Gemeinsam gestalten wir Wandel

Wieder eine Gast-Folge von Eigentlich-Podcast: Flo hat Rolf Behringer getroffen, Geschäftsführer des Vereins Solare Zukunft. Wir haben die Episode Anfang des Jahres aufgenommen und waren noch zum einen in euphorischer Stimmung direkt nach dem 38c3 zum anderen im Ungewissen, was da uns das Jahr bescheren wird. Wir sind uns aber einig, dass wir eine gesellschaftliche Resilienz aufbauen müssen, um demokratische Strukturen zu stärken. Hierfür setzt Rolf in seiner Projekt-Tätigkeit die Gemeinwohl-Methode ein. Rolf erläutert, wie diese Methode darauf abzielt, den Austausch und die Zusammenarbeit in der Zivilgesellschaft zu fördern. Dabei wird unter anderem die Auswahl zufälliger Bürgerinnen und Bürger strategisch eingesetzt, um repräsentative Ergebnisse zu erzielen und eine breitere Akzeptanz der Entscheidungen zu erreichen. Wir sprechen über die Herausforderungen, die es in der Gesellschaft gibt, wenn es um Klimawandel und Energiewende geht, und wie wichtig es ist, unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen, um die Akzeptanz zu steigern. Wir sind diesmal wieder in Kreuzberg unterwegs und trauen uns im Dunkeln in den Görlitzer Park, obwohl selbst Rolf als Freiburger weiß, dass dies ein NoGo-Area ist.

Shownotes

Mitwirkende

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Rolf Behringer
Erzähler
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Florian Clauß

Transcript

Rolf Behringer
0:00:02–0:00:05
Eins, zwei, drei, vier.
Florian Clauß
0:00:06–0:00:11
Ja, sieht gut aus. Ich mache aus, stecke es ein und sage...
0:00:11–0:00:15
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast.
0:00:16–0:00:19
Der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
0:00:20–0:00:26
Und heute auch wieder mit einem Gast neben mir läuft Rolf. Hallo Rolf.
Rolf Behringer
0:00:26–0:00:29
Ja, hallo Florian. Schön, dass wir zusammen spazieren gehen.
Florian Clauß
0:00:29–0:00:34
Es hat sich so ergeben, dass wir jetzt einen Podcast aufnehmen und zwar,
0:00:34–0:00:37
ich muss jetzt das Datum sagen, wir sind heute am 2.
0:00:38–0:00:44
Januar, es hat sich so ergeben, dass du in Berlin bist und wir auch gemeinsam
0:00:44–0:00:46
das Jahr begonnen haben.
Rolf Behringer
0:00:46–0:00:47
Ja, sehr schön.
Florian Clauß
0:00:47–0:00:53
Genau. Ich kam vom Kongress, vom Chaos Communication Kongress.
0:00:53–0:00:59
Das war zwischen den Jahren und natürlich mit lauter Euphorie und Inspiration.
0:01:00–0:01:06
Und jetzt ist doch, wenn wir am Anfang von 2025 stehen, merken wir,
0:01:06–0:01:09
dass es wahrscheinlich ein Jahr werden wird,
0:01:10–0:01:16
bei dem man sich auf bestimmte Umstände einstellen muss, die nicht ganz positiv sind aus unserer Warte.
0:01:16–0:01:23
In Amerika wird ein neuer Präsident wieder ins Amt gehoben und in Deutschland
0:01:23–0:01:26
steht eine Bundestagswahl schon bevor.
0:01:27–0:01:33
Naja, die Aussichten sind jetzt wahrscheinlich nicht so rosig und wir haben
0:01:33–0:01:38
auch für uns so gesehen, dass wir uns einfach auch stärken müssen,
0:01:38–0:01:41
wo wir eine gewisse Resilienz aufbauen.
0:01:41–0:01:48
Und da hast du ja auch Erfahrung, sage ich mal so als Übergang,
0:01:48–0:01:52
nämlich du bist Geschäftsführer des Vereins Solare Zukunft.
0:01:53–0:01:57
Du bist Buchautor, hast schon einige Bücher publiziert.
0:01:58–0:02:03
Der Verein Solare Zukunft hat als Slogan, soweit ich das noch in Erinnerung
0:02:03–0:02:08
habe, gemeinsam Wandel gestalten.
0:02:08–0:02:10
Richtig? Ja, sehr gut.
0:02:13–0:02:17
Genau. Und solare Zukunft, da steckt es schon im Wort.
0:02:17–0:02:24
Ja. Du hast dich viel mit Solar, Solarzellen, Solarmodulen, aber auch mit Gesellschaft.
0:02:24–0:02:29
Wie kriege ich das an die Gesellschaft, an den Mann, an die Frau ran? Richtig?
Rolf Behringer
0:02:30–0:02:33
Ja, genau. Wobei sich das nicht nur auf Solarmodule beschränkt.
0:02:33–0:02:40
Im Grunde war sogar der Beginn des ganzen Wirkens 1990, 1991 rum,
0:02:40–0:02:43
als ich mich dann vertieft mit Solarkocher befasst habe.
Florian Clauß
0:02:44–0:02:46
Solarkocher, du hast auch ein Buch dazu geschrieben.
Rolf Behringer
0:02:46–0:02:50
Genau, ein Buch über Solarkocher, Solaröfen.
0:02:51–0:02:55
Dem Ziel auch eine ordentliche Bauernleitung mit dazu zu geben,
0:02:55–0:02:58
damit die auch selbst gebaut werden können bei Bedarf.
Florian Clauß
0:02:58–0:03:03
Ist das so, dass tatsächlich jeder so mit Haushaltsmitteln einen Solarkocher bauen kann?
Rolf Behringer
0:03:03–0:03:08
Naja also nicht den, den ich in dem Buch versuche da zu vermitteln.
0:03:09–0:03:13
Das ist schon so, dass man handwerklich geschickt sein sollte oder vielleicht
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handwerkliche Unterstützung hat, Aber letzten Endes geht es schon.
0:03:17–0:03:23
Wir waren viel in Workshops, auch in südlichen Ländern, sonnigen südlichen Ländern.
0:03:24–0:03:29
Da habe ich viele Menschen ausgebildet, um auch die Solaröfen selbst zu bauen.
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Und es gibt da die Unterscheidung zwischen Solaröfen, die halt einen inneren
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Raum haben, der sehr heiß wird.
0:03:36–0:03:41
Und die Parabolspiegel, die auch Solarkocher genannt werden,
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die bündeln ja das Sonnenlicht direkt auf den Topf, idealerweise auf den schwarzen Topf.
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Also das unterscheidet sich auch nochmal. Und deshalb habe ich mich für diese
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Holzkonstruktion entschieden.
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Das heißt eine Holzbox von außen.
0:03:55–0:04:00
Innen drin ist ein bisschen schwarzes Blech, meistens sehr dünnes Aluminiumblech
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und eine Doppelverglasung. Verglasung und damit kann man so ein Gerät schon
0:04:06–0:04:06
zum Funktionieren bringen.
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Wir hatten Temperaturen von bis
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zu 180 Grad in Afrika erzielt und bei uns ungefähr maximal 150, 160 Grad.
Florian Clauß
0:04:15–0:04:21
Okay, das kommt aber dem Trend von Slow Cooking, dass man bei niedrigen Temperaturen dann auch kocht.
Rolf Behringer
0:04:22–0:04:25
Genau, damals hat noch niemand von Slow Cooking geredet, muss ich sagen.
0:04:25–0:04:30
Und inzwischen bläst der Wind uns in die Segel. Also der Trend.
0:04:32–0:04:37
Tatsächlich gibt es Leute, die halt sagen, das ist ja total gut, dass es so langsam geht.
0:04:38–0:04:42
Also es geht, je nachdem, was man so macht, kann es bis doppelt so lange dauern
0:04:42–0:04:44
wie bei dem konventionellen Kochen und Backen.
Florian Clauß
0:04:45–0:04:48
Und gibt es da so eine Mitführtechnik?
0:04:49–0:04:52
Weil die Sonne, die wandert ja um die Erde.
Rolf Behringer
0:04:52–0:04:52
Habe ich gehört.
Florian Clauß
0:04:53–0:04:55
Um die flache Erde.
Rolf Behringer
0:04:56–0:05:03
Genau. Also bei den Parabolspiegeln ist es wichtiger, dass die exakt nachgeführt
0:05:03–0:05:05
werden, wegen dem Brennpunkt.
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Aber auch da gibt es letzten Endes die relativ günstigen Anwendungen,
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die werden auch von Hand nachgeführt.
0:05:12–0:05:18
Und die Solaröfen, die sind nicht ganz so empfindlich, was die Richtung anbelangt.
0:05:18–0:05:23
Aber natürlich ist es trotzdem so, je senkrechter die Sonne in den Solarofen
0:05:23–0:05:26
reinscheint, desto besser ist die Energiezufuhr.
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Aber alle 20 Minuten ungefähr, würde ich jetzt sagen, lohnt es sich denn nachzustellen.
Florian Clauß
0:05:34–0:05:39
Und wie sieht es aus? Ich habe tatsächlich, als ich die mal in Freiburg besucht
0:05:39–0:05:44
habe, das zum ersten Mal überhaupt so gesehen und darüber überhaupt gedacht, dass es ginge.
0:05:45–0:05:48
Vorher ist mir das nie begegnet. Das sieht man ja nicht so oft,
0:05:48–0:05:52
diese Technik. Hat sich das irgendwo durchgesetzt?
Rolf Behringer
0:05:52–0:05:56
Also durchgesetzt ist natürlich die Frage, wann hat sich irgendwas durchgesetzt.
0:05:56–0:06:01
Ich sage immer ganz gerne so das Beispiel, wir haben angefangen mit dem Projekt
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in Afrika, bevor das Handy verbreitet wurde.
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Und wir hatten auch so die Fantasie, das wird doch irgendwann,
0:06:07–0:06:12
muss ich doch dann die tolle Technik, die so sinnvoll ist, sich dann auch verbreiten, ganz schnell.
0:06:12–0:06:16
Und dann haben wir halt natürlich im laufe der jahre zu geguckt wie es ganz
0:06:16–0:06:20
schnell ging mit den handys in den letzten hinterletzten dörfern sage ich jetzt
0:06:20–0:06:23
mal auch in afrikanischen ländern,
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konntest du handys finden aber immer noch keine solarkocher also da gibt es
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halt schon einige gründe warum das da nicht so ist,
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Aber es gibt nach wie vor Projekte, die existieren, schon über 20 Jahre.
0:06:37–0:06:42
Die bauen nach wie vor Solaröfen, aber es ist halt nach wie vor ein Nischenprodukt.
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Außer, ich würde mal sagen, in China und in Indien, da werden wirklich auch
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großem Stile Solarkocher genutzt.
0:06:52–0:06:58
Auch Nepal, also viele, die in Nepal waren, erzählen mir, dass sie halt oft
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den Parabolspiegel begegnen, weil die eigenen sich halt zum Tee kochen.
Florian Clauß
0:07:01–0:07:05
Sehr gut. Okay, abgefahren. Ja, es ist im Prinzip eine Low-Tech-Sache,
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also die einfachste Form, in Anführungsstrichen, einfachste,
0:07:10–0:07:14
um eben aus der Sonne Energie rauszuholen.
0:07:14–0:07:18
So, weil das fast nur mit, also es geht ja eigentlich nur mit mechanischen Mitteln.
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Ist das irgendwann mal früher in der Geschichte so aufgetaucht?
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Wahrscheinlich haben auch die Griechen schon in irgendeiner Form damit experimentiert,
0:07:27–0:07:28
würde ich mal behaupten.
Rolf Behringer
0:07:28–0:07:32
Ja, ich habe natürlich bei meiner Buchrecherche dann auch, bin ich auf was gestoßen,
0:07:32–0:07:37
dass zum Beispiel die Griechen, die Römer versucht haben abzuwehren mit Spiegeln,
0:07:38–0:07:44
indem sie ganz viele Spiegel genommen haben und die auf das Segel von den Schiffen zu lenken.
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Und wenn du halt dann viele Spiegel, also wirklich viele Spiegel hast,
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dann hast du ja dann auch, sagen wir mal, 100 Sonnen.
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Und das gleiche Prinzip hast du ja auch bei einem Parabolspiegel oder bei einer
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Lupe, dass du einfach das Sonnenlicht verstärkst.
0:07:59–0:08:04
Ob das wirklich so funktioniert hat und ob das so war, wird manchmal angezweifelt.
0:08:04–0:08:07
Theoretisch ist es möglich, man hat es versucht nachzubilden,
0:08:07–0:08:08
also das ist auch möglich.
0:08:09–0:08:09
Zu bauen.
Florian Clauß
0:08:10–0:08:13
Aber man kennt das ja alles, was irgendwie möglich ist, ist wahrscheinlich auch passiert.
0:08:14–0:08:19
Ich meine mich dann in Asterix und Obelix auch mal so eine ähnliche Szene gelesen zu haben.
0:08:20–0:08:23
Aber es ist sehr comicmäßig, deswegen kann ich mir das so gut vorstellen.
0:08:23–0:08:27
Du hast ein anderes Buch geschrieben, das ist gar nicht so alt,
0:08:27–0:08:29
sag ich mal, über Balkonkraftwerke.
Rolf Behringer
0:08:30–0:08:34
Ja, genau. Das hat ja vor drei, vier Jahren hat das so angefangen zu hypen in Deutschland.
0:08:35–0:08:39
Und da wir halt praktisch so nah dran sind mit unserem Verein.
0:08:39–0:08:42
Wir versuchen ja, also unser Verein,
0:08:43–0:08:50
wir sind ja kein installierender Verein, würde auch gar nicht so einfach gehen,
0:08:50–0:08:53
weil da musst du dich als Firma anmelden und wir sind ja gemeinnützig,
0:08:53–0:08:54
weil wir Bildungsarbeit machen.
0:08:55–0:09:00
Das heißt, wir versuchen Workshops anzubieten oder wir tun es auch,
0:09:00–0:09:00
wir versuchen es nicht nur.
0:09:01–0:09:06
Wir gehen sehr viel an Schulen, Also das war eigentlich so in den vergangenen
0:09:06–0:09:09
Jahrzehnten unser Hauptbetätigungsfeld.
0:09:09–0:09:14
In Schulen zu gehen, machen wir heute noch, aber inzwischen sind wir auch verstärkt
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in der Zivilgesellschaft unterwegs.
Florian Clauß
0:09:16–0:09:18
Schulen, du hast auch einen pädagogischen Background, ne?
Rolf Behringer
0:09:19–0:09:21
Ja, genau. Ich habe tatsächlich Lehramt studiert, Technik, Mathe,
0:09:21–0:09:26
Englisch und dann noch Diplompädagogik, weil ich dann beschlossen hatte,
0:09:26–0:09:32
nicht in den Schuldienst zu gehen, sondern mich außerschulisch für die erneuerbaren
0:09:32–0:09:33
Energien zu engagieren.
Florian Clauß
0:09:33–0:09:37
Wann war das so, dass diese Entscheidung ist?
Rolf Behringer
0:09:37–0:09:43
Die Entscheidung ist so, Anfang 90 hat sich das so dargestellt und ich bin dann
0:09:43–0:09:49
1992 das erste Mal vor einer Schulklasse gestanden und habe ganz offiziell ein Konzept.
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Solartag genannt hatte.
Florian Clauß
0:09:53–0:09:57
Wow, damals waren Solarmodule noch in irgendwelchen Baukästen,
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wo man eine Hubschraube hat. Das war ja erst das.
Rolf Behringer
0:10:01–0:10:06
Die waren dann auch sehr teuer. Und ich hatte dann natürlich keine richtig großen
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Solarmodule dabei, aber schon ein Solarmodul.
0:10:09–0:10:13
Und da hatte ich dabei, das war wahnsinnig teuer. Und ich habe immer überlegt,
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soll ich das den Schülern in die Hand geben oder nicht?
0:10:16–0:10:20
Und die Schüler dann auch so, boah, der hat ein echtes Solarmodul dabei.
0:10:20–0:10:24
Und so, also es war schon abgefahren. Ja, und dann habe ich halt gesagt,
0:10:24–0:10:29
naja, in Zukunft werdet ihr wahrscheinlich mehr Dächer sehen,
0:10:29–0:10:32
auf denen solche Solarmodule zu finden sein werden.
Florian Clauß
0:10:32–0:10:35
Als Kohlekraftwerke am Horizont.
Rolf Behringer
0:10:36–0:10:42
Ja, und dann hatte ich auch so ein Schaubild gezeigt mit den verschiedenen Energieträgern,
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wie unser Energiesystem, also unser Stromsystem halt gefüttert wird.
0:10:49–0:10:52
Und da gab es halt noch keinen Wind und keine Photovoltaik zu sehen.
0:10:52–0:10:59
Die Grafik hat es nicht hergegeben, beziehungsweise die Anzahl von Windkraft und Photovoltaik.
Florian Clauß
0:10:59–0:11:01
Es gab noch keine Icons dafür.
Rolf Behringer
0:11:01–0:11:06
Ja, es gab natürlich schon ein paar, aber die wurden nicht abgebildet, weil es zu wenige waren.
Florian Clauß
0:11:06–0:11:06
Krass, ja.
Rolf Behringer
0:11:07–0:11:12
Und das fand ich dann immer so ein bisschen peinlich und habe dann so sehr selbstbewusst
0:11:12–0:11:15
gesagt, aber das wird sich ändern.
0:11:15–0:11:19
In Zukunft werdet ihr da auch Solarstrom und Windkraft,
0:11:20–0:11:24
Und wenn man heute guckt, dann ist es tatsächlich ein Ergebnis,
0:11:24–0:11:25
worüber ich mich doch schon auch freuen kann.
Florian Clauß
0:11:26–0:11:31
Ja, also der Wandel, ich muss ja sagen, Anfang der 90er, von so einer Vision
0:11:31–0:11:35
dann auch auszugehen, ist ja noch unüblich.
0:11:35–0:11:40
Das war, glaube ich, nicht vielen Leuten klar, dass sich das Energiesystem wandeln muss.
Rolf Behringer
0:11:40–0:11:40
Ja.
Florian Clauß
0:11:41–0:11:46
Aber du warst dann vorne dabei und hast es auch gleich an die Stellen reingebracht,
0:11:46–0:11:50
die wahrscheinlich auch fänglich noch dafür sind.
0:11:50–0:11:55
Weil Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung, im Schulunterricht ja natürlich
0:11:55–0:12:01
zu begeistern sind, aber auch noch zu prägen in der Ausrichtung, in der Meinung.
0:12:01–0:12:06
Und das ist, glaube ich, eine ganz wichtige Arbeit, die ihr auch mit euren macht.
0:12:06–0:12:10
Nämlich eine Begeisterung zu schaffen, Aha-Momente zu schaffen und Wissen aufzubauen.
Rolf Behringer
0:12:10–0:12:11
Ja, genau.
Florian Clauß
0:12:11–0:12:17
Es gibt verschiedene Module, die er anbietet, die auch die Schulen buchen können
0:12:17–0:12:20
oder wie läuft das denn organisatorisch?
Rolf Behringer
0:12:20–0:12:24
Ja, also die große Herausforderung war natürlich, wie kann ich davon leben?
0:12:25–0:12:26
Zunächst ging es nur um mich.
0:12:26–0:12:29
Inzwischen sind wir zu viert, also ich habe noch drei MitarbeiterInnen,
0:12:30–0:12:32
aber die Schulen haben ja kein Geld.
0:12:32–0:12:34
Du kannst ja nicht sagen, ich habe ein tolles Angebot und wenn ihr wollt,
0:12:34–0:12:35
könnt ihr uns buchen und bezahlen.
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Da macht keine Schule mit. Wenige, also ganz wenige. Manche haben vielleicht
0:12:39–0:12:43
so einen Förderverein für die Schule, da können die manchmal ein bisschen Geld
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ziehen, aber ansonsten hätten wir keine Chance gehabt.
0:12:47–0:12:50
Das heißt, wir haben immer versucht, Fördergelder zu beantragen und waren da
0:12:50–0:12:51
halt zum Glück auch erfolgreich,
0:12:52–0:12:58
und konnten halt die Angebote umsonst anbieten oder halt, wenn Materialkosten
0:12:58–0:13:02
involviert waren, haben wir dann meistens gesagt, okay, dann müsst ihr die Materialkosten
0:13:02–0:13:06
übernehmen und wir gucken, dass unsere Arbeit bezahlt wird.
Florian Clauß
0:13:06–0:13:12
Und die Förderanträge, an wen erstellt man die? Ist das das Land oder die Stadt?
0:13:13–0:13:14
Das ist ganz unterschiedlich.
Rolf Behringer
0:13:14–0:13:18
Wir werden von der Stadt Freiburg unterstützt. Wir werden vom Land Baden-Württemberg unterstützt.
0:13:19–0:13:25
Wir antragen auch Gelder beim Bund, also jetzt maßgeblich die Nationale Klimaschutzinitiative,
0:13:25–0:13:27
die natürlich Sinn macht für unsere Arbeit.
0:13:27–0:13:30
Du hattest ja gefragt, was wir da anbieten, gell?
Florian Clauß
0:13:30–0:13:32
Genau, was für Module ihr da anbietet.
Rolf Behringer
0:13:32–0:13:32
Ja, genau.
Florian Clauß
0:13:33–0:13:35
Also ein spektakuläres ist ja das Fahrradkino.
Rolf Behringer
0:13:36–0:13:40
Ja, stimmt, genau. Das ist tatsächlich spektakulär und es ist auch durch Fördergelder
0:13:40–0:13:44
entstanden, sowohl die Entwicklung und die Herstellung von der Hardware.
0:13:44–0:13:54
Dann hatten wir ein gefördertes Projekt von 2015 bis 2018, wo wir dann auch
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eine Tour gemacht haben durch ganz Deutschland mit dem Fahrradkino.
0:13:58–0:14:04
Da wurden wir auch relativ bekannt und deshalb sind wir auch eben heute noch bundesweit unterwegs.
0:14:04–0:14:07
Und zum Glück gibt es hier in Berlin einen Ableger, also wir haben einen Partner
0:14:07–0:14:12
in Berlin, die haben eben auch dasselbe System, sodass wir uns Deutschland ein bisschen aufteilen.
0:14:13–0:14:15
Also wir decken den Süden ab und die Berliner den Norden.
Florian Clauß
0:14:15–0:14:18
Ja, das passt ja. Vielleicht muss man nochmal so ein bisschen erklären,
0:14:18–0:14:20
was das Fahrradkino ist.
Rolf Behringer
0:14:20–0:14:26
Ja, genau. Das ist also nicht so, dass dann alle mit dem Fahrrad kommen, wie beim Autokino.
0:14:26–0:14:29
Und dann eine große Leinwand. Liegt irgendwie im Nahen nah.
Florian Clauß
0:14:30–0:14:31
Hopcornständer.
Rolf Behringer
0:14:32–0:14:37
Ja, genau. Es besteht einfach aus zehn Rollentrainern. Die haben dann hinten
0:14:37–0:14:39
an der Rolle direkt einen Generator.
0:14:40–0:14:43
Und dann gibt es so eine Zentraleinheit, wir nennen das das BRAIN,
0:14:44–0:14:50
was die ganzen Ströme und Daten verarbeitet, die da von den zehn Fahrrädern eingespeist werden.
0:14:50–0:14:54
In dem BRAIN gibt es einen Akku, einen Lithium-Ionen-Akku.
0:14:55–0:14:59
Der hat so eine knappe halbe Kilowattstunde und dann halt eine Software,
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um dann, wenn wir Kino, also die Energie, die aus den Fahrrädern kommt,
0:15:04–0:15:07
die reicht aus, um einen Beamer, Soundanlage und Laptop zu betreiben.
0:15:08–0:15:13
Das reicht aber wirklich nur aus, wenn wirklich zehn Leute einigermaßen konsequent treten.
0:15:13–0:15:18
Wir hatten das Problem, weil wir auch Schulen adressieren, dann hieß es ja,
0:15:18–0:15:21
Fünfklässler, Sechsklässler und dann haben wir festgestellt,
0:15:21–0:15:24
dass die einfach echt nicht die Power haben. Ja, das war total krass.
0:15:24–0:15:25
Und dann ging der Akku leer.
Florian Clauß
0:15:25–0:15:31
Deswegen macht ihr nur ab 16 Filme, um da schon ein natürliches Filter einzubauen.
0:15:31–0:15:34
Nee, sorry, du kannst leider nicht dabei sein.
Rolf Behringer
0:15:34–0:15:38
Ja, genau. Also tatsächlich haben wir so gesagt, siebte Klasse geht erst ab
0:15:38–0:15:40
der siebten Klasse, haben wir dann festgestellt.
Florian Clauß
0:15:40–0:15:44
Und dann treten die Schülerinnen und Schüler auf den Rädern, wechseln sich ab.
0:15:44–0:15:49
Und wahrscheinlich ist es nicht nur der Film, der dann entsprechend Aufmerksamkeit,
0:15:49–0:15:52
sondern die Räder selber, die dann auch begeistern.
Rolf Behringer
0:15:52–0:15:58
Ja, ja, genau. Auf jeden Fall, also im blödssten Fall lenkt das auch ein bisschen
0:15:58–0:16:00
ab, weil das schon total interessant ist.
0:16:00–0:16:05
Also die Leute, die mitmachen, also sei es jetzt SchülerInnen oder auch die
0:16:05–0:16:09
Erwachsenen, die sind da schon, also viele sind einfach total interessiert und
0:16:09–0:16:11
auch baff, also von wegen so, was?
0:16:11–0:16:16
Das geht wirklich mit zehn Leuten und wir haben natürlich jetzt auch...
Florian Clauß
0:16:16–0:16:21
Aha, dass du dann halt wirklich so merkst, du kannst mit deiner Muskelkraft
0:16:21–0:16:25
auf einmal so komplexe technische Anlagen dann zum Laufen bringen.
Rolf Behringer
0:16:26–0:16:26
Ja, total.
Florian Clauß
0:16:26–0:16:29
Wir müssen hier ein bisschen achtgeben, hier ist ein Radweg und hier ist so
0:16:29–0:16:32
ein Fußgängerweg, deswegen gehe ich hinter dir.
0:16:32–0:16:36
Ja, alles klar. Genau, also das heißt, zehn Schülerinnen und Schüler treten,
0:16:36–0:16:42
die in der Rest der Klasse guckt, dann den Film und dann rotieren die mit der Abwechslung.
Rolf Behringer
0:16:42–0:16:47
Ja, genau. Also es geht halt darum, dass niemand vom Rad fällt vor Erschöpfung
0:16:47–0:16:51
oder dass halt auch nicht das Klassenzimmer innerhalb von einer halben Stunde
0:16:51–0:16:55
wie im Fitnessstudio riecht, in der Umkleide oder so.
0:16:57–0:17:01
Also da ist es natürlich auch witzig dann zu sehen und zu merken,
0:17:01–0:17:05
dass man halt, das ist nach zehn Minuten Schluss oder je nach dem Fitnessgrad,
0:17:05–0:17:08
aber wobei wir handhaben das in der Regel so, das klappt ganz gut,
0:17:09–0:17:10
dass wer nicht mehr möchte und
0:17:10–0:17:14
ausgetauscht werden will, hebt die Hand und dann gibt es einen Wechsel.
0:17:15–0:17:18
So ist auch gut, wenn der Wechsel halt so nach und nach stattfindet und nicht
0:17:18–0:17:22
immer alle auf einmal, dass man sagt, okay, jetzt werden alle zehn ausgetauscht.
Florian Clauß
0:17:22–0:17:25
Was bei diesem Fahrrad, bei diesem Projekt ja auch so interessant ist,
0:17:26–0:17:34
dass eben erstmal so ein Aha-Effekt entsteht und ja, das geht und so eine Mitmach-Atmosphäre da ist.
0:17:35–0:17:39
Aber ich sag mal so, in der ersten Linie ist ja quasi Unterhaltung,
0:17:40–0:17:45
die vorne ansteht, also dass man so einen spielerischen Umgang und Zugang zu
0:17:45–0:17:46
der Technologie bekommt.
0:17:46–0:17:50
Und man dann, so stellen wir das vor, ihr als Verein dann so Brücken baut,
0:17:51–0:17:52
wer dann tiefer einsteigen will,
0:17:53–0:17:58
für den, oder überhaupt Klasse oder Schule, für den habt ihr dann auch andere
0:17:58–0:18:04
Module parat, wo man auch tiefer in Solar und Zukunft weiter.
Rolf Behringer
0:18:04–0:18:07
Ja, absolut, klar, genau. Also da kann ich gleich sagen.
0:18:08–0:18:12
Vielleicht noch ganz kurz, also das Coole an dem Fahrradkino-Prinzip ist einfach,
0:18:12–0:18:17
dass wir schon auch sagen können, mit den Inhalten sind wir flexibel.
0:18:17–0:18:20
Und wenn wir jetzt halt in der Schule sind, dann möchte die Schule manchmal
0:18:20–0:18:24
schon ganz gern, dass dann Filme kommen, die das Thema Nachhaltigkeit oder Klimawandel
0:18:24–0:18:25
auch mit berücksichtigen.
0:18:25–0:18:28
Und da haben wir auch eine Reihe von Filmen, die wir dann anbieten.
0:18:29–0:18:33
Und gleichzeitig schlagen wir halt vor, dass es schon auch immer noch so den
0:18:33–0:18:34
Unterhaltungskarakter haben soll.
0:18:35–0:18:39
Also dass wir dann nicht nur, sagen wir mal, radeln und dann immer noch Input
0:18:39–0:18:43
kriegen, sondern genau das, wie du gesagt hast, ja das Ganze soll Spaß machen.
0:18:44–0:18:48
Und dann kann eine Schule, wenn sie will, das vertiefen.
0:18:48–0:18:51
Und das ist letzten Endes auch so, dass die meisten Schulen,
0:18:51–0:18:55
die uns mit Fahrradkino buchen, hatten entweder vorher schon Kontakt mit uns
0:18:55–0:19:01
oder werden dann danach Kontakt mit uns haben, weil wir dann reingehen mit so Angeboten wie,
0:19:02–0:19:06
Ein Energie-Parcours zum Beispiel. Das sind so sechs bis sieben Stationen, die wir aufbauen.
0:19:07–0:19:10
Und dann kommt eine Schulklasse. Also dann haben wir eine Schulklasse,
0:19:10–0:19:14
die kriegt erst eine Einführung und dann experimentieren die an dem Energie-Parcours
0:19:14–0:19:18
mit Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft.
0:19:18–0:19:22
Wir haben dann immer so ein Fahrrad, ein Energiefahrrad mit dabei.
0:19:22–0:19:26
Das ist eigentlich die Vorgänger-Idee vom Fahrradkino.
Florian Clauß
0:19:26–0:19:28
Dass man dann eine Lampe hat.
Rolf Behringer
0:19:28–0:19:32
Einen Hometrainer umgebaut, da kannst du so mehrere Lampen anschalten und es
0:19:32–0:19:38
wird dann halt immer schwieriger, den Strom, also die Energie zu liefern für diese Lampen.
0:19:38–0:19:43
Und du spürst halt dann direkt mit den Muskeln, wie heftig das ist,
0:19:43–0:19:47
zum Beispiel 100 Watt oder 150 Watt an elektrischer Energie zu liefern.
Florian Clauß
0:19:47–0:19:50
Ja, das ist ein schönes haptisches Beispiel.
Rolf Behringer
0:19:50–0:19:55
Ja, genau. Und das haben wir dann auch immer dabei, weil letzten Endes finde
0:19:55–0:19:58
ich halt immer total wichtig, dass es klar ist, gut über die erneuerbaren Energien,
0:19:58–0:20:02
also über die Produktion zu sprechen.
0:20:03–0:20:07
Aber andererseits finde ich es sehr wichtig, überhaupt mal ein Gefühl zu bekommen
0:20:07–0:20:11
für Energie und zu gucken, ja, wo kommt Energie her einerseits,
0:20:11–0:20:16
wie wird sie erzeugt oder was ist denn eine Kilowattstunde, sowas.
0:20:16–0:20:21
Deshalb haben wir auch eine Einheit, die heißt wirklich explizit die Kilowattstunde.
0:20:21–0:20:22
Was ist eine Kilowattstunde?
0:20:23–0:20:25
Und da könnte ich zwei Stunden...
0:20:27–0:20:29
Zwei Kilowattstunden könnte ich. Genau.
Florian Clauß
0:20:31–0:20:37
Ja, also das ist natürlich auch dann in die Richtung, Energie ist nicht,
0:20:38–0:20:44
also Strom kommt nicht aus der Wand, sondern da ist eine ganze Industrie dahinter.
0:20:44–0:20:50
Und vor allen Dingen, aber auch, dass man selber sich bemächtigen kann,
0:20:50–0:20:52
diesen Strom zu erzeugen. Das ist ja auch nochmal das andere.
0:20:53–0:20:57
Also auch wieder die Zugänglichkeit, aber mit einem gewissen Aufwand.
0:20:57–0:21:02
Und das setzt sich dann wahrscheinlich auch in die jungen Gehirne von Schülerinnen und Schüler fest.
0:21:02–0:21:06
Und man kann da vielleicht auch so ein bisschen dann die Aufmerksamkeit oder
0:21:06–0:21:10
überhaupt die Nachhaltigkeit dann pflanzen in die Richtung.
0:21:10–0:21:17
Und das ist, glaube ich, auch eine andere Sache, die ja dann in diesem Energieparcours
0:21:17–0:21:20
die Optimierungsmöglichkeiten, die man auch hat.
0:21:20–0:21:23
Also Energie nicht nur erzeugen, sondern auch zu sparen.
Rolf Behringer
0:21:23–0:21:24
Ja, genau.
0:21:25–0:21:30
Das müssen wir halt als Gesellschaft verstehen. Also hinter dem ganzen Projekt
0:21:30–0:21:34
steckt bei mir ja natürlich auch die Frage, wie kriegen wir denn die Energiewende
0:21:34–0:21:36
gebubbt? Ja, also wie kriegen wir das hin?
0:21:36–0:21:40
Weil wir haben ja nicht nur die technischen Fragestellungen,
0:21:40–0:21:42
die inzwischen, glaube ich, die einfacheren sind,
0:21:42–0:21:48
sondern wir haben einfach die gesellschaftliche Frage, wie finden wir Akzeptanz
0:21:48–0:21:53
in der Gesellschaft und wie können wir das halt auch so gestalten,
0:21:54–0:21:55
dass es sozial gerecht bleibt?
0:21:55–0:22:02
Dass wir alle mitnehmen und so, das steckt ja letzten Endes auch hinter dem ganzen Projekt bei mir.
Florian Clauß
0:22:03–0:22:07
Genau, dann kommen wir nämlich zu dem eigentlichen Thema, weswegen wir sprechen wollten.
0:22:07–0:22:12
Nämlich, ihr habt in letzter Zeit auch bei verschiedenen Projekten eine Methode
0:22:12–0:22:17
angewendet, um auch in Entscheidungsprozessen die Demokratie zu stärken.
0:22:17–0:22:23
Und die sogenannte, ich habe es mir vorhin gelesen, Gemeinwohlmethode.
0:22:23–0:22:25
Vielleicht kennst du dazu noch was zu sagen.
Rolf Behringer
0:22:26–0:22:31
Ja, sehr gerne. Ja, das ist irgendwas, was halt, habe ich gerade eben schon erwähnt.
0:22:31–0:22:37
Ja, die große Frage letzten Endes, wie können wir denn effektiv miteinander reden?
0:22:38–0:22:41
Und wie können wir uns austauschen und wie können wir Lösungen entwickeln?
0:22:41–0:22:45
Und das funktioniert ja zum Teil wirklich super schlecht aktuell.
0:22:45–0:22:49
Ja, also ich finde, es tut mir manchmal weh, wie stark polarisiert wird,
0:22:49–0:22:53
wenn man guckt in sozialen Medien, was da für ein Bashing betrieben wird, egal von welcher Seite.
0:22:53–0:22:59
Das ist einfach nicht die Art und Weise, wie wir kommunizieren sollten, um etwas zu erreichen.
0:22:59–0:23:03
Ist ja genauso, wenn ich mit dir etwas erreichen will, dann kann ich ja nicht
0:23:03–0:23:07
ständig auf dir rumhacken, sondern wir müssen uns irgendwie was einfallen lassen,
0:23:07–0:23:08
wie wir miteinander reden.
0:23:09–0:23:15
Wie wir unsere Vorstellungen darstellen und wie wir Schnittmengen finden zum Beispiel.
0:23:15–0:23:20
Da ist diese Methode super, die ist abgeleitet vom Professor Peter Dienl.
0:23:21–0:23:23
Der hat die 1973 entwickelt.
0:23:23–0:23:29
Er lebt leider nicht mehr, aber sein Sohn ist da auch noch aktiv und vertreibt es weiter.
0:23:30–0:23:35
Und vor allem aber ein guter Freund von mir, der Wolfgang Schäffler.
0:23:35–0:23:40
Den habe ich allerdings auch durch meine Solaraktivitäten kennengelernt 1990.
0:23:41–0:23:46
Und der ist aber schon seit über 20 Jahren dabei und hat sich da mit den sogenannten
0:23:46–0:23:50
Bürger- und Bürgerinnen-Gutachten befasst.
0:23:50–0:23:51
So heißt die Methode.
0:23:52–0:23:57
Der Wolfgang und auch seine Frau Heike, die haben die Methode im Grunde ein
0:23:57–0:23:58
bisschen reduziert und abgespeckt.
0:23:58–0:24:03
Weil die BürgerInnen-Gutachten, die waren wirklich so für eine Zielgruppe von
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200, 400 Menschen, die zusammenkommen und dann letzten Endes so ein BürgerInnen-Gutachten
0:24:09–0:24:11
auch methodisch geführt verfassen.
0:24:12–0:24:16
Das ist aber wahnsinnig teuer und aufwendig. Das dauert auch mehrere Tage.
0:24:17–0:24:21
Und wir haben halt gedacht, das wäre super, wenn man da was Handhabbares hat,
0:24:21–0:24:25
was A, nicht so teuer ist, B, auch ein bisschen einfacher und schneller durchführbar ist.
Florian Clauß
0:24:25–0:24:31
Kannst du noch mal ganz kurz erwähnen, wofür diese Methode dann praktisch eingesetzt wurde oder wird?
Rolf Behringer
0:24:32–0:24:38
Ja, genau. Also als Beispiel, ob jetzt eine Umgehungsstraße gebaut werden soll.
0:24:39–0:24:45
Also wenn so eine Frage im Raum steht, in einer Kommune, brauchen wir,
0:24:45–0:24:47
wollen wir eine Umgehungsstraße?
0:24:47–0:24:52
Und um da eine Antwort zu finden, da gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten.
0:24:52–0:24:56
Da kann man sagen, wir sind ja ein demokratisches Land, das sollen dann die
0:24:56–0:24:57
entscheiden, die damit zu tun haben.
0:24:58–0:25:02
Aber das wissen wir ja, dass es zum Teil einfach nicht gut genug funktioniert,
0:25:02–0:25:07
weil die Menschen dann einfach sich nicht abgeholt fühlen und auch dann so schnell
0:25:07–0:25:09
eine Politikverdrossenheit entsteht.
0:25:10–0:25:16
Naja, also dafür hat der Peter Dienl das entwickelt, auch mit dem Ziel natürlich,
0:25:16–0:25:21
dass halt eben eine Gesellschaft auch Demokratie lebt.
0:25:21–0:25:25
Hier habe ich den Eindruck, die meisten gehen halt mal zur Wahl oder auch nicht.
0:25:25–0:25:28
Und da kann man sagen, ja, das ist jetzt demokratisch gewählt,
0:25:28–0:25:29
außer es ist immer eine Demokratie.
0:25:30–0:25:35
Aber ich habe nicht den Eindruck, dass in unserer Gesellschaft Demokratie gelebt
0:25:35–0:25:37
wird, also in der Zivilgesellschaft.
0:25:37–0:25:40
Es gibt natürlich immer hier und da Vereine und so weiter.
0:25:40–0:25:43
Und die Idee war einfach, immer mehr Menschen zu erreichen.
0:25:44–0:25:47
Und vor allem bei der Methode werden halt die Bürger und Bürgerinnen,
0:25:47–0:25:50
die mitmachen, per Zufall ausgewählt.
0:25:51–0:25:59
Das ist eine sehr besondere Methode jetzt innerhalb von dieser größeren Methode.
Florian Clauß
0:25:59–0:26:03
Darüber kriegt man quasi rein statistisch einen repräsentativen Querschnitt.
Rolf Behringer
0:26:03–0:26:07
Ganz genau, ja, das ist die Idee dahinter. Dass dann halt auch die Menschen,
0:26:07–0:26:11
die nicht dabei waren, weil es wird ja per Zufall gelost und wenn du nicht gewählt wirst,
0:26:12–0:26:17
aber du verstehst, dass da eine repräsentative Gruppe sich getroffen hat,
0:26:17–0:26:22
um was zu besprechen und vielleicht auch zu entscheiden, dann ist es einfacher zu sagen, okay, da,
0:26:23–0:26:27
Das ist wohl dann, also da kann ich mitgehen, da kann ich eher mitgehen und das akzeptieren.
Florian Clauß
0:26:28–0:26:32
Bei solchen Sachen ist ja häufig so, dass da, also das Beispiel Umgehungsstraße,
0:26:32–0:26:37
das ist ja so ein unglaublich langwieriger und gäriger Prozess.
Rolf Behringer
0:26:37–0:26:37
Ja.
Florian Clauß
0:26:38–0:26:42
Ja, und dann ist natürlich auch die Frage, an welchen Punkten holt man dann
0:26:42–0:26:45
eben solche Bürgerentscheider mit rein in dieser Entscheidung.
0:26:46–0:26:53
Ja, kann das nicht auch die Gefahr haben, dass das Verfahren dann zu sehr ausbremst und verlangsamt?
Rolf Behringer
0:26:53–0:26:57
Das Verfahren geht ja relativ schnell, also auch das Ergebnis ist dann relativ schnell da.
0:26:58–0:27:03
Aber was halt ganz ausschlaggebend ist, um das Verfahren zu machen,
0:27:03–0:27:05
braucht es vorher schon einige Informationen.
0:27:06–0:27:11
Weil die Menschen, die da kommen und eingeladen werden, die kriegen immer einen
0:27:11–0:27:14
Input und zwar aus verschiedenen Perspektiven.
0:27:14–0:27:19
Also wenn es da tatsächlich Pro und Contra gibt, dann werden auch diese Positionen
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eingeladen, um dann einen Vortrag von einer Viertelstunde oder 20 Minuten zu
0:27:23–0:27:27
geben, der das zusammenfasst, die unterschiedlichen Gesichtspunkte.
Florian Clauß
0:27:27–0:27:31
Also Sie werden aber dann von Experten oder von denjenigen, die sich da schon
0:27:31–0:27:32
auseinandergesetzt haben?
Rolf Behringer
0:27:32–0:27:32
Ja, genau.
Florian Clauß
0:27:32–0:27:33
Also so, okay. Okay.
Rolf Behringer
0:27:34–0:27:34
Ja.
0:27:37–0:27:43
Na ja, und jetzt nochmal zurückzukommen auf die Gemeinwohlmethode,
0:27:43–0:27:49
die dann einfach, ich sag jetzt mal, ab 25 Personen sinnvollerweise durchgeführt werden kann.
0:27:49–0:27:56
Und 25 deshalb, weil dort in Planungszellen gearbeitet wird.
0:27:56–0:28:01
Also eine Planungszelle besteht aus fünf Personen, die dann an einem Tisch sitzen
0:28:01–0:28:09
und sich 30 Minuten lang um diese bestimmte Frage, die es zu formulieren gilt, dann austauschen.
0:28:11–0:28:16
Was nehmen wir jetzt für ein Beispiel? Nehmen wir ein Beispiel Windkraftanlage.
0:28:16–0:28:20
Wäre es vielleicht aktueller, es gibt halt einen Standort, ein guter Standort,
0:28:20–0:28:23
aber in der Bevölkerung gibt es halt großen Widerstand.
0:28:23–0:28:26
Und es ist ja so, dass zum Teil halt die Interessensgruppen,
0:28:26–0:28:31
je nachdem wie gut die aufgestellt sind, eine enorme Wirkung haben auch.
0:28:32–0:28:38
Also bei uns im Schwarzwald, ich fährt gerade die Bahn vorbei,
0:28:39–0:28:46
bei uns im Schwarzwald, da gibt es wirklich eine ganz stark organisierte Anti-Windkraft-Bewegung,
0:28:47–0:28:49
die zum Teil auch noch von außerhalb unterstützt.
0:28:50–0:28:53
Die erreichen eigentlich auch dann die Bevölkerung ganz gut.
0:28:54–0:28:56
Und wenn dann irgendwelche Informationsveranstaltungen sind,
0:28:56–0:29:00
in irgendwelchen Hallen, Gemeindehallen, um das Thema zu besprechen,
0:29:01–0:29:02
machen die richtig Stimmung.
Florian Clauß
0:29:03–0:29:03
Okay.
Rolf Behringer
0:29:04–0:29:07
Das ist natürlich dann, da entsteht ein Ungleichgewicht.
0:29:07–0:29:11
Also diejenigen, die es wollen oder die sich jetzt, die so unentschieden sind
0:29:11–0:29:15
und erstmal Informationen brauchen, die sind ja gar nicht so laut.
0:29:15–0:29:17
Die kommen auch gar nicht so vorbereitet dorthin.
0:29:18–0:29:22
Aber die Gegner, die sind halt super vorbereitet. Und so entsteht halt ein Ungleichgewicht.
0:29:22–0:29:25
Und wenn du aber repräsentative Gruppen hast aus der Bevölkerung,
0:29:25–0:29:28
die per Zufall gewählt sind, dann kriegst du ein ganz anderes Ergebnis.
Florian Clauß
0:29:29–0:29:36
Verstehe. Wie geht man dann in so einer Situation damit um, wenn du so eine laute Gruppe hast?
0:29:37–0:29:40
Ist das dann auch in dieser Methode mit implementiert?
Rolf Behringer
0:29:41–0:29:43
Die wäre ja gar nicht da.
Florian Clauß
0:29:43–0:29:48
Okay, aber dadurch, dass du eben eine statistische, Also eine zufällige Auswahl
0:29:48–0:29:53
von Entscheidern, die, wenn dann eben ein Pro,
0:29:54–0:30:00
also einer, der dann halt gegen Windkraft ist, der ist dann halt einer von vielen
0:30:00–0:30:04
da eben und kann sich dann entsprechend die Meinung bilden.
Rolf Behringer
0:30:04–0:30:08
Und es müssen, also in der Regel, ich habe gerade von den 25 gesprochen,
0:30:08–0:30:13
das ist einfach deshalb gut, also 25 Teilnehmende, die per Zufall dort hinkommen,
0:30:13–0:30:17
das können aber auch dann Vielfache sein, Also 50 oder 75 oder 100.
0:30:18–0:30:21
Und wir haben jetzt viel Erfahrung gesammelt mit 50.
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Wo wir dann einfach mit 50 SchülerInnen das Verfahren durchführen.
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Da hatten wir jetzt einfach ein dreijähriges Problem.
0:30:30–0:30:34
Februar diesen Jahres zu Ende. Das nennt sich Klimarat Schule.
Florian Clauß
0:30:34–0:30:35
Drei Jahre?
Rolf Behringer
0:30:35–0:30:40
Drei Jahre hat es gedauert. Und da hatten wir jetzt insgesamt 35 Schulen bundesweit
0:30:40–0:30:45
begleitet mit der Fragestellung, wie kann eine Schule klimaneutral werden?
0:30:45–0:30:50
Und da haben wir dann einen CO2-Rucksack der Schule ermittelt als eine große
0:30:50–0:30:54
Maßnahme. Und die andere Maßnahme war, mit den Ergebnissen dann ein Klimarat zu machen.
0:30:54–0:31:00
Mit SchülerInnen, die dann das Ergebnis bekommen, also wie ist der CO2-Rug,
0:31:00–0:31:02
sagt der Schule, wie kommt der zustande.
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Und da wurden ganz konkret die Bereiche Energie, Mobilität, Beschaffung und Ernährung angeschaut.
0:31:10–0:31:14
Dann kriegen die Schüler eben auch den Input von uns.
0:31:14–0:31:17
Das ist natürlich nicht so konträr, weil die Schule ja schon gesagt hat,
0:31:18–0:31:24
das Thema ist klar. wir wollen, wir würden gerne klimaneutral werden und so, dann ist es einfacher.
0:31:24–0:31:28
Es ist kein großes Streitthema. Da wurden einfach Lösungen besucht,
0:31:29–0:31:35
Möglichkeiten, die die Schule auch hat, um dann weniger Energie zu verbrauchen
0:31:35–0:31:37
und weniger CO2 auszustoßen.
Florian Clauß
0:31:37–0:31:41
Aber dann hast du eigentlich durch das Projekt eine ganz gute Innenansicht von
0:31:41–0:31:42
verschiedenen Schulen.
Rolf Behringer
0:31:43–0:31:47
Ja, absolut. Sehr, sehr spannend. Ja, genau. Also wir hatten einen Projektpartner
0:31:47–0:31:50
wieder bei dem Projekt in Hannover. in Berlin und in München.
0:31:50–0:31:53
Das heißt, ich habe nicht alle 35 Schulen gesehen.
0:31:53–0:31:57
Ich habe so um die 15 Schulen intensiv begleitet.
Florian Clauß
0:31:57–0:32:02
Also so wie ich die Methode verstehe, ist es auch so, also ihr seid dann rein
0:32:02–0:32:06
in der Methodenverwaltung da.
0:32:06–0:32:10
Also das heißt, ihr führt die einzelnen Workshops und so weiter durch.
0:32:10–0:32:13
Aber ihr versucht ja nicht dann meinungsbildend zu sein.
0:32:13–0:32:17
Das muss ja dann wirklich von den Leuten selber kommen, beziehungsweise die
0:32:17–0:32:20
Experten, die dann auch entsprechend beraten.
Rolf Behringer
0:32:20–0:32:21
Ja, genau.
Florian Clauß
0:32:21–0:32:24
Und ihr seid dann mehr oder weniger Moderatorinnen und Moderatoren,
0:32:24–0:32:30
die diesen Prozess begleiten und sich dann auch bewusst eben zurücknehmen. Gehe ich davon aus?
Rolf Behringer
0:32:30–0:32:35
Ja, genau. Also die sogenannten Experten-Inputs am Anfang, die kommen dann von
0:32:35–0:32:40
den SchülerInnen, die mit uns die CO2-Analyse gemacht haben.
Florian Clauß
0:32:40–0:32:41
Ah, okay.
Rolf Behringer
0:32:41–0:32:45
Also idealerweise. Also wir hatten dann auch Schulen, die...
0:32:45–0:32:50
Also wir hatten tatsächlich auch so eine Förderschule dabei mit Also mit SchülerInnen,
0:32:50–0:32:56
die einfach Lernschwäche haben, die einfach mit Diagnosen auch in der Schule sind.
0:32:57–0:33:01
Und dort mussten wir dann ein bisschen nachhelfen. Aber ansonsten sollen die
0:33:01–0:33:02
SchülerInnen den Experten-Input machen.
0:33:03–0:33:06
Und das ist natürlich jetzt auch ein kleiner pädagogischer Trick.
0:33:07–0:33:10
Wenn wir das mit der Zivilgesellschaft machen, dann ist es anders,
0:33:10–0:33:11
weil dann holen wir wirklich Experten rein.
0:33:12–0:33:14
Und so haben wir aber gesagt, die Schülerinnen beschäftigen sich mit dem Thema
0:33:14–0:33:17
so intensiv, dass sie selbst einen Vortrag halten können.
0:33:17–0:33:20
Und das war natürlich toll. Und dann wurden aus der Schule,
0:33:23–0:33:26
sollen wir weiterreden, trotz Straße?
Florian Clauß
0:33:26–0:33:31
Ja, vielleicht nochmal kurz zur Strecke. Deswegen, wir laufen gerade durch den
0:33:31–0:33:36
Triptower Park, durch den einen Teil und überqueren die Pushkin Allee und gehen
0:33:36–0:33:38
jetzt in den anderen Teil des Triptower Parks.
0:33:38–0:33:41
Eben war sehr viel Bahn zu hören.
0:33:42–0:33:44
Das war S-Bahn Triptower Park,
0:33:44–0:33:48
ja. Aber das ist ja das Authentische von unserem eigentlichen Podcast.
0:33:49–0:33:53
Wir haben viele Nebengeräusche und wir laufen beim Reden, ja.
0:33:53–0:33:56
Ja, und genau, so viel dazu.
0:33:56–0:34:02
Das heißt, wir werden jetzt wahrscheinlich in Richtung Görli irgendwann einschwenken
0:34:02–0:34:05
und oben auf dieser alten Bahntrasse langlaufen.
0:34:05–0:34:11
Ich weiß nicht, ob du die kennst. Das ist eine Gerade, die dann in den Görlitzer Park führt.
0:34:11–0:34:13
Aber erstmal gehen wir hier noch ein Stück durch den Görlitzer Park.
Rolf Behringer
0:34:13–0:34:17
Ja, ich bin gespannt. Also als Freiburger weiß ich nur, dass man bei Dunkelheit
0:34:17–0:34:20
nicht im Görli rumlaufen soll. Ich bin mal sehr gespannt.
Florian Clauß
0:34:21–0:34:25
Aber wir können ja noch abbiegen vor dem Gehörn hier. Je nachdem wie hoch.
0:34:26–0:34:27
Wir werden ja auch noch auf uns zu Ende gehen.
0:34:29–0:34:30
Wie die Stimmung so ist.
0:34:31–0:34:37
Genau, also das heißt, ihr wart dann auch pädagogische Themengeber,
0:34:37–0:34:41
mehr oder weniger, für die einzelnen Schuljahre, Halbjahre.
Rolf Behringer
0:34:41–0:34:42
Ja, genau.
Florian Clauß
0:34:42–0:34:45
Dann haben die sich dann, an was für einen Unterricht war das.
Rolf Behringer
0:34:46–0:34:51
Angedockt? Ja, es gab also oft die Gruppe, also wir brauchen dann quasi eine
0:34:51–0:34:54
Gruppe in der Schule, die mit uns das Projekt macht.
0:34:54–0:34:59
Das heißt auch, die Erfassung von den Energiewerten und von den Verbräuchen
0:34:59–0:35:05
von Papier und Anzahl der Laptops und so weiter, das hatten dann die SchülerInnen
0:35:05–0:35:08
gemeinsam mit den Lehrenden ermittelt.
0:35:08–0:35:12
Und wir haben so ein CO2-Tool, da konnten die das selbst eintragen oder wir
0:35:12–0:35:15
haben es gemacht, je nachdem, ob sie es konnten oder nicht. Wo war ich stehen geblieben?
Florian Clauß
0:35:16–0:35:21
Na, die SchülerInnen, die dann ihren Expertenvortrag vorbereitet hat.
Rolf Behringer
0:35:21–0:35:24
Ja, genau. Du hast gefragt wegen pädagogischem Input.
Florian Clauß
0:35:24–0:35:24
Genau.
Rolf Behringer
0:35:24–0:35:28
Und da gab es halt manchmal AGs, also so eine Klima-AG oder eine Energie-AG
0:35:28–0:35:32
oder auch Kurse jetzt aus dem MINT-Bereich.
0:35:32–0:35:37
Also so Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Da war das sehr willkommen.
0:35:38–0:35:40
Da gab es dann tatsächlich auch Schulleiter und Schulleiterinnen,
0:35:40–0:35:45
die gesagt haben, ja super, das ist ja total spannend. Und thematisch auch der
0:35:45–0:35:47
Inhalt passt ja zu unserem Lehrplan.
0:35:47–0:35:51
Und dann dazu noch das demokratische Element, also Demokratiebildung.
0:35:52–0:35:54
Das wird ja auch jetzt ein Stück weit erwartet von den Schulen.
0:35:55–0:35:59
Das war schon tatsächlich auch, oder das ist jetzt noch das Gegenende-Projekt,
0:35:59–0:36:04
hat mich das überzeugt, dass das einfach richtig gut aufgegangen ist.
0:36:04–0:36:10
Das Thema Klimawandel und was für Lösungen gibt es möglicherweise.
0:36:11–0:36:13
Und das Ganze halt demokratisch.
0:36:14–0:36:16
Dann auch zu versuchen oder so.
Florian Clauß
0:36:17–0:36:20
Also wie du schon gesagt hast, bei den Windrädern ist es ja so,
0:36:20–0:36:27
dass da eine hohe Abneigung meistens irgendwie emotional und nicht vom Sachverstand her existiert.
0:36:27–0:36:35
Und dass der Wandel, der Klimawandel jetzt im Sinne von Klimaerzeugung,
0:36:37–0:36:44
nicht immer unbedingt technisch die Hürde ist, sondern eher gesellschaftlich, in der Akzeptanz.
0:36:44–0:36:50
Und dass solche Methoden und solche Workshops dazu beitragen,
0:36:50–0:36:53
dort eben auch die Akzeptanz zu steigern.
Rolf Behringer
0:36:54–0:36:59
Ja, genau. Also das ist schon auch das Ziel. Nur müsste halt die Methode quasi
0:36:59–0:37:02
wirklich ausgerollt werden in der Gesellschaft.
0:37:02–0:37:06
Und da sind wir ja ganz weit entfernt. Aber letzten Endes haben wir schon die
0:37:06–0:37:10
Idee, also auch mit Wolfgang Schäffler und Meeting Democracy zusammen,
0:37:11–0:37:15
die Idee oder diese Methode im Schneeballprinzip zu verbreiten,
0:37:16–0:37:20
auch Multiplikatoren-Workshops zu machen, weil es ist relativ überschaubar,
0:37:20–0:37:23
es ist nicht wirklich schwierig, so ein Verfahren durchzuführen.
0:37:23–0:37:29
Und das könnten halt in vielen kleinen Tellen sozusagen, in vielen Städten und
0:37:29–0:37:34
Gemeinden, dann könnten da solche demokratischen Beteiligungsprozesse laufen.
0:37:35–0:37:38
Sobald irgendeine Frage kommt, könnte man einfach ganz entspannt sagen,
0:37:38–0:37:42
okay, machen wir Gemeinwohlmethode und gucken uns das mal an.
0:37:42–0:37:48
Und das ist ja dann auch nicht verbindlich. Das ist ja keine Instanz sozusagen.
0:37:48–0:37:52
Und das ist manchmal auch so ein bisschen das Problem. Also in Freiburg hatten
0:37:52–0:37:55
wir auch von der Stadt Freiburg aus so ein Verfahren.
0:37:55–0:37:58
Und dann kam halt auch die Frage von den Teilnehmenden. Es waren 200.
0:37:59–0:38:03
Wie wird es jetzt umgesetzt? Und wird es überhaupt umgesetzt,
0:38:03–0:38:04
was Sie vorgeschlagen haben?
0:38:05–0:38:09
Und da gibt es aber einen Reader und man kann dann auch bei der Gemeinde nachfragen
0:38:09–0:38:15
und entsprechend sagen, ja, okay, was ist denn jetzt umgesetzt worden?
0:38:15–0:38:19
Und natürlich muss man realistischerweise auch gucken, was kann umgesetzt werden
0:38:19–0:38:22
und wie schnell kann es umgesetzt werden und so weiter.
Florian Clauß
0:38:22–0:38:27
Aber der Vorteil dieser Art, wenn man dann wirklich so ein standardisiertes
0:38:27–0:38:32
Framework nimmt, um dann eben so eine Meinungsbildung festzuhalten,
0:38:34–0:38:39
die Entscheidungsträger dann später auf diese Sachen zugreifen können.
0:38:39–0:38:45
Und das ist ja häufig, glaube ich, auch so, dass dann bei bestimmten Entscheidungen
0:38:45–0:38:48
erst mal dann die Leute dastehen und wissen nicht genau, okay,
0:38:48–0:38:53
da hat noch irgendjemand das und das gesagt und haben aber keine fundierten
0:38:53–0:38:56
Grundlagen, um eine Entscheidung treffen zu können.
0:38:56–0:38:59
Und wenn man das in so einem standardisierten Verfahren einführt,
0:39:00–0:39:04
dann gibt es da auch die Möglichkeit, da eben auf diese Standards zuzugreifen.
0:39:05–0:39:12
Genau. Und das ist eine demokratische Anwendungsmethode, die dann so zählen
0:39:12–0:39:18
von Gemeinden oder von Sachen, die dann unmittelbar einen betreffen,
0:39:19–0:39:22
der natürlich auch einen externen Fortschritt bedeutet.
Rolf Behringer
0:39:22–0:39:26
Genau. Also bei der Schule nochmal, um das ein bisschen konkreter zu machen,
0:39:27–0:39:31
damit die Zuhörenden vielleicht da noch ein klareres Bild bekommen.
0:39:31–0:39:38
Da werden halt zum Beispiel 200 SchülerInnen eingeladen und die sind nicht verpflichtet
0:39:38–0:39:41
mitzumachen, mit dem Ziel, dass 50 dann am Schluss da sind.
0:39:42–0:39:47
Und die 50, die kommen dann frühmorgens und werden begrüßt, kriegen eine kurze
0:39:47–0:39:50
Einweisung, was jetzt da passiert. Die müssen sich auch nicht vorbereiten.
0:39:51–0:39:59
Und dann werden die 50er-Gruppe wieder per Zufall in zwei Gruppen geteilt, also zweimal 25.
0:39:59–0:40:06
Und die 25 gehen dann in einen anderen Raum, also zwei Gruppen in zwei Räumen
0:40:06–0:40:08
und dann kriegen die einen Input.
0:40:08–0:40:12
Die eine Gruppe kriegt einen Input zum Thema Energie und die andere zum Thema
0:40:12–0:40:13
Ernährung meinetwegen.
Florian Clauß
0:40:14–0:40:20
Und dann ist das schon in so einer Pro-Contra-Schablone aufgeteilt oder ist das dann recht?
Rolf Behringer
0:40:20–0:40:23
Also wie gesagt, jetzt in der Schule gibt es jetzt nicht so viel Contra.
0:40:24–0:40:28
Also man versucht da schon auch zu sagen, wo vielleicht auch die Schwierigkeiten liegen.
0:40:28–0:40:32
Also manchmal gibt es auch jetzt in Schulen zum Beispiel eine Mensa.
0:40:32–0:40:37
Die ist dann beauftragt, also das ist dann in Catering extern.
0:40:37–0:40:40
Und da gibt es halt welche, die haben überhaupt keinen Bock.
0:40:40–0:40:41
Die lassen sich da überhaupt nicht ein.
0:40:42–0:40:45
Also die wollen auch keine Informationen rausgeben, weil die sagen,
0:40:46–0:40:49
nachher sagt ihr uns noch, wir sollen vegetarisch kochen. Da haben wir überhaupt keinen Bock drauf.
0:40:50–0:40:55
Das sind halt einfach auch Hindernisse, die es strukturell gibt in der Schule,
0:40:56–0:40:59
ähnlich wie auch in der Gesellschaft. Kann das auch sein.
0:41:01–0:41:05
Darauf wird dann auch eingegangen. Aber wir hatten natürlich auch dann so,
0:41:05–0:41:11
dass Mensen oder halt Cafeterias sehr kooperativ waren. Ist einfach so.
Florian Clauß
0:41:12–0:41:17
Was macht man in so einer Unmarktsituation? Dann kannst du auch nur sagen, okay, ist halt so.
Rolf Behringer
0:41:17–0:41:20
Genau, also wir haben ja keine Möglichkeit, irgendjemanden zu zwingen.
0:41:22–0:41:25
Und dann können wir einfach nur immer versuchen, freundlich,
0:41:25–0:41:31
sachlich zu bleiben und dann zu sagen, ja gut, falls Sie sich doch noch überlegen,
0:41:31–0:41:33
dann sagen Sie Bescheid.
Florian Clauß
0:41:34–0:41:38
Aber gut, das ist jetzt mal was anderes. Aber du kommst ja zwangsläufig immer
0:41:38–0:41:42
so zu bestimmten Stellen, die dann halt so eine, also auch in der Bürokratie,
0:41:43–0:41:47
dann halt einfach sagen so, nee ey, was geht mich das an? Du hast mich in Ruhe.
Rolf Behringer
0:41:47–0:41:47
Ja, genau.
Florian Clauß
0:41:47–0:41:52
Und das ist ja auch häufig die Erfahrung, die dann halt Bürgerinnen und Bürger machen.
Rolf Behringer
0:41:52–0:41:52
Genau.
Florian Clauß
0:41:53–0:41:57
Und die auch eine gewisse Politikfrustration dann nützlich bringen.
Rolf Behringer
0:41:57–0:41:57
Ja, absolut.
Florian Clauß
0:41:59–0:42:06
Aber der Gegenteil ist, wenn eben die Aktionen, die man dann auch macht,
0:42:06–0:42:09
tatsächlich Ergebnisse zeigen.
0:42:09–0:42:15
Und so wie ich das verstehe, kann diese Gemeinwohlmethode auch Ergebnisse produzieren,
0:42:16–0:42:19
mit denen sich dann die Teilnehmenden identifizieren können.
Rolf Behringer
0:42:19–0:42:22
Genau, genau. Das ist halt auch der Punkt, dann zu merken, okay,
0:42:23–0:42:30
die Gemeinde oder die Stadt, die macht zumindest schon mal den Schritt und lädt
0:42:30–0:42:32
uns ein und will uns zuhören.
0:42:32–0:42:35
Die haben ja da was organisiert. Meistens gibt es noch ein bisschen Catering dazu.
0:42:35–0:42:38
Auch in den Schulen haben wir versucht, das so zu machen. Die haben von uns
0:42:38–0:42:44
als außerschulischer Partner, die haben von uns ein Einladungsschreiben bekommen
0:42:44–0:42:48
mit einer Erklärung, warum sie jetzt da kommen sollen und so.
0:42:48–0:42:51
Also, dass es auch so ein bisschen einen formalen Charakter hat.
0:42:51–0:42:54
Und dann kommen die Schüler und Schülerinnen und werden halt total ernst genommen.
0:42:55–0:42:59
Und dann geht es halt los. Ich habe ja vorhin angefangen, dann stell dir vor, 25.
0:43:00–0:43:05
Und dann werden die 25 wieder per Zufall, per Los, in die Fünfergruppen gelost.
0:43:06–0:43:11
Und dann kriegen die eine Fragestellung, die sehr konkret ist.
0:43:11–0:43:16
Also zum Beispiel, was kann die Schule tun, um den CO2-Ausstoß mittelfristig
0:43:16–0:43:21
und langfristig und kurzfristig zu reduzieren im Bereich Energie?
0:43:21–0:43:24
Also dann werden die einzelnen Bereiche abgefragt.
0:43:24–0:43:29
Und dann werden die in den Fünfergruppen, sitzen die 20 bis 30 Minuten,
0:43:29–0:43:35
je nachdem, das besprechen wir vorher, sitzen die am Tisch und beschäftigen sich mit dieser Frage.
0:43:35–0:43:39
Und dann haben die vorbereitete Zettel auf dem Tisch liegen,
0:43:39–0:43:44
wo sie mit Grußbuchstaben quasi ihre Vorschläge formulieren.
0:43:44–0:43:46
Die können vorher intern sammeln.
0:43:48–0:43:54
Ideen sammeln, aber die fünf sollen mit drei konkreten Vorschlägen rauskommen.
0:43:55–0:44:00
Also nicht mit 20 oder so, sondern jede Gruppe, jede Fünfergruppe kommt mit drei Vorschlägen.
0:44:01–0:44:04
Das heißt, du bist dann, wenn die wieder zusammenkommen nach 20 oder 30 Minuten,
0:44:04–0:44:08
kommen die mit 15 Vorschlägen insgesamt. Also fünf mal drei.
Florian Clauß
0:44:08–0:44:12
Und die sind dann auch schon innerhalb der Gruppe in irgendeiner Form aggregiert?
Rolf Behringer
0:44:12–0:44:15
Genau, genau. Und priorisieren kommt dann noch.
0:44:15–0:44:22
Also dann kommen die 25 zusammen und dann gibt es eine Pinnwand und dann werden
0:44:22–0:44:27
die so gepinnt und werden gegebenenfalls noch geclustert, falls es aus Fünfergruppen
0:44:27–0:44:29
gleiche oder sehr ähnliche Vorschläge gibt.
0:44:30–0:44:35
Dann kriegen alle Teilnehmenden fünf Klebepunkte. Wo geht es lang?
Florian Clauß
0:44:35–0:44:38
Wir gehen jetzt hier. Ich versuche ein bisschen die Straßen zu meinen,
0:44:39–0:44:41
deswegen wäre ich im Gebüsch unterwegs.
0:44:42–0:44:45
Im schlesischen Busch. Nein, der schlesische Busch ist mal anders.
0:44:45–0:44:48
Aber es fühlt sich so an wie der Schlesische Busch.
0:44:49–0:44:53
Wir sind hinter dem Parkcenter langgelaufen, gehen jetzt gleich.
0:44:53–0:44:57
Hier müssen wir noch ein bisschen an der Straße lang, wird es etwas lauter.
0:44:57–0:45:02
Und dann versuchen wir auf die Trasse zu kommen, Richtung Gurley.
0:45:03–0:45:08
Also das heißt, der Zeitinvest ist auch überschaubar für diesen ganzen Busch.
0:45:08–0:45:11
Das ist ja nochmal eine ganz wichtige Komponente.
Rolf Behringer
0:45:11–0:45:12
Ja, genau.
Florian Clauß
0:45:12–0:45:17
Dass es dann halt Ergebnisse schafft in relativ überschaubaren Zeiteinheiten.
Rolf Behringer
0:45:17–0:45:22
Ja, genau. Also du hast im Grunde immer eine halbe Stunde, also man kann sagen,
0:45:22–0:45:26
so pro Thema kann man in anderthalb Stunden, also in 90 Minuten,
0:45:27–0:45:29
Ergebnisse rauskriegen.
0:45:29–0:45:36
Also inklusive Priorisierung. Und in der Schule gibt es noch eine Pause und
0:45:36–0:45:40
die beiden 25er-Gruppen machen jeweils zwei Themen an einem Vormittag.
0:45:41–0:45:45
Das heißt, die Schüler, die dann bei uns sind, die werden auch befreit und nehmen
0:45:45–0:45:51
dann an dieser wichtigen demokratischen Veranstaltung teil, sozusagen.
Florian Clauß
0:45:51–0:45:55
Ja, ich meine, das ist toll, dass man dann auch innerhalb von einer Zeit,
0:45:56–0:46:01
einer kurzen Zeit eines Schultages dann so konkrete Ergebnisse bekommt.
0:46:01–0:46:06
Das stärkt ja dann auch die Meinung und das Verständnis.
Rolf Behringer
0:46:06–0:46:10
Und das hat auch eine Bedeutung dann letzten Endes, weil die ja so eingeladen werden offiziell.
0:46:10–0:46:14
Und die anderen Schüler, die kriegen das dann doch irgendwie mit im Laufe des
0:46:14–0:46:19
Tages, wenn wir unsere Roll-Ups hinstellen, für die Maratschule und dann sehen
0:46:19–0:46:22
sie, dass da welche sitzen und konferieren.
0:46:22–0:46:23
Das spricht sich auch um.
0:46:24–0:46:27
Also innerhalb von dem Projekt haben wir noch eine Mobilitätsumfrage.
0:46:28–0:46:30
Da werden quasi alle Schülerinnen und alle Lehrerinnen,
0:46:32–0:46:37
wie sie in die Schule kommen und es werden auch die ganzen Klassenfahrten oder
0:46:37–0:46:41
Schüleraustausche und so weiter aufgelistet, um dann zu gucken halt,
0:46:42–0:46:46
wie viel CO2 entsteht bei der gesamten Mobilität.
Florian Clauß
0:46:47–0:46:48
Beim Skiurlaub zum Beispiel.
Rolf Behringer
0:46:49–0:46:56
Ja genau, Skiurlaub oder Musikfahrten oder Sprachkurse, also alles so was,
0:46:56–0:46:59
Museumsbesuche, kommt alles mit rein.
Florian Clauß
0:46:59–0:47:02
Und dann habt ihr wahrscheinlich auch aufgrund eure Erfahrung schon,
0:47:02–0:47:06
weil ihr in verschiedenen Schulen wart, dann könnt ihr auch relativ schnell
0:47:06–0:47:07
auf Vollständigkeit prüfen.
0:47:08–0:47:11
Dass dann auch alle Aspekte dann halt auch entsprechend abgedeckt sind,
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weil wenn man das erste Mal sich dann irgendwie die Energiebilanz von einem
0:47:15–0:47:19
Skiurlaub, dann sind das sicher viele Aspekte, die man erstmal gar nicht,
0:47:19–0:47:20
auf die man nicht so einfach kommt.
Rolf Behringer
0:47:20–0:47:25
Ja, und was halt dann manchmal echt die Frustration auslöst,
0:47:25–0:47:31
ist, wenn die Schulen halt irgendwie in die USA fliegen, weil sie dort halt
0:47:31–0:47:32
irgendwie ein Projekt haben oder so.
0:47:32–0:47:37
Also schon aus der Historie heraus. Halt jedes Jahr in die USA fliegen und alle
0:47:37–0:47:40
eigentlich auch so freuen sich da drauf oder umstellen.
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Kann man ja nachvollziehen. Aber dann zerhaut das einfach die CO2-Bilanz brutal.
0:47:47–0:47:52
Weil dann siehst du halt, okay, die Schule zu heizen das ganze Jahr mit Strom
0:47:52–0:47:54
zu versorgen, da werden wir so Tortendiagramme.
0:47:55–0:47:57
Und dann siehst du halt, okay, das braucht so und so viel.
0:47:58–0:48:03
Aber jetzt durch den Flug ist unsere CO2-Bilanz eine Katastrophe geworden.
Florian Clauß
0:48:04–0:48:11
Ja, gut. Klar, dann ist natürlich hier so ein Thema, dass man sich die ganze Zeit darauf freut.
0:48:12–0:48:17
Aber dann merkt man das ja auch an anderer Stelle, wie teuer das ist zu fliegen.
Rolf Behringer
0:48:17–0:48:17
Ja.
Florian Clauß
0:48:18–0:48:19
Also für einen selber.
Rolf Behringer
0:48:19–0:48:19
Genau.
Florian Clauß
0:48:20–0:48:24
Das ist ja nochmal so ganz handfest, wenn man das auf so ein Schulgebäude ausrollt
0:48:24–0:48:29
und dann überlegt, okay, das kostet einfach so viel. Das sind nochmal so...
0:48:30–0:48:34
So, wir sind jetzt hier oben auf der Brücke, auf der Trasse angekommen.
Rolf Behringer
0:48:34–0:48:38
Ja, ich habe Angst. Es ist ganz dunkel hier und es sind viele fremde Männer.
Florian Clauß
0:48:39–0:48:46
Ja, das wilde Berlin. Die Ecken vom wilden Berlin. Ich mache jetzt mal eine Aufnahme. Okay.
0:48:48–0:48:51
Also jetzt noch mal so ein bisschen inhaltlich einzusteigen.
0:48:52–0:48:58
Was gab es denn so rückblickend für Highlights in diesen Einzelnen,
0:48:59–0:49:03
bei den Einzelnen, wo du sagst, die Schule war am Anfang, hat sich total gesperrt.
0:49:03–0:49:08
Aber als du dann das Ergebnis gesehen hast, dann haben die sämtliche Maßnahmen umgesetzt.
0:49:08–0:49:12
Oder auch das Gegenteil. Hast du da vielleicht noch so ein paar Anekdoten?
Rolf Behringer
0:49:13–0:49:18
Ja, schon. Also das ist sehr vielschichtig, muss man sagen.
0:49:19–0:49:24
Es ist natürlich auch ein Projekt, was doch auch so ein Engagement verlangt.
0:49:25–0:49:33
Und da gab es tatsächlich auch Schulen, die hatten sich übernommen vielleicht auch.
0:49:33–0:49:36
Also zum Glück nicht bei uns, bei Partnern.
0:49:36–0:49:42
Also jetzt schiebe ich mal das Negative voraus, sozusagen. weil das jetzt natürlich
0:49:42–0:49:47
keine Wundermethode ist, sondern die Methode, die muss halt einfach auch gut
0:49:47–0:49:50
umgesetzt werden, die muss in einem guten Rahmen stattfinden und so weiter.
0:49:51–0:49:56
Es gab auch Situationen, wo Lehrkräfte erkrankt sind längerfristig und niemand
0:49:56–0:49:58
anderes sich dann bereit, wie sagt man.
Florian Clauß
0:49:58–0:49:59
Erklärt hat oder.
Rolf Behringer
0:49:59–0:50:03
Bereit erklärt hat. Naja, dann war das Ergebnis ein bisschen ernüchternd.
0:50:05–0:50:09
Aber wir hatten eine Schule, das fand ich richtig grandios, wir haben auf dem
0:50:09–0:50:13
Dach zum Beispiel eine PV-Anlage und da waren wir da oben. Wir machen auch so
0:50:13–0:50:14
einen Energierundgang durch die Schule.
0:50:15–0:50:17
Dann haben wir das halt angeguckt, wir haben uns die Werte geben lassen und
0:50:17–0:50:24
konnten sagen, diese Anlage, die hat 9 Prozent des elektrischen Energiebedarfs, deckt die ab.
Florian Clauß
0:50:24–0:50:27
Okay, ist das hoch in Relation?
Rolf Behringer
0:50:27–0:50:28
Nee, nicht so wirklich.
Florian Clauß
0:50:28–0:50:28
Okay.
Rolf Behringer
0:50:28–0:50:32
Und dann haben wir aber gesagt, aber hier auf dem Dach ist noch viel mehr Platz,
0:50:32–0:50:33
das hat ja ein Riesenpotenzial.
Florian Clauß
0:50:33–0:50:33
Ja.
Rolf Behringer
0:50:34–0:50:39
Und kurz nach Projektende hatten die schon repowered und ich habe mir das angeguckt
0:50:39–0:50:42
und die macht jetzt inzwischen 51 Prozent.
Florian Clauß
0:50:42–0:50:43
Wow. Oh, fett.
Rolf Behringer
0:50:43–0:50:45
Ja, also der Solar-Aktar.
Florian Clauß
0:50:45–0:50:47
Dann können die jetzt auch in die USA fließen.
Rolf Behringer
0:50:47–0:50:52
Genau. Und das ist natürlich dann das Learning, weil dann denkt man jetzt 51
0:50:52–0:50:55
Prozent und wenn die in die USA fliegen, dann ist das alles kaputt.
Florian Clauß
0:50:55–0:50:58
Und zwar ist es dann viel mehr. Ja, das ist schlimm.
Rolf Behringer
0:50:58–0:51:03
Und das ist auch bitter, ein Stück weit. Und es ist auch im Grunde die bittere
0:51:03–0:51:08
Diskussion, die wir in der Gesellschaft führen werden oder müssen.
0:51:09–0:51:10
Ich weiß nicht genau, ob das werden.
0:51:10–0:51:17
Weil wir können einfach nicht immer noch mehr fliegen und mehr und so weiter.
0:51:19–0:51:23
Also bei mir, ich bin schon länger nicht mehr geflogen und überlege halt,
0:51:24–0:51:29
naja, gibt es irgendwas, wo ich sagen kann, ich finde es okay,
0:51:29–0:51:31
dahin zu fliegen, aus irgendeinem Grund.
0:51:31–0:51:36
So und dann, naja, dann guckt man halt so, selbst im Freundeskreis.
0:51:37–0:51:41
Fliegen die Leute halt dann trotzdem so wie früher durch die Gegend,
0:51:41–0:51:46
obwohl wir alle verstanden haben, was für ein Problem wir an der Backe haben.
0:51:46–0:51:51
Und das ist eigentlich auch das, wo ich Hoffnung habe, dass wir mit diesem Tool,
0:51:51–0:51:52
mit der Gemeinwohlmethode,
0:51:53–0:51:59
besser ins Gespräch kommen können als Gesellschaft und Lösungen finden können,
0:51:59–0:52:02
die auch dann eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz bekommen.
Florian Clauß
0:52:02–0:52:08
Verstehe, ja, weil das viel handfester wird, Weil du dann diese Werte dann wirklich
0:52:08–0:52:11
so miteinander vergleichen und erfahren kannst.
0:52:11–0:52:17
Ich glaube, diese Größenverhältnisse, das ist ähnlich wie mit der Pandemie,
0:52:17–0:52:21
als die losging, keiner eine Vorstellung hatte, was exponentieller Wachstum ist.
0:52:22–0:52:27
Und dann auf einmal alle so, okay, das bedeutet exponentieller Wachstum und
0:52:27–0:52:31
das ist immer eine ganz andere Dimension, die sich da so auftun.
0:52:31–0:52:34
Und wenn du das irgendwie der Gesellschaft klar machen kannst,
0:52:35–0:52:36
es geht nicht mehr so weiter.
0:52:38–0:52:41
Und man kann sich immer hinstellen und sagen, es geht nicht weiter.
0:52:41–0:52:45
Aber die Akzeptanz dafür wirst du dann halt wenig finden. Du musst natürlich
0:52:45–0:52:49
dann auch irgendwelche Mittel haben, wo du dann sagen kannst,
0:52:49–0:52:54
okay, überlegt euch, ob ihr diesen Weg einschlagen wollt oder den anderen Weg.
0:52:54–0:52:57
Also es ist spannend, es ist wirklich spannend. Ich freue mich auch,
0:52:58–0:53:02
wie sich das dann jetzt weiterentwickeln kann. wie könnt ihr das jetzt,
0:53:03–0:53:10
Abgesehen von den Schulen, diese Methode noch bei euch in eurem Bereich weiter einsetzen?
Rolf Behringer
0:53:10–0:53:10
Ja, genau.
Florian Clauß
0:53:10–0:53:11
Habt ihr da auch schon Ideen?
Rolf Behringer
0:53:11–0:53:13
Ja, also das Interessante ist
0:53:13–0:53:18
ja, dass mich das ja auch dann praktisch überzeugt hat in der Anwendung.
0:53:18–0:53:22
Also der Wolfgang Schäffler, den ich erwähnt hatte von Meeting Democracy,
0:53:23–0:53:25
mit dem hatte ich öfters gesprochen.
0:53:25–0:53:27
Und dann irgendwann kam das Projekt und ich habe gedacht, nee,
0:53:28–0:53:30
lass uns doch Klimawandel und Beteiligung kombinieren.
0:53:30–0:53:35
Da habe ich dann gemerkt, ja, das ist halt, also das hat für mich,
0:53:35–0:53:40
ich sehe da echt ein Potenzial drin und möchte das halt auch in der Zivilgesellschaft
0:53:40–0:53:44
verbreiten und auch austesten, kurz zu sagen.
0:53:44–0:53:48
Und wir haben ja jetzt seit kurzem, also seit letztem Jahr, Seminarraum.
0:53:48–0:53:51
Also wir waren bisher immer nur mobil in Schulen unterwegs.
0:53:51–0:53:54
Und jetzt können wir zum ersten Mal auch Gruppen zu uns einladen.
Florian Clauß
0:53:54–0:53:56
Also hier als Solare Zukunft.
Rolf Behringer
0:53:56–0:54:02
Als Verein Solare Zukunft. und der soll ja auch belebt werden und ich habe einfach
0:54:02–0:54:09
so eine Vision, dass wir halt regelmäßig solche Gemeinwohlmethode verfahren,
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manchmal sagt man auch Planungszellen dazu, das ist so ein Äquivalent,
0:54:13–0:54:16
einfach durchführen zu bestimmten Themen.
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Also wir sammeln Themen vielleicht auch von Freunden oder von Menschen,
0:54:21–0:54:25
die wir kennen, die einfach sagen, das Thema, das beschäftigt mich so sehr und
0:54:25–0:54:28
das ist doch auch ein Thema, was andere ist, irgendwie beschäftigt.
0:54:29–0:54:33
Und dann könnten wir dazu so ein Verfahren durchführen. Und es geht halt in einem Abend.
0:54:34–0:54:39
Ein Thema, kann man zusammenkommen, man plant es zwei Stunden mit Input,
0:54:39–0:54:44
Durchführung, Ergebnis und da einfach ein Learning und noch weiter gedacht,
0:54:46–0:54:50
nicht nur in Freiburg zu machen bei uns, sondern halt auch in vielen anderen Städten.
Florian Clauß
0:54:51–0:54:56
Das sind also auch quasi wie so ein Open-Source-Verfahren, wo du dann diese
0:54:56–0:55:01
Methode offenlegst und dass sich dann solche Zentren bilden können,
0:55:01–0:55:05
wo die dann Räumlichkeiten zur Verfügung stehen haben, Leute,
0:55:05–0:55:07
die da schon mal was angewendet haben.
0:55:07–0:55:13
Und dann so einen offenen Entscheidungsprozess, also eine demokratische Zelle
0:55:13–0:55:15
quasi da implementieren können.
Rolf Behringer
0:55:15–0:55:20
Ja, und idealerweise, dass halt auch den Kommunen das kennenlernen und verstehen
0:55:20–0:55:24
und einfach sagen können, hey, also dann gibt es halt einfach so einen Expertenkreis,
0:55:25–0:55:27
um dann sowas durchzuführen.
0:55:27–0:55:31
Dass die dann einfach sagen, wir haben ein Thema und dann würde man das gerne mal durchführen.
0:55:31–0:55:34
Dann werden einfach ein paar Leute über das Anwohnermeldeamt,
0:55:34–0:55:38
über das Register der Zufall eingeladen und dann kann es durchgeführt werden.
Florian Clauß
0:55:38–0:55:44
Ja, also wo mich das, ich habe ja schon gesagt, dass wir jetzt gemeinsam Silvesterabend
0:55:44–0:55:48
verbracht haben, wo die Methode schon im Kleinen überzeugt hat,
0:55:48–0:55:51
war, wir standen vor der Wahl, was machen wir jetzt?
Rolf Behringer
0:55:51–0:55:51
Ja.
Florian Clauß
0:55:51–0:55:53
Spielen wir ein Exit-Spiel?
Rolf Behringer
0:55:53–0:55:54
Ja.
Florian Clauß
0:55:54–0:55:58
Machen wir unser Spiel mit dem Dictionary, wo sich einer einen Begriff raussucht
0:55:58–0:56:02
aus einem Wörterbuch, Bremswörterbuch, den die anderen nicht kennen.
0:56:02–0:56:09
Jeder schreibt eine Definition auf und dann werden die anonym vorgelesen, diese Interpretation.
0:56:09–0:56:14
Und derjenige, der dann gewählt wird als die richtige, und ob nicht die richtige
0:56:14–0:56:16
ist, kriegt einen Punkt.
0:56:16–0:56:20
Beziehungsweise, wenn dann halt derjenige, der die richtige Definition aufgeschrieben
0:56:20–0:56:25
hat, vorgelesen hat und keiner rät die, dann kriegt derjenige auch einen Punkt.
0:56:25–0:56:30
Ja, ganz kurz erklärt. Aber die dritte Variante, was war das nochmal? Das dritte Option.
0:56:31–0:56:32
Die zur Ausschau stand.
Rolf Behringer
0:56:32–0:56:34
Das war, glaube ich, Wünsche.
Florian Clauß
0:56:35–0:56:36
Ach ja, genau, so Wünsche aufschreiben.
Rolf Behringer
0:56:37–0:56:39
Für 2025 aufschreiben.
Florian Clauß
0:56:39–0:56:44
Und fotografieren. Genau, da haben wir schon gemerkt, jeder will so ein bisschen höflich sein.
0:56:44–0:56:49
Und wir haben rumgedruckst. Und eigentlich hatte jeder schon ein klares Bild, was er machen will.
0:56:49–0:56:53
Aber so zu viert ging das dann nicht so richtig zu entscheiden.
0:56:53–0:56:57
Und dann hat Rolf gesagt, Moment, wir können das ganz demokratisch und geheim machen.
0:56:57–0:57:00
Und dann hat jeder einen Zettel ausgefüllt.
0:57:01–0:57:04
Dann, wo die drei Optionen draufstanden und konnte drei Striche vergeben.
0:57:05–0:57:08
Und dann wurde es ausgezählt, kam ziemlich eindeutig dann dieses Dictionary-Spiel.
0:57:09–0:57:13
Und das fand ich auch gut. Wo man dann wahrscheinlich noch eine Viertelstunde
0:57:13–0:57:17
lang rumdiskutiert hätte, war das dann innerhalb von zwei Minuten entschieden.
Rolf Behringer
0:57:17–0:57:20
Und das war gar nicht klar. Also bei unserem Gespräch vorher,
0:57:20–0:57:23
wo wir versucht haben, uns zu einigen, da war das für mich nicht klar.
0:57:24–0:57:25
Ich habe keine klare Tendenz erkannt.
Florian Clauß
0:57:25–0:57:26
Nee, war auch nicht klar.
Rolf Behringer
0:57:27–0:57:29
Und dann plötzlich, zack, war die Tendenz.
Florian Clauß
0:57:29–0:57:35
Das war eindeutig und wo man halt eben so viel im sozialen Zwischenraum dann
0:57:35–0:57:37
halt versucht, dann möglichst höflich und so.
0:57:37–0:57:41
Aber ich weiß, das magst du, aber ich will lieber das.
0:57:41–0:57:43
Dann hat man das einfach abgekürzt.
Rolf Behringer
0:57:44–0:57:48
Ja, ja, genau. Ja, vielleicht noch ganz kurz eine Anmerkung.
0:57:48–0:57:50
Ich habe jetzt Meeting Democracy genannt.
Florian Clauß
0:57:50–0:57:50
Ja.
Rolf Behringer
0:57:51–0:57:54
Und die sind gerade dabei, auch einen Verein zu gründen.
0:57:54–0:57:59
Also es gibt auch die Webseite zu Meeting Democracy. das steht glaube ich dann
0:57:59–0:58:01
in den in deinen footnotes.
0:58:02–0:58:11
Was sie aber machen zum Beispiel ist jetzt in diesem Jahr sechs solche Verfahren mit mehr Demokratie.
0:58:11–0:58:13
Also mehr Demokratie ist auch ein großer Verein.
0:58:13–0:58:19
Die haben fast 10.000 Mitglieder und Mitgliederinnen. 10.000.
Florian Clauß
0:58:19–0:58:19
Ist aber echt viel.
Rolf Behringer
0:58:19–0:58:24
Ja, das ist richtig viel. Das ist schon mit der größte demokratische Verein.
0:58:25–0:58:31
Und da machen die zehn solche Gemeinwohl-Methode-Verfahren,
0:58:31–0:58:34
allerdings mit vereinsinternen Fragestellungen.
0:58:34–0:58:37
Also es ist jetzt nicht so, dass ich leider kann ich jetzt nicht sagen,
0:58:37–0:58:38
es ist für die Öffentlichkeit,
0:58:39–0:58:44
aber wir spielen auch mit dem Gedanken und wir suchen eigentlich noch nach einer Methode,
0:58:45–0:58:51
wie wir aus der Öffentlichkeit und es gerne auch online Themen finden und Leute
0:58:51–0:58:55
per Zufall auch einladen können. Ja, das ist gar nicht so einfach.
Florian Clauß
0:58:55–0:58:58
Ja, ich meine, das ist Öffentlichkeitsarbeit wieder angesagt.
0:58:58–0:59:02
Wenn du in so einem Interessensverband, wie in der Schule bist,
0:59:02–0:59:04
dann sind die Themen schon relativ klar.
0:59:04–0:59:07
Aber wenn du dann selber für deine Themen werben musst, dann kommt auch mal
0:59:07–0:59:09
eine andere Kiste obendrauf.
0:59:09–0:59:14
So, wir überqueren gerade den Kanal. Ich mache hier noch ein Bild.
Rolf Behringer
0:59:14–0:59:17
Wow, schön. Mit ein bisschen Reggae-Musik im Hintergrund.
Florian Clauß
0:59:17–0:59:25
Wir laufen am Fuße des Görlitzer Parks entlang und ich mag die Strecke eigentlich
0:59:25–0:59:29
ganz gerne, aber trotzdem im Dunkeln ist sie etwas aufregend.
0:59:32–0:59:36
Okay, Rolf, ich denke, wir sind auch so am Ende.
Rolf Behringer
0:59:36–0:59:37
Ja.
Florian Clauß
0:59:37–0:59:43
Die Projekte, die ihr mit dem Verein macht und auch einfach auch so den Beitrag,
0:59:43–0:59:47
den ihr für die Gesellschaft dann damit leistet, finde ich ganz großartig.
0:59:47–0:59:52
Und ich danke dir, dass du da warst und dass wir über das Projekt sprechen konnten
0:59:52–0:59:55
und dass vielleicht einige jetzt einen Eindruck bekommen haben,
0:59:55–0:59:59
was eben auch so eine Methode ausrichten kann.
0:59:59–1:00:04
Also auch hier der Aufruf, man kann sich ja in seiner lokalen Community mal
1:00:04–1:00:08
anschauen, ob es solche Bewegungen gibt und dann auch mitmachen.
1:00:09–1:00:13
Also diese sozialen Zellen selber mit aufbauen, das ist ja, glaube ich,
1:00:13–1:00:14
auch ein ganz wichtiger Beitrag.
1:00:15–1:00:20
Auch wenn viele sagen, Demokratie ist, wenn ich alle vier Jahre ein Kreuzchen mache und mehr nicht.
1:00:21–1:00:24
Aber hier fängt der Demokrat hier an, bei sowas.
1:00:25–1:00:32
Und das ist glaube ich, sowas brauchen wir heutzutage dieszulande weil sich
1:00:32–1:00:36
die Gesellschaft jetzt in der Tendenz nicht demokratisch entwickelt,
1:00:38–1:00:40
danke dir.
Rolf Behringer
1:00:40–1:00:42
Für die Möglichkeit mit dir hier spazieren zu gehen.
Florian Clauß
1:00:42–1:00:47
Ja sehr gerne gerne wieder, wenn ich mal wieder in Freiburg bin ich habe natürlich
1:00:47–1:00:53
viele Fragen zu deinen anderen Projekten noch vielleicht ergibt sich nochmal eine Gelegenheit ja.
Rolf Behringer
1:00:53–1:00:55
Sehr gerne Dann schlage ich mal eine Tour vor.
Florian Clauß
1:00:55–1:00:56
In Freiburg.
Rolf Behringer
1:00:56–1:00:57
Alles klar, danke dir.
Florian Clauß
1:00:58–1:01:01
Gut, dann bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Tschüss.

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