"On the solo to Bohemian Rhapsody, I've got the neck pickup working out of phase with the center pickup. (...) This setting produces a very sweet harshness." -- Brian May, QueenConcerts 23.05.2005

Wieder eine Sommerloch-Episode zum Thema Stromgitarren – diesmal, um ein für alle Mal zu erklären, was Humbucking und Out-of-Phase eigentlich miteinander zu tun haben und was nicht. Der Humbucking-Effekt entsteht rein technisch durch zwei Spulen mit entgegengesetzter Wicklungsrichtung, die nahe beieinanderliegen und dadurch Brummgeräusche auslöschen – völlig unabhängig von der Magnetpolung. Erst wenn es darum geht, wie das eigentliche Gitarrensignal (also die Saitenschwingung) durch beide Spulen geleitet wird, kommt die Magnetpolarität ins Spiel. Dann entscheidet sich, ob der Klang voll und durchsetzungsstark („in Phase“) oder dünn und nasal („out of phase“) klingt – und dabei kann der Brumm immer noch unterdrückt sein oder nicht, je nach Kombination von Wicklung und Magneten. Klingt kompliziert? Deshalb erklärt Micz es Flo. Denn wenn Flo es kapiert hat, dann können es wirklich alle verstehen.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

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Check, check. Check läuft.
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Ich war auch, ja.
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Du fängst an. Ah, Track.
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Die Radfahren sind ja gar nicht.
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Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast. Der Podcast,
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bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
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Und wir sind mitten im Sommer in Berlin. 20, 25 bei der Folge 86.
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Kann das sein? Ja, Wahnsinn, oder? Wahnsinn.
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Drei Jahre bis zum Mauerfall.
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Wieso drei Jahre bis zum Mauerfall?
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89.
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Ach so. Ich dachte eher so 14 bis zu 100.
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Ja, auch noch.
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Das schaffen wir im Jahre 26, oder?
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Ja.
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Die 100 zu durchbrechen. Dann machen wir einen ganz großen Event.
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Ganz groß. Dann machen wir wirklich auf Fahrradgeschwindigkeit.
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Laufen wir, bis der Doktor kommt. Oder die DoktorInnen.
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Ja, die Folge ist jetzt, also Sommerloch. Ich muss gerade mal gucken.
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Wieso Sommerloch?
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Ich muss da noch mal kurz auf mein Handy gucken. Und zwar haben wir ja eine
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Folge, die ich mit Chris auch als Sommerloch-Folge gemacht habe.
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Ja.
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Über die Fender Thinline-Telekarren.
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Die ist ja total abgegangen, die Folge.
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Ja, die war irgendwie immer in den Top Ten mit drin.
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Und jetzt hatte ich dann gerade nochmal geguckt in Vorbereitung zu dieser Folge,
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um dir Argumente zu unterbreiten, warum es doch irgendwie eine gute Idee ist,
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über diese Gitarren-Sachen zu sprechen.
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Du musst mich immer wieder... Du, ich bin bei dir. Ich bin gar nicht gegen dich.
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Ich kann nur nicht inhaltlich immer dazu was sagen.
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Auf Platz 10, wenn man so über den letzten Monat guckt, ist die Effektgeräte
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für Gitarre. Also wo Chris über wie entstehende Effektgeräte spricht.
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Das habe ich gedacht, das ist doch mal Argument genug, dass man das irgendwie
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nochmal mit reinnehmen kann.
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Ja, und worüber ich jetzt sprechen wollte, was auch ein gutes Sommerlochthema
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ist, ich wollte dieses In-Phase, Out-of-Phase-Thema, was ich bei dieser einen Folge...
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Über die Jaguar-Pickups und die Dummy-Coil.
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Du guckst dich schon so glasig an, das geht schon gut los. Aber ich hatte da
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so ein paar Rückfragen auf Instagram bekommen, da habe ich gedacht,
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ich muss das jetzt mal klarstellen, weil ein paar Leute da ein paar Sachen auch
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miteinander vertauschen.
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Und da habe ich gedacht, wenn ich es dir erklären kann, dann können das jetzt
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vielleicht auch alle sich anhören, können alle verstehen.
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Also wir reden darüber, was ist Humbucking, wie funktionieren Humbucker,
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Warum ist zum Beispiel ein Telecaster auch ein Humbucking-Gitarre,
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obwohl sie doch nur Single-Coils hat?
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Und vor allen Dingen gucken wir uns auch noch mal ganz genau an,
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was der Unterschied zwischen In-Face, Out-of-Face und Humbucking oder kein Humbucking ist.
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Und da habe ich mir dann gedacht, wie großartig ich das mit dem Kondensator
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erklärt habe, wie so große Wellen einfach durchrauschen.
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Rauschen, aber kleine Wellen dann in diesen Unwuchten so versinken.
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Jetzt habe ich auch noch das Bild im Kopf.
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Siehst du, Bilder erzählen mehr als 1000 Episoden.
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Mit dem Wasser.
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Und jetzt habe ich gedacht, erkläre ich nochmal genau, wie das mit dem Hum-Bucking funktioniert.
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Darf ich, bevor du jetzt einsteigst in die Gitarrenphysik, wir sind jetzt hier im Potsdamer Platz.
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Im Potsdamer Platz, also bei Eigentlich Podcast könnt ihr auch auf eigentlich-podcast.de
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immer schauen, wo wir langgelaufen sind.
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Da sind die Routen dann auf der Karte dargestellt.
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Und den Potsdamer Platz haben wir schon ein paar Mal gestriffen.
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Oder sogar als Ausgangspunkt.
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Eine frühe Folge von mir, First Cow, von Kelly Reichert und eine aus seinem Simmons-Imperium.
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Da sind wir auch hier langgelaufen.
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Aber welche war das?
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Das war Hyperion. Da sind wir nämlich von dem Friedhof, wo merkwürdigerweise
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jetzt mit drei Leuten erzählt haben, dass sie neulich bei diesem Friedhof waren
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und ich jedes Mal gesagt habe, da ist aber ETH auf meiner Geramte.
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Zufall.
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Und dann hatten die so was? Ja, nein, doch. Chris war auch da.
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Wer hat die Kekse aus der Dose?
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Genau. Und ich glaube, wir haben auch nochmal Bruce La Bruce. Habe ich doch auch hier.
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Ja, da sind wir aber dann gleich in den Park rauf.
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Da haben wir im Norden angefangen. Also Potsdamer Platz ist ein Knotenpunkt
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des eigentlich Podcasts, kann man so sagen.
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Ist ja auch irgendwie, finde ich, ein imposanter Ort, hat auch viel Geschichte und ist so zugebaut.
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Wir hatten ja neulich bei deiner Episode über New York, Manhattan,
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London und so gesprochen.
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Und hier ist ja schon in den 90er Jahren irgendwie so ein neues Skyline-Empfond.
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Ja, die keiner verstanden hat. Wo meine ganzen Freunde das doof fanden, nur ich gut.
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Ja, ich fand es aber irgendwie auch, ich fand es schon auch,
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es war irgendwie so eine irre Zeit, wo dann dieser komische,
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wie hieß denn nochmal dieser, gibt es ja auch diesen Film dazu,
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wie dieser Raum so um 90 Grad gedreht wurde. Wie heißt der Raum nochmal?
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Weiß jetzt auch nicht mehr. Okay, aber zurück. Die Leute wollen jetzt ja über
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Gitarren. Wir reden über Gitarren.
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Wir reden über Gitarren und wir reden über Humbucker.
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Und ich hatte in dieser Folge eben dieses Humbucking-System anhand von zwei Single-Coil erklärt.
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Und habe jetzt gedacht, ich fange nochmal ganz anders an. Wieder mit so einem
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Bild, wie mit den Wellen, große Wellen, kleine Wellen.
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Das Bild jetzt, stell dir eine Uhr vor, die wir an die Wand schrauben.
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Und die geht rechts rum.
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Genau, die geht rechts rum. Wir gucken jetzt nur auf den Stundenzeiger.
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Das heißt, der Stundenzeiger braucht zwölf Stunden, um einmal rundherum zu gehen.
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Und jetzt stell dir eine Uhr vor, die identisch ist, aber die links rum geht.
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Wir gucken nur auf den Stundenzeiger.
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Und jetzt hängen wir die nebeneinander Und wir hätten jetzt quasi eine Funktion, die wir plotten,
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in der wir die Distanz der Spitzen des Stundenzeigers zur vertikalen Achse,
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also wenn du nur zwischen 6 und 12...
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Aber die gehen beide, sind die gespiegelt quasi?
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Es ist genau gespiegelt. Genau gespiegelt. Das heißt, wir gucken uns zwei Uhren an.
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Der frühen Zeiger geht nach rechts und der andere geht nach links und wir messen,
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die Distanz von dem Ende des Stundenzeigers bis zu dieser Achse.
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So dass der rechts ist der quasi im Plus und links ist der Minus.
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Und wenn wir uns jetzt quasi den Zeitraffer vorstellen, also das geht dann einfach
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so rum, wenn wir die Werte hochaddieren, dann kommt an jedem Punkt welche Zahl in der Addition raus.
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Also hier geht es so rum und wir messen zu dieser Achse.
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Also das ist Plus und das ist Minus. Dann muss ja Null rauskommen.
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Kommt immer Null raus, genau. Genau. Und so einfach ist dieses Humbucking auch schon erklärt.
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Aber wir müssen es jetzt nur von der Uhr weg in so ein elektromagnetisches Feld hier reinstellen.
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Okay, da kommt aber kein Sound raus.
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Da kommt noch, genau, das ist ja auch der Wunsch daraus. Und zwar gibt es ja
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auch so andere Dinge über zum Beispiel sichtgebende Verfahren,
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wenn man jetzt so neurophysiologische Bilder macht,
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wo die dann irgendwie einen Stimulus setzen und dann so Fotos machen,
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genau wissen, wann der Stimulus gesetzt wurde und dann von, keine Ahnung,
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20.000 Aufnahmen, die alle übereinanderlegen,
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sodass sich alle Sachen, die zufällig sind,
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rausrechnen, aber nur die Sachen, die wirklich inhaltlich mit dem Stimulus verbunden
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sind, dann irgendwie sichtbar werden.
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Also die Möglichkeit, oder wenn du, das hatte ich gesehen, als ich,
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haben wir auch neulich drüber gesprochen, London, England, Manchester,
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ich in Manchester war, hat einer bei mir im Haus, hat Fotografie studiert und
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der hatte so ein Foto gemacht von einer Shopping Mall, wo er ein Glas eingerußt
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hat und das hat er vor die Kamera gestellt,
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dann die Kamera aufgebaut und dann einfach sechs Stunden aufgelassen und danach
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das Bild belichtet, also es war selbst belichtet,
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es war dann jetzt nicht über eine Drogerie oder so, hat das alles zu Hause gemacht
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und dann war halt diese Shopping mal komplett leer,
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weil alle Menschen, die halt so rauf und runter liefen, über die sechs Stunden
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sich so ausgenullt haben.
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Und bei dem, wenn wir über Humbugging sprechen, ist es ein ähnlicher Effekt,
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wir haben wie bei dieser Uhr, die Summe ist immer null.
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Und warum habe ich diese beiden Uhren genommen? Weil in diesen Pickups,
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in den Gitarren, sind ja solche Coils, also Spulen, die dann teilweise 8000
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Wicklungen haben oder sowas ganz dünnes Kabel.
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Die sind ja notwendig und dafür zuständig, dass das Gitarrensignal dann in Verstärker
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geht. Also diese Spulen.
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Und in einem Hamburger gibt es zwei Spulen. Und die eine geht wie die Uhr rechts
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rum, die andere geht wie die Uhr links rum.
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Und die sind miteinander quasi so zusammengeschaltet, das sollte man da jetzt
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quasi einen Strom durchschicken.
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Dann geht der in der einen Seite rechts rum und dann geht er wieder links rum
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oder umgekehrt. Ist egal, aber auf jeden Fall sind die genau...
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Was heißt das für das elektromagnetische Feld?
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Jetzt noch nicht mal für das Feld, aber wenn wir uns jetzt vorstellen,
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dass du irgendein Störsignal hast.
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Wir sind jetzt ja hier gerade am Deutschen Spionagemuseum.
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Das ist hier quasi Technik, das passt eigentlich ganz gut, diese Abhörgeräte und sowas.
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Wenn du jetzt ein Störgerät hättest, was einfach, keine Ahnung,
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ein Mixer oder sowas, ein Küchenmixer, der halt irgendwie, wo ein Motor drin
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ist, wo die Funken fliegen, da hast du dann dieses Brummen.
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Das finde ich so lustig, das hier Untertitel von dem Deutschen Spionagemuseum, Capital of Spice.
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Wir müssen noch ein bisschen referenzieren auf die DDR-Geschichte.
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Dass die diese grüne,
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Farbe halt so da in den Vordergrund gestellt haben, finde ich auch irre.
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Und wir gucken jetzt erstmal nur auf die Spule, noch ohne Gitarre,
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ohne irgendwas, weil wenn du zum Beispiel ein Signal jetzt auch mit dem Radio
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oder einem anderen Gerät,
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wenn du etwas herstellen willst, was dir hilft, auf das Wesentliche zu gucken und alle umzusetzen.
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Elektrischen, elektromagnetischen Signale drumherum auszulöschen,
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dann funktionieren diese Spulen genauso.
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Das sind eine Spule in die Richtung, die andere Spule in den Gegensatz der Richtung.
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Das heißt, wie die beiden Uhren sind, diese Amplituden, die da rauskommen, löschen sich immer aus.
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Das heißt, die löschen sich aus und dadurch,
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ist das wie man das jetzt oft bei so Kopfhörern hat, wenn die Umgebungsgeräusche
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so weggedrückt werden und dann irgendwie hier aufs Wesen oder beim Telefonieren ausmachen.
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Okay, verstanden.
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Ja, und jetzt gehen wir nochmal zurück auf diese beiden Uhren und stellen uns
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das mal vor, wir haben, wir machen die beiden Uhren einfach an mit den Stundenzeigern,
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dann dauert es ja zwölf Stunden, bis die einmal rumgehen.
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Dann haben wir die Minutenzeiger, da dauert es 60 Minuten, bis die einmal rumgehen,
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und die Sekundenzeiger, da dauert es nur eine Minute, bis der einmal rumgegangen ist.
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Wenn wir jetzt diese Uhren gleichzeitig anschalten, Und hier haben wir ganz
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viele Umgebungsgeräusche. Keine Ahnung, ob die hörbar sind oder nicht.
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Wir sind gerade direkt am Protze.
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Nee, wir sind hier am Pariser Platz. Pariser Platz, Leipziger.
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Wie heißt der Platz hier?
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Ich glaube Leipziger Platz.
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Leipziger Platz.
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Und wenn du dir jetzt diese beiden Uhren vorstellst und du machst die gleichzeitig
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an, dann ist es mit diesen zwölf Stunden relativ wahrscheinlich,
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dass diese Abweichung von null minimal sein wird. weil die kann man ganz gut kontrollieren.
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Aber wenn du jetzt beide wirklich gleichzeitig anstellen müsstest,
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im Sinne von Batterie reindrücken, dann wäre es so, dass wahrscheinlich der Sekundenzeiger,
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der würde vielleicht nicht auf Null rauskommen, weil du dann bei dem einen die
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Batterie dann doch ein bisschen früher reingedrückt hast und zwei Sekunden weiter und so.
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Das heißt, das ist auch schon mal ein wichtiger Hinweis für dieses Humbucking,
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dass eben Signale, die langsam frequent sind, leichter rauszufiltern sind als so flirrige Signale.
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Das heißt, beim Sekundenzeiger wäre es halt so, auch wenn die gleich losgehen,
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die Uhren, wenn da jetzt nur zwei Sekunden Unterschied sind,
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dann ist es nie null. Dann hast du immer quasi ein Hintergrund.
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Bei Humbucking-Effekt für Gitarre ist dieses Hintergrundrauschen eben irgendeine
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elektromagnetische Unruhe, die so passiert. Radiofrequenzen,
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keine Ahnung, was dann irgendwie von der PA noch rüberschwappt,
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Lautsprecher, keine Ahnung, alles Mögliche.
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Und das wird dann über diese beiden Spulen rausgenommen.
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Bis jetzt haben wir aber immer noch kein Signal von der Gitarre.
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Aber es ist schon mal wichtig zu sagen, dieser Humbucking-Effekt ist schon gegeben.
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Auch ohne Magnete, ohne alles.
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Und darf ich nochmal das Bild so weit weiter stecken? Du hast gerade mit den
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Sekunden, Minuten, Stundenzeiger gearbeitet.
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Ist das jetzt quasi die Anzahl der Wickelungen auf den Hamburger,
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die das dann wieder präsentieren?
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Das heißt, wenn ich drei Wickelungen habe, habe ich einen Sekundenzeiger.
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Wenn ich dann halt 300 habe, dann habe ich einen Minutenzeiger und mal 3000.
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Stundenzeiger also je mehr wicklungen du hast desto mehr störgeräusche werden aufgenommen so.
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Das heißt es genau umgekehrt.
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Aber dass das war jetzt so gar nicht gemeint sondern diese diese waren eher
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die störsignale die reinkommen tiefe störsignale keine ahnung 50 herzbrummen
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oder 60 herzbrummen ist quasi der stundenzeiger und den kann man relativ gut rauskriegen.
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Das ist das Frequenzband, das heißt Höherfrequente.
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Ja, genau, so war das eher gedacht.
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Und der Sekundenzeiger, in welcher Frequenz würde der dann liegen?
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In der Frequenz weiß ich jetzt nicht, aber wenn du jetzt, wenn du zum Beispiel so die,
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das so höhere Brummen und Rauschen, das wäre dann wahrscheinlich so bei 2 Kilohertz bis 6 Kilohertz.
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Das ist dann im hörbaren Bereich.
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Es geht ja nur um hörbare Seil. Und wenn du,
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diese beiden Spulen hast und die sind beide gleich gewickelt und liegen auch
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sehr nah beieinander, dann kannst du dir jetzt natürlich auch schon vorstellen,
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dass die Distanz zwischen diesen beiden Spulen auch einen großen Unterschied macht.
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Also wenn wir jetzt, du nimmst eine Spule, ich nehme eine Spule,
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ich gehe auf die andere Seite, dann hat meine Spule völlig andere elektromagnetische
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Schwingungen, die da irgendwie drauf einwirken, als die auf dieser Seite der Straße.
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Sodass es natürlich klar ist, dass es nie perfekt ist, dass es nie das absolut gleiche Signal ist.
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Aber je näher, dass sie zusammen sind, desto mehr wird eben genau das ausgefiltert,
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was da irgendwie an Störsignalen reinkommt.
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Das ist erstmal die Erkenntnis aus der Radiotechnologie und die wurde jetzt
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dann eben für die Gitarrentechnik genutzt.
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Und der Hamburger Tonabnehmer ist einfach ein sehr schlichtes, elegantes Design.
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Ich möchte jetzt, ich verlinke das dann hier in die ältere Folge über die Unterschiede
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im Sound zwischen Hamburger und Single Coil. Da möchte ich gar nicht so sehr drauf eingehen.
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Aber das Design ist halt wirklich, ich finde es einfach sehr simpel und schön.
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Du hast also diese beiden Spulen und dann hast du jetzt in der Urversion hast
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du jetzt in der einen hast du Schrauben drin und in der anderen hast du Slugs.
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Also das sind einfach so Metallstäbe, die sind selber nicht magnetisch.
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Aber wo die unten aus den Spulen rauskommen, die beiden Spulen sind meistens
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so auf Plastik aufgewickelt und da werden die reingesteckt.
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Und unten, wo die beiden Screws und Poles rauskommen, dann kommt da so ein Magnet rein.
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Und der Magnet ist halt so länglich, die Tonabnehmer sind ja auch eher länglich,
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also sagen wir mal, er ist vielleicht so 8 cm lang und vielleicht so 2 bis 3 cm breit.
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Und dann ist Nord und Süd quasi zu diesen langen Enden hin.
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Also nicht, wie soll ich das sagen, die Legs sind unten dann rein zwischen diese
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beiden, also die Screws und Slugs und dann wird daraus wie so ein Hufmagnet.
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Dann ist auf der einen Seite Nordpol, weil das Magnetfeld sich dann eben in
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diese beiden Eisenteile entfaltet.
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Auf der einen Seite ist Nordpol, auf der anderen Seite ist Südpol.
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Das heißt, du hast dann wie so ein Hufeisen, das nach oben geht und solange
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da jetzt keine Gitarrenseite drüber schwingt, hat das Magnetfeld auch keine wirkliche Wirkung.
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Okay.
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Das ist einfach so da. Ja. Und.
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Die Erklärung, was dann da jetzt genau physikalisch passiert,
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wenn die Gitarrenseite reinkommt, da gibt es dann auch immer unterschiedliche Beschreibungen.
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Das eine ist halt, dass da ein magnetisches Feld entsteht aufgrund dieser Schrauben
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und Slacks und dieses Feld wird von der Seite, die selber eben auch Anteile hat,
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dass sie magnetisch aktiv ist,
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also dass sie quasi das Magnetfeld durch ihre Schwingung verändert und diese
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Veränderung wird aufgegriffen.
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In anderen Beschreibungen liest sich dann,
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dass das Magnetfeld die Seite magnetisiert im Feld und die Schwingung der Seite,
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weil die dann magnetisch ist, dann das Magnetfeld stört.
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Das ist jetzt, weiß ich nicht, in der Theorie und Praxis, in der Praxis ist
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es relativ wurscht, in der Theorie ist es wahrscheinlich ein riesiger Unterschied,
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aber die Idee ist einfach zu sagen,
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dieser Humbucking-Effekt kommt nicht dadurch, dass das Magnetfeld auf der einen
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Seite Süden oben hat, auf der anderen Seite Norden, sondern es kommt einfach
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über diese beiden Spulen.
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Okay.
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Das ist das erste Wichtige. Und dann ist es aber...
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Können wir ganz kurz nochmal einen
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Punkt machen. Hier, ich wollte hier die Aufmerksamkeit auf dieses Gebäude.
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Sieht aus wie Prag immer.
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Ne? Ja, das ist nämlich die tschechische Botschaft. Ich finde die immer wunderschön vom Design her.
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Sieht halt wirklich aus wie Prag.
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Ja, die sieht echt aus wie Prag.
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Ganz viele von diesen sozialistischen Architekten.
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Und hier die Straße wurde jetzt auch umbenannt, ne?
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Ja?
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Ja, weil die Mohrenstraße ist doch jetzt umbenannt worden.
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Ach so, okay, das ist die Mohrenstraße, gut. Und wie heißt sie jetzt?
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Ich weiß es nicht mehr, aber vielleicht sehen wir gleich die U-Bahn-Haltestelle,
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wo das dann auch schon ausgetauscht wurde. Ich glaube, da um die Ecke ist die U-Bahn-Haltestelle.
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Gleich mal gucken. Machen wir
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noch eine kurze Pause. Und ich fange aber trotzdem schon mal wieder an.
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Nee, total. Oder? Ich wollte jetzt nicht. Nein, nein, nein.
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Ich finde es gut. Ich versuche das jetzt gerade abzuteilen.
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Ich wollte jetzt nicht das Magnetfeld.
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Du weißt ja, ich möchte ja nicht schneiden. Deshalb kann man so dead air ist
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dann immer so ein großes Problem.
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Guck mal hier, da ist die U-Bahn-Handestelle, aber das Namenchild ist einfach rausgenommen.
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Das wollte ich auch noch mal kurz als Ergänzung zu der Fotoarbeit,
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die du gerade von deinem Mitbewohner berichtet hast.
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Es gibt, du kennst bestimmt auch diese, es gibt einen sehr berühmten japanischen Fotografen,
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der aus Autokinos aufgenommen hat, und zwar über einen langen Belichtungszeitraum.
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Und du siehst dann halt einfach, dass die Leinwand der Film lief und die Leinwand
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ist halt ganz weiß und der Rest ist dann halt so leicht beleuchtet.
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Aber es ist auch so eine ganz tolle Arbeit. Kennst du das?
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Genau so sieht es hier gerade aus. Ich weiß, warum du da draufkommst.
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Nee, ich dachte an die Shopping Mall, die du gerade gesagt hast.
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Ja genau, aber das hier sieht ja auch so aus.
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Ja, das sieht auch so aus.
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Wenn man auf dem Blogpost unten jetzt auf die Fotos guckt, in der Fotogalerie
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auch unten, dann sieht man das Bild.
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Und hier, hier, aber da steht noch der Name, der alte Name.
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Gehen wir in die Richtung?
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Wir gehen in die Richtung, ja. Okay, weiter geht's.
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Weiter im Text. So, jetzt ist noch ein paar Sachen wichtig, diese physikalisch
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wichtig, weil jetzt ist es ja so, dass man dann das Gefühl hat,
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man muss dann immer so ganz doll aufpassen, dass wenn man die Spule umdreht,
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dann ist das, dann ist es vielleicht out of face und hinterher.
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Also wenn du diese beiden, wenn du einen Hamburger Pickup vor dir hast,
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so, und du guckst da von oben drauf, dann kannst du den, solange oben oben ist,
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kannst du den drehen und wenden, wie du willst.
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Also kannst du nicht wenden, wahrscheinlich nicht, aber drehen.
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Es ist jetzt egal, ob du die Screws in zum anderen oder die Slugs hast, das ist relativ egal.
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Es gibt dann von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, was Nordpol,
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was Südpol ist, auch unterschiedlich,
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Ob dann, wenn du die splitterst, das kann ich vielleicht nachher noch mal kurz
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erklären, welche man dann miteinander verkoppeln muss, ob man dann Slugs und
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Coils und Screws oder Screws und Screws, das kann unterschiedlich sein.
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Aber du kannst auf jeden Fall, wenn dir ein Hersteller zwei in die Hand drückt
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und die gehören quasi zusammen, dann kannst du die reinlegen, wie rum du willst.
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Das macht keinen wirklichen Unterschied, hat keinen Einfluss auf das Handbacke.
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Wie ein Widerstand. Ist ja auch wurscht, in welche Richtung ich den Strom heiße.
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Genau. Oder das Bild wieder von den beiden Uhren. Wenn ich die Uhren mit der
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Aufgabe den Abstand messen, wenn ich die auf dem Kopf hänge.
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Ist es auch egal. Ja, dass die Ziffern auf dem Kopf stehen.
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Was noch wichtig ist, das sind aber Kleinigkeiten. Sorry. Das ist alles gut.
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Eine Kleinigkeit dann nochmal. Es ist bei den Herstellern heute,
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also früher war es so, dass man halt Masse hatte.
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Masse kam dann ein Kabel raus. Masse war dann meistens so ein Metallgewebe um
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den Hot, also um den, wo das Signal ist.
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Um dieses Metallgewebe, das war quasi die Schirmung und die lötest du dann einfach
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irgendwo dran, wo die dann eben auf Masse geht und das Signal war innen hot.
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Also dann kam auch aus einem Hamburger mit zwei Spulen, kamen dann nur zwei
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Sachen raus. Hot heißt, da ist das Signal.
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Und Masse heißt, das geht quasi gegen Masse.
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Gegen Erdung.
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Ja, genau.
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Hot heißt einfach, da ist Strom drauf.
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Das Hot ist das, was quasi in Verstärker in der Mitte reingeht.
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Und was drumherum ist, ist das, was alles abschirmt.
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Ah, okay. Ist auch dafür ein Bild?
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Ich will dich nicht überstrafizieren. Das ist quasi wie eine Abwasserleitung.
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Wenn mir das einfällt, dann reiche ich das gleich noch nach.
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Du kennst mich. Diesen japanischen, muss ich auch gleich sagen,
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wegen Shownotes, den musst du mir suchen.
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Das ist mir jetzt irgendwie was gegeben.
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Das weiß Karin, das frage ich sofort den Namen.
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Sehr gut. Hallo Karin, danke für deine Hilfe. Also,
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aber wichtig nochmals für modernere Hamburger, da ist es so,
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dass die nicht mehr einfach nur Masse und Hot haben, Sondern wenn du dir jetzt
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diese beiden Spulen vorstellst.
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Dann hast du einmal für die eine Spule zwei Kabelenden sozusagen und für die andere Spule auch.
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Und oft ist es auch so oder kann so sein, dass beim Hamburger die zweite Spule
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gar nicht andersrum gewickelt ist.
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Die ist auch genauso rumgewickelt, aber die sind halt bloß intern so verlötet,
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dass das Signal rechts rum geht.
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Und bei dem anderen haben sie die Pole vertauscht, sodass es dann eben links
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rum geht. Weil man muss den nicht wirklich andersrum wickeln.
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Wichtig ist nur, dass halt, wenn das Ding dann verlötet ist,
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dass halt die eine Seite so rum geht, die andere Seite so rum.
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Und heutzutage kann man eben bei einem Hamburg oft auch noch andere Effekte machen.
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Man kann eben zum Beispiel, und da geht es ja gleich darum, man kann eben auch
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selber von diesen vier Kabeln, die da rauskommen, kann man sich über das hinwegsetzen,
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was der Hersteller sagt, als so ist es der richtige Humbucking-Effekt.
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Und man kann die dann einfach flippen und dann hat man nämlich einen Out-of-Face-Sound.
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Hast du einen Out-of-Face-Sound, in dem eben nicht mehr diese zweite Spule genau
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entgegengesetzt gewickelt ist und auch entgegengesetzt magnetisch gepult ist.
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Das muss ich jetzt gleich nochmal kurz erklären.
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Warum Out-of-Face?
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Genau, das hatte ich dann beim letzten Mal erklärt, das muss ich nochmal wiederholen,
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damit das jetzt diesmal auch ein für allemal ist. du.
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Könntest einfach nur auf die Folge referenzieren dann muss ich das selber.
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Nachvollziehen aber wer das jetzt hört dann muss man das,
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Outerface ist die Folge wir haben jetzt einen Humbucker wir gucken mal nur auf
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einen weil im Prinzip dieser Humbucker der zwei Spulen hat der ist im Prinzip
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auch genau das gleiche wie die Gitarre,
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die zwei Single Coils hat da sind die dann bloß ein bisschen weiter auseinander,
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wenn du zwei Single Coils hast,
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du aber nicht mehr die Situation wie im Hamburger, wo unten ein Magnet.
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Dafür sorgt es automatisch, dass die Screws und die Slugs entgegengesetzte magnetische Richtung haben.
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Und das ist für den Humbugging-Effekt aber wichtig, weil wir haben zwei Spulen,
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die entgegengesetzt sind.
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Und die blockieren oder da vor allen Dingen tiefe Frequenzen,
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aber auch hohe Frequenzen werden da gelöscht oder unterdrückt.
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Die schwingende Seite, wenn die über dem Hamburger schwingt,
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dann entsteht aber durch die invertierte magnetische Polung von dem einen im
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Verhältnis zum anderen keine Löschung der Seite.
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Also da entsteht was Elektromagnetisches, was eben genau wieder andersrum ist
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als das, was als natürliche elektromagnetische Störung kommt.
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Und dadurch, dass das einmal so rum, einmal so rum gepolt ist,
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wird das nicht gegenseitig ausgelöscht.
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Das ist dann so ein bisschen, als ob wir eben eine der Uhren flippen.
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Und dann haben wir nicht mehr, dass die sich gegenseitig, also von vorne nach hinten flippen.
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Dann haben wir nicht mehr, dass sich die auslöschen auf null,
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sondern in dem Fall sogar im Gegenteil würden die sich dann verstärken bei diesen Uhren.
0:27:25–0:27:25
Ja.
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Das ist der springende Punkt. Also wenn ich jetzt so einen Hamburger Tonabnehmer
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habe und ein Magnet drin, das Feld ist wie in einem Hufeisenmagneten,
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einmal Norden oben, einmal Süden oben.
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Die Spulen sind einmal rechts, einmal links rumgewickelt, dann habe ich den
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perfekten Hambucking-Pickup und die Gitarrenseite, die drüber schwingt,
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lässt in jeder Spule ein Signal entstehen, was fast identisch ist.
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Die Abstände von den beiden Spulen sind ja sehr eng, nicht sehr weit, fast identisch ist.
0:27:59–0:28:04
Genau entgegengesetzt, sodass der Humbucking-Effekt da nicht greift.
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Das ist kein Störsignal, das ausgelöscht wird, sondern es ist quasi absichtlich
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falschrum in die eine Spule reingeflossen.
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Soweit bist du noch dabei?
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Ja, ich überlege gerade, das Schwingen der Seite, hat das noch eine Relevanz
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in der Stimulierung des Feldes?
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Die Schwingung der Seite und das Magnetfeld, da gibt es dann auch ganz viele
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Diskussionen drum. Auch zum Beispiel, wenn ich ein höheres Signal haben will,
0:28:29–0:28:31
dann muss ich ja die Seite näher ans Magnetfeld bringen.
0:28:32–0:28:36
Aber weil dann die Schwingung, also mehr elektromagnetische,
0:28:36–0:28:43
also dann umgewandlerweise die Ton, also einfach mehr Amplitude erzeugt.
0:28:45–0:28:49
Und gleichzeitig aber das Problem ist, dass dann auch die Magneten die Seite
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eher anziehen, sodass die schneller aufhört zu schwingen. Ja,
0:28:53–0:28:56
weil die quasi dann durch den Magnet ja festgehalten wird in gewisser Weise.
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Das ist das Thema. Aber wenn du jetzt dir das so vorstellst,
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jetzt wird es nicht nur verbal, sondern ich muss jetzt auf den Boden gucken,
0:29:03–0:29:05
aber ich versuche es zu erklären, dass die Leute das sehen.
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Also wir haben jetzt hier, sagen wir mal, wir haben hier einen Hamburger.
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Wir gucken gerade auf so eine quadratische Fliese.
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So, jetzt haben wir, hier sind diese Gitarrenseiten aufgehängt und gehen nach
0:29:17–0:29:23
oben, quer durch unsere Fliese bis hier oben. Da wird oben gestimmt.
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Das heißt, wenn ich jetzt hier so davorstehe, dann gehen die von links nach
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rechts oder von rechts nach links liegen die Seiten über dem Hamburger.
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Und wenn ich die anschlage, dann schwingen die.
0:29:37–0:29:42
Sozusagen, also horizontal scheinen die zu liegen, dann schwingen die nach oben und unten.
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Und jetzt habe ich hier im Hamburger aber da und da, also genau in rechtem Winkel,
0:29:49–0:29:52
habe ich die beiden Spulen.
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Das heißt, wenn die Seite schwingt und die Spulen relativ eng zusammen sind,
0:29:57–0:30:00
dann ist es fast das gleiche Schwingungssignal, was auf beide Spulen.
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Du hast natürlich in der Seite, wenn du die Zeitlupe siehst,
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siehst du auch die Welle.
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Und dann hast du ja schon so einen Höhendifferenzunterschied,
0:30:08–0:30:12
der von den Spulen, je nachdem wie weit die auseinander sind,
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dann als Differenz wahrgenommen werden kann.
0:30:15–0:30:19
Genau, wenn du nämlich zum Beispiel, und da kommen wir bis zum Out-of-Face,
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wenn du diese Idee nimmst, also wenn wir jetzt diese beiden Spulen auseinander
0:30:24–0:30:29
nehmen, dann fällt ja unser Magnet unten ab, weil der hat ja beide quasi eine
0:30:29–0:30:30
Nord-, eine Süd polarisiert.
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Das heißt, wir ziehen die jetzt mal auseinander, sodass die wie bei einer Telecaster-Gitarre
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vielleicht so 25 cm auseinander sind.
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Okay.
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Und da haben wir dann immer noch einen Humbucking-Effekt. Er ist aber nicht
0:30:47–0:30:50
mehr so gut, wie wenn die ganz nah aneinander sind.
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Aber wenn wir die Magnete auch getrennt haben, wir müssen jetzt einen zweiten
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Magnet mit anbringen, dann hätten wir jetzt auch die Möglichkeit,
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zum Beispiel bei dem einen zu sagen, weißt du was, wir drehen jetzt mal den
0:31:00–0:31:03
Magnet um. Jetzt gucken wir beide nach Norden.
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Das heißt, dann haben wir eine Spule, die rechts rum geht, eine Spule,
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die links rum geht. Und beide sind aber magnetisch gleich.
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Und wenn wir dann die Seite anschlagen, dann wird die genauso ausgelöscht,
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wie jedes andere, was reinkommt, weil durch das Magnetfeld, was jetzt in die
0:31:20–0:31:23
gleiche Richtung zeigt, sind die Signale in die Spulen eingegeben.
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Die sind jetzt quasi entgegengesetzt, weil die Spulen entgegengesetzt gewickelt sind.
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Du bist jetzt mein Publikum. Ich will das endlich mal in der Insta-Crowd erklären.
0:31:36–0:31:37
Ja, ich gebe mir Mühe.
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Das heißt, ich wiederhole es nochmal, Wir haben den Humbucker,
0:31:42–0:31:47
eine rechts rum, eine links rum und die waren im Original bei einem Norden oben,
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beim anderen Süden oben.
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Jetzt ziehe ich die auseinander und drehe die Magneten.
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Das heißt, es sind jetzt zum Beispiel beide Nordpol oben und die sind aber entgegengesetzt gewickelt.
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Der eine rechts rum, der eine links rum und dann entsteht die Situation,
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in der ich Humbucking-Effekt habe und die Seite auch mit diesem Humbucking-Effekt
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gelöscht wird. Aber eben nicht hundertprozentig.
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Durch den Magnetflip haben wir jetzt nicht mehr die Situation, dass die Seite,
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Also quasi invertiert wird, je nachdem, welche Spule du aufgreifst,
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sondern das ist identisch, weil die Pulle gleich sind.
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Aber weil das so weit auseinander ist und wir schlagen die Seite an,
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dann entsteht, wird üblicherweise beschrieben, so ein nasaler Sound.
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Da fehlt so ein bisschen mit der Wumms und sowas. Das ist genau das,
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was ich am Anfang meinte.
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Die Sekundenzeige, diese hohen Frequenzen, die sind eher unterschiedlich.
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Und je weiter die auseinander sind bei der schwingenden Seite,
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desto mehr unterscheiden sie aufeinander. Und da werden die tiefen Frequenzen,
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wo die Schwingungen einfach langsamer sind, die sind sich nicht so unterschiedlich
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und werden eher ausgelöscht.
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Okay.
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Und jetzt haben wir eine Situation von einem Humbucking. Also wenn wir uns das
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jetzt vorstellen würden als eine Gitarre, wo ich umschalten kann,
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ich will nur den einen Tonabnehmer, der an der Seitenaufhängung ist, an der Brücke.
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Da ist der Anschlag immer ein bisschen knackiger.
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Der andere Position ist nur der, der am Hals vorne ist.
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Da schwingen die Seiten ein bisschen größer, sind ein bisschen mehr besser drin,
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ist ein bisschen weicher, der Sound.
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Und dann gibt es eine Mittelposition, wo ich die beiden zusammenschalte.
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Und dann ist es egal, dachte ich gerade, ob es in Serie oder parallel ist,
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aber das ist eine eigene Ebene.
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Schalte ich die beiden zusammen. Und in dem Moment, in dem ich sie zusammenschalte, dann klingen sie nasal.
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Wenn ich den einen Magnet wieder umflippe, dann klingt es wieder so wie ein
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Hamm... Also dann kriegst du es halt humbuggen.
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Und die Einzelpositionen sind davon aber nicht betroffen.
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Wenn ich jetzt nur den einen Tonabnehmer anhab, dann ist dem egal,
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ob Süden oben ist oder Norden oben ist, sondern der kriegt halt das Signal und macht daraus was.
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Hat aber keinen humbugging-Effekt, weil es nur ein Single-Coil ist.
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Das war bei dem Jaguar, war das quasi die Claw. da gibst du diesen,
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da ist der embedded, ist in so ein Metallding embedded, was zusätzlich versucht
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nur von der Seite die Radiowellen und sowas abzuschirmen.
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Okay.
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Also gut, ich mache jetzt hier,
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Versuche das nochmal nicht zusammenzufassen, sondern zu sagen, was wir jetzt haben.
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Wir haben jetzt einen Humbucker, wo wir bei einem den Magnet umgedreht haben
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und dann haben wir Out-of-Face.
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Aber wir haben Humbucking intakt.
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Störgeräusche werden unterdrückt, aber unser Sound ist, weil die Magnete in
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die gleiche Richtung sagen, ist halt so nasal. Das ist ein Out-of-Face-Sound.
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Wir könnten jetzt das auch andersrum machen. Wir könnten die Magneten unterschiedlich lassen.
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Das heißt, der eine ist Norden nach oben, der andere Süden nach oben.
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Und wir tauschen aber die Richtung der einen Spule aus, sodass beide rechts rumgewickelt sind.
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Wenn beide Spulen rechts rumgewickelt sind, gibt es dann noch den Humbucking-Effekt,
0:35:00–0:35:02
ja oder nein? Frage ich jetzt Flo.
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Ich habe mir 50 Prozent schon.
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Also wir gucken nur auf die Spulen, beide sind in die gleiche Richtung gewickelt.
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Nee, eigentlich darf das nicht sein.
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Dann ist kein Humbucking-Effekt, genau. Das Signal, die da reinkommen,
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werden so, also man könnte sich jetzt ja auch im Extrem vorstellen,
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ich stelle die einfach übereinander.
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Das gibt es nämlich auch. Es gibt Hamburger, wo die nicht nebeneinander sind,
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sondern übereinander. Und die gehen in eine Richtung, gehen in die andere Richtung.
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Aber wenn ich einfach quasi doppelt so viel Wicklungen in eine Richtung mache
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und die sind übereinander, ist kein Hamburger Effekt.
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Das heißt, das Ding brummt.
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Wenn ich da nicht gut abgeschirmt habe. und dadurch, dass die Magnete aber Norden und Süden,
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vertauscht haben, gibt unser Signal jetzt wieder einen Out-of-Face-Sound.
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Es gibt einen Out-of-Face-Sound, weil es quasi in eine Spule wegen Süden oben
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so rum und in eine andere Spule wegen Norden oben andersrum reinkommt.
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Das heißt, da wird dann auch wieder ausgelöscht und wir haben dann quasi,
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es sei denn ein Marxian-Sound, the worst of both worlds.
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Wir haben keinen Hamburg-Effekt, weil Spulen in gleiche Richtung und wir haben
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aber einen Out-of-Face-Sound, den manche einfach auch wollen und deshalb rede
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ich darüber, weil wenn man es erstmal kapiert, dann kann man sich überlegen,
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was man da macht, da komme ich gleich drauf.
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Wir haben Out-of-Face-Sound, weil
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die Magnete trotzdem beide Richtungen zeigen. Das heißt, es brummt und,
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Der Gitarren-Sound ist nasal.
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Genau.
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Das wird wahrscheinlich keiner so richtig wollen. Sondern dann würde ich ja
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sagen, Moment, ich will den Out-of-Face-Sound.
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Aber da mache ich das lieber so, dass der Humbugging-Effekt immer noch ist.
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Die Windung in den gegensätzten Richtungen. Aber die Magnete sind andersrum
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getauscht. Und das kann man auch machen.
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Das wäre auf alle Fälle auch eine cleanere Version.
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Und das Problem dabei ist nur, wenn du jetzt über eine elektrische Schaltung
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einen Schalter einbaust und eine Gitarre,
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wo du zum Beispiel einfach so flippst und mit dem Flip laufen auf einmal von
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der einen Spule, wenn die Pole umgetauscht,
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dann kannst du mit so einem Kippschalter sehr viel besser Out-of-Face herstellen,
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als wenn du mechanisch diesen Magneten umklickst.
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Und es gibt jetzt auch noch keine E-Gitarre, wo man immer eine 9-Volt-Batterie
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dran hat, um den Magneten quasi aktiv zu machen.
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Das gibt es nicht. Das heißt, diese Idee, Humbucking und Out-of-Face bedeutet
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in der Regel, du musst was mit dem Magneten verändern.
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Und dann ist es sehr schwer, diesen Effekt wieder loszukriegen.
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Okay. Der Magnet ist dann quasi das trägste Element in dem ganzen System.
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Das mechanischste vor allen Dingen, das kann man nicht einfach umpolen,
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es sei denn, das magnetische Feld würde auch elektrisch hergestellt werden,
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aber das ist mir zumindest nicht bekannt.
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Und jetzt ist es dann so, was passieren kann, ist,
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du hast ein Humbucking, also du hast ein Humbucker rechtsrum,
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also wo so zwei Spulen direkt aneinander kleben,
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rechtsrum gewickelt, linksrum gewickelt, Norden und Süden sind,
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bei rechtsrum gewickelt ist Norden und linksrum gewickelt ist Süden.
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Und bei dem anderen, der sieht genauso aus, aber da ist der Magnet umgedreht,
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dann ist rechtsrum gewickelt und linksrum gewickelt die andere Polarität.
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Das heißt, da ist es genauso wie bei den Single-Coil-Turnabnehmern.
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In sich selbst klingen die beide völlig okay.
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Aber auch zwei Hamburger-Turnabnehmer, von denen man erst mal denkt,
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ach, die sind doch in sich geschlossen, das ist aber genäht,
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Norden, Süden, einmal rechts rum, einmal links rumgewickelt.
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Wenn ich die hintereinander schalte, kann ja nichts schief gehen,
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weil da sind ja alle Kombinationen abgedeckt.
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Aber dem ist nicht so. Man könnte sich ja vorstellen, dass man einfach in einem
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der beiden, die aufeinander abgestimmt sind, gleich gewickelt, gleiche Polarität,
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der Magnet unten umdreht, dann sind die immer noch gleich gewickelt,
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aber rechts rum ist bei dem einen Norden, beim anderen Süden und links rum ist
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bei dem einen Süden und bei dem anderen Norden.
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Und dann entsteht ein nasaler Out-of-Face-Effekt mit zwei Hamburgern.
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Und das ist eine Option, das habe ich vorhin schon angedeutet,
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die manche auch wirklich wünschen.
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Also, dass die wünschen, dass ich in zwei bei einer Les Paul oder so eine Gitarre,
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wo eben zwei Humbucker drauf sind, dass die den Bridge Sound haben,
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den Neck Sound haben, fett wie immer.
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Und in dieser Middle Position wollen die dann nicht beide zusammen haben,
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weil das ist jetzt nicht so anders, sondern die wollen dann genau den nasalen
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Sound haben, um so ein bisschen mehr funky, ohne Bässe, ohne Mitten spielen zu können.
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Und das wird dann am besten hergestellt, indem du wirklich einen Tonabnehmer
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öffnest, den Magnet umdrehst, wieder schließt und wieder einbaust.
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Weil dann hast du diese Humbucking-Sache überhaupt nicht verändert.
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Du hättest sonst ruckzuck mit Umlöten, hättest du den einen andersrum polarisieren
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können, die Pole einfach umdrehen können.
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Aber dann hättest du halt den Humbucking-Effekt verloren.
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Beziehungsweise ja doch und wenn du den einen Magneten aber umdrehst, dann ist es so, dass du,
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Humbucking komplett intakt hast, in dieser Mittelposition, aber immer den nasalen Sound.
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Und das ist quasi die safeste Version, wie man das herstellen kann.
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So, also was war der Take-away von
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dieser kurzen Sommerloch-Episode über Humbucking und Face, Out-of-Face.
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Dass zwei Spulen miteinander Humbucking sind, hat überhaupt nichts damit zu
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tun, wie rum die Magnete gepolt sind, sondern nur die Wicklung der Spule.
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Und kannst du dazu noch mal so Künstlerinnen nennen, die da mitarbeiten?
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Ich habe nur einmal, weil du sagst nach Künstler, Künstlerin,
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ich habe einmal ein Interview gesehen mit, Ich weiß nicht mehr genau, wie der heißt.
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Ich glaube Mark Hammond oder so was von Metallica, der Lead-Gitarrist.
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Und der hatte seine Les Paul-Gitarre dabei und der hat dann irgendwie erklärt.
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You know, I really like it.
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But in the middle position, it's got this crazy sound. I don't know how it's doing.
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Und er stellt es dann halt so irgendwie vor. Und er hat dann scheinbar eine
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Gitarre irgendwie sich geholt, in der diese Tonabnehmer nicht richtig aufeinander
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abgestimmt waren, sodass die magnetische Polarität bei einem geflippt war.
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Und er hatte genau diesen Effekt.
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Und er fand es super, aber es ist jetzt gerade auch der Einzige, der mir dazu einfällt.
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Aber für so einen Out-of-Face-Sound, das ist schon nicht unüblich so.
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Es ist einfach wirklich eine Möglichkeit, wenn du jetzt zum Beispiel Fotobearbeitung hast.
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Du kannst dann halt unterschiedlich dramatisch, dramatisch warm,
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dramatisch kalt oder schwarz-weiß. Ups, wo sind wir? Danke.
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Wir sind jetzt in der Unterführung zwischen da.
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Das ist runter.
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Runter, genau.
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Wir sind Mono. Alles in 3D hier, der Sound.
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Aber bei uns dann Mono.
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Ein bisschen unangenehm ist es schon, oder?
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Ja, es ist ein bisschen wie aus einem Film, wo dann alles schief geht.
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Und jetzt verlassen wir die Kunst, die Kunst am Bau.
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Interesting.
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Also wenn du es jetzt in Fotografien nimmst, ist es halt so wie zum Beispiel
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Sepia oder Schwarz-Weiß.
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Das ist einfach ein extremer Effekt, der einfach dem Bild nochmal was Neues abgewinnt.
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Wo du dann versuchst, dass vielleicht eher ein bisschen das bläuliche rötigen.
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Und dann kannst du dann sagen Schwarz-Weiß. Und ähnlich ist das mit diesem Out-of-Face-Effekt.
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Der wird dann auch, das habe ich ganz am Anfang, glaube ich,
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in einer der ersten Folgen, Es wird auch teilweise so gemacht,
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dass man den Out-of-Face-Effekt jetzt relativiert, dass zum Beispiel die Spulen
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so gewickelt sind, dass eine nicht ganz die gleiche Spulenanzahl hat,
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sondern vielleicht nur die Hälfte davon, sodass ein bisschen Humm gebackt wird
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und das Ganze weniger rauscht oder brummt, aber gleichzeitig dann noch ein bisschen
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mehr von der Dynamik von einem Single-Call-Tonabnehmer hat.
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Aber da möchte ich das geistetief reingehen.
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Ja, das war meine kurze Folge.
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Hier von Dr. Hammacker. Professor Dr. von Hammacker.
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Grüße gehen raus in Ali Hacke live, dass ich das vielleicht auch mal anhören
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möchte mit den ganzen Gitarrensachen.
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Habt ihr euch ja lustig gemacht über mich. Jetzt hast du den Salat.
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Nein, überhaupt nicht. Nein, das war ja über mein Verständnis von Herrn Hambacher.
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Ja.
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Ja, genau, das ist der erste Teil der Sommerfolge 25 Stromgetar.
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Und jetzt, so viel sei gesneakt, in vier Wochen geht es weiter mit dem zweiten
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Teil. Willst du uns schon verraten, was dann Thema ist?
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Ja, das ist interessant, weil in vier Wochen werde ich schon in der Hand haben
0:44:13–0:44:17
können. Und jetzt gerade ist es alles noch in meinem Kopf. Also wenn ich jetzt...
0:44:17–0:44:19
Was hast du vor in den Filien?
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Wenn ich jetzt schon drüber rede, dann weiß ich noch nicht genau,
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ob ich es richtig darüber sage.
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Aber es geht um einen Effekt, den man auf E-Gitarren machen kann,
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der diesen, weißt du, was Lab-Steel-Gitarren sind?
0:44:32–0:44:32
Nein.
0:44:32–0:44:37
Das sind diese, die auf dem Tisch quer liegen, wo man dann mit so einem Bottleneck so...
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Achso, okay. Also keine Zitter, sondern...
0:44:42–0:44:44
Eine E-Gitarre, die einfach auf den Tisch liegt und du machst so...
0:44:46–0:44:50
Das mag ich. Das ist wie so ein Lineal, was man dann...
0:44:50–0:44:54
Ja genau, das ist der gleiche Effekt. Das ist ja quasi ein Glyssandro, was da so durchgeht.
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Und es gibt für diese Lab-Stil-Guitars, gab es dann auch Pedals.
0:45:00–0:45:03
Du konntest dann unten so Sachen drücken und wenn du dann drauf gedrückt hast
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mit dem Fuß, dann wurde zum Beispiel eine Seite so ein bisschen hoch gezogen
0:45:07–0:45:10
oder runter gezogen, sodass der Akkord dann auf einmal aus dem Dur-Akkord,
0:45:10–0:45:15
dem Moll-Akkord wurde und umgekehrt. Das waren so Special Effects, so der,
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Und das gibt es auch seit,
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Seit eigentlich ein bisschen länger, als ich auf der Erde bin,
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gibt es es auch für Elektrogitarren.
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Und da bin ich gerade auf zwei Ebenen dran und das möchte ich dann beim nächsten
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Mal erzählen, damit zu basteln.
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Das eine ist quasi eine gekaufte Lösung auszuprobieren, das andere ist eine
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selbst gebastelte Lösung auszuprobieren.
0:45:43–0:45:51
Ah ja, spannend. Okay, Mitch, vielen Dank für diese gewickelten und gespulten Einsichten.
0:45:53–0:45:58
Du hast mich als Instagram-Publikum bei der Spule gehalten.
0:45:59–0:46:03
Ja, und das nächste in vier Wochen wird, glaube ich, wirklich ein bisschen einfacher,
0:46:03–0:46:05
auch wenn ich gerade schon gemerkt habe, dass es schwer ist,
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diese Töne nachzumachen, wenn man nicht gleich sieht.
0:46:09–0:46:12
Es sei denn, du machst mit mir Harmonien und wir können das dann...
0:46:12–0:46:23
Ich kann die zweite Stimme machen. Okay, das war eigentlich Podcast-Episode 86 und dann bei Folge 88.
0:46:24–0:46:29
Dann hört ihr, wie es weitergeht mit Mitch Sommergitarren.
0:46:30–0:46:33
Stromgitarren. Sommer der Stromgitarren.
0:46:33–0:46:35
Sommer der Stromgitarren. Sommer der Stromgitarren.
0:46:36–0:46:37
Macht's gut.
0:46:37–0:46:38
Tschüss.

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In Erinnerung an C.W.

In dieser Episode befassen wir uns mit dem schottisch-irischen anglikanischen Geistlichen, Dichter und Hymnenschreiber Henry Francis Lyte (1793–1847). Micz hat dieses Thema gewählt, weil er für die Beerdigung einer Kollegin und guten Freundin mit anderen „Abide with Me“ singt und einstudiert. (Ab ca. Minute 39 singt Micz die erste Strophe von „Abide with Me“ und interpretiert Text und Melodie.) Wir arbeiten uns anfangs durch viele Daten, Fakten und Zitate zum Leben, Glauben und Schaffen von Lyte. Dass Micz mit dieser Fülle an Fakten seine Emotionen der Trauer und Melancholie verdrängt, entdeckt Flo – der alte Psychotherapeut – bevor Micz draufkommt (ca. Minute 34, den Abwehrmechanismus könnten wir als Intellektualisierung oder Sublimierung benennen). Henry Francis Lyte wurde besonders bekannt durch seine Hymne „Abide with Me“, die er kurz vor seinem Tod 1847 verfasste. Lytes Kindheit war von familiären Umbrüchen und frühen Trennungen überschattet. Nach der Trennung seiner Eltern verließen diese ihn, und er lebte ab dem neunten Lebensjahr als Waise. Bereits in jungen Jahren begann Lyte, Gedichte zu schreiben, und zeigte außergewöhnliche sprachliche und geistige Begabung. Nach seinem Theologiestudium in Dublin und Cambridge trat Lyte in den kirchlichen Dienst ein und wirkte in mehreren Gemeinden, zuletzt über zwei Jahrzehnte lang in Brixham, Devon. Ein prägendes spirituelles Erlebnis am Sterbebett eines Mitbruders führte zu einer Vertiefung seines Glaubens und prägte seine spätere Theologie. Gesundheitlich war Lyte seit jungen Jahren angeschlagen. Seine Tuberkulose zwang ihn immer wieder zu Aufenthalten in wärmerem Klima – unter anderem in Südfrankreich und Italien. Er starb 1847 in Nizza, zuvor hatte er die letzte Version und Anmerkungen zu „Abide with Me“ nach England geschickt. Die Hymne vereint Lytes persönliche Glaubensgewissheit mit dem Wunsch göttlicher Nähe im Angesicht des Todes. Die Hymne wurde überkonfessionell bekannt, bei königlichen und staatlichen Trauerfeiern sowie Sportveranstaltungen gesungen und gehört bis heute zu den meistgeschätzten Kirchenliedern im englischsprachigen Raum. Schließlich finden wir noch zwei popkulturelle Referenzen, die von Lyte inspiriert scheinen: „Help“ von den Beatles und „Hey Hey, My My (Into the Black)“ von Neil Young.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:01
Okay, dann fängst du an.
0:00:06–0:00:09
Ist das eigentlich manchmal peinlich, hier anzufangen zu reden,
0:00:09–0:00:10
wenn so Leute um uns rum sind?
Florian Clauß
0:00:10–0:00:11
Nö, überhaupt nicht.
Micz Flor
0:00:12–0:00:14
Deshalb machst du es aber nicht so enthusiastisch, wirklich.
0:00:15–0:00:20
Wir haben den signifikanten Glockenturmschlag gerade verpasst.
Florian Clauß
0:00:21–0:00:29
Aber ich sag hallo und herzlich willkommen bei eigentlich Podcast Episode 76.
0:00:30–0:00:37
Mitch, weißt du das? In deiner nächsten Episode, 78, da werden wir drei Jahre alt.
Micz Flor
0:00:37–0:00:38
Wirklich?
Florian Clauß
0:00:40–0:00:44
78, dreijähriges Bestehen von eigentlich Podcast, der Podcast,
0:00:44–0:00:49
wo wir im Laufen reden und laufend reden. Oder so ähnlich.
0:00:50–0:00:53
Das wird immer besser in der 8 nach 76 Podcast.
Micz Flor
0:00:53–0:00:55
Wobei jeder macht ja die Hälfte.
Florian Clauß
0:00:55–0:01:00
Immer wieder laufe ich dagegen. Aber wir sind unterwegs hier,
0:01:01–0:01:05
ich sage jetzt, ich verrate den Ort, am Lausitzer Platz.
0:01:05–0:01:08
Wir sind ziemlich oft in Kreuzberg, muss ich sagen.
0:01:08–0:01:13
Am Lausitzer Platz haben wir uns getroffen. Mitch meinte, da möchte er gerne starten.
0:01:13–0:01:17
Unser Podcast funktioniert so, dass wir uns irgendwo in Berlin,
0:01:17–0:01:20
meistens Berlin, treffen, gemeinsam eine Strecke laufen.
0:01:21–0:01:26
Den könnt ihr dann auf eigentlich-podcast.de nachschauen, wie wir langgelaufen sind.
0:01:26–0:01:31
Die nehmen wir dann auch auf. und einer bringt dem anderen ein Thema mit,
0:01:31–0:01:33
das wir dann besprechen.
0:01:33–0:01:36
Wir haben jetzt in letzter Zeit ziemlich viele Gastfolgen gehabt.
0:01:36–0:01:44
Zum Beispiel hatte ich, letzte Folge, 75, Rolf Behringer dabei.
0:01:45–0:01:49
Die hatten wir aber auch schon vor einer Zeit aufgenommen. Ist jetzt released worden.
0:01:49–0:01:54
Und, so viel kann ich verraten, nächste Folge von mir wird wieder eine Gastfolge.
0:01:55–0:01:59
Nämlich mit Ali, Ali Hacke live, mit dem ich schon mal auf dem 34,
0:01:59–0:02:02
die 38 C3 zusammen eine Folge gemacht habe.
0:02:03–0:02:10
Der Ali hostet den Podcast auch interessant und ist war in Berlin oder ist noch in Berlin.
0:02:10–0:02:13
Und wir sind durch das Regierungsviertel gelaufen.
0:02:14–0:02:19
Ja, so viel Sneak. Vielleicht hast du auch eine Gastfolge in Aussicht.
Micz Flor
0:02:20–0:02:24
Ja, und wenn es soweit ist, also ich kann auch keine Nummer drauf geben,
0:02:24–0:02:27
aber es gibt in der Tat Planung für eine Gastfolge.
0:02:27–0:02:30
Aber ich hatte ja bis jetzt nur zwei Gäste, entweder meinen Bruder und der ist
0:02:30–0:02:34
gerade nicht in Berlin und dann wahrscheinlich eine Folge mit Anja Ullrich.
Florian Clauß
0:02:34–0:02:38
Ja, die ist auch sehr frequentiert und beliebt, die Folge, muss ich sagen.
Micz Flor
0:02:38–0:02:41
Ja, ja, ja. Was ist eigentlich systemische Therapie?
Florian Clauß
0:02:41–0:02:44
Ist auch super. Ich habe mir die sogar zweimal angehört.
Micz Flor
0:02:44–0:02:44
Echt?
Florian Clauß
0:02:44–0:02:45
Ich glaube, ja.
Micz Flor
0:02:45–0:02:47
Dann müssen wir mal einen Fragebogen rausgeben und gucken.
Florian Clauß
0:02:49–0:02:52
So funktioniert Psychotherapie.
Micz Flor
0:02:53–0:02:59
So und jetzt das neue also wie gesagt einer bereitet ein Thema vor das bin ich,
0:03:01–0:03:05
und manchmal wissen die anderen was das Thema ist, aber heute weiß Flo es nicht
0:03:05–0:03:13
und vielleicht wollte ich auch das ist glaube ich nicht so dein Lieblingsthema Gitarren ne,
0:03:13–0:03:18
diesmal geht es nicht um Gitarren aber es ist ja so dass eigentlich Podcast
0:03:18–0:03:19
manchmal unfassbar viel Arbeit ist.
0:03:20–0:03:23
Und jetzt bei mir ist irgendwie so viel zusammengekommen und halt eben auch
0:03:23–0:03:25
der Ort hier im Lausitzer Platz.
0:03:25–0:03:27
Und wir beginnen mit der Kirche.
0:03:28–0:03:30
Also es geht auch um kirchliche Themen.
0:03:32–0:03:36
Und da stehen wir jetzt vor der, die hast du gerade schon fotografiert zum Vorbeigehen,
0:03:36–0:03:37
aber ich mache nochmal ein großes Foto.
0:03:37–0:03:41
Da steht jetzt ein Text auf der Kirche.
Florian Clauß
0:03:41–0:03:43
Interessant, den habe ich tatsächlich noch nicht wahrgenommen,
0:03:43–0:03:50
bis zu diesem Moment, wo du jetzt dieses Thema vorgestellt hast.
0:03:50–0:03:51
Du hast noch kein Thema vorgestellt.
0:03:51–0:03:57
Auf dem Ikonenbild, wie heißt die Kirche?
Micz Flor
0:03:57–0:04:02
Das ist die Emaus-Gemeinde, Emaus-Ölberg-Gemeinde. Ich weiß gar nicht genau,
0:04:02–0:04:03
wie die Kirche wirklich heißt.
0:04:04–0:04:09
Aber da steht, wir sehen zwei Menschen oben in der Mitte.
0:04:10–0:04:12
Das ist Jesus, können wir vielleicht verraten.
Florian Clauß
0:04:12–0:04:13
Für die, die es nicht sehen. Drei Menschen.
Micz Flor
0:04:14–0:04:17
Insgesamt drei Menschen, genau, Jesus ist ein Mensch, da sind wir schon mitten im Thema.
0:04:19–0:04:23
Und unten drunter steht, wenn du das kurz vorlesen könntest.
Florian Clauß
0:04:23–0:04:27
Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden. Ja, genau.
0:04:28–0:04:33
Also ein typischer Bibel, hebräisches, aus dem Hebräisch übersetzt.
0:04:35–0:04:36
Da kommen die Fanfaren.
Micz Flor
0:04:40–0:04:43
Die andere, der Aufhänger, weil es so viele Aufhänger gibt.
0:04:44–0:04:51
Wir nehmen jetzt vor Ostern auf und es wird nach Ostern gesendet.
Florian Clauß
0:04:51–0:04:53
Eine Woche nach Ostern.
Micz Flor
0:04:53–0:04:57
Im Prinzip handelt es sich nämlich hier um etwas, was sehr eng mit Ostern verbunden ist.
0:04:58–0:05:07
Also am Karfreitag, da ist ja die Kreuzigung Jesu in Golgatha und das Begräbnis in einem Felsengrab.
0:05:08–0:05:12
Am Samstag, Ruhe im Grab, die Jünger trauern, keine Aktivitäten.
0:05:13–0:05:15
Und das ist der Tag des Schweigens.
Florian Clauß
0:05:16–0:05:19
Der höchste evangelische Feiertag.
Micz Flor
0:05:21–0:05:22
Der Karsamstag?
Florian Clauß
0:05:22–0:05:23
Nee, der Karsfreitag.
Micz Flor
0:05:23–0:05:24
Der Karsfreitag.
Florian Clauß
0:05:24–0:05:31
Und der Ostersonntag ist der höchste katholische Feiertag.
Micz Flor
0:05:31–0:05:36
Und an dem ist die Auferstehung Jesu. Früher Morgen, Frauen,
0:05:36–0:05:41
die Salben mitgebracht haben, um den Leichnam wahrscheinlich zu salben,
0:05:42–0:05:47
entdecken das leere Grab, Engel erscheinen und Jesu zeigt sich ersten Jüngern.
Florian Clauß
0:05:48–0:05:49
Das ist am Ostersonntag.
Micz Flor
0:05:49–0:05:53
Und jetzt wird es interessant, beziehungsweise auch wieder verwirrend,
0:05:53–0:06:04
weil am Ostermontag geht es dann darum, dass zwei Jünger nach E-Maus wandern, tief betrübt.
0:06:05–0:06:08
Und Jesus ist bei ihnen, aber sie erkennen ihn nicht.
Florian Clauß
0:06:09–0:06:12
E-Maus ist das, also du hast gerade gesagt, eine Stadt.
Micz Flor
0:06:13–0:06:15
Ein Ort. Ein Ort, ja, ich weiß nicht genau.
Florian Clauß
0:06:15–0:06:20
Aber der muss ja dann auch irgendwo da in der Nähe von Jerusalem sein, ne?
Micz Flor
0:06:21–0:06:23
Wenn man, ja, oder eben Golgatha.
Florian Clauß
0:06:23–0:06:30
Golgatha ist ja quasi das Tal vor Jerusalem. Ist doch am Ölberg, oder?
Micz Flor
0:06:30–0:06:33
Genau, eben aus Ölberggemeinde heißt es hier am Lausersalber.
0:06:33–0:06:35
Du kennst dich richtig gut aus.
Florian Clauß
0:06:35–0:06:44
Naja, ich war ja vor sieben Jahren da. War ich auf dem Ölberg und hab Jerusalem besucht.
0:06:46–0:06:49
Und ich habe das auch bildlich vor mir. Das ist alles nicht so weit.
Micz Flor
0:06:49–0:06:55
Okay, gut. Aber an diesem Tag, an dem Ostermontag, wie ich gerade vorgelesen
0:06:55–0:06:56
habe, so hatte ich es an einer Quelle gefunden.
0:06:57–0:07:02
Aber woanders hieß es, dass Lukas berichtet, also im Lukas Evangelium,
0:07:02–0:07:08
dass ein jünger Kleopas heißt, ja, mit jemand anderem, der anonym bleibt,
0:07:08–0:07:12
am gleichen Tag, also am Auferstehungssonntag wäre das dann,
0:07:12–0:07:16
in niedergeschlagene Stimmung von Jerusalem nach Emaus ging.
0:07:17–0:07:21
Und unterwegs treffen sie den auferstandenen Jesus, aber sie erkennen ihn nicht.
0:07:22–0:07:28
Und der so deshalb unbekannter Begleiter spricht mit ihnen auch über Spiritualität.
0:07:28–0:07:30
Es ist gar keine so lange Passage da.
0:07:31–0:07:36
Und wenn sie dann ankommen in Emaus, dann laden sie ihn ein,
0:07:36–0:07:40
nochmal mit hineinzukommen. Und das ist genau, den werden wir gleich nochmal
0:07:40–0:07:42
wörtlich, diese Passage hören.
0:07:43–0:07:46
Also das ist genau der Moment, den wir da gesehen haben. Also die beiden sprechen
0:07:46–0:07:50
Jesus an, den sie aber nicht erkennen, sind aber gut zu ihm und sagen,
0:07:50–0:07:53
es ist schon Abend, tritt doch ein oder bleib bei uns.
0:07:55–0:07:57
Und dann gibt es das Abendmahl.
0:07:59–0:08:00
Als Jesus das Brot bricht.
Florian Clauß
0:08:01–0:08:04
Also das ist das legendäre Abendmahl zu dem Zeitpunkt.
Micz Flor
0:08:04–0:08:07
Ja, ich denke, es ist das Abendmahl. Ich bin nicht so bibelfest.
Florian Clauß
0:08:08–0:08:11
Nee, das Abendmahl ist eigentlich vor der Kreuzigung.
Micz Flor
0:08:12–0:08:14
Okay, dann ist es einfach nur ein Abendmahl.
Florian Clauß
0:08:14–0:08:15
Ein Abendmahl, ja.
Micz Flor
0:08:15–0:08:21
Ach genau, das Abendmahl, dieses Bild, ja stimmt, da sind ja dann alle mit versammelt.
0:08:22–0:08:27
Weil Petrus ist ja noch in Golgatha und hat da sich auch verwundert dass das
0:08:27–0:08:33
Grab leer war, wie ich lesen konnte in der Lutherbibel Version 2017 heißt es im Deutschen,
0:08:33–0:08:37
bleibe bei uns denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt,
0:08:38–0:08:44
ich habe jetzt insgesamt glaube ich 13 Übersetzungen gefunden von diesem Abschnitt,
0:08:44–0:08:51
also ins Deutsche und es gibt diesen Begriff Herr den gibt es gar nicht,
0:08:51–0:08:55
weil der Begriff Herr erinnert mich eigentlich immer auch an Gott und nicht an.
Florian Clauß
0:08:55–0:09:00
Ja, das ist Elohim. Elohim ist das hebräische Wort für Herr und das Ding ist
0:09:00–0:09:08
halt die, also im Judentum darfst du ja nicht den Namen des Gottes sagen, was Jahwe ist.
0:09:09–0:09:14
Deswegen gibt es diese Punktierung im Hebräischen, die dann halt Jehova,
0:09:14–0:09:16
es sind die gleichen Wurzelbuchstaben.
Micz Flor
0:09:16–0:09:18
Also es ist die Konsonanten oder so sind.
Florian Clauß
0:09:19–0:09:22
Glaube ich, aber die Fülsel sind nicht. Aber die Punktierung,
0:09:22–0:09:27
die du im modernen Hebräisch nicht hast, die zeigen im Prinzip die Vokale und
0:09:27–0:09:31
deswegen ist Jahwe, also wenn das so geschrieben ist, ohne Punkte, sieht das gleich aus.
0:09:31–0:09:34
Und Jehova, da wird halt die Punktierung anders gesetzt.
0:09:34–0:09:38
Und das wird dann halt immer, Jehova wird dann ausgesprochen,
0:09:38–0:09:42
wenn dann Texte vorgelesen werden. Oder Elohim ist der Herr.
Micz Flor
0:09:43–0:09:48
Ja, siehst du, mit dir kann man über alles reden. Deshalb mache ich das so gerne mit dir.
Florian Clauß
0:09:48–0:09:49
Über alles kann man reden.
Micz Flor
0:09:50–0:09:52
Wie hat Hertha beim letzten Spieltag...
Florian Clauß
0:09:52–0:09:53
Nein, nicht über alles.
Micz Flor
0:09:55–0:10:02
Ja, warum beschäftigen wir uns damit? Im Englischen heißt dieses...
Florian Clauß
0:10:03–0:10:07
Wollen wir durch den Krater gehen?
0:10:07–0:10:10
Also wir sind jetzt hier am Gurley und stehen vor diesem Krater.
0:10:11–0:10:15
Hier war mal so ein Gurley-Tunnel. Weißt du darüber was?
Micz Flor
0:10:15–0:10:16
Wo ist der Tunnel?
Florian Clauß
0:10:16–0:10:19
Ich weiß nicht, ich habe es nur auf OpenStreetMap vorhin gesehen,
0:10:19–0:10:22
habe mich gefragt. Wahrscheinlich sind es...
Micz Flor
0:10:22–0:10:24
Auf OpenStreetMap war der eingezeichnet, oder was?
Florian Clauß
0:10:24–0:10:26
Ja, da stand Girlie Tunnel.
Micz Flor
0:10:26–0:10:28
Ja, das war wirklich ein Tunnel unten.
Florian Clauß
0:10:28–0:10:30
Ja, hier doch, da siehst du die Mauerwesten.
Micz Flor
0:10:30–0:10:33
Und wenn du da hinten rechts rausgehst, dann siehst du sogar noch den Eingang,
0:10:33–0:10:35
der halt inzwischen zu ist. Können wir gerne mal gucken.
Florian Clauß
0:10:35–0:10:36
Aber ist das jetzt ein Bombengrad?
Micz Flor
0:10:37–0:10:40
Das ist interessant, weil ich es auch nicht weiß. Aber hier war natürlich Girlie,
0:10:40–0:10:42
der Bahnhof, auch Zugstrecken.
0:10:43–0:10:45
Und ich weiß es nicht.
0:10:46–0:10:49
Vielleicht kannst du diese Sachen in die Shownotes packen.
0:10:49–0:10:54
Aber ich habe auch immer überlegt, ob es entweder hier ein angelegter Krater
0:10:54–0:10:56
ist, der so dann nochmal...
0:10:58–0:11:02
Verdeutlichen und festhalten wollte, dass hier Krieg war und dass hier natürlich
0:11:02–0:11:10
die Gleise wegen Munition und Abtransport in die Konzentrationslager bombardiert wurden.
0:11:10–0:11:14
Also hier Gleistreieck, das waren ja, oder auch hier Anhalter Bahnhof,
0:11:14–0:11:17
die waren ja schwer bombardiert.
0:11:18–0:11:22
Und ich weiß auch nicht, ob das hier entweder eine künstlerische Interpretation
0:11:22–0:11:26
ist, das festzuhalten, um zu sagen, was hier passiert ist, oder ob es wirklich
0:11:26–0:11:30
so geblieben ist und man dann einfach entschieden hat, das hier anders zu bauen
0:11:30–0:11:31
und es hier nicht zuzuschütten.
Florian Clauß
0:11:31–0:11:37
Ich würde vermuten, dass es also, dass es nicht beabsichtigt ausgehoben wurde,
0:11:37–0:11:39
sondern muss irgendwie was passiert sein.
0:11:40–0:11:43
Aber wir nehmen das mal so mit, weil wir werden bestimmt nicht das letzte Mal
0:11:43–0:11:43
durch den Görlitz gehen.
0:11:44–0:11:47
Letztes Mal, als wir hier durchgegangen sind, oder eines der letzten Male,
0:11:47–0:11:52
ich bin ja auch hier mit Rolf gegangen und der hat sich dann auch in den Görlitzer
0:11:52–0:11:55
Park, er wusste nicht, als Freiburger geht man da nicht, wenn es dunkel ist,
0:11:56–0:11:58
dass man so viel konnte. Aber wir sind dann durchgegangen.
Micz Flor
0:11:58–0:12:00
Auch beim Dunkeln?
Florian Clauß
0:12:00–0:12:03
Ja, es war dunkel. Es war mitten im Winter.
0:12:05–0:12:11
Es war aber die Trasse da hinten, die war ein bisschen dunkel.
0:12:11–0:12:16
Aber das letzte Mal, als wir da durchgegangen sind, das möchte ich mal referenzieren,
0:12:16–0:12:18
da sind wir ja von Maikäfern, Junikäfern angegriffen worden.
0:12:19–0:12:21
Aber war das da hinten? Das war hier. Das war hier, die Allee.
Micz Flor
0:12:22–0:12:23
Kapteurer Park?
Florian Clauß
0:12:23–0:12:29
Nee, aber hier gab es auch Das war so die Schlüpfphase, wo dann alle rausgekommen
0:12:29–0:12:32
sind und uns für Bäume gehalten haben.
Micz Flor
0:12:34–0:12:36
Wo wir uns einfach für im Weg gehalten haben.
Florian Clauß
0:12:37–0:12:42
Nein, die haben sich ja in die Haare so verfranst. Das ist halt so deren instinktives, ja, irgendwas.
Micz Flor
0:12:42–0:12:43
Irgend so was.
Florian Clauß
0:12:43–0:12:46
Im Mund reinkrabbeln und Eier legen durch die Nase.
Micz Flor
0:12:46–0:12:49
Das erinnert uns an die Folge von Drood. So, jetzt wie finde ich die Brücke
0:12:49–0:12:52
wieder zurück ins Thema.
0:12:52–0:12:59
Und zwar wollte ich jetzt erstmal die englische Version der King James Bibel vorlesen.
0:12:59–0:13:04
Von dem gleichen Text, die heißt But they constrained him saying,
0:13:04–0:13:09
abide with us, for it is toward evening and the day is far spent.
0:13:11–0:13:12
Also dieses ...
Florian Clauß
0:13:12–0:13:14
Was heißt constraint in dem Zusammenhang?
Micz Flor
0:13:15–0:13:17
Nein, die haben ihn festgehalten oder zurückgehalten.
Florian Clauß
0:13:17–0:13:20
Es ist immer recht übergriffig, die Formulierung.
Micz Flor
0:13:20–0:13:25
Es ist eine sehr direkte Ansprache. Da müssen wir durch, wieder raus jetzt.
Florian Clauß
0:13:25–0:13:28
Wir gehen jetzt einfach geradeaus die Straße runter.
Micz Flor
0:13:29–0:13:33
Und abide with us ist eben bleibe bei uns. Stay with us ist auch manchmal moderne.
0:13:33–0:13:35
Abide with us ist wohl so ein altenglisches.
0:13:36–0:13:40
Bleib bei uns. Also abide with me ist eigentlich das, wo ich hin will jetzt.
0:13:40–0:13:46
Weil es gibt ein Lied, also diese Verknüpfung mit der Emaus-Ölberg-Gemeinde
0:13:46–0:13:53
und dem Lied, was ich gerade singe mit ein paar Menschen für,
0:13:54–0:13:57
jetzt bleibt es so ein bisschen anonymer, du weißt ja, es ist die Beerdigung
0:13:57–0:13:58
nächste Woche am Mittwoch.
Florian Clauß
0:13:59–0:13:59
Ja.
Micz Flor
0:13:59–0:14:07
Und dafür singe ich mit ein paar anderen, die völlig unerwartet verstorbene
0:14:07–0:14:11
Kollegin, mit der wir auch privat, du kennst ja auch was auf der Weihnachtsparty und so,
0:14:12–0:14:15
da singen wir ein Lied und das heißt Abide With Me.
0:14:15–0:14:18
Und das ist so ein ganz schön englisches Lied und das ergreift mich auch sehr
0:14:18–0:14:20
und das hat mich einfach viel beschäftigt.
0:14:20–0:14:24
Und weil ich jetzt eine Folge machen möchte, aber auch eine Folge machen muss,
0:14:24–0:14:26
habe ich dann eben gedacht, ich nehme mir das mal, ich gucke mir das mal ein
0:14:26–0:14:32
bisschen genauer an. Und dann kam dieser Link halt zu Berlin über die Kirche,
0:14:32–0:14:35
wo wir gerade angefangen haben. Fand ich irgendwie, das passt so ganz gut.
Florian Clauß
0:14:35–0:14:40
Ah, okay. Also du hast dann auf dem, also das Wort Abide hatte ich ja noch.
Micz Flor
0:14:40–0:14:43
Abide with me. Und dann habe ich gedacht, als ich angefangen habe,
0:14:43–0:14:46
so jetzt möchte ich mal ein bisschen recherchieren zu dem Lied und ein bisschen
0:14:46–0:14:48
was darüber sagen. Vielleicht ist es ja eine Folge.
0:14:51–0:14:54
Dann kam ich halt in der Übersetzung drauf, Moment Mann, das kennst du doch
0:14:54–0:14:58
den Spruch. und dann bin ich halt eben nochmal hingegangen und hab's mir angeschaut
0:14:58–0:15:00
und hab gesagt, ach, das ist ja lustig, da können wir wirklich auch anfangen.
0:15:01–0:15:06
Das war wie so eine Bestätigung, dass ich darüber sprechen darf und Verifikation oder dass.
Florian Clauß
0:15:06–0:15:07
Das relevant ist. Wer erlaubt dir das?
Micz Flor
0:15:09–0:15:11
Die Stadt Berlin hat's mir erlaubt.
Florian Clauß
0:15:12–0:15:14
Der Vibe, der Vibe.
Micz Flor
0:15:15–0:15:21
Und das andere, was du gerade gesagt hast, hier mit, na, mit,
0:15:22–0:15:28
wo ich Drood gesagt hatte, wie kann man da gerade nochmal Du hattest irgendetwas Unheimliches?
Florian Clauß
0:15:31–0:15:34
Übergriffig oder meinst du das davor?
Micz Flor
0:15:34–0:15:39
Nee, hab's vergessen. Aber auf jeden Fall sprechen wir auch über die Zeit,
0:15:39–0:15:51
in der eben zum Beispiel Charles Dickens, den ich über die Folge Drood mal vorgestellt hatte, auch.
0:15:52–0:15:57
Das ist so diese Zeit, also so frühes, mittleres, spätes 19.
0:15:58–0:15:59
Jahrhundert in England.
Florian Clauß
0:15:59–0:16:05
Ja, das fällt mir auch, also Druid, das ist so, was ich zuletzt auch dann mit
0:16:05–0:16:09
Chris über Nosferatu besprochen habe, das Dread, das war mir als Ausdruck,
0:16:09–0:16:11
Dreadlocks und so weiter, das kennt man ja,
0:16:12–0:16:17
aber das ist halt so dieses morbide, das Wort, das ist auch in diesem Kontext
0:16:17–0:16:22
mit den Ramm Stokers, mit dem Dracula, ist das dann auch so verwendet worden.
Micz Flor
0:16:22–0:16:25
Genau, Dread ist so eine Art Schrecken, so ein tiefer Schrecken.
0:16:25–0:16:31
Also Drood wiederum ist benannt nach dem letzten unfertigen Roman von Charles Dickens.
0:16:31–0:16:36
Edwin Drood heißt er, die Hauptperson. Und da so kam es dann auf den Titel drauf.
0:16:36–0:16:39
Aber es sieht auch einfach gut aus. D-R-O-O-D ist echt einfach.
0:16:39–0:16:43
Du siehst es so und es ist irgendwie unheimlich. Wahrscheinlich wegen Dread.
0:16:46–0:16:49
Und dieser Schreiber, über den wir uns jetzt, der kommt aber aus einer anderen Richtung.
0:16:49–0:16:55
Der heißt Henry Francis Light, lebte von 1793 bis 1847,
0:16:56–0:17:05
ist also 54 Jahre alt geworden und hat viele Texte, Poems, Hymnen geschrieben.
0:17:05–0:17:09
Und Abide With Me ist auch eine Hymne, die, wie wir später noch herausfinden
0:17:09–0:17:16
werden, kulturell in England immer noch ganz, ganz, ganz zeitgemäß ist.
0:17:16–0:17:22
Also ganz viel gesungen wird, zum Beispiel bei jedem FA Cup Final oder bei jedem
0:17:22–0:17:27
Rugby Spiel der Liga wird halt dieses Abide With Me am Anfang gesungen als Lied.
0:17:27–0:17:35
Obwohl es ein sehr morbides Lied ist, einfach im Sinne von es geht um Sterben,
0:17:35–0:17:39
es geht um die Zeit kurz vor dem Tod.
0:17:40–0:17:47
Das ist eigentlich auch irgendwie ein Gebet. 1947 ist Henry Francis Light gestorben.
0:17:48–0:17:55
Und erst 16 Jahre nach einem Tod wurde dann dieser Text von einem Komponisten,
0:17:55–0:17:58
William Henry Monk, aufgegriffen.
0:17:58–0:18:03
Und der hat dann 1861 die Melodie Eventide, heißt das.
0:18:04–0:18:06
Das Wort Eventide kommt auch vor. Wir gucken uns nachher nochmal den Text an.
0:18:06–0:18:11
Da hat er eine Melodie geschrieben, die jetzt quasi eins zu eins verwoben ist
0:18:11–0:18:14
mit diesem Lied und auch so immer aufgeführt wird.
0:18:14–0:18:18
Ich habe in einer Quelle auch noch gefunden, dass William Henry Monk,
0:18:18–0:18:23
der als Komponist und aber auch als Redakteur, wo sie eine ganze Sammlung von
0:18:23–0:18:25
christlichen Hymnen gebastelt hat,
0:18:26–0:18:32
dass 1861 eine seiner Töchter dreijährig verstorben sei Und vielleicht,
0:18:32–0:18:37
dass auch dann die Melodie mit inspiriert hätte, beziehungsweise die Auseinandersetzung
0:18:37–0:18:38
mit dem Lied Abide With Me.
0:18:38–0:18:44
Weil das, was wir gerade genannt haben, bleibt bei uns, das will Abend werden oder so.
0:18:45–0:18:48
Und heißt in diesem Lied einfach Stay With Me in dem Moment,
0:18:48–0:18:51
in dem mich das Leben verlässt, in dem ich sterbe.
0:18:52–0:18:56
Und das eher vielleicht da war so meine Vermutung aufgrund von einem persönlichen
0:18:56–0:19:01
Schicksalsschlag, dass ich auch sehr tief mit verbinden konnte.
0:19:01–0:19:06
Aber ich habe das nur einmal gelesen und dann keine weitere Quelle dazu gefunden.
0:19:07–0:19:10
Ich lese mal kurz die ersten beiden Strophen vor.
Florian Clauß
0:19:10–0:19:11
Ja, gerne.
Micz Flor
0:19:11–0:19:14
In Englisch und dann so in einer deutschen Übersetzung.
0:19:17–0:19:24
Abide with me, fast falls the eventide. The darkness deepens, Lord, with me abide.
0:19:25–0:19:32
When other helpers fail and comforts flee, help of the helpless, oh, abide with me.
0:19:34–0:19:41
In Deutsch, bleib bei mir, schnell sinkt das Tageslicht, die Dunkelheit wächst, Herr, bleibe bei mir.
0:19:42–0:19:51
Wenn Trost versiegt oder eben die Helfer mich verlassen, hilft den Hilflosen, bleibt bei mir.
0:19:52–0:19:56
Help of the Helpless heißt eigentlich die Hilfe der Hilflosen,
0:19:56–0:20:00
aber ich habe es ja als hilft den Hilflosen übersetzt, weil ich dachte mir,
0:20:00–0:20:06
es ist vielleicht sinngemäßer, aber nicht wörtlich.
0:20:07–0:20:14
Die zweite ist wirklich sehr düster. Du kannst jetzt den Nosferatu-Stimmung irgendwie anmachen.
0:20:15–0:20:20
Das heißt Zwift to its close ebbs out life's little day.
0:20:20–0:20:28
Earth's joy grow dim, its glories pass away. Change and decay in all around I see.
0:20:29–0:20:32
O thou who changest not, abide with me.
0:20:33–0:20:38
Im Deutschen etwa rasch eilt dahin das Lebens kurzer Tag.
0:20:39–0:20:47
Die Erde glanzverblasst und die Glorie verstreicht.
0:20:49–0:20:54
Wechsel und Zerfall sehe ich in allem um mich herum.
0:20:55–0:21:01
O du, der du dich nicht änderst, abide with me. Also bleib bei mir.
Florian Clauß
0:21:02–0:21:07
Und das ist dann schon immer so eine göttliche Instanz angerufen?
Micz Flor
0:21:10–0:21:14
Ja, also ich weiß auch nicht genau, wie kurz oder lang die Folge wird und wo es genau hingeht.
0:21:14–0:21:17
Ich weiß bloß bei mir gerade, dass mich das richtig tief ergreift.
0:21:17–0:21:18
Ich bin einfach auch gerade in Trauer.
0:21:20–0:21:24
Und du weißt ja, ich bin jetzt nicht, ich bin aus der Kirche ausgetreten.
0:21:24–0:21:31
Ich bin kein Mensch, der betet oder in einer Religion irgendwie so sich,
0:21:31–0:21:37
ich wollte sagen, verfangen hat. Aber das ist schon bewertend.
Florian Clauß
0:21:38–0:21:39
Aufgehoben fühlt.
Micz Flor
0:21:40–0:21:44
Ja, oder sich dazugehörig fühlt oder so. Und gleichzeitig muss ich schon sagen,
0:21:44–0:21:49
dass es so ist, dass ich in meinem Beruf als Psychotherapeut natürlich viel
0:21:49–0:21:52
mit Menschen zu tun habe,
0:21:53–0:21:59
wo aus all dem, was alle irgendwie so haben, auf einmal so ganz emergent etwas hochsteigt.
0:21:59–0:22:04
Ein Zwang oder eine Angst oder es ist halt so, dass die Sachen manchmal neurophysiologische
0:22:04–0:22:09
Hintergründe oder Substrate haben, aber oft wirklich auch stimmungsmäßig dieses Gefühl,
0:22:11–0:22:17
dass Dinge entstehen, dass Dinge irgendwie entstehen und irgendwie diese Trauer,
0:22:17–0:22:20
die einfach entsteht aus Sachen, die man benennen kann,
0:22:20–0:22:24
Aber nichts von dem, was man benennen kann, was rundherum passiert,
0:22:24–0:22:30
in der Summe lässt diese, also kann die Trauer beschreiben.
0:22:30–0:22:32
Also wer nicht getrauert hat, weiß das auch nicht so.
0:22:35–0:22:40
Und irgendwie ist es da so, dass mich das einfach gerade sehr begleitet,
0:22:40–0:22:43
das Lied, weil wir es auch viel üben.
0:22:43–0:22:47
Und dann entstehen halt so bestimmte Dinge, die so auch so ganz widersprüchlich
0:22:47–0:22:51
sind. Und wenn du dann mit anderen Menschen zusammen singst und du dann irgendwie
0:22:51–0:22:53
merkst, wow, wir werden da irgendwie wirklich eine Stimme.
0:22:54–0:22:59
Es kommt so langsam zusammen und vielleicht singe ich auch noch ein bisschen was vor, ich weiß nicht.
0:22:59–0:23:05
Aber weil die Stimme auch immer was so, die Melodie selbst auch ergreift in
0:23:05–0:23:06
der Dramatik, finde ich.
0:23:09–0:23:12
Und dann gibt es so Momente, wo man auf einmal lacht und sich freut,
0:23:12–0:23:15
weil es einfach so ergreifend ist. und dann aber vor dem Hintergrund,
0:23:15–0:23:17
warum wir das machen, dann eben die Trauer auch wieder durchkommt.
0:23:17–0:23:22
Da entstehen so völlig widersprüchliche Emotionen in solchen Situationen.
0:23:22–0:23:25
Und das ist ja auch nur alles sehr menschlich, aber es ist sehr emotional.
0:23:28–0:23:31
Da wollte ich eben einfach mal so mich ein bisschen damit auseinandersetzen
0:23:31–0:23:36
und kam dann dazu, dass ich daraus erste Folge mache.
Florian Clauß
0:23:36–0:23:37
Ja, verstehe.
Micz Flor
0:23:39–0:23:46
Ja, die kurze Einordnung so zeitlich, also Leid,
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Stab, so um die Zeit als Charles Dickens, ich glaube ein bisschen früher,
0:23:51–0:23:56
Oder den Ebenezer Scrooge, wie heißt es nochmal,
0:23:57–0:23:59
Christmas Carol, das Buch geschrieben hat.
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Was immer noch heute an Weihnachten von der Augsburger Puppenkiste oder irgendwelchen
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anderen noch vorgetragen wird, aufgeführt wird.
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Was als Zeichentrickfilm existiert. Also in der Zeit starb Light und geboren
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wurde er in der Zeit, als England gerade mit Frankreich im Krieg war.
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Da ging das quasi los und der Vater von Light war beim Militär und die wurden also immer versetzt.
0:24:32–0:24:39
Geboren wurde er in Schottland und dann ist er aber viel umgezogen mit seiner
0:24:39–0:24:42
Familie, Edinburgh, Newmarket, Manchester, Liverpool.
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Und dann schließlich sind sie nach Irland gekommen, weil Thomas Light,
0:24:49–0:24:53
so hieß der Vater, da eben auch zum Einsatz kam.
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England hatte man große Angst, das Irland war, ich weiß gar nicht,
0:24:56–0:25:00
was der politische Begriff ist, aber es wurde quasi von England regiert,
0:25:00–0:25:02
obwohl es ein eigenes Parlament gab.
Florian Clauß
0:25:02–0:25:04
Sag nochmal bitte die Zeit.
Micz Flor
0:25:04–0:25:11
Das war 1793 und beim Lesen war es dann auch für mich ein bisschen so, dass ich schon.
0:25:12–0:25:16
Es ist schon auch tragisch, so dessen Leben.
0:25:16–0:25:19
Also irgendwie hat mich das auch nochmal ergriffen. Er hat dann irgendwie sehr
0:25:19–0:25:22
früh seine Familie quasi verloren.
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Die ließen sich eben in Irland nieder.
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Und 1803, da war er dann neun Jahre alt, begann er in Annisgillen in Nordirland
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auf der Portora Royal School.
0:25:39–0:25:43
Das hatte sein Vater wohl irgendwie noch eingefädelt für seinen älteren Bruder und ihn.
0:25:44–0:25:49
Und dann hat er sich aber acht und eins schon von seiner Frau getrennt und hat
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dann die Familie verlassen.
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Da habe ich ein kurzes Zitat dazu von Evelyn Miller, die Henry Francis Light
0:25:57–0:26:00
His Life and Times geschrieben hat.
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Und jetzt beginnt das Zitat. Kurz danach verließ er seine Familie und ging nach
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Jersey. Ich glaube, das ist die Insel, heißt es Insel Jersey.
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Henrys Bruder Thomas ist vielleicht mit ihm gegangen oder blieb möglicherweise
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in der Schule in Annisgillen.
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So oder so gibt es von diesem Zeitpunkt an keinen Hinweis mehr auf den Bruder.
0:26:21–0:26:27
Anna Maria und ihr Sohn George kehrten nach England zurück, wo nach kurzer Zeit
0:26:27–0:26:31
beide starben und Henry erfuhr nie, was mit ihnen geschehen war.
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Er fand sich im Alter von neun Jahren allein und ohne jegliche Unterstützung wieder.
0:26:39–0:26:43
Ein bisschen, also auch wieder versuchen, eine wortliche Übersetzung zu machen.
0:26:44–0:26:52
Und in dieser Schule fiel er aber schon sehr früh dem Herrn Boros auf.
0:26:52–0:26:56
Der hat ja die Schulleitung, die ihn dann auch mit in seine Familie genommen
0:26:56–0:26:58
hat. Können wir hier durchgehen? Ja.
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Hat ihn auch sehr unterstützt und hat auch bei ihm schon eben diese poetische Ader entdeckt.
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Der hat damals schon geschrieben und hat dann später, ging er dann aufs Trinity
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College nach Dublin und wollte dort zuerst Medizin studieren,
0:27:13–0:27:16
aber hat sich dann für die Kirche entschieden.
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Und er hatte vorher aber auch schon wohl irgendwie Wettbewerbe gewonnen für
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Poetry und so und war da wohl sehr gut mit dabei.
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Er hat dann drei Jahre hintereinander eben diesen Chancellor's Prize for English Verse gewonnen,
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und im Jahre 1813 den ersten Platz unter 24 Studenten und gewann damit eben
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Stipendium aufs Trinity College nach Dublin.
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Nachdem er 1840 die Ordination, also sich auf die Ordination vorbereitet in Dublin,
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hat er so einige Orte, wo er dann als Geistlicher tätig war.
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Er war ein anglikanischer Geistlicher, was das genau bedeutet,
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weiß ich auch nicht. Man möge mir vergeben, wenn ich da ein bisschen unscharf bin.
Florian Clauß
0:28:06–0:28:12
Aber ist es eventuell die anglikanische, ist es die Kirche, die dann irgendein
0:28:12–0:28:18
englischer König gegründet hat, um sich von Maria Stuart scheiden zu lassen?
Micz Flor
0:28:19–0:28:24
Ja, also es war so, dass Henry Francis Light ein anglikanischer Geistlicher
0:28:24–0:28:28
war und von der hochkirchlichen Tradition der Church of England geprägt war.
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Und das war aber ein bisschen traditioneller, also legte großen Wert auf die
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Liturgie, auf die Sakramente und auf die klassische Theologie der anglikanischen Kirche.
0:28:39–0:28:43
Nachdem er so zwei, dreimal umgezogen ist, traf er nämlich, und deshalb ist
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die Ausrichtung der Kirche jetzt dann doch Thema, traf er nämlich Anne Maxwell.
0:28:49–0:28:53
Da habe ich nur ein kurzes Zitat. Also Anne Maxwell war wohl aus einer auch
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großen Familie, hatte auch genügend Geld, sodass er später seine Schulden abzahlen
0:28:58–0:29:01
konnte, noch von der Ausbildung, was ihn wohl sehr stolz gemacht hat.
0:29:01–0:29:05
Und die aber, die war sieben Jahre älter, hat ihn ein Leben lang unterstützt,
0:29:05–0:29:08
und auch später, er hat dann irgendwann eine Lungenkrankheit gehabt,
0:29:08–0:29:12
man nimmt an, es sei Tuberkulose gewesen, und hat ihn dann wohl auch lange gepflegt.
0:29:12–0:29:14
Aber sie war Methodistin.
0:29:14–0:29:18
Dadurch, dass es da wirklich eigentlich einen Konflikt gab zwischen den beiden
0:29:18–0:29:23
auf dieser Glaubenshebung, die waren aber verheiratet, da habe ich nur einen
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ganz kurzen Ausschnitt von einem Text von Skinner von 1974.
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Und zwar, den muss ich jetzt kurz übersetzen, den habe ich noch nicht übersetzt.
0:29:35–0:29:39
Oder ich lese mal in Englisch vor und dann in Deutsch. On Sunday mornings in
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Brixham, Brixham war der letzte Ort, also da hat er 25 Jahre allerdings als
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Geistlicher weiter tätig.
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On Sunday mornings in Brixham, Lyle would drive his wife, das war jetzt nicht
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mit dem Auto, das ist länger her.
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Also die hatten das dann scheinbar irgendwie gut hingekriegt,
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dass sie mit unterschiedlichen Glauben und unterschiedlichen Gemeinden auch zusammenkamen.
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Er war wohl auch in Brixham sehr beliebt, ist im Süden Englands, ich glaube in Devon,
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war 25 Jahre da und hatte allerdings immer wieder dann auch aufgrund seiner
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Lungenkrankheit die Notwendigkeit, England zu verlassen, in wärmere Gefilde
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zu gehen, an die Atlantikküste zu gehen.
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Oder ja, das wurde dann auch so eine Routine.
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Und da war es dann so oft so, dass eben seine Frau in Briggs & Bleep sich um
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alles gekümmert hat und er dann auf den Reisen war, wo er heilen sollte.
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In den 1830er bis 1847, in dieser Zeit, ging es los, dass er halt eine Lungenerkrankung
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hatte. Man vermutet heute sei Tuberkulose und das ist auch wieder so ein bisschen so ein Sprung.
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Du nennst dich vielleicht in die Folge Hyperion, ja, da war ja Kiez, der Poet Kiez.
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Das war jetzt allerdings 30, 40 Jahre vorher, der auch aufgrund seiner Erkrankung dann...
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Starb, sehr jung, starb und der hat Hyperion geschrieben. Das war ja dann irgendwie
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Namensgeber für diese andere Dan Simmons.
0:31:26–0:31:30
Bevor er mit seiner Frau zusammenkam, gab es so einen Zwischenschritt und den
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wollte ich noch erwähnen, weil der für ihn wohl auch so, was diese Spiritualität
0:31:33–0:31:35
angeht, so ein Wendepunkt war.
0:31:35–0:31:40
Und zwar war er da in Maratio und ich weiß nicht, wie man es ausspricht.
0:31:41–0:31:44
Das ist aber, glaube ich, auch schon in England, nicht mehr in Irland.
0:31:44–0:31:45
Da bin ich mir nicht ganz sicher.
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Es war während seiner Zeit in Maration, habe ich wieder übersetzt,
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das ist jetzt aus dem Oxford Dictionary of National Biography von 2004.
0:31:55–0:32:00
Es war während seiner Zeit in Maration, dass Lyle eine spirituelle Erfahrung
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am Sterbebett eines benachbarten Geistlichen, Abraham Swan, machte.
0:32:06–0:32:11
Lyle behauptete, dass diese Begegnung seine ganze Sicht auf das Leben verändert habe.
0:32:12–0:32:18
Er ging daraus mit einem tiefen Glauben hervor und predigte mit neuer Lebenskraft.
0:32:19–0:32:23
Und er hat woanders auch schon mal gesagt, dass er eben da diese,
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so eine Art spirituelle Wende erlebt hat.
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Und sich dann, vorher hat er sich manchmal auch so ein bisschen lustig gemacht
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über Leute, die so predigten halt.
0:32:31–0:32:35
Das war nicht so ganz sein Ding, also er war jetzt auch nicht so ganz tief in dem Glauben drin.
0:32:35–0:32:41
Aber das, am Sterbe diesen Tod zu begleiten, da hat er sich danach wohl auch
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eher dieser Erlösungstheologie zugeschrieben, also diese Suche danach,
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wie man, das ist ja eine irre Strecke, die du gefunden hast.
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Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, wir rennen in Sackgassen rein,
0:32:53–0:32:54
aber irgendwie kommen wir dann doch immer wieder weiter.
Florian Clauß
0:32:55–0:32:59
Ja, es ist ganz spannend. Ich habe das Orex herausgesucht, diese Stelle.
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Die laufen jetzt parallel zu dem Kanal und treffen dann irgendwann oft.
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Die Weichselstraße.
Micz Flor
0:33:11–0:33:14
Gibt noch so den Hintergrund, dass er vielleicht in dieser Zeit schon dieses
0:33:14–0:33:17
Abide With Me in der ersten Fassung geschrieben hat.
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Das war jetzt auf Wikipedia, der Spectator in Magazinen schrieb 1925,
0:33:22–0:33:28
dass es damals geschrieben hätte und also fast drei Jahrzehnte vor seinem eigentlichen Tod.
0:33:29–0:33:33
Aber es lässt sich nicht wirklich belegen und ich habe das auch nur auf Wikipedia
0:33:33–0:33:35
gefunden, was mich wundert.
0:33:35–0:33:40
Aber es ist so, und das habe ich nachher noch mal als Text, das eben dieses
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Abide with me wohl wirklich erst kurz vor seinem Tod geschrieben wurde.
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Ich lese das jetzt noch mal ganz kurz vor und dann gucke ich mal,
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ob wir dann fertig sind oder ob dann noch irgendwas entsteht,
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emergent aus unserem Gefüge heraus.
Florian Clauß
0:33:56–0:33:59
Du, so war die Folge angekündigt, ja.
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Ich meine, du machst hier gerade einen Vortrag über die Lebensgeschichte und
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hast hier irgendwelche theologischen Strömungen drin, ja. Und sagst du,
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ich will einfach mal frei reden.
Micz Flor
0:34:10–0:34:14
Ja, nee, es stimmt. Das ist vielleicht so ein bisschen, aber auch die Vermeidung,
0:34:14–0:34:17
sich damit nochmal auseinanderzusetzen, weil ich ja vorhin schon angedeutet
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habe, ich habe einerseits sehr viele Emotionen, weshalb ich mich dafür so interessiert habe.
0:34:21–0:34:27
Und dann komme ich aber nicht anders an das Thema ran, als mich zu rechtfertigen.
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Es ist ja sehr protestantisch.
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Ich habe gute Arbeit geleistet und darf deshalb über das, was mich emotional berührt, reden.
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Also bevor er abgefahren ist, hat er wohl eine Version von diesem Abide with me geschrieben.
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Am 1. Oktober 1847, bevor er dann wieder in den Süden, er ist dann bis Nizza
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gekommen und ist dort am 20.
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November 1847 gestorben im Hotel de Angleterre.
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Ich kann das nicht so gut sagen.
Florian Clauß
0:35:02–0:35:04
Da war ich neulich.
Micz Flor
0:35:04–0:35:05
Wirklich?
Florian Clauß
0:35:05–0:35:11
Nein. Ich war in Nizza. Aber das war bestimmt eines von diesen Hotels, wo ich dann wobei ging.
Micz Flor
0:35:12–0:35:17
Es gab damals oder vielleicht, ich glaube immer noch sogar, diesen englischen
0:35:17–0:35:19
Friedhof, der Holy Trinity Church in Nizza.
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Und da ist er auch beerdigt am 22. November.
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Bevor er in der Südenreise hinterließ, er eine Kopie von seinem Text und der
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Musik. Es gibt auch Noten von ihm.
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Davon habe ich aber nur irgendwie eine ganz schlechte Fotokopie gefunden.
0:35:33–0:35:38
Die stelle ich aber auch mit unten zu den Bildern ab, weil vielleicht kann irgendjemand
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mit KI die Noten dann nur zusammenschrubben.
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Es sieht auf den ersten Blick jetzt auch vierstimmig aus und gar nicht so unähnlich
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wie das, was dann später so berühmt wurde.
0:35:47–0:35:52
Aber gleichzeitig habe ich so das Gefühl, dass die Melodien,
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die 16 Jahre später draufgeschrieben wurden, die haben wir, glaube ich,
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das Ganze wirklich erst packend gemacht.
Florian Clauß
0:36:01–0:36:05
Guck mal, ich will mir aber deinen Blick auf dieses Gebäude lenken,
0:36:05–0:36:09
das finde ich so gerade überhaupt nicht so klar, was es ist.
0:36:10–0:36:12
Sieht aber auch aus wie eine Kirche, oder?
Micz Flor
0:36:13–0:36:16
Sieht nix? Nein, das sieht aus wie eine Brauerei oder sowas.
Florian Clauß
0:36:16–0:36:18
Brauerei, ja, so was Brauereien.
Micz Flor
0:36:19–0:36:23
Wasserwerk, irgendwie ein Reinigungsding. Ein hohes Gebäude,
0:36:23–0:36:24
das schon fotografiert für unsere...
Florian Clauß
0:36:24–0:36:29
Nee, ich hab noch nicht den guten Dinkel gefunden. Aber ...
Micz Flor
0:36:29–0:36:34
Das ist eine Korkenzieherweide, oder? Ist das eine Korkenzieherweide? Eine Pappe?
Florian Clauß
0:36:34–0:36:34
Ja.
Micz Flor
0:36:35–0:36:37
Und eine Korkenzieherweide und ein paar Kastanenbäume.
Florian Clauß
0:36:46–0:36:49
Ich glaube, hier kann ich ein Foto aufnehmen.
Micz Flor
0:36:51–0:36:51
Darfst du.
0:36:54–0:37:01
Ja, und Abide With Me ist halt in England zum Beispiel beim Begräbnis von King
0:37:01–0:37:04
George 1936 gesungen worden.
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Von Queen Mary wurde es 1953 gesungen.
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Und interessanterweise steht Wikipedia auch, ich weiß nicht genau,
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wie ich das aussprich, Sun Yat-Zen 1925, das war ein chinesischer Revolutionär
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und er ist der Präsident der Republik China.
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Bei seiner Beerdigung wurde das auch gesungen, also da passt das jetzt vielleicht.
Florian Clauß
0:37:31–0:37:35
Also es klingt ja auch so, wie das jetzt eingeleitet und vorgestellt ist,
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es ist ja quasi so ein Requiem vom Stück her.
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Ich weiß nicht, ob das jetzt zu sehr auf Klassisch stand so formatiert ist,
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Requiem wird man das sagen da, aber so wie es auch jetzt eingesetzt wird mit
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der Begräbnis Historie von anderen, könnte man das als Requiem.
Micz Flor
0:37:56–0:37:59
Ich weiß nicht, wie man Requiem definiert. Was ist eine Requiem?
Florian Clauß
0:38:00–0:38:04
Naja, das ist ja im Prinzip das Stück, was man zu seinem Sterben schreibt.
Micz Flor
0:38:05–0:38:09
Was jeder für sich zu seinem Sterben schreibt oder was man vorträgt, wenn jemand stirbt?
Florian Clauß
0:38:09–0:38:14
Ich glaube, Das ist dann halt was von den großen Komponisten.
0:38:14–0:38:18
Das ist dann halt immer das eigene und das ist meistens auch das letzte Stück.
0:38:20–0:38:22
Ich rede völlig aus der hohlen Hand.
Micz Flor
0:38:22–0:38:25
Nein, aber es war auf alle Fälle das letzte Stück. Also er hat dann,
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ich weiß auch nicht genau, was mich so richtig, vielleicht weißt du es besser,
0:38:28–0:38:32
was mich da so richtig hinzieht zu dieser ganzen Geschichte.
0:38:35–0:38:39
Aber es ist so, dass diese erste Strophe in sich selbst auch,
0:38:42–0:38:47
Schon, obwohl es die erste Strophe ist, finde ich, in gewisser Weise den Tod so vorweg nimmt.
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Das ist auch in der Melodieführung. Ich gehe da vielleicht gerade nochmal zu dem Text rein.
Florian Clauß
0:38:53–0:38:58
Aber ich fände es total schön, wenn du das jetzt singen würdest.
0:38:59–0:39:03
Das nimmt gerade so eine Form an, wo ich das jetzt auch gerne von der Melodie
0:39:03–0:39:06
her hören möchte. Machst du das?
Micz Flor
0:39:08–0:39:11
Ich singe die Bassstimme. Es ist nicht die führende Stimme, aber da kann ich
0:39:11–0:39:15
dann trotzdem vielleicht ein, ich versuch's mal.
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Ich bin jetzt nicht eingesungen und wir sind hier auf dem öffentlichen Raum,
0:39:19–0:39:20
aber ich versuch's mal zu machen.
Florian Clauß
0:39:21–0:39:23
Okay, wir können uns da so ein bisschen beiseite stellen.
Micz Flor
0:39:23–0:39:28
Und zwar die erste Folge, Abide with me, fast falls the even tight.
0:39:28–0:39:31
The darkness deepens, load with me, abide.
0:39:32–0:39:34
When other helpers fail and comforts flee.
0:39:35–0:39:39
Also dieses Flüchten, das ist auch so, wenn ich in einem Text so ein Drang,
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ein Comforts Flee, also irgendwie verlässt es da alles, es haut alles so ab.
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Und dann Help of the Helpless, oh abide with me.
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Ich versuche es mal zu singen.
0:39:52–0:40:01
Also, abide with me, fast falls the eventide,
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the darkness deepens, Lord with me abide.
0:40:10–0:40:15
Und jetzt kommt halt dieses Drängen zu dem Flea und danach dann schon irgendwie der Tod so.
0:40:17–0:40:24
When other helpers fail and comforts flee,
0:40:25–0:40:34
help of the helpless, oh abide with me.
0:40:35–0:40:38
Eigentlich meh, aber so tief komme ich nicht runter.
Florian Clauß
0:40:38–0:40:40
Wow, ich habe schon so ein bisschen Shower.
Micz Flor
0:40:40–0:40:48
Und das ist dieses when other helpers fail and come da kommt so ein Synkopierand fail,
0:40:48–0:40:54
wie so ein Stolpern fail and comforts flee und dann wird es laut und dann hast
0:40:54–0:40:59
du auf einmal auch alle drei alle vier Stimmen so auf so einem Höhepunkt und
0:40:59–0:41:00
dann kommt dieser komische help,
0:41:01–0:41:06
help das ist eine große Sekunde über dem eigentlichen Ton vom Tenor,
0:41:06–0:41:11
also du überrumpelst wobei, warte mal, es ist immer vielleicht muss ich nochmal
0:41:11–0:41:12
gucken, aber es ist auf alle Fälle,
0:41:12–0:41:16
ein dissonanter Ton, der da reingeschmissen ist so, help und dann denke ich
0:41:16–0:41:20
halt wirklich an die Bete so, help, I need somebody, help help,
0:41:21–0:41:27
I need somebody, help also irgendwie so dieses Rufen, so help of the helpless,
0:41:28–0:41:33
und dann kommt eine Atempause oh, abide with me und für mich sind diese letzten
0:41:33–0:41:37
beiden Teilen einfach auch so when others fail and come let's flee und dann
0:41:37–0:41:42
help und dann ist der Moment auf der anderen Seite des Berges.
0:41:42–0:41:46
Also in dem Moment ist er eigentlich schon gegangen. Er weiß, ich sterbe jetzt.
0:41:47–0:41:49
Der Rest danach ist dann vielleicht eher so ein innerer Monolog.
0:41:50–0:41:56
Aber ich finde diese erste Strophe einfach wirklich ergreifend.
Florian Clauß
0:41:57–0:42:03
Ja, krass. Ich kann absolut nachvollziehen, dass sich das jetzt in der Trauer
0:42:03–0:42:09
so auch dass du da auch so reingehst einfach.
0:42:11–0:42:18
Und das finde ich auch sehr ergreifend. Das habe ich gerade schon mal gesagt. Aber berührend.
Micz Flor
0:42:18–0:42:23
Es ist aber wirklich dann auch beim Singen diese Sache, dieses Glücksgefühl,
0:42:23–0:42:29
wenn es dann eben auch das erzeugt, was eigentlich das ergreifende Traurige ist.
0:42:29–0:42:37
Also diese dieses erleben von diesen sehr sehr sehr unterschiedlichen emotionen ist erstaunlich und,
0:42:39–0:42:45
Dass es möglich ist, gleichzeitig unvereinbare Gefühle zu erleben.
0:42:46–0:42:48
Aber es ist nichts, was man im Alltag tut.
0:42:48–0:42:51
Oder ich habe jetzt vielleicht wirklich eine ganze Folge lang vorgetragen,
0:42:51–0:42:53
um mich damit nicht so richtig auseinanderzusetzen.
0:42:54–0:42:57
Und gleichzeitig, wenn es dann mal möglich ist, in solchen kurzen Momenten,
0:42:57–0:42:59
finde ich, dann erlebt man sich auch viel lebendiger.
0:42:59–0:43:03
Es ist einfach, man sagt ja berührend, man berührt sich dann auch selbst oder
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einen Teil von sich selbst, den man sonst nicht so leicht berühren kann.
Florian Clauß
0:43:08–0:43:15
Ja, ich meine, wir sind ja, oder du bist ja mit Ostern eingestiegen und das
0:43:15–0:43:21
ist ja genau Karfreitag und Ostersonntag, das sind ja diese beiden Pfeiler von
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absoluter Trauer und absoluter Freude.
0:43:24–0:43:30
Das ist ja genau dieses Komplimentäre, was innerhalb dieser Tage so erlebt wird.
0:43:30–0:43:33
Was jetzt nicht gleichzeitig erlebt wird, aber es ist ein Teil der Prozession.
0:43:34–0:43:41
Und klar geht es da im christlichen Sinne immer dieses Herr,
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es gibt eine Auferstehung und ich freue mich drauf.
0:43:45–0:43:49
Also es ist ja dieses Versprechen, was da drin hängt.
0:43:50–0:43:56
Gleichzeitig, wie du sagst, dass in dem Moment des Helps dann der Klimax des
0:43:56–0:43:58
Berges überstiegen ist und du auf der anderen Seite bist.
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Also das heißt, dann ist der Sitz noch warm, aber du wirst schon weg.
0:44:04–0:44:09
Also das ist so die Wärme, die noch so nachwirkt, aber die Person ist nicht mehr da.
0:44:11–0:44:15
Eigentlich, das ist ja das, wenn man Sterben als Prozess dann sieht.
0:44:16–0:44:19
Irgendwann gibt es dann halt, dass die Körperwärme entweicht.
0:44:20–0:44:26
Und ich glaube, das ist so dieser Moment eben, wo es halt so in der Welt ist.
Micz Flor
0:44:26–0:44:26
Ja.
Florian Clauß
0:44:27–0:44:31
Also das ist... Und ich würde... Ich weiß nicht, ob ich...
0:44:33–0:44:37
Also ich hatte es ja selber überrascht, dass du dich da jetzt so mit dieser
0:44:37–0:44:41
Lebensgeschichte so auseinandergesetzt hast.
0:44:41–0:44:45
Was mir da noch als Assoziation einfällt, aber ich weiß nicht,
0:44:45–0:44:49
ob du das dann so verwenden kannst, ist so ein bisschen wie.
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Ich kriege es auch nur noch fragmentarisch zusammen, aber es ist so wie der
0:44:55–0:44:57
Film Drawing by Numbers von Peter Greenaway.
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Ich habe da auch nur noch so Snapshots im Kopf, wo ein Kind,
0:45:03–0:45:09
Junge, dann eben bei den überfahrenen Tieren oder ich glaube, es sind tote Tiere,
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dann anfängt, da so bestimmte Nummern so einzuzeichnen und so ein bestimmtes Raster zu entwickeln.
0:45:16–0:45:25
Und einen gewissen Überbau da drauf zu legen, um eben irgendwie mit diesem Tod
0:45:25–0:45:30
in irgendeiner fassbaren Form dann zurecht zu kommen.
0:45:30–0:45:34
Und so ein bisschen denke ich, vielleicht ist es ja so,
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dass du hast dich damit auseinandergesetzt und hast dann dieses Wort gefunden,
0:45:38–0:45:43
du hast dann in dem Wort eine Biografie gefunden und du bist in diese Biografie
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eingestiegen, du hast diesen Menschen kennengelernt und gleichzeitig ist das
0:45:49–0:45:53
so dieses Nummernwerk drumherum um ein Ereignis, was einfach nicht beschreibbar ist.
0:45:53–0:45:59
Und damit wird es irgendwie zu so einer Form, die dann wieder erlebbar wird
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und die eine gewisse Identifikation dann vielleicht auslösen kann.
0:46:07–0:46:11
So habe ich jetzt einen Eindruck. Ich weiß nicht, ob du das irgendwie so...
0:46:12–0:46:16
Also ich glaube, es ist aber auch so eine total natürliche Reaktion,
0:46:16–0:46:22
weil dieses Unbegreifbare muss man ja irgendwo auch für sich irgendwo sortieren können.
0:46:22–0:46:28
Und dafür sind dann halt solche Biografien, glaube ich, sehr stark.
0:46:30–0:46:33
Also ich fand's wirklich,
0:46:35–0:46:36
Also eine tolle Geschichte.
Micz Flor
0:46:37–0:46:41
Ja, also es ging auch beim Vortragen so wirklich, dass es so schwierig war,
0:46:41–0:46:44
dann zwischen Zahlen und dem Versuch, das irgendwie einzuatmen,
0:46:44–0:46:47
diesen Mensch zu zeigen.
0:46:48–0:46:51
Sondern es blieb dann, glaube ich, auch ein Schritt davor für mich.
Florian Clauß
0:46:52–0:46:53
Ja, verstehe.
Micz Flor
0:46:56–0:47:00
Und es gab auch diese anderen Spuren. Ich hatte in der Tat mit Hyperion oder
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mit Root, mit Charles Dickens und so, hatte ich schon immer auch das Gefühl,
0:47:04–0:47:12
da so in was reinzukommen, was nochmal ein anderes, morbides Gefühl ist.
0:47:12–0:47:19
Also wo Morbidität, dann stirbt halt ein Kind mit drei Jahren,
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dann stirbt halt die Frau oder der Rektor früher.
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Das war einfach eine andere Zeit.
0:47:25–0:47:31
Wie bei Nosferati auch, wo dann diese Schattenhand einfach eine ganze Stadt ergreift.
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Man wusste nicht, woher es kommt. Man hatte kein richtiges Verständnis davon,
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vielleicht von Giften noch mehr als von Bakterien und so weiter.
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Aber das war einfach eine Zeit, in der Tod noch viel anwesender war und auch
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immer in so Schüben dann so kam.
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Also wie bei Kiez oder eben bei Leit hier, dass die mit ihrer Tuberkulose,
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dann wurden da unterschiedlichste Sachen vorgenommen, die alle...
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Die jetzt heute nicht mehr unbedingt wissenschaftlich nachvollziehbar sind.
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Zum Beispiel wurde ja Kiez, wurde dann Adalas, hat er so viel Blut verloren,
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dass er es eigentlich dann gar nicht mehr schaffen konnte.
0:48:15–0:48:18
Also da fehlte ihm eigentlich die Kraft, hatte ich ja in einer Quelle dann auch
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so vorgetragen, im heutigen Blick, und denke, das war genau nicht das, was gut hier war.
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Und diese Idee von so wissenschaftlichem Blick auf die Vergangenheit dreht sich dann auch immer reihum.
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Ich wollte jetzt noch einen Filmkurs mit reinnehmen und zwar kannst du dich
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an Highlander erinnern?
Florian Clauß
0:48:37–0:48:44
Ja, also ich habe den vor Ewigkeiten, aber weil ich den Hauptdarsteller nicht mag Ah ja.
Micz Flor
0:48:44–0:48:48
Okay deshalb hast du ihn vor Ewigkeiten gesehen aber du kannst dich vielleicht
0:48:48–0:48:50
noch an den in Anführungszeichen bösen,
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Highlander erinnern ne, ne, war nicht Highlander, aber einer von denen,
0:48:54–0:48:58
ich weiß gar nicht wie die hießen der Kurgan dieser Rasierte,
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der dann quasi das letzte auch steht.
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Und der hat so eine Szene in der Kirche, wo er sagt so, I have something to say.
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Und dann ruft er einfach so, it's better to burn out than to fade away.
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Und das ist so ein Zitat aus dem Lied Hey, hey, my, my, into the black von Neil Young.
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Und dann glaube ich mal, hey, rock'n'roll is here to stay. it's better to burn out than to fade away.
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Und das ist dann auch so ein Satz, der hat es dann in Kurt Cobains Suicide Note geschafft.
0:49:35–0:49:37
Also it's better to burn out than to fade away.
0:49:38–0:49:42
Das steht halt so da. Und dann, man sagt ja auch manchmal so,
0:49:42–0:49:47
ja gut, wenn man die Kerze an beiden Seiten ansteckt, dann brennt sie kürzer so irgendwie.
Florian Clauß
0:49:47–0:49:51
Aber dafür heller. Ja, ist so ein bisschen das Rock'n'Roll-Versprechen.
Micz Flor
0:49:52–0:49:57
Und ich fand es ganz lustig, das schon früh, als es mit seiner Krankheit losging,
0:49:57–0:49:59
wo man ihm gesagt hat, so mit Ende 20, Anfang 30, mach mal langsam,
0:50:00–0:50:03
mach mal langsam, dann hat er gesagt, also hier Light, hat gesagt,
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it's better to wear out than to rust out.
0:50:08–0:50:12
Das ist so eine ganz milde Form, genau das gleiche Zitat. Better to wear out.
0:50:13–0:50:16
Also es ist besser, sich abzunutzen, als zu verrosten.
0:50:17–0:50:22
Also dass man tut und macht und arbeitet und nicht einfach nur verrostet.
Florian Clauß
0:50:22–0:50:27
Das ist so eine gläubige Variante, ne?
Micz Flor
0:50:28–0:50:29
So eine protestantische Sprache.
Florian Clauß
0:50:29–0:50:30
Ja, man muss es halt schaffen.
Micz Flor
0:50:31–0:50:36
Ja, aber ich wollte ja, hatte ja versprochen, dass ich ein paar Pop-Trivia-Zitate anziehe.
0:50:36–0:50:42
Das eine meine, eine Entdeckung ist eben, Better to wear out than to rust out,
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ist quasi der Vorgänger von Neil Youngs.
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Und das andere war ja klar, das Help von den Beatles, ist auch in Light Abide with the.
Florian Clauß
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Ja, das finde ich irgendwie schön, wie du das herausgearbeitet hast. Dieses Dissonante.
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Das war diese Harmonie und auf einmal dieses Herb.
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Ja, ich meine, klar, es geht halt, eins ist sicher, wir werden alle sterben.
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Jeden führt keinen Weg drumherum. Das heißt, wer kann.
Micz Flor
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Darf aber in zwei Wochen wieder einschalten.
Florian Clauß
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Gute Überleitung Das war eigentlich Podcast Epidone 76 Danke Mitch für diese,
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Teilnahme Anteilnahme Danke dir.
Micz Flor
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Dass du so ein bisschen mich gekitzelt hast dabei, dass ich dann wieder wie
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würde man sagen, den rechten Pfad gefunden habe Genau, den Gottespfad Dass ich
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mich nicht aus meiner eigenen Folge rausschneide,
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Ja.
Florian Clauß
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Ihr könnt das Ganze, wo wir jetzt langgelaufen sind, könnt ihr dann auf eigentlich-podcast.de sehen.
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Und ich denke, Mitch, du wirst auch die Noten.
Micz Flor
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Ja, ich habe das vielleicht noch für die, die selber mit Musik zu tun haben.
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Es gibt, wie heißt das, Gitarrtux für Gitarrensätzen. Es gibt Rose Garden und
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was ich gerade benutze, heißt Muse Score, also wie Muse und Score.
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Das sind Software, mit der man Noten setzen kann.
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Und ich lade die dann hoch, weil ich habe jetzt wirklich die vier Stimmen für
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unsere kleine Gesangsgruppe nochmal gesetzt.
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Und mich deshalb auch viel mit den Noten nochmal, also weil du musst dann wirklich
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ja jede Note nochmal einzeln setzen.
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So ein meditatives Verfahren wo du gleichzeitig aber auch nochmal drauf guckst
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und wirklich nochmal verstehst wie die gegenläufig arbeiten und welche Melodie wo erscheint also.
Florian Clauß
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Das heißt du veröffentlichst quasi jetzt die Noten zu dem die vier Stimmen zu dem.
Micz Flor
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Ja ne ich hab die nur nochmal quasi das sind die Originale von 1861 nicht von
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mir das steht auch so drauf aber die lade ich auch nochmal hoch wer Lust hat
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das sich nochmal irgendwie anzueignen und ja,
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durchzuschauen, kann das dann da auch machen.
Florian Clauß
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Ja, sehr schön. Also das finden wir auch auf unserer Seite. Ansonsten,
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Mitch hat es dann gesagt, das nächste Mal wieder in 14 Tagen.
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Da habe ich schon gesneakt mit Ali.
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Eine Runde, bis dahin, mach...

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