EGL049 Die Geheimnisse der Tiefsee: von den Entdeckungen unbekannter Welten unter Wasser

„Die Tiefsee ist nicht nur die letzte Grenze der Erde, sondern auch ein Spiegel unserer Zukunft“ Carl Chun, Leiter der ersten deutschen Tiefseeexpedition Valdivia

In dieser Episode tauchen wir tief in die Geschichte der Tiefsee-Erforschung ein! Wir besuchen das Naturkundemuseum in Berlin, um die Spuren der ersten deutschen Tiefsee-Expedition zu entdecken. Die Valdivia bereiste von 1898 bis 1899 unter der Leitung von Carl Chun den Atlantischen und Indischen Ozean und brachte zahllose Exponate mit, die heute noch im Museum teilweise zu sehen sind und zu Forschungszwecken benutzt werden. Dort ist auch eine große Sammlung von Feuchtpräparaten ausgestellt, die viele Funde der Valdivia enthält. Wir suchen vor Ort unter den in Alkohol eingelegten Meeresbewohnern nach der Aufschrift „Valdivia“, während Flo Micz erklärt, ab welcher Tiefe die Tiefsee beginnt und warum. Desweiteren mit welchen Fangtechniken die Valdivia gearbeitet hat, wie damals der Meeresboden vermessen wurde und welche Arten von der Expedition neu entdeckt und berühmt geworden sind. Die Aufnahme in den vollen Ausstellungsräumen klingt doch recht hallig und wir setzen die Erzählung auf dem Panke-Wanderweg fort, der direkt am Museum beginnt und bis weit hinter Pankow führt. Das Ökosystem der Tiefsee ist von kaltem Wasser, hohem Druck und wenig Nahrungsquellen geprägt und unglaublich groß. Es hat obskure Lebensformen und Lebensgemeinschaften hervorgebracht. In den Tiefen haben sogar Parasiten Parasiten! Jedes verwertbare Teilchen findet Abnehmer. Flo war schon als Kind von der Tiefsee fasziniert und wollte „Haiforscher“ werden. Später entstand der Berufswunsch Meeresbiologe. Und obwohl der Ausbildungsweg sich nicht bewahrheitet hat, ist die Begeisterung für die weitergehend unerforschte Tiefsee geblieben. Die Tiefsee bedeckt über 60% der Erdoberfläche, aber nur 0,01% davon sind verprobt. Es gibt noch so viel zu entdecken und zu lernen über den größten Teil unserer Erde. Wir diskutieren auch den Abbau von Ressourcen aus der Tiefsee und die Gefahr, dass noch zu wenig bekannt ist, um die Folgen des Tiefseebergbaus angemessen einschätzen zu können. Wir bemühen uns bei diesem Thema nicht allzu dystopisch zu werden. Schließlich gesteht Flo, wie er auf das Thema gekommen ist. ChatGpt hatte dabei seine Finger im Spiel, aber nicht zu Unrecht! Viel Spaß beim Hören und verzeiht uns die Hallenbad-Athmosphäre im Naturkundemuseum, es waren Osterferien und viele Kinder waren auch bis kurz vor Schließung im Museum sehr aktiv.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:02
Sind wir die ganze Zeit hier jetzt?
Florian Clauß
0:00:02–0:00:05
Nein, ich glaube, das ist nur so ein Aufschluss.
Micz Flor
0:00:05–0:00:07
Das wäre so lustig dann für die GPS-Map.
Florian Clauß
0:00:07–0:00:10
Achso, gut, das ist das. GPS.
Micz Flor
0:00:11–0:00:14
Das wäre dann also die GPS-Track, die den Flo immer aufnimmt.
Florian Clauß
0:00:15–0:00:19
Den kann man auch aufnehmen. Nee, machen wir mal ordentlicher einen.
0:00:19–0:00:23
Ist das super? Nee, jetzt nicht mehr.
Micz Flor
0:00:24–0:00:29
Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast, Podcast, dem Podcast,
0:00:29–0:00:37
bei dem wir beim Laufen reden und laufend reden und heute von einem ganz besonderen
0:00:37–0:00:42
Ort, den ich sehr schätze und trotzdem auch ein bisschen enttäuscht bin darüber,
0:00:42–0:00:44
wie er jetzt ist, was er ist.
0:00:44–0:00:48
Diese Folge hat Flo vorbereitet, der euch gleich sagt, wo wir sind und ich weiß
0:00:48–0:00:49
aber nicht, warum wir hier sind.
0:00:49–0:00:52
Ich weiß nicht, ob ihr euch das zeigen möchtet, ich bin sehr aufgeregt.
0:00:53–0:01:01
Und damit übergebe ich zu Flo. Hallo, es ist die Folge 49 und ja, worum geht's?
Florian Clauß
0:01:01–0:01:06
Hallo, auch von mir herzlich willkommen bei eigentlich-podcast.de.
0:01:06–0:01:11
Wir sind jetzt vor dem Tor der Welt im oberen Jura.
Micz Flor
0:01:12–0:01:12
Okay.
Florian Clauß
0:01:13–0:01:18
Und hinter uns haben wir auch ein Highlight dieser Ausstellung,
0:01:18–0:01:20
nämlich die Dinosaurier-Skelette.
0:01:21–0:01:26
Wir sind im Naturkundemuseum und wir sind, glaube ich, das zweite Mal in unserer
0:01:26–0:01:29
Geschichte des Podcasts in einem Museum.
Micz Flor
0:01:29–0:01:30
Das dritte Mal.
Florian Clauß
0:01:31–0:01:34
Das dritte Mal. Wo waren wir? Wir waren im Technikmuseum.
Micz Flor
0:01:34–0:01:41
Dann waren wir nochmal im Technikmuseum wegen dem Beute und jetzt sind wir hier im Naturkundemuseum.
Florian Clauß
0:01:42–0:01:47
Ja, zweimal Technik, einmal Naturkundemuseum. Das sind auch meine Lieblingsmuseen,
0:01:47–0:01:51
die ich oft besucht habe. Genau, ich habe dich heute hierher geführt,
0:01:51–0:01:54
weil es was mit meinem Thema zu tun hat.
0:01:55–0:02:01
Das ist gerade zu Zeiten des Archäopterics.
0:02:01–0:02:08
Hier links von uns, das ist die Asteroidensammlung, Steinsammlung.
0:02:09–0:02:12
Und da gibt es ja einige Exponate, die aus dem Weltall stammen.
0:02:12–0:02:24
Aber wir haben heute ein anderes Thema, nicht das Weltall, sondern wir invertieren quasi das Thema.
Micz Flor
0:02:24–0:02:31
Hollow Earth. Wie heißt das? Believer.
Florian Clauß
0:02:33–0:02:46
Wir tauchen in eine Welt, die heute noch zu großen Teilen unerforscht ist, die es aber,
0:02:48–0:02:52
Also keine historische Welt, nicht die Welt der Dinosaurier.
0:02:52–0:02:59
Mein Thema heute ist, und ich glaube, weil ich mich damals schon so für begeistert
0:02:59–0:03:01
habe, mein Thema ist die Tiefsee.
Micz Flor
0:03:01–0:03:06
Ja, das habe ich jetzt dann auch schon gewusst mit solchen Sätzen wie Wir wissen
0:03:06–0:03:10
mehr über Planeten, die hunderte von Lichtjahren fährt sind,
0:03:11–0:03:14
als über die Tiefe des Ozeans.
0:03:15–0:03:17
James Cameron.
Florian Clauß
0:03:19–0:03:20
Kommen wir auch noch zu sprechen.
Micz Flor
0:03:21–0:03:23
Wir sind ja ein Filmpodcast.
Florian Clauß
0:03:23–0:03:27
Wir sind ein Filmpodcast und auch James Cameron hat nicht nur Spielfilme mit
0:03:27–0:03:31
The Abyss und was war der andere, über die Tiefsee gemacht.
Micz Flor
0:03:31–0:03:33
Titanic war ja irgendwie das Ding.
Florian Clauß
0:03:33–0:03:35
Das war nicht die Tiefsee.
Micz Flor
0:03:35–0:03:38
Aber da ist er dann auch runtergetaucht.
Florian Clauß
0:03:38–0:03:42
Und er hat auch viel für die Forschung getan. Wie bin ich zu dem Thema gekommen?
0:03:43–0:03:45
Das ist, glaube ich, so ein mannigfaltiges Thema.
Micz Flor
0:03:45–0:03:51
Ja, die Brücke ist relativ einfach. Filmpodcast 90er Jahre.
0:03:51–0:03:54
Film, den ich beeindruckt habe? Titanic. Schon sind wir da.
Florian Clauß
0:03:56–0:03:57
So, jetzt,
0:03:59–0:04:06
sind wir nämlich in diesem Raum, zu dem ich auch mit dir gehen wollte.
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Nämlich hier haben wir sogenannte Feuchtpräparate. Und zwar massenhafte Feuchtpräparate.
0:04:16–0:04:20
Also ich hätte gehofft, aber auch so ein bisschen befürchtet,
0:04:20–0:04:24
dass wir jetzt nicht unbedingt genau das finden, was ich suche.
0:04:25–0:04:31
Ich möchte nämlich mit dir über die erste deutsche Tiefsee-Expedition sprechen, die Valdivia,
0:04:32–0:04:40
die 1898 bis 1899 den Atlantischen Ozean,
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den Indischen Ozean befahren hat und die ganz viele von diesen Präparaten mitgebracht
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hat, die eben auch hier zu sehen sind.
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Vielleicht finden wir hier das eine oder andere Label an diesen Präparaten,
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die halt auf die Herkunft schließen lassen.
0:04:58–0:04:59
Weil die wir...
Micz Flor
0:04:59–0:05:00
Kommt man eigentlich noch rein?
0:05:01–0:05:05
Nee, ich glaube, das ist wirklich so ein Raum, wo man nicht reinkommt.
0:05:05–0:05:08
Aber war es nicht früher möglich da drin?
Florian Clauß
0:05:08–0:05:13
Ja, nee, nee, nee. Hier bist du nicht reingekommen. Das ist wirklich nur diese Exponate.
Micz Flor
0:05:14–0:05:18
Also vielleicht ganz kurz für die, die den Raum nicht kennen und die einfach nur zuhören.
0:05:19–0:05:23
Es ist ein großer Raum, der wahrscheinlich, würde ich mal sagen,
0:05:25–0:05:32
bestimmt fast 30 Meter lang ist und vielleicht sieben Meter hoch, oder? Was denkst du?
Florian Clauß
0:05:32–0:05:34
Ja, sieben Meter kommt gut hin.
Micz Flor
0:05:35–0:05:40
Vor uns ist ein mit Glas verschlossenes Regalsystem.
0:05:40–0:05:45
Das Regalsystem ist aus Eisen gemacht, also hat so sehr so eine Ästhetik von Lagerraum.
0:05:47–0:05:51
Ist lackiert, ist nicht ganz billig, also es ist schön gemacht.
0:05:51–0:05:53
Das hat was von Filmkulisse.
0:05:53–0:05:55
Da drin sind Gläser, riesengroße Einmachgläser.
0:05:56–0:06:05
Und da drin wiederum sind eben ehemalige Lebewesen, die jetzt alle in Form alter
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Hütte oder wie auch immer eingelegt sind.
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Die gefunden wurden eben auf
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Schall. Und das Ganze ist von hinten angeleuchtet. Es ist sehr dramatisch.
0:06:13–0:06:17
Also es ist wirklich so wie, es ist eigentlich wie aus so einem Hellboy-Film,
0:06:17–0:06:19
wenn die da irgendwie so ein Museum,
0:06:22–0:06:25
wo da nachts irgendwas passiert, wenn eigentlich niemand mehr da ist,
0:06:25–0:06:26
wo dann jetzt gleich eine Wand durchbrochen wird.
Florian Clauß
0:06:27–0:06:30
Dann fangen sie langsam an, die Deckel sich zu heben und Tiere sich zu bewegen.
0:06:30–0:06:35
Wir sind hier nämlich vor den Rochen, allen möglichen Fischen,
0:06:36–0:06:38
aber auch Hintenfische sind hier zu sehen.
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Also es gibt noch ganz viel mehr in den Tiefen des Naturkundemuseums von Exponaten,
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Präparaten, die dann von den Expeditionen mitgebracht wurden.
0:06:48–0:06:52
Auch Fotografien hat das Naturkundemuseum von der Valdivia.
0:06:53–0:07:00
Valdivia wurde geleitet von dem Zoologen Karl Kuhn.
0:07:00–0:07:05
Der wird aber geschrieben wie so fast chinesisch, also C-H-U-N,
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wird aber Kuhn ausgesprochen.
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Die haben unzählige Arten entdeckt. Das ist ja noch heutzutage so,
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wenn irgendwo eine Tiefsee-Expedition ist, dann kommen auch ganz viele neue
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Arten zum Forschern, immer noch.
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Das hat die Tiefsee in so Ansicht, weil die noch ein relativ unerforschtes Gebiet ist.
0:07:25–0:07:31
Man sagt sogar, dass bestimmt eine Milliarde von Arten an Bakterien sind noch
0:07:31–0:07:32
nicht entdeckt worden in der Tiefsee.
0:07:33–0:07:38
Also eine immense Zahl, deswegen auch ein extremst wichtiger Lebensraum.
0:07:38–0:07:44
Und in Zeiten des Wandels, Klimawandel, Anthropozän.
0:07:46–0:07:51
Umso wichtiger, mehr über den Tiefsee zu kennen. Weil in der nächsten Zeit wird
0:07:51–0:07:56
auch dieser Ausbau von Bergbau und so weiter, Tiefsee-Bergbau wird sich ausweiten.
0:07:56–0:08:00
Das heißt, da werden auch die ganzen Ressourcengebiete und so weiter angezappt.
0:08:01–0:08:06
Und weil auch unglaublich viele Metallvorkommen in der Tiefsee zu bergen sind.
0:08:06–0:08:13
Deswegen ist dieser Schutz des Lebensraums und die Kenntnis darüber ist heutzutage so extrem wichtig.
0:08:13–0:08:22
Ich möchte dir jetzt von Carl Kuhn einen Ausschnitt vorlesen aus den Tiefen der Weltmeere.
0:08:22–0:08:26
Das ist das Buch, was er gleich im Anschluss nach der Expedition geschrieben
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hat, kam dann auch gleich 1900 raus, war ein Bestseller damals.
0:08:30–0:08:32
Aber das gibt nochmal so ein bisschen
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einen Eindruck, mit was für einem Forschungsschiff wir es da zu tun haben.
Micz Flor
0:08:36–0:08:45
Es ist auch mal eine Frage gewesen, wie tief war denn Tiefseetauchen vor 120 Jahren?
Florian Clauß
0:08:45–0:08:47
Ja, also es geht nicht ums Tauchen.
Micz Flor
0:08:48–0:08:54
Entschuldigung, TJ. Ich übergebe das Mikrofon wieder unserem Korrespondenten
0:08:54–0:08:56
aus dem späten 19. Jahrhundert.
Florian Clauß
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Es geht vor allen Dingen um Tiefsee, lässt sich ziemlich genau dann auch lokalisieren.
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Nämlich die Tiefsee kann so grob als Lebensraum definiert werden,
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wo kein Licht mehr hinkommt.
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Also wo keine Lebewesen oder keine Pflanzen, die halt auf Protosynthese basieren.
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Das ist so bei 400 bis 600 Metern kann man das einorten.
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Und Tiefsee ist im Prinzip dann auch dieser Graben, der sich an dem Schelfmeer befindet.
0:09:31–0:09:33
Also wenn du dir vorstellst, es gibt die Kontinentalplatten,
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die liegen auf der Landkruste, auf der Kontinentalkruste.
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Und dann gibt es einen großen Bereich, der dann so quasi absackt,
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wo dann das Meer anfängt. Und das ist das Schelfmeer.
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Und das Schelfmeer ist zum Beispiel hier in Europa, das ist die Nordsee,
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ein ziemlich groß gestrecktes Schelfmeer, wo es dann halt wie auch so,
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200-300 Kilometer rausgeht und Schelf ist dann so der Bereich so um die 200-300
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Meter, auch Tiefmeter. Also nicht nur Kilometer.
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Und dann gibt es dann halt diesen Kontinentalhang, da wo die ganzen Romane von
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der Schwarm hier spielen.
Micz Flor
0:10:10–0:10:13
Und sie büßt also auch.
Florian Clauß
0:10:13–0:10:17
Genau, also da geht es halt runter. Und es geht halt wirklich so tief runter.
0:10:17–0:10:21
Und das Schelfmeer ist in Europa, in Europa ist es halt recht lang gesteckt.
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Aber wenn du zum Beispiel in Kalifornien bist, In zwei, drei Kilometern,
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wenn du rausschwimmst, fängt dann schon die Tiefsee an oder rausfährst oder wie auch immer.
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Da geht es ziemlich schnell bergab und Tiefsee fängt dann so ab 500 Meter an.
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Und es ist grob gesagt ein Lebensraum, wo eben kein Licht mehr hinkommt.
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Das heißt, da auch die entsprechende Nahrungslage so ist, dass die Tiere sich
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entweder nur untereinander essen können oder halt von Aas leben.
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Aber natürlich gibt es auch so bestimmte Wanderungen, wo in vertikalen Wanderungen,
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wo dann Plankton nach oben an die Meeresoberfläche dann in der Nacht schwimmt
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und dann nachts wieder runter.
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Das ist übrigens die größte tägliche Wanderung an Biomasse, die wir haben auf dem Erdbein.
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Also das sind auch, man kann sich das nicht vorstellen, wie viele Waggons,
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wahrscheinlich dreimal zum Jupiter und zurück oder so an Masse,
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die sich dann jeden Tag hin und her bewegt. Also unglaublich.
Micz Flor
0:11:25–0:11:29
Aber es gibt doch auch Lebewesen da unten, die dann an irgendwelchen heißen
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Quellen von Späten basiert sind, also die sich wirklich da unten auch ernähren
0:11:33–0:11:34
und da unten auch entstehen. Genau.
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Also die wirklich komplett entkoppelt sind, weil von dem bisschen,
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was ich weiß, gibt es ja auch eben Tiere, die davon leben, dass alles,
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was dann stirbt, auch nach unten sinkt, Und auch Hunden am Ozeangraben.
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Ich weiß halt nicht, wie es in der Tiefsee wirklich ist.
0:11:48–0:11:53
Aber auch da eben so Aasfresser sind, die halt alles, was runterkommt, dann zersetzen können.
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Aber eben diese Kleinstlebewesen oder irgendwelche Shrimps auch,
0:11:56–0:12:03
die dann an kleinen Vulkanen nippeln und sich mit Schwefel ergötzen, wo wir uns mit...
0:12:06–0:12:07
Carbon ergötzen.
Florian Clauß
0:12:07–0:12:12
Das ist genau der Punkt, dass die sogenannten schwarzen Raucher,
0:12:12–0:12:17
nennt man das, das sind dann halt so unterirdische Magma-Ausstoßungen,
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also da Vulkane, die auch nicht eine lange Lebenszeit haben.
0:12:21–0:12:26
Je nach Verschiebung dieser Ozeankruste dann, wenn du in der Tiefsee bist,
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können dann halt solche Lava- Ausbuchtungen passieren und dann gibt es halt
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auch so eine ganze Reihe von Lebewesen, die darauf spezialisiert sind.
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Sehr schnellstwachsend sind, um dann halt auch diese kurze Blase an Energie,
0:12:42–0:12:44
die da entsteht, halt auch optimal ausnutzen zu können.
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Das haben wir zum Beispiel mit den Röhrenwürmern da. Die siedeln sich dann auch
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gerne an solchen Quellen nieder.
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Und dann ist es eine der schnellstwachsendsten Lebensformen, die es gibt.
0:12:55–0:12:58
Während eine andere Art von Rohrenwurm, der irgendwo in der Tiefsee abhängt,
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wo es dann halt irgendwie so kontinuierlich gleichbleibende Bedingungen über
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Jahrmillionen sind, eines der langsam wachsenden Tiere ist.
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Also du hast dann auch da so einen Kontrast und dann gibt es auch solche unglaublichen
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Phänomene, wie du kannst in dieser Lava, in diesem kochend heißen Wasser noch
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immer Bakterien nachweisen, wo man nicht weiß, wie schaffen die das da zu überleben.
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Man sagt dann halt irgendwie so 120 Grad sind so die Lebensschwelle,
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also die Bedingungen, wo dann noch Bakterien leben können, aber darüber hinaus
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geht es halt irgendwie so, geht es halt nicht mehr.
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Und das sind halt total spannende Plätze, das ist fast eine eigene Folge wert,
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habe ich auch überlegt, nehme ich jetzt nicht so mit rein, aber das ist hier
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absolut faszinierend, weil ja auch gesagt wird, dass an diesen Plätzen,
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an diesen Orten dann das Leben entstanden sein könnte.
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Also das ist eine Theorie, dass das Leben aus der Tiefsee kommt oder das kommt
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sowieso aus dem Meer, das wissen wir, so viel ist sicher, aber dass es halt in solchen Spots war.
Micz Flor
0:13:54–0:13:57
Früher war natürlich dann diese Theorie, dass ja, da waren ganz viele Blitze
0:13:57–0:14:01
und ganz viele Vulkane und dann war das irgendwie, aber natürlich ist es naheliegend,
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dass es an Orten, wo wirklich auch so hoher Druck entsteht, also ganz tief,
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was ja gleichzeitig völlig exponiert, aber auch völlig geschützt ist.
0:14:11–0:14:14
Ja, jetzt sind wir auf der anderen Seite und jetzt sehen wir etwas,
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was ein bisschen leckerer aussieht als die ganzen Wochen.
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Und zwar sind wir hier vor einer ganzen Reihe von Heringen und anderen heringsähnlichen Fischen.
Florian Clauß
0:14:24–0:14:29
Wir haben die Tiefsee als einen Raum. Ich hatte es schon erwähnt,
0:14:29–0:14:34
über 70 Prozent der Masse der Erde wird von den Meeren bedeckt.
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Und davon ist über 60 Prozent Tiefsee.
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Also ab einer Tiefen von ungefähr 2.000 bis 3.000 Metern geht es halt runter.
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Das ist so die Tiefsee, der Bereich.
0:14:45–0:14:49
Dann gibt es auch die sogenannten Gräben, die Kanäle.
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Mariannenraben ist der tiefste Punkt der Erde mit 10.000, 8.000 und sonst was Metern.
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Also wo dann nochmal 2.000, nochmal einmal Höhenwanderung nach dem Mount Everest.
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Ja, zwei Kilometer. Zwei Kilometer.
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Ja, also es ist wirklich unvorstellbar, wie tief das ist.
0:15:12–0:15:20
Und von diesem ganzen Bereich kann man sagen, haben wir 0,01 Prozent überhaupt verprobt.
0:15:20–0:15:23
Verprobt im Sinne, dass wir da Informationen rausgeholt haben.
0:15:24–0:15:29
Von der auch eine Herausforderung in dem ganzen Bereich ist die Frage,
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wie das zu kategografieren.
0:15:32–0:15:40
Wie schaffe ich denn überhaupt so eine Landschaftskarte? Das war auch gerade motiviert.
0:15:40–0:15:44
Also die Erforschung der Tiefsee ist motiviert, ist eine Mediengeschichte mal wieder.
0:15:45–0:15:50
Also damals, zu der Zeit von Carl Kuhn, ist man davon ausgegangen,
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dass es kein Leben unter 300 Meter Wasseroberfläche gibt.
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Das konnten die sich nicht vorstellen. Dann, als die ersten Tiefseekabel verlegt
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wurden, also Telegrafie, also wir reden hier von Mitte des 19.
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Jahrhunderts, da haben die festgestellt, als die dann dieses Kabel geboren haben,
0:16:10–0:16:14
um Reparaturarbeiten zu machen, dass das Ganze überzogen war von irgendwelchen
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Krustentieren, Muscheltieren und so weiter.
0:16:16–0:16:19
Und dann kam erst mal, okay, da gibt es ja doch Leben da unten.
Micz Flor
0:16:20–0:16:27
Das ist ja sehr menschlich, oder? Also diese Ferrero-Rochet-Verpackung,
0:16:27–0:16:31
die kann ich wegwerfen, die zersetzt sich ganz bestimmt, alles wird gut.
0:16:32–0:16:39
Also sehr humanistisch mit egozentrischem Touch.
Florian Clauß
0:16:43–0:16:47
Genau, dann wurde überhaupt erstmal da ein Augenmerk drauf gerichtet und dann
0:16:47–0:16:51
war es natürlich auch eine Frage von, und das fing dann so an mit,
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ja wahrscheinlich erst so richtig, dass es exponiert wurde dann in den 40er,
0:16:57–0:17:01
50er Jahren des letzten Jahrhunderts, nämlich diese Erdöl-Zufe.
0:17:02–0:17:07
Dafür brauchst du auch bestimmte Vorstellungen, was dann ab einer gewissen Wassertiefe
0:17:07–0:17:10
ist, dafür brauchst du Karten, dafür brauchst du Informationen,
0:17:10–0:17:16
wie der Untergrund geschaffen ist, um das dann halt auch entsprechend abzutragen und die,
0:17:16–0:17:19
ganzen Ich habe eine kurze Frage.
Micz Flor
0:17:19–0:17:23
Weil wir sind ja immer noch in diesem großen Raum drin und ich habe das Gefühl,
0:17:23–0:17:26
dass hier viel Hall ist und jetzt denke ich, habe ich so ein bisschen diese
0:17:26–0:17:30
Podcast-Idee, dass der Ton vielleicht anstrengend zu hören ist und wenn wir
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ans Publikum denken, sollten wir das einfach so,
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mitnehmen als Inspiration und damit,
0:17:38–0:17:41
woanders weitersprechen, wo einfach vielleicht der Sound besser ist?
Florian Clauß
0:17:41–0:17:45
Ich würde, wir dribbeln hier noch so ein bisschen rum, vielleicht,
0:17:45–0:17:49
um nochmal so das Schild von der Valdivia zu finden.
0:17:49–0:17:52
Aber so richtig habe ich noch nichts gesehen.
Micz Flor
0:17:52–0:17:55
Ja, das Älteste, was ich bis jetzt gesehen habe, war...
Florian Clauß
0:17:55–0:17:58
Hier von Fromm, 1909.
Micz Flor
0:17:59–0:18:00
Nee, ich war bei 1908.
Florian Clauß
0:18:00–0:18:03
Also man riecht ja noch förmlich das...
Micz Flor
0:18:03–0:18:04
Was hast du gesagt, 1897?
Florian Clauß
0:18:05–0:18:09
1898. Also man riecht noch diesen Alkohol.
Micz Flor
0:18:10–0:18:13
Nee, das bin ich. Nee, Quatsch, ich trinke nicht.
0:18:17–0:18:17
Gießenalkohol.
Florian Clauß
0:18:19–0:18:21
Also was ich mir wirklich dann, aber ich dachte schon, das kriegen wir nicht
0:18:21–0:18:26
hin, nämlich es gibt eine berühmte Art, weil die wir auch gefunden haben,
0:18:27–0:18:37
einen Tintenfisch, der dann Vampirius infinatis heißt, nämlich so der Vampirtintenfisch aus der Hölle.
Micz Flor
0:18:38–0:18:38
Okay.
Florian Clauß
0:18:38–0:18:45
Und wenn man den dann in der Abbildung sieht, das ist ein Tiefseetintenfisch,
0:18:45–0:18:47
der so in 3.000, 4.000 Metern vorkommt.
0:18:47–0:18:50
Und der ist auch recht klein.
0:18:50–0:18:53
Also ich habe ein Foto gesehen, wo der auch in so einem Kolben hing.
0:18:53–0:18:58
Und der hat dann quasi so seine acht Arme. Das ist so ein Übergangstierchen.
0:18:58–0:19:02
Und dann mit den Armen, die sehen aus wie so ein Umhang.
0:19:02–0:19:07
Die Arme sind nicht frei, sondern die haben dann quasi so Häute dazwischen.
0:19:07–0:19:12
Und der stellt die dann so auf wie so ein Vampir, der dann halt so einen riesen
0:19:12–0:19:17
Umhang hat und hat dann auch so spitze Klauen vorne und das hat dann erstmal
0:19:17–0:19:22
so eine Höllengestalt bei denen dann so als Assoziation ausgelöst.
0:19:22–0:19:27
Und der schwebt dann in der Tiefsee und der bewegt sich nicht aktiv,
0:19:27–0:19:30
sondern er schwebt und ernährt sich von Schwebeteilen.
0:19:34–0:19:38
Und das ist überhaupt nochmal ein total interessantes Phänomen, der Tiefsee.
Micz Flor
0:19:38–0:19:41
Das ist interessant, weil diese Vampirsache hatte ich jetzt sofort aus Verhalten
0:19:41–0:19:45
und nicht auf die Erscheinung bezogen.
0:19:45–0:19:49
Ich habe gleich gedacht, der ernährt sich dann vampirhaft von vielleicht sogar
0:19:49–0:19:50
anderen Tintenfischen.
0:19:50–0:19:57
In Wahrheit war es jetzt dann, dass er sich benimmt wie ein Vampir.
0:19:57–0:19:58
Also er sieht aus wie ein Vampir.
Florian Clauß
0:19:58–0:20:04
Ich finde es insofern interessant, weil zu der Zeit sind ja auch die ganzen Romane rausgekommen.
0:20:04–0:20:10
Also es war dann so Frankenstein, Vapir. Und dass dann auch so diese Expedition
0:20:10–0:20:14
natürlich auch wieder so inspiriert war von solchen kulturellen,
0:20:14–0:20:18
so popkulturellen Phänomenen, dass dann halt wieder in diese Artenbenennung reingeflossen ist.
0:20:19–0:20:23
Ich schiebe das die ganze Zeit vor mir her, weil du gesagt hast, wegen des Sounds.
0:20:23–0:20:26
Das ist richtig, wenn ich jetzt was vorlese, wäre vielleicht ein wenig heiliger Raum besser.
0:20:26–0:20:32
Aber was ich nochmal sagen wollte hier an dieser Stelle, alle Exponate,
0:20:32–0:20:36
Präparate, die hier auch dann aus der Tiefsee geborgen wurden,
0:20:36–0:20:39
sind so auch sozusagen so Nullpräparate.
0:20:39–0:20:45
Also es gibt eine Expedition, die war dann 30 Jahre vorher, die Challenger-Expedition.
0:20:45–0:20:50
Das war die erste Tiefsee-Expedition von den Briten. Die ist dann 1870 ins Meer gestochen.
0:20:50–0:20:57
Und ganz viele Exponate, die da rausgefischt wurden, gelten heute noch als.
0:20:58–0:21:02
Referenzexponate, um überhaupt dann die Veränderung von Kieftee erforschen zu
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können, weil du musst ja gucken, wie haben sich, also du hast ja nur diese relativ zufällige,
0:21:08–0:21:12
Funde, die man da rauszieht und das sind gleichzeitig aber so die Null-Exemplare,
0:21:12–0:21:14
weil die waren zu dieser Zeit,
0:21:14–0:21:18
später hat man, oder früher hat man ja nichts, man kann dann halt irgendwie
0:21:18–0:21:23
auf Fossilien gehen oder so weiter, aber so So echte Tiere, die man jetzt hier
0:21:23–0:21:26
so in Form all der Hit und Alkohol sieht, hat man da ja nicht rausgezogen.
0:21:26–0:21:29
Das ist halt nochmal so dieses Wertvolle an dieser Sammlung,
0:21:29–0:21:34
weil immer noch die Zoologen oder Artenbestimmer dann eben diese Altpräparate
0:21:34–0:21:37
rausholen und gucken, was weicht davon ab.
0:21:37–0:21:41
Das ist im Prinzip wie quasi der initiale Commit in so einem Git-Repository
0:21:41–0:21:43
und dann werden da nur noch Diffs so abgezogen.
Micz Flor
0:21:45–0:21:48
Ich denke eher an Google-Fonts, an deine Google-Fonts-Folge.
0:21:48–0:21:52
Also wie subtil diese Riefenarten voneinander abweichen.
0:21:52–0:21:56
Man gucken kann, wo kommt das denn alles her, also wie ist das verknüpft.
0:21:56–0:22:00
Wobei diese Idee, dass jetzt in dieser relativ kurzen Zeit, dann geht es nicht
0:22:00–0:22:02
um genetische Veränderungen, sondern wirklich um Artenbestimmung,
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also Familien zu finden.
Florian Clauß
0:22:04–0:22:07
Es geht um die Artenbestimmung, es geht vor allen Dingen auch um den Einfluss
0:22:07–0:22:10
von Klimaveränderungen.
0:22:10–0:22:15
Ganz großes Thema in der Tiefsee ist auch die Übersäuerung der Meere durch den
0:22:15–0:22:20
höheren CO2-Ausstoß. Das wird ja ganz massiv von den Meeren aufgenommen.
0:22:20–0:22:22
Das führt zu einer Übersäuerung des Milieus.
0:22:23–0:22:27
Anderes Thema ist, man findet auf dem Variantengraben auch schon Mikroplastik.
0:22:27–0:22:32
Das war das, was James Cameron dann hochgetragen hat in seiner Challenger-Experiment.
0:22:33–0:22:37
Der hat dann auch in Bodenproben genommen. Das war ja der Mensch,
0:22:37–0:22:40
der am längsten, am tiefsten Punkt der Erde war, mit zwei Stunden.
0:22:40–0:22:44
Und hat ja auch diesen Film gedreht. Auch absolut faszinierend, dass ich meine,
0:22:45–0:22:52
dass dann Cameron neben großartigen Blockbustern dann noch in dieser Wissenschaftsgeschichte
0:22:52–0:22:58
so eine tragende Rolle spielt und dann noch Bodenproben aus dem Mariannengraben holt.
0:22:58–0:23:04
Als Kind war er total im Tiefsee und so kommt seine Faszination für das Gebiet.
Micz Flor
0:23:05–0:23:09
Das ist halt Cameron, weil ich hätte jetzt eher gedacht, das ist Silvester Stallone,
0:23:09–0:23:12
aber er ist vielleicht nicht reingekommen in das kleine Loch mit seinen Schuhen.
0:23:12–0:23:15
Er war draußen, hat den Bohrer in die Tiefsee gerammt.
0:23:16–0:23:19
Er hält ein Kabel fest und sagt, I'll get you out of here.
Florian Clauß
0:23:20–0:23:26
Aber das sind so Sachen, Mikroplastik, alles, was auf den Lebensraum einwirkt, durch eben Menschen.
0:23:27–0:23:30
Das kannst du natürlich dann ganz gut bestimmen, weil da hat sich wirklich auch
0:23:30–0:23:34
neben diesen genetischen Veränderungen einfach auch ein Lebensraum verändert,
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der erstmal so voll abseitig ist.
0:23:38–0:23:43
Man würde jetzt nicht die Idee haben, dass die Tiefsee sich dadurch irgendwie
0:23:43–0:23:45
verändert durch unser Zutun.
0:23:46–0:23:53
Aber trotzdem hat man diese Ausstrahlung, was eben so umso mehr den Druck erhöht,
0:23:53–0:23:56
viel mehr über die Tiefsee herauszufinden.
Micz Flor
0:23:56–0:24:02
Ich würde jetzt mal eine Brücke zu diesem Vampir-Oktopus, den du vorhin beschrieben
0:24:02–0:24:07
hast, schlagen, weil da war ich ja vorhin erstaunt, dass dieser Vampir-Oktopus Vampir heißt,
0:24:07–0:24:11
weil er sich so komisch benimmt und nicht, weil er in seinem Verhalten irgendwie Vampir-ähnlich ist.
0:24:11–0:24:16
Und du meintest halt eben so Populärkultur, die dann halt auch in der Namensgebung reinkam.
0:24:17–0:24:21
Und dem gegenüber steht jetzt dann hier vor uns ja, wie du sagst, wirklich ein,
0:24:23–0:24:27
Wissensfundus. Also die Dinger hier sind benannt, kartografiert,
0:24:27–0:24:28
miteinander in Bezug gesetzt und so.
0:24:29–0:24:34
Und gleichzeitig sind wir natürlich jetzt in dem Museum, wo die alles andere als ein Archiv sind.
0:24:34–0:24:37
Das ist ja nur noch die Illusion eines Archivs. Wenn der Blick dann nach oben
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geht zum Beispiel, dann wird es ja schnell sehr dünn.
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Also es ist irgendwie so auf Augenhöhe stehen halt so die,
0:24:43–0:24:46
geilsten Dinge. Gerade wenn man reinkommt.
0:24:49–0:24:52
Die Impulsartikel für Kinder liegen jetzt auf Kniehöhe.
Florian Clauß
0:24:52–0:24:54
Oben gibt es die Chipsorten.
Micz Flor
0:24:54–0:24:56
Die man nicht möchte. Aber das finde ich dann wiederum auch interessant,
0:24:56–0:24:59
weil natürlich hier auch eine Form der Inszenierung passiert.
0:24:59–0:25:03
Du sagst Mediengeschichte, aber auch was wir hier sehen, ist ja so, das soll uns ja,
0:25:05–0:25:08
mehr ergreifen, als dass es sich uns erschließen soll.
0:25:08–0:25:13
Und der Wunsch ist natürlich gleichzeitig, dass wir diese emotionale Reaktion,
0:25:13–0:25:17
die wir hier für das kuratorische Werk haben,
0:25:17–0:25:23
dass die uns wiederum mit den Lebewesen so tief verbindet, dass wir nachhaltig
0:25:23–0:25:26
auch daran denken werden und unser Verhalten auch darauf abstimmen,
0:25:26–0:25:31
dass es diesen Tieren oder deren Nachfahren, die nicht in formalitärem Blut geht.
Florian Clauß
0:25:32–0:25:38
Also hier könnten wir ein Exemplar haben, was dann auch von der Valdivia entdeckt
0:25:38–0:25:42
wurde, weil es auch sehr populär wurde, ein Anglerfisch, eine Art des Anglerfisches,
0:25:42–0:25:47
die dann nach dem Kapitän benannt wurde, nämlich Krächi, Krachmann.
0:25:47–0:25:54
Ich weiß nicht genau, ich habe jetzt nicht das Audio dabei, müssen wir uns merken,
0:25:54–0:25:55
ich habe es fotografiert.
Micz Flor
0:25:55–0:26:00
Wie hieß die Mission?
Florian Clauß
0:26:02–0:26:02
Valdivia.
Micz Flor
0:26:03–0:26:06
Hier vorne steht, kann ich durchlesen, steht Arcania.
Florian Clauß
0:26:07–0:26:11
Arcania. Aber das ist das andere Regal.
0:26:12–0:26:18
Du sagst so, es ist natürlich ein Ausstellungsraum, wo dann auch das inszeniert wird für das Publikum.
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Ich meine, wir haben jetzt für die 20 Minuten auch 11 Euro bezahlt.
0:26:23–0:26:27
Also es muss ja sicher was bringen. Aber natürlich, hier wird immer noch Forschung gemacht.
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Also das hatte ich ja schon vorhin erwähnt. Mit einem riesen Fundus an Räumen
0:26:33–0:26:36
hier, Käfersammlungen, irgendwelche anderen Artensammlungen,
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die hier noch in Schubladen vergraben sind.
0:26:38–0:26:44
Also das ist noch nach wie vor für Biologen ein ganz zentraler Ort,
0:26:44–0:26:46
um ihre Forschung zu machen.
Micz Flor
0:26:46–0:26:49
Auf jeden Fall. Und das ist halt das Verwirrende daran, dass man halt so das
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Gefühl hat, Wer jetzt als Forscher hier reinkommt, der braucht eine Karte,
0:26:52–0:26:56
um zu verstehen, was er wo finden oder was sie wo finden wird.
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Weil das hier eben so sortiert ist, dass es maximal einen Eindruck schenkt von außen.
0:27:03–0:27:06
Wenn du drinnen bist, musst du dich wahrscheinlich neu orientieren.
Florian Clauß
0:27:06–0:27:14
Ich glaube, das ist ein großes Feld der Bibliothekswissenschaften,
0:27:14–0:27:17
dieses Erstellen von Taxonomien.
0:27:18–0:27:21
Und ich glaube, das wird hier auch immer einfacher.
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Also weil wir entsprechende Hilfsmittel wie generative KI haben oder Fotografie,
0:27:29–0:27:31
wo du dann einfach nur noch hier so drüber schwenken musst.
0:27:32–0:27:36
Und du hast jetzt im Prinzip eine Gestaltserkennung, kannst du dann drüber laufen lassen.
0:27:36–0:27:41
Dann hast du dann wahrscheinlich relativ schnell dein Archiv dann digital zusammengeklickt.
0:27:41–0:27:44
Würde ich mal behaupten. Aber es ist ein anderes Thema.
Micz Flor
0:27:45–0:27:48
Und Artefakte so, wenn ich hier reingucke, ich meinte ja vorhin,
0:27:48–0:27:51
das sei sicherlich, ich meine mich zu erinnern, dass man nochmal rein konnte
0:27:51–0:27:56
und man sieht hier vorne, also von uns abgewandt im Regal zur anderen Seite hin,
0:27:56–0:28:03
auch Zeichen für den Code, den man eingeben muss, um im Audio Guide bestimmte
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Sachen abzuhören, die eindeutig nicht für uns optimiert sind,
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sondern für Leute, die drinnen sind.
0:28:09–0:28:15
Also meine Vermutung ist, dass man in der Tat von nicht allzu langer Zeit noch rein durfte.
Florian Clauß
0:28:15–0:28:20
Es gibt sicher, ich glaube, das kann dann nur durch Führung und so weiter hier
0:28:20–0:28:22
auch erschlossen werden, dass du dann reinkommst.
0:28:22–0:28:24
Also es gibt hier auch eine Führung.
0:28:25–0:28:28
Es gibt ja zahllose Dokumentationen über die Vier.
Micz Flor
0:28:30–0:28:31
Kenne ich alle.
Florian Clauß
0:28:32–0:28:35
Ich habe mir ein paar angeguckt, die sind dann auch sehr unterhaltsam.
0:28:35–0:28:41
Und eine davon ist natürlich, dass man auch hier mit entsprechenden kundigen
0:28:41–0:28:43
Menschen durch diese Sammlung geht und der erklärt das dann.
0:28:44–0:28:47
Also da gibt es schon einiges, was man hier so auch sehen kann.
0:28:49–0:28:51
Klingt, glaube ich, die ganze Zeit, als ob wir ein Schwimmbad wären.
Micz Flor
0:28:53–0:28:55
Schwimmbad mit sehr wenigen, sehr lauten Kindern.
Florian Clauß
0:28:57–0:29:03
Apropos sehr wenig und sehr laut, was auch generell von der Tiefsee gesagt werden
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kann, was ich auch eine interessante Beobachtung finde,
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ist nämlich, dass wir eine unglaubliche Diversität von Arten haben,
0:29:10–0:29:15
also eine hohe Artenvielfalt, aber wenig Exemplare pro Art.
0:29:15–0:29:20
Also das heißt, wir haben hier eine ganz hohe Einnischung vorliegen.
0:29:20–0:29:25
Das heißt, die Tiefseetiere, die gucken so in diesem Ökosystem,
0:29:26–0:29:28
dass sie jede Nische irgendwie ausnutzen können.
0:29:28–0:29:35
Es gibt gerade so zeitgenössische Expeditionsschiffe, das ist die Polarstern
0:29:35–0:29:38
und jetzt kommt eine neue, Polarstern 2 gibt es auch noch.
0:29:38–0:29:41
Die werden in dieser Tage auch für die Tiefseeforschung genommen,
0:29:41–0:29:44
auch jetzt mit Tauchbooten und so weiter dabei.
0:29:44–0:29:49
Da gibt es eine Professorin, die Frau Brandt, die sich dann auch mit Meeresasseln
0:29:49–0:29:54
und gerade mit der Diversität in der Tiefsee auseinandergesetzt hat und die hat dann auch.
0:29:55–0:30:00
Festgestellt, dass eben bei den Asseln eine ganz hohe, dass die sich sehr stark
0:30:00–0:30:02
einnischen, ein bisschen so wie die Darwinfinken.
0:30:02–0:30:08
Die Darwinfinken, die dann halt auch jede Form an einem Baum irgendwo sich spezialisiert
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haben und das ist immer die Voraussetzung, man hat ein gleichbleibendes Ökosystem.
0:30:12–0:30:18
Dann in Ökosystemen, wo die Bedingungen nicht so häufig wechseln,
0:30:18–0:30:21
wie jetzt zum Beispiel, wenn du irgendwo im aktiven Vulkanbereich bist oder
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in irgendwelchen Fluten oder so was, wo häufig Meerespiegel und so was,
0:30:25–0:30:31
da hast du ja nicht so eine kontinuierliche Fläche, wo du dann halt einnischen kannst, sondern.
0:30:32–0:30:36
In der Tiefsee ist es ja auch, du hast ein Kontinuum, wenn man sich das mal vorstellt.
0:30:36–0:30:41
Du hast einen dreidimensionalen Raum, der gleichbleibende Bedingungen hat,
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weil ja nämlich die Dichte des Wassers am höchsten bei 4 Grad ist,
0:30:46–0:30:47
aber die Temperaturen sind,
0:30:48–0:30:53
und das war auch eine Erkenntnis der Valdivia, die ganz hoch anzurechnen ist,
0:30:53–0:30:58
die waren ja im Indischen Ozean bereist, am Äquator nähe, und die waren in der
0:30:58–0:31:02
Antarktis und haben dann diese unglaublichen Eisberge. Das war auch diese Faszination.
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Das war auch Popkultur. Die haben alle Eisberge gezeichnet und fotografiert.
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Ab einer gewissen Tiefe, so meistens ab 2000 Meter, hast du gleichbleibende Temperaturen.
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Das heißt, die haben die gleichen Arten hochgefischt, egal ob sie am Aquator
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waren oder dann halt in der Antarktis. Das war auch nochmal so.
0:31:20–0:31:25
Aber in einer Geschichte kann sich quasi das alles horizontal ausbreiten und
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gleichzeitig vertikal. Also und deswegen kann ja auch so eine Einigung dann
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so passieren in dieser Form, weil du halt...
Micz Flor
0:31:33–0:31:37
Das ist ja auch die Kuriosität von Wasser, weshalb es ja wohl auch unser Leben
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gibt, so wie wir es kennen, ist, dass es Wasser bei hohem Druck auf vier Grad Celsius ist oder sowas.
Florian Clauß
0:31:45–0:31:48
Oder ich weiß nicht, was... Genau, ja, das ist die höchste Dichte,
0:31:48–0:31:51
deswegen es gefriert nicht. Das ist halt auch so die absolute Bedingung dafür,
0:31:51–0:31:53
dass irgendwie Leben entstehen kann.
Micz Flor
0:31:53–0:31:56
In der Tiefsee dann eben mit diesem hohen Druck bist du dann immer bei einer
0:31:56–0:31:57
gleichbleibenden Temperatur,
0:31:57–0:32:00
wo halt eben alles irgendwie gleich ist und gleichzeitig kannst du da aber auch
0:32:00–0:32:05
nicht weg und hast dann eben von unten noch diese in den Gräben die Energie
0:32:05–0:32:08
und auch die Mineralzufuhr, die so reinkommt.
0:32:08–0:32:12
Deshalb ist es ja dann eben auch vielleicht der Ort, an dem wirklich Leben entstanden
0:32:12–0:32:17
ist, weil diese vier Grate da unten wirklich einfach gesetzt waren.
0:32:17–0:32:21
Bis natürlich du an die nahen, an diese kleinen Vulkanöffnung kommst,
0:32:21–0:32:22
dann wird es halt deutlich.
Florian Clauß
0:32:23–0:32:28
Was man auch sagen kann, es gibt ja drei Domänen des Lebens.
0:32:29–0:32:33
Einmal sind das die Bakterien und dann gibt es halt eine Domäne des Lebens,
0:32:33–0:32:38
die wurde auch dann erst so, nicht so lange her, dass die entdeckt wurde, das sind die Archeen.
0:32:38–0:32:43
Die Archeen sind sehr bakterienmäßig Einzelner, die aber einen offenen Zellkern
0:32:43–0:32:46
haben, also wo das DNA dann nicht im Zellkern liegt.
0:32:46–0:32:48
Da gibt es unglaublich viele von diesen.
Micz Flor
0:32:48–0:32:53
Hattest du die nicht auch erwähnt bei der Bio-Elektrizitätsfolge?
Florian Clauß
0:32:56–0:32:58
Haben wir eine Folge über Bioelektrizität?
Micz Flor
0:32:59–0:33:02
Michael irgendwas? War ich dabei?
Florian Clauß
0:33:02–0:33:07
Hast du heimlich Podcasts? Das war eine von den KI-Folgen.
0:33:07–0:33:12
Ach so, ja, Michael Levin. Michael Levin, genau. Die Archäen habe ich da nicht.
Micz Flor
0:33:12–0:33:15
Ich glaube nämlich, dass die auch Teil von seiner Forschung waren,
0:33:15–0:33:21
was eben diese Möglichkeit betrifft von Regeneration von Biomasse.
0:33:21–0:33:24
Also weil das ja auch ganz gezielt, hast du ja auch da berichtet.
Florian Clauß
0:33:24–0:33:25
Weil er ganz gezielt versucht.
Micz Flor
0:33:25–0:33:28
Oder das Team, nicht er, aber das Team versucht.
Florian Clauß
0:33:29–0:33:32
Die... Es ging da vor allen Dingen um diese Plattwürmer, die sich dann...
0:33:32–0:33:38
Aber da spielen jetzt so, es gibt keine bekannten Krankheitserreger,
0:33:38–0:33:42
also wie bei denen, die halt irgendwie andere anfallen, gibt es halt bei den
0:33:42–0:33:45
Archäen nichts, was irgendwie auf den Menschen überspringen könnte.
0:33:45–0:33:52
Es gibt schon so eine Koexistenz. Das ist auch, ich glaube, über 40 oder 30
0:33:52–0:33:57
Prozent der Einzelne in einem menschlichen Darm sind Archeen.
0:33:57–0:33:59
Also die tun auch was Gutes für uns.
0:34:01–0:34:05
So, jetzt sind wir wieder am Schließfach und nicht mehr am Schwimmbad.
Micz Flor
0:34:06–0:34:08
Mal gucken, wie wir das machen. Draußen nieselt es so leise,
0:34:08–0:34:10
es ist draußen genauso gespenstisch wie eben drin.
Florian Clauß
0:34:11–0:34:16
Ich habe meine Regenhose dabei und ich habe meine Regenjacke dabei.
0:34:18–0:34:20
Und ich weiß nicht wie du ausgerüstet bist.
Micz Flor
0:34:21–0:34:25
Ich bin gut ausgerüstet, aber ich müsste dich bitten, das jetzt mal in deinen Rucksack zu stopfen.
Florian Clauß
0:34:25–0:34:26
Ja, kann ich gerne machen.
Micz Flor
0:34:29–0:34:34
Und während wir uns anziehen, sage ich nochmal ganz kurz, in diesem Museum,
0:34:34–0:34:38
ich war in dem Museum, bevor die für die, die, ich weiß nicht mehr wann,
0:34:38–0:34:41
irgendwann 90ern haben die zugemacht und haben alles umgebaut.
0:34:41–0:34:49
Das ist ja das ehemalige Ost-Berlin-Naturkundemuseum und ich war da vorher drin
0:34:49–0:34:51
und ich fand es total großartig.
0:34:51–0:34:56
Das hatte nachher so einen Kolonialwaren-Stil, wo so ganz viele Dinge so aneinander geklebt haben.
0:34:57–0:35:01
Und wir sind eben auch an diesem Treppenaufgang vorbeigegangen, da konnte man nach oben,
0:35:02–0:35:05
Das ist aber auch eine Illusion. Ich meine, es geht ja hoch,
0:35:05–0:35:08
aber du darfst hier nicht mehr hoch. Du hast jetzt hier quasi nur unten diesen einen Ring.
0:35:10–0:35:16
Und dann stand, glaube ich, auch nämlich in diesem Treppenaufgang dieser Gorilla
0:35:16–0:35:23
aus dem Tiergarten, der irgendwann gestorben ist und dann aber ausgestopft wurde und hingestellt wurde.
0:35:23–0:35:31
Und der sah total miserabel aus. Er hatte so Löcher, war so schlecht zusammengelegt
0:35:31–0:35:34
und irgendwie hatte der dann vielleicht mal Mottenbefall oder so.
0:35:34–0:35:36
Der war nicht mehr in guter Verfassung.
0:35:36–0:35:39
Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich die ganze Runde gegangen bin,
0:35:39–0:35:40
ob der überhaupt hier noch drin steht.
0:35:40–0:35:46
Aber das war ja so, wenn man im älteren Magazin liest, das war so das Ding.
0:35:46–0:35:48
Dieser Gorilla aus dem Tiergarten, der hier ausgestattet ist.
Florian Clauß
0:35:48–0:35:52
Ja, aber es ist wahrscheinlich ähnlich wie mit den ganzen Kunstraufen,
0:35:52–0:35:57
der im britischen Museum oder in anderen oder hier auch im Bode-Museum so drin ist.
0:35:57–0:36:01
Das sind halt so Präparate, wo man halt auch eine zweifelhafte Herkunft hat.
0:36:01–0:36:03
Und auch diese Aneignung von Tieren.
0:36:04–0:36:08
Die Expeditionen haben ja tonnenweise, kistenweise halt so Tierpräparate.
0:36:08–0:36:11
Das ist auch immer so eine Fragwürdigkeit, wie geht man damit um?
0:36:12–0:36:17
Wie kann man das dann so präparieren, dass es halt auch noch irgendwo kommunizierbar
0:36:17–0:36:19
ist, dass man jetzt diese Tiere ausstellt?
0:36:19–0:36:22
Das hat ja immer einen wissenschaftlichen Zweck. Aber gleichzeitig,
0:36:22–0:36:26
wie du beschreibst, dieser Gorilla, der dann so zerlaust und rauskommt.
Micz Flor
0:36:26–0:36:29
Der war, glaube ich, aber aus dem Tiergarten her. Der war, glaube ich,
0:36:29–0:36:33
aus Australien. Das ist zumindest mal eine Erinnerung, aber man müsste es nochmal nachlesen.
Florian Clauß
0:36:34–0:36:38
Jetzt sind wir endlich hier raus aus dem Hallraum.
0:36:39–0:36:42
Ich hoffe, ich gucke mal, was ich da mit Auphonic da weggefiltert bekomme.
0:36:42–0:36:47
Und ich habe jetzt auch, nochmal zur Standortbestimmung, Naturkundemuseum hat
0:36:47–0:36:50
eine extra Haltestelle bekommen in Berlin.
0:36:50–0:36:53
Das ist auch nicht so lange her, dass die so unbenannt haben.
0:36:53–0:36:55
Vorher hieß es hier Invalidenstraße.
Micz Flor
0:36:57–0:36:59
Schwarzkopfstraße ist eine weiter nördlich.
Florian Clauß
0:37:00–0:37:00
Invalidenstraße.
Micz Flor
0:37:00–0:37:01
War das die Invalidenstraße?
Florian Clauß
0:37:01–0:37:05
Ja, das war die Invalidenstraße. In England, das ist ja auch so in London,
0:37:05–0:37:10
haben die Museen ja auch ihre eigenen Haltestellen. Haben die sich abgeguckt.
Micz Flor
0:37:10–0:37:16
Was man macht. Es gibt dann auch von wegen Podcast-KollegInnen Beats and Bones,
0:37:16–0:37:19
heißt das, glaube ich. Wird unten auch beworben in der Haltestelle.
0:37:19–0:37:21
Ist der Podcast für Kinder, denke ich.
0:37:23–0:37:26
Und die Haltestelle ist nicht nur umbenannt worden, sondern hat auch so ein
0:37:26–0:37:32
paar nachgebaute Dinosaurier-Skelette so eingelassen, Mosaiken nicht in die
0:37:32–0:37:33
Wand. Das ist ganz schön.
Florian Clauß
0:37:34–0:37:38
Wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden.
0:37:38–0:37:40
Und das bedeutet auch, dass wir...
Micz Flor
0:37:40–0:37:43
Da drinnen hattest du mir die ganze Zeit ja noch versprochen,
0:37:43–0:37:44
dass wir diesen Text hören.
Florian Clauß
0:37:44–0:37:49
Genau, den Text, den werde ich gleich rausholen und den werde ich vorlesen.
0:37:49–0:37:52
Aber ich wollte noch zwei, drei Worte zu unserer Route verlieren.
0:37:53–0:37:55
Nämlich, wir werden heute auch eine wunderschöne Route laufen.
0:37:55–0:37:57
Ich weiß nicht genau, wie weit wir kommen.
0:37:57–0:38:02
Wahrscheinlich nicht so weit, aber ich habe eine Seite entdeckt auf berlin.de.
0:38:03–0:38:06
Nämlich die Wanderwege in der Stadt.
0:38:06–0:38:11
Also grüne Wege, das verlinken wir dann in den Shownotes. Und das ist der sogenannte
0:38:11–0:38:14
Nord-Süd-Weg. Der fängt dann wirklich unten, wo wir schon oft lang gegangen
0:38:14–0:38:19
sind, der Priesterweg, eben dieser ganze Gleisdreieckpark, da waren wir erst
0:38:19–0:38:20
neulich drin mit Hyperion.
0:38:21–0:38:25
Und jetzt werden wir, und das ist einer der wenigen Flussbette,
0:38:25–0:38:28
die wir hier auch langlaufen können.
0:38:29–0:38:32
Und ich habe jetzt auch gerade nochmal, das war jetzt ein lustiger Zufall,
0:38:32–0:38:37
in den Exponaten, die wir fotografiert haben, ein Exponat, wo ich dann noch
0:38:37–0:38:40
hier den Namen von diesem Fluss...
0:38:41–0:38:42
Die Panke. Genau.
Micz Flor
0:38:43–0:38:45
Da sind wir doch schon mal langgelaufen.
Florian Clauß
0:38:45–0:38:47
Wir sind hier hoch.
Micz Flor
0:38:47–0:38:51
Also wir sind nicht hier, sondern weiter oben. Genau, aber nicht genau.
Florian Clauß
0:38:51–0:38:56
Der ist unglaublich lang, der geht ja dann hoch bis nach Buch und du kannst
0:38:56–0:38:59
die ganze Zeit an diesem Flussbett langlaufen.
0:38:59–0:39:04
Das ist halt so eine kleine grüne Insel, die wir jetzt langgehen werden und
0:39:04–0:39:07
dann verlassen wir auch hier die Invalidenstraße.
0:39:07–0:39:09
Und hier ist die Panke.
0:39:10–0:39:15
Nein, noch nicht ganz. Aber wir werden dann auch das BKA-Gelände streifen.
Micz Flor
0:39:17–0:39:18
BND-Gelände machen.
Florian Clauß
0:39:18–0:39:19
BND, natürlich, ja.
Micz Flor
0:39:20–0:39:27
Da sind wir doch lang gelaufen, oder? Haben wir da nicht Fotos auch gemacht von dem Zaun und so?
Florian Clauß
0:39:27–0:39:36
Wir sind bei einer frühen Folge. Das war die Folge, die ich vorbereitet habe über Salta.
0:39:36–0:39:41
Da sind wir da am Moabit, vorne an der Position rausgekommen.
0:39:41–0:39:44
Aber wir sind eigentlich noch nicht so richtig durch Prenzlauer Berg gelaufen,
0:39:44–0:39:46
sofern ich mich erinnere.
Micz Flor
0:39:46–0:39:48
Gut, das ist ja auch noch ganz schön weit.
Florian Clauß
0:39:48–0:39:51
Also Moabit, na ja, noch weiter nach Pankow wollen wir ja dann laufen.
Micz Flor
0:39:53–0:39:54
Wenn wir jetzt die Panke langlaufen?
Florian Clauß
0:39:54–0:39:56
Wenn wir die Panke, dann kommen wir in den Bürgerpark von Pankow.
Micz Flor
0:39:56–0:40:01
Okay, gut, dass ich nichts mehr vorab heute. Genau, ich hätte noch was zu essen dabei.
0:40:02–0:40:05
Kurz vor Brandenburg müssen wir nicht mehr Essen machen.
Florian Clauß
0:40:07–0:40:11
Das ist auch ein Neubaubeweg hier. Das ist auch so ähnlich mysteriös.
0:40:12–0:40:20
Hier gibt es noch die alten Ostbauten. Und da hinten ist auch das Bundeswehrkrankenhaus.
0:40:20–0:40:24
Das reiht sich dann direkt hinter dem BKA-Gelände auf.
0:40:25–0:40:28
BND. Und das Nachrichtendienst ist da.
0:40:29–0:40:34
Okay, also wir haben noch die Atmosphäre so ein bisschen mitgenommen aus dem
0:40:34–0:40:37
Museum. Du kannst dir noch diese Exponate vorstellen.
0:40:38–0:40:43
Es ist eine Expedition, die wurde dann halt auch Kaisersache.
0:40:43–0:40:48
Das heißt, Karl Kuhn hat dafür gebrannt, für diese Expedition,
0:40:48–0:40:52
hat auch lange sich vorbereitet, war auch in anderen Expeditionen aktiv,
0:40:52–0:40:56
hat dann auch bestimmte Fangmethoden und Mechanikennetze entwickelt,
0:40:56–0:41:04
die auch angewandt wurden und hat dann von 300.000 reichsmark bekommen und das
0:41:04–0:41:12
entspricht der inflationsbereinigt es war gar nicht so viel 1,8 millionen mark heutigen euro,
0:41:13–0:41:15
heutiger 1,8.
Micz Flor
0:41:15–0:41:22
Millionen euro entspricht etwa 1,8 millionen mark in den 1990er jahren kurz vor Einführung.
Florian Clauß
0:41:23–0:41:27
Und das ist nicht unbedingt viel für eine zweijährige Expedition.
0:41:27–0:41:32
Die Expedition war eben von großen Erfolgen geprägt.
0:41:32–0:41:35
Das ist so die Deutschen und ihre Expedition.
0:41:36–0:41:39
Das ist so eine, die immer wieder so hervorgeholt wird,
0:41:40–0:41:46
weil eben viele neue Arten, weil das sich auch sehr gut verkauft hat und weil
0:41:46–0:41:48
auch zum Beispiel die Beauvais-Inseln,
0:41:48–0:41:54
eine Inselgruppe so kurz vor der Antarktis, die wurde entdeckt,
0:41:54–0:41:56
aber dann wurde sie wieder verloren,
0:41:56–0:42:05
weil die Entdeckung dieser Inselgruppe war zusammengefallen mit dem Streit um den Meridian.
0:42:05–0:42:09
Da ging es noch, Paris hatte den den Meridianen. Und dann irgendwann wurde es
0:42:09–0:42:11
dann halt nach Greenwich, London.
0:42:12–0:42:15
Und damit war die Positionsbestimmung nicht mehr so klar.
0:42:15–0:42:18
Und dann sind die halt da immer hin und her gekreuzt und hatten schon fast,
0:42:18–0:42:23
das wurde in diesem Buch, die Weltmeere von Kuhn, wo das wird jetzt nochmal
0:42:23–0:42:24
schön beschrieben, dass.
0:42:34–0:42:37
Von Weitem im Horizont nebe und haben das dann entdeckt. Dann sind dann die
0:42:37–0:42:39
Küstenlinie und haben alles vermessen.
0:42:40–0:42:45
Also die Länder hatte man, die Ländergrenzen hat man ja schon in den Jahrhunderten
0:42:45–0:42:48
davor ganz gut vermessen, aber eben noch nicht die Tiefsee.
0:42:49–0:42:53
Deswegen gab es entsprechendes Equipment, um auch die Tiefsee da auch zu vermessen.
0:42:53–0:42:56
Von der Besatzung her war das auch.
0:42:57–0:43:01
Unterschiedlich. Viele Seeleute kommen halt aus dem militärischen Bereich,
0:43:01–0:43:02
sind dann halt Generäle und sonst was.
0:43:03–0:43:11
Der Captain Krächi, der war so eine Gallionsfigur, also der hat sich da einen
0:43:11–0:43:15
sehr großen Ruhm, hatte schon vorher einen guten Ruf.
0:43:15–0:43:20
Es ist ja so, dass wenn diese Messungen gemacht werden,
0:43:20–0:43:25
dann gibt es auf der Valdivia auch unglaublich große Stahlwinden,
0:43:25–0:43:30
wo dann eben das Drahtseil dranhängt und das hier dann herunterlassen mit so
0:43:30–0:43:32
Senkgewichten, um die Tiefe zu bestimmen.
0:43:32–0:43:37
Und da ist es halt entscheidend, dass eben das Schiff Kurs halten kann auf einer Stelle.
0:43:38–0:43:43
Ja, weil viele, an anderen Expeditionen davor, da ist die höchste Unfallgefahr.
0:43:43–0:43:47
Also viele sind auch schon gestorben, weil die an dieser Winde dann,
0:43:47–0:43:53
sobald Zug auf das Seil kommt, das reißt. und dann bist du halt irgendwie auch nicht mehr so ganz.
0:43:54–0:43:57
Da ist halt kein einziger Unfall passiert. Also es ist eine Expedition.
0:43:57–0:44:00
Im Gegensatz zu der Challenger, die ich vorhin erwähnt habe,
0:44:00–0:44:06
die erste Tiefsee-Expedition, wo ziemlich viele Tote auch beklagt wurden,
0:44:06–0:44:10
weil die entweder so natürlichen Todes gestorben sind oder halt irgendwelche
0:44:10–0:44:13
Bakterien befallen oder irgendwelche Krankheiten, keine Ahnung.
0:44:13–0:44:16
Also da ging es dann schon mehr zur Sache.
Micz Flor
0:44:17–0:44:21
Aber wenn die Bakterien nicht unter natürlichen Tod fallen, dann sind die im
0:44:21–0:44:22
Durchschnitt schon sehr alt.
Florian Clauß
0:44:24–0:44:29
Ja, es waren auch echte alte Leute dabei. Und in der Besatzung gab es halt auch
0:44:29–0:44:32
Wissenschaftler natürlich, Biologen, Zoologen und so weiter.
Micz Flor
0:44:33–0:44:35
Jetzt ist die Frage natürlich wieder, ist das nicht gegendert,
0:44:35–0:44:36
weil es wirklich nur Männer waren?
Florian Clauß
0:44:37–0:44:42
Richtig, das habe ich jetzt nicht bewusst nicht gegendert, aber inhaltlich korrekt
0:44:42–0:44:48
nicht gegendert. Es ist tatsächlich eine Besatzung gewesen, die ohne Frauen wurde.
0:44:48–0:44:52
Und es gibt eine Figur, die sich da auch bekannt gemacht hat.
0:44:53–0:44:55
Viel zu diesen Archiven, zu
0:44:55–0:45:00
den Präparaten und den Nachkommen aus dieser Expedition beigetragen hat.
0:45:00–0:45:02
Das ist nämlich der Friedrich Winter.
0:45:05–0:45:09
Der war noch sehr jung, der hat gerade Abi gemacht. Ich weiß nicht genau,
0:45:09–0:45:12
der kam durch seinen Vater oder so, kam da glaube ich zu dem Job.
0:45:13–0:45:22
Das war der Fotograf und Zeichner. Also der hatte dann auch die neueste Technologie in der Fotografie.
0:45:23–0:45:29
So, jetzt kommen wir hier zu dem Panke Das Tal Das ist schon Und das ist jetzt
0:45:29–0:45:33
wirklich ein grüner Streifen Da sieht man ja auch, das vermisst man ja manchmal in der Stadt,
0:45:34–0:45:38
aber das ist wirklich so Ein Wasser bringt ja immer noch irgendwie so Leben
0:45:38–0:45:42
mit sich Nicht nur in der Tiefsee, sondern auch in der Stadt Ja.
Micz Flor
0:45:42–0:45:46
Aber das Verrückte ist, ich bin mir 100% sicher, dass wir genau hier schon lang
0:45:46–0:45:50
gelaufen sind und gesprochen haben und ich möchte jetzt einfach unser Publikum
0:45:50–0:45:55
bitten das mal einen Kommentar zu eruieren, ob dem so ist oder ob ich das irgendwie
0:45:55–0:45:57
mir zusammengegeistert habe.
0:45:57–0:46:00
Fotos habe ich dir auf alle Fälle geschickt hiervon. Da bin ich mir 100 Prozent sicher.
0:46:01–0:46:05
Und die zweiten 100 Prozent bin ich mir aber auch sicher, dass wir dann auch hier gelaufen sind.
Florian Clauß
0:46:06–0:46:10
Ja, also es steht ja noch aus, dass wir so eine Mash-Up-Karte von allen unseren
0:46:10–0:46:15
Tracks machen und dann können wir mal gucken, wo die heiße Zone ist,
0:46:15–0:46:16
wie oft wir uns gekreuzt haben.
0:46:17–0:46:20
Aber Aber ich kann dir 200% sagen, dass wir hier noch nicht waren.
Micz Flor
0:46:20–0:46:21
Okay, okay, okay.
Florian Clauß
0:46:21–0:46:22
Sticht.
Micz Flor
0:46:23–0:46:24
18, 20 weg.
Florian Clauß
0:46:26–0:46:28
Das ist ein schöner Radweg.
Micz Flor
0:46:29–0:46:32
Rechts von uns eben Bundesnachrichtendienst, was auch irgendwie interessant
0:46:32–0:46:35
ist, weil die, die länger schon in Berlin sind, die wissen einfach,
0:46:35–0:46:41
dass das 17 Stockwert so in die Tiefe geht.
0:46:41–0:46:45
Das ist eigentlich so wie so ein Resident Evil Forschungszentrum, ganz tief in die Erde.
0:46:45–0:46:50
Weil da war ein Loch ausgehoben, es war wirklich unendlich. Und jetzt haben
0:46:50–0:46:53
sie obendrauf dann noch so gebaut. Das ist auch viel.
0:46:55–0:46:59
Es ist auch hoch. Es hat aber irgendwie trotzdem so ein bisschen die Illusion,
0:46:59–0:47:02
als ob es auf der Erde steht. Aber in Wahrheit ist es ein Würfel.
0:47:02–0:47:05
Das ist eigentlich hier die Spitze des Eisberges.
Florian Clauß
0:47:06–0:47:12
Und das war doch auch so ein Bauchskandal, der sich da angeschlossen hat,
0:47:12–0:47:13
nämlich dass irgendwie die,
0:47:13–0:47:17
also ich kriege es nicht mehr ganz zusammen, aber das eine war glaube ich,
0:47:17–0:47:23
dass die Klimaanlage falsch geplant war und dass deswegen sich der Bauvertreter hat.
0:47:23–0:47:29
Oder aber, dass eben so der Grundriss von diesen Arzenstockwerken unter der
0:47:29–0:47:33
Ader mit der Klimaanlage dann publiziert geleakt wurden und dann war bekannt,
0:47:33–0:47:38
wie halt irgendwie das Gebäude im Inneren aufgebaut ist und das durfte nicht
0:47:38–0:47:39
sein. Irgendwas war da auch.
Micz Flor
0:47:40–0:47:43
Okay, das werden wir entweder rausschneiden oder in den Shownotes wiederfinden.
Florian Clauß
0:47:43–0:47:47
Ja, du schreibst immer meine Shownotes.
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Das ist so, wie du neulich in einem Kommentar unter meiner Folge geschrieben
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hast, hier poste ich noch gleich ein Bild.
0:47:54–0:47:57
Und das Bild ist nicht gekommen, dein Kommentar ist geblieben.
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Okay.
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Dieses Buch, In Tiefen der Weltmeere, ist aus den Tiefen des Weltmeeres,
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so rum, ich habe den Titel immer verzentiert, aus den Tiefen des Weltmeeres,
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gibt es als E-Book, Das habe ich auch ein bisschen gelesen, weil ich jetzt ein E-Book rede.
Micz Flor
0:48:16–0:48:21
Aber gibt es das E-Book für 20 Cent, für 7 Euro oder einfach Gutenberg?
Florian Clauß
0:48:22–0:48:23
Gutenberg Archiv.
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Und kann man sich mal so lesen, das ist ganz nett.
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Das ist jetzt so das erste Kapitel, so ein bisschen die Einleitung,
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damit man sich nochmal so ein Bild davon machen kann, wie das Schiff so ausgestattet war.
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Ich fange an. Am 31.
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Juli 1898 erfolgte die Ausfahrt der zu einer deutschen Tiefseeexpedition ausersehenden
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Valdivia aus dem Hamburger Hafen.
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Es war ein festliches Ereignis. Von allen Seiten, besonders aber durch die Regierung,
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war die Ausrüstung der Expedition mit Rat und Tat und mit den nötigen Geldbewilligungen unterstützt worden.
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Der große schöne Dampfer hatte für die Zwecke dieser Fahrt mannigfaltige besondere
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Einrichtungen bekommen.
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Ein Mikroskopierraum, ein chemisches, ein bakteriologisches Laboratorium,
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eine fotografische Dunkelkammer, des Weiteren einen großen Konservierraum,
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in dem die Reservekabel,
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die Netze, zahllose Kisten und Kasten mit Fischereigegenständen und in den Schränken
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das gesamte kostbare Material an konservierten Tieren aufgestapelt wurde.
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Die Anlage einer Eismaschine war besonders vorteilhaft.
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Die Tiefseetiere leben in sehr kaltem Wasser und geraten bei dem Aufkommen der
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Netze in den Tropen in oft 25 Grad wärmere Schichten.
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Hier zersetzen sie sich außerordentlich rasch, falls sie nicht mit eisabgekühltes
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Seewasser zu ihrer Aufnahme bereitsteht.
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So konnten die Tiere, die bisweilen noch lebend heraufgebracht wurden,
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gelegentlich stundenlang am Leben erhalten und während der Zeit fotografiert
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und ihrer natürlichen Färbung abgemalt werden.
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Da die Valdivia außer dem notwendigsten Trinkwasser und dem Wasserballast zum
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Gebrauch für die Maschinen keinen Doppelboden für Süßwasser besaß,
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so leistete ein großer Destillationsapparat für die wissenschaftlichen Arbeiten
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vortreffliche Dienste.
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Ein sehr wichtiger Gegenstand war auch die große Kabeltrommel,
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die 10.000 Meter Stahlkabel für die Dredgearbeiten auf dem Meeresgrund aufnehmen musste.
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Das Kabel war aus zwei zusammengespleisten, die 10 und 12 mm im Durchschnitt
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hatten und 5.000 und 8.000 kg Druckfestigkeit besaßen.
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Das wichtigste Werkzeug war ohne Frage die große Dretsche oder das Tor, das große Scharnetz.
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Es schleift auf zwei eisernen, schlittenförmig gebogenen Stangen und besitzt
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eine Länge von 10 Metern.
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Um es auf den Grund zu bringen, muss es durch zwei eiserne Oliven von je 25
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Kilogramm beschwert werden.
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Die Vertikalnetze besitzen einen weiteren Durchmesser und sind bestimmt in großen
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Tiefen hinabgelassen zu werden und dann langsam in senkrechter Richtung wieder gehievt.
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Sie fischen neben den größeren Tieren auch
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eine Fülle jener kleiner und Kleinstlebewesen, die man Plankton nennt.
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Es sind freilich recht kostbare Netze aus Seidengase, die durch einen Derbüberzug geschützt werden.
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Die Schließnetze endlich sind so eingerichtet,
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dass sie geschlossen in die Tiefe versenkt und durch einen kunstvollen Mechanismus
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und mit Hilfe eines Propellers während einer bestimmten Aufwärtsbewegung geöffnet
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und als dann wieder geschlossen werden können.
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Also jetzt nur mal so die Techniken, gerade das letzte benannte,
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das Schließnetz, da war Karl Kuhn auch so maßgeblich mit in der Planung oder
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hat das dann konstruiert und hat den großen Vorteil, dass du in einer gewissen
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Tiefe dann halt auch Proben entnehmen kannst.
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Damit hast du auch eine ganz viel genauere Bestimmung vorhanden.
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Eben diesen Lebewesen. Und die ganzen Netze, die werden auch heute noch verwendet.
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Das ist ein bisschen so wie, also von der Konstruktion her ist da jetzt nicht viel dazugekommen.
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Natürlich hat man heute viel mehr elektronische Möglichkeiten,
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noch was auszumessen und dann Tauchboote und so weiter.
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Aber das sind ja erstmal so Netze, die sind ja relativ günstig von der Anschaffung her.
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Und diese Netze wären heute, also diese Schleppnetze, wo du dann auf dem Meeresgrund
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die ganze Exponate rausziehst,
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oder Schließnetze oder dann halt auch die anderen senkrechten Netze,
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wo du dann halt so hochziehst und guckst, was da drin hängen bleibt.
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Hat mich so ein bisschen erinnert, das hatten wir auch in einer Folge,
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nämlich die Konstruktion des Fahrrades. Die war ja dann auch zum relativ frühen
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Zeitpunkt, konnte das Fahrrad jetzt nicht mehr großartig sich verändern von
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der Gestalt und war dann so gefunden.
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Man hatte so diese Auswüchse von diesen riesengroßen Einrädern,
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wo so ein kleines Zweitrad dabei und alles mögliche probiert wurde.
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Aber dann kam man irgendwann zu dieser Form, die heute noch so Bestand hat und
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hat sich vielleicht was in der Schaltgruppe oder so geändert,
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hat, ja, aber nicht mehr grundlegender Konstruktion.
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Und bestimmte Sachen sind dann halt wirklich so Zeitblasen, die man noch heute dann so mitnimmt.
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Finde ich ganz interessant in dem
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Zusammenhang, dass die immer noch in der Forschung so eingesetzt werden.
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Ich habe noch einen Podcast, den werde ich dann verlinken, nämlich von Resonator
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vom Helmhals-Institut,
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wo eine Meeresforscherin Antje Boitis interviewt wird, die dann eben auch über
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diese Techniken spricht, wie dann Netze oder die machen auch viel mit Tauchbooten
0:54:00–0:54:02
und so weiter. Und die kommt auch von den Polarstaaten.
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Genau, das ist so grob beschrieben. Und was ich auch total interessant fand,
0:54:07–0:54:11
also ich habe nochmal in einer anderen Quelle gelesen, dass auch viele Schenkungen
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von Industrie dann die Expedition ausgerüstet haben.
0:54:15–0:54:21
Wie zum Beispiel Zeiss hat dann viel Fotografie-Material gegeben.
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Das war halt diese Kamera, die dann auch der Winter vor allen Dingen bedient hat.
0:54:25–0:54:30
Das war eine Kamera, die dann halt mit so Fotoplatten gearbeitet hat.
0:54:30–0:54:35
Und diese Dunkelkammer war natürlich, also diese Nutzung der Dunkelkammer,
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ich glaube, ich weiß nicht, ob es belegt ist, aber es ist auf jeden Fall erwähnt,
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dass nämlich in der Dunkelkammer dann zum ersten Mal tatsächlich diese phosphorisierenden,
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also die Leuchtbakterien, die die Tiefseetiere haben,
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dass die dann halt auch fotografiert und beobachtet werden konnten,
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weil dann eben eine Dunkelkammer an Bord war. Sonst hast du ja gar nicht die Möglichkeit.
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Und weil du dann auch gleichzeitig die Tiere dann halt so in so Bedingungen
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halten kannst, dass die hier nicht zerfallen, durch diesen Druckunterschied
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und durch die Wärme und so weiter.
Micz Flor
0:55:04–0:55:06
Das heißt, mit Dunkelkammer meinst du, das ist wirklich eine dunkle Kammer und
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nicht die Entwicklungskammer?
Florian Clauß
0:55:08–0:55:11
Doch, das ist die Entwicklungskammer. Das ist die Funktion der Entwicklung.
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Und gleichzeitig wurde es halt so für den Zweck genommen, um da auch solche zu dokumentieren.
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Also in der Expedition, die führte eben, wie ich schon gesagt habe,
0:55:23–0:55:27
atlantische Ozeanen, die haben angefangen da bei Teneriffa, da haben die so
0:55:27–0:55:29
ein paar Übungen gemacht und dann runtergefahren, Dann haben die alten,
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also die alten Kolonien von Deutschland besucht.
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Und was man dann eben auch so ein bisschen, so ein Nachhinein an Kritik,
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dass hier auch nicht der entsprechende Umgang, also die haben in Kongo dann
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nicht erwähnt, dass eben Belgien da so ein Massaker angerichtet hat zu der Zeit.
0:55:55–0:55:57
Das blieb unerwähnt, es wurde dann nicht darauf hingewiesen.
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Wir haben nicht die Öffentlichkeit dazu benutzt, eben auch auf bestimmte Umstände dahin zu weisen.
0:56:03–0:56:06
Es war dann immer so ein bisschen dieser koloniale Blick.
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Das war auch in den Aufzeichnungen, in den Logbuchs und so weiter.
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Da wurde dann so ein typischer Stereotypen dann reproduziert von dem edlen Wilden
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und dem barbarischen Wilden.
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Es wurde so Zugeschreibungen gemacht, aber es wurde sich dann nicht wirklich
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auseinandergesetzt. Das muss man jetzt hier randnotizieren.
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Ich glaube, jede Expedition oder jede Forschungsreise, die in der Historie stattgefunden
0:56:31–0:56:35
hat, muss sich ja irgendwie auch damit auseinandersetzen, mit Kolonialgeschichte an der Stelle.
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Und ganz viele Exponate wurden auch von Land mitgenommen.
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Und das, was dann auch üblich war bei solchen Expeditionen, dass dann tatsächlich
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die lebenden Tiere dann auf Bord waren.
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Es gibt dann auch so, das ist halt auch so ganz, ich muss nochmal anders ausschalten.
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Es gibt eine Arbeit, die sich mit den Fotografiearbeiten von Karl Kuhn auseinandersetzt.
0:57:01–0:57:04
Das ist eine Masterarbeit, die aber nicht veröffentlicht wurde.
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Also die sich dann halt auch kulturgeschichtlich dann damit auseinandersetzt
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und die stellt fest, dass in diesen
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Fotografien, die sind dann auch durchnummeriert und dann sind da so ganz.
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Naturwissenschaftliche Exponate, die dann ausgestellt fotografiert werden,
0:57:20–0:57:24
aber dann gibt es halt solche Szenen, wo dann halt jemand am Deck seine Wäsche
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wascht und dann halt so mit unterem dasteht.
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Es reiht sich dann halt in dieser Reihe dann halt so lückenlos ein,
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die sind sind durchnummeriert und an der Stelle kommt dann halt das und wird
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dann halt irgendwie so dokumentiert.
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Also es wird so umfassend dokumentiert. Man hat dann schon ein Bild von dem
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Leben an Deck und man sieht dann halt irgendwelche exotischen Tiere,
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die dann auch da rumhängen am Deck.
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Oder aber die Challenger hat das zum Beispiel so gemacht, dadurch,
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dass es halt eine britische Expedition
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war und die Briten dann noch so ein ganzes Netz an Kolonien hatte,
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die konnten auch teilweise Tiere ihre nach Hause schicken und die kamen lebend
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an und wurden dokumentiert und so weiter.
0:58:06–0:58:10
Also das ganze Zeug, was fotografiert und mitgenommen wird, das...
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Ist halt auch ein Fundus, der
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dann noch jahrelang die Wissenschaftler beschäftigt haben, also weltweit.
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Carl Kuhn hat dieses Buch aus den Tiefen des Weltmeeres dann recht schnell rausgebracht.
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Aber die umfassende Auswertung der ganzen Exponate wurde in 38 Bänden abgehandelt
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und wurde dann erst 1940 fertiggestellt.
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Also das heißt, ja, aber das ist ja auch heutzutage, wenn du dir überlegst,
0:58:43–0:58:49
dass dann, keine Ahnung, du hast ja durch, meinetwegen durch irgendwelche Teilchenbeschleuniger
0:58:49–0:58:53
im CERN, da wird halt irgendwie so ein paar Teilchen aufeinander gejagt.
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Und dann sind ja dann noch jahrelang wissenschaftliche Publikationen setzen
0:58:58–0:59:01
sich da mit auseinander oder irgendwie, keine Ahnung, Gaia, was das,
0:59:01–0:59:05
also diese Vermessung, der Vermessungssatellit, der halt irgendwie so und so
0:59:05–0:59:06
viele Milliarden Sterne vermisst.
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Da hast du so viel Stoff, kannst dich noch Jahrzehnte mit beschäftigen.
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Das finde ich auch so faszinierend.
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Das ist halt eine relative punktuelle Entscheidung.
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Wir gehen raus und bringen was mit. Und dann ist es aber gleichzeitig,
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das war diese Einmaligkeit, das dann halt auch so durchzuführen.
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Und davon speisen dann ganz viele Wissenschaftsgenerationen.
0:59:27–0:59:30
Und das finde ich schon toll, dass das so funktioniert.
0:59:30–0:59:35
Die Frage, die dann auch Kuhn sich als Zoologiker gestellt hat,
0:59:35–0:59:41
ist eben, was ich eingangs erwähnt habe, wovon leben die Tiere in der Tiefsee,
0:59:41–0:59:43
wenn es keine Algen gibt?
0:59:43–0:59:47
Also es gibt keine Biomasse in dem Sinne. Ganz viele, wenn man sich jetzt auf
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dem Land die Nahrungskette anguckt, da gibt es halt irgendwie so Pflanzen,
0:59:51–0:59:55
da gibt es halt irgendwie Tiere, die Pflanzen essen und dann gibt es Tiere, die Tiere essen.
0:59:58–1:00:02
Und es wird halt immer weniger, also das heißt, die fleischfressenden Tiere,
1:00:02–1:00:05
und dann geschieht natürlich immer so auch, meistens sind ja Fleischfresser
1:00:05–1:00:10
dann auch Astfresser oder Allesfresser gibt es ja auch, aber so ist es ganz normal.
1:00:11–1:00:15
Besprochen, die Nahrungskette. In der Tiefsee hast du ja nicht so eine,
1:00:15–1:00:20
also du hast das Plankton, was dann absinkt, aber du hast dann nicht diese Biomasse,
1:00:20–1:00:24
die dann halt durch Algen so produziert wird. Du hast halt ganz viel Aas.
1:00:24–1:00:30
Das ganze Zeug, was dann runtersinkt zum Meeresboden, das wird dann auch verspeist.
1:00:30–1:00:35
Aber wir haben einen ständigen Knappheit an Ressourcen.
1:00:36–1:00:39
Das führt ja eben, also dieses, was wir vorhin auch schon meinten,
1:00:39–1:00:43
diese Knappheit an Ressourcen und Und diese kontinuierliche Bedingungen,
1:00:43–1:00:46
die mehr oder weniger da sind, führen dann halt eben zu ganz,
1:00:47–1:00:50
wie soll man sagen, exotischen Arten.
1:00:51–1:00:57
Also das, was man da aus der Tiefsee rausholt, ist ja absolut faszinierend in Form und Farbe.
1:00:58–1:01:02
Einfach wie Aliens. Also wenn du überlegst, wir suchen die ganze Zeit für so
1:01:02–1:01:07
und so viel, also diese ganzen Weltraumprogramme, die dann halt nach außerirdischem Leben suchen.
1:01:09–1:01:13
Ich will das jetzt nicht aufspielen, Tiefsee gegen Weltraum,
1:01:13–1:01:18
aber Weltraum kann halt irgendwie so tiefere Geschichten erzählen als Tiefsee.
1:01:18–1:01:21
Die Tiefsee bemüht sich immer, sie kriegt einen Bruchteil von den Forschungsgeldern
1:01:21–1:01:24
und fällt dann halt für die Tiefseeforschung ab.
1:01:24–1:01:26
Die fühlen sich immer noch so unterbelichtet.
Micz Flor
1:01:27–1:01:32
Buchstäblich und sprichwörtlich. Aber es ist natürlich auch wieder so ein Zeugnis
1:01:32–1:01:36
für die Macht des Auges, das Sehen. Wenn wir hochgucken, sehen wir die Sterne.
1:01:36–1:01:39
Wenn wir ins Wasser gucken, dann sehen wir das Korallenriff vielleicht noch
1:01:39–1:01:40
ein bisschen. Das ist toll.
1:01:40–1:01:45
Und wenn es dann nach unten geht, dann vermutet man irgendwie noch einen Hammerhai,
1:01:45–1:01:47
der da vorbeiströmt. Und dann wird es halt auch schon dunkel.
1:01:47–1:01:51
Und dann ist es uninteressant. Und es ist halt, wie du schon vorhin gesagt hast, drinnen noch.
1:01:52–1:01:57
Dann haben die halt gedacht, naja, da lebt ja nichts. Wer will denn da leben, ist quasi die Frage.
1:01:57–1:02:00
Also ich als Mensch kann mir nicht vorstellen, dass da jemand leben möchte.
1:02:01–1:02:04
Und damit ist das erstmal abgehakt. Wenn du nach oben guckst,
1:02:04–1:02:09
dann siehst du diese ganzen Sterne und das ist ja irgendwie gigantisch und hell
1:02:09–1:02:11
erleuchtet und auch nachts.
1:02:11–1:02:16
Und dann dreht sich das auch noch und da passiert so viel und ist gleichzeitig
1:02:16–1:02:18
so unerreichbar, was natürlich fast einlädt.
1:02:18–1:02:25
Aber eben die Macht des Auges, weil das Sehen so ein ganz wichtiger Sensory
1:02:25–1:02:28
Input geworden ist oder eigentlich immer schon war.
1:02:30–1:02:34
Ich wollte eine Sache auch noch sagen zu dem da unten, was ich halt so irre
1:02:34–1:02:37
finde, ist, wenn ich an meine eigene Kindheit denke, so der Anglerfisch.
1:02:38–1:02:40
Du hast ja vorhin schon gesagt, ein Foto von so einem kleinen Anglerfisch,
1:02:40–1:02:46
der sah so ein bisschen aus, als ob man den irgendwie in zwischen zwei Büchern
1:02:46–1:02:48
getrocknet hätte. Der war so ganz platt und alles.
1:02:48–1:02:51
Also ich habe so noch dieses Bild von diesem Unterkiefer, das nach vorne geht
1:02:51–1:02:54
und von oben kommt dann diese leuchtende Angel rein und so.
1:02:55–1:02:58
Und das ist ja schon toll. Das kann man halt nur fotografieren,
1:02:58–1:03:00
wenn man es dann wirklich auch nach oben holt bzw.
1:03:00–1:03:04
Wenn es da nicht zusammenfällt, weil es ja gewohnt ist, dass überall Wasser und Druck ist.
1:03:05–1:03:10
Aber was mich als Kind da schon so fasziniert ist, war die Sache so,
1:03:10–1:03:15
dass auch da unten in dieser ganz anderen Welt, wo es gar nicht so viel lebendigen
1:03:15–1:03:18
Overlap, also Plankton klar von unten nach oben, hast du ja vorhin gesagt,
1:03:18–1:03:21
aber ansonsten ist es jetzt nicht so, dass da irgendwelche Tiere wirklich so
1:03:21–1:03:28
hin und her reisen durch diese Höhen, aber dass da unten trotzdem dieses Predator-Prinzip so herrscht.
1:03:28–1:03:32
Man wusste sofort, wie dieser Anglerfisch funktioniert.
1:03:34–1:03:40
Es war so linkisch, man tut so schön und dann schnappt er zu und der arme kleine Fischer.
1:03:40–1:03:44
Also diese Idee ist natürlich teilweise dann immer die Interpretation,
1:03:44–1:03:46
so gestaltpsychologisch.
1:03:46–1:03:49
Wir machen uns daraus eine Geschichte, dass es in sich geschlossen ist,
1:03:49–1:03:50
dann können wir es annehmen.
1:03:50–1:03:54
Aber trotzdem ist es ja auch so. Und das fand ich schon irre,
1:03:54–1:04:03
dass die Idee von Predator und wie man das halt so macht,
1:04:03–1:04:07
auch wie das bei uns hier so üblich ist, dass das auch da unten so war.
1:04:07–1:04:11
Das fand ich schon irgendwie irre, dass da die gleichen Mechanismen scheinbar
1:04:11–1:04:16
irgendwie wirken und Sozialdarwinismus vielleicht dann doch überall zu finden
1:04:16–1:04:18
ist, warum auch nicht in der Wall Street.
Florian Clauß
1:04:21–1:04:28
Ja klar, ich meine die Verhaltensweisen, also dieses, es ist halt Leben, es geht um...
Micz Flor
1:04:28–1:04:30
Du sag mal ganz kurz, die Punker,
1:04:33–1:04:38
Die Panke ist trocken, oder? Die Panke. Da ist gar kein Wasser mehr in der Panke.
Florian Clauß
1:04:39–1:04:43
Naja, jetzt nicht so viel, dachte ich auch gerade. Obwohl es so viel geregelt hat.
Micz Flor
1:04:43–1:04:46
Man sieht jetzt irgendwie auch, wie die versucht haben, das so einigermaßen
1:04:46–1:04:51
am Fluss zu begradigen, Steine reinzulegen und wahrscheinlich genau geplant
1:04:51–1:04:53
haben, wie groß die Steine müssen, dass nur die Spitzen rausgucken und jetzt
1:04:53–1:04:55
ist es einfach total trocken.
1:04:55–1:05:01
Und die Illusion von diesem Uferschilf wird irgendwie entblößt.
Florian Clauß
1:05:02–1:05:03
Es ist traurig.
Micz Flor
1:05:03–1:05:04
Ja, genau.
Florian Clauß
1:05:04–1:05:09
Aber Leben ist Stoffwechsel. Also Leben ist Fortpflanzung und Stoffwechsel.
1:05:10–1:05:14
Und wie kannst du das eine machen und das andere auch? Indem du halt irgendwie
1:05:14–1:05:17
irgendwas nimmst, was den Stoffwechsel antreibt.
1:05:18–1:05:23
Das ist so ganz runtergekocht. Du musst halt irgendwie essen und du musst dich
1:05:23–1:05:25
fortpflanzen. Dann kriegst du das Label Leben.
1:05:27–1:05:33
Und klar, das hat Strategien. Ich meine, aber die Strategien in der Tiefsee,
1:05:33–1:05:37
das ist ja auch so faszinierend, dass die halt so komplett anders sind.
1:05:37–1:05:41
Also du sagst, okay, das ist dann Predator und so weiter.
1:05:41–1:05:44
Dadurch, dass halt sehr wenig Essbares irgendwo ist.
1:05:44–1:05:52
Es gibt dann auch so Aufnahmen von so einem in die Tiefe gesungenen,
1:05:52–1:05:54
also das sind ja auch nochmal so Kapitel für sich.
1:05:54–1:05:59
Aber es gibt halt diese Attenborough-Filme, Ozean, die halt dann auch...
1:05:59–1:06:01
Das ist genau das, was ich auch gesehen habe, wo dann so ein Wal...
1:06:02–1:06:05
Genau, genau. Dann wird das so immer wieder mal besucht.
1:06:05–1:06:09
Genau, genau. Dann sieht man sich alles mögliche an.
1:06:09–1:06:16
Und dann wird ja über Generationen und über verschiedene Verwesungsstufen kommen
1:06:16–1:06:17
halt unterschiedliche Tiere dahin.
1:06:17–1:06:20
Und dann siehst du auch am Anfang, siehst du halt auch, dass sich Tiere,
1:06:20–1:06:24
die sich eigentlich dann gegenseitig jagen würden, Ja, dass die sich dulden,
1:06:24–1:06:26
dann gibt es einen Duldungsstatus.
1:06:26–1:06:31
Weil dann halt wir so und so viel. Und was auch festgestellt werden kann, ist.
1:06:32–1:06:39
In dieser Lebensgemeinschaft, in der Tiefstiege hast du sehr viele parasitäre Beziehungen.
1:06:40–1:06:44
Also du siehst ja auch, wenn da so ein Hai langschwimmt, der hat dann so ganz
1:06:44–1:06:47
viele Viecher, die dann halt irgendwie so ihm am Auge dranhängen.
1:06:47–1:06:52
Die haben alle immer Parasiten. Und das Lustige ist, dass die Parasiten auch Parasiten haben.
1:06:52–1:06:58
Also ein kaskadierendes Parasitensystem, weil eben alles so ausgenutzt wird.
Micz Flor
1:06:58–1:07:03
Aber Parasiten sind, weil man spricht ja von den Putzerfischen, die dann so das...
Florian Clauß
1:07:03–1:07:09
Es gibt symbiotische Leben. Also im Prinzip sind dann, es gibt so verschiedene
1:07:09–1:07:11
Lebensgemeinschaften, Symbiosen in der Natur.
1:07:12–1:07:17
Und die Parasitäre ist quasi eine, wo dann der Wirt eigentlich nicht einen großen
1:07:17–1:07:20
Vorteil hat von dem Parasiten.
Micz Flor
1:07:20–1:07:24
Aber wie heißt es denn, wenn der Wirt einen Vorteil hat? Weil eben von diesen
1:07:24–1:07:26
Putzerfischen, da werden ja dann auch das Zahnfleisch gereinigt.
Florian Clauß
1:07:26–1:07:30
Symbiotische Beziehungen, wo dann beide einen Vorteil haben.
1:07:31–1:07:36
Aber diese Paralysitäre, das kommt halt überall vor in der Natur.
Micz Flor
1:07:36–1:07:39
Wie in deiner Ameise folgen die Ameisen und die kleinen Blattläuse.
Florian Clauß
1:07:39–1:07:47
Und die Pilze und alles. Und auch die Leuchtorgane der Anglerfischer sind auch eine Paralysitäre.
1:07:47–1:07:50
Es ist eine symbiotische Beziehung zwischen diesen Bakterien,
1:07:51–1:07:55
die dann eben das Licht erzeugen können, und dem Anglerfisch,
1:07:55–1:08:00
der dann aber auch Impulse setzen kann, damit er dieses Leuchten kontrolliert.
1:08:00–1:08:04
Das ist ja auch die Frage, was passiert da? Aber der entzieht denen dann halt
1:08:04–1:08:09
irgendwie ein bisschen Nahrung oder gibt dann halt nochmal so einen Natriumschuss rein oder keine Ahnung.
1:08:10–1:08:15
Aber das ist ja das Faszinierende. Du hast dann, es ist ja quasi wie eine Taschenlampe
1:08:15–1:08:17
für uns, die man an- und ausschalten kann.
1:08:17–1:08:20
Muss ja dieser Anglerfisch auch irgendwie so eine...
Micz Flor
1:08:20–1:08:24
Ich habe gedacht, der Anglerfisch ist symbiotisch mit den Aalen in der Tiefsee
1:08:24–1:08:27
und hilft dem mit seinem Licht beim rückwärts Einparken.
Florian Clauß
1:08:29–1:08:35
Ich wollte ja als Kind, ich war ja auch völlig fasziniert von der Tiefsee und
1:08:35–1:08:37
ich wollte immer Haiforscher werden.
1:08:37–1:08:41
Dann irgendwann habe ich ja als Kind dann festgestellt, Haiforscher ist halt nicht so cool.
1:08:43–1:08:47
Ja, aber Haiforscher, das ist ja so ein Kindheitstraum, weißt du,
1:08:47–1:08:51
sich in einem Käfig hängen oder mit so einem Tauchermesser dann die Tiere in
1:08:51–1:08:53
den Maul gucken, das ist natürlich so.
1:08:55–1:08:59
So, und dann war ich so ein bisschen reifer in meinen Überlegungen.
1:08:59–1:09:00
Dann wollte ich Meeresbiologe werden.
1:09:01–1:09:06
Also das war wirklich so ganz lange für mich dann auch so ein Berufswunsch.
1:09:07–1:09:10
Und ich habe auch extra tauchen dann angefangen mit 13.
1:09:10–1:09:14
War ich dann im Tauchverein, habe Sporttauchen gemacht, um das schon mal zu
1:09:14–1:09:17
trainieren. Da war ich aber nur mit so Bundeswehrtypen da.
1:09:17–1:09:21
Und die haben dann halt mit einer 25-Meter-Bahn einfach mal durchgetaucht.
1:09:21–1:09:26
Und ich mit meiner Teenie-Lunge kam gerade mal so die halbe Bahn und war völlig fertig.
1:09:26–1:09:29
Irgendwann war es dann deprimierend, aber es hat Spaß gemacht.
1:09:29–1:09:31
Und ich hatte ja auch einen Studienplatz in Berlin.
1:09:32–1:09:39
Ich hatte ja auch dann Biologie in der TU und dann war das quasi so die Ausbildungsweiche.
1:09:39–1:09:42
Entweder ich gehe in die Humboldt-Uni oder ich gehe in die TU und habe mich
1:09:42–1:09:44
dann für die Humboldt-Uni entschieden.
Micz Flor
1:09:44–1:09:49
Aber dann hast du dein Fach gewechselt wegen der Uni und nicht wegen des Fachs.
Florian Clauß
1:09:49–1:09:53
Ja, es war so ein bisschen, gehe ich halt in diesem kulturkünstlerischen Bereich
1:09:53–1:09:56
oder mache ich halt in der Biologie weiter.
1:09:57–1:10:03
Das war dann für mich so eine Grundsatzentscheidung, dann eher so in diese kulturkünstlerische
1:10:03–1:10:06
Richtung mit Theaterwissenschaften und Kulturwissenschaften.
1:10:08–1:10:09
So viel zu meiner Biografie.
Micz Flor
1:10:10–1:10:17
Genau. In den Untiefen deiner Biografie. So früh, wo eigentlich nie Licht hinkommt,
1:10:17–1:10:18
aber jetzt haben wir es mal beleuchtet.
Florian Clauß
1:10:18–1:10:19
Aber das habe ich dir ja schon mal erzählt.
Micz Flor
1:10:20–1:10:21
Nee, das wusste ich nicht.
Florian Clauß
1:10:21–1:10:22
Ach, das wusstest du dann?
Micz Flor
1:10:22–1:10:24
Nee, ich höre deinen Podcast nicht.
Florian Clauß
1:10:25–1:10:31
Aber ich finde es halt, also nach wie vor, die Faszination für Natur und für
1:10:31–1:10:33
Ökosysteme und so weiter, die ist ja noch immer so.
1:10:34–1:10:37
Das verbindet uns ja schon. Also die Attenborough-Familie.
Micz Flor
1:10:40–1:10:45
Ja, vor allen Dingen die Streichermusik, die da immer drunter liegt,
1:10:45–1:10:48
wenn der kleine Eisberg knuddeln will.
Florian Clauß
1:10:49–1:10:53
Die Fotografien waren ja damals nur in Schwarz-Weiß. Das heißt,
1:10:53–1:10:59
der Friedrich Winter hat dann auch immer Aquarellzeichnungen angefertigt,
1:10:59–1:11:00
um dann die Farben wiederzugeben.
Micz Flor
1:11:00–1:11:04
Das war ja im Text auch mit drin, dass er halt sagt, wir konnten alles fotografieren
1:11:04–1:11:08
und hatten dann auch, Auch wenn sie noch leben konnten, die Möglichkeit,
1:11:09–1:11:12
sie in echten Farben abzumalen oder sowas.
Florian Clauß
1:11:12–1:11:15
Ja, genau. Genau das war da auch mit. Ja, aber ich finde die auch so okay.
1:11:16–1:11:19
Weißt du, da muss man ja auch dann so Medientechnik. Und es war dann so,
1:11:19–1:11:21
dass er diese Kamera, die er hatte, die war halt wirklich so cutting edge.
1:11:21–1:11:24
Zu der Zeit höchste Technologie.
1:11:24–1:11:27
Aber der hatte dann Probleme, als er dann in die Tropen kam,
1:11:28–1:11:32
dass die halt total aufgequollen war und halt irgendwie mit Schimmelpilzen befallen,
1:11:32–1:11:34
weil es halt so ein feuchtes Klima war.
1:11:34–1:11:37
Und da musst du dann auch immer so ein bisschen damit kämpfen,
1:11:37–1:11:40
dass die Technik dann auch resistenter wird.
1:11:40–1:11:44
Eine Sache, die ist auch in einem anderen Zusammenhang mit dem Podcast nochmal,
1:11:44–1:11:48
gefallen, das ist so, das fand ich als Stichwort ganz interessant,
1:11:48–1:11:50
nämlich die Kryptozoologie.
1:11:51–1:11:57
Kryptozoologie ist, wenn du im WGP nachschaust, dann sowas wie Loch Ness, also.
1:11:59–1:12:03
Irgendwelche Tieren, die es nicht wirklich gibt, um die sich irgendwelche Mythen
1:12:03–1:12:06
ranken, aber eigentlich Eigentlich gibt es die Kryptospezies.
1:12:06–1:12:14
Das ist auch häufig beobachtet in der Tiefsee, in irgendwelche Lebewesen,
1:12:14–1:12:14
die aus der Tiefsee kommen.
1:12:15–1:12:21
Nämlich die Kryptospezies ist, dass die morphologisch zwei, dass sich die Tiere
1:12:21–1:12:26
eigentlich gleich aussehen, aber die paarungsunfähig sind. Und man weiß nicht warum.
1:12:27–1:12:31
Also die können sich nicht paaren, das heißt sie können keine nachkommen.
1:12:31–1:12:35
Erzeugen sie sehen komplett gleich aus, aber man weiß nicht warum.
1:12:35–1:12:40
Das ist unter dem Stichwort Kryptospezies, findet man das.
1:12:40–1:12:46
Das was die Valdivia auch entdeckt hat, in einer von den, aber das wusste man
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schon vorher, und zwar, ich weiß nicht, ob du davon schon mal gehört hast.
1:12:52–1:12:59
So ein bisschen so ein Zukunftsthema, nämlich der Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee.
1:13:00–1:13:07
Die Valdivia hat schon auf dem Meeresgrund dann so Manganknollen aufgesammelt.
1:13:07–1:13:13
Das sind halt so Knollen, die extremst lange zum Wachsen brauchen und so einen
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hohen Anteil aus Mangan und anderen Metallen bestehen.
1:13:18–1:13:24
Und diese Knollen brauchen jetzt für zwei, drei Millimeter Wachsen ungefähr eine Million Jahre.
1:13:25–1:13:29
Also man kann sich vorstellen, wie lange das dann ist. Von diesem Zeug liegt
1:13:29–1:13:32
halt unglaublich viel da rum, also man hat das mal hochgerechnet.
1:13:32–1:13:39
Und wenn man sich jetzt den Bedarf von Metallen in der Produktion,
1:13:39–1:13:40
in der Industrie anschaut,
1:13:41–1:13:45
weil Metalle ja gerade bei Batterien, Solaranlagen und so weiter eine wichtige
1:13:45–1:13:48
Rolle spielen oder Silizium oder Chip-Herstellung und so weiter,
1:13:49–1:13:53
ist schon jetzt, gibt es halt diese ganzen oder werden schon teilweise die Sachen abgebaut.
1:13:54–1:13:59
Und da ist natürlich total wichtig, dann zu gucken, wie verläuft so ein Lebensraum in der Tiefsee?
1:13:59–1:14:04
Ja, was kann man, also wie kann man dann halt quasi so nachhaltig da wirtschaften?
1:14:05–1:14:09
Und die haben jetzt erst mal so einen Stopp auch bewirkt bei so einer Konferenz.
1:14:10–1:14:14
Ich glaube, das war 2018 oder 2019, wo das jetzt erst mal nicht so freigegeben
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wird, sondern erstmal auch für sich entschieden wurde, wir müssen erstmal grundlegende
1:14:18–1:14:22
Forschung machen, bevor wir hier anfangen, diesen ganzen Lebensraum dann auch
1:14:22–1:14:24
wirtschaftlich auszuschlachten.
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Und diese Manganknollen sind halt auch für Tiere, also da siedeln sich halt
1:14:31–1:14:38
so auch Krebse, alle möglichen Tiere in diesen Knollen an, bilden da halt auch
1:14:38–1:14:39
so einen Lebensraum für die.
Micz Flor
1:14:40–1:14:45
Ja, wobei, da bin ich dann vielleicht irgendwie zynischer als du, weil ich,
1:14:46–1:14:49
Ich glaube, ich habe neulich ein Foto gesehen von irgendeinem Schiff,
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was irgendwie künstlich hergestellte, weiß nicht was das Material war,
1:14:54–1:14:58
so Blöcke, die dann in die See geschmissen werden, damit die Riffe sich wieder ansiedeln können.
1:14:59–1:15:04
Wo ich dann wirklich einfach wenig Hoffnung habe, dass man, also dann habe ich
1:15:04–1:15:06
wirklich so ein Endzeitgefühl manchmal,
1:15:06–1:15:14
dass wir in diesen Generationen sind, in denen jetzt einfach der Hunger im übertragenen
1:15:14–1:15:15
Sinne, weil es geht ja hier eher um Gewinn.
1:15:15–1:15:22
Als um Ernährung, aber der Hunger nach Material so groß geworden ist,
1:15:22–1:15:24
dass das alles, das wird einfach, also da,
1:15:26–1:15:30
keine Ahnung, dann, man spricht ja oft davon, dass halt früher dann die Umwelt
1:15:30–1:15:34
so darunter gelitten hat, als dann so viel Kohle verbrannt wurde,
1:15:34–1:15:35
gefördert und so weiter, aber,
1:15:36–1:15:40
hast du da wirklich Hoffnung, dass die sagen, ach nee, dann lassen wir das lieber,
1:15:40–1:15:45
um die kleinen Glühschrimps da unten nicht zu stören?
Florian Clauß
1:15:45–1:15:49
Nein, nicht Hoffnung. Ich sehe das ähnlich dystopisch wie du.
1:15:49–1:15:56
Ich habe auch das Gefühl, wenn es geht, dann wird es gemacht und auch ohne Rücksicht.
1:15:56–1:16:03
Aber um zu nachhaltigen Ansätzen zu kommen, müssen wir da auch eine Balance
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finden, früher oder später.
1:16:05–1:16:12
Und wenn sich das eben mit der Industrie in irgendwelchen Absprachen so herstellen
1:16:12–1:16:15
lässt, dann ist das auf jeden Fall was Gutes.
1:16:16–1:16:20
Dann ist es besser, das in bedingtem Maße zuzulassen. Das ist genauso wie das
1:16:20–1:16:23
Fangverbot von Heringen in der Ostsee.
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Das heißt, die haben ja dann auch irgendwann die Europäische Union dann so bestimmte
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Fanggrenzen und so weiter aufgestellt.
1:16:29–1:16:33
Und teilweise konnte sich dann der Bestand erholen. Also es gibt dann schon
1:16:33–1:16:36
so positive Effekte bei sowas, ja.
1:16:36–1:16:38
Aber gleichzeitig dieser Hunger, weil nämlich...
1:16:39–1:16:47
Mangan ist zum Beispiel, wenn man das jetzt hier auf Land, dann ist Kamerun
1:16:47–1:16:52
so, glaube ich, die größte Manganquelle, die dann halt irgendwie 45 Prozent des Mangans liefert.
1:16:52–1:16:55
Also es gibt dann halt so punktuell oder seltene Erde ist ja auch was.
1:16:55–1:16:59
Es gibt auch in diesen Manganköllen sind auch seltene Erde dann mit gebunden.
1:16:59–1:17:03
Also das heißt, du brauchst diese Rohstoffe gleichzeitig, hast aber keine Ahnung,
1:17:03–1:17:06
wie du auf ein Ökosystem, ich meine, früher konnte man das entschuldigen,
1:17:06–1:17:07
wir wussten noch nicht so viel.
1:17:07–1:17:14
Aber jetzt ist es ja so, wir wissen, was das heißen kann, auf Systeme einzuwirken,
1:17:14–1:17:16
was für katastrophale Folgen das haben kann.
1:17:17–1:17:20
Und ich glaube, wenn man sich jetzt am Anfang von bestimmten Erschließungen
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von Lebensräumen, also ich meine, das Gleiche ist ja der Weltraum,
1:17:24–1:17:27
das, was jetzt Starlink dann halt so, ey, ist das offen, kommt,
1:17:27–1:17:30
schickt alle eure Kleinstatelliten hoch.
1:17:30–1:17:36
Das ist ja auch so ein Lebensraum oder einer der wenigen Räume,
1:17:36–1:17:41
die noch so völlig, die ja noch nicht so erschlossen waren.
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Wenn man die jetzt so alle so erschließt mit der Technologie,
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dann müssen wir ein starkes Regelwerk
1:17:47–1:17:51
aufstellen, um das dann halt auch entsprechend zulassen zu können.
1:17:51–1:17:56
Und ich glaube, das sind so Ansätze, aber die Grundtendenz, Gefühle,
1:17:56–1:18:01
ist ja auch eher so, dass ich sage, ja, hier, weiß nicht.
1:18:01–1:18:06
Aber irgendwie braucht man ja ein bisschen Licht am Ende des Tunnels für die
1:18:06–1:18:08
folgenden Generationen.
Micz Flor
1:18:08–1:18:11
Und den haben wir jetzt gerade schon mittendrin ausgestrahlt.
Florian Clauß
1:18:12–1:18:19
Wir haben uns Mühe gegeben. Also was ich dann nochmal so zum Schluss erwähnen wollte, ist...
1:18:20–1:18:25
Diese Faszination für diese langwierigen Evolutionsprozesse,
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die da auch passieren in der Tiefsee.
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Wir haben da ein Kontinuum, was erstmal so scheinbar unberührt ist,
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bis auf Mikroplastik und Übersäuerung.
1:18:37–1:18:43
Und eben auch der Raubbau, die Überfischung der Weltmeere ist auch nochmal so ein Ding.
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Man weiß ja alles nicht, wie sich das auswirkt.
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Man weiß nicht, was rauskommt. Und das ist halt total, also diese Sensibilität
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und die Aufmerksamkeit muss da halt auch hinfließen.
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Wir sagten vorher ja, Weltraum gegen Tiefsee.
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Ich glaube, du meintest halt, es gibt mehr zu sehen.
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Ich glaube auch, Weltraum oder überhaupt dieses Verständnis für,
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es geht ja immer um Steuergelder, wie viel gibt es her, Grundlagenforschung, bla.
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Aber ganz, ganz tief in der Weltraumforschung oder ganz viel Image hat natürlich Carl Sagan gemacht.
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Ja, das ist der eine, also die Wissenschaftskommunikation, aber das,
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was Hubble da eben mit dem,
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weißt du, dieser Space-Kalender, wo jedes Jahr ein neues Hubble-Kalender mit
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den tollsten Bildern rauskommt, das hat das natürlich,
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Hubble hat einfach das so sinnlich erfahrbar gemacht, Weltraum,
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wie kein anderes Projekt vorher, das Hubble-Teleskop.
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Und ich glaube, das ist halt so ein großer Gewinn und das kann auch Weltraum
1:19:45–1:19:47
immer irgendwie gut ausschlachten.
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Das haben die auch ganz gut drauf, da auch entsprechend die Register zu ziehen.
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Und gleichzeitig ist es aber auch neben, also es ist halt ein viel breiteres Forschungsgebiet.
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Das heißt, da wird Grundlagenforschung in der Physik gemacht,
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da gibt es halt Ingenieurstechnologie und alles Mögliche, was sich da draufstürzt.
1:20:05–1:20:10
Bis hin zu Chemie, Bio und so weiter. Klar, während die Tiefsee ist ja dann,
1:20:10–1:20:14
ja gut, es gibt dann halt so diese chemischen Prozesse, aber es ist ja eher
1:20:14–1:20:17
so eine biologische Domäne und Biologie hat ja immer so ein bisschen Probleme.
Micz Flor
1:20:18–1:20:21
Ja, aber ich glaube, die Einstiegsschwelle ist auch niedriger.
1:20:21–1:20:26
Ich habe mein Vatenkind vor Jahren schon irgendwie auf Kleinanzeigen gekauft,
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so ein Teleskop zum Mond angucken geschenkt und sowas ist einfach möglich.
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Du gehst dann irgendwie auf den Balkon und es ist dunkel und du guckst und siehst
1:20:36–1:20:39
dir den Mond an, Aber guck dir halt mal die Tiefsee an.
1:20:39–1:20:45
Es ist ja wirklich auch nicht so, dass jeder und jeder, außer eben schon über
1:20:45–1:20:50
Medien gespiegelt, du hast als Kind dich dafür begeistert, aber das war ja dann schon,
1:20:51–1:20:53
unglaublich viel Ressourcen hier reingeflossen sind, damit du überhaupt diese
1:20:53–1:20:58
Bilder sehen konntest. Während jeder eigentlich nach oben gucken kann oder auch mit einem...
Florian Clauß
1:20:58–1:21:02
Ja, weiß ich nicht. Also das ist, wie gesagt, diese Netze sind ja schon,
1:21:02–1:21:03
also es ist nicht so viel.
1:21:03–1:21:06
Du brauchst halt ein Boot, du brauchst halt irgendwie eine Stahlwinde.
Micz Flor
1:21:06–1:21:10
Das hätte ich vielleicht mit meinem Patenkind gesagt. Hier ist die Stahlwinde,
1:21:11–1:21:14
der Rest ist hinten im Auto. Und ich habe ja kein Auto.
Florian Clauß
1:21:16–1:21:23
Und ja, ich sage ja, klar, diese Beobachtung hast du dann in der Rezeption von
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Forschungsergebnissen.
1:21:24–1:21:28
Aber dann zum Beispiel auch der Heckel, den kennt man ja auch.
1:21:28–1:21:36
Das ist ja auch eine ganz leuchtende Figur in einem Forscheruniversum,
1:21:36–1:21:39
der diese Artentafeln gemalt hat.
1:21:40–1:21:46
Der hat auch damals viel von der Challenger-Expedition. So Kieselalgen oder
1:21:46–1:21:49
Medusen und so weiter. Du kennst diese Zeichnung von Heckel.
Micz Flor
1:21:49–1:21:51
Ja, ich glaube, ich erinnere mich an den Namen. Ja, das sind die Zeichnungen.
Florian Clauß
1:21:52–1:21:56
Dann ist es halt Heckel gewesen. Der hat dann damals halt mit sehr wenig,
1:21:56–1:22:05
ein Mikroskop und einem Auge und einer Hand, hat er diese Kieselplankton gezeichnet.
1:22:05–1:22:11
Und hat diese unglaublichen, wo jetzt heute noch so viele KI-Maschinen mit gefüttert werden.
1:22:12–1:22:20
In spite of Heckel from Arcade Games kriegst du halt wirklich so eine Atemtafel.
1:22:20–1:22:25
Also ganz viel von ihm, was er gemacht hat, ist auch noch heute so visuell präsent.
1:22:26–1:22:28
Und er hat auch nicht mehr als ein Mikroskop.
1:22:29–1:22:33
Da kann man auch schon, aber ich glaube, es ist halt nicht so mächtig,
1:22:33–1:22:38
weil ich glaube, du schaust dann halt im Weltall durch Zeiten,
1:22:38–1:22:42
durch Universen und das ist, glaube ich, das absolut Faszinierende.
Micz Flor
1:22:42–1:22:46
Und wir werden halt immer kleiner. Ich glaube, das ist auch nochmal ein Unterschied.
1:22:46–1:22:49
Je weiter wir gucken, desto kleiner sind wir.
1:22:49–1:22:52
Und bei der Tiefsee ist es endlich, es ist nicht unendlich.
Florian Clauß
1:22:53–1:22:56
Genau. Jeden Tag ein Stück. Wir werden immer kleiner.
1:22:58–1:23:02
Ja, ich glaube, ich habe mir jetzt so ein bisschen so in meinem...
1:23:02–1:23:11
Es hat mich schon so sehr, sehr emotionell gefreut, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Micz Flor
1:23:11–1:23:15
Wie bist du darauf gekommen? Also das kam aus dem Nichts. Ist einfach so buchstäblich
1:23:15–1:23:22
aufgetaucht, um dieses Wortspiel zu erfolgen? Oder hattest du es lange schon
1:23:22–1:23:23
irgendwie in der Hinterhand?
Florian Clauß
1:23:25–1:23:26
Soll ich dir die Geschichte erzählen?
Micz Flor
1:23:27–1:23:30
Es war eine neue Folge drauf, dann kriegst du auch die Folge.
Florian Clauß
1:23:30–1:23:33
Nein, nein, die ist gar nicht so. Ich hatte überlegt, mit der Erzählung einzusteigen
1:23:33–1:23:35
und dann dachte ich so, vielleicht ist es doch nicht so cool.
1:23:37–1:23:42
Ich habe Chat-GBT mit allen unseren Podcast-Folgen gefüttert.
1:23:42–1:23:48
Ich habe im Prinzip mit allem, also quasi nicht vom Transkript.
Micz Flor
1:23:48–1:23:51
Du wolltest den meisten Downloads haben.
1:23:52–1:23:57
Make me episode with most downloads. This is what we did. What shall I do?
Florian Clauß
1:23:57–1:24:03
Und ich habe das gefüttert, als Markdown-File, reingelesen und habe gesagt,
1:24:03–1:24:06
gib mir drei Themenvorschläge für Flo.
1:24:09–1:24:13
Und dann kam als erstes Tiefsee raus. Und ich so, ja.
Micz Flor
1:24:14–1:24:14
Ja.
Florian Clauß
1:24:15–1:24:17
Du kennst mich.
Micz Flor
1:24:17–1:24:21
Du darfst bleiben. Das ist ja lustig.
Florian Clauß
1:24:21–1:24:25
Ja, es hat gepasst. Es war genau dieses Ding, wo ich dann dachte,
1:24:25–1:24:27
ja, nee, das möchte ich gerne machen.
1:24:28–1:24:32
Aber es gab auch ein paar andere. Ich zeige es dir mal. Der hat ja auch gleich durchnummeriert.
1:24:34–1:24:39
EGL 49 war schon Tiefsee. und hat auch mal gleich eine Zusammenfassung geschrieben.
1:24:39–1:24:43
Nein, aber so war es nicht. Aber ich habe auch ein paar Themenvorschläge für dich.
Micz Flor
1:24:44–1:24:46
Ja, okay, gut.
1:24:48–1:24:50
Ja, das ist eigentlich ganz interessant. Würde ich gerne mal sehen,
1:24:50–1:24:51
aber machen wir nicht jetzt.
Florian Clauß
1:24:52–1:24:59
Ja, also so bin ich auf das Thema gekommen. Und ich bin begeistert von diesem Weg hier.
1:24:59–1:25:02
War der auch so präsent? Aber du bist ja jetzt auch mit mir dabei.
Micz Flor
1:25:02–1:25:06
Ja, das Lustige ist hier, ich kenne diese Ecke. Ich komme immer von da oben.
1:25:06–1:25:11
Und drei Häuser weiter hier wohnt der Bassist vom Art Critics Orchestra und
1:25:11–1:25:14
da haben wir im Garten auch schon gespielt und es ist so absurd.
Florian Clauß
1:25:14–1:25:16
Die ganzen Bassisten wohnen immer im Moabit.
Micz Flor
1:25:19–1:25:24
It's all in the bass and the beat. Und das finde ich halt so gerade ganz interessant,
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dass man so einen anderen Weg dadurch hat.
1:25:26–1:25:31
Dass man quer durch die Stadt schneidet und dann an so Momente kommt und denkt,
1:25:31–1:25:32
ach ja, hier, das kenne ich.
Florian Clauß
1:25:32–1:25:36
Ja, genau, dieses irgendwie in einer neuen Stadt bist und dann erst mal nur
1:25:36–1:25:41
so durch U-Bahn dann die Stadt so kennengelernt hast und dann erst später,
1:25:42–1:25:45
mit dem Fahrrad da lang fährst, so zu Fuß, dann kriegst du auf einmal diese
1:25:45–1:25:48
Endpunkte dann zusammengebildet zur Linie.
Micz Flor
1:25:48–1:25:52
Ja, oder eben diese ganz neuen Schnitte, was wir ja auch zum Gleisdreieckpark,
1:25:52–1:25:55
wo du meintest, mit dem Fahrradweg Richtung Leipzig, also wie schnell man dann
1:25:55–1:25:56
wirklich aus der Innenstadt raus ist.
1:25:57–1:26:00
Ja, und hier ist es so ein bisschen ähnlich, ist echt schön.
Florian Clauß
1:26:03–1:26:04
Okay, dann.
Micz Flor
1:26:04–1:26:09
Danke, Flo. Unglaublich toll. Also die Tiefsee-Chachipiti wusstest du vor mir Bescheid.
1:26:09–1:26:13
Das tut weh, aber selbst vor dir wusstest du Bescheid.
1:26:13–1:26:17
Und gleichzeitig hast du deine ganz kindlichen Erinnerungen da wieder mit eingewoben.
1:26:18–1:26:21
Und das Bild habe ich auch, das konnte natürlich keiner sehen.
1:26:21–1:26:24
Aber als wir da in diesem großen Raum standen und du mir das erzählt hast,
1:26:25–1:26:28
das war wirklich auch so eine kindliche Faszination von dem Ganzen.
1:26:29–1:26:33
Und ja, ich hoffe, die ist rübergekommen. Fand ich echt schön.
Florian Clauß
1:26:33–1:26:37
Ja, habe ich auch. Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß beim Hören.
1:26:37–1:26:41
Und vielleicht ist dann auch diese Begeisterung übergeschwappt.
1:26:41–1:26:44
Wenn ihr euch dafür noch mehr interessiert, dann geht den Links nach,
1:26:45–1:26:47
die Chat-Jubiläe zusammengestellt.
1:26:50–1:26:54
Ich habe noch viel gesammelt, noch viel Material, was ich jetzt auch nicht weiter erwähnt habe.
1:26:54–1:26:58
Wie gesagt, vielleicht mache ich noch mal eine Schwarze-Raucher-Special-Folge.
Micz Flor
1:27:00–1:27:03
Oder Wann kommt die in der Liste?
1:27:06–1:27:10
Folge 51 Folge 51 Na.
Florian Clauß
1:27:10–1:27:13
Wir gucken, was wir nochmal von den Vorschlägen von Chachi, die wir abarbeiten
1:27:13–1:27:20
können Es gibt viele psychologische Themen Okay Okay, das war jetzt Folge 49,
1:27:21–1:27:29
7x7 eigentlich-podcast.de Wir sagen dann Tschüss, bis zum nächsten Mal Tschüss.

Die Tiefsee, ein Ort voller Geheimnisse und unentdeckter Wunder, hat die Menschheit seit jeher fasziniert. Diese dunkle, kalte und druckvolle Welt, die ab einer Tiefe von 200 Metern beginnt, bedeckt weit mehr als die Hälfte unseres Planeten. Doch trotz ihrer Weitläufigkeit und Bedeutung für das Erdklima und die biologische Vielfalt, bleibt sie eines der am wenigsten erforschten Gebiete der Erde. Die Geschichte der Tiefseeforschung, die Technologien, die dabei zum Einsatz kommen, die einzigartigen Lebensformen, die dort existieren, und die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, sind ein faszinierendes Kapitel der Wissenschaft, das noch lange nicht abgeschlossen ist.

Tiefseeforschung

Einer der Pioniere dieser Forschung war Carl Chun, ein deutscher Zoologe, der Ende des 19. Jahrhunderts die erste deutsche Tiefsee-Expedition leitete. Mit dem Forschungsschiff „Valdivia“ brach er 1898 auf, um die unbekannten Tiefen der Weltmeere zu erkunden. Zu einer Zeit, als man glaubte, dass kein Leben unterhalb von 400 Metern Tiefe existieren könne, entdeckte Chun und seine Crew eine Vielzahl von Lebewesen, die die Dunkelheit der Tiefsee bevölkern. Ihre Entdeckungen, darunter der geheimnisvolle Tintenfisch Vampyroteuthis infernalis, sowie die Funde von Manganknollen, die als Lebensraum für Tiefseetiere dienen, erweiterten unser Verständnis vom Leben in der Tiefsee grundlegend.

Moderne Tiefseeforschung nutzt eine Vielzahl von Technologien, von ferngesteuerten Fahrzeugen bis hin zu spezialisierten U-Booten, die Wissenschaftler in die Tiefen des Ozeans bringen. Ein herausragendes Beispiel ist der Tauchgang von James Cameron im Marianengraben, der tiefsten bekannten Stelle der Weltmeere, wo er neue Arten entdeckte und wertvolle Daten sammelte. Doch trotz solcher spektakulärer Expeditionen ist weniger als 0,01% der Tiefsee verprobt.

Geschöpfe der Tiefsee

Die Tiefsee beherbergt eine erstaunliche Vielfalt an Leben, das an extreme Bedingungen wie völlige Dunkelheit, kalte Temperaturen und enormen Druck angepasst ist. Viele Arten der Tiefsee haben einzigartige Anpassungen entwickelt, um in dieser unwirtlichen Umgebung zu überleben. Sie ernähren sich von abgestorbenen Organismen, die aus höheren Wasserschichten herabsinken, oder von den wenigen anderen Lebewesen, die in dieser Tiefe existieren. In einem Lebensraum, der über Jahrmillionen gleichbleibende Lebensbedingungen bietet, treibt die Evolution Blüten, um alle möglichen Nischen zu besetzen. In der Tiefsee gibt es jedoch auch kurzlebige Ökosysteme, wie zum Beispiel an den hydrothermalen Quellen, den sogenannten Schwarzen Rauchern, die durch Magmaausstoß entstehen. Hier hat sich eine der schnellstwachsenden Art der Erde entwickelt, ein Röhrenwurm. Ein Verwandter dieser Art gilt als einer der langsam wachsende Art unter den Tieren. Die Tiefsee ist ein Ort der Extreme.

Die Bedeutung und Bedrohung der Tiefsee

Die Tiefsee spielt eine entscheidende Rolle im globalen Klimasystem. Sie dient als Senke für Kohlendioxid, wobei kalte Regionen wie die Polarmeere besonders viel CO2 aufnehmen und in die Tiefe transportieren. Dieser Prozess hilft, die globale Erwärmung zu verlangsamen, macht die Tiefsee aber auch anfällig für die Übersäuerung der Meere, die das dortige Ökosystem bedroht. Darüber hinaus ist die Tiefsee ein Reservoir für Biodiversität und potenzielle Ressourcen, deren Wert wir erst zu verstehen beginnen.

Die Tiefsee steht vor zahlreichen Bedrohungen, von der Überfischung und dem Tiefseebergbau bis hin zur Verschmutzung durch Plastik und Übersäuerung. Diese menschlichen Aktivitäten gefährden die empfindlichen Ökosysteme der Tiefsee und die Arten, die dort leben. Um diese einzigartige Welt zu schützen, sind internationale Anstrengungen und strengere Regulierungen erforderlich. Die Forschung spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie das Wissen liefert, das notwendig ist, um effektive Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

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