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Ist nicht zu unterscheiden. Das ist beim Gedankenstrich auch noch das Thema später.
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Also der wird manchmal, als der wird der gleiche Strich,
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wie er eben gesetzt wäre, als halbgeführt oder im Englischen ist es als geführt
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Strich, dass der dann eben im grammatikalischen Kontext oder auch im stilistischen
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Kontext eine eigene Bedeutung bekommt.
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Und hier war es so, der Strich war identisch, aber die einen argumentierten,
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ist ein Bindestricht, zeigt die Zusammengehörigkeit und trotzdem kann Slowenska
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irgendwie ein bisschen Alleinstellungsmerkmal haben,
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weil, das kam dann noch dazu, man sollte es auch ein großes S kriegen,
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was aber, glaube ich, grammatikalisch damals auch oder immer noch falsch wäre,
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aber die hatten dann irgendwie gesagt, okay, wir machen Bindestricht,
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gehören zusammen, Slowenska kriegt ein großes S.
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Die tschechische Seite hat argumentiert, nee, das ist ja ein Trennstrich.
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Das ist ja irgendwie gar nicht, was wir wollen.
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Und darüber hat man sich dann eben gestritten. Die tschechischen Abgeordneten
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sahen darin sogar eine, in Anführungszeichen, Beleidigung der Nation.
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Also haben das als trennenden Impuls wahrgenommen.
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Ich glaube, was ich da so interessant daran finde, ist halt,
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dass das natürlich nach 89 für ganz viele Länder eben auch Thema war.
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Was gehört zusammen, was ist irgendwie getrennt?
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Und es gab da, aber ich kann mich noch erinnern, war damals irgendwie auch in
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der Zeitung, weil gleichzeitig auf der westlichen Seite Europas wurde alles
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unter diesem Europaschirm quasi zusammengelegt und der östliche Teil Europas
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zerfiel halt irgendwie nach 89.
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Und ich finde es interessant, halt in diesem Beispiel, wie über die Schreibweise genau diese,
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ja wie soll ich sagen, auch diese Unklarheit, also dieser kleine Schritt,
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diese beiden Wörter zu trennen, großes S einzuführen, finde ich schon irgendwie
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spannend, dass sich das da so einfach auf dieser Wortebene abbildet.
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Ist von mir so ein bisschen spekuliert, aber ich gehe davon aus,
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dass die Slowakei schon eher durch die Betonung des großen S auch wollte,
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dass sie ein bisschen sich da rauszieht, obwohl sie halt argumentiert,
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es sei ein Bindestrich, um diesen Schritt überhaupt machen zu können.
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Also es war so ein bisschen gegenläufig und das würde auch so ein bisschen daran
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anschließen, dass es damals so war, dass die Slowakei zwar unterstrichen hat,
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es sollen jetzt beide föderalen Teile miteinander verbunden dargestellt werden,
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Aber in Tschechien war es so, dass dieser Strich eher als Weg zur Trennung wahrgenommen wurde.
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Weil das war nämlich historisch schon so, dass dieser Strich schon 1938, 1939 eingeführt wurde.
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Und dann hat unter Hitler, unter seinem Schutz sozusagen,
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hat die Slowakei sich abgespaltet, hat den slowakischen Staat gegründet und
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der Rest, in Anführungszeichen, wurde dann eben als Protektorat Böhmen und Meeren
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angeschlossen in das Deutsche Reich.
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Und das war ein historischer Vorgänger sozusagen, wo der tschechische Teil gesagt
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hat, nee, nee, wir fangen gar nicht erst an mit dem Bündnisstrich,
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das müssen wir irgendwie anders lösen.
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In dem Streit kam man auch nicht schnell irgendwie an einen Punkt, wo man das lösen konnte.
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Deshalb gab es 1990 ein Verfassungsgesetz, was den neuen Namen,
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in dem Tschechoslowakei noch zusammengefasst blieb, aber als Föderation dargestellt wurde.
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Der wurde beschlossen und Teil dieses Beschlusses war auch, dass umgehend ein
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neues Gesetz den Namen mit Bindestrich, aber kleinem s für Slowakei umsetzen sollte.
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Und dann ging der Streit aber weiter an dem Punkt. Das war dann quasi keine
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Lösung, weil sich dann mit dem kleinen S wiederum neue Stimmen meldeten.
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Grammatikalisch ist das kleine S richtig, aber die Slowakei wollte ein großes S.
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Einfach, um jetzt nicht als Anhängsel oder Adjektiv in Bezug auf Tschechien
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dazustehen, sondern um wirklich als Slowakei auf Augenhöhe dastehen zu können.
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Es kam dann also letztendlich nie zu diesem Binde- oder Trennstrich-Namen mit großem S,
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sondern es wurde dann gleich auch noch 1990 ein Gesetz erlassen,
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wonach der neue Namen mit dem Wort UND die beiden Länder verbindet und völlig ohne.
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Das Verwirrende daran war, dass jetzt alle Buchstaben, sowohl tschechisch als
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auch slovenskisch, als auch föderale, als auch Republik, hatten Großbuchstaben,
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was grammatikalisch auch wieder falsch ist.
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Historisch gesehen ist dieser Name immer noch intakt, wenn man über diese Zeit
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spricht. 1990 wurde es erlassen.
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Aber es wird immer noch eben rechtschreibungmäßig darauf hingewiesen,
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dass es nach all dem Hin- und Herschieben irgendwie dann doch dazu kam,
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dass man den Strich rausgelassen hat und trotzdem quasi grammatikalisch falsch umgesetzt hat.
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Kleine Trivia-Note noch. Das Ding klingt von außen vielleicht eher wirklich
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wie so ein Papiertiger-Krieg, also eine kleinkarierte Parlamentssache.
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Aber es war sogar, dass Leute in Hungerstreik getreten sind in diesem Thema.
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Ich weiß jetzt nicht mehr auf welcher Seite, aber es war für manches einmal
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wirklich eine Leib- und Seele-Angelegenheit.