EGL088 So funktioniert der StringBender: Pedal-Steel-Sounds auf der E-Gitarre (Stromgitarre 8)

"Gee, I wish I could do that, but I’d need a third hand!" -- Clarence White (Gitarrist, ca. 1967, 1968)

In dieser späten Sommerloch-Episode zum Thema Stromgitarren reden wir über "StringBender". Bei diesem auch "Pull-String" genannten Gadget kann man die Tonhöhe einzelner Saiten verändern. "Bending" (englisch für "biegen") bedeutet üblicherweise beim Gitarrenspiel, eine Saite auf dem Griffbrett nach oben oder unten zu ziehen, wodurch der Ton höher wird. Der "StringBender" tut das und erlaubt gleichzeitig die Tonhöhe genau festzulegen. Wir sprechen über die Geschichte des Gadgets und seine Wurzeln im Pedal-Steel Country und neuere Modelle. Am weitesten verbreitet ist der sogenannte B-Bender, der die H-Saite um einen Ganzton anhebt, gefolgt vom G-Bender, der die G-Saite in der Regel um einen Halbton nach oben zieht. Die technische Umsetzung erfolgt meist über den Gurtpin am Hals, der durch Ziehen am Gitarrengurt aktiviert wird. Alternativ gibt es Systeme mit einem oder mehreren Hebeln hinter der Brücke, sogenannte "Palm Bender". Ein weiterer Player auf dem Markt ist der "HipShot Bender", der über einen Hebel an der Hüfte ausgelöst wird. Darüber hinaus existieren Systeme, bei denen Hebel parallel zu den Saiten nach oben gezogen oder über den Unterarm der Schlaghand bedient werden. Um den Bending-Effekt hörbar zu machen, stimmen Micz und Flo eine große Terz und beenden diese dann auf eine kleine Terz herunter. Ein Wow-Moment für Flo. Angereichert ist die Folge mit Sound-Beispielen, und im Blogpost findet ihr eine Liste von Modellen inklusive vieler DIY-Videos im Netz.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

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Die Serie, die niemals schläft. Die Serie in der Serie.
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Ja, die sie im Sommer nochmal so richtig ausholt.
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So, okay, dann das hab ich. Und hier zu Dump. Dump der Freude zum Nennt.
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Mr. Dump.
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Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 88.
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Eigentlich Podcast, der Podcast bei dem wir im Laufen reden und laufend reden
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wir haben schon vor vier Wochen angekündigt beziehungsweise Mitch hat gesagt
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er wird jetzt eine zweite Folge zu den Stromgitarren Sommerfolge Special 25 machen,
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und er hat das auch schon beschrieben jetzt wird es ein bisschen handfester
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jetzt geht es ums Mitmachen und mitschmecken.
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Du musst das mit mir singen, wenn ich das dann alles versuche so ein bisschen darzustellen.
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Um's mitschmachen. Aber was hast du gebastelt in der Zwischenzeit?
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Ich habe mit einem alten Bixby Vibrato oder Trimolo das habe ich auseinandergenommen
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und habe da Hebel reingeschraubt.
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Ich habe einen von Göldo einen Multi, ich weiß nicht mehr genau,
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wie er heißt, ein Multibänder, also wo auch so mit zwei Hebeln drin ist.
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Warum zwei Hebel, erkläre ich gleich.
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Okay.
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Und ich habe mit einem, äh, kennst du die noch, diese uralten,
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das war jetzt nicht Fischertechnik, ich habe vergessen, das habe ich auf, äh,
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habe ich auf, ähm, Kleinanzeigen geschossen und zwar so einen alten,
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wo noch so metallene Sachen, die man mit Schrauben und so.
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Äh, also diese uralten Teile. Ja, doch, doch, das waren, ähm,
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nicht Fischertechnik, sondern das war, doch, sah aus, als ob es direkt im Krieg produziert wurde.
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Also ich hatte das als Kind nie, aber es fühlte sich immer so ein oder zwei
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Generationen weiter weg an.
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Und ich habe dann immer so rumgeguckt, wie man das halt so macht,
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wenn man denkt, ich baue mir das mal von scratch und gucke mal an, ob,
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dass ich dann irgendwie im Internet, Ebay und sonst wo geguckt habe.
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Aber das Einfachste war dann für 10 Euro so einen alten, verrosteten Kasten
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zu holen und du hast dann irgendwelche Wellen drin, irgendwelche Schrauben drin.
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Hast du dir geholt? Ja, ja. Echt nein.
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Genau.
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Echt? Das war dann dein Bastelsetup?
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Das ist das Bastelsetup. Aber das war nicht ganz so erfolgreich.
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Aber du hast gleich mehr und wo ich das einbauen möchte, das ist dann auch gleich.
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Also ich hätte ja schon gesagt es ging die es nicht gehört haben,
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den sage ich jetzt die anderen wussten es vielleicht schon, haben es gemerkt
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es geht darum, es gibt seit späten 60er Jahren gibt es für,
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hauptsächlich Elektrogitarren, geht aber auch für Akustik aber macht,
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finde ich, da nicht so viel Sinn lass mich vielleicht auch mal anders überzeugen
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aber für Elektrogitarren die Möglichkeit dass man mechanische,
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Veränderungen vornimmt sodass es
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einem erlaubt, an der Gitarre eine Seite anzuspannen oder zu entspannen.
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Das heißt, du kannst dadurch natürlich die Tonhöhe verändern.
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Wenn du die Spannung einer Seite erhöhst, indem du oben zum Beispiel am Kopf
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in der Mechanik drittst, dann geht der Ton hoch.
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Wenn du sie lockerer machst, dann geht der Ton runter.
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Und da stimmt man seine Gitarre, um dann zu spielen. Und wenn ich jetzt aber
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etwas spiele, dann kann ich natürlich durch die Tonhöhe auch Änderungen in dem,
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was ich spiele, vornehmen.
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Weil das ist ja genau das, was ich mache, wenn ich auf ein Griffbett greife.
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Und durch diese mechanische, das ist, man muss sich das vorstellen,
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ganz grob gesprochen, erst mal wie so ein Hebel, an dem man zieht und dann geht
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eine Seite in Halbton hoch oder runter.
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Es gibt aber auch solche Gitarren, die diesen Hebel haben.
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Ja, genau. Und das, was du jetzt meinst, das ist zum Beispiel ein Bixby,
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den ich jetzt gerade auseinandergenommen habe.
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Es gibt diese Vibrato heißen, oder Tremolo, wird immer so, immer so benannt.
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Da kannst du alle Seiten so runterdrehen. Das ist halt so aus dem...
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Das ist halt der... Du kannst quasi den ganzen Sound irgendwie abkippen.
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Man hört schon jetzt das Feel von meiner Soundarbeit.
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Das ist gut. Ich habe viele Fragen aufgelassen.
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Aber ich gebe mir Mühe. Da ist es so, dass du einfach mit dem Drücken des Hebels
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in Richtung Gitarre die aufhängende Seite nach vorne drückst und nach vorne kippst.
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Dadurch werden alle Seiten schlaffer
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und der Sound geht rasend schnell einfach in die Knie. Ist er weg.
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Und da ist es so, das ist ein cooler Effekt, aber du kannst den nicht wirklich gezielt einsetzen.
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Erstens, was alle Seiten betrifft, also du kannst jetzt keine Melodie daraus so richtig machen.
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Und zweitens, weil du auch die Schritte, es ist ein Halbtonschritt,
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ein Ganztonschritt oder mehr als ein Ganztonschritt, das kannst du irgendwie
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auch nicht gut abstimmen.
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Und diese Sounds, die sich alle auch so vielleicht ein bisschen vorstellen können,
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wenn sie schon mal gehört haben, was eine Lab-Steel-Gitarre ist,
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die kommen aus einer Zeit ganz früher, wo gerade in Amerika in so Country und
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Folk wurde dann so eine E-Gitarre auf den Tisch gelegt.
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Oder es gab auch spezielle Gitarren, die dann unten so Beine dran hatten,
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dass man die wie einen Tisch vor sich hatte.
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Dann hatten die, wenn sie rechtshänder waren, in der linken Hand ein Bottleneck
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oder ein Messingring oder sowas, mit dem sie über alle Seiten,
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die sie da drauf gelegt haben.
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Und mit der rechten Hand haben sie dann gezupft oder gespielt mit dem Plektrum.
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Und wenn du dann diesen Bottleneck hin und her schiebst, dann machst du...
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Also du kannst halt quasi diese Töne so ziehen.
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Aber das war dann quasi auch in deinem Musikstil so aufgehangen.
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Also es hat dazu gepasst.
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So wie dann, als du die erste Stromgetarren-Folge gemacht hast,
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hast du ja auch über diese Banjo-Pfanne da gesprochen.
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Ja, stimmt. Da kannst du dich dran erinnern.
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Klar.
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Ich bin richtig gerührt, oder?
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Ich vergesse nie, was du sagst mit. und da war das ja so eng verwoben mit der
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Musik, mit dem Gefühl es war ja so eine,
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stilistisch prägende Soundprofil, was sich da so und das, was du jetzt beschreibst
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das muss ja dann auch in dem Stil in der Musikart dann auch so festgelegt sein,
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damit man da überhaupt so arrangiert ja.
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Also ich kann es halt immer nur nachmachen, aber jeder kennt das glaube ich,
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Also diese, ich weiß nicht,
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Da war es halt so, dass die Dinger wurden natürlich auch umgebaut.
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Ursprünglich war es einfach nur eine Gitarre und man hat dann mit dem Bottleneck so hinher geschoben.
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Aber dann kam jemand eben auf die geniale Idee, das Ding steht ja eh schon da, wie beim Klavier.
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Ich mache da unten so Pedale dran und wenn ich auf ein Pedal drücke,
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dann geht bei der H-Seite zum Beispiel, die geht einfach einen Ganston höher
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oder die G-Seite geht einen Halbton runter oder so.
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Das heißt, während du dann was angeschlagen hast und hochgezogen hast,
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konntest du gleichzeitig noch auf dem Fuß irgendwo drauf treten und es war dann
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wie bei einer Flöte vielleicht wie so ein Trillern oder sowas.
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Und da kam dann noch ein Effekt mit rein.
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Das sind so ganz softe Übergänge.
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Wenn du mit so einer Lapse-Deal-Gitarre gespielt hast, dann waren sowieso meistens
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alle Töne auch so schon verzogen.
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Aber das Verrückte ist, wenn du auf einer E-Gitarre, wo du ja an den Bünden
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die Seiten runterdrückst, also immer diese Halbtonsprünge hast und gar nicht
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diese freien Schiebungen von einem Ton zum nächsten.
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Mit diesen G-Bänder oder B-Bänder, warum die so heißen, sag ich gleich,
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hast du halt so kleine Hebel, die du drücken kannst oder es gibt unterschiedliche
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Mechaniken, auch das werde ich gleich nochmal besprechen.
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Da kommen dann die, kommen dann nur diese Wechsel von einzelnen Seiten oder
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werden die so verändert.
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In dem, was ich jetzt gemacht habe geht es bei allen geht es bei allen halbton hoch,
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Bei dem, was ich gemacht habe. Also Halbton oder Ganzton hoch.
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Aber dann entsteht in dem ganz normalen Gitarrenspiel immer wieder mal so ein
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Effekt, wo man denkt, naja, den könnte man fast auch herstellen,
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indem man eine Saite zieht.
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Man kann sich auch einfach eine Saite so hochschieben auf dem Griffbrett und dann geht die auch hoch.
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Aber es ist eben doch noch was anderes, wenn du drei Seiten anschlägst und dann
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diesen Hebel drückst und eine, nur eine von diesen drei Tönen geht hoch.
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Dann hast du auf einmal so einen schwimmenden Effekt, wo es einen Mollton, einen Durton wird.
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Das erinnert, also wenn ich das mal so in eine Kameraarbeit übersetzen möchte,
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dann erinnert mich das ein bisschen wie so eine Kamerafahrt auf einen Dolly,
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wo dann quasi so ein Porträt ist von, das wurde glaube ich oft bei Hitchcock
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gemacht, in der Mitte wird jemand gefilmt und der Dolly bewegt sich auf die
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Person zu und gleichzeitig wird aber auch der,
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wird reingezoomt.
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Ja.
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Also das heißt...
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Also dass der Hintergrund weggeht.
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Ja, dass du dann halt diesen Zooming-In-Effekt hast und du hast aber das Gefühl,
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die Person bewegt sich nicht.
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Ja.
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Weil du gleichzeitig diese Dolly-Fahrt nach vorne hast.
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Ja.
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Weil du zoomst raus und...
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Bei der weiße Hai ist es ja auch dieser eine Shot, wo der Hai ist und der guckt
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so in die Kamera und hinter ihm gibt es halt diesen Effekt, wo alles so wegfliegt
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und er steht so mitten im Bild.
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Das heißt, du hast so eine Bewegung, aber gleichzeitig einen Stillstand.
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Das ist ein gutes Beispiel, weil genau das passiert auch so.
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Oder dass man vielleicht sagen würde, man würde nur eine Farbe aus dem Bild rausnehmen.
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Man würde nur das Grün aus dem Wald rausnehmen und gucken, was passiert.
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Oder nur das Himmelblau weiß machen oder so. Also alles andere bleibt gleich.
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Es ist echt erstaunlich, wie du mit zwei, dreimal von diesen Sachen beim Spielen,
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wenn du es einsetzt, was ganz Fremdes, Vertrautes herstellst,
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was sich dann wirklich rätseln lässt, wie machen die das?
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Und ich bin da irgendwie auch so drauf gekommen, es war irgendwie so ein Zufalls-YouTube-Fund,
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wo ich wusste gar nicht, dass es das gibt.
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Da hat sich das Universum so ein bisschen vor mir ausgebreitet und viele Sachen
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habe ich dann gemerkt, dass es das schon ewig gibt.
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Ja.
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Dass sich viele Leute damit beschäftigen, aber es war dann trotzdem halt dieses typische Rabbit Hole.
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Wenn wir jetzt mal in die Genese dieser Systeme gucken,
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dann ist es so, um eine Seite anzuspannen oder zu entspannen,
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musst du ja entweder oben links an diesem Stimmenwirbel drehen oder,
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und so haben die es bei den LabSteel-Pedal-Gitars gemacht,
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Du hast einfach dann ein so eingestelltes Fußpedal, dass wenn ich das runterdrücke,
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dann wird die Seite so angezogen, dass sie genau einen ganzen Ton höher ist
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und wenn ich loslasse, dann geht sie wieder zurück auf das, wie sie vorher war.
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Und so kann ich dann wirklich auch mitten im Spiel durch das Drücken etwas genaues
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herstellen, was ich mit diesen klassischen, weil du es vorhin gemeint hast,
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Vibrato-Trimmende Sachen so
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nicht hinkriege, weil das alle Seiten betrifft und nicht nur eine davon.
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Und das heißt, das muss da einfach eine Form von Hebel geben,
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die an der Seite ziehen oder die Seite entlasten und das Ganze auch wieder rückgängig machen können.
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Und das älteste System dazu war wirklich das hinten an der Aufhängung,
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was angebaut wurde, was da dran ziehen konnte an der Seite.
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Und dann wurde in der Gitarre ein ganz komplexes, also es gibt zwei Systeme,
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ein ganz komplexes Stangensystem so verbaut,
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dass du in dieser Urversion konntest du entweder deinen Gitarrengurt an so einem
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Hebel dranhängen und wenn du den dann runtergedrückt hast vorne,
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also das heißt, du hast durch das Bewegen, nach unten Bewegen des Instruments,
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Jetzt hat der Hebel sich dann anhand deines Gurts, der über die Schulter geht,
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hochgedreht und damit hast du dann die Tonhöhe verändert.
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Das heißt, du musstest dann spielen und dann hast du die Gitarre nach unten gedrückt.
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Das war dann entweder so ein Hebel, der wirklich hinten da rauskam,
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wo der Hals an den Korpus angeschraubt ist.
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Später wurde es dann noch ein bisschen komplizierter und gleichzeitig einfacher.
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Einfach in der Handhabung, aber komplizierter in der Technik innen drin.
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Du hast ja zwei Punkte, wo der
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Gitarrengurt aufgehängt ist. Das eine ist vorne, da wo es zum Hals geht.
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Das ist meistens ein bisschen oberhalb vom Hals.
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Manchmal aber eben auch, wie vorhin schon gesagt, direkt da,
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wo der Hals den Korpus trifft. und das andere ist auf der rechten Seite,
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wenn man die Gitarre gegen die Wand lehnt, am untersten Punkt der Gitarre.
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Und da hatten wir es dann so gebaut, dass an dem linken Punkt,
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also der oben da ist in der Nähe vom Hals,
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dass man da nicht mehr diesen Hebel hat, den man runterdrückt,
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sondern da ist so ein bisschen reingeschnitten und du drückst die Gitarre runter
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und die zieht dann an diesem oberen Hebel rum und dann geht es echt über zwei oder drei Ecken,
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wird es dann in der Gitarre bis nach hinten gebracht, sodass dieses Runterdrücken
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diese eine Seite dann entspannt oder anspannt. Ich glaube anspannt,
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das weiß ich jetzt gerade gar nicht.
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Aber du kannst es dann pro Seite?
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Nur mit einer Seite, das ist das Absurde daran.
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Ach so.
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Und das macht meistens aber schon genau den Unterschied aus.
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Es ist wirklich so wie das Pfefferminzblättchen bei Monty Python,
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Wenn er so viel isst und dann sagt er irgendwann, ich bin voll,
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ich kann nichts mehr essen, die nur noch ein Pfefferminzplätzchen und das nimmt
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dann den Mund und explodiert.
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Was ähnliches ist auch nur diese eine Seite und dieser halbe Ton und nur zweimal
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während das Lied brrr und brrr.
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Gibt dem Ganzen komplett anderes Flair. Ich kann ja vielleicht noch mal ein
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paar Soundbeispiele auch dann zu dieser Folge hochladen oder verlinken aus YouTube.
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Aber es ist so ein bisschen, wie du sagst, man hat nur eine Seite und diese Konstruktion, die,
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erfordert, dass du deine Gitarre innen, also von hinten komplett auffräst,
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sodass da ein Stangensystem von oben links bis hinten Aber wie.
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Kriegst du denn den Zug um die Ecke? Das ist dann quasi Ja.
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Es ist wirklich alles mechanisch. Es ist kein Bautentuch, es sind so Winkel, also Gelenke drin.
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Gelenke, okay. Und das wolltest du nachbauen?
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Nein, das ist halt so eine alte Version. Und diese alte Version kostet,
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machen heute auch noch welche, weil die Gitarre von vorne halt genau identisch aussieht.
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Was ich gemacht habe, da hast du dann vorne eben so Palm-Bänder,
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heißen die, also wie so Löffel drauf. Aber wenn du das hast,
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kostet das 1.000 Dollar, so im Schnitt, um das einbauen zu lassen,
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um diesen halben Ton da zu verändern.
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Wahnsinn.
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Und das ist ziemlich teuer, aber viele wollten den Sound auch haben.
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Und ich bin jetzt dann zufälligerweise drauf gestoßen, erst mal als ich gesehen
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habe, dass es was Erschwinglicheres gibt.
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Das heißt, was ich zuerst gesehen habe, war von Zertano. Das ist eine Firma, die es hergestellt hat.
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Das heißt G-Bänder und B-Bänder. Also G-Bänder und B-Bänder,
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das sind die beiden H- und G-Seite auf der Gitarre.
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Und die sind nicht unwichtig für diesen Effekt, weil wenn du mit den beiden
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Seiten arbeiten kannst, kriegst du ziemlich viel hin von dem,
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was diesen Lab-Steel-Feeling-Sound so ausmacht.
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Die B-Bänder, die B-Seite ist die H-Seite im Deutschen, die wird einen ganzen
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Ton nach oben gestimmt, also zwei Halbtonschritte.
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Und die G-Seite, die wird einen halben Ton nach oben gestimmt.
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Und ich weiß nicht, ob wir zweistimmig singen können. Ich habe irgendwie Sorge,
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dass wir das ausprobieren.
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Okay, dann müssen wir das jetzt ausprobieren.
0:16:29–0:16:30
Müsst du es ausprobieren?
0:16:30–0:16:31
Ja.
0:16:31–0:16:32
Ich sage, dass wir es ausprobieren.
0:16:32–0:16:32
Okay.
0:16:33–0:16:34
Müsst du es ausprobieren?
0:16:34–0:16:36
Ja. Kommt drauf an, was das ist.
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Dann mach mal ein DUN LA, mach mal ein DUN LA.
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Jetzt bin ich so runter auf die kleine Terz gegangen, dann wird aus dem Dur-Ton ein Moll-Ton.
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Wenn man also einen Halbton hin und her schieben kann, dann kommst du von Dur auf Moll.
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Und bei diesen beiden Seiten ist es so, dass du, also ich könnte jetzt machen,
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mach du nochmal deinen Ton.
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Weißt du, dein Ton bleibt und ich würde halt das machen, dann würde ich in der
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Harmonie, dann klingt es eben so dass man das nicht so leicht mit der Gitarre
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hinkriegt, man kann das auch mit einem Finger irgendwie so bänden,
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aber es klingt dann eben doch anders.
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Da gibt es bestimmt irgendwelche Freaks, die das auch mit Fingern hinbekommen haben bestimmt.
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Ja, also ich glaube, dass das viele so Effekte so gemacht werden,
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aber da, es ist, es fühlt sich einfach anders an.
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Aber was dann, was dann bei der Recherche, was dann eben mir auffiel,
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was es halt gibt, ist, du musst dir den Hebel jetzt so vorstellen,
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dass du zwei Hebel hast, die von hinten, da wo die Seiten aufgehängt sind,
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an der rechten Hand, wenn du Rechtshänder bist,
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stehen die so ein bisschen über die Seiten drüber und wenn du die runterdrückst,
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dann ist das so, dass die Seite hinten da, wo alle Seiten aufgehängt sind,
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ist diese Seite noch mal fünf Zentimeter weiter hinten aufgehängt,
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nämlich genau am Ende des Hebels.
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Und wenn du den vorne runterdrängst, dann ziehst du den hinten raus und dann geht's hoch.
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Und mit zwei Schrauben kannst du dann einstellen, wie bei einer Fahrradbremse auch.
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Von wo bis wo, so Gangschaltung, da gibt es ja auch immer. Bei den alten früher,
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ich weiß nicht, wie das heute so ist, was man hinten bei der Gangschaltung auch einstellen konnte.
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Egal, wie ich meinen Bautenzug jetzt einstelle, Ich darf nie weiter als so und nie weiter als so.
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Ja, das ist nochmal ein Rädchen zum Drähen.
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Und diese beiden Rädchen gibt es da auch, sodass du den genau einstellen kannst.
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Das ist der Hebel, hat zwei Punkte, wo er mit diesen Schräubchen justiert wird.
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Und dann, wenn du die Seite aufziehst und dann die Schräubchen justierst,
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dann hast du eben genau diesen Effekt, dass du mit Drücken das lösen kannst.
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Und da war halt das Verrückte, das hatte ich auch noch nie vorher gesehen,
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es gibt so ein ganz klassisches Tremolo-System, das heißt das Big Speed Tremolo.
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Das ist wirklich so ein Klassiker, weil den schraubst du einfach auf die Gitarre
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drauf, hängst die Saiten rein und kannst auf den Hebel drücken.
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Das kostet doch keine 1000 Euro. Nee, kostet in China 16 Euro und,
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aber auch deutlich mehr dafür ausgeben.
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Und das hast du dir jetzt gebaut.
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Genau, bei dem Bixby ist es nämlich so, das ist eigentlich gleichzeitig eine
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sehr schöne, aber auch so eine sehr unschöne Lösung, weil diese Ästhetik von
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Bixby, die kennt irgendwie jeder, der so Gitarre spielt.
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Das ist halt so ein klassisches Vibratorsystem, das hängt da hinten so drauf
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wie so ein Stierkopf, das ist so richtig klobig festgeschraubt, hat zwei so,
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Stangen so mit drin und diesen fetten Hebelarm dran.
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Es gibt ganz viele Trimmonosysteme, die meisten versuchen das zu verstecken,
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aber das Ding ist einfach richtig fett.
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Und es hat halt zwei, weil es halt erstens leichter wird, wenn du es kleiner
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bauen kannst und zweitens ist es dann halt irgendwie nicht so im Weg.
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Ästhetisch gesehen, ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll,
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so ein bisschen fällt mir gar kein Beispiel ein.
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Es ist so, ja, vielleicht, wie wenn Leute Motorrad haben und dann irgendwie
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die Schutzbleche abmachen und so große, fette Schutzbleche, wo es aussieht,
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als ob sie nur Offroad fahren, so dran schrauben.
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So irgendwie ist es gut. Es ist quasi wie das Gitter von der Wärmepumpe bei deinem Eigenhaum.
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Ich weiß nicht. Da kann ich nichts zu sagen.
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Guck mal, wir haben jetzt gerade einen wunderbaren Blick auf den Fernsehturm.
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Hier fangen schon die Grillen an zu zirpen.
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Wir sind hier irgendwie so gerade in so einem Hybrid, oder?
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Wir laufen aber in der Sackgasse, die aussieht wie eine Fasse.
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Ja, wir müssen aber jetzt gleich rechts.
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Wir treffen sich heimlich die Container, wenn keiner hinguckt.
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Wollen wir mal aufnahmen? Ne, das passt nicht. Ich glaube, wir kommen hier rechts rein.
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Meinst du, wir kommen da durch?
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Ich guck mal auf die Karte.
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So, und warum ist das schön und gleichzeitig unschön? Das Schöne daran finde
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ich, dass es halt wirklich so aussieht wie selbst gemacht, was es ja dann auch letztendlich ist.
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Es wurde allerdings teilweise auch in Serie hergestellt, ich glaube in den 80er
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Jahren auch noch von der Bixby Firma selbst.
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Es gab dann auch noch eine andere Version, ich weiß gar nicht,
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muss noch nicht direkt drüber sprechen, Aber da ist es dann so,
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dass du im Prinzip dieses ganze Vibratorsystem erstmal lahmlegst und diese Bolzen,
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es gibt quasi ganz hinten, zum Ende hinter der Gitarre gibt es eins,
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wo so festgeschraubt wird.
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Das ist so ein Metallriegel mit Löchern zum Festschrauben.
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Dann gibt es eine Stange davor, die ein bisschen höher ist.
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Da werden jetzt dann diese B- und G-Bänderhebel so draufgefädelt.
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Und dann gibt es noch weiter vorne eine zweite Stange, unter der die Seiten
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durchgeführt werden, damit die auch tief sitzen, damit die dann eben auf der
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Brücke der Gitarre auch nicht schnarren oder so.
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Und auf diese zweite Schiene, die da noch ist, da kommen die Schrauben drauf,
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die einstellen, wie weit ich den Hebel runterdrücken kann.
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Und ganz hinten auf den Teil, der festgeschraubt ist, kommen die Schrauben drauf,
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wo ich einstellen kann, wie weit der Zug nachlässt, wenn ich den Hebel wieder loslasse.
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Und dann hast du halt so was, was da drauf sitzt, so ein bisschen wie so ein Facehugger aus Alien.
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Das ist einfach riesig, mit so riesen langen Armen.
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Die sind wirklich, also ich müsste mal messen, zwölf Zentimeter oder so.
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Also es ist einfach sehr klobig alles. Aber genau dadurch sieht es halt wirklich
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auch so aus, als ob das jemand unbedingt wollte.
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Es ist egal, wie es aussieht. Das muss einfach passieren. Und dadurch,
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finde ich, hat es eigentlich irgendwie auch eine ganz schöne Ästhetik.
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Ist aber finde ich in der Handhabung, im Original ist es auch so,
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du kannst die Hebel nicht wegbiegen, das heißt,
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immer mit diesen Hebeln auf der Gitarre spielen. Und das ist insofern blöd,
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weil man ganz oft bei der E-Gitarre auch mit dem Handballen auf der rechten
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Hand die Seiten so ein bisschen dämpft, wenn man was spielt.
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Und das kannst du nicht machen, wenn diese Hebel da so reingucken.
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Bei anderen Systemen ist es dann so, dass eben nochmal eine Schraube angebracht
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ist auf halber Strecke, sodass diesen Teil, der normalerweise über die Seiten
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drüber steht, den kannst du dann abklappen und so ein bisschen aus dem Weg räumen.
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Du schreibst das ja sehr genau.
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Ja, es ist aber auch wichtig.
0:24:12–0:24:13
Das ist wichtig?
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Das ist schon wichtig, ja.
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Warum?
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Weil es einen riesen Unterschied macht, wenn du dich für diese archaische Bixby-Version entscheidest,
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dann ist diese Gitarre einfach auch doch sehr festgelegt in dem,
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was du mit ihr machen kannst.
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Okay, verstehe.
0:24:31–0:24:34
Wenn du die Möglichkeit hast, das Ding so ein bisschen zur Seite zu schieben,
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Dann kannst du, keiner würde ja auch so ein normales Vibrato,
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was du vorhin erwähnt hast am Anfang, immer einsetzen.
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Dass man einfach bei jedem Akkord, boah, boah, boah, boah, boah.
0:24:45–0:24:46
Können Sie mal versuchen.
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Ich mache psychedellischen Krautrock.
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Das ist mein Stil.
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Man kann das immer machen.
0:24:51–0:24:52
Man erkennt mich sofort.
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Sondern, dass du halt das ab und zu einsetzt. Und bei dem Ding finde ich es
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auch gut, wenn man das so wegmachen kann. Dann bleibt die Gitarre auch noch eine normale Gitarre.
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Ganz kurz zu dir. Kennst du die Gegend?
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Es ist schon erstaunlich, dass wir hier durch ein ganzes Viertel gelaufen sind,
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wo alles so neu und neu gebaut aussieht.
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Ist das hier Richtung Moritzplatz?
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Ja, wir sind quasi jetzt hier.
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Ja, das ist irre, weil ich auch
0:25:19–0:25:25
noch weiß, hier wo diese ganzen Häuser stehen, das war auch mit der...
0:25:26–0:25:31
Mit der Transmediale, vor vielen, vielen Jahren, als Steven Kovac noch künstlerische
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Leitungen hatte, da gab es diese ganzen Häuser. Hier war so ein Riesenfeld.
0:25:36–0:25:40
Und da hatten wir so eine, oder die so eine Eröffnungsfeier für die Transmediale
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geplant, so ein kurzes Vorfest.
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Und da war damals, kannst du dich vielleicht auch noch erinnern,
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diese Digitaluhr, wo so Leute hochgeführt sind.
0:25:50–0:25:51
Ja, das war da.
0:25:52–0:25:52
Das war hier.
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Ah, das gibt es auch als tatsächlich.
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DVD, ne?
0:25:55–0:26:01
DVD und es gibt tatsächlich auch, dass du als Uhr nehmen kannst für dein,
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als Widget oder so im Hintergrund laufen eine echte Computeruhr,
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aber das stimmt, ich meine, die ganzen Häuser sehen aus, also die orientieren
0:26:11–0:26:13
sich ja schon so ein bisschen an diese Berliner,
0:26:14–0:26:19
Häuser, der also aber gleichzeitig noch eine Variation, so von der Decken,
0:26:19–0:26:23
also an den Berliner Altbauten orientiert sich das ja zumindest von der Trauführung
0:26:23–0:26:26
von der Fassade, aber halt noch viel neuer, ne?
0:26:27–0:26:30
Ja, es ist auch so eine Mischung zwischen edel und affordable, glaube ich.
0:26:31–0:26:36
Ich dachte halt, das wäre da hinter dem Hauptbahnhof gemacht worden, auf dem Feld.
0:26:37–0:26:41
Ne, das war hier, also dieser ganze Bereich, jetzt wo auch der Lidl kommt,
0:26:41–0:26:45
wo wir jetzt laufen, auf eigentlich mit Podcast.de seht ihr unsere Route auch,
0:26:46–0:26:48
die ist embedded im Block.
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Und da war das halt so, das Verrückte, da gab es halt eben diese Uhr im Hintergrund,
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wurde die dauernd immer umgeschraubt.
0:26:54–0:26:57
Das waren dann wirklich so Menschen, die quasi eine Digitaluhr,
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diese Balken, immer so umgebaut haben, sodass die Zeit da lief.
0:27:00–0:27:04
Genau, das heißt für jede Minute haben die die umgeschraubt.
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Genau, und die mussten dann eben auch in Schichten das machen,
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um da 24 Stunden zu machen. Das war halt so eine Performance.
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Glaube ich.
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Und direkt nebenan hatte die Transmediale, da mit Steven Kovac,
0:27:13–0:27:19
hat er halt so ein bisschen aufgebaut. Und das war alles so hüfthohe Grasfelder,
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wo du so platt treten musstest.
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Es war im Nichts, es war absolut verwachsenes Nichts. Und das ist ja nicht so lange her.
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Wir reden ja immer wieder mal darum, wie schnell sich eine Skyline von London
0:27:29–0:27:31
oder eben ein Feld in Berlin ändert.
0:27:33–0:27:38
Und zur gleichen Zeit hatte ich im Proberaum, wo ich mit der Band war,
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war auch eine andere Band, wo der eine war Architekt.
0:27:41–0:27:45
Und die hatten mal spaßenshalber, ich habe dem davon erzählt,
0:27:45–0:27:51
und der meinte, ja ist ja lustig, wir haben spaßenshalber mal die Berlin-Karte auf so eine Styropor.
0:27:51–0:27:55
Habe ich schon mal erzählt? Nur um den geografischen, nee, um den Schwerpunkt.
0:27:55–0:27:59
Schwerpunkt, ja, also wo kann man die ganze Berlin, und der meinte,
0:27:59–0:28:03
das Verrückte ist, das ist halt genau die Mitte von Berlin, war genau dieses Feld.
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Ach echt? Okay.
0:28:04–0:28:10
Und genau in diesem Feld, also in der Mitte der Hauptstadt Deutschlands, war halt nur Gras.
0:28:11–0:28:13
Das ist schon kaum Vorstand.
0:28:13–0:28:16
Gut, aber hier haben wir noch den Mauerstreifen, das müssen wir noch sagen.
0:28:16–0:28:17
Das ist die Sebastianstraße.
0:28:17–0:28:25
Das ist hier direkt, ich mach ein Bild, dann sehen wir auf der Prinzenstraße
0:28:25–0:28:29
den Mauerstreifen mit Kopfsteinpflaster markiert.
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Hier ist die Sebastianstraße. Hier auch noch ein Fun-Fact, wenn du runter gehst,
0:28:37–0:28:39
wenn wir weiter runter gegangen wären zum Moritzplatz,
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Da ist ja auch dieses, wo unten der Just Music drin war, so dieses große Kaufhaus drin gewesen, ne?
0:28:46–0:28:47
Äh, ja, ja, ja.
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Da ist auch jetzt ein Dance und...
0:28:49–0:28:49
Ja, ja, ja.
0:28:50–0:28:53
Und dieses Kaufhaus gab es wirklich als Kaufhaus natürlich.
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Und ich weiß nicht genau, wann es eröffnet wurde, aber auf jeden Fall hat der,
0:28:59–0:29:03
die oder die Gruppe von diesem Kaufhaus so gesagt, wir machen dieses Kaufhaus
0:29:03–0:29:06
und wir eröffnen es, aber da muss da auch eine U-Bahn-Station hin.
0:29:06–0:29:10
Der Moritzplatz hat deshalb eine U-Bahn-Station bekommen. Deshalb quietscht
0:29:10–0:29:13
bis heute die Bahn immer so, weil das war so nicht geplant.
0:29:15–0:29:18
Eigentlich sollte die über den Döblinplatz, wo wir jetzt hinlaufen,
0:29:18–0:29:21
Sebastianstraß lang, da vorne ist der Döblinplatz, Kotti, Döblinplatz,
0:29:22–0:29:25
Heinrich-Heinestraße, dann wäre das fast eine gerade Linie gewesen.
0:29:25–0:29:30
Aber es quietscht so am Moritzplatz, weil damals jemand mit Geld in der Tasche
0:29:30–0:29:34
erzwungen hat, dass die U-Bahn nochmal umgelegt wird.
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Damit sich das mit dem Kaufhaus da auch nicht... Okay, hätten wir das Quietschen
0:29:37–0:29:42
am Moritzplatz auch? Ich frage mich nur, warum dann halt die U2 die ganze Zeit so quietscht?
0:29:42–0:29:43
Ja, genau.
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Wir hatten da den Geldscheinen gezückt.
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Zumindest nicht die Leute, die die U2 entwickelt haben.
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Gut, jetzt wieder einsteigen.
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Wieder einsteigen, zurück, quietschen. Quietschen.
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Es gibt eben diese, ich habe ja eine Telecaster damit umgebaut und es gibt für
0:30:03–0:30:08
unterschiedliche Modelle von Gitarren dann auch unterschiedliche Lösungen.
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Für die Telecaster ist es so ganz schön, weil eine Telecaster ist so gebaut,
0:30:12–0:30:16
oft im Standard eben, dass direkt da wo die Seiten aufgehängt sind,
0:30:17–0:30:20
ist sowieso schon so Zigarettenschachtel groß, eine Metallplatte,
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wo so ein Tonabnehmer drin ist.
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Das heißt, dass du ganz gut Halt mit drei oder fünf Schrauben ist das eh schon verschraubt.
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Und da gibt es halt für Telecaster die B- und G-Bänder, die eben die H- und G-Seite verändern,
0:30:35–0:30:40
indem die einfach die komplette Brücke austauschen und dann nach hinten raus
0:30:40–0:30:44
nochmal ein bisschen mehr Metall dran ist, wo diese Halterungen für zwei Hebel drin sind.
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Der Bixby, was du vorhin gesagt hattest, eben dieser Vibrato,
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der geht halt immer für alle sechs Seiten. Der ist halt groß und klobig,
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aber das ist ein bisschen eleganter.
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Und das ist dann auch so gelöst, dass man da eben die Sachen wirklich seitlich wegfalten kann.
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Und ich habe mich jetzt selber aber für ein System von Göldo entschieden,
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ich glaube Multibänder heißt das, weil da sind auch zwei Hebel mit dabei,
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aber die kannst du theoretisch über die komplette, also da kannst du dich selber
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entscheiden, welche Seiten du damit verändern möchtest.
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Und das ist eigentlich eine ganz nette Variation, falls man irgendwann mal denkt,
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ich möchte mal was mit den tiefen Seiten probieren oder so.
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Und dann gibt es auch noch von Düsenberg.
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Lustigerweise sind die Hebel für die Systeme sehr, sehr ähnlich,
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wenn nicht sogar gleich, soweit ich das sehen konnte.
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Und Düsenberg hat auch einen Multibänder. Das ist aber das einzige System,
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wo du entscheiden kannst, ob du beim Drücken, ob die Gitarre eine Seite hoch geht oder runter geht.
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Bei allen Systemen geht sie eigentlich hoch, weil die Seite zieht den Hebel ran.
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Wenn ich den Hebel runter drücke, dann drücke ich nach hinten die Seite raus,
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dann geht die Seite höher.
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Wenn ich es andersrum machen würde, wenn ich runter drücke und die Seite wird
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lascher, dann geht das natürlich auch. dann kann ich mir einfach vorstellen,
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dass die Seite nicht hinten unten, sondern ein bisschen oberhalb von diesem Kipppunkt anstelle.
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Aber warum sollte die jemals wieder zurückgehen, wenn die einfach nur lascher wird?
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Heißt ja nur, ich brauche eine Feder, die den Hebel von sich aus wieder dagegen
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drückt, sodass der Hebel wird dann von einer Feder weggedrückt.
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Und gegen diesen Federdruck kannst du die Seite entspannen. Und das System habe
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ich nur gesehen bei Düsenberg.
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Jetzt kommt es quasi zur Produktbeschreibung hinten raus.
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Dann gibt es diesen Zertano B-Bänder, G-Bänder.
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Und, und das war eben das, was ich mit dem Fischertechnik-Ding,
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wenn man es sich erst mal genauer angeguckt hat, dann kann man es im Prinzip
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auch leicht selber bauen.
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Du brauchst einfach einen Hebel. Im Prinzip langt es auch mit einem geraden
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Ding. Das ist so leicht schräg.
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Das steht also quasi Richtung, also von den Seiten, da steht es halt über,
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steht dann so ein bisschen hoch.
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Von unten zieht die Seite durch, wenn du oben drauf drückst,
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wird die Seite angespannt.
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Du musst dann nur diese beiden Punkte einstellen können, dass es halt nicht
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weniger als so viel Spannung hat und nie mehr als so viel Spannung hat,
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um halt genau dieses Intervall abzustimmen.
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Aber das ist relativ leicht auch dann herzustellen, wenn du erstmal verstanden
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hast, muss ich die Seite jetzt 5 cm ziehen oder nur einen halben Millimeter
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ziehen? Also was ist es denn, was ich als Spiel habe?
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Das ist ja das größte Problem. Was heißt es denn, eine Haarseite einen Ganzton hochzuziehen?
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Ist das wirklich jetzt 2 mm mehr oder ist das 1 cm mehr?
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Und deshalb muss ich halt erstmal gucken, dass ich es verstehe oder nachmessen
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kann bei so einem professionellen System.
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Und jetzt ist halt dann der Plan, dass ich eben mit diesem Fischertechnik-ähnlichen
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Baukasten, der halt auch so richtig archaisch, 60s, 50s aussieht, das nachbaue.
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Weil ich habe einmal die selbst gebaute Telecaster aus meiner Teenager-Zeit.
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Da lasse ich das Göldo-System drauf. Und dann habe ich noch eine andere Telecaster-ähnliche Gitarre.
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Das ist eine Jolana, also eine tschechische Gitarre.
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Und die hatte ich mal gekauft, relativ günstig. Da hatte jemand schon den Lack
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und alles abgeschmückt. Dieser so rein Holz und gewachs, das ist eigentlich ganz schön gemacht.
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Und da wollte ich dann dieses System draufbauen mit dem selbstgemachten Fischertechnik-Bänder-System.
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Ja, ja, cool.
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Für die G- und die H-Seite. Und ich glaube, dass es ästhetisch auch ganz gut
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passt, weil diese Jolana ist auch eben so von der Form und von allem,
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fühlt die sich auch so ein bisschen an wie aus einer Zeit, in der man noch sehr
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mechanisch unterwegs war.
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Der große Bruder der Gitarre, die ich habe, ich habe Vicon, das Modell mit einem Tonabnehmer.
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Iris hieß das Modell mit zwei Tonabnehmern und da war es wirklich so schön,
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dass du oben links, wo man auch den Gitarren gut dran hängen kann,
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da konntest du dran schrauben und Und dann schraubtest du an diesem Knopf,
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wo eigentlich der Gitarrengurte drin hängt, so einen kleinen Schraubenzieher raus.
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Den konnten du so rausschrauben und damit konntest du dann eine Gitarre nachjustieren
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und dann konntest du dir so wieder reinschrauben.
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Und das war so ein ganz liebevolles Detail von Julana, was ich auch immer sehr gemocht habe.
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Ich hatte mal eine, ich habe die dann irgendwann verkauft und es ist auch okay,
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weil ich muss jetzt noch mehr verkaufen.
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Ganz viele. Ich parke mich jetzt langsam auf diesen beiden Gitarren.
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Okay, aber zumindest können wir vielleicht,
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bald von dir auch entsprechende Sound.
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Ja, ich muss dann gucken, ob ich die dann, also auf alle Fälle,
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natürlich YouTube Beispiel, aber mal gucken, ob ich selber was auch schon dann mit auf den,
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Blogpost unserer Webseite eigentlich-podcast.de hochlade, warum eigentlich das?
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Ja, super. Und dann machst du ja bestimmt auch eine Fotodokumentation von dem Umbau.
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Das heißt, da kannst du auch ein paar Bilder teilen. Ja, nee, das ist kein Problem.
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Die habe ich schon.
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Ah ja, okay, super. Ja, Mensch, Mitch, das war doch mal was Handfestes.
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Nicht irgendwas mit Dr. Hamburger.
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Es gibt doch diesen einen Dings mit Steve Martin, wo er der rosa-rote Panther
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und der Inspektor Kloseau.
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Ich weiß nicht, Inspektor, wo er so, er spricht eigentlich Französisch,
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sondern Englisch. Ich sage, I like to have a hamburger. Kennst du das?
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Das ist so, dass man ihn so einen Akzent nicht hört. Das ist so lustig.
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I like to have to have to have to have a hamburger. Hamburger.
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Gut. Vielen Dank fürs Zuhören.
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Und jetzt das Das war Eigentlich Podcast Episode 88 und Mitch hat schon gesagt.
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Ihr findet das Material auf der Eigentlichen Podcast.de, da seht ihr auch.
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Wo wir langgelaufen sind und dann sagen wir erstmal Tschüss aus den Special
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Sommerfolgen Stromgetarren Episoden.

Verwandte Episoden

Die Idee zum „Parsons/White StringBender“ entstand während Aufnahmen im Studio. An der Gitarre: Clarence White, Gitarrist bei „Nashville West“ und später „The Byrds“. Die Recording Session: 1967 oder 1968, die genaue Session ist nicht immer eindeutig benannt. White versuchte mit seiner Telecaster eine Pedal-Steel-ähnlichen Lick zu spielen, bei dem die H-Saite um einen ganzen Ton nach oben gezogen wird. Mit der linken Hand ließ sich das nicht sauber lösen. Dann versuchte er die H-Saite oberhalb des Sattels beim Spielen nach unten zu drücken. Dazu fehlte ihm aber eine dritte Hand. Die dritte Hand: der Multiinstrumentalist und gelernte Mechaniker Gene Parsons (Schlagzeuger in der Band). Er drückte die Saite bei der Aufnahme nach unten. Im Anschluss meinte White: „Du bist doch Mechaniker, wie könnte so was bei einer Gitarre funktionieren?“. Parsons machte ein paar Skizzen, in denen er überlegte, wie sich Pedal-Steel Pedale mit einer Gitarre verkoppeln ließen. White war wohl nicht überzeugt (siehe auch das Video mit Parsons in den Shownotes) und begegnete: „Ich will kein extra Teil rumtragen, das soll alles in der Gitarre passieren.“

„I Need a Third Hand!“

Parsons entwickelte daraufhin eine Hebelmechanik, die heute immer noch in unterschiedlichen Umsetzungen im Korpus von E-Gitarren eingebaut wird. Die Originalversion war in einer Telecaster verbaut, bzw. angebaut: der Prototyp war doppelt so dick wie eine übliche Telecaster, um die klobige Mechanik, die von hinten an die Gitarre angebracht war, zu verstecken.

Über eine Verbindung vom oberen Gurtpin zum Mechanismus im Inneren der Gitarre wurde der Zug am Gurt in einen gezielten Saitenzug der H-Saite (im Englischen „the b-string“, deshalb B-Bender) übersetzt. Zieht man die Gitarre leicht nach unten (oder hebt die Schulter), wird die Saite über eine Umlenkung in der Brücke um exakt einen Ganzton angehoben. Das System wurde später als „Parsons/White B-Bender“ bekannt und erstmals öffentlich auf dem Byrds-Album „Dr. Byrds & Mr. Hyde“ (1969) eingesetzt. White spielte es auf Songs wie dem Fingerpicking „Nashville West“ oder auch dem Country-Rock Opener „This Wheel’s on Fire“.

Unterschiedliche StringBender-Systeme

Das klassische StringBender-System, wie eben beschrieben, ist fest in die Gitarre eingebaut und nutzt den Gurt als Steuerung. Alternativ gibt es die Gruppe der „Palm Bender“. Das sind Hebelsysteme, die direkt auf oder hinter der Brücke montiert sind und mit der Schlaghand bedient werden. In der Mitte beider Ansätze sehe ich das Konzept des „Hipshot String Bender“. Einerseits am (und nicht im) Korpus angebracht, andererseits aber nicht mit der Hand sondern der Hüfte aktiviert. Doch die unterschiedlichen Systeme werden auch manchmal kombiniert. So sagt der Gitarrist Jimmy Olander im Interview auf Vintage Guitar:

„The G string lever works off my shoulder strap. You push the guitar down for it to operate. The B string works off a keychain on my belt loop. I push the guitar away from me to engage it.“

Jimmy Olander im Interview auf Vintage Guitar

Ich möchte die Lösungen für Gitarre hier kurz vorstellen. Lap-Steel spreche ich hier nicht weiter an. In den Shownotes habe ich Links zu Herstellern und Videos zusammengetragen. Die Liste ist ganz bestimmt nicht vollständig. Gleichzeitig beinhaltet sie auch Lösungen, die nicht mehr hergestellt werden, die ich aber gerne als „hostorisch“ mit reinnehmen wollte (wie z.B. den schwedischen HandBender).

Im Korpus versteckt: classic StingBender-Mechaniken mit Gurtsteuerung

Die bekannteste Variante ist der „Parsons/White StringBender“, die ich oben schon vorgestellt habe. Neben dem Original gibt es Weiterentwicklungen wie den „Glaser Bender“ von Joe Glaser, der sich leichter anpassen lässt und etwas kompakter gebaut ist. Dieser ist auch „umschaltbar“ von G- auf B-Bender und zurück. Siehe dazu das sehr sympathische Video in den Shownotes. Eine weitere Version dieser Idee gibt es u.A. vom Gitarristen Bob Warford, der auf „Dark End Of The Street“ das Solo ab 2:20 mit B-Bender spielt. Link zu diesem Video, in dem auch Fotos seines StringBender Mechaninismus‘ zu sehen sind, in den Shownotes. Die meisten eingebauten Systeme arbeiten „nur“ mit einer Saite. Das ist bei den folgenden Systemen anders.

Hebel an der Hüfte: der Hipshot Bender

Ein separates Konzept verfolgt der „Hipshot String Bender„, der statt im Inneren der Gitarre außen am Gurtpin montiert wird. Der Bending-Effekt wird dabei nicht über den Gurt, sondern über einen kleinen, seitlich angebrachten Hebel ausgelöst, der sich mit der Hüfte betätigen lässt. Der Vorteil liegt im einfachen Nachrüsten: Der Hipshot lässt sich mit wenig Aufwand an vielen Gitarren montieren, ohne deren Korpus zu verändern. Außerdem erlaubt er durch zusätzliche Module das gleichzeitige oder separate Benden mehrerer Saiten.

Wenig invasiv: Palm Bender und verwandte Systeme

Angefangen hat diese Entwicklung für Gitarren 1968 beim US-amerikanischen Gitarristen und Songwriter Boomer Castleman. Er wollte Pedal-Steel-typische Bending-Effekte auf einer normalen E-Gitarre spielbar machen. Das System kam in den frühen 1970er-Jahren als „Bigsby Palm Pedal“ auf den Markt und gilt als das Original. Schon zur damaligen Zeit und auch nach Ablauf des Patents wurden ähnliche Produkte auch von anderen Herstellern angeboten.

„Bowden B-Benders“ etwa sind bekannt für ihren nicht-invasiven Einbau: Die Mechanik sitzt vollständig auf der Brücke und erfordert keine baulichen Veränderungen am Instrument. Richard Bowden wurde nach Clarence Whites Tod von Byrds‘ Roger McGuinn als Gitarrist in seine neue Band geholt. Bowden war kein Telecaster-Spieler wie White, sondern spielte eine Gibson SG. Für Gibsons gab es damals keine praktikablen B-Bender-Systeme, außer dem Bigsby Palm Pedal. Das aber erforderte Modifikationen, die Bowden vermeiden wollte. Er entwickelte in seiner Werkstatt ein eigenes System, eine Art Hand- oder Handgelenk-Pedal, das auf seiner Gibson montiert werden konnte.

Ähnlich aber für die Telecaster funktioniert der Bender von „Timara Custom Shop“, der sich auch für komplexere Mehrfach-Bendings konfigurieren lässt. Der „Certano T‑Bender“ stammt aus Frankreich und bietet präzise kontrollierbare Hebel, die parallel zur Brücke laufen. Hier wird einfach nur die Brücke ausgetauscht. Keine Löcher und komplett reversibel.

Im deutschsprachigen Raum bekannt ist der „Göldo DoubleBender“, erhältlich in Versionen für Tele- oder Les-Paul-artige Gitarren. Das System arbeitet ebenfalls mit zwei Hebeln, die sich unabhängig voneinander bedienen lassen. Der etwas ältere „Göldo HandBender“ – ursprünglich ein schwedisches Design – ist mittlerweile glaube ich nur noch gebraucht erhältlich. Als Speziallösung, die auch ermöglicht Saiten nach unten zu pitchen, bietet „Duesenberg“ mit dem „Multibender“ eine modifizierte Bridge-Einheit, die es erlaubt, auch zwei oder mehr Saiten zu benden. Dieses System findet man serienmäßig auf einigen Lap-Steel-Modellen, lässt sich aber auch auf Standardgitarren montieren. Ergänzt wird das Spektrum durch innovative, neue und oft günstigere Produkte wie „Peters Pitch Witch“ und den „Rolling Bender“, der minimal invasiv einfach nur statt eines Sattels eingesetzt werden muss.

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