"The idea of the father taking a 12-year-old boy to the mainland 28 days after the infection is insane. Nobody would do that. But 28 years after the infection, clearly it's okay." - Danny Boyle

28 Years Later – wir sind schon alle ganz aufgeregt, den Film endlich im Kino sehen zu können, seit mindestens 28 Tagen, wenn nicht sogar Wochen. Der Trailer des Films, spektakulär mit den treibenden Rhythmen des Gedichts "Boots" von Rudyard Kipling vertont, hat uns schon vor Monaten in freudige Schockstarre versetzt. Eigentlich war ein Kinogang von Flo und Micz geplant, der aber spontan aus Gründen nicht stattfinden konnte. Flo hat dann eine Woche später den Film "28 Years Later" mit seinem Sohn Luc im Kino gesehen. Vorher haben die beiden ihre Erwartungen an den Film als Einstieg in diese Episode aufgenommen, um dann zu prüfen, wie sich diese eingelöst haben. tl;dr: Es ist wie erwartet, aber doch ganz anders. So ist auch der Konsens der Kritiken zum Film. Danny Boyle und Alex Garland haben ein Kunstwerk geschaffen, das in der Ästhetik und in der Geschichte überzeugt. Das erste Drittel des Films löst alles ein, was wir von der Fortsetzung erwarten: Eine kleine militarisierte Gemeinschaft hat sich behaglich nach der Apokalypse ohne Strom und sonstige zivilisatorische Errungenschaften auf einer kleinen Insel im schottischen Gezeitenland eingerichtet. Zu den Initiationsritualen gehört, dass die Jungen der Gemeinschaft mit ihren Vätern auf das Festland ziehen, um den ersten Todesschuss auf einen Infizierten zu praktizieren. So zieht auch Spike mit seinem Vater Jamie los. Wir als Zuschauer bekommen eine Ahnung, welche Blüten das Virus nach 28 Jahren treiben kann. Es kommt dann, wie es kommen muss: Die beiden fliehen vor den schnellen Infizierten, schaffen es nicht mehr rechtzeitig zur Ebbe auf die Insel und müssen auf dem Dachboden eines verlassenen Hauses nächtigen. Dort sieht Spike ein verheißungsvolles Feuer, das der Vater als das Werk eines verrückten Doktors abtut. In einer spektakulären Nachtszene, gejagt von einem Alpha-Zombie, erreichen sie gerade so wieder das Dorf. Spike hat das Ritual bestanden und wird von der Gemeinschaft mit Bier und Liedern gefeiert. Doch er ist nicht zufrieden. Er möchte seiner todkranken Mutter helfen, die in der Dorfgemeinschaft nicht die richtige medizinische Versorgung bekommt. So zieht Spike heimlich mit seiner Mutter wieder aufs Festland los und erlebt auf dieser Reise seine wahrhaftige Initiation. Danny Boyle lässt sich in seinen Filmen nicht so richtig auf ein Genre festlegen und schafft ein ganz eigenes Werk aus verschiedenen filmischen Materialien. 28 Years Later verspricht eigentlich einen Horrorfilm, entwickelt sich aber zu einem Coming-of-Age-Roadmovie. Wir begegnen der Figur Dr. Kelson, der seine eigene künstlerische Form gefunden hat, mit den Auswüchsen der Katastrophe umzugehen, und dabei eine neue Menschlichkeit schafft, die sich aus der deterministischen Apokalypse befreien kann: Memento mori, im Tod sind alle gleich – dies kann sehr kitschig wirken, aber durch die ständigen Brüche im Filmstil können wir die Botschaft annehmen. Micz, der den Film nicht gesehen hat, ließ sich vom aufwühlenden Gesprächsfluss von Flo mitreißen und war am Ende der Episode ganz verschwitzt.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Luc
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Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:06–0:00:06
Alright.
Luc
0:00:07–0:00:08
Ist jetzt an?
Florian Clauß
0:00:09–0:00:12
Ja, ich habe schon eine Aufnahme gedruckt. Dann geht es jetzt los.
0:00:13–0:00:16
Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast.
0:00:16–0:00:23
Der Podcast, bei dem wir im Laufen reden. Und laufend reden, Eigentlich Episode 81.
0:00:23–0:00:30
Und diesmal fangen wir auch etwas experimenteller an, weil diese Episode beginnt
0:00:30–0:00:35
heute nicht mit Mitch, sondern ich bin zusammen mit Luke, meinem Sohn. Hallo.
0:00:35–0:00:39
Hi, Luke. Wir laufen jetzt in Richtung Kino.
0:00:39–0:00:46
Wir sind unterwegs in Friedrichshain und wollen uns gleich 28 Years Later anschauen.
Luc
0:00:47–0:00:47
Yeah.
Florian Clauß
0:00:50–0:00:57
Eigentlich könnte der Film auch 29 Years Later heißen. Dann wäre das ungefähr dein Alter, ne? Ja.
Luc
0:00:58–0:01:00
Ich hatte ja vor nicht so langer Zeit Geburtstag.
Florian Clauß
0:01:00–0:01:03
Es geht dir auch so ähnlich. Wenn du einen Film schaust, Luke,
0:01:03–0:01:05
du willst eigentlich im Vorfeld nichts darüber wissen.
Luc
0:01:05–0:01:06
Auf keinen Fall.
Florian Clauß
0:01:06–0:01:09
Und dich dann überraschen lassen und dann später so nochmal irgendwie Kritiken
0:01:09–0:01:13
lesen und so weiter. Aber davor will man eigentlich nichts wissen.
Luc
0:01:13–0:01:13
Nee.
Florian Clauß
0:01:13–0:01:17
Und wir wollen jetzt nochmal, bevor wir jetzt wirklich in den Film gehen,
0:01:17–0:01:21
wollen wir nochmal so gucken, wie sich der entwickeln könnte.
0:01:21–0:01:23
Weil wir sind beide große Zombie-Fans.
0:01:24–0:01:29
Wir sind beide große 28 Days Later Fans und 28 Weeks Later.
0:01:30–0:01:34
Und, ich will auch noch gleich anbringen, wir fanden beide diese Serie Black Summer.
0:01:34–0:01:40
Das war so eine Netflix-Produktion, die war sehr gut, die war irgendwie gar
0:01:40–0:01:45
nicht so verbreitet, da hat man wenig davon gehört, aber die war ziemlich krass, die war echt krass.
0:01:46–0:01:50
Und jetzt ist natürlich die Frage, was wird hier in 28 Years later?
0:01:50–0:01:52
Was kann da erzählt werden?
0:01:52–0:01:56
Und was denkst du, mit welcher Erwartung gehst du so rein? Was könnte passieren?
Luc
0:01:56–0:02:00
Ich weiß nicht, weil ich mich das letzte Mal so auf einen Film gefreut habe
0:02:00–0:02:03
und dachte, ich muss den unbedingt im Kino sehen. Das ist wirklich schon ewig her.
0:02:04–0:02:07
Und weil ich halt ein großer Fan von den ersten beiden war. Also es ist,
0:02:07–0:02:11
glaube ich, so im Zombie-Genre meine Lieblingsfilme, ganz klar.
0:02:11–0:02:15
Weil die auch eben beide auch so gut zusammenpassen, aber auch so unterschiedlich sind.
0:02:16–0:02:19
Und es sind ja auch komplett verschiedene, nicht zusammenhängende Handlungsstränge
0:02:19–0:02:22
und Charaktere, aber beide auf ihre Weise extrem stark.
0:02:22–0:02:26
Und deswegen erwarte ich mir jetzt auch bei dem dritten Teil,
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dass halt, also Danny Boyle ist halt ein mega Regisseur.
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Ich fand auch Trainspotting einen super Film von ihm.
0:02:32–0:02:36
Dass es eigentlich wieder stimmungstechnisch wieder in die ähnliche Schiene geht.
0:02:36–0:02:42
Dass auch die Bildsprache extrem intensiv sein wird. Und ja,
0:02:42–0:02:46
natürlich, das ist eine komplett neue Handlung, neue Charaktere.
0:02:46–0:02:50
Ich meine mich zu erinnern, dass es ja so war, dass es ja ein Virus ist.
0:02:51–0:02:55
Und wir sind ja sozusagen keine wiederauferstandenen Toten, sondern es ist ein
0:02:55–0:02:57
Virus. Und der macht Wut.
0:02:58–0:03:01
Und du musst unbedingt etwas zerstören und etwas eben dann auch essen.
Florian Clauß
0:03:02–0:03:03
Der Rage-Video.
Luc
0:03:03–0:03:05
Genau. Ah ja, so war das, ja.
Florian Clauß
0:03:05–0:03:12
Also das nochmal, es ist kein klassischer Zombie. Der Zombie steht ja quasi von den Toten auf.
0:03:12–0:03:18
Ist ähnlich wie bei dem Rage-Virus nur durch den Kopfschuss oder durch die Zerstörung
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des Gehirns dann zerstörbar.
0:03:20–0:03:26
Aber so an sich ist der Rage-Asthmer eigentlich so eine klassische Pandemie, die das beschreibt.
0:03:27–0:03:33
Verbreitet sich über Körpersäfte, also Blut, Spucke.
0:03:34–0:03:39
Und wenn du infiziert bist, wirst du innerhalb von wenigen Sekunden zu so einem
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Infizierten, zu einem Rage.
0:03:40–0:03:45
Du bist halt auf totale Wut und das war ja noch bei den Danny Boyle,
0:03:45–0:03:48
bei einem Film, das wird ihm so nachgesagt, dass er der Erste war,
0:03:48–0:03:51
da das inszeniert hat, aber es gibt noch einen anderen italienischen Zombie-Film,
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wo auch schon in den 1980ern die Zombies rennen.
0:03:55–0:04:01
Aber das hat Danny Boyle auf jeden Fall mit 28 Days Later, hat er das wirklich
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ikonisch geschaffen, diese rennenden Zombies.
0:04:04–0:04:09
Also wenn man das dann vergleicht zu den Dawn of the Dead, hast du diese Romero-Filme auch gesehen?
Luc
0:04:09–0:04:09
Ja.
Florian Clauß
0:04:10–0:04:13
Da war das ja alles noch so langsam, es war alles so,
0:04:14–0:04:19
Der Zombie war so schleichend. Das heißt, er hat sich dann so als Masse ausgebreitet.
0:04:19–0:04:21
Aber man hatte immer noch so Bewegungsfreiheit.
Luc
0:04:21–0:04:23
Ja, man hatte einen Vorteil.
Florian Clauß
0:04:23–0:04:29
Ja, man konnte. Und während du jetzt bei den 28 Days later hast, war ja, du musst rennen.
Luc
0:04:29–0:04:33
Ja, keine Chance. Du bist sogar im Nachteil. Die können länger rennen als du.
Florian Clauß
0:04:33–0:04:39
Ja, die können genau. Aber ich habe auch mir nochmal die Handlung von 28 Weeks
0:04:39–0:04:42
later durchgelesen. Ich habe nicht geschaut, den Film.
0:04:42–0:04:45
Also jetzt nicht nochmal geschaut. Es ist ja so, dass die dann auch tatsächlich
0:04:45–0:04:47
verhungert sind. Genau.
Luc
0:04:47–0:04:50
Und das war der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Und deswegen muss es ja jetzt
0:04:50–0:04:54
nach 28 Years Later, okay, ich stehe, ich habe den Trailer gesehen,
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aber muss es ja halt auch dazu führen, dass die nach 28 Jahren halt einfach
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schon krass geschwächt sind.
0:05:01–0:05:06
Also, dass es eigentlich irgendwie die Bedrohung ja tendenziell eher abnehmen sollte.
0:05:06–0:05:10
Und deswegen bin ich sehr gespannt, was da jetzt aussah.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:16
Wir kennen das ja auch von Last of Us. Das Virus fängt an zu mutieren.
0:05:16–0:05:19
Es ist ein mutiertes Virus.
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Die Frage ist natürlich, die Vorgängerfilme fangen ja eigentlich in der Zivilisation
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an und zeigen das Zusammenbrechen vom Governance-System.
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Also alle staatlichen und privatorganisatorischen Einheiten gehen kaputt und
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sind in dieser Katastrophe. Das ist halt das dystopische Bild schlechthin.
0:05:39–0:05:44
Ja, die Bevölkerung wird komplett dezimiert. Es sind nur wenige Überlebende,
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die sich dann halt in dieser Situation neu orientieren müssen.
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Und dann gibt es halt bei 28 Days Later gibt es dann diesen Major,
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der dann halt auch so ein bisschen wie bei Apokalypse Now, dieses Heart of Darkness. Ja, ja, stimmt.
0:05:57–0:06:00
Und der hat ja dann die Vision, wir müssen die Frauen quasi,
0:06:00–0:06:04
deswegen zieht er dann halt die Überlebenden an, aber er will dann eine neue
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Basis aufbauen und dafür braucht er Frauen, dafür braucht er nicht nur...
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Er hat ja dann diese Fantasie, aber das ist natürlich unmenschlich brutal,
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wie er dann diese Vision dann versucht durchzudrücken.
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Und jetzt ist für mich die große Frage, aber man hat es im Trailer schon gesehen,
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Der fängt in einer Dystopie an, der spielt in einer Welt,
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wo wahrscheinlich tatsächlich 28 Jahre lang die Menschheit dann quasi nicht
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mehr zu einem Normalzustand zurückgefunden hat.
Luc
0:06:36–0:06:37
Aber auch überlebt hat.
Florian Clauß
0:06:37–0:06:41
Überlebt, ja. Und dann werden wahrscheinlich auch die Infizierten überlebt haben.
0:06:42–0:06:47
Und die Frage ist, wie haben die überlebt? Was kann man da eigentlich für so
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Formen der Gesellschaft oder Formen der Infizierten dann sehen?
0:06:52–0:06:53
Darauf bin ich total gespannt.
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Und ich fand diesen Trailer mit diesem ikonischen Totenkopf, das ist ja so eine...
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Kultur, wie der aufgebaut ist. Und dann gab es ja immer dazu so eine Musik,
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also so einen Song, der da gespielt wurde.
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Dieses Nein, nein. Also es war halt so eine...
Luc
0:07:11–0:07:12
Was sich so gesteigert hat.
Florian Clauß
0:07:12–0:07:16
Genau, und du bist dann halt so mitgegangen. Die haben dann mit Pfein und Bogen gejagt.
0:07:16–0:07:21
Aber es muss dann wahrscheinlich so eine Post-Zivilisation sein,
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die dann halt mit dem dann arbeitet, was dann halt noch übrig geblieben ist.
0:07:25–0:07:30
Und dann ist natürlich interessant zu gucken, was sind das für Gemeinschaften,
0:07:30–0:07:34
die sich da gebildet haben, weil wenn du in so einer dystopischen Situation bist,
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dann stärker ist derjenige, der dann halt auch die Waffen hat und so weiter,
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der überlebt dann voraussichtlich.
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Und da bin ich gespannt, was der da für ein Panoptikum aufmacht.
Luc
0:07:46–0:07:51
Ja, es ist ja auf jeden Fall auch eine sogar fast noch längere Zeitspanne als
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bei Last of Us 2 oder bei Last of Us allgemein, wo ja auch, glaube ich,
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mindestens 15, 20 Jahre vergangen sind seit dem Ausbruch.
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Aber so lange, also ich glaube, das ist auch, also habe ich jetzt auch noch
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keinen anderen Zombiefilm gesehen, wo das halt so lange in der Zukunft spielt.
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Und das gibt natürlich nochmal einen ganz anderen Ansatz.
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Es ist nicht mehr dieses Plötzliche oder dieses, ah, jetzt haben die sich jetzt
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irgendwie wie bei 28 Weeks Later
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halbwegs zusammengerottet auf der einen Insel in der Thames in London.
0:08:20–0:08:24
So denkst du, ah, sieht ja ganz gut aus. Aber naja, genau, was da eben jetzt
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in 28 Jahren, ist ja schon irgendwie ein Drittel Menschenleben mindestens, dann aufgebaut hat.
Florian Clauß
0:08:30–0:08:36
Ja, eine ganze Generation quasi. Man sagt ja mal, 25 Jahre ist quasi ein Generationsverlauf.
Luc
0:08:36–0:08:37
Ah, okay. Ja, wusste ich gar nicht.
Florian Clauß
0:08:38–0:08:42
Ja, so, ne? Dann kommt halt die nächste Generation, weil dann halt quasi die
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Kinder wieder nachkommen und so weiter.
Luc
0:08:44–0:08:44
Ja, ja.
Florian Clauß
0:08:45–0:08:48
Ja, wir sind hier am Burgtagener Platz. Und apropos Kinder.
Luc
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Ich habe sie gerade gesehen, die Jungs. Das weiß ich noch so gut.
Florian Clauß
0:08:53–0:08:59
Wir stehen direkt an der Plansche, wo Luke auch seine Kindheit verbracht hat. Und hier.
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Dann noch die Steine gelegt hat, damit das Wasser nicht abläuft.
Luc
0:09:05–0:09:10
Trotzdem war es immer zu flach zum Schwimmen, leider. Besser als nix.
Florian Clauß
0:09:10–0:09:16
Ja, die Ghetto-Dusche. Wir sind gespannt. Mit mit spreche ich dann in ein paar
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Tagen und dann mache ich die Folge draus. und mal schauen, wie sich das dann
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zusammenfügt und wie unsere Erwartungen jetzt dann auch so aufgehen.
Luc
0:09:24–0:09:25
Auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:09:25–0:09:27
Oder was dann noch passiert. Ich habe schon hohe Erwartungen.
Luc
0:09:27–0:09:28
Aber ich habe auch ein gutes Gefühl.
Florian Clauß
0:09:29–0:09:33
Okay, also, wir melden uns dann wieder. Bis dahin, macht's gut, ciao.
Luc
0:09:33–0:09:39
Ciao. 7, 6, 11, 5, 9 und 20 miles today.
Florian Clauß
0:09:59–0:10:05
Boots, moving up and down again. Men, men, men. Hallo Mitch.
Micz Flor
0:10:06–0:10:08
Hello. Ich bin der neue Luke.
Florian Clauß
0:10:09–0:10:13
Du bist der neue Luke. Im Podcast war es nur einen Augenblick und in echt waren
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es mehrere Tage, Stunden, Minuten, aber keine 28 Tage.
Micz Flor
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Wir haben uns auch zwischendrin nicht gesehen, insofern ist es fresh.
0:10:21–0:10:25
Wir gehen da los, das hast du mit wie so ein Roadmovie, hast du mir quasi den
0:10:25–0:10:28
Start mitgegeben und jetzt bin ich aber gespannt.
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Hier ist schon Rage auf der Brücke, zwei Hunde, die sich anbeißen.
Florian Clauß
0:10:31–0:10:36
Wir haben uns auch wieder in Friedrichshain getroffen, weil es gepasst hat, mit dem Kino intim ist.
0:10:36–0:10:42
Also ich war mit Luke im Kino nochmal vielen Dank an Luke für seine Eindrücke
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und für deine Eingetzung.
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Und ich dachte, dann passt das, dass wir jetzt auch wieder durchs Friedlichsein gehen.
0:10:48–0:10:52
Apropos gehen, ich habe natürlich vergessen, den Track hier zu starten.
0:10:52–0:10:54
Das werde ich sofort nachholen.
Micz Flor
0:10:54–0:10:58
Wie spät ist es, Leute? Wie spät? Halb zehn.
Florian Clauß
0:10:59–0:11:03
So, es ist, wie ihr gehört habt, halb zehn. Wir treffen uns abends.
0:11:05–0:11:07
Und haben viel vor, Mitch.
Micz Flor
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Ja, ich bin gespannt. Also wir haben eigentlich den Doppelpack vor.
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Und Flo hat schon gesagt, also bis 1 Uhr bin ich fit und ich lasse mich nicht
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drängen. Also ich bin mal gespannt.
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Der ist so ein Wunderkoffer, den man so aufmacht und dann kann man so ganz tief
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reinsteigen, so irgendwo zwischen Harry Potter und Herr der Ringe.
Florian Clauß
0:11:26–0:11:28
Du hast den Film nicht gesehen, ne?
Micz Flor
0:11:28–0:11:30
Ich habe den Film nicht gesehen, nein.
Florian Clauß
0:11:30–0:11:35
Wir wollten den zusammen gucken und das, was uns ja auch so getrieben hat,
0:11:35–0:11:39
Luke und mich, war ja die Spekulation, was passiert in diesem Film.
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Und wir sind jetzt gerade mit diesem Poem eingestiegen das auch eine tragende
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Rolle spielt, ja, zumindest auch im Trailer, kommt da stark vor,
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das Gedicht was dann vertont wurde 1917 von Wright Kipling,
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weißt du worum das handelt das Gedicht, hast du das schon gesneakt?
Micz Flor
0:12:03–0:12:07
Ich habe den Trailer halt gesehen natürlich auch und dann habe ich immer von
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Kay Tempest das Lied. Da muss ich mir unterdenken, was so diesen gleichen,
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knirschenden Schritt hat, so Sprachschritt irgendwie. Salt Coast heißt,
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Salt Coast von Kate Tamper. Das kannst du mir noch verlinken vielleicht.
0:12:20–0:12:23
Weil daran hat es mich erinnert. Aber ich habe auch nicht, ich habe nicht genau
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gehört, was es ist, aber ich fand den Trailer wegen dieses Gedichts einfach unfassbar gut.
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Das war so großartig. Das war irgendwie so eine, das war wie so ein kleiner
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Film. Da war so eine Ebene oben drüber, als ob alles verstummt. Das war großartig.
Florian Clauß
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Ja, hatte was extrem treibendes, auch gerade durch dieses Poem.
0:12:42–0:12:45
Und nur um das mal aufzunehmen, das Gedicht,
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Ist im Prinzip die Erfahrung eines Infanteristen, der beim Marschieren die ganze
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Zeit auf die Stiefel vom Vorgänger schaut.
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Und es ist quasi dieses repetitive Marschieren, was dann auch durch dieses Sprachgedicht
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dann halt so dargestellt wird.
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Gleichzeitig ist es quasi auch die Verarbeitung des Zweiten Burenkrieges von
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dem Dichter. Der Burenkrieg, wo dann die britische Armee dann einmarschiert
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ist und das dann geklärt hat.
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Und es wurde dann später, das Gedicht wurde dafür genommen,
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dass man auch bei extremen Situationen im Krieg anfängt, das zu rezitieren,
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um dann halt so quasi sich in so einen Zustand zu bringen, dass man weitermachen kann.
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Und das finde ich halt aus einer psychologischen Kriegsführung heraus wurde
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das dann halt auch so weiterentwickelt im Ersten Weltkrieg.
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Und das finde ich, hat auch diese Atmosphäre, ja, strahlt das total aus.
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Da kommen wir auch wieder zu einem Film, weil nämlich der Trailer,
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der stößt ja einen in die Richtung, in diese postapokalyptische Richtung,
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wenn man denkt halt genau das, was kann denn 28 Jahre später passieren.
Micz Flor
0:14:00–0:14:00
Ja.
Florian Clauß
0:14:01–0:14:05
Und das ist ja auch das, was dann Danny Boyle und Alex Garland getrieben haben
0:14:05–0:14:09
und das war auch für den Look und mich die Frage, wo geht es denn da weiter?
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Ich sage mal so, das erste Drittel des Films löst das alles ein.
0:14:15–0:14:21
Das ist eine postapokalyptische Gesellschaft. Man spielt irgendwo in Schottland
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auf einer kleinen Insel, wo eine kleine Kommune dann auch überlebt hat und sich
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eingerichtet hat auf einer Insel.
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Die einzige Verbindung zum Festland ist so eine Passage, die dann,
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wenn Flut ist, überflutet wird und damit kann keiner rüberkommen.
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Also es ist vielleicht auch eine Metapher auf Great Britain,
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die Insel, die inneren Insel.
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Also das heißt eine kleine Insel außerhalb des restlichen europäischen Festlandes.
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Man kriegt auch im Verlauf des Filmes mit, dass dann wahrscheinlich andere Entwicklungsstufen
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von Gesellschaft auf dem umliegenden, auf dem europäischen Festland ist.
Micz Flor
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Da muss ich, weil ich kann hier ein paar Fragen fragen. Ich habe natürlich irgendwie viel gehört.
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Ich weiß nicht genau, welche meine Rolle ist, aber innerhalb dieser 28 Jahre
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ist dieser Virus um die ganze Welt gewandert.
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Und jetzt gibt es zum Beispiel diese Insel und vielleicht noch andere Orte, wo es clean ist.
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Oder war das alles auf England begrenzt und hat das Festland nie erreicht oder Europa nie erreicht?
Florian Clauß
0:15:19–0:15:25
Naja, also wir haben ja bei 28 Weeks later gelernt, dass Paris quasi mit dem Virus infiziert ist.
Micz Flor
0:15:25–0:15:27
Die habe ich auch nicht gesehen. Ich habe die alle nicht gesehen.
Florian Clauß
0:15:27–0:15:30
Ich bin kein Zombie-Fan. Du hast sie 28 Tage auch nicht gesehen?
Micz Flor
0:15:30–0:15:31
Doch, den habe ich gesehen.
Florian Clauß
0:15:31–0:15:36
Okay, 28 Weeks later geht es auf dem Festland weiter.
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Du hörst dann nur noch Notrufe und das Festland ist quasi infiziert. Das ist so das Open End.
0:15:44–0:15:49
Aber um auf deine Frage, wir können es nicht mit Gewissheit sagen.
0:15:50–0:15:54
Es kommt irgendwann vor in einem Film, dass diese Insel, dieser Bereich von
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England, Schottland, dass der dann unter Quarantäne steht.
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Also das heißt, es ist anzunehmen, dass es wahrscheinlich ein kleiner Bereich
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ist, der dann noch Infizierte beherbergt.
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Und natürlich ist es da diese Zeitspanne von 28 Jahren.
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Und das war auch das, was Danny Boyle und Garland ganz doll getrieben haben.
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Was passiert denn in den 28 Jahren?
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Und das war dann so in einem Interview, meinten die dann auch so,
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ja, nature is finding its way.
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Also es gibt eine Evolution und man sieht es dann auch.
Micz Flor
0:16:29–0:16:31
Bei den Befallenen.
Florian Clauß
0:16:31–0:16:35
Bei den Befallenen. Ich komme gleich nochmal drauf. Ja, diese Gemeinschaft,
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ich will nur kurz beschreiben, diese Gemeinschaft ist eine, wie soll man das
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sagen, so eine schon eine militärische Gemeinschaft, ein bisschen so wie so ein Hobbit-Dorf.
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Ja, es werden so in Schubkarren werden Äpfel rumgefahren und es ist eine Community,
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die dann halt für sich sorgen kann.
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Also haben natürlich nicht alles, es gibt Fleisch manchmal, da freuen sie sich.
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Also das heißt, die haben auch dann entsprechend Viehzucht und so weiter kultiviert.
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Also das gibt es alles. Es ist eine sehr überschaubare Insel.
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Und es gibt einen sogenannten Ältestenrat, der dann aber auch bestimmt über
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bestimmte Belange, die dann halt in der Bevölkerung sind.
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Und es ist eigentlich auch wieder eine Vater-Sohn-Geschichte.
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Also 28 Weeks Later ist auch eine Vater-Sohn-Geschichte, die aber total ins
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Böse umkehrt, wo dann der Vater quasi infiziert seinen Sohn jagt.
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In 28 Days Later gibt es auch eine Geschichte dazwischen.
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Jim heißt er, glaube ich, die Hauptfigur, die dann auch sehr getrieben ist,
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die Eltern noch mal zu besuchen, als der dann nach dem Koma im Krankenhaus erwacht
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und dann halt noch andere Überlebende findet.
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Und dann wollen die eben nach Manchester aufbrechen, um die Eltern zu suchen.
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Es gibt immer eine Familienbande irgendwo in den Film von Danny Boyle,
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die da auch eingelöst wird.
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Der Film schenkt an, dass eben der zwölfjährige Spike mit seinem Vater zusammen,
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der Vater treibt ihn, der Vater ist ein recht aggressiver Charakter, der halt auch irgendwie,
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so ein bisschen die Männlichkeit so darstellt, ja.
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Es gibt dann so ein Initiationsritual ab einem gewissen Alter, eigentlich ab 14,
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sollen dann halt auch die Jungen dann auf das Festland, wo noch Infizierter
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sind, dann quasi so ein Einweihungsritual erfahren, wo die dann ihren ersten
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Schatt machen und dann halt einen
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töten und dann in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Das ist halt so.
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Das ist genau dieses, was man so von postapokalyptischen, Und wenn ich jetzt
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28 Jahre dann mir weiterdenke, was passieren könnte, ist genau das, was ich mir vorstelle.
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Also wenn man das dann überträgt wieder auf eine kleinere Zeiteinheit mit den
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28 Tagen, wenn dann jemand gesagt hätte, ja, ich gehe jetzt mit meinem Sohn
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aufs Festland und wir schießen Zombies,
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dann wäre das halt undenkbar, weil diese Katastrophe ja gerade instanzial ausgebrochen ist.
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Und nach 28 Jahren, der Sohn ist zwölf. Das heißt, als er geboren wurde,
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da waren schon 16 Jahre diese ganzen, also das heißt, er kennt nichts anderes.
Micz Flor
0:19:07–0:19:09
Er kennt die Welt ohne Handys gar nicht.
Florian Clauß
0:19:09–0:19:14
Ja genau, die Welt ohne Handys, das ist genau dieser Punkt, dass es gab quasi
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schon so eine, es gibt schon eine Kultur, die dann halt auf das,
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die dann schon jenseits der Apokalypse gelaufen ist und sich dann halt auch so eingerichtet hat.
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Und das ist das, wo der Film einsteigt.
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Der Vater mit seinem Sohn geht über diese Passage, was dann halt auch wirklich so,
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ziemlich episch inszeniert ist. Die ist dann so mit, also die ist wahrscheinlich
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so einen halben Kilometer lang.
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Oder ich weiß nicht, wie viele Yards oder englischen Metriken dann umgerechnet.
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Aber du siehst dann halt so zwei oder drei Tore, Holztore, die dann halt so diesen Pfad markieren.
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Du siehst den Pfad selber gar nicht, sondern du siehst dann halt nur,
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wie sie dann halt knöcheltief ins Wasser dann stiefeln und auf den Strand ankommen.
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Und dann gibt es auch gleich so diese erste Konfrontation mit den Zombies.
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Und dann sagst du, bist du schon voll unter Stress.
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Das ist so dieses immersive Kino, was natürlich Garland jetzt mit Warfare total kultiviert hat.
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Invasiv im Sinne von, du bist so dabei. Das ist halt wirklich,
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du bist körperlich in diesem Film drin.
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Und dann kommt halt eine, dann siehst du schon, dass sich das ganze Virus diversifiziert
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hat. Es sind die sogenannten Slow Lows.
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Die Slow Lows sind großartig. Das sind jetzt so Zombies.
Micz Flor
0:20:27–0:20:28
Haben wir in Deutsch oder Englisch geguckt?
Florian Clauß
0:20:28–0:20:31
Wir haben Englisch mit deutschen Untertiteln. Also die heißen Slow Lows,
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weil die sind halt slow und low. Die sind langsam.
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Die sind halt wie so dicke Teppiche. Alle sind auch nackt.
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Das ist, finde ich, auch nochmal so großartig. Nach 28 Jahren haben die meisten ja keine Kleider mehr.
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Das heißt, die sind verwest. Das heißt, die normalen Infizierten sind nackt.
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Die Slow Mo's, die sind halt wie so aus einem Ghibli-Film.
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Wie so Waldgeister, die halt so fett auf der Erde die ganze Zeit nur so nach Würmern.
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Suchen und halt so ganz langsam so dann vorkriechen und gleichzeitig siehst
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du halt irgendwie so wie diese verweste Haut und dann kommt so eine Krähe und
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pickt dann sich halt so Fleischbrocken raus.
Micz Flor
0:21:07–0:21:07
Ja.
Florian Clauß
0:21:08–0:21:15
Also die haben jetzt auch gelernt nach 28 Jahren halt ihren Hunger zu stillen,
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weil das war genau der Plotpoint bei 28 Tagen, nämlich wie überleben wir, ne.
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Und das ist halt so, ja, die haben jetzt Proteinquellen, haben die jetzt gefunden.
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Die Slomos essen halt Regenwürmer, ja, du siehst die halt wieder.
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Und da darf auch dann eben Spike, der Junge, seinen ersten Todesschuss machen und trifft halt ein.
Micz Flor
0:21:39–0:21:41
Und dann, ja, du bist jetzt dabei.
Florian Clauß
0:21:41–0:21:45
Und gleichzeitig gibt es dann halt diese Szene, dass er dann erst verfehlt.
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Und dann richtet sich dieser Slomo auf und ist total.
Micz Flor
0:21:48–0:21:49
Oh, riesenfett.
Florian Clauß
0:21:49–0:21:53
Und dann kommt es halt irgendwie so, dass der Vater dazwischen geht und auch
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nochmal einen Schuss abmacht.
Micz Flor
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Weil dann von hinten sich einer angeschlichen hat.
Florian Clauß
0:21:56–0:21:57
Wie das so ist.
Micz Flor
0:21:57–0:21:59
Und dann gibt es aber auch so ein Kind, was von hinten dann auf einmal so.
Florian Clauß
0:22:00–0:22:05
Also ein Zombie-Kind. Und das läuft dann weg. Also man hat nicht mehr diese,
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totale Monstrosität der Figuren, sondern sie werden so vermenschlicht.
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Also du merkst wirklich so, dass die also du hast so Mitleid.
Micz Flor
0:22:15–0:22:18
Also das heißt mit diesem Weglaufen, du hast halt nicht mehr den Zombie,
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der dann Rage-mäßig auf dich zurennt, egal was ist.
Florian Clauß
0:22:21–0:22:23
Genau. Die gibt es auch.
Micz Flor
0:22:23–0:22:25
Da gibt es auf einmal Strategie.
Florian Clauß
0:22:25–0:22:30
Ja, dann kommen wir nochmal zu den anderen Zombie-Typen. Wir haben die Normal-Infizierten,
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die halt Rage die ganze Zeit...
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Aber du siehst die halt irgendwie auch am Bach und sich waschen.
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Die machen auf einmal schon so bestimmte Rituale, die dann halt wieder was mit
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Körperpflege zu tun haben.
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Ich weiß nicht, ob das so inszeniert oder gewollt ist, aber es fängt an so,
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okay, die kriegen jetzt auf einmal so ein Gesicht.
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Aber dann kommt die nächste Mutation und zwar ist das der Alpha, der Alpha-Typ.
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Und Alpha-Typ wird auch erklärt, wahrscheinlich hat sich das Virus dann mit
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Steroiden und so weiter bei bestimmten Personen dann so, dass die halt einen Alpha ausbilden.
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Alpha ist halt clever, der kann halt strategisch denken, ist halt riesengroß,
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hat auch einen Riesenschwanz.
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In meinem Zeitlufer dann halt, nein, in meinem Zeitlufer nicht,
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aber das ist halt schon so ein Blickfang.
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Aber dieser Alpha, die haben sich
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dann auch so organisiert, dass die halt wirklich so in Rudeln dann jagen.
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Also das heißt, es gibt dann, es gibt schon phänomenale Aufnahmen in diesem
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Film, so dass du halt einen Landschaftsblick siehst und du siehst auf einmal
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so eine Herde von Hirschen, ja, und von Rotwild dann über diesen Wiese dann.
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Sieht alles so ein bisschen aus wie Windows XP Hintergrund. Also grüne Wiesen,
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saftig grüne Wiesen und dann Herden von Rotwild, die dann da drüber galoppieren.
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Und dann siehst du aber auch später so eine Jagd, wo dann halt der Alpha,
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dem Hirsch quasi, das ist so dein Kennungsmerkmal, der nimmt dann halt die Tiere
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oder auch Menschen und zieht dann am Kopf so lange, bis dann halt auch die Wirbelsäule rausflutscht.
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Ja, und hat dann den Hirsch auf so einen Baum, also den Hirschkopf auf so einen Baum positioniert.
Micz Flor
0:24:10–0:24:14
Das war doch der Move von Street Fighter 3 oder sowas. Gab es da nicht einen?
Florian Clauß
0:24:14–0:24:18
Ja, also genau, es ist sehr in diese Ästhetik.
Micz Flor
0:24:18–0:24:20
So ein 80er Jahre Arcade-Game.
Florian Clauß
0:24:20–0:24:21
So ein bisschen, ja, also Blood Mouth.
Micz Flor
0:24:21–0:24:24
Kill him oder finish him off move.
Florian Clauß
0:24:24–0:24:27
Ja, das ist wirklich so. Dann siehst du auch im Hintergrund,
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wie dann alle Infizierten sich dann halt an diesen Essen laben.
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Also das heißt, wir haben gewisse Strategien gefunden, um halt zu überleben.
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Das heißt aber, dass die einzelnen Zombies alleine nicht überleben können unbedingt.
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Deswegen gibt es die dann halt eher so in der Horn.
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Und wahrscheinlich ist dann Alpha derjenige, der dann halt auch so die Jagd
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so ähnlich wie bei Wolfen, wird auch erklärt, anleitet.
Micz Flor
0:24:53–0:24:56
Und auf der Insel wissen die das, weil die immer wieder zu diesen,
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die gehen immer mal wieder jagen und kartografieren dann so die Gesellschaft,
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die es da so gibt und erklären die dann sich und damit auch dem Publikum.
Florian Clauß
0:25:04–0:25:09
Ja, genau, aber nicht so explizit, weil das ist nämlich ein ganz wichtiger Punkt,
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den Boyle auch da gemacht hat, nämlich dass wir hier,
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also der Anfang ist auch so, dass die fast wie so eine Montage,
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also der wird auch so von der Filmästhetik her switcht dieser Film zwischen
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so einer Körnigkeit, zwischen diesen epischen,
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Landschaftsaufnahmen, aber auch zu so einem Montagefilm, der fast so von der
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Art her Nouvelle Vague sein könnte.
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Wo dann im Prinzip dann so Archivmaterial von irgendwelchen Engländern im Mittelalter,
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die dann Bogenschützen, dann auf irgendwelche auf irgendwelche anderen Heere dann schießen.
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Also so ein Heer, wie man es so kennt, so aus Monty Python-Filmen.
Micz Flor
0:25:48–0:25:49
Und dann siehst du aber auch so.
Florian Clauß
0:25:50–0:25:55
Aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg dann so marschierende Soldaten und so weiter.
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Also es wird in dieser Anfangsszene wird dann auch erzählt, dass diese Militarisierung der Gesellschaft,
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also diese Community dort, die dann wirklich durch mehr oder weniger in ihrer,
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also in ihrer, wie soll man sagen, so eingeschlossen hat, die sind auch so,
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dass sie nicht unbedingt viel erforschen oder sowas.
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Das heißt, sie sind irgendwo so ein bisschen hängengeblieben auf dem Entwicklungsstand
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und pflegen das durch so paramilitärische Rituale und so weiter.
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Aber es ist nicht so, dass zum Beispiel auch so die Wissenschaft oder irgendwas
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anderes so großartig gefördert wird. Das erkennt man in der...
Micz Flor
0:26:36–0:26:37
Jetzt in dem Dorf, auf der Insel.
Florian Clauß
0:26:37–0:26:41
Ja, auf der Insel. Jetzt wirklich so, es ist wirklich nur diese eine...
0:26:41–0:26:44
Also man kriegt dann halt im Umkreis keine anderen. Doch, kriegt man dann schon mit.
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Aber man kriegt halt diese Gemeinschaft nur mit.
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Und es ist so, dass zum Beispiel die Mutter von Spike, also die Frau von Jamie,
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dem Vater, der Jamie heißt, die Mutter.
Micz Flor
0:26:57–0:27:00
Das ist jetzt, Jamie war der Vater, der auch mit aufs Land ist.
Florian Clauß
0:27:00–0:27:04
Genau. Die Mutter ist krank und man weiß nicht, was sie hat.
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Sie hat teilweise Gedächtnisverlust, sie hat große Schmerzen,
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sie liegt die ganze Zeit im Bett. Manchmal geht es ihr gut.
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Aber auch die Krankheit wird eher ausgeblendet in der Gesellschaft.
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Weil es gibt keinen richtigen Doktor oder sowas.
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Also wer krank ist, gehört nicht so richtig dazu.
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Wird halt so geduldet, aber wird nicht weiter behandelt. Also irgendwo ist diese
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Gemeinschaft auf einem gewissen Stand dann auch stehen geblieben und pflegt
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dann halt eher oder mehr oder weniger so die Sachen, die sie halt kennt.
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In einem Interview mit Danny Boyle und Garland wird dann halt auch gesagt,
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dass dann die Gesellschaft sich so cherrypicking memories raussucht,
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also so bestimmte identitätsstiftende Erinnerungen.
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Und dass aber auf der anderen Seite so eine Amnesie entwickelt wird bei anderen Einungen.
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Das heißt, da ist so eine Gesellschaftskritik formuliert, will ich mal so sagen.
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Und die Gesellschaftskritik ist halt durch diese Montagebilder und auch,
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wir streifen mehrere Episoden.
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Garland haben wir ja schon mal ausführlich behandelt. Deswegen werden wir nicht
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so viel darüber berichten.
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Garland, der dann in Civil War die Folge. Und wenn man sich die Filme von Boyle
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anguckt, dann weiß man auch, dass Boyle in einem Film häufig das Genre wechselt.
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Also diese 28 Days Later war ja damals auch nicht so ein hundertprozentiger
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Horrorfilm, so ein klassischer Zombiefilm, weil allein die Zombies ja keine echten Zombies sind.
Micz Flor
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Da muss man jetzt gerade für das Publikum sagen, Airquotes, also du hast die
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Anführungszeichen der Luft gemacht, keine echten, also echten Anführungszeichen.
Florian Clauß
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Echte Zombies, Schlage von George Romero zum Beispiel oder Luis Fulci,
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denen wir auch dann diese Zombies, die halt so kriechen, schleppen, nicht rennen können.
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Es sind ja Infizierte, die sterben, haben wir gelernt, die sterben, die brauchen Essen.
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Aber die können diese unglaubliche Energie durch diesen Wutvirus dann und diese
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schnelle Infektionszeit von wenigen Sekunden dann auslösen.
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Der letzte Film, den Garland und Boyle zusammen gemacht haben, ist Sunshine.
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Über den haben wir uns auch, glaube ich, unterhalten. Science-Fiction-Film.
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Ein Science-Fiction-Film.
Micz Flor
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Sunshine ist der, wo die Sonne nicht mehr richtig brennt und die müssen die hochfeuern.
Florian Clauß
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Ich weiß gar nicht mehr genau den Plot, aber es ist auf jeden Fall so ein Science-Fiction-Film,
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der dann irgendwann zu so einem Slasher-Film wird.
Micz Flor
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Aber der spielt ja auch der mit von Oppenheim.
Florian Clauß
0:29:40–0:29:41
Julian Murphy.
Micz Flor
0:29:41–0:29:42
Genau, der spielt auch mit bei Sunshine.
Florian Clauß
0:29:42–0:29:44
Der ist auch Executive Producer.
Micz Flor
0:29:45–0:29:46
Bei dem dritten Teil jetzt, oder?
Florian Clauß
0:29:46–0:29:51
Bei diesem Teil. Und er wird jetzt auch, nämlich 28 Jahre später,
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ist als Trilogie angelegt worden. und die haben jetzt schon den zweiten Teil,
0:29:56–0:30:01
der dann nämlich heißt Temple of Bone, nee Bone Temple, haben die Side by Side schon gedreht.
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Also haben die gleich in Sets genommen, haben da auch gleich gedreht.
0:30:04–0:30:09
Das heißt, der ist schon im Kasten, ist von einer Frau Regie geführt.
0:30:10–0:30:11
Sorry, ich habe den Namen jetzt nicht präsent.
0:30:12–0:30:15
Aber das heißt, da spielt auch Cillian Murphy mit.
Micz Flor
0:30:16–0:30:16
Ah, okay.
Florian Clauß
0:30:16–0:30:21
Und der kommt jetzt auch in diesem Teil vor, aber es ist nämlich Ich weiß nicht,
0:30:21–0:30:26
ob du diese Filmplakate noch präsent hast, aber es gibt so einen ganz ausgemergelten
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Infizierten, der so aus dem Kornfeld guckt.
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Und er sieht extrem nach Cillian Murphy aus.
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Man dachte erst so, das ist der jetzt. Aber das war er nicht.
0:30:35–0:30:37
Nein, der kommt dann aber nämlich vor.
Micz Flor
0:30:37–0:30:40
Oder hat jemand das vom nächsten Teil schon geleakt?
Florian Clauß
0:30:41–0:30:46
Nee, nee, nee, nee. Die haben extra nochmal gesagt, das ist ein Model,
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28-Jährige. Also die haben dann schon mal so den Namen dahinter auch geschrieben,
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in Abspann. Also nicht Silvia Murphy.
0:30:54–0:31:00
Der Film fängt auch mit dem Ausbruch an, vor 28 Jahren.
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Der ist auch eine ganz tolle Szene, wo dann lauter Kinder, und das ist halt
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so britisch, weil nur eben in England, das hätte ich auch zu Luke gesagt,
0:31:08–0:31:14
kann man diese Filme drehen, wo dann halt Kinder wirklich dann auch als Zombies getötet werden.
0:31:15–0:31:19
Das geht halt in amerikanischen Filmen nicht. Der Film fängt so an, dass du siehst dann,
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verängstigte Kinder, wie sie vor einem Teletubby-Fernseher sitzen,
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Teletubbies gucken, ja, und die sind halt ruhiggestellt.
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Und dann kommen die Eltern rein und sagen, wir kommen gleich wieder, komm mal,
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und dann siehst du halt im Hintergrund schon durch die Gleisscheibe der Tür, die so milchig ist,
0:31:35–0:31:39
wie dann das Blut spritzt und dann irgendwann auf die Kinder und die Kinder
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werden auch gebissen und es wird, ein Kind entkommt, das ist Jimmy,
0:31:42–0:31:47
Jimmy flieht dann in die Kirche, wo sein Vater dann halt knient vor dem Altar,
0:31:47–0:31:50
jetzt kommt die Erlösung und lässt sich von dem beißen.
0:31:50–0:31:55
Also, The Jimmy ist hochtraumatisiert. Der kommt dann am Ende dieser Folge als
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entsprechender Charakter.
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Und der wird in dem zweiten Teil auch eine große Rolle spielen.
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Dann sind die The Jimmy's.
0:32:01–0:32:06
Gibt es dann eine Bande, die so ein bisschen an Clockwork Orange, an die Druks erinnert.
Micz Flor
0:32:07–0:32:07
Ah, okay.
Florian Clauß
0:32:08–0:32:12
Also der Film ist wirklich, wir waren ja gerade dabei, dass Danny Boy Genres shiftet.
0:32:13–0:32:18
Und der fängt als so ein Horrorfilm an, wird aber so ein Kunstcollagefilm.
0:32:18–0:32:21
Und eigentlich ist es ein Coming-of-Age-Film.
0:32:21–0:32:24
Da sind wir wieder bei Hänsel und Gretel und sind wieder bei den Coming-of-Age.
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Und eigentlich ist das auch ein Roadmovie-Film.
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Weil das ist natürlich ganz klassisch, diese Coming-of-Age-Roadmovie-Motive
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total komplett erfüllt.
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Eigentlich ist es so ein Initiations-Film.
Micz Flor
0:32:34–0:32:37
Und dieser Role Coming-of-Age ist der, wie heißt der Junge? Spike?
Florian Clauß
0:32:37–0:32:38
Spike, ja.
Micz Flor
0:32:38–0:32:41
Das ist der Charakter, dessen Age of Coming ist.
Florian Clauß
0:32:41–0:32:46
Genau, der ist zwölf und der ist auch voll in diesem Initiationsritual.
0:32:47–0:32:51
Er hat es bestanden. Also es ist dann so, dass ich war ja gerade noch bei dem
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ersten Teil, ersten Drittel der Handlung, wo Vater und Sohn aufs Festland gehen
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und ich spoil übrigens komplett.
Micz Flor
0:32:59–0:33:01
Ja, ja, das macht es mal. Ich gucke den dann irgendwann mal.
Florian Clauß
0:33:03–0:33:07
Wo die beiden aus Festland gehen, dann auf die Slowlos treffen.
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Dann kommen die in so ein Haus und da sehen die halt wie ein gefolterter Zombie.
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Und dann wird der Sohn auch, das nennt man dann halt so schwarze Pädagogik,
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das kommt immer so als Begriff, sieh hin, du darfst nicht wegsehen,
0:33:20–0:33:21
du musst es dir anschauen.
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Der Junge wird dazu gezwungen von seinem Vater dann halt auch eben diese Moral
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zu schlucken oder diese Nicht-Moral, um halt entsprechend sich dann hochzurüsten.
Micz Flor
0:33:30–0:33:32
Was soll er unbedingt sehen in dem Haus?
Florian Clauß
0:33:32–0:33:36
Wie er dann halt dieser gefolterte Zombie, der dann irgendwann denkt,
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das ist eine Leiche, aber dann fängt die dann an zu knurren,
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hat dann eben eine Plastiktüte über dem Kopf, deswegen sieht es sein Gesicht nicht.
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Und dann fängt er an und löst sich dann aus seinen Fesseln und droht dann runterzufallen
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und im letzten Moment schießt halt der Vater ihn ab.
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Und der Junge muss es sich anschauen, weil du merkst schon, er wird dann eben
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in so Stresssituationen ängstlich.
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Und der Vater will ihn einfach abhärten. So ein bisschen wie Männerfantasien bei Teweleit.
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Oder auch dieses Militärische, dieses Jungen, die werden gedrillt.
0:34:11–0:34:17
Also dieser ganze Pfropfen, wo ich mich am Anfang mit Luke darüber unterhalten habe.
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Die saßen übrigens, wir sind jetzt gerade am Boxhackener Platz.
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Nach dem Film haben wir uns nochmal ein Eis geholt und saßen die auf der Bank.
0:34:23–0:34:25
Haben uns nochmal darüber unterhalten.
Micz Flor
0:34:25–0:34:25
Sehr gut.
Florian Clauß
0:34:26–0:34:29
Dann kommt es natürlich, wie es kommen muss. Die treffen auf so einem Alpha-Team,
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Und können dann sich über Nacht nicht bewegen, weil die dann in einem Haus festsitzen.
0:34:35–0:34:40
Und da kommt eine ganz skurrile Traumszene in diesem Haus. Die sind auf dem Dachboden geflüchtet.
0:34:41–0:34:45
Und auch das hat wieder so eine Ästhetik von so einem Bergmann-Film.
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Also so eine Traumsequenz aus so einem wilden Erdbeeren, wo dann halt irgendwie
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so der Junge halt so gefangen ist und sich nicht bewegen kann.
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Und du siehst halt, dass irgendwelche bedrohlichen Gestalten auf ihn zukommen und so weiter.
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Es ist so stark, auch sehr stark von der Filmsprache und es ist aber auch sehr punkig.
0:35:05–0:35:08
Also die Filmsprache, lass mich noch mal einen Einschub zur Filmsprache machen,
0:35:08–0:35:10
weil die auch wirklich interessant ist.
Micz Flor
0:35:10–0:35:16
Aber so ganz vorneweg so von 0 bis 10, 10 out of 10 oder wo bist du mit dem Film?
Florian Clauß
0:35:16–0:35:21
Ich bin ziemlich begeistert. Ich bin ja wahrscheinlich so bei einer 9 von 10.
0:35:21–0:35:24
Also ich bin wirklich ich finde es großartig
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finde es auch wirklich so wie der dann geschafft hat diesen suspens so aufzugreifen
0:35:29–0:35:33
und dann aber was ganz ganz anders daraus zu machen und das ist wirklich so
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der schiff der ist episch da kommen wir noch hin dann oder wir kommen noch hin
0:35:37–0:35:41
der hat einfach auch so eine also der knüpft auf der ich habe.
Micz Flor
0:35:41–0:35:44
Das gefühl weil du hast so unfassbar viel energie.
Florian Clauß
0:35:44–0:35:45
Gerade so ein.
Micz Flor
0:35:45–0:35:46
Bisschen von diesem an dem rage virus mal.
Florian Clauß
0:35:46–0:35:47
Geleckt hat.
Micz Flor
0:35:47–0:35:51
So ganz viel Druck von innen. Und ich habe so eine Erinnerung,
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die ich jetzt habe, ist kein Traum, aber wir hatten irgendwie in einer kleinen
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Gruppe, ich weiß gar nicht mehr, in welchem Zusammenhang hatten wir Adam Hyde,
0:35:57–0:36:02
der gerne wandert und gerne Kaffee trinkt, hatten wir so eine Espressomaschine zum Wandern geschenkt.
0:36:02–0:36:06
Und die funktioniert halt so aus Plastik, aber du machst halt Espresso rein
0:36:06–0:36:09
und dann kochst du Wasser und machst dieses ganz heiße Wasser rein und dann
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musst du das so durchdrücken oder so durchpumpen.
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Und so kommt mir das so gerade ein bisschen vor, weil du weil du einerseits
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halt so voll mit diesem ganzen Zeug bist, was jetzt Espresso werden muss und
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gleichzeitig, wenn man drückt und drückt, dann kann halt trotzdem nur so ein bisschen durch.
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Also es ist Druck schon auf dem Tank, aber dann auch Druck,
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also es ist nicht so ein Ventil, wo du tuten kannst und die Welt erschütterst,
0:36:31–0:36:34
sondern du musst das wie so ein Espresso dann alles so durchdrücken und auf
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diese schmale Linearität von Audio legen.
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Ja, das weiß ich auch von deinem Verständnis.
Florian Clauß
0:36:41–0:36:45
Also nicht, dass dein Verständnis schmal und linear wäre, aber ich habe das
0:36:45–0:36:50
Gefühl, ich springe, springe, springe und schifte, schifte.
0:36:50–0:36:53
Aber ich versuche das noch so einigermaßen sinnvoll zusammenhalten.
Micz Flor
0:36:53–0:36:56
Ich bin total bei dir. Es steckt auch total an, aber es war so intensiv,
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dass ich dachte, ich muss mal fragen jetzt, wo du bist.
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Weil ich habe so das Gefühl, das wird eine lange Nacht werden.
Florian Clauß
0:37:02–0:37:06
Ja, wir schauen mal. Bis 1 Uhr ist das Gate open.
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Ich versuche, die einzelnen eben zusammenzuhalten und ziehe immer wieder Register
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aus den gleichen Regalen.
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Aber manchmal sind die so ein bisschen übereinanderliegend.
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Deswegen verzeih mir das. Ich versuche die Ordnung da noch.
Micz Flor
0:37:22–0:37:24
Alles gut. Hier kann man über alles reden.
Florian Clauß
0:37:25–0:37:33
Wir waren bei der Kamera. Die Kamera war ja auch legendär bei dem ersten Teil.
0:37:33–0:37:37
Der Kameramann, und jetzt muss ich den Namen kurz nachgucken,
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der Kameramann, den kennen wir.
Micz Flor
0:37:40–0:37:41
Hatten wir auch schon erwähnt.
Florian Clauß
0:37:42–0:37:47
Weil es wieder eine Referenz einer Folge, die wir vorher gemacht haben, nämlich das Fest.
0:37:47–0:37:50
Das ist der Kameramann, der auch bei das Fest mitgedreht hat.
0:37:50–0:37:55
Der hat auch sehr viel bei den ganzen Boy-Filmen, also hat Slumdog Millionär
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gemacht, hat auch Sunshine gedreht und hat auch bei Garland-Filmen mitgedreht.
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Also das heißt, der ist bekannt, das ist nämlich Anthony Dodd-Mendel, das ist der Kameramann.
0:38:09–0:38:14
Der hat im ersten Teil diese Dogma-Ästhetik da ganz stark mitverarbeitet.
0:38:14–0:38:20
Dieses Körnige, dieses Grobe, diese Video, das war ja auch so ein Alleinstellungsmerkmal.
Micz Flor
0:38:21–0:38:26
Ja, ich glaube, die haben diesen ersten Film auf der gleichen Mini-DV-Kamera
0:38:26–0:38:30
gedreht, mit dem Merle, Philipp und ich gedreht haben.
Florian Clauß
0:38:31–0:38:33
Es gibt so einen individuellen Kameratypus, ja.
Micz Flor
0:38:34–0:38:36
Das war die, glaube ich, Canon X-M1 oder irgendwas.
Florian Clauß
0:38:36–0:38:37
Ja, das war irgendwie genau, das hatten wir auch mal irgendwann erwähnt.
Micz Flor
0:38:38–0:38:41
Ich habe eine, ich kann es dir mal zeigen. Ich weiß nicht, ob es noch geht,
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weil es ist jetzt halt 23 years later. Ich weiß nicht, ob die überhaupt noch läuft.
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Aber das war ja auch das Geniale, diese Befreiung. Was dann irgendwie,
0:38:50–0:38:54
jetzt habe ich gehört, auch irgendwie viel auf iPhones gedreht?
Florian Clauß
0:38:54–0:38:57
Genau, diesen Sprung wollte ich gerade machen. Wir haben nämlich,
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das ist ganz lustig, wir haben diese Bullet Time, heißt das.
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Die haben diese Shots, die dann halt so saftig abschließen.
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Matrix Shots. Nämlich, du siehst, wie dann halt der Bogen abgeschossen wird,
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wie der Pfeil fliegt und dann halt so eine kurze Bullet Time.
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Also Bullet Time ist quasi, wo sich das Bild nicht mehr in der Zeit,
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sondern im Raum auflöst.
Micz Flor
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Das ist von Matrix, diese Sache, wo auf einmal alles viel freeze ist und dann
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die Kamera drumherum fährt.
Florian Clauß
0:39:25–0:39:31
Genau, Matrix hat das so super kultiviert. Das war dann in allen Ohren und jeder hat das dann kopiert.
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Augen auch, ja. Die Technik wurde schon viel früher entwickelt.
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Gab es auch schon in den 80ern bei irgendwelchen Hongkong-Filmen und so weiter.
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John Woo hat auch viel mit dieser Technik gearbeitet. Bullet Time ist jetzt,
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und das hat dann Danny Boyle im Interview gesagt, die haben halt Poor Man's Bullet Time gemacht.
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Und die Poor Man's Bullet Time geht halt so, dass du so ein Rig hast,
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wo du dann halt so zwölf iPhones draufschraubst.
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Und das ist halt das Billigste, was man machen kann. Und dann gibt es wahrscheinlich
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auch eine Software, die du irgendwie Open Source runterladen kannst und dann
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halt irgendwie dein eigenes Bullet Time.
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Und du kannst wahrscheinlich das Rig auch 3D drucken, dass auch irgendeine Anleitung
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zu sein Bullet Time for Home machen kann.
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Und damit haben die total viel gedreht. Und das ist halt so dieser,
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also auch diese Ästhetik von Videospielen.
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Also du siehst halt wirklich so dann...
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Wie der Bogen gespannt wird, wie der Pfeil fliegt, dann wird das halt abgeschlossen
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durch so einen schönen Headshot.
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Und das hat dann halt so eine saftige Ästhetik.
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Und das hattest du mal, ich glaube, in der Gestaltspsychologie-Folge.
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Das war nämlich genau dieser Punkt. Man hat ja immer das Bedürfnis,
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Prozesse abzuschließen.
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Es gibt halt irgendwie so, du hast es mit verschiedenen Beispielen untermalt,
0:40:50–0:40:53
Aber dass du halt irgendwo was offen lässt.
Micz Flor
0:40:53–0:40:54
Auch in der Kommunikation oder sowas.
Florian Clauß
0:40:55–0:40:59
Da entsteht ja Unruhe. Das Abschließen geht ja auch so weit in der Gestaltswahrnehmung,
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dass du halt irgendwie, wenn du halt quasi viereinhalb Sternchen siehst,
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dann machst du automatisch fünf draus.
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Also das sind so Wahrnehmungsstrategien, die auch in der Werbung und so weiter eingesetzt werden.
Micz Flor
0:41:11–0:41:13
Also der andere Effekt ist.
Florian Clauß
0:41:13–0:41:14
Wenn du 3,99 siehst.
Micz Flor
0:41:14–0:41:15
Dann denkst du an drei.
Florian Clauß
0:41:15–0:41:19
Steht keine vier davor. Aber dieses Ding, so Sachen abzuschließen,
0:41:19–0:41:21
das ist ja auch zwischenmenschlich und so weiter.
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Und das ist halt so was, was halt total saftig abgeschlossen wird.
Micz Flor
0:41:26–0:41:29
Weil dieser Bullet-Time so ästhetisch abgeschlossen wird.
Florian Clauß
0:41:29–0:41:32
Du hast dann halt einen Body-Count, der zählt dann hoch.
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Du hast dann halt so Experience-Score, der Charakter wird hochgelevelt,
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wird halt so zack, zack, zack.
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Hast du natürlich nicht, aber du hast das Gefühl dabei, weil die Ästhetik kennt man.
Micz Flor
0:41:44–0:41:47
Ja, ich weiß nicht, ich habe jetzt nie drüber nachgedacht. Aber dieses Bullet
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Time, weil wenn wir jetzt darüber denken, was das macht, das macht entweder
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einen Halbkreis oder einen ganzen Kreis.
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Ich meine, bei Matrix kenne ich bei Making-ofs, ich habe ja früher immer die
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Making-ofs gerne geguckt auf DVD-Paketen.
Florian Clauß
0:41:59–0:42:00
Ja, jetzt gibt es keine DVD mehr.
Micz Flor
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Genau, und da war ja alles so Green Screen und dann hast du die Kameras gesehen,
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die dann teilweise auch von unten nach oben liefen, sodass halt die Perspektive
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sich auch änderte, wenn jemand sprang oder so.
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Und ich weiß jetzt nicht, wie das da gemacht wird, aber ich hatte so das Gefühl, es gibt einfach,
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es gibt so nicht nur, dass es halt so ein saftiger Shot ist,
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wo man quasi nochmal so nicht ins Zeitlupe, sondern einen Stillstand erleben
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kann, wie unausweichlich jetzt dieser Schlag oder der Stoß oder der Schuss ist.
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Sondern du hast auch natürlich diesen Moment, wo du den Perspektivwechsel hast.
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Also du kommst halt so von der eine Person kommt an und da hast du ja einen
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Achsensprung drin, den du im Schnitt nicht haben könntest.
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Aber den hast du halt so drin. Das heißt, du kannst dann, wenn du einen halben
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Kreis machst, dann guckst du auf einmal nach.
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In dieser Filmsprache von Schnitt, wo man eben nicht so einen Achsensprung machen
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dürfte, guckst du auf einmal quasi aus dem Opponent-Winkel auf die Szene.
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Wenn du allerdings einmal eine komplette Umdrehung machst, dann zeigst du in
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gewisser Weise die Ausweglosigkeit.
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Die Person ist dann gefangen. Du läufst einmal drum rum und kommst wieder an
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der Position an, wo jetzt der Killshot kommt.
Florian Clauß
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Ja, ja, also dann hast du nochmal dieses Deterministische quasi mit drin.
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Das, was du jetzt sagst. Also du hast einfach keine Chance, da rauszukommen.
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Ja, es sind natürlich die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von so einem Bullet Time.
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Also dass du halt diesen 360 hast. Da war es halt meistens so,
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ich weiß nicht, so ein Grad von nicht mehr als 180. Lass mich lügen.
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180 Grad, ich weiß nicht. Aber es war wirklich so mehr in der Szene und mehr
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so quasi, um den Abschluss zu zeigen.
0:43:35–0:43:41
Also du hast diese Art von Ästhetik, du hast diese Archivaufnahmen.
0:43:41–0:43:43
Ja, und das war auch in dem Interview war das so, dass die sich so,
0:43:43–0:43:46
oh, wir hatten so viel Archivmaterial, das war so toll.
0:43:46–0:43:50
Also die hatten ja wirklich so irgendwelche, Henry IV.
0:43:51–0:43:54
Aus Shakespeare, da gibt es ja diese Ansprache an das Englische her.
0:43:54–0:43:58
Das war auch so ein Vorbild dann halt so, wo die dann halt gegen die Franzosen
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aufmarschiert sind und dann nur noch 20.000, die Franzosen 80.000.
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Und dann gab es halt diese Rede an das Heer, was auch so legendär in der Literatur
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ist und daraufhin halt die Briten haushoch gewonnen haben.
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Und jetzt nochmal so ein Punkt, der auch wieder eine Folge streift.
0:44:16–0:44:18
Das ist ganz toll, das würde ich freuen.
Micz Flor
0:44:18–0:44:22
Heißt das, dass wir so weit aufgestellt sind oder dass wir immer die gleichen Pfade abtreten?
Florian Clauß
0:44:22–0:44:26
Nein, die Synchronicität, wir sind da im Stream, du weißt schon.
Micz Flor
0:44:26–0:44:27
Jetzt bin ich immer gespannt.
Florian Clauß
0:44:27–0:44:31
Was jetzt kommt. Also das Ding ist halt, um diese Identifikation,
0:44:31–0:44:38
ein ganz starkes, neben diesem Union Jack und neben dieser ganzen Henry IV und bla bla bla,
0:44:39–0:44:44
worüber haben wir schon gesprochen, über welche Identifikation der Briten.
Micz Flor
0:44:46–0:44:46
Teletubbies?
Florian Clauß
0:44:47–0:44:53
Auch, nein, aber hast du eine ganze Folge mitgemacht über Abide with me.
Micz Flor
0:44:54–0:44:55
Das kam auch vor.
Florian Clauß
0:44:56–0:44:58
Das Lied haben wir gesungen, das
0:44:58–0:45:02
kam aber wirklich nur so kurz vor und ich dachte, Moment, das kann ich da.
Micz Flor
0:45:02–0:45:04
Ich kann die Waschstimme mitzwingen.
Florian Clauß
0:45:05–0:45:05
Abide with me.
Micz Flor
0:45:05–0:45:08
Das passt natürlich. Das ist ja auch...
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Das ist ja auch genau auf diesem Untergrund gewachsen, aus dem Gothic hinein
0:45:13–0:45:14
in die, ja, okay, spannend.
Florian Clauß
0:45:14–0:45:19
Ja, es ist halt so ein unglaublich, also nicht identitär, aber identifikationsstiftend,
0:45:21–0:45:24
dieses Untermauern von der Gesellschaft, dass es erstmal gut so ist, wie wir sind.
0:45:25–0:45:28
Und wir wollen auch nicht anders werden, sondern wir haben uns da eingerichtet.
0:45:28–0:45:33
Das ist ja das, was diese Gesellschaft da so mitzieht. Und deswegen haben die
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halt diese ganzen Relikte und Artefakte von Songs, die so urbritisch sind.
Micz Flor
0:45:39–0:45:40
Das ist echt lustig.
Florian Clauß
0:45:41–0:45:48
Ja, es ist echt, also ich fände es auch gut, wie viele Sachen sich dann doch da zusammenfalten.
0:45:48–0:45:53
Ja, und diese Kameraästhetik, das war halt auch so, dass die gesagt haben,
0:45:53–0:45:56
ja, wenn die jetzt wirklich, das war wirklich eine ästhetische Frage.
0:45:57–0:46:00
Ästhetischer war, was passiert, wenn wir jetzt halt irgendwie so mit Dogma anfangen.
0:46:00–0:46:04
Ich meine, da war der Hauptdarsteller in dem,
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28 Days Later waren halt irgendwie nur so zweifarbige Pixel im Widescreen,
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also das kannst du heutzutage nicht mehr machen, deswegen war ziemlich schnell
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klar wir wollen halt da eine andere Ästhetik und deswegen haben die so eine
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Mischform gewählt die von allen etwas dann mit sich bringt und die in der Montage
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auch ganz gut funktioniert,
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du denkst immer so wo bin ich jetzt in welchem Film?
0:46:26–0:46:30
Also ich finde, da hat er sich einfach eine künstlerische Freiheit genommen,
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die auch so etwas Befreiendes hat.
0:46:32–0:46:38
Und das ist so überhaupt der Film, der sich aus dieser deterministischen Klammer
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löst und was extrem Befreiendes auch erzählt in seiner formalen Sprache, in seiner Ästhetik.
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Inhaltlich, komme ich gleich zu, wird es nämlich noch viel stärker und er arbeitet
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auch mit Bildern, die man stärker nicht hätte bauen können.
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Kleiner Cliffhanger. Aber ich finde es unglaublich...
0:46:56–0:47:00
Stark, was er da für eine Bildsprache, was er nicht Bildsprache,
0:47:00–0:47:02
sondern narrative Bilder geschaffen hat. Auch in der Bildsprache.
Micz Flor
0:47:03–0:47:05
Aber wenn ich jetzt mal einen Schritt zurückgehe über diese,
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das ist natürlich dann, ich springe raus aus dem Narrativ, aber diese Qualität
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des Bildes, also jetzt wegen Farbe, Pixel, Kontrast, all diese Dinge, das ist ja sowas,
0:47:15–0:47:20
was zum Beispiel auch bei The Hateful Eight von Tarantino, da ist es so,
0:47:20–0:47:24
ich habe den halt zu Hause geguckt, auf dem Laptop, und da gab es an zwei Stellen,
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kam halt oben zweimal das gleiche Mal, oben so ein bisschen so der Rand von
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diesem Film rein. Und das war halt eindeutig gefakt.
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Das siehst du natürlich im Kino nicht, weil dann denkst du halt,
0:47:36–0:47:36
das gehört wirklich dazu.
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Denkt man so, auch wenn es eine digitale Projektion ist. Aber das heißt,
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da gibt es dann immer Fehler, in Anführungszeichen, die irgendwas tun sollen.
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Und jetzt gibt es dann halt so einen Fehler wie das, was Tarantino da scheinbar eingebaut hat.
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Hypothese, ich weiß nicht, ich habe es so wahrgenommen.
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Die soll dich ja ein bisschen reinziehen und rausholen gleichzeitig.
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Und was ich halt so irre finde an diesem Ace, 28 Days Later,
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ist halt diese Ästhetik, also die Befreiung der Kamera einerseits.
0:48:03–0:48:06
Man konnte relativ schnell und gut drehen und einfach mal drehen,
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wenn gerade niemand in der Straße war und so weiter.
0:48:08–0:48:13
Aber dann hast du natürlich eine Bildsprache, die total fehlerhaft aussieht.
0:48:13–0:48:17
Und das Abstruse ist ja dann, was dann entsteht, wenn es fehlerhaft ist.
0:48:17–0:48:21
So ein bisschen bei Blair Witch Project hast du natürlich auch die Found Footage
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Sache. Da weißt du, dass es Kameras sind, aber dass es sich trotzdem irgendwie
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realer anfühlt, obwohl das Bild viel fehlerhafter ist.
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Und wenn du das Bild aber nicht mehr siehst bei irgendeinem Denzel-Washington-Action-Film
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oder sowas und gar nicht mitbekommst, dass da alles an Farben und sowas reingerechnet
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wurde, dass du da eigentlich die Kamera oder die Bildsprache gar nicht so wirklich wahrnimmst.
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Und das heißt, du könntest argumentieren, das Bild sei da viel echter,
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als dann, es könnte ja eigentlich Distanz schaffen, wenn man anfängt,
0:48:51–0:48:53
die Körnigkeit und sowas hochzudrehen.
0:48:53–0:48:56
Aber es ist absurd, was da passiert. Es ist ein bisschen so das Gefühl,
0:48:56–0:49:01
als ob, je mehr du den Leuten erlaubst, dich aus dem Bild rauszunehmen,
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desto mehr passiert in denen drin, um sich mit dem Bild zu verbinden.
0:49:05–0:49:08
Denn wenn du so ein durchgängiges Bild hast, wo du halt...
0:49:09–0:49:13
Einfach denkst, ja, so sieht die Welt aus, dann passiert weniger im Kopf oder
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nicht. Weißt du, was ich meine?
Florian Clauß
0:49:14–0:49:17
Ja, ja, nee, voll. Aber ich glaube, das hat auch was einfach mit der,
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wie die Spannung aufgebaut ist, wie sehr sich dann halt der Zuschauer sich mit
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dem Bild, mit dem Film identifiziert.
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Oder ich hatte ja vorhin schon den Begriff des immersiven Kinos.
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Das ist genau diese Erzählung, dass man so reingezogen wird.
0:49:35–0:49:40
Es gibt ja nur die Mockumentary, was dann halt Blair Witch Project macht.
Micz Flor
0:49:41–0:49:45
Oder Spinal Tap, weil Mockumentary ist immer auch, die machen sich lustig über
0:49:45–0:49:47
etwas. Mocking heißt, ich mache mich lustig.
0:49:47–0:49:52
Also Spinal Tap ist so ein Mockumentary-Film, wo man sich so lustig macht über
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solche Bands oder sowas.
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Aber Blair Witch würde ich jetzt Nicht mit dem Titel belegen,
0:49:57–0:49:59
weil es ist ja keine Comedy in dem Sinne.
Florian Clauß
0:49:59–0:50:03
Ja, nee, das stimmt, das stimmt. Ich habe mal so eine Studie gelesen,
0:50:03–0:50:06
die fand ich ganz interessant. Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt habe.
0:50:07–0:50:11
Die haben jetzt auch so, ich weiß nicht, wie die die Emotionalität oder die
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quasi Identifikation des Zuschauers beim Betrachten eines Films gemessen haben.
0:50:16–0:50:19
Aber die haben jetzt mal gemessen, wie weit sich das dann abweicht,
0:50:19–0:50:21
wie größer der Screen wird.
0:50:21–0:50:24
Und da haben sie halt irgendwie so, weiß ich nicht, bei Whitescreen und so weiter
0:50:24–0:50:29
dann halt voll Dolby, bla, dann ging das aber runter bis irgendwie so,
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keine Ahnung, YouTube wieder 480 Pixel.
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Und die haben aber dann bei bestimmten Filmen keinen Unterschied festgestellt.
0:50:35–0:50:39
Das heißt, die Leute waren dann so fest, also das ist glaube ich schon die Art
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zu inszenieren, wie man den Zuschauern einspannt, dann ist es halt egal von dem.
0:50:44–0:50:48
Aber du, deine These wäre ja, durch diese Artefakte, durch diese Körnigkeit
0:50:48–0:50:54
wird ja nochmal quasi so eine Realität erzeugt, die noch mehr identifiziert.
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Also das fand ich auch diese Körnigkeit. Ich habe nur kurz in 28 Tage reingeskippt,
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weil ich den als DVD zu Hause bei mir als Privatcopy habe.
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Dann konnte ich halt wirklich so sehen, dass der immer noch wirklich so eine
0:51:08–0:51:12
Ästhetik hat, die irgendwie was Befremdliches, aber was total Faszinierendes
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auslöst, also wie du das beschrieben hast.
0:51:14–0:51:19
Also das ist auch vielleicht einfach so eine Zeit, wo es diese Medien so gab,
0:51:19–0:51:24
so wie du dann halt irgendwie die Hitchcock-Filme in, was war das für ein Format?
0:51:24–0:51:28
Also auf jeden Fall dieses legendäre Farbformat, was dann Kodak erzeugt hat.
0:51:29–0:51:32
Das ist einfach so eine Zeit, wo dann diese Geschichten erzählt wird.
0:51:32–0:51:35
Und da hat, glaube ich, Dogma ganz viel dazugetan.
Micz Flor
0:51:35–0:51:38
Ich würde gerade sagen, das sind eben auch diese Übergänge. Weil du hattest
0:51:38–0:51:41
bei Dogma in der Folge, die wir hatten, da war es ja dann so,
0:51:41–0:51:46
dass die alle noch irgendwie auf Filmen gedacht haben, als sie das Dogma geschrieben hatten.
0:51:47–0:51:50
Aber dann zum Beispiel Idioten dann schon auf Video gedreht wurde,
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wo man einfach ganz anders mit Licht und allem Möglichen umgehen konnte.
Florian Clauß
0:51:55–0:51:55
Ja.
Micz Flor
0:51:56–0:51:58
So, warte, wir müssen jetzt die Straße überqueren.
0:52:01–0:52:02
28 Minutes später.
Florian Clauß
0:52:03–0:52:09
Wir sind jetzt hier auf der Frankfurter Allee und suchen uns einen Slot,
0:52:10–0:52:11
wo wir über die Straße gehen können.
Micz Flor
0:52:11–0:52:15
Hast du eine Tour oder lässt du dich heute treiben? Nee, ich habe so eine grobe Tour.
Florian Clauß
0:52:15–0:52:18
Ich würde sagen, wir sind jetzt gerade durch die Kreuzka gegangen.
0:52:19–0:52:23
Dann passt das vom Thema her, dass wir hoch zur Riga gehen.
0:52:24–0:52:30
Und ich muss gestehen, wir sind so ein bisschen auch die Orte abgelaufen,
0:52:30–0:52:32
das habe ich ja schon in der Einleitung gesagt,
0:52:32–0:52:39
wo Luke und ich, an der Plansche am Boxhagener Platz waren, wo er quasi mehr
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oder weniger groß geworden ist.
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Und hier überall habe ich auch gewohnt, in der Türschau, in der Säumestraße
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und in der Riege, da habe ich auch mal gewohnt.
Micz Flor
0:52:49–0:52:50
Ah, das wusste ich gar nicht.
Florian Clauß
0:52:50–0:52:54
Ja, aber im vorderen Teil. Deswegen ist es auch so ein bisschen Home Run hier.
Micz Flor
0:52:55–0:53:01
Das heißt, du hast keine Tour rausgesucht, weil du hier alles kennst wie deine Westentasche.
Florian Clauß
0:53:01–0:53:06
Ich dachte, wir laufen jetzt hoch und wir gehen so in Richtung Storkower Straße
0:53:06–0:53:08
in dieses Neubaugebiet.
Micz Flor
0:53:09–0:53:09
Ah, spannend.
Florian Clauß
0:53:09–0:53:10
Das ist dann halt auch so.
Micz Flor
0:53:15–0:53:19
Jetzt gehen wir vom Material weg ins Narrativ, ne?
Florian Clauß
0:53:19–0:53:21
Jetzt gehen wir ins Narrativ.
Micz Flor
0:53:21–0:53:24
Also nicht mehr im Horizontal, sondern im Vertikalen jetzt.
Florian Clauß
0:53:24–0:53:30
Wir waren stehen geblieben bei der Dachbodenszene, ja. Und es kommt, wie es kommen muss.
0:53:31–0:53:36
Die treffen eben auf eine Gruppe von Infizierten, die angeführt werden von einem
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Alpha. Deswegen kommen die da nicht so einfach weg, verpassen die Ebbe,
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wo sie wieder zurückgehen können auf ihre Insel und müssen dann halt,
0:53:47–0:53:54
Boden nächtigen. Und in dieser Konfrontationsszene, wo die gejagt werden von mehreren Infizierten,
0:53:55–0:54:03
da passiert es auch so, dass der Spike einfach so ängstlich ist und dann nicht schießen kann.
0:54:03–0:54:08
Oder der verfehlt dann und hat dann natürlich ein großes Gefühl des Versagens.
Micz Flor
0:54:09–0:54:10
Aber es kommen niemanden zu Schaden dadurch.
Florian Clauß
0:54:10–0:54:16
Können und kommen. Und dann schaffen die es am nächsten Morgen zum Strand zu kommen.
0:54:17–0:54:23
Und die Flut ist gerade so weit zurückgegangen, dass die drüber gehen können.
0:54:23–0:54:26
Und in dem Moment kommt der Alpha von hinten.
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Und dann gibt es aber auch so eine ganz epische Szene. Du siehst,
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wie die dann halt über diesen Pfad im Knie, diesem Wasser, diesmal rennen.
0:54:35–0:54:41
Und der Alpha dann halt so stolz wie so ein Terminator hinter ihnen herläuft.
0:54:42–0:54:48
Und sie halt dann jagt. Denn dann siehst du halt so einen völlig übertriebenen Sternenhimmel.
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Also mit so großartigen, also Galaxien, Sternen, also Milchstraßen und so weiter.
0:54:53–0:54:56
Aber eigentlich so nordlich dann alles so.
0:54:56–0:54:59
Und alle haben sich gefragt, ja wie? Wie kommt denn dieser Stern?
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Und das war auch die Anekdote dazu.
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Dass Danny Boy meinte, wenn man mit Kindern dreht, darf man nur alle 14 Tage
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eine Nachtaufnahme machen.
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Die hatten halt nicht so viele Shots für
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Nachtaufnahmen und deswegen haben die dann halt aus diesem Mangel dann eine
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Tugend gemacht und dieser ganzen Fahrt diese ganze Szene im Studio nachgedreht
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und konnten halt natürlich da einen Sternenhimmel inszenieren noch und nicht
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und deswegen ist dann halt dieser Sternenhimmel draus geworden und die kommen halt vor das Tor,
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schreien zu den Torwachen, schießt dann wachen die auf, die haben alle so ein
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Gedös geschlafen und holen halt diesen Riesenpfeil raus und können dann halt im letzten Moment,
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wo der Alfa dann halt sich quasi über die lehnt, können sie den dann noch beseitigen.
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Ja, und kommen dann halt, du siehst dann gleich im nächsten Cut,
0:55:53–0:55:58
wie dann alle die Initiation von dem Spike feiern.
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Ja, er darf Bier trinken. Der Vater erzählt dann halt, wie kaltblütig Spike.
Micz Flor
0:56:03–0:56:08
Das hatten wir. Das ist dann jetzt quasi Rocker, wo die Jugendlichen Bier trinken.
Florian Clauß
0:56:08–0:56:12
Wir kommen jetzt zurück, ja.
0:56:13–0:56:18
Rauchen und Bier trinken, ja. Und dann sagt Spike, aber ich habe ihn doch gar
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nicht erschöpft, ich habe doch so gezittert.
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Ist egal, die Geschichten werden erzählt und so.
0:56:22–0:56:26
Und da will er lieber zu seiner Mutter, er fühlt sich dann lieber zu seiner
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Mutter, er sieht dann halt auch wie sein Vater mit einer anderen eine Affäre hat und,
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ist dann völlig verstört, dann kommt quasi der zweite Teil der Geschichte, nämlich...
Micz Flor
0:56:41–0:56:43
Ich wollte dann, bevor wir jetzt in den zweiten Teil kommen,
0:56:44–0:56:46
also jetzt im zweiten Teil, weiß nicht, wie ich mir das vorstellen kann,
0:56:46–0:56:47
das ist wirklich quasi...
Florian Clauß
0:56:47–0:56:52
Nee, es ist für mich ein Narrativzweiter. Es geht wirklich ineinander über.
Micz Flor
0:56:52–0:56:55
Weil das, was mir noch vorhin so am Anfang so im Kopf war, war so,
0:56:55–0:57:00
dass es so ein bisschen diese zwei Gesellschaften, also einerseits haben wir die Zombies,
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in Anführungszeichen, keine echten Zombies, Und dann haben wir die noch Menschen auf dieser Insel.
0:57:08–0:57:10
Und so wie du es beschrieben hast, hatte ich so dieses Bild,
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dass die Menschen sich kulturell zurückentwickelt haben in so ein Äquilibrium
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hinein. So können wir leben.
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Wir haben keinen Doktor, wir brauchen unsere Krankheiten nicht.
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Das kann man essen, das kann man nicht essen. Wir kriegen das alles irgendwie hin.
0:57:26–0:57:29
Also eine Harmonie herzustellen, mit der die leben können. und gleichzeitig
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bei der Ermangelung an technischen oder wissenschaftlichen Gütern,
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dann mussten die dann halt eher so ein, wie würde man sagen,
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so ein mittelalterliches, klischeehaft mittelalterliches Bild fahren.
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Und auf der anderen Seite hast du dann die Menschen, die infiziert waren und
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die haben sich hochentwickelt.
Florian Clauß
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Sorry, dass ich jetzt einhake, aber das muss ich nochmal klarstellen.
0:57:51–0:57:52
Es gibt diese Standard-Infizierten.
Micz Flor
0:57:53–0:57:56
Die sind noch mehr oder weniger so wie vorher. Nein, genau.
0:57:56–0:58:00
Aber nach 28 Jahren gibt es trotzdem so dieses Gefühl, auf der einen Seite haben
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sich die Menschen dann in der Isolation zurückentwickelt und das Pendant,
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dieser Junge, der weggerannt ist, war ja dann quasi auch ein Teil von Spike,
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der ja auch am liebsten weggerannt wäre scheinbar.
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Also da haben wir so eine Form von Annäherung gefühlterweise.
0:58:14–0:58:19
Die einen können weniger als wir Menschen, die wir im Publikum sitzen und die
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anderen können mehr als die Infizierten aus dem ersten Teil.
Florian Clauß
0:58:24–0:58:28
Genau, also man, ja, ich würde es vielleicht nicht so, Menschen auf der einen
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Seite der Berge uninfizierten und das Gewicht pendelt sich aus,
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so würde ich es vielleicht nicht darstellen, aber es ist so, die haben keinen Strom,
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die haben wirklich nur ihre Lieder und Gesänge, ein bisschen Äpfel und.
Micz Flor
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Also ein bisschen wie Game of Thrones, so Beyond the White Walkers.
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Also die haben so einen spekulativen Raum, wo sie noch so drüber nachdenken,
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wie die so sind, wie die so funktionieren.
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So eine Form von Forschung auch über den, in Anführungszeichen,
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Feind auf der anderen Seite.
Florian Clauß
0:58:56–0:58:59
Genau, und das ist halt auch das Ding, die machen sich da keine großen Gedanken.
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Also es ist nicht so der Wille da irgendwie so, die irgendwie zu verstehen,
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sondern die haben Kategorien.
0:59:06–0:59:13
Das ist Alpha, Slow-Low, das ist halt ein Infizierter. Die sind halt so verfügbar,
0:59:13–0:59:16
ja, im Jagdmasse, aber mehr auch nicht.
Micz Flor
0:59:16–0:59:19
Und es gibt auch keine Notwendigkeit eigentlich, aus Festland zu gehen.
0:59:19–0:59:24
Die sind autonom, die gehen nur für dieses Ritual aus Festland und bringen da jemanden um.
Florian Clauß
0:59:25–0:59:30
Genau, es gibt noch irgendwo eine nachgeschobene Erklärung, dass dann Jamie,
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der Vater, sagt hier, Spike, als die in so einem Haus sind, schau mal durch
0:59:33–0:59:37
alle Schubladen, man findet immer noch mal wieder was, was andere übersehen haben.
0:59:37–0:59:41
Also das heißt, es gibt schon so, dass man so ein bisschen so halt dieses Jäger
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und Sammler, vielleicht findet man noch ein Artefakt aus vergangenen Zeiten,
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mit dem man irgendwas machen kann, ja.
Micz Flor
0:59:47–0:59:52
Und diese Infizierten, die wir da sehen, das sind jetzt auch keine neuen Infizierten,
0:59:52–0:59:55
sondern die sind einfach immer noch die übrig gebliebenen und nicht verhungerten
0:59:55–0:59:56
von damals. Die sind auch neu.
Florian Clauß
0:59:57–1:00:00
Das heißt, das Virus ist ja immer noch aktiv.
1:00:03–1:00:08
Man kann davon ausgehen, dass es durchaus Infizierte gibt, die halt 28 Jahre
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dann halt, weil sie verstanden haben, eben zu essen und so weiter,
1:00:12–1:00:15
sich zu ernähren, dass es die von der ersten Stunde sind.
1:00:15–1:00:19
Aber man kann auch davon ausgehen, dass es halt so neue dazugekommen sind.
1:00:19–1:00:24
Und man weiß sogar, es wird gezeigt, dass es wirklich kommt zu der Geschichte.
1:00:24–1:00:29
Bike ist bei seiner Mutter, genau, ich habe eine wichtige Episode vergessen,
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und zwar, als sie da auf dem Dachboden sind,
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ist auf der einen Seite der Alpha, den sie dann so im Sonnenuntergang sehen,
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auf der anderen Seite in der Nacht sieht auf einmal das Bike ein Feuer.
1:00:41–1:00:46
Und dann fragte sein Vater, was ist denn das für ein Feuer? Und dann will er
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gar nicht so richtig drüber reden.
Micz Flor
1:00:47–1:00:48
Und dann kriegt er aber raus.
Florian Clauß
1:00:48–1:00:51
Dass das Feuer von Dr. Carlson ist.
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Und Carlson war ein Doktor, der dann mit ihm, irgendwann, das war kurz ein Nahausbruch
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des Virus, den haben wir dann nun mal so besucht vom Weiten.
1:01:03–1:01:06
Und als die dann halt den gesehen haben, hat er dann, siehst du,
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eine Szene, wie er ganz viele Leichen auf einer Riesenwiese so symmetrisch angeordnet hat.
1:01:12–1:01:14
Und er hat dann so ein Feuer entfacht.
1:01:15–1:01:20
Als er dann halt die anderen sieht, dann winkt er denen so, dass die zu ihm kommen sollen.
1:01:20–1:01:23
Und die denken halt, oh nee, der verrückte Doktor, ja gehen wir lieber mal.
1:01:24–1:01:27
Baik fragt ihn, was ist denn ein Doktor? Und dann kriegt er halt von einem anderen
1:01:27–1:01:31
Dorfbewohner die Information, der Doktor ist halt so, die Menschen heilen.
Micz Flor
1:01:31–1:01:34
Ah, okay, und jetzt will er dann los und will die Mutter heilen.
Florian Clauß
1:01:34–1:01:38
Das ist nämlich der zweite Teil der Narration. Das ist dann halt quasi genau
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dieser, also eigentlich ist es eine traditionelle,
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von der Initiation her ist er jetzt eigentlich ein voll anerkanntes Gemeinschaftsmitglied,
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weil er hat die Prüfung, hat er dann bestanden, ja, und hat dieses Aufnahmeritual in die Gemeinschaft.
1:01:53–1:01:57
So hat er alles durch, ja, eigentlich, aber jetzt zieht er erst mal los, ja.
1:01:57–1:02:01
Das heißt, er nimmt seine Mutter und die beiden ziehen dann halt aufs Land,
1:02:02–1:02:05
aufs Festland. Er sucht dann eben diesen Dr.
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Kersen auf diesem Weg dorthin.
1:02:09–1:02:12
Ja, das ist auch eine starke Szene, wo,
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Wo dann auch seine Mutter in einem lichten Moment, so ist es natürlich diese
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Kombination eher mit seiner Mutter, ist natürlich viel anfälliger.
1:02:24–1:02:29
Du merkst aber schon, dass er abgebrühter wird. Dass er diese Vision hat, da was zu machen.
1:02:29–1:02:32
Und dass er abgebrühter wird und dass er das halt auch sich zutraut.
1:02:32–1:02:37
Weil er das für seine Mutter als einzige Chance sieht, dass sie irgendwie geheilt
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werden könnte. Und die ziehen dann übers Land.
Micz Flor
1:02:39–1:02:44
Aber der geht dann also bei Ebbe wieder, aber nur er oder er und die Mutter?
Florian Clauß
1:02:44–1:02:47
Ja, er nimmt die Mutter mit. Er und die Mutter.
1:02:48–1:02:52
Er legt ein Feuer als Ablenkung und geht dann mit der Mutter und du siehst dann
1:02:52–1:02:55
halt, dass die an den Strand gehen und in Richtung halt dieses,
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und die nächtigen dann in einer Kirche und du siehst dann halt auch,
1:02:58–1:03:03
wie so ein Slow-Mo dann anfängt auf ihn zuzukriechen und er so eingeschlafen
1:03:03–1:03:07
ist und auf einmal im letzten Moment der Slow-Mo Solo fängt erstmal an.
Micz Flor
1:03:07–1:03:10
Dann die Schnürsenkel von ihm aufzusaugen, weil er denkt, das wäre ein Wurm.
Florian Clauß
1:03:15–1:03:19
Und dann irgendwann rafft das Lolo, au, das ist ja was mehr.
1:03:19–1:03:23
Und dann türmt er sich so auf und in dem Augenblick wird so eine Decke über
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ihn geworfen und er wird dann halt so weggezogen.
1:03:26–1:03:29
Und dann siehst du halt, dass am nächsten Morgen die Mutter dann ihn in so einem
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lichten Moment dann gerettet hat.
1:03:31–1:03:36
Und dann siehst du halt, wie das Lolo da tot rumliegt und die Mutter ihn gegen
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einen Stein gepfeffert hat und damit ist er gestorben.
1:03:38–1:03:44
Eine andere Szene, wo dieser Skinny-Typ dann, den alle für Sian Murphy gehalten haben,
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da gibt es auch, der enttürmt sich auf einmal auch vor ihm, der wird dann aber von Spike,
1:03:51–1:03:56
erledigt und dann hat er wirklich so einen satten Body-Cow und bei dem war wirklich
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so unverblümt dann halt auch so ein Kopfschuss ihm gelingt, da merkst du halt
1:04:00–1:04:03
irgendwie, in den Stresssituationen wird er sehr zielsicherer.
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Also er levelt sich da auch wieder ab.
1:04:06–1:04:10
Und ja, dann kommen sie halt auch natürlich auf so einen Alpha,
1:04:10–1:04:15
das heißt in so eigentlich ausweglose Situationen und auf einmal siehst du wie
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so ein Blasrohrpfeil diesen Alpha trifft und der Alpha dann so anfängt so einfach
1:04:21–1:04:24
stillzustehen und dann kommt halt dieser Dr.
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Kersen und sagt zu ihm so, aha das hält dir ein bisschen ruhig,
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ich habe ja eine Tinktur aus irgendwelchen Stoffen, das stellt dir ruhig und
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tötet dich nicht, aber dann ist er jetzt erstmal für eine Zeit,
1:04:37–1:04:38
aber wir müssen hier weg.
1:04:39–1:04:44
Und der Dr. Kersen ist halt so voll in orangener Montur.
1:04:44–1:04:48
Also der hat sich so eingerieben, sieht aus wie so ein Schamanen.
1:04:48–1:04:55
Er erklärt dann auch, dass das Orangener, dass das Jod sei und das würde den Virus dann abhalten.
Micz Flor
1:04:56–1:04:59
Also ein bisschen Aluhüte oder Wissenschaft?
Florian Clauß
1:05:00–1:05:07
Sorry, nee, das ist genau diese Ambivalenz. Ich habe eine komplette Szene vergessen,
1:05:07–1:05:08
die muss ich jetzt noch nachlesen.
1:05:09–1:05:13
Nämlich, du siehst zwischengeschnitten wie eine Gruppe von Soldaten.
Micz Flor
1:05:13–1:05:18
Und die aber hochgerüstet sind. Das heißt, du weißt, es gibt irgendwo eine Zivilisation.
Florian Clauß
1:05:19–1:05:22
Die halt Soldaten herstellen kann mit Waffen und so weiter.
1:05:22–1:05:26
Also die haben MGs. Das heißt, du kannst jetzt dann extrapolieren,
1:05:26–1:05:31
dass da die Kultur nicht so runtergegangen ist wie da in Schottland.
1:05:31–1:05:37
Sondern dass die dann, und die sind auch von einem Boot, was dann halt schiffbrüchig
1:05:37–1:05:40
aus Schweden geworden ist, um die Insel rum.
1:05:40–1:05:43
Die haben gesagt, die waren auf Quarantäne-Patrouille.
1:05:44–1:05:47
Dann sind die gestanden. Irgendwie sieben Soldaten und so weiter kommen halt
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so in diese typischen Zombieszenen.
1:05:50–1:05:53
Ja, gehen halt in den Tunnel rein, kommen nur noch drei raus und so weiter.
1:05:53–1:05:56
Also werden nach und nach von den Zombies dezimiert.
1:05:56–1:05:58
Aber auch sehr schön inszeniert alles.
1:05:59–1:06:03
Ja, so ein bisschen wie Black Summer. Das ist auch, was ich erwähnt habe.
Micz Flor
1:06:03–1:06:06
Diese Seh. Habe ich auch nie von gehört.
Florian Clauß
1:06:06–1:06:09
Oh, die ist so, das ist wirklich so immersiv.
1:06:10–1:06:17
Ich kenne auch andere Zombie-Filme, die nicht ranreichen an diese Suspense.
1:06:17–1:06:20
Die legt dich einfach komplett runter.
1:06:21–1:06:24
Das ist wirklich Wahnsinn. Black Summer, große Empfehlung.
1:06:25–1:06:28
Aber dann kann man nicht schlafen, weil man so viel Adrenalin im Blut hat.
1:06:29–1:06:33
Das ist wirklich diese typischen Tunnel-Szenen, wo die dann durchgehen und du
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siehst dann nur dann irgendwie den Lichtschein der Stirnlampe.
1:06:38–1:06:43
Und dann diese Jump-Cuts, die dann entstehen, wenn du dich umdrehst und dann steht ein Zombie da.
1:06:43–1:06:48
Also du hast dann diese Szenen und zurück bleibt dann im Prinzip einer,
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der Eric heißt, aus Schweden kommt.
Micz Flor
1:06:52–1:06:54
Wie die anderen werden alle platt gemacht, von Alphas oder was?
Florian Clauß
1:06:54–1:06:57
Ja, die werden halt von den anderen Zombies plattgemacht. Die kommen in so eine
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Herde rein und einer nach dem anderen wird plattgemacht und einer überlebt.
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Du siehst dann halt so parallel dazu geschnitten, siehst du,
1:07:06–1:07:10
wie Spike und seine Mutter in eine Tankstelle flüchten.
Micz Flor
1:07:10–1:07:12
Die heißt nur noch Hell.
Florian Clauß
1:07:12–1:07:13
Das ist auch so ein klassischer Witz.
Micz Flor
1:07:14–1:07:14
Das ist lustig.
Florian Clauß
1:07:15–1:07:20
Auf der Flucht vor dem Alpha. Und die Infizierten kommen nach,
1:07:20–1:07:23
aber die kriegen alle keine Luft mehr, Weil in dieser Tankstelle sich dann halt
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so ein Benzolteppich gebildet hat, der auf so einer gewissen Höhe dann da die
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ganze Luft nimmt, giftig wird.
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Und Eric schießt von oben rein und der ganze Teppich, der Benzolteppich,
1:07:35–1:07:37
fängt dann halt an zu brennen.
1:07:37–1:07:39
Und die sind halt unten und können sich damit retten.
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Und die ganzen Zombies verbrennen. Und dann gibt es dann diese Schicksalsgemeinschaft
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von den Dreien, Eric und die beiden.
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Und die Mutter sagt schon, also Eric ist halt so ein Typ, der dann erzählt,
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ja, seine ganzen Freunde sind Essenslieferanten geworden, aber er wollte was
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Sinnvolles machen in der Welt und deswegen ist er zum Militär gegangen.
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Alle um ihn herum, alle Kollegen wurden halt dezimiert. Also die Frage,
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wie viel sinnvoll ist, das eigene Leben dann für sowas herzugeben, die sind dann...
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Weiter auf der Flucht von Infizierten. Und dann kommt diese Szene,
1:08:17–1:08:19
wo dann die Mutter in einem...
Micz Flor
1:08:19–1:08:21
Dann sind sie zu dritt jetzt. Und der Doktor?
Florian Clauß
1:08:22–1:08:23
Der Doktor kommt ja später.
Micz Flor
1:08:23–1:08:25
Ach so, okay, du bist zurückgesprungen.
Florian Clauß
1:08:25–1:08:28
Ich bin zurückgesprungen. Es gibt dann diese Szene, wo die Mutter auf einmal
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in so einem Zug hört sie Schreie.
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Und dann geht sie auf einen Abteil zu und sieht dann, wie so eine Infizierte
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da so schreit und denkst erst mal, geh weg, geh weg.
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Und dann ist es aber so, dass die Infizierte schwanger ist und die Mutter spürt
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so, okay, das ist hier eine Geburtsszene.
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Und sie fängt dann an, das ist halt total kitschig auch, aber irgendwie so völlig
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übertrieben, wo es dann halt wirklich so wieder funktioniert.
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Nämlich dann hilft sie der Infizierten bei der Geburt.
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Sie reichen sich dann die Hand und dann kommt das Kind raus.
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Und das Kind ist nicht infiziert.
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Der Doktor wird später sagen, das ist das Wunde der Plazenta.
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Ja, also es kommt diese ganze Covid-Lernkurve rein, die wir alle mitgemacht haben,
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ja, also was dann die Plazenta alles abhalten kann und es wird das Baby geboren,
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das Baby kommt, also es ist halt so,
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es ist eines von diesen beiden starken Bildern, die ich meine,
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ja, so das, der schwangere Grab, das ist ja auch so eine,
1:09:29–1:09:34
also das heißt, das Leben, das Leben gebärnde Tote, ja, das ist ja,
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Deutlicher könntest du es ja nicht machen. Dieses Baby kommt und sie nimmt das Baby mit.
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Eric schießt dann erst mal die Mutter tot, weil die dann wieder so einen Rage-Modus verfällt.
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Schießt sie tot, dann kommt da hinten der Alpha.
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Man weiß es nicht, das ist wahrscheinlich nicht der Vater, weil sonst hätte
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das Kind ja quasi, hätte ja den Virus.
Micz Flor
1:09:58–1:10:00
Wenn er dann befürchtet werden würde von einem.
Florian Clauß
1:10:00–1:10:04
Also deswegen ist anzunehmen, dass die dann halt im schwangeren Zustand,
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in diesem Zustand dann gebissen worden ist.
Micz Flor
1:10:06–1:10:09
Biologisch, glaube ich, ist es ja wirklich so, wenn diese zwei Zellen,
1:10:10–1:10:13
das würde auch ohne, aber egal, würde auch ohne gehen, glaube ich.
Florian Clauß
1:10:13–1:10:18
Okay, also vielleicht, ja, ich bin jetzt davon ausgegangen, dass das nur so
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passieren kann, dass sie halt quasi im schwangeren Zustand infiziert wurde.
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Die nehmen das Baby, der Alpha zieht auch erst mal dem Eric die Wirbelsäule raus.
Micz Flor
1:10:30–1:10:31
Ach, der ist dann schon tot.
Florian Clauß
1:10:31–1:10:34
Der ist dann tot, ja. Der ist dann tot. Und da kommt halt diese Szene,
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wo die mit dem Baby, deswegen bin ich zurückgesprungen, mit dem Baby auf dem
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Arm wegrennen und der Alpha hinter ihnen her und dann kommt dieser Pfeil.
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Und dann folgen wir dem Dr. Carson, der hat sich dann, man sieht auch, da ist eben das Feuer.
Micz Flor
1:10:53–1:10:56
Das ist Voldemort, der Schauspieler.
Florian Clauß
1:10:56–1:10:59
Das ist der Wolle, die Fans, genau. Die gehen dann halt auf so ein Seil,
1:11:00–1:11:04
wo dann halt quasi über so einen Graben, wo dann sagt, ja, das hält dir etwas ab.
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Und du siehst, du folgst erst mal den Blicken nur so, also den Blicken der Schauspielerin.
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Und dann sagt er, was ist denn das hier?
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Und dann sagt der Doktor Gersen, ja, auf diese Frage habe ich 13 Jahre gewartet.
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Und dann kommt halt dieser Shot und das ist halt so das, was wir vom Trailer her kennen,
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dass du siehst halt erstmal Türme aus Knochen, ja, also so Türme und dann kommt
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diese Schädelskulptur, die dann ein ganzer, also die ganze Skulptur aus Schädel ist, ja. Dr.
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Kersen ist dann derjenige, der dann halt das Ganze als Memento Mori,
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also den Toten, erinnert. Du bist selber sterblich.
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Er ist eigentlich ein totaler Schamane, gleichzeitig aber die Figur in dem Film.
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Die größte Compassion, also das größte Mitgefühl entwickelt.
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Und er aus dieser Situation heraus den Toten erneut, will, möchte und den an ein Denkmal setzt.
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Und das ist nochmal so ganz deutlich, das ist nämlich dieses zweite Bild,
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das ganz deutlich zeigt, dass im Tod sind alle gleich, diese Schädel,
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die haben noch den, also genau, er hebt dann noch die,
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Kopf von Eric auf und kann man auch gebrauchen. Und dann fängt er an,
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sein Ritual zu machen, wo dann so ein Stahltank,
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wird dann halt der Schädel gebleicht, eingekocht und über das Feuer gehalten
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und dann kommt der halt quasi als blanker Schädel raus und er sucht ihm dann einen Platz.
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Also das heißt, er macht Kunst, er macht Knochenkunst.
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Und damit knüpft er auch wieder so an diese ganz alten Rituale,
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die du auch in verschiedenen anderen Kontexten findest, wo dann halt,
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ich weiß nicht, du kennst vielleicht diese.
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Es gibt von Svankmeyer, Jan Svankmeyer ist so ein Experimentalfilmer,
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Animationsfilmer, der Alice in Wonderland gemacht hat, so in den 70ern, 80ern.
Micz Flor
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In Tscheche, oder?
Florian Clauß
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In Tscheche. Und es gibt in Tschechien, das war einer deiner ersten Kurzfilme,
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gibt es so eine Kirche, die auch mit irgendwie so 40.000 Knochen und Schädeln
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und so weiter ausgestattet ist.
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Und da lässt die Knochen dann tanzen, hat einen Animationsfilm aus diesen ganzen
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Skulpturen und aus diesen ganzen Sachen gemacht und das ist sehr,
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ich hatte den auch damals wirklich gesehen,
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glaube ich so Anfang der 90er oder so, da gab es so eine Zeit, wo man total gerne.
Micz Flor
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The war is out.
Florian Clauß
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Wo man so Swankmaier-Filme geguckt hat.
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Oder die Katakomben von Paris, die ich auch vor nicht allzu langer Zeit besucht habe.
Micz Flor
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Mit dir kann man einfach über alles reden.
Florian Clauß
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Und es hat mich massiv beeindruckt. Es war eh so ein Tag in Paris.
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Das war vor ungefähr zwei Jahren.
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Das muss ich kurz als Anekdote einstreuen. da war ich erst in den Katakomten
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ich wusste nicht so richtig was mich erwartet,
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ich kannte natürlich die Bilder und so weiter und dann habe ich mich so ein
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bisschen von der Gruppe gelöst weil ich halt nicht irgendwie diese ganzen Audioguide durchgehört habe,
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sondern ich bin halt einfach weitergegangen und habe dann halt die Situation
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im Audioguide übersprungen war dann halt teilweise alleine in diesen Gängen und das ist wirklich,
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überwältigend wenn du dann halt diese angehäuften Schädel siehst, wenn du diese,
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Arrangements dann von Knochen und Schädeln.
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Und es wird immer mehr, es wird immer mehr. Du denkst so, oh,
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oh, oh, noch eine Abzweigung.
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Und du bist halt so mitten, also du läufst bestimmt so ein, zwei Kilometer,
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die dann zugänglich sind, läufst du da lang und findest halt immer mehr solche
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Skulpturen. Also wirklich überwältigend.
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Am Ausgang kommst du ganz woanders raus. Da werden die Taschen kontrolliert.
Micz Flor
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Da hast keiner Knochen mitnimmt.
Florian Clauß
1:15:10–1:15:13
Mir kam halt gerade dann einer, ich wollte hochgehen. und du gehst dann halt
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relativ tief runter und dann wieder hoch.
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Und dann kam mir einer entgegen und dachte, wieso geht der nicht raus?
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Und dann war mir klar, dass der wahrscheinlich irgendwie so einen Schädel in
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der Tasche hatte und dann halt irgendwie, dass der Controller entgehen wollte.
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Also als ich dann aus diesem Knochenlager, diese Katakomben sind ja so entstanden,
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die Pest in Paris gewütet hat und irgendwann gab es dann halt nicht mehr genügend
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Platz und dann haben die halt die alle irgendwie so in die also Löcher gegraben,
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die Leichen runtergeworfen und dann mit Kalk überdeckt und so weiter und dann
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lagen die ganz lange da und irgendwann haben dann halt so Mönche angefangen
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aufzuräumen und halt diese Kunstwerke zu schaffen,
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also das war auch so dieses Memento Mori und ich.
Micz Flor
1:16:00–1:16:05
Bin mir sicher, ich habe auch in der Folge über Drood von Charles, also,
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über Charles Dickens, von Dan Simmons darüber gesprochen,
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wie der Erzähler einen Plan, Charles Dickens umzubringen und ich glaube,
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in der Kirche von Rochester dann den Typ besticht, der sich um die Kirche kümmert
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und die haben dann auch so schmale Pfad und der zeigt dir so einen Ort, wo er dann,
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die Gebeine eben von Charles Dickens dann verschwinden lassen kann.
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Also dann entlässt man das hinein in die Ewigkeit. Das ist Teil der Vergangenheit
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in der Zukunft. Aber nicht mehr der Gegenwart. Back to the 28th.
Florian Clauß
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Ich wollte noch so weiter erzählen, weil dieser Tag in Paris war dann so intensiv.
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Ich habe mich dann mit Karin Friedhof Montparnasse getroffen.
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Montparnasse ist so einer der schönsten Friedhöfe in Paris, wo so lauter bekannte
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Persönlichkeiten begraben sind.
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Simone de Bois, Sartre, nicht Camus, Sartre, dann Genspo und Agnes Verda. Also die ganzen,
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Die ganzen großen Persönlichkeiten sind da begraben.
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Und wir sind dann halt extra zu diesem Friedhof gegangen, weil kurz vorher Jane Birkin gestorben ist.
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Und die wurde dann auch dann, also sie hatte kein eigenes Grab,
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sondern sie wurde dem Grab ihrer Tochter beigesetzt.
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Aber das war dann halt so, weil wir das Grab sehen wollten.
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Und danach, das ist dann Montparnasse, das ist dann direkt um die Ecke,
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ist diese Foundation Cartier, die immer sehr schöne Ausstellungen hat.
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Und da war er von Ron Mück, war eine Ausstellung, ich weiß nicht,
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ob du Ron Mück kennst, den kennst du garantiert, Bildhauer, der ganz filigrane
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Figuren, die lebensecht sind, also zum Beispiel so ein Säugling.
Micz Flor
1:17:46–1:17:50
Ja, aber wo die Proportionen manchmal nicht stimmen, wo es so groß ist,
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den habe ich in London gesehen.
Florian Clauß
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Oder dieser Mann, der dann halt so skeptisch auf so einem Boot sitzt,
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meistens ist das er selber und dann halt auch so eine andere Proportion.
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Oder da waren halt auch so Hunde, so Dobermänner, die dann halt aber so ganz
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bedrohlich, und die waren riesengroß bis in diesen Raum gegangen.
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Und die Leute haben sich wirklich nicht getraut, zu diesen Hunden zu gehen.
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Und dann ist es wieder so ein Schutzraum um die Hunde entstanden,
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weil das einfach so eine Bedrohung, weil die so real ist.
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Und dann gab es halt auch, und das hat dann wieder so gepasst zu diesen,
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gab es halt so eine Installation, die den ganzen Raum oben eingenommen hat.
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Und zwar hat er so Riesenschädel, also auch so menschliche Schädel,
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hat er dann halt in Riesengroß, die waren halt im Durchmesser so teilweise 1,
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2 Meter, angehäuft, dass die auch dann so rumlagen.
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Und ich habe dann auch so ein Foto von mir gemacht, kurz vorher mit den Katakomben
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und dann mit dem Riesenschädel, das war halt so ein Totentag.
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Das war alles so völlig verdichtet.
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Vielleicht kann ich da auf der Seite noch so ein paar Bilder ablegen von dem.
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Aber das wollte ich nur mal so als Anekdote einstreuen, weil mir das dann halt
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so irgendwie, das war schon eigentlich, es ist schon was sehr Nahbares,
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weil also die Vorstellung...
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Alle gleich sind im Tod und dass dann letztendlich so dieser Schädel als so
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ein, der ja auch nicht mehr so unterscheidbar ist, also schon,
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aber diese Individualität verliert sich ja dann in so Knochen.
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Also vielleicht sieht man ja irgendwie noch einen Bruch irgendwo,
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der dann halt wieder was Individuelles hat, aber wenn das dann halt so allein
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von der, was dann übrig bleibt, ist ja alles gleich.
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Also dieses totale Gleichheit nach dem Tod, Und das ist ja dieses Memento Mori,
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dass nach dem Tod sind wir alle gleich.
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Also sowieso, der Tod macht uns
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alle, dadurch, dass der Tod eintritt als Ereignis, macht es uns gleich.
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Und nach dem Tod ist man irgendwie dann einer von vielen und dann einfach mehr Respekt im Leben.
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Und das ist halt diese Figur des Kerls, der eben genau dieser achtsame Typ,
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der diese Ambivalenz zwischen, also signifikant irgendwie ein Schamane,
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aber ein hochgebildeter Wissenschaftler ist, der dann das Beste versucht aus
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der Situation zu machen.
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Und er untersucht dann die Mutter von Bike und kommt dann relativ schnell und
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klar darauf, dass sie halt Krebs im Endstadium hat,
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weil dann die Lymphdrüsen schon geschwollen sind und wahrscheinlich Gehirntumor,
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der dann gestreut hat und dass sie eigentlich keine Überlebenschance hat.
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Und dann wird es halt so ein bisschen komisch weil es ist dann so dass die mutter
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dann einwilligt okay und der sohn wird dann durchgelegt so durch auch so einen
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pfeil wo er nicht mehr so viel machen kann hat das kind auf den arm und guckt
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dann halt so und die mutter sagt dann halt so ja zum tod und der,
1:21:02–1:21:04
der doktor macht gleich einen schädel aus.
1:21:06–1:21:10
Du siehst dann halt so, okay, sie kriegt dann auch so einen Fall, der sie tötet.
1:21:11–1:21:15
Und dann kommt er mit dem Schädel wieder von der Mutter und sagt zum Jungen,
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hier, das ist deine Mutter, such den besten Platz für sie aus.
1:21:20–1:21:21
Und dann knattert er ganz nach oben.
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Und beim Morgen und beim Sonnenaufgang wird dann der Schädel ganz oben hin positioniert.
1:21:27–1:21:30
Und dann wird es natürlich so ein bisschen in den Kritiken, wird dann auch gesagt,
1:21:30–1:21:34
Ja, aber dann sind ja nicht alle gleich. Dann kriegt die Mutter den besten Platz.
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Den hellsten Schädel hat sie auch noch. Nee, aber ich finde das aber so ein
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starkes... Total verkitscht. Das ist aber ein gutes Bild.
Micz Flor
1:21:41–1:21:42
Ja, was macht das Bike da?
Florian Clauß
1:21:43–1:21:47
Ja, ich finde auch, die Trauerarbeit von den Jungen ist sehr verkürzt.
Micz Flor
1:21:47–1:21:48
Ich hörte gerade sagen, das ist richtig.
Florian Clauß
1:21:48–1:21:54
Ja, ich sehe ja so, okay, ja, scheiße, mh. Aber gleichzeitig ist es wieder so ein Ubleveling.
Micz Flor
1:21:54–1:21:58
Und der guckt dann quasi zu? Nee, nee, nee, der ist dann paralysiert.
Florian Clauß
1:21:58–1:22:01
Hat das Kinn. und du hast einen Schnitt und am nächsten Tag kommt dann,
1:22:01–1:22:04
am Morgengrauen wurde sie dann schon zum Schädel verarbeitet.
Micz Flor
1:22:04–1:22:07
Und das Bike ist immer noch betäubt und steht mit Kind herum.
Florian Clauß
1:22:07–1:22:10
Genau, der wacht dann auf und kriegt den Schädel und zack.
Micz Flor
1:22:11–1:22:12
Und das Kind ist bei ihm noch.
Florian Clauß
1:22:12–1:22:17
Ja, ja, alles. Und dann kommt halt dieser, also das finde ich als Bild schon
1:22:17–1:22:22
an für sich stark, aber das was es noch viel stärker macht ist,
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er geht dann wieder zu Hause zurück, kommt dann halt auch ohne große Hindernisse
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an und das Einzige, was er macht, ist dann das Kind an das Tor zu hängen.
1:22:34–1:22:39
Und dann schreibt er noch einen Brief an seinen Vater in diesem Bett,
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wo das Kind drin liegt, dass er nicht nach ihm suchen soll und dass das Kind
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den Namen seiner Mutter hat.
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Und das eigentliche Bild ist, er geht mit seiner kranken Mutter weg und kommt
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mit dem Kind, also er tauscht quasi die Mutter aus.
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Das heißt, so dieser Generation Shift, den er macht. Mutter,
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Kind, Neugeborenes, das ist ja auch so.
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Dieses gebärende Grab wird ja die Mutter ausgetaucht.
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Und ich finde, stärker kann man das halt nicht in so einem narrativen Bild verpacken.
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Also diese Folie des Todes, die so omnipräsent ist, dann dazu nutzen,
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dann halt so das Leben wieder zu erzählen.
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Das Leben dann ist halt total stark.
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Gleichzeitig auch sehr übertrieben. Aber für mich hat es total gut funktioniert.
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So, dann geht er und dann kommt, ja der Vater ist dann halt so,
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der wird noch eine Rolle spielen.
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Das sind dann alles so, dann ist schon Flut, er kann nicht, also er hat dann
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gesehen, dass der Sohn dann wieder weg ist und er kann ihm nicht folgen,
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weil der quasi geflutet ist, der Weg.
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Und das wurde auch am Anfang erzählt, wenn du dann halt in die Flut,
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dann wirst du abgetrieben, bist garantiert tot.
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Also es ist schon klar, dass alle bei Flut nicht überqueren können und du siehst
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dann, wie der Junge dann irgendwo so...
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Am Wegesrand hat sich so einen Fisch gefangen, den gerade grillt.
Micz Flor
1:24:00–1:24:01
Da kommen Infizierte an.
Florian Clauß
1:24:01–1:24:05
Die sich dann, der Junge muss dann halt einpacken. Ist schon viel cooler geworden.
Micz Flor
1:24:05–1:24:07
Ist dann halt nicht mehr so panisch.
Florian Clauß
1:24:07–1:24:11
Kommt eine Horde von Infizierten an. Der Fisch, der wird dann auch erst mal
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gleich von Infizierten gegessen.
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Okay, Proteine muss ich essen. Die sind auch gebraten, habe ich lange nicht mehr gehabt.
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Und der Junge fängt dann an eben zu rennen und kommt an so eine Wand,
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wo er nicht immer weiterkommt und schießt dann halt, macht Halt und schießt
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dann halt so ganz präzise die einzelnen Infizierten ab.
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Und es werden aber immer mehr. Und dann kommt auf einmal jemand von oben an
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die Stimme und sagt so, guter Schuss.
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Und da kommt nämlich der Jimmy vom Anfang als Kind, kommt dann quasi als Erwachsener.
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Und dann sind das diese Drooks, die alle so ein Adidas.
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Und es wird total, also da wird es halt irgendwie so ein Punk-Film.
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Es wird so total trashig.
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Du siehst halt irgendwie so schlecht zusammengecuttet, wie die dann halt sich
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dann mit irgendwelchen Lanzen so hin und her schwingen.
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Und dann halt so, dann die Zombies abstechen.
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Also total übertrieben, total over. und er, das ist halt so wie so eine Gang,
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der hat dann so alle möglichen Goldschmuck und Jimmy und so weiter umhängen.
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Ja, und das sind dann die Jimmys. Als die dann halt erledigt wurden,
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dann meinte der dann Jimmy so, willkommen in meiner Gang oder so,
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hat ihn dann quasi so aufgenommen.
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Dann ist das Ende und der Cliffhanger zur nächsten Folge.
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Ja, das ist jetzt so mal der Film, komplett nacherzählt, emotional auch versucht,
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die Stimmung einzufangen, aber so...
Micz Flor
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Also es ist irgendwie viel Adrenalin drin.
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Und lassen wir mal gerade, wir können Zäsou kurz machen zur Tour.
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Wir sind jetzt hier an der Storkorstraße.
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Und ich habe jetzt irgendwie, waren wir hier auch mal? Nee, da waren wir,
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wir waren hier mal mit Luke, sind wir hier lang gefahren irgendwie.
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Aber das war zu deinem Geburtstag, da haben wir nichts aufgenommen.
Florian Clauß
1:25:54–1:25:57
Nee, da haben wir nichts aufgenommen. Wir waren auch mit, ich glaube,
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mit einer Stromgitarren-Folge von dir.
Micz Flor
1:26:00–1:26:04
Nicht weit von hier, auf der anderen Seite, am Fan-Fool. Ja,
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genau. Und dann sind wir so hier lang gelaufen.
Florian Clauß
1:26:06–1:26:10
Aber das war in der Nähe, Stolkauer Straße. Es gab mal diesen Tunnel.
Micz Flor
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Wollen wir da rüber oder wollen wir lieber da lang gehen?
Florian Clauß
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Ich würde jetzt in dieses Neubaugebiet, da würde ich nochmal kurz zurückgehen.
Micz Flor
1:26:16–1:26:20
Ja, gerne, weil ich finde auch irgendwie, von der Stimmung möchte ich gerne hierbleiben.
Florian Clauß
1:26:20–1:26:23
Ja, ich würde nicht über den S-Bahn ringen.
Micz Flor
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Ja, genau, das ist die andere Seite. Hier kann man erzählen,
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da drüben muss man kämpfen.
Florian Clauß
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Genau, das war jetzt so auch in allen...
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Bandbreiten, was mich da auch beschäftigt hat, also diese ganze Kulturgeschichte dieses.
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Totenkultes, also da kannst du auch ewig tief reintauchen und da alles mögliche
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rausholen und das finde ich aber, ich finde ästhetisch hat er das ziemlich gut
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geschaffen, dass der Film,
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ich hab's am Anfang schon mal erwähnt, dass der sich nicht so deterministisch
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wie, was ich so kritisiert an den Nosferatu-Filmen, was mich da so gestört hat,
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dass da so ein Programm abgezogen wird und dass du genau weißt,
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wenn der jetzt hier an dieser Stelle anfängt,
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hört der an der anderen Stelle wieder auf und es wird genau das passieren, was zu erwarten ist.
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Ellen Hatter wird sich opfern, die wird sterben und es ist alles so nach Plan.
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Und dieser Film hat in seiner, also es hat schon, fühlt sich total leicht und
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frei an, der gibt einem einfach ein gutes Gefühl nach der Apokalypse.
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Und das ist halt genau das, was ich mir am Anfang gefragt habe,
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also und was auch der Trailer erstmal so versprochen hat dass die Apokalypse
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so schwer ist und so deterministisch dass es da eigentlich nur so Unheil gibt,
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und Monstrosität aber er löst es, dieses Heart of Darkness, was da so,
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diese Insel die der Doktor dann halt in dem Trailer, da siehst du ja schon diese
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Skulptur und denkst so, oh, das ist ja wie bei Apokalypse, now heart of darkness.
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Und dieses heart of darkness wird dann auf einmal so zu einem heart of kindness.
1:28:05–1:28:08
Es wird einfach so...
Micz Flor
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Hast du das irgendwo gehört? Nein, nein, es ist von mir. Wow, heart of kindness.
Florian Clauß
1:28:13–1:28:15
Heart of kindness. Du gehst halt wirklich so...
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Durch diese Apokalypse und erlebst wieder eine neue Menschlichkeit.
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Und das finde ich halt irgendwie ganz toll an dem Film, dass der so eine Hoffnung aufbaut.
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Und im Vorfeld habe ich ja auch dann mich mit allen möglichen Chatprogrammen
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unterhalten, ja, mit Gemini oder mit Sonnet und so weiter.
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Ja, was würden die denn dann so jetzt nach Themen, was ist denn in den letzten
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20 Jahren dann so gewachsen?
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Ja, und dann kam natürlich Covid. Covid ist ganz, ganz präsent,
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auch bei der Stoffentwicklung von Danny Boll gewesen.
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Wie wir dann halt irgendwie mit Covid umgehen und diese Infektion.
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Und das war ja diese Parallelität, was er dann halt schon mit 28 Tagen dann
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so ausführlich erzählte.
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Ja, aber auch diese Spaltung der Gesellschaft hatte ja auch als Thema mit dieser
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Gemeinschaft, die sich da so militärisch hochgerüstet hat.
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Die Gesellschaftsspaltung, auch diese Ignoranz, die dann auch bei den Leuten,
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die dann nicht weiter schauen, nicht offen sind.
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Aber Klima, eine Klimakrise, das ist ja so diese ganze Flüchtlinge,
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die dann halt auch durch diese Klimaveränderung entstehen.
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Das ist ja auch das Heer der Infizierten.
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Also wie kann man damit umgehen? Und irgendwie schafft der Film dann auch positive
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Stimmung zu machen, wo du dann halt nicht so niedergeschlagen aus dem Kino gehst
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und denkst halt irgendwie so,
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morgen ist das Ende der Welt und wir haben keine Chance.
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Und das finde ich halt toll und ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt,
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ob das jetzt auch so weiter in die Richtung geht oder ob nochmal alles umgekippt
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wird und es komplett anders erzählt wird.
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Also da möchte ich mal gucken.
1:29:53–1:29:59
Was lustig ist, vielleicht das nochmal so am Ende als Geschichte,
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weil ich hatte nämlich dann Gemini,
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aufgefordert, er solle mir einen Plot schreiben für eine Fortsetzung.
Micz Flor
1:30:07–1:30:09
Vorher kommt Luke und abschluss kommt Gemini.
Florian Clauß
1:30:09–1:30:13
Er soll mir einen Plot schreiben, wie er die Geschichte dann halt erzählen,
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was er mit 28 Jahren machen würde.
Micz Flor
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Wollen wir mal ganz, bevor du es jetzt liest, warum liest du mir das jetzt vor?
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Weil, also das ist jetzt nicht, das sind nicht deine Gedanken,
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sondern das ist quasi so Cut-Up-mäßig. Du hast entschieden, dass das jetzt gut ist.
Florian Clauß
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Nein, ich will auch wieder hier eine Anekdote dazu erzählen.
Micz Flor
1:30:31–1:30:35
Okay. Weil die Anekdote ist, ich dachte, ich saß in dem Film und dachte so.
Florian Clauß
1:30:36–1:30:41
Scheiße, hat Gemini irgendwo die hat das irgendwo mitbekommen,
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wie der echte Plot ist, weil es fängt halt wirklich so an, warte mal,
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ich muss mal kurz suchen, dass da so,
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so ein paar Sachen drin vorkommen, die dann tatsächlich auch in diesem Film vorkommen, ja.
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Der geht auch nur ganz kurz, der Plot. Also hier, genau.
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Bedankt Sie erst mal für die Aufgabe.
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Storyline von Kevin E. 28 years later, The Silent Bloom.
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Also, die neue Bedrohung, die stille Blüte.
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Und jetzt schreibt er, der ursprüngliche Rage-Virus ist nicht verschwunden,
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sondern hat sich angepasst. Okay, Haken hinter, ja.
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Er ist nicht mehr so aggressiv und so schnell tödlich. Stattdessen hat er eine
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neue Form angenommen, die stille Blüte.
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Diese neue Variante befällt Menschen, aber anstatt sie in rasende Bestien zu
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verwandeln, führt sie zu einer langsamen, schleichenden Degeneration des Geistes.
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Die Infizierten werden apathisch, verlieren ihre Erinnerungen und Emotionen,
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bis sie schließlich zu leeren Hüllen werden, die nur noch grundlegenden Instinkten
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folgen, aber nicht dem Drang zur Gewalt. Sie sind wie lebende Tote,
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die langsam in sich selbst zerfallen.
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Das Tückische, die Inkubationszeit ist lang und die Symptome sind anfangs subtil,
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oft als Depression oder Trauma fehlinterpretiert.
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Und jetzt kurz weiter, die Überlebenden, eine kleine isolierte Gemeinschaft
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hat sich in den schottischen Highlands
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etabliert in einen ehemaligen Militärbunker. Punkt, Punkt, Punkt.
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Und ich dachte so, scheiße, hat Gimini irgendwo das hergegeben.
Micz Flor
1:32:13–1:32:14
Wegen der Slowloads?
Florian Clauß
1:32:14–1:32:17
Ja, nee, nee, wegen der Mutter. Weil ich dachte dann halt so,
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weil am Anfang kamen ja gar keine Infizierten, das wurde ja noch gar nicht erzählt,
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aber die Mutter hat ja so Anleihen, als ob sie dann halt quasi,
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und dann dachte ich so kurz,
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sie hat den Virus und der ist in einer mutierten Form und dann hat Gemini recht,
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weil sie verliert ja auch immer wieder das Gedächtnis und wir sind in den schottischen Highlands,
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also in den ganzen Highlands und nicht im Militärbunker, aber ich dachte so,
1:32:39–1:32:43
nee, das kann doch nicht sein, oder? Ja, aber war es nicht.
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Aber ich fand es jetzt irgendwie so ganz, es ist nicht unklever, wollen wir mal sagen.
Micz Flor
1:32:47–1:32:49
Nee, nee, gar nicht. Ich meine, ich finde es halt total spannend,
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was jetzt auch nochmal kam mit diesem Mutieren und so, weil du hast ja diese
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relativ komplexen Verhaltensweisen jetzt von den Slowlows, von den Alphas,
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die ja dann einerseits scheinbar freier sind in ihrem Denken,
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aber andererseits eben auch,
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Natürlich in dem Korridor, dass ich bin infiziert. Also da gibt es dann auch
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Grenzen, die sich nicht überschreiten können.
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Und dann ist es ja fast eher so ein Gefühl von parasitärem, also nicht so ein
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Virus, Tollwut oder so, sondern so etwas Parasitäres, was halt komplexe Verhaltensweisen
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irgendwie herstellt, auslöst oder so.
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Also finde ich interessant, dass es sich fast eher so anfühlt wie so eine Co-Evolution.
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Bei 28 Jahren später ist das vielleicht einfach in zu kurzer Zeit.
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Aber die Idee, dass halt da irgendwie die Dinge gemeinsam mutiert sind.
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Die Mutation der Menschen jetzt nicht so sehr auf so einer körperlichen Ebene,
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sondern auf einer Verhaltensebene, dass die dann halt irgendwie eben diese Slow loswerden, essen.
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Aber das ist, also die, oder die andere Frage wäre halt, wenn man jetzt forscht,
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wie das so sein konnte, würde man forschen, wie der Virus sich verändert hat
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oder würde man forschen, wie die Menschen sich verändert haben oder ob das, wie das zusammenkommt.
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Weißt du, wie ich meine? Weil ich finde halt irgendwie ist es für mich,
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wenn man sagt, der Virus hat mutiert und macht jetzt die Slowlos oder die Alphas
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oder hat noch ein paar Normale, das greift irgendwie nicht.
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Ich habe das Gefühl, dass es eher um so ein Zusammenspiel geht von Virus und Host.
Florian Clauß
1:34:12–1:34:17
Ja, vielleicht, aber ich hatte dann eher die Idee, das ist so ein bisschen wie
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in der Biologie mit der adaptiven Radiation, hatten wir auch mal.
Micz Flor
1:34:22–1:34:24
Ja, deshalb frage ich auch dich.
Florian Clauß
1:34:24–1:34:30
Das heißt, du hast irgendwie ein abgeschlossenes Biotop, was dann erstmal keine
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anderen Umwelteinflüsse hat.
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Und in diesem Biotop kann sich dann halt was entwickeln.
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Und das war ja für mich halt nochmal diese spannende Frage, was passiert denn
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nach so einer Apokalypse?
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Was wollen wir denn überhaupt für einen Film drehen?
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Und dann gibt es halt natürlich ein Setup, ist halt diese Gemeinschaft,
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absolut nachvollziehbar in Worldbuilding.
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In dem Interview hat Danny Boyle auch gesagt, ja, was machen wir denn jetzt?
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Also natürlich kannst du hier diese Metropolengeschichte erzählen,
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wo dann halt die Skyline von 28 Jahren dann stillgelegen hat und überwuchert ist.
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Das, was Last of Us macht, der generiert diese Bilder. Aber es ist halt ein
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wahnsinns Budgetaufwand.
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Und dann war auch für die klar, nee, das wollen wir nicht. Wir wollen eine abgeschlossene,
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wir wollen eine Geschichte in einer Welt erzählen, die möglichst eben untouched ist von Menschen.
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Und dann war halt auch dieses Location-Scouting-Problem, weil überall eben irgendwo
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schon Signaturen von Menschen drin sind.
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Das ist erstmal die Landschaft zu finden und da bietet sich natürlich diese
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schottischen Inseln an, weil die dann halt schon mehr oder weniger ein Biotop
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sind. Und das heißt, da hat sich jetzt sowas entwickelt.
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Und die Frage ist jetzt, du hast dann halt diesen...
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Du hast ja diesen Glin der anderen Gesellschaft mitbekommen durch Erik,
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der dann angefangen hat, irgendwie so,
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also der hatte auch ein Handy, der hatte auch ein Handy, da hat er seine Freundin
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gezeigt, da gab es auch so dieser Lacher, ja, also dann guckt er,
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die Freundin hat da so Botox-gespritzte Lippen und dann sieht das der Junge,
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der sagt, okay, was ist das?
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Dann meint er so, ja, die sieht ja aus wie meine Cousine, wenn die halt Meeresfrüchte
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isst, dann kriegt die auch so dicke Lippen.
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Das war halt auch so ein Lacher, also eigentlich wirklich banal,
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aber trotzdem das so reingeschoben, das ist halt wie so ein Schenkelklopfer,
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was man eigentlich hier im Zombiefilm so erwartet.
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Aber du weißt, da draußen gibt es noch andere Gesellschaftsformen und das ist
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das, also vielleicht ist ja diese Insel, dieser Quarantäneraum,
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Der ist vielleicht gar nicht so groß.
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Vielleicht ist er nur ein paar Quadrat- oder ein paar hundert Quadratkilometer.
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Und drumherum ist eine ganz normale Zivilisation. Und ab und zu patrouilliert
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man da ein Boot dazwischen.
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Das wird dann nicht erzählt. Und dann gibt es noch die Jimmys und eine ganz
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andere Kultur, wie die haben.
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Das heißt, man kriegt jetzt quasi wie so, wenn du so ein Spiel spielst,
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wo du dann halt so eine Karte erforschen musst.
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Und siehst du langsam quasi die dunklen Areale, wie die so langsam eine Kontur
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und eine Map bekommen, eine Gestalt annehmen.
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Und so habe ich das Gefühl, jetzt können halt verschiedene Geschichten da erzählt
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werden und wir leuchten dann halt jetzt gerade so diese Map aus und schauen,
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was sich dahinter verbirgt.
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Und deswegen weiß ich nicht, ob diese Verbindung zwischen dieser Gemeinschaft
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und den Zombies, ob die dann halt so verschränkt sein muss, weil vielleicht
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es nochmal ganz anderen ist.
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Konstellationen geben kann. Deswegen würde ich mich jetzt da nicht so darauf festlegen.
Micz Flor
1:37:37–1:37:40
Gleichzeitig fühlt es sich so ein bisschen an, wie so ein Psycho-Geographic-Walk
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mit der Karte von, keine Ahnung, New York durch den Dschungel zu laufen.
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Also dieses Gefühl, diese unterschiedlichen Subkulturen, die es da so gibt,
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die haben ja schon sehr was Urbanes.
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Es gibt doch da, wie heißt der nochmal, der Film mit Kurt Russell.
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Snake, die Klapperschlange, genau.
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Da ist es auch so, man muss dann irgendwie so da durchziehen und dann gibt es
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halt, jedes Viertel hat so eigene Kulturen, eigene Behaviour und sowas.
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Und so ähnlich fühlt sich das dann auch an, als ob jemand dann so eine Idee
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von, oder wie heißt dieser eine Film, die Warriors oder sowas,
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wo auch jemand in so einer Warrior-Szene, irgendwelche Street-Gangs,
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jemand hat jemanden umgebracht und jemand war Zeuge und der Zeuge muss sich
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dann irgendwie durchkämpfen, um die Wahrheit zum Schluss irgendwie klarzustellen.
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Und da gehst du dann durch die Stadt durch und hast diese Bezirke,
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in denen eigene Regeln gelten oder so eigene, es ist also wirklich so getrennt.
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Und da musst du dich so ein bisschen dran denken. Das ist ja eigentlich fast
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wie so ein Game of Thrones.
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Also da ist es dann eher noch in so einem mittelalterlichen Landschaftsding drin.
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Aber Psycho-Geographic in dem Sinne ist, dass du dann wirklich zum Beispiel
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von die Klapperschlange irgendwie auf Nordengland legst und sagst,
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okay, jetzt zoomen wir das mal so ein bisschen hoch und dann sind da hinten
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sind die, die am Boden die Dinger fressen.
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Da sind die Alphas, dann kommen da drüben die Soldaten dazu.
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Also das klingt schon so, dass es, wie soll ich sagen, es gibt Grenzen.
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Es gibt Grenzen zwischen den Infizierten.
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Es gibt Grenzen jetzt zwischen, also innerhalb der Infizierten gibt es Grenzen,
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die Alphas, die Slowlots und so.
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Dann gibt es die komplett hermetische, also es gibt irgendwie die ganze Zeit,
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die so Grenzen auch verhandelt.
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Und natürlich die große Grenze dann auch durch den Schamanen, also Leben und Tod.
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Das betrifft alle gleichermaßen, wobei dann auch irgendwie die Infizierten vielleicht
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nicht ganz so viel am Leben hängen oder vielleicht nochmal ein anderes Risiko eingehen.
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Als jetzt die Nicht-Infizierten, das weiß ich nicht.
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Aber ich fand, das war jetzt, ich bin total verschwitzt vom Zuhören,
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du hast diesen Rollercoaster wirklich so mitgerissen.
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Mitgerissen.
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Gerissen, genau. Und die Frage, die ich eigentlich am Anfang stellen wollte,
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die ich dir aber jetzt noch mal stellen möchte, ist halt, ich bin ja kein Horrorspezialist
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und ich bin ja auch kein Zombiespezialist oder Liebhaber, Genre-Liebhaber oder so.
1:40:10–1:40:15
Und du hast ja diese Anführungszeichen die echten Zombies oder nicht echten.
1:40:15–1:40:21
Und die sind jetzt Infizierte und die waren dann rasend schnell und unberechenbar voller Rage.
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Die Ur-Zombies waren ja eher so eine lahme Masse, die so breiig irgendwie dann
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aber trotzdem nicht aufzuhalten war.
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Dann gibt es halt diese World War Z-Filme, wo du dann so eine Mischung hast, so unfassbar viele,
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die dann eher so wie bei Starship Troopers die Insekten einfach so sich an so
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Wänden hochschieben, weil sie alle so sterben und runterfallen, ist alles egal.
Florian Clauß
1:40:45–1:40:50
Das ist so der Hack bei World War Z. Die können rennen und die können halt einfach durch die Masse.
Micz Flor
1:40:52–1:40:57
Was Was macht das für dich? Also was ist dir der liebste Zombie?
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Wo stehst du am meisten drauf?
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Oder muss man die unterschiedlich einsetzen? Kann man überhaupt davon sprechen,
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dass es alles Zombies sind? Warum heißen die Zombies, echt und nicht echte Zombies?
1:41:06–1:41:09
Also es ist komisch, dass ich ein Genre um so unterschiedliche Sachen...
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Man könnte so sagen, ja, es gibt ja die Blutsauger. Es sind die Draculas und die Werwölfe.
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Also da würde man aber vielleicht gar nicht so die in einem Ding sperren.
1:41:20–1:41:22
Und das hat mich wirklich interessiert, weil ich auf einmal gedacht habe,
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so, ja, die sind so ganz schnell,
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und dann hatte ich halt bei dem, was ich so ein bisschen rumgehört,
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rumgelesen habe, dann auch mitbekommen, dass es so dicke, langsame gibt,
1:41:32–1:41:36
wo man auch so sich die Frage stellt, was ist denn Bodyshaming oder kann man
1:41:36–1:41:39
infizierte Bodyshaming oder nicht oder sind die einfach angepasst und so.
1:41:41–1:41:49
Jetzt mit einem Zombie-Genre-Blick auf diese Sache, was macht das mit dir oder was passiert da?
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Also wenn du die unterschiedlichen Naturelle siehst.
Florian Clauß
1:41:53–1:41:59
Ja, nee, ich muss es natürlich erstmal zerpflücken. Ich bin ja schon immer ein
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ganz großer Zombie-Fan gewesen.
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Also vielleicht nochmal Seiteneinschub.
Micz Flor
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Da waren erst Dutzend Zombies auferstanden und du warst schon Fan. Nein, aber es war so.
Florian Clauß
1:42:12–1:42:20
Du hast ja auch den Katz-Film-Podcast über 28 Years Later gehört. Hast du den?
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Und die haben ja explizit,
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Die hatten sich ja alle nicht irgendwie mit diesem Zombie so als Genre,
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konnten die so richtig was anfangen.
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Die sind auch jünger und das fand ich ganz interessant, die Beobachtung,
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nämlich die sind dann so in den 2000ern sozialisiert worden,
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wo dann halt quasi der Zombie als Motiv dann so ein Kultobjekt geworden ist.
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Dann kamen diese ganzen, dann ging es halt los mit dem Remake von Dawn of the Dead,
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von World War Z, dann kam halt auch die Days Later raus, das waren so die 2000er,
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da wurde schon so ein popkulturelles Phänomen der Zombier.
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Ich bin halt damals, in den 90ern, 80ern, habe ich halt wirklich so diese Romero-Filme,
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habe ich geguckt, das Day of the Dead, Dawn of the Dead und natürlich Night of the Living Dead.
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Und das war halt so die Entstehung des Zombiefilms und dann kam der Italo-Splatter
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auf, dann kam halt diese Fulgi, Argento und diese ganzen ultrakrassen.
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Splatterfilme, die dann halt so im Gore-Bereich und so weiter unterwegs waren
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wo du dann halt exzessiv langsame Szenen von irgendwie wie dann halt quasi der Schädel auf,
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so eine Spitzhacke gedrückt wurde und dann halt ewig lange wie du siehst,
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wie diese Spitzhacke in den Schädel eintritt und am Ende ploppt das Auge so raus.
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Also diese ganze Special Effects Sache, die bei Romero der Tom Savini so maßgeblich gemacht hat.
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Das war so einer, der kam aus dem Vietnamkrieg wieder und,
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ist einer der größten Puppet Master geworden, der dann halt diese ganzen Effekte
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ohne den hätte Romero niemals so einen Erfolg gehabt, weil er diese ganzen Affekte
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gebastelt hat und ist ja unglaublich kreativ, was er einfallen hat.
Micz Flor
1:44:09–1:44:13
Das hat jetzt gerade die ganzen Affekte gebastelt. Das heißt Effekte,
1:44:13–1:44:16
weil die Affekte ist ja quasi das, was auf der anderen Seite entsteht, wenn man das sieht.
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Aber auch da wahrscheinlich, egal ob man die Augen auf oder zu hat,
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man hat irgendwie eine emotionale Reaktion auf die Bilder.
Florian Clauß
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Ja, Affekt, Effekt ist doch egal. Aber die Sache ist, dass Romero den Zombie-Mythos,
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der so in den 30ern, Ja, waren Zombies dann halt quasi so meistens dann,
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also im ägyptischen Raum war dann halt so der Zombie, glaube ich,
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damals als Figur, als mythische Figur erschaffen worden.
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Nämlich, es gab dann halt bestimmte Magier, die dann Tote wiederbeleben konnten
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und der Zombie war dann quasi so eine willenlose Arbeitskraft,
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die dann halt irgendwie geschuftet hat.
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Und Romero hat dann mit Night of the Living Dead diesen Mythos genommen und
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umgekehrt und hat die eigentlich Tote zum Leben erweckt. Das ist der Zombie.
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Tote wurden zum Leben erweckt und das ist das, was es auch komplett unterscheidet von...
1:45:16–1:45:20
Den Infizierten, weil die Infizierten sind nicht tot. Die sind infiziert.
Micz Flor
1:45:21–1:45:24
Ja, genau. Das hat mich auch total aus der Bahn geworfen, als ich dann erst
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gecheckt habe, dass es im zweiten Teil rauskam, dass die Verhungerten.
1:45:28–1:45:30
Da habe ich gedacht, geht doch gar nicht. Weil es gab ja dieses,
1:45:31–1:45:34
was Chris, so hättest du eigentlich mit Chris letztlich noch mal viel,
1:45:34–1:45:37
der musste mit Chris vielleicht noch mal irgendwie eine Bonus-Episode machen.
1:45:37–1:45:42
Weil der ist natürlich da noch viel mehr drin. Die werden in Horror-Mythen drin.
1:45:42–1:45:46
Und der hatte mir damals nämlich auch das Zombie-Survival-Guide von Max Brooks.
1:45:46–1:45:48
Genau, geschenkt. Hast du es auch gelesen?
Florian Clauß
1:45:48–1:45:48
Ja.
Micz Flor
1:45:49–1:45:52
Und der hat ja dann so erzählt, dass man so aufpassen muss, wenn man zum Beispiel
1:45:52–1:45:55
dann im Norden von Amerika flüchtet, dann sieht man oft halt Zombies,
1:45:55–1:45:57
die so festgefroren sind.
1:45:58–1:46:01
Aber die halt dann obenrum nur versuchen, dich zu pressen, aber die kommen nicht
1:46:01–1:46:02
weg, weil sie eingefroren sind unten.
1:46:03–1:46:06
Und die sind dann irgendwie totgefroren, aber dann tauen die wieder auf und
1:46:06–1:46:09
dann geht es wieder los. Da muss man wirklich verdammt aufpassen, wenn man da...
Florian Clauß
1:46:09–1:46:14
Das ist in der zweiten Season von Last of Us explizit erzählt worden.
1:46:14–1:46:19
Genau diese Szenen, dass dann halt die, also eine Heer von aufgetauten Zombies
1:46:19–1:46:20
dann dann zu bedrohen wird.
Micz Flor
1:46:21–1:46:25
Ja, und dieses dieses Untote, das ist ja nochmal, die sind ja nicht lebendig,
1:46:25–1:46:27
die sind nicht tot, die sind untot.
1:46:27–1:46:30
Und ich glaube, das ist halt so eine Sache, weil ich habe mich jetzt in der
1:46:30–1:46:33
Folge, die wir jetzt dann noch aufnehmen wollen, wir gucken nachher mal auf
1:46:33–1:46:36
die Uhr, so ein bisschen auseinandergesetzt, dann war Slava Szczek halt auch
1:46:36–1:46:40
so einer, der sich so psychoanalytisch natürlich mit allen möglichen über,
1:46:40–1:46:46
also mit seiner Herleitung über Hegel, Marx und Lacan über so viele Themen der
1:46:46–1:46:50
Gegenwart reflektiert und da ist natürlich für den halt dieses Untote,
1:46:51–1:46:52
das Gleichzeitige davon.
1:46:52–1:46:56
Also es ist nicht das eine oder das andere, sondern es ist beides und dadurch
1:46:56–1:46:58
irgendwie nichts davon oder ist es was Drittes.
1:46:59–1:47:02
Und das fand ich halt, hat mich dann irgendwie echt nochmal aus dem Ra...
1:47:02–1:47:06
So kurz habe ich das nochmal gecheckt, dass die ja sterben können.
1:47:06–1:47:07
Das ist ja eigentlich komisch.
1:47:07–1:47:10
Das macht auch was damit, dass man dann,
1:47:11–1:47:16
Mit denen irgendwie intuitiv, sind die intuitiv gefährlicher oder ungefährlicher,
1:47:16–1:47:19
wenn die sterben können oder nicht? Irgendwie werden die einem näher.
Florian Clauß
1:47:19–1:47:24
Ja, ja, natürlich, weil die dann halt diesen Lebenszyklus ja nicht komplett verlassen haben.
1:47:24–1:47:29
So wie dann eben der Zombie als Figur, ja, das ist ja das Monströse.
1:47:29–1:47:34
Also du weißt, er ist ja wirklich so eine völlig gleichförmige Masse.
1:47:34–1:47:38
Ein Zombie unterscheidet sich nicht vom anderen Zombie, von den Verhaltensweisen.
1:47:40–1:47:44
Und ein Zombie ist auch nicht gefährlich. Der Zombie wird eigentlich,
1:47:44–1:47:48
also in den alten Zombiefilmen, der wird ja nur durch diese Masse gefährlich.
1:47:48–1:47:52
Und das ist halt so, ich meine, Day of the Dead war ganz lange mein Lieblingsfilm.
1:47:53–1:47:57
Da ist es auch dann, wo die Apokalypse schon einige Monate, ich weiß nicht,
1:47:57–1:47:59
sogar Jahre dann geherrscht hat.
1:47:59–1:48:04
Und die Überlebenden halt von Station zu Station nach anderen Überlebenden suchen.
1:48:04–1:48:10
Und du siehst dann halt, der Auftakt des Films ist dann, du siehst halt,
1:48:10–1:48:13
ich glaube, das ist dann irgendwo in Florida, so eine Sumpflandschaft.
1:48:13–1:48:17
Und die kommen dann halt in so ein Hall und dann wird ein Hubschrauber abgesetzt
1:48:17–1:48:20
und die rufen dann, hello, is anybody there?
1:48:21–1:48:26
Hello! Und dann siehst du halt so, die Zombies reagieren auf Geräusche, ja.
1:48:26–1:48:31
Da siehst du dann halt, wie erst mal so ein Alligator so durch so einen Sumpf dann rumflutscht, ja.
1:48:31–1:48:34
Und dann kommen halt die einzelnen Zombies raus und siehst so,
1:48:35–1:48:40
wie aus den Fluten steigen und dann ist es ja einer, und dann auf einmal ist
1:48:40–1:48:43
die Straße voll und dann wird es halt ein bisschen monströs, ja.
1:48:44–1:48:48
Ein Zombie macht ja nichts, aber es ist halt diese dumpfe Masse,
1:48:48–1:48:54
die dich Und das ist halt wirklich das, was dann halt schon eine andere Form von,
1:48:54–1:48:59
ich sag mal jetzt Affekt auch ist, wenn dann halt so eine dumpfe Masse auf die zu.
Micz Flor
1:48:59–1:49:00
Das ist ein ganz anderes Thema.
Florian Clauß
1:49:00–1:49:04
Als so ein Render, Rende-Zombies, wo du halt erst mal rennen musst.
1:49:04–1:49:10
Aber ich glaube, das ist total in der Zeit auch so. Die mussten dann irgendwann
1:49:10–1:49:12
auch anfangen zu rennen.
Micz Flor
1:49:13–1:49:17
Aber man muss dann halt eben auch die ganze Zeit reagieren, weil man kommt dann irgendwie um.
1:49:17–1:49:20
Also wenn man das kapitalistisch denkt, wird man halt abgehängt,
1:49:20–1:49:24
wenn man nicht gleich mitmacht bei jedem Pyramidenspiel, dann wird man abgehängt,
1:49:24–1:49:30
aber in dieser ultraschnellen Zombie-Welt wird man natürlich umgebracht,
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was dann irgendwie aber synonym ist mit abgehängt werden.
Florian Clauß
1:49:32–1:49:37
Ja, es gibt tatsächlich so eine Kritik, die dann halt auch 28 Days Later,
1:49:38–1:49:43
also die ist dann halt so Anfang der 2000er nach dem Film, nachdem der Film rausgekommen ist,
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genau untersucht halt, was ist die Kapitalismuskritik in dem Film von Romero
1:49:47–1:49:51
in Dawn of the Dead, wo es dann halt auch Zombie im Kaufhaus, das heißt,
1:49:52–1:49:57
das ist dann so die Risikogesellschaft, wo dann die ersten Systeme anfangen
1:49:57–1:50:01
runterzubrechen und die Risikosellschaft nicht mehr tragfähig ist.
1:50:01–1:50:07
Und der Kapitalismus ist quasi so dieses langsam sich Zersetzende.
1:50:08–1:50:13
Und die Masse wird immer mehr. Und dann kommt aber quasi so dieser Hyperkapitalismus,
1:50:13–1:50:17
Globalisierung, was dann halt auch die Beschleunigung auch bedeutet.
1:50:17–1:50:21
Und da ist halt dieser 28 Days Later dann, die müssen jetzt rennen.
1:50:22–1:50:26
Das muss halt einfach eine Masse sein, die rennt und damit halt nochmal eine
1:50:26–1:50:29
ganz andere Kapitalismuskrise damit einführt.
Micz Flor
1:50:29–1:50:35
Und bei mir war es so, das hat mit Zombies zu tun, aber ich verbinde es irgendwie
1:50:35–1:50:38
auch mit dem Disney-Film Das Schwarze Loch. Ich weiß nicht, ob du den kennst.
1:50:39–1:50:42
Ja, der ist auch, in meiner Erinnerung hat er aber irgendwas mit Zombies zu tun gehabt.
1:50:42–1:50:47
Da war irgendwas, ich glaube, war dieses Schwarze Loch so ganz langsam das Raumschiff.
1:50:48–1:50:51
Also das war eine Disney-Reaktion auf Star Wars. Die haben dann irgendwie auch
1:50:51–1:50:53
versucht, irgendwie da einzucachen.
1:50:53–1:50:55
Und der Film hat aber sehr, sehr schlechte Getränke bekommen.
1:50:55–1:50:59
Ich meine mich irgendwie zu erinnern, da war so ein schwarzes Loch und das zieht
1:50:59–1:51:02
die an und können die da fliehen oder nicht. Aber es ist halt alles so ultra langsam.
1:51:02–1:51:04
Also es ist halt nicht so, dass du vom Laser erschossen wirst,
1:51:04–1:51:06
sondern du wirst halt einfach so gesaugt.
1:51:07–1:51:08
Und irgendwie habe ich das mit Zombies
1:51:08–1:51:11
und ich habe damals natürlich keine Zombiefilme, war ich viel zu jung.
1:51:11–1:51:15
Aber ich weiß noch, dass ich darüber nachgedacht habe, wenn es so etwas gäbe
1:51:15–1:51:17
wie so Zombies und die sind ja so langsam.
1:51:18–1:51:22
Und dann so Pläne gemacht im Kopf, dass man dann ganz schnell irgendwo hinreißt
1:51:22–1:51:25
und bis die dann einem hinterhergekommen sind, Und dann muss man halt schnell
1:51:25–1:51:27
zurückreisen, aber dann auch schon als Kind überlegen.
1:51:28–1:51:32
Aber die können ja dann diagonal abbiegen, dann sind die nicht ganz so langsam.
Florian Clauß
1:51:33–1:51:34
Wie so ein Fieberturm.
Micz Flor
1:51:34–1:51:37
Also fürchte ich. Ich habe mich recht. Das ist natürlich auch unter dem Deckmantel
1:51:37–1:51:41
des Kalten Krieges und der atomaren Bedrohung, wo ja alles irgendwie so Zündstoff war,
1:51:41–1:51:46
habe ich mich wirklich mit diesen Gedanken auseinandergesetzt und habe mich
1:51:46–1:51:51
total bedroht gefühlt eben von diesen langsamen Zombies, die es ja nicht gab.
1:51:51–1:51:55
Das wusste ich auch, aber just in case habe ich mich da so innerlich als Kind
1:51:55–1:51:58
darauf vorbereitet, wie man damit umgehen müsste.
1:51:58–1:52:02
Also es hat bei mir enorm funktioniert und es macht es halt irgendwie noch so
1:52:02–1:52:08
fürchterlicher, wenn es halt so langsam ist, aber dafür völlig entleert.
1:52:09–1:52:16
Also dieses, wie du erzählt hast, in dieser Szene, wo das infizierte Kind wegrennt.
1:52:16–1:52:19
Das ist ja nicht das, was Zombies machen können.
Florian Clauß
1:52:19–1:52:20
Nee, nee, also...
Micz Flor
1:52:20–1:52:23
Da passiert dann irgendwie was, was irgendwie verwirrend ist,
1:52:23–1:52:27
ne? Und was aber auch irgendwie den Zombie in seinem Kern so ein bisschen...
1:52:28–1:52:29
Aufweicht.
Florian Clauß
1:52:29–1:52:33
Ja, also das ist dann auch kein Zombie mehr. Der hat kein Standardverhalten
1:52:33–1:52:38
mehr, sondern das ist dann halt so Evolution, die ihren Weg dann gebahnt hat,
1:52:38–1:52:41
die dann halt auch diese Stilblüten getrieben hat.
Micz Flor
1:52:42–1:52:43
Silent Blooms.
Florian Clauß
1:52:44–1:52:50
Ja, Silent Blooms, genau. Also die dann halt auch andere Verhaltensweisen dann ermöglicht.
1:52:50–1:52:54
Das finde ich, ja, klar, das muss man sich halt irgendwie im Storybuilding und
1:52:54–1:52:58
im Worldbuilding dann zu überlegen. Das macht ja auch Spaß.
1:52:58–1:53:01
Also ich glaube, da haben die auch lange dran gesessen.
1:53:02–1:53:09
Die haben ja 2015, glaube ich, die Rechte wieder zurückbekommen von denen und
1:53:09–1:53:15
von Days Later und konnten daraufhin halt diese Geschichte überhaupt weiter treiben.
1:53:15–1:53:20
Und hatten dann halt aber auch so viel Stoff, dass dann halt auch Danny Boll
1:53:20–1:53:24
wollte einen Film machen, aber dann Garland meinte, nee, lass uns doch eine
1:53:24–1:53:28
Trilogie machen, weil das wird so panoptisch, ne?
Micz Flor
1:53:28–1:53:33
Wir sind auch nicht mehr die Jüngsten, die Schulden abzahlen und dann will ich noch ein Haus kaufen.
Florian Clauß
1:53:34–1:53:38
Ja, der dritte Teil der Trilogie ist noch nicht finanziert, also der zweite
1:53:38–1:53:41
wird jetzt, glaube ich, Februar 6.
Micz Flor
1:53:41–1:53:42
Aber läuft der gut jetzt?
Florian Clauß
1:53:42–1:53:43
Ich weiß es gar nicht.
Micz Flor
1:53:44–1:53:46
Da weiß ich immer nicht, ob ich in der Bubble bin oder nicht.
1:53:46–1:53:48
Ich habe nicht geguckt, wie jetzt die Karten sind.
Florian Clauß
1:53:48–1:53:51
Weiß ich nicht. Ich habe jetzt irgendwie, die Kritiken waren sehr positiv,
1:53:51–1:53:53
aber das heißt ja nichts für den Publikumserfolg.
1:53:53–1:53:58
Und es war auch so grundsätzlich, was ich gehört habe, ist, dass viele so gesagt
1:53:58–1:54:04
haben, ja, nicht das, was man erwartet, aber gut, so ein bisschen, so in die Richtung.
1:54:04–1:54:09
Aber ich finde, ja, der nimmt sich einfach bestimmte Freiheiten der Film und
1:54:09–1:54:14
das ist auch die Qualität von Danny Boyle, dass der dann sich da auch nicht
1:54:14–1:54:17
irgendwie so in bestimmte Raste einfangen lässt,
1:54:17–1:54:21
sondern der macht seinen Stil, bringt er durch.
1:54:21–1:54:24
Und das macht der auch ordentlich,
1:54:26–1:54:30
Na, wenn das nicht die endgültige Kritik ist.
Micz Flor
1:54:30–1:54:30
Stabil.
Florian Clauß
1:54:31–1:54:31
Stabil.
Micz Flor
1:54:32–1:54:34
Unser Vote. Stabil.
Florian Clauß
1:54:35–1:54:40
99 pro. Also, gut. Ich würde sagen, wir machen jetzt mal einen Cut.
Micz Flor
1:54:40–1:54:41
Einen Cut.
Florian Clauß
1:54:41–1:54:44
Cut. Wir haben noch viel vor. Vielleicht können wir das noch mal ein bisschen
1:54:44–1:54:47
sneaken. Was willst du uns denn in der nächsten Folge erzählen?
Micz Flor
1:54:47–1:54:50
Also, ich habe mir erst so gedacht, ich wusste nicht, dass es so spät wird.
1:54:50–1:54:52
Ich gucke mal auf die Uhr zum Beispiel schon halb Mitternacht gleich.
Florian Clauß
1:54:52–1:54:53
Ja, das geht schon.
Micz Flor
1:54:53–1:54:58
Und ich habe diesmal unerwartet viele Notizen mit, also werde beim Laufen reden
1:54:58–1:55:02
und lesen und zuhören und so, weil ich habe dann gedacht,
1:55:02–1:55:06
also ich werde diese Teweleitfolge, die ich mal gemacht habe,
1:55:06–1:55:10
da hast du ganz viel rausgeschnitten, weil ich das so schlecht erzählt hatte damals. Echt?
Florian Clauß
1:55:10–1:55:11
Das hört man gar nicht.
Micz Flor
1:55:11–1:55:15
Nee, aber da ist ganz viel rausgefallen. Aber auch gut, weil ich da,
1:55:15–1:55:17
glaube ich, wirklich nicht das kohärent sagen konnte.
1:55:17–1:55:23
Ich versuche das jetzt zu tun, über diese ganzen psychodynamischen Hintergründe und Vermutungen,
1:55:23–1:55:29
die Tebler damals hatte, woher das denn kam, dass diese Freikorpsleute so hyperbrutal
1:55:29–1:55:34
und völlig auch entfesselt und ein Menschlich auf andere Menschen eingeschlagen haben.
1:55:34–1:55:37
Und hatte dann so eine Idee, ich würde jetzt mal so ein bisschen wie so eine,
1:55:37–1:55:40
könnte auch so eine Halloween-Folge sein.
1:55:40–1:55:44
Also wir gucken uns den Zombie jetzt an durch unterschiedliche psychoanalytische Schulen.
Florian Clauß
1:55:44–1:55:45
Also im Blick.
Micz Flor
1:55:45–1:55:49
Und jetzt zum Beispiel Teveleit hat mit Melanie Klein viel, Wirkbeziehungstheorie.
1:55:49–1:55:50
Dann haben wir natürlich Freud.
1:55:51–1:55:54
Wir haben Lacan und dann habe ich noch, müssen wir gucken, ob wir es zeitlich
1:55:54–1:55:57
hinkriegen, so zwei, drei andere, die ich dann noch reinwürfeln könnte.
1:55:58–1:56:06
Und ich beginne aber mit einem Gag, aber vielleicht fällt der auch so ein bisschen auf seine Nase. Füße.
1:56:06–1:56:10
Füße. Und zwar die Idee, wir nehmen einfach die ganzen Symptome,
1:56:10–1:56:14
die halt so Zombies haben, Affekt, Flachheit, Stumm und so weiter,
1:56:14–1:56:18
und gucken dann mal in dem ICD-10, also International Classification of Diseases,
1:56:19–1:56:23
welche psychischen Störungen man da so diagnostizieren könnte.
1:56:23–1:56:28
Also kommt ein Zombie zum Psychiater, Psychiaterin und kriegt eine Diagnose.
1:56:28–1:56:31
Und das war so eine Schnapsidee, aber dann fand ich die Texte eigentlich ganz gut.
1:56:32–1:56:35
Also wenn man dann einen Text auf einmal darauf legt, der im ICD-10 steht und
1:56:35–1:56:38
sich vorstellt, das ist halt echt so ein Zombie, der da steht.
1:56:38–1:56:42
Und dann fand ich die Beschreibung ganz, ganz spaßig. Und damit wollen wir anfangen.
1:56:42–1:56:44
Und jetzt machen wir mal eine kurze Pause.
Florian Clauß
1:56:44–1:56:45
Ja, super.
Micz Flor
1:56:45–1:56:47
Also, wir machen eine Pause.
Florian Clauß
1:56:47–1:56:52
Aber ihr hört diese Folge dann in 14 Tagen bei Eigentlich Podcast.
1:56:53–1:56:57
Und ihr könnt auch sehen unter eigentlich-podcast.de, wo wir lang gelaufen sind.
1:56:58–1:57:02
Und ich werde auch noch ein paar Shownotes, Links und so weiter auf die Seite
1:57:02–1:57:04
packen. Die werden dann auch in der Folge veröffentlicht.
Micz Flor
1:57:05–1:57:08
Da könnt ihr nochmal ein paar Referenzen und so weiter finden.
Florian Clauß
1:57:09–1:57:12
Ja, also, dann sagen wir Tschüss.
Micz Flor
1:57:12–1:57:18
Tschüss, vielen Dank. Tschüss. Wow, der Klatsche war gut.

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Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:04
Das Beste ist beim Podcast, wenn man dann erstmal über Bilder spricht und die
0:00:04–0:00:07
nicht beschreibt und wenn man dann noch was isst.
Micz Flor
0:00:10–0:00:14
Die Leute können auch Lippen lesen. Hallo meine Damen und Herren,
0:00:14–0:00:17
willkommen wieder zu Eigentlich Podcast Folge 51.
0:00:19–0:00:24
Die Jubiläumsfolge haben Flo und Mitch vor zwei Wochen gut hinter sich gebracht.
0:00:24–0:00:27
Was sie vergaßen euch mitzuteilen.
0:00:27–0:00:35
In 50 Episoden sind sie nun insgesamt 216 Kilometer gelaufen und insgesamt 68 Stunden.
0:00:37–0:00:40
Heute ist Flo wieder dran mit einem Thema und wir sind alle gespannt.
0:00:40–0:00:45
Wir wissen ja, Tiefsee bekam er von JetGPT zugesteckt. Mal schauen,
0:00:45–0:00:48
ob er diesmal allein auf ein Thema kam. Flo, was ist es?
Florian Clauß
0:00:48–0:00:51
Wolltest du gerade eine künstliche Stimme simulieren?
Micz Flor
0:00:52–0:00:52
Ja.
Florian Clauß
0:00:52–0:00:55
Ja, das ist dir gut gelungen hallo auch
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von mir herzlich willkommen bei eigentlich podcast der podcast
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bei dem wir im reden laufen und laufend reden
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heute führt uns unsere tour durch den grünen welt von brenzlauer berg und das
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ist der grüne streifen an der s-bahn entlang wir haben uns mannsberger allee
0:01:14–0:01:18
getroffen und ich habe feedback aus der hörerschaft die dann noch mal gesagt
0:01:18–0:01:21
hat bitte erklärt doch mal, wo ihr seid, in welcher Stadt.
0:01:21–0:01:26
Wir reden die ganze Zeit, wir gehen hier zum Humboldtheim, wir machen das und hier.
0:01:26–0:01:34
Und ja, wir senden aus Berlin und meistens laufen auch unsere Laufstrecken durch
0:01:34–0:01:36
die Berliner Stadtlandschaft.
Micz Flor
0:01:36–0:01:43
Oder Brandenburg, aber vielleicht machen wir dieses Jahr auch eine erste Aufnahme aus den Alpen.
Florian Clauß
0:01:44–0:01:48
Aus den Alpen, genau. Genau, wir planen nämlich eine Hütten-Tour und das war
0:01:48–0:01:51
ja der initiale Auslöser für diesen Podcast,
0:01:51–0:01:56
weil wir damals, vor fast zehn Jahren, haben wir auch gemeinsam eine Hüttenwanderung
0:01:56–0:01:59
gemacht und sind die Birka-Spitze von der anderen Seite hochgeschoben.
0:02:01–0:02:07
Bikarspitze, durch das Gerollfeld und haben uns dann gemeinsam abgelenkt mit
0:02:07–0:02:09
Alternativlos, den großartigen Podcast.
Micz Flor
0:02:10–0:02:11
War Folge 42.
Florian Clauß
0:02:11–0:02:16
Von Folge 42 mit Joscha Bach. Genau, und daraus ist diese Idee des Podcasts entstanden.
0:02:17–0:02:21
Lass uns doch mal was senden, weil wir auch viele Themen einfach beim Laufen
0:02:21–0:02:26
besprochen haben und durchgewälzt haben und im Dialog, im Laufen dann immer
0:02:26–0:02:27
wieder neue Perspektiven aufgekommen sind.
0:02:28–0:02:34
Und das haben wir so ein bisschen kultiviert und manchmal ein bisschen überspezifiziert,
0:02:35–0:02:37
dass ganze Vorträge draus werden.
0:02:38–0:02:41
Ich glaube, wir haben uns ganz gut jetzt schon so in das Format gefunden,
0:02:41–0:02:44
würde ich mal behaupten. Über die Zeit.
0:02:44–0:02:49
Danke für die charmante Einleitung, Mitch. Ich, der Ideenlose,
0:02:49–0:02:53
lässt sich von Chatschibiti Themenvorschläge zuspielen.
Micz Flor
0:02:54–0:02:57
Das war jetzt nur, um die Hörerschaft zu binden, weil du hast es das letzte Mal so gesagt.
0:02:58–0:03:00
Und da habe ich gedacht, du kennst doch diese, Ich wollte diese Stimme sein
0:03:00–0:03:05
aus solchen 90er- oder 80er-Jahre-Dating-TV-Shows.
0:03:05–0:03:12
Wer ist ihr Herzblatt? Ist es Flo, der sich seine Themen von Chatty Petit zuspielen
0:03:12–0:03:18
ließ, aber insgesamt über 216 Kilometer und 68 Stunden Podcast aufgenommen hat?
Florian Clauß
0:03:19–0:03:23
Sind das wirklich so die Statistiken? Hast du nochmal nachgeguckt?
0:03:23–0:03:27
Ja, ja. Sehr gut. Hast du auch nochmal validieren können, dass wir niemals an
0:03:27–0:03:33
der Stelle waren, und fest zweimal behauptet dass wir die gekreuzt haben hast
0:03:33–0:03:36
du das hast du das geguckt ich.
Micz Flor
0:03:36–0:03:37
Habe wir haben ja müssen immer noch die.
Florian Clauß
0:03:37–0:03:40
Menschen wir schieben es auf die menschen können wir.
Micz Flor
0:03:40–0:03:42
Diese wäsche ab karten mit cpt machen dann geht es doch.
Florian Clauß
0:03:42–0:03:46
Das wasser eigentlich bei,
0:03:50–0:03:54
Wir sind hier in der, ich mache ein Foto und ihr könnt diese Fotos auch auf
0:03:54–0:03:56
unserer Netzseite auf...
Micz Flor
0:03:56–0:04:00
Da hinten als Tipp für wegen grünes Berlin, da hinten ist der Prenzlauer Bergpark.
0:04:00–0:04:03
In Friedrichshain kennen ja alle Prenzlauer Berge, vielleicht sollte ich es auch gar nicht sagen.
0:04:03–0:04:06
Sonst wird ja auch so bevölkert und hat so viele Bomberspiele.
Florian Clauß
0:04:06–0:04:12
Nach deinem Publikumsburner, Hyperion und weiter.
0:04:13–0:04:17
Und hier ist die Schwimmhalle, hier fehlt das H von der Schwimmhalle,
0:04:17–0:04:21
Nämlich hier ist die Sport- und Sprunghalle Landsberger Allee.
0:04:22–0:04:25
Und hinten, wir sehen nur die Spitze von dem Velodrom.
0:04:25–0:04:29
Ich habe auch, also das ist vielleicht, wenn wir ab und zu mal aus der Geschichte
0:04:29–0:04:31
aussteigen, dann hat das einen
0:04:31–0:04:34
Grund, nämlich weil wir auch dann auf die Strecke dann referenzieren.
0:04:34–0:04:40
Und da so ein bisschen was uns auffällt und was wir berichtenswert finden.
0:04:40–0:04:42
Das hier ist ein Areal, was entstanden ist.
Micz Flor
0:04:42–0:04:45
Ach ganz kurz, darf ich dich fragen, ist das Thema der Grünstreifen?
0:04:45–0:04:50
Nee, nee. Ach so, okay, siehst du, ich als Publikum von der heutigen Folge war
0:04:50–0:04:56
jetzt einfach dabei zu denken, ach das ist doch schön, da kann man einfach über Grünes plaudern. Ja.
0:04:56–0:05:00
Also es gibt ein Thema, das heißt der Grünstreifen ist der Hintergrund,
0:05:00–0:05:03
auf dem du dein Thema buchstäblich breittrittst.
Florian Clauß
0:05:04–0:05:08
Breittreten, beziehungsweise ich wollte so diese parallelen Stränge in unserem
0:05:08–0:05:09
Podcast nochmal aufweiten.
0:05:09–0:05:13
Der eine Strang ist eben unsere Laufstrecke und der andere Strang ist der Themenstrang.
0:05:13–0:05:17
Selten kreuzen sich diese also wir hatten glaube ich auch schon mal eine folge wo wir dann direkt,
0:05:18–0:05:22
referenzieren zum beispiel meine peter behrens folge auf der strecke wo wir
0:05:22–0:05:26
uns befinden aber meistens ist dann wirklich so abgekoppelt voneinander wir
0:05:26–0:05:31
sind hier beim velodrom gehen richtung velodrom möchten nur ganz kurz bevor
0:05:31–0:05:34
ich in das thema einsteigen das auch wirklich vorstelle,
0:05:35–0:05:38
hier noch ein paar Worte, Sätze zu verlieren.
0:05:38–0:05:45
Das ist ein Areal, was gebaut wurde kurz bevor eben Berlin nicht den Zuschlag
0:05:45–0:05:48
für die Olympiade 2000 bekommen hat.
0:05:48–0:05:53
Berlin hat sich 1996 bei der Ausschreibung beworben. Ich weiß gar nicht,
0:05:53–0:05:54
wer hat es bekommen? Sydney, oder?
0:05:55–0:06:01
Sydney hat den Zuschlag bekommen. Ich weiß noch, ich war damals auf den Anti-Olympiade-Demos in Berlin.
Micz Flor
0:06:01–0:06:04
Den kenne ich auch noch, aber ich habe es mir nicht... Ich war ja auch gar nicht,
0:06:04–0:06:06
2000 war ich ja gar nicht in Berlin.
Florian Clauß
0:06:07–0:06:09
Da warst du in Manchester, oder?
Micz Flor
0:06:09–0:06:10
Nee, da war ich in Wien.
Florian Clauß
0:06:10–0:06:15
Ach, da warst du in Wien. Aber 96, da warst du in Berlin. 96 waren noch die
0:06:15–0:06:16
ganzen Demos gegen diese.
0:06:17–0:06:22
Und das ist hier von einem, glaube ich, kanadisch-französischen Architekten,
0:06:22–0:06:27
ich habe den Namen nicht parat, gebaut worden. Das Interessante an dem Velodrom, dass es...
Micz Flor
0:06:27–0:06:30
Das musst du jetzt erklären, kanadisch-französisch. Das konnte er sich nicht
0:06:30–0:06:32
entscheiden und das ist ein doppeltes Staatsbürgerschaftsstaat.
Florian Clauß
0:06:32–0:06:37
Das schneide ich raus. Also das ist hier, man sieht nur die Spitze des Daches
0:06:37–0:06:42
darunter. Das ist, glaube ich, so die Idee der Architektur, dass der ganze Korpus,
0:06:42–0:06:46
die Fassade quasi versenkt ist in einem grünen Feld.
0:06:46–0:06:51
Und hier ist im Velodrom eine Radrennbahn drin.
0:06:52–0:06:57
Traditionell hat das verschiedene andere Radrennbahnen in Berlin abgelöst.
0:06:57–0:07:01
Und hier sollten die Radrennen, also hier finden Radrennen statt,
0:07:01–0:07:06
aber hier sollte natürlich die Olympia-Radrennen stattfinden,
0:07:06–0:07:09
wenn Berlin den Zuschlag bekommen hätte.
0:07:09–0:07:13
Also so viel und wir gehen so ein bisschen weiter an der Strecke.
0:07:13–0:07:17
Ich weiß nicht, du kennst ja dann, mal gucken, wie weit wir es schaffen.
0:07:17–0:07:21
Aber vielleicht schaffen wir es noch bis zum Planetarium.
0:07:23–0:07:27
Also, mein Thema letztes Mal, ich habe ja über die Tiefsee berichtet,
0:07:27–0:07:31
über meine kindliche und jugendliche Faszination über das Thema.
0:07:32–0:07:38
Da vor allen Dingen über die erste deutsche Expedition der Valdivia.
0:07:39–0:07:43
Und wir hatten uns das vor Ort angeschaut im Naturkundemuseum,
0:07:43–0:07:45
was da für Exponate rausgefischt wurden.
0:07:46–0:07:48
Und so ein bisschen auch allgemein über die Tiefsee gesprochen.
0:07:48–0:07:52
Und da sind so ein paar Begriffe gefallen, die ich heute noch mal ein bisschen
0:07:52–0:07:56
aufgreifen möchte und zum Thema machen möchte.
0:07:56–0:08:01
Das ist vor allen Dingen die symbiotischen Beziehungen in der Tiefsee.
0:08:01–0:08:04
Wir hatten uns über den Begriff Symbiose kurz unterhalten, da möchte ich nochmal
0:08:04–0:08:09
ein bisschen tiefer einsteigen, was Symbiose in der Biologie bedeutet.
0:08:09–0:08:13
Und bevor wir aber in das Thema reingehen, möchte ich auch nochmal ein,
0:08:13–0:08:21
weil das hatte ich so auch erwähnt, dass ich ja vorhatte, damals Biologie zu studieren und ich war,
0:08:22–0:08:25
das habe ich so als Teenager, ich weiß nicht, ob du den auch gelesen hast,
0:08:25–0:08:28
als Teenager habe ich total gerne von,
0:08:29–0:08:34
Der heißt Steven. Steven J. Gold. Hast du von dem was gelesen?
Micz Flor
0:08:35–0:08:35
Nee, kann ich nicht.
Florian Clauß
0:08:36–0:08:40
Das ist ein populärwissenschaftlicher Autor, Evolutionsbiologe gewesen.
0:08:41–0:08:44
Hat Bücher geschrieben, wie das Zebra, das zu seinen Streifen kam.
0:08:46–0:08:51
Oder der falsch vermessene Mensch. Also war auch da in diesem Umfeld unterwegs.
0:08:52–0:08:54
Ich glaube, das hatte ich mal in einer Folge erwähnt.
0:08:54–0:08:59
Dass in der Wissenschaftsgeschichte bestimmte Annahmen auch dazu geführt haben,
0:08:59–0:09:02
dass da so die Messergebnisse unbewusst gefälscht wurden.
0:09:02–0:09:08
Also die hat dann aufgedeckt, dass eben weiße Ärzte im 19.
0:09:08–0:09:13
Jahrhundert mit der Motivation nachzuweisen, dass halt aufgrund von ethnischen
0:09:13–0:09:16
Unterschieden die Menschen mehr oder weniger intelligent sind.
0:09:17–0:09:20
Und haben dann das Gehirnvolumen mit Erbsen ausgemessen und festgestellt,
0:09:20–0:09:24
dass dann halt der Schwarze weniger Gehirnvolumen hat.
0:09:24–0:09:28
Aber er konnte dann halt aufgrund dieser ganzen Aufträge nachweisen,
0:09:28–0:09:33
dass die einfach bewusst Rechenfehler reingebracht haben, damit das Ergebnis dann rauskommt.
0:09:33–0:09:38
Da hat er so viele anekdotische Geschichten auch sehr populärwissenschaftlich zusammengetragen.
0:09:38–0:09:42
Und das hat ihn auch so seinen Ruf als Populärwissenschaftler.
0:09:42–0:09:44
Er war dann in der Harvard-Universität.
Micz Flor
0:09:45–0:09:48
Aber Populärwissenschaft klingt jetzt erstmal negativ, ist aber so nicht gemeint.
Florian Clauß
0:09:48–0:09:54
Nee, populärwissenschaftlich heißt, dass es im Sinne von Wissenschaftskommunikation ist.
0:09:54–0:09:58
Also Populärwissenschaft, dass du einen komplexen wissenschaftlichen Zusammenhang
0:09:58–0:10:05
so erklärst und auch den Absatz findest, dass es halt ein breites Publikum erreicht.
0:10:05–0:10:11
Also jetzt nicht irgendwelche Fake-Fakten, sondern richtige Fakten dargelegt.
0:10:11–0:10:14
Das war falsch vermessen im Mensch.
0:10:17–0:10:25
Er hatte dann noch als Biologe eine Professur in der Harvard-Universität und ist 2002 gestorben.
0:10:25–0:10:29
Also ich habe viele Bücher von ihm gelesen.
0:10:30–0:10:34
Eine Sache von ihm, die ihm so ganz wichtig war, ist, dass er auch gegen die
0:10:34–0:10:37
Kreationisten gearbeitet hat.
0:10:38–0:10:46
Das ist so ein bisschen das Mindset für meine Folge das Illusion von Fortschritt
0:10:46–0:10:51
in der Evolution also das ist halt so diese Vorstellung,
0:10:51–0:10:57
was dann auch immer so von Biologie als kreationistischer Ansatz, das heißt es gibt ein.
0:10:59–0:11:03
Höherer Geist der dann diese Evolution treibt und was dann die Illusion immer
0:11:03–0:11:07
als Fortschritt verstanden wird, dass hinten raus dass der Mensch quasi die
0:11:07–0:11:09
Krone der Schöpfung ist.
0:11:09–0:11:16
Es ist ein Bild, was immer noch irgendwo propagiert wird, gerade im Kontext von Glauben.
0:11:17–0:11:22
Was aber evolutionsbiologisch und auch in der Geschichte von Evolution überhaupt
0:11:22–0:11:23
nicht nachweislich ist.
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Evolution kann man sich so vorstellen wie so ein wilder Busch.
0:11:27–0:11:29
Da passieren halt ganz viele Dinge.
0:11:29–0:11:33
Die sind aber nur durch Zufall und durch Statistik getrieben.
0:11:33–0:11:39
Ja und was dann hinten raus kommt ist absolut vorhersehbar und absolut gesteuert
0:11:39–0:11:44
ja und das ist so das ist so dass was man sich immer vor augen halten muss weil
0:11:44–0:11:48
man als mensch immer den wunsch hat dass es irgendwie eine weiterentwicklung
0:11:48–0:11:50
gibt das ist was hören was.
0:11:51–0:11:57
Aber man muss sagen, das erfolgreichste Lebewesen der Evolution ist immer noch
0:11:57–0:11:59
das Einfachste, nämlich die Bakterie.
0:12:00–0:12:03
Also die sind quasi die erfolgreichsten. Ich weiß auch nicht,
0:12:03–0:12:06
ich wollte das nochmal vorher nachschlagen.
0:12:06–0:12:10
Ich glaube, auch die größte Biomasse bringen Bakterien auf die Waage,
0:12:10–0:12:14
wenn du halt alles Leben dann zusammenpflanzt. Und Bakterien sind halt überall.
0:12:14–0:12:20
Die können sogar im Tiefseeboden noch irgendwie 30 Meter nach der Bohrung immer
0:12:20–0:12:24
noch Bakterien. Du findest überall Leben, du findest überall Bakterien.
0:12:24–0:12:29
Das ist schon sehr faszinierend. Da gehst du auch mit, dieser Ansatz.
Micz Flor
0:12:29–0:12:34
Ja, das Interessante ist halt, der Mensch, der aus dieser Evolution entstanden
0:12:34–0:12:39
ist, ist halt sozusagen ein sehr komplexes Lebewesen, was ein unendliches Bedürfnis
0:12:39–0:12:41
nach Glauben und Ursachen hat.
0:12:41–0:12:47
Und deshalb muss alles irgendwie in diesen Parametern verstanden werden.
0:12:47–0:12:50
Und dann wird halt unsere Komplexität, unsere Fähigkeit, wird halt irgendwie
0:12:50–0:12:51
als Fortschritt wahrgenommen.
0:12:51–0:12:56
Also je komplexer, desto fortschrittlicher, desto mehr die Krone der Evolution.
0:12:57–0:13:01
Aber diesen Zusammenhang gibt es nicht. Also die Evolution per se hat kein Ziel.
0:13:02–0:13:05
Der Mensch braucht immer sozusagen Ziel, Zielerreichung. Und ich denke,
0:13:05–0:13:09
das ist halt das Paradoxe in dem Ganzen. Wir sind Teil von etwas,
0:13:09–0:13:11
das nicht das ist, was wir darin sehen.
0:13:12–0:13:15
Also wir können allerdings auch oft immer so Vordergrund, Hintergrund unterscheiden.
0:13:15–0:13:19
Wir haben so ganz viele Begrenzungen, wo uns das unmöglich ist.
0:13:19–0:13:24
Und auch natürlich in dem Zusammenhang die Möglichkeit, Interdependenzen wahrzunehmen.
0:13:24–0:13:27
Du wirst wahrscheinlich darauf kommen, wenn du über Symbiosen sprichst.
0:13:27–0:13:31
Das ist so, der Mensch tendiert dazu zu wissen zu wollen, ja was ist denn die
0:13:31–0:13:32
Ursache, als ob es so eine gibt.
0:13:33–0:13:36
Dass man so gleichzeitig sich aber auch mal ein Bein brechen kann und Husten hat.
0:13:37–0:13:41
Wie kann das sein, dass mir der Fuß wehtut und ich und die Bronchien.
0:13:41–0:13:42
Vielleicht haben sie zwei Dinge.
0:13:43–0:13:47
Aber man möchte immer das eine wissen, den einen. Und in dieser Linearität ist
0:13:47–0:13:51
natürlich dann auf einmal unten und oben sowas wie schlecht und gut.
0:13:51–0:13:53
Aber dass es so interdependent ist.
0:13:55–0:13:59
Das so hippie-mäßig, we are stardust-mäßig ja schon mal angeklungen ist,
0:13:59–0:14:02
alles miteinander verwoben ist, was natürlich auch eine Realität ist,
0:14:04–0:14:08
auch über die Entstehung oder die Entwicklung auf der Erde hinweg.
0:14:08–0:14:12
Der Anteil des Sauerstoffs in der Luft hat halt früher bei Insekten dazu führen
0:14:12–0:14:17
können, dass sie sehr groß wurden, weil die Tracheenatmung dann mit viel Sauerstoff
0:14:17–0:14:19
besser funktioniert als mit weniger.
0:14:19–0:14:23
Das heißt, all diese Parameter spielen mit rein in die Entwicklung und jetzt sind wir halt dran.
0:14:23–0:14:27
Wer weiß, wenn die Komoid nicht auf die Dinosaurier gefallen wäre,
0:14:28–0:14:34
dann würden jetzt hier zwei Echsen oder Vögel ähnliche Tiere laufen mit Ansteckmikros.
Florian Clauß
0:14:35–0:14:41
Ja, also was du sagst, dass bestimmte physikalische einfache Umstände auf einmal
0:14:41–0:14:46
zu einer Gestalt führen, die, wenn man von außen betrachtet,
0:14:46–0:14:48
das ist ja Wahnsinn, wie funktioniert denn das?
0:14:49–0:14:56
Also, ein anderes Beispiel dafür ist, habe ich neulich in dem Podcast methodisch inkorrekt gehört.
0:14:56–0:15:00
Ganz interessant, die suchen sich dann immer zwei Studien aus der Wissenschaft
0:15:00–0:15:02
draus und stellen die vor.
0:15:02–0:15:06
Und eine davon war diese Termitenbauten.
0:15:06–0:15:11
Das knüpfen wir auch wieder an so einer Folge von uns an, nämlich die Ameisen.
Micz Flor
0:15:11–0:15:13
Das sind ja keine Ameisen, das habe ich von dir gelernt.
Florian Clauß
0:15:13–0:15:15
Weil die Termiten sind näher verwandt.
0:15:15–0:15:18
Weißt du noch, mit welchem Tier die Termiten näher verbunden sind?
Micz Flor
0:15:18–0:15:19
Ich glaube mit Spinnen.
Florian Clauß
0:15:19–0:15:22
Nee, fast. Das waren Datteln, wollte ich schon sagen. Schaben.
Micz Flor
0:15:23–0:15:24
Schaben, naja, ja. Schaben.
Florian Clauß
0:15:24–0:15:27
Also Datteln sehen ja auch so ein bisschen aus wie Schaben. Sie sind aber auch
0:15:27–0:15:30
eine eusoziale Lebensform.
0:15:30–0:15:35
Das heißt, sie bilden Stämme, sie bilden soziale Gemeinschaften und Arbeitsteilung.
0:15:35–0:15:38
Und das, was man bei Termiten nie so richtig verstanden hat,
0:15:38–0:15:43
wie kommen diese unglaublichen Architekturbauten zustande?
0:15:44–0:15:51
Termitenbauten können bis zu 8 Meter hoch werden und sind von der ganzen Architektur
0:15:51–0:15:56
innen drin dann so ausgeklügelt gebaut, dass die halt ein komplettes Belüftungssystem haben.
0:15:57–0:16:01
Termiten haben so einen ganz weichen Körper, das heißt, sie sind sehr sensibel
0:16:01–0:16:07
gegenüber Austrocknung und wenn eben nicht eine gewisse Luftfeuchtigkeit in dem Bau herrscht,
0:16:07–0:16:12
dann sterben die, weil die halt einfach sehr anfällig gegenüber Hitze sind.
0:16:13–0:16:18
Und bisher dachte man, dass die Termiten irgendwie diese Krümmung wahrnehmen können.
0:16:18–0:16:22
Also es ist halt so, wenn die bauen, dann haben die halt irgendwie so ein bisschen
0:16:22–0:16:24
Sand oder ich weiß nicht, Brösel im Mund.
0:16:25–0:16:29
Und mischen die dann halt mit Speichel oder was auch immer, mit Sekret und bauen
0:16:29–0:16:30
dann halt irgendwo was hin.
0:16:30–0:16:34
Und dann wusste man nicht so, wie können die denn checken, wo die das hinbauen.
0:16:35–0:16:37
Dann ist man halt von außen, die nehmen halt so Krümmung wahr.
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So wie die Ameise dann auch einen Schrittzähler hat,
0:16:40–0:16:43
hatten wir auch vorgestellt in dem Beispiel, dass die dann halt so okay so eine
0:16:43–0:16:48
mathematische aber jetzt haben sie festgestellt dass nämlich an den krummungen
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an den stellen wo es am meisten gekrümmt wird dass da die verdunstungsrate am höchsten ist.
0:16:54–0:16:58
Dass da eben sich diese ganzen Salzkristalle dann abbilden, weil dann eben die
0:16:58–0:16:59
Verdunstung so stark ist.
0:16:59–0:17:02
Und das, was die halt am besten wahrnehmen können, ist die Verdunstung.
0:17:03–0:17:05
Und das ist das Einzige, was die machen. Die sehen halt irgendwie,
0:17:05–0:17:09
sie nehmen dann halt diese Verdunstung und sehen halt, oh, hier ist ganz schnell
0:17:09–0:17:12
irgendwie alles weg an Luftfeuchtigkeit.
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Hier baue ich mal was dran, damit das gehalten wird.
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Und deswegen ist es halt wieder so ein ganz primitiver Mechanismus,
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so ein Ameisenalgorithmus, der im Prinzip einfach nur so, okay,
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hier Verdunstung, ich baue was dran und schmeiße, Und dann, wenn das halt so
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ein bisschen weniger verdunstet als die Nachbarstelle,
0:17:28–0:17:32
dann ist das halt schon besser. Und dann kommen halt diese Bauten raus.
0:17:32–0:17:34
Und das finde ich halt so wieder so phänomenal. Und ich glaube,
0:17:34–0:17:39
das ist so ein bisschen stellvertretend für das Bild der Evolution, so als Busch.
0:17:39–0:17:43
Auf einmal ist was da, ja, und du fragst dich, wie ist das entstanden?
0:17:43–0:17:47
Da kann doch nur jemand, ein Erschaffer dahinter sein, der das gesteuert hat.
0:17:47–0:17:52
Aber es ist, glaube ich, ganz viel bottom-up. Weil ganz viel ist irgendwie so,
0:17:53–0:17:56
wir gucken, dass es halt funktioniert und treten so lange drauf,
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wie wir es können, dass es funktioniert.
0:17:58–0:18:01
Also so, ne? Ganz, ganz übertrieben gesprochen.
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So, das war so ein bisschen so meine Einleitung zu dem Mindset.
0:18:07–0:18:12
Und wir waren ja da stehen geblieben bei der Frage, ne, wir waren nicht stehen
0:18:12–0:18:15
geblieben, aber wir hatten uns gefragt, so was genau Symbiose ist, ne?
0:18:16–0:18:18
Und da wollte ich, ich wollte, also mein Thema ist,
0:18:19–0:18:23
drei Beispiele für symbiotische Gemeinschaften in der Tiefsee nochmal gebe,
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wofür wir auch mindestens eins angesprochen haben, aber die ich nochmal so ein
0:18:29–0:18:33
bisschen ausgeweizt habe, weil das ist natürlich auch alles anekdotisch.
0:18:33–0:18:40
Das heißt, ich bin kein Biologe, ich bin nur faszinierter Wissenschaftsbegeisterter
0:18:40–0:18:44
und kann dann halt so bestimmte Sachen zusammentragen, die mich halt irgendwie
0:18:44–0:18:47
total interessieren und spannend finden. Aber das würde ich gerne nochmal mit dir teilen.
0:18:48–0:18:55
Als Ansatz eben die Form von Symbiosen, weil Symbiosen sind natürlich in der Biologie omnipräsent.
0:18:55–0:18:59
Ohne Symbiosen würden, ja, es gibt glaube ich kaum ein Lebewesen,
0:18:59–0:19:01
was keine Symbiose in irgendeiner Form eingeht.
0:19:02–0:19:05
Ja, also bis auf Bakterien am Ende.
Micz Flor
0:19:06–0:19:08
Und bei Menschen ist es ja auch ganz wichtig in der Psychologie,
0:19:08–0:19:12
die Mutter, also oft Mutter-Kind-Symbiose.
0:19:12–0:19:16
Oder es gibt oft eine Bezugsperson, die für einen frisch geborenen Säugling
0:19:16–0:19:21
verantwortlich ist, bis der oder die dann sich besser auch für sich selbst sorgen kann.
0:19:22–0:19:26
Da spricht man ja auch von einer symbiotischen Beziehung oder einem Symbiosekomplex,
0:19:26–0:19:28
in dem da Störungen entstehen können.
Florian Clauß
0:19:29–0:19:32
Ist aber ein anderer Begriff von Symbiose als in der Biologie, oder?
Micz Flor
0:19:33–0:19:36
Ich denke schon, aber wir können ja mal abklopfen.
Florian Clauß
0:19:36–0:19:40
Ja, ich kenne ja mal die Begriffsdefinition. Also man kann Symbiose in verschiedene
0:19:40–0:19:43
Metriken einteilen, um dann so ein bisschen so eine Vorstellung zu bekommen.
0:19:43–0:19:45
Ich habe jetzt, das ist auch mehr oder weniger jetzt Wikipedia,
0:19:46–0:19:49
was ich vortrage, aber ich finde das ganz interessant, die Herangehensweise.
0:19:49–0:19:55
Das ist erstmal, die erste Frage ist, wie locker eine Symbiose sein kann.
0:19:55–0:20:01
Die lockerste Form oder so, was man da unterscheidet, ist zwischen Mutualismus,
0:20:01–0:20:04
also bei dem beide Partner profitieren.
0:20:05–0:20:10
Dann haben wir Komendialismus, bei dem ein Partner profitiert,
0:20:10–0:20:13
aber der andere nicht davon beeinflusst wird.
0:20:13–0:20:17
Und die dritte Form ist dann Parasitismus. Also hatten wir ja auch schon erwähnt,
0:20:17–0:20:20
dass der eine profitiert zulasten des anderen.
0:20:22–0:20:27
Das ist erst mal eine Metrik. Und dann kann man aber auch unterscheiden zwischen
0:20:27–0:20:31
dem Grad der Abhängigkeiten der einzelnen Lebewesen voneinander.
Micz Flor
0:20:32–0:20:38
Also Grad der Abhängigkeit bedeutet, wie sehr braucht das eine Lebewesen das den anderen.
Florian Clauß
0:20:38–0:20:44
Genau, ich gebe gleich nochmal ein Beispiel. Also die lockerste Form der Symbiose
0:20:44–0:20:48
ist die Protokooperation, die Allianz.
0:20:48–0:20:53
Das heißt, die beiden Arten profitieren voneinander, wenn sie zusammenleben,
0:20:53–0:21:01
aber sind auch eben ohne eine Gemeinschaft lebensfähig.
0:21:01–0:21:09
Als Beispiel, es gibt Spinnen, eine Vogelspinnenart, in Peru wurde die entdeckt,
0:21:09–0:21:11
die mit Fröschen zusammenleben.
0:21:11–0:21:17
Und die Frösche, die produzieren ein Sekret und man geht davon aus,
0:21:17–0:21:21
dass eben der Frosch davon profitiert, dass eben die Vogelspinne so kleinere
0:21:21–0:21:26
Fressfeinde des Frosches fernhält, also Schlangen und Echsen und so weiter.
0:21:27–0:21:30
Die Vogelspinne profitiert eben von dem Sekret, was giftig ist,
0:21:30–0:21:36
von dem Frosch, dass eben der das absondert und die Eier, die Brut der Spinne
0:21:36–0:21:39
wird dadurch geschützt, weil dann keine Ameisen kommen, die das wegfressen.
0:21:40–0:21:44
Obwohl man ja davon ausgehen könnte, okay die Vogelspinne isst auch gerne Frösche.
0:21:44–0:21:46
Aber irgendwie scheint sich das zu dem Vorteil.
Micz Flor
0:21:46–0:21:49
Ich dachte auch wieder an die Ameisenfolge mit Ameisen und Läusen.
0:21:49–0:21:52
Das ist ja auch sowas, das muss nicht, aber beide wollen das eigentlich.
0:21:53–0:21:55
Die Läuse kriegen Schutz, die Ameisen kriegen Rausch.
Florian Clauß
0:21:55–0:22:01
Genau, das ist auch eine Form. Genau, das ist auch ein Beispiel, was genau da reinragt.
0:22:01–0:22:04
Also das heißt, kommen wir auch nochmal gleich darauf zu sprechen.
0:22:05–0:22:12
Symbiosen, um Fressfeinde quasi abzuschrecken, um Ernährung dann auch zu gewährleisten.
0:22:13–0:22:19
Das sind solche Sachen von symbiotischen Beziehungen. Also pro Kooperation,
0:22:19–0:22:24
dann haben wir noch den Mutualismus, den hatten wir auch schon vorher,
0:22:24–0:22:26
wo es ein bisschen stärkere in diesem Zusammenhalt gibt.
0:22:26–0:22:30
Und das, was am stärksten quasi eine symbiotische Beziehung beschreibt,
0:22:30–0:22:34
ist die Eusymbiose. Also Eusumbiose
0:22:34–0:22:38
bedeutet, dass das eine nicht mehr lebensfähig ist ohne das andere.
0:22:38–0:22:42
Und das Beispiel hatten wir dann auch schon mal in der Ameisenfolge.
0:22:42–0:22:45
Das ist zum Beispiel bei den Blattschneiderameisen der Pilz.
0:22:45–0:22:51
Die Blattschneiderameisen sind so stark auf diesen Pilz evolutioniert,
0:22:51–0:22:53
dass sie sich von nichts mehr anders ernähren können.
0:22:53–0:22:58
Und der Pilz würde ohne diese Kultivierung der Blattschneiderameisen gar nicht
0:22:58–0:23:03
existieren können. Also das ist so die stärkste Form der Zusammenarbeit.
0:23:03–0:23:07
Und eine andere, also jetzt nur so um verschiedene Metriken,
0:23:07–0:23:12
eine andere Form wäre auch die Unterscheidung der räumlichen oder körperlichen
0:23:12–0:23:15
Beziehungen. Das heißt, es gibt die Endosymbiose.
0:23:16–0:23:21
Das bedeutet, dass eben die symbiotische Beziehung, das eine schluckt das andere.
0:23:22–0:23:27
Also ganz klassisch beim Mensch sind das die ganzen Bakterien im Darm,
0:23:27–0:23:33
die dann natürlich die Verdauung und so weiter im Darm dann steuern.
Micz Flor
0:23:33–0:23:37
Sehr interessanterweise sogar auf Zelllevel immer noch die Diskussion,
0:23:37–0:23:41
inwieweit die Mitochondrien der Zellkern, inwieweit das Teil da sind,
0:23:41–0:23:46
weil Mitochondrien eine eigene simple DNA auch haben, dass eine Zelle andere
0:23:46–0:23:48
Zellen mal geschluckt hat, ohne sie zu verdauen.
0:23:49–0:23:53
Und die insofern könnte man fast argumentieren, dass in einer gewissen Form,
0:23:53–0:24:00
sollte diese Theorie stimmen, jede Zelle in sich auch schon eine solche Symbiose ist.
Florian Clauß
0:24:00–0:24:00
Okay.
0:24:03–0:24:06
Weiß ich nicht, ob das wissenschaftlich haltbar ist, aber könnte man mal so
0:24:06–0:24:12
sagen, wenn das dann eben jetzt keine Funktionseinheit der Zelle ist.
0:24:12–0:24:17
Es geht ja darum, dass es ja so Lebensbausteine sind, die zusammen sich organisieren.
Micz Flor
0:24:18–0:24:21
Ja, das ist halt die Frage. Jetzt ist es natürlich so, jede Zelle hat das.
0:24:22–0:24:25
Und es ist aber natürlich so, wenn du, das geht jetzt vielleicht woanders hin,
0:24:25–0:24:31
aber zum Beispiel ist halt über die Mitochondrien immer die DNA der Mutter bei Menschen zum Beispiel.
0:24:31–0:24:38
Weil immer das Ei mit Mitochondrien kommt und das Sperma einfach nur mit DNA kommt.
Florian Clauß
0:24:38–0:24:40
Ja, die Stammzellen quasi, ne?
Micz Flor
0:24:40–0:24:47
Und insofern ist halt diese Abfolge, wenn man über die Mitochondrien-DNA geht, das hat keine.
Florian Clauß
0:24:47–0:24:49
Ahnung was für eine... Also ich glaube, diese Einverleibung,
0:24:49–0:24:55
also diese Funktionsgrundbausteine in der Biologie, das ist dann auch Evolution, ne?
0:24:55–0:25:01
Die Frage ist nur, ob du das dann als symbiotische System beschreibst oder ist es nicht dann so,
0:25:01–0:25:06
dass es dann halt soweit dann wieder eine eigene Funktionseinheit dann rausfällt,
0:25:06–0:25:12
die dann als nicht mehr unterscheidet zwischen den übernommenen Funktionen.
Micz Flor
0:25:12–0:25:17
Ne genau, es ist ja nichts, was sich sozusagen im Verlauf bildet,
0:25:17–0:25:20
sondern was immer schon gegeben ist, sobald sich die Zelle teilt,
0:25:20–0:25:21
ist es schon wieder gegeben.
Florian Clauß
0:25:22–0:25:28
Also die Notwendigkeit von dem Bakterienstamm zur Verdauung,
0:25:28–0:25:32
ich meine, das wird ja auch so weit, dass eben bei der Geburt, dadurch,
0:25:32–0:25:43
dass dann das Kind quasi in den Kontakt des Bakterienstamms der Mutter, dadurch,
0:25:43–0:25:48
dass der Kontakt mit dem After bei der Geburt entsteht, wird ja so ein Fingerprint schon mitgegeben.
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Deswegen gibt es auch Untersuchungen, dass Kinder, die dann geboren werden durch
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Kaiserschnitt, dass denen dann halt auch sowas künstlich mitgegeben wird. Ein anderes Thema.
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Andere Formen der räumlichen symbiotischen Beziehung sind die Exosymbiosen.
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Exosymbiose bedeutet, dass halt irgendwie was auf was anderes wächst.
0:26:11–0:26:16
Also da werden halt so Flechten als Beispiel genannt.
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Und die dritte Form ist dann die Ektosymbiose. Das heißt, die Partner der Symbiose
0:26:22–0:26:24
sind räumlich voneinander getrennt.
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Und da wird auch mal als Beispiel angeführt, ist eben diese Bestäubung der Bäume.
0:26:30–0:26:35
Das heißt, die Blüten und Blätter von den Bäumen werden durch Insekten bestäubt.
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Insekten fliegen weiter und tragen somit auch den Pflanzensamen weiter. Das ist so.
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Oder man hat dieses Find-it-Nemo-Bild der Clownfisch und die Seeanemone,
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wo dann auch die miteinander eben sich einen Lebensraum teilen,
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aber nicht im direkten Kontakt stehen.
0:26:55–0:26:56
So, wir sind jetzt hier.
Micz Flor
0:26:56–0:26:59
Genau, kurz zur Tour. Total schöne Idee von dir.
Florian Clauß
0:27:00–0:27:00
Beim,
0:27:04–0:27:11
Der wurde erst vor kurzem renoviert. Der war wohl in den 90ern,
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der wurde irgendwie so von 70er bis 90er Jahre, wurde der halt so komplett allein
0:27:16–0:27:17
gelassen. Keiner hat sich drum gekümmert.
0:27:17–0:27:22
Und hier hat sich wohl so ein Biotop entwickelt, was dann halt so völlig verwildert war.
0:27:22–0:27:26
Und dann war man bei der Renovierung des Parks ein bisschen unentschieden,
0:27:26–0:27:30
weil man so eine verwilderte Stadtlandschaft, also hat man normalerweise nicht.
0:27:30–0:27:36
Aber jetzt haben die halt so nach und nach hier den Park ausgebaut und es ist ganz schön.
0:27:36–0:27:41
Es ist wirklich so ein kleiner Streifen mit Spielplatz und ein bisschen so zum
0:27:41–0:27:43
Trainieren kann man hier hin und her.
Micz Flor
0:27:44–0:27:47
Wollen wir noch einen weiter nördlich gehen? Also da, wo wir jetzt gerade sind,
0:27:47–0:27:49
gibt es drei Eingänge und einer ist dann eher an der S-Bahn lang.
0:27:49–0:27:52
Da hat man vielleicht ein bisschen Ausblick nochmal nach Norden raus.
Florian Clauß
0:27:52–0:27:55
Ja, das können wir machen, aber das müsste gleich hier vorne sein.
Micz Flor
0:27:55–0:27:56
Ist schon direkt hier, ja.
Florian Clauß
0:27:57–0:28:02
Sonst könnten wir auch in den Park da rein. Nochmal zuletzt die Unterscheidung
0:28:02–0:28:08
nach Symbioseformen, also welche Arten von Nutzen entstehen aus einer Symbiose.
0:28:08–0:28:10
Das hat man auch kurz erwähnt, das ist jetzt nur der Vollständigkeit.
0:28:12–0:28:16
Also Fortpflanzungssymbiose zum Beispiel ist dann halt mit Bienen und Blüten,
0:28:16–0:28:19
dann Symbiose zum Schutz vor Fressfeinden.
Micz Flor
0:28:19–0:28:22
Aber das Interessante finde ich da, da hatte ich vorhin schon drüber nachgedacht,
0:28:22–0:28:26
es gibt ja immer zwei Gründe. bei Bienen und Blüten, dann ist es so,
0:28:26–0:28:31
dass die Blüten sind in manchen Fällen 100 Prozent darauf angewiesen,
0:28:31–0:28:34
dass sie bestäubt werden, sonst können die sich nicht fortpflanzen.
0:28:34–0:28:39
Das heißt, da ist es wirklich lebensnotwendig. Für die Bienen ist es natürlich der Honig.
0:28:39–0:28:43
Also die kriegen ja dann eher was zu essen, was sie auch brauchen.
0:28:43–0:28:46
Ich weiß nicht, ob die ohne Bestäubung auch überleben könnten,
0:28:46–0:28:51
aber dann ist es für die, also die Fortpflanzung ist ja bei den Bienen nicht
0:28:51–0:28:53
direkt gekoppelt an den Honig. Indirekt vielleicht schon.
Florian Clauß
0:28:53–0:28:58
Es ist nicht so stark an die Art gebunden. Natürlich brauchen die Bienen irgendwie
0:28:58–0:29:03
Blutenstaub, aber ob die das jetzt aus dem Klee holen oder von der Linde,
0:29:03–0:29:06
ist denen egal. Deswegen ist es so eine lose Verbindung.
Micz Flor
0:29:07–0:29:11
Ich kam nämlich vorhin drauf, wo ich auch überlegt habe, sollte man das Symbiose
0:29:11–0:29:16
nennen zwischen den Läusen und den Ameisen, dann ist es so, für die Läuse ist
0:29:16–0:29:19
es ein Vorteil, weil sie beschützt werden, also wirklich ein Vorteil der Erhaltung der Art.
0:29:20–0:29:24
Aber für die Ameisen ist es ein Rausch, wenn ich mich richtig erinnere.
0:29:24–0:29:27
Für die ist es jetzt nicht so, dass sie dadurch...
Florian Clauß
0:29:27–0:29:31
Für die Läuse ist es ein Rausch. Die picken sich dann einfach in die Kapillaren
0:29:31–0:29:34
von einem Pflanzenstiel ein und saugen sich einfach so fett.
Micz Flor
0:29:34–0:29:34
Die Läuse?
Florian Clauß
0:29:35–0:29:36
Die platzen einfach.
Micz Flor
0:29:36–0:29:37
Und was kriegen die Ameisen?
Florian Clauß
0:29:37–0:29:40
Die Ameisen kriegen die Milch, weil die halt so fest gesaugt sind.
0:29:40–0:29:44
Also die kriegen halt wirklich so das reingepumpt, diesen süßen Saft von der Pflanze.
0:29:44–0:29:48
Und deswegen sind die so dick. Und die Ameisen melken diese Blattläuse und die
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kriegen halt dieses klebrige Zeug, also diesen Zuckersaft, von dem die sich dann halt ernähren.
0:29:53–0:29:56
Und die Läuse sind quasi nur so dicke Früchte, die hängen da.
0:29:58–0:30:00
Und die sind voll im Rauschen. Ich glaube, die gehen das an.
Micz Flor
0:30:00–0:30:02
Ich jetzt andersrum in Erinnerung.
Florian Clauß
0:30:02–0:30:05
Genau, und also wir hatten jetzt eben die Schutz vor Fressfeinden.
0:30:06–0:30:09
Und die letzte Form ist eben die Ernährung.
0:30:11–0:30:16
Also Fortpflanzung, Fressfeinde, Schutz und Ernährung. Das sind so die drei Arten.
0:30:17–0:30:19
Genau, das war nochmal so der Überbau.
0:30:20–0:30:24
Bevor wir jetzt in die einzelnen Beispiele einsteigen. Und ich will auch immer
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so einen kleinen Exkurs bei den Beispielen machen. Also, wo wir dann auch nochmal
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auf andere, und ich fange auch gleich mit dem Exkurs an, nämlich das erste Beispiel,
0:30:32–0:30:34
was ich hier nennen will, ist der Anglerfisch.
Micz Flor
0:30:34–0:30:37
Das haben wir in der letzten Folge auch angesprochen.
Florian Clauß
0:30:37–0:30:44
Der Anglerfisch, der eine Remiose mit diesen kleinen fluoreszierenden.
Micz Flor
0:30:44–0:30:47
Heißt das dann, Einzellern, Mehrzellern, weiß nicht mehr was,
0:30:47–0:30:52
aber der hat die Möglichkeit, kleinere Lebewesen dazu zu bringen,
0:30:52–0:30:54
zu leuchten oder nicht zu leuchten.
Florian Clauß
0:30:54–0:30:59
Genau, das ist diese sogenannte Biolumineszenz. Also die Biolumineszenz ist
0:30:59–0:31:05
ein ganz wesentlicher Bestandteil, wo auch ganz viele Arten der Tiefsee eine
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symbiotische Beziehung mit eingehen.
0:31:07–0:31:11
Und die werden dann in sogenannten Leuchtorganen kultiviert.
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Also das heißt, es gibt auch hier so zwei verschiedene Unterschiede zwischen Biolumineszenz.
0:31:16–0:31:21
Das eine ist eben, dass die intrinsische, intrinsischer, das dann halt das Tierchen
0:31:21–0:31:25
selber die Dinger dann lumissieren lässt und das andere ist,
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also das sind dann halt die Bakterien,
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die die Fähigkeit haben und das andere ist die symbiotische Beziehung und der
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Anglerfisch hat eben so eine symbiotische Beziehung, der hat dann die sogenannte
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Eska, Eska ist dieses Organ,
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Leuchtergan, was diese Angel beschreibt, der Anglerfisch, ich weiß nicht,
0:31:42–0:31:44
hat wahrscheinlich jeder ein Bild im Kopf,
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also er hat dann diese eine Rute,
0:31:48–0:31:54
wo am Ende der Rute dann dieses Organ hängt, was aber auch wohl ein sehr komplexes
0:31:54–0:32:01
Organ ist, was neben diesen ganzen Leuchtbakterien dann aber auch noch Drüsen und so weiter enthält.
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Wo dann Pheromone und so produziert werden können.
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Und das dient nicht nur eben des Räuberns, also der Nahrungsaufnahme,
0:32:11–0:32:16
sondern auch um den partner zu den sexualpartner zu finden dafür ist auch also
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aber da wird nicht da werden eben nicht lichtsignale ausgeschickt sondern es
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werden dann halt darüber pheromone gebildet man dachte auch hat man angenommen
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dass eben auch das männchen des anglerfisches,
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angezogen wird von eben dieser eska durch leuchtsignale leuchtsignale aber dem
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ist Ist nicht so, die werden klassisch mit Pherämonen gezogen.
Micz Flor
0:32:39–0:32:42
Okay, nicht, dass da die rote Laterne im Fenster steht.
Florian Clauß
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Bio-Lumineszenz ist ja schon so ein unglaubliches, also das ist schon so ein
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Phänomen, was faszinierend ist.
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Man fragt sich, wie können so Tiere leuchten?
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Und jetzt nochmal so ganz kurz ein chemischer Exkurs, wie das passiert.
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Es gibt in der Bio-Lumineszenz, ist es im Prinzip eine exogene chemische Reaktion.
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Also man hat in den meisten Fällen ein organisches Substrat,
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das Luziferin heißt es. Nicht Luzifer, sondern Luziferin.
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Und das wird durch ein Enzymen, der Luziferase, wird das angeregt,
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mit Sauerstoff zu oxidieren.
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Und in diesem angeregten Zustand kann es eben ein Photon imitieren,
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indem es wieder zurückfällt.
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So funktioniert das. Und das ist halt durch organisches Material gesteuert.
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Und in diesem Leuchtergarn ist eben diese, das hatten wir auch das letzte Mal,
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wo wir uns gefragt haben, wie passiert das eigentlich, dass dann eben so Sichtsignale
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bewusst ausgeschüttet werden.
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Also das kontrolliert der Wirt über Sauerstoffzufuhr oder eben Unterbindung.
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Darüber kann das leuchten oder die Leuchtsequenz steuern.
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Und was auch interessant ist, und das ist so, wovon man ausgegangen ist in der Evolution,
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dass die Luminiszenz mehr oder weniger ein Abfallprodukt ist,
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nämlich, dass diese Methode, diese Oxidationsmethode, haben die Zellen entwickelt,
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um eben freie Radikale zu binden.
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Also um die einzufangen, um die dann eben, weil freie Radikale haben eben eine
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zerstörerische Kraft im Zellkern.
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Und dann haben die Zellen eben Mechanismen entwickelt, um diese Energie dann
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irgendwie zu neutralisieren.
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Und das ist die Theorie. Und dass dann erst später in der Evolution sich das
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als ein gewisser Vorteil, dieses Leuchten, erwiesen hat, ist es halt in anderen
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Kombinationen aufgetreten.
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Dann war es nicht mehr der Primärzweck, eben freie Radikale zu neutralisieren,
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sondern eben das Leuchten.
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Das ist auch wieder so Evolution, was da passiert.
Micz Flor
0:35:00–0:35:03
Ja, man würde ja auch eher annehmen, dass es nachteilig ist, wenn man leuchtet.
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Also dass irgendwelche Fressfeinde dich so gar nicht sehen, so im Sinne von
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hier Three-Body-Problem, der dunkle Wald.
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Also in dem Moment, wenn du jetzt hier in so einen Baum guckst oder so als Vogel
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so in die Bäume reinschaust und du siehst dann das Leuchtwürmchen und die anderen
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Würmchen nicht, dann ist es ja nicht unbedingt von Vorteil zu leuchten.
Florian Clauß
0:35:21–0:35:22
Genau.
Micz Flor
0:35:22–0:35:26
Also ich hätte jetzt auch mich gewundert, dass es evolutionär irgendwie ein
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Nebenprodukt wäre, wenn das...
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Doch dann eher dafür sorgen würde, dass die Art nicht weiterkommt.
Florian Clauß
0:35:33–0:35:38
Also ja, da sprichst du nämlich auch nochmal einen Teil an von dem Thema,
0:35:38–0:35:44
nämlich warum, was hat das in der Tiefsee für Vorteile eben so leuchtend,
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wofür wird das eingesetzt?
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Es hat nicht immer Vorteile, weil zum Beispiel, das finde ich ganz interessant,
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es gibt eben ganz viele Lebensformen der Tiefsee, die eben transparent,
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also keine Pigmentierung der Haut mehr haben.
0:35:56–0:36:01
Also weil sich in der Tiefsee eben auch, wenn du Leuchtest oder Leuchtorgane
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hast, dann so eine Pigmentierung natürlich dazu führen kann,
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dass das Licht irgendwo gefiltert oder geblockt wird.
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Deswegen geht man davon aus, dass eben diese transparenten Lebewesen sich eben
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dadurch entwickelt haben, dass die halt Licht besser ausstrahlen können.
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Aber es gibt zum Beispiel Räuber, die dann biolumineszente Lebewesen fressen,
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dass bei denen eine erhöhte Pigmentierung in den Verdauungsorganen festgestellt wurde.
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Also der Magen und der Darm haben wieder Pigmente entwickelt.
0:36:36–0:36:43
Und das ist genau dieses dunkle Wandding, was wir bei den drei Sonnen haben.
0:36:43–0:36:48
Nämlich eben nicht von außen irgendwie zu erkennen geben, was die Strategie von innen ist.
0:36:48–0:36:53
Dass nämlich da die Tiere gefressen werden, dass die nicht abgeschreckt werden.
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Also das ist wirklich so auch so phänomenal.
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Also es ist zum einen, es ist halt eben die...
Micz Flor
0:37:00–0:37:04
Aber es ist ja auch interessant evolutionär, wenn man jetzt mal wieder simplifiziert
0:37:04–0:37:09
eine Ursache annimmt, dann gibt es einerseits, nicht leuchten könnte vom Vorteil
0:37:09–0:37:11
sein, weil man da nicht gefressen wird, weil man nicht gesehen wird.
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Aber andererseits ist es dann so, nicht leuchten kann vom Vorteil sein,
0:37:15–0:37:18
weil einen dann auch das eigene Essen nicht sieht.
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Ja, genau. Jetzt ist es ja genau andersrum.
Florian Clauß
0:37:21–0:37:27
Also es wird invertiert, ja. Richtig. Also das Licht ist eben zur Tarnung und
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Täuschung, kann dann eingesetzt werden.
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Also es ist halt auch so, dass du häufig dann so Gegenblitze hast, ja.
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Ja, also das heißt, wenn du dir den Tiefsee vorstellst oder nee,
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wenn du dir das Flachersee, wird das beobachtet, dass nämlich die Pigmentierung
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von Fischen von oben eher dunkel ist, von unten hell.
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Das heißt, wenn du als potenzielles Opfer dann irgendwo schwimmst gegen die
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helle Oberfläche, ist natürlich vom Vorteil, wenn du nicht dunkel bist,
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also keinen Kontrast erzeugst zur Oberfläche, wenn eben der Fressfeind von unten kommt.
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Gleich ist es von oben, dass du eher so einen Dunkel wirkst.
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Aber es gibt auch andere Strategien, dass du so genannte Gegenblitze abfeuerst.
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Ich habe eine Dissertation gefunden, die ging halt auch um die Untersuchung
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der Leuchtergarne von Krill.
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Und die hat eine ganz gute Einleitung über dieses maritime Lumineszenz gegeben.
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Deswegen habe ich da ein paar Beispiele, will ich jetzt auch nicht alle vortragen,
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aber das ist nochmal so zusammengefasst.
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Aber das ist halt dieses Gegenlicht, diese Gegenblitze, die werden auch bei
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einem Krill beobachtet.
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Zur Verwirrung, wenn dann der Feind angreift, dann kommt man zur Blitze und
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damit tarnen die sich. Also quasi so ein Mimese-Effekt.
Micz Flor
0:38:38–0:38:42
Und weil wir ja ein Filmpodcast sind, bei welchem Alfred-Hitchcock-Film wird
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das denn auch eingelebt?
Florian Clauß
0:38:45–0:38:51
Ja, aber dann wird es eher zur Blendung. Aber vielleicht ist der Blitz auch eher eine Blendung.
0:38:52–0:38:58
Wir reden natürlich von das Fenster zum Hof, wo dann die Waffe quasi die Kamera
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wird. Was dann auch wieder so eine millionentheoretische Ausprägung hat.
Micz Flor
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Genau, der Hauptdarsteller mit seinem behindert erigierten Bein,
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der immer voyeuristisch in die anderen Fenster reinguckt, wo dann ein wirklich
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wahrer Mann auf ihn zutritt, den umbringen will,
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der dann mit dem voyeuristischen Gerät, also der Kamera, dann eben die Blitze immer austauscht.
Florian Clauß
0:39:22–0:39:26
Genau, also das ist wirklich dann Erzeugung von Gegenlicht, das ist die Vertreibung
0:39:26–0:39:29
und Abschreckung. Wir haben Licht zur Tarnung und Täuschung,
0:39:29–0:39:34
wir haben Licht, das Leuchten für die Kommunikation, also da wird auch untereinander
0:39:34–0:39:36
kommuniziert zwischen den einzelnen Individuen.
Micz Flor
0:39:36–0:39:40
Das ist ganz kurz, das ist ein Sprung eben zu The Expanse auch,
0:39:40–0:39:46
wenn die herausfinden, wer diese, wer es noch nicht gehört hat, war glaube ich Folge 48.
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Die Spezies, die diese ganzen Portale gebaut hat, stellte sich dann eben heraus
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in diesem planetengroßen Diamanten, in dem alles gespeichert ist von dieser
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Spezies, ist, dass die ursprünglich auch von einem Unterwasserlebewesen kommen,
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was sich über Licht miteinander verständigt.
0:40:06–0:40:10
Und die deshalb relativ schnell, wohl Kommunikation war essentiell,
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und es sind relativ simple, eher so eine Schwarmintelligenz,
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wie die sich dann miteinander verkoppeln.
Florian Clauß
0:40:15–0:40:16
Ah, okay, ne, habe ich gar nicht mehr.
Micz Flor
0:40:16–0:40:20
Und die sind dann eben, die sind dann, ja, egal.
Florian Clauß
0:40:21–0:40:25
Ja, ja, gut, aber du hast natürlich dann zur Kommunikation, aber auch eben zu
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Revieransprüchen und so weiter, oder dass dann halt Reviere darüber markiert werden.
0:40:29–0:40:33
Und zur Orientierung, also gerade in der Tiefsee ist es so, dass du,
0:40:33–0:40:36
wenn du da irgendwo was glimmern siehst, dann denkst du, okay,
0:40:36–0:40:40
hier kann es lang gehen, um irgendwas zu finden oder sowas.
0:40:40–0:40:43
Und es gibt noch eine andere Form, die fand ich so ganz interessant,
0:40:43–0:40:47
nämlich es gibt eine, ich glaube, das ist der Drachenfisch,
0:40:48–0:40:53
der dann unter dem Auge hat der ein Leuchtorgan, was dann in einer gewissen
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Frequenz von Licht imitiert, womit er sich dann eichen kann.
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Damit kann er dann quasi die Umgebung, das Umgebungslicht anpassen.
0:41:03–0:41:07
Also wie bei einer Kamera kann er dann halt so sehen, okay jetzt ist das dieser Lichtraum.
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Also ich meine Biolumineszenz, das ist ja auch immer nur so in bestimmten Frequenzen
0:41:12–0:41:16
wird dann auch Licht gesendet. Das unterscheidet sich natürlich auch die Nanometer
0:41:16–0:41:20
von Frequenz, die dann die einzelnen Bakterien ausstoßen können.
Micz Flor
0:41:20–0:41:24
Da kommt jetzt eine Fußnote für einen anderen Podcast,
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Kennst du den? Ein Kinder-Podcast mit Checker Tobi, Checker Can und Checker...
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Ich weiß nicht, wie die alle heißen.
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Und da war eine über Piraten. Und da gibt es wohl eine Theorie,
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die sagt, warum werden Piraten immer mit Augenklappe dargestellt?
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Weil die eine Augenklappe getragen haben, damit die schnell zwischen Überdeck
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und Unterdeck wechseln konnten.
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Die haben dann die Klappe umgedreht. Das eine Auge war eben immer ans Dunkle gewöhnt.
0:41:47–0:41:52
Und dann konnten die schneller reagieren, wenn die halt rohend runter mussten.
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Wenn du überfällst und dann irgendwie runtergehst und du kommst du unten es ist.
Florian Clauß
0:41:55–0:41:56
Dunkel und.
Micz Flor
0:41:56–0:41:58
Die die es finde ich eine plausible.
Florian Clauß
0:42:05–0:42:10
Abgefahren genau das wäre jetzt mal so gut eben der exkurs in richtung biologischen
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und jetzt kommen anglerfischen also die anglerfische kannst du eigentlich in
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allen wert weltmeeren unter 300 Meter antreffen.
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Also die sind sehr verbreitet, Anglerfische, als Prinzip, ja.
0:42:23–0:42:28
Ich möchte jetzt nochmal, also die Art und Weise, also vielleicht hier diese
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Symbiose zwischen den Bakterien, zwischen den Leuchteorganen und dem Anglerfisch
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ist eben, dass der Anglerfisch dadurch den Kot,
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simuliert von einem anderen Tier. Und davon fühlen sich dann halt so kleine
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Krebs und so weiter, fühlen sich dadurch angezogen.
0:42:45–0:42:50
Das ist so quasi das, wo er die Fressfeinde und so weiter bekommt.
0:42:50–0:42:54
Die denken, es ist halt jetzt irgendwie so, da ist jetzt so was Leckeres im Wasser.
Micz Flor
0:42:55–0:42:59
Was anderes, zumindest wahrscheinlich überhaupt vor dem Hintergrund. Es ist was anderes da.
0:42:59–0:43:02
Es ist ja nicht wie die Motten das Licht, weil die Motten ja versuchen,
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die fliegen ja auf die Lampen zu, weil sie sich eigentlich am Mond orientieren
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wollen nachts Und gerade fliegen, aber weil das Licht eben nicht unendlich,
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gefühlt unendlich entfernt ist, sondern relativ nah entstehen diese konzentrischen Kreise.
0:43:14–0:43:17
Und das kann jetzt ja in der Tiefsee nicht das Thema sein. Das heißt,
0:43:17–0:43:21
die steuern dann wirklich wahrscheinlich darauf zu, weil sie denken, da ist was.
Florian Clauß
0:43:21–0:43:26
Genau. Und wovon die sich ernähren, ist eben dem, also das, was sie erkennen,
0:43:26–0:43:33
ist quasi der Kot von anderen Fischen, die aber auch so Bakterien,
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die leuchten, enthalten.
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Deswegen leuchtet der Kot. Das wird quasi simuliert von dem Anglerfisch.
0:43:40–0:43:44
Also dachte ich mir auch, hey, so ein schönes Organ.
Micz Flor
0:43:44–0:43:45
Geld stinkt nicht.
Florian Clauß
0:43:46–0:43:49
Aber es ist nichts anderes als Scheiße.
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So genau, das ist so diese symbiotische Lebensform.
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Aber ich will jetzt hier auch nochmal einen anderen Exkurs aufhalten,
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der mich total fasziniert. Und den habe ich auch bei Stephen Gold das erste
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Mal so gelesen habe, nämlich es geht um Sexualdimorphismus.
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Kennst du wahrscheinlich auch den Begriff, oder?
Micz Flor
0:44:11–0:44:14
Ja doch, wahrscheinlich nicht als Begriff.
Florian Clauß
0:44:14–0:44:18
Aber der bedeutet einfach, dass die unterschiedliche Ausprägung von Männchen
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und Weibchen innerhalb einer Art oder Frauen, Mann.
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Also allein beim Mann oder beim Menschen, der Sexualdimorphismus schlägt sich
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dann in den Geschlechtsorganen, in der Statur und der Beharrung zum Beispiel nieder.
Micz Flor
0:44:33–0:44:37
Muss man jetzt natürlich sagen, wir sprechen jetzt über Biologie,
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nicht über Gender und nicht über Geschlechtsdysphorie und sowas,
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sondern wir sprechen über die Biologie.
Florian Clauß
0:44:42–0:44:44
Genau, Biologie, ja. Was auch
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interessant ist, ist, dass je größer die Art werden kann in der Biologie,
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Das heißt, es fängt dann, glaube ich, bei einem Meter an oder so.
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Desto mehr ist es verbreitet, dass das Männchen größer ist als das Weibchen.
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Und je kleiner, kürzt sich das genau um.
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Also das heißt, so Echsen und so weiter, da sind meistens Weibchen oder Schildkröten,
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da sind meistens Weibchen oder Fische, sind meistens Weibchen die größeren Tiere, Individualtiere.
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Und es gibt dann halt so diese extremen Formen von Sexualdimorphismus,
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die absolut der Hammer sind.
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Nämlich eine Form ist, also ich fange mit dem Extremsten an, was es gibt.
0:45:28–0:45:34
Ich glaube, das ist so auch ein Wurm in der Tiefsee, der hat ein Weibchen.
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Und dann ist es so, dass die Männchen
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in dem Gebärmutter, also in dem Geschlechtsorgan des Weibchen leben.
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Also sie sind quasi so klein, dass sie fast so wie so Einzelner drin leben und
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dann halt auch reguliert werden von dem ganzen chemischen Haushalt des Wurmes.
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Ja, das ist die extremste Form.
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Also das musst du dir mal vorstellen.
Micz Flor
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Ja, die Männchen haben oft große Angst, verlassen zu werden.
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Und dann ziehen die gleich ein.
Florian Clauß
0:45:59–0:46:04
Und jetzt kommen wir zum Sexual-Demorphismus. Das ist aber auch noch gut.
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Beim Anglerfisch ist es so, dass die Weibchen, also sie können dann halt irgendwie
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so zwischen 6 cm und 1,2 m werden.
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Das ist so die Größe von Anglerfischen von den verschiedenen Arten beim Weibchen.
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Und die Männchen betragen nur 5 bis 10 % von der Körpergröße des Weibchens.
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Also das heißt, es gibt wirklich das kleinste lebende Wirbeltier,
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ist das Männchen von einer Anglerfischart, die nur so zwei Millimeter,
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sechs Millimeter groß ist.
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Und dann, was passiert, wenn das Männchen auf das Weibchen trifft,
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dass die miteinander verwachsen.
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Also die bilden, die haben einen gemeinsamen Blutkreislauf, das Männchen wird
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komplett ernährt durch das Weibchen und wenn das Leifchen stirbt,
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dann ist das Männchen auch,
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Also das heißt, die verschmelzen miteinander und das finde ich absolut krass.
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Und das heißt, das Weibchen kann auch eben den Samen aus dem Männchen über die
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Pheromone und über den eigenen Hormonausstoß regulieren.
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Das heißt, wenn dann das Weibchen Lust auf Sex hat, dann zack,
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wird ein bisschen was eingeschossen in den Blutkreislauf vom Männchen und dann
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ejakuliert das Männchen und dann gibt es halt Fortfahren. Ist praktisch, ja.
Micz Flor
0:47:27–0:47:28
Auch ein bisschen einsam.
Florian Clauß
0:47:28–0:47:31
Ja, nee, aber ich meine, die sind dann halt für immer zu sein.
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Und man hat wirklich bei, also ich glaube so bei den Fischen hat man eigentlich
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ganz oft, über 80 Prozent oder 90 Prozent der Fälle ist dann ein Männchen wirklich
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angewachsen beim Anglerfisch.
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Und es gibt dann aber auch Formen, wo dann halt mehrere Männchen sind.
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Das Höchste, was beobachtet wurde, waren acht angewachsenen Männchen.
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Also das heißt, hier kann auch wieder eine gewisse Variation nochmal von Spermien gesteuert werden.
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Das ist total spannend. Also das wollte ich jetzt auch nochmal an der Stelle dann teilen.
Micz Flor
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Wir haben jetzt die, wenn wir jetzt, wir sind nicht in der Tiefsee,
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aber wenn wir jetzt auch hier in Schichten denken, sind wir jetzt an der dritten
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großen Straße, Losging-Landsberger Allee.
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Dann war Greifswalder, oder? Nee, das hier ist Greifswalder.
Florian Clauß
0:48:22–0:48:23
Das ist jetzt Greifswalder hier.
Micz Flor
0:48:23–0:48:25
Wie war die dazwischen? Wie hieß die nochmal?
Florian Clauß
0:48:25–0:48:29
Wir sind dann von der Landsberger zu Greifswalder. Also dazwischen gab es keine...
Micz Flor
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Wir sind doch über die eine große drüber gelaufen. Ich habe bei Podcasts immer
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das Problem, wenn wir aufnehmen, dass ich gar nicht so richtig mitkriege, wo wir sind.
Florian Clauß
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Du kannst mir ja nochmal die Strecken auf unserer Netzseite angucken.
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Und wir gehen jetzt rüber von dem Anton-Sefko-Park zum Ernst-Hillmann-Park.
Micz Flor
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Ja. Der wurde ja heiß diskutiert vor ein paar Monaten, glaube ich,
0:48:52–0:48:55
ob ein Thema wirkliches wert sei.
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Naja, wir müssen da unten, ist die Thema Büste.
Florian Clauß
0:48:58–0:49:00
Aber willst du, wolltest du zur Büste gehen? Ja, können wir machen.
Micz Flor
0:49:01–0:49:02
Willst du hier oben durchgehen, da weiter? Das ist egal.
Florian Clauß
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Wir können einfach hier durch den Komplex. Also hier besteht ja auch die Erzählung, dass ganz viele,
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hier haben wir diese Plattenbauten, das ist auch eine kleine Siedlung für sich,
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dass ganz viele DDR-Kader dann hier gewohnt haben, also SED-Funktionäre.
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Und dass hier auch irgendwie, habe ich neulich gehört, dass sich keiner getraut
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hat, hier dieses Gebiet zu renovieren, weil dann auch die alten Seilschaften quasi gewirkt haben.
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Weiß nicht, ob das jetzt irgendwie Verschwörung ist, aber wurde erzählt.
Micz Flor
0:49:33–0:49:37
Weiß ich auch nicht, aber ich fand den Zimmernpark jetzt nicht politisch,
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aber so landschaftsarchitektonisch ganz spannend, weil das ist ja wirklich so
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ein ganz spannender Grünstreifen.
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Aber manchmal haben die das irgendwie geschafft, glaube ich,
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noch zu DDR-Zeiten Wege so anzulegen, dass mit so leichten Biegungen,
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dass du immer nicht den Horizont siehst.
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Du hast manchmal bei diesen kleinen Parks keine große Sichtlinie,
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sondern verfädelst dich da so rein.
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Und dann hat man manchmal das Gefühl, dass man wirklich mitten im Park ist.
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Einfach auch, weil man das Ende nicht sehen kann. Du kannst immer nur das Biegung sehen.
Florian Clauß
0:50:05–0:50:08
Also ich weiß nicht, du warst ja auch sicher schon mal in so einem Plattenbauten drin.
0:50:08–0:50:11
Und was interessant ist, Von außen sehen die ja ziemlich gleichförmig aus,
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aber innen drin sind die so verschachtelt, die Treppenhäuser und so weiter,
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haben so viele kleine Nischen, dass dieses Wuchtige von außen aus der Fassade
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überhaupt nicht im Innenraum so erlebt wird.
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Okay, kommen wir zur nächsten symbiotischen Beziehung, die ich auch gleich wieder
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mit einem Exkurs starten möchte.
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Mein zweites Beispiel sind die Bartwürmer und die Chemoautophebakterien.
Micz Flor
0:50:44–0:50:46
Bartwürmer und was war das?
Florian Clauß
0:50:46–0:50:50
Und Chemo-Autrophe-Ernährung, Bakterien. Bartwürmer sind diejenigen,
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das hatten wir das letzte Mal auch schon berichtet, das sind diejenigen,
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die sich an diesen schwarzen Rauchern festsetzen.
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Und bevor ich dann was über die Bartwürmer erzähle, möchte ich nochmal kurz
0:51:02–0:51:09
über diese hydrothermalen Quellen, also hydrothermal, das heißt unter Wasser, thermale Quellen.
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Ich halte das fälschlicherweise im Zusammenhang mit Vulkanismus,
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Vulkanismus erwähnt, letzte Folge,
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aber es ist nicht unbedingt im Vulkanismus so, sondern es bedeutet wie auch
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Thermen quasi oberirdisch, also Oberwasser, die durch heiße Gesteinsschichten sich aufwärmen.
0:51:27–0:51:34
Also was du auch hier in Island hast oder in Brandenburg, wo dann halt einfach
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heißes Wasser rauskommt.
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Und diese schwarzen Raucher entstehen dann auch eben in so Feldern,
0:51:41–0:51:46
wo dann diese Gesteinsschichten ganz heißes Wasser ausstoßen und das wird dann
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eruptiv, weil das natürlich durch diesen extremen Druck unter Wasser und diese
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Kontraste zwischen heiß und kalt,
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also zwei Grad kaltes Wasser trifft auf über,
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also es gibt auch verschiedene Abstufungen, es geht bis 300 Grad heißes Wasser, was dann austritt.
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Ja, es gibt dann auch so von 300, 200, 100, da gibt es so auch Begriffe dafür,
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wie die einzelnen Thermalquellen dann bezeichnet werden.
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Da entsteht aber so ein Effekt,
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dass diese heißen Quellen extrem viel Sedimente und Mineralien und Sulfite und
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so weiter mit sich bringen und dass dann daraus dieser Rauch ausflockt.
0:52:28–0:52:31
Es gibt schwarze Raucher, es gibt weiße Raucher und das ist dann immer auf diese
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mineralische Beschaffenheit zurückzuführen, ob das jetzt ein schwarzer Raucher
0:52:35–0:52:36
ist oder ein weißer Raucher.
0:52:36–0:52:41
Aber der schwarze Raucher ist so derjenige, wo auch viel, also Schwefel,
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gebundener Schwefel da mit im Spiel ist sozusagen.
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Und so ein Feld kann recht groß sein.
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Verlinke ich dann noch mal in die Show noch. Es gibt dann so bekannte Felder,
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das heißt eine ist irgendwie, das heißt dann Lokis Schloss oder sowas.
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Lokis Castle. Und die haben so ganz abgefahrene Namen. Ich weiß gar nicht, woher die kommen.
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Und das sind so Felder, die sich über eine große Ausdehnung dann ziehen.
0:53:11–0:53:15
Allerdings die aktiven Raucher, die da entstehen, die sind dann meistens recht kurzlebig.
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Also zwischen ein und zwanzig Jahren oder sowas. Und irgendwann,
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wenn die dann eben so dieses ganze Sedimente abstoßen, dann irgendwann verschließen die sich,
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weil die bauen sich immer höher auf und dann irgendwann verpfropfen die dann
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quasi, fallen die zusammen und dann entsteht irgendwo anders wieder so auf diesem
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Feld dann so ein Raucher.
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Und natürlich, das hatten wir auch das letzte Mal schon gesagt,
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dass dann so ganz viele Tierarten, das ist natürlich Energie,
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die da ist, und da kommt dieses Chemo-Autotrophe.
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Also kennst du vielleicht den Begriff?
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Also Autotroph bedeutet eben Zellen, Lebewesen, die ohne organische Substanz
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von außen lebensfähig sind.
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Bekannt ist das natürlich Foto-Autotroph, das heißt Photosynthese.
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Also Pflanzen können ja ihre Energie einfach durch Licht und Chlorophyll gewinnen.
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Und Chemoautotroph ist so ein anderer Mechanismus, wo dann über eine chemische
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Reaktion die Energie gewonnen werden kann.
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Und das können diese Bakterien, die chemoautotrophen Bakterien.
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Und dafür sind diese Sulfide.
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Die machen dann nämlich eine chemische Reaktion aus so einem Schwefelsubstrat
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und gewinnen dadurch eben so ein Energieteilchen.
0:54:37–0:54:42
Und die Bartwürmer, die wir da haben an diesen Quellen, die nutzen das aus.
0:54:43–0:54:46
Die haben nämlich extra Organe.
Micz Flor
0:54:46–0:54:52
Lustig, das kam so, die nutzen das aus. Diese gemeinen Bartwürmer.
Florian Clauß
0:54:52–0:54:52
Nein, nein.
Micz Flor
0:54:53–0:54:54
Von meinem Parkplatz.
Florian Clauß
0:54:54–0:54:59
Das ist aber auch wieder so eine ganz, wie soll man sagen, eine sehr feste Verbindung
0:54:59–0:55:04
von Symbiose, weil natürlich willst du derjenige, der dich ernährt,
0:55:04–0:55:08
dem willst du auch richtig lieb daherkommen, also den willst du ja auch nicht verärgern.
0:55:09–0:55:13
Deswegen haben die tatsächlich das ganze Blutsystem, also erstmal werden diese
0:55:13–0:55:18
Bakterien in einem extra Organ gehalten, was im Verdauungstrakt liegt.
0:55:18–0:55:24
Also die haben ein sogenanntes Trophosom und in diesem Trophosom werden diese Bakterien kultiviert.
0:55:24–0:55:29
Und der Blutkreislauf von diesen Würmern hat sich dann auch so adaptiert,
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dass die, so eine Hämoglobin, so eine eigene Hämoglobinart hat sich entwickelt,
0:55:35–0:55:40
was dann quasi das Sauerstoff und das Schwefelteilchen so voneinander trennt,
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dass sie nicht oxidieren können.
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Das heißt, die Bakterien kriegen das dann halt so direkt durch den Blutkreislauf
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hingeworfen, ohne noch diesen Sauerstoff dazu.
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Weil die Oxidation müssen wir selber machen.
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Deswegen wollen die ja nicht oxidierte Teilchen haben, sondern das wird schon
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getrennt, wird schon bereitet, aufbereitet.
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Finde ich auch total abgefahren. Und das Interessante ist, die haben halt irgendwie keine Münder mehr.
0:56:06–0:56:13
Die Würmer. Die Würmer haben keine Münder. Die leben wirklich nur von Licht und Energie.
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Nein, von heißer Suppe.
Micz Flor
0:56:17–0:56:20
Aber die leben von Einzellern, die das für die tun.
Florian Clauß
0:56:20–0:56:22
Genau, das sind die Bakterien.
Micz Flor
0:56:22–0:56:24
Wie kommen die Einzeller in die hinein?
Florian Clauß
0:56:24–0:56:29
Die werden, glaube ich, auch mit der Larve, wird so ein Bakterienstamm quasi
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in den Troposom angelegt.
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Also es wird schon initial...
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Das ist quasi der Pilz.
Micz Flor
0:56:37–0:56:38
Der Blattschneider ab.
Florian Clauß
0:56:38–0:56:41
Genau, der wird dann halt direkt mitgegeben, du brauchst das.
0:56:41–0:56:43
Und die Larven sind auch erstmal freistimmend.
0:56:44–0:56:46
Das heißt, die können sich auch dann, das ist auch eine Frage,
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was man nie so richtig beobachtet hat, aber wie die dann sich verbreiten.
0:56:50–0:56:53
Wenn irgendwo anders eine Raucherquelle auftaucht,
0:56:54–0:56:58
dass die dann da hinkommen, ist ja dann, zum einen gibt es die Vermutung,
0:56:58–0:57:01
dass teilweise die Individuen, die dann sich irgendwo niedergelassen haben,
0:57:01–0:57:04
auf eine Raucherquelle, dass die dann halt so wandern können,
0:57:04–0:57:08
dahin springen, obwohl die natürlich da extremst eingeschränkt sind.
0:57:08–0:57:12
Und eine andere Sache ist halt, dass die, zum Beispiel von den Bartwürmern,
0:57:12–0:57:16
dass die Larven dann halt da hinschwimmen oder dann lassen sie sich irgendwann niedern.
0:57:16–0:57:20
Diese Röhre, die wird dann eben durch ein eigenes Sekret gebildet.
0:57:20–0:57:24
Das ist dann so über Chitin, das was man dann halt auch von Schnecken und so
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weiter kennt, dass die darüber dann so ein Außenskelett bauen.
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Aber ich finde diese Vorstellung, das erinnert mich dann wieder so an,
0:57:31–0:57:35
keine Ahnung, Dune nicht, weil dieser Wüstenbohm hat natürlich einen Riesenmaul.
0:57:35–0:57:39
Aber irgendwie finde ich das total abgefahren. Das ist ein Lebewesen,
0:57:40–0:57:44
was dann nur aus sich selbst heraus dann ernährt und gar keine Ausschaltungsorgane mehr braucht.
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Also ich glaube, die dunsten dann schon was über die Haut aus.
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Die müssen ja irgendwie auch dieses Chitin bilden.
0:57:50–0:57:54
Aber dass die keinen Mund haben, dass das Verlauungssystem sich komplett umgestellt hat.
Micz Flor
0:57:55–0:57:58
Ja, die Frage, die sich für mich dahinter auch noch stellt, ist halt so,
0:57:58–0:58:08
dann schon der Wurm nutzt also etwas, was direkt, also der nutzt einen Einzeller in sich.
0:58:08–0:58:13
Und dieser Einzeller gewinnt Energie eigentlich aus diesem Schornstein.
0:58:13–0:58:21
Aber im Körper wird der Schornstein emuliert. und deshalb zieht der Wurm Energie von dem Einzelnen.
0:58:21–0:58:23
Der Schornstein ist dann gar nicht mehr so wichtig, oder wie?
Florian Clauß
0:58:23–0:58:29
Also die Bartwürmer, die eben an diesen Rauchern auftreten, sind auch in ihrer Art die längsten.
0:58:29–0:58:32
Also die können bis zu zwei Meter werden. Normalerweise sind Bartwürmer nur
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wenige Zentimeter groß.
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Aber die können richtig groß werden. Also die müssen ja auch diese Hitze irgendwie aushalten.
0:58:38–0:58:43
Also ich glaube, die sind dann schon irgendwo in der direkten Beziehung zu dieser
0:58:43–0:58:47
thermalen Quelle stehen die schon. schon insofern, dass die dann halt irgendwie
0:58:47–0:58:49
physikonomische Anpassungen haben.
0:58:49–0:58:53
Aber die Energiegewinnung läuft quasi über dieses Bakterium.
Micz Flor
0:58:53–0:58:59
Und das Bakterium ist also irgendwie im Austausch noch mit diesem eruptiven, heißen...
Florian Clauß
0:59:00–0:59:06
Genau, diese Sulfide, die kommen eben aus den gelösten Sedimenten und die werden
0:59:06–0:59:09
wahrscheinlich, ja, die werden irgendwie von diesem Bartwurm...
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Natürlich, stimmt, der muss die aufnehmen und der muss hier einen Blutkreislauf
0:59:14–0:59:16
überführen, damit das Spektrum das nutzen kann.
0:59:16–0:59:20
Also die Bartwürmer, dieser Begriff kommt daher, dass die halt so Fransen haben, also Barte.
0:59:20–0:59:26
So quasi wie so Haare, die aber auch dann irgendwie unterschiedlich ausgeprägt sein können.
0:59:26–0:59:29
Die können auch miteinander verwachsen sein oder so einzelne.
Micz Flor
0:59:31–0:59:34
Die Frage dahinter, die sich mir stellt, ist natürlich dann wieder die Frage,
0:59:34–0:59:35
wo kommt das Leben her im Endeffekt?
0:59:35–0:59:39
Weil ich dann so denke, okay, der Bartwurm, der kommt vielleicht dann sogar
0:59:39–0:59:40
von der Oberfläche und ist dann so abgesackt.
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Und der hat sich dann da unten was gesucht, damit er überhaupt überleben kann.
0:59:44–0:59:46
So evolutionär hat das dann irgendwie so gepasst.
0:59:46–0:59:51
Oder man könnte anders argumentieren, dass natürlich wirklich da unten Leben entstanden ist.
0:59:51–0:59:57
In dem hohen Druck, mit den extremen Temperaturen, die aufeinanderstoßen,
0:59:57–1:00:00
mit den extremen Dichten, mit denen Dinge aufeinandergepresst werden.
1:00:00–1:00:07
Und auch der Reichhaltigkeit eben von den Stoffen, die da ausgespült werden aus der Erde.
1:00:07–1:00:11
Und dass dann im Prinzip das Leben von unten nach oben kam oder das Leben von
1:00:11–1:00:13
oben nach unten. Und vielleicht es aber auch beides war.
1:00:13–1:00:15
Aber dann hatte ich irgendwo mal gelesen, dass man davon ausgeht,
1:00:15–1:00:17
dass es eine Urzelle gab, die sich dann geteilt hat.
1:00:17–1:00:20
Und wo ist die entstanden? War die jetzt wahrscheinlich im Meer,
1:00:20–1:00:22
aber ganz tief oder ganz oben?
Florian Clauß
1:00:23–1:00:27
Aber das ist genau der Punkt, den du ansprichst. Es ist nämlich alles.
1:00:27–1:00:30
Es ist genau alles. ist und dann kann man es nicht mehr trennen.
1:00:30–1:00:34
Und das ist da, wo wir wieder den Schluss von vorne machen, nämlich dass die
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Evolution ein Busch ist.
1:00:35–1:00:41
Das heißt, du hast an solchen Quellen hast du dann wirklich so ein Stack von Evolutionslebewesen,
1:00:42–1:00:45
die dann ganz früh entstanden sind und sich nicht weiter verändert haben und
1:00:45–1:00:48
andere, die dann halt irgendwie Biolumineszenz entwickelt haben,
1:00:48–1:00:52
von oben wieder runtergekommen sind und du hast aber alle gleichwertig daneben stehen.
1:00:52–1:00:55
Und das finde ich halt so, es ist nicht das eine ist besser als das andere,
1:00:55–1:00:57
sondern die sind immer alle gleich da.
1:00:57–1:01:01
Und das finde ich so abgefahren. der Stelle. Die Wissenschaft geht zu einem
1:01:01–1:01:07
ganz hohen Prozentsatz davon aus, dass sich eben in solchen hydrothermalen Quellen,
1:01:07–1:01:11
wir haben ja zum Beispiel Jupitermonde, die dann auch so aufgebaut sind,
1:01:11–1:01:15
dass sich da Leben entwickelt hat.
1:01:15–1:01:20
Es werden solche Raumfahrtprogramme geplant, wo dann geguckt wird in diesem
1:01:20–1:01:25
einen Ozean, also dieser eine Mond, der dann quasi nur aus Ozean besteht,
1:01:25–1:01:28
wo dann halt auch so Eruptionen sind von heißen Quellen.
1:01:29–1:01:32
Da geht man davon aus, man trifft diese irgendwelche Formen von Leben.
Micz Flor
1:01:33–1:01:34
Weißt du noch, welche das ist?
Florian Clauß
1:01:34–1:01:40
Das ist einmal der Jupitermond Europa, da ist es, oder den Enceladus von Saturn.
Micz Flor
1:01:41–1:01:44
Gibt es auch irgendeine Aethelik Clark Geschichte?
Florian Clauß
1:01:45–1:01:47
Europa, ja. Oder? Das ist doch in Europa.
Micz Flor
1:01:47–1:01:49
Wo dann so irgendwie so Lebewesen.
Florian Clauß
1:01:49–1:01:49
Ja, das ist doch 2001.
1:01:50–1:01:56
Das war 2001, der Monolith, der dann halt quasi den Jupiter zur Fusion bringt.
Micz Flor
1:01:56–1:01:58
Vielleicht, ich hatte ja mal so ein bisschen über die Fortsetzung gelästert.
1:01:58–1:02:01
Vielleicht war das aus irgendeiner Fortsetzung, wo das dann möglicherweise untersucht wurde.
Florian Clauß
1:02:01–1:02:02
2010, ja.
Micz Flor
1:02:03–1:02:05
War das 2010 oder 2300?
Florian Clauß
1:02:05–1:02:09
Ich meine, ich habe den Film, glaube ich, damals gesehen. Das war 2010,
1:02:10–1:02:13
wo sich dann der Monolith um Jupiter verdichtet ganz viel.
1:02:13–1:02:18
Und dann wird quasi der Jupiter dadurch zu einer Fusion angeregt.
1:02:18–1:02:24
Und dann entsteht quasi eine Sonne für diesen Mond Europa, wo sich dann das
1:02:24–1:02:28
Leben dadurch, dass dann Jupiter eine aktive Sonne ist, dann entwickeln kann.
1:02:28–1:02:32
Das ist so das Ende von 2001, 2010, aber es gibt dann nochmal irgendwie,
1:02:32–1:02:34
glaube ich, noch eine Fortsetzung davon.
1:02:35–1:02:38
Genau, also das war jetzt mein zweites Beispiel. Jetzt noch ein letztes Beispiel,
1:02:38–1:02:40
das mache ich auch ein bisschen kürzer.
1:02:40–1:02:45
Das ist eine Symbiose, aber wir wollen jetzt mal in diese parasitäre Richtung
1:02:45–1:02:51
gehen. Und dann brechen wir da auch so ein paar Rekorde, die aus der Tiefsee kommen, auf.
1:02:52–1:02:57
Nämlich der Grönenanteil hat eine parasitäre Beziehung, bzw.
1:02:57–1:03:04
Er ist Wirt für einen Parasiten, dem sogenannten Ommatokiota elongata.
1:03:04–1:03:11
Das ist ein langes Irgendwas. Ja, genau. Das ist ein langes Irgendwas und zwar ist das eine Krebsform.
1:03:12–1:03:19
Die sich ins Auge des Grönlandhaies reinzeckt. Ja, Krebs.
Micz Flor
1:03:19–1:03:21
Also kein Ruderkrebs.
Florian Clauß
1:03:22–1:03:25
Ruderkrebs, also auch so eine Tiefseeform, keine Ahnung.
1:03:25–1:03:31
Aber die zeckt sich dann quasi in die Hornhaut des Auges von dem Grönlandhai,
1:03:31–1:03:33
zwackt sich da immer so ein bisschen Gewebeflüssigkeit ab.
1:03:34–1:03:37
Hier haben wir auch einen ganz krassen Sexualdiemorphismus.
1:03:37–1:03:41
Also die Weibchen sind das und die Männchen sind auch wieder irgendwie Pupsis,
1:03:41–1:03:44
hier oben schon und die zecken
1:03:44–1:03:46
sich da rein und saugen dann davon ab und dann
1:03:46–1:03:50
wechseln die immer wieder so die stellen weil dann irgendwann die
1:03:50–1:03:53
quelle für den für fürs auge versiegt ist und
1:03:53–1:03:56
dann wollen wir woanders und die ist es ich habe
1:03:56–1:03:58
da so ein youtube-video gesehen hat dann halt irgendwie der wissenschaftler
1:03:58–1:04:03
das dann dazu ich kann ihnen das zeigen wie das aussieht hat eine scheibe gesehen
1:04:03–1:04:07
und hat also was sie liegen genommen und das ist wenn der krebs das erste mal
1:04:07–1:04:10
zu sticht schon hat er immer mehr was die punkte auf die scheibe gemalt und
1:04:10–1:04:13
irgendwann Das ist ganz schmierig. Also es führt zu einer Erblindung.
1:04:13–1:04:18
Das Grönlandhai ist ja, der Grönlandhai, da wollte ich jetzt auch wieder die
1:04:18–1:04:21
Welt der Extremen rekordieren, der Tiefsee.
1:04:21–1:04:24
Grönlandhai ist das älteste Tier, was es gibt auf der Erde. Also das,
1:04:24–1:04:26
was am ältesten werden kann.
1:04:26–1:04:32
Nämlich, man hat Exemplare, die kann man dann halt auch bestimmen von über 500 Jahren gefunden.
1:04:33–1:04:37
Krass. 500 Jahre, die sind dann so zwischen 5 und 6 Meter groß.
1:04:38–1:04:41
Bäume der Lebewesen. Die sind wahnsinnig. Wenn du dir überlegst,
1:04:42–1:04:44
so ein Tier, 500 Jahre, da war halt Mittelalter.
1:04:45–1:04:52
Da wurde noch nicht mal, also das ist schon abgefahren. Die werden mit 150 Jahren erst geschlechtsreif.
1:04:53–1:04:55
Also das heißt... Das ist ein Trend.
Micz Flor
1:04:55–1:04:58
Der bei den Menschen jetzt auch langsam einsetzt. In Japan hat man Schlänger
1:04:58–1:05:03
beobachtet, aber auch in Europa. Das Lustige ist, wenn du dann das.
Florian Clauß
1:05:03–1:05:09
Auf BPM umrechnest, ist die Anzahl der Herzschläge bis zur Geschlechtsreife,
1:05:09–1:05:13
dann ist das Konkurrent zum Menschen.
1:05:13–1:05:18
Nämlich, man geht davon aus, dass ein Kind hat einen Herzschlag von so 100,
1:05:18–1:05:23
120 und es wird dann ein bisschen weniger zum Ende hin, aber mit der Geschlechtsreife
1:05:23–1:05:26
und so weiter. Und der Hai hat einen Herzschlag von 10.
1:05:26–1:05:33
Also quasi ein Zehntel von dem vom Menschen. Und wenn du das mal 15 nimmst,
1:05:33–1:05:35
dann bist du halt auch bei der Geschlechtsreihe von Menschen.
1:05:36–1:05:39
Vergleichst mit 150, also insofern ist das alles im Lot.
Micz Flor
1:05:43–1:05:47
Aber ist das ein Maß mit dem BPM-Kontext von Lebenslängern?
Florian Clauß
1:05:47–1:05:49
Nein, nein, das habe ich mir jetzt, ich habe es nur mal in einem anderen Zusammenhang
1:05:49–1:05:51
habe ich mir das mal ausgedacht.
1:05:51–1:05:54
Aber es gibt ein anderes Phänomen, was vielleicht aber auch so,
1:05:54–1:05:58
das hat diesen, wie heißen diese lustigen Nobelpreise?
1:05:58–1:06:05
IG, IG irgendwas. Da gab es mal so eine Untersuchung und dann wurde halt irgendwie
1:06:05–1:06:08
geguckt, wie lange brauchen Tiere zum Kacken. Und das war dann halt bei allen gleich.
1:06:10–1:06:14
Egal ob es eine Maus war oder ein Elefant, aber es skaliert halt.
1:06:14–1:06:17
Man denkt halt, eine Maus wird länger oder kürzer.
1:06:18–1:06:26
Man sagt ja immer, Herzschläge sind ja auch ein Indikator, wie alt ein Lebewesen werden kann.
1:06:27–1:06:32
Bei Insekten oder sowas, das ist ja nicht ein Herz, aber wie dann eben das Blut
1:06:32–1:06:37
pulsiert, ja, sehr schnell die Frequenz und die Lebensdauer ist nicht so lang.
1:06:37–1:06:43
Also man kann generell sagen, je kälter die Umgebung, desto langsamer der Stoffwechsel.
1:06:44–1:06:48
Und das beim Grönlandhai, der ist halt so ganz, der wird auch glaube ich so
1:06:48–1:06:53
sleepy, irgendwas Schlafhai genannt in anderen, weil der so ganz langsam ist.
1:06:53–1:06:58
Und man hat lange davon, ist man davon ausgegangen, dass der Grönlandhai sich
1:06:58–1:07:01
von Aas ernährt, weil der einfach überhaupt nicht jagen kann.
1:07:01–1:07:05
Aber jetzt Und jetzt haben die festgestellt, dass der doch aktiver Jäger ist
1:07:05–1:07:08
und sich vor allen Dingen von schlafenden Robben ernährt.
Micz Flor
1:07:10–1:07:13
Oh Mann, echt? Aber dann kommt der wirklich so weit nach oben auch? Der ist nicht tief?
Florian Clauß
1:07:13–1:07:19
Nee, der kann dann irgendwie so variieren. Der kann bis zu 2.000-3.000 Meter,
1:07:19–1:07:23
also ich glaube das Höchste, was man gemessen hat, waren 3.000 Meter.
1:07:24–1:07:27
Aber wird meistens so zwischen 300 und 700 Metern angetroffen.
1:07:28–1:07:32
Und es gibt dann auch so Beobachtungen, dass es rapide, also was ist erstmal
1:07:32–1:07:34
in der Beschreibung, dass irgendwas schnell geht.
1:07:35–1:07:39
Ja, dass es so rapide Abtauchungsaktionen von einem Hai gibt in die Tiefsee.
1:07:40–1:07:44
Also die sind auch alles völlig unerforscht. Man weiß es nicht,
1:07:44–1:07:47
also man hat den auch auf die Liste der geschützten Arten gesetzt.
1:07:47–1:07:52
Also man kennt nicht viel von den Verhaltensweisen und von den Gewohnheiten des Tieres.
1:07:52–1:08:02
Nochmal so ein Side-Fact, nämlich die haben festgestellt, dass 98,8% der gefangenen
1:08:02–1:08:06
Grönlandhaie diesen Parasiten im Auge hatten.
1:08:06–1:08:09
Und deswegen geht auch jetzt die neuere Forschung davon aus,
1:08:09–1:08:14
dass wenn das so ein hoher Anteil ist, dann kann das nicht eine parasitäre Beziehung sein.
1:08:15–1:08:19
Ja, weil das einfach so ist. Jetzt geht man davon aus, was ist der Nutzen?
1:08:19–1:08:25
Und man vermutet, dass es auch eine biolumineszente Aktivität des Krebses gibt
1:08:25–1:08:28
und dass das wieder der Orientierung hilft,
1:08:28–1:08:33
das heißt, also das heißt, er hat dann da wahrscheinlich einen Orientierungsvorteil
1:08:33–1:08:38
oder eben bei der Suche nach Essen,
1:08:38–1:08:41
nach Nahrung, dass es eben einen Vorteil dafür gibt.
1:08:41–1:08:45
Finde ich auch abgefahren. Das ist so ein bisschen wie so quasi so Körpererweiterung
1:08:45–1:08:49
in irgendeinem Anime, wo dann halt irgendwie so am Anfang siehst du,
1:08:49–1:08:53
tropfst du dir halt irgendwie so eine Extension aufs Auge, auf den Augapfel,
1:08:53–1:08:56
dann siehst du alles total hell und alles total klar, aber je länger du mit
1:08:56–1:08:59
dem Ding, dann bist du, bist du so milchiger.
Micz Flor
1:09:00–1:09:00
Protomolekül.
Florian Clauß
1:09:01–1:09:03
Ja, so ein Protomolekül. Ja, also das ist erstmal so ein Kick,
1:09:03–1:09:09
so, geil, ich habe jetzt die, ich habe jetzt die, die Flussruderkrebs-Extension und dann zack.
Micz Flor
1:09:12–1:09:14
Ja, spannend. Vielleicht ist es aber auch so ein bisschen wie bei Ratatouille.
1:09:14–1:09:16
Das war das Bild, was ich hatte.
1:09:16–1:09:19
Ratatouille, wo die Ratte dann oben unter der, weil wir sind ja auf dem Filmpodcast,
1:09:19–1:09:24
weil die Ratte unter der Chefmütze dann halt so die Strippen zieht,
1:09:24–1:09:25
damit er kochen kann, wie so eine Marionette.
1:09:25–1:09:30
Und dass die Krabbe diesen schlafenden Hai immer so weckt. Hey,
1:09:30–1:09:31
das ist eine Robbe, das ist eine Robbe. Mensch, wach, wach, wach.
1:09:32–1:09:37
Dann du wirst wissen, hey, iss was. Und dann isst er die Robbe.
1:09:37–1:09:38
Also vielleicht ist es wirklich...
1:09:40–1:09:43
Weckt die den schlafenden Hai auf? Nein, okay.
Florian Clauß
1:09:43–1:09:46
Ja, weiß ich nicht. Ja, vielleicht. Oder es ist halt so wie bei Find and Nemo,
1:09:46–1:09:50
dass die Robbe, sobald sie dann so was Schummerndes sieht, dann am Auge von
1:09:50–1:09:54
dem Hai und denkt so, oh, ich bin jetzt so müde und schläft ein.
1:09:54–1:09:59
So wie dann Dörri dann halt von diesen Quallen dann so hypnotisiert wird.
1:09:59–1:10:03
Nee, vom Anglerfisch. Das ist so eine super Szene da. Wo die dann sagt.
Micz Flor
1:10:03–1:10:05
Das ist so schön.
Florian Clauß
1:10:05–1:10:10
Dieses Leuchten, das ist so beruhigend. Und dann siehst du im Hintergrund dieses
1:10:10–1:10:12
Riesenmaul vom Anglerfisch kommt.
1:10:13–1:10:19
Ja, also Mitch, wir sind hier an der Trenzauallee, haben quasi die dritte Sternstraße
1:10:19–1:10:22
gestriffen. von unserer Wanderung.
Micz Flor
1:10:22–1:10:25
Du wolltest es vielleicht bis zum Planetarium schaffen, hast du gesagt.
Florian Clauß
1:10:25–1:10:29
Ja, wir sind über das Planetarium hinausgelaufen. Wir sind nämlich den anderen
1:10:29–1:10:32
Weg hier runtergelaufen. Das Planetarium ist da oben.
1:10:32–1:10:36
Jetzt haben wir diese Abzweigung nicht geschafft. Also wir sind beim Planetarium
1:10:36–1:10:41
angekommen, aber nur nicht direkt, sondern ein bisschen verfehlt.
1:10:42–1:10:45
Ja, das war jetzt mal eine Fortsetzung.
Micz Flor
1:10:46–1:10:50
Ja, total spannend. Also ich fände Das ist auch die Verknüpfung zu der anderen
1:10:50–1:10:54
Folge eben, dass man dann, dass du mit der Tiefsee halt so buchstäblich so eine
1:10:54–1:10:57
Art Teppich aufgemacht hast, ein Ozean, und dann kann man sich jetzt so ein
1:10:57–1:11:01
bisschen reinlegen und dann bestimmte Teilaspekte ausleuchten.
1:11:02–1:11:04
Ich fand es total spannend. Ich habe dir auch sehr gerne zugehört.
1:11:06–1:11:10
Die Wanderung fand ich auch cool, weil das alles so, wie das in Berlin der Leben
1:11:10–1:11:12
ist, wo man so einzelne Punkte kennt, einzelne Anschlüsse kennt,
1:11:13–1:11:14
aber dann die Strecken dazwischen manchmal nicht.
1:11:14–1:11:17
Weil diese Stichstraßen, diese rausgehen.
1:11:17–1:11:20
Und ich habe gedacht, vielleicht ist das wiederum was für die Zukunft.
1:11:20–1:11:25
Ich hatte irgendwann mal vor langer, langer, langer Zeit irgendwas gelesen darüber,
1:11:26–1:11:30
wie dieses berlin sehr grüne stadt
1:11:30–1:11:36
ist über die ganze parkplanung oder sowas das kam auch irgendwie hitler drin
1:11:36–1:11:42
aber ich weiß nicht mehr warum aber das fände ich das dachte ich nehme ich werde
1:11:42–1:11:47
zuerst ein thema dass wir hat da irgendwas abgelaufen stadtplanung und grün strecken.
Florian Clauß
1:11:47–1:11:51
Deswegen nicht so lange eingestiegen aber ich wollte einfach nur diese ich bin
1:11:51–1:11:54
das ein paar mal auch mit einem Rad lang gefahren hier.
1:11:54–1:11:58
Ich finde es einfach schön, dass du wirklich so von Friedrichshain bis nach
1:11:58–1:12:01
Prenzlauer Berg eigentlich auch mit einem grünen Streifen mehr oder weniger laufen kannst.
1:12:01–1:12:04
So ein bisschen wie dieser Pankeweg, den wir das letzte Mal gemacht haben.
Micz Flor
1:12:04–1:12:04
Ja, genau.
Florian Clauß
1:12:05–1:12:08
Also diese verdeckten grünen Inseln von Berlin.
1:12:09–1:12:18
Okay, also ihr könnt Informationen auf unserer Netzseite eigentlich-podcast.de nachhören, nachlesen.
1:12:18–1:12:23
Ich habe noch einige show notes da reingepackt also links mit weiterführenden
1:12:23–1:12:27
besprechung zum thema soweit von mir und.
Micz Flor
1:12:27–1:12:31
Das wird wahrscheinlich absolute top folge
1:12:31–1:12:36
weil die clickbait ist natürlich enorm du hast alles du hast nicht nur sex und
1:12:36–1:12:42
parasiten du hast sogar noch haifische also ich meine das ist ja so da können
1:12:42–1:12:46
wir haifisch geschichten mit sex und parasiten ich glaube da haben wir Aber
1:12:46–1:12:48
du hast Hitler gesagt. Ich habe Hitler gesagt, ja.
Florian Clauß
1:12:48–1:12:49
Das kann man alles.
Micz Flor
1:12:49–1:12:53
Klammer auf. Noch nicht Hitler, diese Folge. Klammer zu.
1:12:55–1:13:04
Ja. Danke, Flo. Großartig. Eine wirklich würdige Öffnung in unseren nächsten 50 Episoden.
1:13:05–1:13:11
Wir sehen uns in 14 Tagen wieder, wenn ich versuche, das zu toppen.
Florian Clauß
1:13:12–1:13:13
Ich bin gespannt. Das ist die Top.
Micz Flor
1:13:13–1:13:18
Entschuldigung, überhaupt nicht Top. Wir sehen uns in 14 Tagen wieder. Macht's gut.
Florian Clauß
1:13:18–1:13:19
Macht's gut. Tschüss.

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Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:07
Hallo zur zehnten Episode des eigentlich Podcast.
0:00:08–0:00:13
Auch heute werden wir wieder laufen beim Reden und Laufen, Reden.
0:00:16–0:00:29
Und Trinken. Wir werden nur ein Teil laufen. Wahrscheinlich gar nicht die Rennstrecke. Aber wir laufen den Teil vom Jakobsweg, der hier in Bahnen,
0:00:31–0:00:35
den wir gerade berühren, im. Wir laufen los. Direkt, obwohl es ein Stein ist.
0:00:36–0:00:45
Ist auch eine ganz interessante kurze Anekdote dazu, weil ich einmal gehört habe von jemandem, der im Rahmen von 1 € Job Hilfe!
0:00:46–0:00:51
Diese Zeichen es gibt ja diese Muschel, die Jakobsmuschel, die als Wegzeichen angeschraubt wird. Immer.
0:00:53–0:01:02
Die hat er angeschraubt und man hat ihm erst später gezeigt, dass die, dass die Muschel angeblich immer in die Richtung zeigen muss, in der es halt nach Santiago de Compostela geht,
0:01:04–0:01:13
gar nicht klar ist Die sind mal so, mal so und auch hier dieser Stein zeigt in die falsche Richtung, weshalb es immer wieder wohl passiert, dass Leute hier einfach aus Versehen geradeaus laufen.
0:01:13–0:01:18
Aber diese Muschel sollte eigentlich der Hochzeit und da laufen wir ja.
Florian Clauß
0:01:18–0:01:32
Hallo, von meiner Seite. Weißt du, warum es jetzt eine Muschel ist? Jakobsweg. Jakobsmuscheln? Ja, aber warum? Warum? Quasi das Zeichen dieses. Dieses Pilgerweg ist eine Muschel.
Micz Flor
0:01:25–0:01:26
Jakobsmuscheln gibt es.
0:01:32–0:01:33
Also Jakobsweg.
0:01:35–0:01:47
Soweit ich das weiß, geht es um den Apostel Jakobus, der wohl dessen oder dessen Gebeine im neunte Jahrhundert in Santiago de Compostela gefunden wurden.
0:01:48–0:01:59
In Spanien und in der Zeit begann das, das eben diese Pilgerfahrten, das war dann irgendwie eine neue große Pilgerstätte war sehr, sehr beliebt.
0:01:59–0:02:05
Und an diesen ganzen Handelsstraßen und eben auch hier durch Spanien haben sich dann diese Jakobs Wege gebildet.
0:02:06–0:02:13
Und das finde ich immer so erstaunlich, dass diese so religiöse Themen, dass sie sich halt so lange halten.
0:02:13–0:02:21
Es war neunte Jahrhundert, zehntes elftes fünf, das also hunderte von Jahren war das komplett.
0:02:24–0:02:34
Gesetz, also das Pilgern eben. Infrastruktur hat sich gebildet. Viele, also die Kirche hat auch eben wirklich so was Herbergen mäßiges an diesen Wegen mit angebracht.
0:02:35–0:02:46
Und erst gerade eben auch hier in der Gegend mit Luther und der Reformation wurden diese ganzen Pilgerfahrten entwertet und wieder aufgelöst.
0:02:46–0:03:00
Ja, dann ist es ein bisschen nach hinten getreten. Und dann war es so, dass mit der Säkularisierung in Frankreich wohl auch noch viele von diesen Herbergen, die den Kirchen gehörten, oder die, die leiteten, die wurden wohl auch aufgelöst.
0:03:01–0:03:04
Und dann ist es so ein bisschen in den Hintergrund getreten.
0:03:06–0:03:11
Aber ich muss gestehen, ich weiß nicht, nach welchen Kriterien diese.
0:03:12–0:03:14
Jakobsweg wirklich ausgeschrieben werden.
Florian Clauß
0:03:15–0:03:19
Er Wir. Ich kenne nur genug Freunde oder Bekannte.
0:03:19–0:03:31
Die, die den Jakobsweg aber erst sehr viel weiter südlicher, dann in Frankreich oder Spanien dann angefangen haben zu laufen.
0:03:31–0:03:33
Deswegen hat mich das überrascht, dass hier auch Jakobsweg ist.
0:03:34–0:03:37
Aber man hat das Gefühl, dass überall Jakobsweg ist.
Micz Flor
0:03:37–0:03:43
Ja, es ist so ein bisschen wie so ein wie so ein Netz von wegen kannst du überlegen. Ich meine, jetzt ist ja sowieso alles erschlossen.
0:03:44–0:03:50
Dann fliegen die halt bis zum Pilgerweg. Aber das ging halt früher nicht. Früher muss es halt los pilgern, so wie wir es loslaufen.
0:03:52–0:04:00
Und deshalb muss es ja natürlich von überall Orte geben, wo man bis nach Spanien kommt, wenn man losläuft.
0:04:01–0:04:05
Aber was ich jetzt wirklich Jakobsweg nennen darf und was nicht, das weiß ich nicht. Ja.
Florian Clauß
0:04:05–0:04:16
Auf jeden Fall laufen wir heute den Jakobsweg, teilweise ein Teilstück des Jakobsweg, wahrscheinlich nur 3 bis 4 Kilometer lang und machen dann hier die Runde.
0:04:16–0:04:20
Und ich habe mein Thema heute mitgebracht.
0:04:21–0:04:26
Ja, ich habe mich gebeten, nichts zu wissen.
Micz Flor
0:04:25–0:04:29
Nichts zu wissen. Und ich habe alles vergessen.
Florian Clauß
0:04:28–0:04:31
Ich habe alles vergessen. Ja, ich weiß nicht.
Micz Flor
0:04:30–0:04:34
Also, ich weiß nicht. Und hatte sogar vergessen, dass ich nichts wissen durfte.
Florian Clauß
0:04:34–0:04:37
Und ich glaube, das ist nur so ein bisschen.
Micz Flor
0:04:35–0:04:41
Ich glaube nur so ein bisschen in meinem meinem Staat und Firma gefunden.
Florian Clauß
0:04:39–0:04:41
Meinem mein Start ins Thema geschuldet,
0:04:44–0:04:51
weil ich jetzt mal vielleicht machen wir hier mal kurz halt, vielleicht finden wir mein Thema hier irgendwo.
Micz Flor
0:04:44–0:04:51
Weil ich dachte mir, vielleicht machen wir hier mal kurz halt, vielleicht finden wir mein Kummer hier irgendwo.
0:04:51–0:04:53
Okay, Wie auch immer.
Florian Clauß
0:04:51–0:05:01
Also wir sind jetzt hier in so einer, in so ein, in so einem kleinen Graben neben neben der Straße und hey, lass uns mal gucken.
Micz Flor
0:04:56–0:05:01
In so einem kleinen Graben neben der Straße und vielleicht mal gucken.
0:05:02–0:05:13
Aber jetzt kann ich mir denken Darf ich mir denken, es geht um Ameisen? Ja, ja, super. Ganz toll wie diese hier. Tolles Thema.
Florian Clauß
0:05:03–0:05:13
Jetzt kann ich mir denken Ja, du darfst dir denken. Ja, hier, hier, Hier ist eine Ameise, die diese hier ist.
0:05:13–0:05:20
Es ist sehr wahrscheinlich eine heimische, braune, schwarzbraune Ameise.
Micz Flor
0:05:14–0:05:23
Es ist sehr wahrscheinlich eine heimische, braune, schwarzbraune Ameise. Daneben sind komische Fliege, die irgendwie nicht richtig in die Puschen kommt.
Florian Clauß
0:05:24–0:05:32
Ja, genau. Also, das war jetzt mein Mein Beginner Thema. Diese Ameisen, die du hier siehst, das sind die Arbeiterinnen.
Micz Flor
0:05:24–0:05:32
Ja, genau. Also das war jetzt mein mein Beginner Thema. Diese Ameisen, die du hier siehst, das sind die Arbeiterinnen.
Florian Clauß
0:05:32–0:05:35
Hier sehen wir auch wahrscheinlich einen Zugang zum Nest.
Micz Flor
0:05:32–0:05:37
Hier sehen wir auch wahrscheinlich einen Zugang zum nächsten und.
Florian Clauß
0:05:36–0:05:42
Und ich glaube, dass das Thema verbindet uns auch sehr.
Micz Flor
0:05:38–0:05:42
Ich glaube, dass das Thema verbindet uns auch sehr.
0:05:43–0:05:50
Uns beide. Ja, uns auch, Herr. Na, ich glaube, es war so, damals, als wir uns kennengelernt haben.
Florian Clauß
0:05:43–0:05:45
Uns beide. Ja, uns auch.
0:05:46–0:05:53
Na, ich glaube, es war so damals, als wir uns kennengelernt haben. Du hast Psychologie studiert, ich Theaterwissenschaft.
Micz Flor
0:05:50–0:05:53
Hier studiert ich Theaterwissenschaft.
0:05:55–0:05:59
Wir hatten die Ameisen im Kultur und Gesundheits betrieb.
0:06:00–0:06:03
Ganz fleißig, immer geradeaus, immer weiter.
Florian Clauß
0:06:02–0:06:13
Eines der frühen Themen, die uns dann so fasziniert haben, ist Wie funktioniert das Gehirn und auch Wie funktioniert so Schwarmintelligenz?
0:06:14–0:06:17
Das war ja dann war ich eigentlich ziemlich bei allen.
0:06:17–0:06:24
Ich weiß nicht, ob ich da im Rahmen meines Studiums mit beschäftigt hast, aber auf jeden Fall hast du mich mit deinem Wissen beeindruckt.
0:06:24–0:06:30
Und vielleicht kriegen wir das jetzt auch noch mal so ein bisschen reaktiviert. Schwarmintelligenz.
0:06:31–0:06:35
Die Faszination für mich selber sind Ameisen.
0:06:36–0:06:41
Tiere, die ich auch in meiner Kindheit immer mit ausgiebigst beobachtet habe,
0:06:42–0:06:54
wo ich dann irgendwo auf dem Weg saß und die Fugen von von dem Sand zwischen den Pflastersteinen beobachtet habe, wie da die Ameisen raus gekrabbelt sind, wieder reingekommen sind,
0:06:55–0:06:57
und was mich so halt immer noch.
0:06:58–0:07:03
Also was mich auch jetzt wirklich zu dem Thema bewegt hat, so getrieben hat, ist die Frage von,
0:07:05–0:07:14
wie? Wie schafft? Wie? Wie schafft es so eine so ein Start von Ameisen in eine Kolonie miteinander zu kommunizieren?
0:07:15–0:07:18
Was was passiert?
0:07:19–0:07:26
Wie passiert dann Kommunikation zwischen den Tieren? Das kann konnte ich mir immer nicht so richtig vorstellen.
0:07:30–0:07:37
Zumal ja auch so scheinbar eine durch die Masse eine gewisse Intelligenz entsteht.
0:07:37–0:07:46
Und das ist ein total faszinierendes Thema für mich und dem bin ich so ein bisschen nachgegangen und,
0:07:48–0:07:53
habe mir auch als Vorbereitung ein Hörbuch dafür angehört.
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Ein Buch von Susanne Holze, Evolutionsbiologen, und hat das Buch geschrieben Weltmacht auf sechs Beine.
0:08:05–0:08:18
Und das ist wirklich so A sehr, sehr informativ, interessant und anekdotisch, sehr anekdotisch erzählt.
0:08:19–0:08:25
Also kann ich empfehlen und hat mich auch noch mal so ein bisschen tiefer in diese Welt der Ameisen gebracht.
0:08:25–0:08:39
Und das Interessante daran das ist es halt aus so einer Evolutions Biologie, also auch aus einer Evolutions Sichtweise heraus, weil ich glaube, das ist so,
0:08:41–0:08:42
wenn man sich die Ameise anschaut.
0:08:44–0:08:59
Die Ameisen sind glaube ich nachweislich vor 100 Millionen Jahren die ersten Funde, aber man vermutet es schon vor 130 Millionen Jahre, die ersten Ameisen quasi so entstanden sind.
Micz Flor
0:08:59–0:09:13
Und er es mit Ameisen. Das Tier Ameise, so wie wir es heute kennen, abgetrennt von anderen. Oder der Staat von vielen. Genau. Genau. Noch mal eine Frage.
Florian Clauß
0:09:11–0:09:16
Genau das ist genau meine Frage. Also, es ist ein.
0:09:17–0:09:20
Ein soziales Insekt.
0:09:20–0:09:28
Ja, Also sozial bedeutet, es bildet Gemeinschaften nicht für ein Sozial.
Micz Flor
0:09:24–0:09:27
Wir sind nicht mit Punk hat nichts mit Punk zu tun.
Florian Clauß
0:09:28–0:09:35
Aber es gibt ja, es gibt halt alle möglichen hier. Tiere, die halt euch soziale Gemeinschaften bilden.
0:09:36–0:09:37
Ich komme gleich noch mal drauf zu sprechen.
0:09:38–0:09:43
Vor 130 Millionen Jahren also keine Zeit ist es so?
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Quasi die letzte Zeit, wo auch die Dinosaurier noch auf der Erde gelebt haben, ist das Tier entstanden und eigentlich in allen möglichen Entwicklungs Variationen.
0:09:56–0:10:09
Das das was Evolution ausmacht ist quasi so die Weitergabe der Gene und damit auch die Adaption die die in der Genveränderung passieren.
0:10:10–0:10:17
Und das ist so und da kommen wir wieder zu einer neuen sozialen Gemeinschaft von Tieren.
0:10:17–0:10:31
Sozial bedeutet das eine Staaten bildende Insekten, Gemeinschaft oder Tier Gemeinschaft dann auf auf die eigene Weitergabe der Gene verzichtet,
0:10:32–0:10:35
sondern das halt in einer Arbeitsteilung organisiert.
0:10:36–0:10:46
Und man hat dann immer eine oder mehrere Königinnen, die für die, für die für die Eiablage oder für die Nachkommenschaft sorgt.
0:10:46–0:10:55
Und dann verschiedene quasi Kasten sozusagen von anderen Tieren, die sich die bestimmten Aufgaben nachgehen.
0:10:56–0:11:07
Und das ist eigentlich so ganz grob geteilt bei den Ameisen. Also wir haben also ich sage deswegen nicht Insekten, weil die nackt Mule, das ist ein Säugetier, die ist zum Beispiel auch ein soziales Tier.
Micz Flor
0:11:08–0:11:11
Okay. Aber ansonsten fällt mir spontan ein Natürlich die Biene.
Florian Clauß
0:11:12–0:11:18
Die biene ist. Es gibt denn auch immer. Da kommen wir auch zu deiner Ursprungs ursprünglich vorherigen Frage zurück.
0:11:19–0:11:28
Es gibt immer gewisse Facetten Ameisen, die haben nicht von Anfang an in der Kolonie und das hat sich entwickelt. Das ist dann evaluiert.
0:11:29–0:11:39
Das ist bei den Bienen können sie es auch sehr gut sehen. Es gibt dann halt die Biene, die so eine primitive soziale Gemeinschaft bilden, wo es eine lose Arbeitsteilung ist.
0:11:40–0:11:43
Es gibt ein Insekt, gibt Wespen, die dann zum Beispiel nur singulär sind.
0:11:44–0:11:58
Der Vorteil also, dass wenn du als Wespe quasi musst du dann immer für deine Nachkommen auch sorgen. Und wenn das individuelle Tier draufgeht, dann fällt auch die Nachkommenschaft hin.
0:11:58–0:12:09
Und das ist halt so In einer sozialen Gemeinschaft ist es so, dass dann das individuelle Tier sich dann opfern kann für die Gemeinschaft.
0:12:09–0:12:19
Dass du das das Tier quasi und das kann man bei Ameisen, Ameisen allen möglichen Varianten gut beobachten, dass immer,
0:12:20–0:12:26
der die Gemeinschaft mehr zählt, sozusagen als das als das individuelle Tier.
0:12:26–0:12:39
Und das ist natürlich in einer und das alles quasi für die für die Königin dann auch geopfert wird, damit die überlebt, weil die dann natürlich das Überleben der, der, der,
0:12:39–0:12:44
der Familie oder des, der der Gene dann halt auch zuständig ist.
0:12:44–0:12:47
Und die Frage ist natürlich, warum funktioniert das?
0:12:47–0:12:57
Weil das ist. In der Evolutionsbiologie ist das eine ganz entscheidende Frage, weil die funktioniert ja so, dass die Weitergabe von Gehen.
0:13:00–0:13:09
Immer so eine individuelle Sache ist. Du willst, dass deine Nachkommen, also wenn deine Nachkommen mit dein Gen weiter überleben,
0:13:09–0:13:21
dann hast du jetzt so das egoistische Gene, dann wird das halt weitergetragen und dann dann deine Absicherung ist quasi ist dann halt biologisch dann erfüllt.
0:13:22–0:13:26
Und um das so ein bisschen pathetisch auszudrücken.
0:13:27–0:13:40
Und das wird ja scheinbar bei den bei einer Gemeinschaft von von Ameisen, von den Insekten wird es ja aufgelöst, weil es ja nur eine Königin oder mehrere.
0:13:40–0:13:48
Also es gibt, wird quasi der dem einen Tier überlassen, die Eier auszubrüten, also die Gene weiterzugeben.
0:13:48–0:14:02
Das Ding dabei ist. Und warum dann quasi sich so eine so eine Phase, so ein festes Band zwischen den Tieren ergibt, ist nämlich, dass die Schwestern untereinander genetisch höher verwandt sind als mit der Mutter.
0:14:03–0:14:16
Und das liegt daran, dass die das die Königin hat. Im Prinzip also das weibliche Tier der Ameise hat zwei Chromosomensatz Sätze.
0:14:17–0:14:24
Und wenn, wenn sich dann einmal im Leben, bei den meisten Ameisen paart sich dann die Königin einen sogenannten Hochzeits flug.
0:14:24–0:14:29
Also Ameisen sind Haut Flügel ab, das heißt sie haben durchsichtige Flügel.
0:14:29–0:14:36
Und einmal entwickeln nicht auch alle Tiere Flügel, nur eben die Königin und die die männlichen Tiere?
0:14:37–0:14:40
Einmal ein Leben wird dann, äh, hat sich dann die,
0:14:41–0:14:52
die Königin mit den männlichen Tier oder mit mehreren und hat dann ein Leben lang quasi Spermien, mit denen sie dann die Eier befruchten kann.
0:14:53–0:14:58
Und das ist, da gibt es ein extra Organ dafür, Spermien Sack. Und es ist wirklich.
Micz Flor
0:14:59–0:15:03
Spermien. Das klingt ja sehr exotisch. Kann ich mir gar nicht vorstellen, dass Spermien in Säcken.
Florian Clauß
0:15:04–0:15:11
Alles wirklich Faszinierende ist, dass teilweise die Königin bis zu 30 50 Jahre alt werden können.
0:15:11–0:15:18
Ja, es ist auch noch ein ungelöstes Rätsel in der Wissenschaft.
0:15:18–0:15:32
Wie kann ein Tier so alt werden? Ja, und gleichzeitig kann man feststellen die Königin in dem Moment, wenn sie denn die Kolonie abgesetzt hat, wenn sie denn anfängt Eier zu legen.
0:15:33–0:15:37
Sie muss ja erst mal ein Nest suchen. Kolonie Und da gibt es auch so verschiedene Strategien.
0:15:37–0:15:43
Das ist absolut faszinierend, was da für unterschiedliche Strategien sich entwickelt haben in der Evolution.
0:15:43–0:15:56
Und ich werf das jetzt so ein bisschen durcheinander, weil ganz viele Anekdoten von unterschiedlichen Ameisenarten kann es ja nicht so, aber es ist einfach in dieser, in dieser Varianz und in dieser,
0:15:57–0:16:01
in diesem Ausgestaltung, was sich da entwickelt hat, absolut faszinierend.
0:16:02–0:16:08
Deswegen werde ich auch immer so ein bisschen drüber springen, aber teilweise sind es tropische Ameisen, heimische Ameisen.
0:16:08–0:16:10
Die größte Vielfalt kommt natürlich in den Tropen vor.
0:16:11–0:16:14
Also wir haben bis zu 30.000 Arten, sind glaube ich gezählt.
0:16:15–0:16:25
Also es ist eine unglaubliche Artenvielfalt bei den Ameisen und auch entsprechend dann halt eine Variation in den Lebensweisen.
0:16:25–0:16:35
Na das ist auch, hat sich innerhalb der JahrMillionen konnte sich das auch evolutionär so gut entwickeln und die Königin,
0:16:35–0:16:41
hat ihren Hochzeits Flug, findet dann irgendwo eine Kolonie und dann fängt die an halt Eier zu legen.
Micz Flor
0:16:41–0:16:49
Das heißt, sie kriegt während des Hochzeits flugs für Jahrzehnte genügend Spermien, die sie dann selber in sich aufbewahrt.
Florian Clauß
0:16:49–0:16:54
Die werden dann aufbewahrt. Und dann? Ich meine, dass es mit dem Sex auch so ne.
0:16:54–0:17:03
Also wahrscheinlich fällts dann auch einfacher auf Sex verzichten für die anderen, weil du passt nicht einmal und dann bist du einfach nur so eine Eierlegen Maschine.
0:17:04–0:17:17
Das entwickelt sich auch. Es wird ja dann als die Ameisen früher das erste Mal so beobachtet von einem 18 19 Jahrhundert, äh, das war noch die Zeit der Monarchie.
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Da hat man natürlich das Vokabular übertragen von es gibt einen König als Arbeiters und es wird alles von oben regiert regiert.
0:17:25–0:17:39
Aber das ist in der in so einer Kolonie eigentlich nicht der Fall, nämlich dass das die Königin hat, eigentlich dann, sobald sie ihre Aufgabe erfüllt, nichts mehr zu sagen.
0:17:39–0:17:45
Also die degeneriert quasi, die bildet dann sämtliche Muskelgruppen jetzt zum,
0:17:47–0:18:00
Fliegen wie die Muskeln werden zurückgebildet und auch ganze Hirn Teile, die nichts mit der Eiablage zu tun haben, wenn halt auch zurückgebildet ist, heißt die kann nichts mehr anders machen, außer nur diese eierlegende.
0:18:00–0:18:07
Und das was, was es so unglaublich faszinierend macht ist einfach Es wird immer alles im Kollektiv entschieden.
0:18:07–0:18:13
Ja, und das hat damit zu tun, wie Ameisen miteinander kommunizieren.
0:18:13–0:18:18
Also es werden bestimmte Reizschwelle überschritten und wenn, dann halt.
0:18:19–0:18:31
Wenn meinetwegen bei einer Futtersuche oder beim Wenn das Nest zerstört wurde und es muss jetzt ein neues Nest gefunden werden, dann gibt es auch so Untersuchungen, wie funktioniert da ist, schwärmen die ersten aus.
0:18:31–0:18:35
Die suchen dann halt irgendwie eine günstige Gelegenheit.
0:18:36–0:18:43
Dann hat ein Tier 111 Nest, ein potenziell neues Nest gefunden.
0:18:43–0:18:49
Geht es zurück zu seinen Schwestern und Kommunique, kommuniziert dann in dem sogenannten Tandem.
0:18:50–0:18:56
Tandem Walk, wollte ich schon sagen, aber es ist im Prinzip ein so ein so eine Art von,
0:18:57–0:19:06
Lauf, dass dann die andere Ameise mitkommt, um sich dann überzeugen zu lassen, dass das eine gute Möglichkeit ist, ein neues Nest zu bauen.
0:19:07–0:19:16
Und dann muss die andere Ameise sich dann halt überzeugen lassen, wenn sie sagt so ne passt nicht, denn dann verschwindet auch diese Zeremonie,
0:19:16–0:19:26
ist es halt auch nicht interessant, aber wenn wenn die dann halt auch angefixt ist, dann läuft die halt auch zurück zu dem ursprünglichen Nest und holt ihre Schwester.
0:19:27–0:19:31
Und so wird es halt quasi so eine gewisse, wenn es genügend Ameisen überzeugt.
0:19:31–0:19:44
Und dann gibt es da nicht wieder so eine kritische Masse, die dann halt diese Reizschwelle dann halt wieder so in nächstes Level bringt und dann wird quasi dann ist es so, dass das Kollektiv entschieden wird und alle sagen okay, aber erst mal ist es nur so eine individuelle.
0:19:45–0:19:52
Eine Ameise hat was gefunden und muss es jetzt quasi so der, der den anderen so mitteilen.
0:19:52–0:19:57
Und das ist dann halt wieder in dieser Masse von Ameisen.
0:19:57–0:20:03
Und ich glaube da in diesem Muster von einzelnen Tier zu starten,
0:20:04–0:20:16
da passiert halt ganz viel über so eine, über so eine Reizschwelle, die sich dann halt zu einem nächsten Level dann bewegen und dann, dann entscheidet sich dann halt so eine für einen Umzug und.
Micz Flor
0:20:16–0:20:22
Interessant, weil natürlich, was du vorhin gesagt hast, mit reinspielt. Diese Top down Diskussion, die man zuerst sehen wollte.
0:20:22–0:20:30
Es gibt die Königin, die auf dem Thron sitzt, am besten so gezeichnet mit einem Stab und einer Krone, die entscheidet und dann müssen die Arbeiterinnen alles irgendwie erledigen.
0:20:30–0:20:35
Und die Idee dahinter ist natürlich auch eine Form der Effektivität. Hat auch was Militärisches.
0:20:35–0:20:41
Das heißt, man kann mit wenig energetischen Aufwand komplettes komplexes System bewegen.
0:20:42–0:20:52
Was du beschreibst in diesem Bottom up Thema, es ist ja eigentlich überhaupt nicht ressourcenschonend, da muss die hinrennen, dann läuft wieder zurück, dann holt die noch eine, dann läuft die wieder zurück.
0:20:52–0:21:02
Noch zwei vier was auch nicht da hinten, guck mal, die war noch irgendwo. Und das ist dieser Entscheidungsprozess ist in sich selbst unglaubliche Verschwendung von Ressourcen.
0:21:02–0:21:09
Wurde ja eigentlich keine Ahnung. Schon bauen könnten, wo die eigentlich Futter suchen könnten, um bei dem Thema eigentlich zu bleiben.
0:21:10–0:21:24
Aber interessant, dass das dann natürlich andersherum an diesem Kipppunkt wahrscheinlich so ist, dass dann sind alle mit im Boot, dann gibt es keine Polarisierung, sondern dann ist es entschieden für alle.
Florian Clauß
0:21:25–0:21:32
Und wir kommen noch mal dieses, genau dieses, dieses Prinzip, dass jede einzelne Ameise in diesem ganzen Spiel eine Rolle spielt.
0:21:32–0:21:39
Nur so kannst du halt quasi in so einem Schwarm auch eine gewisse Optimierung erzeugen.
0:21:39–0:21:44
Weil wenn einer entscheidet und er macht eine falsche Entscheidung, dann ist halt alles kaputt.
0:21:45–0:21:55
Während wenn das in so einer in so einem Schwarm erfolgt, dann ist die Möglichkeit, dass das die beste Entscheidung für alle war, hintenraus höher gekommen.
0:21:55–0:22:01
Auch gleich nochmal darüber zu sprechen, nämlich wenn es um um Algorithmen geht, also Ameisen, Algorithmen.
0:22:01–0:22:06
Und das ist auch noch mal so, diese Übertragung in eine Software Technologie. Und so weiter.
0:22:06–0:22:13
Weil das genau das Problem noch mal so beschreibt. Von. Von der. Von der Effizienz.
0:22:13–0:22:17
Solche Entscheidung halt im Schwarm zu machen, gibt es aber.
Micz Flor
0:22:15–0:22:20
Zu machen, gibt es aber auch in der Sozialpsychologie schon zwei Befunde.
0:22:21–0:22:34
Das eine ist Grog think, das Thema. Das kam aus den Zeiten der Kubakrise, wo man merkte, dass in der amerikanischen Regierung relativ schlechte Entscheidungen getroffen wurden, um damit umzugehen. Und die haben das dann untersucht.
0:22:34–0:22:45
Man hat gemerkt, dass die Reihenfolge, in der bestimmte Leute sitzen oder wer sprechen darf, wer das Schlussplädoyer in Gruppensitzungen hat, dass es sehr stark den Bias der Gruppen Entscheidungen,
0:22:46–0:22:52
bewegen kann und dass zum Beispiel damals sehr viel Militär die Sitzung eröffnet hat und auch abgeschlossen hat.
0:22:53–0:22:57
Das heißt, die Entscheidungen waren sehr immer im Sinne der militärischen Entscheidung.
0:22:58–0:23:08
Das heißt, da hat man dann versucht, andere Organisationsprinzipien einzuführen, die es zulassen, auch diverse Meinungen besser mitwirken zu lassen.
0:23:09–0:23:18
Und dem das ist jetzt auch eine Ameise ist sehr große Ameise, die wird entsprechend größer.
Florian Clauß
0:23:11–0:23:19
Ist es auch eine andere Ameisenarten. Die Scouts ist eine Ameise, die wird in Mengen größer und es gibt.
Micz Flor
0:23:19–0:23:24
Und es gibt ja manchmal, die laufen jetzt auch hier so rüber, quer über unsere Straße.
0:23:24–0:23:28
Aber manchmal sieht man Ameisen, Straßen, wie sie auch heißen, wo die wirklich so rein ein Glied sind.
0:23:28–0:23:42
Aber hier, ich guck seit damals gesagt, das ist auf dem Boden. Und ich sehe, ich sehe jetzt zum Ersten Mal diese Großen, die irgendwie in die gleiche Richtung zu gehen scheinen. Aber eben nicht in einer Straße. Ist vielleicht so eineinhalb Meter breit ein Ameisenstaat. Es gibt tatsächlich eine.
Florian Clauß
0:23:37–0:23:41
An der Straße. Ja, es ist ein Ameisenstaat.
0:23:41–0:23:51
Es gibt tatsächlich eine invasive Art hier auch, die sich hier niedergelassen hat, die sich von einem normalen braunen Weg Ameise nicht unterscheidet,
0:23:52–0:24:05
äußerlich aber in dem Verhalten, nämlich die Macht richtig so Teppiche von Straßen und ist entsprechend viel effizienter in der Futtersuche und bringt so ein bisschen die heimischen Arten zurück.
0:24:06–0:24:12
Aber dann ist es auch normal mal es ist ja immer so diese Frage von Ich hab dich, Du wolltest nur einen Punkt machen mit dem.
Micz Flor
0:24:11–0:24:18
Und machen mit dem er. Das zweite war eben diese Entscheidung in Gruppen. Wer will, kann einfach weitergehen. Ich habe bloß diese großen Ameisen da.
0:24:19–0:24:25
Das zweite war dieses, was du gesagt hast, dass die Gruppe dann die bessere Entscheidung fällt.
0:24:25–0:24:38
Einerseits konnte man beobachten, die Entscheidung ist potenziell schlechter in Gruppen, weil die Gruppe hat angeblich entschieden. In Wahrheit gab es aber so eins State Setting, was halt bestimmte Entscheidungen bevorzugt hat.
0:24:38–0:24:49
Das andere ist, dass man solche Experimente gemacht hat, wo man zehn 15 Leute eine Liste gegeben hat mit 15 Gegenständen zum Beispiel. Sie sind in der Wüste verschollen.
0:24:50–0:24:56
Können Sie die Reihenfolge der Wichtigkeit aufschreiben, was sie brauchen, damit sie überleben können?
0:24:56–0:25:05
Und da war es so, dass der Mittelwert, die Gruppen Entscheidung immer besser war als die Einzelentscheidungen, also in der in der in der Varianz, also in der Treffsicherheit sozusagen.
0:25:06–0:25:13
Und das wiederum ist dann eben das Gegenargument zu sagen, dass die Gruppe in der Diskussion dann doch die bessere Lösung finden kann.
0:25:14–0:25:18
Aber der Unterschied der Gruppen Strukturen da ist natürlich, dass die eine hierarchisch sortiert war.
0:25:18–0:25:30
Da war der Präsident und das hohe Militär mit am Tisch, während die andere Gruppe waren einfach zufällig gesammelte Studenten und Studierende und Studentinnen von der Uni, die das halt machen.
Florian Clauß
0:25:31–0:25:38
Ich glaube, wir sind auch so, es ist noch mal eine ganz andere Dimension, die dann jetzt in den Experimenten, die du beschreibst, reinkommt.
0:25:38–0:25:48
Diese psychologische Dimension, die jetzt quasi in so einer, in so einer ganz flachen Form wie bei den Ameisen, noch eine andere.
0:25:49–0:25:53
Aber, aber es ist schon so eine gewisse Algorithmen dahinter, die sich vergleichen lässt. Wir können.
0:25:54–0:26:02
Später wollte ich noch mal auf, auf die, auf die es eben auf diese Algorithmen dann zu sprechen komme.
0:26:02–0:26:14
Ich würde nur ein eine Sache zu Ende führen, um um dann auch biologisch zu verstehen, warum es ein Vorteil ist, sich in einem Kollektiv zusammenzuschließen,
0:26:15–0:26:22
wo dann halt nur eine war und wo dann nur die Königin dann eben die Nachkommenschaft erzeugt, nämlich diese Verwandtschaftsgrad.
0:26:22–0:26:36
Da war ich ja noch mal stehen geblieben mit den, dass die Königin zwei Chromosom ersetzt hat und in diesem Hochzeitstag die Spermien einsammelt und das Männchen die Männchen. Das finde ich auch total faszinierend.
0:26:36–0:26:38
Männchen entstehen aus befruchteten Eiern.
0:26:39–0:26:43
Ein Männchen draußen gibt noch mal ein extra Begriff. Den biologischen habe ich vergessen.
Micz Flor
0:26:40–0:26:40
Menschen im Rausch.
Florian Clauß
0:26:44–0:26:53
Aber es gibt Es gibt einige Arten, die können halt unbewachte Eier und dann können die sich daraus dann weiterentwickeln.
0:26:54–0:26:59
Aber Männchen entstehen dann immer grundsätzlich Unberührtes das Ei und es bringt nur ein Chromosomensatz mit.
0:26:59–0:27:04
Und dann gibt es ich kann es nicht genau alles noch mal beschreiben, aber es gibt noch die Allele.
0:27:04–0:27:08
Das ist noch so eine Form von genen Kombination.
0:27:08–0:27:18
Es gibt die genetische, also die Abfolge von von den von den einzelnen Gen, aber Allele, die dann noch mal gewisse Aussteuerung machen.
0:27:18–0:27:31
Und es ist so, dass die, äh, die Schwestern untereinander im Mittel entweder 50 % oder bis zu 100 % miteinander genetisch gleich sind, im Mittel halt 75 %,
0:27:31–0:27:34
und damit halt eine höhere Verwandtschaft haben.
0:27:34–0:27:39
Und jetzt das Angenommen, dieses Muster des egoistischen Gens,
0:27:39–0:27:51
ist halt für die einzelne, für die einzelne Ameise dann vorteilhafter, eben in dem Staat sich dem Staat quasi so früh unterzuordnen, als jetzt als Individuum selber dann halt nachkommen, weil die,
0:27:51–0:27:56
Möglichkeit, dass ihr Generationen weitervererbt wird, damit höher ist. Deswegen.
0:27:57–0:28:03
Es ist so die Erklärung dafür, dass es so Staaten bildende Gemeinschaften von Tieren gibt.
Micz Flor
0:28:03–0:28:09
Okay, das ist aber. Ich habe das Gefühl, wir müssen jetzt noch einen Tag dranhängen, weil das ist so ein Riesenthema.
0:28:09–0:28:18
Ich freue mich total. Super Thema, aber ich merke die ganze Zeit, ich will dazwischen grätschen und möchte sagen Und was du jetzt gerade beschreibst, ist natürlich so!
0:28:22–0:28:30
So Hypothesen geleitet. Also das Gehen will sich fort fortsetzen. So, und dieses Gen ist deshalb, wenn das dann Geschwister sind, dann haben die alle die gleichen.
0:28:30–0:28:39
Das heißt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich durchsetzen, selbst wenn sie selber nicht Kinder zeugen, was sowieso im Staat schon nicht mehr möglich ist in dieser Form von den Ameisen jetzt.
0:28:39–0:28:51
Dann ist es trotzdem gut im Staat zu dienen, weil die eigenen Gene weitergehen. Das würde ja, das ist quasi das, was du jetzt argumentiert, dass aber biologisch ein Gesetz Ja und gleichzeitig ist es natürlich dann die Frage, wenn man.
Florian Clauß
0:28:45–0:28:48
Das ist, das ist evolutionsbiologisch ein Gesetz.
Micz Flor
0:28:54–0:29:07
Im gleichen Denken auch sagt, dass die Ameisen ja miteinander in Kontakt stehen, diese Entscheidung fällen. Da gibt es bestimmte Algorithmen oder bestimmte Energielevel. Wenn die überschritten werden, werden bestimmte Entscheidungen.
0:29:08–0:29:17
Das hieße ja, es müsste dann auch einen Rezeptor oder ein sensorische System geben. Was was sagt, bist du?
0:29:18–0:29:19
Hast du meine Gene?
Florian Clauß
0:29:21–0:29:25
Ja, gut, dass du es sagst. Nämlich genau das ist der nächste Punkt, den ich dann halt.
0:29:26–0:29:38
Wie kommunizieren die Ameisen untereinander? Wie können die wahrnehmen, dass du quasi eine Artgenossen von mir bist oder eben eine eine fremde Art, ein fremder Stamm ist?
0:29:39–0:29:45
Also es gibt da untereinander gibt es halt Ameisen, die haben auch territoriale Kämpfe, weil die natürlich dann.
0:29:47–0:29:56
Wenn einer, wenn eine benachbarte Kolonie der gleichen Art hat, aber in unterschiedlichen, also hat leicht unterschiedliche Gene.
0:29:56–0:29:59
Das ist das Prinzip von Vererbung ist ja immer, dass,
0:30:00–0:30:12
eine gewisse Angepasste oder eine Mutation dann, äh dann Vorteile für die Nachkommen sichert, weil zum Beispiel keine Ahnung irgendeine Mutation von einem Gen es bewirkt hat,
0:30:13–0:30:23
dass dann eben der ein bestimmtes bestimmter Pflanzen Saft verdaut werden kann und damit noch eine ganz andere Futter Quelle erschlossen werden kann.
0:30:23–0:30:35
Das ist ja dann das ist also so ganz konkret, so läuft ja dann Mutation ab und dann sichert sich, wenn diese Mutation weitergegeben wird an die Nachkommen, dann ist dann das Überleben,
0:30:36–0:30:45
quasi für die Nachkommen gesicherter als jetzt für die für die gleichen Artverwandten, die halt nicht diese Mutation haben.
0:30:45–0:30:53
Deswegen gibt es halt auch unter den Ameisen Kolonien gleicher Art auch territorial Kämpfe, weil dann die Gene zu unterschiedlich ist.
0:30:53–0:30:55
Die Frage ist, wie erkennen die sich? Und dann gibt es halt.
Micz Flor
0:30:56–0:31:00
Kann ich sagen, bevor du den Cliffhanger auflöst, kurz eine Fußnote für die Shownotes.
0:31:00–0:31:04
Eine großartige reguläre Folge wieder, die beschreibt Es gibt wohl von,
0:31:05–0:31:15
in Kalifornien irgendwo, wo die den Podcast aufnehmen, einen Vorgarten, wo der Kampf zwischen einem südlicheren und einem nördlicheren Ameisen Volk, was riesig ist.
0:31:16–0:31:23
Das würde ich auch noch drüber reden, dass die teilweise wirklich unglaublich groß miteinander verbunden sind.
0:31:24–0:31:37
Die kämpfen da und das ist großartig. Beschrieben wird wohl bei dem Menschen, der da wohnt. Im Vorgarten ist es im Prinzip so wie an The Wall in Game of Thrones Das Wasser, die kommen da aufeinander.
Florian Clauß
0:31:36–0:31:38
Je größer der Schreibtisch.
Micz Flor
0:31:37–0:31:47
Und er beschreibt Es ist einfach so, da türmen sich dann wirklich tote Ameisen, wenn die sich da treffen und da diese diesen Grenzkonflikt haben.
0:31:48–0:31:50
Fußnote Weiter geht es also Wie kommen?
Florian Clauß
0:31:49–0:32:02
Genau. Aber da kann ich gleich mal reingehen, weil das jetzt, was du beschrieben hast, noch mal so zeigt wie jetzt so unterschiedliche Strategien oder Kolonie Größe.
0:32:03–0:32:07
Das kann man feststellen bei invasiven Arten, die eingeschleppt wurden.
0:32:08–0:32:21
Hier auch in Europa ist es die argentinische Ameise, die mittlerweile über 80 % der Küstenstreifen zwischen Portugal und Italien bevölkert.
0:32:21–0:32:24
Und das ist eine riesengroße Kolonie.
0:32:24–0:32:29
Also das sind, das sind quasi ganz viele, auch ganz viele Königinnen.
Micz Flor
0:32:31–0:32:35
Also definiert, Definiert sich kolonisieren über die Gene oder über die soziale?
Florian Clauß
0:32:31–0:32:34
Aber über die Gene? Genau.
0:32:35–0:32:41
Und das Ding ist dabei, Das heißt über über die Gene leitet sich das ab.
0:32:41–0:32:44
Also das heißt, es gibt Milliarden von Tieren.
0:32:45–0:32:53
Und das heißt, du kannst ein Tier nehmen aus Portugal und dann in eine Kolonie von von Italien dann verpflanzen.
0:32:54–0:32:59
Die wird als als Ein Schwestern Tier akzeptiert. Und das Ding dabei ist nämlich äh.
0:32:59–0:33:07
Wie das bei invasiven Arten ist, ist es halt meistens nur ein. Also es gibt den genetischen Flaschenhals. Eine Königin wurde verschleppt.
0:33:08–0:33:15
Das heißt, die sind genetisch alle identisch. Und das heißt, die können, die können sich halt so auch erkennen.
0:33:15–0:33:19
Aber das ist ein genetisches, ein genetischer Stamm. Bis auf.
0:33:20–0:33:30
Es gibt nämlich eine Mutation, die entstanden ist und die merkwürdigerweise genau in Katalonien entstanden gibt eine Enklave, die halt eben mutiert ist und wo die sich gegenseitig bekriegen.
0:33:31–0:33:36
Also in dem Moment, wenn dann wieder eine Mutation entsteht, sind es wieder konkurrierende Kolonien.
0:33:36–0:33:40
Und das ist halt so, das ist eigentlich total faszinierend.
0:33:41–0:33:45
Das ist auch der Grund, warum dann irgendwann invasive Arten wieder kollabieren.
0:33:45–0:34:00
Jetzt können die sich extremst effektiv ausbreiten, aber irgendwann passt sich halt die heimische Arten mal wieder an oder es gibt Mutationen, dass dann halt die die Tiere untereinander sich dann halt auch wieder in Territorial Kampf begeben.
0:34:00–0:34:08
Weil natürlich so eine riesengroße Kolonie viel effektiver und diese Ameise ist auch wesentlich aggressiver bei der Futtersuche.
0:34:09–0:34:12
Und wie erkenne ich die Tiere untereinander? Es gibt.
0:34:12–0:34:18
Es gibt also wenn du dir so eine Ameise noch mal im Kopf vorstellen, wir sind hier gerade in der.
0:34:18–0:34:21
Kannst du dir vorstellen, woher der Begriff Ameise kommt?
0:34:22–0:34:29
Also so ein Wort. Also es gibt natürlich wieder unterschiedliche Stämme, aber wenn du dir die Ameise noch mal so vorstellst.
0:34:29–0:34:34
Das könnte man so übersetzen in. Also von Weise in Abschnitte geteilt.
0:34:35–0:34:41
Es gibt dann halt quasi in Kopfbereich Brustbereich und den den Darm bereich, den Unterleib.
0:34:41–0:34:56
Und das ist so Ameisen Abschnitte geteilt und die Ameisen haben einmal auch so eine Art von quasi eine Molekül Schicht, die sich über ihren Panzer zieht.
0:34:56–0:35:01
Und diese Schicht ist dann so angenäht, also so ein so ein Fingerprint.
0:35:01–0:35:12
Und anhand dieses dieser Schicht können die sich dann halt entsprechend erkennen, ob das jetzt so eine aus einer aus der gleichen Kolonie ist oder aus einer unterschiedlichen Kolonie.
0:35:13–0:35:17
Und dann eine Ameise kommuniziert über diese.
Micz Flor
0:35:18–0:35:21
Das heißt, sie haben Rezeptoren und müssen diese für.
Florian Clauß
0:35:20–0:35:25
Genau das und das sind diese Fühler. Das heißt, die sind wirklich Chemiefabriken. Das ist absolut interessant.
0:35:25–0:35:30
Die haben über 70 Drüsen, um ihre Mooney zu,
0:35:31–0:35:41
bauen und können darüber kommunizieren und haben dann diese Fühler, die dann halt auch nur so, die sind quasi so tast und schmeck Werkzeug in allem.
0:35:41–0:35:47
Aber die natürlich die ganzen Rezeptoren für die für die Pheromone haben und können dementsprechend das Feld auch lesen.
0:35:47–0:36:01
Das heißt, die können dann halt erst mal bei der Spurensuche, aber auch untereinander taktile dann halt quasi kommunizieren über diese Pheromone und können damit halt auch die einzelnen Tiere riechen.
0:36:01–0:36:09
Und ob die jetzt vom gleichen, von der gleichen Kolonie kommen oder ob die jetzt krank sind oder so was und können dann halt auch entsprechend darauf reagieren.
0:36:09–0:36:13
Also alles funktioniert über Chemie.
0:36:13–0:36:19
Also ganz, ganz viel funktioniert da über Chemie und das finde ich auch so unglaublich.
0:36:19–0:36:22
Das war dann für mich dann auch noch mal so, ja klar.
0:36:23–0:36:31
Also die Frage, wie kommuniziert werden kann, ist dann halt äh über über diese Moleküle.
0:36:31–0:36:41
Und ich meine, klar, das kennen wir bei Menschen auch, aber du hast ja quasi ein ganz anderes Setup in so einem Ameisenstaat und du hast da auf der einen Seite gibt es ein Nest.
0:36:42–0:36:45
Auf der anderen Seite gibt es halt Bedürfnisse und du musst Futter finden.
0:36:46–0:36:52
Es gibt dann irgendwelche Umwelteinflüsse. So hält man das Nest dann quasi verlassen musst Und,
0:36:52–0:37:04
du hast ja ganz viele Einzeltiere und damit hast du aber auch so ein ganz anderes Setup von so ein individuelles Tier, was dann halt alleine auf Futtersuche geht. Und du hast ein ganz anders.
0:37:04–0:37:19
Ja, wenn du jetzt so in der Software denke, dann halt so ein eigenes Framing. Also muss halt gucken wie wie arbeitest du denn damit damit und was für Variationen können sich dann halt aufgrund von dieser Konstellation eben ergeben.
0:37:19–0:37:24
Und Ameisen kommen halt in häufig stabilen.
0:37:26–0:37:41
Ja Beziehung oder oder in einem Ökosystem vor, dass die halt auch unglaubliche Adaption an an Beziehung, also an bestimmten Beziehungen, Anpassung eingehen können.
0:37:41–0:37:51
Die symbiotischen Beziehung von Ameisen auch so mannigfaltig auch wo man sich fragt woher kommt diese Intelligenz?
0:37:51–0:37:56
Wie kann sich dann eine Ameise mit einer Pflanze so arrangieren, dass die hält?
0:37:56–0:37:59
Irgendwie so, als ob die miteinander reden wollen.
0:38:00–0:38:03
Und das ist dann wieder das Rätsel der Evolution.
Micz Flor
0:38:04–0:38:11
Aber das ist, was du jetzt gerade sagst. Das ist nämlich eine Ameise. Wissen aktuell ist sehr stark Podcast geprägt. Das stimmt.
0:38:11–0:38:26
Das war aber dann glaube ich ein Video Podcast und zwar von Anna und die wilden Tiere. Gibt es eine Episode auch, die ich mit meiner Tochter geguckt habe, die den Ameisenstaat erklärt? Und da ist es und ich sage das jetzt mal, weil du es gerade angesprochen hast Diese,
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man sieht Ameisen dann auf der Straße Blätter ausschneiden und diese Blätter dann zurück in den Hügel.
0:38:35–0:38:43
Das waren dann eher Termiten vielleicht. Keine Ahnung, was da so ein großer Hügel reintragen, einen tragen ist da rein und denkt okay, Ameisen essen Blätter.
0:38:44–0:38:49
Aber und das hat mich wirklich verwirrt, weil ich das noch nie wusste, Das wusste ich nicht.
0:38:50–0:38:59
Diese Blätter bringen die dann zu einem Pilz. Und dieser Pilz braucht die Blätter, um zu gedeihen, zu wachsen, zu leben.
0:38:59–0:39:02
Und der Pilz wiederum ernährt dann die Ameisen.
0:39:02–0:39:08
Und das finde ich so absurd. Wir haben nämlich jetzt davon gesprochen, dass diese Königin, die hat dann ihre Flügel,
0:39:09–0:39:23
die Männchen mit ihrem eigenen Chromosomensatz haben auch ihre Flügel, die fliegen rum, paaren sich, dann nistet die sich ein, verkümmert irgendwie und konzentriert sich nur noch auf Ameisen gebären.
0:39:24–0:39:29
Aber an welcher Stelle genau kommt dieser? Bringt die den Pilz schon mit? Also wie geht es?
Florian Clauß
0:39:29–0:39:36
Genau das ist auch tatsächlich so, das ist die Bretschneider Ameise, die die Symbiose mit dem Pilz eingeht.
0:39:36–0:39:42
Tatsächlich hat sich das so eng miteinander genetisch evolutionär entwickelt, dass das eine nicht ohne das andere bestehen kann.
0:39:42–0:39:51
Also der Pilz ist so angepasst an die Ameise, dass die nicht, ohne dass der nicht mehr alleine bestehen könnte und auch die Ameise umgekehrt.
0:39:52–0:40:01
Es ist so, dass wenn die Brettschneider Ameisen dann in die Flugphase kommen, die jungen Königin, dann nehmen sie halt diese Pilzsporen mit.
0:40:01–0:40:11
Und das ist ein riesen Prozess, dass dann diese, dass der Pilz dann halt auch überlebt, weil wenn die in der Kolonie Gründung hat ja erst mal kein Volk,
0:40:11–0:40:19
sondern die muss ja erst mal die ersten Eier legen, um dann halt irgendwie sich überhaupt ihre ihre Arbeiterinnen dann halt auch zu gebären.
0:40:20–0:40:31
Das heißt, sie ist in der ersten Phase. Deshalb hat die Königin eine unglaublich schwere Aufgabe, einmal sich eine entsprechende Arbeiterschaft aufzubauen, auf der anderen Seite dafür zu sorgen, dass der Pilz quasi nicht,
0:40:32–0:40:36
von irgendwelchen Bakterien befallen wird. Der ist sehr sensibel.
0:40:36–0:40:40
Und das heißt, sie hat unglaublich viel am am Putzen und Rumhüpfen.
0:40:40–0:40:52
Und von vorn, ich glaube von 1000 oder 100 Königinnen, die dann müssen oder zwei oder drei, die dann halt eine Kolonie aufzubauen, weil das einfach so ein Ausleseprozess ist.
0:40:53–0:40:57
Der dann halt entsprechend aufwendig ist und nicht immer gelingt.
0:40:57–0:41:10
Das ist also gerade diese Blatt Schneide. Ameisen sind absolut faszinierend, die sind vegetarisch, öffnen Pilze und legen dann halt verlegen aber auch für diesen Pilz alles mögliche.
0:41:10–0:41:17
Das heißt, wenn die jetzt ich habe da eine Anekdote auch in dem Buch von Susanne heute gehört.
0:41:17–0:41:20
Das heißt, wenn die dann ausbrechen und finden nix.
0:41:21–0:41:33
Was denn so ein bisschen so ein Blatt mäßig ist, dann fangen die an, auch da haben die die ganze Labor Einrichtung zerlegt und eine Gummi Markierung dann halt aus irgendwelchen Labor geräten rausgeschnitten, weil das so ein bisschen pilz like war. Und das sind.
Micz Flor
0:41:34–0:41:37
Es ist absurd, weil die haben ja dann Hunger bei Proxy.
Florian Clauß
0:41:39–0:41:43
Müssen. Ja, die haben diesen Plan. Ich brauch was, was so ein bisschen Plot like ist.
0:41:44–0:41:50
Und die sind aber auch von der, ähm, von der Aktivität.
0:41:50–0:42:04
Wenn so eine Latschen eine Ameisen Armee irgendwo einfällt, ist es glaube ich in Südamerika kommen die vor, dann zerlegen die innerhalb kürzester Zeit, können die komplette Bäume dann zerlegen.
0:42:04–0:42:09
Also für viele Viehzüchter ist das auch ein Leid.
0:42:10–0:42:19
Wenn die dann halt so diese von diesem Land schneide Ameisen dann ihre Tiere, ihr Gebiet dann überfallen wird.
0:42:20–0:42:28
Also es gibt dann halt so, dass ist eine symbiotische Form, ist auch glaube ich ganz gut erforscht von diesen Ameisen Art mit dem Pilz.
0:42:29–0:42:33
Es gibt einen anderen. Das fand ich auch so total faszinierend.
0:42:33–0:42:44
Es gibt eine fleischfressende Pflanze, das ist quasi so ein sieht aus wie so ein kleiner Kelch und in den Kelch ist dann eine Flüssigkeit.
0:42:45–0:42:51
Wenn dann Insekten reinrutschen, dann werden die werden die dann halt verdaut.
0:42:52–0:42:59
Na also sie haben dann so eine gewisse Verdauungs Flüssigkeit drin und diese dieser Kelch bildet am Rand.
0:42:59–0:43:12
Also das hat dann auch für Insekten, die dann halt kommen, hat einen sehr süßlichen Geruch, einen sehr anziehenden Geruch und deswegen nähren die sich und fallen dann in den Rand rein oder innerhalb des Randes von der von diesem Kelch.
0:43:12–0:43:17
Der ist eine der glatten Oberflächen, die man in der Natur so finden kann.
0:43:18–0:43:29
Also der, der findet kein kein Insekt halt, bis auf eine spezielle Ameisen Art, die sich darauf spezialisiert hat, eben von diesen,
0:43:30–0:43:38
von diesen Insekten, die in diesen Kelch fallen, dann halt auch entsprechend können die sich dann bewegen auf dieser Oberfläche.
0:43:39–0:43:47
Und die hat auch noch die Fähigkeit entwickelt zu tauchen. Es gibt keine andere Ameise, die tauchen ein, aber die hatte dann halt so genetische Veränderung, dass die halt.
0:43:48–0:43:55
Ihren Panzer so angepasst haben, dass die dann bis zu 30 Sekunden in dieser Flüssigkeit überleben können.
0:43:56–0:44:08
Und so auf den ersten Blick ist gar nicht klar, was diese symbiotische Beziehung ist, weil die Ameisen Art lebt da in diesem Kelch zieht sich dann halt die ganzen Insekten ab, die dann halt reinfallen.
0:44:09–0:44:15
Was ist dagegen, was was was bekommt es bekommt die Pflanze davon war erst mal gar nicht klar.
0:44:15–0:44:20
Da haben wir festgestellt, dass die die braucht. Die Pflanze braucht halt Stickstoff.
0:44:20–0:44:24
Nun, das kriegt sie halt aus den aus den Kadavern raus.
0:44:24–0:44:30
Und die haben die Ameisen so drauf spezialisiert, dass diese Ameisen niemals diesen Kelch verlassen.
0:44:30–0:44:38
Das heißt, der Pflanze ist es egal, ob sie jetzt quasi gleich ein Insekt bekommt oder ein sterbendes Insekt, was dann halt irgendwie,
0:44:39–0:44:47
in Lebens Ablauf in diesem Kelch verbracht hat und dann irgendwann zum sterben, dann halt auch am Rand von dieser und diesem, von dieser Blüte dann halt sich hinlegt.
0:44:47–0:44:54
Und dann ist jetzt auch wieder Stickstoff. Nahrung, das ist einmal quasi die kontinuierliche Versorgung ist damit gewährleistet.
0:44:54–0:45:03
Und dann ist natürlich auch dann der Befall von Pilzen und Bakterien dann was die, was die Ameisen dann einfach wegräumen.
0:45:03–0:45:07
Ja, das ist ja meistens so eine symbiotische Beziehung, dass halt Pilze. Und so weiter die.
Micz Flor
0:45:09–0:45:17
Aber ich dachte, die Ameise, wie ich verstanden habe, die fällt da rein, rutscht dann auch rein, kann aber tauchen und kann. Die schwimmt dann den Rest ihres Lebens.
Florian Clauß
0:45:17–0:45:20
Nein, nein. Ein Original habe ich schlecht erklärt.
Micz Flor
0:45:19–0:45:20
Habe ich.
Florian Clauß
0:45:21–0:45:28
Nein, er ist die ganze Zeit. Lebte in diesem Kelch drin, bildete auch Kolonien auf dieser Pflanze. Und so weiter.
0:45:28–0:45:42
Die hat die Fähigkeit, auf diesen auf dieser flachen Oberfläche lang zu laufen und kann, wenn diese als Futtersuche oder als Nahrungsquelle anhält, die sich auch von den Insekten, die in diese Flüssigkeit reingefallen sind.
0:45:43–0:45:58
Aber die hat die Fähigkeit wieder rauszugehen und es ist komplett auf diese auf diese Pflanze dann quasi eingestellt, sodass das ist so der sie ist nicht Nahrung, sondern die leben in der symbiotischen Beziehung. Was gibt.
Micz Flor
0:45:57–0:46:05
Aber was gibt es zurück? Ich dachte nämlich vorhin, so wie ich es verstanden habe Sie gibt sich selbst zurück, wenn sie denn tot ist. Irgendwann. Genau dadurch, dass sie ihre.
Florian Clauß
0:46:02–0:46:07
Genau dann irgendwann genau dadurch, dass die Welt ihre Kolonien in dieser Pflanze aufgebaut haben.
0:46:07–0:46:17
Es hat dann auch diese Kolonie, diesen Lebenszyklus. Irgendwann sind ja die tauschen sich halt die Generationen aus und die Tiere sterben und die bleiben dann halt auch zurück in dieser Pflanze.
0:46:18–0:46:21
Ja, das war, glaube ich, ein bisschen zu hastig erklärt.
0:46:22–0:46:31
Aber diese, diese symbiotischen Gemeinschaften, die sind, die können aber auch noch mal ganz extreme Züge annehmen.
0:46:32–0:46:35
Nämlich es gibt den sogenannten sozialen Parasitismus.
0:46:36–0:46:37
Also davon schon mal gehört?
Micz Flor
0:46:38–0:46:41
Ich denke jetzt an den Kuckuck in.
Florian Clauß
0:46:38–0:46:45
Eine Kuh ist so was ähnliches tatsächlich? Genau das ist auch eine Form von sozialem Parasitismus.
0:46:46–0:46:59
Aber Ameisen? Es gibt Ameisen, Völker, die die Sklaven halten, wobei Sklaven hier der Begriff auch entsprechend diskutiert wird, weil.
Micz Flor
0:46:57–0:47:08
Diskutiert wird. Ich denke jetzt ein bisschen an das, was du meinst. Wie früher dann die Könige und der König und die Top down. Also das ist halt ein Bild, was wir drauflegen. Norwegen. Genau. Und eigentlich.
Florian Clauß
0:47:06–0:47:16
Drauflegen. Genau. Und eigentlich, ich meine Sklaven, bedeutet das, die Menschen haben Sklaven gehalten in bestimmten Zeiten.
0:47:16–0:47:22
Und das bedeutet, dass sie dann deine gleiche Art versklavt.
0:47:22–0:47:31
Das passiert aber nicht. Die Arten von Ameisen sind so unterschiedlich wie jetzt quasi wir und das Schwein oder so übertragen.
0:47:31–0:47:37
Also das ist eigentlich eine Form von Domestikation, also von Tierhaltung. Nicht unbedingt so, wenn es überträgt.
0:47:37–0:47:48
Nicht Sklaven also. Aber um es jetzt zu zu erzählen es gibt eine Form, eine Ameisen Art, die hat relativ kleine Kolonien.
0:47:48–0:47:53
Die leben auch hier zum Beispiel in einer Eichel können die dann halt leben und.
Micz Flor
0:47:52–0:47:57
Leben zu können. Wir haben eine Kolonie von mehreren 100 Tieren.
Florian Clauß
0:47:55–0:48:06
Die haben dann eine Kolonie von mehreren 100 Tieren, leben in einer Eiche und was die machen ist, die haben überhaupt keine Arbeiter, die haben nur eine Königin und die haben halt irgendwie Krieger, Kriegerinnen, Kaste.
0:48:06–0:48:19
Und die können eine andere Ameisen Art quasi, wenn andere Ameisen Völker werden überfallen, es werden die Larven geklaut und die Larven werden dann halt herangezogen.
0:48:19–0:48:33
Die erste Arbeiterschaft, die aus diesen geklauten Larven entsteht, die wird so auf das chemisch auf das Nest konditioniert, dass die halt denken sie sind im eigenen Nest und in der Kolonie ihrer eigenen Königin.
0:48:33–0:48:38
Dabei verpflegen die halt eine fremde Königin und das fällt den gar nicht auf.
0:48:38–0:48:43
Und das ist ja auch völlig abgefahren, diese Furcht und.
Micz Flor
0:48:44–0:48:57
Ich merke immer mehr auch, dass man wirklich anfängt, Bilder dafür zu entwickeln. Das erste Bild, was mir eingefallen ist aus unserer Gesellschaft, ist halt das Pyramidenspiel. Also die ersten Kriegerinnen machen diesen Einsatz und diesen Raub und bauen dann halt was auf, wo alle hinterherkommen.
0:48:58–0:49:06
Einfach mit investieren, mit ernähren und die füttern dann aber. Also das ist dann nicht über den Pilz, sondern da geht's quasi die holen Essen.
Florian Clauß
0:49:06–0:49:12
Genau. Das heißt sie machen ihr ganz normale Aufgabe und raffen halt nicht, dass sie ja quasi jetzt für jemand anders was machen.
0:49:13–0:49:19
Aber es gibt dann halt auch wieder eine andere Mutation davon, nämlich es gibt dann den sogenannten Sklavenaufstand.
0:49:19–0:49:26
Wurde beobachtet, dass das passiert hätte, zumindest für die Verschleppten erst relativ spät.
0:49:26–0:49:39
Das heißt es gibt es gibt dann halt Vorkommnisse, dass die, dass die Arbeiterinnen auf einmal dann anfangen quasi die Königin anzugreifen und alles kaputt zu hauen.
0:49:39–0:49:48
Man weiß nicht genau warum, aber es ist halt so, dass dann halt die Sklaven halter, damit diese Kolonie dann ausgelöscht wird.
0:49:48–0:49:57
Ähm äh das Design, das Tier oder die Kolonie von dem Tier hat nicht viel davon, weil die sind ja schon verschleppt worden.
0:49:57–0:50:10
Aber man hat festgestellt, dass das Verhalten dazu führt, dass es halt irgendwie den, den den Artgenossen, die halt aus verschleppt wurden aus der verschleppten Kolonie, dass es dem hilft, Zeit verschafft und dass die sich wieder erholen können.
0:50:10–0:50:16
Also auch wieder so eine Nacht auch wieder. Woher kommt diese Information?
0:50:16–0:50:21
Wie kann so was sich entwickeln? Also so eine unglaubliche, also diese Evolution.
0:50:21–0:50:27
Deswegen ist ja auch der Artenreichtum im Regenwald so so dicht und so hoch.
0:50:28–0:50:41
Evolution kann da am besten quasi oder das heißt am besten aber da sehr effektiv, wo halt ganz viele unterschiedliche Tiere aufeinandertreffen und jeder dann so eine Strategie entwickeln muss.
0:50:42–0:50:52
Und wenn das dann halt über JahrMillionen so passiert, dann gibt es natürlich auch entsprechende Facetten, die sich dann halt gestalten können, die halt absolut faszinierend sind.
0:50:53–0:50:57
Also da könnte man also dieses Buch ist voll auch von solchen Anekdoten.
0:50:57–0:51:08
Ich habe jetzt nur ein paar erzählt, aber welche Form von Symbiosen zwischen Ameisen sich abspielen und und Pflanzen oder anderen Tieren?
0:51:09–0:51:17
Also ganz klassisch, das muss ich noch erwähnen, ist diese Symbiose zwischen Ameise und Blattläuse. Das kennen wir ja auch im heimischen Garten.
0:51:18–0:51:21
Die Blattläuse entwickeln dann den sogenannten Honigtopf.
0:51:22–0:51:35
Das war auch gestern mal Kapillaren, das heißt die Blattläuse stöpseln sich ein in so einem, in so einem internen Stil, in dem Pflanzen Strom und die platzt dann quasi.
0:51:36–0:51:41
Also das heißt, wenn nämlich hier gemolken wird, dann wird die irgendwann platzen deswegen. Und das war's dann halt.
Micz Flor
0:51:40–0:51:47
Und er ist quasi in der Höhle drinnen. Es leuchtet ein, als hole ich eine aus.
Florian Clauß
0:51:42–0:51:49
Ja, das ist das, was die dann als Honigtopf ausscheiden, ist eine Ausscheidung, die halt irgendwie auch durch den Darm geht. Und so weiter.
0:51:49–0:51:55
Aber dadurch, dass sie ständig so voll gesaugt wird, ist es halt eine süßliche Substanz, die halt auch sehr nahrhaft ist.
0:51:55–0:51:58
Und das schöpfen die Ameisen auch und davon ernähren die sich.
0:51:59–0:52:11
Und man gibt es halt auch so eine symbiotische Beziehung von Blattläusen Ameise, wo dann halt die Blattläuse ja mehr oder weniger selbst entscheiden können, wo sie hingehen.
0:52:11–0:52:25
Aber es gibt eine andere Ameise, eine Art, die halt genau weiß, okay, hier an der Stelle ist es eine gute Position für die Blattläusen. Die Blume ist total verkümmert und könnte gar nicht mehr irgendwo anders hin hingehen, ohne mit der Hilfe von der Ameise.
0:52:25–0:52:34
Das heißt, da ist es so, diese diese Abhängigkeit voneinander viel stärker ausgeprägt als jetzt bei unserem heimischen Arten.
Micz Flor
0:52:34–0:52:34
Und das machen,
0:52:36–0:52:37
wir.
Florian Clauß
0:52:38–0:52:41
Also, ich glaube, wenn es so.
Micz Flor
0:52:40–0:52:49
Bevor es total spannend, weil jetzt gerade mein Bild mit diesen ganzen sehr speziellen symbiotischen oder ich weiß gar nicht, ob das symbiotisch heißt, ich weiß es nicht.
0:52:49–0:52:56
Aber dass diese Verwebung, das ist halt noch mal ein anderes Bild auf die Ameise ist, weil ich denke immer Wald, Ameise, Termiten und so die kleinen Ameisen, die man kennt,
0:52:57–0:53:04
die die sind alle relativ gut definiert.
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So, aber das ist halt wirklich so viele parallele Anpassung gibt so viel Unterschiede zwischen diesen.
0:53:10–0:53:15
Ich weiß nicht, wie würde man Völker sagen, die zwischen diesen Arten bestehen können. Auch dieses Bild.
Florian Clauß
0:53:13–0:53:16
Ja, es gibt Arten. Ich kenne auch dieses biologische Einteilung.
0:53:17–0:53:27
Es gibt eine große, eine große quasi Unterscheidungsmerkmal, die wandern Ameisen und dann diese die Kolonie an einander Ameisen sind.
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Es ist eine Ameisen Art, die dann halt eher so flüchtige Nester baut, das heißt so eine Art von Biwak oder so was, die dann halt auch wieder abgebrochen werden.
0:53:39–0:53:42
Das heißt die, die rennen wirklich in Horden durchs Land,
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sind nicht so sesshaft und da gibt es halt auch Ich hatte sicher auch schon mal gesehen, es gibt so eine,
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ich glaube auch in der südamerikanische Wander Ameisen Art, die die Fähigkeit hat, in den Tropen, die sich entwickelt, die die Fähigkeit hat, schwimmende Nester zu bauen.
0:53:59–0:54:01
Es ist tatsächlich so, dass die.
Micz Flor
0:54:00–0:54:06
So dass die haben wir nicht einmal so eine Doku zusammen gesehen vom Wandern zurück im Zug wurde.
Florian Clauß
0:54:03–0:54:07
Genau das, was es kann sein. Genau.
Micz Flor
0:54:06–0:54:15
Das waren so rote rote Kampf. Ameisen hießen wir mal nicht miteinander, die bilden dann halt so auch keines mehr. Also Ketten und.
Florian Clauß
0:54:07–0:54:11
Stimmt das? Ja genau, genau, genau die, die dann halt nicht miteinander.
0:54:11–0:54:21
Also die bilden dann halt so Teams, also Ketten und das heißt es ist bei einer Überschwemmung oder so, dann schwimmt dieses Nest und,
0:54:22–0:54:35
das ist auch so, dass die unteren Tiere nicht drauf, sondern die wechseln sich dann wieder ab, wenn man heißt, die können so und so lange dann halt quasi unten bleiben und die dann direkt mit dem Wasser in Berührung sind und dann geben sie ein Signal und man wird halt die Armen.
Micz Flor
0:54:35–0:54:44
Die Armen und ihre Schwestern tauscht sie aus. Aber die haben ja auch quasi wirklich an ihren Beinen, so wie wenn man ein Büschel Gras unter Wasser nimmt, was ganz viel Sauerstoff.
Florian Clauß
0:54:35–0:54:38
Dann kommt ihre Schwester und tauscht sie aus. Also ja auch.
0:54:43–0:54:55
Ganz viel Sauerstoff. Ja, genau, die haben quasi durch diese Oberflächen Erweiterung können wir diese Luftblasen bilden und können dann halt so tagelang quasi in überfluteten Gebieten überleben.
0:54:55–0:55:00
So, und das ist auch andere Ameisen haben noch andere Strategien.
0:55:01–0:55:07
Die sind das ist dann quasi eine Ameisen Art, die ein bisschen auf einen gemeinsamen Vorfahren, die sich dann halt so unterschieden.
0:55:08–0:55:15
Also und dann halt die, die Kolonien und Nester bauen. Das ist auch noch mal so eine andere,
0:55:17–0:55:24
Gattung. Keine Ahnung. Sorry, aber ich wollte noch eine Nummer. Mal so zwei größere Themenblöcke.
Micz Flor
0:55:22–0:55:36
Also zwei größere Themenblöcke. Ich habe vielleicht mal nur ganz kurz, wo mein Hirn glüht und wir machen jetzt eine ganz kurze, also schon inhaltlichen Referenz auf alte Folgen, kommen ein bisschen zur Ruhe und dann gehen wir noch mal richtig Gas.
0:55:36–0:55:44
Also ich möchte nicht, ich möchte nicht abschließen. Ich würde lieber sagen, wir machen jetzt einfach so ein bisschen Intermezzo. Heißt das ein kleines Zwischenspiel? Genau.
Florian Clauß
0:55:41–0:55:47
So heißt es. Ein kleines Zwischenspiel. Und hier zum Beispiel sind wir gerade. Wir sind Helenen aus.
Micz Flor
0:55:44–0:55:54
Und hier zum Beispiel sind wir gerade, wir sind Helenen auch so ein bisschen abseits gegangen, und hier möchte ich eine Referenz auf eine Folge zur Zone machen.
0:55:55–0:56:00
Ich finde halt, das ist, ich wollte mit dir hier herlaufen, aber eigentlich einen anderen Weg.
0:56:01–0:56:08
Ich wollte mit dir durch den Wald dahinten kommen und dann ist da ein Zaun, aber der ist halt quasi kaputtgegangen. Rüber laufen.
0:56:09–0:56:24
Wie kommt man hier so an? Und ich finde, das ist also wenn wir noch mal diesen Stalker Film nach drehen müssten mit no budget, dann finde ich kann man den hier einfach drehen. Das ist alles viel Gras verwachsen, sandig. Es ist wirklich so, man merkt hier war mal was, aber ist nichts mehr.
0:56:25–0:56:29
Wenn jetzt jemand sagen das Foto machen wir sagen würde hier das, so sieht es gerade aus,
0:56:31–0:56:38
in dem radioaktiv verseuchten, will ich glauben. Also du hast das Gefühl, hier war mal Menschheit, aber die ist jetzt seit 40 50 Jahren nicht mehr hier.
0:56:39–0:56:51
Das war diese Referenz zu dem Zone, was ich dir zeigen wollte. Der Zone folge. Weißt du noch, welche Nummer das war? Damals 2006996.
Florian Clauß
0:56:47–0:56:50
Das war Steiger sechs.
Micz Flor
0:56:52–0:57:03
Und dann schließe ich gleich. Eigentlich zeigt es 007 James Bond Recherche zum Thema Verschwindende Seen oder Verschwinden des Wasser und Grundwasserspiegel.
0:57:04–0:57:14
Weil hier kommen wir jetzt auch an so einem kleinen Loch eigentlich nur vorbei, was aber auch mal wirklich voll mit Wasser war und wo man genau sehen kann.
0:57:15–0:57:26
Und da kommt später kommen zwei vorbei. Da zeige ich dir auch noch, dass hier wirklich das Wasser so dramatisch zurückgegangen ist, so dass gucken, ob wir durch dieses Dickicht rankommen können.
0:57:27–0:57:29
Wir können es auf alle Fälle hier rechts schon ein bisschen sehen.
0:57:31–0:57:38
Hier geht so ein kleiner Weg raus. Rechts und links sind nämlich diese Mulden, wo viel Wasser drin war. Vielleicht haben die Links sogar geangelt.
0:57:38–0:57:41
Doch hier kommt durch die Bäume so ein bisschen sehen.
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Da siehst du unten diese Oberfläche. Und da sind wirklich diese 2 Meter Kreis. Du siehst, es sind wirklich 2 Meter weg.
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Und hier rechts, wo wir gerade geradeaus laufen, da kannst du auch gucken.
0:57:59–0:58:00
Das ist halt,
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am Boden noch irgendwie ein bisschen feucht oder so, aber das ist eins von diesen, von diesen Mulden, die hier überall entstanden sind.
0:58:09–0:58:12
Und wenn man es jetzt sieht, dann fragt man sich warum ist da ein Loch?
0:58:12–0:58:18
Das Loch? Weil eben hier genau so ein Ort war, wo das Wasser nach und nach den Boden weggewaschen hat.
0:58:19–0:58:21
Und jetzt ist es aber einfach trocken.
0:58:22–0:58:35
Das wollte ich dir nur mal zeigen. Weil die Folgen sind zwar die Folgen sind zwar fertig und in sich geschlossen, aber die Themen?
0:58:38–0:58:43
Ja, also zurück. Die Bremse kann ich auch vielleicht ein bisschen weiterführen.
Florian Clauß
0:58:38–0:58:46
Ja, also die Differenz kann ich auch vielleicht ein bisschen weiterführen mit jeder Zone, nämlich,
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anknüpfend an an das Bewegungsmuster vom Stück einer Zone, nämlich dieser Zickzack Lauf.
0:58:58–0:58:59
Gibt es auch,
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dieses Verhaltensmuster bei Ameisen. Und da wollte ich so ein bisschen auf die Wie orientieren sich Ameisen so bei der Futtersuche?
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Vielleicht auch vorher noch mal sagen es gibt halt eine gewisse, so einen Lebenszyklus, eine Ameise zum Jetzt.
0:59:16–0:59:26
Ganz zu Beginn hat natürlich jede Ameise das gleiche genetische Material, das heißt, jede Ameise kann alles werden, also jede weibliche Ameise.
0:59:26–0:59:31
Es gibt dann natürlich auch so, dass dann die Ameisen switchen, wenn halt.
0:59:33–0:59:41
Bei einem Wenn ein Ameisen eine Kriegerin ausbildet, dann sind die schon recht hoch entwickelt. Also zum Beispiel eine Blutspur.
0:59:41–0:59:54
Eine Ameise können erst ab ab einer Kolonie Größe von 10.000 Tieren überleben können die ja auch erst Kriegerinnen ausbilden, weil das dann halt immer so ein bisschen mit mehr Aufwand verbunden ist.
0:59:55–1:00:00
Und es kann aber auch so sein, dass die Kriegerinnen wieder zunächst fliegen können.
1:00:00–1:00:12
Also es geht, geht aber ab einem gewissen Punkt, wo dann halt so auch diese Ausprägung Merkmal mit großen Kiefer, äh andere Größe. Und so weiter. Dann gibt es ja auch nicht so ein Zurück.
1:00:12–1:00:20
Das heißt, wenn sich das Individualität und halt so ausgeprägt hat, dann, dann ist es auch auf diese Aufgabe mehr oder weniger festgelegt.
1:00:20–1:00:26
Genau. Und es gibt dann halt auch eine gewisse ein Lebenszyklus.
1:00:27–1:00:34
Die jungen Ameisen fangen in der Nest Pflege an, also die jüngsten Ameisen, die geschlüpft ist.
1:00:35–1:00:38
So, die schlüpfen aus allen empfangen die auch gleich mit der Brutpflege undsoweiter.
1:00:38–1:00:44
Das heißt da läuft erst mal der Kurs und ältere Ameisen, die gehen auch Futtersuche raus.
1:00:44–1:00:54
Und es ist tatsächlich so, dass man hat dann auch, äh, die Autorin selber freut sich, hat Ameisen Gehirne fixiert.
1:00:54–1:01:00
Es sind ganz, ganz kleine Teile, besteht aus mehreren minimalen.
1:01:02–1:01:09
Und man kann feststellen, dass bei ausgewachsenen Tieren dann entsprechende die sogenannten Pilz Körper.
1:01:09–1:01:13
Es hat jetzt nichts mit dem Pilz zu tun. Es sieht aus wie ein Pilz.
1:01:14–1:01:18
Pilz Körper sind Gehirnregionen in der Ameise.
1:01:18–1:01:25
Die haben sich dann halt bei den erwachsenen Tieren stärker ausgeprägt. Das heißt die wachsen mit Erfahrungen.
1:01:25–1:01:39
Also das heißt es gibt, denn es gibt dann tatsächlich ein individuelles Erfahren und Lehren, wo dann halt die Gehirnaktivität dann halt auch größer wird und wo man das auch dann häufig dann einfach auch feststellen kann.
1:01:40–1:01:46
Und das heißt, wenn du jetzt irgendwelche Ameisen auf dem Weg siehst, dann sind das meistens die älteren Tiere.
1:01:46–1:01:49
Das heißt, da ist es auch nicht so schlimm, wenn die mal sterben.
1:01:50–1:02:00
Ja, das heißt, die sind ja dann ja, die sind schon quasi, die werden ja abgelöst durch die anderen, die durch die neue Generation. Und.
1:02:01–1:02:09
Die Frage ist, wie orientieren sich Ameisen Ameisen haben. Wir haben hier schon gesagt, verschiedene Möglichkeiten zu kommunizieren.
1:02:10–1:02:13
Die eine Sache ist. Ameisen legen ja.
1:02:13–1:02:20
Also können über chemische Substanzen, Substanzen, Moleküle, Pheromone, Pheromone kommunizieren.
1:02:20–1:02:30
Das heißt, wenn sie auf Futtersuche gehen, von der Quelle gefunden haben, dann, wenn diese Duft Spuren gelegt und diese Duft Spuren, die können sie dann durch die Fühler. Und so weiter.
1:02:30–1:02:35
Könnte ja die Duft Spuren folgen und dann halt auch die Futterstelle finden.
1:02:35–1:02:37
Und es ist so, dass die Ameisen zum beispiel.
1:02:38–1:02:44
Also du hast das Nest und du hast dann halt quasi die Futter Nahrungsquelle.
1:02:45–1:02:48
Und meistens wird auch nur der Hinweg, dann.
1:02:50–1:03:00
Wird der Hinweg dann entsprechend markiert. Rückweg Wenn der Rückweg zum Beispiel nur in einer Seite, also quasi der Hinweg nur in einer Seite begehbar ist.
1:03:00–1:03:08
Dann gibt es auch noch einen anderen Rückweg, den die Ameisen automatisch gehen, ohne die ohne die hin strömenden Ameisen dann zu behindern.
1:03:08–1:03:19
Das heißt, die können auch Der Weg zurück zum Nest wird noch mal an anderen Markierungen oder über andere Orientierungspunkte dann halt gemerkt. Und wissen die.
Micz Flor
1:03:18–1:03:30
Und wissen die dann anhand der ist der Geruch im Endeffekt eine Markierung, welche Richtung die gehen können? Ja, das ist halt die Frage.
Florian Clauß
1:03:29–1:03:33
Ja, das ist halt die Frage. Weil eben schon Ameisen drauf sind.
Micz Flor
1:03:31–1:03:36
Oder weil eben schon Ameisen drauf sind, dass sie dann wissen Hey, das ist ja.
Florian Clauß
1:03:34–1:03:49
Also das ist was. Ja, man kann nur vermuten. Aber allein die Tatsache, dass die halt mit diesen unterschiedlichsten Drüsen dann halt alle möglichen Formen von Duft Molekülen bauen können, kann man sich vielleicht vorstellen.
1:03:49–1:03:53
Wenn da irgendwie eine Wasserstoff Brücke fehlt, dann heißt es halt irgendwie nur hinweg.
Micz Flor
1:03:52–1:03:56
Seht nur hinweg. Ja, gut. Aber das heißt, es ist eine räumliche Markierung.
1:03:56–1:04:07
Wenn ich hier zum Beispiel hier einen Strich auf dem Boden mache, dann können die Striche ein bisschen, aber nicht, in welche Richtung er geht. Das heißt, wir bräuchten den zweiten Strich, um zu sagen der Weiße muss links sein, der rote rechts, und dann gibt es die Richtungen.
1:04:07–1:04:16
Deshalb die Frage Wenn es nur ein Geruch ist, dann müsste der Geruch ja dann irgendwie mit etwas anderem korrespondieren. Zum Beispiel wenn es so riecht, dann heißt es Richtung Norden ist die Richtung.
Florian Clauß
1:04:18–1:04:25
Ja, ja, Man kann sich ja vorstellen, dass alle möglichen Informationen in so einem Luftmoleküle zusammengefaltet sind. Man kann es.
1:04:25–1:04:37
Ich weiß es nicht. Klar kann es. Aber es sind auch sicher. Es ist nicht nur dieses dieses Pheromon, sondern es sind dann wahrscheinlich noch andere Orientierungspunkte ausschlaggebend.
1:04:38–1:04:42
Und es gibt A.
1:04:42–1:04:46
Die Ameisen haben auch Augen,
1:04:47–1:04:52
die sogenannten Facettenaugen, wie es bei den Insekten üblich ist,
1:04:52–1:05:06
die jetzt aber nicht so wie das menschliche Auge dann halt über Linsen verfügt, sondern es sind quasi so mehr oder weniger Röhren, wo am Ende dann die Substanz, die dann das Licht wahrnehmen kann, dann.
1:05:09–1:05:18
Gelagert ist. Und wir können jetzt nicht so besonders scharfstellen. Also das ist jetzt eher so und teilweise auch nicht farblich sehen.
1:05:19–1:05:25
Aber was sie halt auch die Fähigkeit haben ist erst mal die Sonne darüber zu lokalisieren.
1:05:25–1:05:27
Weil die haben die Möglichkeit polarisierten Licht zu sehen.
1:05:28–1:05:33
Und das heißt, sie können quasi auch den Sonnenstand bei bewölkten Himmel sehen.
1:05:34–1:05:38
Und das ist natürlich eine große.
1:05:38–1:05:50
Also die haben auch so Experiment Aufbauten, wo dann halt polarisiert, das Licht dann quasi von einer künstlichen Quelle dann gelaufen ist und die Ameisen haben sich danach dann komplett umorientiert.
1:05:51–1:05:55
Also das und es gibt es gab noch eine neue Forschung.
1:05:56–1:06:00
Das ist auch teilweise weiß aber nicht durch welches Organ anders Ameisen.
1:06:01–1:06:10
Ob das jetzt alle Ameisen können? Wir sprechen ja immer nur Summe von Ameisen, aber das ist wahrscheinlich auf die einzelnen Arten runtergebrochen auch nur ein Bruchteil von dem, was dann die Arten können.
1:06:11–1:06:15
Das heißt, dass auch Magnetismus wahrgenommen werden kann.
1:06:15–1:06:23
Und das können ja viele Tiere. Ein Magnetfeld, also eine faszinierende Form von Ja Erd Magnetismus wahrnehmen.
1:06:24–1:06:26
Das heißt, auch darüber können Sie sich orientieren.
1:06:27–1:06:31
Und es gibt noch ich habe den Namen vergessen von dieser Form.
1:06:32–1:06:39
Es gibt ein, ähm, es gibt einen einem ein visuelles Gedächtnis.
1:06:40–1:06:49
Und zwar wenn jetzt die Ameise aus dem Nest zur Futtersuche geht und dann merkt die sich den Ablauf von den Bildern.
1:06:49–1:06:55
Die sieht also bestimmte Merkmale und hat dann die Fähigkeit, diese Bilder quasi,
1:06:56–1:07:05
rückwärts herum wieder abzuspielen und hat dann so quasi ein visuelles Folgen Gedächtnis und kann so die einzelnen Bildpunkte dann halt,
1:07:07–1:07:13
wiederfinden, indem sie die Bildfolge rückwärts herum abspielt, wenn es dann halt in die andere Richtung geht.
1:07:14–1:07:17
Also das ich absolut faszinierend.
Micz Flor
1:07:18–1:07:24
Ich habe jetzt noch eine ganz kurze Anmerkung zu diesem Magnetfeld Thema Ein kleiner Sprung zurück.
1:07:24–1:07:33
Und zwar habe ich zum Thema Quantenmechanik Partikel und Magnetfeld.
1:07:35–1:07:43
Diesen Bericht gesehene geht es um den Red Robin. Es ist ein Rotkehlchen und das kann auch das Magnetfeld sehen. Und man hat.
1:07:45–1:07:49
Festgestellt. Herausgefunden. Beobachtet. Geschlussfolgert, dass.
1:07:52–1:08:01
Die Rezeption das Magnetfeld, was relativ schwach ist, wenn man es jetzt hier so im Körper verorten möchte, nicht so wie Wärme oder so,
1:08:02–1:08:11
dass das nicht einfach so geht, dass man wie mit zwei Augen das sehen kann, dann sieht man das, sondern macht das so Das sind zwei Partikel.
1:08:12–1:08:19
Eins davon verlässt den Körper und dadurch entsteht dann so eine Art um die Ecke gucken Möglichkeit also die,
1:08:19–1:08:27
die Augen wandern quasi weiter auseinander und dadurch ist die räumliche Wahrnehmung eine andere und das Magnetfeld kann dann wirklich räumlich wahrgenommen werden.
1:08:28–1:08:40
Über diesen Quanten Effekt von als dass die beiden zusammen einfach die Distanz erhöhen, die als die dann erlaubt eben auch.
1:08:41–1:08:43
Ich weiß gar nicht, wir sagen jetzt, die Auflösung wird größer.
1:08:44–1:08:50
Ja, und jetzt war mein Gedanke bei Ameisen so ein bisschen Science Fiction Gedanke.
1:08:50–1:08:59
Ob die ihre Partikel einfach im Volk rumtragen, wenn ja wirklich genetisch so gleich sind, als ob die quasi kollektiv in einer Art.
1:09:00–1:09:09
Sensorische Feld, also als ob die miteinander immer in Verbindung stehen, weil eine Ameise hat ja noch weniger Augen Abstand als ein Rotkehlchen.
1:09:10–1:09:23
Wenn ich mir vorstelle, dass diese eventuell dann die komplette Portugal Italien Küste ein einziges großes Quanten in Feld Magnetfeld See Objekt wären, Das wäre so ein schönes Science Fiction Thema, finde ich.
Florian Clauß
1:09:24–1:09:32
Dadurch, dass die Ameisen eine viel höhere Gleichheit von den Genen haben, dass dann halt Kommunikation quasi,
1:09:32–1:09:39
die ja auch irgendwo immer genetisch dann abgelegt oder prozessiert wird, dass die Kommunikation vielleicht dann auch,
1:09:39–1:09:49
du hast nicht mehr so eine Kommunikations barriere, weil du viel stärker auf diese ganzen internen Mechanismen dann quasi auf das, auf das Gegenüber dann zugreifen kann.
1:09:49–1:09:56
Aber das ist natürlich totaler Quatsch, weil das ist ja dann halt so eineiige Zwillinge, da wo es halt genauso laufen könnte.
Micz Flor
1:09:56–1:10:07
Ja, aber das ist schon nicht uninteressant, weil natürlich diese Idee von Kommunikation in komplexen Gefügen so Kybernetik zweiter Ordnung, Systemtheorie, Luhmann.
1:10:07–1:10:15
Da geht es ja schon auch darum, dass die Geschwindigkeit der Kommunikation je höher die ist, desto effektiver funktioniert das komplette System.
1:10:16–1:10:22
Das heißt, Systeme werden in gewisser Weise eingeschliffen, immer schneller zu reden.
1:10:22–1:10:32
Und da hast du natürlich dann hier in der Situation mit den Ameisen diese Möglichkeit, wenn das über wirklich genetisch bedingte Moleküle geht, dass die,
1:10:34–1:10:40
Kommunikation von Freund Feind hinter Gitter scheinbar wirklich blink of a second ist.
1:10:40–1:10:45
Im Prinzip einmal mit dem Füller drüber streichen, dann wissen Sie ja schon genau.
1:10:45–1:10:50
Und wenn man das jetzt wiederum natürlich in dann komplexere Lebensformen wie die Menschen überträgt, da kann man jetzt sagen,
1:10:53–1:10:56
dass so was wie regionale Akzente, Sprache, natürlichen Kommunikation,
1:10:59–1:11:11
notwendig ist für Kommunikation in bestimmten Rahmen. Und je mehr man die gleiche Sprache spricht, je mehr man den gleichen Akzent vielleicht sogar spricht, je mehr man dann auch die gleichen kulturellen Artefakte nennen kann.
1:11:11–1:11:16
Aus dem Dorf, aus dem man kommt, desto schneller ist Vertrauen und Kommunikation da.
Florian Clauß
1:11:16–1:11:22
Ja, das ist vielleicht ein ganz gutes Übertragung, aber ich meine das noch ein bisschen radikaler.
1:11:22–1:11:35
So ein bisschen wie du jetzt so die ganze Kolonie der argentinischen Ameisen als einen großen Rezeptor für die Triangel Quanten Fluktuation ist.
1:11:35–1:11:37
Ja, das wäre halt so die Frage.
1:11:38–1:11:48
Wenn Kommunikation also jetzt so direkt ist, dass es halt nicht an der Epidermis des einzelnen Tieres aufhört, sondern das ist dann halt quasi so,
1:11:49–1:11:57
ein Mechanismus, was dann halt diese Kommunikation über die Moleküle, über diese Duftstoffe dann halt noch viel direkter ist.
1:11:58–1:12:04
Das ist halt eine Wahrnehmung, quasi in dem Moment, wenn die sich treffen, als ob das jetzt ein Organismus wäre, verstehste?
1:12:04–1:12:15
Also das ist halt auch, dass das die Individualität sich auflöst, weil es halt so eine direkte Kommunikation hat. Aber das ist ja völlig aus der hohlen Hand, also nur als Gedanke.
Micz Flor
1:12:14–1:12:27
Aber auch wieder eine eigentlich Podcast Referenz, inzwischen schon Fundus. Das geht zurück in die Folge und Edge of Tomorrow. Wo halte diese Omega und wie auch Alpha und wie auch immer die Tierchen heißen.
Florian Clauß
1:12:20–1:12:20
Folge.
1:12:26–1:12:28
Genau. Stimmt. Ach ja? Sie auch.
Micz Flor
1:12:27–1:12:36
Die sind dann quasi auch ein großes Wir nehmen sie als einzelne wahr, aber der sagte dann im Film So, du musst dir das vorstellen wie die Klauen von den Klauen, von einem großen Tier, das.
Florian Clauß
1:12:35–1:12:44
Ja, ja, also das Rhizom, das Rhizom, was dann halt quasi die von dem Pilz Körpern ist eine Information hat.
1:12:44–1:12:52
Und du siehst dann die einzelnen Pilze an der Oberfläche. Aber eigentlich ist die die Kommunikation läuft dann halt zusammen in einer großen.
1:12:52–1:13:02
Also solche Theorien kann man sich spinnen und ich glaube auch sicher, dass dann so ein Ameisen Körper im Sinne von Körper, Staat, Ameise, Körper,
1:13:04–1:13:10
dass da auch diese Kommunikationswege noch mal eine andere Dimension haben.
1:13:11–1:13:13
Und ich muss da noch mal!
Micz Flor
1:13:11–1:13:19
Und ich finde es. Ich muss da noch mal kurz dran bleiben, weil ich finde es total spannend. Meine Frage jetzt genau andersherum Ich wollte wissen, wie viel Kultur ist zwischen den Ameisen.
1:13:19–1:13:31
Gibt es eine Kultur? Du sagst ja kann es eine Ameise von A nach B fallen lassen, Wenn das die gleiche der gleiche Stammes, egal ob du aus Italien oder Portugal ist, haben die gar keine gar keine Probleme sich zu integrieren.
Florian Clauß
1:13:30–1:13:42
Probleme, sich zu integrieren. Nein, das ist die gleiche Kolonie. Es ist eine riesengroße Kolonie, ist die größte Kolonie der, ich glaube, sogar die größte Kolonie von Insekten, die es weltweit gibt.
Micz Flor
1:13:31–1:13:42
Es gibt keine Kolonie, es ist eine riesengroße Kolonie, ja, ich glaube sogar die größte Kolonie der Insekten, die es weltweit gibt.
1:13:42–1:13:49
Ja und weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall könnte natürlich die Hälfte der Kolonie eingehen und die andere Hälfte würde es vielleicht gar nicht mitbekommen.
1:13:50–1:13:52
Also ist dann kulturell irgendwie vielleicht doch.
Florian Clauß
1:13:54–1:13:59
Die Information Strecke ist wahrscheinlich einfach der Weg, wenn wir die frage.
Micz Flor
1:13:55–1:13:58
Die Information Strecke aber der Weg?
1:13:58–1:14:05
Dann wäre die Frage. Ja, meine Frage ist die, wie viel von dem, was da jetzt an Kommunikation läuft?
1:14:06–1:14:17
Ist wirklich biochemisch, vielleicht sogar dann in seiner Geschwindigkeit sogar quanten mäßig in den Molekülen mit verortet, dass das so schnell zack zack, zack, zack, zack.
1:14:18–1:14:25
Wie Enzyme so superschnell irgendwie Kommunikation sich ausbreiten kann, ist es wirklich ein rein mechanisches Bild.
1:14:26–1:14:31
Im Endeffekt, wenn wir ein mechanisches Method rechnen, klar, dann wird alles irgendwie potenziell, natürlich mechanisch.
1:14:31–1:14:39
Was ich aber sagen will ist gibt es da auch einen Teil in der Kommunikation zwischen Ameisen, dass zum Beispiel die Ameisen,
1:14:42–1:14:51
sich erst mal mit ein bisschen eingewöhnen müssen, wenn die vom Strand in Wald gesetzt werden, obwohl sie von der gleichen Kolonie kommen Und ob die sich dann da irgendwie.
Florian Clauß
1:14:52–1:14:58
Wenn man sich auf den lokalen Pheromonen Dialekt sprechen und die erst mal so äh, okay.
1:14:58–1:15:10
Ach, das haben die damit gemeint. Und ich dachte ah ja, auch alles vorstellen. Ich meine, das ist jetzt irgendwie so, es hat so starke Bilder. Einfach so? Das ist sehr.
Micz Flor
1:15:11–1:15:25
Ich denke halt, wenn ich mal weiter denke. Wir haben vor ganz ganz langer Zeit, als dies erstmal glaube ich das komplette ich weiß nur mein Hirn sagt oder ein Netz von diesem einen, wo Würmchen da haben fahren wollen.
Florian Clauß
1:15:24–1:15:27
Faden wurden im Zweifelsfall und das haben sie.
Micz Flor
1:15:25–1:15:32
Und das haben sie dann komplett nach programmiert in Anführungszeichen und jemand hat dann das in ein Lego,
1:15:35–1:15:43
Maschine hinein geladen und dann ist dieses Lego Objekt wie ein Wurm. Durch diese Wohnung hat sich gedreht.
Florian Clauß
1:15:35–1:15:36
Was meinst du?
1:15:42–1:15:47
Es hat sich gedreht. Das ist das Bewegungsmuster.
Micz Flor
1:15:43–1:15:52
Also es war dann wirklich dieses neuronale Netz aktiviert und das und aber auch die Sensorik. Es war wirklich alles abgebildet in diesem.
1:15:52–1:16:03
Natürlich kann nicht eins zu eins umgesetzten neuronalen Netzwerks oder abstrahiert eine Programmiersprache dann wieder rein geladen. Die Sensoren funktionierten Approximation aber eben genauso wie dieser kleine Wurm.
1:16:04–1:16:13
So, und wenn man irgendwann das ganze mit der Ameise machen könnte, dann hätte man zumindest gewisse Verhaltens Bewegung so etwas Form abgebildet.
1:16:14–1:16:21
Schwierig natürlich mit den Mitteln, mit den Molekülen, mit dem Geruch. Das ist total schwierig nachzubauen.
1:16:23–1:16:29
Aber die Frage wäre dann trotzdem und das finde ich halt das Spannende an Ameisen, die haben ja irgendwann entschieden, zusammenzukommen.
1:16:29–1:16:32
Da ist es natürlich immer ein Wechselspiel, sich da zu verfeinern.
1:16:33–1:16:41
Aber wenn ich jetzt diese ganzen Lego Dinger bauen würde und würde die dann einfach absetzen 1000 Stück davon, würden die dann,
1:16:43–1:16:49
anfangen miteinander zu funktionieren wie eine Maschine, wie eine große Maschine mit vielen kleinen Teilen.
1:16:50–1:17:01
Also, und das ist der Begriff der Emergenz in komplexen Systemen, das würde Moment einfach ein Zusammenspiel entstehen, was sich nicht explizit in die einzelnen Programme reingeschrieben habe,
1:17:01–1:17:06
sondern was sich dann die isolierten Ameisen können ja auch alleine leben bis zum Gewissen hat.
1:17:06–1:17:14
Das finde ich diesen Sprung, das ist ja super spannend. Das Individuum können wir verstehen, analysieren, die machen diese Pilz Teile, schneiden im Hirn raus, messen das alles gut.
1:17:15–1:17:22
Wenn ich jetzt die Nachbau und wenn ich zehntausende von Nachbarn zusammen werfe, finden die dann.
1:17:23–1:17:25
Dieses Abstrakte.
1:17:27–1:17:33
Kulturelle Miteinander. Automatisch. Oder muss das. Dabei sein.
Florian Clauß
1:17:35–1:17:39
Super Frage. Ich hätte ihn auch mal anders beantworten.
1:17:40–1:17:43
Gleich werden wir dann Ameisen Algorithmen bekommen.
1:17:44–1:17:47
Weil das ist genau der Ansatz. Du beschreibst,
1:17:48–1:18:02
wie quasi bestimmte Problemlösungen funktionieren, die relativ runtergebrochen dann wieder diese ganze kulturelle Form, die man, die man sich vorstellen kann, dann vielleicht so ein bisschen auflöst.
1:18:02–1:18:10
Ich würde noch eine Sache ein und das ist halt auch glaube ich ein ganz gutes Brücken Thema zu dieser Ameisen Algorithmus nämlich es gibt,
1:18:11–1:18:23
es gibt Ameisen haben sich ja in alle möglichen Lebensumgebung anpassen können, unter anderem ja, in der krassesten Gegend, nämlich in der Wüste,
1:18:25–1:18:34
wo dann Temperaturen von 50 bis 50 Grad herrschen, also wo, wo auch ganz wenig Tiere überleben können.
1:18:35–1:18:48
Und die wüsten Ameise hat auch eben ein kleines Zeitfenster, wo sie dann halt das für Futtersuche nutzen kann und dementsprechend hoch muss quasi die,
1:18:48–1:18:52
die Fähigkeit von den Tieren sein, ins Nest zurückzukommen,
1:18:53–1:18:59
weil jede Minute bis Sekunde die das die Ameise eben draußen ist.
1:19:01–1:19:05
Kämpft sie ums Überleben. Die Frage ist halt wie kommt eines zurück?
1:19:05–1:19:20
Wir hatten ja auch schon bestimmte Methoden Sonnenstand und einen Magnetismus. Die andere in ihrem Pheromone können die in der Wüste nicht benutzen zur Kommunikation so gut, weil die sich bei der Hitze ganz schnell verflüchtigen.
1:19:21–1:19:26
Und was diese Ameise halt kann, das ist halt auch wieder so eine unglaubliche Faszination.
1:19:27–1:19:36
So ein bisschen wie die die Frage Wie schafft es, schaffen es Bienen? Diese Sprache entwickelt zu haben?
1:19:36–1:19:48
Also wir haben ja auch eine richtig komplexe Sprache durch Schwänzchen entwickelt, wo die sich dann über die über die Futter Quelle austauschen und die Entfernung dazu Und den Weg dahin,
1:19:51–1:20:01
hat diese Ameise die Fähigkeit, der hat einen eingebauten Schrittmacher, das heißt die kann wirklich. Ähm.
Micz Flor
1:19:55–1:20:02
Er hat einen eingebauten Schrittmacher. So nah wie möglich. Eine Apple Watch. Immer dabei.
Florian Clauß
1:20:02–1:20:14
Die kann wirklich. Man weiß nicht wie sie es macht, aber die kann die Schritte quasi messen und kann dann halt weiß dann, wie viele Schritte sie vom Nest entfernt ist und geht die dann halt auch wieder zurück.
1:20:14–1:20:21
Und auch hier wieder ein brutales Experiment, was man um das, was man gemacht hat, um das rauszufinden ist.
1:20:23–1:20:34
Man hat den Ameisen quasi bei dem Rückweg vor dem Rückweg entweder ein Fuß abgeschnitten, was übrigens den Tieren nicht so viel macht.
1:20:35–1:20:38
Die können auch weiterleben oder halt ein Fuß verlängert.
1:20:38–1:20:47
Und wir hatten ja auf dem Hinweg dann halt gewisse Schritt Anzahl gezählt und auf dem Rückweg dann halt genau diese Schritte angewendet.
1:20:47–1:20:59
Aber dadurch, dass halt ein Glied gefehlt hat, hat auch die Entfernung nicht mehr gestimmt oder eins verlängert wurde. Dann kam es entweder ein bisschen zu weit oder ein bisschen zumindest werden, wenn man das ging Experiment.
1:20:59–1:21:07
Wenn man das halt im Nest gemacht hat, bevor sie zur Futtersuche rausgegangen ist, dann hat sie das halt wieder komplett abbilden können.
1:21:08–1:21:12
Das ist also auch völlig verrückt. Ich habe es ja wirklich so Minicomputer.
Micz Flor
1:21:14–1:21:22
Mich an diese ganz frühen Automaten, wo man dann mit Seilen und Gewichten und Gewichten so was aufgezogen hat.
1:21:22–1:21:30
Und dann konnte man so einen Kasten aufmachen und dann kam so ein Objekt halt rausgefahren, drehte sich einmal im Kreis und fuhr wieder zurück und keiner wusste wie geht's.
1:21:30–1:21:42
Aber in Wahrheit war es möglich, Einfach nur aufgezogen und über Gewichte und Drehungen und Zahnräder hat es quasi seine seine Tour von vornherein festgelegt gewusst und war wie ein uhrwerk aufgezogen.
Florian Clauß
1:21:44–1:21:51
Denn auch in so einer kleinen Lebensform, einem Verständnis von Mathematik?
Micz Flor
1:21:45–1:21:45
Auch.
Florian Clauß
1:21:52–1:21:56
Also, was gilt ein Rechenschieber quasi als Neuron?
1:21:57–1:22:00
Keine Ahnung. Gibt es da einen Zehner?
1:22:00–1:22:02
Wie zählt die Ameise?
1:22:03–1:22:04
Es ist. Aber es muss irgendwo.
Micz Flor
1:22:04–1:22:08
Ja, ich wäre. Ich wäre sogar geneigt zu denken, dass dieses Wissen er im Wein ist als.
Florian Clauß
1:22:08–1:22:13
Ja, das kann wirklich seinen motorischen Apparat so gut wie ein eigenes Sinnesorgan.
1:22:13–1:22:16
Ich meine, das ist genauso mein blowing, was du beschrieben hast.
1:22:17–1:22:24
Ich kann das Rotkehlchen quasi über über Quantenmechanik, dann das Magnetfeld wahrnehmen und richtig sehen.
1:22:24–1:22:27
Also es ist ja auch so, das kann man sich glaube ich nicht vorstellen.
1:22:29–1:22:35
Und jetzt wollte ich wieder auf diese Ameisen Algorithmen zurückkommen.
1:22:36–1:22:40
Es gibt ganz, ganz prominente Anwendungen. Es ist halt so, es gibt.
1:22:42–1:22:45
Die sogenannte ACLU. Das sind die,
1:22:47–1:22:53
Algorithmen, die sich aus Ameisen Verhalten im Schwarm ableiten lassen.
1:22:54–1:23:02
Die nennt Kolonie optimal als Oh ja, und ein ganz berühmter Algorithmus, den kennst du auch.
1:23:02–1:23:09
Den haben quasi Ameisen gelöst, nämlich den TSP, das Trümmerfeld.
1:23:09–1:23:20
Mein Problem und zwar das der das Problem eines Handlungsreisenden Handlungs und Handelsrecht,
1:23:22–1:23:23
also.
1:23:26–1:23:32
Der berühmte Dürrenmatt Roman Feldman Problem Dinge.
1:23:32–1:23:42
Wie findest du die kürzeste Strecke zwischen drei Städten, wo quasi der Handlungsreisende dann quasi seine Staubsauger verkaufen will?
1:23:43–1:23:52
Ja, bei drei Städten kein Problem, aber mit jeder weiter zukommenden Stadt wächst das Problem um die Potenz. Das heißt du hast.
1:23:53–1:24:00
Und wenn es rechnerisch aufzulösen, hast du bei 33 Städten eine Möglichkeit von 10:33.
1:24:00–1:24:09
Innerhalb dieses Problem ist rechnerisch nicht lösbar. Du kriegst keinen Algorithmus hin, aber es gibt die Ameisen, die das Feld quasi gelöst haben.
1:24:10–1:24:16
Und zwar ist es halt genau diese optimierte Optimierung bei der Futtersuche.
1:24:17–1:24:22
Und da gibt es dann ganz genau so ein Verhalten, wenn du die Ameisen jetzt als Agenten siehst.
1:24:23–1:24:28
Man spricht dann in Der Schwarm Intelligenz von den einzelnen Teilen quasi eines Schwarms.
1:24:28–1:24:33
Agenten und die Agenten haben bestimmte Eigenschaften und diese Eigenschaft bei diesen.
1:24:33–1:24:42
Bei dieser Futtersuche und Optimierung ist natürlich einmal die Pheromone zu legen und dann das andere Mal diese Straßen abzulaufen.
1:24:43–1:24:49
Ja, und es gibt so bestimmte Bewegungsmuster, die dann von den einzelnen Agenten variiert werden.
1:24:49–1:25:00
Und das Prinzip ist, dass diejenige Ameise, die dann früher ins Nest zurückkommt, dass deren Duft Spur intensiver ist als die, die länger braucht.
1:25:01–1:25:10
Und das ist ein völlig einfach mechanisch mechanischer Mechanismus, der so Mainstream Set dann implementieren lässt. Also übertragen gesprochen.
Micz Flor
1:25:12–1:25:16
Ein Teil von Menschen, manche sogar länger wandern, stinkt mir eine in Hütte.
1:25:17–1:25:23
Bei denen ist es so, als ob die ihren Geruch mitnehmen. Und wenn die früher zurück sind, dann ist noch mehr Geruch da, oder?
Florian Clauß
1:25:22–1:25:29
Ja, oder? Oder so, dass es sich nicht so verflüchtigt, dass es mehr auf dem Weg liegt. Also stinkt mir der Weg.
Micz Flor
1:25:23–1:25:29
Oder so, dass es halt sich nicht so verflüchtigt, dass es mehr auf dem Weg liegt. Also stinkt mir der Weg.
1:25:29–1:25:36
Und das heißt, damit kriegst du halt diese Optimierung und Optimierung Problem in einer Brute Force Methode ziemlich einfach gelöst.
Florian Clauß
1:25:29–1:25:36
Und das heißt, damit kriegst du halt diese Optimierung und Optimierung der Problem Force Methode ziemlich einfach gelöst.
1:25:37–1:25:45
Also das heißt, es ist genau so, hatten wir uns auch schon mal darüber unterhalten, wieso dieser Blob, dieser Schwamm, der dann halt auch wenn du halt bestimmte Futter quellen dann halt.
Micz Flor
1:25:37–1:25:47
Also das heißt, es ist genau so, hatten wir uns ja auch schon mal darüber unterhalten, wieso dieser Blob, dieser Schwamm, der dann halt auch nur halt bestimmte Futter quellen dann halt im Abstand gelegt heißt.
Florian Clauß
1:25:46–1:25:52
In Abstand gelegt hast, dann auf einmal sah das aus wie das Netz von Tokyo und manchen Ameisen.
Micz Flor
1:25:47–1:25:52
Dann auf einmal sah das aus wie das U Bahn Netz von Tokyo arbeitet.
1:25:52–1:26:05
Und genauso ist die relativ einfach relativ schnell den kürzesten Weg von verschiedenen Futter Quellen suchen und das ist dann halt in verschiedenen.
Florian Clauß
1:25:52–1:26:01
Ist genau so, dass die relativ einfach relativ schnell den kürzesten Weg von verschiedenen Futter Quellen suchen.
1:26:01–1:26:05
Und das ist dann halt in verschiedenen.
Micz Flor
1:26:06–1:26:11
Äh Anwendungsfällen dann quasi auch so angewendet worden. Also dieses.
Florian Clauß
1:26:06–1:26:16
Anwendungsfällen dann quasi auch so angewendet worden. Also dieses TSP wird halt nicht rechnerisch gelöst, wird durch so eine Optimierung.
Micz Flor
1:26:12–1:26:16
Es wird halt nicht rechnerisch gelöst wird durch eine Optimierung.
Florian Clauß
1:26:18–1:26:27
Iteration gelöst und lässt dann halt immer so ein bisschen anders den Weg laufen und kriegt dann relativ schnell den optimalen Weg und damit ist das effektiver.
Micz Flor
1:26:18–1:26:22
Iteration gelöst. Ist dann halt immer so ein bisschen anders hinweg laufen und.
Florian Clauß
1:26:27–1:26:33
Und das ist ja im Network Routing, wo das angewandt wird, quasi in der Logistik.
1:26:34–1:26:37
Dann findet halt dieser Ameisen Algorithmus da die Anwendung.
1:26:40–1:26:46
Also so generell lässt sich für für Schwarm, Intelligenz oder.
1:26:48–1:26:52
Soziale Insekten Kolonie sagen. Was? Was zeichnet die aus?
1:26:53–1:27:02
Es ist flexibel, das heißt die Kolonie kann relativ gut auf irgendwelchen anderen Bedingungen reagieren.
1:27:03–1:27:05
Das ist so ein es ist robust.
1:27:05–1:27:13
Das heißt, das wird trotzdem. Die Aufgaben werden trotzdem gelöst, auch wenn das Individuum dann irgendwie fällt.
1:27:14–1:27:18
Das heißt, es geht kaputt, aber es wird dadurch, dass so viele da sind, können die das halt.
1:27:19–1:27:23
Es ist eine gewisse robusten es da, dann ist es selbstorganisiert.
1:27:24–1:27:32
Das heißt, jeder Teil von diesem, jeder Agent hat den kompletten Entscheidungs Baum mit sich und kann andere beeinflussen.
1:27:33–1:27:42
Und es ist dezentral. Das ist halt so in die andere Welt So, das zeichnet quasi Schwarmintelligenz aus.
1:27:42–1:27:48
Und so müssen dann halt die Agenten dann trainiert werden. Und das, was wir vorhin noch mal beschrieben hast, ist immer diese Futtersuche.
1:27:49–1:27:57
Es gibt ja nur andere Verhaltensweise wie diese Bucket Chain. Also einmal Kette machen die Ameisen auch als.
1:27:57–1:28:03
Das heißt wenn wenn jetzt eine Nahrungsquelle, die dann halt eine Ameise gefunden hat, zu schwer ist, dann macht die,
1:28:04–1:28:13
eine Kette, das heißt die dreht sich im Radius, legt die Nahrungsquelle hin, dann kommt eine andere Ameise, holt die ab, dreht auch einen Radius mit der anderen hin.
1:28:13–1:28:16
Also auch hier so eine Optimierungswahn Maßnahme.
1:28:16–1:28:19
Man kann das ja selber beim Umzug. So eine eigentlich nicht.
1:28:19–1:28:28
Es ist einfacher halt, wenn du genug Leute hast, dann halt quasi genau die halbe Treppe dann abzugehen und nicht die ganze.
Micz Flor
1:28:23–1:28:24
Auf der halben Treppe.
Florian Clauß
1:28:29–1:28:37
Was haben wir noch für Optimierung Maßnahme? Genau das ist halt auch das haben die auch mit relativ primitiven. Ich habe so ein Paper von O'Reilly.
1:28:37–1:28:40
Das war so eine Konferenz von 2003.
1:28:40–1:28:43
Habe ich gesehen, haben wir ein paar Beispiele aufgelistet.
1:28:43–1:28:55
Eine Sache, es hat auch quasi noch mal so klar String und das ist halt auch für so Algorithmen und muss halt im Netz dann nicht clustern.
Micz Flor
1:28:49–1:28:50
Und das.
Florian Clauß
1:28:55–1:29:01
Also sie müssen halt immer irgendwas sammeln, müssen dann halt irgendwie gucken, dass sie das hin transportieren und dann irgendwie sortieren.
1:29:02–1:29:09
Kann ich dir jetzt nicht eine genaue Verhaltensweise, so wie die Ameisen sagen. Aber das ist auch so ein Ding, das sich aus so einer Schwarmintelligenz ableitet.
1:29:09–1:29:15
Und es gibt dann sowas wie ein kooperativer,
1:29:16–1:29:25
Transport, das heißt, wenn ist ein Teil auch eine Nahrungsquelle, irgendwie so ein Schmetterling, das viel zu schwer für eine Ameise.
Micz Flor
1:29:20–1:29:27
Ein, ist auch eine Nahrungsquelle. Irgendwie so ein Schmetterling. Der ist viel zu schwer für eine Ameise. Wie transportieren die das ins Nest?
Florian Clauß
1:29:25–1:29:27
Wie transportieren die das ins Nest?
1:29:28–1:29:31
Und es ist so, dass die halt das haben wir auch mit dem Roboter nachgebaut.
1:29:32–1:29:36
Es ist halt so, dass alle irgendwie ziehen. Ja und es ist halt irgendwie so und.
1:29:37–1:29:49
Und wir wissen ja, wo das Nest ist. Alle irgendwie in die Richtung. Und dann gibt es also ganz minimale Verhaltensänderungen, über die wir nicht weiterkommen, dass jetzt so ein bisschen den Grad Winkel verändern und irgendwann geht es dann halt weiter.
1:29:50–1:29:56
Also es hat alle drauf, alle machen in eine Richtung und wenn es nicht läuft, dann keine Veränderung.
1:29:57–1:30:11
Und damit kommen ja durch auch wieder hier so ein minimaler Optimierung des Mechanismus, der dann halt allein durch die Masse funktioniert. Diese funktioniert so, diese, diese, dieser Transport.
1:30:12–1:30:17
Und das ist total faszinierend. Das ist wirklich hier dieses TCP Problem.
1:30:17–1:30:25
Also ist so eine algorithmische, weil ist ja kein Algorithmus so ein unglaublich potenzielles Problem so einfach lösen kann.
1:30:25–1:30:28
Also Transportproblem auf einer ganz einfachen Weise.
1:30:28–1:30:34
Und ja, das war jetzt mal so mein Input für diese Schwarmintelligenz.
Micz Flor
1:30:35–1:30:36
Krasser.
1:30:38–1:30:42
Erste Es ist total interessant. Wenn wir uns selbst als.
1:30:44–1:30:47
Teil deiner Darstellung sehen.
1:30:47–1:30:58
Also was ja natürlich passiert ist, was ich immer versucht habe zu frage ist es nicht auch was kulturelles? Die Ameisen, die sind ja süß, die Großen sind böse, die sind lieb.
1:30:58–1:31:04
Also diese Attribution, die wir herstellen, die viel mehr über uns sagt als über das Leben der Ameisen.
1:31:04–1:31:11
Und da gibt es dann auch wahrnehmungs psychologisch diese Experimente von über 100 Jahre alt sind, glaube ich, unsere ganz frühen Filme sogar,
1:31:12–1:31:20
wurden dann so Dreiecke und Quadrate und die haben halt Bewegungen gemacht und danach wurde dieser Film kurz gezeigt.
1:31:20–1:31:33
Dann wurden die Leute gefragt Was haben sie da gesehen? Und die haben dann immer Attribute auf diese geometrischen Formen gelegt und gesagt Ja, das böse Quadrat hat den kleinen Kreis weggedrängt und das Dreieck war ganz alleine.
1:31:35–1:31:42
Da werden dann quasi psychologische, empathische Systeme aktiviert und wir benennen das irgendwie.
1:31:43–1:31:48
Und in all diesen Versuchen, wo ich das so reingedrückt habe, bin ich dann ja auch genau so einer.
1:31:48–1:32:02
Ich bin der Mensch, der beobachtet, so wie die Wissenschaftler auch beobachten, Hypothesen bilden, daraus dann Experimente operationalisieren, versuchen das herauszufinden, ob die Hypothesen stimmen oder nicht. Wie kommt es heraus?
1:32:02–1:32:05
Und so weiter und so fort. Und.
1:32:08–1:32:19
Wenn wir über Ameisen reden, wünsche ich mir natürlich nicht, dass wir über so eine Biene Maja Zeichentrickserie sprechen, wo der faule Willi und die fleißige,
1:32:19–1:32:29
sondern es sind Ameisen und wir reden darüber Relativ komplexe Tiere, die im Schwarm oder in Staaten zusammenleben und gleichzeitig mich.
1:32:29–1:32:37
Trotzdem, dass ich als Mensch versuche, denen mehr Kultur zu geben, weswegen ich.
1:32:37–1:32:45
Ich wehre mich ein bisschen dagegen zu sagen, das ist alles auf dieser molekularen Ebene.
1:32:45–1:32:50
Die komplette Kommunikation ist im Prinzip so eine Form von Token System.
1:32:53–1:33:04
Weil wenn ich sie beobachte, dann sind wir so fleißig, tun immer manchmal leid und dann schleppt diese kleine haben also diesen riesen Käfer und das ist für die Ameise natürlich nicht deren Wahrnehmung. Es ist alles meins.
1:33:04–1:33:09
Und obwohl ich mich natürlich anstrenge, immer objektiv zu bleiben, geht es ja gar nicht.
1:33:09–1:33:15
Es geht. Es geht physiologisch natürlich sowieso nicht. Ich kann ja nur quasi sehen, was ich sehen kann mit meinen Augen.
1:33:16–1:33:21
Ich kann nichts darüber hinaus sehen, aber auch eben aufgrund meines.
1:33:25–1:33:34
Meines Seins. Erzählst du von den Anweisungen? Ich versuch, Dinge hineinzulesen, die sich vielleicht weder messen lassen noch wahr sein müssen.
1:33:35–1:33:37
So, hier ist auch dieses Pferd.
1:33:38–1:33:46
Und ich denke, das arme Pferd, dem es gerade heiß. Deshalb hat er sich in den Schatten gestellt. Aber jetzt fühlt er sich ein bisschen alleine.
1:33:47–1:33:57
Also völlig fiktive Gedanken. Und das habe ich gerade gemerkt bei deinen Ausführungen, dass das immer wieder bei mir reingekippt ist, dass ich halt diese Ameise äh,
1:33:58–1:34:03
was waren so die Attribute, die ich den kleinen Tierchen, die sind natürlich fleißig, aber die sind auch völlig unterschätzt.
1:34:03–1:34:14
Völlig zu Recht sind die so dominant, Die haben ja, da müsste mal jemand irgendwie noch ein Buch darüber schreiben, dass die diese riesen Kolonien haben.
1:34:14–1:34:17
Also passiert auch was, wenn wir als Beobachter uns mit so was auseinandersetzen.
1:34:18–1:34:26
Und vielleicht sind die wirklich viel näher an so einer Mechanik dran, als das in meiner in meiner Wahrnehmung sein darf.
1:34:27–1:34:29
Ich wünsche mir, dass die Kultur haben.
Florian Clauß
1:34:29–1:34:33
Natürlich ist es völlig egal. Es ist völlig.
1:34:33–1:34:39
Es geht halt weiter, auch wenn hier ein riesen Artensterben passiert.
1:34:39–1:34:45
Ja, die Natur wird erholen, die macht weiter keine Erholung.
1:34:45–1:34:55
Es sind ja alles nur Begriffe, es ist ja alles nur ich meine, was man sagen kann, nämlich das Artensterben, was evolutionär. Was mir auch noch mal bewusst geworden ist.
1:34:56–1:35:03
Evolutionär bedeutet dieser es gibt keine reversible reversibel Pietät.
1:35:04–1:35:09
Wenn eine Art ausgestorben ist, dann verliert sich halt diese.
1:35:10–1:35:22
Dieses Genom, diese, diese. Diese ganze Information, die halt quasi die Art gebraucht hat, um sich in diese Nische zu entwickeln und diese ganze Interaktion mit der Umgebung undsoweiter.
1:35:22–1:35:35
Das, was halt irgendwie jahrelang, wie wenn nur halt irgendwie über JahrMillionen Code schreibst, enthält so viele Lines of Code hat. Ja, der ist dann halt weg und der kann nie wieder hergestellt werden.
1:35:36–1:35:45
Und das ist halt das, was unglaublich brutal und traurig macht, weil das natürlich gewertet werden kann, weil du hast so viel Arbeit,
1:35:45–1:35:54
ist, die ganze Zeit hat die Evolution gemacht und dann kommt halt irgend so ein Mensch macht dann halt irgendwie was irgendwo rein und auf einmal ist diese Arbeit weg.
1:35:55–1:36:05
Und das betrifft nicht nur den Klimawandel. Was jetzt passiert ist, betrifft ja nicht nur eine Art, sondern es ist, es wird ja, es wird ja jetzt ein neues Artensterben,
1:36:06–1:36:10
prognostiziert, was dann halt so den Dinosaurier Zeitalter gleichkommt.
1:36:10–1:36:19
Das heißt wir verlieren 80 90 % aller Arten und das ist halt was traurig macht, aber dann kann man, da kann man schon werden.
1:36:20–1:36:22
Aber es ist natürlich total egal.
1:36:23–1:36:25
Wir wir sind ja eigentlich ein Film von kein.
Micz Flor
1:36:23–1:36:31
Wir sind ja eigentlich ein Film und Witz. Wie heißt der Film? Phase vier?
Florian Clauß
1:36:28–1:36:29
Ich meine, ich habe jetzt glaube ich.
Micz Flor
1:36:32–1:36:45
Okay, ich habe sie angucken und in meinen Erinnerungen, als ich in das Thema vorbereitet war, dann habe ich mir das gab es doch so Ameisen, oder?
Florian Clauß
1:36:33–1:36:45
Nun wissen wir natürlich wie angucken und in meinen Erinnerungen, als ich den Thema das Thema vorbereitet hatte, dann hatte ich nur noch eine Gab es doch so Ameisen oder waren es die?
Micz Flor
1:36:45–1:36:56
Die haben sie stehen gebaut und isoliert. Also wahrscheinlich muss ich jetzt noch mal Termiten vorbereiten, weil in ihr sind das eigentlich Termiten? Ja, weil die Termiten machen solche Bauten.
Florian Clauß
1:36:45–1:36:56
Haben sie stehen gebaut und einen Wahrscheinlich muss ich jetzt noch mal Termiten vorbereiten, weil in Phase vier sind das eigentlich Termiten, weil die Termiten machen solche Bauten.
1:36:57–1:36:59
Dann habe ich nochmal kurz geguckt. Nur Zeit. Information.
Micz Flor
1:36:57–1:37:03
Kurz geguckt. Nur Zeit. Information? Termiten sind nicht mit Ameisen verwandt. Großartig.
Florian Clauß
1:37:00–1:37:03
Termiten sind nicht mit Ameisen verwandt. Großartig.
1:37:03–1:37:09
Termiten fand ich auch. Das wusste ich auch nicht. Vorher wurde ja immer so als die weiße Ameise bezeichnet.
Micz Flor
1:37:04–1:37:09
Das fand ich auch. Das wusste ich auch nicht vorher. Wurde ja immer so als die weiße Ameise bezeichnen.
Florian Clauß
1:37:09–1:37:13
Und Termiten sind näher mit der Schabe verwandt als mit der Ameise.
Micz Flor
1:37:09–1:37:13
Und Termiten sind mehr mit der Schabe verwandt als mit der Ameisen.
Florian Clauß
1:37:14–1:37:20
Und Termiten haben ja auch nicht diesen diese drei Segmente, sondern die haben nur zwei Segmente.
Micz Flor
1:37:14–1:37:22
Und Termiten haben auch nicht diesen diese drei Segmente, sondern nur zwei Segmente und.
Florian Clauß
1:37:21–1:37:27
Ja, und Termiten sind auch rein Pflanzen fressende Insekten.
1:37:27–1:37:30
Die haben diese zwei Segmente in relativ großen Darm.
Micz Flor
1:37:27–1:37:30
Hier haben wir zwei Segmente Einen relativ großen Darm.
1:37:31–1:37:44
Ja, weil die Gabe haben bestimmte Enzyme, um das Holz zu verdauen und müssen aber diese Bauten bauen. Ja, das ist mir auch faszinierend.
Florian Clauß
1:37:31–1:37:37
Ja, weil die die Gabe haben, bestimmte Enzyme um das Holz zu verdauen.
1:37:39–1:37:44
Aber die können halt diese Bauten bauen. Das finde ich auch absolut faszinierend.
1:37:44–1:37:51
Auch wieder hier, das ist auch Schwarmintelligenz. War auch noch mal ein Paper bei diesem Ray Reilly Presentation.
Micz Flor
1:37:44–1:37:51
Auch wieder hier. Es ist auch Schwarmintelligenz da auch noch mal ein Paper bei diesen Präsentation.
Florian Clauß
1:37:53–1:38:05
Es geht um Nestbau, wie man so ein Nest baut, Waben Formen hat auch dann quasi so ein Pattern Index der immer rotiert und dann kommt diese, diese diese Form, diese geometrischen raus.
Micz Flor
1:37:53–1:38:05
Es geht um Nestbau. Man baut eine Waben Form, die halt auch dann quasi im Wechsel immer rotiert und dann kommt diese, diese diese Form raus.
Florian Clauß
1:38:05–1:38:12
Auch ganz interessant, aber die Termiten bauen halt so Nester, dass die die haben riesen Nester unter der Erde.
Micz Flor
1:38:05–1:38:14
Auch ganz interessant. Aber die Familien bauen halt so Nester, dass die Riesen unter der Erde ja und die haben halt aber auch.
Florian Clauß
1:38:12–1:38:17
Ja und die haben halt aber auch ein krasses Belüftung System dazu entwickelt.
Micz Flor
1:38:17–1:38:29
Das heißt, es gibt dann Kammern, wo dann halt frische Luft angesaugt wird und andere kann man, wo die halt abgeleitet wird, auch wie Ameisen auch machen. Aber das.
Florian Clauß
1:38:17–1:38:24
Das heißt es gibt dann halt so Kammern wo dann halt frische Luft angesaugt wird und andere Kammern, wo die halt abgeleitet wird.
1:38:24–1:38:28
Ich frage mich auch, wie funktioniert es? Können Ameisen auch hier mal ein Nest bauen?
1:38:28–1:38:32
Aber dann fragt sich jeder wie ist das passiert und wie kann das funktionieren?
Micz Flor
1:38:31–1:38:32
Kommt mir.
Florian Clauß
1:38:33–1:38:39
Also auch hier wieder so eine Main blowing Geschichte von Ich verstehe nicht, wie das läuft.
Micz Flor
1:38:35–1:38:39
Geschichten kann ich verstehen, das läuft.
Florian Clauß
1:38:41–1:38:44
Okay, also es war so der kleine Sidekick in Richtung Termiten.
1:38:47–1:38:54
Ich wollte. Dann habe ich mir ihr noch mal angeguckt. Und Phase vier war eines der Filme, die mich auch geprägt haben.
1:38:57–1:39:08
Als als Jugendlicher, wo man halt so Horrorfilme guckt. Und Phase vier kann man wirklich ungeschoren als der einer der besseren oder der besten Future Filme gelten der 70er.
1:39:09–1:39:20
Es gab damals, in den Siebzigern gab es halt irgendwie viele so Filme mit Tieren, Horrorfilme wie keine Ahnung, Frösche spinnen und dann halt auch Ameisen.
1:39:20–1:39:30
Aber dieser Film von ist halt, was soll das? Ist quasi der einzige Film, den er lange Spielfilm, den er gemacht hat, Kennt man sonst auch gar nicht.
1:39:31–1:39:44
Aber der Regisseur ist auch in anderen Konstellationen schon mal aufgetaucht, wo jeder gesehen hat, nämlich der hat für Hitchcock immer diese Vorschau gemacht.
1:39:45–1:39:47
Von Vertigo hat er das inszeniert.
Micz Flor
1:39:48–1:39:50
Ich glaube, das war auch bei hier bei dem,
1:39:53–1:40:01
Stiftung Deutsche Kinemathek. Die haben noch dieses Museum am Potsdamer Platz. Wir hatten, glaube ich, vor kurzem auch eine Einzelausstellung von Müssen wir gucken, Wir haben da vielleicht auf.
1:40:02–1:40:14
Das war eine gute Referenz. Die hat zum Beispiel, was ich auch nicht wusste, wie auch immer Hitchcock zugeschrieben wird. Wir hätten Storyboards von denen, von dem du Schmock in.
Florian Clauß
1:40:02–1:40:08
Es wäre eine gute Referenz. Der hat zum Beispiel, was ich auch nicht wusste, weil ich auch immer Hitchcock zugeschrieben hat.
1:40:08–1:40:14
Wir hatten Storyboard von dem von dem Duke Mord in.
Micz Flor
1:40:16–1:40:30
Psycho Psycho gemacht. Also diese Sequenz, die so legendär ist, wo man halt nicht einmal das Messer so, weil man nicht weiß, wie man sieht, nicht wie das Messer eindringt, aber durch diese Schnitten und habe das Gefühl, es wird häufig zugestochen.
Florian Clauß
1:40:17–1:40:30
Psycho gemacht. Also diese Sequenz, die so legendär ist, wo man halt nicht einmal das Messer so einfach nicht quasi. Man sieht nicht, wie das Messer in den Körper eindringt, aber durch diese Schnitt Montage hat man das Gefühl, es wird total viel zugestochen.
1:40:30–1:40:35
Ja, und das ist er. Also, er hat viel in diesem visuellen.
Micz Flor
1:40:31–1:40:35
Und das hat viel in diesem visuellen.
Florian Clauß
1:40:35–1:40:43
Ähm, äh, ja, das ist quasi so diese Kurzfilme oder so, mehr oder weniger. Da hat er viel gewürgt.
1:40:44–1:40:49
Und dementsprechend ist auch dieser Film von ihm.
1:40:49–1:40:57
Also diese Ameisen Aufnahmen, die er da inszeniert hat, die sind schon echt phänomenal. Die waren auch für mich damals faszinierend.
1:40:58–1:41:08
Und auch jetzt wieder gucken. Ja, fand ich, dass er einfach ganz stark in der Bildwelt und es gibt ein alternatives Ende von dem Film.
1:41:08–1:41:18
Das wurde aber rausgeschnitten, weil es beim Publikum gar nicht ankam. Und er wollte so ein bisschen das Ende wie das Ende von 2001 inszenieren.
1:41:19–1:41:26
In diesem Rausch von diesem Monolithen, wo dann die Hauptfigur in den Monolithen reinfährt.
1:41:26–1:41:30
So ein bisschen Ähnliches, das auch einen sehr 70er sehr verdrückt.
1:41:31–1:41:33
Ja, das konnte man sich auf YouTube nochmal angucken.
Micz Flor
1:41:34–1:41:35
Das Alternative ist,
1:41:37–1:41:38
keine Kamera.
Florian Clauß
1:41:37–1:41:44
Da können wir nachher noch mal gucken. Der Film selber, ganz kurz die Handlung.
Micz Flor
1:41:40–1:41:44
Der Film selber. Ganz kurz die Handlung.
Florian Clauß
1:41:44–1:41:51
Es geht darum, dass irgendein Ereignis im Universum hat dazu geführt, dass sich.
Micz Flor
1:41:44–1:41:49
Es geht darum, dass irgendein Ereignis im Universum dazu geführt.
Florian Clauß
1:41:54–1:42:05
Dass sich die Ameisen nicht mehr untereinander bekriegen, sondern verbrüdern und anfangen, intelligente Formen zu bauen im Stillen, die dann das Licht reflektiert.
Micz Flor
1:41:54–1:42:06
Wo sich die Ameisen. Nicht mehr untereinander bekriegen, verbrüdern und anfangen, so intelligent zu bauen, dass sie nicht wissen, dass es so weit ist.
Florian Clauß
1:42:05–1:42:13
Das ist so weitestgehend unentdeckt. Bis auf zwei Wissenschaftler bauen dann in Arizona eine Forschungsstation auf.
Micz Flor
1:42:07–1:42:13
Bis auf zwei Wissenschaftler bauen in Arizona eine Forschungsgruppe.
Florian Clauß
1:42:14–1:42:24
Die so ein bisschen an eine Mondstation erinnert und es beginnt dann quasi so ein Kampf zwischen den Forschern mit den Ameisen.
Micz Flor
1:42:15–1:42:24
Nun Demonstration und es beginnt ein Kampf zwischen den Forschern und den Ameisen.
1:42:24–1:42:28
Die Ameisen bauen dann eine Art von.
Florian Clauß
1:42:24–1:42:38
Die Ameisen bauen dann so eine Art von ja, mehrere Stelen im Kreis um diese Forschungsstation herum, die dann das Sonnenlicht reflektieren und als einen Brennpunkt auf die Forschungsstation leiten.
Micz Flor
1:42:28–1:42:41
Meerestieren im Kreis um diese Forschungsstation herum, die das Sonnenlicht reflektieren und als einen Brennpunkt auf die Forschungsstation leiten und damit die Forscher überhitzen.
Florian Clauß
1:42:38–1:42:41
Und damit die Ameise, die die Forscher überhitzen.
Micz Flor
1:42:42–1:42:47
Ja, und gleichzeitig korrumpieren die Ameisen die Klimaanlage.
Florian Clauß
1:42:42–1:42:49
Ja, und gleichzeitig korrumpieren die Ameisen dann halt auch die Klimaanlage. Also intelligent gestellt halten.
Micz Flor
1:42:50–1:43:04
Und. Es gibt keine Ameisen. Forscher haben halt so ein bisschen was von der Arbeit Scientist oder ein bisschen Besessenheit hinterher ist oder von der Ameise gebissen wird, um dann.
Florian Clauß
1:42:50–1:43:00
Und es gibt einen Ameisen Forscher quasi, der das dann halt so ein bisschen als der Bad Scientist, so ein bisschen Besessenheit da hinterher ist,
1:43:01–1:43:07
selber von einer Ameise gebissen wird und dann immer so einen dickeren Arm und fängt an komisch auszusehen.
Micz Flor
1:43:06–1:43:09
Komisch auszusehen. Und es gibt dann auch gelogen.
Florian Clauß
1:43:08–1:43:20
Und es gibt einen Kryptologen und Kommunikationswissenschaftler, einen Kryptologen, der dann halt die Sprache von den Ameisen visualisieren kann und dann versteht er auch okay, die wollen ein Opfer haben.
Micz Flor
1:43:10–1:43:13
Nein, was uns Wissenschaftler und Kryptologen in der,
1:43:14–1:43:22
Sprache von den Ameisen visualisieren kann und dann versteht er auch okay, die wollen ein Opfer haben und.
Florian Clauß
1:43:22–1:43:25
Und die hatten eine Tochter.
Micz Flor
1:43:24–1:43:30
Eine Frau Tochter gerettet, die denken, sie sei das das geforderte Opfer.
Florian Clauß
1:43:26–1:43:38
Gerettet, die denkt, sie sei das quasi das geforderte Opfer von Ameisen, begibt sich raus und am Ende wird festgestellt, der eine Scientist wird dann halt von den Ameisen in so eine Grube.
Micz Flor
1:43:30–1:43:39
Ameisen gibt sie raus und am Ende wird schon festgestellt der eine der Feind ist, wird von den Ameisen um so eine Grube,
1:43:39–1:43:45
geführt und dann hab ich halt irgendwie Millionen von Ameisen über ihn herfallen und der andere.
Florian Clauß
1:43:39–1:43:49
Geführt und dann hat dieser halt irgendwie Millionen von Ameisen über ihn herfallen und der andere versucht dann halt die Königin ausfindig zu machen.
Micz Flor
1:43:46–1:43:49
Versucht dann halt die Königin ausfindig zu machen,
1:43:50–1:43:51
die dabei er den Baum.
Florian Clauß
1:43:50–1:43:59
Geht dabei selber in den Bau ein und wieder am Ende die Farmers Tochter, wie die dann halt quasi aus dem Sand so hoch kommt, so ein bisschen Horror mäßig.
1:44:00–1:44:09
Aber das Ende ist halt so, dass Phase vier es wird in dem Fall ein Teil hier ist quasi, dass die Ameisen die beiden brauchen, um die Weltherrschaft zu erlangen.
1:44:09–1:44:20
Also irgendwie noch geiler und ein bisschen langweilig von da. Wie gesagt von der Umsetzung her total stark.
1:44:20–1:44:26
Und das ist halt auch so die einzelnen Ameisenarten, das ist eine Ameise mit einem ganz großen Hinterleib.
1:44:26–1:44:29
Andere große Ameisen, die Eier und.
1:44:29–1:44:43
Aber auch hier diese Inszenierung. Wie kommt denn die Gegend? Wie kann das Tier so viel in England schaffen, dass das halt so dieser Krieg zwischen Mensch und Ameisen stattfindet?
Micz Flor
1:44:43–1:44:51
Krass lustig. Ich habe jetzt sogar in dieser Woche ich glaube, ich habe das schon mal gesagt, zu diesem haben wir Phase ich in irgendeiner Episode schon mal drin.
1:44:51–1:44:56
Es gibt diesen einen Satz, der auch das Einzige ist, was ich mir wirklich merken konnte Konjunktionen.
1:44:56–1:45:07
Ich weiß gar nicht mehr, aber wo sich die Wissenschaftler so treffen, ist einer eingeladen und erzählt dann irgendwie, dass er aktuell mit Orcas geforscht hat.
1:45:08–1:45:16
Und das, dass er der festen Überzeugung ist, dass Orcas miteinander kommunizieren. Und er wollte den Code knacken, wie sie miteinander reden wollte, mit denen dann auch kommunizieren können.
1:45:16–1:45:22
Und dann fragt der andere Wissenschaftler und habt es geschafft. Und er meinte Ja, aber nur mit den Psychotischen.
1:45:23–1:45:35
Und dann meinte er Aber woher wisse, dass psychotisch sind. Sie haben es uns gesagt und den Witz finde ich toll, weil ja, du weißt schon, ja.
1:45:35–1:45:41
Phase vier Ja. Also, Mensch, jetzt sitzt du wieder da. Wie auch?
Florian Clauß
1:45:36–1:45:41
Ja, also, Mensch, jetzt. Jetzt, wo wir quasi auch.
1:45:43–1:45:50
Ja nicht ganz am Ende von Jakob bekommen seine Frau Jakob. Sie beginnen Zimmer und anderen Weg Richtung Lyme zurück.
Micz Flor
1:45:43–1:45:50
Am Ende von Jakob gekommen sind, um Jakob sie auf die Bühne zu einer anderen Richtung nehmend, zurück.
Florian Clauß
1:45:51–1:45:58
Da würde ich auch sagen, jetzt ist so meine Episode hier zum Ende gekommen. War ein bisschen ausschweifend.
Micz Flor
1:45:51–1:45:58
Da würde ich auch sagen, jetzt ist so eine Episode ja zum Ende gekommen. War ein bisschen ausschweifen.
Florian Clauß
1:45:59–1:46:10
Ich glaube, das war jetzt so kann ich ja zumindest von der Länge her gar nicht ausschweifend im Sinne von das ist, glaube ich habe keine längere Episode zuvor aufgenommen.
Micz Flor
1:45:59–1:46:06
So kann ich, finde ich würde das eine Menge her gar nicht. Das ist warum ausschalten von der.
Florian Clauß
1:46:11–1:46:19
Und also mein Wunsch ist jetzt, dass du immer, immer auf die Ameisen achtest und nicht drauftreten.
1:46:21–1:46:27
Und draußen, die sind die Älteren. Ja, genau. Dann kannst du ja bei einem Bericht das finden.
Micz Flor
1:46:21–1:46:28
Wobei du sagtest doch draußen, die sind die Älteren. Da ist es nicht so schlimm. Und wenn bei einer bricht? Das finden die gar nicht so schlimm.
Florian Clauß
1:46:28–1:46:31
Das ist es ja.
Micz Flor
1:46:31–1:46:36
Na gut. Also dann würde ich sagen, Machen wir Schluss.
Florian Clauß
1:46:31–1:46:36
Na gut. Also dann würde ich sagen, machen wir hier Schluss.
1:46:37–1:46:42
Wir könnten noch mal die ganzen Informationen auf unserer Webseite oder Shownotes abrufen.
Micz Flor
1:46:37–1:46:42
Ihr könnt noch mal die ganzen Informationen auf unserer Webseite oder in Kauf nehmen.
1:46:42–1:46:45
Bevor wir Schluss machen, möchte ich dir noch eine Sache zeigen.
1:46:45–1:46:49
Das hier wollte ich dir noch abschließend zeigen, weil ich ja immer so Referenzen gemacht hab.
1:46:50–1:46:56
Schon auf vergangene Folgen und hier noch mal eine Referenz hier rüber schaust.
1:46:56–1:47:06
Wir stehen jetzt hier vor so einem kleinen Tümpel und da sieht man sofort auf einen Blick Hier direkt vor uns geht's tief runter.
1:47:06–1:47:13
Dann kommt ein flaches, langes, flaches Stück. Das war einfach mal der Boden des kleinen Sees und dahinten ist noch eine Pfütze, wo auch jemand angelt.
1:47:15–1:47:21
Aber da wird einem dann doch klar, dass man merkt Nee, das ist nicht mehr eine See, wo irgendwas nicht stimmt oder Wasser verloren gehen abläuft oder sonst was,
1:47:22–1:47:32
sondern das sind alles diese Sehen, die kein wirkliches zu Wasser haben und durch Verdunstung und weniger zu Fluss über Regen oder Schnee,
1:47:35–1:47:36
einfach gefährdet sind.
1:47:40–1:47:49
Ja, ja, Flo, vielen Dank. Zum Thema Ameisen und jetzt zum Schluss noch mal den vertrockneten See. Klimaerwärmung auch so ein Thema.
1:47:49–1:47:52
Also komplexe Systeme bei den Ameisen, Schwarmintelligenz.
1:47:53–1:47:56
Die Ameisen sind sehr limitiert in dem, was sie wirklich erreichen wollen.
1:47:57–1:48:08
Wir sind von dem, was du beschrieben hast, noch so kleine Automaten, die allerdings dann ganz Systeme entwickeln, die sich nicht mehr nur durch die Kleinen alleine erklären lassen. Die kommunizieren miteinander.
1:48:08–1:48:10
Die Menschen tun das auch.
1:48:11–1:48:19
Die Menschen haben aber noch eine andere Ebene von Bewusstsein und könnten vielleicht irgendwie anfangen, etwas dagegen zu tun, dass sie alles sehen, austrocknen müssen.
1:48:20–1:48:25
Dass die Artensterben wie du vorhin schon beschrieben hast, dass diese Genom Ketten,
1:48:26–1:48:37
die die Evolution im Schweiße ihres Angesichts hergestellt hat, einfach so verschwinden und so genau weiß das.
Florian Clauß
1:48:32–1:48:34
Du fängst wieder an, irgendwas reinzupacken.
1:48:37–1:48:47
Ich weiß das angesichts der Evolution als Gesicht vorzustellen, der Evolution. Und ich komme dabei raus an so einen alten Mann mit langen Bart.
Micz Flor
1:48:48–1:48:49
Die Ärmel hochkrempeln.
Florian Clauß
1:48:51–1:48:56
Okay, wir entlassen euch wieder mit einem positiven Weltbild.
1:48:58–1:49:10
Nicht so richtig ein. Passiert uns öfters oder mit Positivem. Und das wird zum Abschluss dann nochmal so total abrutschen in so eine völlige Dystopie und Fatalisten.
Micz Flor
1:49:02–1:49:06
Das Positive und Negative oder was zum Abschluss noch mal total abrutschen.
1:49:14–1:49:19
Ja, ein bisschen. Das ist überall so? Ja.
Florian Clauß
1:49:14–1:49:14
Ja.
1:49:18–1:49:32
Also. Ja. Na ja, also, jetzt kannst du nicht mehr hoch. Nö. Ich versuche nur, so beschwingt was raus zu gehen, aber es gelingt mir nicht wirklich.
Micz Flor
1:49:20–1:49:24
Na ja, also, jetzt kann ich dich nicht mehr hochheben.
1:49:32–1:49:40
Du, ich hätte was Gutes. Wir sind so gut drauf und so gut entwickelt, dass jetzt, wenn ich mir den linken Fuß packe, ich trotzdem nach Hause.
1:49:43–1:49:46
Ich probieren die.
Florian Clauß
1:49:44–1:49:50
Ich bin entsetzt. Hier ein Horrorfilm inszenieren? Na ja.
Micz Flor
1:49:49–1:49:49
Nieren.
Florian Clauß
1:49:52–1:49:59
Okay. Also, mach's gut. Und dann bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Micz Flor
1:49:54–1:49:54
Mach's gut.
1:49:59–1:49:59
Tschüss.

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