„Wenn man nicht ernst spielt, macht es keinen Spaß.“ Loriot, 1977
Flo hat ein Thema mitgebracht, das ihn schon seit seiner frühsten Jugend begleitet. Täglich gab er sich dieser Leidenschaft auf der letzten Bank im Schulbus zusammen mit zwei anderen Mitschülern hin: Skat! Um das Thema dieser Episode einzuführen, singt Flo sogar eine Ode an den Skat. Skat ist ein urdeutsches Spiel und wurde 2016 von der UNESCO in das immaterielle Kulturerbe aufgenommen. Schätzungsweise spielen 20 - 25 Millionen Deutsche Skat. Damit ist Skat als Sport verbreiteter als Fußball. Das Spiel „Skat“ wurde das erste Mal 1813 in einer Spielkladde von Hans Karl Leopold von der Gabelentz erwähnt. Skat wurde in einem Altenburger Spielzirkel erfunden, es leitete sich aus den Spielen Wendischen Schafkopf, L’hombre und dem Tarock ab. Das Spiel verbreitete sich zunächst unter Studenten an den mitteldeutschen Universitäten und dann durch alle sozialen Schichten im ganzen Land. Als aus den zersplitterten Teilen des Heiligen Römischen Reich deutscher Nation das Deutsche Reich gegründet wurde, bestand auch im Skat das Bedürfnis die Regeln zu vereinheitlichen. Dazu trug der erste Deutsche Skatkongress im Jahre 1886 bei. Skat spielte also eine wesentliche Rolle im "Nationbuilding". Auch während des 1. Weltkrieges fiel Skat eine zentrale Bedeutung zu: die Soldaten vertrieben sich die Zeit im sogenannten "Schützengrabenskat". Die Spielkartenindustrie wurde zur kriegswichtigen Industrie erklärt. Hierbei setzte sich auch das Zahlenreizen gegenüber dem Altenburger Farbreizen durch. Während wir der Geschichte des Skats nachgehen, begegnen wir den großen historischen Sehenswürdigkeiten Berlins: wir laufen von der Jannowitzbrücke über die Fischerinsel ins Nikolaiviertel. Wir streifen dabei die historische Grenze zwischen Berlin und Cölln und spekulieren über die Genese des Nikolaiviertels. Wir schreiten über den Schlüterhof durch das Humboldtforum und flanieren im Lustgarten am Dom vorbei zur Alten Nationalgalerie. Teilweise schlürfen wir über das Pflaster, weil es witterungsbedingt sehr glatt ist und Micz einen weiteren Rippenbruch vermeiden möchte. Als wir die Friedrichsbrücke queren, erzählt Flo von seinen Vorlesungen mit Raucherpause bei Friedrich Kittler in der Theologischen Fakultät, die direkt an der Ecke zum Dom liegt. Schließlich landen wir im Mombijoupark, wo Micz im Stegreif aus dem Kopf das Reizen mit Spitzen erklären kann. Micz gibt auch den klassischen Sketch von Loriot zum Skatspiel zum Besten; Loriot ist in ähnlicher Weise mit der deutschen Seele verankert wie das Skatspielen. Wie ist Flo auf das Thema gekommen? Er hat zwischen den Jahren den 37. Chaos Communication Congress in Hamburg besucht und am 1. Skatturnier des Congresses teilgenommen. Das Turnier mit einleitendem Vortrag wurde von Segal organisiert. Segal hat auch seine Folien zur Verfügung gestellt, die wir hier referenzieren. Vielen Dank dafür!
Ich mach jetzt nochmal die Einleitung. Okay. Machst du mal Stopp? Nee.
Florian Clauß
0:00:09–0:00:11
Ich guck nochmal, ob es läuft.
Micz Flor
0:00:11–0:00:15
Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast, dem Podcast,
0:00:15–0:00:19
bei dem wir laufend reden und beim Reden laufen. Rechts neben mir ist.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:21
Flo, hallo.
Micz Flor
0:00:21–0:00:26
Und hier ist Mitch. Ich stelle Flo vor, weil der heute ein Thema vorbereitet hat.
0:00:27–0:00:30
Diese Idee Das ist die Idee des Podcasts für die, die zum ersten Mal hier sind.
0:00:30–0:00:32
Wir haben früher während der
0:00:32–0:00:36
Corona-Zeit viel Spaziergänge gemacht im Freien und einfach so geredet.
0:00:36–0:00:40
Und hatten dann irgendwie, nachdem Corona vorbei war, gedacht,
0:00:40–0:00:43
wir machen jetzt einen Podcast, damit wir wieder laufen dürfen und reden dürfen.
0:00:44–0:00:47
Und das machen wir jetzt schon über ein Jahr. Weißt du.
Florian Clauß
0:00:47–0:00:53
Mitch, was mir heute aufgefallen ist? Dass wir ungefähr vor zwei Jahren unsere
0:00:53–0:00:55
nullte Episode aufgenommen haben.
Micz Flor
0:00:55–0:00:59
Den Trailer? Ja. das.
Florian Clauß
0:00:59–0:01:02
Ist echt wahnsinn wie schnell die zeit vergeht.
Micz Flor
0:01:02–0:01:02
Und wir.
Florian Clauß
0:01:02–0:01:04
Sind jetzt auch bei episode,
0:01:06–0:01:07
44 und.
Micz Flor
0:01:07–0:01:10
Manchmal sagen wir
0:01:10–0:01:13
uns ja was wir machen vielleicht weil wir auch ein bisschen unsicher
0:01:13–0:01:16
sind ob wir das alleine stemmen können und die andere person soll wenigstens
0:01:16–0:01:21
wissen worum es geht manchmal sagen wir es uns nicht weil wir die andere person
0:01:21–0:01:25
überraschen wollen und ich hatte flo im vorfeld gefragt sag mal willst du mir
0:01:25–0:01:33
sagen was wir heute besprechen das gesagt nee aber ich weiß dass du was darüber sagen kannst ja.
Florian Clauß
0:01:33–0:01:37
Und da bin ich mir sehr sicher und
0:01:37–0:01:42
es ist auch nicht umsonst dass wir diese gute laufen also wir zeichnen dann
0:01:42–0:01:47
werden wir reden und sind guter auf wir haben uns ja noch mit getroffen und
0:01:47–0:01:54
laufen jetzt richtung schleuse fischerinsel und wollen dann ins Nikolai-Viertel gehen.
0:01:55–0:01:58
Auch ein historisch sehr besetzter Platz.
Micz Flor
0:01:58–0:02:00
Aber hier waren wir noch nie zusammen.
Florian Clauß
0:02:00–0:02:03
Hier waren wir noch nie. Ich weiß auch, wir waren schon überall,
0:02:03–0:02:04
aber hier waren wir noch nie.
0:02:05–0:02:09
Und wir werden dann auch irgendwie so mal gucken, wie wir weiter dann langlaufen.
0:02:09–0:02:14
Das könnt ihr dann auf eigentlich-podcast.de könnt ihr dann die einzelnen Episoden
0:02:14–0:02:19
und Lauftracks euch anschauen und Informationen dazu runterladen.
Micz Flor
0:02:19–0:02:22
Kann man eigentlich halbautomatisch so eine Webseite irgendwie bauen,
0:02:22–0:02:27
wo man so Mashup-mäßig alle unsere Routen mal so reinzieht, dass man so Berlin
0:02:27–0:02:30
sieht, wo wir schon gelaufen sind, damit wir selber mal gucken, wo wir sind? Ja.
Florian Clauß
0:02:30–0:02:32
Das kann man einfach machen. Das.
Micz Flor
0:02:32–0:02:33
Kann so schwer nicht sein, oder? Nee.
Florian Clauß
0:02:33–0:02:36
Schwer ist das nicht. Da haben schon andere Sachen gemacht.
Micz Flor
0:02:37–0:02:38
Genau. Okay.
Florian Clauß
0:02:38–0:02:40
Ich komme zu meinem Thema.
Micz Flor
0:02:40–0:02:41
Ja, ich bin gespannt.
Florian Clauß
0:02:41–0:02:44
Du bist gespannt. Okay, ich habe drei Einstiege.
0:02:48–0:02:50
Angst auch. Ich habe auch ein bisschen Angst. gerne vorlesen.
0:02:50–0:02:53
Der heißt, wenn man nicht ernst spielt, macht es keinen Spaß.
0:02:56–0:02:56
Okay.
Micz Flor
0:02:56–0:02:57
Ja, okay.
Florian Clauß
0:02:57–0:03:00
Und hast du schon eine Ahnung, worum es geht? Ernst.
Micz Flor
0:03:00–0:03:04
Spielt Macht das keinen Spaß? Nikolai Viertel? Nein.
Florian Clauß
0:03:06–0:03:08
Komm mal nochmal auf. Das ist ein Zitat.
Micz Flor
0:03:09–0:03:10
Ja, das kann ich mir vorstellen.
Florian Clauß
0:03:10–0:03:13
Ein Zitat von einem der bekanntesten deutschen Komiker.
Micz Flor
0:03:14–0:03:19
Wenn man nicht von einem der Lebenden oder Nicht mehr Leben.
Florian Clauß
0:03:19–0:03:19
Nicht.
Micz Flor
0:03:19–0:03:22
Mehr Lebend. Und Berliner in?
Florian Clauß
0:03:22–0:03:24
Auch nicht Berliner.
0:03:26–0:03:30
Okay, komm mal, jetzt zweiter Einstieg? Ja. 18.
Micz Flor
0:03:32–0:03:39
18. Das ist die Abkürzung für A-H und wird deshalb oft gern...
Florian Clauß
0:03:40–0:03:43
20. Skat. Ja.
Micz Flor
0:03:44–0:03:47
Okay, danke. Skat jetzt halt.
Florian Clauß
0:03:47–0:03:53
Skat. Und jetzt, weil ich das so toll fand, dass du das letzte Mal gesungen
0:03:53–0:03:58
hast, vor zwei, drei Episoden wollte ich jetzt aussingen.
Micz Flor
0:03:59–0:03:59
Okay.
Florian Clauß
0:04:00–0:04:02
Und zwar eine Ode.
Micz Flor
0:04:03–0:04:05
Die hast du jetzt selber geschrieben oder musst.
Florian Clauß
0:04:05–0:04:08
Du die erkennen? Die ist historisch überliefert. Da werden auch noch mal so
0:04:08–0:04:14
zwei, drei Aspekte, die Skat betreffen in der Geschichte, werden da auch mit vertont, vertextet.
0:04:15–0:04:18
Ich muss jetzt probieren. Ich bin aufgeregt.
0:04:19–0:04:25
Hier ist auch keiner. Okay. Skat, du bist die große Kette,
0:04:26–0:04:36
die die Spielerwelt umfängt Sie wie alles um die Wette sich zu deinen Freuden
0:04:36–0:04:40
drängt Deinem Zauber weicht die Mauer,
0:04:40–0:04:50
die der Kastengeist ersann Skat spielt Pastor mit dem Bauernbürger, mit dem Edelmann,
0:04:52–0:04:57
eine Ode an die Freude, eine Ode an die Freude des Gartspielens.
0:04:57–0:05:03
Und das ist tatsächlich ein Text, der ist so, ja wahrscheinlich im Mitte des 19.
0:05:03–0:05:07
Jahrhunderts wurde man aufgefordert, den als Spieler zu singen.
Micz Flor
0:05:08–0:05:14
Okay. Und das sind jetzt alles Hinweise auf eine Person?
Florian Clauß
0:05:14–0:05:18
Nein, nein, das ist einfach mal eine Einleitung. Ich will mit dir über Skat
0:05:18–0:05:21
sprechen. Das ist dramaturgisch.
Micz Flor
0:05:21–0:05:25
Ich komme mir gerade vor wie in so einem Escape Room, wo ich jetzt drei Rätsel
0:05:25–0:05:26
habe, die ich lösen muss.
0:05:26–0:05:29
Aber eins habe ich schon gelöst, deshalb sind wir schon ein Level weiter.
Florian Clauß
0:05:29–0:05:35
Ja, genau. Es geht noch weiter. Also, das heißt, ich habe das Thema auch mitgebracht.
0:05:35–0:05:41
Ich war ja zwischen den Jahren auf dem 37C3, auf dem Chaos Communication Kongress in Hamburg.
0:05:42–0:05:48
Und da fand das erste Skat-Turnier des Kongresses statt.
Micz Flor
0:05:48–0:05:49
Oh nein, echt?
Florian Clauß
0:05:49–0:05:56
Ja, war großartig. Also man musste sich vorher in eine Liste einschreiben und wurde dann zum Turnier.
Micz Flor
0:05:57–0:06:00
Wie ist das eigentlich, fällt mir jetzt spontan natürlich ein,
0:06:00–0:06:05
weil ich denke bei Skat immer gleich an den L'Oreal-Sketch. Spielen Sie Skat? Im Moment nicht.
0:06:06–0:06:08
Und es ist ja so ein Männerding. Und dann denke ich jetzt gerade,
0:06:09–0:06:13
der CCC, wie ist das da bei so einem Skat-Turnier? Ist das 50-50, Männer, Frauen?
Florian Clauß
0:06:13–0:06:15
Nee, aber da komme ich auch nochmal
0:06:15–0:06:18
auf die Geschlechter, wann Frauen dann zugelassen wurden bei Turnieren.
0:06:19–0:06:22
Kann ich auch später nochmal erwähnen in der Geschichte des Skats.
0:06:23–0:06:25
Tatsächlich war das so ungefähr ein oder zwei Dörfer.
0:06:25–0:06:30
Also das ist noch sehr männlich besetzte Domäne, würde ich behaupten.
0:06:30–0:06:39
Aber es waren auch einige Spielerinnen dabei. Und das Ganze hat sich mit einem Vortrag eingeläutet.
0:06:39–0:06:43
Der, der das veranstaltet hat, heißt Segal.
0:06:44–0:06:47
Und von dem habe ich auch jetzt noch mal den Foliensatz bekommen.
0:06:47–0:06:51
Ich habe ihn noch mal angeschrieben, ob er mir den Foliensatz schicken kann.
0:06:51–0:06:54
Er ist so eine Einleitung über was es gab, ein bisschen Geschichte,
0:06:55–0:06:58
die Regeln und so weiter. Das werde ich jetzt so ähnlich mit dir durchgehen.
0:06:59–0:07:02
Hat noch ein bisschen was ergänzt, aber im Prinzip ist das mehr oder weniger
0:07:02–0:07:04
Wikipedia in Form abgeschrieben.
0:07:05–0:07:07
Also die Artikel sind da auch überall verlinkt.
Micz Flor
0:07:08–0:07:12
ChatGPT macht das dann in PowerPoint. Make me PowerPoint.
Florian Clauß
0:07:13–0:07:19
Also ja, er hat, also Sega hat im Prinzip dann erstmal so ein Grundding erklärt, erzählt.
0:07:19–0:07:24
Und dann um 19 Uhr fing das Turnier an. Man musste eben auf dieser Liste sein.
0:07:24–0:07:30
Es hatten sich 80 Leute dann eingefunden. 48 konnten mitspielen. die war eben von.
Micz Flor
0:07:30–0:07:31
Oben nach unten.
Florian Clauß
0:07:31–0:07:35
Ich war auch einer der Letzten, die da noch reingekommen sind.
0:07:36–0:07:39
Und man hat dann eben Vierertische gebildet.
Micz Flor
0:07:39–0:07:40
Du warst mit dabei im Turnier?
Florian Clauß
0:07:40–0:07:44
Ja, ja. Vierertische gebildet. Also zwölf.
Micz Flor
0:07:44–0:07:47
Das ist ja noch, also sag jetzt nicht, wie es ausgegangen ist.
0:07:47–0:07:48
Ich sag es nicht, weil das ist.
Florian Clauß
0:07:48–0:07:50
Ja auch nicht spannend. Nee, das ist überhaupt nicht spannend.
0:07:50–0:07:54
In der ersten Runde war ich, also man hat dann quasi... Das war spannend.
Micz Flor
0:07:56–0:07:59
Aber jetzt ist es nicht mehr spannend. Du bist so ein bisschen und dann raus.
0:08:01–0:08:04
Jetzt habe ich so das Gefühl, es ist gar nicht spannend, die erste Runde,
0:08:04–0:08:05
also du bist relativ schnell dann irgendwie rausgekommen.
Florian Clauß
0:08:05–0:08:08
Ja, es war dann wirklich so, dass auch einige dann gegangen sind,
0:08:08–0:08:09
weil es geht halt sehr lange.
0:08:09–0:08:15
Es fing um 19 Uhr an, um 18 Uhr war der Vortag, 19 Uhr dann das Turnier und das geht fünf Stunden.
0:08:15–0:08:18
Also wir waren dann halt zwanzig und die zweite Runde...
Micz Flor
0:08:18–0:08:22
Und du hast deshalb gewonnen, weil du als Einziger nicht aufs Klo gehen musstest.
Florian Clauß
0:08:22–0:08:28
Also die erste Serie, wie das heißt, beim Turnier haben wir zu viert an einem
0:08:28–0:08:32
Tisch gespielt und 10 Runden, also 40 Spiele gemacht.
0:08:32–0:08:37
Und die zweite, die waren 3 Runden, also 9 Spiele, das war nur noch zu dritt.
0:08:37–0:08:39
Und dann waren nur noch 28 Spiele übrig.
0:08:40–0:08:44
In der ersten habe ich an meinen Tisch die Punkte reingeholt, da war ich Tisch 1.
0:08:45–0:08:49
Aber in der zweiten Serie habe ich total verkackt. Da bin ich irgendwie 21.
0:08:50–0:08:53
Geworden und habe dann irgendwie eine Tasse mit Untersetzer bekommen.
0:08:53–0:08:58
Kommen, als konnte ich mir noch das vom Tisch wegnehmen, was übrig geblieben ist.
Micz Flor
0:08:58–0:09:02
Das war in mir gerade interessanter Worldbuilding, als du das gesagt hast.
0:09:03–0:09:06
Ich habe dann eine Tasse bekommen und dann dachte ich, da ist kein Vierer-Club,
0:09:06–0:09:08
dann habe ich halt irgendwie so, Entschuldigung, das ist ja der alte Titel.
0:09:09–0:09:14
Und dann habe ich halt so Billo-Tische und alles so Makeshift-mäßig gesehen.
0:09:15–0:09:19
Und dann war diese Tasse, habe ich eine Tasse und dann war diese Tasse sofort
0:09:19–0:09:24
eine von diesen Mensa-Tassen. Diese geraden Runden, die so klonk auf dem Tisch
0:09:24–0:09:27
stehen mit Untertasse. Da hast du Untertasse gesagt.
0:09:27–0:09:29
Dann habe ich innerlich in meinem Worldbuilding versucht, eine Untertasse unter
0:09:29–0:09:31
diese gerade Tasse zu schieben.
0:09:31–0:09:35
Das hat nicht gepasst und jetzt bin ich ein bisschen lost, wie diese Tasse aussieht.
0:09:35–0:09:37
Ist das eine Tasse, die so konisch zuläuft?
Florian Clauß
0:09:37–0:09:41
Nein, das ist nicht konisch. Das ist ja auch gerade. Das ist komisch.
0:09:41–0:09:48
Und es ist so, dass da diese Untertasse ist nichts anderes als ein kleines Silikonfeld,
0:09:48–0:09:50
was man dann drunter aufziehen kann.
0:09:50–0:09:54
Also das ist nicht wegrutscht vom tisch aber das
0:09:54–0:09:58
ist glaube ich nicht so interessant für mich war es ein kugelschreiber
0:09:58–0:10:02
bekommen das ist ja auch das klassische was man dann bei solchen sachen bekommt
0:10:02–0:10:08
also es hat echt spaß gemacht und ja also ich wollte jetzt mit dir noch mal
0:10:08–0:10:15
so ein bisschen was ist denn eigentlich skat ja also wir können ich dachte jetzt
0:10:15–0:10:17
vom aufbau wir reden erstmal allgemein über Skat,
0:10:17–0:10:21
dann rede ich etwas länger über die Geschichte von Skat und dann können wir
0:10:21–0:10:27
durch die Regeln gehen und nochmal über Spielkarten sprechen und über verschiedene Varianten,
0:10:29–0:10:34
So, also ein Skat ist ein Kartenspiel für drei Personen.
Micz Flor
0:10:34–0:10:35
Oder vier.
Florian Clauß
0:10:36–0:10:42
Ja, also aktiv spielen drei Personen. Es gibt immer zu viert,
0:10:42–0:10:44
das heißt, einer gibt und die anderen drei spielen.
0:10:44–0:10:48
Das ist auch üblich bei Turnierspielen, dass es dann an Vierertischen spielt.
0:10:49–0:10:50
Dann setzt der, der gibt, aus.
0:10:51–0:11:00
Und Skat ist ein Strategiespiel mit sogenannter imperfekter Information. Ja, so.
Micz Flor
0:11:00–0:11:01
Wie Poker.
Florian Clauß
0:11:02–0:11:08
Ja, Imperfekt heißt, dass es eine Zufallskomponente gibt, die nicht ersichtlich ist.
0:11:10–0:11:14
Also es gibt perfekte Informationen, so etwas wie Schach oder Go,
0:11:14–0:11:16
wo alles quasi sichtbar ist.
0:11:17–0:11:21
Spiele mit perfekter Information und Imperfekt, da bedeutet das eben die Spieler,
0:11:21–0:11:23
dass ihre Karten verdeckt halten.
0:11:24–0:11:28
Und je mehr Karten abgelegt werden, desto klarer ist die Information.
0:11:29–0:11:30
Welche noch fehlen und welche da sind.
0:11:32–0:11:37
Das Blatt hat 32 Karten, mit denen man spielt.
Micz Flor
0:11:38–0:11:39
Und hinten scheißt die End.
Florian Clauß
0:11:41–0:11:46
Da kommen wir noch drauf. Und jeder Spieler kriegt 10 Karten.
0:11:47–0:11:50
Die werden auch nach einer ganz strengen Reihenfolge ausgeteilt.
0:11:51–0:11:56
Nämlich 3, dann wird das Guard abgelegt, dann 4 und dann wieder 3.
0:11:58–0:12:05
Und das heißt, jeder hat zehn Karten und in der Mitte der Spieler liegt ein sogenannter Skat.
Micz Flor
0:12:05–0:12:07
Darf ich dich was fragen?
Florian Clauß
0:12:07–0:12:07
Gerne.
Micz Flor
0:12:08–0:12:13
Dieses 3-4-3-Austeilen, das ist sowas, dass wenn man in der Schule ist,
0:12:13–0:12:17
erstmal Skat mitspielt bei Älteren oder sowas, dann, ich weiß gar nicht,
0:12:17–0:12:20
ob heute noch in der Schule Skat gespielt wird, aber egal,
0:12:20–0:12:23
dann ist das sowas, dass man das gleich so eingetrichtert bekommt.
0:12:25–0:12:28
Man macht das dann immer so, drei, vier, drei, das ist halt einfach so, so gehört sich das.
0:12:28–0:12:32
Und jetzt hast du es nochmal gesagt und zum ersten Mal, wie mit der Tasse vorhin,
0:12:32–0:12:37
beim Worldbuilding frage ich mich dann, ist es so, dass wenn jemand zwei,
0:12:37–0:12:39
zwei, zwei, zwei, zwei austauscht, dass es dann nicht gilt?
0:12:40–0:12:43
Oder ist es, okay, aber warum?
Florian Clauß
0:12:43–0:12:46
Weil das unterliegt den Skatregeln.
Micz Flor
0:12:47–0:12:50
Aber angenommen, jemand würde beim Schachspiel sagen, man muss zuerst die Bauern
0:12:50–0:12:54
aufstellen und dann von außen nach innen und den König zuletzt.
0:12:54–0:12:56
Ansonsten darf man nicht spielen. Das wäre doch absurd.
Florian Clauß
0:12:57–0:13:02
Aber das ist ja auch ein Unterschied, weil je nachdem wie die Karten ausgeteilt
0:13:02–0:13:06
werden, also bei Bauern ist es ja quasi, da ist ja keine verdeckte Komponente.
Micz Flor
0:13:06–0:13:07
Das stimmt, aber das ist ja gemischt.
Florian Clauß
0:13:07–0:13:09
Aber in dem Moment.
Micz Flor
0:13:09–0:13:10
Wenn ich anders austeile.
Florian Clauß
0:13:10–0:13:13
Dann kriegt ja der andere Spieler potenziell andere Karten.
Micz Flor
0:13:13–0:13:18
Aber das würde ja davon ausgehen, dass eine höhere Macht vorher die Karten sich anschaut. Ja.
Florian Clauß
0:13:18–0:13:23
Wir kommen nochmal zu dem Punkt, warum da eine gewisse vereinheitliche und auch
0:13:23–0:13:26
eine ganz strenge Ordnung in dem Spiel drin ist.
0:13:26–0:13:31
Das hat auch Gründe, dass das so gemacht wird.
0:13:32–0:13:37
Skat, also warum der heißt der Skat, es gibt dann so diese Theorie,
0:13:37–0:13:45
dass sich das nach dem italienischen Verb skatare ableitet, das heißt das Weggelegte.
0:13:46–0:13:50
Nach dem Geben wird im Prinzip erstmal, also das Skat besteht aus zwei Phasen,
0:13:50–0:13:51
dem Reizen und dem Spielen.
0:13:51–0:13:54
Reizen kann man auch dann nachher nochmal ausführlicher erklären.
0:13:55–0:13:59
Das Reizen bestimmt derjenige, der alleine spielt, gegen zwei andere.
0:14:00–0:14:04
Und untereinander dürfen die Gegenspieler, also die jetzt gegen den Alleinspielenden
0:14:04–0:14:07
spielen, dürfen sich nicht absprechen.
0:14:07–0:14:11
Also ist auch in der Skatordnung festgelegt.
Micz Flor
0:14:11–0:14:16
Ja, jetzt bin ich kurz interessiert, du erklärst diese Sachen,
0:14:16–0:14:19
um dann auf eine Meta-Ebene zu springen, in der es wichtig war,
0:14:20–0:14:22
dass wir das alles nochmal Revue passieren haben lassen.
Florian Clauß
0:14:23–0:14:24
Du zielst jetzt worauf ab?
Micz Flor
0:14:25–0:14:28
Naja, weil entweder wir, wir werden jetzt ja niemandem Skatball bringen,
0:14:28–0:14:33
aber du erklärst jetzt die Regeln ganz genau, was ist Ramschen und so weiter und so fort.
0:14:34–0:14:37
Und da kommen wir dann, du sagst ja eben gerade schon, da kommen wir dann nochmal
0:14:37–0:14:41
drauf, warum. Also es gibt doch noch so eine zweite Ebene dahinter.
Florian Clauß
0:14:41–0:14:46
Naja, ich meine, es gibt einmal diese Geschichte von Regelwerk,
0:14:46–0:14:48
da kann man gucken, wie tief man da reingeht.
0:14:48–0:14:51
Das wird auch sicher ein bisschen trocken und langweilig und da kann man auch
0:14:51–0:14:53
sagen, nee, ist jetzt nicht interessant.
0:14:53–0:14:57
Die andere Sache ist, es gibt bestimmte, also wie du jetzt sagst,
0:14:57–0:15:01
man könnte doch mal ganz anders austeilen, was ist denn jetzt da, warum denn so.
0:15:01–0:15:07
Dann gibt es aber bestimmte Bedingungen historisch, die zu dieser Regel geführt
0:15:07–0:15:14
haben. ja und das ist ein verweis auf dem teil wo ich ein bisschen mehr in die geschichte.
Micz Flor
0:15:14–0:15:18
Ich finde es auch gerade ganz interessant weil du hast ja gesagt es gab 32 karten
0:15:18–0:15:20
aber in wahrheit 33 karten,
0:15:22–0:15:25
einen Karte, die vorne das Deckblatt ist, ist auf der Rückseite,
0:15:25–0:15:28
auf dieser einen Karte, sind die Regeln komplett drauf.
0:15:29–0:15:33
Und gleichzeitig ist immer so, wenn jemand, der noch nie Skat gespielt hat,
0:15:33–0:15:37
wenn man möchte, dass der mitspielt, dann kann man eben das so geben und hinlegen.
0:15:38–0:15:43
Aber es ist einfach unmöglich, das dann ohne Erfahrung spielen zu können.
0:15:43–0:15:45
Du musst angeleitet werden.
0:15:45–0:15:49
Also es ist irgendwie so rein aus den Regeln heraus und ohne,
0:15:49–0:15:53
dass sich jemand mitnimmt oder mitreißt, Und schon gar nicht,
0:15:53–0:15:57
wenn es auf so einer Skat-Kartenrückseite runtergebrochen ist in 4PT,
0:15:57–0:16:00
kann man Skat wirklich erlernen.
0:16:00–0:16:04
Allein das Reizen schon ist unglaublich einfach, wenn man es kann,
0:16:04–0:16:08
aber unglaublich schwierig zu vermitteln, finde ich.
Florian Clauß
0:16:08–0:16:11
Also dieses mit den 33 Karten ist nicht immer so.
0:16:12–0:16:15
Das ist wahrscheinlich so ein Standard, der sich dann so eingeführt hat mit
0:16:15–0:16:21
den Altenburger Spielkarten. Aber ja, das ist so wie die Spielkarten designt
0:16:21–0:16:26
sind und was die dann darstellen, das ist auch immer so der Zeitunterlegen.
Micz Flor
0:16:26–0:16:27
Ja, da bin ich auch gespannt.
Florian Clauß
0:16:28–0:16:32
Also es wird im Prinzip reihrum gespielt, es werden Stiche gemacht,
0:16:32–0:16:35
es gibt einen Trumpf und derjenige, der über, also die Partei,
0:16:35–0:16:41
der Alleinspielende oder die beiden anderen, die über 60 Punkte kommen, also mehr als 61,
0:16:41–0:16:44
mehr oder gleich 61 Punkte haben, die haben gewonnen.
0:16:45–0:16:51
Und es werden dann dementsprechend Punkte gut geschrieben, entweder negativ oder positiv.
0:16:51–0:16:54
Da gibt es auch verschiedene Systeme von Wertung.
Micz Flor
0:16:54–0:16:58
Genau. Und diese Zählsysteme sind ja dann auch so ein bisschen entstanden,
0:16:58–0:17:03
dass man es attraktiver macht, mal Risiko einzugehen oder sowas.
0:17:03–0:17:07
Also so ein bisschen wie beim Fußball auch irgendwann die Punktvergabe geändert wurde,
0:17:07–0:17:14
dass man drei Punkte bei Sieg hat, null Punkte bei Verliert Und ein Punkt,
0:17:14–0:17:18
wenn man unentschieden spielt, was einfach das Team oder die Strategie eben
0:17:18–0:17:21
bevorzugt, ein bisschen mehr Risiko zu haben.
Florian Clauß
0:17:23–0:17:28
Also in Turnierskatt hat sich jetzt die sogenannte Fabian-Segers-Regel durchgesetzt.
0:17:28–0:17:33
Das heißt, derjenige, der gewinnt, bekommt 50 Punkte.
0:17:34–0:17:39
Und wenn die Gegenpartei gewinnt, bekommen die 30 oder 40, je nachdem,
0:17:39–0:17:42
ob die an 3 zu 3 oder zu 4 spielen.
0:17:43–0:17:46
Und wer verliert, bekommt halt die entsprechenden negativen Punkte.
0:17:46–0:17:52
Damit ist es nicht nur so, dass die Punkte, die beim Reizen dann hinten raus
0:17:52–0:17:56
entstehen, entscheidend sind, sondern auch, wie viele Spiele du gespielt hast und gewonnen hast.
0:17:57–0:18:00
Also es geht darum, da noch einen Reiz zu setzen, zu spielen.
0:18:00–0:18:07
Weißt du, dass hier auch eine Stelle ist, wo sich die zwei Städte treffen?
0:18:08–0:18:10
Hier ist auch das Stadtmuseum von Berlin.
0:18:11–0:18:14
Hier trifft sich die Stadt Berlin mit der Stadt Köln.
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Das ist hier die Stadtgrenze. Das ist Köln, was dann jetzt quasi von unten kommt
0:18:21–0:18:25
und Berlin, was dann von der Spandauer Vorstadt gewachsen ist.
Micz Flor
0:18:26–0:18:28
Das Stadtmuseum meinst du da hinten, was in der Küche ist? Ne.
Florian Clauß
0:18:28–0:18:32
Das ist das Stadtmuseum. Ganz spannend, wenn man hier so lokal so ein bisschen
0:18:32–0:18:33
Geschichte verfolgen möchte.
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Die Geschichte des Garths. Gute Überleitung.
Micz Flor
0:18:37–0:18:38
Oder? Genau. Genau.
Florian Clauß
0:18:39–0:18:42
Also das Gartspiel... Oh, jetzt hier wieder Kopfsteinpflaster, tödlich.
0:18:44–0:18:49
Also das Gart ist so zur Zeit der napoleonischen Kriege entstanden.
0:18:50–0:19:01
Das heißt, so um 1810 wird gesagt, dass sich aus dem wendischen Schafskopf das
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Gart mitentwickelt hat.
0:19:03–0:19:06
Also das Gart generiert sich aus verschiedenen Spielen.
0:19:07–0:19:09
Es ist einmal der Schafkopf.
Micz Flor
0:19:10–0:19:11
Schafkopf oder Schafskopf?
Florian Clauß
0:19:13–0:19:20
Dann ist es das Laombre und Tarok. Das sind so diese historischen Wurzeln von Skat.
0:19:21–0:19:27
Skat hat sich so zwischen 1810 und 1818 in der Stadt Altenburg,
0:19:28–0:19:31
sich im Prinzip dann so, ist das entstanden.
0:19:32–0:19:39
Also es gab in Altenburg mehrere Spielclubs, die dann auch regelmäßig zusammengekommen
0:19:39–0:19:41
sind, um Karten zu spielen.
0:19:41–0:19:44
Und da gab es tatsächlich einige Köpfe dahinter, die sich überlegt haben,
0:19:45–0:19:47
okay, wir machen jetzt mal so und so und überlegen uns ein anderes Spiel.
0:19:47–0:19:49
Und daraus ist Skat entstanden.
0:19:49–0:19:56
Die erste urkundliche Erwähnung von Skat ist von Karl Leopold von der Gabel Nenz.
0:19:57–0:20:02
Und der hat in einer Klatte, eine Klatte ist im Prinzip so ein kleines loses
0:20:02–0:20:10
Notizheft, eine Spielklatte, wo er seine Spiele, die ganze Zeit Gewinn und Verlust über,
0:20:10–0:20:18
ich glaube der hat 1796 angefangen und 1813 gibt es da eben dieser Eintrag Skat
0:20:18–0:20:23
der Legendäre, wo er dann die ersten Punkte da drin vermerkt.
Micz Flor
0:20:23–0:20:24
Wie haben die gezählt damals?
Florian Clauß
0:20:25–0:20:30
Das weiß ich nicht. Es gab das Altenburger Blatt, das ist das sogenannte Farbenreizen.
0:20:31–0:20:39
Das wird anders gezählt als das Punktereizen und das wird nach Farben sortiert.
0:20:39–0:20:44
Und Farben sind im, das Karo 1 zählt, Herz 2.
0:20:45–0:20:49
Das ist ein bisschen wie bei Doppelkopf, dass du am Anfang der Runde fragst,
0:20:49–0:20:52
ja, wer hat 1, wer hat 2, wer hat 3?
0:20:53–0:20:57
Und so leiten sich auch die Punkte aus dem Farbenreizen ab.
Micz Flor
0:20:58–0:21:03
Ich bin gerade so ruhig geworden, weil ich so rumgerutscht bin.
0:21:03–0:21:07
Und der aufmerksame Hörer oder die aufmerksame Hörerin erinnert sich an die
0:21:07–0:21:09
Folge über meinen Rippenbruch.
0:21:11–0:21:20
Genau ein jahr her und deshalb wurde es gerade so still angst erfüllt still altenburg.
Florian Clauß
0:21:20–0:21:22
Ist ja auch ein begriff nur.
Micz Flor
0:21:22–0:21:26
Altenburger ja also ich weiß nicht genau warum das so eine hochburg altenburg
0:21:26–0:21:30
hochburg für kartenspiele war aber das gibt ja heute noch diese altenburger
0:21:30–0:21:33
karten auch da hatten wir ja auch nur beim wandern irgendwann hatte ich die
0:21:33–0:21:38
mitgenommen weil unser freund und Und Kollege Sarrell,
0:21:38–0:21:44
mit dem ich auch mal hier zu Flo's Geburtstag eine Episode gemacht habe,
0:21:45–0:21:47
der wollte lieber mit altdeutschem Blatt spielen.
0:21:48–0:21:51
Und ich wollte und Flo lieber mit französischem Blatt spielen.
0:21:51–0:21:57
Und Altenburg hatten damals so eine Edition rausgebracht, wo die obere Hälfte bzw.
0:21:57–0:22:00
Die untere Hälfte jeweils das andere Blatt war.
0:22:00–0:22:05
Sodass dann wer wollte, konnte mit altdeutsch spielen oder französisch.
0:22:05–0:22:06
Das hat aber überhaupt nicht geklappt.
0:22:07–0:22:10
Das hat irgendwie, fand ich, nicht gut funktioniert, dieses Spiel.
0:22:10–0:22:11
Kannst du dich daran erinnern?
Florian Clauß
0:22:11–0:22:13
Ich kann mich nie mehr so richtig daran erinnern.
Micz Flor
0:22:13–0:22:14
Ja, es ist so schlecht.
Florian Clauß
0:22:14–0:22:21
Also Altenburg hat eben diese Kartenmacher-Tradition über 500 Jahre.
0:22:22–0:22:26
Es gab auch die, ich weiß nicht, ob das eine Zunft war, aber es gab die Kartenmacher.
0:22:26–0:22:30
Die haben tatsächlich dann früher die Karten gemalt.
0:22:30–0:22:34
Ja, dann irgendwann kam das Medium Kupfersticht dazu,
0:22:34–0:22:38
dann wurden die gedruckt und es ist ein eigener,
0:22:38–0:22:43
also das heißt, es gibt dann pro Stadt nur eine Handvoll, größere Stadt eine
0:22:43–0:22:46
Handvoll Kartenmacher und Altenburg hat da einen Kartenmacher und das ist dann
0:22:46–0:22:50
halt so von Generation zu Generation weitergegeben worden.
0:22:51–0:22:55
Insofern ist es sehr traditionsbewusst und Altenburg hat sich so als dieses Kartenmacher,
0:22:56–0:23:00
aufgebaut. In Altenburg gibt es auch ein Skat-Museum.
0:23:01–0:23:05
Es gibt ein Skat-Brunnen. Das sind die ersten Kongresse.
0:23:06–0:23:11
Die Skat-Kongresse fanden auch in Altenburg statt. Und diese große Spielefirma.
Micz Flor
0:23:11–0:23:19
Ich habe mal auf Ebay mir eine Jubiläumsschrift ein kleines Buch,
0:23:20–0:23:24
was zu irgendeinem Jahrhundert-Jubiläum in Altenburg extra gedruckt wurde.
0:23:24–0:23:29
Hätte ich wenigstens mal durchblättern können, dann hätte ich brillieren können
0:23:29–0:23:30
mit ein bisschen Information. Habe ich jetzt nicht gemacht.
0:23:31–0:23:33
Musst du. Ja, gut. Du brillierst.
Florian Clauß
0:23:33–0:23:35
Du brillierst auch ohne Information.
Micz Flor
0:23:35–0:23:38
Ich mache active listening. Are you sure?
Florian Clauß
0:23:41–0:23:45
Genau, und 19, also 1813, wie gesagt, wurde es so erfunden.
0:23:45–0:23:50
Dann hört man etwas länger nichts in der ganzen Skathistorie,
0:23:50–0:23:57
die man so finden kann im Internet. Und dann irgendwann so um 1870,
0:23:57–0:24:00
dann kommen immer mehr Ereignisse dazu.
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Also man kann davon ausgehen, dass sich dann wirklich so in der Mitte des 19.
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Jahrhunderts sich dann so diese ganze, dieses Gardeuphorie übers Land verbreitet hat.
0:24:09–0:24:13
Und da ist nochmal entscheidend, also wir befinden uns in einer Zeit,
0:24:13–0:24:19
wo das Heilige Reich deutscher Nationen noch geherrscht hat.
0:24:19–0:24:24
Das heißt, eine Zersplitterung übers Land.
0:24:24–0:24:29
Also deswegen gibt es da auch wenig Einheitlichkeit. Jeder macht dann halt sein
0:24:29–0:24:32
eigenes Blatt. Jeder macht seine eigenen Regeln.
0:24:33–0:24:34
Und das läuft so ein bisschen auseinander.
0:24:35–0:24:37
Und da bestand natürlich irgendwann Bestrebung.
0:24:38–0:24:43
So zu vereinheitlichen, ja. Und auf der einen Seite war auch das,
0:24:44–0:24:47
weiß ich nicht, ob ich es so explizit gefunden habe in den Quellen,
0:24:47–0:24:54
aber natürlich hast du so ein Nation Building zu der Zeit, als sich das Deutsche
0:24:54–0:24:56
Reich dann so konstituiert,
0:24:56–0:25:01
ist natürlich Skat eine ganz große Größe, weil das ist so das urdeutsche Spiel.
0:25:01–0:25:06
Es grenzt sich von den französischen Spielen ab Und Skat ist das,
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was auch die deutsche Seele so ausmacht.
0:25:10–0:25:12
Und deswegen wird Skat immer so hochgehalten.
0:25:13–0:25:15
Und diese Ode, die ich am Anfang gesungen habe...
Micz Flor
0:25:15–0:25:18
Ja, das wollte ich gerade sagen. Die muss ja etwa aus der Zeit auch gewesen sein.
Florian Clauß
0:25:18–0:25:18
Genau.
Micz Flor
0:25:18–0:25:22
Das kommt aus der Zeit. Dass da auch dieser hierarchieübergreifende Handshake,
0:25:23–0:25:25
irgendwie so mit angelegt war.
0:25:26–0:25:31
Wer sich da am Tisch begegnet. Das waren ja unterschiedliche Gilden,
0:25:31–0:25:33
unterschiedliche Hierarchien. unterschiedlich.
Florian Clauß
0:25:33–0:25:38
Genau, also es war ein Spiel, was so eine kleine Utopie, also das heißt es wurde
0:25:38–0:25:43
kein sozialer Status, es wurde in allen gesellschaftlichen Schichten gespielt
0:25:43–0:25:46
und das hat auch Skat ausgezeichnet.
0:25:47–0:25:53
Es wurde vor allen Dingen dann von den Studenten gespielt und da hat es sich auch weitergetragen.
0:25:53–0:25:57
Du hast den Arzt, du hast den Richter, du hast Bauern am gleichen Tisch und
0:25:57–0:25:59
man unterhält sich über das Spiel. Das Lustige ist.
Micz Flor
0:25:59–0:26:03
Dass es jetzt so gendermäßig alles männlich aber es war wahrscheinlich zu der
0:26:03–0:26:07
damaligen Zeit adäquat zu sagen Studentin, weil Studierende war ja wahrscheinlich
0:26:07–0:26:10
an den Unis sowieso nicht. Es gab keine Studierenden, Studierenden.
Florian Clauß
0:26:10–0:26:13
Studentinnen. Damals kann man ja spielen.
0:26:13–0:26:19
Also es war geschlechterübergreifend, wo das Spiel tatsächlich erst 1930,
0:26:19–0:26:23
wo das dann auch zugelassen war, dass dann Frauen… Frauen sogar.
0:26:24–0:26:28
Jaja, das ist wieder nach der deutschen Skatordnung, dass auch Frauen im Spiel
0:26:28–0:26:30
mit teilnehmen können und dürfen.
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Also das ist natürlich die Turniergeschichte, die dahinter steht,
0:26:33–0:26:36
aber da konnten dann Frauen teilnehmen.
0:26:38–0:26:42
So, ich guck gerade mal. Hier ist nämlich das eine Ziel, was ich ansteuern wollte.
Micz Flor
0:26:42–0:26:43
Ja, ich glaube, ich weiß noch, was es ist.
0:26:46–0:26:47
Weißt du, dass ich weiß, was es ist?
Florian Clauß
0:26:48–0:26:50
Ja, ich weiß, weil wir schon mal zusammen hier waren.
Micz Flor
0:26:50–0:26:52
Und da war es aber zu, oder?
Florian Clauß
0:26:53–0:26:57
Ich glaube, wir waren drin, aber es war dann doch nicht so spannend wie erwartet.
Micz Flor
0:26:57–0:27:00
Ich habe mir damals dann aber da ein Rommelblatt gekauft.
Florian Clauß
0:27:01–0:27:05
Vielleicht ist es im nächsten Abschnitt von den Gebäuden hier.
Micz Flor
0:27:05–0:27:06
Ja, ich glaube auch.
Florian Clauß
0:27:07–0:27:11
Also für die Hörer und Hörerinnen, wir gehen jetzt zu...
Micz Flor
0:27:12–0:27:13
Alle Hörenden.
Florian Clauß
0:27:13–0:27:15
Das ist Grand Hunt, oder? Der Laden? Das weiß ich nicht.
0:27:16–0:27:23
Das ist nämlich hier ein Berliner Laden für Karten und wo natürlich alle möglichen
0:27:23–0:27:27
Formen von Kartenblättern und so weiter zu kaufen sind.
0:27:28–0:27:33
Und denen statten wir jetzt einen Besuch ab, mitten in unserer Episode.
0:27:34–0:27:36
Sehr investigativ, wie wir das heute machen.
Micz Flor
0:27:37–0:27:40
Weißt du noch irgendwas über das Nikolai-Viertel dazu oder so?
0:27:40–0:27:43
Weil ich kann jetzt nichts wirklich historisch Fundiertes sagen
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nur dass es halt eine kuriose mischung ist
0:27:46–0:27:49
als irgendwie alten bauten und vielem was
0:27:49–0:27:52
wieder nach wahrscheinlich nämlich an weiß
0:27:52–0:28:00
ich gar nicht genau zerstörung zweiten weltkrieg von der damaligen ddr seite
0:28:00–0:28:06
noch wieder hergestellt wurde und was dann beides ist einerseits irgendwie so
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historisiert und andererseits aber eben auch so platten bauten Stil.
0:28:13–0:28:15
Ja, da ist der Rohrhand.
Florian Clauß
0:28:17–0:28:25
Oh, der hat zu leider. Krankheitsbedingt hat der Schade. Machen wir hier ein Foto.
Micz Flor
0:28:26–0:28:29
Das ist Beweis. Ja, es ist wirklich ein sehr liebevoller Laden.
Florian Clauß
0:28:29–0:28:39
Wappen von Altenburg, das Gartwappen und eine Menge von Schachspielen im Vorschaufenster.
0:28:39–0:28:43
Zu deiner Frage, also was ich jetzt hier im Nikolai-Viertel noch mitgenommen
0:28:43–0:28:50
habe, ist, haben hier so eine Altstadt um die Nikolai-Kirche aufgebaut,
0:28:50–0:28:52
die sich, die so eine Art von,
0:28:54–0:28:58
traditionell simuliert, auch mit Fachwerk und so weiter. Aber das ist komplett
0:28:58–0:29:03
nach der Bauweise von den ganzen Plattenbauten aufgebaut.
Micz Flor
0:29:03–0:29:06
Ja, das mache ich ja. Man sieht es auch, wenn man da vorne ist.
0:29:07–0:29:09
Wenn du unten guckst, siehst du diese Gewölbe.
0:29:09–0:29:13
Und wenn du aber hoch guckst, dann sieht es halt aus wie so Lochfassaden,
0:29:13–0:29:15
die zusammengesteckt wurden irgendwo.
0:29:15–0:29:17
Ich weiß nicht, wie die Maße sind drin.
Florian Clauß
0:29:17–0:29:21
Ja, ich glaube, das war auch nochmal so architektonisch von
0:29:21–0:29:26
der Stadtentwicklung so als gegenpol zu palast der republik und wo dann noch
0:29:26–0:29:30
irgendwie aus tourismus gründen und anderen nostalgischen gründen hier nochmal
0:29:30–0:29:35
so ein gegenpol geschaffen werden sollte mit einer altstadt die aber trotzdem
0:29:35–0:29:39
dann in der architektur da noch konsistent zum palast der republik aber.
Micz Flor
0:29:39–0:29:42
Es gibt ja schon noch so diesen kern hat die kirche im nikolai kirche und so
0:29:42–0:29:45
ein paar vereinzelte gebäude genau ich.
Florian Clauß
0:29:45–0:29:49
Glaube das ist alles alles neu aufgebaut ist tatsächlich nur die nikolai kirche
0:29:49–0:29:51
die traditionell ist und.
Micz Flor
0:29:51–0:29:54
Was ich interessant finde ist ich hatte ja hier über meine
0:29:54–0:29:58
zeit mit sourcefabrik prag berlin da kamen
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immer wieder auch mal irgendwie kollegen kollegin aus osteuropäischen ländern
0:30:02–0:30:07
nach berlin und da war das so dass wirklich das nikolai viertel einfach sehr
0:30:07–0:30:11
bekannt war also das heißt diese diese reiseführer noch zu zeiten des kalten
0:30:11–0:30:18
krieges haben natürlich auch berlin abgebildet aber eben nur ostberlin und bei.
Florian Clauß
0:30:18–0:30:19
Denen dann im Die.
Micz Flor
0:30:19–0:30:23
Wollten dann alle zum Nikolai-Viertel, obwohl das dann auch schon wieder viele Jahre her war.
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Aber weil man auch das immer wahrscheinlich schon als Kind gehört hat,
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wenn man mal in Berlin ist, muss man hier hin.
Florian Clauß
0:30:28–0:30:36
Also 1885, da tritt der Karl Buhle mit seinem Buch auf den Plan.
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Nämlich der will die Grundlagen für das erste Modell einer einheitlichen Skatordnung schaffen.
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Und auch in diesem Jahr oder ein Jahr später,
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verfasste der dann Skat-Aufgaben in der Zeitschrift Die Gartenlaube.
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Das ist auch ganz interessant.
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Ich habe da so zwei, drei Links auf Wikisource gefunden, wo dann aus der Gartenlaube
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dann diese Skat-Aufgaben drin sind.
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Das ist ganz lustig. Da wird auch von, also Kreuz, der Kreuz,
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ich komme dann nachher nochmal zu den Farben, Kreuz ist dann so dieses schwarze Kleeblatt.
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Aus dem Französischen heißt es Trefflé. Und es wird noch ganz häufig mit Treff
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eingedeutscht, wird das besprochen. Kennst du auch, oder?
Micz Flor
0:31:25–0:31:29
Treff? Ja, kenne ich auch. Aber ich weiß nicht, warum Treff.
Florian Clauß
0:31:29–0:31:33
Ja, ich habe es dir ja gerade gesagt. Weil es aus dem Französischen Trefflé ist.
Micz Flor
0:31:33–0:31:35
Das Kleber. Und.
Florian Clauß
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Das ist dann eingedeutscht mit Treff. 1886 fand dann der erste deutsche Skatkongress statt.
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Und das auch in Altenburg. Und Skat-Kontest ist natürlich dann auch eine Institution,
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um eine gewisse Vereinheitlichung auszulösen.
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Zu dieser Zeit muss man auch sagen, dass Skat schon so einen Geschmack von Spießertum bekommt.
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Also das heißt, es wird auch bei den jungen Studenten und Studentinnen,
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oder gibt es ja nicht damals, aber bei den jugendlichen Leuten,
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die wollen sich bewusst absetzen gegenüber Skat, weil das für die so das Biedertum ist.
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Und das finde ich auch ganz interessant, dass es damals schon so...
Micz Flor
0:32:22–0:32:23
Was spielen die denn? Atari?
Florian Clauß
0:32:23–0:32:28
Nicht mehr so stark ist dieses Skat, das Skatspiel in der Jugend verankert.
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Glaube ich, so der, wo sich das nochmal ausprägt an der Stelle.
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Und 1899 ist der dritte Skat-Kongress, der wurde umnummeriert in Halle.
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Das ist ja im Prinzip der Gründungstag oder das Gründungsjahr von dem DSKV,
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der Deutsche Skatverein, wird da gegründet.
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Und was auch interessant ist in dem über den ganzen, dass Skat,
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wird auch von den ganzen Auswanderern, wir haben ja auch in den 1880ern und
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90ern und so war eine riesen Auswanderwelle aus Deutschland,
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aus Europa und die nehmen natürlich auch die Spiele mit.
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Das heißt, Skat findet dann Abwandlungen, vor allen Dingen in Amerika, in Brasilien und.
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Argentinien gibt es Varianten von Skat und da gibt es auch wirklich so internationale
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Kämpfe, weil ich auf der Auf der einen Seite eben der deutsche Skatverein mit
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der deutschen Skatordnung gegründet hat.
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Auf der anderen Seite gibt es halt auch so internationale Regeln und hat sich
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dann auch irgendwann konkurriert.
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Und dazu hat sich dann so ein internationaler Verband gegründet.
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Und die lagen die ganze Zeit im Clinch.
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Die haben sich die ganze Zeit bekriegt, bis sie dann irgendwann,
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ich glaube, ich habe das irgendwo aufgeschrieben, die Zahl, bis sie sich dann
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irgendwann zusammengefunden haben und das dann wieder auch vereinheitlicht.
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Also es war immer so ein Ding von, es gibt unterschiedliche Einheiten,
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unterschiedliche Regeln. und wir holen die Regeln zurück und wollen dann wieder vereinheitlichen.
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Was ganz spannend ist. Also erst mal dieses Nation Building.
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Und da habe ich auch eine Arbeit gefunden, eine Doktorarbeit,
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die sich mit der Spieleindustrie und Kriegswirtschaft auseinandersetzt.
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Also welche Funktion Spiele zu Zeiten des Krieges haben.
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Und wie da auch ich würde jetzt gerne hier durch das schloss gehen das.
Micz Flor
0:34:27–0:34:30
Ist so glatt gucken wir die rutschen da alle auf dem,
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Ich habe gerade gedacht, das ist so ein Architektentraum, dieses hübsche geschlossene
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Kopfsteinpflaster. Aber es ist einfach ein Paradies für Hüft-OPs.
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Wir können mal gucken, ob das geht. Vielleicht gibt es so wie hier so einen Weg, der nicht...
Florian Clauß
0:34:50–0:34:57
Und diese Verbindung von wie bestimmte Feindbilder über Spiele geschaffen wird.
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Also das heißt, Spiele werden in Kriegszeiten auch immer zu einer Kriegs-,
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wie sagt man das, fördernden, kriegsstabilisierenden Industrie.
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Also im Ersten Weltkrieg war das dann signifikant, das legt dann diese Doktorarbeit
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dann auch mit Zahlen und Statistiken auf,
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dass dann diese Industrie, die Wirtschaft im Bereich der Spieleindustrie extrem hochgegangen ist.
Micz Flor
0:35:22–0:35:26
Ja, also mir fällt dazu ein,
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ich weiß aber gar nicht, wo ich das gehört oder gelesen habe,
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es kann auch irgendwie ein Roman gewesen sein, aber das Bild ist geblieben und
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zwar, dass es während des Irakkrieges wohl auch Pokerkarten gab, die ausgeteilt wurden,
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in denen alle Verdächtigen oder Targets als Foto abgebildet waren.
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Beim Kartenspielen, die Soldaten und Soldatinnen...
Florian Clauß
0:35:49–0:35:51
Dass sie damit trainiert wurden?
Micz Flor
0:35:51–0:35:53
Nein, dass sie einfach beim Kartenspielen immer diese Bilder hatten.
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Dadurch, dass die Karten dabei waren, konnten die dann irgendwie Menschen identifizieren,
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indem sie einfach ein Kartenspiel rausgeholt haben oder haben es dabei gesehen.
0:36:01–0:36:07
Aber wie gesagt, es kam mir gerade bei Kartenspielen Krieg und ich weiß aber
0:36:07–0:36:10
nicht, ob das wahr ist oder ob das Teil von einem Roman ist.
Florian Clauß
0:36:12–0:36:18
Also diese Verbindung von eben Krieg und Spiel und das hat sich ganz massiv
0:36:18–0:36:23
dann auch in den sogenannten, das ist wirklich so ein feststehender Begriff,
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in den Schützengraben Skat im ersten Weltkrieg dann niedergeschlagen.
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Skat hatte dann eine stabilisierende Wirkung, das heißt, Das heißt,
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die Soldaten waren beschäftigt.
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Es hatte so einen gemeinschaftlichen Sinn, dass sie zusammen was gemacht haben.
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Und das war natürlich in so einer Situation wie einem Schützengrabenkrieg.
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Das war natürlich extrem wichtig, dass die da auch solche Sachen machen konnten.
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Das ist ganz interessant. Und damit auch hat sich quasi das Punktereizen durchgesetzt, sagt man so.
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Da war immer noch dieser Krieg zwischen, also das heißt Krieg,
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aber die Konkurrenz zwischen dem Altenburger Farbenreizen und dem Punktereizen.
0:37:09–0:37:14
Und mit dem Ersten Weltkrieg hat sich das Punktereizen so festgesetzt.
0:37:15–0:37:20
Also wurde das jetzt so eigentlich dann in die Skatordnung 1827,
0:37:20–0:37:26
wurde das mehr oder weniger dann überführt, dass das Zahlenreizen jetzt als
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das Kernreizen dann genommen wird.
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Und 1932 war dann der 13. Kongress in Altenburg und da gab es halt so ein paar
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Neuerungen, die reiche ich jetzt erstmal nacheinander auf, damit man ungefähr
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weiß, wann welche Regel wo auch passiert ist.
0:37:45–0:37:49
Also Nullspiele werden mit den heutigen Werten dann festgelegt.
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Der Grundwert für den Grand auf 24 statt 36 wie bisher verlorene Handspiele
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werden nicht mehr doppelt berechnet und bei offenem Spiel müssen alle 10 Karten offengelegt werden.
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Das klingt für uns völlig selbstverständlich,
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aber man kann sich kaum vorstellen, dass es mal anders war.
0:38:10–0:38:14
Ich weiß nicht, wo hast du eigentlich Skatspielen gelernt?
Micz Flor
0:38:14–0:38:17
In der Schule, in Albert-Einstein-Gymnasium in Großbiberau.
Florian Clauß
0:38:19–0:38:20
Und von wem?
Micz Flor
0:38:20–0:38:24
Ich habe vergessen, wie der hieß. Der war, der hat dann auch,
0:38:25–0:38:32
das war im Raum der Schülervertretung und hieß damals so, SchülerInnenvertretung.
0:38:33–0:38:35
Habt ihr schon SchülerInnenvertretung gemacht? Ne, ne, eben,
0:38:35–0:38:37
aber die Schülervertretung ist mir gerade eingefallen.
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Und da haben wir, da gab es dann keine Ahnung,
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zuerst haben wir Skat gespielt und dann irgendwann wurde ich dann so ein bisschen
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tiefer eingeführt in die Mystik, des Odenwälder Kartenspiels.
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Und dann habe ich, wie hieß das nochmal?
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Sauranze. Sauranze, das ist ein anderes Spiel, was eher dann so wieder fast
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so wie italienisch war, wo man dann halt so unglaublich viele Möglichkeiten
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hatte, doch noch zu gewinnen, wenn man eigentlich schon auch so ein Stichspiel, keine Ahnung.
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Aber zuerst habe ich dort Skat gelernt und,
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Und dann habe ich, glaube ich, wirklich eigentlich nur in der Schule Skat gespielt.
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Und dann später, ich weiß gar nicht mehr, irgendwie schon immer mal,
0:39:27–0:39:30
aber es war hauptsächlich in der Schule.
Florian Clauß
0:39:30–0:39:34
Ich hatte das tatsächlich von meiner Mutter gelernt. Wir haben dann nachmittags
0:39:34–0:39:39
immer, wenn ich aus der Schule kam, Skat gespielt zu dritt mit meiner Schwester,
0:39:39–0:39:41
bis sie dann irgendwann keinen Bock mehr hatte.
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Und ich habe vor allen Dingen immer im Bus gespielt, auf der letzten Busreihe,
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weil ich war ja auch ein bisschen außerhalb von Kassel und hatte so eine 20-minütige Busfahrt.
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Und das war dann so das morgendliche und das mittagliche Ritual,
0:39:56–0:40:00
sich auf die Bank zu setzen und Skat zu spielen.
Micz Flor
0:40:00–0:40:03
Und du hattest dann zwei, mit denen du auch in der Schule warst?
Florian Clauß
0:40:03–0:40:06
Genau, die da bei mir im nächsten Dorf gewohnt haben.
Micz Flor
0:40:08–0:40:10
Und das schon mal gemischt?
Florian Clauß
0:40:10–0:40:13
Ja, es war dann halt Jan Mütter und Oliver Speck.
Micz Flor
0:40:14–0:40:16
Seid gegrüßt, ihr beiden.
Florian Clauß
0:40:16–0:40:20
Und mit denen haben wir dann immer Skat gespielt. Sehr prägend.
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Und dann habe ich, ich war ja im Kinoclub von der Humboldt-Uni,
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wo wir quasi in Sicht seiten.
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Das fotografiere ich gerade. Und da ist der Studentenclub.
Micz Flor
0:40:33–0:40:34
Ganz oben war das, ne?
Florian Clauß
0:40:35–0:40:37
Nee, der Studentenclub ist unten, da im Hauptgebäude.
Micz Flor
0:40:37–0:40:41
Wie hieß denn das Café oben? Krähenfuß oder irgend sowas?
Florian Clauß
0:40:41–0:40:47
Ja, das weiß ich gar nicht. Nee, das war wirklich unten in den Seitenflügel und da haben wir,
0:40:48–0:40:54
immer nach der Kinovorführung, die wir gemacht haben, haben wir dann Skat gespielt
0:40:54–0:40:57
und das war fast das Beste am Kinoclub. Ich hab's so genossen,
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Und das ist auch so der Studentenclub der Humboldt in den 90ern,
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da ist halt so noch so eine böhmische Bauart, da ist so Holz vertefelt.
0:41:06–0:41:11
Man sitzt dann halt quasi so im Mittelgang und hat dann halt so Sitzbänke gegenüber.
0:41:12–0:41:14
Das war großartig, ich habe es sehr genossen.
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Wir machen hier voll die historische Stadttour und gehen gerade am Dom vorbei,
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kommen an die neue Nationalgalerie und sind noch beim Skatspielen.
Micz Flor
0:41:27–0:41:28
Wir.
Florian Clauß
0:41:28–0:41:33
Sind jetzt 1937. Willst du auf der Straße langgehen?
0:41:33–0:41:39
Ist der 14. Skat-Kongress in Altenburg zur Hochzeit der Nazis, ja.
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Und das ist auch tatsächlich der erste Kongress, wo dann Frauen mitspielen dürfen.
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Und aber, und da kommt wieder so diese nationalistisch oder die nationalprägende
0:41:51–0:41:56
Phase, Also das heißt, Juden wird das Skatspielen strikt verboten.
Micz Flor
0:41:56–0:41:58
Ich wollte gerade sagen, Frauen dürfen mitspielen, aber...
Florian Clauß
0:41:58–0:42:03
Naja, und ich will das mal auch hier zitieren. Das ist dann auch wieder so das
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schwarze Kapitel der Skatordnung.
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Da stand, da im Dritten Reich alle Nicht-Arier, in Klammern Juden,
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keinen Anteil an der Volksgemeinschaft haben, ist es eine Selbstverständlichkeit
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geworden, dass Skatspieler, die Juden sind,
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Das war Festschrift vom 14. Deutschen Skatkongress 1937.
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Und auch nochmal so ein Side-Fact, was ganz lustig ist, das nationalsozialistische
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Regime ordnete die Vermeidung von nicht-deutschen Begriffen an.
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Das heißt, Grand, Auvers und Pic und sowas durfte nicht verwendet werden.
Micz Flor
0:42:52–0:42:54
Wie haben die dann so gesagt?
Florian Clauß
0:42:54–0:42:55
Das weiß ich nicht.
Micz Flor
0:42:55–0:42:58
Das ist auch so ein geheimer Code, wenn man sich irgendwo in der Kneipe trifft
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und man sagt da nicht Grand, sondern man sagt Großreich.
Florian Clauß
0:43:01–0:43:07
So wie bei Inglourious Basterds die amerikanische und die europäische.
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Oh, ich kann meine Hände nicht bewegen. So im Zweiten Weltkrieg hat natürlich
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auch das Skatspiel unter Soldaten, aber es kriegt niemals in den familiären
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oder sozialen Kontext so eine große Bedeutung.
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Dann haben wir die Teilung natürlich 1950 zwischen Deutschland.
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Und da entwickelt sich das auch so ein bisschen parallel, aber es wird relativ
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genau drauf geschaut, dass dann auch nicht die Regeln sich wegbewegen.
0:43:35–0:43:41
Es gibt quasi so ein Interims-Skatergericht, nämlich in Bielefeld.
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Das Skatergericht ist eine Institution, die eben auch recht spricht.
0:43:45–0:43:49
Und das war jetzt eine Eingangsfrage, warum darf man nicht und kann man nicht doch das?
0:43:49–0:43:53
Nein, für genau solche, weil es eben ein Turnierspiel, tatsächlich ein Sportspiel
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ist, gibt es ein Gericht, was heute auch noch bei strittigen Fragen entscheidet.
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Und da werden ganz bestimmte Sachen festgelegt.
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Und das leitet sich natürlich immer auch aus dem Turnierkontext ab.
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Also es wird tatsächlich wie ein Sport, wie Schach und so ähnlich gehandhabt,
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das Kartenspiel, was dann auch nicht üblich ist.
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Wir haben ja so zwei Stränge.
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Wir haben einmal das Glücksspiel, was dann halt auch mit Geld verdient und so
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weiter. und auch mit der höheren Wahrscheinlichkeit oder dass eben der Gewinn
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von Glück von Zufall abhängt.
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Und Skat hat immer wieder gesagt, nein, wir sind kein Glücksspiel,
0:44:30–0:44:35
obwohl eben eine zufällige Komponente im Teilen der Karten drin ist.
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Das ist auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite hängt es eben von dem
0:44:39–0:44:44
Geschick des Spielers ab, ob er tatsächlich auch spielen kann und das überwiegt
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eben diese zufällige Komponente.
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Deswegen, da haben die sich auch immer wieder so gegen gelehnt,
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eben nicht als Glücksspiel eingeordnet zu werden.
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Hat natürlich dann auch wieder so steuerrechtliche Geschichten.
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Weil sobald du Glücksspiel bist, dann bist du eher in einem Bereich,
0:45:01–0:45:03
wo du auch entsprechend höhere Steuern abführen musst und so weiter.
Micz Flor
0:45:03–0:45:07
Aber ich meine mich zu erinnern, weil du das gerade sagst mit Steuern, das war glaube ich im 19.
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Jahrhundert, stand dann irgendwie diese Jubiläumsschrift drin,
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dass wirklich von der damaligen Obrigkeit,
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ich weiß jetzt nicht genau auf welcher Ebene, aber das Steuern,
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also dass das nicht gerne gesehen war, das Skat-Spiel und dass das sehr hoch
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besteuert wurde, die Karten selbst, also wenn du Karten gekauft hast.
Florian Clauß
0:45:24–0:45:28
Also es kann sein, dass ich weiß, bei Skat habe ich das jetzt nicht so gelesen.
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Ich habe es im Kontext von anderen Kartenspielen, weil auch Kartenspiele,
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so die historische Genese war auch so, dass es eher aus dem Glücksspiel-Kontext
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kam und dass es deswegen auch ziemlich geächtet wurde teilweise und verfolgt.
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Auf der anderen Seite war es dann auch wieder eine höfische Tradition,
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eine höfische Kultur, Dass man wirklich da, ja die Karten, die Karten konnten
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sich dann halt auch wirklich nur Fürsten leisten, wenn die Hand bemalt waren und so weiter.
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Das heißt, es war dann halt so ein Zeitvertreib auf dem Hof.
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Also es gab so Unterschiede, aber generell kann man sagen, es gab sowohl eben,
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dass es als Glücksspiel verfolgt wurde, aber auch, dass es eben so komplett
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in der Gesellschaft dann verankert war.
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Es gibt so verschiedene Strömungen, würde ich mal behaupten.
Micz Flor
0:46:23–0:46:25
Ja, und es ist natürlich auch interessant,
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Ich weiß nicht, was die Mittel waren, um jetzt sowas selber zu zeichnen,
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aber natürlich ist es Open Source-mäßig immer auch möglich, sich selber Spielkarten.
Florian Clauß
0:46:35–0:46:37
Zu zeichnen. Ich habe das.
Micz Flor
0:46:37–0:46:42
Früher auch als Kind gemacht, erinnere ich mich noch. Spielkarten zeichnen? Ja, so Karten erfunden.
Florian Clauß
0:46:43–0:46:49
Ja, das macht schon Spaß, so Karten erfinden und Karten zeichnen.
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Das Schwierigste war dann immer, die gleiche Größe von Karten hinzubekommen
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beim Ausschneiden. Man wusste dann immer, okay, das ist die Karte, weil da fehlt eine Ecke.
Micz Flor
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Oder wenn die geknickt sind, dann beim Wandern sowieso.
Florian Clauß
0:47:01–0:47:05
Aber nochmal zu dem Punkt, tatsächlich ist es so, was ich gelesen habe,
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ist, dass in der DDR, anfänglich in den 50ern, Skatspielen dann auch eben als,
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wie soll man sagen, weil eben da Versammlungen im Privaten durchspielen stattgefunden
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haben, wurde es dann eben auch verfolgt. Also es wurde nicht gern gesehen.
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Und es hat sich dann wirklich erst so in den 60ern so ein bisschen dann regeneriert,
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dass es wieder so akzeptiert wurde von der Obrigkeit, von der Staatsherrschaft.
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Das erste offizielle deutsch-deutsche Skaturnier war dann 1990.
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1990 und dann fing auch so ein bisschen an, dass man sich dann quasi vernetzt
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hat, nicht am Tisch, sondern in einem anderen Netzwerk.
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Also es war BTX, hatte da eine Rolle gespielt in den 90ern und dann natürlich das Internet.
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Es gab einen Schachcomputer, einen Skatcomputer, der ist 1980 auf den Markt gekommen,
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der wurde aber ziemlich schnell wieder vom Markt genommen, weil der nicht offen
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spielen konnte, also er konnte nicht zeigen.
0:48:15–0:48:20
Ein paar Moves konnte er einfach nicht machen und dann war das auch kein Erfolg
0:48:20–0:48:21
und den haben sie wieder vom Markt genommen.
Micz Flor
0:48:22–0:48:24
Das ist bestimmt sehr, sehr wertvoll.
Florian Clauß
0:48:24–0:48:28
Also das Skatgericht hat sich tatsächlich am 1.
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Dezember 2001 in Altenburg gegründet und 2002 war dann auch wieder die Rückverlegung
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von dem Hauptsitz des Skatgerichtes nach Altenburg.
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Und jetzt noch mal eine wichtige Jahreszahl.
0:48:48–0:48:57
2016 wurde Skatspielen zum UNESCO-immateriellen Weltkulturerbe ernannt.
0:49:01–0:49:06
Man Weltkulturerbe. Das ist ja auch eine Motivation. Und ich lese jetzt nicht
0:49:06–0:49:08
den Auszug aus dem UNESCO-Bericht vor.
0:49:09–0:49:16
Also der letzte internationale Skat-Kongress hat dann nochmal in der Skat-Ordnung Folgendes geändert.
0:49:17–0:49:21
Ein Gegenspieler darf nur dann offen spielen, wenn der Alleinspieler unabhängig
0:49:21–0:49:29
von der Spielführung selbst und nicht abkürzenden Gegenspieler keinen Stich mehr erhalten kann.
0:49:29–0:49:33
Also du darfst erst offen spielen, wenn du halt wirklich keinen Stich mehr hast.
0:49:35–0:49:38
Andernfalls gehören die Reststiche alle den Alleinspieler.
0:49:39–0:49:45
Es ist ja so, dass man macht ja häufig dann so, okay, der Rest hier, ich spiele auch hier.
0:49:45–0:49:50
Und dann aber wenn dann noch ein noch ein Stich dann irgendwo anders, dann gehört alles.
Micz Flor
0:49:50–0:49:51
Hätte passieren können. Ja.
Florian Clauß
0:49:51–0:49:55
Das ist es. Aber es sind so Kleinigkeiten, ne? Das ist halt auch so ein bisschen
0:49:55–0:49:58
wie das Turnierskart versus Kneipenskart.
0:49:58–0:50:04
Da gibt's auch ganz unterschiedliche Blüten, Ja, insofern, das war so die kleine
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Geschichte des Gartspielens.
0:50:07–0:50:11
Und wir sind auch hier, ich habe es schon gesagt, in historischer Kulisse.
0:50:12–0:50:14
Ich finde, das passt gut zum Thema, oder?
Micz Flor
0:50:14–0:50:18
Ja, super. Ich weiß auch nicht genau, warum, muss ich zugeben.
0:50:18–0:50:22
Aber es passt einfach sehr gut zu der Stimmung, zu dem Abend,
0:50:22–0:50:25
zu der Tour, die du ausgesucht hast. Und.
Florian Clauß
0:50:25–0:50:31
Weißt du was? Wir sind jetzt vor der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität
0:50:31–0:50:36
und hier am zweiten Stock ist der Hörsaal.
0:50:36–0:50:41
Und da hatte ich mal eine Vorlesung in den 90ern in Kulturwissenschaft bei Friedrich Kittler.
0:50:41–0:50:47
Die waren hier, man hatte immer den Blick auf den Dom. Und Kittler war der einzige Dozentlehrer,
0:50:48–0:50:56
der dann in der Vorlesung nach 45 Minuten eine Raucherpause gemacht hat und alle konnten rauchen.
0:50:57–0:51:03
Ich habe dann immer hier in dem Hörsaal geraucht mit Kittler zusammen.
0:51:06–0:51:10
Okay, so viel. Und jetzt, ich weiß nicht, wie du noch frisch bist,
0:51:10–0:51:14
aber du kannst gerne nochmal so ein bisschen in das Spiel einsteigen.
0:51:14–0:51:22
Und ich werfe dir mal so ein paar Begriffe zu, um die Regeln nochmal für diejenigen
0:51:22–0:51:25
Zuhörerinnen und Zuhörer, die dann das Spiel nicht so kennen,
0:51:26–0:51:29
so vielleicht nochmal so ein bisschen interaktiver zu erklären.
Micz Flor
0:51:29–0:51:32
Also du wirfst mir Regeln zu und was soll ich dann tun?
Florian Clauß
0:51:32–0:51:33
Nein, nein, nein, Begriffe, nicht Regeln.
Micz Flor
0:51:33–0:51:35
Begriffe, okay. Du sollst die Regeln noch erklären.
Florian Clauß
0:51:35–0:51:36
Das wird sicher noch getestet.
Micz Flor
0:51:37–0:51:41
Ich bin gar nicht mehr frisch. Ich finde, wir sollten... Vielen Dank fürs Zuhören.
0:51:41–0:51:43
Ich halte... Okay, versuch's.
Florian Clauß
0:51:43–0:51:44
Also, Spieler.
Micz Flor
0:51:45–0:51:46
Spieler 3.
Florian Clauß
0:51:47–0:51:53
Sehr gut. Was kann man noch über die Spieler sagen? Also in Bezug auf Teilen und Reizen.
Micz Flor
0:51:54–0:51:59
Teilen und Reizen. Ach so. Geben, hören, sagen. Das heißt, wer austeilt,
0:51:59–0:52:05
wenn man zu dritt spielt, der rechtsum im Uhrzeigersinn der Nächste hört und dann der Dritte sagt.
0:52:05–0:52:11
Das heißt, wenn man reizt, dann muss als Erstes wie linksrum geben,
0:52:11–0:52:13
hören, sagen. Uhrzeiger.
0:52:14–0:52:18
Wie war es rechtsrum? Achso, die Uhr dreht sich so rechtsrum.
0:52:19–0:52:24
Also es geht ja so rechtsrum. Das heißt, vom Gebenden auf rechte Hand ist die
0:52:24–0:52:28
Person, die vom Gebenden aus linker Hand als Erstes irgendwie reizt.
Florian Clauß
0:52:31–0:52:35
Und daraus leiten Sie auch Mittelhand, Vorhand und Hinterhand ab?
Micz Flor
0:52:36–0:52:42
Weil der geben, der nächste kommt raus, das heißt, das ist auch eine Frage,
0:52:42–0:52:44
dass die dann beim Reizen, wenn man so auf die Karten guckt,
0:52:45–0:52:46
kommt die dann irgendwann oft so,
0:52:46–0:52:49
wer kommt denn raus, weil das schon wichtig ist, vor allen Dingen,
0:52:49–0:52:52
wenn man ein bisschen wackeliges Gart hat, wenn man selber rauskommt,
0:52:52–0:52:53
kann man mehr mitentscheiden.
0:52:54–0:52:57
Wenn man, und ansonsten, wenn man ganz hinten sitzt, ist auch noch ganz gut,
0:52:57–0:53:02
aber wenn man der mitte sitzt kann das schon im ersten zug kann.
Florian Clauß
0:53:02–0:53:06
Es ist in der mühle wenn du dann halt du musst mal gucken was je nachdem was
0:53:06–0:53:13
du spielst und wie du rauskommst gehen hören sagen vorhand mittelhand hinterhand
0:53:13–0:53:18
hinterhand dann haben wir die farben das hat auch relativ lange gedauert bis
0:53:18–0:53:21
ich das verstanden habe bei den karten was farben sind ja.
Micz Flor
0:53:21–0:53:26
Was farben sind ist Es ist so, dass ich neulich mit meiner Tochter zusammen
0:53:26–0:53:29
versucht habe, die noch nicht so viel Kartenspielerfahrung hat, auch zu teilen.
0:53:30–0:53:32
Da habe ich gemeint, du lass uns einfach mal, jeder macht jetzt,
0:53:32–0:53:34
du machst die Roten, ich mache die Schwarzen.
0:53:34–0:53:39
Und dann hat sie halt dann Herz und Karo, beziehungsweise Herz und Schellen,
0:53:39–0:53:44
aber bei dem klassischen französischen Platz, das waren für sie alles rote Karten,
0:53:44–0:53:45
das sind ja alle rote Karten.
0:53:45–0:53:49
Und ich wollte halt, dass sie die Herz und die Karo trennt, damit wir schnell
0:53:49–0:53:52
mal zählen können, ob das Spiel vollständig ist. aber sie hat dann eben einfach
0:53:52–0:53:54
alle roten zusammen mit mir alle schwarzen gegeben.
Florian Clauß
0:53:55–0:54:01
Genau, das ist genau der Punkt, aber Farben sind in Karten, die bezeichnen die
0:54:01–0:54:03
Symbole und nicht die Farben der Karten.
Micz Flor
0:54:03–0:54:06
Und es gibt ja auch das Gartenspiel, da gibt es ja dann, ich weiß gar nicht
0:54:06–0:54:07
mehr, da gibt es ja auch Grüne.
Florian Clauß
0:54:07–0:54:12
Grün und Orange. Das ist das Turnierblatt, das wurde, glaube ich,
0:54:12–0:54:14
schon in den 60ern oder 70ern eingeführt.
Micz Flor
0:54:14–0:54:15
Hast du mal damit gespielt?
Florian Clauß
0:54:15–0:54:17
Ja, das habe ich jetzt auch zuletzt gespielt.
Micz Flor
0:54:18–0:54:21
Jetzt auch, weil ich hatte das, glaube ich, auch mal beim wandern mit und wir
0:54:21–0:54:24
hatten auch da irgendwie keinen spaß dran auch.
Florian Clauß
0:54:24–0:54:28
Das kann ich behaupten ich finde das eigentlich ganz gut das blatt
0:54:28–0:54:31
also wo ich keinen spaß daran habe
0:54:31–0:54:36
und das ist halt auch immer also bei bei das ist die diskriminierung der linkshänder
0:54:36–0:54:41
dass du teilweise wenn du dich wenn ich bin ja linkshänder nicht fächer dann
0:54:41–0:54:46
halt die karten dann immer entgegen gesetzt aus den rechtshändern und es gibt
0:54:46–0:54:49
einige kartenspiele wurde das symbol und quasi nur oben links hast,
0:54:50–0:54:52
aber nicht oben rechts und dann sehe ich das halt nicht.
0:54:53–0:54:56
Und da fühle ich mich diskriminiert als Linkshänder.
0:54:56–0:55:01
Und deswegen, also dieses Turnierblatt, das zeigt sowohl die Farben,
0:55:01–0:55:07
also die Symbole in einzelnen Farben an, wie auch immer links und rechts ist
0:55:07–0:55:08
das Symbol auch nochmal zu sehen.
0:55:10–0:55:11
Okay, Gart.
Micz Flor
0:55:11–0:55:18
Das Gart besteht aus zwei Karten und wird nach der ersten Runde von 3-3-3 von
0:55:18–0:55:21
dem Austeilenden auf die Mitte des Tisches gelegt, ohne dass jemand reingucken darf.
Florian Clauß
0:55:22–0:55:24
Und was bringt das Gart?
Micz Flor
0:55:26–0:55:31
Der Skat sind die zwei Zusatzkarten, die dem Alleinspielenden,
0:55:31–0:55:35
wenn je 13 gewinnt, aufnehmen darf.
0:55:36–0:55:40
Und im Gegenzug dazu dann zwei Karten auch wieder verdeckt ablegen darf,
0:55:40–0:55:41
sodass die anderen das nicht sehen.
0:55:42–0:55:45
Der Vorteil ist, dass man seine Karten potenziell ein bisschen aufpimpen kann.
0:55:45–0:55:52
Und bestimmte Karten, zum Beispiel wenn man eine blöde Karte hat,
0:55:52–0:55:54
wo man leicht überstochen wird, die kann man ablegen.
0:55:54–0:55:59
Oder man kann auch fette Karten, die man hat, viel Punkte in den Skat wegdrücken,
0:55:59–0:56:03
weil der wird später noch dazugezählt, wie so ein kleiner Bunker.
0:56:04–0:56:08
Aber es kann natürlich auch nach hinten losgehen, wenn man ein bisschen risikohaft
0:56:08–0:56:11
reizt und dann auf einmal den Skat aufnimmt und merkt, oh nee,
0:56:11–0:56:13
shit, ich hatte gehofft, ich könnte die Farbe drücken.
0:56:13–0:56:17
Aber dann hat man auf einmal drei davon und dann geht es nicht mehr so leicht.
Florian Clauß
0:56:17–0:56:20
Oder man findet auch einen Buben drin und hat sich überreizt.
Micz Flor
0:56:20–0:56:21
Das ja genau, aus dem Klassiker.
Florian Clauß
0:56:21–0:56:25
Kommen wir gleich zum Reizen, aber wir sollten noch mal kurz den Punkten sagen.
0:56:25–0:56:32
Also insgesamt zählen in dem Spiel 7, 8, 9 nichts, haben keine Punkte.
0:56:33–0:56:39
Dann die 10 zählt 10, das Ass zählt 11, der Bube zählt 2, Dame 3 und König 4.
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Und insgesamt sind dann so bei 32 Karten 120 Punkte.
0:56:44–0:56:49
Und derjenige, der eben wie gesagt über 60 Punkte kommt, hat gewonnen.
0:56:50–0:56:54
Und wenn 60 Punkte erreicht sind, dann heißt es so gespaltener Arsch und das
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geht zu Ungunsten des Alleinspielers aus.
Micz Flor
0:56:57–0:57:01
Ne, also da würde ich jetzt gerne nochmal an Bielefeld im Skatverband anrufen,
0:57:01–0:57:02
weil ich glaube, es heißt Arschgespalten.
Florian Clauß
0:57:02–0:57:06
Ja, das gibt es auch, das steht sogar in der Wikipedia. Arschspalt,
0:57:06–0:57:12
das ist die eher nicht so verbreitete Variante von gespaltener Arsch.
0:57:13–0:57:20
Das kannst du in Wikipedia-Artikeln nachlesen. Aber ja, man hat halt irgendwie
0:57:20–0:57:24
regionale Unterschiede, das ist ja auch völlig okay. Kann man ja zustehen.
0:57:27–0:57:34
Die Farben sind Kreuz, Pik, also Pik ist so traditionell, woraus leitet sich das ab?
0:57:35–0:57:37
Das Kreuz hatten wir ja schon aus dem Kleeblatt, das Pik ist,
0:57:37–0:57:39
glaube ich, einfach ein Blatt.
0:57:41–0:57:44
Dann haben wir das Herz und das Karo.
0:57:45–0:57:51
Und die haben auch jeweils unterschiedliche Werte. Man spricht immer von Punkten oder von Augen.
0:57:52–0:57:56
Das ist immer so das, was als erstes... Du sagst, wenn du Punkte meinst,
0:57:56–0:57:58
dann meinst du eigentlich Augen und umgekehrt.
0:57:58–0:58:01
Also das bringt man immer durcheinander. Aber wir sind da jetzt nicht so genau.
Micz Flor
0:58:02–0:58:05
Ja, das ist auch so eine Sache. Da würde ich gerne mal ein bisschen reingucken.
0:58:06–0:58:11
Kreuzpik, Herz, Karo. es gibt ja dann im englischen gibt's Club.
0:58:11–0:58:14
Jetzt weiß ich nicht mehr, ob Club Peak ist oder Kreuz.
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Der Grund, weshalb ich das aber interessant finde, nochmal nachzugucken,
0:58:19–0:58:21
ist, weil die italienischen Karten, die kennst du ja auch, ne?
0:58:21–0:58:25
Da gibt's ja die Sonne, die Münzen, glaube ich, ne?
0:58:25–0:58:29
Bei Sonne, Münzen, den Knüppel eben und das Schwert.
Florian Clauß
0:58:29–0:58:30
Oder was? Ja, ja, genau.
Micz Flor
0:58:30–0:58:37
Schwert gibt's Und Club heißt Knüppel im Englischen und wenn jetzt Club Peak ist, dann ist das Peak,
0:58:38–0:58:42
wo wir nicht genau wissen, was es ist, vielleicht über das italienische Knüppel-Ding
0:58:42–0:58:47
zu verstehen und irgendeine Form von Waffe.
0:58:47–0:58:49
Aber ich weiß es gerade.
Florian Clauß
0:58:49–0:58:51
Nicht. Das sind auch unterschiedliche Symbole. Ich meine, das,
0:58:51–0:58:54
wonach wir spielen, ist meistens das französische Blatt.
0:58:54–0:58:58
Das hat sich tatsächlich auch in Deutschland so ziemlich zweigeteilt.
0:58:58–0:59:03
Es gibt dann irgendwie so eine imaginäre Grenze, die so im Süden des Landes,
0:59:03–0:59:09
also über Baden-Württemberg, Bayern, nach Thüringen, teilweise Sachsen,
0:59:09–0:59:11
die spielen nach dem deutschen Blatt.
0:59:11–0:59:14
Ja, Altenburg liegt in Thüringen, also Altenburg ist ganz traditionell dem deutschen
0:59:14–0:59:18
Blatt. Und auf der anderen Seite ist halt das französische Blatt,
0:59:18–0:59:21
was mit Dame, König, Bube geht.
0:59:21–0:59:25
Und das deutsche Blatt hat eben auch andere Symbole.
0:59:25–0:59:31
Nämlich, wir haben für das Kreuz die Eichel. Für das Pik haben wir...
0:59:33–0:59:35
Was ist für das Pik?
Micz Flor
0:59:35–0:59:39
Du, ich bin jetzt gerade total raus. Von hinten haben wir die Schelle für Caro.
0:59:39–0:59:42
Wir haben Herz für Herz. Herz und Pik ist.
Florian Clauß
0:59:42–0:59:45
Glaube ich, das Blatt. Ja, ich glaube, im Deutschen ist es Blatt.
0:59:45–0:59:50
Ja, und dann gibt es auch keine Dame, sondern es gibt einen Oberer und Unterer.
Micz Flor
0:59:50–0:59:51
Unter und Ober, ja.
Florian Clauß
0:59:52–0:59:58
Und Oberer ist der Bube. Die Funktion des Bubens und der Unterer die Funktion der Dame.
Micz Flor
0:59:58–1:00:01
Nee, andersrum. Ober ist Dame. Unter, Ober, König.
Florian Clauß
1:00:02–1:00:10
Du merkst, ich bin nicht, ich spiele nicht nach deutschem Blatt. Und was ist der König?
Micz Flor
1:00:11–1:00:13
Ich spiele jetzt auch raus König, oder?
Florian Clauß
1:00:13–1:00:15
Ist da auch noch ein König dabei?
Micz Flor
1:00:18–1:00:19
Und der Oberkönig, ja.
Florian Clauß
1:00:19–1:00:23
Ja, genau so ist es. Also wir haben... Nur Männer.
1:00:24–1:00:28
Das Ziel des Spiels ist es eben zu gewinnen, klar, irgendwie.
1:00:28–1:00:33
Die Wertung haben wir auch gerade schon angesprochen, wie sich die einzelnen
1:00:33–1:00:35
Punkte und so weiter errechnen.
1:00:35–1:00:41
Und jetzt kommen wir zu dem, was dann viele Anfänger immer so ein bisschen zurückschrecken
1:00:41–1:00:46
lässt vor Skat, nämlich das sogenannte Reizen. Das ist jetzt quasi die erste
1:00:46–1:00:48
Spielphase des Spiels, ist das Reizen.
1:00:49–1:00:54
Und Mitch, kannst du aus dem Stand das Reizen erklären?
1:00:56–1:00:57
Also vielleicht...
Micz Flor
1:00:57–1:00:58
Ich kann es versuchen.
Florian Clauß
1:00:58–1:01:01
Vielleicht, was ein ganz guter Begriff dazu ist, ist, weiß ich nicht,
1:01:01–1:01:02
ob du... Ich bin total aufgeregt.
Micz Flor
1:01:02–1:01:06
Das ist wie so eine Prüfung. Die Spitzen. Mündliche... Genau.
Florian Clauß
1:01:06–1:01:12
Mündliche Skat-Prüfung. Halten Sie das Blatt links rum. und jetzt tauschen Sie
1:01:12–1:01:14
das Deutsche gegen das Französische aus.
Micz Flor
1:01:15–1:01:19
Die Spitzen, also ich kann jetzt nicht, ich weiß nicht, Spitzen kann ich jetzt
1:01:19–1:01:21
nicht sagen, aber wie ich Reizen erklären würde.
Florian Clauß
1:01:21–1:01:28
Aber der Begriff Spitzen, Spitzen ist quasi die zusammenhängende Folge oder
1:01:28–1:01:32
die fehlende Folge der einzelnen, und das nennt man Spitzen,
1:01:32–1:01:35
also wie so eine, also entweder du hast fehlende Spitzen.
Micz Flor
1:01:35–1:01:39
Das ist eines der Dinge, was unglaublich schwer eben eben auf diesem 4-PT-Rückseite
1:01:39–1:01:41
bei den Skatenblättern.
Florian Clauß
1:01:41–1:01:43
Das Reizen, das ist dann genau 4-Pt-Rückseite.
Micz Flor
1:01:43–1:01:48
Also man muss sagen, die Buben sind, Buben eben beim französischen Blatt sind,
1:01:49–1:01:53
oder die unter sind, beim altdeutschen Blatt sind, die Trümpfe.
1:01:54–1:02:00
Und die Reihenfolge der Farben von oben nach unten, die wertvollste ist Kreuz, dann Pik, Herz und Karo.
1:02:00–1:02:03
Und beim Reizen guckt man einfach mal, was habe ich denn für Buben.
1:02:04–1:02:08
Angenommen man hat alle vier Buben oder man hat gar keinen Buben,
1:02:09–1:02:16
dann darf man entweder sagen, mit vier plus eins ist fünf, was diese Zahl fünf
1:02:16–1:02:17
bedeutet, sage ich gleich.
1:02:17–1:02:23
Man dürfte aber auch sagen, ohne vier plus eins ist fünf, was immer sehr erstaunlich
1:02:23–1:02:26
ist. Das heißt, wenn ich alle Buben habe, die Trümpfe sind, oder keinen,
1:02:27–1:02:28
ich kann genauso hoch reizen.
1:02:28–1:02:33
Denn diese Zahl, und warum das kompliziert ist mit dem Reizen, kommt dann gleich.
1:02:33–1:02:38
Die ist der Multiplikator, den ich verwende.
1:02:39–1:02:45
Angenommen, ich habe ganz viele Herzkarten und vier Buben, dann kann ich sagen, wow, cool.
1:02:45–1:02:52
Mit vier, plus eins ist fünf, mal Herz, und die Farbe Herz ist zehn.
1:02:52–1:02:55
Und dann kann ich also bis 50
1:02:55–1:03:01
hoch reizen bis 50 punkt
1:03:01–1:03:06
das erste mal das eine ist andere wäre eben zum beispiel ohne 4 plus 1 ist auch
1:03:06–1:03:10
fünf mit herz gehe auch bis 50 hoch reizen und dann kann aber das passieren
1:03:10–1:03:17
was flo gerade schon angesprochen hat dann 30 so hoch neben den skat und dann
1:03:17–1:03:19
ist da auf einmal der Kreuzbube drin,
1:03:19–1:03:22
was ein toller Bube ist, weil es der stärkste Bube ist von allen Vieren.
1:03:22–1:03:28
Aber dann habe ich auf einmal beim Reizen mich überreizt, denn dann habe ich
1:03:28–1:03:30
den Kreuzbuben und sonst keinen mehr.
1:03:30–1:03:37
Das hieße zum Beispiel mit 1 Spiel 2, also plus 2, der Faktor ist dann 2,
1:03:37–1:03:39
und dann hätte ich nur bis 20 reizen dürfen.
1:03:42–1:03:46
Und diese Multiplikate-Zahl ergibt sich eben aus dem, was scheinbar Spitzen
1:03:46–1:03:49
heißt, was mir gar nicht klar war. Das heißt, man zählt immer von oben.
1:03:49–1:03:55
Mit 1, wenn man drei Buben hat, Kreuzbube, aber den Pikbuben nicht.
1:03:55–1:04:00
Da hat man zwar drei Buben, darf aber trotzdem nur sagen mit 1 von oben gezählt, die Spitze 1.
1:04:01–1:04:05
Und umgekehrt, man hat drei Buben und hat den Kreuzbuben nicht, dann hat man ohne 1.
1:04:06–1:04:09
Und obwohl man dann drei Buben hat, darf man auch nicht so weit reizen.
1:04:10–1:04:13
Das sind erstmal so die so würde ich das jetzt.
Florian Clauß
1:04:13–1:04:17
Hier genau ich würde ja danke sehr gut setzen,
1:04:19–1:04:23
schwitzen das war bei den spitzen noch mal dazu kommt das war mir doch gar nicht
1:04:23–1:04:28
so klar weil ich jetzt selten gespielt hat aber auch nach skat ordnung deutscher
1:04:28–1:04:32
skat ordnung ist es so dass dann eine folge hast also wenn du dann die vier
1:04:32–1:04:35
buben hast und das peak ass und du willst peak spielt,
1:04:35–1:04:38
dann hast du mit 5 spielt 6.
1:04:38–1:04:43
Wenn du die Herz, wenn du die Pik 10 dazu hast, dann hast du quasi mit 6 spielt 7.
1:04:44–1:04:49
Und deswegen Spitzen. Also es ist die Aneinanderreihenfolge von Trümpfen,
1:04:49–1:04:51
auf die du reizt. Das heißt.
Micz Flor
1:04:51–1:04:55
Wenn man Grand spielen will, dann kann man maximal mit mal 5 machen.
Florian Clauß
1:04:55–1:05:00
Genau, beim Grand maximal 5 und bei allen anderen kannst du maximal,
1:05:00–1:05:02
ja, 10 halt. 10 spielt 11.
1:05:02–1:05:07
Aber du kommst es niemals, weil der Grand in der Grundwertung 24 Punkte hat,
1:05:07–1:05:13
kommst du niemals mit den ganzen Spitzen irgendwie in die Nähe von den Punkten von einem Grand.
1:05:14–1:05:19
Also es lohnt sich immer, den Grand zu spielen. Aber das nochmal so zur Information,
1:05:19–1:05:24
dass wenn du vier Buben hast und ein Herz hast oder du willst Herz spielen,
1:05:24–1:05:27
hast du mit fünf spielt sechs. Also 60.
Micz Flor
1:05:27–1:05:30
Und daraus ergibt sich dann eben eine Reihe. Kann man sagen,
1:05:30–1:05:36
wir haben zum Beispiel neun mindestens ist es immer der doppelte Wert der Farbe.
1:05:36–1:05:38
Neun ist Karo. Das heißt, das Mindeste ist,
1:05:40–1:05:45
Mit 1 oder ohne 1, Karo, Spiel 2 ist 2 mal 9 ist 18.
1:05:45–1:05:51
Das nächste wäre 20, 22 und 24.
1:05:52–1:05:58
Und da kommt jetzt dieser Sprung, weil man kann auch noch, also Skat hat auch
1:05:58–1:06:02
noch unterschiedliche Spielformen eingebaut.
1:06:03–1:06:09
Und man kann zum Beispiel auch 0 spielen. Und das wäre dann zum Beispiel 23.
1:06:10–1:06:11
Das liegt so dazwischen.
Florian Clauß
1:06:12–1:06:13
Wie es dazu kam.
Micz Flor
1:06:13–1:06:14
Weiß ich gar nicht, das musst du jetzt alles.
Florian Clauß
1:06:14–1:06:19
Erklären. Genau, das wollte ich gerade ergänzen. Null hat sich so auch ergeben,
1:06:19–1:06:24
weil wenn du ganz niedrige Karten hast, 7, 8, 9,
1:06:31–1:06:35
8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass, ist dann die Reihenfolge.
1:06:35–1:06:40
Das heißt, es gab Situationen, wo du halt sehr schlechte Karten hast,
1:06:40–1:06:45
also eben nur diese, und trotzdem nicht spielen kannst, weil du nur auf Trumpf
1:06:45–1:06:48
gehst. Deswegen haben die das Null eingeführt.
1:06:48–1:06:53
Und Null ist die Herausforderung, keinen Stich zu bekommen, wenn du Alleinspielender
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bist, dass du keinen Stich bekommst.
1:06:57–1:07:01
Verschiedene Formen des Nulls, dass du eben den Skat aufnimmst oder nicht. Das ist Null Hand.
1:07:02–1:07:05
Es gibt auch eine andere Form des Nulls, wo du offen spielst.
Micz Flor
1:07:06–1:07:07
Null Auvert.
Florian Clauß
1:07:07–1:07:12
Und es gibt dann eben mit 59 Punkten zählt der Null Hand Auvert.
1:07:13–1:07:15
Das ist das Höchste, was du im Null spielen kannst.
1:07:15–1:07:18
Und das heißt, wenn du offen spielst, können sich natürlich die Spieler nicht
1:07:18–1:07:22
absprechen, aber sie sehen deine Karten und können entsprechend deine Schwachstellen.
1:07:23–1:07:26
Also wenn du jetzt zum Beispiel bei den ganzen 7, 8, 9, 7, 8,
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9, 7, 8, 9, 7 hättest, dann wäre das ein klassisches Blatt für ein Null-Hand-Auvert offen.
1:07:36–1:07:37
Oder.
Micz Flor
1:07:37–1:07:41
Wenn du 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass hast und dann noch 2,
1:07:41–1:07:43
7, dann kannst du das auch spielen.
Florian Clauß
1:07:44–1:07:50
Es gibt keine Trümpfe. Ich weiß nicht, wie spannend das ist mit den Regeln,
1:07:50–1:07:51
aber ich glaube, man muss das Spiel
1:07:51–1:07:55
einfach spielen. dann kriegt man die Faszination mit und den Spaß, ja.
1:07:56–1:07:59
Also man muss ernst spielen, damit es Spaß macht.
1:07:59–1:08:05
Das ist übrigens von Loriot, das ist von 1977. Genau dieser eine Skatsketch, den du da auch...
Micz Flor
1:08:05–1:08:06
Da kommt es drin vor?
Florian Clauß
1:08:07–1:08:11
Nein, das sagt er nicht, aber zu der Zeit, der ist auch aus den 70ern,
1:08:11–1:08:16
der Skatsketch, genau zu der gleichen Zeit, wo er diesen Spruch gemacht hat.
1:08:16–1:08:22
Und Loriot als deutsche Institution und Skatspielen, als deutsche Institution.
1:08:23–1:08:25
Das geht auch gut zusammen. Wie man dann halt irgendwie auch...
Micz Flor
1:08:25–1:08:29
Ja, der Sketch, ich weiß gar nicht, findet man sicher auf YouTube,
1:08:29–1:08:31
können wir den noch verlinken, weil der ist schon sehr, sehr schön.
1:08:31–1:08:35
Es gibt so ein paar Sachen zum Skatspiel, die finde ich da drin ganz toll.
Florian Clauß
1:08:35–1:08:36
Das eine ist zum Beispiel.
Micz Flor
1:08:37–1:08:42
Dass er einen Stich macht mit der Herz 9 und der Stich hat 0 Punkte und er hat
1:08:42–1:08:44
auch einfach noch gar nicht seine Karten richtig sortiert.
1:08:44–1:08:48
Er hat einfach Herz drauf geworfen. Dann sagt jemand, das ist ihr Stich.
1:08:48–1:08:51
Und dann guckt er so, So, sieben? Ah, Sie spielen.
1:08:54–1:08:58
Herzneun draufgewarnt. Zack, die Herzneun, der gehört mir, das ist mein Stich.
1:08:58–1:09:04
Sie dachten schon, sie könnten da mit der Acht, aber nein, ich, zack, mit der Herzneun.
1:09:04–1:09:07
Und dann, jetzt können wir weiterspielen, sagt dann einer und dann sagt Doriot,
1:09:09–1:09:13
beim Skat will jeder Stich gut überlegt sein.
1:09:16–1:09:19
Und das ist sehr schön, das sind so ein paar Klassiker. Und das andere sind
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halt die letzte Zeile aus diesem Sketch, der da ist.
1:09:26–1:09:32
Jeder merkt sich eine Karte, aber nicht laut sagen. Weil er dann irgendwie Skat
1:09:32–1:09:33
nicht mehr spielen möchte.
1:09:33–1:09:36
Und dann fragt er, kennen Sie Schnippschnapp? Das ist auch ein Spiel zu drehen.
1:09:37–1:09:41
Und zum Schluss gibt es dann diese Sache, wo er sagt, die Herren mal bitte kurz
1:09:41–1:09:43
weggucken. Kannst du dich erinnern? Ja.
Florian Clauß
1:09:43–1:09:44
Ganz klar.
Micz Flor
1:09:44–1:09:48
Und dann guckt und dann geht die Kamera wieder auf ihn. Und man sieht,
1:09:48–1:09:50
wie er die Skatkarten in der Mitte faltet.
1:09:50–1:09:56
Und dann so Hütchen aufstellt. dass jeder sich eine Karte merken, aber nicht laut sagen.
Florian Clauß
1:09:58–1:10:02
Das tut weh. Ja, sehr gut.
1:10:03–1:10:07
Ja, Mitch, ich meine, wir könnten jetzt noch ewig über diese Regeln sprechen,
1:10:07–1:10:12
aber ich glaube, dann verlieren wir noch die zwei Zuhörerinnen, die wir jetzt schon...
Micz Flor
1:10:12–1:10:13
Die noch nicht eingeschlossen sind.
Florian Clauß
1:10:14–1:10:15
Ich glaube, das macht jetzt wenig...
Micz Flor
1:10:15–1:10:19
Aber es passt irgendwie auch so vom Spannungsbogen. Wir gingen da durch so eine
1:10:19–1:10:24
sehr sehr menschenleere, dunkle Stadt, jetzt sind wir irgendwie so von der Museumsinsel
1:10:24–1:10:29
runter, sind hier wieder im Trubel, gehen jetzt in Kleinigkeit essen. Was denkst du?
Florian Clauß
1:10:29–1:10:30
Ja, können wir gerne machen.
Micz Flor
1:10:31–1:10:31
Ja, fände ich super.
Florian Clauß
1:10:32–1:10:32
Ja, gut.
Micz Flor
1:10:32–1:10:36
Also. Und ich bedanke mich bei dir, Flo, ein sehr spannendes Thema und,
1:10:38–1:10:43
Schade, dass wir nur zu zweit sind, weil Offizierskart ist ja immer dieses Skat,
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was man zu zweit spielen kann, aber das macht einfach keinen Spaß.
1:10:46–1:10:51
Weil nämlich genau dieser Faktor, was du schon gesagt hast, diese Mischung aus
1:10:51–1:10:54
Strategie und Glücksspiel, bei Offizierskart ist das irgendwie zu viel Glück
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und zu wenig Strategie. Spaß ist nicht der gleiche.
1:10:57–1:10:59
Das stimmt. Aber ich hätte jetzt Lust Skat zu spielen.
Florian Clauß
1:10:59–1:11:02
Aber es gibt auch so verschiedene, das hatte ich mir auch nochmal aufgeschrieben,
1:11:03–1:11:09
falls wir noch mehr hätten reden können, wollen, Varianten, die man zu zweit spielt.
1:11:09–1:11:11
Da gibt es zum Beispiel auch eine Variante, die kannte ich überhaupt nicht.
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Nämlich, das war die Mittelsmann-Variante. Also du teilst dann quasi aus, wie zu dritt.
Micz Flor
1:11:18–1:11:21
Und der eine ist Lorion, der ziehst immer eine Karte und legt sie hin. Ja.
Florian Clauß
1:11:21–1:11:24
Sowas in der Art. Ich weiß nicht genau, wie es geht, aber es ist so eine Art
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von... Ich habe früher auch dann, wenn wir zu zweit gespielt haben,
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dann immer dieses Offizierskart. Das ist relativ langweilig.
Micz Flor
1:11:31–1:11:36
Das andere ist wahrscheinlich entstanden nach diesem Skat-Computer der 80er Jahre.
1:11:37–1:11:41
Der fühlte sich so an, warum spielt der jetzt das? Das kann doch nicht sein.
Florian Clauß
1:11:43–1:11:49
Ja gut, also danke fürs Zuhören. Ich hoffe, es hat einigermaßen Spaß gemacht.
1:11:49–1:11:50
Wir waren auch sehr ernst.
Micz Flor
1:11:50–1:11:52
Wir waren sehr ernst, genau.
Florian Clauß
1:11:53–1:11:58
Und nach den ganzen Filmen, die ich zuletzt besprochen habe und Büchern,
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jetzt mal ein ganz anderes Thema, Spiele wäre eine eigene Kategorie auf unserer Netzseite.
1:12:02–1:12:07
Können wir vielleicht aufmachen, wenn Mitch das das von der Taxonomie her zulässt. Ja.
1:12:07–1:12:13
Okay, also das war eigentlich Podcast, eigentlich-podcast.de.
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Den Track, den wir gelaufen sind, könnt ihr da auch einsehen und alle anderen
1:12:18–1:12:21
Informationen über die Geschichte des Skatspielen, über die Regeln des Skatspielen
1:12:21–1:12:24
und über die lokalen Gruppen in eurer Nähe.
1:12:25–1:12:28
Nein, das habe ich nicht verlinkt. Also macht's gut.
Micz Flor
1:12:29–1:12:33
Gibt es das? Du siehst so eine Art Skat-Tinder oder sowas.
Florian Clauß
1:12:35–1:12:37
Nur für 50 plus.
Micz Flor
1:12:40–1:12:44
Spiel 3 plus 1 mal Herz.
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Okay, macht's gut. Das war's. Punkt. Aus.
Florian Clauß
1:12:51–1:12:51
Tschüss.
Scat, du bist die große Kette / Die die Spielerwelt umfängt / Sieh, wie Alles um die Wette / Sich zu deinen Freuden drängt / Deinem Zauber weicht die Mauer / Die der Castengeist ersann / Scat spielt Pastor mit dem Bauer / Bürger mit dem Edelmann.
Nach der Melodie von „Freude schöner Götterfunken“
Die Geschichte des Skats reicht bis in die Zeit der Napoleonischen Kriege zurück. Das Spiel entstand zwischen 1810 und 1818 in Altenburg und ist eng mit dem dortigen Kartenmacher-Gewerbe verbunden. Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1813. Seitdem hat Skat eine bewegte Entwicklung durchgemacht und wurde zu einem Kulturgut, das alle Gesellschaftsschichten vereint. Skat hat sogar eine internationale Anerkennung als immaterielles Weltkulturerbe durch die UNESCO erfahren.
Was ist Skat?
Skat ist ein anspruchsvolles Kartenspiel für drei Personen, das strategische Elemente und Glückselemente vereint. Es wird mit einem Blatt aus 32 Karten gespielt, wobei jeder Spieler zehn Karten erhält, und die übrigen zwei Karten bilden den sogenannten Skat. Durch das Reizen wird der Alleinspieler bestimmt, der gegen die beiden Mitspieler (Gegenpartei) antritt. Ziel ist es, durch geschicktes Spielen und Stiche sammeln, den Reizwert zu erreichen und somit zu gewinnen.
Geschichte des Skats
Eintrag in der Spielkladde von Hans Karl Leopold von der Gabelentz. „L’hombre-Buch 1798-1829“ im Privatarchiv der Familie von der Gabelentz, Thüringer Hauptstaatsarchiv, Außenstelle Altenburg
Die Ursprünge des Skatspiels gehen auf die Zeit der Napoleonischen Kriege zurück. Es entwickelte sich zwischen 1810 und 1818 in Altenburg und ist eng mit dem dortigen Kartenmacher-Gewerbe verbunden. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1813. In den folgenden Jahrzehnten gewann das Skatspiel an Beliebtheit und verbreitete sich in Universitätsstädten, besonders in Sachsen und Thüringen. Die Einigung auf einheitliche Regeln begann erst nach der Reichsgründung 1871.
Karl Buhle legte 1885 mit seinem Buch den Grundstein für die erste einheitliche Skatordnung. Der Erste Deutsche Skatkongress fand 1886 statt, aber die Einigung bezüglich Farben- oder Zahlenreiz blieb aus. In den 1930er Jahren brachte das nationalsozialistische Regime restriktive Maßnahmen gegenüber jüdischen Skatspielern und die Vermeidung nicht-deutscher Begriffe im Spiel mit sich.
Während des Ersten Weltkriegs erlebte Skat im Schützengraben eine Ausbreitung und diente als beliebte Abwechslung für die Soldaten. Nach dem Krieg wurde 1927 das Deutsche Skatgericht gegründet und entschied zugunsten des Zahlenreizens. Die Zeit bis 1880 wurde als „Verwilderung des Skatspiels“ beschrieben, aber Karl Buhle schuf mit seiner Skataufgabenreihe in der „Gartenlaube“ eine Grundlage für die einheitliche Skatordnung.
1932 wurden auf dem 13. Skatkongress in Halle a.d. Saale verschiedene Regeländerungen beschlossen, darunter die Festlegung der Punktwerte für Nullspiele. In den späten 1930er Jahren wurden Juden die Teilnahme am Skatspiel strikt verboten. Der Zweite Weltkrieg rückte das Skatspiel vorerst in den Hintergrund.
Nach dem Krieg, 1951, wurde Skat offiziell als Geschicklichkeitsspiel anerkannt. In den 1990er Jahren erlebte Skat eine digitale Revolution mit BTX-Skat und den ersten Internet-Plattformen. Im Jahr 1998 wurde die Internationale Skatordnung eingeführt, um die Differenzen zwischen verschiedenen Skatorganisationen zu beenden. Die UNESCO erkannte Skat 2016 als immaterielles Weltkulturerbe an.
2022 wurde die Internationale Skatordnung erneut geändert, um klare Regeln für offene Spiele zu schaffen.
Regeln
Skat wird mit einem 32-Karten-Blatt gespielt, das in vier Farben unterteilt ist: Kreuz, Pik, Herz, und Karo. Jeder Spieler erhält zehn Karten, und der Skat bleibt zunächst verdeckt liegen. Das Reizen bestimmt den Alleinspieler, der gegen die Gegenpartei spielt. Das Ziel des Spiels ist es, als Alleinspieler genügend Stiche zu bekommen, um mind. 61 Punkte zu erreichen.
Die Wertung erfolgt durch Punkte, die den einzelnen Karten zugeordnet sind. Nach dem Ausspiel der Stiche erfolgt die Auswertung, und es wird ermittelt, welche Partei gewonnen hat.
Es gibt verschiedene Spielarten, darunter das Farbspiel, Grand, Null, und Ramsch. Jede Spielart hat ihre eigenen Regeln und Anforderungen.
Varianten
Es gibt zahlreiche regionale und lokale Varianten des Skatspiels. Einige sind traditionell und haben sich über die Jahre entwickelt, während andere von Skatspielern für Abwechslung geschaffen wurden. Einige bekannte Varianten sind „Ramsch“, „Offiziersskat“, „Revolutions-Skat“, und „Bauernskat“. Diese Varianten unterscheiden sich in den Regeln, dem Blatt, und den taktischen Elementen.
Skat und Kultur
Skat hat nicht nur als Spiel, sondern auch als Kulturgut eine große Bedeutung. Es ist in Kunst, Literatur, und Musik präsent. Die UNESCO hat Skat als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Loriot brachte mit dem Zitat „Wenn man nicht ernst spielt, macht es keinen Spaß“ einen humorvollen Aspekt ins Spiel.
Skat hat im Laufe der Jahrhunderte eine faszinierende Entwicklung durchlaufen, von den Napoleonischen Kriegen bis zur digitalen Revolution. Es ist nicht nur ein beliebtes Kartenspiel, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Mit einer reichen Geschichte, klaren Regeln und vielfältigen Varianten bleibt Skat ein zeitloses und anspruchsvolles Spiel.
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