"On the solo to Bohemian Rhapsody, I've got the neck pickup working out of phase with the center pickup. (...) This setting produces a very sweet harshness." -- Brian May, QueenConcerts 23.05.2005
Wieder eine Sommerloch-Episode zum Thema Stromgitarren – diesmal, um ein für alle Mal zu erklären, was Humbucking und Out-of-Phase eigentlich miteinander zu tun haben und was nicht. Der Humbucking-Effekt entsteht rein technisch durch zwei Spulen mit entgegengesetzter Wicklungsrichtung, die nahe beieinanderliegen und dadurch Brummgeräusche auslöschen – völlig unabhängig von der Magnetpolung. Erst wenn es darum geht, wie das eigentliche Gitarrensignal (also die Saitenschwingung) durch beide Spulen geleitet wird, kommt die Magnetpolarität ins Spiel. Dann entscheidet sich, ob der Klang voll und durchsetzungsstark („in Phase“) oder dünn und nasal („out of phase“) klingt – und dabei kann der Brumm immer noch unterdrückt sein oder nicht, je nach Kombination von Wicklung und Magneten. Klingt kompliziert? Deshalb erklärt Micz es Flo. Denn wenn Flo es kapiert hat, dann können es wirklich alle verstehen.
Shownotes
Mitwirkende
Transcript
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Check, check. Check läuft.
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Ich war auch, ja.
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Du fängst an. Ah, Track.
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Die Radfahren sind ja gar nicht.
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Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast. Der Podcast,
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bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
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Und wir sind mitten im Sommer in Berlin. 20, 25 bei der Folge 86.
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Kann das sein? Ja, Wahnsinn, oder? Wahnsinn.
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Drei Jahre bis zum Mauerfall.
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Wieso drei Jahre bis zum Mauerfall?
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Ach so. Ich dachte eher so 14 bis zu 100.
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Ja, auch noch.
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Das schaffen wir im Jahre 26, oder?
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Die 100 zu durchbrechen. Dann machen wir einen ganz großen Event.
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Ganz groß. Dann machen wir wirklich auf Fahrradgeschwindigkeit.
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Laufen wir, bis der Doktor kommt. Oder die DoktorInnen.
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Ja, die Folge ist jetzt, also Sommerloch. Ich muss gerade mal gucken.
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Wieso Sommerloch?
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Ich muss da noch mal kurz auf mein Handy gucken. Und zwar haben wir ja eine
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Folge, die ich mit Chris auch als Sommerloch-Folge gemacht habe.
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Über die Fender Thinline-Telekarren.
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Die ist ja total abgegangen, die Folge.
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Ja, die war irgendwie immer in den Top Ten mit drin.
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Und jetzt hatte ich dann gerade nochmal geguckt in Vorbereitung zu dieser Folge,
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um dir Argumente zu unterbreiten, warum es doch irgendwie eine gute Idee ist,
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über diese Gitarren-Sachen zu sprechen.
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Du musst mich immer wieder... Du, ich bin bei dir. Ich bin gar nicht gegen dich.
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Ich kann nur nicht inhaltlich immer dazu was sagen.
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Auf Platz 10, wenn man so über den letzten Monat guckt, ist die Effektgeräte
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für Gitarre. Also wo Chris über wie entstehende Effektgeräte spricht.
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Das habe ich gedacht, das ist doch mal Argument genug, dass man das irgendwie
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nochmal mit reinnehmen kann.
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Ja, und worüber ich jetzt sprechen wollte, was auch ein gutes Sommerlochthema
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ist, ich wollte dieses In-Phase, Out-of-Phase-Thema, was ich bei dieser einen Folge...
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Über die Jaguar-Pickups und die Dummy-Coil.
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Du guckst dich schon so glasig an, das geht schon gut los. Aber ich hatte da
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so ein paar Rückfragen auf Instagram bekommen, da habe ich gedacht,
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ich muss das jetzt mal klarstellen, weil ein paar Leute da ein paar Sachen auch
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miteinander vertauschen.
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Und da habe ich gedacht, wenn ich es dir erklären kann, dann können das jetzt
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vielleicht auch alle sich anhören, können alle verstehen.
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Also wir reden darüber, was ist Humbucking, wie funktionieren Humbucker,
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Warum ist zum Beispiel ein Telecaster auch ein Humbucking-Gitarre,
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obwohl sie doch nur Single-Coils hat?
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Und vor allen Dingen gucken wir uns auch noch mal ganz genau an,
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was der Unterschied zwischen In-Face, Out-of-Face und Humbucking oder kein Humbucking ist.
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Und da habe ich mir dann gedacht, wie großartig ich das mit dem Kondensator
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erklärt habe, wie so große Wellen einfach durchrauschen.
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Rauschen, aber kleine Wellen dann in diesen Unwuchten so versinken.
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Jetzt habe ich auch noch das Bild im Kopf.
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Siehst du, Bilder erzählen mehr als 1000 Episoden.
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Mit dem Wasser.
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Und jetzt habe ich gedacht, erkläre ich nochmal genau, wie das mit dem Hum-Bucking funktioniert.
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Darf ich, bevor du jetzt einsteigst in die Gitarrenphysik, wir sind jetzt hier im Potsdamer Platz.
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Im Potsdamer Platz, also bei Eigentlich Podcast könnt ihr auch auf eigentlich-podcast.de
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immer schauen, wo wir langgelaufen sind.
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Da sind die Routen dann auf der Karte dargestellt.
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Und den Potsdamer Platz haben wir schon ein paar Mal gestriffen.
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Oder sogar als Ausgangspunkt.
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Eine frühe Folge von mir, First Cow, von Kelly Reichert und eine aus seinem Simmons-Imperium.
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Da sind wir auch hier langgelaufen.
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Aber welche war das?
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Das war Hyperion. Da sind wir nämlich von dem Friedhof, wo merkwürdigerweise
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jetzt mit drei Leuten erzählt haben, dass sie neulich bei diesem Friedhof waren
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und ich jedes Mal gesagt habe, da ist aber ETH auf meiner Geramte.
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Und dann hatten die so was? Ja, nein, doch. Chris war auch da.
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Wer hat die Kekse aus der Dose?
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Genau. Und ich glaube, wir haben auch nochmal Bruce La Bruce. Habe ich doch auch hier.
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Ja, da sind wir aber dann gleich in den Park rauf.
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Da haben wir im Norden angefangen. Also Potsdamer Platz ist ein Knotenpunkt
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des eigentlich Podcasts, kann man so sagen.
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Ist ja auch irgendwie, finde ich, ein imposanter Ort, hat auch viel Geschichte und ist so zugebaut.
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Wir hatten ja neulich bei deiner Episode über New York, Manhattan,
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London und so gesprochen.
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Und hier ist ja schon in den 90er Jahren irgendwie so ein neues Skyline-Empfond.
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Ja, die keiner verstanden hat. Wo meine ganzen Freunde das doof fanden, nur ich gut.
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Ja, ich fand es aber irgendwie auch, ich fand es schon auch,
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es war irgendwie so eine irre Zeit, wo dann dieser komische,
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wie hieß denn nochmal dieser, gibt es ja auch diesen Film dazu,
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wie dieser Raum so um 90 Grad gedreht wurde. Wie heißt der Raum nochmal?
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Weiß jetzt auch nicht mehr. Okay, aber zurück. Die Leute wollen jetzt ja über
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Gitarren. Wir reden über Gitarren.
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Wir reden über Gitarren und wir reden über Humbucker.
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Und ich hatte in dieser Folge eben dieses Humbucking-System anhand von zwei Single-Coil erklärt.
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Und habe jetzt gedacht, ich fange nochmal ganz anders an. Wieder mit so einem
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Bild, wie mit den Wellen, große Wellen, kleine Wellen.
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Das Bild jetzt, stell dir eine Uhr vor, die wir an die Wand schrauben.
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Und die geht rechts rum.
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Genau, die geht rechts rum. Wir gucken jetzt nur auf den Stundenzeiger.
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Das heißt, der Stundenzeiger braucht zwölf Stunden, um einmal rundherum zu gehen.
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Und jetzt stell dir eine Uhr vor, die identisch ist, aber die links rum geht.
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Wir gucken nur auf den Stundenzeiger.
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Und jetzt hängen wir die nebeneinander Und wir hätten jetzt quasi eine Funktion, die wir plotten,
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in der wir die Distanz der Spitzen des Stundenzeigers zur vertikalen Achse,
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also wenn du nur zwischen 6 und 12...
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Aber die gehen beide, sind die gespiegelt quasi?
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Es ist genau gespiegelt. Genau gespiegelt. Das heißt, wir gucken uns zwei Uhren an.
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Der frühen Zeiger geht nach rechts und der andere geht nach links und wir messen,
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die Distanz von dem Ende des Stundenzeigers bis zu dieser Achse.
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So dass der rechts ist der quasi im Plus und links ist der Minus.
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Und wenn wir uns jetzt quasi den Zeitraffer vorstellen, also das geht dann einfach
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so rum, wenn wir die Werte hochaddieren, dann kommt an jedem Punkt welche Zahl in der Addition raus.
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Also hier geht es so rum und wir messen zu dieser Achse.
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Also das ist Plus und das ist Minus. Dann muss ja Null rauskommen.
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Kommt immer Null raus, genau. Genau. Und so einfach ist dieses Humbucking auch schon erklärt.
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Aber wir müssen es jetzt nur von der Uhr weg in so ein elektromagnetisches Feld hier reinstellen.
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Okay, da kommt aber kein Sound raus.
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Da kommt noch, genau, das ist ja auch der Wunsch daraus. Und zwar gibt es ja
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auch so andere Dinge über zum Beispiel sichtgebende Verfahren,
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wenn man jetzt so neurophysiologische Bilder macht,
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wo die dann irgendwie einen Stimulus setzen und dann so Fotos machen,
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genau wissen, wann der Stimulus gesetzt wurde und dann von, keine Ahnung,
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20.000 Aufnahmen, die alle übereinanderlegen,
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sodass sich alle Sachen, die zufällig sind,
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rausrechnen, aber nur die Sachen, die wirklich inhaltlich mit dem Stimulus verbunden
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sind, dann irgendwie sichtbar werden.
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Also die Möglichkeit, oder wenn du, das hatte ich gesehen, als ich,
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haben wir auch neulich drüber gesprochen, London, England, Manchester,
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ich in Manchester war, hat einer bei mir im Haus, hat Fotografie studiert und
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der hatte so ein Foto gemacht von einer Shopping Mall, wo er ein Glas eingerußt
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hat und das hat er vor die Kamera gestellt,
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dann die Kamera aufgebaut und dann einfach sechs Stunden aufgelassen und danach
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das Bild belichtet, also es war selbst belichtet,
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es war dann jetzt nicht über eine Drogerie oder so, hat das alles zu Hause gemacht
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und dann war halt diese Shopping mal komplett leer,
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weil alle Menschen, die halt so rauf und runter liefen, über die sechs Stunden
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sich so ausgenullt haben.
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Und bei dem, wenn wir über Humbugging sprechen, ist es ein ähnlicher Effekt,
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wir haben wie bei dieser Uhr, die Summe ist immer null.
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Und warum habe ich diese beiden Uhren genommen? Weil in diesen Pickups,
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in den Gitarren, sind ja solche Coils, also Spulen, die dann teilweise 8000
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Wicklungen haben oder sowas ganz dünnes Kabel.
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Die sind ja notwendig und dafür zuständig, dass das Gitarrensignal dann in Verstärker
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geht. Also diese Spulen.
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Und in einem Hamburger gibt es zwei Spulen. Und die eine geht wie die Uhr rechts
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rum, die andere geht wie die Uhr links rum.
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Und die sind miteinander quasi so zusammengeschaltet, das sollte man da jetzt
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quasi einen Strom durchschicken.
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Dann geht der in der einen Seite rechts rum und dann geht er wieder links rum
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oder umgekehrt. Ist egal, aber auf jeden Fall sind die genau...
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Was heißt das für das elektromagnetische Feld?
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Jetzt noch nicht mal für das Feld, aber wenn wir uns jetzt vorstellen,
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dass du irgendein Störsignal hast.
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Wir sind jetzt ja hier gerade am Deutschen Spionagemuseum.
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Das ist hier quasi Technik, das passt eigentlich ganz gut, diese Abhörgeräte und sowas.
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Wenn du jetzt ein Störgerät hättest, was einfach, keine Ahnung,
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ein Mixer oder sowas, ein Küchenmixer, der halt irgendwie, wo ein Motor drin
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ist, wo die Funken fliegen, da hast du dann dieses Brummen.
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Das finde ich so lustig, das hier Untertitel von dem Deutschen Spionagemuseum, Capital of Spice.
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Wir müssen noch ein bisschen referenzieren auf die DDR-Geschichte.
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Dass die diese grüne,
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Farbe halt so da in den Vordergrund gestellt haben, finde ich auch irre.
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Und wir gucken jetzt erstmal nur auf die Spule, noch ohne Gitarre,
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ohne irgendwas, weil wenn du zum Beispiel ein Signal jetzt auch mit dem Radio
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oder einem anderen Gerät,
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wenn du etwas herstellen willst, was dir hilft, auf das Wesentliche zu gucken und alle umzusetzen.
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Elektrischen, elektromagnetischen Signale drumherum auszulöschen,
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dann funktionieren diese Spulen genauso.
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Das sind eine Spule in die Richtung, die andere Spule in den Gegensatz der Richtung.
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Das heißt, wie die beiden Uhren sind, diese Amplituden, die da rauskommen, löschen sich immer aus.
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Das heißt, die löschen sich aus und dadurch,
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ist das wie man das jetzt oft bei so Kopfhörern hat, wenn die Umgebungsgeräusche
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so weggedrückt werden und dann irgendwie hier aufs Wesen oder beim Telefonieren ausmachen.
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Okay, verstanden.
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Ja, und jetzt gehen wir nochmal zurück auf diese beiden Uhren und stellen uns
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das mal vor, wir haben, wir machen die beiden Uhren einfach an mit den Stundenzeigern,
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dann dauert es ja zwölf Stunden, bis die einmal rumgehen.
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Dann haben wir die Minutenzeiger, da dauert es 60 Minuten, bis die einmal rumgehen,
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und die Sekundenzeiger, da dauert es nur eine Minute, bis der einmal rumgegangen ist.
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Wenn wir jetzt diese Uhren gleichzeitig anschalten, Und hier haben wir ganz
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viele Umgebungsgeräusche. Keine Ahnung, ob die hörbar sind oder nicht.
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Wir sind gerade direkt am Protze.
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Nee, wir sind hier am Pariser Platz. Pariser Platz, Leipziger.
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Wie heißt der Platz hier?
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Ich glaube Leipziger Platz.
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Leipziger Platz.
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Und wenn du dir jetzt diese beiden Uhren vorstellst und du machst die gleichzeitig
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an, dann ist es mit diesen zwölf Stunden relativ wahrscheinlich,
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dass diese Abweichung von null minimal sein wird. weil die kann man ganz gut kontrollieren.
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Aber wenn du jetzt beide wirklich gleichzeitig anstellen müsstest,
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im Sinne von Batterie reindrücken, dann wäre es so, dass wahrscheinlich der Sekundenzeiger,
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der würde vielleicht nicht auf Null rauskommen, weil du dann bei dem einen die
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Batterie dann doch ein bisschen früher reingedrückt hast und zwei Sekunden weiter und so.
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Das heißt, das ist auch schon mal ein wichtiger Hinweis für dieses Humbucking,
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dass eben Signale, die langsam frequent sind, leichter rauszufiltern sind als so flirrige Signale.
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Das heißt, beim Sekundenzeiger wäre es halt so, auch wenn die gleich losgehen,
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die Uhren, wenn da jetzt nur zwei Sekunden Unterschied sind,
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dann ist es nie null. Dann hast du immer quasi ein Hintergrund.
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Bei Humbucking-Effekt für Gitarre ist dieses Hintergrundrauschen eben irgendeine
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elektromagnetische Unruhe, die so passiert. Radiofrequenzen,
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keine Ahnung, was dann irgendwie von der PA noch rüberschwappt,
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Lautsprecher, keine Ahnung, alles Mögliche.
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Und das wird dann über diese beiden Spulen rausgenommen.
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Bis jetzt haben wir aber immer noch kein Signal von der Gitarre.
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Aber es ist schon mal wichtig zu sagen, dieser Humbucking-Effekt ist schon gegeben.
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Auch ohne Magnete, ohne alles.
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Und darf ich nochmal das Bild so weit weiter stecken? Du hast gerade mit den
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Sekunden, Minuten, Stundenzeiger gearbeitet.
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Ist das jetzt quasi die Anzahl der Wickelungen auf den Hamburger,
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die das dann wieder präsentieren?
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Das heißt, wenn ich drei Wickelungen habe, habe ich einen Sekundenzeiger.
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Wenn ich dann halt 300 habe, dann habe ich einen Minutenzeiger und mal 3000.
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Stundenzeiger also je mehr wicklungen du hast desto mehr störgeräusche werden aufgenommen so.
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Das heißt es genau umgekehrt.
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Aber dass das war jetzt so gar nicht gemeint sondern diese diese waren eher
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die störsignale die reinkommen tiefe störsignale keine ahnung 50 herzbrummen
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oder 60 herzbrummen ist quasi der stundenzeiger und den kann man relativ gut rauskriegen.
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Das ist das Frequenzband, das heißt Höherfrequente.
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Ja, genau, so war das eher gedacht.
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Und der Sekundenzeiger, in welcher Frequenz würde der dann liegen?
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In der Frequenz weiß ich jetzt nicht, aber wenn du jetzt, wenn du zum Beispiel so die,
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das so höhere Brummen und Rauschen, das wäre dann wahrscheinlich so bei 2 Kilohertz bis 6 Kilohertz.
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Das ist dann im hörbaren Bereich.
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Es geht ja nur um hörbare Seil. Und wenn du,
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diese beiden Spulen hast und die sind beide gleich gewickelt und liegen auch
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sehr nah beieinander, dann kannst du dir jetzt natürlich auch schon vorstellen,
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dass die Distanz zwischen diesen beiden Spulen auch einen großen Unterschied macht.
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Also wenn wir jetzt, du nimmst eine Spule, ich nehme eine Spule,
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ich gehe auf die andere Seite, dann hat meine Spule völlig andere elektromagnetische
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Schwingungen, die da irgendwie drauf einwirken, als die auf dieser Seite der Straße.
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Sodass es natürlich klar ist, dass es nie perfekt ist, dass es nie das absolut gleiche Signal ist.
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Aber je näher, dass sie zusammen sind, desto mehr wird eben genau das ausgefiltert,
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was da irgendwie an Störsignalen reinkommt.
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Das ist erstmal die Erkenntnis aus der Radiotechnologie und die wurde jetzt
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dann eben für die Gitarrentechnik genutzt.
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Und der Hamburger Tonabnehmer ist einfach ein sehr schlichtes, elegantes Design.
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Ich möchte jetzt, ich verlinke das dann hier in die ältere Folge über die Unterschiede
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im Sound zwischen Hamburger und Single Coil. Da möchte ich gar nicht so sehr drauf eingehen.
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Aber das Design ist halt wirklich, ich finde es einfach sehr simpel und schön.
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Du hast also diese beiden Spulen und dann hast du jetzt in der Urversion hast
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du jetzt in der einen hast du Schrauben drin und in der anderen hast du Slugs.
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Also das sind einfach so Metallstäbe, die sind selber nicht magnetisch.
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Aber wo die unten aus den Spulen rauskommen, die beiden Spulen sind meistens
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so auf Plastik aufgewickelt und da werden die reingesteckt.
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Und unten, wo die beiden Screws und Poles rauskommen, dann kommt da so ein Magnet rein.
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Und der Magnet ist halt so länglich, die Tonabnehmer sind ja auch eher länglich,
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also sagen wir mal, er ist vielleicht so 8 cm lang und vielleicht so 2 bis 3 cm breit.
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Und dann ist Nord und Süd quasi zu diesen langen Enden hin.
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Also nicht, wie soll ich das sagen, die Legs sind unten dann rein zwischen diese
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beiden, also die Screws und Slugs und dann wird daraus wie so ein Hufmagnet.
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Dann ist auf der einen Seite Nordpol, weil das Magnetfeld sich dann eben in
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diese beiden Eisenteile entfaltet.
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Auf der einen Seite ist Nordpol, auf der anderen Seite ist Südpol.
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Das heißt, du hast dann wie so ein Hufeisen, das nach oben geht und solange
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da jetzt keine Gitarrenseite drüber schwingt, hat das Magnetfeld auch keine wirkliche Wirkung.
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Das ist einfach so da. Ja. Und.
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Die Erklärung, was dann da jetzt genau physikalisch passiert,
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wenn die Gitarrenseite reinkommt, da gibt es dann auch immer unterschiedliche Beschreibungen.
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Das eine ist halt, dass da ein magnetisches Feld entsteht aufgrund dieser Schrauben
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und Slacks und dieses Feld wird von der Seite, die selber eben auch Anteile hat,
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dass sie magnetisch aktiv ist,
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also dass sie quasi das Magnetfeld durch ihre Schwingung verändert und diese
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Veränderung wird aufgegriffen.
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In anderen Beschreibungen liest sich dann,
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dass das Magnetfeld die Seite magnetisiert im Feld und die Schwingung der Seite,
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weil die dann magnetisch ist, dann das Magnetfeld stört.
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Das ist jetzt, weiß ich nicht, in der Theorie und Praxis, in der Praxis ist
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es relativ wurscht, in der Theorie ist es wahrscheinlich ein riesiger Unterschied,
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aber die Idee ist einfach zu sagen,
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dieser Humbucking-Effekt kommt nicht dadurch, dass das Magnetfeld auf der einen
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Seite Süden oben hat, auf der anderen Seite Norden, sondern es kommt einfach
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über diese beiden Spulen.
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Das ist das erste Wichtige. Und dann ist es aber...
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Können wir ganz kurz nochmal einen
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Punkt machen. Hier, ich wollte hier die Aufmerksamkeit auf dieses Gebäude.
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Sieht aus wie Prag immer.
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Ne? Ja, das ist nämlich die tschechische Botschaft. Ich finde die immer wunderschön vom Design her.
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Sieht halt wirklich aus wie Prag.
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Ja, die sieht echt aus wie Prag.
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Ganz viele von diesen sozialistischen Architekten.
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Und hier die Straße wurde jetzt auch umbenannt, ne?
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Ja, weil die Mohrenstraße ist doch jetzt umbenannt worden.
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Ach so, okay, das ist die Mohrenstraße, gut. Und wie heißt sie jetzt?
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Ich weiß es nicht mehr, aber vielleicht sehen wir gleich die U-Bahn-Haltestelle,
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wo das dann auch schon ausgetauscht wurde. Ich glaube, da um die Ecke ist die U-Bahn-Haltestelle.
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Gleich mal gucken. Machen wir
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noch eine kurze Pause. Und ich fange aber trotzdem schon mal wieder an.
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Nee, total. Oder? Ich wollte jetzt nicht. Nein, nein, nein.
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Ich finde es gut. Ich versuche das jetzt gerade abzuteilen.
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Ich wollte jetzt nicht das Magnetfeld.
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Du weißt ja, ich möchte ja nicht schneiden. Deshalb kann man so dead air ist
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dann immer so ein großes Problem.
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Guck mal hier, da ist die U-Bahn-Handestelle, aber das Namenchild ist einfach rausgenommen.
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Das wollte ich auch noch mal kurz als Ergänzung zu der Fotoarbeit,
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die du gerade von deinem Mitbewohner berichtet hast.
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Es gibt, du kennst bestimmt auch diese, es gibt einen sehr berühmten japanischen Fotografen,
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der aus Autokinos aufgenommen hat, und zwar über einen langen Belichtungszeitraum.
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Und du siehst dann halt einfach, dass die Leinwand der Film lief und die Leinwand
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ist halt ganz weiß und der Rest ist dann halt so leicht beleuchtet.
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Aber es ist auch so eine ganz tolle Arbeit. Kennst du das?
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Genau so sieht es hier gerade aus. Ich weiß, warum du da draufkommst.
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Nee, ich dachte an die Shopping Mall, die du gerade gesagt hast.
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Ja genau, aber das hier sieht ja auch so aus.
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Ja, das sieht auch so aus.
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Wenn man auf dem Blogpost unten jetzt auf die Fotos guckt, in der Fotogalerie
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auch unten, dann sieht man das Bild.
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Und hier, hier, aber da steht noch der Name, der alte Name.
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Gehen wir in die Richtung?
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Wir gehen in die Richtung, ja. Okay, weiter geht's.
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Weiter im Text. So, jetzt ist noch ein paar Sachen wichtig, diese physikalisch
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wichtig, weil jetzt ist es ja so, dass man dann das Gefühl hat,
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man muss dann immer so ganz doll aufpassen, dass wenn man die Spule umdreht,
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dann ist das, dann ist es vielleicht out of face und hinterher.
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Also wenn du diese beiden, wenn du einen Hamburger Pickup vor dir hast,
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so, und du guckst da von oben drauf, dann kannst du den, solange oben oben ist,
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kannst du den drehen und wenden, wie du willst.
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Also kannst du nicht wenden, wahrscheinlich nicht, aber drehen.
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Es ist jetzt egal, ob du die Screws in zum anderen oder die Slugs hast, das ist relativ egal.
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Es gibt dann von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, was Nordpol,
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was Südpol ist, auch unterschiedlich,
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Ob dann, wenn du die splitterst, das kann ich vielleicht nachher noch mal kurz
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erklären, welche man dann miteinander verkoppeln muss, ob man dann Slugs und
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Coils und Screws oder Screws und Screws, das kann unterschiedlich sein.
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Aber du kannst auf jeden Fall, wenn dir ein Hersteller zwei in die Hand drückt
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und die gehören quasi zusammen, dann kannst du die reinlegen, wie rum du willst.
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Das macht keinen wirklichen Unterschied, hat keinen Einfluss auf das Handbacke.
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Wie ein Widerstand. Ist ja auch wurscht, in welche Richtung ich den Strom heiße.
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Genau. Oder das Bild wieder von den beiden Uhren. Wenn ich die Uhren mit der
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Aufgabe den Abstand messen, wenn ich die auf dem Kopf hänge.
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Ist es auch egal. Ja, dass die Ziffern auf dem Kopf stehen.
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Was noch wichtig ist, das sind aber Kleinigkeiten. Sorry. Das ist alles gut.
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Eine Kleinigkeit dann nochmal. Es ist bei den Herstellern heute,
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also früher war es so, dass man halt Masse hatte.
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Masse kam dann ein Kabel raus. Masse war dann meistens so ein Metallgewebe um
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den Hot, also um den, wo das Signal ist.
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Um dieses Metallgewebe, das war quasi die Schirmung und die lötest du dann einfach
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irgendwo dran, wo die dann eben auf Masse geht und das Signal war innen hot.
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Also dann kam auch aus einem Hamburger mit zwei Spulen, kamen dann nur zwei
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Sachen raus. Hot heißt, da ist das Signal.
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Und Masse heißt, das geht quasi gegen Masse.
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Gegen Erdung.
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Ja, genau.
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Hot heißt einfach, da ist Strom drauf.
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Das Hot ist das, was quasi in Verstärker in der Mitte reingeht.
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Und was drumherum ist, ist das, was alles abschirmt.
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Ah, okay. Ist auch dafür ein Bild?
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Ich will dich nicht überstrafizieren. Das ist quasi wie eine Abwasserleitung.
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Wenn mir das einfällt, dann reiche ich das gleich noch nach.
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Du kennst mich. Diesen japanischen, muss ich auch gleich sagen,
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wegen Shownotes, den musst du mir suchen.
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Das ist mir jetzt irgendwie was gegeben.
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Das weiß Karin, das frage ich sofort den Namen.
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Sehr gut. Hallo Karin, danke für deine Hilfe. Also,
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aber wichtig nochmals für modernere Hamburger, da ist es so,
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dass die nicht mehr einfach nur Masse und Hot haben, Sondern wenn du dir jetzt
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diese beiden Spulen vorstellst.
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Dann hast du einmal für die eine Spule zwei Kabelenden sozusagen und für die andere Spule auch.
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Und oft ist es auch so oder kann so sein, dass beim Hamburger die zweite Spule
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gar nicht andersrum gewickelt ist.
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Die ist auch genauso rumgewickelt, aber die sind halt bloß intern so verlötet,
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dass das Signal rechts rum geht.
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Und bei dem anderen haben sie die Pole vertauscht, sodass es dann eben links
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rum geht. Weil man muss den nicht wirklich andersrum wickeln.
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Wichtig ist nur, dass halt, wenn das Ding dann verlötet ist,
0:24:42–0:24:45
dass halt die eine Seite so rum geht, die andere Seite so rum.
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Und heutzutage kann man eben bei einem Hamburg oft auch noch andere Effekte machen.
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Man kann eben zum Beispiel, und da geht es ja gleich darum, man kann eben auch
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selber von diesen vier Kabeln, die da rauskommen, kann man sich über das hinwegsetzen,
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was der Hersteller sagt, als so ist es der richtige Humbucking-Effekt.
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Und man kann die dann einfach flippen und dann hat man nämlich einen Out-of-Face-Sound.
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Hast du einen Out-of-Face-Sound, in dem eben nicht mehr diese zweite Spule genau
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entgegengesetzt gewickelt ist und auch entgegengesetzt magnetisch gepult ist.
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Das muss ich jetzt gleich nochmal kurz erklären.
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Warum Out-of-Face?
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Genau, das hatte ich dann beim letzten Mal erklärt, das muss ich nochmal wiederholen,
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damit das jetzt diesmal auch ein für allemal ist. du.
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Könntest einfach nur auf die Folge referenzieren dann muss ich das selber.
0:25:40–0:25:43
Nachvollziehen aber wer das jetzt hört dann muss man das,
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Outerface ist die Folge wir haben jetzt einen Humbucker wir gucken mal nur auf
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einen weil im Prinzip dieser Humbucker der zwei Spulen hat der ist im Prinzip
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auch genau das gleiche wie die Gitarre,
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die zwei Single Coils hat da sind die dann bloß ein bisschen weiter auseinander,
0:26:02–0:26:05
wenn du zwei Single Coils hast,
0:26:06–0:26:10
du aber nicht mehr die Situation wie im Hamburger, wo unten ein Magnet.
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Dafür sorgt es automatisch, dass die Screws und die Slugs entgegengesetzte magnetische Richtung haben.
0:26:20–0:26:24
Und das ist für den Humbugging-Effekt aber wichtig, weil wir haben zwei Spulen,
0:26:24–0:26:25
die entgegengesetzt sind.
0:26:26–0:26:32
Und die blockieren oder da vor allen Dingen tiefe Frequenzen,
0:26:32–0:26:35
aber auch hohe Frequenzen werden da gelöscht oder unterdrückt.
0:26:35–0:26:38
Die schwingende Seite, wenn die über dem Hamburger schwingt,
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dann entsteht aber durch die invertierte magnetische Polung von dem einen im
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Verhältnis zum anderen keine Löschung der Seite.
0:26:50–0:26:57
Also da entsteht was Elektromagnetisches, was eben genau wieder andersrum ist
0:26:57–0:27:00
als das, was als natürliche elektromagnetische Störung kommt.
0:27:00–0:27:03
Und dadurch, dass das einmal so rum, einmal so rum gepolt ist,
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wird das nicht gegenseitig ausgelöscht.
0:27:06–0:27:10
Das ist dann so ein bisschen, als ob wir eben eine der Uhren flippen.
0:27:10–0:27:16
Und dann haben wir nicht mehr, dass die sich gegenseitig, also von vorne nach hinten flippen.
0:27:17–0:27:19
Dann haben wir nicht mehr, dass sich die auslöschen auf null,
0:27:20–0:27:24
sondern in dem Fall sogar im Gegenteil würden die sich dann verstärken bei diesen Uhren.
0:27:26–0:27:32
Das ist der springende Punkt. Also wenn ich jetzt so einen Hamburger Tonabnehmer
0:27:32–0:27:36
habe und ein Magnet drin, das Feld ist wie in einem Hufeisenmagneten,
0:27:36–0:27:38
einmal Norden oben, einmal Süden oben.
0:27:38–0:27:42
Die Spulen sind einmal rechts, einmal links rumgewickelt, dann habe ich den
0:27:42–0:27:47
perfekten Hambucking-Pickup und die Gitarrenseite, die drüber schwingt,
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lässt in jeder Spule ein Signal entstehen, was fast identisch ist.
0:27:53–0:27:58
Die Abstände von den beiden Spulen sind ja sehr eng, nicht sehr weit, fast identisch ist.
0:27:59–0:28:04
Genau entgegengesetzt, sodass der Humbucking-Effekt da nicht greift.
0:28:04–0:28:08
Das ist kein Störsignal, das ausgelöscht wird, sondern es ist quasi absichtlich
0:28:08–0:28:11
falschrum in die eine Spule reingeflossen.
0:28:12–0:28:14
Soweit bist du noch dabei?
0:28:14–0:28:17
Ja, ich überlege gerade, das Schwingen der Seite, hat das noch eine Relevanz
0:28:17–0:28:20
in der Stimulierung des Feldes?
0:28:20–0:28:24
Die Schwingung der Seite und das Magnetfeld, da gibt es dann auch ganz viele
0:28:24–0:28:29
Diskussionen drum. Auch zum Beispiel, wenn ich ein höheres Signal haben will,
0:28:29–0:28:31
dann muss ich ja die Seite näher ans Magnetfeld bringen.
0:28:32–0:28:36
Aber weil dann die Schwingung, also mehr elektromagnetische,
0:28:36–0:28:43
also dann umgewandlerweise die Ton, also einfach mehr Amplitude erzeugt.
0:28:45–0:28:49
Und gleichzeitig aber das Problem ist, dass dann auch die Magneten die Seite
0:28:49–0:28:53
eher anziehen, sodass die schneller aufhört zu schwingen. Ja,
0:28:53–0:28:56
weil die quasi dann durch den Magnet ja festgehalten wird in gewisser Weise.
0:28:56–0:29:00
Das ist das Thema. Aber wenn du jetzt dir das so vorstellst,
0:29:00–0:29:03
jetzt wird es nicht nur verbal, sondern ich muss jetzt auf den Boden gucken,
0:29:03–0:29:05
aber ich versuche es zu erklären, dass die Leute das sehen.
0:29:06–0:29:08
Also wir haben jetzt hier, sagen wir mal, wir haben hier einen Hamburger.
0:29:08–0:29:12
Wir gucken gerade auf so eine quadratische Fliese.
0:29:13–0:29:17
So, jetzt haben wir, hier sind diese Gitarrenseiten aufgehängt und gehen nach
0:29:17–0:29:23
oben, quer durch unsere Fliese bis hier oben. Da wird oben gestimmt.
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Das heißt, wenn ich jetzt hier so davorstehe, dann gehen die von links nach
0:29:26–0:29:31
rechts oder von rechts nach links liegen die Seiten über dem Hamburger.
0:29:33–0:29:35
Und wenn ich die anschlage, dann schwingen die.
0:29:37–0:29:42
Sozusagen, also horizontal scheinen die zu liegen, dann schwingen die nach oben und unten.
0:29:42–0:29:48
Und jetzt habe ich hier im Hamburger aber da und da, also genau in rechtem Winkel,
0:29:49–0:29:52
habe ich die beiden Spulen.
0:29:52–0:29:57
Das heißt, wenn die Seite schwingt und die Spulen relativ eng zusammen sind,
0:29:57–0:30:00
dann ist es fast das gleiche Schwingungssignal, was auf beide Spulen.
0:30:00–0:30:04
Du hast natürlich in der Seite, wenn du die Zeitlupe siehst,
0:30:04–0:30:05
siehst du auch die Welle.
0:30:05–0:30:08
Und dann hast du ja schon so einen Höhendifferenzunterschied,
0:30:08–0:30:12
der von den Spulen, je nachdem wie weit die auseinander sind,
0:30:13–0:30:15
dann als Differenz wahrgenommen werden kann.
0:30:15–0:30:19
Genau, wenn du nämlich zum Beispiel, und da kommen wir bis zum Out-of-Face,
0:30:19–0:30:24
wenn du diese Idee nimmst, also wenn wir jetzt diese beiden Spulen auseinander
0:30:24–0:30:29
nehmen, dann fällt ja unser Magnet unten ab, weil der hat ja beide quasi eine
0:30:29–0:30:30
Nord-, eine Süd polarisiert.
0:30:31–0:30:35
Das heißt, wir ziehen die jetzt mal auseinander, sodass die wie bei einer Telecaster-Gitarre
0:30:35–0:30:39
vielleicht so 25 cm auseinander sind.
0:30:42–0:30:47
Und da haben wir dann immer noch einen Humbucking-Effekt. Er ist aber nicht
0:30:47–0:30:50
mehr so gut, wie wenn die ganz nah aneinander sind.
0:30:51–0:30:54
Aber wenn wir die Magnete auch getrennt haben, wir müssen jetzt einen zweiten
0:30:54–0:30:57
Magnet mit anbringen, dann hätten wir jetzt auch die Möglichkeit,
0:30:57–0:31:00
zum Beispiel bei dem einen zu sagen, weißt du was, wir drehen jetzt mal den
0:31:00–0:31:03
Magnet um. Jetzt gucken wir beide nach Norden.
0:31:04–0:31:07
Das heißt, dann haben wir eine Spule, die rechts rum geht, eine Spule,
0:31:07–0:31:10
die links rum geht. Und beide sind aber magnetisch gleich.
0:31:11–0:31:16
Und wenn wir dann die Seite anschlagen, dann wird die genauso ausgelöscht,
0:31:16–0:31:20
wie jedes andere, was reinkommt, weil durch das Magnetfeld, was jetzt in die
0:31:20–0:31:23
gleiche Richtung zeigt, sind die Signale in die Spulen eingegeben.
0:31:24–0:31:29
Die sind jetzt quasi entgegengesetzt, weil die Spulen entgegengesetzt gewickelt sind.
0:31:31–0:31:35
Du bist jetzt mein Publikum. Ich will das endlich mal in der Insta-Crowd erklären.
0:31:36–0:31:37
Ja, ich gebe mir Mühe.
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Das heißt, ich wiederhole es nochmal, Wir haben den Humbucker,
0:31:42–0:31:47
eine rechts rum, eine links rum und die waren im Original bei einem Norden oben,
0:31:47–0:31:48
beim anderen Süden oben.
0:31:48–0:31:51
Jetzt ziehe ich die auseinander und drehe die Magneten.
0:31:51–0:31:57
Das heißt, es sind jetzt zum Beispiel beide Nordpol oben und die sind aber entgegengesetzt gewickelt.
0:31:57–0:32:00
Der eine rechts rum, der eine links rum und dann entsteht die Situation,
0:32:01–0:32:08
in der ich Humbucking-Effekt habe und die Seite auch mit diesem Humbucking-Effekt
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gelöscht wird. Aber eben nicht hundertprozentig.
0:32:13–0:32:17
Durch den Magnetflip haben wir jetzt nicht mehr die Situation, dass die Seite,
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Also quasi invertiert wird, je nachdem, welche Spule du aufgreifst,
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sondern das ist identisch, weil die Pulle gleich sind.
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Aber weil das so weit auseinander ist und wir schlagen die Seite an,
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dann entsteht, wird üblicherweise beschrieben, so ein nasaler Sound.
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Da fehlt so ein bisschen mit der Wumms und sowas. Das ist genau das,
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was ich am Anfang meinte.
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Die Sekundenzeige, diese hohen Frequenzen, die sind eher unterschiedlich.
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Und je weiter die auseinander sind bei der schwingenden Seite,
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desto mehr unterscheiden sie aufeinander. Und da werden die tiefen Frequenzen,
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wo die Schwingungen einfach langsamer sind, die sind sich nicht so unterschiedlich
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und werden eher ausgelöscht.
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Und jetzt haben wir eine Situation von einem Humbucking. Also wenn wir uns das
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jetzt vorstellen würden als eine Gitarre, wo ich umschalten kann,
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ich will nur den einen Tonabnehmer, der an der Seitenaufhängung ist, an der Brücke.
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Da ist der Anschlag immer ein bisschen knackiger.
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Der andere Position ist nur der, der am Hals vorne ist.
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Da schwingen die Seiten ein bisschen größer, sind ein bisschen mehr besser drin,
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ist ein bisschen weicher, der Sound.
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Und dann gibt es eine Mittelposition, wo ich die beiden zusammenschalte.
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Und dann ist es egal, dachte ich gerade, ob es in Serie oder parallel ist,
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aber das ist eine eigene Ebene.
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Schalte ich die beiden zusammen. Und in dem Moment, in dem ich sie zusammenschalte, dann klingen sie nasal.
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Wenn ich den einen Magnet wieder umflippe, dann klingt es wieder so wie ein
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Hamm... Also dann kriegst du es halt humbuggen.
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Und die Einzelpositionen sind davon aber nicht betroffen.
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Wenn ich jetzt nur den einen Tonabnehmer anhab, dann ist dem egal,
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ob Süden oben ist oder Norden oben ist, sondern der kriegt halt das Signal und macht daraus was.
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Hat aber keinen humbugging-Effekt, weil es nur ein Single-Coil ist.
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Das war bei dem Jaguar, war das quasi die Claw. da gibst du diesen,
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da ist der embedded, ist in so ein Metallding embedded, was zusätzlich versucht
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nur von der Seite die Radiowellen und sowas abzuschirmen.
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Also gut, ich mache jetzt hier,
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Versuche das nochmal nicht zusammenzufassen, sondern zu sagen, was wir jetzt haben.
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Wir haben jetzt einen Humbucker, wo wir bei einem den Magnet umgedreht haben
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und dann haben wir Out-of-Face.
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Aber wir haben Humbucking intakt.
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Störgeräusche werden unterdrückt, aber unser Sound ist, weil die Magnete in
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die gleiche Richtung sagen, ist halt so nasal. Das ist ein Out-of-Face-Sound.
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Wir könnten jetzt das auch andersrum machen. Wir könnten die Magneten unterschiedlich lassen.
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Das heißt, der eine ist Norden nach oben, der andere Süden nach oben.
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Und wir tauschen aber die Richtung der einen Spule aus, sodass beide rechts rumgewickelt sind.
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Wenn beide Spulen rechts rumgewickelt sind, gibt es dann noch den Humbucking-Effekt,
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ja oder nein? Frage ich jetzt Flo.
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Ich habe mir 50 Prozent schon.
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Also wir gucken nur auf die Spulen, beide sind in die gleiche Richtung gewickelt.
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Nee, eigentlich darf das nicht sein.
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Dann ist kein Humbucking-Effekt, genau. Das Signal, die da reinkommen,
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werden so, also man könnte sich jetzt ja auch im Extrem vorstellen,
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ich stelle die einfach übereinander.
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Das gibt es nämlich auch. Es gibt Hamburger, wo die nicht nebeneinander sind,
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sondern übereinander. Und die gehen in eine Richtung, gehen in die andere Richtung.
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Aber wenn ich einfach quasi doppelt so viel Wicklungen in eine Richtung mache
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und die sind übereinander, ist kein Hamburger Effekt.
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Das heißt, das Ding brummt.
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Wenn ich da nicht gut abgeschirmt habe. und dadurch, dass die Magnete aber Norden und Süden,
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vertauscht haben, gibt unser Signal jetzt wieder einen Out-of-Face-Sound.
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Es gibt einen Out-of-Face-Sound, weil es quasi in eine Spule wegen Süden oben
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so rum und in eine andere Spule wegen Norden oben andersrum reinkommt.
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Das heißt, da wird dann auch wieder ausgelöscht und wir haben dann quasi,
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es sei denn ein Marxian-Sound, the worst of both worlds.
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Wir haben keinen Hamburg-Effekt, weil Spulen in gleiche Richtung und wir haben
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aber einen Out-of-Face-Sound, den manche einfach auch wollen und deshalb rede
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ich darüber, weil wenn man es erstmal kapiert, dann kann man sich überlegen,
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was man da macht, da komme ich gleich drauf.
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Wir haben Out-of-Face-Sound, weil
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die Magnete trotzdem beide Richtungen zeigen. Das heißt, es brummt und,
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Der Gitarren-Sound ist nasal.
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Das wird wahrscheinlich keiner so richtig wollen. Sondern dann würde ich ja
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sagen, Moment, ich will den Out-of-Face-Sound.
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Aber da mache ich das lieber so, dass der Humbugging-Effekt immer noch ist.
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Die Windung in den gegensätzten Richtungen. Aber die Magnete sind andersrum
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getauscht. Und das kann man auch machen.
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Das wäre auf alle Fälle auch eine cleanere Version.
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Und das Problem dabei ist nur, wenn du jetzt über eine elektrische Schaltung
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einen Schalter einbaust und eine Gitarre,
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wo du zum Beispiel einfach so flippst und mit dem Flip laufen auf einmal von
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der einen Spule, wenn die Pole umgetauscht,
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dann kannst du mit so einem Kippschalter sehr viel besser Out-of-Face herstellen,
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als wenn du mechanisch diesen Magneten umklickst.
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Und es gibt jetzt auch noch keine E-Gitarre, wo man immer eine 9-Volt-Batterie
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dran hat, um den Magneten quasi aktiv zu machen.
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Das gibt es nicht. Das heißt, diese Idee, Humbucking und Out-of-Face bedeutet
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in der Regel, du musst was mit dem Magneten verändern.
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Und dann ist es sehr schwer, diesen Effekt wieder loszukriegen.
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Okay. Der Magnet ist dann quasi das trägste Element in dem ganzen System.
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Das mechanischste vor allen Dingen, das kann man nicht einfach umpolen,
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es sei denn, das magnetische Feld würde auch elektrisch hergestellt werden,
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aber das ist mir zumindest nicht bekannt.
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Und jetzt ist es dann so, was passieren kann, ist,
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du hast ein Humbucking, also du hast ein Humbucker rechtsrum,
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also wo so zwei Spulen direkt aneinander kleben,
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rechtsrum gewickelt, linksrum gewickelt, Norden und Süden sind,
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bei rechtsrum gewickelt ist Norden und linksrum gewickelt ist Süden.
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Und bei dem anderen, der sieht genauso aus, aber da ist der Magnet umgedreht,
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dann ist rechtsrum gewickelt und linksrum gewickelt die andere Polarität.
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Das heißt, da ist es genauso wie bei den Single-Coil-Turnabnehmern.
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In sich selbst klingen die beide völlig okay.
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Aber auch zwei Hamburger-Turnabnehmer, von denen man erst mal denkt,
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ach, die sind doch in sich geschlossen, das ist aber genäht,
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Norden, Süden, einmal rechts rum, einmal links rumgewickelt.
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Wenn ich die hintereinander schalte, kann ja nichts schief gehen,
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weil da sind ja alle Kombinationen abgedeckt.
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Aber dem ist nicht so. Man könnte sich ja vorstellen, dass man einfach in einem
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der beiden, die aufeinander abgestimmt sind, gleich gewickelt, gleiche Polarität,
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der Magnet unten umdreht, dann sind die immer noch gleich gewickelt,
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aber rechts rum ist bei dem einen Norden, beim anderen Süden und links rum ist
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bei dem einen Süden und bei dem anderen Norden.
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Und dann entsteht ein nasaler Out-of-Face-Effekt mit zwei Hamburgern.
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Und das ist eine Option, das habe ich vorhin schon angedeutet,
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die manche auch wirklich wünschen.
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Also, dass die wünschen, dass ich in zwei bei einer Les Paul oder so eine Gitarre,
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wo eben zwei Humbucker drauf sind, dass die den Bridge Sound haben,
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den Neck Sound haben, fett wie immer.
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Und in dieser Middle Position wollen die dann nicht beide zusammen haben,
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weil das ist jetzt nicht so anders, sondern die wollen dann genau den nasalen
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Sound haben, um so ein bisschen mehr funky, ohne Bässe, ohne Mitten spielen zu können.
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Und das wird dann am besten hergestellt, indem du wirklich einen Tonabnehmer
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öffnest, den Magnet umdrehst, wieder schließt und wieder einbaust.
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Weil dann hast du diese Humbucking-Sache überhaupt nicht verändert.
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Du hättest sonst ruckzuck mit Umlöten, hättest du den einen andersrum polarisieren
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können, die Pole einfach umdrehen können.
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Aber dann hättest du halt den Humbucking-Effekt verloren.
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Beziehungsweise ja doch und wenn du den einen Magneten aber umdrehst, dann ist es so, dass du,
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Humbucking komplett intakt hast, in dieser Mittelposition, aber immer den nasalen Sound.
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Und das ist quasi die safeste Version, wie man das herstellen kann.
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So, also was war der Take-away von
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dieser kurzen Sommerloch-Episode über Humbucking und Face, Out-of-Face.
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Dass zwei Spulen miteinander Humbucking sind, hat überhaupt nichts damit zu
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tun, wie rum die Magnete gepolt sind, sondern nur die Wicklung der Spule.
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Und kannst du dazu noch mal so Künstlerinnen nennen, die da mitarbeiten?
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Ich habe nur einmal, weil du sagst nach Künstler, Künstlerin,
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ich habe einmal ein Interview gesehen mit, Ich weiß nicht mehr genau, wie der heißt.
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Ich glaube Mark Hammond oder so was von Metallica, der Lead-Gitarrist.
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Und der hatte seine Les Paul-Gitarre dabei und der hat dann irgendwie erklärt.
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You know, I really like it.
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But in the middle position, it's got this crazy sound. I don't know how it's doing.
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Und er stellt es dann halt so irgendwie vor. Und er hat dann scheinbar eine
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Gitarre irgendwie sich geholt, in der diese Tonabnehmer nicht richtig aufeinander
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abgestimmt waren, sodass die magnetische Polarität bei einem geflippt war.
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Und er hatte genau diesen Effekt.
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Und er fand es super, aber es ist jetzt gerade auch der Einzige, der mir dazu einfällt.
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Aber für so einen Out-of-Face-Sound, das ist schon nicht unüblich so.
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Es ist einfach wirklich eine Möglichkeit, wenn du jetzt zum Beispiel Fotobearbeitung hast.
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Du kannst dann halt unterschiedlich dramatisch, dramatisch warm,
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dramatisch kalt oder schwarz-weiß. Ups, wo sind wir? Danke.
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Wir sind jetzt in der Unterführung zwischen da.
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Das ist runter.
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Runter, genau.
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Wir sind Mono. Alles in 3D hier, der Sound.
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Aber bei uns dann Mono.
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Ein bisschen unangenehm ist es schon, oder?
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Ja, es ist ein bisschen wie aus einem Film, wo dann alles schief geht.
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Und jetzt verlassen wir die Kunst, die Kunst am Bau.
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Interesting.
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Also wenn du es jetzt in Fotografien nimmst, ist es halt so wie zum Beispiel
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Sepia oder Schwarz-Weiß.
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Das ist einfach ein extremer Effekt, der einfach dem Bild nochmal was Neues abgewinnt.
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Wo du dann versuchst, dass vielleicht eher ein bisschen das bläuliche rötigen.
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Und dann kannst du dann sagen Schwarz-Weiß. Und ähnlich ist das mit diesem Out-of-Face-Effekt.
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Der wird dann auch, das habe ich ganz am Anfang, glaube ich,
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in einer der ersten Folgen, Es wird auch teilweise so gemacht,
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dass man den Out-of-Face-Effekt jetzt relativiert, dass zum Beispiel die Spulen
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so gewickelt sind, dass eine nicht ganz die gleiche Spulenanzahl hat,
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sondern vielleicht nur die Hälfte davon, sodass ein bisschen Humm gebackt wird
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und das Ganze weniger rauscht oder brummt, aber gleichzeitig dann noch ein bisschen
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mehr von der Dynamik von einem Single-Call-Tonabnehmer hat.
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Aber da möchte ich das geistetief reingehen.
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Ja, das war meine kurze Folge.
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Hier von Dr. Hammacker. Professor Dr. von Hammacker.
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Grüße gehen raus in Ali Hacke live, dass ich das vielleicht auch mal anhören
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möchte mit den ganzen Gitarrensachen.
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Habt ihr euch ja lustig gemacht über mich. Jetzt hast du den Salat.
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Nein, überhaupt nicht. Nein, das war ja über mein Verständnis von Herrn Hambacher.
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Ja, genau, das ist der erste Teil der Sommerfolge 25 Stromgetar.
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Und jetzt, so viel sei gesneakt, in vier Wochen geht es weiter mit dem zweiten
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Teil. Willst du uns schon verraten, was dann Thema ist?
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Ja, das ist interessant, weil in vier Wochen werde ich schon in der Hand haben
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können. Und jetzt gerade ist es alles noch in meinem Kopf. Also wenn ich jetzt...
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Was hast du vor in den Filien?
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Wenn ich jetzt schon drüber rede, dann weiß ich noch nicht genau,
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ob ich es richtig darüber sage.
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Aber es geht um einen Effekt, den man auf E-Gitarren machen kann,
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der diesen, weißt du, was Lab-Steel-Gitarren sind?
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Das sind diese, die auf dem Tisch quer liegen, wo man dann mit so einem Bottleneck so...
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Achso, okay. Also keine Zitter, sondern...
0:44:42–0:44:44
Eine E-Gitarre, die einfach auf den Tisch liegt und du machst so...
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Das mag ich. Das ist wie so ein Lineal, was man dann...
0:44:50–0:44:54
Ja genau, das ist der gleiche Effekt. Das ist ja quasi ein Glyssandro, was da so durchgeht.
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Und es gibt für diese Lab-Stil-Guitars, gab es dann auch Pedals.
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Du konntest dann unten so Sachen drücken und wenn du dann drauf gedrückt hast
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mit dem Fuß, dann wurde zum Beispiel eine Seite so ein bisschen hoch gezogen
0:45:07–0:45:10
oder runter gezogen, sodass der Akkord dann auf einmal aus dem Dur-Akkord,
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dem Moll-Akkord wurde und umgekehrt. Das waren so Special Effects, so der,
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Und das gibt es auch seit,
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Seit eigentlich ein bisschen länger, als ich auf der Erde bin,
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gibt es es auch für Elektrogitarren.
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Und da bin ich gerade auf zwei Ebenen dran und das möchte ich dann beim nächsten
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Mal erzählen, damit zu basteln.
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Das eine ist quasi eine gekaufte Lösung auszuprobieren, das andere ist eine
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selbst gebastelte Lösung auszuprobieren.
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Ah ja, spannend. Okay, Mitch, vielen Dank für diese gewickelten und gespulten Einsichten.
0:45:53–0:45:58
Du hast mich als Instagram-Publikum bei der Spule gehalten.
0:45:59–0:46:03
Ja, und das nächste in vier Wochen wird, glaube ich, wirklich ein bisschen einfacher,
0:46:03–0:46:05
auch wenn ich gerade schon gemerkt habe, dass es schwer ist,
0:46:05–0:46:09
diese Töne nachzumachen, wenn man nicht gleich sieht.
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Es sei denn, du machst mit mir Harmonien und wir können das dann...
0:46:12–0:46:23
Ich kann die zweite Stimme machen. Okay, das war eigentlich Podcast-Episode 86 und dann bei Folge 88.
0:46:24–0:46:29
Dann hört ihr, wie es weitergeht mit Mitch Sommergitarren.
0:46:30–0:46:33
Stromgitarren. Sommer der Stromgitarren.
0:46:33–0:46:35
Sommer der Stromgitarren. Sommer der Stromgitarren.
0:46:36–0:46:37
Macht's gut.
Verwandte Episoden
Wir sprechen heute über zwei „Fehler“ der Gitarrenelektronik. Es geht um Humbucking (Brummen mittels zweier Spulen auslöschen) und Phasendrehung („Out-of-Phase“ Sound, in dem sich die Signale zweier Spulen größtenteils auslöschen). Zumindest letzerer ist für viele ein Feature und kein Fehler. In vielen Wiring Diagrams ist „Out-of-Phase“ in der Verschaltung fest eingeplant. Wer das hier durchhört kann endlich die Frage beantworten:
Wie kann ich zwei Pickups so miteinander verdrahten, dass ich kein Brummen aber den „Out-of-Phase“ Sound bekomme?
In Foren und Gesprächen werden diese Begriffe oft vermischt oder verwechselt, obwohl sie technisch gesehen zwei ganz unterschiedliche Dinge beschreiben. Wer seine E-Gitarre wirklich verstehen will – sei es zum Modden, Reparieren oder einfach aus Interesse – tut gut daran sich das folgende noch mal klar zu machen.
Hum Bucking geht über die Spule und hat mit den Magneten nichts zu tun
Der sogenannte Humbucking-Effekt entsteht durch das gezielte Zusammenspiel zweier Spulen (Coils) mit entgegengesetzter Wicklungsrichtung. Diese beiden Spulen können nebeneinander oder auch übereinander angeordnet sein. Bei entgegengesetzter Wicklung gleichen sich die Störsignale in den beiden Spulen gegenseitig aus, weil die Wellenberge des einen Signals auf die Wellentäler des anderen treffen. Micz erklärt dies anhand des Bildes von zwei Uhren, die eine läuft rechtsrum, die andere links. Die Amplituden der Zeiger gemessen zur vertikalen Achse gleichen sich aus.
Je dichter die beiden Spulen beieinander liegen, desto exakter wirken die Auslöschungseffekte und desto effektiver ist die Brummunterdrückung. Dies ist vor allem wichtig im Hinterkopf zu behalten, wenn wir später über den „Out-of-Phase“ Sound sprechen.
Dieser sogenannte Humbucking-Effekt beruht rein auf der elektrischen Verschaltung und Wickelrichtung der Spulen und hat zunächst nichts mit der Ausrichtung der Magneten zu tun.
Ein klassisches Beispiel dafür ist der Gibson PAF. „PAF“ (Patent Applied For) war die Prägung auf dem Pickup und wurde zum Synonym für diesen Humbucker. Hier sind zwei Spulen nebeneinander angeordnet: eine mit einstellbaren Schraubpolen und eine mit festen Slugs. Die Schraubenspule ist in der Regel südmagnetisch, die Slug-Spule nordmagnetisch. Beide Spulen sind gegenläufig gewickelt und elektrisch so verschaltet, dass sich das Brummen auslöscht, während das Gitarrensignal erhalten bleibt. Diese sorgfältig abgestimmte Kombination aus Wicklungsrichtung und Magnetpolarität ist das Herzstück des charakteristischen Humbucker-Sounds.
So gesehen ist eine Fender Telecaster mit zwei unterschiedlich gewickelten und entgegengesetzt gepolten Single-Coil-Pickups technisch betrachtet ebenfalls ein Humbucker – auch wenn die Spulen nicht in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind. Auch eine Gibson Les Paul Junior mit nur einem einzelnen Humbucker an der Bridge-Position entspricht prinzipiell diesem Aufbau. Der Unterschied ist, dass im Humbucker die Spulen in Reihe, in der Telecaster parallel geschlatet sind. Für Hum Bucking ist dies jedoch irrelevant.
Der entscheidende Unterschied liegt im Abstand der Spulen zueinander. Bei der Telecaster befinden sich Hals- und Steg-Pickup physisch weit voneinander entfernt. Dadurch wirkt der Humbucking-Effekt zwar prinzipiell, ist aber deutlich schwächer ausgeprägt, weil sich die Störsignale in den beiden Spulen aufgrund des größeren Abstands nicht exakt auslöschen. Im Gegensatz dazu liegen die beiden Spulen in einem klassischen Humbucker wie beim PAF direkt nebeneinander, was zu einer wesentlich präziseren Unterdrückung von Brummgeräuschen führt. So gesehen hat der einzelne Humbucker in der Les Paul Junior einen effektiveren Humbucking-Effekt als das Pickup-Paar einer Telecaster.
Die Magnetfelder haben keinen Einfluss auf das Hum Bucking
Die Magnetfelder im Pickup erzeugen das notwendige statische Feld für die Induktion durch die Saiten, sie bestimmen aber nicht, ob Störsignale ausgelöscht werden. Humbucking und das Thema „in Phase“ bzw. „Out-of-Phase“ hängen also nur dann zusammen, wenn zusätzlich zur Wicklungsrichtung auch die magnetische Ausrichtung berücksichtigt wird.
„On the solo to Bohemian Rhapsody, I’ve got the neck pickup working out of phase with the center pickup. In this particular setting, I have the two switches for the neck and middle pickup turned on but the bridge pickup turned off. On top of that, one of the phase switches is clicked up instead of down (it really doesn’t matter which one.) This setting produces a very sweet harshness.“
Brian May, QueenConcerts 23.05.2005
„Out-of-Phase“ in Abhängigkeit von Wicklungsrichtung, Magnetfeld und Abstand der Spulen
An dieser Stelle lässt sich gut zum Thema „in-Phase“ und „Out-of-Phase“ überleiten. Entscheidend ist hier die Ausrichtung der Magneten , also ihre Polarisierung. Wenn zwei Pickups zwar elektrisch entgegengesetzt gewickelt, aber gleich magnetisiert sind, dann löschen sich zwar Brummgeräusche gegenseitig aus – das gewünschte Signal der Saitenschwingung jedoch nicht. Es entsteht ein sogenannter „in-Phase“-Sound. Das ist der „normale“ Sound. Wenn hingegen entweder die elektrische Phase (also Wicklungsrichtung oder Anschlussbelegung) oder die magnetische Polarisierung eines Pickups verdreht ist, kommt es zur Auslöschung von Teilen des Nutzsignals. Das Ergebnis ist ein „Out-of-Phase“-Sound: dünn, höhenreich, leicht nasaler Klang mit deutlich verringertem Tieftonanteil.
Der Abstand der Spulen voneinander kommt hier zum Tragen, wie eingangs schon angedeutet. Je weiter die Coils voneinander entfernt sind, desto weniger wird nicht nur das Brummen ausgelöscht, sondern eben auch das Signal. Innerhalb eines Humbucker Pickup (verglichen z.B. mit den beiden Pickups einer Fender Telecaster) werden mehr Anteile des Brummens UND des Signals ausgelöscht. Jetzt schauen wir noch mal auf Miczs Bild mit den Uhren, die sich auslöschen: eine läuft rechts-, die andere linksherum. Die Amplituden der Zeiger gemessen zur vertikalen Achse löschen sich gegenseitig aus. Die Summer ist Null. Aber…
Wenn wir die Uhren nicht ganz genau gleichzeitig starten, dann hat das wenig Einfluss auf die Auslöschung der Stundenzeiger. Diese brauchen sechs Stunden für eine halbe Umdrehung. Drei, vier Sekunden machen da keinen Unterschied. Aber die Sekundenzeiger sind viel empfindlicher. Wenn ein Zeiger schon bei Sekunde 5 ist, wenn die Andere Uhr beginnt, dann ist da eine deutliche Differenz zu messen – verglichen mit den Stundenzeigern.
Deshalb klingen die „Out-of-Phase“ Signale höher, hohler, nasaler, oder wie auch immer sie beschrieben werden: die tieferen Frequenzen sind die Stundenzeiger, die besser ausgelöscht werden. Die hohen Frequenzen sind die Sekundenzeiger, die mehr Amplitude herstellen. Deshalb ist mehr von diesen zu hören (die wiederum auch in der Kurve stark verändert werden).
Wichtig noch und „Merke“: der „Out-of-Phase“ Effekt ist nur hörbar, wenn beide Pickups gleichzeitig aktiv sind – etwa in der Mittelstellung einer Dreiwegschaltung an sind.
„Out-of-Phase“ mit Switch oder Verdrahtung
„Out-of-Phase“ Sound wird oft mittels eines Kipp-, Schiebe- oder Push-Pull-Schalters hergestellt. Dabei werden einfach die Anschlüsse einer Spule getauscht. Dies geht nicht bei allen Pickups. Gerade bei älteren kommen meist nur zwei Drähte aus dem Pickup: Erdung (Masse) und Signal (Hot). Neuer Pickups haben meist fünf Kabel: Masse und 2 x für jede Spule.
Vorteil dieser Herangehensweise: man kann einfach zwischen beiden Modi hin- und herschalten. Nachteil: bei Out-of-Phase wird entfällt die Brummunterdrückung.
„Out-of-Phase“ UND Hum Bucking durch Umkehr der Magnete
Was viele überrascht: Auch bei einem „Out-of-Phase“-Sound kann der Humbucking-Effekt vollständig erhalten bleiben. Das ist dann der Fall, wenn zwei Spulen unterschiedlich gewickelt sind, aber dieselbe magnetische Ausrichtung haben. Brummgeräusche löschen sich aus – das Signal der Saitenschwingung dagegen teilweise. Umgekehrt kann es auch vorkommen, dass zwei gleich gewickelte Spulen mit entgegengesetzter Magnetpolarität einen sehr ähnlichen Klang erzeugen, der ebenfalls „Out-of-Phase“ klingt – in diesem Fall aber nicht brummfrei ist, weil der Humbucking-Effekt entfällt. Entscheidend für die Brummunterdrückung ist also immer die Kombination aus Wicklung und Magnetrichtung – nicht der Klang allein.
Das gleiche Prinzip gilt auch bei der Verwendung von zwei Humbuckern , wie man sie etwa bei einer Gibson Les Paul findet. In der Mittelstellung (Bridge + Neck) kommt es auch hier auf die Phase und Polarisierung der Pickups an. Wer gezielt einen „Out-of-Phase“-Sound anstrebt – sei es in Reihenschaltung (seriell) oder in Parallelschaltung –, muss entweder die elektrische Phase eines der Pickups umdrehen (z. B. durch Vertauschen von Hot und Masse) oder die magnetische Polarität einer der Spulen verändern. Letzteres lässt sich durch das vorsichtige Umdrehen des Magneten innerhalb des Pickups erreichen.
Für Telecaster-Spieler (oder andere Single-Coil Gitarren) bedeutet das: Wer in der Mittelstellung einen charakteristisch nasalen „Out-of-Phase“-Sound erzeugen möchte, sollte gezielt nach einem Steg- oder Hals-Pickup suchen, der zur bereits verbauten Gegenseite eine gleiche magnetische Orientierung, aber eine entgegengesetzte Wicklungsrichtung aufweist. Nur so bleibt der Humbucking-Effekt erhalten.
Korrektur zur Tour: „Tschechische Botschaft“ und das „Tschechische Zentrum Berlin“
Die „Tschechische Botschaft“ und das „Tschechische Zentrum Berlin“ sind gerade nicht in dem Gebäude, das wir fotografiert haben. Diese befanden sich bis Januar 2023 in der Wilhelmstraße 44. Aufgrund einer umfassenden, mehrjährigen Sanierung dieses Botschaftsgebäudes – initiiert durch das tschechische Außenministerium – war ein Standortwechsel erforderlich. Seit Januar 2023 befindet sich das Tschechische Zentrum Berlin daher vorübergehend in den Räumlichkeiten des Goethe-Instituts Berlin in der Neue Schönhauser Straße 20, 10178 Berlin. Die Verlegung dient der Aufrechterhaltung des Programmbetriebs während der Bauarbeiten und wurde als Übergangslösung kommuniziert. Mehr dazu in den Links der Shownotes.
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