauen zu können.
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Also ich finde auch, das ist eigentlich so ein generischer Hackerfilm.
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Kann man schon so dem Genre Hackerfilm, ist ja so ein bisschen ein künstliches
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Genre, was jetzt nicht so bewusst, aber mit Thron und so weiter.
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Aber Ghost in the Fischel ist für mich ein ganz generischer und elementarer Hackerfilm.
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Genau, also auf jeden Fall, sie hat in der ersten Szene diese Konfrontation
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mit der anderen Sektion, mit den Diplomaten, das wird dann nochmal aufgelöst
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und dann siehst du halt im Vorspann, was auch passiert.
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Toll ist an dem Film, ist der Soundtrack, ja, der heute auch 30 Jahre später,
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höre ich den ab und zu mal in irgendwelchen Mixe, also elektronischen Music-Mixen,
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der wird immer noch verwendet, der ist immer noch so, ich weiß nicht,
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ob du den noch im Ohr hast, es gibt so ein Kinderchor,
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der wechselt dann so mit einer Staccato- Musik ab und mit so einem Trommeln
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und so einem deepen Rhythmus und der Soundtrack ist,
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großartig, funktioniert noch immer sehr, sehr gut und Und diese ganze politische
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Ästhetik, der Trailer mit den Namen, die sich einblenden, ist auch genauso.
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Und das haben sich halt die Wachowski-Geschwister abgeguckt,
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nämlich mit diesem, was dann bei Matrix nochmal verwendet wurde.
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Also diese grüne Schrift, grüne LED-Schrift auf schwarzem Grund,
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wie sich dann halt so aus diesem Schriftgewürde dann einzelne Letter rausperlen.
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Das haben die sich auch explizit abgeguckt, haben sie auch zugegeben.
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Das haben wir von größten Schell.
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Also der ist stilprägender Film.
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In der Szene, wo dann eben die Namen laufen nach diesem ersten Einsatz,
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siehst du eigentlich die Geburtsszene von Cotono.
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Da siehst du die Geburtsszene, wie sie aus, also immer gegengeschnitten,
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so ein künstliches Gehirn, dann ein Scan vom richtigen Gehirn,
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Dann kommt sie aus einer Paste heraus,
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wird dann hoch aus einer Flüssigkeit heraus, wird sie dann hochgezogen und dann
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blättert so die Haut, die zweite Haut von ihr ab.
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Du siehst sie dann fast in so einer embryonalen Stellung, wie sie dann halt
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auch wieder so gescannt wird.
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Sie schlägt dann nach dieser Zusammensetzungsszene, also eigentlich ist es eine
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Geburtsszene, schlägt sie die Augen auf in so einem dunklen Raum und ist quasi damit in der Welt da.
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Und das ist genau diese Frage von Leben und Existenz, die sie sich auch immer wieder stellt.
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Also sie hat dann mit Barto, ihrem Kollegen, der dann eben auch schon so einige
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Prothesen hat, aber noch überwiegend menschlich ist, stellt sie auch immer wieder
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dann diese Fragen, was macht Leben aus, was macht meine Existenz aus?
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Barto vertritt eher die Ansicht, diese klassische Descartes-Ansicht, ich denke also bin ich.
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Und Maschinen, das ist halt vorausgesetzt, sie können denken,
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sie können formulieren, sie können Gefühle ausdrücken.
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Also sind sie, also die Existenz ist da.
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Und es wird keinen Unterschied gemacht zwischen existierenden,
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ob das jetzt künstliche Lebewesen sind oder echte Lebewesen.
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Das wird nicht unterschieden.
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Ich habe jetzt so verschiedene Teile gestriffen. Es war einmal diese Cyber-Bank-Ästhetik,
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dann die Frage nach, was ist denn jetzt in dem Film für eine Technologie gesetzt.
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Der hat ja ganz viele Impulse an Technologie, die der Film erzählt.
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Und eine davon ist auch diese Cyber-Brains, die Prothesen.
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Dann gibt es halt auch diese Hologramme, diese 3D-Bildschirme.
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Also ich meine, das gab es schon in echt, das haben wir ja schon bei Mission
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Impossible und so weiter. James Bond früher gesehen, aber was ich auch so toll
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fand, diese Tracking-Geschichten.
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Das sind halt so, die Fahrzeuge werden dann getrackt und du siehst einen Stadtplan
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in 3D als Hologrammbild, wo die sich da befinden und wer wo ist.
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Also es ist viel mit diesen Wegen in der Stadtlandschaft, die da inszeniert werden.
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Es gibt dann eben auch diese Gedankenübertragung, die bewusst gemacht werden
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können für diejenigen, die die Fähigkeit haben.
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Also der Puppetmaster kann eben seine Shell wechseln, irgendwo anders einbringen.
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Er kann manipulieren, also das, was wir heutzutage so als Social Hacking,
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dass der Puppetmaster Erinnerungen injizieren kann.
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Da gibt es einen Müllmann, der dann seinem Kollegen zeigt, guck mal hier,
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meine Tochter, ich bin so stolz auf meine Familie, meine Tochter.
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Und der war aber jetzt infiziert von dem Puppetmaster, hat dann immer den Kontakt
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des Müllautos durchgegeben, um dann halt wieder den Wirt zu wechseln.
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Dann verhören die den später und meinen halt so, ja, also wenn du einmal quasi
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davon im Sitz genommen wurdest, dann besteht wenig Chancen auf Regeneration,
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dein Gehirn ist kaputt und dann zeigen sie ihm noch mal das Bild,
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was er seinem Kollegen, wo er seine Tochter drauf vermutet hat und da war halt
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er selber nur drauf, der dann halt in die Kamera guckt.
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Also so eine Gedankenprojektion, Cybersecurity, also diese ganze Cybersecurity,
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also diese Cybersicherheit, was du jetzt eigentlich erst so,
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jetzt kommt das in so einer, oder ja gut, schon ein bisschen länger,
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aber ganz lange, Der Film ist zu einer Zeit gedreht worden, wo das Internet
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so in den Kinderschuhen gesteckt hat.
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Aber auch diese Infiltrierung von Netzwerksystemen oder von irgendwelchen IoT-Things,
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die dann halt irgendwo drin hängen in diesem Netz und quasi besetzt werden können
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für einen Hack oder ein Virus.
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Also diese Szenarien, die dann viel später erst real eingetreten sind,
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wurden da immer schon so gedanklich vorweggenommen. Also sehr stark von der Ideenwelt her.
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Also finde ich sehr vorausschauend. Das hat mich wirklich...
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Auch im Nachhinein ist der Film vielleicht so ein bisschen etwas spröde heute
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anbunden in der Ästhetik.
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Weil du hast dann halt auch sehr statische Szenen manchmal drin,
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wo du dann zwei Charaktere im Fahrstuhl sitzen.
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Dann siehst du halt irgendwie den Hintergrund die ganze Zeit,
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die Hochhäuser langfahren und die unterhalten sich dann.
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Da geht eine Dialogszene so über eine Minute, ja, also es ist jetzt nicht so,
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aber es gibt aber ganz großartige Momente in dem Film, wo auch so Ruhepunkte
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geschaffen werden, wo dann nochmal so was ganz anderes noch mit erzählt wird.
Micz Flor
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Ja, ich fand das auch interessant damals, dass das sich eigentlich alles sehr
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realistisch angefühlt hat, auf eine komische Art, ne, also da ist man wieder dabei,
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Da sind wir wieder an dem Punkt, was glaubt man? Hatten wir bei Expanse ja auch schon.
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Also was schafft man bei der Dramaturgie, damit das Publikum alles glaubt? Wie stellt man das her?
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Und irgendwie fand ich bei Ghost in the Shell, das fühlte sich fast grundsolide an.
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Also da fand ich gar nicht mal beim Schauen, dass das so sehr ins Spekulative gesprungen ist.
Florian Clauß
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Glaubwürdigkeit wird durch so ein immanentes System quasi so stabilisiert.
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So was du auch in der letzten Episode von Wikipedia wirst wissen,
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wenn es wie ein Artikel in Wikipedia klingt, dann ist das eine zuverlässige
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Kausalität, die man da erfährt.
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Das finde ich auch so. Ja gut, okay, Öppstein-Antrieb, gebombt.
Micz Flor
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Nee, aber bei Ghost in the Shell, weil du gerade meintest, Cybersecurity,
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diese Sachen, ich erinnere mich dann schon irgendwie eben daran,
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dass ich bei einem Film dachte, dass das natürlich großes Thema war und bei Shell,
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also dass man sich mit Terminal von Knoten zu Knoten hackt und dann die Spur
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verwischen kann und so, das sind Sachen, die natürlich auch vor dem World Wide
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Web schon Realität waren.
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Und fand es großartig inszeniert, aber es war jetzt gar nicht mal so,
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wo eine neue Welt erfunden wurde, sondern nur die bestehende Welt,
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die wir da schon hatten, einfach weitergerechnet wurde.
Florian Clauß
0:45:27–0:45:32
Ja, also ich, wie gesagt, für mich war das dann doch irgendwie so,
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natürlich, weil ich mich damals mit den Themen auch so beschäftigt habe,
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dann aber auch schon eine extreme visionäre Kraft, die der Film da aufgetan hat.
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Also wir haben in dem Film diese sehr actiongeladenen Momente und dann aber
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auch diese sehr reflexiven Momente,
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wo die Hauptdarstellerin dann auch über ihre eigene Existenz grübelt und auch
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das so in der Außendarstellung dann wieder aufgenommen wird.
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Es gibt dann, nachdem sie, ich hatte diese Szene mit dem Müllauto schon angeschnitten,
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also das kommt dann so auch am relativen Anfang,
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da gibt es halt noch so eine Verfolgungsszene, wo sie auch einen von diesen
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Würten dann jagt und das spielt dann so in so einer Häuserschlucht so mit knietiefem
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Wasser und wo sie ihn dann auch stellt und er dann so wie verrückt um sich schießt
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und du siehst die Kugeln,
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wie die dann ins Wasser einschlagen,
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nur so eine Silhouette dann von Motoko darstellen.
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Und sie ihn dann halt so fertig macht.
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Ich wollte noch sagen, was wirklich so nochmal, weil du gefragt hast,
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Das ist jetzt mit Scarlett Johansson die Verfilmung von 2017, 2016 der Unterschied.
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Also was ganz krasses bei dieser Geburtsszene und auch immer wieder taucht sie
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mit nacktem Ohrkörper auf und sie ist ein absolut, sie strahlt so eine Sexualität aus.
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Also ganz am Anfang allein durch die irrigierten Brustwarzen,
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die dann halt auch so extra.
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Bei welchem bist du jetzt? Ich bin bei Ghost in the Shining im Anime.
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Also diese, da wird schon so eine Sexualität vermittelt, in dieser Figur, die sehr explizit ist.
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Bei Scarlett Johansson ist es genau umgekehrt. Da hat sie halt so einen Anzug,
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wo alles so glatt gemacht wird.
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Ich glaube, das haben die wegen der Zensur, aber es macht in dieser ganzen Geschichte.
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Baut die sich auch dadurch so so zurück, weil es geht genau bei diesem Charakter
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darum, diese philosophische Frage von Leben aufzulösen.
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Und das ist Sexualität.
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Und das ist genau diese Schlussszene auch von Ghost in the Shell,
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von dem Anime, nämlich die Frage, wie kann Fortpflanzung stattfinden?
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Und das beantwortet der Film auch in einer neueren Stufe.
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Und das finde ich halt irgendwie Bei dem Ghost in the Shell,
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mit dieser Nachverfilmung, da ist es so, dass er die Entität der Individualität
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dann letztendlich bei ihr in der Figur gestärkt wird.
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Sie ist dann eine von uns und sie kämpft. Sie ist dann halt irgendwie integriert
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als Individualität, aber eher in so einer Menschlichkeit, was eigentlich überhaupt
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kein philosophischer Konflikt mehr ist.
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Das ist halt so der Unterschied zwischen den beiden Filmen. Und deswegen ist
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der halt auch viel schwächer, würde ich sagen, von wie er das Thema behandelt,
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von günstiger Intelligenz, Leben und Existenz.
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Ich will jetzt nochmal kurz so zusammenfassen, was so der Konflikt ist.
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Also es kommt dann irgendwann raus, dass der Puppet Master instanziert wurde von Section 6.
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Und das hier heißt dann auch das Project 2501. Das ist dann die Kennzahl von
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dem Project und so ein bisschen wie bei Akira.
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Akira ist ja auch einer der stilprägendsten Filme aus den 80ern in dem Anime-Bereich,
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wo auch dann die ganzen Kinder, die parapsychische oder paranormale Fähigkeiten haben,
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dass die so Nummern in sich tragen, also die als Tätowierung.
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Und das sind dann auch immer so die Nummern der Experimente.
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Ja, und das bei 2501 ist wahrscheinlich quasi das geglückte Experiment des Puppet Masters.
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Das ist so der Grundkonflikt der Film. Also das heißt, Section 6 hat eben so
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eine Cyberwaffe geschaffen im Puppet Master mit dem Ziel, dass der überall Informationen
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zusammenkehrt, sich dann eben in so Netze hacken kann,
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Industrie-Spionage betreiben kann,
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geheimdienstliche Operationen ausführen kann.
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Dafür haben sie halt diese Cyberwaffe geschaffen.
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Und was der macht, und deswegen wird er als Terrorist, er befreit sich quasi
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aus diesen Fesseln, Und will in Form von, dadurch, dass er immer andere Körper
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annimmt, will er politisches Asyl beantragen.
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Und da jetzt genau dieser Konflikt, er hat offiziell einen Antrag gestellt auf
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politisches Asyl und er wird aber nicht akzeptiert.
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Also er wird dann halt gejagt. Deswegen wird Section 9 eingeschaltet,
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um halt diese Asylfrage dann zu klären, indem sie den lahmlegen.
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Deswegen Section 6, die dann halt auch mit dem Hacker da kommen und mit diesem
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Typen, der eine Tonne schwer ist oder eine halbe Tonne, die wollen den halt wieder zurück haben.
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Die wollen ihn wieder einfangen als Entität und für sich weiter dann halt aktiv machen.
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Das ist so der quasi die Storyline, die da im Untergrund oder im Hintergrund
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in den Dialogen auch getragen wird.
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Und dann aber eigentlich viel stärker als diese Storyline, das ist ja genau
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diese Frage von Motoko, was sie als Leben ausmacht, was sie als Existenz ausmacht.
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Das ist vielleicht auch noch interessant, diese Body, diese Cyber-Bodies werden
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auch von einer Company hergestellt, die heißt Megatech.
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Ja, Megatech ist im Prinzip, also nur die können diese hochentwickelten Cyborgs
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dann auch bauen. Und es gibt halt mehrere von denen.
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Da gibt es eine Szene, wo dann halt die Hauptdarstellerin fährt dann mit so
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einer Fähre durch den Kanal, guckt.
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Also das ist halt auch so diese Reflektion von Bildern. Also als so ein philosophisches
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Thema spielt auch im Film visuell eine tragende Rolle, dass sie reflektiert
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sich in Scheiben, sie taucht gerne, reflektiert sich in der Wasseroberfläche.
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Also es gibt deswegen auch die Frage, ob sie Mensch ist oder nicht Mensch.
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Also sie ist schon so, dass sie auch so bestimmte Vorlieben hat,
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wie Tauchen. Das mag sie halt total gerne, da kommt sie zur Ruhe.
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Und Barto unterstützt sie und nimmt sie aber auch als vollwertige Person wahr.
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Also es ist auch dann wieder so, die Asimovschen Gesetze, dass dann auch eine
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liberalere und diverse Gesellschaft auch gezeigt wird, in dem diese Absinthanz da ist.
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Es ist ja keine Gefahr da, sondern es ist ja eigentlich eher so ein Tool.
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Es führt ja für alle zu einer besseren Gesellschaft, der Einsatz von solchen Prothesen.
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Aber diese Herstellung von diesen Körpern.
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Obliegt halt nur einer Firma und wo auch dann Section Six da auch die Finger im Spiel hat.
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Und dann sieht sie sich dann auch selber quasi als in einer anderen Situation
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auf der Straße, wie sie dann halt einen Kaffee trinkt in irgendeiner.
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Nicht Kneipe, sondern in so einem Café.
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Und dann sieht sie sich durch die Scheibe und das könnte der gleiche Body sein,
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aber gleichzeitig ist sie das ja auch. Sie geht dann vorbei an so Schaufensterpuppen
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und dann auch diese Frage, was, ne?
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Also was, wenn das die äußerliche Form von Figuren hat, ist es dann schon Leben?
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Ist es dann schon eine Existenz? Ja, ist es dann schon irgendwie?
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Und dann natürlich in dem Medium Anime, in so einem Zeichentrick,
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ist ja auch dann wieder ein Abstraktionslevel, der da reingezogen wird.
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Also ich will jetzt gar nicht so viel mehr über den Film erzählen, eine Handlung.
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Er dann so zum Ende, wo sich aus ihrem philosophischen Dilemma so ein Ausweg,
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weil sie fragt sich dann immer, also sie macht diese Einsätze,
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sie jagt den Puppet Master,
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ist da aber auch irgendwie im Dialog mit ihm.
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Also das heißt, er beantwortet dann auch ihre Fragen, ja.
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Und es gibt diese unglaubliche letzte Szene, also wo dann der Puppet Master,
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der wurde dann gefangen genommen, wurde gehackt, aber der konnte dann entfliehen
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mithilfe von anderen aus dieser Zelle, wo er von Section 6 dann quasi entschlüsselt werden sollte.
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Und die verfolgen ihn dann in die Altstadt von dieser Megastadt.
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Es gibt ein Altstadtviertel, was dann halt vor Jahren geflutet ist und da gibt
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es noch so ein Naturkundemuseum.
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Und in diesem Naturkundemuseum findet ihr dann Unterschlupf und da gibt es halt
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so eine, quasi so der Endgegner.
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Ja, die Form, deren der Puppetmaster sich bedient, ist ein Panzer,
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der die Form hat von einer Spinne.
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Und dann halt so mit massiven Feuerkraft dann in diesem Naturkundemuseum die
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Hauptdarstellerin bekämpft, die dann über so ein Backdoor in dieses Gebäude einsteigt.
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Und dann hast du halt diese ein bisschen episch übertriebenen Szenen,
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wo du dann siehst, wie diese ganzen Säulen von den Kugelhagel zersplittert werden.
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Und dann gibt es dann in diesem Museum diesen Stammbaum des Lebens.
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Und du siehst dann halt so an der evolutionären Spitze den Homo sapiens sapiens.
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Und dann perlt halt so ein Kugelhagel über diesen Lebensstand,
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wo dann halt die ganzen Abzweigungen sind.
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Also es ist halt so, und gleichzeitig so eine intensive Ambient-Musik,
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was dann halt so eine unglaubliche Ruhe dann zwischen diesen Kugelgeräuschen dann passiert.
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Also das ist so ziemlich stark erzählt. Und sie schafft es dann,
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diesen Panzer zu knacken und das aber auch unter massiven Einsatz,
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wo dann ihr Körper so anfängt zu splittern.
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Ich habe die Szene noch in Erinnerung gehabt, die zieht dann diese Luke vom
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Panzer auf und so eine Kraft aufwendet, dass dann ihr Knochen,
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ihr ganzer künstlicher Körper zerspringt und gleichzeitig sie als so ein Torso da liegt.
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Und der Puppet Master selber ist halt auch in so einem Torso recht baugleich
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zu ihr, er hat zuletzt eine Diplomatin angenommen.
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Und dann findet dieser letzte Dialog statt, dass dann vorgeschlagen wird, okay.
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Um mich jetzt weiterzuentwickeln, ja, Kopien, also das ist auch so klar,
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du kannst natürlich als technisches Programm unendliche Kopien von dir anfertigen,
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aber dann geht es genau in diese Frage, was ist Leben, was ist Existenz?
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Existenz ist natürlich auch eine künstliche Intelligenz, das funktioniert in der Existenz.
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Aber Leben bedeutet eben Diversität und Leben bedeutet Fortpflanzung.
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Das heißt, er kann nicht sich kopieren.
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Er muss es dann halt den Genen gleich tun, indem er sich fusioniert.
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Und das ist halt so der Deal.
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Dann siehst du auch gleichzeitig, es werden so Helis angefordert,
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die nehmen ihn dann ins Visier.
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Du siehst hier über dieses Naturkundemuseum, was dann auch so eine gläserne
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Kuppel hat, siehst du dann diese Heli schweben und die nehmen ins Visier,
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die schießen ab und in dem Moment switcht er quasi in ihrem Body.
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Sie wird auch eben durch diesen Beschuss verletzt und die letzte Szene ist dann,
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wo Barto, also ihr Kollege, sie dann quasi mit so neuen prothetischen Elementen,
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die sieht dann aus wie ein Kind.
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Ja, also es wurde dann halt so, was er aufgetrieben hat, er meinte so,
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sorry, ich habe nichts anderes aufgetrieben, aber sie ist dann eine verjüngte
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Version von sich selber als Kind, auch wieder so sehr sinnbildlich nach der Fusion.
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Und dieser letzte Dialog ist halt auch so.
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Um erleben zu können, um für was Neues dann, um auch genau diese Variation oder
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diese Diversität und diese, also jetzt nicht reine Kopie, sondern das war dann
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auch das, was den Puppet Master zu ihr geführt hat, weil sie die einzige,
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er hat ja verschiedene Shells ausprobiert, hat mit denen dann halt irgendwie,
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hat gemerkt, der kommt dann nicht weiter,
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das war halt so und sie war dann halt so diejenige, wo sie auch dann diese Fusion
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dann eingehen kann mit ihm und dadurch dann halt halt ein neues Leben erschaffen kann.
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Und dann geht es halt in diese Stufe des Lebens und nicht mehr nur der Existenz.
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Und das läutet dann am Ende so eine neue Ära ein, wo dann sie mit einem Rucksack
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geschultert, dann, ja, jetzt geht es los, jetzt geht es ins Leben.
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Also irgendwie so ein positives Ende in diesem Ganzen.
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Genau, du hast nicht viel gesagt. Ich habe die ganze Zeit geredet.
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Ich glaube, du hättest ihn vorher sehen sollen, den Film. Ja,
0:58:36–0:58:38
aber das wäre jetzt so mein Thema.
Micz Flor
0:58:38–0:58:41
Ja, das ist interessant, weil ich würde den Film sofort immer empfehlen.
0:58:41–0:58:43
Aber ich habe gemerkt, als du erzählt hast, dass ich wirklich...
0:58:44–0:58:47
Mann, das ist bald 30 Jahre her, ne? Ja.
0:58:48–0:58:51
Dass ich da wirklich den Plot so ein bisschen vergessen habe.
Florian Clauß
0:58:51–0:58:55
Ja, ich muss dir auch gestehen, ich war immer unglaublich fasziniert von dem
0:58:55–0:58:58
Plot. Aber ich habe es nie ganz verstanden in der Geschichte.
0:58:59–0:59:02
Und ich habe jetzt auch noch mal, als ich hierher gefahren bin,
0:59:02–0:59:05
wir dann die Untertitel gelesen auf Deutsch.
0:59:06–0:59:08
Das ist halt auch ziemlich geil, weil dann kann man nochmal gucken,
0:59:09–0:59:13
was der Film erzählt. Die deutschen Untertitel kannst du ja so weglesen.
Micz Flor
0:59:13–0:59:16
Ja, aber wo hast du die her? Du hast jetzt quasi nur die... Nein,
0:59:16–0:59:18
nein, ich hab den Film auch gesehen und ich hab dann auch geguckt.
0:59:18–0:59:20
Aber wo hast du die Untertitel?
Florian Clauß
0:59:20–0:59:23
Nein, die Untertitel kriegst du überall. Also Open Subtitles.
Micz Flor
0:59:24–0:59:26
Wo müssen wir lang? Ganz kurz?
Florian Clauß
0:59:26–0:59:28
Ja, wir müssen jetzt hier so über die Straße.
0:59:30–0:59:33
Und wir sind jetzt vor der Schaubühne. Also ich würde mal sagen,
0:59:34–0:59:38
wir haben so die Hälfte der Strecke geschafft, die wir uns vorgenommen haben.
0:59:39–0:59:48
Aber wir gehen jetzt hier über den Kurfürstendamm und dann queren wir die Straße
0:59:48–0:59:51
und biegen links ab und Richtung Lietzensee.
0:59:52–0:59:59
Ja, Mensch. Also ich meine, was mich dann nochmal so aufgewühlt hat in der ganzen
0:59:59–1:00:00
Auseinandersetzung ist halt
1:00:00–1:00:06
diese ganze Diskussion um künstliche Intelligenz, um Machine Learning.
1:00:06–1:00:10
Was ist Intelligenz? Also das knüpft auch an diese Episoden an,
1:00:10–1:00:14
die wir gemacht haben von biologischer Intelligenz.
1:00:14–1:00:21
Also die Frage von wann passiert Intelligenz, wann passiert Leben,
1:00:22–1:00:25
ist es gleichwertig, ist es irgendwie,
1:00:26–1:00:30
also das ist natürlich in so einer Science-Fiction-Blase dann erzählt,
1:00:30–1:00:34
aber trotzdem genau dieser Punkt,
1:00:34–1:00:41
wenn künstliche Intelligenz intelligent wird, dann ist es zu spät,
1:00:41–1:00:43
dass wir es merken, weil dann ist es schon vorbei.
1:00:44–1:00:48
Also das ist ja genau dieser Punkt, wo geht es drüber, wo kann sich was entwickeln,
1:00:48–1:00:50
was nicht mehr kontrollierbar ist.
1:00:51–1:00:55
Aber wenn es dann halt so eine gewisse Intelligenzform angenommen hat,
1:00:55–1:01:02
ist es dann auch eine Vernunftsform, die sich damit dann halt auch impliziert
1:01:02–1:01:06
und eben nicht bedrohlich ist, sondern reflexiv.
Micz Flor
1:01:08–1:01:14
Ja, ich glaube, bei dem Ghost in the Shell-Film ist ja schon dieses Leibthema,
1:01:14–1:01:16
also Shell und Ghost, wichtig.
1:01:16–1:01:24
Und man hängt sich so, finde ich, oft immer ein bisschen an diesem Ghost-Teil
1:01:24–1:01:25
und weniger an dem Shell-Teil dran.
1:01:26–1:01:30
Und gleichzeitig ist es so, wie du ja schon gesagt hast, die Hauptfigur taucht
1:01:30–1:01:32
unglaublich gern, das beruhigt sie so.
1:01:32–1:01:37
Und das ist natürlich dann genau diese pränatale Erinnerung,
1:01:37–1:01:44
die wir als Zuschauer sehen, wo sie aus diesem Trog gehoben wird und sich dann in die Welt kommt.
1:01:44–1:01:48
Das ist ja eine Form der Geburt, so mit GeburtshelferInnen.
1:01:48–1:01:51
Ich weiß nicht, wie das bei Maschinen genannt wird.
1:01:52–1:01:56
Und sie taucht gerne und weiß gar nicht genau, warum.
1:01:57–1:02:00
Das ist halt einfach was, was sie gerne macht, wird ja auch nicht wirklich reflektiert.
1:02:00–1:02:04
Aber das ist ja genau der Punkt, wo sich auch diese Seele und Körper verbinden,
1:02:04–1:02:07
dass man da wirklich so einen Rückblick noch mal hat auf diese eigene,
1:02:07–1:02:13
frühe, ja eben pränatale, in utero Flüssigkeitsfeeling.
1:02:14–1:02:18
Was selbst, was ja, wie du schon gesagt hast, was ja den Charakter auch unglaublich
1:02:18–1:02:24
menschlich macht, dass die sowas hat, dass sie sowas will, dass die gerne taucht.
1:02:24–1:02:26
Warum das denn? Und ich denke, dass so.
1:02:28–1:02:33
Und Sexualität hast du schon beschrieben und natürlich kommt dann in diesem
1:02:33–1:02:37
ganzen Thema irgendwie auch das Interpersonelle mit rein.
1:02:38–1:02:41
Man möchte, also man mag die Person.
1:02:41–1:02:45
Was wäre jetzt, wenn es einfach so wie, wenn man den gleichen Film machen würde
1:02:45–1:02:49
und diese Person sähe aus wie Wall-E, auch künstliche Intelligenz.
1:02:49–1:02:53
Du würdest nicht mit den gleichen Emotionen an diesem Kampf hängen.
1:02:53–1:02:57
Das wäre einfach anders. Das heißt, das Äußere ist total wichtig,
1:02:57–1:03:01
der Körper ist wichtig, auch in der Art, wie wir damit uns verbinden können,
1:03:01–1:03:04
auch bevor wir wissen, ob die Person jetzt menschlich ist oder Android.
1:03:04–1:03:09
Also wir verbinden uns einfach mit dem Bild und dann entsteht eine interpersönliche
1:03:09–1:03:13
Relation, eine Projektionsfläche, die wir dann auch irgendwie Hoffnung oder
1:03:13–1:03:17
Befürchtung haben, bevor wir die Person überhaupt erfassen können.
1:03:18–1:03:22
Und das meinte ich halt vorhin auch. Also es ist halt so, du brauchst natürlich,
1:03:23–1:03:29
Wally hat ja keinen Beobachter, obwohl dann da die Kamera steht und ihn filmt,
1:03:29–1:03:31
wie er diese ganzen Würfel macht aus Müll.
1:03:33–1:03:38
Aber es ist, denke ich, schon irgendwie Teil von diesem Identitätsthema,
1:03:39–1:03:43
ist ja auch gesehen zu werden. Ja, und Einsamkeit ist ja nicht von ungefähr ein großes Thema.
1:03:43–1:03:50
Also irgendwie in unserem Konzept von, was ist der Mensch, da wird nie davon
1:03:50–1:03:54
ausgegangen, dass es ein Plural ist, sondern es ist immer so,
1:03:54–1:03:55
okay, was ist der Mensch?
1:03:56–1:03:59
So ein bisschen wie du in der einen Folge beschrieben hast, dass der Wald,
1:03:59–1:04:03
da denkt man halt, das sind Bäume, sind der Wald, aber die Wahrheit ist,
1:04:03–1:04:04
die Bäume sind nur die Früchte vom Wald.
1:04:04–1:04:08
In der Wald ist dieses Gewebe unten drunter, diese Verbindung mit allem.
1:04:09–1:04:13
Und da finde ich das bei Ghost in the Shell schon so, die Person wirkt immer
1:04:13–1:04:21
ein bisschen einsam und gleichzeitig finde ich schon, dass es die ganze Zeit auch darum geht,
1:04:22–1:04:29
dass wir als Zuschauer uns verbinden wollen.
1:04:29–1:04:33
Also wir wollen weiter, die ist uns einfach unglaublich sympathisch.
1:04:33–1:04:38
Wir wollen, dass die gewinnt und so. Es ist jetzt wie ein Animationsfilm,
1:04:38–1:04:40
da kann die Person gestalten, wie man will.
1:04:40–1:04:44
Aber es gibt ja so Filme, wo man dann denkt, ja, ich kann mich mit dem Charakter
1:04:44–1:04:45
irgendwie nicht so verbinden.
1:04:45–1:04:50
Es interessiert mich einfach nicht, ob der jetzt irgendwie in der vierten Staffel
1:04:50–1:04:52
dann umgebracht wird oder nicht.
1:04:53–1:05:00
Aber bei diesem Thema Intelligenz und Leben und Sein und Leib und Körper und
1:05:00–1:05:03
Seele, da finde ich schon, dass das nicht so sehr um...
1:05:04–1:05:07
Künstliche Intelligenz per se geht, sondern du hast das ja auch schon gesagt,
1:05:07–1:05:10
es geht glaube ich wirklich um das Gefüge.
Florian Clauß
1:05:10–1:05:17
Also was für mich auch eine Frage ist, inwieweit wie weit kann sich überhaupt Form von,
1:05:19–1:05:24
intelligentem Leben ohne Körperlichkeit entwickeln, weil der Ghost ist ja so
1:05:24–1:05:30
einer, der dann halt hüpft von Körper zu Körper, aber irgendwie auch als Intelligenz, als Entität,
1:05:31–1:05:36
in so einem Netz leben kann oder zumindest existieren kann.
1:05:37–1:05:42
Aber diese Körpererfahrung, was jetzt sie als ein Cyborg hat,
1:05:43–1:05:49
macht sie ja so offen für so philosophische Fragen und Themen.
1:05:50–1:05:52
Also diese Körperlichkeit.
1:05:53–1:05:58
Und das ist halt so auch die Frage von überhaupt in diesem ganzen Diskurs,
1:05:58–1:06:05
wie sich dann Intelligenz ohne so eine Körperrückmeldung,
1:06:05–1:06:09
so ein Rückkopplungssystem durch Körper überhaupt existieren kann.
1:06:10–1:06:15
Also sei es jetzt irgendwie beim Tier, beim Menschen oder wo auch immer.
1:06:15–1:06:19
Aber irgendwo ist ja immer wieder so eine, zwischen Geist und Körper,
1:06:19–1:06:23
so eine Wechselbeziehung, die ja erstmal so etwas wie Leben dann ausmacht.
Micz Flor
1:06:23–1:06:28
Und die aber so selten diskutiert wird, natürlich. Wir hatten irgendwie,
1:06:29–1:06:31
das war lange vor eigentlich, ich weiß gar nicht, wann das war.
Florian Clauß
1:06:32–1:06:34
Wo du den Rippenbruch hattest.
Micz Flor
1:06:34–1:06:39
Nee, vor unserer Podcast-Venture.
Florian Clauß
1:06:39–1:06:45
Ach so. Nee, aber da hatten wir das ja auch mal so an, also dieses Leiden von Intelligenz.
Micz Flor
1:06:45–1:06:50
Das stimmt, ja. Das wurde dann zum Thema. Dieser Schmerz, der Schmerz.
Florian Clauß
1:06:51–1:06:51
Schmerzerfahrung.
Micz Flor
1:06:52–1:06:52
Schmerzerfahrung.
Florian Clauß
1:06:52–1:06:57
Ja, also man kann, glaube ich, jetzt so verschiedene Aspekte in diesem Film
1:06:57–1:07:03
so wunderbar diskutieren und hat da auch einfach so schöne Gedankenanstöße drin.
1:07:03–1:07:09
Deswegen, ja, und nach wie vor, die Faszination bei dem Film ist bei mir geblieben.
1:07:09–1:07:14
Ich finde das nach 30 Jahren knapp, jetzt gucken immer noch ganz stark.
1:07:15–1:07:17
Es gibt so Filme, die nicht altern.
1:07:18–1:07:22
Akira wäre, glaube ich, auch so ein Film, der natürlich auch ästhetisch gesehen,
1:07:25–1:07:30
da verzeiht man mehr, als bei irgendwelchen animierten Filmen, ne?
Micz Flor
1:07:32–1:07:32
Wieso meinst du?
Florian Clauß
1:07:33–1:07:37
Also Science-Fiction-Filme, wo dann zum ersten Mal CGI eingesetzt wurde,
1:07:37–1:07:42
aus den 90er Jahren anguckst, da gibt's ganz viel, was dann halt einfach nicht
1:07:42–1:07:44
gut alt hat, weil es halt nicht mehr gut aussieht.
1:07:44–1:07:47
Während bei so einer Anime-Geschichte, die funktioniert nicht immer,
1:07:47–1:07:51
also die Ästhetik kennt man ja auch noch aus den Vorabend-Serien,
1:07:51–1:07:53
die dann halt genau so etwas trashiger,
1:07:53–1:08:00
damals halt aufwendiger produziert sind, aber ja das funktioniert bei dem Film noch sehr gut.
Micz Flor
1:08:01–1:08:05
Also für mich ist jetzt 30 Jahre später die Diskussion, dass wir eben nicht
1:08:05–1:08:10
über das über die Action und das Hacken und sowas sprechen, sondern dass wir
1:08:10–1:08:16
über Leiblichkeit, Körper und Geist so reden, das ist für mich neu.
1:08:18–1:08:21
Künstliche Intelligenz Diskussion dann auch über den,
1:08:25–1:08:29
Wie sagt man das? Nur über meine Leiche gibt es doch diesen Spruch.
1:08:29–1:08:32
Und da ist ja auch der Körper drin und irgendwie dieses Gefühl,
1:08:32–1:08:36
dass die Diskussion eben nicht über eine Leiche geführt werden kann,
1:08:37–1:08:39
sondern dass Intelligenz und Körperlichkeit irgendwie zusammenhängen.
1:08:41–1:08:45
Raum, wahrscheinlich dann auch ein Thema, ist Räumlichkeit. Da sind wir dann
1:08:45–1:08:49
auch wieder bei laufend reden und beim Laufen reden,
1:08:49–1:08:57
weil wir ja auch diesen Raum einnehmen, so in der Stadt und uns damit dann auch irgendwie verbinden.
1:08:58–1:09:02
Wobei ich lustigerweise es gar nicht so sehr habe, dass unsere Podcast-Gespräche
1:09:02–1:09:04
mit Orten verbunden sind.
Florian Clauß
1:09:04–1:09:09
In mir geht es schon so. Also wenn ich dann irgendwann später mal wieder so
1:09:09–1:09:15
an eine Ecke von Berlin komme, dann denke ich, ach hier haben wir doch über Voyager gesprochen.
Micz Flor
1:09:16–1:09:18
Doch, das stimmt. Das habe ich im Südkreuz.
Florian Clauß
1:09:18–1:09:23
Ja, siehst du. Genau, das ist kognitive Mapping, was wir uns da hier erschließen.
1:09:23–1:09:28
Nach wie vor, was natürlich auch unsere ganz individuellen Erfahrungen sind,
1:09:28–1:09:33
aber wo wir dann so eine Ortsbeziehung entwickeln.
1:09:37–1:09:45
Ja, also ich würde sagen, mehr ist nicht zu sagen, also ich glaube,
1:09:45–1:09:51
wir haben das jetzt irgendwie so ganz ausführlich erörtert und ja,
1:09:51–1:09:54
ich kann auch noch mal den Appell starten,
1:09:55–1:09:59
kann man sich gut anschauen, ist auch noch nicht mal 90 Minuten lang.
1:09:59–1:10:04
Echt, ja? Ja, ist 82 Minuten lang, der Film. Gut, Mitch.
Micz Flor
1:10:04–1:10:07
Ja, danke auch für die Tour. Ich bin total gespannt, wo wir jetzt rauskommen.
1:10:08–1:10:10
Irgendwie sieht das so vertraut aus, aber...
Florian Clauß
1:10:10–1:10:14
Ist es nicht, ne? Es ist schon was anderes hier. Ich kenne das auch noch nicht,
1:10:14–1:10:17
muss ich ehrlich sagen. Wir gehen jetzt quasi unter die Brücke.
1:10:19–1:10:25
Unter die Brücke in Richtung Lietzensee. Mal schauen, wo uns das noch hinschwirrt.
1:10:25–1:10:27
Wir müssen ja nochmal jetzt gleich einkehren.
Micz Flor
1:10:27–1:10:31
Ja, ich möchte auf jeden Fall noch mit dir jetzt was essen. Ja, machen wir.
1:10:32–1:10:35
In diesem Sinne lassen wir jetzt einfach die anderen außen vor.
1:10:36–1:10:38
Vielen Dank fürs Zuhören, dass ihr dabei geblieben seid.
1:10:39–1:10:41
Es gibt wirklich nicht mehr so viel zu sagen.
1:10:42–1:10:44
Abschließend, ich habe das Gefühl, weil du vorhin gesagt hast,
1:10:46–1:10:49
getroffen, aber es hat mich dann irgendwie auf einmal so erschüttert.
1:10:49–1:10:52
Da habe ich nichts gesagt, aber es stimmt, ich habe dir zugehört.
1:10:52–1:10:56
Aber es war sehr schön. Es war sehr schön.
1:10:56–1:10:58
Ja, vielen Dank auch.
1:10:59–1:11:03
Wie immer unter eigentlich-podcast.de.
Florian Clauß
1:11:03–1:11:07
Könnt ihr dann die Informationen zu den folgenden Folgen abrufen,
1:11:07–1:11:11
den Track, den wir gelaufen sind, runterladen.
Micz Flor
1:11:11–1:11:12
Check the Track.
Florian Clauß
1:11:12–1:11:16
Und auch, du hast dieses Mal total viele Fotos gemacht. Nee,
1:11:16–1:11:17
so viel habe ich gar nicht gemacht.
1:11:17–1:11:21
Du warst dauernd mit dem Handy am Fotografieren. Ja, ich schickte die alle.
1:11:22–1:11:28
Wir veröffentlichen dann auch immer in der Episode die Fotos von den Straßen,
1:11:28–1:11:29
wo wir langgelaufen sind.
1:11:29–1:11:35
Das war eigentlich Podcast Episode 42.
1:11:36–1:11:42
Dann das nächste Mal übernimmt Mitch. Ich sage Tschüss, bis in zwei Wochen.
Micz Flor
1:11:42–1:11:45
Und ich sag Papa, Baba.

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"Never listen to what people say. Just watch what they do." (Chrisjen Avasarala, S02E01)

Unser Thema ist die Serie "The Expanse", eine Meisterleistung im World Building. Ursprünglich als Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) geplant, wurde sie später zu einer Streaming- und TV-Serie umgewandelt. Die letzte Staffel wurde gestreamt, und das letzte Buch wurde veröffentlicht. Es ist also an der Zeit, einen umfassenden Blick auf das Gesamtwerk zu werfen. Obwohl wir vor Plot-Spoilern warnen, kommen wir gar nicht dazu, da wir uns in unserer Begeisterung für die neun Romane, die zusätzlichen Novellen und die für das Fernsehen vom Syfy Network adaptierte Serie verstricken, die jedoch nach drei Staffeln abgesetzt wurde. (Amazon erwarb die Rechte und produzierte drei weitere Staffeln.) Die Handlung spielt in einer Zukunft, in der die Menschheit das Sonnensystem kolonisiert hat. Der Konflikt zwischen der Erde, dem Mars und den "Belters" im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter eskaliert, als eine mysteriöse außerirdische Technologie namens Protomolekül auftaucht. Die Serie beginnt ohne große Einleitung und nimmt das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise durch die Expanse-Welt. Wir hingegen versuchen einleitend eine Zusammenfassung, die jedoch immer wieder scheitert, denn das World Building von "The Expanse" ist ebenso umfassend und scheinbar endlos wie das von Star Wars. Auf einmal ist die Zeit schon um und wir haben kaum begonnen und doch schon zu viel gesagt! Worin wir uns einig sind: Cast, Technik, Locations und Plots begeistern genauso wie die Leichtigkeit, mit der die Welt immer größer wird und jedes Buch schon fast wie ein anderes Genre erscheint. Auch das Protomolekül entwickelt sich weiter: von einer Art Phage, die Zellen befällt, zu einer umfassenden verschollenen Alien-Kultur, die ganze Sonnensysteme in diamantene Festplatten umwandeln und fast-kollabierende Sterne zu Mausefallen umfunktionieren kann.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Micz Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:02
Und heute wird nicht geklatscht.
Florian Clauß
0:00:02–0:00:05
Doch, wir müssen nochmal klatschen. Warum? Für das Backup.
Micz Flor
0:00:06–0:00:08
Hä, das ist doch auch Stereo.
Florian Clauß
0:00:08–0:00:11
Nee, das ist ja, quasi jeder Sender nimmt ja einzeln auf.
Micz Flor
0:00:12–0:00:15
Ich dachte du nimmst, ach, im Sender ist die nicht eingefahren.
Florian Clauß
0:00:15–0:00:20
Ja, ja, ja, das war der Punkt, warum ich das Backup nicht eingefahren hab.
0:00:20–0:00:22
Also nee, das Firmware-Update, so rum.
0:00:23–0:00:26
Und erst als ich dann die Sender angeschlossen hab, hat der mir gesagt,
0:00:26–0:00:30
hier mach mal Firmware-Update. Und damit konnte ich dann halt gleich das Backup
0:00:30–0:00:32
machen. Also müssen wir klatschen.
Micz Flor
0:00:33–0:00:39
Gut. Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast.
Florian Clauß
0:00:40–0:00:46
Der Podcast, wo wir im Laufen reden und redend laufen. Oder sowas in der Art.
Micz Flor
0:00:46–0:00:47
Laufend reden.
Florian Clauß
0:00:47–0:00:55
Laufend reden. Und wir sind jetzt ganz schön hier gerade aus der Janowitzbrücke.
Micz Flor
0:00:57–0:01:00
Haben wir uns getroffen s bahnhof
0:01:00–0:01:05
janowitz brücke und laufen richtung wohin
0:01:05–0:01:13
laufen eigentlich wünscht also ich habe mich so ein richtiges ziel ist lustig
0:01:13–0:01:18
was ist unser ziel das da ist mein destination also was heißt das eine buch
0:01:18–0:01:20
was wir nachher referenzieren werden aber ich,
0:01:22–0:01:26
Ich weiß nicht genau. Wir hatten drüber gesprochen. Mein Wunsch war so ein bisschen,
0:01:26–0:01:34
dass wir rübergehen zum Kino International und dann die Straße langlaufen und irgendwie in so einem,
0:01:35–0:01:39
es ist nicht die Allee der Kosmonauten, aber irgendwie so ein Gefühl haben von
0:01:39–0:01:45
dieser Zeit, als man euphorisch dachte, man kann so den Mond und dann den Rest
0:01:45–0:01:50
des Sonnensystems erobern, wo die Architektur eben gerade hier auch natürlich...
Florian Clauß
0:01:50–0:01:52
Hat das irgendwas mit deinem Thema zu tun?
Micz Flor
0:01:52–0:01:54
Hat mit meinem Thema zu tun.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:58
Und was ist dein Thema? Nachdem wir letzte Episode, ich hatte es ja angekündigt,
0:01:58–0:02:02
meinen Dreiteiler gemacht haben über Kinogeschichte der 90er,
0:02:03–0:02:05
ist jetzt natürlich spannend, was hast du?
0:02:05–0:02:10
Willst du dich wieder anschließen, mein Thema?
0:02:10–0:02:12
Oder willst du etwa ausscheren?
Micz Flor
0:02:13–0:02:16
Ich schere aus und ich wollte es mir leicht machen. Ich habe gemerkt,
0:02:16–0:02:17
das ist gar nicht so leicht.
0:02:17–0:02:21
Und für die, die jetzt noch nicht den Titel gelesen haben, singe ich jetzt was
0:02:21–0:02:24
dann kommt man vielleicht drauf weil ich finde das worüber wir sprechen was
0:02:24–0:02:32
sowohl eine buchserie als auch eine fernsehserie sagt man nicht mehr oder es ist eine tv show,
0:02:34–0:02:38
okay eine serie ist ich habe
0:02:38–0:02:41
dieses lied was ich schon lange kenne es hat mich irgendwie daran erinnert
0:02:41–0:02:45
und hin und her dass dabei etwas umgedichtet und es geht so fli me
0:02:45–0:02:48
to the moon and let me
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rest amongst the stars let me
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see what spring is like on jupiter
0:02:57–0:03:13
and mars in other words we a fan of the tv and book series the expanse also es geht um The Expanse.
0:03:13–0:03:16
Und ich habe jetzt einfach mal gesagt, wir sind beide Fans. Ich glaube,
0:03:16–0:03:19
das stimmt gar nicht so, weil du bist irgendwann ausgestiegen.
Florian Clauß
0:03:19–0:03:20
Nee, stimmt überhaupt nicht.
Micz Flor
0:03:21–0:03:24
Und ich wollte es mir irgendwie leicht machen, weil ich habe die Serie gesehen
0:03:24–0:03:27
und ich habe alle Bücher gelesen, bis auf das letzte.
0:03:27–0:03:30
Und diese Show wird auch voller Plot-Spoiler sein.
0:03:31–0:03:36
Weil, bis auf das, es sei denn, die komplette Story-Arc nicht,
0:03:36–0:03:37
weil das letzte Buch habe ich noch nicht gelesen.
0:03:37–0:03:40
Das heißt, da habe ich auch extra nicht geguckt, wo es da geht.
0:03:40–0:03:43
Und Plot Summary auch nicht gelesen.
Florian Clauß
0:03:43–0:03:45
Dann kann ich dich jetzt voll spoilern.
Micz Flor
0:03:45–0:03:46
Du weißt es schon.
Florian Clauß
0:03:46–0:03:48
Ich habe die letzte Serie geguckt.
Micz Flor
0:03:48–0:03:52
Die letzte Serie? Die sechste Serie von Amazon habe ich auch gesehen.
0:03:53–0:04:00
Aber das ist nicht das Ende der neuen... Es sind neun Bücher und es wurden nur
0:04:00–0:04:06
sechs Bücher verfilmt plus in der letzten Staffel noch eine Kurzgeschichte.
0:04:06–0:04:12
Es gab so ein paar Novellas, die zwischen den eigentlichen Büchern spielen und,
0:04:14–0:04:19
Davon wurden so ein paar Ideen dann auch im TV. Also bei Amazon ist es nicht
0:04:19–0:04:25
mehr TV, aber vorher bei Sci-Fi, die ersten drei Staffeln wurden von Sci-Fi produziert.
0:04:25–0:04:28
Da war es wahrscheinlich wirklich noch TV, oder?
0:04:29–0:04:32
Aber dann wurde das von Amazon Prime übernommen.
0:04:32–0:04:38
Und irgendwie, na doch, Amazon nennt sich auch TV, oder? Gibt es das?
Florian Clauß
0:04:38–0:04:44
Ja, also auf jeden Fall hat die ganze Serie ab der dritten Staffel einen extremen
0:04:44–0:04:47
Budget-Boost erfahren.
0:04:48–0:04:55
Das merkt man an den Spezialeffekten. Und ja, also es ist fast jede einzelne
0:04:55–0:04:59
Folge ist produziert wie ein Kinofilm, kann man schon so sagen.
Micz Flor
0:04:59–0:05:02
Zumindest du ja auch bei einer science fiction
0:05:02–0:05:05
serie immer wieder dieses in
0:05:05–0:05:09
diesem spagat machen muss zwischen was kostet
0:05:09–0:05:11
eine folge ja wie viel budget habe ich
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für special effects und wieviel folgen muss ich jetzt noch machen ja das stimmt
0:05:20–0:05:24
und es ist auch irgendwie so ich weiß nicht wie es dir gegen rückblickend die
0:05:24–0:05:28
erste sie kennen vielleicht mal für die die noch gar nicht wissen worüber wir
0:05:28–0:05:30
jetzt gerade reden, weil wir steigen jetzt schon so ein bisschen an wie so,
0:05:32–0:05:37
David Topgeeks. Der hat gerade so ihren neuen The Expans.
Florian Clauß
0:05:39–0:05:43
Du bist ja auch einer, der immer die Bücher liest, so wie bei Jack Reacher.
0:05:44–0:05:48
Haben wir ja auch schon mal thematisiert. Alle Bücher gelesen und dann erst den Film geguckt.
0:05:48–0:05:52
So soll es sein. Harry Potter weiß ich nicht genau, warum du das gemacht hast.
Micz Flor
0:05:52–0:05:55
Ja, ist lustig, weil ich habe nämlich auch über das Lesen habe ich auch nachgedacht
0:05:55–0:05:58
und dieses Lied, was du mir mal gezeigt hast, kam glaube ich von dir.
0:05:59–0:06:06
Wo dieses, wie hieß die Nummer? Die, äh, die, äh, Lord of the Rings,
0:06:07–0:06:08
the book was probably better.
Florian Clauß
0:06:10–0:06:15
The Awesome, Evil, nee, Axes of Awesome oder sowas. Axes of Awesome.
Micz Flor
0:06:16–0:06:20
He's called Geoffrey, not Joffrey. Nee, die andere und dann so.
0:06:20–0:06:24
Ja, da musste ich so dann denken, wo einer sich dann total aufregt über die
0:06:24–0:06:29
Leute, die dann die Singer im im Fernsehen gesehen haben und die Bücher nicht gelesen haben.
Florian Clauß
0:06:29–0:06:32
Und vor allen Dingen diejenigen, die die Bücher gelesen haben,
0:06:32–0:06:34
das schon vor 20 Jahren gemacht haben. Genau.
Micz Flor
0:06:34–0:06:37
I waited 15 years for the Dance of Dragons!
Florian Clauß
0:06:37–0:06:42
15 years for the Dance of Dragons! 15 years! Und jetzt Rage.
Micz Flor
0:06:42–0:06:48
Genau, Rage Against the Machine. Da musste ich auch wirklich an dich denken, weil es ist schon...
0:06:49–0:06:52
Interessant, du hast ja auch mit meinem Bruder Chris immer mal so folgendes
0:06:52–0:06:56
gesagt, und Chris und ich sind in unserer Dreiergruppe eigentlich plus auf Signal
0:06:56–0:06:58
sind wir ja dann so die, die sich,
0:06:59–0:07:01
über Bücher, also nicht, wir reden ja nicht über Bücher, weil wenn,
0:07:01–0:07:03
dann schreiben wir, wir schreiben auch nicht viel über Bücher,
0:07:03–0:07:06
aber trotzdem habe ich immer das Gefühl, das ist sowas, was,
0:07:07–0:07:12
dich so ein bisschen abtrennt eigentlich von mir, dass du gar nicht so ich hatte
0:07:12–0:07:14
dir ja sogar mal Nicht nur das, Mitch, nicht nur das.
Florian Clauß
0:07:16–0:07:19
Nicht nur oder ein E-Book drin in uns.
Micz Flor
0:07:20–0:07:25
Also, The Expanse. Das ist jetzt so ein bisschen formell. Da gehe ich mal so
0:07:25–0:07:27
durch, um mal so eine Fassung zu machen.
0:07:27–0:07:31
Und danach gehen wir wieder zurück in diesen Banter, wo wir uns einfach die Dinge so zuwerfen.
0:07:31–0:07:35
The Expanse ist sowohl eben eine Science-Fiction-Roman-Serie,
0:07:35–0:07:37
wie die entstanden ist, fand ich auch ganz spannend.
0:07:38–0:07:43
Das hat dann eben auch mit diesem Nerd-Wesen zu tun, weil es war ursprünglich
0:07:43–0:07:51
geplant, als als Online-Multi... Wie heißt das nochmal?
0:07:54–0:07:56
MMPORG oder wie heißt das nochmal?
0:07:59–0:08:04
MMORPG, genau. Massively Multiplayer Online Roleplaying Game. Das war die Uridee.
0:08:04–0:08:07
Hatte einer der beiden Autoren. Das ist quasi der Pen-Name.
Florian Clauß
0:08:07–0:08:11
Von welchem Jahr reden wir jetzt?
Micz Flor
0:08:11–0:08:19
Wir sind jetzt Anfang der Nullerjahre. Also das erste Buch erschien 2011,
0:08:19–0:08:23
also könnte man sagen, das ist so fast zehn Jahre in Entstehung,
0:08:23–0:08:31
in der Entwicklung von einem Rollenspiel-Weltensystem bis hin zum ersten Buch
0:08:31–0:08:32
sind fast zehn Jahre vergangen.
0:08:34–0:08:40
Das Ganze wurde als ursprünglich zwölf Bücher-Story-Arc angelegt und dann haben
0:08:40–0:08:43
die aber wohl zwischen drittem und viertem Buch, Buch habe ich im Interview
0:08:43–0:08:46
gehört, haben die so gemerkt, also alles weggeschmissen haben,
0:08:46–0:08:47
was sie dann doch nicht so gut fanden,
0:08:47–0:08:51
wurde das Ganze irgendwie auf neun Bücher beschränkt.
0:08:51–0:08:55
Und ich habe dann auch noch ein anderes Interview gehört, wo die dann auch noch
0:08:55–0:08:56
mal irgendwie so relativ,
0:08:58–0:09:04
relativ confident irgendwie so meinen, ja, wir haben auf alle Fälle die neun Bücher bereit.
0:09:04–0:09:08
Also wenn Amazon da mitmacht, wir haben genug Material.
0:09:09–0:09:12
Aber Amazon hat ja scheinbar dann nach der sechsten Staffel,
0:09:12–0:09:16
was auch mehr oder weniger das sechste Buch plus X ist, aufgehört.
Florian Clauß
0:09:17–0:09:23
Also das war jetzt, war das so eine Startup-Idee oder war das initiiert von Amazon?
Micz Flor
0:09:24–0:09:27
Wir machen jetzt erstmal ganz kurz das Intro für die, die Xpense noch gar nicht
0:09:27–0:09:31
kennen. Und dann rutsche ich genau in deine Fragen auch so ein bisschen mit rein.
0:09:32–0:09:36
Im Amerikanischen, wo es erschienen ist, oder im Englischsprachigen,
0:09:36–0:09:42
heißt der Pen Name, also das Pseudonym, James S.A. Corey. Im Deutschen aber nur James Corey.
0:09:43–0:09:47
Und das sind die beiden Autoren Daniel Abram und Ty Frank.
0:09:47–0:09:51
Und die sind auch, das wird auch in Interviews immer diskutiert,
0:09:51–0:09:55
wenn du die hörst, die haben leicht unterschiedliche Stimmen,
0:09:55–0:09:59
aber so inhaltlich und in der Attitude sind die sich wirklich sehr ähnlich.
0:09:59–0:10:02
Also man hat wirklich so ein Gefühl von einer Brüderschaft. und die sagen auch,
0:10:02–0:10:06
dass viele immer vermuten, wenn man zu zweit schreibt, dann muss man sich irgendwann verkrachen.
0:10:07–0:10:12
Aber die kennen das nicht, also die haben das nie erlebt, sondern im Gegenteil.
0:10:12–0:10:15
Die haben immer das Gefühl, dass wenn einer gerade bei der Filmproduktion ist
0:10:15–0:10:19
oder der andere gerade irgendwie bei einer Messe oder sowas,
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dass der immer für beide sprechen kann.
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Auf jeden Fall, die beiden haben eng zusammengearbeitet, haben etwas anderen
0:10:26–0:10:30
Hintergrund. Danny Abraham war schon Autor, hat schon eine Reihe von Büchern
0:10:30–0:10:34
geschrieben, 69 geboren beide, also sind jetzt 54.
0:10:35–0:10:46
Und Ty Frank wird auch eben als Novelist, aber hat eben diese Publikation, im Prinzip geht seine,
0:10:47–0:10:53
in Anführungszeichen, Karriere wirklich erst mit The Expanse los.
0:10:54–0:10:58
Und bei Danny Abraham ist es irgendwie ganz interessant, dass er auch so auf
0:10:58–0:11:05
seiner eigenen Wikipedia-Seite, da auf seiner Homepage, The Expanse immer so erst als zweites nennt.
0:11:05–0:11:08
Also ich glaube, er hat irgendwie schon so einen Wunsch, dass seine Erfolge
0:11:08–0:11:12
auch vor The Expanse best known for, gibt es ja immer sowas.
0:11:12–0:11:14
Und da hat er ein paar andere Sachen stehen, die ich nicht knowe.
0:11:15–0:11:19
Aber The Expanse, glaube ich, ist wahrscheinlich sein bekanntestes Werk.
0:11:21–0:11:28
Der erste Roman hieß Leviathan Awakes oder Leviathan erwacht und wurde 2011 geschrieben.
0:11:28–0:11:34
Und 2012 war der gleich für den Hugo Award als bester Roman nominiert.
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Und 2017 war die gesamte Serie dann nochmal für den Hugo Award,
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also neun Bücher, als beste Serie nominiert. Und gewann das dann auch im Jahre 2020.
0:11:46–0:11:50
Hugo Award ist insofern interessant, weil das ist, wenn ich mich recht erinnere, der Publikumspreis.
0:11:51–0:11:56
Da geht es also nicht darum, dass das irgendwie von der Jury vergeben wird,
0:11:56–0:12:00
sondern das ist wirklich ein Publikumspreis.
0:12:01–0:12:05
Also insgesamt sind es neun Romane und es gibt aber auch eben diese Novellen, kürzere Werke.
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Teilweise sind es eher Kurzgeschichten, die aber auch richtig schön zu lesen
0:12:09–0:12:11
sind, auch wenn man die Serie nicht kennt.
0:12:12–0:12:19
Und Syfy, S-Y-F-Y Network, adaptierte das und hat das unter dem Titel The Expanse
0:12:19–0:12:20
auch ins Fernsehen gebracht.
0:12:21–0:12:27
Nach drei Staffeln aber abgesetzt. Amazon hat es dann erworben und produzierte
0:12:27–0:12:31
drei weitere Staffeln, die alle auf Amazon Prime Video erschienen sind.
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Und ganz kurz noch zu den Autoren und dann kommen
0:12:34–0:12:38
wir nämlich auch in die Entstehungsgeschichte von The Expanse Reigns.
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Daniel James Abram ist 1969 geboren im November und hat noch ein anderes Pseudonym, MLN Hannover.
Florian Clauß
0:12:48–0:12:48
Hannover?
Micz Flor
0:12:49–0:12:54
Hannover, ja. Er schreibt Romane, Comicbuchautor, Drehbuchautor und Fernsehproduzent
0:12:54–0:12:59
und die letzteren Dinge sind glaube ich aber auch eben The Expanse verschrieben.
0:13:02–0:13:10
Und Ty Frank, ist im Mai 69 geboren, der hat, und das fand ich so ganz interessant, der hat in seine,
0:13:10–0:13:18
der hat eben dieses Media Gaming Tabletop Ding irgendwie so da so mit reingebracht.
0:13:19–0:13:24
Also eigentlich ist er der, er ist eigentlich das Protomolekül für das Universum,
0:13:24–0:13:25
The Expanse auf eine Art.
0:13:25–0:13:28
Das fällt mir jetzt so als Analogie an und was das Protomolekül ist,
0:13:28–0:13:32
das werden wir dann auch gleich nochmal erklären müssen.
0:13:32–0:13:38
Aber der kommt aus so einem anderen Hintergrund und hatte zum Beispiel auch mit George R.
0:13:38–0:13:44
R. Martin, also wir haben gerade Dance of Dragons, also der die Game of Thrones
0:13:44–0:13:46
Bücher auch geschrieben hat.
Florian Clauß
0:13:46–0:13:48
Also es lief schon Feuer in Eis.
Micz Flor
0:13:48–0:13:53
Ja, er war dessen Assistent, hat als Assistent für den gearbeitet.
0:13:53–0:13:56
Das habe ich nochmal ein bisschen nachgegoogelt. Im Interview hat er das so erzählt.
0:13:57–0:14:01
Der wurde von einer Bekannten in so einer Writers Group, also einer Schreibgruppe,
0:14:01–0:14:05
darauf hingewiesen, dass Martin jemanden als Assistenten für die Multimedia-Sachen sucht.
0:14:07–0:14:11
Und dann war das wohl so ein ganz informelles Gespräch.
0:14:11–0:14:15
Also Martin hat dann irgendwie wohl zu ihm gemeint, so Melinda says I should
0:14:15–0:14:18
hire you. Also Melinda meint, ich sollte dich anstellen.
0:14:19–0:14:25
Und Ty Frank erzählt dann im Interview, yes and here's why, hätte er gesagt.
0:14:25–0:14:26
Und hat es dann alles irgendwie so groß erklärt.
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Und am nächsten Tag ging es irgendwie los.
0:14:29–0:14:33
Und was ich dann auch lustig fand im Interview, ist auch so ein bisschen diese
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Art von Humor und Geek-Humor.
0:14:37–0:14:43
Und zwar ist es ja, dass alle Leute immer sagen, dass George Martin schreibt
0:14:43–0:14:45
auf einem uralten DOS-Computer.
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Mit der Software WordStar. Also da würde er halt das alles schreiben,
0:14:50–0:14:53
hätte halt kein Internet und nix und sowas. Und,
0:14:54–0:14:59
Und ich habe das jetzt so ins Deutsch übersetzt. Und Ty Frank sagt halt so,
0:14:59–0:15:00
nein, nein, nein, nein, nein.
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Er schreibt tatsächlich nicht auf einem alten DOS-Computer.
0:15:04–0:15:08
Er hat auf einem alten DOS-Computer geschrieben. Und der ist dann aber kaputt gegangen.
0:15:09–0:15:13
Tatsächlich habe ich ihm den Computer gebaut, auf dem er jetzt schreibt.
0:15:13–0:15:17
Und der ist ein hochmodernes Gerät, auf dem DOS läuft und WordStar 4.
Florian Clauß
0:15:22–0:15:27
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich beim Textverarbeitungsprogramm von
0:15:27–0:15:33
dem C64 auf Pappe so eine Schablone ausgedrückt habe, die direkt über die Tastatur ging.
0:15:33–0:15:37
Und dann waren überall auf dieser Schablone so Beschreibungen,
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welche Funktionen die Tasten haben. Das war so eine Art Mapping von,
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welche Funktion ich aus dem Textverarbeitungsprogramm bedienen kann.
0:15:47–0:15:52
Und ich kann mir schon vorstellen, dass wenn der dann, tatsächlich hat der auch
0:15:52–0:15:53
in den 80ern angefangen,
0:15:54–0:15:59
das Lied von Feuer und Eis zu schreiben, dass er dann halt so auf dieses Mapping
0:15:59–0:16:06
von WordStar festgelegt ist, dass er dann halt auch wieder WordStar braucht im Jahre jetzt.
Micz Flor
0:16:06–0:16:09
Ja, das reibt sich halt auch so ganz tief ein. Ich hatte das irgendwie,
0:16:10–0:16:14
fällt mir gerade ein, also erstens arbeite ich beim Texteditieren immer noch
0:16:14–0:16:17
mit Bluefish, aber Bluefish ist quasi für mich schon das Neueste.
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Das habe ich jetzt irgendwie seit genau 15 Jahren, aber ich habe Bluefish,
0:16:21–0:16:24
alles andere ist mir irgendwie, man möchte da nicht mehr rein.
Florian Clauß
0:16:25–0:16:26
Und Wim hat man nie gelernt.
Micz Flor
0:16:27–0:16:31
Ja, und das ist halt genau das, ich habe halt Wim gelernt. Und es gibt eine
0:16:31–0:16:37
Sache bei Bluefish, die mir immer wieder passiert ist, dass auf einmal zwei Ds im Text drin sind.
0:16:38–0:16:43
Der Grund ist eher, weil wenn man zweimal D drückt in Wim, dann heißt es Zeile löschen.
0:16:44–0:16:48
Und manchmal will man ja einfach so eine Zeile löschen komplett und dann kommt
0:16:48–0:16:49
doppelt D. Das ist so hängen geblieben.
Florian Clauß
0:16:50–0:16:52
Okay, also sagen wir nicht Doppelpunkt.
0:16:54–0:16:57
Q-Strand steht für Exit und Quick.
0:16:57–0:17:01
Na gut, wir weichen aus, ja, wir schweifen ab, meine ich.
0:17:01–0:17:04
Ich wollte noch kurz nutzen, weil deine Idee war ja auch so ein bisschen hier
0:17:04–0:17:09
auf der Tour, wir sind gerade und ich habe gesehen, hier das Internationale, Kino International,
0:17:09–0:17:16
ein Kino, wo wir viele Filme gesehen haben und wo auch viele emotionale Erlebnisse
0:17:16–0:17:17
passiert sind im Film. Ganz viele.
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Ganz viele, also auch die Räumlichkeiten im Film mit den Filmen zusammen und
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die Räumlichkeiten. Jetzt zwischen uns. Zwischen uns auch.
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Tiger and Dragon haben wir, glaube ich, da gesehen.
Micz Flor
0:17:27–0:17:28
Ja, du bist Tiger.
Florian Clauß
0:17:29–0:17:31
Nee, ich war der mit dem Schiff. Das hast du auch schon mal.
Micz Flor
0:17:31–0:17:32
Ja, aber das war Hero, glaube ich.
Florian Clauß
0:17:32–0:17:36
Naja, das war Hero. Nee, das war Tiger and Dragon. Egal.
0:17:36–0:17:41
Auf jeden Fall hier, direkt an der Karl-Marx-Allee, Kino International, feiert 60.
0:17:41–0:17:48
Geburtstag. Und wir gehen jetzt so in Richtung, in diese Plattenbausiedlung,
0:17:48–0:17:50
die sich aber so ein bisschen reformiert hat,
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zwischen Platz der Vereinten Nationen und Karl-Marx-Allee und versuchen,
0:17:55–0:17:58
so eine kleine Kinotour zu machen.
0:17:58–0:18:00
Und auch an einem unserer Lieblingskinos,
0:18:02–0:18:03
vorbeizukommen.
Micz Flor
0:18:03–0:18:05
Wenn es das überhaupt noch gibt. Das gibt es.
Florian Clauß
0:18:05–0:18:07
Ich war neulich mit Tilwan zusammen.
Micz Flor
0:18:07–0:18:10
Ich liebe es immer noch, ich war aber ewig nicht mehr da.
Florian Clauß
0:18:10–0:18:14
Ich mag das auch voll gerne. Ihr könnt ja spoilern, das Tilsiter Lichtspiele.
0:18:15–0:18:22
Tilsiter, so viel auch sei auch gesagt, Tilsiter hängt dran an dem ganzen an
0:18:22–0:18:26
der die haben eine eigene Brauerei, die haben mehrere Kinos.
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Die hatten jetzt auch zuletzt das Kino, was intimes in Friedrichshain stillgelegt
0:18:31–0:18:33
worden war, haben die aufgenommen.
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Die haben Zukunft am Ostkreuz, ein Freilichtkino haben die noch.
Micz Flor
0:18:37–0:18:42
So wie du es aussprichst, schreibt man das Zug UMPFT.
Florian Clauß
0:18:42–0:18:48
Zukunft. In der Zukunft, aber die Transkription wird zeigen,
0:18:48–0:18:50
wie sich das ausgesprochen hat.
Micz Flor
0:18:50–0:18:51
Manchmal war es die AI.
Florian Clauß
0:18:52–0:18:56
Und die haben bei allen noch eine eigene Brauerei dran. Und das Tolle ist,
0:18:56–0:19:01
Das Tolle ist, es war noch mal so ein Filmgalaktiv.
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Ich weiß nicht, ob die jetzt noch
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immer Filme drehen, aber wir haben auf Beta-Folgen früher Filme gedreht.
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Und einer von denen ist halt so, der hat Lagerhallen voll von diesem ganzen DDR-Interieur.
0:19:12–0:19:18
Und jede Kneipe, die jetzt zum Kino gehört, Intimis und jetzt hier auch diese
0:19:18–0:19:22
Lichtspiele, wenn du reingehst, die sind immer unglaublich ostig,
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aber unglaublich toll eingerichtet.
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Da gibt es noch diese Lampenschuhe, es gibt diese Stühle, es gibt diese Verkleidung,
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also dieses ganze Originalmaterial.
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Und das kommt halt von diesem einen Typen, der in diesem Kollektiv,
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und der hat auch Filme ausgestattet.
0:19:36–0:19:43
Und ja, ich war mal, ich habe mal zusammen mit dem einen studiert und wir konnten
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dann immer Filme gucken bei ihm im Kino.
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Das war auch total super, als wir uns auf die Seminare vorbereitet haben. Das waren die 90er.
Micz Flor
0:19:50–0:19:52
Und in welchem Kino war das dann?
Florian Clauß
0:19:52–0:19:53
Es war ein Tösetag.
Micz Flor
0:19:54–0:19:55
In den Lichtspielen, wo wir jetzt hingekommen sind.
Florian Clauß
0:19:55–0:19:58
Ja, genau. Da haben wir uns dann immer Vormittag, Sonntag Vormittag getroffen
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und hatten dann, ich weiß nicht mehr, auch dann irgend so ein Filmseminar.
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Wir konnten dann halt direkt auf der Leinwand gucken.
Micz Flor
0:20:08–0:20:11
Also das ist so, wenn das noch auf hat und die Küche auch noch auf hat,
0:20:11–0:20:14
wenn wir da ankommen, dann machen wir kurz Pause.
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Ein Liebespublikum. Und essen, ja, oder veganen Leberkäse. Ich weiß gar nicht,
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was die inzwischen so haben.
Florian Clauß
0:20:24–0:20:26
Ja, die haben glaube ich nicht so, die haben nicht so eine gute,
0:20:26–0:20:30
also Zümpfe, ich will jetzt nicht. Okay, ich hab dich unterbrochen.
Micz Flor
0:20:30–0:20:31
Gut, das haben wir nicht gesagt.
Florian Clauß
0:20:33–0:20:33
Genau, schneiden.
Micz Flor
0:20:35–0:20:40
Nee, nicht schneiden. Schneiden tun die anderen. Also, wie ich vorhin schon
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sagte, wir kommen jetzt in diesen Anfang.
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Wie entstand das Ganze? Das war eben ursprünglich als Idee für Massively Multiplayer
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Online Role Playing Game von Tai Frank geplant.
0:20:50–0:20:52
Und der hat das wohl in den Nullerjahren
0:20:52–0:20:59
einem chinesischen Web-Software gepitcht und es kam aber zu nix.
0:21:01–0:21:05
Und er hat dann aber und das ist was, da weißt du vielleicht mehr drüber,
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über diese ganze Tabletop-Sache nicht, weil du es selber spielst,
0:21:08–0:21:13
aber vielleicht hast du mehr Geeks in deiner oder Nerds, ich weiß gar nicht
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genau da ist ein großer Unterschied,
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wie man die jetzt nennen würde, aber Menschen die diese Role-Playing-RPGs Sachen spielen,
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weil es gab dann, was im Deutschen wohl Foren-RPG heißt,
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oder Post-to-Play-RPG im Englischen,
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wo man dann eben nicht am Tisch sitzt
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mit so Role-Playing-Games sondern wo man das in einem Forum gemacht
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hat das gibt es wohl seit den 90er Jahren ist ja auch irgendwie naheliegend und
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man konnte das halt eben dann auch spielen so wie was das
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Internet eben ganz gut kann Menschen zusammenzubringen um Dinge drumherum die
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aber örtlich nicht zusammenkommen können und diese Tabletop-Idee ist das eine
0:21:51–0:21:57
aber diese erste Version von The Expanse war wohl von Ty Frank schon entwickelt
0:21:57–0:22:01
entwickelt als Storyworld für so ein RPG.
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Und da war eben Abraham auch mit drin, der hat das mitgespielt.
0:22:06–0:22:10
Und irgendwann ist das wohl so ein bisschen ausgetrocknet und er hat dann aber
0:22:10–0:22:14
trotzdem Frank angesprochen und gemeint, du hör mal zu, irgendwo habe ich auch
0:22:14–0:22:19
das Zitat gelesen, ich glaube in Wikipedia sogar, dass er ihm gesagt hätte,
0:22:20–0:22:26
kein Autor hat so viel World Development.
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Also diese Welten, die der da entwickelt hat, dass die wirklich unglaublich
0:22:32–0:22:34
gut sind. da könnte man doch ein Buch schreiben.
0:22:35–0:22:41
Und das haben die dann auch gemacht. Das erste Buch, Leviathan Wakes,
0:22:41–0:22:43
kam wie schon gesagt 2011 auf den Markt.
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Ja, lustig, deshalb beim Recherchieren fallen einem immer Sachen ein,
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die man noch nicht wusste darüber.
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Es gibt jetzt natürlich dann eben wieder ein RPG.
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Das war seit 2018 ein Kickstarter-Projekt, The Expanse Role-Playing Game.
0:22:59–0:23:05
Und da werden wir auch einen Link rausgeben, wo man PDF runterladen kann,
0:23:05–0:23:09
gratis und das Ding wurde dann irgendwie auch entwickelt und hat,
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ich habe gerade auf Kickstarter geguckt, letztes Update am 1.
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Februar 2023 hat das 402.000 Dollar eingenommen von Spenden,
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um eben dieses RPG zu entwickeln, was in den Nullerjahren nie,
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zustande kam aber da handelt es sich jetzt wirklich um ein,
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Tabletop-Roleplaying-Game, wenn ich es verstanden habe. Also da gibt es auf
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einem PDF, kann man runterladen, die Charaktere und so.
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Es ist eine Welt, die ich nicht kenne. Ich weiß nicht, hast du da irgendwas
0:23:39–0:23:41
zu diesen Tabletop-RPG?
Florian Clauß
0:23:41–0:23:44
Naja, ich habe das ja jetzt irgendwie durch Luke, meinem Sohn,
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der war ja so ein bisschen in diesem Warhammer 40k-Universum verfallen.
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Und da habe ich das so mitbekommen. Und da gab es ja immer so zwei Stufen,
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dass man auf der einen Seite dann eben diese ganzen Figuren sich kauft, völlig überteuert.
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Ja, auf der anderen sondern die zusammenklebt, weswegen die alle abhängig werden,
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die Kinder. Schnüffeln.
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Und deswegen wollen die immer mehr Modelle bauen und dann halt anmalen,
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was unglaublich wirklich eine filigrane Arbeit ist.
0:24:15–0:24:19
Und Luke da auch sehr viel Zeit drauf verwendet hat. Und dann gibt es halt die
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andere Phase, wo du halt mit den Dingern anfängst zu spielen.
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Da gibt es halt so ein Rolebook, was dann auch jedes Jahr neu rauskommt und
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unglaublich viel Geld kostet. Ja, das ist ein Fehler.
Micz Flor
0:24:29–0:24:34
Aber das ist eben das Spannende, finde ich, auch daran, dass es halt eben immer so ein Regelwerk gibt.
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Und dieses Regelwerk ist der Teil, der dann wiederum die Charaktere in so Korridore einschränkt.
0:24:40–0:24:44
Und ich glaube, da wird es dann erst spannend. Auf der einen Seite gibt es Charaktere,
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die sind aber irgendwie auch belanglos, wenn die ihre Regeln nicht kriegen.
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Sie müssen dann bestimmte Sachen können, können bestimmte Sachen nicht.
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Und dann ist es halt eben so ein Game-of-Thrones-Universum auch.
0:24:57–0:25:00
Was kann ein Drache? Wie alt muss er sein, damit er was kann?
0:25:00–0:25:03
Oder Pokémon-mäßig. Das sind alles so Sachen, die...
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Ich muss zugeben, ich hatte immer so...
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Ist ja auch hier Stranger Things, die spielen ja auch diese Tabletop-Sachen.
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Dungeons & Dragons. Und das war immer so eine Sache, wo ich eigentlich gerne,
0:25:19–0:25:20
Interesse für entwickelt hätte, aber es ist nie passiert.
Florian Clauß
0:25:21–0:25:25
Ja, ich hätte auch ein paar Sessions damals in später 80er, Anfang 90er,
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wo auch dann ein, du brauchst halt einen Spielemaster, der dann halt irgendwie das aufbaut.
0:25:30–0:25:34
Und ich war halt total aufgeregt und hab dann meinen Charakter auch gezeigt.
0:25:34–0:25:40
Und dann war das erste Spiel und das war halt irgendwie voll scheiße gelaufen
0:25:40–0:25:44
und dann haben die sofort das Interesse verloren. Das war echt so.
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Aber ich glaube, wenn man sich da so rein rettet, ist das echt super.
0:25:49–0:25:54
Und vor allen Dingen, du musst so viel wissen. Das ganze Regelwerk ist halt
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so komplex und da kommen wir ja wieder zu Expanse.
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Expanse ist ja ein politisches Universum. Was ich da auffalte,
0:26:02–0:26:06
wer mit wem, welche Liga, welche Waffenklassen-Typen, wie sie sich dann halt
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gegenseitig politisch dann irgendwie so in Angriff nehmen.
0:26:11–0:26:14
Und das ist ja bei Expanse ganz, ganz stark so.
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Und das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das aus diesem RPG-Kontext,
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Tabletop-Spielen und so weiter sich entwickelt hat.
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Also ist nachvollziehbar. Ich kannte jetzt die Vorgeschichte nicht dazu.
Micz Flor
0:26:27–0:26:30
Nee, wusste ich auch nicht. Bin jetzt auch erst bei der Recherche irgendwie untergekommen.
0:26:31–0:26:36
Und macht gleichzeitig irgendwie Sinn, weil ich weiß noch, als ich die erste
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Staffel angefangen habe, ich habe es auch nicht zuerst gelesen,
0:26:40–0:26:40
sondern später gelesen,
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wie schnell man so ein Star Wars Gefühl hat.
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Also das Gefühl hat, dass hinter diesem bisschen Geschichte,
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was man mitbekommen hat, also das Narrativ, was erzählt wird,
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dass das mit einer Sicherheit erzählt wird, die nur entstehen kann, wenn,
0:26:59–0:27:04
hinter dem Ganzen einfach alles durchdacht ist.
Florian Clauß
0:27:04–0:27:11
Ja, wenn ganz viel so, wenn nur so die Eisspitze und hinter liegt der Eisberg
0:27:11–0:27:14
darunter und hat ganz viel Inhalt.
Micz Flor
0:27:15–0:27:20
Und das ist dann wirklich auch das, wo du, also wir können ja mal ganz kurz umreißen, um es geht.
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Das ist irgendwie, keine Ahnung, ein paar hundert Jahre entfernt von uns.
0:27:23–0:27:25
Es gibt inzwischen einen Epstein Drive.
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Epstein Drive ist damit kann man sehr schnell
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fliegen das ist quasi so ein bisschen die prämisse von von diesen apps dann
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greift und dazu auch noch so ein interview schnipsel den ich ganz spannend fand
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und zwar also der erste teil davon der zweite teil macht später erst in der
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sich den ersten wo die meinten.
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Sie wollten eine Welt schaffen, die halt so ein bisschen zwischen Apollo 13,
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also der Mission, die dann auch mit Tom Hanks verfilmt wurde,
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glaube ich, und Buck Rogers, das ist so Ende 70er Jahre, so eine TV-Serie,
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also so ein 70er Jahre einfach, so ein 70er Jahre Feeling schaffen.
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Also wo alles aber wirklich noch und das ist dann auch so ein bisschen wie die
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alten folgen die wir manchmal so versucht haben so ganz aus dem fenster zu lehre
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alles noch in so einer newtonischen welt.
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Verbandelt ist weiß das wird noch verbrannt das wird noch energie irgendwie
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so raus also es wird keine keine die technik ist unglaublich fortgeschritten
0:28:31–0:28:34
und dennoch bewegt es sich nicht nicht im Quantenraum, sozusagen.
0:28:35–0:28:40
Es wird halt unglaublich viel gebrannt, es entsteht Hitze, die Hitze muss abgeführt werden.
0:28:41–0:28:44
Und die haben halt gesagt, die haben so bestimmte Prämissen geschaffen,
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die man einfach akzeptieren muss und die aber sich auch irgendwie so vertraut
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anfühlen müssten, dass man dann was sagt, okay, das kann ich glauben.
0:28:50–0:28:55
Und dieses Epstein Drive, das kann halt unglaublich schnell fliegen und das
0:28:55–0:28:59
ist gut genug erklärt und sie nennen das halt so Wikipedia Plausibility.
0:28:59–0:29:05
Also sowas wie so ein Wikipedia-Eintrag, wo man was über Chemie liest oder Physik oder irgendwas.
0:29:05–0:29:08
Und was auf Wikipedia ist, das ist gut genug.
0:29:08–0:29:15
Die beiden Autoren verbindet noch eine Sache, so in einem wissenschaftlich-akademischen
0:29:15–0:29:20
Rahmen, ist, dass sie beide ein Degree in Biologie gemacht haben.
0:29:21–0:29:25
Und das war wohl auch irgendwie so eine Online-Rezeption, die jemand noch vorgelesen
0:29:25–0:29:30
hat, als sie beiden bei Google eingeladen waren. Das war nach dem vierten Buch, glaube ich.
0:29:31–0:29:36
Und in dieser Rezension war es auch wirklich so, dass jemand gemeint hat,
0:29:36–0:29:40
ja, es ist natürlich alles ein bisschen crazy mit diesem Weltraumflug und sowas,
0:29:40–0:29:44
aber auf jeden Fall, die Biologie haben sie ziemlich gut dargestellt.
0:29:45–0:29:51
Oder didn't mess up the biology war glaube ich das Englische und das ist so
0:29:51–0:29:55
diese Epstein Drive und deshalb können die das Sonnensystem bevölkern, das ist quasi die Grenze,
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und da gibt es eben ein Buch, The Stars My Destination was,
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auch als Referenz angelegt wird, was noch so aus einer anderen Generation kommt,
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ich habe die Zahlen jetzt gerade nicht im Kopf aber was dann eher so so ein 2001,
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also so aus einer anderen Dekade, eine andere Art von Science-Piction,
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wo es aber auch eben um diesen Hintergrund geht,
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dass die Menschheit als Gesellschaft das Sonnensystem besiedelt hat.
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Und bei, also Ty Frank hat dieses Stars Modestination als Referenz mit angegeben.
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Und hier ist es jetzt so, dass wir im Prinzip drei...
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Ja, wie möchte man sagen, Gruppen, drei Typen, was willst du das nennen?
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Oder man hat drei Gesellschaften vielleicht.
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Das eine ist natürlich die Erde, die ist der Ausgangspunkt und hat immer noch
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die größte Bevölkerung.
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Das zweite ist der Mars, der wurde eben besiedelt, der wurde auch angefangen
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mit Terraforming, aber es ist noch nicht abgeschlossen.
Florian Clauß
0:31:04–0:31:07
Und die dritte sage ich
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jetzt eben gesellschaft ist ist in
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dem astroiden gürtel der belters genau eine asteroid belt die heißen der belters
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und die sind ja wie würdest du beschreiben ja das sind ja so diese auf der einen
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seite hat diese diese outlaws ja und auf der anderen seite so ein ein bisschen so diese Piraten,
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aber gleichzeitig auch so diese eher so ein Stimmen organisiert,
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weil natürlich aufgrund der physikalischen Größe von so von den einzelnen Asteroiden ja,
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da nur auch eine Handvoll Leute sich niederlassen können und deswegen sind die
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auch so in so Tribals dann organisiert und haben auch so entsprechend so Codes untereinander,
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also das heißt, da geht es viel so wer kann mit wem und es ist so so ein bisschen
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so in dieser ganzen Piraten, was man auch so vom Piratenfilm kennt,
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in dieser Form gezeigt.
Micz Flor
0:32:07–0:32:12
Ja gut, und politisch, wirtschaftlich sind die sehr, sehr wichtig.
0:32:14–0:32:19
Die bringen Wasser, Rohstoffe, alles was aus dem Asteroid Belt,
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was da verfügbar ist, das wird von denen geharvestet oder abgebaut.
0:32:24–0:32:27
Aber wirtschaftlich werden die halt immer unterdrückt und sind natürlich extrem
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abhängig und sind auch immer in einer großen Gefährdung, weil es nirgends da
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wo sie sind zum Beispiel einfach Sauerstoff gibt.
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Extrem darauf angewiesen auch immer, dass man kann den buchstäblichen harn zu drehen.
Florian Clauß
0:32:43–0:32:48
Ja, gleichzeitig sind sie aber für den ganzen Abbau der Ressourcen,
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also sind da auch wieder so diese Ölbohrinseln, dass sie die Ressourcen quasi
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ran schaffen für den Rest und da bestimmte Elemente auch ran holen,
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die die anderen nicht zur Verfügung haben.
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Also die sind in so einer Abhängigkeit drin. Also das ist auch so ein bisschen
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die Kolonialisierung, also sie selber kolonialisieren, aber gleichzeitig sind
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sie diejenigen, die ausgebeutet werden.
Micz Flor
0:33:14–0:33:21
Und da beginnt dann quasi auch das erste Buch oder eben auch die erste Serie,
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weil sich da in der Gruppe der Belters langsam ein Widerstand,
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revolutionärer Widerstand bildet.
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Und das wird irgendwie versucht von den Innerplanets, also die inneren Planeten
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Mars und Erde, die allerdings auch nicht direkt verfeindet sind,
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aber verfeindet genug, dass man sich nicht mehr über den Weg traut.
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Es ist aber jetzt kein Krieg zwischen denen.
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Und das verbindet aber Mars und Erde, dass sie dafür sorgen müssen,
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dass die Beltas halt jetzt nicht versuchen, sich da Unabhängigkeit anzustreben
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oder zu erkämpfen oder so.
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Und das ist dann, finde ich, so ein bisschen eine Referenz zu Robert Heinleins
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Buch The Moon is a Harsh Mistress, aus dem, glaube ich, so ein paar Sachen inspiriert
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sind, die später auch in die Expanse kommen.
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Da geht es bei The Moon is a Harsh Mysteries darum, dass er...
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Sehr interessantes Buch.
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Wo auch wirklich eine andere Form von Gesellschaft, Familienkonzept und so was,
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Gerichtssprechen, so was vorgestellt wird.
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Ziemlich interessant, teilweise auch sehr witzig.
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Es geht darum, dass eben der Mond genau das ist, was die Belters,
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was wir gerade erklärt haben, sind. Da wird irgendwie angebaut,
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abgebaut und immer zur Erde geschickt.
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Und die wollen unabhängig werden und drohen der Erde, was die Erde erstmal lächerlich findet.
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Weil was will der Mond uns drohen? Die haben ja nichts. und dann passiert das,
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was dann auch später in der, ich glaube, im fünften Buch, muss ich auch nochmal gucken, genau,
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passiert, dass bei Moon is a Harsh Mistress schon diese Idee kam,
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dass man ja einfach am Mond nur Gesteinsbrocken in die Erdumlaufbahn bringen
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muss und mit so einem ganz kleinen Raketchen, also einem Thruster,
0:35:12–0:35:16
kann man die dann irgendwie so antippen, dann fällt die auf die Erde runter.
0:35:17–0:35:22
Das heißt, der Aufwand vom Mond, die Erde zu bombardieren, ist deutlich geringer
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als für die Erde, den Mond anzugreifen und den Mond zu bombardieren.
0:35:26–0:35:30
Also es gibt so ein paar Inspirationen, wo sich dann diese The Expanse schon
0:35:30–0:35:36
auch an solchen Dingen anlehnt, aber es ist trotzdem, finde ich, was Neues.
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Es ist irgendwie was Neues, hat irgendwie so dieses Star Wars Feeling von die
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Welten sind dermaßen durchdacht, dass man das Gefühl hat, man kann einfach wirklich
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in so einem Role-Playing-Game einfach mal eine Tür aufmachen und kommt irgendwo raus.
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Das ist wirklich sehr gut entwickelt.
Florian Clauß
0:35:53–0:35:58
Also ich finde auch, was ich wirklich bei der Serie, auch die ersten Seasons,
0:35:58–0:36:00
die dann relativ günstig noch produziert waren,
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wo die sich total viel Mühe gegeben haben, um das irgendwie ordentlich darzustellen,
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war eben diese ganze Physik dahinter.
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Das heißt, erstmal ist dieser eppstein antrieb ziemlich genial dargestellt dass
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ich bin dann die ich viel richtig gemacht in der visuellen umsetzung und dann
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ist auch zum die belters die dann auch eben dadurch dass die halt viel weniger schwerkraft aus.
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Haben die ihren ganzen Knochenbau und so weiter, ihre ganze Physiknomie des
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Körpers umgestellt und können gar nicht mehr so ohne weiteres auf der Erde leben.
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Und die werden ja auch so als so sphärenhafte Wesen beschrieben.
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Die sind auch so gecastet, die Schauspielerinnen und Schauspieler,
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dass die sehr lange Glieder haben, dass die so langgezogen sind.
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Also das heißt, diese Schwerkraft, die den Körper dann halt so auch verändert,
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die fehlende Schwerkraft, die den Körper verändert hat.
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Da gibt es auch eine Szene, wo, wenn die sich halt so im Schwerkraftfeld nähern,
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dann müssen die Tabletten nehmen und dann müssen die halt medikamentös bearbeitet
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werden, damit die halt überhaupt das aushalten können, ja.
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Und da hat der Film extrem viele solche Sachen, also das betrifft ja wieder
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die Biologie, ne, die sind sehr toll durchdacht und, aber auch die Physik und
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wo dieses erste Battle stattfindet in der Schwerelosigkeit.
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Und du siehst die ganze Zeit so ein bisschen wie bei Gravity,
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dass du diese rotierenden Kugeln hast, dass du auch irgendwo eine Anziehung
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zwischen den kleinen Körpern hast, dass du siehst, wie die Gewehrkugeln oder
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diese Fader-Dinger, die dann abgeschossen werden,
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dann halt so ständig rotieren und man muss dann wieder ausweichen den Kugeln,
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die man abgeschossen hat.
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Also sie sind nicht irgendwie weg, so wie bei Star Wars, wieder Fade oder Wutsch,
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sondern es ist auf einmal so ein ganzer Kosmos von...
Micz Flor
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Das ist bei Gravity in der Atomkraft.
Florian Clauß
0:37:51–0:37:54
In der Gravity oder auch bei dem. Also es gibt ja so ein Duell,
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wo die dann am Anfang, ich glaube, das kommt wirklich in der ersten Staffel vor,
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wo die dann ständig mit diesem, da fällt, glaube ich, ein Antrieb aus und die
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müssen halt die ganze Zeit gucken, wie sie dann in diesem Kampf dann wieder
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eine Stabilität gewinnen.
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Und das ist halt so sehr gut inszeniert, wo du merkst, okay,
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das ist halt so Near Fiction, weil es dann so schon mit diesen physikalischen
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Gesetzen irgendwie auch mitgeht.
Micz Flor
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Ja, so Sachen werden auch immer wieder eingesetzt in einem Buch,
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was dann zum ersten Mal auf,
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Einem Planetenspiel, der nicht in unserem Sonnensystem ist, da entwickelt sich
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die Geschichte dann hin, dass sie dann da in die Erdung,
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also in der Umlaufbahn zum Planeten, dann an Höhe verlieren und nicht wissen,
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weil sie den Drive nicht anschmeißen können,
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nicht wissen, wie sie da wieder rauskommen und sich dann entschließen auch eben
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mit diesen, das heißt PDCs, das ist auch wieder so ein Ding,
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die sagen halt PDC, keine Ahnung, aber eben diese im Prinzip klassischen,
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Pistolen, wo vorne was rauskommt und das dann eben als Rückstoß einsetzen und
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einfach feuern, um sich dann wieder in eine höhere Umlaufbahn zu bewegen.
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Also solche Ideen dann. Also wie kommen wir da raus? Das ist ganz viel schon
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auch, wo man so mitdenkt, wie wollen die das jetzt lösen?
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Und aber auch genießt, dass man weiß, dass es ausweglos erscheint,
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aber die werden da schon was finden.
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Das ist irgendwie schon echt irgendwie over the top.
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Und gleichzeitig eben wirklich sehr, sehr gut durchdacht.
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Was gar nicht gehen wird, glaube ich, in der Folge, weil wir auch schon ziemlich
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weit hinten raus zeitlich sind, ist, dass wir wirklich so die Bücher durchgehen.
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Ich habe nämlich auch gemerkt, das meinte ich ja ganz am Anfang,
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ich wollte es mir einfach machen, aber ich habe gemerkt, es ist gar nicht einfach,
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weil ich habe das alles gelesen, irgendwie ganz viel Intus.
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Und dann kommen immer so Ideen hoch, so wie wenn man an seine eigenen,
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keine Ahnung, Urlaube, Reisen oder sonst was denkt. Und man sagt,
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ach ja, und dann war doch noch das und das.
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Aber das ist es nichts, was man irgendwie wirklich katalogisch behalten kann,
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finde ich. Also ich könnte jetzt nicht sagen, was passiert denn in der dritten Staffel.
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Ich habe mir dann sogar noch von Heine Verlag, da ist das in Deutschland erschienen,
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habe ich mir noch die Umschlagtexte irgendwie rausgezogen.
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Um auch nicht zu plot spoilern. Trotzdem merke ich halt es ist total schwer,
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für mich das so zu trennen. Und das Zweite, was halt auch total schwierig ist
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für mich, weil ich habe kein gutes Namengedächtnis, sonst kommen halt unglaublich
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viele Menschen mit unglaublich tollen Namen vor.
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Aber wir haben diese drei Gesellschaften. Das Besondere ist auch noch,
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dass halt die Belter haben eine eigene Sprache.
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Das ist dann so ein bisschen vielleicht, keine Ahnung, wenn man sich das vorstellt,
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Ja, wobei in Australien war ja früher mal eben auch,
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gehörte zum englischen Königreich, war dann irgendwann unabhängig und irgendwie
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sind viele dahin ausgewandert, die irgendwie ganz weit weg wollten,
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weil sie irgendwie vielleicht was zu verstecken hatten.
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Ist vielleicht ein Klischee, vielleicht ist da was dran, keine Ahnung.
0:41:05–0:41:11
Aber auf jeden Fall ist beim Beltas eben auch so, dass unglaublich viele Kulturen zusammenkommen.
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Und wie du schon gesagt hast, es hat so Tribal Cultures, auch die ganzen revolutionären
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Zellen, Anführungszeichen, haben eigene Titel und eigene Logos, Tattoos und so.
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Und deshalb gibt es da diese Beltersprache, in der ganz viele unterschiedliche
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Sprachen zusammenkommen.
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Und das macht Spaß zu lesen, weil man wirklich beim Lesen teilweise auch nicht
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erklärt bekommt, was da jetzt gerade passiert ist.
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Und wenn man dann irgendwie auf Seite 12 Sasa gelesen hat und auf Seite 48 Sasa
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nochmal gelesen hat, und dann hinten, dann hat man irgendwas so,
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das muss sowas heißen wie oder was meinst du?
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Stimmst du mir zu? Also man hat halt so bestimmte Sachen, die dann und das ist ganz schön gemacht,
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das ist im Buch nicht so ein Riesenthema, aber die haben dann wohl für die Verfilmung
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wirklich auch einen Linguisten eingestellt oder Linguistin, weiß ich nicht, der die das so weit
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ausgearbeitet hat, dass das wirklich auch gesprochen werden kann von Schauspielern
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und Schauspielerinnen.
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Ja, so, das heißt, wir gehen jetzt mal den Anfang zurück, weil die Entstehungsgeschichte
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war ursprünglich so, dass eben Abraham den Frank angesprochen hat und gemeint
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hat, du, lass uns doch mal ein Buch schreiben.
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Und hat dann so ein paar Regeln aufgestellt, weil er so ein bisschen penibel
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ist mit dem Buchschreiben, hat gesagt, jedes Kapitel hat 3000 Worte und jedes
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Buch hat nicht mehr als 53 Kapitel oder irgendwas in der Art.
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Und dann haben die sich anfangs wohl wirklich einmal die Woche zum Schreiben
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getroffen, jeden Mittwoch, und haben dann das fertige Kapitel dem anderen gegeben zum Redigieren.
0:42:55–0:42:58
Das wurde dann über die Woche redigiert und die haben dann scheinbar wohl,
0:42:58–0:43:03
so wie ich es verstehe, am Mittwoch wirklich ihre 3000 Worte runtergeschrieben.
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Und so war nach einem Jahr das erste Buch fertig.
Florian Clauß
0:43:07–0:43:08
Ja.
Micz Flor
0:43:08–0:43:14
Und die, ist das offen? Nee, ist irgendwo am Parkplatz hängen geblieben.
0:43:20–0:43:23
Ich weiß jetzt nicht mehr, wer von beiden wen geschrieben hat,
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aber anfangs sind das eigentlich so ein bisschen wie Game of Thrones.
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Jedes Kapitel hat eine Überschrift und das eine ist Miller und das andere ist Holden.
0:43:35–0:43:39
Das ist im ersten Buch, sind das eigentlich die beiden, die miteinander sprechen.
0:43:40–0:43:42
Es gibt noch ein Präfix, also vorneweg.
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Das ist also die
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frau die vom und da kommen wir gleich zu protomolekül befallen wurde und es
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gibt hinten auch noch ein letztes kapitel das ist wie hieß er noch mal der butcher
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of anderson station der head of opa der eigentlich von der erde kam haben.
Florian Clauß
0:44:05–0:44:07
Ja, ja. Angel.
Micz Flor
0:44:10–0:44:15
Das geht schon los mit Namensgedächtnis. Aber ansonsten ist es wirklich in diesem
0:44:15–0:44:19
Buch, das ist später nicht mehr so wirklich, Miller Holden, Miller Holden,
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Miller Holden, Miller Holden. Immer abwechselnd werden die Kapitel beschrieben.
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Und Miller ist eine Person, die später auch noch auftaucht.
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In den anderen Holden taucht immer auf Miller dann nicht mehr,
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weil der eigentlich eigentlich schon im ersten Buch stirbt.
Florian Clauß
0:44:34–0:44:41
Das ist hier so eine Sportschule, wo meine Tochter immer Basketballtraining hat.
0:44:42–0:44:44
Das ist so eine doppelstöckige Sporthalle.
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Unten waren immer so die Handballer, das ist so ein bisschen mit Arena.
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Und oben drüber ist dann so ein Basketball, so riesengroß, so ein Sportgymnasium.
0:44:53–0:44:55
Das ist echt ganz interessant.
0:44:55–0:44:59
Dann alles immer mit irgendwie Abtrennung. Du kannst dann halt irgendwie verschiedene
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Kombinationen von einem Raum machen.
Micz Flor
0:45:05–0:45:08
Riesig. Sieht so aus, als ob es so groß sein muss, weil die da drinnen alle
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entweder so groß sind oder so schnell.
Florian Clauß
0:45:09–0:45:14
Das ist alles so groß rum. Das ist Pali, Pali, Pali Landenstraße sind wir jetzt hier.
0:45:17–0:45:21
Genau, also Miller, den würde man ja, also ich finde es klingt auch so,
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es hat so was Film-Noir-mäßiges.
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Ja, ja, es ist auch wirklich so. Also es ist halt so ein bisschen so.
Micz Flor
0:45:26–0:45:29
Das sagen im Interview auch, Noir war halt so der Hintergrund.
Florian Clauß
0:45:29–0:45:34
Ja, und das sieht man auch an der Figur. Und ja, es hat so was,
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es hat was Blade Runner-mäßiges.
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Aber Miller ist halt ein krasser Charakter. Also beide sind halt krass, ja.
0:45:41–0:45:44
Aber Miller ist so schon der Charakter, auf dem man so am meisten steht da.
Micz Flor
0:45:45–0:45:49
Also auch so Richard Chandler irgendwie, also es ist,
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halt so ein Detektiv dieser Miller Strang und Holden die treffen sich natürlich,
0:45:55–0:45:57
der Miller Strang ist halt wirklich eher so ein,
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50er Jahre Detektiv Geschichte in, keine Ahnung in Paris man hat wirklich so
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das Gefühl und Miller ist einfach auch so in Anführungszeichen abgehaftet so
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ein bisschen so über sein bestes Alter hinaus,
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und arbeitet ja für eine form der
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also was polizei ähnliches was halt
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auf css ist es glaube ich ja da bist du mit deinem planeten wissen noch ein
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bisschen wichtig gleich astroiden wissen sie es ja geht schon los und zwar gibt
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es eben unterschiedliche himmelskörper die wir namentlich auch irgendwie kennen
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zum beispiel eros bietet sich an also es ist ja auch toll dass eros halt halt der,
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am Ende der ersten Staffel oder des ersten Buchs ist es halt so ein ganz wichtiger Asteroid.
Florian Clauß
0:46:48–0:46:54
Aber heißt nicht auch der Aeros Angel, der eine Charakter? Ha! Okay.
0:46:55–0:46:59
Weißt du den nicht mal? Der, nachdem du alle gefragt hast.
Micz Flor
0:47:00–0:47:02
Nee, nee, nee. Wie heißt der denn?
Florian Clauß
0:47:02–0:47:07
Also der, das Muskelpaket, was alle rausboxt.
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Amos ist das. Amos, genau, Angel und Eros. Amos.
Micz Flor
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We get it. Das ist die Zukunft.
Florian Clauß
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Okay, das war hart.
Micz Flor
0:47:22–0:47:28
Also Ceres ist eine der ersten Stationen, die da besiedelt wurde.
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Und die Schwerkraft auf Ceres ist 0,3 G.
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Und zwar wurde das nur deshalb hergestellt,
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weil die diesen Durchhalttechnik, eben auch so Newton'sche Physik kann man gar
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nicht besser beschreiben,
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die haben Ceres angefangen zu rotieren und diese Rotation dann so stark erhöht, dass sie 0,3 G,
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also ein Drittel der Erdanziehung.
Florian Clauß
0:47:59–0:48:02
Also auch so Terraforming dann da betreiben.
Micz Flor
0:48:02–0:48:03
Ja, in gewisser Weise.
Florian Clauß
0:48:03–0:48:07
Es gibt ja auch so diese Stationen, die dann halt auch begrünt sind,
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wo man dann so ein bisschen so...
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Wo das gesellschaftliche Leben stattfindet, aber es gibt auch immer diese ganzen
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Setups, die dann halt so vom Dock sind.
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Also wo halt irgendwie so dieses Verruchte auf der einen Seite halt diese ganzen
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Container, die da verfrachtet werden, auf der anderen Seite gibt es dann die
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Bars, wo man sich dann halt weghauen kann.
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Also haben eine unglaublich gute Ästhetik und so eine Atmung geschaffen.
Micz Flor
0:48:35–0:48:40
Ja, genau. Es geht also immer ganz viel eben auch um natürlich so Grenzökonomien.
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In jedem einzelnen Asteroiden, an dem man ein Schiff anlegen kann oder ablegen
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kann, entsteht eben eine Grenze.
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Und diese Grenze ist dann auch irgendwie, muss sich jemand schmieren oder nicht.
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Also all diese Film-Noir-Elemente sind da auch so irgendwie mit drin.
Florian Clauß
0:48:51–0:48:54
Ja, das stimmt. Das ist ja der Transit.
Micz Flor
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Und Miller ist als Schauspieler finde ich auch interessant, weil er ist der
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Einzige vom ganzen Cast, der irgendwie schon ein Gesicht hat, was man kennt.
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Und der war zum Beispiel Judge Dredd in dem Film bei Judge Dredd.
Florian Clauß
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Der ist auch ein superer Film. Der ist eigentlich so ein Kurzfilm,
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aber so einfach in der Action so bereit getreten.
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Das ist die Episode, wo der dann irgendwie so einsteigt.
Micz Flor
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Also nicht Sylvester Stallone.
Florian Clauß
0:49:26–0:49:27
Nein, nein, nein.
Micz Flor
0:49:28–0:49:31
Weil wir den Namen jetzt nicht kennen. Ich kenne den ja, den Film auch.
0:49:31–0:49:35
Und das ist aber auch insofern gut gewählt,
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weil der Schauspieler halt ähnlich wie Miller auch irgendwie mit viel Potenzial
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und Herz am rechten Fleck irgendwie so dann doch eben nicht den großen Coup gelandet hat.
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Und dass der jetzt eben diese Miller spielt, ich finde, das passt ganz gut so.
Florian Clauß
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Ja, und er hat ja auch eigentlich so vom Charakter und wie er sich dann entwickelt
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mit diesem Protomolekül, hat er ja so eine völlig überhöhte Rolle.
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Er ist ja quasi so der Prophet, das Gotteswesen in diesem Film.
Micz Flor
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Der Angel um deinen Begriff doch noch einsetzen. Angel Miller.
Florian Clauß
0:50:12–0:50:13
Angel Miller, ja.
Micz Flor
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Und Holden ist der andere.
Florian Clauß
0:50:16–0:50:23
Hier ist so eine Ostbäckerei. Die machen auch selber Brot.
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Das ist wirklich sehr lecker hier.
Micz Flor
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Cool. Die Schrippe, die Urschrippe.
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Wo wurde die Schrippe erfunden, bevor die Karre was für die Schrippe erfunden wurde? Hier.
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Der andere ist Holden. Das ist das andere Kapitel. Und Holden ist... Holon.
Florian Clauß
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An wen erinnert dich Holon? Als Gesicht.
Micz Flor
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Das Gesicht.
Florian Clauß
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Ich dachte immer, wenn ich das plotten darf, es ist halt so Keanu Reeves,
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aber halt irgendwie so als totales Babyface.
Micz Flor
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Echt? Keanu Reeves?
Florian Clauß
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Voll. Ich denke immer die ganze Zeit, oh Keanu Reeves, aber es war halt so,
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ich finde den, also ich finde den Cast, der ist gut, aber gleichzeitig war ich
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bei Holden immer unsicher.
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Kannst du das nachvollziehen?
Micz Flor
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Ja, total. Aber interessanterweise ist die Beschreibung im Buch von seinem Charakter auch dann später,
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wo es dann wirklich Jahrzehnte später ist, wo er dann schon alt,
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grau und sowas, wo die Leute dann auch immer sagen, ja, man sieht noch dieses
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kindliche, jugendhafte, dieses,
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also er ist halt einerseits wirklich ein sehr, sehr klar abgrenzter Mensch,
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der zum Beispiel einfach die ganze Zeit im ersten Buch immer alles,
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was ihm gerade an Informationen von den Füßen fällt, rausgibt und damit dann
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auch einen interplanetaren Krieg auslöst.
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Aber das ist nicht seine Schuld, weil wenn die Leute die Wahrheit nicht richtig
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verstehen können, dann hin und her.
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Also er ist quasi so Wikileaks.
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Und auf der anderen Seite ist er aber auch immer so ein bisschen naiv,
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aber auch so ein kuscheliger Typ, so wie lustigerweise denke ich immer so wie
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jimmy hendrix so früher beschrieben wurde der in seinen zwanzigern hat schon
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weltstar wurde und gleichzeitig aber immer so sowohl ganz viele freundinnen
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hatte die ihn so bemuttert haben und ich finde hat auch so was sehr kindlich,
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jungenhaftes obwohl dann auch nicht mehr frauen stehen ist das ist auch so sein
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sein sein image jetzt eben im Buch und im Film auch, dass die Frauen stehen auf ihn und,
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er hat jetzt auch keine,
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Kapitänsrolle, er hat eine militärische Ausbildung.
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Was ist das denn? Umspannberg Ost.
Florian Clauß
0:52:45–0:52:50
Hier war mal das, doch da ist das Kriminaltheater, wo ich nie drin war.
0:52:51–0:52:54
Aber wenn wir mal Agathe Christi als Bühnenstück sehen wollen,
0:52:54–0:52:57
dann sollten wir hier auf der Seite Kriminaltheater.
Micz Flor
0:52:57–0:53:05
Na dann nix wie weg. Nichts für ungut, aber es ist ganz schön aufgepräzelt.
Florian Clauß
0:53:06–0:53:07
Hier ist der Spielplan.
0:53:10–0:53:16
Vielleicht sind wir wirklich da mit Christian. Guck mal hier, Zeuge in der Anlage.
Micz Flor
0:53:17–0:53:20
Tata Dreininger als Theaterstücke. Ist alles da.
Florian Clauß
0:53:20–0:53:25
Was will man noch zu Hause vor dem Laptop sitzen?
0:53:26–0:53:30
Ja, aber Hosen. Also ich meine, das, was dieser Spagat zwischen,
0:53:30–0:53:35
wie du sagst, auf der einen Seite ist der, also vielleicht müssen wir auch nochmal diese Position,
0:53:35–0:53:42
also die Situation, auf der Erde, was auf dem Mars passiert ist,
0:53:42–0:53:45
die Belters und dann halt die kleine,
0:53:46–0:53:48
Gruppe, die Crew um Holden,
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die ganz viel eben auch Krieg verhindert,
0:53:56–0:53:57
Sachen löst.
0:53:57–0:54:01
Das ist ja übernatürlich, was die alles irgendwie so...
Micz Flor
0:54:01–0:54:02
Ja, ja, und das hört ja auch nicht mehr auf.
Florian Clauß
0:54:03–0:54:07
Das hört auch nicht mehr auf. Und da finde ich halt Holden als so so ein Charakter,
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der dann halt durch das Stahlbälle-Bad gegangen ist, sieht ja immer so weich
0:54:13–0:54:17
und kindlich aus und ich finde das so ein bisschen, aber irgendwie funktioniert es dann doch.
Micz Flor
0:54:18–0:54:21
Das ist insgesamt so, also auch was du vorhin gemeint hast, die Darstellung
0:54:21–0:54:27
von Belters, also dass die alle eben eher so ein bisschen lang und schlagsig sind, die sind in Low-G,
0:54:29–0:54:32
aufgewachsen und über Generationen hat sich das dann wohl einfach so,
0:54:33–0:54:36
ja, ich meine, das kann jetzt ja keine direkte Mutation sein,
0:54:36–0:54:44
das sei denn, denn es ist durch die, also ja, kann natürlich schon sein,
0:54:44–0:54:46
dass es eine Form der Mutation ist, die angelegt ist.
0:54:46–0:54:53
Insofern ist halt die Umweltstimuli dann bestimmte Gen-Sequenzen nicht aktivieren
0:54:53–0:54:56
oder doch aktivieren, sodass die halt einfach einen anderen Körperbau haben.
0:54:56–0:55:00
Aber im Cast ist es dann natürlich so, dass Holdens spätere Freundin,
0:55:00–0:55:05
die Belter ist und die im Buch fast eineinhalb Köpfe größer ist als er,
0:55:07–0:55:13
Ist einfach dann, Naomi Nagata heißt die, die ist im Film dann schon gecastet,
0:55:13–0:55:16
ist eine sehr hübsche Frau, die ihm halt so bis zur Schulter geht und wo das
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alles dann irgendwie so eine klassische Romance-Situation passt.
Florian Clauß
0:55:22–0:55:23
Ja, das ist dann so die Love-Story da drin.
Micz Flor
0:55:24–0:55:27
Genau, aber ich finde den Cast sehr gut, gerade eben auch Amos Burton,
0:55:28–0:55:30
wie du sagst, und dann Alex.
Florian Clauß
0:55:30–0:55:37
Und dann wie heißt nochmal die quasi die UN-Vorsitzende der Erde?
Micz Flor
0:55:38–0:55:39
Afasarala oder so.
Florian Clauß
0:55:39–0:55:43
Genau und das fand ich auch, das wollte ich nochmal sagen, das finde ich ganz interessant,
0:55:43–0:55:48
als ich dann irgendwann nach der Serie nochmal den Wikipedia-Artikel dazu gelesen
0:55:48–0:55:54
habe, dass dann der ganze Cast und das war glaube ich vor allen Dingen bei der so,
0:55:54–0:56:00
dass die vorher in in der Filmografie nichts hatten, aber in diesem Spielekontext aufgetaucht sind.
0:56:00–0:56:06
Das heißt... Nee, als Charakter. Das waren halt wirklich so diese Zwischensequenzen
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von irgendwelchen hochproduzierten Games, wo dann auch irgendwelche real eingespielten Sachen kommen.
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Da hatten sehr viele von denen im Cast halt da ihre.
0:56:19–0:56:22
Und das war das erste Mal, dass ich das halt irgendwie so wahrgenommen habe.
0:56:23–0:56:28
Hört man ja immer, dass dann in der Spieleindustrie die macht viel mehr Umsatz
0:56:28–0:56:29
als dann die ganze Firmenindustrie.
0:56:30–0:56:37
Und jetzt wird das dann so quasi, es geht halt von einem Genre ins andere über.
Micz Flor
0:56:38–0:56:42
Ja, spannend. Das wusste ich auch nicht.
0:56:43–0:56:46
Aber es ist wirklich so, dass man das Gefühl hat, der Cast sind eigentlich Menschen,
0:56:46–0:56:49
die man noch nie gesehen hat.
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Und das, finde ich, funktioniert wirklich auch gut, bis auf Miller.
0:56:52–0:56:55
Und der ist dann gleichzeitig aber auch jemand, wo man denkt,
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woher kenne ich das Gesicht nochmal.
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So, finde ich wirklich gut gelöst. Ich glaube, was ich vorhin gesagt habe,
0:57:01–0:57:07
kommt jetzt irgendwie nochmal ganz gut bei unserem Versuch, das alles zu umreißen an.
0:57:07–0:57:12
Also das, die Welt ist so gut durchdacht, dass wenn wir, wir laufen jetzt gerade
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Gefahr, alles erklären zu wollen, so von der Physik, hier und da und da.
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Und das Tolle an der Geschichte ist ja, die fängt einfach an und die Worlds,
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die scheinen da halt durch.
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Also nur was die Geschichte braucht, versteht man dann. Und das ist aber dann auch hat Hand und Fuß.
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Und die Geschichte ist eben so, dass,
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Holden mit Crew auf so einem kleinen Schiff von einem großen Water Hauler heißt
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das glaube ich, also jemand, der große Asteroiden Wasser abzapft oder schmilzt,
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was dann irgendwie gebraucht wird.
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Die empfangen ein Notrufsignal. Es grüßt Alien, also von wegen Referenzen das Notrufsignal.
0:58:03–0:58:08
Und die kommen dann auf Eros, da kommt dieses Notrufssignal her.
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Und da ist dann aber nichts und niemand und irgendwie ist es unklar und die finden dann was.
0:58:14–0:58:16
Und ich weiß dann gar nicht mehr, ob die da schon, ehrlich gesagt,
0:58:16–0:58:19
ob die da schon dann das Protomolekül sehen.
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Auf jeden Fall finden die dann eben da wohl eine Batterie, auf der noch irgendwie
0:58:24–0:58:27
rudimentär zu erkennen ist, dass die von Mars stammt.
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Und dann wird, während die da sind, um diesem Signal zu folgen,
0:58:33–0:58:37
wird in die Canterbury, so heißt der Waterholler, abgeschossen.
0:58:37–0:58:45
Von wem wissen sie nicht, von irgendwelchen Tarnkappen, Kampfraumschiffen.
0:58:46–0:58:51
Und er bläst dann eben in die Welt und dann geht die ganze Kriegssache los.
0:58:51–0:58:54
Er bläst dann die Welt, dass die Marsianer da irgendwie eine Falle gelegt haben,
0:58:54–0:58:57
keiner wüsste warum und so. Aber auf jeden Fall ist auch auf Eros irgendwie
0:58:57–0:59:02
dieses Protomolekül schon vorhanden.
Florian Clauß
0:59:02–0:59:05
Aber was ist denn das Protomolekül?
Micz Flor
0:59:05–0:59:10
I'm glad you asked that question. Das habe ich nämlich auch lange irgendwie
0:59:10–0:59:14
nicht kapiert und es ist auch nicht so ganz klar.
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Also das ist so ein bisschen dann wieder der, von wegen Referenzen,
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die man so im Kopf auch macht.
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Wir hatten ja auch schon immer wieder mal über die drei Sonnen gesprochen.
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Und da gibt es ja auch ähnliches Worldbuilding, wo eine der Sachen ist,
0:59:29–0:59:35
dass ein multidimensional gefaltetes Molekül oder so, das kommt dann irgendwie
0:59:35–0:59:39
in die Erde, entfaltet sich und umspannt dann die ganze Erde und kann die ganze
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Kommunikation erfassen oder so.
0:59:41–0:59:45
Also diese Idee, dass wir in dieser, und das ist dann ganz wichtig eben für
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The Expanse, in der neutronischen Welt, in der das alles passiert,
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da dringt jetzt etwas ein, was nicht mehr nach den gleichen Gesetzen läuft.
0:59:56–1:00:02
Und das, finde ich, ist ein super Kniff in dem ganzen Setup,
1:00:03–1:00:09
Eine glaubhafte Welt, also eine Science-Fiction-Welt, mit der wir uns immer
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verbinden können, erschaffen.
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Und da dringt jetzt aber was ein, was wir nur erahnen können, aber trotzdem glauben.
1:00:17–1:00:20
Aber wir checken es nicht wirklich. Das Protomolekül, das ist wohl,
1:00:21–1:00:24
wie sich dann später herausstellt, ich glaube, auf Phoebe.
1:00:27–1:00:30
Wie spricht man das aus? Das ist, glaube ich, auch ein Jupiter-Mond.
Florian Clauß
1:00:30–1:00:31
Ja, das ist ein Jupiter-Mond.
Micz Flor
1:00:31–1:00:36
Da wurde das gefunden und wie sich dann später herausstellt bzw.
1:00:37–1:00:40
Vermutet wurde als Waffe, da ist dann auch die Referenz 2001.
1:00:41–1:00:47
Also die finden dann auf 2001 diesen Quader und wissen nicht, woher der kommt.
1:00:47–1:00:50
Und später stellt sich dann heraus, dass auf einmal ganz viele von diesen Quadern
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im Jupiter entstehen, in diesem Auge im Jupiter. Aber warum,
1:00:55–1:00:56
weiß ich auch nicht mehr.
1:00:56–1:01:02
Aber es ist quasi etwas aus der Vergangenheit. Es ist ur-ur-ur-uralt und trotzdem
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technologisch unglaublich stark weiterentwickelt.
1:01:06–1:01:14
Und das hat so etwas, wird dann so beschrieben in diesen Fan-Wikis, als so eine Art Phage.
1:01:14–1:01:20
Also ein Virus, der nur Bakterien befällt und kein als Wirt.
1:01:20–1:01:25
Und also in diesem Protomolekül sind ganz viele Möglichkeiten angelegt.
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Andere also erstens bezieht es
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seine energie aus radioaktivität und das
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zweite ist aber dass es in der lage ist die
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umgebenden also die dinge die mit denen es in kontakt gerät umzubauen und für
1:01:44–1:01:48
sich nutzbar zu machen das gilt eben auch für lebewesen das befällt lebewesen
1:01:48–1:01:53
ist tötet sie letztendlich es hat sogar auch viren ähnlich dann so eine form
1:01:53–1:01:56
sich weiter zu verpflanzen das heißt Das heißt, in dem ersten Buch,
1:01:56–1:01:59
wo das noch recht unelegant und zombihaft erklärt ist,
1:02:00–1:02:04
ist dann, ich glaube, Eros ist das sogar befallen.
1:02:05–1:02:12
Und dann werden zuerst eben Leute in Räume getrieben, in denen diese,
1:02:12–1:02:17
also fürchterliche Szenen, werden da so reingetrieben, wo man weiß,
1:02:17–1:02:18
dass da die Protomoleküle drin sind.
1:02:19–1:02:23
Und dann kotzen die alle und stecken sich alle gegenseitig an.
1:02:23–1:02:26
Also es ist irgendwie ganz ekelhaft und kommt dann dazu,
1:02:26–1:02:30
dass das Protomolekül, ja, und das Protomolekül baut dann aber die Körper auch
1:02:30–1:02:35
noch um, sodass dann manchmal Adams Family ähnlich so eine Hand alleine läuft
1:02:35–1:02:39
oder auf einmal irgendein Körper fünf Arme hat.
1:02:39–1:02:42
Also das Protomolekül hat halt weder Skrupel...
1:02:45–1:02:49
Noch ästhetisch ein Feinsinn. Es nimmt halt einfach aus.
Florian Clauß
1:02:49–1:02:56
Aber es hat eine hohe Mutationsrate und kann dann eben auch zu diesen Superwarriors geführt werden.
Micz Flor
1:02:56–1:02:59
Ja, und diese Superwarriors, die sind dann aber eben schon Experimente.
1:02:59–1:03:01
Das ist sozusagen eine Absplitterung.
Florian Clauß
1:03:01–1:03:03
Die Domestizierung des Protomoleküls.
Micz Flor
1:03:03–1:03:06
Es wird versucht, das natürlich gleich militärisch nutzbar zu machen.
1:03:06–1:03:10
Das, was man da ganz am Anfang findet, ist schon eine Folge davon.
1:03:11–1:03:14
Und Mao heißt die, glaube ich.
1:03:14–1:03:22
Das ist die eine Tochter von einem Industriemagnaten, dem sozusagen alles gehört,
1:03:22–1:03:28
der dann auch da rein investiert hat.
1:03:28–1:03:33
Und die, wie sich das dann eben gehört für solche Charaktere in solchen Romanen,
1:03:33–1:03:38
die will ihr eigenes Ding machen, verlässt die Familie, haut abschließlich den Balthasar an.
1:03:38–1:03:45
In der Revolution hat Razorback, das ist ihr ultraschnelles Rennboot,
1:03:45–1:03:49
eigentlich so ein Renn-Schnellboot, mit dem sie durchs Universum schießen kann,
1:03:50–1:03:55
also durch die Sonnen-Soll heißt das, unser Sonnensystem im Buch.
1:03:56–1:03:58
Und die ist befallen.
1:04:00–1:04:03
Und da gibt es dann auch später so Einträge, die Miller findet.
1:04:03–1:04:06
Miller verliebt sich so ein bisschen in sie, während er das alles recherchiert.
1:04:06–1:04:11
Er wird damit beauftragt, darüber was rauszufinden und findet dann eben so Tagebuch,
1:04:11–1:04:13
Logbuch-Einträge, wo sie erklärt,
1:04:13–1:04:16
wie sie gefangen wurde. Sie wusste nicht genau, was da gemacht wurde.
1:04:17–1:04:20
Da war sie dann wohl eben auch schon irgendwie von dem Protomolekül befallen.
1:04:20–1:04:25
Und es war das Experiment eben, das so gezielt einzusetzen, um die ganze Stärke
1:04:25–1:04:29
und Skrupellosigkeit, Also diese Sache, diese unglaubliche Energie,
1:04:30–1:04:35
die da angelegt ist, die eben nicht aus unserem Energieverständnis,
1:04:35–1:04:38
sondern eben aus irgendeinem Quantending herauskommt,
1:04:38–1:04:45
die mit Menschen so zu verbinden, um dann super Soldaten und Soldatinnen zu bauen.
Florian Clauß
1:04:45–1:04:54
Und es ist so, dass nach und nach die einzelnen Parteien in diesem Universum,
1:04:54–1:04:56
also wir haben auch die Erde auf der einen Seite, Mars.
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Mars ist so ein bisschen die chinesische Bevölkerung, würde ich mal sagen.
1:05:04–1:05:13
Von der Disziplin her ist es ein Autokratenstaat. Und die Bertas auf der dritten Seite.
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Und dann gibt es halt so irgendwie noch so Dinge, Sachen, die dann hin und her,
1:05:17–1:05:23
aber die Einzelnen kriegen dieses Protomolekül und es fängt so eine Aufrüstung
1:05:23–1:05:25
an. Das ist quasi wie die Atombombe.
1:05:25–1:05:28
Und dann die Bälter, das kriegen sie dann auch zuletzt und das ist halt so ein
1:05:28–1:05:30
unglaubliches Politikum.
1:05:30–1:05:35
Dann kommt halt neben diesem ganzen Sci-Fi und neben diesem ganz Fantastik hat
1:05:35–1:05:41
der Film so eine starke politische Komponente, wie es halt auch bei das Lied
1:05:41–1:05:45
von Feuer und Eis, also Game of Thrones, so stark gemacht wurde.
Micz Flor
1:05:45–1:05:50
Ja, es ist nicht unähnlich dem, dass dann zum Beispiel der Drache auch infiziert
1:05:50–1:05:54
wird und dann zu so einem blauen, blauäugigen Drachen wird.
1:05:54–1:05:57
Also irgendwie ist das gar nicht unähnlich. Das stimmt.
Florian Clauß
1:05:59–1:06:02
So, wir sind jetzt hier in der Richard-Sorge-Straße. Das heißt,
1:06:02–1:06:06
jetzt sind wir hier in der Nähe von dem Kino, ne?
Micz Flor
1:06:06–1:06:11
Ja, ich habe jetzt gar nicht mehr mir selber, ich habe mir, doch,
1:06:11–1:06:13
ich habe mir selber Ich habe selber zugehört und gar nicht mehr geguckt,
1:06:13–1:06:14
wo wir lang gelaufen sind.
Florian Clauß
1:06:16–1:06:20
Hier auf der linken Seite, wo wir ein bisschen hochlaufen, da kommt das Kino.
Micz Flor
1:06:23–1:06:26
Gut, dann gehen wir da mal kurz hin und eventuell machen wir da eine kurze Pause.
1:06:26–1:06:29
Mal schauen. Dann gucken wir auf die Uhr. Wie viel Zeit haben wir denn schon?
Florian Clauß
1:06:32–1:06:33
Ich meine, die Frage ist.
Micz Flor
1:06:36–1:06:40
Ich will es noch erzählen. Genau, dann ist es fertig.
1:06:40–1:06:44
Ich denke, vielleicht ist die essentielle Frage,
1:06:44–1:06:47
warum würde man das, nachdem wir jetzt so alles Mögliche versucht haben,
1:06:47–1:06:52
begeisternd zu erzählen, warum würde man dieses Buch, ohne dass wir jetzt irgendeinen
1:06:52–1:06:56
Charakter so genau beschrieben haben, warum würde man das Buch oder den Film
1:06:56–1:06:57
irgendjemandem empfehlen?
1:06:59–1:07:00
Was begeistert dich daran?
Florian Clauß
1:07:02–1:07:06
Ich habe das Buch nicht gelesen. oder die Bücher.
Micz Flor
1:07:06–1:07:08
Aber die Fernsehserie.
Florian Clauß
1:07:08–1:07:14
Die Serie, ja. Hier ist es ja so angeklungen, wenn nicht ausgesprochen,
1:07:15–1:07:23
nämlich den Cast, mit dem man auch wirklich sich so identifizieren kann.
1:07:23–1:07:28
Dieses ganze Universum, der Kosmos, der da aufgefallen wird und das,
1:07:28–1:07:32
was ich auch echt stark finde an den Büchern und an der Serie ist,
1:07:32–1:07:34
dass die sich immer mehr leveln.
1:07:35–1:07:39
Also man denkt an einem Punkt, okay, jetzt geht es, mehr geht nicht und da kommt noch mehr.
1:07:40–1:07:43
Und das finde ich halt schon ziemlich gut einfach von der Geschichte.
1:07:43–1:07:49
Und gerade so, was dann jetzt mit diesem Gate in die andere Welt dann noch reinkommt.
1:07:49–1:07:54
Also ein bisschen wie von Nolan Interstellar.
1:07:54–1:07:56
Da gibt es ja auch so ein Gate.
1:07:56–1:08:01
Und es kommt immer mehr da rein. Also auch auf die Gefallen,
1:08:01–1:08:02
dass man immer weniger versteht.
1:08:02–1:08:07
Aber irgendwie hast du ganz gut verstanden, man versteht genauso viel,
1:08:07–1:08:11
es ist ein bisschen wie so eine Fackel und du siehst genau diesen Wegabschnitt,
1:08:11–1:08:15
den du sehen musst, um weiterzukommen und du brauchst nicht alles zu sehen,
1:08:16–1:08:19
du brauchst nicht alles zu verstehen und das finde ich sehr gut gelöst bei dieser
1:08:19–1:08:23
Serie und da verlässt dich nicht und du bist bei den Charakteren und diese hast
1:08:23–1:08:25
du ganz unterschiedliche Charaktere,
1:08:26–1:08:34
Ich habe ja nur die Serie gesehen, was mich total fasziniert hat an der Serie.
Micz Flor
1:08:37–1:08:44
Ja, das kann ich, also das geht so in die Richtung, was mich daran auch so,
1:08:45–1:08:49
also es ist vielleicht so ein bisschen wie was du über das Tabletop-Spielen
1:08:49–1:08:53
gesagt hast, beim ersten Mal spielen wird einem dann irgendwie entweder langweilig
1:08:53–1:08:56
oder man bleibt dran und dann wird man so ein bisschen abhängig davon.
1:08:57–1:09:02
Ob das mir so gehen würde, weiß ich nicht, aber in diesem Kontext,
1:09:02–1:09:06
also bei den Büchern, wo es dann noch weiter geht, finde ich das irre.
1:09:06–1:09:09
Es gab mal ganz früher so einen Film von Eames, also so ein Designer,
1:09:09–1:09:11
ich weiß nicht, ob du den kennst, wo die.
1:09:13–1:09:17
Reinzoomen, das gibt es ganz oft in Social Media, so irgendwie reinzoomen oder
1:09:17–1:09:22
rauszoomen, um halt die Größe des Universums oder des kleinen Atoms darzustellen.
1:09:22–1:09:27
Es hieß Power of Ten, weil das immer so ein Power of Ten rein und raus geht.
1:09:28–1:09:31
Und so, finde ich, ist das bei denen auch das Protomolekül ist am Anfang irgendwie
1:09:31–1:09:36
nur sowas Zombie-mäßiges oder kann dann Menschen so aggressiv und mächtig machen, wie er will.
1:09:36–1:09:41
Aber dann passiert es dann auf einmal, dass dieses Protomolekül mit Eros zusammen,
1:09:42–1:09:48
auf die Erde fliegen will und dann wird klar, dass es halt nicht in unserer Energie-Denke,
1:09:48–1:09:52
existieren kann, weil es halt eben so den Eros,
1:09:53–1:09:56
Asteroiden so hin und her schieben kann, wie das einfach nicht möglich wäre.
1:09:57–1:09:59
Es wäre einfach nicht möglich, mit irgendwelchen Mitteln das so schnell zu tun
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und er weicht die Raketen aus, als wäre das quasi so ein Weidenhalm im Wind,
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stürzt dann auf die Venus und baut dann in der Venus so ein bisschen was wie
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bei, weißt du, so dieser, wie hieß nochmal der Film mit dem Watchman?
1:10:20–1:10:24
Genau, Watchman, du weißt genau, was ich meine. Wird dann so gebaut. Dr.
Florian Clauß
1:10:24–1:10:25
Manhattan.
Micz Flor
1:10:25–1:10:28
Dr. Manhattan. hätten. Und der baut dann irgendwie auf der Welt das Protomolekül
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von sich aus, irgendwie so Kristallsachen und,
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während dieser Eros mit immer schneller werdender Geschwindigkeit auf die Erde
1:10:35–1:10:39
zurast steht oder sitzt, ist ja auch im Film so, sitzt dann Miller,
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Detektiv, auf diesem Astriden, auf dem Stuhl, ohne Sauerstoff,
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kann trotzdem atmen, raucht eine Zigarette und so weiter.
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Und diese,
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Skalierung, es geht immer weiter, also wird immer größer, es wird immer größer,
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das Photomolekül stellt sich dann halt heraus.
1:10:59–1:11:02
Ich glaube, am Ende des zweiten Buchs verlässt es auf einmal die Venus.
1:11:03–1:11:09
Anfang des dritten Buchs hat es dann ein System aufgebaut, das Ring Gates,
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also wo dann eben, wie du schon gesagt hast, über 1300 Löcher innerhalb von
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so einer Sphäre, die nicht in unserem Denken drin ist, also auch wieder nicht
1:11:18–1:11:22
in unserer, du fliegst da rein, dann bist du in der sogenannten Slow Zone,
1:11:22–1:11:24
da muss man aufpassen, wenn man zu viel Energie,
1:11:25–1:11:28
Dann entstehen da so Indifferenzen und Schiffe verschwinden auf einmal,
1:11:28–1:11:30
muss ich also ganz genau einstellen.
1:11:30–1:11:36
Und kann von dort dann einfach durch diese Gates eben teleporting-mäßig in andere Sternensysteme.
Florian Clauß
1:11:36–1:11:40
Das ist ein bisschen wie bei Stalker, die Zone, dieser Raum dazwischen.
Micz Flor
1:11:40–1:11:44
Genau, das hat so einen eigenen, es ist so ein bisschen unheimlich.
1:11:45–1:11:47
Wollen wir noch einmal einen Block gehen oder weitergehen oder hier einen Kern?
1:11:48–1:11:52
Wir sind jetzt bei Tilsiter, weil ich wäre jetzt fast fertig.
Florian Clauß
1:11:52–1:11:58
Ja, dann müssen Sie das nochmal, also ich hätte noch einen Punkt und das ist
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glaube ich auch dieses...
Micz Flor
1:12:22–1:12:26
Weil deine Aminosäureketten für die Gift sind, was auch dazu führt,
1:12:26–1:12:30
dass die Erdmenschen, die es kolonisieren wollen, immer Erde mitbringen müssen,
1:12:30–1:12:33
eigene Früchte, um überhaupt leben zu können. Manche mehr, manche weniger.
1:12:34–1:12:38
Also das wird halt dann alles in diesen Welten auf einmal werden so riesige
1:12:38–1:12:43
Artefakte, die in unserem Sollsystem nicht sind, gefunden und die haben dann
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Terraforming mäßig gemacht,
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wo die dann ganze Planeten, also wo dann wirklich so künstliche Monde um Planeten, Das ist riesig.
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Du merkst halt so, ey krass, diese Existenzen, die Gatebuilders heißen die,
1:12:58–1:13:00
glaube ich, die konnten das.
1:13:00–1:13:02
Die sind aber weg. Warum sind die weg?
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Und die haben auf Phoebe eben so ein Protomolekül, das sollte in diesem System
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was passieren. Dann wird das sofort quasi platt gemacht.
1:13:10–1:13:14
Und dann kommt eben in einem Buch auf einmal diese zweite Ebene raus,
1:13:14–1:13:18
so von wegen, ja diese Gatebuilders, Da gab es dann noch andere,
1:13:19–1:13:20
die haben die platt gemacht.
1:13:21–1:13:27
Und dann entsteht wirklich so ein Battle, der dann schon so griechische Mythologie
1:13:27–1:13:32
oder Mama und Papa, so über dir, so zwei Urmächte, die schon lange tot sind,
1:13:32–1:13:36
aber die schon alles irgendwie konnten, die sich dann...
1:13:37–1:13:40
Die Gatebuilders waren halt die mächtigsten, aber dann gab es die,
1:13:40–1:13:42
die die ja umgebracht haben.
1:13:44–1:13:49
Und dafür haben wir aber nur Artefakte, die halt Millionen oder Milliarden von
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Jahren, keine Ahnung, die einfach so alt sind, dass wir, wir haben keine Schriften
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von denen und trotzdem gibt es immer wieder auch Momente, wo diese uralt Artefakte dann auf einmal...
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Angeschaltet werden und das aber
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zum beispiel auch in einem buch oder in der 1 serie wo miller taucht
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dann wieder auf als vision von holden holden sieht miller aber sieht miller
1:14:10–1:14:13
immer nur wenn er alleine ist und das ist halt wie die vision aber es ist echt
1:14:13–1:14:17
und miller kann auch nichts anfassen aber es ist alles irgendwie sinnhaft und
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holden macht dann somit aber miller wie sich irgendwie herausstellt ist eigentlich
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von protomolekül irgendwie so hergestellt anhand dessen,
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was das Protomolekül in Holden von dem herstellen kann. So ein bisschen wie bei Contact.
1:14:31–1:14:38
In Contact, wo die ihren Vater trifft als Alien, weil sie mit dem irgendwie reden kann.
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Und so wird das dann hergestellt und Holden wird dann die Puppe,
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der diese ganzen Artefakte anschaltet und dadurch aber auch fast alles irgendwie...
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Also das ist wieder so seine blauäugige...
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Miller Holden sagt, kann ich dir vertrauen? Miller sagt, natürlich kannst du
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mir vertrauen, wir kennen uns doch schon ewig. Okay, dann drücke ich da drauf,
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drück drauf und dann wird alles überflutet.
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Das ist irgendwie ein bisschen absurd und trotzdem mag man Holden.
1:15:03–1:15:06
Und dann sind diese Artefakte da und es geht dann irgendwie immer weiter.
1:15:06–1:15:10
Und dann ist es in den letzten Büchern sogar so weit, dass dieser Kampf zwischen
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diesen beiden Entitäten dann irgendwie so spürbar wird.
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Zum Beispiel gibt es dann eben, haben die Gatebuilders, haben auch in manchen
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Systemen so Dinge gebaut,
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wie zum Beispiel in einem, das wird dann so erforscht, in einem ist halt nichts
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außer einem Neutronenstern.
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Der Neutronenstern ist quasi von nichts umgeben. Da ist nichts,
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das Vakuum, hartes Vakuum, das so hart geht gar nicht.
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Wie die das überhaupt alles weghalten. Crazy Technology.
1:15:43–1:15:47
Und während die da drin sind, überlegen die sich, was könnte das sein?
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Egal, wissen wir nicht, wir haben alles gemessen, jetzt fliegen wir zum Nächsten.
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Die wollen halt eben alle Systeme untersuchen, in denen kein Leben möglich ist.
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Und in dem Moment ist aber so, dass die Bösen in diesem Buch,
1:15:59–1:16:00
brauchen wir gar nicht genau reingehen, irgendwelche Menschen,
1:16:00–1:16:03
die haben sich dann überlegt, wenn so ein Schiff verschwindet,
1:16:05–1:16:12
Dann müssen wir jetzt diese Entitäten dahinter bestrafen, um herauszufinden,
1:16:12–1:16:15
ob dann sich deren Verhalten ändert oder nicht.
1:16:15–1:16:19
Wenn nicht, dann ist es reine Mechanik. Wenn sich das Verhalten verändert,
1:16:19–1:16:21
dann ist da noch irgendwie Leben auf der anderen Seite.
1:16:21–1:16:25
Und dann, als die dieses System gefunden haben mit Neutronensternen,
1:16:25–1:16:32
schicken die dann einfach so ein Raumschiff mit Antimaterie in der Geschwindigkeit
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durch den Ring, dass es zu schnell ist und dann wird es quasi verschluckt,
1:16:36–1:16:37
das hat man ja früher schon rausgefunden,
1:16:37–1:16:41
wird verschluckt und dann läuft der Zeitzinder und dann explodiert irgendwann,
1:16:41–1:16:45
keiner weiß wo, diese Antimaterie.
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Und während die das noch beobachten, verschwindet das Schiff,
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dann ist es irgendwie kurz weg, die wollen halt dann Richtung Gate fliegen und
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auf einmal merken die dann, dass halt in dem Raum um sie drumherum auf einmal Materie entsteht.
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Und das ist halt wirklich so ein Quantenthema. Aus dem Raum aus dem Nichts entsteht
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so Materie und die überlegen sich, was könnte das sein, wozu ist das gut,
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ist das jetzt nur hier oder ist das jetzt auf einmal am ganzen Ebenen,
1:17:09–1:17:10
war ja noch gar nichts da.
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Und dann wird auf einmal klar, oh shit, dieser Neutronenstern,
1:17:15–1:17:19
der war schon seit Milliarden Jahren auf so einem Level,
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wo er nichts hatte, was er aufsaugen konnte, aber trotzdem kurz vorm Tipping
1:17:25–1:17:27
Point war, um halt zu explodieren.
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Und dann fliegen die dann irgendwie noch raus und diese Materie,
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die auf einmal aus diesem Quantenraum entsteht, zündet dann sozusagen diesen
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Neutronenstern und der schießt dann zurück in dieses Gate-System rein.
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Und also explodiert dann quasi. Das sind halt so Riesenfallen,
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die da gebaut sind, die ja Millionen Jahre quasi.
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Und dann finden die einen Riesendiamant, so große Jupiter, wie sich dann später
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herausstellt, das ist ein Datenspeichersystem.
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Also Langzeitdaten in Diamantstrukturen speichern. Also das findest du in alles.
1:18:02–1:18:09
Und das ging halt ursprünglich los mit diesem einen bisschen Protomolekül auf dem einen Planeten.
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Und dann zieht sich aber die Story-Arc von den Charakteren, aber eben auch von
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dem, was man sich alles weiterdenken kann mit dem Protomolekül.
1:18:17–1:18:19
Die zieht sich halt so durch die Serie durch.
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Und die wird dann eben auch immer noch eins größer.
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Und dann geht es jetzt nicht mehr um die Charaktere selbst. Also wir haben ganz
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wenig jetzt nur über die Menschen gesprochen. Das Story-Development ist aber
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natürlich auch total spannend.
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Aber allein diese Welt verändert sich im Hintergrund immer weiter, immer weiter.
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Und hat dann eben diese geniale Balance, finde ich.
1:18:40–1:18:45
Das alles im Glaubhaften bleibt. Das bleibt glaubhaft, weil wir am Anfang mit
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einer zukünftigen Welt in Berührung kamen, die wir gut verstehen können.
1:18:51–1:18:54
So könnte das ja sein, dass da irgendwie ein Asteroid bärt und so weiter.
1:18:54–1:18:59
Und dann im zweiten Schritt dahinter eine Welt, die in einer Physik ist,
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die für uns irgendwie so gerade so ein bisschen,
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also Oppenheimer und so, also diese Quantenwelt und dann entsteht halt auf einmal
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Materie als Energie Und das muss ja keiner kapieren, aber man kann es auch noch glauben.
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Und die haben das total gut hingekriegt, dass man das alles irgendwie so glauben kann.
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Und dann geht es im vorletzten Buch, geht es dann auch wirklich noch in diese
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Form von Penrose, diese eine Folge, die wir auch schon hatten,
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wo es um diese Pan-Psychic-Consciousness ist quasi im Universum angelegt.
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Und wir sind eben einfach nur, wir sind auch conscious, aber das ist ja dieses
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Bild, dass das alles miteinander verbunden ist.
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Und das kommt dann da auch noch so irgendwie rein. Und das...
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Diese Ringbilder ausgelöscht wurden von den anderen über dieses Feld,
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was Consciousness heißt. Die waren einfach sehr sensibel.
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Dieses Consciousness konnte quasi beeinflusst werden und dann starben die alle.
1:19:56–1:20:00
Aber die Menschen sind halt nicht so Conscious, das sind wieder gleichzeitig resistenter.
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Es gibt immer wieder aber scheinbar Versuche von dieser großen Macht,
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die die Gatebuilders umgebracht hat, uns jetzt auch umzubringen.
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Weil die dann zeitgleich, also Lichtgeschwindigkeit ist auch kein Thema mehr,
1:20:13–1:20:20
zeitgleich Momente herstellen, in denen das Bewusstsein oder Consciousness,
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Gewahrsein sich verändert.
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Sich die Materie verändert, aber auch das Gewahrsein verändert.
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Wo alle wie auf einmal in so einem 2001-Traum sind, wo der zum Schluss im Film
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durch diese Dinger fliegt und dann sehen sie das Universum, verstehen alles,
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ein bisschen wie so Trippi.
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Und dass dann irgendwie verstanden wird, dass diese Entität,
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die jetzt zweimal dann schon diese Anti-Meta-Bomben abbekommen hat,
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dass die jetzt sagen, okay, wir löschen jetzt die Menschen aus.
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Und das bleibt alles immer irgendwie glaubhaft. Und das fand ich irgendwie gerade
1:20:55–1:21:00
bei dem so spannend, diese beiden Konzepte von Physik, die ja beide irgendwie
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wahrhaftig sind, miteinander zu verbinden.
1:21:04–1:21:08
Die eine können wir intuitiv fühlen, die andere können wir uns kognitiv irgendwie zulassen.
1:21:08–1:21:15
Und dann dahinter aber auch noch diese Pan-Psychic-Konzept von hinter allem,
1:21:15–1:21:17
so buddhistisch, hinter allem ist das Bewusstsein.
1:21:18–1:21:23
Und das fand ich irgendwie in dieser Story-Arc von den Büchern so ganz ehrgeizig.
Florian Clauß
1:21:23–1:21:26
Also ich meine, was du jetzt erzählt hast, muss ich sagen, also das habe ich
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jetzt in der Serie überhaupt nicht so gesehen.
Micz Flor
1:21:29–1:21:30
Weil die ja da auch aufhört.
Florian Clauß
1:21:30–1:21:33
Ja, also das, was du jetzt da beschrieben hast. Und das ist halt irgendwie so,
1:21:33–1:21:39
okay, krass, weil das ist so ein Teil, der ist ja total meta und metaphysisch, ja, der ist ja so.
1:21:41–1:21:44
Der ist angelegt, ja, teilweise in dieser Form.
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Gleichzeitig ist der aber auch so pure Action-Story-Lines, die da erzählt werden.
1:21:51–1:21:55
Und deswegen macht es auch die Serie so unterhaltsam, weil als Amos dann halt
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die eine Frau aus dem Gefängnis holt, da werden dann gleichzeitig da irgendwie
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so ein Krieg anfängt loszugehen.
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Und er dann halt in diesem Gefängnis mit allen möglichen Supercharakteren da
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aufeinander trifft und er muss sich da befreien und muss dann halt diese,
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also es ist halt wirklich so, da gibt es ganz viele solche Storylines,
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die dann halt so pure Action sind und dir auch total Spaß machen.
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Du freust dich ja immer auf bestimmte Storylines oder wie die ganzen Bälter
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es dann auch sich gegenseitig dann aufreiben nehmen kann.
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Ja, und auch dieses Topos der,
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Kolonialisierung, das ist ja auch so am Ende von dieser Serie wird dir dann
1:22:32–1:22:36
auch irgendwo so denen erlaubt, dass sie dann halt ausreisen dürfen und dass
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die halt neue Kolonien besetzen dürfen und dass sie dann halt auch auch wieder so eine neue Heimat,
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weil es ist ja genau diese Beschränkung von Ressourcen und Territorien,
1:22:45–1:22:48
die halt die Welt, die das dann so rumtreibt und so einschränkt.
1:22:48–1:22:52
Und es werden so viele, so viele verschiedene Sachen erzählt.
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Und diese ganze, wenn du jetzt immer drauf packst, das ist ja nochmal so mindblowing,
1:22:58–1:23:00
die habe ich jetzt überhaupt gar nicht so gesehen.
Micz Flor
1:23:01–1:23:04
Ja, die passiert aber auch dann wirklich erst nach dem sechsten Buch in der
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Größe, da wird das hochskaliert, davor ist es also die letzten beiden Staffeln
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und Bücher, die verfilmt wurden,
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sind eben auch die, wo dann die Belters so eine sehr aggressive Abspaltung,
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die halt versucht, die Erde zu vernichten und dieses The Moon is a Harsh Mistress
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mäßig halt diese Bomben runterwirft.
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Und die dann aber auch gleichzeitig natürlich verstehen, dass dieses Ringate,
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was auf einmal da ist, die Revolution der Belters auf einmal in Gefahr bringt.
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Weil wenn die Ressourcen, die die Welt das kontrollieren könnten,
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so wie der Mond auch, wenn die auf einmal nicht mehr eine Macht darstellen,
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weil durch dieses Ring-Gate sind auf einmal 1300 andere solare Systeme direkt um die Ecke.
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Ja, und dann gibt es schon eins, wo die ganze Zeit irgendwelche Jod-Sachen abgebaut werden.
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Ne, Lithium wird da abgebaut, ne, fast total reines Lithium,
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so rein, dass man dann irgendwann checkt, ach, okay, das war jetzt nicht wirklich
1:23:59–1:24:02
natürlich, sondern wir sind schon in so einem Artefakt drin und meinen da was
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aus dem, also wir kratzen quasi aus diesen Artefakten heraus.
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Da wird es dann auch so spannend. Also die Politik, die dahinter steht,
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ist halt, dass die Belters dann halt wieder abgehängt werden.
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Die werden halt wieder abgehängt, weil dann eben doch die Erde und der Mars da durchgehen.
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Und die können mit höheren Schwerkräften reingehen. Also diese,
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das heißt auch immer Gravity Well.
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Also wenn du Gravity Well auf dem Planeten runtergehst, irgendwann nimmt halt
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die Schwerkraft zu und dann können die Belters nicht mehr mithalten.
1:24:31–1:24:34
Und das ist alles irgendwie die ganze Politik, Wirtschaft.
Florian Clauß
1:24:34–1:24:42
Und auch wie sich denn der autoritäre Staat von Mars so langsam auflöst.
1:24:43–1:24:47
Auch so ein bisschen dieser Abverkauf von dem ganzen Osteuropa,
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von Russland nach dem Fall des Imperiums oder SSR.
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Hast du ja auch da so ein bisschen angelegt in der Geschichte,
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dass die halt anfangen Ressourcen zu verkaufen.
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Auf einmal tauchen dann Waffen auf, die eigentlich immer sehr streng kontrolliert
1:25:00–1:25:04
werden von der Mars-Gesellschaft. Aber die werden dann halt verhökert und die
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tauchen dann bei den Bälters.
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Diese Terroristen, diese Abspaltung von den Bälters, die dann halt die Erde
1:25:08–1:25:12
bombardieren, die kriegen dann halt auch auf einmal so Zugänge zu Waffen.
1:25:12–1:25:15
Es ist halt so verzweigt.
Micz Flor
1:25:15–1:25:19
Es ist toll erzählt und halt eben die Charaktere sind auch sehr glaubhaft und
1:25:19–1:25:22
spannend und auch eben immer in ihre, nicht nur Gesellschaft,
1:25:23–1:25:24
sondern auch in ihre Physik eingebettet.
1:25:24–1:25:28
Das ist auch immer sehr gut erzählt, finde ich, im Buch noch mehr als im Film,
1:25:28–1:25:31
weil halt diese diese schwerkraft dann
1:25:31–1:25:35
doch nicht so gut finde ich immer dargestellt ist aber es auch trotzdem sehr
1:25:35–1:25:40
spannend lustig wir sind jetzt so ein bisschen wie wie man früher so auf dem
1:25:40–1:25:44
schulhof stand und irgendeine fernsehserie am samstag im film noch mal so besprochen
1:25:44–1:25:48
hat und weißt du noch wie der dann und dann ist das auto dass die bombe losgegangen
1:25:48–1:25:50
oder so wetten dass Ja, genau.
Florian Clauß
1:25:50–1:25:55
Damals war es Wetten, dass? oder James Bond. Aber heute ist es eigentlich Podcast.
1:25:56–1:26:00
Ihr könnt das Ganze auch, die ganzen Informationen auf eigentlich nur das Podcast.
1:26:02–1:26:07
Nachhören, nachlesen. Mitch hat ja auch viele Links angekündigt, die er da droppen wird.
1:26:07–1:26:12
Und ja, das würde ich jetzt mal so das Ende einläuten.
1:26:12–1:26:17
Du hast noch was hinzuzufügen. Danke, Mitch. Also das ist nochmal so für mich
1:26:17–1:26:21
eine ganz neue Dimension bei The Expands, die du jetzt nochmal so aufgefaltet
1:26:21–1:26:22
hast, die ich jetzt noch nicht so gesehen habe.
1:26:24–1:26:29
Das war, ich überlege, ob ich das jetzt nochmal anfange, nee,
1:26:29–1:26:30
zu lesen nicht, aber zu gucken.
Micz Flor
1:26:31–1:26:34
Ja, aber es ist nicht wirklich drin. Also ich habe es ja am Anfang nicht,
1:26:34–1:26:36
da hattest du am Anfang immer mehr kapiert als ich.
1:26:36–1:26:39
Und zum Schluss raus ist es in den Büchern, finde ich dann nochmal toll,
1:26:39–1:26:42
weil man so ein Bird's Eye View bekommt.
1:26:42–1:26:45
Und man zoomt dann immer so richtig raus und checkt dann erst die Skalierung
1:26:45–1:26:50
von all dem, was man da vorher, dann kommt man sich wie so ein Kind vor,
1:26:50–1:26:55
wenn man dann überlegt, oh, auf Eros war dann so ein bisschen Suppe und das war aber das Brutto.
1:26:55–1:27:00
Und dann ist es, ah nee, Moment, die Skala ist einfach deutlich größer.
Florian Clauß
1:27:00–1:27:03
Ja, also du hast quasi das Rulebook gelesen. Das letzte noch nicht.
1:27:03–1:27:08
Du kannst doch mal hier bestimmte Hinweise geben, wie was zu verstehen ist in
1:27:08–1:27:11
der Serie. Ja, das war's.
Micz Flor
1:27:11–1:27:12
So war's von uns. Vielen Dank.
Florian Clauß
1:27:13–1:27:15
Bis zuwärts und bis bald.
Micz Flor
1:27:15–1:27:17
Macht's gut. Tschüss. Tschüss.
Florian Clauß
1:27:19–1:27:21
War das jetzt ein bisschen zu schnell rausgetropft?
Micz Flor
1:27:21–1:27:22
Nee, ist doch super.

Mehr

"Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mit uns."

Bevor wir uns tiefer mit dem Film "Magnolia" von 1999 beschäftigen stellt Flo als zweiten Teil der Reihe "Filmbewegungen der 90er, die das Kino revolutionierten" das Genre des Hyperlink-Cinemas vor. Das beschreibt die Art von Episodenfilmen, die die Kontinuität von klassischen Erzählungen aufbrechen, indem multilineare Geschichten von verschiedenen Figuren und Charaktergruppen präsentiert werden. In solchen Filmen können Räume auftauchen oder sich Charaktere treffen, die vorher in eigenen unabhängigen Erzählsträngen entwickelt wurden. Aus der Vielzahl von Handlungssträngen wird ein ganzes Handlungsnetz aufgebaut. Hierin finden sich auch soziologische Betrachtungsweisen, die das Hyperlink-Cinema auszeichnet. Wir spekulieren darüber, ob Serien dieses Kino-Genre verdrängt haben oder ob durch die Gagen der hochrangigen Schauspieler:innen diese Art von Filmen nicht mehr produziert werden konnten. Im zweiten Teil der Episode stellt Flo den Film Magnolia von Paul Thomas Anderson vor. Die Geschichte spielt innerhalb eines Tages in Los Angelos. Im Zentrum stehen um die 10 Figuren, die sich zwei Ensemblesträngen zuordnen lassen, die parallel und unabhängig voneinander im Film aufgebaut werden. In beiden Strängen steht sterbender Patriarch im Mittelpunkt, der sich, den Tod vor Augen, mit seiner Familie aussöhnen möchte. Darum reihen sich mehrere miteinander verflochtene Geschichten und Charaktere, deren Leben durch Zufall und Schicksal auf überraschende Weise miteinander verbunden sind. Wir sind uns einig, dass dies vor allen Dingen durch die großartigen Schauspielerinnen und Schauspieler getragen wird. Viele Szenen von dem Film bleiben im Kopf hängen. Auch das fulminante Ende des Films geht nicht mehr aus dem Kopf: ein Regen aus Fröschen prasselt auf LA in den frühen Morgenstunden nieder, ein unerklärliches Phänomen, das alle Geschichten der einzelnen Figuren zu einem vorläufigen Ende führt. Das Ende unserer Tour hat uns zur Warschauer Brücke geführt, wo wir noch kurz über die Veränderung dieses Ortes und den neuen Amazon-Tower resümieren.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:13–0:00:19
Jo, hallo, hier ist der Mitch, neben mir läuft der Flo, Flojann,
0:00:19–0:00:24
ja genau, und wir laufen redend, und wir sind laufend am reden,
0:00:25–0:00:27
das ist eigentlich Podcast.
0:00:28–0:00:34
Es ist kalt, ich zitter ein bisschen vor Aufregung, weil Flo hat ein Thema mitgebracht,
0:00:35–0:00:37
was mich vor Aufregung zittern lässt.
0:00:37–0:00:42
Ich freue mich sehr drauf und ich habe es aber schon gehört von ihm und ich
0:00:42–0:00:45
zitter aber auch, weil es wirklich winterlich kalt geworden ist in Berlin.
0:00:46–0:00:48
Möchtest du noch was einleitendes sagen?
Florian Clauß
0:00:48–0:00:52
Das ist das Schneefall. Ich habe tatsächlich mich entschieden,
0:00:52–0:00:54
nicht mit dem Fahrrad zu kommen,
0:00:55–0:01:02
sondern zu laufen, weil die die Straßen sind glatt und aber ich finde es total
0:01:02–0:01:04
schön, wenn man so läuft.
0:01:04–0:01:07
Einen wird warm. Ich habe lange Unterhosen an.
0:01:09–0:01:14
Also wir sind frisch erholt. Das heißt, wir haben gerade was gegessen.
Micz Flor
0:01:15–0:01:22
Ja, ist ja lecker. Und wer uns auf der Webseite folgt, der sieht auch unsere Tracks.
0:01:22–0:01:26
Wir zeichnen die mal auf, wenn wir durch die Stadt laufen und weiß dann auch,
0:01:26–0:01:27
wo wir gerade essen waren.
Florian Clauß
0:01:28–0:01:37
Genau, wir sind in dieser Folge bei Folge 40 und ich hätte ja vorletzte Folge,
0:01:37–0:01:41
meine Folge 38 angekündigt, dass ich für mich ein Dreiteiler,
0:01:42–0:01:47
welche Kinoerlebnisse der 90er haben mich so begeistert und in der ersten Welle
0:01:47–0:01:50
der Begeisterung bist du ja mitgeschwommen.
Micz Flor
0:01:51–0:01:53
Genau, Und jetzt Mumblecore.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:59
Genau, Mumblecore. Und ich habe das fest vorgestellt, es geht um Dogma. Es ging um Dogma 95.
0:02:00–0:02:05
Der Übertitel meiner Reihe war Kinobewegungen der 90er, die das Kino revolutionierten.
0:02:07–0:02:14
Und du hast dann Idioten von Lars von Trier darüber refariert und auch kühne Thesen angestellt.
0:02:15–0:02:21
Und diese Episode wollte ich über den Episodenfilm machen.
0:02:22–0:02:29
Und habe auch schon gesagt, in diesem Zusammenhang gibt es eine Genrebezeichnung, die ich vorher,
0:02:30–0:02:33
ähnlich wie Mumblecore, nicht gehört habe, aber
0:02:33–0:02:36
mit der ich mich ein bisschen beschäftigt habe hast du die noch im kopf
0:02:36–0:02:39
die hyper hyper link
0:02:39–0:02:44
ist oder hyper link hyper link cinema gesteige
0:02:44–0:02:47
ich gleich mit ein paar erklärungen zu ein als
0:02:47–0:02:50
ein bisschen filmtheorie obendrauf ja
0:02:50–0:02:58
und am beispiel welche episoden für mit der 90er so spontan ein du das hatten
0:02:58–0:03:05
wir schon vor zwei folgen das war dann Robert Altmann zum Beispiel oder Magnolia
0:03:05–0:03:09
zum Beispiel oder Hyperlink.
0:03:10–0:03:14
Pulp Fiction ist natürlich der Vertreter.
0:03:14–0:03:17
Aber tatsächlich muss man sagen, also ich werde diese Folge über Magnolia machen,
0:03:18–0:03:24
berichten dann und wir gucken dann an, was Hyperlink Cinema in echt bedeutet.
0:03:25–0:03:32
Und man muss aber sagen, dass der Film, der der Begriff Hyperlink erst so im
0:03:32–0:03:37
Nachhinein in den Nullerjahren geschaffen wurde von einer Filmkritikerin.
0:03:38–0:03:44
Und dass Magnolia und Robert Altman, also Shortcuts und auch Pulp Fiction,
0:03:44–0:03:49
denn erst im Nachhinein so interpretiert wurden als Hyperlink Cinema.
Micz Flor
0:03:49–0:03:50
Und Lola Rendt.
Florian Clauß
0:03:51–0:03:54
Lola Rendt ist auch eine, aber vor allen Dingen in den Nullerjahren.
Micz Flor
0:03:54–0:03:56
War ich Lola Rendt wirklich eine? Eher nicht, oder?
Florian Clauß
0:03:56–0:03:59
Ja, in dem Zusammenhang wird genannt,
0:03:59–0:04:06
aber es trifft nicht unbedingt alle Charakteristika des Begriffes.
0:04:09–0:04:14
Die klassischen Vertreter von Hyperlink-Cinema sind,
0:04:16–0:04:22
Babel, hatten wir auch schon mal genannt, von Iñárritu, ich kann den Namen nicht
0:04:22–0:04:23
so richtig gut aussprechen,
0:04:24–0:04:28
dann Traffic von Söderberg, wird auch häufig genannt in Zusammenhang,
0:04:29–0:04:34
und es gibt noch einige andere von Hyperlink.
0:04:34–0:04:37
Und was macht Hyperlink aus? Ja,
0:04:38–0:04:44
also es ist wahrscheinlich auch so eine Bewegung, die nur zu einer gewissen
0:04:44–0:04:52
Zeit sich so formieren konnte, ja, weil zu dieser Zeit waren die Bedingungen reif,
0:04:53–0:04:57
dass sich das auch so ausdrücken konnte, ne.
0:04:57–0:05:04
Natürlich ganz rein semantisch bezieht sich Hyperlink, Hyperlink Cinema,
0:05:05–0:05:08
auf die Hypertext Markup Language.
Micz Flor
0:05:09–0:05:10
Ist das wirklich so?
Florian Clauß
0:05:10–0:05:15
Das bezieht sich auf diesen Begriff, aber mit Hyperlink, also HTML,
0:05:16–0:05:20
das ist so die Sprache von dem Protokoll www.
0:05:20–0:05:26
Also auf der Sprache werden Netzseiten aufgebaut.
Micz Flor
0:05:26–0:05:28
HTTP als Protokoll.
Florian Clauß
0:05:30–0:05:36
Ja, also www als das World Wide Web, wo sich die Verbreitung dann gefunden hat.
0:05:37–0:05:44
Und Hyperlink ist, wenn man so möchte, diese Verknüpfung zwischen den einzelnen
0:05:44–0:05:50
Seiten, die nicht mehr linear aufgebaut sind, sondern durch Links miteinander verknüpft werden.
0:05:50–0:05:59
Und das ist so das, was Hyperlink im Kontext von dem World Wide Web gebracht
0:05:59–0:06:04
hat, auch eine andere Textualität geschaffen hat, eine andere Narrationsform.
0:06:05–0:06:13
Und das findet sich so in theoretischen Ansätzen auch in diesem Hyperlink-Cinema.
0:06:13–0:06:19
Das bedeutet, dass es nicht mehr nur die Geschichte von einer Person ist,
0:06:19–0:06:23
die erzählt wird oder von einer Personengruppe, sondern dass sich ...
0:06:24–0:06:30
Viele narrative Stränge parallel aufbauen. Und dass diese narrativen Stränge
0:06:30–0:06:32
irgendwie miteinander verknüpft sind,
0:06:33–0:06:41
ohne dass sich jetzt derjenige, der Protagonist eines Erzählstrangs darüber so im Klaren ist.
0:06:41–0:06:43
Also, das heißt, sie können parallel passieren, diese Stränge,
0:06:44–0:06:49
und sind für sich auch mehr oder weniger aber in einer Form,
0:06:49–0:06:53
in einem Ort, in einem Thema miteinander verknüpft.
0:06:53–0:06:56
Also ein bisschen diese postmoderne Entwicklung.
Micz Flor
0:06:57–0:07:01
Aber ist das wirklich dann da zum ersten Mal erschienen oder gibt es dann in
0:07:01–0:07:03
dem Text, den du gerade referierst?
0:07:04–0:07:08
Beispiele von, ich natürlich nicht,
0:07:08–0:07:10
aber ich denke jetzt an sowas wie Citizen Kane zum Beispiel,
0:07:10–0:07:15
wo ja auch irgendwie episodenhaft über ein Leben hinweg immer wieder Dinge erscheinen
0:07:15–0:07:19
und man sucht nach diesem Begriff Rosebud und versucht,
0:07:19–0:07:23
das ist natürlich nicht das, aber es ist für mich,
0:07:25–0:07:30
zumindest eine Spur, die mir andeutet, dass so komplexe Geschichten,
0:07:30–0:07:33
die episodenhaft ineinander geschachtelt sind,
0:07:33–0:07:37
jetzt nicht erst in den 1990er Jahren entstanden sind.
Florian Clauß
0:07:37–0:07:39
Nein, natürlich nicht. Also diese Formen...
Micz Flor
0:07:39–0:07:41
Coole Wampe, ist das ein Hyperlink-Cinema?
Florian Clauß
0:07:41–0:07:46
Nee, diese Formen, also es geht zurück auf den 70er-Jahre-Film von Altmann,
0:07:46–0:07:48
wo auch so eine Verschachtelung drin ist.
0:07:48–0:07:51
Und wenn du Rashamon zum Beispiel betrachtest.
Micz Flor
0:07:51–0:07:51
Ja, klar.
Florian Clauß
0:07:51–0:07:56
Ist auch eine episodenhafte Erzählung, aber es geht um diesen Zeitgeist des
0:07:56–0:07:59
miteinander Verknüpfens. Und das ist, glaube ich, so.
0:08:00–0:08:03
So muss man das dann auch sehen und vor allen Dingen...
Micz Flor
0:08:03–0:08:07
Also eher dann auch ein kultureller Hintergrund als ein dramaturgisches Verweben.
0:08:07–0:08:11
Geht es dann wirklich auch um so ein Verständnis von Verbindung?
Florian Clauß
0:08:11–0:08:15
Es ist ein Verständnis von Verbindung, eine Art, Geschichten zu erzählen,
0:08:16–0:08:19
beziehungsweise auch eben diese...
0:08:19–0:08:23
Also wenn du das jetzt in einem postmodernen Kontext betrachten möchtest,
0:08:23–0:08:28
diese Auflösung von Geschichte. dass die Narration jetzt nicht mehr von vorne
0:08:28–0:08:31
bis hinten geht, sondern die Frage von was ist Wahrheit.
0:08:31–0:08:38
Also dass ganz viele multinarative Ansätze dann auch so gleichwertig sein können.
0:08:38–0:08:44
Das heißt ja in der Postmoderne hast du da eben auch so diese Auflösung von
0:08:44–0:08:49
diesem Kern von Gradlinigkeit, der sich da drin wiederfindet.
0:08:49–0:08:53
Und das ist glaube ich zu der Zeit so neu, dass ich das so formieren kann.
0:08:53–0:08:58
Und dann ist es noch mal so diese Sache von Globalisierung.
0:08:58–0:09:02
Du hast eine Globalisierung, also viele Themen, die dann auch das Hyperlinks
0:09:02–0:09:05
sind, immer Syriana wird auch immer genannt von...
Micz Flor
0:09:05–0:09:07
Ja, ich finde aber auch Babel ist das ja schon.
Florian Clauß
0:09:07–0:09:12
Babel, ja. Also diese Globalisierung, das heißt der weltweite Markt,
0:09:12–0:09:17
der entstanden ist, überhaupt die Welt rückt näher zusammen durch das Internet.
0:09:17–0:09:25
Eben dieser ganze Aufbau von Containerschiffen, dieser globale Markenstrom,
0:09:25–0:09:26
Warenstrom, der auch entsteht.
0:09:27–0:09:31
All das sind wirtschaftliche und gesellschaftliche Impacts, die dann auch zu
0:09:31–0:09:34
dieser Erzählform auch irgendwie so beigetragen hat.
0:09:34–0:09:39
Und wenn du Pulp Fiction hier anguckst, da ist auch dieses Aufbrechen von Zeitraum,
0:09:40–0:09:46
Kontinuum. Das heißt, es werden noch Erzählstränge später erzählt,
0:09:46–0:09:48
nachdem jetzt zum Beispiel John Travolta umgebracht wurde.
0:09:49–0:09:54
Also es ist halt so diese Verknüpfung von Zeit und Raum, die sich da so auflöst.
0:09:54–0:09:59
Und das hat sich jetzt so in diesem Hype-Hyperlink-Cinema ausgeprägt.
0:10:01–0:10:04
Und ich glaube, das ist in der Zeit wirklich neu. Natürlich hast du immer Episodenfilm
0:10:04–0:10:08
und so weiter, aber so in dieser Dichte ist es neu.
0:10:09–0:10:14
Und ich würde auch noch sagen, es gibt so verschiedene Auspräsungsmerkmale.
0:10:14–0:10:19
Einer davon ist dieser unglaublich breit aufgestellte Cast.
0:10:20–0:10:24
Du hast ja beim Hyperlink Cinema, hast du ja Schauspieler.
0:10:25–0:10:30
Und wenn du dir Magnolia anguckst, wer da alles mitspielt. Das ist ja nicht
0:10:30–0:10:35
so wie bei anderen Filmen oder bei Pulp Fiction oder wenn wir jetzt noch mal so,
0:10:35–0:10:40
also es sind alles sehr renommierte Darstellerinnen und Darsteller.
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Es sind so A-Schauspieler, die da das Ganze tragen.
0:10:45–0:10:50
Das heißt, du musst in diesem Kosmos, dadurch, dass so viele Geschichten parallel
0:10:50–0:10:54
erzählt werden, brauchst du natürlich auch entsprechend starke Charaktere und
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Schauspieler, die das auch tragen können.
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Und deswegen sind, ich würde jetzt mal so als These raushauen,
0:11:02–0:11:07
dass Hyperlink Cinema, also dass diese Filme auch mit einem ganz starken Cast arbeiten.
0:11:08–0:11:14
Und wahrscheinlich kriegst du diesen Cast jetzt heutzutage nicht mehr so zusammen, ohne...
Micz Flor
0:11:14–0:11:16
Christopher Nolan zu sein.
Florian Clauß
0:11:16–0:11:20
Ja, oder ja, dann machen sie alle, weil er vor gut will, ja.
0:11:20–0:11:24
Aber ohne unglaublich viel einfach für die Gagen zu zahlen.
0:11:24–0:11:31
Also ich meine Magnolia mit Tom Cruise, Julian Moore und wer da alles noch so mitspielt.
0:11:32–0:11:34
Also es ist ja ein Movie-Cast, der dahinter steht.
Micz Flor
0:11:35–0:11:38
Ja und vor allen Dingen und das macht es finde ich so besonders,
0:11:39–0:11:44
dieses Gefühl, dass man sonst, wenn Tom Cruise im Film ist, dann kennt man die
0:11:44–0:11:47
anderen auch noch, aber die sind so drumherum drapiert.
0:11:47–0:11:50
Und bei Magnolia, da sind eigentlich jetzt keine
0:11:50–0:11:53
hierarchien spürbar die sich
0:11:53–0:11:57
ableiten ließen von der vom paycheck
0:11:57–0:12:00
also das ist jetzt nicht so angelegt dass man
0:12:00–0:12:03
sagt okay das ist ein tom cruise film das geht gar nicht sondern
0:12:03–0:12:08
ja das wäre dann der erste schritt was für ein film ist das ist kein tom cruise
0:12:08–0:12:13
film sondern was ist das für ein film wer hat man sie geführt wenn es heraus
0:12:13–0:12:20
ja lasst es bevor man In Maggiore einsteigen noch ein paar abschließende Worte zu Hyperlink Cinema.
Florian Clauß
0:12:20–0:12:25
Also wir haben verschiedene Charaktergruppen, deren Geschichte erzählt wird
0:12:25–0:12:26
und worum es da letztendlich geht.
0:12:28–0:12:31
Auch so ein bisschen, was wir hier mit dem Podcast machen.
Micz Flor
0:12:32–0:12:33
Ja, laufend reden.
Florian Clauß
0:12:34–0:12:39
Aber wir laufen im Reden, das heißt, wir zeichnen auch irgendwo unsere Spuren
0:12:39–0:12:44
des Laufens mit der Sprache zusammen, mit dem Reden zusammen,
0:12:44–0:12:48
projizieren wir ja so auf den Wegen, die wir dann zusammen laufen.
0:12:49–0:12:53
Das ist ja so ein kognitives Mapping, was passiert.
0:12:54–0:12:59
Und ich glaube, dass es so auch bei so diesem Hyperlinks-Cinema,
0:12:59–0:13:02
möchte so eine gewisse soziologische Studie auch machen.
0:13:02–0:13:06
Das kann man so, wir filmen auch, gucken wir uns nochmal genauer bei Magnolia
0:13:06–0:13:09
an, aber es geht schon darum,
0:13:09–0:13:16
so ähnlich wie in der räumlichen Analyse in den Sozialwissenschaften,
0:13:16–0:13:20
dass du so irgendwo rein piekst und dir guckst, wie entstehen jetzt hier die
0:13:20–0:13:25
Verbindung über eine gewisse Zeit, über eine gewisse Örtlichkeit und was passiert
0:13:25–0:13:28
da für eine Geschichte in dieser Verbindung von Raum,
0:13:29–0:13:37
Zeit und eben dem Erlebten, was der Darsteller, was der Charakter in dieser Geschichte erlebt.
0:13:37–0:13:42
Und das ist so ein bisschen dieses, ja man ist auf der einen Seite Beobachter, guckt von außen,
0:13:43–0:13:48
ist auch irgendwo mit in diesen Charakteren mit aber gleichzeitig durch diese
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parallelen Geschichten, durch diese parallele Erzählung,
0:13:51–0:13:55
kommst du immer wie in eine andere Schiene rein und du siehst dann eben so ein
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Sammelsurium und verschiedenen Blickwinkeln, die aber nur im Kopf von dem Betrachter
0:14:01–0:14:04
oder von den Filmschaffenden entstehen,
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aber nicht so sehr aus der Perspektive der Charaktere selber,
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weil die hängen in ihren Konflikten drin.
0:14:10–0:14:18
Also es ist meistens so, dass sehr dramatische Konflikte bei den Charakteren dann im Kopf...
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Und dass so eigentlich dieses Panorama sich entfaltet. Aber es gibt ein übergeordnetes
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Thema von High-Balling-Cinema.
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Das ist bei Altmann, hatten wir ja schon in den letzten Folgen festgestellt,
0:14:32–0:14:35
das ist ja das Erdbeben, was dann alle auf einmal so zusammenbringt.
Micz Flor
0:14:36–0:14:41
Ja, das ist auch interessant, weil natürlich diese Idee von so klassischen Lord
0:14:41–0:14:44
of the Rings, Hero Story, also diese,
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Diese Etappen, die dann der eine Charakter durchläuft und sich dabei entwickelt
0:14:51–0:14:54
und dann wieder ankommt am gleichen Ort und doch wieder ein anderer ist,
0:14:55–0:15:00
die sind natürlich eben wieder so aufgebaut, dass es um eine Person geht, der man folgt.
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Und bei diesem Film ist es ja wirklich so, dass es diese Linearität nicht gibt.
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Auch in der Beobachtung ist man immer selber dabei, eher horizontal sich auszuweiten
0:15:10–0:15:17
und auch immer wieder fast schon kriminologische neue Fakten über ein Bild zu erfahren,
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was natürlich ein Film ist, ein bewegtes Bild, aber trotzdem eher so,
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als ob man immer wieder mehr Dinge über das Ewig Gleiche erfährt.
Florian Clauß
0:15:26–0:15:32
Genau, es geht irgendwie so um dieses Menschliche dabei,
0:15:33–0:15:38
um dieses menschliche Drama, was sich der auch in dem einzelnen Charakter so
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entwickeln kann, aber auch um diese Austauschbarkeit dabei.
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Das heißt, jeden trifft es irgendwie in dieser Form.
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Und das ist halt so das, was Hyperlink Cinema erzählt und das ist,
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glaube ich, so dieses, was auch Magnolia ganz stark betont.
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Alle Charaktere sind irgendwie in ihren Konflikten, in ihrer Persönlichkeit,
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in ihrem Miteinander gefangen.
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Aber schaffen es nicht, sich gegenseitig da so quasi anzuschauen,
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sondern bleiben in ihrer Geschichte stecken.
0:16:15–0:16:18
Gleichzeitig erlebt der Zuschauer eine unglaubliche Dynamik,
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weil sich diese Perspektiven ständig abwechseln.
0:16:22–0:16:26
Und das ist, glaube ich, so das, was so eine globalisierte Welt dann mit sich
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bringt, dass die einzelnen Charaktere dann schon das Gefühl haben,
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es geht nicht weiter, es ist dramatisch, aber auf der anderen Seite ist es eine
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völlige Austauschbarkeit, die da passiert.
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Das ist nochmal, glaube ich, so ein Charakteristikum, was der Kinobewegung so angehört.
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Also das werden wir uns jetzt auch gleich nochmal bei Magnolia genauer angucken, was das bedeutet.
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Ich will jetzt mal ein Zitat von einem Kritiker bringen.
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Und zwar geht es so, horizontal experience of human life,
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the spatial dimension of individual behavior and social relations as opposed
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to the vertical experience of history, tradition and biography.
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Also das heißt so, das horizontale Erleben des menschlichen Lebens bezieht sich
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auf die räumliche Dimension des individuellen Verhaltens und der sozialen Beziehungen
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im Gegensatz zum Vertikalerleben von Geschichte, Tradition und Biografie.
0:17:31–0:17:35
Also das ist so ein bisschen so ein soziologisches Experiment,
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was im Kino da auch entsprechend visualisiert wird.
Micz Flor
0:17:40–0:17:47
Das war ja so ein bisschen auch der Spirit, auf dem ich das gerade gesagt hatte,
0:17:47–0:17:54
mit der Hero-Story-Versus, also wo man Luke Skywalker folgt und Harry Potter folgt,
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versus eben so eine horizontale Ausdehnung von so einem Panorama-Blick.
Florian Clauß
0:18:01–0:18:05
Panorama und dass alle Erzählstränge mehr oder weniger gleichwertig sind in
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ihrer Gewichtung. Dass du nicht anfängst, okay, das ist der Hero,
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da ist quasi die ganze Schwerkraft der Narration, die sich drumherum,
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die alle anderen Charaktere drumherum arrangiert.
0:18:16–0:18:21
Sondern du hast jetzt wirklich so Erzählstangen, die mehr oder weniger gleichwertig nebeneinander laufen.
0:18:22–0:18:26
Und so ein bisschen so eine geschichtliche Einordnung, du hast es ja vorhin
0:18:26–0:18:28
gefragt, ist das jetzt neu?
0:18:28–0:18:31
Nein, es gab es auch zum Beispiel, finde ich auch ganz interessant,
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das ist immer so mediengeschichtlich, Es gab im 18. und 19.
0:18:38–0:18:43
Jahrhundert das Genre der It-Erzählung.
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Da wurden viele Romane aus der Perspektive von einem Gegenstand erzählt.
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Die It-Erzählung wurde erzählt wie ein Geldstück, das zwischen den Besitzern gewechselt wurde.
0:19:02–0:19:04
Geschichten von dem Besitzern erzählt.
Micz Flor
0:19:04–0:19:05
Das ist ja lustig.
Florian Clauß
0:19:05–0:19:08
Ja, und das ist, also das war da auch genannt.
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Es gibt wirklich so dieses It-Novel-Genre in der Literatur.
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Und wie sich das filmisch ausprägt, gibt es auch.
0:19:20–0:19:25
Es gibt dann den Splitscreen, das haben wir bei Pipe Fiction.
0:19:25–0:19:31
Es gibt dann auch mit Fußnoten oder dass bestimmte Textbereiche eingeblendet werden.
0:19:32–0:19:40
Es gibt lange Kamerafahrten, wo auf einmal die Kamera zu einer anderen Charaktergruppe wechselt.
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Und dass du dann in der Bewegung, also im Raum, die Perspektive wechselst und
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das Aufbrechen eben der zeitlichen Dimension,
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wie ich das vorhin auch bei Pulp Fiction meinte, dass du die Chronologie der
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Geschichte nicht mehr chronologisch, also die Geschichte nicht mehr chronologisch
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erzählt hast, sondern dass es bestimmte Zeitebenen gibt, die sich auch abwechseln
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können, vorher, nach und so weiter.
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Farbgebung ist auch ein Punkt, oder auch Stile, hatten wir zum Beispiel bei
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Traffic auch festgestellt,
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dass der Wechsel zwischen Dogma-Style und auch so ein Hochglanzproduktion, Magazinsformat,
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dass ganz unterschiedliche Tonalitäten dargestellt werden.
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Die großen Produktionen von Hyperlinks waren dann wirklich in den Nullerjahren.
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Und man kann ja mehr oder weniger sagen, irgendwann ist es dann nicht mehr so aufgetaucht.
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Und da wäre auch meine Frage an dich. Hast du vielleicht eine These dazu,
0:20:46–0:20:53
warum das Hyperlink Cinema dann nicht mehr so in der Form existiert,
0:20:53–0:20:54
also dieser letzte Episodenfilm,
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ja, in der Form,
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wie es damals produziert wurde,
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Das fällt mir jetzt nicht an in den letzten 10 Jahren.
Micz Flor
0:21:06–0:21:10
Es gab diesen einen Film, der das wirklich explizit noch mal macht.
0:21:13–0:21:18
Da hieß es, glaube ich, sechs Blickwinkel im Deutschen, also acht Blickwinkel,
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wo ein Anschlag auf einen Politiker immer wieder neu erzählt wurde,
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und dann wurde das so zusammengebaut.
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Und ... das war ein Spielfilm. Ich denke, ansonsten hab ich so das Gefühl,
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dass dieser Wunsch nach so etwas dann wirklich vielleicht eher in Serien entstanden ist.
0:21:37–0:21:42
Also, dass man immer wieder ähnliche ... Fällt mir jetzt allerdings nicht wirklich was ein.
0:21:43–0:21:50
Aber dass das vielleicht irgendwie der Rise of the Serie das halt weggespült hat?
Florian Clauß
0:21:50–0:21:57
Ja, das wäre genau meine These dazu. Ganz genau, dass nämlich dieses epische
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Ausbreiten von verschiedenen Narrationssträngen, dass dieses Format eigentlich
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ganz klar von den Serien besetzt wurde.
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Also das hast du ja auch so, teilweise geht das ja noch viel tiefer rein.
0:22:10–0:22:13
Die können sich ja noch viel mehr Zeit lassen, während Kinofilme ja immer noch
0:22:13–0:22:20
mit 180 Minuten oder 183 Minuten, glaube ich, Magnolia, ist das ja schon wahnsinnig
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lange für ein Kinoformat.
0:22:23–0:22:24
Und altmäßig auch.
Micz Flor
0:22:24–0:22:28
Ja, aber dann kann man eben sowas wie zum Beispiel, was dann Game of Thrones
0:22:28–0:22:33
hieß, also diese Buchvorlagen, die dann auch kapitelhaft immer aus unterschiedlichsten
0:22:33–0:22:38
Blickwinkeln die gleichen Treffen oder Besprechungen auch so erzählen von George R.
0:22:39–0:22:44
R. Martin, das ist, finde ich, dann wirklich so eine Umsetzung auch im Filmischen,
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wo man buchstäblich auf parallelen Wegen zu den gleichen Kämpfen oder zu den gleichen Orten kommt,
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als eine Serie, die wirklich das genau aufgreift.
0:22:55–0:23:00
Also wo du wirklich unterschiedlichste Blickpunkte hast auf das gleiche Gespräch
0:23:00–0:23:05
teilweise in den einzelnen Kapiteln, Sowohl im Film als aber auch im Buch.
0:23:05–0:23:10
Und die Frage wäre halt, ob das auch eine literarische Entwicklung war,
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die das dann ermöglicht hat, dass es in den 90er-Jahren hochkam. Und ich, keine Ahnung.
Florian Clauß
0:23:16–0:23:20
Ja, ich glaube, also diese Komplexität der Welt, ne?
0:23:20–0:23:23
Es ist ja so ... Ich meine, auf der einen Seite hast du den stumpfen Action-Movie,
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der dann halt so relativ niederkomplex dann irgendwelche Geschichten erzählt.
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Ja, um halt irgendwie so die Action, das Actionpotenzial da auszuloten.
0:23:35–0:23:39
Auf der anderen Seite hast du dann natürlich diese Gewohnheiten,
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die sich so geprägt haben,
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dass du eben so eine unglaublich komplexe, aus verschiedenen Blickwinkeln,
0:23:46–0:23:49
wie man erzählt, das hast du in den Serien dann halt so,
0:23:50–0:23:54
also Breaking Bad ist ja auch, wenn du folgst, halt wirklich so unterschiedlichen
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Charakteren und du kannst verschiedene Tief- und Haltes, dann das Gefühl,
0:23:58–0:24:01
dass du das ganze Soziotop dann auch ausgeleuchtet hast,
0:24:01–0:24:05
was da sich in diesen Milieus tummelt.
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Genau, also die Serie ist sicher ein Format, was dann halt diese ähnlich wie
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auch Dogma, dann so Sehgewohnheiten dann auch aufgenommen hat,
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kann man das auch nicht mehr so unterscheiden,
0:24:18–0:24:23
dass dann eben auch die Hyperlink Cinema dann so eine gewisse Sehgewohnheit,
0:24:23–0:24:27
was dann den Serien übergegangen ist und auch diese Dauer, ich glaube,
0:24:27–0:24:32
das ist auch so diese Dauer, dass du halt bestimmten Charakteren so lange folgst,
0:24:32–0:24:36
das ist in den Serien dann auch so passiert.
0:24:36–0:24:40
Und die andere Sache ist, glaube ich, die sind einfach, wir hatten ja schon
0:24:40–0:24:47
gesagt, so einen Cast für so eine Geschichte, für so einen Kinofilm zusammenzubringen,
0:24:47–0:24:50
ist, glaube ich, auch jenseits noch des Finanzierbaren.
0:24:51–0:24:57
Also, ich glaube, es ist einfach zu teuer, jetzt so einen Film zu drehen mit
0:24:57–0:25:04
dem entsprechenden Schauspieleraufgebot, der dann auch ins Kino dann so schafft und das auch so ...
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So entsprechende Besucherzahlen dann reinbringen.
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Wär auch noch eine These, ja?
Micz Flor
0:25:09–0:25:12
Klar, also ich glaube, dass sich das auf alle Fälle verändert hat.
0:25:12–0:25:14
Dann die Frage, ja, ich denk jetzt ...
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Interessant ... jetzt noch mal Post-Covid-Kinoverhalten. Keine Ahnung, ob das da irgendwie ...
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Dann auch noch mal ein neuer Dreh ist dazu. Aber es ist auf alle Fälle,
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was du beschreibst, da war ja der ...
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Die Verschiebung war ja wirklich vorher, es hat das Kino verlassen und wo war
0:25:36–0:25:38
es dann nach dem Kino? Es war scheinbar in den Serien.
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Und eine Sache, die mir noch einfällt, ich weiß nicht, ob du die mal gesehen
0:25:42–0:25:45
hast, ich kenne das nur vom Namen nach, aber How I Met Your Mother,
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das ist ja wohl so eine Serie, wo wohl auch jedes Mal eine neue Art erzählt
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wird, wie jemand eine Frau kennengelernt hat und das dann der Tochter erklärt,
0:25:56–0:25:59
so irgendwie, so habe ich gedacht, Aber ich weiß gar nicht, ich habe es nie gesehen.
0:26:00–0:26:04
Aber das wäre ja wirklich dann fast schon so eine ultimative Überhöhung von
0:26:04–0:26:07
diesem Begriff. Wo gehen wir jetzt dann? Kommen wir hier weiter?
Florian Clauß
0:26:07–0:26:14
Also wir sind jetzt hier hinter dem Berghain direkt an der Stelle und kommen hier an die Ecke.
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Das ist auch so eine schöne periphäre Ecke, die mag ich sehr gerne.
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Feuerwehr. Da müssen wir aufpassen, falls hier die Tore so öffnen,
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dass wir schnell den Platz rollen.
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Und gehen jetzt noch mal so Richtung, müssen wir gucken, Warschauer Straße können
0:26:30–0:26:35
wir Friedrichshain dann noch mal ein bisschen weiter erkunden auf unserer Tour.
Micz Flor
0:26:36–0:26:37
Spannend.
Florian Clauß
0:26:37–0:26:46
Kommen wir zu Magnolia und kurz zu Paul Thomas Anderson, der den Film nicht
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zu wechseln mit Wes Anderson, der den Film Regie geführt hat in dem Film.
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Und wir hatten auch von ihm einige andere Filme erwähnt. Ich habe nicht alle
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gesehen, muss ich sagen.
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Aber ich bin, also ich würde sagen, er ist einer meiner Lieblingsregisseure,
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weil er unglaublich starke Filme macht.
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Ich will zum Beispiel der Will B. Blatt von 2007 erwähnt.
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Da geht es um so einen Patriarch-Mogul der Amerika, Erdöl und um eigentlich
0:27:26–0:27:27
so eine Vater-Sohn-Beziehung.
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Und der Film, als ich den gesehen habe, ich habe selten Filme,
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die mich wirklich so körperlich unglaublich in Aufführung wallen.
0:27:37–0:27:41
Also der hat mich, nachdem ich da den, ich habe den alleine zu Hause geguckt
0:27:41–0:27:49
und dann war ich so, also ich war so nervös nach dem Film, ich musste rausgehen.
0:27:49–0:27:52
Das hatte ich, glaube ich, bei keinem anderen Film außer bei Horrorfilmen,
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Splatterfilmen, wo man auch dann irgendwie manchmal so, wenn die zu nahe kommen,
0:27:57–0:27:58
dann sich dann so ein bisschen bewegen muss.
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Aber bei dem, das war ganz komisch. Also der hat mich in eine unglaubliche Unruhe gebracht.
0:28:05–0:28:11
Ich glaube, der hat es schon so ganz gut raus, Regie zu führen,
0:28:11–0:28:16
um halt bestimmte emotionale Zustände auch zu wecken, würde ich mal behaupten.
Micz Flor
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Ja, ich finde halt bei dem Film auch so, dass der Hauptdarsteller einfach unglaublich
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gut performt und dadurch entsteht so eine ganz komische Mischung,
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dass man zwischen zwischen kammer spiel und wirklich so ganz großen bildern
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also das ist wirklich ein,
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Irrer Film, aber ich glaube, der wirklich einfach so ganz, ganz nah an Kammerspiel
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gebaut ist, dass man sich da wirklich auch öffnet.
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Ich fand den wirklich auch sehr, sehr, sehr berührend.
Florian Clauß
0:28:48–0:28:53
Also der, diese körperliche Einschränkung, die der Junge hat,
0:28:53–0:28:59
der ist ja taub aufgrund einer Erdöl-Explosion oder davor schon.
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Ich kann es mich nicht mehr genau erinnern.
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Aber diese Taubheit des Jungen, Dieses Gefühl, so alles so ein bisschen in der
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Blase wahrzunehmen, das transportiert der Film ganz gut.
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Und dann diese unglaubliche Aggression des Typens, diese Schlussszene, das ist auch schön.
0:29:19–0:29:23
Paul Thomas Anderson hat auch Inherent Vice, das hatten wir ja in der Folge
0:29:23–0:29:30
mit Chris, hatten wir ja kurz drüber gesprochen, diese Adaption von dem Pünnchen-Roman inszeniert.
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Und dann hat er zum Beispiel jetzt so diesen La Chiore Pizza Film oder der seidende
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Fahnen, das habe ich letzten Filmen 2017, 2021, die habe ich nicht gesehen.
0:29:41–0:29:45
Von ihm kann ich nichts zu sagen. Hast du von dem?
Micz Flor
0:29:45–0:29:46
Habe ich nicht gesehen.
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Ich gucke nur noch Serien und die gucke ich kaum noch, weil ich keine Zeit mehr habe.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:53
Ja, die sind auch zu lang.
Micz Flor
0:29:54–0:29:55
Ja, auch das noch.
Florian Clauß
0:29:56–0:30:04
Und was ich auch Ich finde es unglaublich, er hat den Magnolia mit 28 Regie geführt.
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Und ich finde das ist dafür, dass der so menschlich, ich will mal sagen,
0:30:09–0:30:14
sich mit dieser menschlichen Existenz so tief auseinandersetzt und auch so eine
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unglaubliche, teilweise Weisheit,
0:30:16–0:30:20
finde ich das unglaublich, dass der in dem Alter so einen Film gedreht hat.
Micz Flor
0:30:21–0:30:26
So ist der jetzt auch nicht, hätte ich auch nicht gedacht. Also es ist schon... Wow, ja.
Florian Clauß
0:30:26–0:30:31
Also ich glaube, er ist noch Jahrgang 70 oder so, also er ist relativ jung.
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Der Film spielt an einem Tag in Los Angeles und gleich zum Anfang des Filmes
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wird so ein Framing aufgesetzt.
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Gleich zum Anfang werden drei Geschichten erzählt, die so über das Spiel des Zufalls berichten.
0:30:50–0:30:54
Und das wird so, das ist so das übergeordnete Thema, was wir beim Hyperlink sind.
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Wir haben schon festgestellt haben, dass dann die Filme, die Charaktergruppen,
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das Netz, was sich dann so an den Charakteren entspinnt, das Narrative häufig
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dann so ein übergeordnetes Thema hat.
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Und das ist so der Zufall, ja, dass die erste Zufallsgeschichte,
0:31:09–0:31:13
Also sie ist auch relativ banal, ja. Das ist dann irgendwie so einer,
0:31:13–0:31:20
ein Apotheker, der eine Apotheke in Greenberry Hill in London betreibt,
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von drei Einbrechern getötet werden,
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die jeweils Greenberry and Hill heißen.
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Und das war so dieser. Die andere Geschichte ist, dass ein Sporthaucher auf
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einem Baum gefunden wurde.
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Nachdem ein Löschflugzeug diesen Taucher aus dem See mit dem Löschwasser zusammen
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geholt hat, dass aber gleichzeitig dieser Sporttaucher gefunden wurde.
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Der ist ein Casino-Angestellter und hat zwei Tage vorher sich mit dem Piloten,
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der dieses Flugzeug geflogen hat, in Streit geraten.
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Mir wurde erzählt, dass er eine unglückliche Ehe hat, ein Trinker ist und in Streit geraten ist.
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Das hat dann im Nachhinein der Flugzeugpilot gelesen, dass es der Typ ist,
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den er verprügelt hat in dem Casino, dass er den dann umgebracht hat.
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Darum hat er sich selber das Leben genommen.
0:32:25–0:32:29
Die dritte Geschichte, die erzählt wird, ist von einem Ehepaar,
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auch so ein Trinker-Ehepaar, die sich immer klappen und so weiter.
0:32:32–0:32:41
Und in dem Moment, als die Frau mit der Schrotzhände ihren Mann erschießen möchte,
0:32:41–0:32:42
schießt sie durchs Fenster.
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Also sie zieht nicht direkt. Und da in dem Moment fliegt ihr gemeinsames Kind
0:32:47–0:32:50
vorbei und wird durch den Schuss tödlich getroffen.
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Und dann wird sie wegen Mordes angeklagt, weil nämlich unten,
0:32:55–0:32:58
dass der Junge wollte sich umbringen, weil er keinen Ausweg mehr gesehen hat.
0:32:59–0:33:04
Aber er wäre im Netz gefallen und aufgefangen worden. Ja, so will der Film uns
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einstimmen auf die Geschichten, die wir dann erleben.
0:33:08–0:33:14
Ja, also diese unglaubliche Verschränkung von Zufall, die dann zu so Absurditäten führt.
0:33:14–0:33:18
Ja, und dann ja, eigentlich wieder zu so einem menschlichen Drama,
0:33:18–0:33:20
dann wieder sich ausweiten.
0:33:20–0:33:24
Also ja, der Film spielt an einem Tag in Los Angeles.
0:33:25–0:33:32
Mehr oder weniger sind zehn Personen, Charaktergruppen da, tragend in dem Film.
0:33:34–0:33:37
Ich will das mal Ensemble-Strängen nennen.
0:33:37–0:33:44
Ensemble-Stränge eins, der ist rund um die Figur von Jimmy Gator,
0:33:45–0:33:49
der eine Quiz-Show leitet, What the kids do know.
0:33:50–0:33:54
Diese Quiz-Show ist, wo ein Erwachsenenteam gegen ein Kindteam antritt.
0:33:55–0:33:58
Er hat diese Show schon seit über 30 Jahren.
0:33:58–0:34:01
Er hat erfahren, dass er unsterblich an Krebs erkrankt ist.
0:34:01–0:34:09
Hat eine Tochter, die Claudia Wilson-Gater heißt, die aufgrund von traumatischen
0:34:09–0:34:15
Erfahrungen mit ihrem Vater, er hat sie höchstwahrscheinlich sexuell missbraucht,
0:34:16–0:34:21
dann in den älteren Jahren auch eine starke Kokain-Sucht entwickelt hat.
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Und es geht so ein bisschen darum, dass dann der Vater sich seiner Tochter wieder nähern will.
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Aber da findet so richtig keine Nährung statt. Sie ist dann auch so sechssüchtig,
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sucht sich dann immer irgendwie anderen Liebhaber und trifft auf einen Polizisten,
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der auch in diesem Strang dann eine tragende Rolle spielt, nämlich Jim Curring
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heißt der, wird von John C. Reilly gespielt.
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Kennst du auch, ne? Ja, ja. Ich mag den sehr gerne.
Micz Flor
0:34:48–0:34:50
Ja, so ein knuffiges Gesicht.
Florian Clauß
0:34:50–0:34:53
Ja, der hat so ein knuffiges Gesicht. Was hat er gemacht zuletzt?
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Ich habe Winning Time, gucke ich gerade diese Serie, wo er von den L.A.
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Lakers den Trainer oder den Produzenten spielt.
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Das ist ziemlich toll. Oder er hat Let's Talk About Kevin, das ist ein ganz
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großartiger Film, mit Tilda Swinton gespielt.
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Wo es dann um das Elternpaar eines Schulattentäters geht und wie die damit umgehen.
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Und genau, das ist Jim Curring, der Polizist, der so ein bisschen als sehr schüchterner
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... Ja, was heißt schüchtern?
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Aber er ist so ein bisschen so ... Er versucht, seinen Job richtig zu machen,
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versucht, den Menschen zu helfen, versucht, in Kommunikation zu treten und denen auch zu erklären.
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Also sehr empathischer Typ und trifft dann auch auf diese Claudia.
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Die nähern sich dann auch an.
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Er sucht dann auch, sein Ding ist, dass er auch schon verheiratet war,
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aber dann wieder eine Beziehung sucht, aber dann nicht so richtig erfolgreich ist.
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Und da bändelt sich zwischen denen was an.
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Dann gibt es Donnie Smith, der hat auch so ein ziemlich extremes Gesicht.
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Das ist so das Kind, was diesen Rekord in der Show von dem Gator,
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die längste Zeit gehalten hat, aber jetzt so ein bisschen so ein abgestürzter Typ ist,
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der in so einer schwulen Bar die Aufmerksamkeit von so einem Barmann zu bekommen,
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in die er sich verliebt hat.
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Er will eigentlich jemandem die ganze Zeit Liebe geben, scheitert,
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aber er sucht dann so ein bisschen, dass er sich halt seine Zähne korrigieren
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lässt, obwohl die halt perfekt sind, nur weil dieser Barmann auch eine Spange
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trägt, will er halt auch eine Spange haben, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen.
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Und dann die fünfte Figur in diesem ganzen Ensemble ist der Stanley Spector.
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Das ist gerade so das Kind, was so den Rekord hält in der Kindermannschaft und
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ein unglaublich schlaues Kind ist, auch ein sehr sensibler Klabe,
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der aber von seinem Vater die ganze Zeit getriezt wird, dass er da auch entsprechend
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liefert und den Rekord hält.
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Und es kommt dann zu einer dramatischen Szene, dass dann Stanley bei einer Gameshow,
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die dann voll in die Hose geht, weil er in die Hose gemacht hat,
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weil ihn keiner irgendwie aufs Klo gelassen hat.
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Er hat die ganze Zeit, ich muss jetzt aufs Klo und er kommt nicht aufs Klo,
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weil weder die Frau, die ihm dann so als,
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wie nennt man das auf dem Filmset, jemand, der sich dann um die Schauspieler
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und so kümmert, ja, also diese Frau hat ihn dann nicht aufs Klo gelassen.
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Er sagt, dass er mal seinen Vater in der Werbepause, dann ist auch keine Zeit,
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Der wird getrieben und dann bleibt ihm kein anderer Ausweg mehr.
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Er muss dann in die Hose machen und dann in den Duell, wo er aufstehen muss,
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gegen die Erwachsenen, dann steht er nicht auf, weil er sich so schämt.
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Also das heißt auch hier eine dramatische Zuspitzung. Das ist so der eine Strang.
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Ich will jetzt auch nicht so die ganze Geschichte, weil es ist so ähnlich,
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wenn wir da in die einzelnen Stränge einlaufen, sind wir die ganze Zeit mit Erzählen.
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Aber ich glaube, es geht so ein bisschen so, um den Geschmack zu bekommen,
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in welchen Netz das spielt von Geschichten.
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Und der andere Strang dreht sich so auch wieder um ein Patriarchen,
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so ein, der im Sterben liegt, weil er Krebs hat.
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Und das ist der Earl Patridge, der auch so in den letzten Zügen wirklich auf
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dem Bett liegt und einfach da auch so ein bisschen um Vergebung sucht und auch um Reue kämpft.
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Er hat einen Sohn, den er verlassen hat.
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Seine Frau, seine eigentliche Liebe, die von damals auf dem Sterbebett,
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kriegt er es dann so, wird ihm das nochmal deutlich.
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Und dieser Sohn wird gespielt von Tom Cruise. Das ist Frank McKay und da ist
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Tom Cruise, glaube ich, in so einer Rolle, die kriegt man nicht mehr aus dem
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Kopf, wenn man ihn einmal gesehen hat.
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Darüber haben wir uns auch schon unterhalten. Ich habe es jetzt wieder gesehen
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und dachte echt so, was für ein toller Schauspieler.
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Also er ist so quasi so ein Selbsthilfe-Coach, Gruppencoach,
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der so absolut sexistisch und frauenfeindliche Sprüche bringt und da auch so
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sein ganzes Medienimperium drauf aufgebaut
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hat und eigentlich so Pick-up-Artist-Sprüche, dann so Tipps gibt,
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wie man halt irgendwie so Frauen dann so aufreißen kann und wie man die,
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also absolut sexistisch, was er da von sich gibt, aber großartig gespielt.
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Auch wieder so eine Figur, die eine ganz harte Schale hat, aber dann irgendwann
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auch, der wird dann am Ende, wird er dann noch seinen Vater so kurz vor dem
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Sterben, im Sterben begleiten und sehen.
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Und der Kontakt war eigentlich total abgebrochen und es gibt,
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dieser Paddredge wird von einem...
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Pfleger betreut. Und das war das erste Mal, dass ich diesen Schauspieler im
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Kino gesehen habe und der mir auch nachhaltig beeindruckt hat. Das war Samuel Huffman.
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Er spielt diesen Krankenpfleger, der alles dransetzt, um dann den Sohn ausfindig zu machen.
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Er hat dann den Namen, muss aber erstmal durch diese ganze Agentenschicht,
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die dann quasi vor Mackay sitzt,
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um ihn halt irgendwie ans Telefon zu lassen, muss er sich erstmal dann durchwühlen,
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damit er überhaupt da Gehör findet und ihn überzeugen kann, dass sein Vater
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im Sterben liegt und er ihn gerne noch mal sehen will.
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Und er hat ein absolutes Vatertrauma. Ja, er musste nämlich,
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also der Mekka musste die todkranke Mutter, die auch im Sterben an Krebs lag,
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musste er als 15-Jährige dann jeden Tag pflegen.
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Und ja, man hat keine Ahnung, ob das dann zu so einem Frauenhass oder so ein
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Vaterhass gekommen ist, dass er so zu so einer Person geworden ist.
Micz Flor
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Und diese Szene von Seymour Hoffman, wo er am Telefon ist, das ist irgendwie
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auch das, was mich von diesem Magnolia-Film am meisten einfach...
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Es ist ganz komisch, weil es ist eine völlig... Also einfach sein,
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weil Seymour Hoffman, der will das einfach so herstellen und der ist nicht mal
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mitten in dieser Geschichte drin, aber es fliegt ja natürlich ganz eng an diesem Typen dran.
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Und irgendwas ist an dieser Telefonszene, was mich so ganz tief berührt.
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Dass das Bild einfach geblieben ist. Das ist das, was ich noch am meisten erinnern kann.
Florian Clauß
0:41:26–0:41:31
Ja, das ist wirklich sehr, sehr stark einfach wirklich. Also,
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diese ... Er hat dann auch Tränen in den Augen und ...
Micz Flor
0:41:33–0:41:36
Ja, ich glaub auch, dass er dann irgendwie zuerst versucht, nur mit Worten,
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und dann fängt er an, seinen Körper einzusetzen, aufzustehen.
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Ich weiß nicht, ich hab den Film nicht mehr gesehen, aber ich muss alle Mittel
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in mir mobilisieren, dass das noch klappt.
Florian Clauß
0:41:46–0:41:46
Ja.
Micz Flor
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Ich weiß gar nicht, weil du sagst, das erste Mal ... Twister,
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also dieser... Und das war glaube ich noch vorher, oder?
Florian Clauß
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Ja, doch, war Twister, glaube ich von 97 oder 98.
Micz Flor
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Der war noch irgendwie so ganz, irgendwie so sehr jung und als Schauspieler, aber trotzdem schon...
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Das war ganz komisch, ich hab den Film gesehen und gedacht, ey,
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der Typ, der ist total interessant.
Florian Clauß
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Also es gibt halt wirklich wenig Schauspieler, die so einen Charisma Zeugen, wie er auf der Leinwand.
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Und als vierte Person in diesem Ensemble Strang 2 tritt Linda Partridge auf.
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Die gespielt wird von Julian Moore. Die Julian Moore kennen wir ja noch aus
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den Shortcuts von Altmann.
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Und hier spielt sie die Ehefrau sehr viel jünger,
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die sich verheiratet hat Aber auch sie wird von einer Reue getrieben,
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weil sie ihren Mann betrogen hat.
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Sie ist auch drogensüchtig, hat alles Mögliche getrieben.
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Und merkt jetzt eigentlich auch, dass sie da falsch gehandelt hat und ihn liebt
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und gleichzeitig sich nicht mehr nähern kann.
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Und da gibt es ja auch diese unglaubliche Szene in der Apotheke,
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wo sie dann die ganzen Medikamente holt für ihn.
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Alles Mögliche an Seditionsmitteln, Morphium und irgendwelche anderen harten Drogen.
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Und der Apotheker dann halt schon so sagt, aber nehmen Sie nicht die und die
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zusammen, Sie wissen ja.
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Und dann meint sie, das zu durchschauen. Und sie hat dann so eine unglaublich
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starke emotionale Szene, wo sie dann zu ihm sagt, wie können Sie ...
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How dare you ... Das ... ne?
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Das ich ... Wie können Sie so über mich urteilen?
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Sie wissen überhaupt nichts von meinem Leben, ja? Und das ist denen natürlich
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total peinlich. Aber die ist auch sehr stark gespielt, diese Szene.
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Und sie würde sich dann umbringen wollen mit diesen Drogen auch.
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Sie nimmt dann tatsächlich alles zusammen und ... liegt im sterben wird aber
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gerettet ja also das ist so das figuren ensemble da gibt es dann eben diese
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eine also diese geschichte die sich dann.
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Auf der einen Seite habe ich schon erzählt von dem Jungen,
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der dann in dieser Gameshow so für sich versagt und auf der anderen Seite die
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Geschichte von dem Sohn,
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wie er dann zu seinem Vater findet und alle Charaktere suchen irgendwie um Vergebung, sind in Reue,
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versuchen sich den anderen mitzuteilen, aber irgendwie läuft alles so ein bisschen
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nebeneinander, Also ein bisschen LeBitt Lewowski,
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dieses Drama und keiner so richtig schafft es dann, sich aufzuraffen.
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Alle sind so ein bisschen wie so kopflose Hühner, die da halt rumlaufen,
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aber nicht so richtig einen Griff finden, um sich da hochzuziehen und irgendeine
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sinnvolle Entscheidung zu machen.
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Aber alles läuft irgendwie. Und das ist halt so, das wird auch nochmal in der
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einen Geschichte über Hyperlink Cinema erzählt, das ist wie so Zahnräder,
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die ineinander greifen und die ganze Maschinerie dann so zum Laufen.
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So sind dann halt die einzelnen Geschichten.
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Kein Zahnrad kann man irgendwie rausnehmen. Sondern es geht um dieses Ensemble
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und dieses Zusammenspielen zwischen den einzelnen Zahnrädern,
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die diesen Apparat dann so produzieren.
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Und am Ende, also das, worauf alles hinausläuft, ist eben dieses übergeordnete Ereignis,
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was dann bei allen Charakteren irgendwie zu einem Punkt führt,
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wo sie wieder eine gewisse Ruhe haben.
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Also es wird die ganze Zeit, die Geschichte wird so getrieben,
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getrieben, getrieben und das ist wirklich fulminant, wenn man sich das anguckt.
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Der Film wird nicht langweilig, du switchst zwischen den Szenen her,
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du musst am Anfang dir erstmal irgendwie die Orientierung, weil du wirst dann
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reingeworfen über diese Zufallsgeschichten und dann musst du die ganze Zeit
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versuchen, worum geht es?
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Ah ja, okay, und langsam stellt sich so ein Kontext her und es dauert dann auch
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so wirklich, bis man dann diese einzelnen Stränge so auseinander hat,
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aber darum geht es ja gar nicht, sondern
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es geht um diese parallelen Geschichtenerzählungen, die passieren, ja?
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Also es ist gar nicht so wichtig, das so auseinanderzunehmen,
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aber wenn man das jetzt wieder so rückwirkend aufpellt, die Narration,
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dann hast du halt auch diese Konsistenzen, Konsistenten-Erzählung, ja?
Micz Flor
0:46:39–0:46:39
Ja.
Florian Clauß
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Und in diesem Ereignis, und das ist halt auch wieder so ein Ding,
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was dann überall so auch angetündigt wird, Exodus, diesen Bibelspruch,
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Vers acht, Paragraph zwei, oder ich weiß nicht genau, für acht und zwei,
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taucht überall auf, die Nummer Exodus 8, 2.
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Und das ist der Spruch, ich werde den jetzt noch mal vorlesen, was das bedeutet.
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So, das ist das Bibelzitat, also wir müssen ja in Exodus 8,1 da reinbringen,
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bevor 8,2, dann wird der Kontext deutlich.
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Und Jehova sprach zu Mose.
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Geh zu dem Pfarrer ohr hinein und sprich zu ihm. Und so spricht Jehova.
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Und das ist jetzt Exodus 8,2. Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen.
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Und wenn du dich weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes
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Gebiet mit Fröschen schlagen.
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Und das ist dieses unglaubliche Ereignis, was eintritt. Es passiert ein Froschregen.
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Es fallen Frösche von Himmel und erst erstmal so flatsch.
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Und ich finde es auch wieder ganz stark inszeniert, weil einfach diese Wucht
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und die Macht und wenn man so einen Frosch auf hoher Entfernung auf den Kopf
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bekommt, das hat ja eine unglaubliche Kraft, das ist ja fast wie ein Stein.
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Und diese Frösche regnen hinab, es ist halt morgens in Los Angeles und man sieht
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das dann auch meistens nur aus der Perspektive von den einzelnen Figuren.
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Und dieser Froschregen hat was unglaublich Reinigendes, was Kathartisches.
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Es ist so, dass der Jimmy Gator, der Vater von Claudia,
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gerade in dem Moment, wenn er die Pistole ansetzen will, kommt aus dem Dachfenster
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halt so ein Frosch und schmeißt ihm die Pistole aus der Hand und der Schuss geht dann halt daneben.
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Der Donnie Smith, also das ehemalige Quiz Kid, Er war in so einem Geschäft beschäftigt,
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hat sich mit seinem Chef verkracht, weil er kein Geld bekommen hat.
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Geht dann irgendwie, das passiert davor, will dann den Safe ausräumen, das ganze Geld klauen.
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Tut es auch, aber auf dem Rückweg überfällt ihm die Reue und will wieder zurück.
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Und klettert dann in dieses Rohr hoch. In dem Moment kommt der Froschregen.
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Und so ein Frosch haut ihn halt von so einem Abflussrohr runter.
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Und er fliegt halt voll auf die Fresse und seine ganzen Zähne sind kaputt.
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Und dann muss sie sich jetzt wirklich richten lassen.
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Und in dem Moment sieht dann der Polizist, sieht das dann...
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Kommt zu ihm, der hat in einem Einsatz seine Waffe verloren vorher und ist total
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geknickt, weil er war auf einem Date dann mit Claudia, hat aber seine Waffe
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verloren und denkt die ganze Zeit an die Waffe, weil das für ihn total,
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also es passiert einem, darf einem nicht als Polizist passieren und er weiß
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nicht, wie er da rauskommt.
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Und er sieht dann den, er ist eigentlich privat unterwegs, sieht dann das Quiz-Kit
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an diesem Schacht hochklettern und holt ihn dann und rettet ihn auch von den
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Fröschen, ja, und Und dann sitzen die zusammen unter der Tankstelle,
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unter dem Dach der Tankstelle und auf einmal fällt dann halt auch so eine Dienstwaffe vom Himmel.
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Also es passiert halt so, es ist so ein Deus Ex Machina, so eine göttliche Maschine,
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die auf einmal im Hintergrund wirkt.
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Und als dann auch die Frösche anfangen zu regnen, in dem Moment stirbt dann der Earl Petritch.
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Die Julianne Moore wird gerettet, sie wird nämlich von einem schwarzen Jungen,
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der zwischen der zwischen den einzelnen Strängen hin- und herspringt.
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Ja, da wird sie ... Da wird sie beklaut, aber er ruft dann auch den Krankenwagen.
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Und sie wird gerettet, sie wird reanimiert.
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Der Krankenwagen macht dann einen Unfall in diesem Froschregen,
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aber fliegt dann direkt vor die Notaufnahme nach so einem letzten Spurkratzen,
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um dann halt auch ... Entschuldigung, den Moor dann eben in die Notaufnahme zu bringen.
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Mit diesem Froschregen kommt dann eben so ein Zustand wieder zustande,
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wo alle so ein bisschen wieder so in Ruhe und zu sich gefunden haben.
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Claudia und der Polizist kommen zusammen, ja, mehr oder weniger.
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Und das ist auch so die letzte Einstellung. Du siehst, wie die miteinander reden.
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Und dann schaut Claudia dann direkt in die Kamera und lächelt so.
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Und damit ist so quasi der Film aufgelöst.
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Und es gibt, ja, und es gibt dann, es gibt den Abstand. Es gibt noch eine Szene.
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Der ganze Film wurde angeblich von einem Lied von Amy Mann, Wise Up,
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inspiriert und die hat auch einen sehr schönen Refrain, der da lautet...
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Es wird nicht aufhören, bis du begreifst, es hört nicht auf.
0:51:20–0:51:22
Das ist auch so diese Gefangenheit.
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Es gibt was Übernatürliches. Dieser Froschregen hat mich an diesen Tintenfischregen
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von Watchmen, von der Serie, erinnert. Kannst du dich nicht dran erinnern?
Micz Flor
0:51:34–0:51:35
Doch, auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:51:36–0:51:40
Ich dachte, dieser Froschregen war mir noch so präsent im Kopf.
0:51:40–0:51:43
Da dachte ich, der hat's gut inszeniert. Aber dann habe ich gemerkt,
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dass es das Quittregen war von Watchmen, den ich zuletzt gesehen habe.
0:51:47–0:51:49
Und der Froschregen wird nochmal echt anders inszeniert.
Micz Flor
0:51:50–0:51:53
Das Lustige ist, ich konnte mich nicht mehr an diesen Froschregen erinnern.
0:51:54–0:51:58
Aber als du es gesagt hast, in dem Moment, hat es so einen Knall gemacht in meiner Erinnerung.
Florian Clauß
0:51:59–0:52:02
Also das ist wirklich so ein ganz starkes Moment von dem Film.
0:52:03–0:52:07
Genau, und das ist so ein bisschen auch das, was Hyperlink Cinema eben auch
0:52:07–0:52:13
als Prinzipien da so formuliert. finde ich, das ist ganz gut eingelöst von dem Film, ja?
Micz Flor
0:52:13–0:52:13
Ja.
Florian Clauß
0:52:14–0:52:18
Und du könntest jetzt zum Beispiel fragen, worum heißt denn der Film Magnolia?
Micz Flor
0:52:19–0:52:23
Weil doch vor dem einen Haus dieser Baum steht und den hat nicht Seemann Haffern
0:52:23–0:52:29
so einen kleinen Monolog zur Magnolia, dass die nur eine Nacht oder einen Tag
0:52:29–0:52:30
blüht oder irgend sowas.
Florian Clauß
0:52:30–0:52:34
Das kommt auch vor. Also Magnolia kommt so in verschiedenen Varianten vor,
0:52:35–0:52:42
Das ist zum Beispiel auch ein Aufkleber von dem Quiz-Kit.
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Hinten ist auch eine Magnolie.
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Und Magnolie könnte als so ein Bild dastehen von Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit
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und gleichzeitig Schönheit.
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Magnolien haben die Eigenschaft als Blüte, als Baum, dass die einzeln an den
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einzelnen Astenden blühen.
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Und das heißt, die werden zusammengehalten durch so ein Netz von Asten,
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aber treten einzeln auf.
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Und das ist auch so in dem Film. Alle Charaktere treten ihrer Blüte irgendwie
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einzeln auf, aber sie sind miteinander vernetzt.
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So kann man das übertragen, wenn man möchte.
0:53:20–0:53:25
Und dann, was auch wieder drin ist, was so ein bisschen uns dann auch wieder
0:53:25–0:53:31
so zu das Fest führt, immer diese Traumatisierung von der Vater-Kind-Beziehung.
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Also immer der Vater, der dann die Kinder traumatisiert.
0:53:36–0:53:43
Diese Übertragung von eben Leid und von diesen gestörten Beziehungen über mehrere Generationen.
0:53:43–0:53:50
Dieser Übertragungsaspekt, der dann aufgelöst wird in so einem unglaublichen
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Ereignis, mit dem Froschregen.
Micz Flor
0:53:52–0:53:53
Ja.
Florian Clauß
0:53:53–0:54:00
Also das ist ja auch so ein Mittel, um einfach nur mal so einen ganz anderen Absatz zu setzen, ja.
0:54:02–0:54:08
Also was man auch sagen kann, ist eben diese Beziehung wie Los Angeles als Ort,
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wie dieser Raum dann auch so als eine kognitive Karte, wo dann die einzelnen
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Schicksale irgendwo auch verortet sind,
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die dann halt miteinander spielen, aber es einfach so ein Mapping ist und so
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ein soziologischer Querschnitt, den er so anhand dieser Charaktere aufhaltet.
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Das ist ja auch das, was wir vorhin zu dem Hyperlink-Cinema gesagt haben.
0:54:30–0:54:34
Und was mich, das wäre jetzt nochmal so ein bisschen übertragen gesprochen,
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also was jetzt nochmal so interessant ist für die heutige Zeit,
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also jetzt so ganz weit hergeholt, wenn du anschaust, wie sich Geschichte in
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so einem Netzwerk abbildet.
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Und wenn wir jetzt ein neuronales Netz nehmen, also wir gehen jetzt mal in diese
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Deep Learning Sachen rein und so ein neuronales Netz, Du kannst dir dann halt
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solche neuronalen Netze anhand von irgendwelchen Themen auch trainieren,
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ja, wie zum Beispiel Katzenbilder oder sowas, erkenne Katzen überall und damit,
0:55:08–0:55:11
was du jetzt mit so einem austrainierten Modell machst, du kannst das Modell
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nehmen und du kannst es irgendwo hinschmeißen und dann erkennt das Modell überall Katzen, ja.
0:55:16–0:55:20
Und dann kann man das aber weiter trainieren, auf dieser ausgelernten Ebene
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kannst du nochmal weiter so diese Modelle Du kannst Akzente setzen und das passt dann.
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Ist ja, dass so bestimmte Beziehungen geschwächt oder verstärkt werden und damit
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sich dann wieder so ein Bild entwickelt.
0:55:37–0:55:43
Und das ist dann so übertragen, du hast dann halt diesen Froschregen und auf
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einmal entsteht so ein Chaos.
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Du gibst ja immer in diese Trainieren von Modellen, gibst ja so ein Seed,
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also irgendwas mit rein, damit sich das Bild irgendwie anders entwickeln kann
0:55:55–0:55:59
und das nennt man zum Beispiel mit dem Journey den Chaos-Level.
0:56:00–0:56:04
Irgendwann fängt das Modell auch, wenn du zu hoch das Chaos setzt,
0:56:04–0:56:06
dann fängt es an, zu halluzinieren.
0:56:06–0:56:09
Dann fängt es an, irgendwas zu sehen, zu erzählen.
0:56:10–0:56:13
Oder so wie du vorhin, als wir im Restaurant saßen, hast du auch gesagt,
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als du neulich Chachibiti ... Oder das war eine Geschichte, ne?
0:56:17–0:56:21
Chachibiti hat dir in irgendwelche Fälle für ... herangezogen.
Micz Flor
0:56:21–0:56:26
Ja, es war irgendein Fall, in dem jemand wohl einen Anwalt in Amerika irgendwie
0:56:26–0:56:29
ein Plädoyer gehalten hat, ein Schlussplädoyer bei irgendeinem Strafverfahren
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oder so und dann sich aber herausstellte, dass halt die ganzen Referenzen,
0:56:33–0:56:36
die in diesem Plädoyer angeführt wurden, das war alles, das gab es gar nicht.
0:56:36–0:56:41
Und das war dann einfach wirklich in Jett GPT entstanden und eben nicht vor
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dem Hintergrund von juristischer Recherche, sondern einfach wahrscheinlich eher
0:56:46–0:56:49
so anhand von allem, was halt Jett GPT so gefunden hat.
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So, ah, ich darf endlich mal ein Schlussblatt hier schreiben,
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jetzt lasse ich es mal wirklich rocken.
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Und die ganzen Referenzen auf Fälle waren halt wohl, gab es nicht, die Fälle.
Florian Clauß
0:57:00–0:57:05
Ja genau, aber es ist genau dieses Phänomen, dass die Large Language Models
0:57:05–0:57:09
ab einer gewissen Stufe anfangen zu halluzinieren.
0:57:10–0:57:14
Also das ist auch so die Frage, wie lässt man das zu? Weil manchmal kann das
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gute Sachen entwickeln, manchmal muss man es unterdrücken, weil es wäre halt
0:57:18–0:57:22
irgendwie fatal, in so einem Schlussplätoyer Fälle heranzuführen, die es nie gab.
Micz Flor
0:57:23–0:57:29
Ja. Ja, und das ist ja auch ein Modell, wie man Halluzinationen bei Psychosen erzählt, ne?
0:57:29–0:57:35
Also, es ist halt durch Stress eben genau solche Schwellen auch in der Wahrnehmung,
0:57:35–0:57:41
also Kognition, die halt aus den Inputbildern herstellt, dass sich da die Schwellen verändern.
0:57:42–0:57:48
Und ... das ist nicht unähnlich. Also ich kenne das jetzt von diesem Bildgenerierungsprogramm
0:57:48–0:57:51
nicht, aber in der Psychose gibt es auch eine ähnliche Hypothese,
0:57:52–0:57:58
dass Psychosen so entstehen, dass halt bestimmte Parameter von Realitätsbezug
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zu locker sind sozusagen.
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Also man hat so eine Art World Engine und dieses World Engine ist der Realitätsbezug
0:58:06–0:58:10
und das was man sieht entspricht sicherlich nicht nur diesem World Engine,
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weil es da einfach nur ein Input ist und es entsteht in der Kognition dann das
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Bild und wenn man sich da immer weiter von dem World Engine entfernt,
0:58:18–0:58:21
desto...
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Wie heißt es?
0:58:22–0:58:32
Chaos, ne? Desto chaotischer wird dann dieses...
Florian Clauß
0:58:32–0:58:36
Irgendwas, was dann noch mal so als ein Zufallsding da mit reingeworfen wird,
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um anders verschlüsseln zu können.
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Das ist fragmentarisch in der Geschichte, das hatte ich eben nicht erwähnt bei
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dem Song von Wise Up, das wird dann halt von allen gesungen und du siehst dann
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halt Charakter für Charakter,
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wie die dieses Lied singen in der jeweiligen Situation, wo die sind.
0:58:58–0:59:03
Und was auch ein ziemlich starker Moment ist, dass du diese Fragmentarisierung
0:59:03–0:59:06
über so einen Song auflöst und gleichzeitig kriegst du wieder so eine Chorgeschichte.
Micz Flor
0:59:06–0:59:09
Das ist absurd, weil ich muss dann echt nochmal gucken. Daran kann ich mir zum
0:59:09–0:59:10
Beispiel gar nicht mehr erinnern.
Florian Clauß
0:59:10–0:59:12
Nee, das ist...
Micz Flor
0:59:12–0:59:15
Konntest du dich daran erinnern? Du hast ihn bestimmt auch lange nicht mehr gesehen.
Florian Clauß
0:59:15–0:59:17
Ich hab ihn lange nicht... Ich hab tatsächlich viele Sachen.
0:59:17–0:59:21
Daran, wo man sich erinnern kann, ist natürlich vom Cruise.
0:59:21–0:59:28
Das ist so eingebrannt, Selma Hoffmann, dann auch diese Quiz-Geschichten,
0:59:28–0:59:32
aber diese Details wusste ich auch zum ersten Mal. Und den Froschregen wusste ich auch noch.
0:59:33–0:59:38
Aber diese Details mit diesem gemeinsamen Singen und das, was auch echt war,
0:59:38–0:59:42
ist, dass diese 180 Minuten, du hast nicht das Gefühl, dass du drei Stunden
0:59:42–0:59:43
gerade einen Film geguckt hast.
0:59:43–0:59:48
Weil der hat auch wieder so eine Dynamik, der funktioniert total super.
0:59:49–0:59:53
Der zieht dich so rein und du hast nicht das Gefühl, dass du so lange in den Film geguckt hast.
Micz Flor
0:59:53–0:59:58
Ja, das ist vielleicht auch eben das Gefühl zu dem, was du vorhin von diesem
0:59:58–1:00:02
Kritiker vorgelesen hast, dass es eben nicht vertikal die Geschichte vorantreibt,
1:00:02–1:00:05
den Character Development vorantreibt oder Biografien erzählt,
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sondern eben horizontal.
1:00:07–1:00:12
Weil man eigentlich immer in diesem einen Tag bleibt, so ein bisschen auf der
1:00:12–1:00:16
Stelle tritt, natürlich immer mehr erfährt, aber die ganze Zeit doch noch an
1:00:16–1:00:18
so einem Punkt bleibt, wo man fragt, okay, wann geht es jetzt los?
1:00:19–1:00:21
Was muss ich noch wissen, bevor es losgeht?
Florian Clauß
1:00:21–1:00:25
Genau, und dann merkst du, du bist mittendrin, und es wird mitten erzählt,
1:00:25–1:00:27
und es wird nicht anders. Und das ist halt so.
1:00:28–1:00:32
Genau, also das war jetzt noch mal so eine Geschichte von mir.
Micz Flor
1:00:33–1:00:34
Und wann geht's jetzt los?
Florian Clauß
1:00:35–1:00:40
Ja, es geht gleich los, weil wir sind jetzt nämlich an dem Punkt, wo wir hinwollten.
Micz Flor
1:00:40–1:00:44
Ich wollte noch eine Sache kürzen, die ich damals gelesen hatte im PTA-Interview,
1:00:44–1:00:48
wo er meinte, dass Tom Cruise kam halt ans Set direkt nachdem er Mission Impossible
1:00:48–1:00:52
gedreht hatte und war deshalb so muskulär aufgebaut.
1:00:52–1:00:56
Das hätten die halt natürlich für diese Rolle erst mal gar nicht machen wollen.
1:00:56–1:01:01
Aber irgendwie meint er, er war so froh, weil genau das macht's aus.
1:01:01–1:01:04
Genau das macht's aus, diesen Stahlkörper, diesen Charakterpanzer,
1:01:04–1:01:07
wie will er im Reich sagen würde, dieser Mensch, der sich hinter seinen Muskeln
1:01:07–1:01:11
versteckt, weil er die ganze Zeit voller Angst und Unsicherheiten ist.
1:01:11–1:01:16
Und der bricht ja dann auch so an dem Todessterbebett seines Vaters so zusammen.
1:01:17–1:01:20
Voller Wut, Angst und Gefühle. Das ist ja auch ein ziemlich,
1:01:20–1:01:22
ziemlich tolles Schauspielen,
1:01:23–1:01:28
was da passiert, wo man wirklich das Gefühl hat, da verlässt er ja wohl auch,
1:01:28–1:01:31
wenn ich mich recht erinnere, im gleichen Interview verlässt er auch die ganzen
1:01:31–1:01:36
Textzeilen, die da irgendwie im Skript standen. Es wird dann was ganz anderes.
1:01:37–1:01:42
Und das finde ich dann auch erstaunlich, wenn dann in einem Film,
1:01:42–1:01:47
der so durchgeplant ist und geplant sein muss, dass das alles irgendwie so auf
1:01:47–1:01:51
den Punkt kommt und auch unterschiedlichste Charaktere dann doch irgendwie vom
1:01:51–1:01:56
Director so zusammengehalten werden müssen, dass man die miteinander verschneiden kann.
1:01:56–1:01:59
Das kannst du ja sonst auch, wenn einer melodramatisch spielt und der andere
1:01:59–1:02:02
... Du musst es auch zusammenschneiden können.
1:02:02–1:02:09
Und dann kommt aber einer der wichtigen Protagonisten direkt aus der Muckibude ans Set.
1:02:09–1:02:13
Und du denkst halt zuerst, oh shit. Und merkst aber hinterher,
1:02:14–1:02:16
das hat irgendwie noch gefehlt als Puzzlestück.
1:02:16–1:02:21
Das ist ja fast schon selbstreferenziell wieder genau so ein Zufall wie eine
1:02:21–1:02:23
von den Geschichten, die da ganz am Anfang erzählt wurde.
Florian Clauß
1:02:23–1:02:27
Stimmt, genau. Genau, dieser Zufall, das ist so das Paradigma,
1:02:27–1:02:31
was diesen Film dann wie in diesem Froschregen auflösen lässt.
Micz Flor
1:02:33–1:02:36
Und das geht dann trotzdem auch immer auf den Punkt. Wir hatten uns überlegt,
1:02:36–1:02:38
ob wir einfach bis zur Warschauer Straße gehen.
1:02:39–1:02:43
Wir sind irgendwie sehr zufällig, wer das auf der Webseite sieht,
1:02:43–1:02:44
wir sind echt ganz schön hin- und hergedackelt.
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Aber wie geplant landen wir jetzt
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an der Warschauer Straße? Du nimmst die S-Bahn, ich nehme die U-Bahn.
Florian Clauß
1:02:52–1:02:58
Ja, das ist ja hier so zu diesem Verkehrsknotenpunkt angewachsen mit den Amazon
1:02:58–1:03:01
Tower und der neuen Warschauer Straße.
1:03:01–1:03:05
Und ich war hier neulich, bin ich in die Nativens-Benz-Arena zum Fußballspiel,
1:03:05–1:03:08
wollte ich schon sagen, zum Basketballspiel gekommen, gegangen,
1:03:09–1:03:13
von Allgäu-Berlin, und bin diese Rampe hier runter, ne?
1:03:13–1:03:18
Das ist ja auch für so ein... Das ist ja auch dann zu irgendwelchen Veranstaltungszeiten,
1:03:18–1:03:23
ist das ja fast nochmal so die Verlängerung von dem Stadion da.
Micz Flor
1:03:23–1:03:27
Ja, das ist irre. Ich meine, die Warschauer Straße, jetzt langsam versteht man,
1:03:27–1:03:32
was das mal werden wird, Aber es ist immer noch so, dass es zusammengeschraubt ist.
1:03:32–1:03:37
Die Hälfte davon sieht aus wie hinter der Grundschule irgendwo auf dem Land.
1:03:37–1:03:42
Die andere Hälfte ist halt dieser komische Amazon-Tower aus einer Zukunft,
1:03:43–1:03:44
in der keiner leben will. So.
1:03:46–1:03:49
Hier ist die ganze Band. Sind schon wieder alle da.
Florian Clauß
1:03:50–1:03:53
So, jetzt, ja, Mitch, das war meine Episode.
Micz Flor
1:03:53–1:03:58
Und weißt du denn schon ... Weil deine nächste Episode wird ja wahrscheinlich
1:03:58–1:03:59
schon ein Weihnachtsgeschenk werden, oder?
1:03:59–1:04:05
Ich hab das nicht im Kalender geguckt, aber in vier Wochen, nach der Ausstrahlung,
1:04:05–1:04:07
ist doch irgendwie schon um Weihnachten rum.
Florian Clauß
1:04:08–1:04:12
Das ist schon ... Stimmt. Nee, es ist auf jeden Fall Dezember.
1:04:12–1:04:13
Deine wird eine Weihnachtsepisode werden.
Micz Flor
1:04:14–1:04:14
Ah, okay.
Florian Clauß
1:04:15–1:04:21
Sie kommen ja nach mir mit eigentlich 41. Aber meine nächste Episode,
1:04:22–1:04:25
also dann quasi in vier Wochen, Dann hatte ich ja auch schon gesagt,
1:04:25–1:04:29
da möchte ich mal eine Reihe von revolutionären Kinobewegungen aus den 90ern fortsetzen.
1:04:30–1:04:33
Und hatte schon angedeutet, es wird irgendwas Asiatisches.
Micz Flor
1:04:34–1:04:35
Kein zweiter Episodenfilm?
Florian Clauß
1:04:36–1:04:40
Nö, ich glaube, das ist jetzt hinreichend. Also ich kann noch Empfehlungen aussprechen,
1:04:41–1:04:43
aber ich glaube, ich könnte da jetzt nicht mehr viel hinzufügen.
1:04:43–1:04:44
Wolltest du noch einen hören?
Micz Flor
1:04:45–1:04:48
Ne, ich dachte bloß, dass du auf alle Fälle Pulp Fiction machen willst.
Florian Clauß
1:04:48–1:04:51
Ne, ich hatte auch überlegt, aber da kann man so viel wieder machen.
1:04:51–1:04:54
Und irgendwie ist auch schon so viel erzählt worden.
1:04:55–1:04:57
Irgendwann reicht's dann auch mal.
Micz Flor
1:04:58–1:05:02
Genau, das ist doch mal ein guter Schlusssatz. Jetzt reicht's doch mal.
1:05:02–1:05:05
Schalten Sie auch in 14 Tagen wieder ein, wenn es heißt,
1:05:08–1:05:09
eigentlichpodcast.de.
Florian Clauß
1:05:10–1:05:16
Minus in der Mitte. So, das war jetzt der Absacker. Ja. Also, macht's gut.
Micz Flor
1:05:16–1:05:17
Tschüss!

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