"Evolution is a process of constant branching and expansion."
Stephen Jay Gould
Während wir durch den grünen Weg vom Velodrom zum Prenzlauer Berg flanieren, reflektieren wir über die Entstehung unseres Podcasts und die Verbindung unserer Laufstrecken zu unseren Themen. Dann stellt Flo sein Thema vor, ihn hat die Tiefsee vom letzten Mal nicht losgelassen. Doch bevor wir in die obskure Welt der symbiotischen Beziehungen in der Tiefsee absteigen, möchte Flo als Mindset für diese Folge die Arbeit des Evolutionsbiologen Stephen Jay Gould mitgeben: Der Begriff der Evolution impliziert nicht zwangsläufig einen Fortschritt. In der Natur gibt es keine Entwicklung vom Niederen zum Höheren. Stattdessen sind alle Phänomene gleichwertig. Gould verwendet in diesem Zusammenhang das Bild eines Busches, der sich in alle Richtungen ausbreitet. Flo präsentiert in dieser Podcast-Folge drei Beispiele für symbiotische Gemeinschaften in der Tiefsee. Als erstes Beispiel wird der Anglerfisch genannt, der mit biolumineszenten Bakterien zusammenlebt, welche ihm helfen, Beute anzulocken. Dies stellt ein wunderbares Beispiel für Mutualismus dar. Im Anschluss erfolgt ein Exkurs über Sexualdimorphismus, der sich in signifikanter Weise beim Anglerfisch ausgeprägt hat. Hierbei verwachsen die Männchen mit dem 10-fach größeren Weibchen und fungieren lediglich als hormonell gesteuerte Samenspender. Das zweite Beispiel sind Bartwürmer, die in einer symbiotischen Beziehung mit chemoautotrophen Bakterien leben. Die Bakterien stellen die komplette Energie bereit, die die Bartwürmer zum Überleben benötigen. Der Bartwurm selbst hat keinen Mund mehr. Die Fundorte dieser speziellen Bartwurmart sind hydrothermale Quellen, sogenannte „Schwarze Raucher”, von deren Ausstoß sich die Bakterien ernähren. Diese Quellen werden als Ursprung des Lebens auf der Erde diskutiert. Schließlich thematisiert Flo eine parasitäre Beziehung zwischen dem Grönlandhai und dem Ruderfußkrebs Ommatokoita elongata. Der Grönlandhai ist eines der Tiere, die das höchste Alter aller bekannten Tiere erreichen. Er wird über 500 Jahre alt, was vor allem auf seinen verlangsamten Stoffwechsel zurückzuführen ist. Es wurde festgestellt, dass nahezu 99 % der gefangenen Grönlandhaie von diesem Parasiten im Auge befallen sind, der den Hai mit der Zeit erblinden lässt. Aufgrund dieser hohen Befallquote wird jedoch in jüngster Wissenschaft die Frage aufgeworfen, ob die Beziehung tatsächlich parasitär ist oder welche Vorteile der Grönlandhai von dem Krebs haben könnte, der die Augenflüssigkeit absaugt. Die Beispiele dienen der sinnhaften Veranschaulichung der unterschiedlichen Ausprägungen und Intensitäten der Verbindung in symbiotischen Beziehungen. Unsere Laufroute endet auf der Prenzlauer Allee, wobei wir das Planetarium um eine Querstraße verfehlt haben. Dies kann jedoch Gegenstand einer anderen Podcast-Episode sein.
Das Beste ist beim Podcast, wenn man dann erstmal über Bilder spricht und die
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nicht beschreibt und wenn man dann noch was isst.
Micz Flor
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Die Leute können auch Lippen lesen. Hallo meine Damen und Herren,
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willkommen wieder zu Eigentlich Podcast Folge 51.
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Die Jubiläumsfolge haben Flo und Mitch vor zwei Wochen gut hinter sich gebracht.
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Was sie vergaßen euch mitzuteilen.
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In 50 Episoden sind sie nun insgesamt 216 Kilometer gelaufen und insgesamt 68 Stunden.
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Heute ist Flo wieder dran mit einem Thema und wir sind alle gespannt.
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Wir wissen ja, Tiefsee bekam er von JetGPT zugesteckt. Mal schauen,
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ob er diesmal allein auf ein Thema kam. Flo, was ist es?
Florian Clauß
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Wolltest du gerade eine künstliche Stimme simulieren?
Micz Flor
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Ja.
Florian Clauß
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Ja, das ist dir gut gelungen hallo auch
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von mir herzlich willkommen bei eigentlich podcast der podcast
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bei dem wir im reden laufen und laufend reden
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heute führt uns unsere tour durch den grünen welt von brenzlauer berg und das
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ist der grüne streifen an der s-bahn entlang wir haben uns mannsberger allee
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getroffen und ich habe feedback aus der hörerschaft die dann noch mal gesagt
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hat bitte erklärt doch mal, wo ihr seid, in welcher Stadt.
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Wir reden die ganze Zeit, wir gehen hier zum Humboldtheim, wir machen das und hier.
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Und ja, wir senden aus Berlin und meistens laufen auch unsere Laufstrecken durch
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die Berliner Stadtlandschaft.
Micz Flor
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Oder Brandenburg, aber vielleicht machen wir dieses Jahr auch eine erste Aufnahme aus den Alpen.
Florian Clauß
0:01:44–0:01:48
Aus den Alpen, genau. Genau, wir planen nämlich eine Hütten-Tour und das war
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ja der initiale Auslöser für diesen Podcast,
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weil wir damals, vor fast zehn Jahren, haben wir auch gemeinsam eine Hüttenwanderung
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gemacht und sind die Birka-Spitze von der anderen Seite hochgeschoben.
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Bikarspitze, durch das Gerollfeld und haben uns dann gemeinsam abgelenkt mit
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Alternativlos, den großartigen Podcast.
Micz Flor
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War Folge 42.
Florian Clauß
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Von Folge 42 mit Joscha Bach. Genau, und daraus ist diese Idee des Podcasts entstanden.
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Lass uns doch mal was senden, weil wir auch viele Themen einfach beim Laufen
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besprochen haben und durchgewälzt haben und im Dialog, im Laufen dann immer
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wieder neue Perspektiven aufgekommen sind.
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Und das haben wir so ein bisschen kultiviert und manchmal ein bisschen überspezifiziert,
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dass ganze Vorträge draus werden.
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Ich glaube, wir haben uns ganz gut jetzt schon so in das Format gefunden,
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würde ich mal behaupten. Über die Zeit.
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Danke für die charmante Einleitung, Mitch. Ich, der Ideenlose,
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lässt sich von Chatschibiti Themenvorschläge zuspielen.
Micz Flor
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Das war jetzt nur, um die Hörerschaft zu binden, weil du hast es das letzte Mal so gesagt.
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Und da habe ich gedacht, du kennst doch diese, Ich wollte diese Stimme sein
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aus solchen 90er- oder 80er-Jahre-Dating-TV-Shows.
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Wer ist ihr Herzblatt? Ist es Flo, der sich seine Themen von Chatty Petit zuspielen
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ließ, aber insgesamt über 216 Kilometer und 68 Stunden Podcast aufgenommen hat?
Florian Clauß
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Sind das wirklich so die Statistiken? Hast du nochmal nachgeguckt?
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Ja, ja. Sehr gut. Hast du auch nochmal validieren können, dass wir niemals an
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der Stelle waren, und fest zweimal behauptet dass wir die gekreuzt haben hast
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du das hast du das geguckt ich.
Micz Flor
0:03:36–0:03:37
Habe wir haben ja müssen immer noch die.
Florian Clauß
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Menschen wir schieben es auf die menschen können wir.
Micz Flor
0:03:40–0:03:42
Diese wäsche ab karten mit cpt machen dann geht es doch.
Florian Clauß
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Das wasser eigentlich bei,
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Wir sind hier in der, ich mache ein Foto und ihr könnt diese Fotos auch auf
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unserer Netzseite auf...
Micz Flor
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Da hinten als Tipp für wegen grünes Berlin, da hinten ist der Prenzlauer Bergpark.
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In Friedrichshain kennen ja alle Prenzlauer Berge, vielleicht sollte ich es auch gar nicht sagen.
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Sonst wird ja auch so bevölkert und hat so viele Bomberspiele.
Florian Clauß
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Nach deinem Publikumsburner, Hyperion und weiter.
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Und hier ist die Schwimmhalle, hier fehlt das H von der Schwimmhalle,
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Nämlich hier ist die Sport- und Sprunghalle Landsberger Allee.
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Und hinten, wir sehen nur die Spitze von dem Velodrom.
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Ich habe auch, also das ist vielleicht, wenn wir ab und zu mal aus der Geschichte
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aussteigen, dann hat das einen
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Grund, nämlich weil wir auch dann auf die Strecke dann referenzieren.
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Und da so ein bisschen was uns auffällt und was wir berichtenswert finden.
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Das hier ist ein Areal, was entstanden ist.
Micz Flor
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Ach ganz kurz, darf ich dich fragen, ist das Thema der Grünstreifen?
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Nee, nee. Ach so, okay, siehst du, ich als Publikum von der heutigen Folge war
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jetzt einfach dabei zu denken, ach das ist doch schön, da kann man einfach über Grünes plaudern. Ja.
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Also es gibt ein Thema, das heißt der Grünstreifen ist der Hintergrund,
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auf dem du dein Thema buchstäblich breittrittst.
Florian Clauß
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Breittreten, beziehungsweise ich wollte so diese parallelen Stränge in unserem
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Podcast nochmal aufweiten.
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Der eine Strang ist eben unsere Laufstrecke und der andere Strang ist der Themenstrang.
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Selten kreuzen sich diese also wir hatten glaube ich auch schon mal eine folge wo wir dann direkt,
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referenzieren zum beispiel meine peter behrens folge auf der strecke wo wir
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uns befinden aber meistens ist dann wirklich so abgekoppelt voneinander wir
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sind hier beim velodrom gehen richtung velodrom möchten nur ganz kurz bevor
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ich in das thema einsteigen das auch wirklich vorstelle,
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hier noch ein paar Worte, Sätze zu verlieren.
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Das ist ein Areal, was gebaut wurde kurz bevor eben Berlin nicht den Zuschlag
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für die Olympiade 2000 bekommen hat.
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Berlin hat sich 1996 bei der Ausschreibung beworben. Ich weiß gar nicht,
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wer hat es bekommen? Sydney, oder?
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Sydney hat den Zuschlag bekommen. Ich weiß noch, ich war damals auf den Anti-Olympiade-Demos in Berlin.
Micz Flor
0:06:01–0:06:04
Den kenne ich auch noch, aber ich habe es mir nicht... Ich war ja auch gar nicht,
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2000 war ich ja gar nicht in Berlin.
Florian Clauß
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Da warst du in Manchester, oder?
Micz Flor
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Nee, da war ich in Wien.
Florian Clauß
0:06:10–0:06:15
Ach, da warst du in Wien. Aber 96, da warst du in Berlin. 96 waren noch die
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ganzen Demos gegen diese.
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Und das ist hier von einem, glaube ich, kanadisch-französischen Architekten,
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ich habe den Namen nicht parat, gebaut worden. Das Interessante an dem Velodrom, dass es...
Micz Flor
0:06:27–0:06:30
Das musst du jetzt erklären, kanadisch-französisch. Das konnte er sich nicht
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entscheiden und das ist ein doppeltes Staatsbürgerschaftsstaat.
Florian Clauß
0:06:32–0:06:37
Das schneide ich raus. Also das ist hier, man sieht nur die Spitze des Daches
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darunter. Das ist, glaube ich, so die Idee der Architektur, dass der ganze Korpus,
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die Fassade quasi versenkt ist in einem grünen Feld.
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Und hier ist im Velodrom eine Radrennbahn drin.
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Traditionell hat das verschiedene andere Radrennbahnen in Berlin abgelöst.
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Und hier sollten die Radrennen, also hier finden Radrennen statt,
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aber hier sollte natürlich die Olympia-Radrennen stattfinden,
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wenn Berlin den Zuschlag bekommen hätte.
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Also so viel und wir gehen so ein bisschen weiter an der Strecke.
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Ich weiß nicht, du kennst ja dann, mal gucken, wie weit wir es schaffen.
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Aber vielleicht schaffen wir es noch bis zum Planetarium.
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Also, mein Thema letztes Mal, ich habe ja über die Tiefsee berichtet,
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über meine kindliche und jugendliche Faszination über das Thema.
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Da vor allen Dingen über die erste deutsche Expedition der Valdivia.
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Und wir hatten uns das vor Ort angeschaut im Naturkundemuseum,
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was da für Exponate rausgefischt wurden.
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Und so ein bisschen auch allgemein über die Tiefsee gesprochen.
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Und da sind so ein paar Begriffe gefallen, die ich heute noch mal ein bisschen
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aufgreifen möchte und zum Thema machen möchte.
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Das ist vor allen Dingen die symbiotischen Beziehungen in der Tiefsee.
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Wir hatten uns über den Begriff Symbiose kurz unterhalten, da möchte ich nochmal
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ein bisschen tiefer einsteigen, was Symbiose in der Biologie bedeutet.
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Und bevor wir aber in das Thema reingehen, möchte ich auch nochmal ein,
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weil das hatte ich so auch erwähnt, dass ich ja vorhatte, damals Biologie zu studieren und ich war,
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das habe ich so als Teenager, ich weiß nicht, ob du den auch gelesen hast,
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als Teenager habe ich total gerne von,
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Der heißt Steven. Steven J. Gold. Hast du von dem was gelesen?
Micz Flor
0:08:35–0:08:35
Nee, kann ich nicht.
Florian Clauß
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Das ist ein populärwissenschaftlicher Autor, Evolutionsbiologe gewesen.
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Hat Bücher geschrieben, wie das Zebra, das zu seinen Streifen kam.
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Oder der falsch vermessene Mensch. Also war auch da in diesem Umfeld unterwegs.
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Ich glaube, das hatte ich mal in einer Folge erwähnt.
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Dass in der Wissenschaftsgeschichte bestimmte Annahmen auch dazu geführt haben,
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dass da so die Messergebnisse unbewusst gefälscht wurden.
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Also die hat dann aufgedeckt, dass eben weiße Ärzte im 19.
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Jahrhundert mit der Motivation nachzuweisen, dass halt aufgrund von ethnischen
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Unterschieden die Menschen mehr oder weniger intelligent sind.
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Und haben dann das Gehirnvolumen mit Erbsen ausgemessen und festgestellt,
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dass dann halt der Schwarze weniger Gehirnvolumen hat.
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Aber er konnte dann halt aufgrund dieser ganzen Aufträge nachweisen,
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dass die einfach bewusst Rechenfehler reingebracht haben, damit das Ergebnis dann rauskommt.
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Da hat er so viele anekdotische Geschichten auch sehr populärwissenschaftlich zusammengetragen.
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Und das hat ihn auch so seinen Ruf als Populärwissenschaftler.
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Er war dann in der Harvard-Universität.
Micz Flor
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Aber Populärwissenschaft klingt jetzt erstmal negativ, ist aber so nicht gemeint.
Florian Clauß
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Nee, populärwissenschaftlich heißt, dass es im Sinne von Wissenschaftskommunikation ist.
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Also Populärwissenschaft, dass du einen komplexen wissenschaftlichen Zusammenhang
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so erklärst und auch den Absatz findest, dass es halt ein breites Publikum erreicht.
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Also jetzt nicht irgendwelche Fake-Fakten, sondern richtige Fakten dargelegt.
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Das war falsch vermessen im Mensch.
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Er hatte dann noch als Biologe eine Professur in der Harvard-Universität und ist 2002 gestorben.
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Also ich habe viele Bücher von ihm gelesen.
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Eine Sache von ihm, die ihm so ganz wichtig war, ist, dass er auch gegen die
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Kreationisten gearbeitet hat.
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Das ist so ein bisschen das Mindset für meine Folge das Illusion von Fortschritt
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in der Evolution also das ist halt so diese Vorstellung,
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was dann auch immer so von Biologie als kreationistischer Ansatz, das heißt es gibt ein.
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Höherer Geist der dann diese Evolution treibt und was dann die Illusion immer
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als Fortschritt verstanden wird, dass hinten raus dass der Mensch quasi die
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Krone der Schöpfung ist.
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Es ist ein Bild, was immer noch irgendwo propagiert wird, gerade im Kontext von Glauben.
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Was aber evolutionsbiologisch und auch in der Geschichte von Evolution überhaupt
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nicht nachweislich ist.
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Evolution kann man sich so vorstellen wie so ein wilder Busch.
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Da passieren halt ganz viele Dinge.
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Die sind aber nur durch Zufall und durch Statistik getrieben.
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Ja und was dann hinten raus kommt ist absolut vorhersehbar und absolut gesteuert
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ja und das ist so das ist so dass was man sich immer vor augen halten muss weil
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man als mensch immer den wunsch hat dass es irgendwie eine weiterentwicklung
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gibt das ist was hören was.
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Aber man muss sagen, das erfolgreichste Lebewesen der Evolution ist immer noch
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das Einfachste, nämlich die Bakterie.
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Also die sind quasi die erfolgreichsten. Ich weiß auch nicht,
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ich wollte das nochmal vorher nachschlagen.
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Ich glaube, auch die größte Biomasse bringen Bakterien auf die Waage,
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wenn du halt alles Leben dann zusammenpflanzt. Und Bakterien sind halt überall.
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Die können sogar im Tiefseeboden noch irgendwie 30 Meter nach der Bohrung immer
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noch Bakterien. Du findest überall Leben, du findest überall Bakterien.
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Das ist schon sehr faszinierend. Da gehst du auch mit, dieser Ansatz.
Micz Flor
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Ja, das Interessante ist halt, der Mensch, der aus dieser Evolution entstanden
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ist, ist halt sozusagen ein sehr komplexes Lebewesen, was ein unendliches Bedürfnis
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nach Glauben und Ursachen hat.
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Und deshalb muss alles irgendwie in diesen Parametern verstanden werden.
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Und dann wird halt unsere Komplexität, unsere Fähigkeit, wird halt irgendwie
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als Fortschritt wahrgenommen.
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Also je komplexer, desto fortschrittlicher, desto mehr die Krone der Evolution.
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Aber diesen Zusammenhang gibt es nicht. Also die Evolution per se hat kein Ziel.
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Der Mensch braucht immer sozusagen Ziel, Zielerreichung. Und ich denke,
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das ist halt das Paradoxe in dem Ganzen. Wir sind Teil von etwas,
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das nicht das ist, was wir darin sehen.
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Also wir können allerdings auch oft immer so Vordergrund, Hintergrund unterscheiden.
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Wir haben so ganz viele Begrenzungen, wo uns das unmöglich ist.
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Und auch natürlich in dem Zusammenhang die Möglichkeit, Interdependenzen wahrzunehmen.
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Du wirst wahrscheinlich darauf kommen, wenn du über Symbiosen sprichst.
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Das ist so, der Mensch tendiert dazu zu wissen zu wollen, ja was ist denn die
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Ursache, als ob es so eine gibt.
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Dass man so gleichzeitig sich aber auch mal ein Bein brechen kann und Husten hat.
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Wie kann das sein, dass mir der Fuß wehtut und ich und die Bronchien.
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Vielleicht haben sie zwei Dinge.
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Aber man möchte immer das eine wissen, den einen. Und in dieser Linearität ist
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natürlich dann auf einmal unten und oben sowas wie schlecht und gut.
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Aber dass es so interdependent ist.
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Das so hippie-mäßig, we are stardust-mäßig ja schon mal angeklungen ist,
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alles miteinander verwoben ist, was natürlich auch eine Realität ist,
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auch über die Entstehung oder die Entwicklung auf der Erde hinweg.
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Der Anteil des Sauerstoffs in der Luft hat halt früher bei Insekten dazu führen
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können, dass sie sehr groß wurden, weil die Tracheenatmung dann mit viel Sauerstoff
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besser funktioniert als mit weniger.
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Das heißt, all diese Parameter spielen mit rein in die Entwicklung und jetzt sind wir halt dran.
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Wer weiß, wenn die Komoid nicht auf die Dinosaurier gefallen wäre,
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dann würden jetzt hier zwei Echsen oder Vögel ähnliche Tiere laufen mit Ansteckmikros.
Florian Clauß
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Ja, also was du sagst, dass bestimmte physikalische einfache Umstände auf einmal
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zu einer Gestalt führen, die, wenn man von außen betrachtet,
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das ist ja Wahnsinn, wie funktioniert denn das?
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Also, ein anderes Beispiel dafür ist, habe ich neulich in dem Podcast methodisch inkorrekt gehört.
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Ganz interessant, die suchen sich dann immer zwei Studien aus der Wissenschaft
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draus und stellen die vor.
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Und eine davon war diese Termitenbauten.
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Das knüpfen wir auch wieder an so einer Folge von uns an, nämlich die Ameisen.
Micz Flor
0:15:11–0:15:13
Das sind ja keine Ameisen, das habe ich von dir gelernt.
Florian Clauß
0:15:13–0:15:15
Weil die Termiten sind näher verwandt.
0:15:15–0:15:18
Weißt du noch, mit welchem Tier die Termiten näher verbunden sind?
Micz Flor
0:15:18–0:15:19
Ich glaube mit Spinnen.
Florian Clauß
0:15:19–0:15:22
Nee, fast. Das waren Datteln, wollte ich schon sagen. Schaben.
Micz Flor
0:15:23–0:15:24
Schaben, naja, ja. Schaben.
Florian Clauß
0:15:24–0:15:27
Also Datteln sehen ja auch so ein bisschen aus wie Schaben. Sie sind aber auch
0:15:27–0:15:30
eine eusoziale Lebensform.
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Das heißt, sie bilden Stämme, sie bilden soziale Gemeinschaften und Arbeitsteilung.
0:15:35–0:15:38
Und das, was man bei Termiten nie so richtig verstanden hat,
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wie kommen diese unglaublichen Architekturbauten zustande?
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Termitenbauten können bis zu 8 Meter hoch werden und sind von der ganzen Architektur
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innen drin dann so ausgeklügelt gebaut, dass die halt ein komplettes Belüftungssystem haben.
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Termiten haben so einen ganz weichen Körper, das heißt, sie sind sehr sensibel
0:16:01–0:16:07
gegenüber Austrocknung und wenn eben nicht eine gewisse Luftfeuchtigkeit in dem Bau herrscht,
0:16:07–0:16:12
dann sterben die, weil die halt einfach sehr anfällig gegenüber Hitze sind.
0:16:13–0:16:18
Und bisher dachte man, dass die Termiten irgendwie diese Krümmung wahrnehmen können.
0:16:18–0:16:22
Also es ist halt so, wenn die bauen, dann haben die halt irgendwie so ein bisschen
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Sand oder ich weiß nicht, Brösel im Mund.
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Und mischen die dann halt mit Speichel oder was auch immer, mit Sekret und bauen
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dann halt irgendwo was hin.
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Und dann wusste man nicht so, wie können die denn checken, wo die das hinbauen.
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Dann ist man halt von außen, die nehmen halt so Krümmung wahr.
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So wie die Ameise dann auch einen Schrittzähler hat,
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hatten wir auch vorgestellt in dem Beispiel, dass die dann halt so okay so eine
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mathematische aber jetzt haben sie festgestellt dass nämlich an den krummungen
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an den stellen wo es am meisten gekrümmt wird dass da die verdunstungsrate am höchsten ist.
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Dass da eben sich diese ganzen Salzkristalle dann abbilden, weil dann eben die
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Verdunstung so stark ist.
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Und das, was die halt am besten wahrnehmen können, ist die Verdunstung.
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Und das ist das Einzige, was die machen. Die sehen halt irgendwie,
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sie nehmen dann halt diese Verdunstung und sehen halt, oh, hier ist ganz schnell
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irgendwie alles weg an Luftfeuchtigkeit.
0:17:12–0:17:14
Hier baue ich mal was dran, damit das gehalten wird.
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Und deswegen ist es halt wieder so ein ganz primitiver Mechanismus,
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so ein Ameisenalgorithmus, der im Prinzip einfach nur so, okay,
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hier Verdunstung, ich baue was dran und schmeiße, Und dann, wenn das halt so
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ein bisschen weniger verdunstet als die Nachbarstelle,
0:17:28–0:17:32
dann ist das halt schon besser. Und dann kommen halt diese Bauten raus.
0:17:32–0:17:34
Und das finde ich halt so wieder so phänomenal. Und ich glaube,
0:17:34–0:17:39
das ist so ein bisschen stellvertretend für das Bild der Evolution, so als Busch.
0:17:39–0:17:43
Auf einmal ist was da, ja, und du fragst dich, wie ist das entstanden?
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Da kann doch nur jemand, ein Erschaffer dahinter sein, der das gesteuert hat.
0:17:47–0:17:52
Aber es ist, glaube ich, ganz viel bottom-up. Weil ganz viel ist irgendwie so,
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wir gucken, dass es halt funktioniert und treten so lange drauf,
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wie wir es können, dass es funktioniert.
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Also so, ne? Ganz, ganz übertrieben gesprochen.
0:18:01–0:18:05
So, das war so ein bisschen so meine Einleitung zu dem Mindset.
0:18:07–0:18:12
Und wir waren ja da stehen geblieben bei der Frage, ne, wir waren nicht stehen
0:18:12–0:18:15
geblieben, aber wir hatten uns gefragt, so was genau Symbiose ist, ne?
0:18:16–0:18:18
Und da wollte ich, ich wollte, also mein Thema ist,
0:18:19–0:18:23
drei Beispiele für symbiotische Gemeinschaften in der Tiefsee nochmal gebe,
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wofür wir auch mindestens eins angesprochen haben, aber die ich nochmal so ein
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bisschen ausgeweizt habe, weil das ist natürlich auch alles anekdotisch.
0:18:33–0:18:40
Das heißt, ich bin kein Biologe, ich bin nur faszinierter Wissenschaftsbegeisterter
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und kann dann halt so bestimmte Sachen zusammentragen, die mich halt irgendwie
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total interessieren und spannend finden. Aber das würde ich gerne nochmal mit dir teilen.
0:18:48–0:18:55
Als Ansatz eben die Form von Symbiosen, weil Symbiosen sind natürlich in der Biologie omnipräsent.
0:18:55–0:18:59
Ohne Symbiosen würden, ja, es gibt glaube ich kaum ein Lebewesen,
0:18:59–0:19:01
was keine Symbiose in irgendeiner Form eingeht.
0:19:02–0:19:05
Ja, also bis auf Bakterien am Ende.
Micz Flor
0:19:06–0:19:08
Und bei Menschen ist es ja auch ganz wichtig in der Psychologie,
0:19:08–0:19:12
die Mutter, also oft Mutter-Kind-Symbiose.
0:19:12–0:19:16
Oder es gibt oft eine Bezugsperson, die für einen frisch geborenen Säugling
0:19:16–0:19:21
verantwortlich ist, bis der oder die dann sich besser auch für sich selbst sorgen kann.
0:19:22–0:19:26
Da spricht man ja auch von einer symbiotischen Beziehung oder einem Symbiosekomplex,
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in dem da Störungen entstehen können.
Florian Clauß
0:19:29–0:19:32
Ist aber ein anderer Begriff von Symbiose als in der Biologie, oder?
Micz Flor
0:19:33–0:19:36
Ich denke schon, aber wir können ja mal abklopfen.
Florian Clauß
0:19:36–0:19:40
Ja, ich kenne ja mal die Begriffsdefinition. Also man kann Symbiose in verschiedene
0:19:40–0:19:43
Metriken einteilen, um dann so ein bisschen so eine Vorstellung zu bekommen.
0:19:43–0:19:45
Ich habe jetzt, das ist auch mehr oder weniger jetzt Wikipedia,
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was ich vortrage, aber ich finde das ganz interessant, die Herangehensweise.
0:19:49–0:19:55
Das ist erstmal, die erste Frage ist, wie locker eine Symbiose sein kann.
0:19:55–0:20:01
Die lockerste Form oder so, was man da unterscheidet, ist zwischen Mutualismus,
0:20:01–0:20:04
also bei dem beide Partner profitieren.
0:20:05–0:20:10
Dann haben wir Komendialismus, bei dem ein Partner profitiert,
0:20:10–0:20:13
aber der andere nicht davon beeinflusst wird.
0:20:13–0:20:17
Und die dritte Form ist dann Parasitismus. Also hatten wir ja auch schon erwähnt,
0:20:17–0:20:20
dass der eine profitiert zulasten des anderen.
0:20:22–0:20:27
Das ist erst mal eine Metrik. Und dann kann man aber auch unterscheiden zwischen
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dem Grad der Abhängigkeiten der einzelnen Lebewesen voneinander.
Micz Flor
0:20:32–0:20:38
Also Grad der Abhängigkeit bedeutet, wie sehr braucht das eine Lebewesen das den anderen.
Florian Clauß
0:20:38–0:20:44
Genau, ich gebe gleich nochmal ein Beispiel. Also die lockerste Form der Symbiose
0:20:44–0:20:48
ist die Protokooperation, die Allianz.
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Das heißt, die beiden Arten profitieren voneinander, wenn sie zusammenleben,
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aber sind auch eben ohne eine Gemeinschaft lebensfähig.
0:21:01–0:21:09
Als Beispiel, es gibt Spinnen, eine Vogelspinnenart, in Peru wurde die entdeckt,
0:21:09–0:21:11
die mit Fröschen zusammenleben.
0:21:11–0:21:17
Und die Frösche, die produzieren ein Sekret und man geht davon aus,
0:21:17–0:21:21
dass eben der Frosch davon profitiert, dass eben die Vogelspinne so kleinere
0:21:21–0:21:26
Fressfeinde des Frosches fernhält, also Schlangen und Echsen und so weiter.
0:21:27–0:21:30
Die Vogelspinne profitiert eben von dem Sekret, was giftig ist,
0:21:30–0:21:36
von dem Frosch, dass eben der das absondert und die Eier, die Brut der Spinne
0:21:36–0:21:39
wird dadurch geschützt, weil dann keine Ameisen kommen, die das wegfressen.
0:21:40–0:21:44
Obwohl man ja davon ausgehen könnte, okay die Vogelspinne isst auch gerne Frösche.
0:21:44–0:21:46
Aber irgendwie scheint sich das zu dem Vorteil.
Micz Flor
0:21:46–0:21:49
Ich dachte auch wieder an die Ameisenfolge mit Ameisen und Läusen.
0:21:49–0:21:52
Das ist ja auch sowas, das muss nicht, aber beide wollen das eigentlich.
0:21:53–0:21:55
Die Läuse kriegen Schutz, die Ameisen kriegen Rausch.
Florian Clauß
0:21:55–0:22:01
Genau, das ist auch eine Form. Genau, das ist auch ein Beispiel, was genau da reinragt.
0:22:01–0:22:04
Also das heißt, kommen wir auch nochmal gleich darauf zu sprechen.
0:22:05–0:22:12
Symbiosen, um Fressfeinde quasi abzuschrecken, um Ernährung dann auch zu gewährleisten.
0:22:13–0:22:19
Das sind solche Sachen von symbiotischen Beziehungen. Also pro Kooperation,
0:22:19–0:22:24
dann haben wir noch den Mutualismus, den hatten wir auch schon vorher,
0:22:24–0:22:26
wo es ein bisschen stärkere in diesem Zusammenhalt gibt.
0:22:26–0:22:30
Und das, was am stärksten quasi eine symbiotische Beziehung beschreibt,
0:22:30–0:22:34
ist die Eusymbiose. Also Eusumbiose
0:22:34–0:22:38
bedeutet, dass das eine nicht mehr lebensfähig ist ohne das andere.
0:22:38–0:22:42
Und das Beispiel hatten wir dann auch schon mal in der Ameisenfolge.
0:22:42–0:22:45
Das ist zum Beispiel bei den Blattschneiderameisen der Pilz.
0:22:45–0:22:51
Die Blattschneiderameisen sind so stark auf diesen Pilz evolutioniert,
0:22:51–0:22:53
dass sie sich von nichts mehr anders ernähren können.
0:22:53–0:22:58
Und der Pilz würde ohne diese Kultivierung der Blattschneiderameisen gar nicht
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existieren können. Also das ist so die stärkste Form der Zusammenarbeit.
0:23:03–0:23:07
Und eine andere, also jetzt nur so um verschiedene Metriken,
0:23:07–0:23:12
eine andere Form wäre auch die Unterscheidung der räumlichen oder körperlichen
0:23:12–0:23:15
Beziehungen. Das heißt, es gibt die Endosymbiose.
0:23:16–0:23:21
Das bedeutet, dass eben die symbiotische Beziehung, das eine schluckt das andere.
0:23:22–0:23:27
Also ganz klassisch beim Mensch sind das die ganzen Bakterien im Darm,
0:23:27–0:23:33
die dann natürlich die Verdauung und so weiter im Darm dann steuern.
Micz Flor
0:23:33–0:23:37
Sehr interessanterweise sogar auf Zelllevel immer noch die Diskussion,
0:23:37–0:23:41
inwieweit die Mitochondrien der Zellkern, inwieweit das Teil da sind,
0:23:41–0:23:46
weil Mitochondrien eine eigene simple DNA auch haben, dass eine Zelle andere
0:23:46–0:23:48
Zellen mal geschluckt hat, ohne sie zu verdauen.
0:23:49–0:23:53
Und die insofern könnte man fast argumentieren, dass in einer gewissen Form,
0:23:53–0:24:00
sollte diese Theorie stimmen, jede Zelle in sich auch schon eine solche Symbiose ist.
Florian Clauß
0:24:00–0:24:00
Okay.
0:24:03–0:24:06
Weiß ich nicht, ob das wissenschaftlich haltbar ist, aber könnte man mal so
0:24:06–0:24:12
sagen, wenn das dann eben jetzt keine Funktionseinheit der Zelle ist.
0:24:12–0:24:17
Es geht ja darum, dass es ja so Lebensbausteine sind, die zusammen sich organisieren.
Micz Flor
0:24:18–0:24:21
Ja, das ist halt die Frage. Jetzt ist es natürlich so, jede Zelle hat das.
0:24:22–0:24:25
Und es ist aber natürlich so, wenn du, das geht jetzt vielleicht woanders hin,
0:24:25–0:24:31
aber zum Beispiel ist halt über die Mitochondrien immer die DNA der Mutter bei Menschen zum Beispiel.
0:24:31–0:24:38
Weil immer das Ei mit Mitochondrien kommt und das Sperma einfach nur mit DNA kommt.
Florian Clauß
0:24:38–0:24:40
Ja, die Stammzellen quasi, ne?
Micz Flor
0:24:40–0:24:47
Und insofern ist halt diese Abfolge, wenn man über die Mitochondrien-DNA geht, das hat keine.
Florian Clauß
0:24:47–0:24:49
Ahnung was für eine... Also ich glaube, diese Einverleibung,
0:24:49–0:24:55
also diese Funktionsgrundbausteine in der Biologie, das ist dann auch Evolution, ne?
0:24:55–0:25:01
Die Frage ist nur, ob du das dann als symbiotische System beschreibst oder ist es nicht dann so,
0:25:01–0:25:06
dass es dann halt soweit dann wieder eine eigene Funktionseinheit dann rausfällt,
0:25:06–0:25:12
die dann als nicht mehr unterscheidet zwischen den übernommenen Funktionen.
Micz Flor
0:25:12–0:25:17
Ne genau, es ist ja nichts, was sich sozusagen im Verlauf bildet,
0:25:17–0:25:20
sondern was immer schon gegeben ist, sobald sich die Zelle teilt,
0:25:20–0:25:21
ist es schon wieder gegeben.
Florian Clauß
0:25:22–0:25:28
Also die Notwendigkeit von dem Bakterienstamm zur Verdauung,
0:25:28–0:25:32
ich meine, das wird ja auch so weit, dass eben bei der Geburt, dadurch,
0:25:32–0:25:43
dass dann das Kind quasi in den Kontakt des Bakterienstamms der Mutter, dadurch,
0:25:43–0:25:48
dass der Kontakt mit dem After bei der Geburt entsteht, wird ja so ein Fingerprint schon mitgegeben.
0:25:48–0:25:53
Deswegen gibt es auch Untersuchungen, dass Kinder, die dann geboren werden durch
0:25:53–0:25:59
Kaiserschnitt, dass denen dann halt auch sowas künstlich mitgegeben wird. Ein anderes Thema.
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Andere Formen der räumlichen symbiotischen Beziehung sind die Exosymbiosen.
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Exosymbiose bedeutet, dass halt irgendwie was auf was anderes wächst.
0:26:11–0:26:16
Also da werden halt so Flechten als Beispiel genannt.
0:26:17–0:26:22
Und die dritte Form ist dann die Ektosymbiose. Das heißt, die Partner der Symbiose
0:26:22–0:26:24
sind räumlich voneinander getrennt.
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Und da wird auch mal als Beispiel angeführt, ist eben diese Bestäubung der Bäume.
0:26:30–0:26:35
Das heißt, die Blüten und Blätter von den Bäumen werden durch Insekten bestäubt.
0:26:35–0:26:40
Insekten fliegen weiter und tragen somit auch den Pflanzensamen weiter. Das ist so.
0:26:41–0:26:47
Oder man hat dieses Find-it-Nemo-Bild der Clownfisch und die Seeanemone,
0:26:47–0:26:51
wo dann auch die miteinander eben sich einen Lebensraum teilen,
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aber nicht im direkten Kontakt stehen.
0:26:55–0:26:56
So, wir sind jetzt hier.
Micz Flor
0:26:56–0:26:59
Genau, kurz zur Tour. Total schöne Idee von dir.
Florian Clauß
0:27:00–0:27:00
Beim,
0:27:04–0:27:11
Der wurde erst vor kurzem renoviert. Der war wohl in den 90ern,
0:27:11–0:27:16
der wurde irgendwie so von 70er bis 90er Jahre, wurde der halt so komplett allein
0:27:16–0:27:17
gelassen. Keiner hat sich drum gekümmert.
0:27:17–0:27:22
Und hier hat sich wohl so ein Biotop entwickelt, was dann halt so völlig verwildert war.
0:27:22–0:27:26
Und dann war man bei der Renovierung des Parks ein bisschen unentschieden,
0:27:26–0:27:30
weil man so eine verwilderte Stadtlandschaft, also hat man normalerweise nicht.
0:27:30–0:27:36
Aber jetzt haben die halt so nach und nach hier den Park ausgebaut und es ist ganz schön.
0:27:36–0:27:41
Es ist wirklich so ein kleiner Streifen mit Spielplatz und ein bisschen so zum
0:27:41–0:27:43
Trainieren kann man hier hin und her.
Micz Flor
0:27:44–0:27:47
Wollen wir noch einen weiter nördlich gehen? Also da, wo wir jetzt gerade sind,
0:27:47–0:27:49
gibt es drei Eingänge und einer ist dann eher an der S-Bahn lang.
0:27:49–0:27:52
Da hat man vielleicht ein bisschen Ausblick nochmal nach Norden raus.
Florian Clauß
0:27:52–0:27:55
Ja, das können wir machen, aber das müsste gleich hier vorne sein.
Micz Flor
0:27:55–0:27:56
Ist schon direkt hier, ja.
Florian Clauß
0:27:57–0:28:02
Sonst könnten wir auch in den Park da rein. Nochmal zuletzt die Unterscheidung
0:28:02–0:28:08
nach Symbioseformen, also welche Arten von Nutzen entstehen aus einer Symbiose.
0:28:08–0:28:10
Das hat man auch kurz erwähnt, das ist jetzt nur der Vollständigkeit.
0:28:12–0:28:16
Also Fortpflanzungssymbiose zum Beispiel ist dann halt mit Bienen und Blüten,
0:28:16–0:28:19
dann Symbiose zum Schutz vor Fressfeinden.
Micz Flor
0:28:19–0:28:22
Aber das Interessante finde ich da, da hatte ich vorhin schon drüber nachgedacht,
0:28:22–0:28:26
es gibt ja immer zwei Gründe. bei Bienen und Blüten, dann ist es so,
0:28:26–0:28:31
dass die Blüten sind in manchen Fällen 100 Prozent darauf angewiesen,
0:28:31–0:28:34
dass sie bestäubt werden, sonst können die sich nicht fortpflanzen.
0:28:34–0:28:39
Das heißt, da ist es wirklich lebensnotwendig. Für die Bienen ist es natürlich der Honig.
0:28:39–0:28:43
Also die kriegen ja dann eher was zu essen, was sie auch brauchen.
0:28:43–0:28:46
Ich weiß nicht, ob die ohne Bestäubung auch überleben könnten,
0:28:46–0:28:51
aber dann ist es für die, also die Fortpflanzung ist ja bei den Bienen nicht
0:28:51–0:28:53
direkt gekoppelt an den Honig. Indirekt vielleicht schon.
Florian Clauß
0:28:53–0:28:58
Es ist nicht so stark an die Art gebunden. Natürlich brauchen die Bienen irgendwie
0:28:58–0:29:03
Blutenstaub, aber ob die das jetzt aus dem Klee holen oder von der Linde,
0:29:03–0:29:06
ist denen egal. Deswegen ist es so eine lose Verbindung.
Micz Flor
0:29:07–0:29:11
Ich kam nämlich vorhin drauf, wo ich auch überlegt habe, sollte man das Symbiose
0:29:11–0:29:16
nennen zwischen den Läusen und den Ameisen, dann ist es so, für die Läuse ist
0:29:16–0:29:19
es ein Vorteil, weil sie beschützt werden, also wirklich ein Vorteil der Erhaltung der Art.
0:29:20–0:29:24
Aber für die Ameisen ist es ein Rausch, wenn ich mich richtig erinnere.
0:29:24–0:29:27
Für die ist es jetzt nicht so, dass sie dadurch...
Florian Clauß
0:29:27–0:29:31
Für die Läuse ist es ein Rausch. Die picken sich dann einfach in die Kapillaren
0:29:31–0:29:34
von einem Pflanzenstiel ein und saugen sich einfach so fett.
Micz Flor
0:29:34–0:29:34
Die Läuse?
Florian Clauß
0:29:35–0:29:36
Die platzen einfach.
Micz Flor
0:29:36–0:29:37
Und was kriegen die Ameisen?
Florian Clauß
0:29:37–0:29:40
Die Ameisen kriegen die Milch, weil die halt so fest gesaugt sind.
0:29:40–0:29:44
Also die kriegen halt wirklich so das reingepumpt, diesen süßen Saft von der Pflanze.
0:29:44–0:29:48
Und deswegen sind die so dick. Und die Ameisen melken diese Blattläuse und die
0:29:48–0:29:53
kriegen halt dieses klebrige Zeug, also diesen Zuckersaft, von dem die sich dann halt ernähren.
0:29:53–0:29:56
Und die Läuse sind quasi nur so dicke Früchte, die hängen da.
0:29:58–0:30:00
Und die sind voll im Rauschen. Ich glaube, die gehen das an.
Micz Flor
0:30:00–0:30:02
Ich jetzt andersrum in Erinnerung.
Florian Clauß
0:30:02–0:30:05
Genau, und also wir hatten jetzt eben die Schutz vor Fressfeinden.
0:30:06–0:30:09
Und die letzte Form ist eben die Ernährung.
0:30:11–0:30:16
Also Fortpflanzung, Fressfeinde, Schutz und Ernährung. Das sind so die drei Arten.
0:30:17–0:30:19
Genau, das war nochmal so der Überbau.
0:30:20–0:30:24
Bevor wir jetzt in die einzelnen Beispiele einsteigen. Und ich will auch immer
0:30:24–0:30:28
so einen kleinen Exkurs bei den Beispielen machen. Also, wo wir dann auch nochmal
0:30:28–0:30:32
auf andere, und ich fange auch gleich mit dem Exkurs an, nämlich das erste Beispiel,
0:30:32–0:30:34
was ich hier nennen will, ist der Anglerfisch.
Micz Flor
0:30:34–0:30:37
Das haben wir in der letzten Folge auch angesprochen.
Florian Clauß
0:30:37–0:30:44
Der Anglerfisch, der eine Remiose mit diesen kleinen fluoreszierenden.
Micz Flor
0:30:44–0:30:47
Heißt das dann, Einzellern, Mehrzellern, weiß nicht mehr was,
0:30:47–0:30:52
aber der hat die Möglichkeit, kleinere Lebewesen dazu zu bringen,
0:30:52–0:30:54
zu leuchten oder nicht zu leuchten.
Florian Clauß
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Genau, das ist diese sogenannte Biolumineszenz. Also die Biolumineszenz ist
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ein ganz wesentlicher Bestandteil, wo auch ganz viele Arten der Tiefsee eine
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symbiotische Beziehung mit eingehen.
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Und die werden dann in sogenannten Leuchtorganen kultiviert.
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Also das heißt, es gibt auch hier so zwei verschiedene Unterschiede zwischen Biolumineszenz.
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Das eine ist eben, dass die intrinsische, intrinsischer, das dann halt das Tierchen
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selber die Dinger dann lumissieren lässt und das andere ist,
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also das sind dann halt die Bakterien,
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die die Fähigkeit haben und das andere ist die symbiotische Beziehung und der
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Anglerfisch hat eben so eine symbiotische Beziehung, der hat dann die sogenannte
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Eska, Eska ist dieses Organ,
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Leuchtergan, was diese Angel beschreibt, der Anglerfisch, ich weiß nicht,
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hat wahrscheinlich jeder ein Bild im Kopf,
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also er hat dann diese eine Rute,
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wo am Ende der Rute dann dieses Organ hängt, was aber auch wohl ein sehr komplexes
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Organ ist, was neben diesen ganzen Leuchtbakterien dann aber auch noch Drüsen und so weiter enthält.
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Wo dann Pheromone und so produziert werden können.
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Und das dient nicht nur eben des Räuberns, also der Nahrungsaufnahme,
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sondern auch um den partner zu den sexualpartner zu finden dafür ist auch also
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aber da wird nicht da werden eben nicht lichtsignale ausgeschickt sondern es
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werden dann halt darüber pheromone gebildet man dachte auch hat man angenommen
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dass eben auch das männchen des anglerfisches,
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angezogen wird von eben dieser eska durch leuchtsignale leuchtsignale aber dem
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ist Ist nicht so, die werden klassisch mit Pherämonen gezogen.
Micz Flor
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Okay, nicht, dass da die rote Laterne im Fenster steht.
Florian Clauß
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Bio-Lumineszenz ist ja schon so ein unglaubliches, also das ist schon so ein
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Phänomen, was faszinierend ist.
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Man fragt sich, wie können so Tiere leuchten?
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Und jetzt nochmal so ganz kurz ein chemischer Exkurs, wie das passiert.
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Es gibt in der Bio-Lumineszenz, ist es im Prinzip eine exogene chemische Reaktion.
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Also man hat in den meisten Fällen ein organisches Substrat,
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das Luziferin heißt es. Nicht Luzifer, sondern Luziferin.
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Und das wird durch ein Enzymen, der Luziferase, wird das angeregt,
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mit Sauerstoff zu oxidieren.
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Und in diesem angeregten Zustand kann es eben ein Photon imitieren,
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indem es wieder zurückfällt.
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So funktioniert das. Und das ist halt durch organisches Material gesteuert.
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Und in diesem Leuchtergarn ist eben diese, das hatten wir auch das letzte Mal,
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wo wir uns gefragt haben, wie passiert das eigentlich, dass dann eben so Sichtsignale
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bewusst ausgeschüttet werden.
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Also das kontrolliert der Wirt über Sauerstoffzufuhr oder eben Unterbindung.
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Darüber kann das leuchten oder die Leuchtsequenz steuern.
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Und was auch interessant ist, und das ist so, wovon man ausgegangen ist in der Evolution,
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dass die Luminiszenz mehr oder weniger ein Abfallprodukt ist,
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nämlich, dass diese Methode, diese Oxidationsmethode, haben die Zellen entwickelt,
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um eben freie Radikale zu binden.
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Also um die einzufangen, um die dann eben, weil freie Radikale haben eben eine
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zerstörerische Kraft im Zellkern.
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Und dann haben die Zellen eben Mechanismen entwickelt, um diese Energie dann
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irgendwie zu neutralisieren.
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Und das ist die Theorie. Und dass dann erst später in der Evolution sich das
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als ein gewisser Vorteil, dieses Leuchten, erwiesen hat, ist es halt in anderen
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Kombinationen aufgetreten.
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Dann war es nicht mehr der Primärzweck, eben freie Radikale zu neutralisieren,
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sondern eben das Leuchten.
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Das ist auch wieder so Evolution, was da passiert.
Micz Flor
0:35:00–0:35:03
Ja, man würde ja auch eher annehmen, dass es nachteilig ist, wenn man leuchtet.
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Also dass irgendwelche Fressfeinde dich so gar nicht sehen, so im Sinne von
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hier Three-Body-Problem, der dunkle Wald.
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Also in dem Moment, wenn du jetzt hier in so einen Baum guckst oder so als Vogel
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so in die Bäume reinschaust und du siehst dann das Leuchtwürmchen und die anderen
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Würmchen nicht, dann ist es ja nicht unbedingt von Vorteil zu leuchten.
Florian Clauß
0:35:21–0:35:22
Genau.
Micz Flor
0:35:22–0:35:26
Also ich hätte jetzt auch mich gewundert, dass es evolutionär irgendwie ein
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Nebenprodukt wäre, wenn das...
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Doch dann eher dafür sorgen würde, dass die Art nicht weiterkommt.
Florian Clauß
0:35:33–0:35:38
Also ja, da sprichst du nämlich auch nochmal einen Teil an von dem Thema,
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nämlich warum, was hat das in der Tiefsee für Vorteile eben so leuchtend,
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wofür wird das eingesetzt?
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Es hat nicht immer Vorteile, weil zum Beispiel, das finde ich ganz interessant,
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es gibt eben ganz viele Lebensformen der Tiefsee, die eben transparent,
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also keine Pigmentierung der Haut mehr haben.
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Also weil sich in der Tiefsee eben auch, wenn du Leuchtest oder Leuchtorgane
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hast, dann so eine Pigmentierung natürlich dazu führen kann,
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dass das Licht irgendwo gefiltert oder geblockt wird.
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Deswegen geht man davon aus, dass eben diese transparenten Lebewesen sich eben
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dadurch entwickelt haben, dass die halt Licht besser ausstrahlen können.
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Aber es gibt zum Beispiel Räuber, die dann biolumineszente Lebewesen fressen,
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dass bei denen eine erhöhte Pigmentierung in den Verdauungsorganen festgestellt wurde.
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Also der Magen und der Darm haben wieder Pigmente entwickelt.
0:36:36–0:36:43
Und das ist genau dieses dunkle Wandding, was wir bei den drei Sonnen haben.
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Nämlich eben nicht von außen irgendwie zu erkennen geben, was die Strategie von innen ist.
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Dass nämlich da die Tiere gefressen werden, dass die nicht abgeschreckt werden.
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Also das ist wirklich so auch so phänomenal.
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Also es ist zum einen, es ist halt eben die...
Micz Flor
0:37:00–0:37:04
Aber es ist ja auch interessant evolutionär, wenn man jetzt mal wieder simplifiziert
0:37:04–0:37:09
eine Ursache annimmt, dann gibt es einerseits, nicht leuchten könnte vom Vorteil
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sein, weil man da nicht gefressen wird, weil man nicht gesehen wird.
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Aber andererseits ist es dann so, nicht leuchten kann vom Vorteil sein,
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weil einen dann auch das eigene Essen nicht sieht.
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Ja, genau. Jetzt ist es ja genau andersrum.
Florian Clauß
0:37:21–0:37:27
Also es wird invertiert, ja. Richtig. Also das Licht ist eben zur Tarnung und
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Täuschung, kann dann eingesetzt werden.
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Also es ist halt auch so, dass du häufig dann so Gegenblitze hast, ja.
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Ja, also das heißt, wenn du dir den Tiefsee vorstellst oder nee,
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wenn du dir das Flachersee, wird das beobachtet, dass nämlich die Pigmentierung
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von Fischen von oben eher dunkel ist, von unten hell.
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Das heißt, wenn du als potenzielles Opfer dann irgendwo schwimmst gegen die
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helle Oberfläche, ist natürlich vom Vorteil, wenn du nicht dunkel bist,
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also keinen Kontrast erzeugst zur Oberfläche, wenn eben der Fressfeind von unten kommt.
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Gleich ist es von oben, dass du eher so einen Dunkel wirkst.
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Aber es gibt auch andere Strategien, dass du so genannte Gegenblitze abfeuerst.
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Ich habe eine Dissertation gefunden, die ging halt auch um die Untersuchung
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der Leuchtergarne von Krill.
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Und die hat eine ganz gute Einleitung über dieses maritime Lumineszenz gegeben.
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Deswegen habe ich da ein paar Beispiele, will ich jetzt auch nicht alle vortragen,
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aber das ist nochmal so zusammengefasst.
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Aber das ist halt dieses Gegenlicht, diese Gegenblitze, die werden auch bei
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einem Krill beobachtet.
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Zur Verwirrung, wenn dann der Feind angreift, dann kommt man zur Blitze und
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damit tarnen die sich. Also quasi so ein Mimese-Effekt.
Micz Flor
0:38:38–0:38:42
Und weil wir ja ein Filmpodcast sind, bei welchem Alfred-Hitchcock-Film wird
0:38:42–0:38:44
das denn auch eingelebt?
Florian Clauß
0:38:45–0:38:51
Ja, aber dann wird es eher zur Blendung. Aber vielleicht ist der Blitz auch eher eine Blendung.
0:38:52–0:38:58
Wir reden natürlich von das Fenster zum Hof, wo dann die Waffe quasi die Kamera
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wird. Was dann auch wieder so eine millionentheoretische Ausprägung hat.
Micz Flor
0:39:02–0:39:07
Genau, der Hauptdarsteller mit seinem behindert erigierten Bein,
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der immer voyeuristisch in die anderen Fenster reinguckt, wo dann ein wirklich
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wahrer Mann auf ihn zutritt, den umbringen will,
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der dann mit dem voyeuristischen Gerät, also der Kamera, dann eben die Blitze immer austauscht.
Florian Clauß
0:39:22–0:39:26
Genau, also das ist wirklich dann Erzeugung von Gegenlicht, das ist die Vertreibung
0:39:26–0:39:29
und Abschreckung. Wir haben Licht zur Tarnung und Täuschung,
0:39:29–0:39:34
wir haben Licht, das Leuchten für die Kommunikation, also da wird auch untereinander
0:39:34–0:39:36
kommuniziert zwischen den einzelnen Individuen.
Micz Flor
0:39:36–0:39:40
Das ist ganz kurz, das ist ein Sprung eben zu The Expanse auch,
0:39:40–0:39:46
wenn die herausfinden, wer diese, wer es noch nicht gehört hat, war glaube ich Folge 48.
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Die Spezies, die diese ganzen Portale gebaut hat, stellte sich dann eben heraus
0:39:53–0:39:57
in diesem planetengroßen Diamanten, in dem alles gespeichert ist von dieser
0:39:57–0:40:03
Spezies, ist, dass die ursprünglich auch von einem Unterwasserlebewesen kommen,
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was sich über Licht miteinander verständigt.
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Und die deshalb relativ schnell, wohl Kommunikation war essentiell,
0:40:10–0:40:13
und es sind relativ simple, eher so eine Schwarmintelligenz,
0:40:13–0:40:15
wie die sich dann miteinander verkoppeln.
Florian Clauß
0:40:15–0:40:16
Ah, okay, ne, habe ich gar nicht mehr.
Micz Flor
0:40:16–0:40:20
Und die sind dann eben, die sind dann, ja, egal.
Florian Clauß
0:40:21–0:40:25
Ja, ja, gut, aber du hast natürlich dann zur Kommunikation, aber auch eben zu
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Revieransprüchen und so weiter, oder dass dann halt Reviere darüber markiert werden.
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Und zur Orientierung, also gerade in der Tiefsee ist es so, dass du,
0:40:33–0:40:36
wenn du da irgendwo was glimmern siehst, dann denkst du, okay,
0:40:36–0:40:40
hier kann es lang gehen, um irgendwas zu finden oder sowas.
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Und es gibt noch eine andere Form, die fand ich so ganz interessant,
0:40:43–0:40:47
nämlich es gibt eine, ich glaube, das ist der Drachenfisch,
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der dann unter dem Auge hat der ein Leuchtorgan, was dann in einer gewissen
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Frequenz von Licht imitiert, womit er sich dann eichen kann.
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Damit kann er dann quasi die Umgebung, das Umgebungslicht anpassen.
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Also wie bei einer Kamera kann er dann halt so sehen, okay jetzt ist das dieser Lichtraum.
0:41:08–0:41:12
Also ich meine Biolumineszenz, das ist ja auch immer nur so in bestimmten Frequenzen
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wird dann auch Licht gesendet. Das unterscheidet sich natürlich auch die Nanometer
0:41:16–0:41:20
von Frequenz, die dann die einzelnen Bakterien ausstoßen können.
Micz Flor
0:41:20–0:41:24
Da kommt jetzt eine Fußnote für einen anderen Podcast,
0:41:25–0:41:29
Kennst du den? Ein Kinder-Podcast mit Checker Tobi, Checker Can und Checker...
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Ich weiß nicht, wie die alle heißen.
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Und da war eine über Piraten. Und da gibt es wohl eine Theorie,
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die sagt, warum werden Piraten immer mit Augenklappe dargestellt?
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Weil die eine Augenklappe getragen haben, damit die schnell zwischen Überdeck
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und Unterdeck wechseln konnten.
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Die haben dann die Klappe umgedreht. Das eine Auge war eben immer ans Dunkle gewöhnt.
0:41:47–0:41:52
Und dann konnten die schneller reagieren, wenn die halt rohend runter mussten.
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Wenn du überfällst und dann irgendwie runtergehst und du kommst du unten es ist.
Florian Clauß
0:41:55–0:41:56
Dunkel und.
Micz Flor
0:41:56–0:41:58
Die die es finde ich eine plausible.
Florian Clauß
0:42:05–0:42:10
Abgefahren genau das wäre jetzt mal so gut eben der exkurs in richtung biologischen
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und jetzt kommen anglerfischen also die anglerfische kannst du eigentlich in
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allen wert weltmeeren unter 300 Meter antreffen.
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Also die sind sehr verbreitet, Anglerfische, als Prinzip, ja.
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Ich möchte jetzt nochmal, also die Art und Weise, also vielleicht hier diese
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Symbiose zwischen den Bakterien, zwischen den Leuchteorganen und dem Anglerfisch
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ist eben, dass der Anglerfisch dadurch den Kot,
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simuliert von einem anderen Tier. Und davon fühlen sich dann halt so kleine
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Krebs und so weiter, fühlen sich dadurch angezogen.
0:42:45–0:42:50
Das ist so quasi das, wo er die Fressfeinde und so weiter bekommt.
0:42:50–0:42:54
Die denken, es ist halt jetzt irgendwie so, da ist jetzt so was Leckeres im Wasser.
Micz Flor
0:42:55–0:42:59
Was anderes, zumindest wahrscheinlich überhaupt vor dem Hintergrund. Es ist was anderes da.
0:42:59–0:43:02
Es ist ja nicht wie die Motten das Licht, weil die Motten ja versuchen,
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die fliegen ja auf die Lampen zu, weil sie sich eigentlich am Mond orientieren
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wollen nachts Und gerade fliegen, aber weil das Licht eben nicht unendlich,
0:43:09–0:43:14
gefühlt unendlich entfernt ist, sondern relativ nah entstehen diese konzentrischen Kreise.
0:43:14–0:43:17
Und das kann jetzt ja in der Tiefsee nicht das Thema sein. Das heißt,
0:43:17–0:43:21
die steuern dann wirklich wahrscheinlich darauf zu, weil sie denken, da ist was.
Florian Clauß
0:43:21–0:43:26
Genau. Und wovon die sich ernähren, ist eben dem, also das, was sie erkennen,
0:43:26–0:43:33
ist quasi der Kot von anderen Fischen, die aber auch so Bakterien,
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die leuchten, enthalten.
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Deswegen leuchtet der Kot. Das wird quasi simuliert von dem Anglerfisch.
0:43:40–0:43:44
Also dachte ich mir auch, hey, so ein schönes Organ.
Micz Flor
0:43:44–0:43:45
Geld stinkt nicht.
Florian Clauß
0:43:46–0:43:49
Aber es ist nichts anderes als Scheiße.
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So genau, das ist so diese symbiotische Lebensform.
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Aber ich will jetzt hier auch nochmal einen anderen Exkurs aufhalten,
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der mich total fasziniert. Und den habe ich auch bei Stephen Gold das erste
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Mal so gelesen habe, nämlich es geht um Sexualdimorphismus.
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Kennst du wahrscheinlich auch den Begriff, oder?
Micz Flor
0:44:11–0:44:14
Ja doch, wahrscheinlich nicht als Begriff.
Florian Clauß
0:44:14–0:44:18
Aber der bedeutet einfach, dass die unterschiedliche Ausprägung von Männchen
0:44:18–0:44:21
und Weibchen innerhalb einer Art oder Frauen, Mann.
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Also allein beim Mann oder beim Menschen, der Sexualdimorphismus schlägt sich
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dann in den Geschlechtsorganen, in der Statur und der Beharrung zum Beispiel nieder.
Micz Flor
0:44:33–0:44:37
Muss man jetzt natürlich sagen, wir sprechen jetzt über Biologie,
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nicht über Gender und nicht über Geschlechtsdysphorie und sowas,
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sondern wir sprechen über die Biologie.
Florian Clauß
0:44:42–0:44:44
Genau, Biologie, ja. Was auch
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interessant ist, ist, dass je größer die Art werden kann in der Biologie,
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Das heißt, es fängt dann, glaube ich, bei einem Meter an oder so.
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Desto mehr ist es verbreitet, dass das Männchen größer ist als das Weibchen.
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Und je kleiner, kürzt sich das genau um.
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Also das heißt, so Echsen und so weiter, da sind meistens Weibchen oder Schildkröten,
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da sind meistens Weibchen oder Fische, sind meistens Weibchen die größeren Tiere, Individualtiere.
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Und es gibt dann halt so diese extremen Formen von Sexualdimorphismus,
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die absolut der Hammer sind.
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Nämlich eine Form ist, also ich fange mit dem Extremsten an, was es gibt.
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Ich glaube, das ist so auch ein Wurm in der Tiefsee, der hat ein Weibchen.
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Und dann ist es so, dass die Männchen
0:45:36–0:45:41
in dem Gebärmutter, also in dem Geschlechtsorgan des Weibchen leben.
0:45:41–0:45:46
Also sie sind quasi so klein, dass sie fast so wie so Einzelner drin leben und
0:45:46–0:45:49
dann halt auch reguliert werden von dem ganzen chemischen Haushalt des Wurmes.
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Ja, das ist die extremste Form.
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Also das musst du dir mal vorstellen.
Micz Flor
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Ja, die Männchen haben oft große Angst, verlassen zu werden.
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Und dann ziehen die gleich ein.
Florian Clauß
0:45:59–0:46:04
Und jetzt kommen wir zum Sexual-Demorphismus. Das ist aber auch noch gut.
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Beim Anglerfisch ist es so, dass die Weibchen, also sie können dann halt irgendwie
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so zwischen 6 cm und 1,2 m werden.
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Das ist so die Größe von Anglerfischen von den verschiedenen Arten beim Weibchen.
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Und die Männchen betragen nur 5 bis 10 % von der Körpergröße des Weibchens.
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Also das heißt, es gibt wirklich das kleinste lebende Wirbeltier,
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ist das Männchen von einer Anglerfischart, die nur so zwei Millimeter,
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sechs Millimeter groß ist.
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Und dann, was passiert, wenn das Männchen auf das Weibchen trifft,
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dass die miteinander verwachsen.
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Also die bilden, die haben einen gemeinsamen Blutkreislauf, das Männchen wird
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komplett ernährt durch das Weibchen und wenn das Leifchen stirbt,
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dann ist das Männchen auch,
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Also das heißt, die verschmelzen miteinander und das finde ich absolut krass.
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Und das heißt, das Weibchen kann auch eben den Samen aus dem Männchen über die
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Pheromone und über den eigenen Hormonausstoß regulieren.
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Das heißt, wenn dann das Weibchen Lust auf Sex hat, dann zack,
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wird ein bisschen was eingeschossen in den Blutkreislauf vom Männchen und dann
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ejakuliert das Männchen und dann gibt es halt Fortfahren. Ist praktisch, ja.
Micz Flor
0:47:27–0:47:28
Auch ein bisschen einsam.
Florian Clauß
0:47:28–0:47:31
Ja, nee, aber ich meine, die sind dann halt für immer zu sein.
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Und man hat wirklich bei, also ich glaube so bei den Fischen hat man eigentlich
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ganz oft, über 80 Prozent oder 90 Prozent der Fälle ist dann ein Männchen wirklich
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angewachsen beim Anglerfisch.
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Und es gibt dann aber auch Formen, wo dann halt mehrere Männchen sind.
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Das Höchste, was beobachtet wurde, waren acht angewachsenen Männchen.
0:47:53–0:48:00
Also das heißt, hier kann auch wieder eine gewisse Variation nochmal von Spermien gesteuert werden.
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Das ist total spannend. Also das wollte ich jetzt auch nochmal an der Stelle dann teilen.
Micz Flor
0:48:07–0:48:11
Wir haben jetzt die, wenn wir jetzt, wir sind nicht in der Tiefsee,
0:48:11–0:48:15
aber wenn wir jetzt auch hier in Schichten denken, sind wir jetzt an der dritten
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großen Straße, Losging-Landsberger Allee.
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Dann war Greifswalder, oder? Nee, das hier ist Greifswalder.
Florian Clauß
0:48:22–0:48:23
Das ist jetzt Greifswalder hier.
Micz Flor
0:48:23–0:48:25
Wie war die dazwischen? Wie hieß die nochmal?
Florian Clauß
0:48:25–0:48:29
Wir sind dann von der Landsberger zu Greifswalder. Also dazwischen gab es keine...
Micz Flor
0:48:29–0:48:33
Wir sind doch über die eine große drüber gelaufen. Ich habe bei Podcasts immer
0:48:33–0:48:36
das Problem, wenn wir aufnehmen, dass ich gar nicht so richtig mitkriege, wo wir sind.
Florian Clauß
0:48:36–0:48:40
Du kannst mir ja nochmal die Strecken auf unserer Netzseite angucken.
0:48:41–0:48:47
Und wir gehen jetzt rüber von dem Anton-Sefko-Park zum Ernst-Hillmann-Park.
Micz Flor
0:48:47–0:48:52
Ja. Der wurde ja heiß diskutiert vor ein paar Monaten, glaube ich,
0:48:52–0:48:55
ob ein Thema wirkliches wert sei.
0:48:55–0:48:58
Naja, wir müssen da unten, ist die Thema Büste.
Florian Clauß
0:48:58–0:49:00
Aber willst du, wolltest du zur Büste gehen? Ja, können wir machen.
Micz Flor
0:49:01–0:49:02
Willst du hier oben durchgehen, da weiter? Das ist egal.
Florian Clauß
0:49:03–0:49:09
Wir können einfach hier durch den Komplex. Also hier besteht ja auch die Erzählung, dass ganz viele,
0:49:10–0:49:13
hier haben wir diese Plattenbauten, das ist auch eine kleine Siedlung für sich,
0:49:13–0:49:19
dass ganz viele DDR-Kader dann hier gewohnt haben, also SED-Funktionäre.
0:49:19–0:49:24
Und dass hier auch irgendwie, habe ich neulich gehört, dass sich keiner getraut
0:49:24–0:49:29
hat, hier dieses Gebiet zu renovieren, weil dann auch die alten Seilschaften quasi gewirkt haben.
0:49:29–0:49:33
Weiß nicht, ob das jetzt irgendwie Verschwörung ist, aber wurde erzählt.
Micz Flor
0:49:33–0:49:37
Weiß ich auch nicht, aber ich fand den Zimmernpark jetzt nicht politisch,
0:49:37–0:49:40
aber so landschaftsarchitektonisch ganz spannend, weil das ist ja wirklich so
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ein ganz spannender Grünstreifen.
0:49:41–0:49:44
Aber manchmal haben die das irgendwie geschafft, glaube ich,
0:49:44–0:49:48
noch zu DDR-Zeiten Wege so anzulegen, dass mit so leichten Biegungen,
0:49:48–0:49:50
dass du immer nicht den Horizont siehst.
0:49:50–0:49:53
Du hast manchmal bei diesen kleinen Parks keine große Sichtlinie,
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sondern verfädelst dich da so rein.
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Und dann hat man manchmal das Gefühl, dass man wirklich mitten im Park ist.
0:50:00–0:50:04
Einfach auch, weil man das Ende nicht sehen kann. Du kannst immer nur das Biegung sehen.
Florian Clauß
0:50:05–0:50:08
Also ich weiß nicht, du warst ja auch sicher schon mal in so einem Plattenbauten drin.
0:50:08–0:50:11
Und was interessant ist, Von außen sehen die ja ziemlich gleichförmig aus,
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aber innen drin sind die so verschachtelt, die Treppenhäuser und so weiter,
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haben so viele kleine Nischen, dass dieses Wuchtige von außen aus der Fassade
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überhaupt nicht im Innenraum so erlebt wird.
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Okay, kommen wir zur nächsten symbiotischen Beziehung, die ich auch gleich wieder
0:50:31–0:50:33
mit einem Exkurs starten möchte.
0:50:33–0:50:43
Mein zweites Beispiel sind die Bartwürmer und die Chemoautophebakterien.
Micz Flor
0:50:44–0:50:46
Bartwürmer und was war das?
Florian Clauß
0:50:46–0:50:50
Und Chemo-Autrophe-Ernährung, Bakterien. Bartwürmer sind diejenigen,
0:50:50–0:50:54
das hatten wir das letzte Mal auch schon berichtet, das sind diejenigen,
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die sich an diesen schwarzen Rauchern festsetzen.
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Und bevor ich dann was über die Bartwürmer erzähle, möchte ich nochmal kurz
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über diese hydrothermalen Quellen, also hydrothermal, das heißt unter Wasser, thermale Quellen.
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Ich halte das fälschlicherweise im Zusammenhang mit Vulkanismus,
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Vulkanismus erwähnt, letzte Folge,
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aber es ist nicht unbedingt im Vulkanismus so, sondern es bedeutet wie auch
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Thermen quasi oberirdisch, also Oberwasser, die durch heiße Gesteinsschichten sich aufwärmen.
0:51:27–0:51:34
Also was du auch hier in Island hast oder in Brandenburg, wo dann halt einfach
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heißes Wasser rauskommt.
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Und diese schwarzen Raucher entstehen dann auch eben in so Feldern,
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wo dann diese Gesteinsschichten ganz heißes Wasser ausstoßen und das wird dann
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eruptiv, weil das natürlich durch diesen extremen Druck unter Wasser und diese
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Kontraste zwischen heiß und kalt,
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also zwei Grad kaltes Wasser trifft auf über,
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also es gibt auch verschiedene Abstufungen, es geht bis 300 Grad heißes Wasser, was dann austritt.
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Ja, es gibt dann auch so von 300, 200, 100, da gibt es so auch Begriffe dafür,
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wie die einzelnen Thermalquellen dann bezeichnet werden.
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Da entsteht aber so ein Effekt,
0:52:16–0:52:23
dass diese heißen Quellen extrem viel Sedimente und Mineralien und Sulfite und
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so weiter mit sich bringen und dass dann daraus dieser Rauch ausflockt.
0:52:28–0:52:31
Es gibt schwarze Raucher, es gibt weiße Raucher und das ist dann immer auf diese
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mineralische Beschaffenheit zurückzuführen, ob das jetzt ein schwarzer Raucher
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ist oder ein weißer Raucher.
0:52:36–0:52:41
Aber der schwarze Raucher ist so derjenige, wo auch viel, also Schwefel,
0:52:41–0:52:45
gebundener Schwefel da mit im Spiel ist sozusagen.
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Und so ein Feld kann recht groß sein.
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Verlinke ich dann noch mal in die Show noch. Es gibt dann so bekannte Felder,
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das heißt eine ist irgendwie, das heißt dann Lokis Schloss oder sowas.
0:53:00–0:53:04
Lokis Castle. Und die haben so ganz abgefahrene Namen. Ich weiß gar nicht, woher die kommen.
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Und das sind so Felder, die sich über eine große Ausdehnung dann ziehen.
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Allerdings die aktiven Raucher, die da entstehen, die sind dann meistens recht kurzlebig.
0:53:16–0:53:20
Also zwischen ein und zwanzig Jahren oder sowas. Und irgendwann,
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wenn die dann eben so dieses ganze Sedimente abstoßen, dann irgendwann verschließen die sich,
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weil die bauen sich immer höher auf und dann irgendwann verpfropfen die dann
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quasi, fallen die zusammen und dann entsteht irgendwo anders wieder so auf diesem
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Feld dann so ein Raucher.
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Und natürlich, das hatten wir auch das letzte Mal schon gesagt,
0:53:39–0:53:42
dass dann so ganz viele Tierarten, das ist natürlich Energie,
0:53:42–0:53:46
die da ist, und da kommt dieses Chemo-Autotrophe.
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Also kennst du vielleicht den Begriff?
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Also Autotroph bedeutet eben Zellen, Lebewesen, die ohne organische Substanz
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von außen lebensfähig sind.
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Bekannt ist das natürlich Foto-Autotroph, das heißt Photosynthese.
0:54:05–0:54:11
Also Pflanzen können ja ihre Energie einfach durch Licht und Chlorophyll gewinnen.
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Und Chemoautotroph ist so ein anderer Mechanismus, wo dann über eine chemische
0:54:16–0:54:19
Reaktion die Energie gewonnen werden kann.
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Und das können diese Bakterien, die chemoautotrophen Bakterien.
0:54:24–0:54:27
Und dafür sind diese Sulfide.
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Die machen dann nämlich eine chemische Reaktion aus so einem Schwefelsubstrat
0:54:33–0:54:37
und gewinnen dadurch eben so ein Energieteilchen.
0:54:37–0:54:42
Und die Bartwürmer, die wir da haben an diesen Quellen, die nutzen das aus.
0:54:43–0:54:46
Die haben nämlich extra Organe.
Micz Flor
0:54:46–0:54:52
Lustig, das kam so, die nutzen das aus. Diese gemeinen Bartwürmer.
Florian Clauß
0:54:52–0:54:52
Nein, nein.
Micz Flor
0:54:53–0:54:54
Von meinem Parkplatz.
Florian Clauß
0:54:54–0:54:59
Das ist aber auch wieder so eine ganz, wie soll man sagen, eine sehr feste Verbindung
0:54:59–0:55:04
von Symbiose, weil natürlich willst du derjenige, der dich ernährt,
0:55:04–0:55:08
dem willst du auch richtig lieb daherkommen, also den willst du ja auch nicht verärgern.
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Deswegen haben die tatsächlich das ganze Blutsystem, also erstmal werden diese
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Bakterien in einem extra Organ gehalten, was im Verdauungstrakt liegt.
0:55:18–0:55:24
Also die haben ein sogenanntes Trophosom und in diesem Trophosom werden diese Bakterien kultiviert.
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Und der Blutkreislauf von diesen Würmern hat sich dann auch so adaptiert,
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dass die, so eine Hämoglobin, so eine eigene Hämoglobinart hat sich entwickelt,
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was dann quasi das Sauerstoff und das Schwefelteilchen so voneinander trennt,
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dass sie nicht oxidieren können.
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Das heißt, die Bakterien kriegen das dann halt so direkt durch den Blutkreislauf
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hingeworfen, ohne noch diesen Sauerstoff dazu.
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Weil die Oxidation müssen wir selber machen.
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Deswegen wollen die ja nicht oxidierte Teilchen haben, sondern das wird schon
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getrennt, wird schon bereitet, aufbereitet.
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Finde ich auch total abgefahren. Und das Interessante ist, die haben halt irgendwie keine Münder mehr.
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Die Würmer. Die Würmer haben keine Münder. Die leben wirklich nur von Licht und Energie.
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Nein, von heißer Suppe.
Micz Flor
0:56:17–0:56:20
Aber die leben von Einzellern, die das für die tun.
Florian Clauß
0:56:20–0:56:22
Genau, das sind die Bakterien.
Micz Flor
0:56:22–0:56:24
Wie kommen die Einzeller in die hinein?
Florian Clauß
0:56:24–0:56:29
Die werden, glaube ich, auch mit der Larve, wird so ein Bakterienstamm quasi
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in den Troposom angelegt.
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Also es wird schon initial...
0:56:36–0:56:37
Das ist quasi der Pilz.
Micz Flor
0:56:37–0:56:38
Der Blattschneider ab.
Florian Clauß
0:56:38–0:56:41
Genau, der wird dann halt direkt mitgegeben, du brauchst das.
0:56:41–0:56:43
Und die Larven sind auch erstmal freistimmend.
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Das heißt, die können sich auch dann, das ist auch eine Frage,
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was man nie so richtig beobachtet hat, aber wie die dann sich verbreiten.
0:56:50–0:56:53
Wenn irgendwo anders eine Raucherquelle auftaucht,
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dass die dann da hinkommen, ist ja dann, zum einen gibt es die Vermutung,
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dass teilweise die Individuen, die dann sich irgendwo niedergelassen haben,
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auf eine Raucherquelle, dass die dann halt so wandern können,
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dahin springen, obwohl die natürlich da extremst eingeschränkt sind.
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Und eine andere Sache ist halt, dass die, zum Beispiel von den Bartwürmern,
0:57:12–0:57:16
dass die Larven dann halt da hinschwimmen oder dann lassen sie sich irgendwann niedern.
0:57:16–0:57:20
Diese Röhre, die wird dann eben durch ein eigenes Sekret gebildet.
0:57:20–0:57:24
Das ist dann so über Chitin, das was man dann halt auch von Schnecken und so
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weiter kennt, dass die darüber dann so ein Außenskelett bauen.
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Aber ich finde diese Vorstellung, das erinnert mich dann wieder so an,
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keine Ahnung, Dune nicht, weil dieser Wüstenbohm hat natürlich einen Riesenmaul.
0:57:35–0:57:39
Aber irgendwie finde ich das total abgefahren. Das ist ein Lebewesen,
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was dann nur aus sich selbst heraus dann ernährt und gar keine Ausschaltungsorgane mehr braucht.
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Also ich glaube, die dunsten dann schon was über die Haut aus.
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Die müssen ja irgendwie auch dieses Chitin bilden.
0:57:50–0:57:54
Aber dass die keinen Mund haben, dass das Verlauungssystem sich komplett umgestellt hat.
Micz Flor
0:57:55–0:57:58
Ja, die Frage, die sich für mich dahinter auch noch stellt, ist halt so,
0:57:58–0:58:08
dann schon der Wurm nutzt also etwas, was direkt, also der nutzt einen Einzeller in sich.
0:58:08–0:58:13
Und dieser Einzeller gewinnt Energie eigentlich aus diesem Schornstein.
0:58:13–0:58:21
Aber im Körper wird der Schornstein emuliert. und deshalb zieht der Wurm Energie von dem Einzelnen.
0:58:21–0:58:23
Der Schornstein ist dann gar nicht mehr so wichtig, oder wie?
Florian Clauß
0:58:23–0:58:29
Also die Bartwürmer, die eben an diesen Rauchern auftreten, sind auch in ihrer Art die längsten.
0:58:29–0:58:32
Also die können bis zu zwei Meter werden. Normalerweise sind Bartwürmer nur
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wenige Zentimeter groß.
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Aber die können richtig groß werden. Also die müssen ja auch diese Hitze irgendwie aushalten.
0:58:38–0:58:43
Also ich glaube, die sind dann schon irgendwo in der direkten Beziehung zu dieser
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thermalen Quelle stehen die schon. schon insofern, dass die dann halt irgendwie
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physikonomische Anpassungen haben.
0:58:49–0:58:53
Aber die Energiegewinnung läuft quasi über dieses Bakterium.
Micz Flor
0:58:53–0:58:59
Und das Bakterium ist also irgendwie im Austausch noch mit diesem eruptiven, heißen...
Florian Clauß
0:59:00–0:59:06
Genau, diese Sulfide, die kommen eben aus den gelösten Sedimenten und die werden
0:59:06–0:59:09
wahrscheinlich, ja, die werden irgendwie von diesem Bartwurm...
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Natürlich, stimmt, der muss die aufnehmen und der muss hier einen Blutkreislauf
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überführen, damit das Spektrum das nutzen kann.
0:59:16–0:59:20
Also die Bartwürmer, dieser Begriff kommt daher, dass die halt so Fransen haben, also Barte.
0:59:20–0:59:26
So quasi wie so Haare, die aber auch dann irgendwie unterschiedlich ausgeprägt sein können.
0:59:26–0:59:29
Die können auch miteinander verwachsen sein oder so einzelne.
Micz Flor
0:59:31–0:59:34
Die Frage dahinter, die sich mir stellt, ist natürlich dann wieder die Frage,
0:59:34–0:59:35
wo kommt das Leben her im Endeffekt?
0:59:35–0:59:39
Weil ich dann so denke, okay, der Bartwurm, der kommt vielleicht dann sogar
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von der Oberfläche und ist dann so abgesackt.
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Und der hat sich dann da unten was gesucht, damit er überhaupt überleben kann.
0:59:44–0:59:46
So evolutionär hat das dann irgendwie so gepasst.
0:59:46–0:59:51
Oder man könnte anders argumentieren, dass natürlich wirklich da unten Leben entstanden ist.
0:59:51–0:59:57
In dem hohen Druck, mit den extremen Temperaturen, die aufeinanderstoßen,
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mit den extremen Dichten, mit denen Dinge aufeinandergepresst werden.
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Und auch der Reichhaltigkeit eben von den Stoffen, die da ausgespült werden aus der Erde.
1:00:07–1:00:11
Und dass dann im Prinzip das Leben von unten nach oben kam oder das Leben von
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oben nach unten. Und vielleicht es aber auch beides war.
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Aber dann hatte ich irgendwo mal gelesen, dass man davon ausgeht,
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dass es eine Urzelle gab, die sich dann geteilt hat.
1:00:17–1:00:20
Und wo ist die entstanden? War die jetzt wahrscheinlich im Meer,
1:00:20–1:00:22
aber ganz tief oder ganz oben?
Florian Clauß
1:00:23–1:00:27
Aber das ist genau der Punkt, den du ansprichst. Es ist nämlich alles.
1:00:27–1:00:30
Es ist genau alles. ist und dann kann man es nicht mehr trennen.
1:00:30–1:00:34
Und das ist da, wo wir wieder den Schluss von vorne machen, nämlich dass die
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Evolution ein Busch ist.
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Das heißt, du hast an solchen Quellen hast du dann wirklich so ein Stack von Evolutionslebewesen,
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die dann ganz früh entstanden sind und sich nicht weiter verändert haben und
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andere, die dann halt irgendwie Biolumineszenz entwickelt haben,
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von oben wieder runtergekommen sind und du hast aber alle gleichwertig daneben stehen.
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Und das finde ich halt so, es ist nicht das eine ist besser als das andere,
1:00:55–1:00:57
sondern die sind immer alle gleich da.
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Und das finde ich so abgefahren. der Stelle. Die Wissenschaft geht zu einem
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ganz hohen Prozentsatz davon aus, dass sich eben in solchen hydrothermalen Quellen,
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wir haben ja zum Beispiel Jupitermonde, die dann auch so aufgebaut sind,
1:01:11–1:01:15
dass sich da Leben entwickelt hat.
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Es werden solche Raumfahrtprogramme geplant, wo dann geguckt wird in diesem
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einen Ozean, also dieser eine Mond, der dann quasi nur aus Ozean besteht,
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wo dann halt auch so Eruptionen sind von heißen Quellen.
1:01:29–1:01:32
Da geht man davon aus, man trifft diese irgendwelche Formen von Leben.
Micz Flor
1:01:33–1:01:34
Weißt du noch, welche das ist?
Florian Clauß
1:01:34–1:01:40
Das ist einmal der Jupitermond Europa, da ist es, oder den Enceladus von Saturn.
Micz Flor
1:01:41–1:01:44
Gibt es auch irgendeine Aethelik Clark Geschichte?
Florian Clauß
1:01:45–1:01:47
Europa, ja. Oder? Das ist doch in Europa.
Micz Flor
1:01:47–1:01:49
Wo dann so irgendwie so Lebewesen.
Florian Clauß
1:01:49–1:01:49
Ja, das ist doch 2001.
1:01:50–1:01:56
Das war 2001, der Monolith, der dann halt quasi den Jupiter zur Fusion bringt.
Micz Flor
1:01:56–1:01:58
Vielleicht, ich hatte ja mal so ein bisschen über die Fortsetzung gelästert.
1:01:58–1:02:01
Vielleicht war das aus irgendeiner Fortsetzung, wo das dann möglicherweise untersucht wurde.
Florian Clauß
1:02:01–1:02:02
2010, ja.
Micz Flor
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War das 2010 oder 2300?
Florian Clauß
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Ich meine, ich habe den Film, glaube ich, damals gesehen. Das war 2010,
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wo sich dann der Monolith um Jupiter verdichtet ganz viel.
1:02:13–1:02:18
Und dann wird quasi der Jupiter dadurch zu einer Fusion angeregt.
1:02:18–1:02:24
Und dann entsteht quasi eine Sonne für diesen Mond Europa, wo sich dann das
1:02:24–1:02:28
Leben dadurch, dass dann Jupiter eine aktive Sonne ist, dann entwickeln kann.
1:02:28–1:02:32
Das ist so das Ende von 2001, 2010, aber es gibt dann nochmal irgendwie,
1:02:32–1:02:34
glaube ich, noch eine Fortsetzung davon.
1:02:35–1:02:38
Genau, also das war jetzt mein zweites Beispiel. Jetzt noch ein letztes Beispiel,
1:02:38–1:02:40
das mache ich auch ein bisschen kürzer.
1:02:40–1:02:45
Das ist eine Symbiose, aber wir wollen jetzt mal in diese parasitäre Richtung
1:02:45–1:02:51
gehen. Und dann brechen wir da auch so ein paar Rekorde, die aus der Tiefsee kommen, auf.
1:02:52–1:02:57
Nämlich der Grönenanteil hat eine parasitäre Beziehung, bzw.
1:02:57–1:03:04
Er ist Wirt für einen Parasiten, dem sogenannten Ommatokiota elongata.
1:03:04–1:03:11
Das ist ein langes Irgendwas. Ja, genau. Das ist ein langes Irgendwas und zwar ist das eine Krebsform.
1:03:12–1:03:19
Die sich ins Auge des Grönlandhaies reinzeckt. Ja, Krebs.
Micz Flor
1:03:19–1:03:21
Also kein Ruderkrebs.
Florian Clauß
1:03:22–1:03:25
Ruderkrebs, also auch so eine Tiefseeform, keine Ahnung.
1:03:25–1:03:31
Aber die zeckt sich dann quasi in die Hornhaut des Auges von dem Grönlandhai,
1:03:31–1:03:33
zwackt sich da immer so ein bisschen Gewebeflüssigkeit ab.
1:03:34–1:03:37
Hier haben wir auch einen ganz krassen Sexualdiemorphismus.
1:03:37–1:03:41
Also die Weibchen sind das und die Männchen sind auch wieder irgendwie Pupsis,
1:03:41–1:03:44
hier oben schon und die zecken
1:03:44–1:03:46
sich da rein und saugen dann davon ab und dann
1:03:46–1:03:50
wechseln die immer wieder so die stellen weil dann irgendwann die
1:03:50–1:03:53
quelle für den für fürs auge versiegt ist und
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dann wollen wir woanders und die ist es ich habe
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da so ein youtube-video gesehen hat dann halt irgendwie der wissenschaftler
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das dann dazu ich kann ihnen das zeigen wie das aussieht hat eine scheibe gesehen
1:04:03–1:04:07
und hat also was sie liegen genommen und das ist wenn der krebs das erste mal
1:04:07–1:04:10
zu sticht schon hat er immer mehr was die punkte auf die scheibe gemalt und
1:04:10–1:04:13
irgendwann Das ist ganz schmierig. Also es führt zu einer Erblindung.
1:04:13–1:04:18
Das Grönlandhai ist ja, der Grönlandhai, da wollte ich jetzt auch wieder die
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Welt der Extremen rekordieren, der Tiefsee.
1:04:21–1:04:24
Grönlandhai ist das älteste Tier, was es gibt auf der Erde. Also das,
1:04:24–1:04:26
was am ältesten werden kann.
1:04:26–1:04:32
Nämlich, man hat Exemplare, die kann man dann halt auch bestimmen von über 500 Jahren gefunden.
1:04:33–1:04:37
Krass. 500 Jahre, die sind dann so zwischen 5 und 6 Meter groß.
1:04:38–1:04:41
Bäume der Lebewesen. Die sind wahnsinnig. Wenn du dir überlegst,
1:04:42–1:04:44
so ein Tier, 500 Jahre, da war halt Mittelalter.
1:04:45–1:04:52
Da wurde noch nicht mal, also das ist schon abgefahren. Die werden mit 150 Jahren erst geschlechtsreif.
1:04:53–1:04:55
Also das heißt... Das ist ein Trend.
Micz Flor
1:04:55–1:04:58
Der bei den Menschen jetzt auch langsam einsetzt. In Japan hat man Schlänger
1:04:58–1:05:03
beobachtet, aber auch in Europa. Das Lustige ist, wenn du dann das.
Florian Clauß
1:05:03–1:05:09
Auf BPM umrechnest, ist die Anzahl der Herzschläge bis zur Geschlechtsreife,
1:05:09–1:05:13
dann ist das Konkurrent zum Menschen.
1:05:13–1:05:18
Nämlich, man geht davon aus, dass ein Kind hat einen Herzschlag von so 100,
1:05:18–1:05:23
120 und es wird dann ein bisschen weniger zum Ende hin, aber mit der Geschlechtsreife
1:05:23–1:05:26
und so weiter. Und der Hai hat einen Herzschlag von 10.
1:05:26–1:05:33
Also quasi ein Zehntel von dem vom Menschen. Und wenn du das mal 15 nimmst,
1:05:33–1:05:35
dann bist du halt auch bei der Geschlechtsreihe von Menschen.
1:05:36–1:05:39
Vergleichst mit 150, also insofern ist das alles im Lot.
Micz Flor
1:05:43–1:05:47
Aber ist das ein Maß mit dem BPM-Kontext von Lebenslängern?
Florian Clauß
1:05:47–1:05:49
Nein, nein, das habe ich mir jetzt, ich habe es nur mal in einem anderen Zusammenhang
1:05:49–1:05:51
habe ich mir das mal ausgedacht.
1:05:51–1:05:54
Aber es gibt ein anderes Phänomen, was vielleicht aber auch so,
1:05:54–1:05:58
das hat diesen, wie heißen diese lustigen Nobelpreise?
1:05:58–1:06:05
IG, IG irgendwas. Da gab es mal so eine Untersuchung und dann wurde halt irgendwie
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geguckt, wie lange brauchen Tiere zum Kacken. Und das war dann halt bei allen gleich.
1:06:10–1:06:14
Egal ob es eine Maus war oder ein Elefant, aber es skaliert halt.
1:06:14–1:06:17
Man denkt halt, eine Maus wird länger oder kürzer.
1:06:18–1:06:26
Man sagt ja immer, Herzschläge sind ja auch ein Indikator, wie alt ein Lebewesen werden kann.
1:06:27–1:06:32
Bei Insekten oder sowas, das ist ja nicht ein Herz, aber wie dann eben das Blut
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pulsiert, ja, sehr schnell die Frequenz und die Lebensdauer ist nicht so lang.
1:06:37–1:06:43
Also man kann generell sagen, je kälter die Umgebung, desto langsamer der Stoffwechsel.
1:06:44–1:06:48
Und das beim Grönlandhai, der ist halt so ganz, der wird auch glaube ich so
1:06:48–1:06:53
sleepy, irgendwas Schlafhai genannt in anderen, weil der so ganz langsam ist.
1:06:53–1:06:58
Und man hat lange davon, ist man davon ausgegangen, dass der Grönlandhai sich
1:06:58–1:07:01
von Aas ernährt, weil der einfach überhaupt nicht jagen kann.
1:07:01–1:07:05
Aber jetzt Und jetzt haben die festgestellt, dass der doch aktiver Jäger ist
1:07:05–1:07:08
und sich vor allen Dingen von schlafenden Robben ernährt.
Micz Flor
1:07:10–1:07:13
Oh Mann, echt? Aber dann kommt der wirklich so weit nach oben auch? Der ist nicht tief?
Florian Clauß
1:07:13–1:07:19
Nee, der kann dann irgendwie so variieren. Der kann bis zu 2.000-3.000 Meter,
1:07:19–1:07:23
also ich glaube das Höchste, was man gemessen hat, waren 3.000 Meter.
1:07:24–1:07:27
Aber wird meistens so zwischen 300 und 700 Metern angetroffen.
1:07:28–1:07:32
Und es gibt dann auch so Beobachtungen, dass es rapide, also was ist erstmal
1:07:32–1:07:34
in der Beschreibung, dass irgendwas schnell geht.
1:07:35–1:07:39
Ja, dass es so rapide Abtauchungsaktionen von einem Hai gibt in die Tiefsee.
1:07:40–1:07:44
Also die sind auch alles völlig unerforscht. Man weiß es nicht,
1:07:44–1:07:47
also man hat den auch auf die Liste der geschützten Arten gesetzt.
1:07:47–1:07:52
Also man kennt nicht viel von den Verhaltensweisen und von den Gewohnheiten des Tieres.
1:07:52–1:08:02
Nochmal so ein Side-Fact, nämlich die haben festgestellt, dass 98,8% der gefangenen
1:08:02–1:08:06
Grönlandhaie diesen Parasiten im Auge hatten.
1:08:06–1:08:09
Und deswegen geht auch jetzt die neuere Forschung davon aus,
1:08:09–1:08:14
dass wenn das so ein hoher Anteil ist, dann kann das nicht eine parasitäre Beziehung sein.
1:08:15–1:08:19
Ja, weil das einfach so ist. Jetzt geht man davon aus, was ist der Nutzen?
1:08:19–1:08:25
Und man vermutet, dass es auch eine biolumineszente Aktivität des Krebses gibt
1:08:25–1:08:28
und dass das wieder der Orientierung hilft,
1:08:28–1:08:33
das heißt, also das heißt, er hat dann da wahrscheinlich einen Orientierungsvorteil
1:08:33–1:08:38
oder eben bei der Suche nach Essen,
1:08:38–1:08:41
nach Nahrung, dass es eben einen Vorteil dafür gibt.
1:08:41–1:08:45
Finde ich auch abgefahren. Das ist so ein bisschen wie so quasi so Körpererweiterung
1:08:45–1:08:49
in irgendeinem Anime, wo dann halt irgendwie so am Anfang siehst du,
1:08:49–1:08:53
tropfst du dir halt irgendwie so eine Extension aufs Auge, auf den Augapfel,
1:08:53–1:08:56
dann siehst du alles total hell und alles total klar, aber je länger du mit
1:08:56–1:08:59
dem Ding, dann bist du, bist du so milchiger.
Micz Flor
1:09:00–1:09:00
Protomolekül.
Florian Clauß
1:09:01–1:09:03
Ja, so ein Protomolekül. Ja, also das ist erstmal so ein Kick,
1:09:03–1:09:09
so, geil, ich habe jetzt die, ich habe jetzt die, die Flussruderkrebs-Extension und dann zack.
Micz Flor
1:09:12–1:09:14
Ja, spannend. Vielleicht ist es aber auch so ein bisschen wie bei Ratatouille.
1:09:14–1:09:16
Das war das Bild, was ich hatte.
1:09:16–1:09:19
Ratatouille, wo die Ratte dann oben unter der, weil wir sind ja auf dem Filmpodcast,
1:09:19–1:09:24
weil die Ratte unter der Chefmütze dann halt so die Strippen zieht,
1:09:24–1:09:25
damit er kochen kann, wie so eine Marionette.
1:09:25–1:09:30
Und dass die Krabbe diesen schlafenden Hai immer so weckt. Hey,
1:09:30–1:09:31
das ist eine Robbe, das ist eine Robbe. Mensch, wach, wach, wach.
1:09:32–1:09:37
Dann du wirst wissen, hey, iss was. Und dann isst er die Robbe.
1:09:37–1:09:38
Also vielleicht ist es wirklich...
1:09:40–1:09:43
Weckt die den schlafenden Hai auf? Nein, okay.
Florian Clauß
1:09:43–1:09:46
Ja, weiß ich nicht. Ja, vielleicht. Oder es ist halt so wie bei Find and Nemo,
1:09:46–1:09:50
dass die Robbe, sobald sie dann so was Schummerndes sieht, dann am Auge von
1:09:50–1:09:54
dem Hai und denkt so, oh, ich bin jetzt so müde und schläft ein.
1:09:54–1:09:59
So wie dann Dörri dann halt von diesen Quallen dann so hypnotisiert wird.
1:09:59–1:10:03
Nee, vom Anglerfisch. Das ist so eine super Szene da. Wo die dann sagt.
Micz Flor
1:10:03–1:10:05
Das ist so schön.
Florian Clauß
1:10:05–1:10:10
Dieses Leuchten, das ist so beruhigend. Und dann siehst du im Hintergrund dieses
1:10:10–1:10:12
Riesenmaul vom Anglerfisch kommt.
1:10:13–1:10:19
Ja, also Mitch, wir sind hier an der Trenzauallee, haben quasi die dritte Sternstraße
1:10:19–1:10:22
gestriffen. von unserer Wanderung.
Micz Flor
1:10:22–1:10:25
Du wolltest es vielleicht bis zum Planetarium schaffen, hast du gesagt.
Florian Clauß
1:10:25–1:10:29
Ja, wir sind über das Planetarium hinausgelaufen. Wir sind nämlich den anderen
1:10:29–1:10:32
Weg hier runtergelaufen. Das Planetarium ist da oben.
1:10:32–1:10:36
Jetzt haben wir diese Abzweigung nicht geschafft. Also wir sind beim Planetarium
1:10:36–1:10:41
angekommen, aber nur nicht direkt, sondern ein bisschen verfehlt.
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Ja, das war jetzt mal eine Fortsetzung.
Micz Flor
1:10:46–1:10:50
Ja, total spannend. Also ich fände Das ist auch die Verknüpfung zu der anderen
1:10:50–1:10:54
Folge eben, dass man dann, dass du mit der Tiefsee halt so buchstäblich so eine
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Art Teppich aufgemacht hast, ein Ozean, und dann kann man sich jetzt so ein
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bisschen reinlegen und dann bestimmte Teilaspekte ausleuchten.
1:11:02–1:11:04
Ich fand es total spannend. Ich habe dir auch sehr gerne zugehört.
1:11:06–1:11:10
Die Wanderung fand ich auch cool, weil das alles so, wie das in Berlin der Leben
1:11:10–1:11:12
ist, wo man so einzelne Punkte kennt, einzelne Anschlüsse kennt,
1:11:13–1:11:14
aber dann die Strecken dazwischen manchmal nicht.
1:11:14–1:11:17
Weil diese Stichstraßen, diese rausgehen.
1:11:17–1:11:20
Und ich habe gedacht, vielleicht ist das wiederum was für die Zukunft.
1:11:20–1:11:25
Ich hatte irgendwann mal vor langer, langer, langer Zeit irgendwas gelesen darüber,
1:11:26–1:11:30
wie dieses berlin sehr grüne stadt
1:11:30–1:11:36
ist über die ganze parkplanung oder sowas das kam auch irgendwie hitler drin
1:11:36–1:11:42
aber ich weiß nicht mehr warum aber das fände ich das dachte ich nehme ich werde
1:11:42–1:11:47
zuerst ein thema dass wir hat da irgendwas abgelaufen stadtplanung und grün strecken.
Florian Clauß
1:11:47–1:11:51
Deswegen nicht so lange eingestiegen aber ich wollte einfach nur diese ich bin
1:11:51–1:11:54
das ein paar mal auch mit einem Rad lang gefahren hier.
1:11:54–1:11:58
Ich finde es einfach schön, dass du wirklich so von Friedrichshain bis nach
1:11:58–1:12:01
Prenzlauer Berg eigentlich auch mit einem grünen Streifen mehr oder weniger laufen kannst.
1:12:01–1:12:04
So ein bisschen wie dieser Pankeweg, den wir das letzte Mal gemacht haben.
Micz Flor
1:12:04–1:12:04
Ja, genau.
Florian Clauß
1:12:05–1:12:08
Also diese verdeckten grünen Inseln von Berlin.
1:12:09–1:12:18
Okay, also ihr könnt Informationen auf unserer Netzseite eigentlich-podcast.de nachhören, nachlesen.
1:12:18–1:12:23
Ich habe noch einige show notes da reingepackt also links mit weiterführenden
1:12:23–1:12:27
besprechung zum thema soweit von mir und.
Micz Flor
1:12:27–1:12:31
Das wird wahrscheinlich absolute top folge
1:12:31–1:12:36
weil die clickbait ist natürlich enorm du hast alles du hast nicht nur sex und
1:12:36–1:12:42
parasiten du hast sogar noch haifische also ich meine das ist ja so da können
1:12:42–1:12:46
wir haifisch geschichten mit sex und parasiten ich glaube da haben wir Aber
1:12:46–1:12:48
du hast Hitler gesagt. Ich habe Hitler gesagt, ja.
Florian Clauß
1:12:48–1:12:49
Das kann man alles.
Micz Flor
1:12:49–1:12:53
Klammer auf. Noch nicht Hitler, diese Folge. Klammer zu.
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Ja. Danke, Flo. Großartig. Eine wirklich würdige Öffnung in unseren nächsten 50 Episoden.
1:13:05–1:13:11
Wir sehen uns in 14 Tagen wieder, wenn ich versuche, das zu toppen.
Florian Clauß
1:13:12–1:13:13
Ich bin gespannt. Das ist die Top.
Micz Flor
1:13:13–1:13:18
Entschuldigung, überhaupt nicht Top. Wir sehen uns in 14 Tagen wieder. Macht's gut.
Florian Clauß
1:13:18–1:13:19
Macht's gut. Tschüss.
Illusion Evolution als Fortschritt
Der theoretische Überbau zur Einstimmung auf das Mindset dieser Episode folgt dem Evolutionsbiologen Stephen Jay Gould: Die Evolution wird nicht von Fortschritt angetrieben. Die Vielfalt der Evolution ist durch eine fehlende Zielrichtung gekennzeichnet, die vielmehr das Ergebnis des Zufalls ist. Diese Auffassung wird von Stephen Jay Gould vertreten, der den Menschen als ein Produkt des Zufalls und nicht als eine zielgerichtete Entwicklung betrachtet. Kritisch zu betrachten ist zudem die gängige Vorstellung, dass Evolution ein gradliniger Prozess zur Höherentwicklung ist. Dies lässt sich am Beispiel der Pferdeentwicklung verdeutlichen: Das heutige Pferd ist lediglich ein Überlebender eines ausgedehnten Entwicklungsbuschs. Evolution kann demnach als Busch betrachtet werden, in dem Vielfalt in alle Richtungen zunimmt, ohne dass eine bevorzugte Entwicklung erkennbar wäre. Die am erfolgreichsten überlebenden Lebensformen sind in der Regel einfache Organismen wie Bakterien. Die Evolution ist von statistischen Wahrscheinlichkeiten und Zufällen geprägt. Dies wird auch bei Termitenbauten deutlich. Die komplexe Architektur lässt die Vermutung zu, dass ein kontrollierender Erschaffer den Plan in die vielen einzelnen Individuen implementiert hat. Die Ausprägung einer solchen Gestalt kann Rätsel aufwerfen. Die Entstehung komplexer Bauten war bisher nicht geklärt. Man nahm an, dass die Krümmung dafür verantwortlich ist. Nun hat man jedoch herausgefunden, dass die Luftfeuchtigkeit dafür ein Indikator ist. Die Tiere sind durch ihre weiche Körperform sensibel, wenn die Luftfeuchtigkeit unter 70 % sinkt. Termiten bauen dort, wo die Verdunstung am höchsten ist. Dabei entstehen diese Bauten.
Was bezeichnet Symbiose?
Der Begriff „Symbiose” bezeichnet eine enge und oft langfristige Interaktion zwischen zwei verschiedenen biologischen Arten, die für mindestens einen der Partner vorteilhaft ist. Es gibt verschiedene Formen der Symbiose, darunter den Mutualismus, bei dem beide Partner profitieren, den Parasitismus, bei dem ein Partner auf Kosten des anderen profitiert, und den Kommensalismus, bei dem ein Partner profitiert, ohne dem anderen zu schaden oder zu nutzen. Die Unterscheidung erfolgt anhand des Grades der wechselseitigen Abhängigkeit der beteiligten Arten. Dabei wird zwischen folgenden Formen unterschieden:
Protokooperation (Allianz): Hierbei handelt es sich um die lockerste Form einer Symbiose. Beide Arten ziehen zwar einen Vorteil aus dem Zusammenleben, sind aber ohne einander gleichwohl lebensfähig.
Mutualismus: Eine regelmäßige, jedoch nicht lebensnotwendige Beziehung der Symbionten.
Eusymbiose, auch obligatorische Symbiose (altgriechisch εὖ eu „gut, echt“): Bei der Eusymbiose sind die Partner alleine nicht mehr lebensfähig. So kultivieren Blattschneiderameisen in ihrem Bau Pilze, von denen sie sich ernähren; die Pilze wiederum können sich ohne die Ameisen nicht vermehren.
Die Unterscheidung zwischen einer räumlichen und einer körperlichen Beziehung der beiden beteiligten Arten erfolgt wie folgt: Bei der Endosymbiose wird einer der Partner (Endosymbiont) in den Körper des anderen (Wirt) aufgenommen. Als Beispiele können bestimmte Enterobakterien im Darm von Menschen und Tieren, Knöllchenbakterien in den Wurzeln von Hülsenfrüchtlern, Zooxanthellen in den riffbildenden Steinkorallen des Tropengürtels sowie Nitrat-atmende Bakterien in den anaeroben Tiefen einiger meromiktischer Seen angeführt werden. Im Gegensatz dazu steht die Exosymbiose, bei der die Partner lediglich über ihre Oberfläche miteinander in Kontakt stehen. Als Beispiele können die Flechtensymbiose sowie die Epixenosomen (zu den Verrucomicrobia gehörende Bakterien) des Wimpertierchens Euplotidium angeführt werden. Ferner sei auf die Parabiose und den Epibionten verwiesen, wobei hier die Spezialfälle Epiphyt und Epizoon zu berücksichtigen sind. Bei der Ektosymbiose bleiben die Partner einer Symbiose körperlich getrennt, wie etwa Blüten und ihre Bestäuber oder Clownfische und ihre Seeanemonen. Die Unterscheidung der Symbioseformen erfolgt anhand des erzielten Nutzens für die beiden beteiligten Arten. Ein Beispiel für eine Fortpflanzungssymbiose ist die Symbiose zwischen Bienen und Blütenpflanzen. Die Biene konsumiert den Nektar der Blüten als Nahrungsquelle, wobei die Pollen der Blüte an ihrem Körper haften bleiben. Diese werden von der Biene weitergetragen und ermöglichen so die Bestäubung einer anderen Blüte, wodurch deren Vermehrung gewährleistet wird. Diese Form der Bestäubung wird als Zoophilie bezeichnet und stellt den „normalen“ Akt der Bestäubung von Blütenpflanzen (Angiospermen) durch Insekten oder Vögel dar. Dabei erhalten die Insekten bzw. Vögel sowohl Nektar als auch Pollen als Nahrung. Ein weiteres Beispiel für eine Symbiose, die dem Schutz vor Feinden dient, ist die Beziehung von Ameisen zu Blattläusen. Die Ameisen bieten den Blattläusen Schutz vor Feinden, im Gegenzug lassen sich diese von den Ameisen „melken“. Dabei sondern die Blattläuse eine Zuckerlösung ab, welche die Ameisen zu sich nehmen.
Symbiose Tiefsee-Beziehung 1: Anglerfisch und biolumineszierende Bakterien
Exkurs Biolumineszenz
Wie wird Licht erzeugt? Biolumineszenz ist eine katalysierte, exergonische chemische Reaktion. In den meisten Fällen wird ein organisches Substrat, das Luciferin, von einem Enzym (der Luciferase) mittels Sauerstoff zum Peroxiluciferin oxidiert, welches einen angeregten Singulettzustand darstellt. Beim Rückfall eines Elektrons auf den Ausgangswert wird ein Photon emittiert. Durch die Verwendung des Die Verwendung von Sauerstoff wird postuliert, um zunächst unter reduzierenden Bedingungen freie Radikale oder ähnlich reaktive Substanzen zu entgiften. Die Lichtproduktion stellt dabei ein Nebenprodukt dar, welches erst später in der Evolution an Bedeutung gewann. Bei der Lichtproduktion in Leuchtorganismen wird grundlegend zwischen der intrinsischen und der bakteriellen bzw. Es wird zwischen zwei Formen der Biolumineszenz unterschieden, der intrinsischen und der symbiotischen Biolumineszenz. Bei der ersteren produziert der Organismus alle nötigen Enzyme und Substanzen selbst (oder nimmt sie über die Nahrung auf) und kann die Lichtproduktion regulieren, indem er die chemischen Reaktionen innerhalb der lichtproduzierenden Zellen, der sogenannten Photozyten, steuert. Die vollständige Einstellung der Lichtproduktion ist ebenfalls möglich. Die Steuerung erfolgt vermutlich in den meisten Fällen über die Begrenzung der Sauerstoffzufuhr. Demgegenüber existieren Leuchtorgane, in denen der Wirt mit Leuchtbakterien eine Symbiose eingegangen ist. Der Wirt liefert die erforderlichen Nährstoffe, während die Bakterien dauerhaft leuchten.
Beispiele für Verwendungsmechanismen von Biolumineszenz
Terrestrische Leuchtkäfer: Innerartliche Kommunikation durch zeitliche Abstände zwischen Einzelblitzen. Beispiel: Photuris macdermotti, Weibchen antwortet auf Männchenblitze mit Verzögerung. Räuberische Arten: Imitieren den Kommunikationskode, um Beute anzulocken (z. B. Photuris versicolor).
Deutsche Lampyridae: Die Geschlechtspartnerfindung erfolgt über Pheromone, während die Biolumineszenz der Abschreckung von Fressfeinden dient, nicht der Partneranlockung.
Marine Organismen: Aufgrund technischer Herausforderungen bei der Beobachtung sind die Zusammenhänge zwischen Biolumineszenz und Verhalten weniger aussagekräftig.
In der Tiefsee, in der das Sonnenlicht nicht mehr eindringen kann, stellt biolumineszentes Licht oft die einzige Lichtquelle dar. Eine Vielzahl von Tiefseeorganismen nutzt diese Lichtquellen zur Nahrungssuche. Exemplarisch sei hier angeführt, dass einige Tiefseeorganismen ihre Beute mit ihrem eigenen biolumineszenten Licht anlocken.
Tarnung und Täuschung: Die Fähigkeit zur Biolumineszenz stellt für zahlreiche Tiefsee-Organismen ein wichtiges Mittel zur Tarnung und Täuschung dar. Einige Tiere sind in der Lage, Licht zu produzieren, um sich im Dunkeln zu tarnen oder um Feinde zu verwirren. Andere wiederum sind in der Lage, Lichtblitze zu erzeugen, um potenzielle Angreifer zu desorientieren oder abzulenken.
Kommunikation: Licht kann zudem als Mittel der Kommunikation zwischen Tiefsee-Organismen dienen. Einige Arten nutzen biolumineszente Signale, um Artgenossen anzulocken, Partner zu finden oder territoriale Ansprüche zu markieren.
Orientierung: In der dunklen Tiefsee kann Licht für die Navigation und Orientierung von entscheidender Bedeutung sein. Einige Tiere, darunter bestimmte Tintenfische und Fische, nutzen biolumineszentes Licht zur Erkundung ihrer Umgebung sowie zur Lokalisierung potenzieller Beute.
Die häufigste beobachtete Lichtverwendung bei marinen Gruppen ist die Gegenlichterzeugung, Räubervertreibung oder -abschreckung. Eine weitere Hypothese besagt, dass das Licht Räuber zweiter Ordnung anlockt, die den ursprünglichen Räuber angreifen.
Im Folgenden werden spezifische Beispiele angeführt:
Dinoflagellaten (Panzergeißler, Einzeller) blitzen in Abhängigkeit von Scherkräften und zeigen einen circadianen Rhythmus. Studien belegen, dass Copepoden bei hoher Dinoflagellatenkonzentration weniger fressen und dass Dinoflagellatenblitze das Schwimmverhalten von Copepoden beeinflussen.
Ruderfußkrebse: Bei Gefahr geben sie hell leuchtende Substanzen ins Wasser ab. Beobachtungen: Es wurden keine spontanen Blitze in Abwesenheit von Räubern festgestellt, jedoch intensive Blitze bei Anwesenheit von Krill.
Muschelkrebse (bis zu 2 mm groß) zeigen artspezifische biolumineszente Blitzfolgen. Die Biolumineszenz wird auch als Mittel gegen Angreifer eingesetzt.
Schlangensterne (Echinodermata: Ophiuroida) zeigen eine Biolumineszenzreaktion bei Berührung, welche als aposematisches Signal dient.
Seegurken (Echinodermata: Holothuroida) produzieren Licht durch Berührung, welches der Verteidigung dient.
Cephalopoden (Kalmare) zeigen eine Abhängigkeit des Jagderfolgs von der Dinoflagellatenkonzentration.
Fische
Anglerfische (Ceratioidae) zeigen möglicherweise eine intraspezifische Kommunikation mittels Biolumineszenz. Zudem lassen sich verschiedene Funktionen der Leuchtorgane (Esca) ableiten.
Drachenfische (Malacosteidae) verwenden rote Licht ausstrahlende Leuchtorgane unterhalb der Augen.
Ponyfische (Leiognathidae) zeigen im Labor verschiedene Leuchtmodi, was auf eine mögliche innerartliche Kommunikation hindeutet.
Der „Blitzlichtfisch” (Photoblepharon palpebratus) verwendet seine Leuchtorgane für verschiedene Verhaltensweisen, darunter das Anlocken von Beute und die Verteidigung. Es gibt auch Fische, die keine Artbeschreibung aufweisen, aber dennoch über Biolumineszenz verfügen. Dabei handelt es sich um Beobachtungen von Fischen, die Krill nahe der Oberfläche fressen und dabei leuchten.
Die Einsatzweisen und Verhaltensweisen der Biolumineszenz sind bei marinen Tieren vielfältig. Dazu zählen Kommunikation, Anlocken von Beute, Abschreckung oder Verteidigung gegen Räuber. Die spezifischen Einsatzweisen und Verhaltensweisen variieren stark zwischen den Arten und Ökosystemen. Technische Herausforderungen limitieren das Verständnis der Rolle von Biolumineszenz bei Tiefseeorganismen. Neben der Gegenlichterzeugung lassen sich die meisten der bisher unter natürlichen Bedingungen beobachteten Lichtverwendungen dem Bereich der Räubervertreibung oder -abschreckung zuordnen. Tageszeitliche Vertikalwanderungen reagieren bereits positiv auf die schwachen Helligkeitsveränderungen. Ein möglichst durchsichtiger Körper absorbiert weniger Licht, und tatsächlich besitzen viele Tiefseeorganismen bis zu einer bestimmten Tiefe fast farblose, durchsichtige Körper. Bei Organismen, die sich von biolumineszenten Arten ernähren, konnte eine starke Pigmentierung um Magen und Verdauungsorgane festgestellt werden. Diese ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Abstrahlung von Licht vermieden werden soll. Fressschutz: Neben der Durchsichtigkeit, welche einen möglichst schwachen Schattenwurf bedingen soll, Bei den Laternenfischen (Myctophidae) konnte nachgewiesen werden, dass sie ein kleines Leuchtorgan oberhalb des Auges besitzen, welches direkt durch das Auge auf einen kleinen Bereich der Retina leuchtet (Lawry, 1974). Diese Eigenschaft ermöglicht es den biolumineszenten Tieren vermutlich, ihre eigene Leuchtkraft in Relation zum Umgebungslicht zu messen, da die Tiere vor allem blaues Licht im Bereich von 460–490 nm abstrahlen. Diese Wellenlängen werden am wenigsten von Meerwasser absorbiert.
Anglerfische (Ceratioidae)
Anglerfische kommen in allen Weltmeeren unterhalb von 300 Metern Tiefe vor. Die Tiefsee-Anglerfische bestehen aus elf verschiedenen Familien und werden zur Ordnung der Armflosser (Lophiiformes) gezählt. Die Weibchen sind mit einer „Angel“ (Illicium) und einem daran anhängenden „Köder“ (Esca) ausgestattet, der üblicherweise mit einem Leuchtorgan versehen ist. Bei den Weibchen können Leuchtorgane auch an anderen Stellen vorhanden sein.
Männchen erreichen in der Regel nur 5 bis 10 Prozent der Körperlänge von Weibchen. Die kleinsten Wirbeltiere überhaupt sind Zwergmännchen aus der Familie Linophrynidae, die lediglich eine Länge von 6 bis 10 mm erreichen. Bei manchen Tiefseefischen wie den Tiefsee-Anglerfischen degenerieren die Männchen zu „Anhängseln“ des Weibchens, mit denen sie vollkommen verwachsen sind und über deren Blutkreislauf sie mit ernährt werden. Die Köpfe der Männchen können bei anderen Arten auch großflächig von der Unterkieferspitze bis zum Hinterschädel mit der Haut der Weibchen verschmelzen. In der Folge sind sie nicht mehr in der Lage, sich eigenständig zu ernähren, und werden ähnlich wie Embryonen in der Gebärmutter der Säugetiere durch den Blutkreislauf des Weibchens ernährt. Angewachsene Zwergmännchen zeigen zudem eine deutliche Größenzunahme, auch im Vergleich mit der Länge frei lebender Männchen der gleichen Art. Sie laichen mit den Weibchen und sterben mit dem Tod der Weibchen. Bei vielen Arten ist ein angewachsenes Zwergmännchen pro Weibchen die Normalität, bei anderen können es mehrere sein. Der Rekord beobachteter Exemplare liegt bei acht Zwergmännchen an einem Weibchen. Das Anwachsen ist seit den 1920er-Jahren bekannt und wird in vielen angelsächsischen Veröffentlichungen als Sexualparasitismus bezeichnet, hat jedoch mit der Definition von Parasitismus nichts zu tun.
Symbiose der Anglerfische mit biolumineszierende Bakterien
Die innere Struktur der Esca ist komplex und beinhaltet eine Vielzahl von Bläschen, die mit lumineszierenden Bakterien gefüllt sind. Zudem weist sie lichtabsorbierende Schichten, Pigmente, reflektierendes Gewebe, röhrenförmige, lichtleitende Strukturen, Nerven, Blutgefäße und Muskelfasern auf. Es gibt Hinweise darauf, dass die Esca auch Pheromon-produzierende Drüsen enthält, die dazu dienen, Männchen anzulocken. Dieses Beispiel für eventuelle intraspezifische Kommunikation mittels Biolumineszenz ist jedoch nicht die normalerweise für die Köderangeln angenommene Anwendung. Die an den Spitzen abgewandelter Rückenflossen sitzenden Leuchtorgane (Esca) können mehrere verschiedenen Funktionen übernehmen: Dauerleuchten, Blinken und die Abgabe von leuchtenden Substanzen in das Meerwasser werden als mögliche Funktionen der Esca angenommen. Es wird vermutet, dass die dauerleuchtenden Esca leuchtende Kotstücke imitieren, die von Tiefseefischen abgegeben werden und in denen biolumineszente Bakterien leben. Dieser Kot wird z. B. von einigen Krebsen gefressen, die damit als mögliche Beute für die Anglerfische dienen könnten. Die Intensität und Farbe des von den Anglerfischen abgegebenen Lichts kann durch den Anglerfisch selbst variiert werden, um verschiedene Arten von Beute anzulocken oder um sich an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen.
Symbiose Tiefsee-Beziehung 2: Bartwürmer mit chemoautotrophen Bakterien
Exkurs Schwarze Raucher
Hydrothermale Quellen entstehen, wenn Meerwasser in den Meeresboden eindringt und dort auf heiße Gesteine trifft. Eine hydrothermale Lösung bezeichnet eine Wasseransammlung in Gesteinsschichten, die aufgrund der herrschenden Druckverhältnisse noch bei weit über 100 °C flüssig sein kann, allerdings nur bis zum kritischen Punkt des Wassers bei 374,15 °C. Das Wasser wird dabei stark erhitzt und löst Mineralien aus den Gesteinen, bevor es durch Risse und Spalten im Meeresboden wieder aufsteigt. Im austretenden Heißwasser der Raucher sind vor allem Sulfide sowie andere Salze von Eisen, Mangan, Kupfer und Zink gelöst. Das beim Austritt bis über 300 °C heiße Wasser der Thermalquelle, reich an gelösten Stoffen, trifft mit dem 2 °C kalten Wasser des Meeresgrundes zusammen. Bei der Abkühlung werden Minerale als feine Partikel ausgefällt, wodurch sich der Austrittskegel oder Schornstein sowie dessen „Rauchfahne“ bilden. Ist diese Partikelwolke reich an Eisensalzen (z. B. Pyrit), so hat sie eine charakteristische schwarzgraue Färbung, weshalb von „Schwarzer Raucher“ gesprochen wird. An einem etwa 2.500 Meter tiefen Schwarzen Raucher am Ostpazifischen Rücken wurde ein Grünes Schwefelbakterium entdeckt, das eine anoxygene Photosynthese mit Schwefelwasserstoff oder Schwefel als Reduktionsmittel betreibt. In dieser Tiefe gelangt kein Sonnenlicht zu den Bakterien. Die Chlorosomen des Bakteriums sind jedoch in der Lage, die Wärmestrahlung (nahes Infrarot) der austretenden heißen hydrothermalen Lösung des Rauchers aufzunehmen und als Energiequelle für die Photosynthese nutzbar zu machen. Des Weiteren beherbergt das Biotop unter anderem Spinnenkrabben ohne Augen, Hoff-Krabben, Yeti-Krabben, Bartwürmer, Venus* und Miesmuscheln sowie Seesterne. Die hier lebenden Bartwürmer besitzen kein Verdauungssystem, sondern erhalten ihre Nährstoffe von Bakterien, mit denen sie in Symbiose leben. Diese Bakterien leben in gut durchbluteten Organen der Bartwürmer, den sogenannten Trophosomen, wodurch die Bartwürmer direkten Zugang zu den von den Bakterien gebildeten organischen Stoffen haben. Felder hydrothermaler Tiefseequellen sind nur ungefähr 20 Jahre aktiv. Die Verstopfung der Röhren und Spalten durch ausgefällte Mineralien führt zum Versiegen der Quellen und damit zum Aussterben der Fauna in der Umgebung, die nun als lebensfeindlich zu bezeichnen ist. Die Frage, wie die Lebewesen an neue Felder hydrothermaler Quellen gelangen, ist bisher nicht erforscht. Es gibt derzeit zwei verschiedene Hypothesen: Die Tiere geben ihre Eier in das Umgebungswasser ab, durch das sie dann über weite Strecken durch Meeresströmungen weitergetrieben werden. Sobald ein Ei eine hydrothermale Quelle mit optimalen Lebensbedingungen erreicht, wächst daraus eine Larve. Die erwachsenen Tiere sind in der Lage, von Quelle zu Quelle zu „springen“. Wal-Kadaver könnten als „Trittsteinbiotope“ von einem Schwarzen Raucher zum nächsten fungieren. Die genauen Abläufe dieses Vorgangs sind unter Forschern umstritten. Bislang wurden auch keine beweglichen Stadien nachgewiesen. Die extremen Umweltbedingungen, wie sie in den hydrothermalen Feldern der Tiefsee in der Nähe der Schwarzen Raucher herrschen, lassen an die Verhältnisse in der frühen Erdgeschichte denken, in denen Evolutionsbiologen den Ursprung des irdischen Lebens vermuten. Vulkanismus mit hohen Temperaturen und hohem Druck, Mangel an Licht und eine hohe Konzentration anorganischer Stoffe haben einige Forscher (u. a. Günter Wächtershäuser) dazu bewogen, der Umgebung von Schwarzen Rauchern eine besondere Bedeutung in der Entwicklung des Lebens zuzuweisen. Die Untersuchung des Genoms chemoautotroph aktiver Bakterien und Archaeen hydrothermaler Quellen, deren Genom eingehend untersucht wurde und bei vielen Arten vollständig entschlüsselt werden konnte, hat zu diesem Ergebnis beigetragen. Aufgrund ihres anaeroben Stoffwechsels und der Energiegewinnung ohne die Möglichkeit der Nutzung von Sonnenlicht sowie ihres Habitats, das auf der frühen Erde sehr häufig war, werden sie von einigen Forschern als repräsentativ für die frühesten Formen des Lebens angesehen. Andere in der Umgebung von hydrothermalen Quellen lebende Organismen, wie die in langen Röhren sitzenden Bartwürmer und Pompejiwürmer mit reduzierten Verdauungsorganen oder Muscheln der Art Calyptogena magnifica, die in Symbiose mit chemoautotrophen Schwefelbakterien leben, sind hochspezialisiert. Diese Lebensformen sind hochspezialisiert und lassen sich eher als Produkte einer langen Evolution denn als Ursprung bezeichnen. Einige Biologen erwarten, ähnliches Leben auf Eismonden der Gasplaneten wie z. B. dem Jupitermond Europa oder dem Saturnmond Enceladus zu finden, da dort unter den jeweiligen Eiskrusten Wasserozeane mit hydrothermalen Quellen vermutet werden. Bartwürmer und autotrophe Ernährung
Bartwürmer und autotrophe Ernährung
Die Bartwürmer oder Bartträger (Siboglinidae) sind eine Familie röhrenbauender Ringelwürmer (Annelida), die ihren Lebensraum auf dem Meeresboden fast aller Weltmeere vor allem in 1.000 bis 10.000 Metern Tiefe haben. Die Größe der Bartwürmer variiert zwischen 0,5 und 300 Zentimetern. Das Material für die Röhren der Bartwürmer wird von Drüsenzellen in der Epidermis der Bartwürmer gebildet und abgesondert. Die Tiere besitzen als ausgewachsene Würmer weder einen Mund noch einen durchgehenden Darm oder einen After. Die Ernährung der Bartwürmer erfolgt durch ein aus dem Darm entwickeltes Organ, das Trophosom. Dieses wird bereits in einem frühen Larvenstadium als spezielles Gewebe angelegt. Das Trophosom enthält Bakterien, die für die Ernährung der Tiere essenziell sind. Ihre Ernährung ist nahezu vollständig auf die Symbiose mit chemoautotrophen Bakterien abgestimmt. Diese leben im Trophosom der Bartwürmer und oxidieren aufgenommene anorganische Schwefelverbindungen. Die dadurch gewonnene Energie nutzen sie zur Reduktion von Kohlenstoff, also zum Aufbau organischen Materials und zur Synthese energiereicher Substanzen wie Adenosintriphosphat (ATP). Der Begriff Autotrophie, wörtlich „Selbsternährung“, bezeichnet in der Biologie die Fähigkeit von Lebewesen, ihre Baustoffe (und organischen Reservestoffe) ausschließlich aus anorganischen Stoffen aufzubauen. Dieser Stoffaufbau erfordert Energie. Als autotrophe Lebewesen sind insbesondere photosynthese-betreibende Primärproduzenten zu nennen, zu denen Pflanzen gehören. Bei ihnen dient Licht als Energiequelle (Photoautotrophie). Es gibt jedoch auch Organismen, die chemische Stoffumsetzungen als Energiequelle nutzen können (Chemoautotrophie). Bei der Chemoautotrophie wird chemische Energie genutzt, um Kohlenstoffdioxid zum Aufbau von Biomasse zu verwenden. Die Nährstoffe und die Bakterien selbst dienen dem Wurm als Energiequelle. Über ein sehr fein strukturiertes Blutgefäßsystem werden die Bakterien mit Sauerstoff, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff versorgt. Um den giftigen Schwefelwasserstoff zu transportieren, weisen die Hämoglobin-Moleküle des Blutes bei den Bartwürmern eine besondere Struktur auf. Infolgedessen wird der Schwefelwasserstoff in ungiftige Wasserstoffsulfid-Ionen umgewandelt. Zudem binden sie Sauerstoff und Schwefelwasserstoff an zwei unterschiedlichen Bindungsstellen, um eine Oxidation zu verhindern.
Parasitäre Tiefsee-Beziehung 3: Der Grönlandhai und Ommatokoita elongata
Der Grönlandhai (Somniosus microcephalus), auch Eishai genannt, gilt als ältester Hai der Welt mit einem geschätzten Alter von bis zu 512 Jahren. Somit erreicht er von allen bekannten Wirbeltierarten das höchste Alter. Der Grönlandhai erreicht eine durchschnittliche Länge von 4 bis 5 Metern, wobei größere Exemplare eine Länge von fast 8 Metern erreichen können. Er ist in der Lage, bis zu 2.000 Meter tief zu tauchen, wobei er in einer Tiefe zwischen 200 und 800 Metern am häufigsten angetroffen wird. Aufgrund seiner Trägheit und seines niedrigen Stoffwechsels ist der Grönlandhai für ein langes Leben prädestiniert. In eiskalten Gewässern bewegt er sich langsam und sein Stoffwechsel ist aufgrund niedriger Temperaturen ebenfalls langsam. Der Herzschlag liegt bei 10–30 Schlägen pro Minute. Der Zeitpunkt der Geschlechtsreife wurde auf mindestens 150 Jahre taxiert. Früher wurde vermutet, dass er sich von Aas vornehmlich ernährt. Neueren Erkenntnissen zufolge scheint er sich jedoch hauptsächlich von Robben und Fischen zu ernähren und diese sowohl in großen als auch in geringen Tiefen aktiv zu jagen. Es wird vermutet, dass der Grönlandhai trotz seiner langsamen Fortbewegung Robben erbeuten kann, da er sie angreift, während sie schlafen. Die frühere kommerzielle Fischerei hat zu einer starken Dezimierung der Grönlandhai-Populationen geführt. Aufgrund ihres hohen Alters und der späten Geschlechtsreife erholen sie sich nur langsam. Grönlandhaie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem der Polarmeere, da sie zu den Spitzenräubern gehören und somit zum Gleichgewicht des gesamten Ökosystems beitragen. Die IUCN stuft den Grönlandhai seit 2019 als „verwundbar“ ein, sodass Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der Art dringend erforderlich sind.
Parasit Ruderfußkrebse Ommatokoita elongata
Wie bei zahlreichen Vertretern der Lernaeopodidae zeigt auch Ommatokoita elongata einen ausgeprägten Sexualdimorphismus. Adulte Weibchen von Ommatokoita elongata erreichen, inklusive der anhängenden Eiersäcke, eine Länge von 4–6 cm und sind damit ungewöhnlich groß für Vertreter der Ruderfußkrebse. Adulte Männchen sind sehr viel kleiner als die weiblichen Tiere und erreichen lediglich eine Gesamtlänge von 2,5 mm. Ein parasitärer Befall der Augen durch kleine Ruderfußkrebse (Ommatokoita elongata) führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Sehvermögens von Grönlandhaien. Die Krebse setzen sich an den Augen der Haie fest, um sich von deren Gewebeflüssigkeit zu ernähren. Die Augen der Haie bieten den Ruderfußkrebsen einen geschützten Lebensraum mit leicht verfügbarem Nahrungsmittel. Die Befallsrate liegt bei 98,9 %. Geschlechtsreife Weibchen und Larven des Krebses parasitieren am Augapfel von Grönlandhaien, wo sie schwere Gewebeschäden verursachen, die unter Umständen bis zur Erblindung des befallenen Tieres führen können. Aufgrund der hohen Befallsrate wurde die Hypothese aufgestellt, dass das Verhältnis zwischen Ommatokoita elongata und den befallenen Wirtstieren eher mutualistisch als rein parasitisch sei. Insbesondere wurde spekuliert, dass der biolumineszente, frei am Auge baumelnde Krebs dem Hai dabei helfen würde, potentielle Beutetiere anzulocken. Diese Parasiten erzeugen ein schwaches, grünes Licht (Biolumineszenz), dessen Einfluss auf das Jagdverhalten der Haie weiterer Forschung bedarf. Trotz eingeschränkter Sehfähigkeit sind Grönlandhaie effiziente Jäger, da sie über ein gut entwickeltes Netzwerk von Elektrorezeptoren verfügen.
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