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Ja, das war jetzt eine kleine Exkursion, Cliffhanger jetzt wieder zurück zur Phänomenologie.
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Phänomenologie nach Husserl ist ein Versuch, Husserl hat versucht...
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Der Philosophie in der Wissenschaft irgendwie auch wieder ein bisschen mehr Bedeutung zu geben.
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Und Phänomenologie, Phänomen, steht für das Erscheinende. Also es erscheint
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etwas vor uns. Und jetzt sage ich erst mal ganz kurz, weil es ist beliebig kompliziert,
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und weil ich kein Philosoph bin, steige ich sowieso sehr früh aus.
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Aber ich kann zwei Schritte gehen und dann bin ich weg.
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Das muss jemand anders dann irgendwie weitermachen. Der ICD-10 als diagnostisches
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Manual versucht zu argumentieren oder zu sein auf einer phänomenologischen Ebene.
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Das heißt, da geht es um etwas Beschreibendes und nicht Deutendes und nicht Herleitendes,
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sondern es werden einfach die Symptome beschrieben und um sie zu beschreiben,
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muss natürlich ein Beobachtender anwesend sein.
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Es gibt natürlich auch die Selbst-, also wenn man einen Fragebogen-Tauscher
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ausfüllt, da kann man eine Selbsteinschätzung machen oder eine Fremdeinschätzung.
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Fremdeinschätzung, da ist der die Beobachtende auch gefragt.
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Aber bei einer Selbsteinschätzung, es gibt natürlich inzwischen immer mehr Leute,
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die zum Beispiel online selber erstmal so einen Screening-Test ausfüllen,
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gucken, bin ich depressiv oder nicht, habe ich ADHS oder nicht, alle möglichen Sachen.
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Das heißt, da ist da nicht unbedingt immer jemand anwesend, aber wenn es in
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klinischen Kontakt geht,
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dann ist dieser Raum und der Stift und sowas irgendwie ist auch eine Person
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anwesend, auch selbst wenn man
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sich selbst einschätzend in so einem Screening-Test die Sachen ankreuzt.
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Also das Das ist so ein ganz kurz gefasster Begriff der Phänomenologie,
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der sich auf das Beobachtbare beschränkt.
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Und in der Gestaltherapie wird dann noch so ein zweiter Schritt draufgelegt
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und ich glaube ehrlich gesagt nicht mal,
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dass das ein hustlerischer Schritt ist, sondern da wird dann gesagt,
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wir beobachten und wir lassen alles einfach sein, wie es ist und deuten nicht
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sofort oder interpretieren.
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Sind verurteilsfrei, soweit das irgendwie möglich ist.
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Und vor dem Thema Vordergrund-Hintergrund ist das ja auch ganz wichtig,
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weil das, was die Person erzählt, wenn wir das gleich irgendwie versuchen in
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eine Schublade zu stecken, dann tun wir der Person vielleicht Unrecht und berauben
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sie sogar, um die Möglichkeit, genauer zu erzählen, worum es geht.
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Für mich ist immer so ein gutes Beispiel, für mich ist da immer dieser Satz,
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ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen.
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Weil da ist es so, dass dieser Satz erst dann wirklich eine Bedeutung bekommt,
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wenn man den Hintergrund, auf
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dem er gesagt wird, versteht. Wieder dieses Vordergrund-Hintergrund-Thema.
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Wenn man das einfach erstmal so stehen lässt, dann ist es einfach nur ein Symptom.
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Also das ist dann schon diese Nähe zum ICD-10.
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Irgendwas mit Schlafstörungen, die Person kann nicht schlafen.
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Aber es gibt unterschiedliche Arten, wie man diesen Satz ergänzen kann.
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Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, weil ich mache mir so Sorgen,
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ob ich jemals wieder einen Job finden werde.
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Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, weil ich bin so verliebt und die
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Nacht war wunderschön und es ist jetzt alles anders, als es immer war.
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Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, weil ich kam gerade zurück und habe
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noch Jetlag und irgendwie tut mir leid, ich bin heute ein bisschen zu spät gekommen.
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Also das heißt, dieser Satz kriegt jedes Mal eine andere Bedeutung,
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wenn er im Kontext oder Hintergrund ergänzt wird.
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Und die Phänomenologie im Rahmen der Gestalttherapie sagt dann eben oft,
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wir lassen die Dinge einfach erscheinen, wir lassen sie stehen,
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wir sind vorurteilsfrei, wir deuten nicht und wir legen das einfach so erstmal in den Raum hinein.
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Und das ist ja auch ganz schön. Und das ist leider der Punkt,
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an dem ich so ein bisschen aussteige, weil die Phänomenologie nach Husserl ist
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dann auch irgendwie sein Wunsch,
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diesen exakten Naturwissenschaften etwas entgegenzusetzen, so ein bisschen eben
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die Philosophie auch wieder zu den Naturwissenschaften zu führen, indem.
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Man,
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Bei allen, also man sagt halt in gewisser Weise, also was wir jetzt hier so
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draußen messen, was naturwissenschaftlich irgendwie, das kann ja irgendwie richtig
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oder falsch sein, das können wir gar nicht wissen.
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Aber wir wissen auf alle Fälle, dass es immer einen Beobachtenden gibt,
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sonst werden diese Dinge gar nicht gemessen.
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Und dieser Moment, in dem gemessen wird, die Anwesenheit von einem Beobachtenden,
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bedeutet, dass wir ganz genau dieses Beobachten mitmessen müssen.
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Das heißt, es gibt so eine Form, in der wir unser eigenes Erleben im Erleben,
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also auf so einer Meta-Ebene fast schon, auch mitbeschreiben.
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Also können wir die gleiche Messung machen, um bei dem Thema zu bleiben,
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mit Jetlag, erleben wir das genauso, erleben wir es anders, ist der Film spannend
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oder langweilig, also sind wir jemals neutral?
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Wahrscheinlich nicht. Das heißt, es ist unsere Aufgabe, um in der Naturwissenschaft
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gut zu messen, dass wir selbst als Messende irgendwie auch damit einbringen.
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Und da gibt es ja auch in der Psychologie eine Reihe von Bias,
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die wir hatten auch schon mal, glaube ich, irgendwie besprochen,
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die da reingrätschen können, wo das Messen selbst Ursprung eines Fehlers sein kann.
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Du hast jetzt gerade Bock, hier noch mal was zu probieren?