EGL036 Webfonts – wie die Schriften eigentlich ins Internet gekommen sind…

Von den ersten Schriftdrücken auf Papier bis zu variable Fonts im Internet

Diese Episode wird wieder von einem Gast präsentiert: Marc Tobias Kunisch. Tobs und Flo haben zusammen schon früh Podcast-Erfahrungen gemacht: von 2007 - 2009 haben sie den Mindgarden-Podcast aufgenommen, der damals Themen rund um Internettechnologien und Netzkultur präsentierte. Tobs arbeitet seit 2010 bei Google und mit Unterbrechung im Google Fonts Team. Dort hat er die Position des Design Leads übernommen. Als Thema für unseren Eigentlich Podcast hat sich dann auch "Webfonts" angeboten. Wir treffen uns im Gleisdreieck-Park und steigen erstmal tiefer in die Geschichte des Buchdrucks und Typographie ab. Mit der Entwicklung von technologischen Bedingungen haben sich Schriftarten und Druckverfahren verändert. Ein großer Schritt in Richtung digitaler Typographie waren Erfindungen wie das Fotosatzverfahren und das Postscript-Format. Als dann auch noch das Internet dazukam und hochauflösende Bildschirme waren die Bedingungen reif, um Schrift in diesem Medium neu denken zu können. Schrift ist heutzutage Software, die sich flexibel den Leser- und Lesebedingungen anpassen kann. Tobs stellt dazu das Google Projekt variable Fonts vor und auch die Errungenschaften im Lizenzbereich, die mit Google Fonts eingeführt wurden.

Shownotes

Mitwirkende

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Tobias Kunisch
Erzähler
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Florian Clauß

Transcript

Tobias Kunisch
0:00:00–0:00:09
Please mind the garden. Mein Garten? Nee. Mindgarten? Nein. Mindgarten? Jawohl. Mit die.
Florian Clauß
0:00:12–0:00:16
Hallo und herzlich willkommen. Ihr habt euch sicher gewundert,
0:00:16–0:00:19
was ist denn das für ein Jingle?
0:00:21–0:00:24
Tatsächlich sind wir hier diesmal
0:00:24–0:00:29
nicht mit Mitch, sondern wir haben einen neuen Gast. Tobs, hallo Tobs!
Tobias Kunisch
0:00:30–0:00:30
Hallo Flo!
Florian Clauß
0:00:31–0:00:37
Bei eigentlich podcast.de, wo wir laufend reden und im Leden reden laufen,
0:00:37–0:00:46
aber muss ich sagen, dieser Jingle, das ist unser gemeinsamer Podcast-Jingle gewesen, Tobs, damals.
0:00:46–0:00:49
Damals.
Tobias Kunisch
0:00:49–0:00:50
Damals 2000 und?
Florian Clauß
0:00:51–0:00:59
Ich glaube, wir haben zwischen 2007 und 2009 unsere Podcastfolgen aufgenommen.
0:00:59–0:01:06
Also wir waren really early bird. Vorräuter. Sozusagen. Also ich glaube wir
0:01:06–0:01:10
haben es bis auf 20 Episoden beim Mindgarden geschafft.
0:01:12–0:01:16
Und ja, hallo Tobes, willkommen. Ich freue mich, dass du dabei bist.
0:01:16–0:01:21
Ich habe dich so lange bearbeitet, bis du ja gesagt hast, damit wir zusammen
0:01:21–0:01:24
einen Podcast aufnehmen können nach all dieser Zeit.
Tobias Kunisch
0:01:25–0:01:30
Ich fühle mich sehr geehrt, endlich, endlich nach vielen Witten und Betteln
0:01:30–0:01:34
im eigentlich, eigentlich mal hier mitmachen zu dürfen. Ja. Aber warte mal,
0:01:34–0:01:38
du meintest gerade, wir reden beim Laufen und wir laufen beim Reden,
0:01:38–0:01:40
heißt das, ich muss jetzt hier die ganze Zeit neben dir her laufen.
Florian Clauß
0:01:40–0:01:45
Du musst vor allen Dingen neben mir herreden, damit ich das laufend aufnehmen kann.
0:01:48–0:01:51
Also ich weiß nicht, ob du dich noch an unsere Themen erinnerst von damals.
0:01:52–0:01:54
Wir waren sehr aktiv, wir waren sehr netzaktiv.
0:01:57–0:02:01
Vielleicht das noch mal so zur Einordnung, wir haben uns bei...
0:02:02–0:02:07
Unseren damaligen Arbeitgeber kennengelernt und haben dann auch festgestellt,
0:02:07–0:02:10
wir haben ähnliche Interessen und irgendwie hat es dann dann so entwickelt,
0:02:10–0:02:14
dass dann Tobes gesagt hat, Flo, wir müssen einen Podcast machen.
0:02:15–0:02:20
Und ich so, ok, wie geht das? Ja, hier, du hast ein USB-Mikro, mach mal.
0:02:21–0:02:25
Und dann haben wir zusammen die ersten Folgen zusammen in Berlin aufgenommen
0:02:25–0:02:29
und irgendwann hat es sich weitergetrieben nach London und dann war es der Tobes
0:02:29–0:02:35
aus Schwartitsch Und ich war Flo aus Berlin und wir haben dann remote über Skype aufgenommen.
0:02:36–0:02:38
Ungefähr mit der gleichen Technologie wie jetzt hier.
0:02:39–0:02:46
Themen waren vor allen Dingen im Bereich von Netzkultur, Netzapplikationen,
0:02:46–0:02:51
Internet und alles was drumherum an Kultur und so weiter. Ich glaube,
0:02:51–0:02:54
IT Crowd war auch so ein...
Tobias Kunisch
0:02:56–0:02:58
Stimmt, IT Crowd haben wir damals geguckt, das war zu der Zeit.
0:02:58–0:03:03
Du hast mir auch gerade einen Ausschnitt zugeschickt, gestern glaube ich,
0:03:03–0:03:07
wo wir uns über Twitter unterhalten haben. Ja, Twitter.
0:03:07–0:03:10
Als wir erzählt haben, dass wir uns bei Twitter angemeldet haben.
Florian Clauß
0:03:10–0:03:15
Das war 2008, Episode 10. Wir haben uns bei Twitter angemeldet. Und was hast du gesagt?
Tobias Kunisch
0:03:15–0:03:17
Toast.
Florian Clauß
0:03:17–0:03:21
Ich habe keine Zeit für Twitter, habe ich gesagt. Ja, es funktioniert irgendwie nicht.
Tobias Kunisch
0:03:22–0:03:24
Ja, hat ja auch nicht funktioniert. Ist ja weg jetzt.
Florian Clauß
0:03:24–0:03:29
Heißt auch nicht mehr Twitter. Eben. Ja, sehr schön.
0:03:29–0:03:34
Vielleicht noch mal so ein bisschen zu dir, ich habe schon angedeutet,
0:03:34–0:03:37
irgendwann hatten wir nicht mehr einen gemeinsamen Arbeitgeber, du bist weitergezogen.
0:03:38–0:03:41
Was machst du jetzt? Was hast du damals gemacht? Wie hat es sich da so verschlagen?
Tobias Kunisch
0:03:43–0:03:50
Ja, also ich bin 2008 nach London gezogen und habe dafür in Verlag gearbeitet.
0:03:52–0:03:56
Eigentlich nur umgezogen, weil wir mal was anderes sehen wollten.
0:03:56–0:04:02
Und damals war das Vereinigte Königsreich noch Teil von Europa,
0:04:02–0:04:04
von der Europäischen Union. Da konnte man einfach umziehen.
0:04:06–0:04:11
Und 2010 in London habe ich dann bei Google angefangen, als Webmaster damals.
Florian Clauß
0:04:11–0:04:12
Wow!
Tobias Kunisch
0:04:13–0:04:17
Ja, das war damals schon ein altmodischer Big Riff, aber es war sehr cool,
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hat sehr viel Spaß gemacht und 2011 sind wir dann nach New York umgezogen und
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2015 dann an die Westküste in die San Francisco Bay Area.
Florian Clauß
0:04:32–0:04:35
Und du warst dann die ganze Zeit immer bei Google angestellt?
Tobias Kunisch
0:04:36–0:04:42
Ja, ich habe damals, als ich angefangen habe, hatte ich das große Glück,
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einer von den Gründern von Google Fonds zu sein.
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Das hieß damals noch die Google Web Fonts API, Beta natürlich.
0:04:57–0:05:03
Und das habe ich dann so ein Jahr gemacht, habe dann das Team verlassen,
0:05:03–0:05:11
habe an anderen Projekten gearbeitet und 2020 bin ich dann wieder Teil des Teams
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geworden und bin jetzt der Design Lead für Google Fonts.
Florian Clauß
0:05:18–0:05:20
Okay, das ist schon eine Leiter.
0:05:22–0:05:26
Nicht schlecht. Also, ich meine, wer kennt es nicht? Google Fonts,
0:05:26–0:05:27
der im Internetbereich arbeitet.
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Ich glaube, jeder hat schon mal Google Fonts benutzt. Und Google Fonts bietet
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ja auch ganz viele Schriften, die man auf einfache Art und Weise einbinden kann.
0:05:42–0:05:45
Auf der einen Seite dann eben über
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Links, dann über eine Webseite oder Webapplikation oder wie auch immer.
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Auf der anderen Seite auch ein Portal, um die Fonts direkt runterzuladen und
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als Systemfonts oder als Schriftsätze desktop-mäßig dann auch zu benutzen.
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Google Fonts so ganz von außen getragen.
0:06:04–0:06:06
Ich weiß, du guckst komisch.
Tobias Kunisch
0:06:07–0:06:08
Nö, ich fand das ein sehr guter Zusammenhang.
Florian Clauß
0:06:08–0:06:15
Nee, gut. Ich hatte dich gefragt, Tobes, ich möchte mit dir einen Podcast aufnehmen.
0:06:15–0:06:19
Hast du ein Thema? Und du hast Webfonds vorgeschlagen,
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was ich natürlich sehr passend finde, weil ich glaube, auch unsere Wörter und
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Hörerinnen schafft, wir haben bisher nicht so viele Netzthemen gehabt in unseren Podcasts.
Tobias Kunisch
0:06:32–0:06:35
Ja, ihr werdet immer sehr philosophisch beim eigentlichen Podcast.
Florian Clauß
0:06:37–0:06:43
Philosophisch, wir laufen ja und reden dabei und sind nicht am Arbeitsplatz,
0:06:43–0:06:47
deswegen schweifen wir ab und gucken Filme und so.
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Nein, aber ich finde, vons ans Thema oder Schriften besser gesagt,
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das ist natürlich der heilige Gral unter den, wie soll man sagen,
0:07:01–0:07:01
kulturellen Praktiken.
0:07:04–0:07:08
Ich habe mir einen Wikipedia-Artikel über Typografie mal so durchgelesen,
0:07:08–0:07:11
aber da habe ich gemerkt, oh mein Gott.
Tobias Kunisch
0:07:11–0:07:12
Was stand da drin?
Florian Clauß
0:07:12–0:07:19
Da kommst du halt von eins ins andere. Also das ist wirklich ein total spannendes Thema für mich.
0:07:21–0:07:29
Und jetzt für mich auch so die Frage, also wenn wir Webfonds sagen,
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ja, ist ja einmal Erstmal die Voraussetzung, dass die...
0:07:35–0:07:39
Also die Schriften irgendwie auf dem Bildschirm kamen. Da sind ja schon mal
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ungefähr unglaublich viele Kulturtechniken hinter, bis die überhaupt auf dem
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Bildschirm dargestellt werden konnten.
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Und was dann für Schritte dazu geführt haben, dass ich auf meinem Computermonitor
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Schriften sehen kann, da sind ja Revolutionen davor gelaufen.
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Und dann ist es noch ein Schritt weiter, dass ich dann auch im Web,
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da haben wir das Internet noch dahinter, dass ich da auch Schriften darstellen kann.
0:08:08–0:08:12
Da musste auch erstmal wieder ein bisschen Zeit ins Land gehen und ein bisschen
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Innovation passieren, bis ich tatsächlich Schriften auf meiner Webseite angezeigt bekomme.
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Und wir hatten das im Vorgespräch kurz erwähnt, also das ist gar nicht so lange her,
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dass ich tatsächlich im Internet Jede Schrift dann auch wählen kann oder als
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Designer setzen kann, die ich gerne möchte.
0:08:38–0:08:45
Wann war denn so der Punkt, dass Webfonds dann tatsächlich so verfügbar waren für alle?
Tobias Kunisch
0:08:46–0:08:55
Ja, also das war so ungefähr 2010, als HTML5 und CSS3 eingeführt worden sind.
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Worden sind und das muss man vielleicht noch ein bisschen erklären, was das ist.
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HTML5, ja. Also wenn jemand eine Webseite programmiert,
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dann wird dafür eine Auszeichnungssprache benutzt, so nennt sich das,
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die quasi beschreibt, was ist eine Überschrift, was ist normaler Text,
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was ist eine Box, die eine Farbe haben soll und dafür wird HTML benutzt.
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Das ist so ungefähr wie Latech.
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An Universitäten wurde das viel benutzt, um Schriften, um Texte zu setzen.
0:09:30–0:09:35
Und CSS3, CSS, Cascading Style Sheets, ist eine andere Auszeichnungssprache,
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mit der man sagen kann, wo Sachen sein sollen und wie sie aussehen sollen.
0:09:41–0:09:45
Und mit diesen Cascading Style Sheets kann man eben sagen, welche Schrift benutzt werden soll.
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Und als das Internet angefangen hat, konnten Webseiten eben nur die Schriften
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benutzen, die auf dem Gesät, auf dem Computer, auf der Maschine von dem Nutzer installiert waren.
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Das heißt, wenn du eine Website gemacht hast und gesagt hast,
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ich will, dass die in Helvetica angezeigt wird und der Nutzer,
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der die Webseite aufruft an ihrem Computer, wenn die Helvetica nicht installiert
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hat in ihrem System, dann gibt es auch kein Helvetica.
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Dann wird die Schrift in irgendeiner anderen Schrift angezeigt, die der Computer kennt.
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Und WebFonts, was man WebFonts nennt, ist eben diese neue Technologie,
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die mit diesen neuen Internetstandards eingeführt worden sind,
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dass man Schriftdateien genauso wie Bilder für eine Website auf den Server legt von der Website,
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damit der Browser von dem Nutzer, Browser ist das Internetanzeigeprogramm,
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der kann die dann runterladen vom Server und Und dann kennt er die Schrift und
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dann kann er den Text in der Schrift anzeigen, wie der Designer vorgesehen hat.
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Und das ist eben 2010 gerade so ein bisschen eingeführt worden und die ganze
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Webdesign-Community Die war sehr begeistert, weil das ein Riesen-Schritt war.
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Es gibt eine bestimmte Anzahl von Schriften, die man anzeigen kann zu ich als
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Webdesigner oder Webentwickler kann jetzt bestimmen, welche Schrift benutzt
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werden soll in meinem Design.
Florian Clauß
0:11:23–0:11:27
Für uns heute selbstverständlich. Es ist ja häufig so, also 2010,
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da gab es das iPhone schon. Diese Selbstverständlichkeiten heben sich dann auch
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auf und bestimmte Sachen waren schon immer da.
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Aber so Webfonds sind auch so eine Sache, wo ich dann dachte,
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ja die gibt es doch schon immer, die gab es doch schon immer.
0:11:40–0:11:44
Aber es ist tatsächlich gar nicht so lange her. Und es gab auch damals,
0:11:44–0:11:50
also bevor es Webfonds gab, wie du sagst, dann konnte man halt quasi die Font-Family
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angeben mit Helvetica, Verdana und dann war immer noch irgendwie so ein Zusatz Sans Serif.
0:11:56–0:11:59
Ja. Was ist denn eigentlich Sans Serif?
Tobias Kunisch
0:11:59–0:12:04
Naja, also das, was du da bezeichnest, wird der Font-Stack genannt,
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das wird immer noch gemacht.
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Das sagt dem Browser, welche Schrift man haben will und wenn es die nicht gibt,
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was die nächste Schrift sein soll.
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Und dann so ganz am Schluss, was für eine Schriftart benutzt werden soll,
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wenn es keine von den Schriften gab. Und dann kann der Computer sagen,
0:12:19–0:12:23
ich habe hier eine, das ist eine Sans Serif-Schrift, dann benutze ich die.
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War deine Frage jetzt, was eine Sans Serif-Schrift ist?
Florian Clauß
0:12:27–0:12:33
Ne, das war genau erst mal dieses, im Prinzip, was da für eine gewisse Priorisierung hinterliegt.
0:12:34–0:12:37
Aber auch dann jetzt weiter, was ist das denn eigentlich für eine Schriftgruppe?
0:12:39–0:12:40
Sans Serif.
Tobias Kunisch
0:12:40–0:12:44
Naja, also das bezieht sich auf die Serifen von der Schrift.
0:12:46–0:12:50
Das haben alle schon mal gesehen. Wir laufen hier gerade über einen Parkplatz
0:12:50–0:12:51
und werden von Autos überholt.
Florian Clauß
0:12:51–0:12:56
Sorry. Vielleicht ganz kurz hier ein kleiner Einschub zur Laufstrecke.
0:12:56–0:13:01
Wir sind hier schon ein paar Mal langgelaufen mit eigentlich Podcast in anderen Besetzungen.
0:13:05–0:13:10
Wir sind hier im Gleisdreieckpark, verlassen den Gleisdreieckpark und gehen jetzt Richtung...
0:13:12–0:13:18
Wir halten uns ein bisschen fern von der Straße. Wir können hier in den Park wieder reingehen.
0:13:18–0:13:22
Oder wir gehen jetzt noch ein bisschen so in diese Richtung, Richtung Südkreuz,
0:13:22–0:13:27
dann kommt halt so ein langer Weg, der direkt parallel zu den Schienen führt,
0:13:27–0:13:33
wo wir ab und zu nur ein paar Geräusche von einem Zug vorbeikommen.
0:13:34–0:13:36
Aber das ist auch ein sehr schöner Weg.
0:13:37–0:13:38
Okay, also...
Tobias Kunisch
0:13:39–0:13:40
Naja, also verschiedene Schriftklassifizierungen.
Florian Clauß
0:13:42–0:13:43
Genau, Schriftklassifizierung.
Tobias Kunisch
0:13:43–0:13:46
Du hattest gefragt, was eine Sans-Serif-Schrift ist.
Florian Clauß
0:13:46–0:13:46
Genau.
Tobias Kunisch
0:13:46–0:13:48
Dafür muss man erklären, was Serifen sind.
Florian Clauß
0:13:48–0:13:49
Ja, sehr gut.
Tobias Kunisch
0:13:51–0:13:55
Serifen sind, das haben alle schon mal gesehen, das haben bestimmt alle,
0:13:55–0:13:58
die so in unserem Alter sind, haben bestimmt mal eine Hausarbeit geschrieben,
0:13:58–0:14:04
wo Times New Roman für euch geschrieben war, ist Schriftart in 12 Punkt für Microsoft Word.
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Die kleinen Enten, die kleinen Füße, die da hervorstehen, wenn man so ein A
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sieht zum Beispiel, da sind ja die zwei Diagonalen und unten sind dann zwei
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so Füße dran, das sind die Serifen.
0:14:17–0:14:21
Und traditionell im lateinischen Alphabet, Gutenberg hat die nicht genutzt,
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weil die haben eine Frakturschrift benutzt damals, aber ganz klassisch ist das
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Schriften, die sie Serifen haben.
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Es war erst später im Laufe der Zeit, dass die Serifen verloren haben und die
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nennt man, Das ist dann das, was man jetzt sans-serif nennt.
0:14:36–0:14:39
Sans ist das französische Wort für ohne, also ohne Serifenschaften.
Florian Clauß
0:14:40–0:14:44
Also eigentlich war eher der Standard mit Serifen, deswegen ohne Serifen?
0:14:44–0:14:48
Oder kennst du da so ein bisschen was für die Geschichte der...
Tobias Kunisch
0:14:48–0:14:51
Ja, also das kann ich machen, gerne.
0:14:53–0:15:00
Das lateinische Alphabet, also das, was wir benutzen für Deutsch und Englisch
0:15:00–0:15:03
und die ganzen westeuropäischen Sprachen,
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ist entstanden aus dem Griechischen über das Phönizische und so weiter,
0:15:12–0:15:14
hat sich das langsam so nach Europa ausgebreitet.
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Da gibt es so eine schöne Grafik,
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die man relativ einfach finden kann im Internet, wie aus dem Aleph im Phönizischen,
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was so ein Ochsenkopf war, wie sich das langsam abstrahiert worden ist und wie
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es so langsam gedreht ist und dann langsam zu einem lateinischen A geworden ist.
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Und die Römer haben das übernommen und es gab einen römischen Herrscher,
0:15:43–0:15:48
der hieß Trajan, der hat sich eine Riesensäule bauen lassen,
0:15:48–0:15:52
die Trajanische Säule,
0:15:52–0:15:58
und da ist eine Inschrift drauf mit lateinischen Buchstaben und das wird so
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landläufig anerkannt als so die Geburtsstätte des lateinischen Alphabets,
0:16:03–0:16:06
die gibt es immer noch, die Säule.
0:16:06–0:16:10
Wenn man in Rom ist, kann man da hingehen und sich die Inschrift anschauen.
0:16:13–0:16:15
Die Römer haben dann das lateinische Alphabet benutzt.
0:16:16–0:16:22
In anderen Teilen Europas haben sich dann andere Schriftstile entwickelt.
0:16:23–0:16:27
Also wenn man so an alte, europäische,
0:16:27–0:16:36
abgeschriebene, christliche Texte vorstellt, die damals von Mönchen in Klöstern
0:16:36–0:16:40
kopiert worden sind, die haben halt diese Bruchschrift, diese Strukturschrift,
0:16:40–0:16:42
was man altdeutsche Schriften nennt, benutzt.
Florian Clauß
0:16:42–0:16:42
Weißt du, warum?
Tobias Kunisch
0:16:43–0:16:50
Naja, weil die Schleipgeräte hatten, mit einer breiten Spitze vorne,
0:16:50–0:16:52
die sie in Tinte getaucht haben.
Florian Clauß
0:16:52–0:16:57
Also es war eine technische Bedingung, dass die das so gemacht haben,
0:16:57–0:17:00
weil das ist, glaube ich, auch nochmal dieser Punkt, den können wir später nochmal
0:17:00–0:17:06
aufgreifen, inwieweit dann bestimmte technische Bedingungen zu Stilen geführt haben. Ja.
0:17:07–0:17:10
Das ist, glaube ich, ziemlich spannend, auch gerade, wenn dann...
0:17:10–0:17:13
Sie haben ja gesagt off-record. Wieso?
Tobias Kunisch
0:17:13–0:17:15
Achso, ich dachte, das ist gerade eine Regieanweisung.
Florian Clauß
0:17:17–0:17:19
Nein, das schneide ich jetzt raus.
0:17:21–0:17:25
Jetzt wird es eine Regieanweisung, na toll. Ich dachte, ich könnte dir gerade einen Gedanken...
Tobias Kunisch
0:17:26–0:17:29
Achso, dann teil deinen Gedanken, nur weil du auf deine Uhr geguckt hast.
Florian Clauß
0:17:29–0:17:31
Ne, weil ich wieder einmal vergessen habe, den Track aufzuzeichnen.
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Wenn das Mitch wüsste. Welchen Track aufzuzeichnen?
0:17:36–0:17:41
Wir veröffentlichen doch immer zu so einem Podcast einen Track.
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Aber ich kann den auch nachpinnen.
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Gar kein Problem.
Tobias Kunisch
0:17:46–0:17:50
Also ich werde diese Werbepause nutzen, um den Hörern von hinter der Kulisse
0:17:50–0:17:51
zu berichten, vom eigentlich Podcast.
Florian Clauß
0:17:52–0:17:55
Wir machen hier gerade Pause, weil Flo seine...
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Spazieren draußen! Kategorie gefunden! ...auf.
Tobias Kunisch
0:18:01–0:18:05
Seiner Apple Watch Spazieren draußen einstellen musste, damit er dann mit euch,
0:18:05–0:18:08
liebe Hörer, unseren Spaziergang teilt.
0:18:09–0:18:17
Dann könnt ihr unseren pikturisten Spaziergang über den Hellweg-Parkplatz selbst nachvollziehen.
Florian Clauß
0:18:17–0:18:21
Ja, Hellweg hier Richtung, wir bewegen uns parallel zu den Schienen,
0:18:21–0:18:23
habe ich schon gesagt, Richtung Südkreuz.
0:18:23–0:18:26
Und alle Informationen zu unserem Podcast findet ihr auf eigentlich-podcast.de.
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Shownotes und Links und Texte, die wir jetzt noch zu der Episode verlinken und
0:18:34–0:18:35
veröffentlichen werden.
Tobias Kunisch
0:18:38–0:18:41
Ich habe von Flo gerade eine Regieanweisung bekommen,
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mit dem Gedanken, dass wir doch mehr über die technischen Bedingungen,
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die zu der Verbreitung bestimmter Schifte haben.
Florian Clauß
0:18:53–0:18:56
Wir kommen darauf zurück, habe ich gesagt. Ich finde das total spannend,
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weil jetzt nämlich genau diese Entstehung des Alphabets, die du gerade… War
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das eine Säule in Rom? Ja. Und es war geritzt auf der Säule?
Tobias Kunisch
0:19:05–0:19:11
Ne, das war so reingemeißelt. Deswegen ist er so, wenn man sich so römische Gebäude vorstellt.
Florian Clauß
0:19:12–0:19:16
Ich glaube, wir können hier links gehen. Da kommen wir auf diesen Fußweg.
Tobias Kunisch
0:19:16–0:19:17
Ja, das ist auch ein guter Spielplatz.
Florian Clauß
0:19:17–0:19:19
Ja, du kennst das hier.
Tobias Kunisch
0:19:21–0:19:27
Das war da so reingemeißelt in Stein. Das war ja so, bevor die Ägypter viel
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mit Pergament gearbeitet haben und so, ist da viel Schrift in Stein gemacht worden.
0:19:31–0:19:36
Und das ist auch ein Entstehungsgrund für dieses Riefen, weil es einfacher war,
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dann den Keil abzusetzen oder dann die Enden von den Strichen zu machen.
Florian Clauß
0:19:41–0:19:45
Und jetzt kommen wir wieder genau auf diesen Punkt zu sprechen und das wäre
0:19:45–0:19:50
nämlich genau die Frage auch, inwieweit Stile, Schriftstile tatsächlich Mode
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waren oder auch eher technische Bedingungen?
Tobias Kunisch
0:19:53–0:20:01
Ja, also es war ja, um wieder zurück zu unseren Mönchen in den Klöstern im Mittelalter
0:20:01–0:20:02
in Europa zurückzukommen.
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Die haben eben diese Frakturschrift oder Bruchschrift eingeführt,
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weil die eben diese Tintenkeile hat, mit einer breiten Spitze.
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Das heißt, wenn du dieses Schreibgerät über die Seite führst,
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dann gibt es, wenn du in die eine Richtung schreibst, gibt es einen dicken Schrift,
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und wenn du in die andere Richtung schreibst, gibt es einen dünnen Strich.
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Das kennen wir ja immer noch, wenn man so einen Kalligrafie-Stift hat oder so.
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Und das ist vor allem in Deutschland dann noch ganz lang verbreitet gewesen.
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Als Gutenberg damals die Bibel gedruckt hat zum ersten Mal, hat er eine Schrift
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benutzt, die heißt Textura.
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Die war der Schrift der Mönche nachempfunden.
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Und erst später haben dann alle Länder auf Serifenschriften umgestellt und dann
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später auf eine große Schriftenvielfalt.
Florian Clauß
0:21:03–0:21:06
Also erstmal das Alphabet. Ich glaube, das ist so, ich weiß nicht,
0:21:06–0:21:08
ob wir diese Kiste auch noch aufmachen wollen.
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Nämlich, dass das Alphabet ja im Prinzip Silben beschreibt, die beim Aussprechen Bedeutung ergeben.
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Während wir, wenn wir im asiatischen Raum unterwegs sind, ist es ja so,
0:21:25–0:21:30
dass wir anhand der Zeichen Bedeutung haben und erst durch die Kombination der
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Zeichen dann die Aussprache klar wird, also genau andersrum.
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Deswegen hat er die asiatischen Schriften haben ja unglaublich viel mehr Zeichen,
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weil eben diese Abstraktion, wie es jetzt im lateinischen Alphabet implementiert
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ist, so nicht vorhanden ist, sondern die gehen ja eher von den Zeichen aus in Reihenfolge.
0:21:53–0:21:56
Und grätsch ruhig rein, wenn ich jetzt hier irgendwie kuschle.
Tobias Kunisch
0:21:56–0:21:59
Nee, nee, ich wollte nur noch ein bisschen mehr Dimensionen da hinzufügen.
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Weil es gibt ja nicht nur chinesisch und japanisch und koreanisch,
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wobei koreanisch noch eine ganz interessante Sonderstellung hat.
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Aber es gibt ja auch arabisch und viele andere Schriftarten,
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die Syllabics, nennt man die auf Englisch, Syllabiasien, also die quasi auf Silben basieren.
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Das heißt, die Silbe hat ein Schriftzeichen, nicht ein Phonem, wie im Lateinischen.
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Ja, aber ja, es gibt, also das ist sehr wichtig, sich immer vor Augen zu halten,
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dass Gutenberg war nicht der Erste, der Druck erfunden hat.
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Das gab es in Korea schon eine Weile vorher, aber er hatte eben im Europäischen Raum große Bedeutung.
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Und es war auch nochmal ein bisschen andere Technik, die einfacher war.
Florian Clauß
0:22:49–0:22:53
Genau, also wie auch Kolumbus nicht die neue Welt entdeckt hat.
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Da waren drei Fehler in diesem Satz. Es gibt keine neue Welt,
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die man entdecken kann. Und es gibt auch nicht Kolumbus, der zuerst war.
Tobias Kunisch
0:23:00–0:23:03
Die Leute, die da waren, mussten leider Kolumbus entdecken, dass er ankam.
Florian Clauß
0:23:03–0:23:09
Genau. Ja, also ich glaube auch, das, was ich auch in der Geschichte,
0:23:09–0:23:11
also wir springen so ein bisschen in Themen, aber ich glaube,
0:23:11–0:23:15
vielleicht gelingt es uns, nochmal diese einzelnen Sprünge dann zusammenzufinden.
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Das, was ich auch gehört habe, ist, dass früher die ersten Drucke tatsächlich
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aus dem asiatischen Bereich gekommen sind, wo dann komplette Seiten geritzt wurden in Holz.
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Und ich habe das Wort jetzt nicht parat,
0:23:31–0:23:36
aber wo dann Seiten gedruckt wurden und vor allen Dingen, was dann halt auch
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im asiatischen Bereich bei Drücken ganz verbunden war, ist, dass auch Zeichnungen dabei waren.
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Also nicht nur Schriften, sondern auch Zeichnungen, dass das wesentlich verbundener
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war mit Zeichnung. Und so eine ganze Seite.
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Und ich glaube, das ist dann nochmal so ein bisschen, was wir bei der Kulturtechnik
0:23:57–0:24:00
mit dem Druck von Gutenberg dann nochmal einholen können.
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Bei so einer Seite hast du natürlich alle Gestaltungsfreiheiten.
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Du kannst ja dann irgendwie Linien über die ganze Seite ziehen,
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du kannst ja irgendwie Verbindungen ziehen, du kannst Zeichnungen und so weiter.
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Und in dem Moment, wenn eben, und das war glaube ich schon der Schritt,
0:24:17–0:24:19
den man mit Gutenberg verbindet.
0:24:20–0:24:26
Dass einzelne Buchstaben gesetzt werden für eine Seite.
Tobias Kunisch
0:24:27–0:24:32
Ja, wobei es auch in Korea jemanden gab, der schon einzelne Schriftzeichen aus
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Keramik gemacht hat und damit dann Seiten gesetzt hat.
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Gutenberg hat es überhaupt nicht erfunden. Gutenberg war nur der erste,
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der eine Weinpresse umgebaut hat und die Buchstaben aus Metall gegossen hat.
Florian Clauß
0:24:47–0:24:53
Gutenberg war ein guter Kaufmann, ein guter Vermarkter, die die direkte Konkurrenz
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mit der Bibel gesucht haben.
0:24:55–0:25:01
Und das war ja so, dass die Bibel natürlich in den Klöstern abgeschrieben wurde
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von den Mönchen mit ihren Gänsevätern oder was auch immer, wo dann halt diese Fraktur mit drin war.
0:25:08–0:25:15
Und dass er nur konkurrieren konnte mit seinem Druck, so, dass er auch ähnlich
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gut in Erscheinung war, wie eben die handgeschriebenen Bibeln.
0:25:20–0:25:24
Deswegen musste er wahrscheinlich dann auf solche Drucksätze zurückgehen und
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hätte auch andere Schriften verwenden können.
Tobias Kunisch
0:25:27–0:25:30
Ich glaube, das war einfach kulturell die Schrift, die die Leute gut lesen konnten.
0:25:30–0:25:37
Also Lesbarkeit ist ja auch immer bedingt durch, was ist man gewöhnt zu lesen.
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Das ist ja sehr interessant. Es gibt da viel Research, die passiert,
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was Text mehr lesbar macht und was Text weniger lesbar macht.
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Und was man gewöhnt ist zu lesen, ist ein großer Faktor dabei,
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hat sich mittlerweile herausgestellt. Also ich glaube, dass das einfach mehr
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kultureller Einfluss war, dass er damals die Textur benutzt hat.
Florian Clauß
0:26:01–0:26:06
Die Textur. Und ist das eine gebrochene Schrift? Heißt das, ist das gebrochen?
Tobias Kunisch
0:26:11–0:26:14
Es gibt viele Frakturschriften, was der lateinische, glaube ich,
0:26:14–0:26:15
das Äquivalenz-Zubruch schreibt.
0:26:17–0:26:21
Da gibt es viele verschiedene Unterkategorien. Ich kann mir da auch gar nicht so aus.
0:26:21–0:26:25
Ich will da jetzt gar nichts Falsches erzählen, aber ja,
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das war eine Frakturschrift und das ist eben diese, wie man sich so altdeutsche
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Schrift vorstellt heute oder wenn man in Pubs sieht in London,
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wenn da diese alte Old English Schrift ist, wo diese Breiten,
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die so ganz breit ist, ziemlich fett
0:26:42–0:26:46
und diese Graden, die sich auszeichnen durch diese Geradenstriche.
Florian Clauß
0:26:46–0:26:53
Ja, jetzt ist ja quasi durch den Buchdruck so eine gewisse, ich sag mal, Portionierung.
0:26:54–0:26:59
Also das heißt, der einzelne Buchstabe wird eben zu einer Druckvorlage.
0:27:02–0:27:10
Und das heißt, jetzt kommt diese Kunst der Zusammensetzung von Buchstaben.
0:27:11–0:27:16
Und jeder Buchstabe, man kennt das ja, wenn der jetzt gleich groß wäre,
0:27:16–0:27:22
dann hast du natürlich das Problem, dass dann irgendwie Lücken entstehen.
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Je nachdem, die Buchstaben kann ich ja dann unterschiedlich verwenden auf einer
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Druckvorlage und ich habe dann überall meine Kästchen mit den einzelnen Buchstaben
0:27:34–0:27:37
drin. Ich setze sie zusammen und ähm.
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Jetzt ist natürlich die Frage, wenn die alle gleich breit sind,
0:27:45–0:27:46
dann ist es ja auch nicht mehr so richtig lesbar.
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Da muss man ja auch irgendwie darauf reagieren, auf diese Lesbarkeiten,
0:27:53–0:27:55
auf welchen Buchstaben ich wo nehme.
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Weißt du da zufällig, wie sich das dann so auch in Druck entwickelt hat?
0:28:01–0:28:07
Was die da für unterschiedliche Partionierungen und so weiter?
Tobias Kunisch
0:28:07–0:28:12
Also das geht so ein bisschen zu dem Thema Anatomie von Schriften.
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Also im Prinzip haben die die Buchstaben einfach nicht alle gleich groß gemacht.
0:28:16–0:28:21
Also man muss sich das so vorstellen, dass so eine Schrift damals zu,
0:28:21–0:28:27
also nach Gutenberg ist ja dann viel von der Druckindustrie nach Venedig gezogen.
0:28:28–0:28:35
Also Venedig war dann für eine Weile so die Hochburg für Druck und Schriften,
0:28:35–0:28:36
die entwickelt und designt worden sind.
0:28:37–0:28:42
Wenn man sich das so vorstellt, dass jemand quasi eine Schrift entworfen hat,
0:28:42–0:28:53
designt hat, aufgezeichnet hat, dann haben die quasi Vorlagen gemacht aus Metall,
0:28:53–0:29:02
die quasi die Schriften, die einzelnen Buchstaben einzeln hergestellt Und daraus
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haben die dann mit dieser Vorlage,
0:29:04–0:29:08
aus Metall, aus Blei, ganz viele Duplikate gemacht.
0:29:08–0:29:12
Und die wurden dann zusammengesetzt zu Wörtern. Also man hat dann quasi,
0:29:12–0:29:17
deswegen nennt man es auf Englisch movable type, man konnte die Buchstaben hin
0:29:17–0:29:20
und her bewegen und eben so zusammensetzen, dass die richtigen Wörter und die
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richtigen Sätze ergeben haben.
0:29:23–0:29:30
Und ein I, zum Beispiel, ein kleines I oder ein großes I, ist natürlich viel schmaler als ein M.
0:29:31–0:29:33
Ein großes M kann man sich ja vorstellen, das hat dieser...
0:29:35–0:29:37
Ich muss nicht beschreiben, wie ein M aussieht. Jeder weiß, wie ein M aussieht.
Florian Clauß
0:29:39–0:29:41
Das ist sehr breit. Hoch, runter, hoch, runter.
Tobias Kunisch
0:29:43–0:29:48
Letter of the day. Naja, also das Problem, was du vorhin beschrieben hast,
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ist gar nicht aufgetaucht, weil die die Buchstaben unterschiedlich breit gemacht haben.
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Nur war es eben, also es war schon nicht ganz so einfach, weil so ein Buchstabe
0:29:57–0:30:00
ist ja ein Buchstabe. Also so ein Stück Blei ist ein Stück Blei.
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Man konnte die eben nur einmal herstellen, so wie man sie wollte.
0:30:03–0:30:08
Und dann konnte man die nebeneinander legen. Wenn man nach dem Punkt ein Leerzeichen
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brauchte, dann gab es halt ein Stück Blei, was man dazwischen machen konnte.
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Die Zeilenhöhe ist dadurch bestimmt worden, dass man dann auch so Keile dazwischen
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gemacht hat, zwischen die Zeilen, aus Blei, aus Lead. Deswegen heißt die Zeilenhöhe
0:30:21–0:30:22
auch Leading auf Englisch.
Florian Clauß
0:30:22–0:30:24
Weil?
Tobias Kunisch
0:30:24–0:30:28
Warte mal. Weil man die Bleistücke, weil man die Pieces of Lead dazwischen gemacht hat.
Florian Clauß
0:30:28–0:30:32
Echt? Und das hast du immer noch im CSS drin, oder?
Tobias Kunisch
0:30:32–0:30:32
Ja, genau.
Florian Clauß
0:30:34–0:30:34
Krass, ja.
Tobias Kunisch
0:30:36–0:30:41
Und es gab aber, also weil du auf diese danach spezifisch gefragt hast,
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es gibt ja Schriften, die heißen Monospace-Schriften, was zum Beispiel zum Coden
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benutzt wird, wo dann das I dann tatsächlich genauso breit ist wie das M.
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Und in der Anatomie von so einer digitalen Schrift, die du heute auf dem Computer
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siehst, ist immer noch dasselbe Prinzip am Werk quasi, dass jeder Buchstabe
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eine unsichtbare Box außenrum hat, in der er so lebt.
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Das heißt, es gibt, wenn du dir ein kleines G vorstellst, mit dem Schwung nach
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unten, dafür muss natürlich Platz sein.
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Und da kann nicht nur in dem kleinen G der Platz sein für den Schwung nach unten,
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sondern alle anderen Buchstaben müssen sich ja aufschleien mit dem G.
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Das heißt, alle anderen Buchstaben müssen genauso viel Platz in dieser unsichtbaren
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Box haben, dass das kleine G nach unten gehen kann, ohne dass das G auf der
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Zeile verrutscht nach oben, nach oben lutscht.
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Und deswegen haben alle Schriften ein bisschen unterschiedliche Höhe.
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Also man kann, wenn man eine Schrift in 14 Punkt setzt zum Beispiel,
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sehen manche Schriftarten viel größer aus als andere, weil diese Box anders ausgenutzt wird quasi.
Florian Clauß
0:31:58–0:32:04
Ja, spannend. Also da sind wir quasi auf diese Entität des Einzelnen,
0:32:04–0:32:11
also dieser Box hat die nochmal einen Namen, diese Box, das Buchstaben, wo die sich dann bewegt.
0:32:11–0:32:16
Das ist ja auch dann wieder so diese Verankerung in dem Buchdruck.
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Das heißt, der Druck als eben movable types,
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das sind glaube ich genau diese beiden technischen Bedingungen,
0:32:27–0:32:33
um eben so ein Druckerzeugnis machen.
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Irgendwann war das so verbreitet, dass es so ganze Gewerke gab,
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die dann halt auch da entsprechend gearbeitet haben. Es gibt den Drucker,
0:32:43–0:32:48
es gibt den Papierhersteller, es gibt den, keine Ahnung, der die Bleisätze herstellt.
0:32:49–0:32:55
Und damit hat sich ja eine ganze Gilde oder ein ganzes Gewerke aufgebaut über sehr viele Jahre.
Tobias Kunisch
0:32:55–0:32:58
Ja, absolut. Und das hat sich dann aber über die Zeit weiterentwickelt.
0:33:00–0:33:05
Also ganz lang haben die das Prinzip genutzt von den einzelnen Buchstaben,
0:33:05–0:33:08
die so aneinandergeleitet sind, irgendwann in den...
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Puh, ich will jetzt nichts Falsches erzählen. Am Anfang des 20.
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Jahrhunderts vielleicht ungefähr gab es zwei Firmen, die versucht haben,
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das einfacher zu machen und industrieller zu machen.
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Es gab zum einen eine Firma, die hieß Linotype und eine andere Firma, die hieß Monotype.
Florian Clauß
0:33:32–0:33:35
Kennen wir noch die Namen, Linotype und Monotype?
Tobias Kunisch
0:33:35–0:33:38
Ja, da können wir gleich drauf kommen, warum wir die noch kennen.
0:33:39–0:33:41
Aber was die gemacht haben ist,
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die haben so, Leinetype ist von einem deutschen Einwanderer in Amerika gegründet worden und dieser,
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ich habe seinen Namen vergessen, dieser Erfinder hat eine Maschine erfunden,
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die quasi, das war so ein Riesenapparat aus Metall und Maschinerie und allem möglichen.
0:34:04–0:34:06
Und da war vorne eine Tastatur dran.
0:34:07–0:34:14
Und wenn man da getippt hat, dann ist hinten heißes Blei gegossen worden und
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ist dann quasi in die Zeile gefallen und gab dann a line of type.
0:34:22–0:34:24
Und deswegen hieß die dann Leine-Type.
Florian Clauß
0:34:24–0:34:28
Also das heißt, die Maschine hat quasi die Druckvorlagen instantan hergestellt.
0:34:28–0:34:34
Genau. Und was war der Vorteil?
Tobias Kunisch
0:34:34–0:34:41
Der Vorteil war, und es gibt Fotos von der New York Times damals in New York,
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die hatten so riesen Etagen mit Schriftsetzern, die an Linotype-Maschinen gearbeitet
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haben, die quasi den mit der Schreibmaschine getippten Artikel bekommen haben,
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die ihn dann eingetippt haben.
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Und dann ist die Druckvorlage rausgekommen. Und die Druckvorlage aus der Leinolzeitmaschine
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ging dann in die Druckerei.
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Und wenn die gedruckt worden ist, dann ist das Metall wieder eingeschmolzen
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worden und dann ging es wieder von vorne.
Florian Clauß
0:35:11–0:35:14
Also im Prinzip ist man dann wieder so einen Schritt zurück.
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Also man hatte dann halt dieses ganze Buchdruckverfahren mit den einzelnen Buchstaben und so weiter.
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Aber eigentlich ist es ja wie so eine geschnitzte Seite aus dem alten China,
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wo man halt alles gemacht hat. aber nur halt auf den Industrieprozess angepasst.
Tobias Kunisch
0:35:30–0:35:31
Ja, stimmt. Im Prinzip schon.
Florian Clauß
0:35:32–0:35:33
Ah, das ist ja abgefahren.
Tobias Kunisch
0:35:34–0:35:41
Und dann gab es noch eine Konkurrenzfirma, die so eine ähnliche Maschine hatte, die hieß Monotype.
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Ich glaube, die haben dann ein Wort jeweils gemacht, statt eine Zeile,
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die da reingefallen ist.
Florian Clauß
0:35:50–0:35:56
Man merkt, dass die Druckerzeugnisse damals im 19.
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Und 20. Jahrhundert das Medium waren. Da die Beschleunigung von Kultur- und
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Industrietechniken extrem war, da gibt es diese Auswüchse, wie du beschreibst.
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Das ist total spannend.
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Und die Hochprofessionalisierung da in dem
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Bereich hat mit der Industrie-Industrialisierung dann so ab den 1820er,
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1830er dann so angefangen und ist dann halt aus diesem Klassizismus so ein bisschen rausgewachsen,
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wo dann halt noch eher so, also ich meine auch da ist die ganze Romankultur
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und so weiter, Buchtuch, ist die Romankultur, dieses Romantik und so weiter.
0:36:40–0:36:45
Also das heißt, mit der Industrialisierung, ich meine, dann kannst du natürlich
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Arbeiterbewegung auch da nochmal reinpacken als Thema.
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Also die Drucker waren eine ganz entscheidende Größe in allen Gewerkschaften
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und Arbeiterbewegungen, die auch dann natürlich durch diese Verbreitung von Informationen...
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Können wir machen, ja.
0:37:02–0:37:05
Durch die Verbreitung von Information oder die Informationsverbreitungsmaschinen.
0:37:05–0:37:12
Nee, Informationstechnologie. Ach, IT. Jetzt habe ich es.
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Genau, what is IT? Da sind wir wieder bei IT-Crowd.
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Aber dass die natürlich da eine gewisse Macht haben und da auch die Schnelligkeit,
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das Timing gezählt hat Und dass dann solche Technologien erstmal überhaupt so
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in Frage gekommen sind, weil die konkurrierend auf dem Markt waren.
Tobias Kunisch
0:37:37–0:37:43
Genau. Naja, aber die Entwicklung ging dann ja auch weiter. Also diese Maschinen
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waren unglaublich groß und laut und da war Öl drin und ab und zu hat da heißes Blei rausgespritzt.
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Und da musste man aufpassen, dass man sich nicht verletzt hat. und so.
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Und die war natürlich auch sehr, also wenn man sich da vertippt hat,
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das war auch ein Problem, weil da musste man entweder das Blei wieder raus friemeln
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oder man musste halt die ganze Seite, die man schon geschrieben hatte, wieder...
Florian Clauß
0:38:07–0:38:08
Das ist kein UNDO, ne?
Tobias Kunisch
0:38:08–0:38:10
Genau, und kein Tippex.
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Und später kam dann der Phototype-Setting. Also da gab es dann so eine kurze Phase,
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wo man dann Fotografie benutzt hat,
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um quasi, da hat man dann,
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ich kenne mich mit Photo-Type-Setting nur sehr wenig aus,
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deswegen erzähle ich jetzt wahrscheinlich nur falsche Sachen,
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aber man hat dann eben Fotografie-Prozesse benutzt, um die Buchstaben aneinander
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zu setzen und es dann quasi abzufotografieren und es dann als Grundvorlage zu
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benutzen, was dann eben...
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Viele Techniken ermöglicht hat, die man heute aus dem Grafikdesign kennt,
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wo dann experimentiert worden ist oder wo Sachen mehrfach belichtet worden sind oder so.
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Das war dann so in den 60ern, glaube ich.
Florian Clauß
0:38:58–0:39:02
Ja, ich glaube, das war jetzt genau diese Zeit, der 60er, 70er,
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wo in der Hippie-Bewegung und in diesem ganzen unglaublich viel Kreativität,
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auch im Font-Design, dann passiert das.
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Man erinnert irgendwie auch in der Popkultur, wie dann Schrift auf einmal zu
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so einem stilprägenden und typografischen Element wird, ist mit dieser Technik verbunden.
0:39:25–0:39:30
Und da bist du halt auch nicht mehr auf eine einzelne, also das ist ja fast
0:39:30–0:39:34
dieses einzelne, das kleine Blei, was dann in Deutschland repräsentiert.
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Da bist du wieder frei. Da bist du wieder freier und kannst dann halt wieder
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über verschiedenen Zeilen und so weiter kannst du dann halt auch Buchstaben oder,
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wie nennt man das, diese Striche, die dann halt aus einzelnen Buchstaben dann
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rausführen, kannst du dann halt übergreifen machen.
0:40:00–0:40:03
Das Arabische, das habe ich auch mal gehört, das Arabische ist ja auch sehr
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ausufernd von einen einzelnen Zeichen, dass die halt auch entsprechend länger
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gebraucht haben, um sich dann in diese Buchstabenentitäten einzupassen.
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Das ist halt so natürlich dann
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wieder so ein gewisser Vorgabe aus diesem lateinisch-westlichen Diskurs.
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Das Arabische hatte dann nicht gleich diese Drucktechnologien,
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hat ein bisschen länger gebraucht. Aber genau.
Tobias Kunisch
0:40:31–0:40:35
Ja, also da hat Kolonialismus auch viel mit zu tun,
0:40:35–0:40:42
weil diese ganze Verbreitung der Drucktechnologie ist halt von Europäern in
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andere Regionen der Welt getragen worden.
0:40:48–0:40:53
Und die haben dann quasi gesagt, also weißt du, es gibt ja dieses Ding mit chinesische
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Schreibmaschinen, die wären irgendwie 2000 Tasten groß und so.
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Aber das ist ja dieser Ansatz von, wir haben hier ein Ding, das funktioniert
0:41:01–0:41:06
von uns, das funktioniert für uns, für das lateinische Alphabet und euer Alphabet
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ist doof, weil es funktioniert nicht mit unserer Maschine, was wir für ein anderes
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Alphabet gemacht haben.
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Wobei es irgendwie vielleicht andere Technologien gibt, die vielleicht besser
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geeignet wären, um in der Schrift dann zu schreiben.
Florian Clauß
0:41:17–0:41:23
Wie ist das denn, jetzt gehen wir wieder zurück in diese digitale Welt,
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in die Welt der Computer,
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ersten computer die dann auch einen entsprechend beschränkten bitsatz hatten, wo die 128 bit,
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Also 2 hoch 7 Zeichen dann erst eingestellt werden konnten.
0:41:41–0:41:47
Dann gab es irgendwann das Latin 1, wo 2 hoch 8 Zeichen, also 256 Zeichen,
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dargestellt werden konnten.
0:41:49–0:41:53
Deswegen hat sich ja dann auch die ersten E-Mails, die man so geschrieben hat, es gab keine Umlaut.
0:41:54–0:41:57
Und dann irgendwann kam ja dann irgendwann diese Unicode-Bewegung.
0:41:59–0:42:05
Das heißt, den Zeichensatz, also erstmal natürlich auch hier wieder die technischen
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Bedingungen, die sich erstmal hergestellt haben, mehr Speicher,
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dass ich dann entsprechend mehr Platz habe, um Informationen abzulegen.
0:42:14–0:42:18
Und bei den Schriften, gerade bei den chinesischen und so weiter,
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da war ja so eine, ich glaube, das war so Mitte 90er, wo die dann halt angefangen
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haben, diese chinesischen Zeichen oder die asiatischen Zeichensätze auch zu
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spezifizieren in diesem Unicode-Zeichensatz.
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Ich frage jetzt nochmal, das ist genau das, was du gerade gesagt hast mit,
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wir haben hier eine Schreibmaschine und passt euch mal an.
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Das ist ja auch da in diesem Unicode-Entstehungsgeschichte ist ja auch so ein
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bisschen so. Wir haben jetzt eine Schreibmaschine, passt euch mal an.
0:42:51–0:42:53
Oder auch mit der Tastatur.
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Wie werden dann so asiatische Schriften oder Zeichen dann dargestellt und wie
0:43:00–0:43:02
sind die von der Haptik dann halt auch überhaupt bedienbar?
Tobias Kunisch
0:43:04–0:43:09
Also ich glaube es ist es wert ein bisschen mehr über das Unicode- Consortium
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zu sprechen, weil das sitzt da quasi so in der Mitte davon.
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Es gibt dieses Consortium, das heißt eben Unicode, das ist ein Industriekonsortium,
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das hat irgendwie mehrere Mitglieder aus der Industrie und freiwillige Helfer.
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Und was die machen ist, die,
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haben eine große Tabelle von allen Schriftzeichen aus allen Schriftarten der Welt.
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Das heißt, es ist eine Riesentabelle, da sind alle Schriftarten vertreten.
0:43:42–0:43:47
Fängt mit dem Lateinischen an, was von den Amerikanern gestartet worden ist,
0:43:47–0:43:51
aber hat dann eben auch, ein großer Teil davon ist Chinesisch.
0:43:51–0:43:54
Das Chinesische hat irgendwie 65.000 Schriftzeichen, glaube ich.
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Das heißt, es ist ein großer Teil.
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Mittlerweile ist Emoji auch sunn, das ist der aktivste Teil,
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weil Emoji werden immer neu hinzugefügt jedes Jahr.
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Wir sind gerade bei Emoji 15, glaube ich. 15.1 sind wir gerade dabei abzudaten.
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Auf jeden Fall gibt es diese Tabelle und jedes Zeichen, was in der Tabelle sunn
0:44:20–0:44:25
ist, was es in irgendeiner Schriftart gibt, sind nicht alle Schriftarten.
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Manche Schriften haben sie nicht drin. Es werden jedes Jahr Schriften hinzugefügt.
0:44:32–0:44:36
Aber das Ziel ist es quasi, alle lebendigen Schriften abzubilden.
0:44:38–0:44:41
Und jedes Zeichen hat auf jeden Fall einen Unicode-Punkt.
0:44:44–0:44:47
Leute, die sich mit Computern beschäftigen, haben das bestimmt schon mal gesehen.
0:44:48–0:44:50
Das ist so U+, und dann eine Zeichenfolge.
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Das heißt, wenn ich einen Computer benutze oder ein Telefon und eine Tastatur
0:44:57–0:45:01
benutze, dann habe ich meine Tastatur auf eine bestimmte Sprache eingestellt.
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Die Tastatur weiß dann, dass sie mir bestimmte Schriftzeichen zeigt und wenn
0:45:07–0:45:15
ich die antippe, dann sendet die Tastatur nur diesen Unicode-Punkt an den Computer.
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Und der Computer weiß dann, ich muss dieses Zeichen abbilden.
0:45:21–0:45:27
Und der Computer oder das Gerät, an dem du arbeitest, guckt dann,
0:45:27–0:45:33
was habe ich für eine Schrift, die dieses Zeichen hat und malt dann quasi das
0:45:33–0:45:36
Zeichen von der Schrift auf deinem Bildschirm.
Florian Clauß
0:45:36–0:45:41
Und hat das dann in dieser Zeichen-Tabelle eingespeichert oder das wird dann
0:45:41–0:45:45
je nach Gerät, Endgerät oder sowas, wird das dann umgesetzt?
Tobias Kunisch
0:45:46–0:45:50
Und jetzt sind wir wieder am Anfang von unserer Geschichte. Weil,
0:45:50–0:45:54
als wir vorher über Webfonds geredet haben und darüber gesprochen haben,
0:45:54–0:45:58
dass man nur die Schriften benutzen konnte, die die Leute auf ihrer Maschine
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hatten für eine Webseite, weil die Schrift sonst nicht dargestellt werden konnte,
0:46:02–0:46:04
das ist genau das, was da passiert.
0:46:04–0:46:10
Wenn ich auf meiner Webseite einen Text habe, dann ist es quasi auch für die
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Maschine auch nur eine Anleihung von Unicode-Punkten.
0:46:15–0:46:18
Und der Computer, an dem du sitzt, sagt erstmal,
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wenn keine Schriftart angegeben ist, dann sagt der Computer,
0:46:21–0:46:24
meine Standardeinstellungsschrift ist die und die,
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San Francisco auf einem Macintosh heutzutage,
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Roboto auf einem Android-Telefon und guckt danach dieser Unicode-Punkt von San
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Francisco, wenn ich an meinem Macbook sitze, sieht so aus und dann male ich das.
0:46:43–0:46:49
Wenn und damals, als es mit den Webfonds angefangen hat, bevor wir diese Webfonds hatten,
0:46:50–0:46:56
gab es einen Set Schriften, die Microsoft entwickelt hatte, die sind die Websafe-Fonts.
0:46:58–0:47:03
Die waren auf allen Windows-Maschinen und auf allen Macintoshs vorinstalliert.
0:47:04–0:47:07
Und Linux hatte auch einen Anteil davon oder äquivalente Schriften.
Florian Clauß
0:47:07–0:47:08
Websafe?
Tobias Kunisch
0:47:08–0:47:14
Ja, weil die waren quasi safe to use on a website. Und die Namen haben viele
0:47:14–0:47:15
Leute bestimmt schon mal gehört.
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Arial, Georgia, Vardana, Comic Sans und noch ein paar andere,
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Tahoma. Und man konnte eben für sein Webdesign nur diese Schriften angeben,
0:47:28–0:47:35
weil wenn man eine andere Schrift eingegeben hat, dann kannten die Computer
0:47:35–0:47:39
die nicht und haben dann halt gesagt, ich zeige es trotzdem auf Arial oder Times New Roman.
0:47:41–0:47:44
Haben eben der Website die Möglichkeit gegeben,
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von dem Server eine andere Schrift zu holen, die einen Match,
0:47:49–0:47:53
also den Äquivalent für diesen Unicode-Punkt hatte, wo der Designer dann sagen
0:47:53–0:47:56
konnte, ich will aber die Schrift und dann sah der Buchstabe anders aus.
Florian Clauß
0:47:56–0:48:01
Ja, ich bin eingestiegen mit Cyberstudio. Kennst du noch das Programm?
0:48:01–0:48:03
Nee. So wär's wie Dreamweaver, aber für Macintosh.
0:48:04–0:48:07
Cyberstudio wurde dann auch irgendwann von Adobe übernommen übernommen und dann,
0:48:07–0:48:12
also das waren so quasi so diese Generatoren, mit denen du Webseiten basteln konntest.
0:48:12–0:48:20
Und die hatten auch eine Implementierung für Fonts. Und das war relativ früh,
0:48:20–0:48:22
aber das war dann immer so peripher.
0:48:22–0:48:28
Das war dann immer nur die Geräte, die, wenn du das Gerät genommen hast,
0:48:28–0:48:31
dann wurde es dargestellt, dann konntest du es sehen.
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Meistens dann halt Max dann so
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verstanden wurde, aber für die ganzen Windows-Maschinen war das nicht so.
0:48:38–0:48:41
Das waren noch die Zeiten der periferen Designs.
0:48:43–0:48:47
Dann hat man irgendwann Table Data und Table Tabellen genommen,
0:48:47–0:48:51
um irgendwelche Sachen darzustellen, die dann halt so außergewöhnlich waren.
0:48:51–0:48:54
Oder man hat auch ganz viel mit Bildern gearbeitet.
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Das war ja auch üblich.
Tobias Kunisch
0:48:58–0:48:59
Oh, Image Maps.
Florian Clauß
0:48:59–0:49:05
Image Maps. Und hier kommen wir nochmal so ein bisschen, Bevor die Webfons dann
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populär wurden, gab es das Desktop-Publishing.
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Das war ja auch die große Revolution bzw.
0:49:14–0:49:16
Auch der Killer von diesem traditionellen Buchdruckverfahren.
0:49:19–0:49:26
Und das hat sich so ein bisschen abgebildet in dem Bereich von Litografie usw.
0:49:27–0:49:32
Das ist dann halt durch Fotografie dann quasi so Vorlagen für Druckvorlagen erstellt worden.
0:49:33–0:49:38
Und Desktop Publishing war dann eben die Möglichkeit und dann kommt,
0:49:38–0:49:43
ich weiß nicht, ich habe es auch nur gelesen, aber dann gab es halt dieses Post Script.
0:49:46–0:49:52
Und es gibt dann nochmal so eine andere Dimension, die den ganzen Bereich revolutioniert
0:49:52–0:49:53
hat, nämlich die Skalierbarkeit.
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Und dafür hat der Adobe ein Verfahren entwickelt.
0:50:01–0:50:06
Du jetzt, wenn du so eine Bleivorlage dir anguckst, die ist natürlich nur so
0:50:06–0:50:08
groß, wie halt das Bleistück ist.
0:50:09–0:50:13
Also die ist ja nicht skalierbar. Während, wenn du jetzt in diesem digitalen Bereich,
0:50:13–0:50:18
dann, also ich meine klar, dann hast du eins zu eins den Druck und du druckst
0:50:18–0:50:21
es, aber wenn du jetzt quasi eine Zeitung druckst und das gleiche auch auf ein
0:50:21–0:50:25
Plakat drucken musst, dann musst du halt entsprechend eine größere Vorlage verwenden.
0:50:25–0:50:28
Und mit PostScript wurde ja dann, oder mit den ganzen Verfahren,
0:50:28–0:50:30
wurde ja dann die Vektorschriften eingeführt.
0:50:31–0:50:38
Also, dass du nicht mehr auf so einer direkten, auf so einer direkten eins-zu-eins-Litografie-Ebene
0:50:38–0:50:43
bist, sondern dass du quasi den Buchstaben über Kurven beschreibst.
0:50:45–0:50:48
Also eine mathematische Vorlage von deinen Buchstaben hast.
0:50:49–0:50:54
Und das ist ja so ein Verfahren, was sich dann mit dem Desktop Publishing so quasi verbreitet hat.
Tobias Kunisch
0:50:55–0:51:02
Ja, also viele Leute heutzutage wissen gar gar nicht, dass PostScript das war,
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was Adobe groß gemacht hat.
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Also Adobe ist deswegen so eine große Firma, weil die damals PostScript so einen Durchbruch hatten.
0:51:12–0:51:18
Und es gab ja damals, also damals als Desktop Publishing mit Schriftsätzen,
0:51:18–0:51:23
mit Computern angefangen hat, gab es da unterschiedliche Standards von Computern,
0:51:23–0:51:25
von Schriftarten und wie die Zucker, die interpretiert haben.
0:51:27–0:51:31
Man konnte nicht, also nicht wie heute, heute kann man so ziemlich jeden Zucker
0:51:31–0:51:35
an jeden Computer anschließen und von einem Computer eine Textdatei zu einem
0:51:35–0:51:37
anderen Computer schicken und da dann ausdrucken.
0:51:37–0:51:41
Das war damals nicht der Fall. Da gab es Zucker, die mit bestimmten Computern
0:51:41–0:51:43
funktioniert haben, mit bestimmten gesamten Funktionen.
0:51:45–0:51:49
Und Adobe hat sich da mit PostScript durchgesetzt und mit den Stiftformaten,
0:51:49–0:51:51
die PostScript benutzt hat.
0:51:51–0:51:58
Das war eine Riesensache damals. Das war so ein bisschen so ein Krieg der Formate
0:51:58–0:52:02
zwischen Microsoft und Adobe und Apple damals.
0:52:03–0:52:08
Das hat dann auch mehrere Jahre gedauert, bis die sich da so zusammengerauft
0:52:08–0:52:11
haben und sich da dann so Frieden geschlossen haben und sich alle auf PostScript geeinigt.
0:52:14–0:52:17
Und dasselbe, oder so ein bisschen ähnlich, findet ja auch an,
0:52:17–0:52:21
also man druckt ja die meisten Schriften, die man am Computer macht,
0:52:21–0:52:26
heutzutage nicht mehr. Man schaut die sich entweder am Computer an oder am Telefon.
0:52:28–0:52:34
Und das heißt, die Buchstaben, die die Schriften machen, werden nicht mehr einmal
0:52:34–0:52:37
gedruckt und abgebildet oder auf einen physischen Gegenstand gemacht,
0:52:37–0:52:41
sondern die werden auf auf Bildschirme gemalt.
0:52:42–0:52:44
Und die Bildschirme haben unterschiedliche Pixellichten.
0:52:46–0:52:51
Also die Pixel machen ja die einzelnen farbigen Punkte, die das Bild auf dem Bildschirm machen.
0:52:51–0:52:58
Es ist ja nur, es ist ja nur in letzter Zeit, dass unsere Bildschirme so gut
0:52:58–0:53:01
geworden sind, dass wir so...
0:53:03–0:53:07
Das war ja für die längste Zeit, wenn man sich überlegt, ich habe damals,
0:53:07–0:53:10
als ich klein war, an einem C64 viel Zeit verbracht.
0:53:11–0:53:16
Oder an einem Atari, man kennt ja diese 8-Bit-Schriften, die einfach nur so ein paar Pixeln waren.
0:53:18–0:53:23
Das war damals ein Problem, wie man die Buchstaben dann skaliert auf unterschiedliche Größen.
Florian Clauß
0:53:23–0:53:24
Genau, ja.
Tobias Kunisch
0:53:25–0:53:28
Weil man kann ja nicht einfach, man kann die Pixeln nicht einfach größer machen.
0:53:28–0:53:32
Man hat dann ja mehr Pixeln und dann kann man ein kleines A zum Beispiel anders
0:53:32–0:53:38
malen, mit mehreren Punkten, als das der Fall ist, wenn man es ganz klein sieht.
0:53:38–0:53:43
Das heißt, man konnte die nicht einfach hochskalieren, wie mit den Vektoren,
0:53:43–0:53:46
die du gerade für einen Suck beschrieben hast, sondern man musste dann die Schrift
0:53:46–0:53:48
für unterschiedliche Größen designen.
Florian Clauß
0:53:49–0:53:55
Ja, in so Matrixen übertragen. Das war dann, genau, das war wirklich so,
0:53:55–0:53:58
wie skalier ich eine Schrift? Ich kann das ja nicht irgendwie wie so einen Kreis
0:53:58–0:54:01
hochziehen, sondern ich muss die ja irgendwie dann übersetzen.
Tobias Kunisch
0:54:01–0:54:07
Genau, aber weil es viel zu viel Arbeit gewesen wäre,
0:54:07–0:54:11
ein extra Design für jede einzelne Schiffsgröße zu machen,
0:54:11–0:54:15
Es gab verschiedene Arten,
0:54:15–0:54:19
wie verschiedene Operationssysteme die Buchstaben hoch- und runterskaliert haben
0:54:19–0:54:27
und auf das Pixel-Raster, was die Bildschirme hatten, übersetzt haben.
0:54:27–0:54:30
Das heißt, wenn man sich schon länger mit Computern beschäftigt,
0:54:30–0:54:36
dann kennt man das, wenn man eine Schrift hatte, die einen Screenshot gemacht
0:54:36–0:54:39
hat und die so groß gesumt hat, Deswegen gab es ja schwarze Pixel und graue
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Pixel und ganz leicht graue Pixel.
Florian Clauß
0:54:42–0:54:43
Das war dieses Alizing.
Tobias Kunisch
0:54:43–0:54:51
Genau, Anti-Alizing. Anti-Alizing, genau. Und es hat ganz lang gebraucht bis
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kürzlich, dass man Schriften einfach so größer und kleiner machen konnte.
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Die Schriften werden immer noch oft in verschiedenen Größen designt und hergestellt.
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Und jetzt kommen wir zum letzten Evolutionspunkt unserer Reise durch die Geschichtstechnologien.
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Bis 2016. Also ich sollte so anfangen. Das Schriftformat, das man,
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das heutzutage benutzt wird, heißt OpenType.
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Also quasi alles, was wir gerade eben besprochen haben und die ganzen Technologien
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und PostScript und all das, die ganzen Schriftformate, sind am Schluss in einem
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Format zusammengeflossen.
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Das heißt OpenType, auf das haben sich alle großen Firmen und Konsortien geeinigt
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und 2016 gab es eine Erweiterung zum OpenType Standard, der heißt VariableType.
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Und wir bei Google Fonts sind große Fans von Variable Fonts und ich bin auch der Meinung, dass es,
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nach Buchdruck, Leinotype-Maschinen, Fotosatz und digitalem Text der nächste Evolutionspunkt ist.
Florian Clauß
0:56:13–0:56:14
Echt? So fett?
Tobias Kunisch
0:56:17–0:56:21
Weil, was an diesem neuen Standard neu ist, oder anders ist,
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ist, dass in OpenType, bevor es diese Erweiterung gab,
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hat man quasi immer noch für jede stilistische Variation von der Schrift,
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also für kursiv oder italic oder fett oder dünn oder weit oder eng oder die
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unterschiedlichen Größen, hat man eine eigene Datei benötigt.
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Das heißt, wenn du dir so eine Schrift runterlädst und auf deinem Macintosh
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in ein Fontbuch schiebst, ist ja ein Ordner mit Dateien für all diese Variationen.
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Und wenn du in Word oder in Google Docs irgendwas markierst und dann fett machst,
0:57:07–0:57:12
dann wechselt die Schrift quasi zu einer anderen Schriftdatei,
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damit die dargestellt wird.
0:57:14–0:57:20
Und es gibt eben nur die Variation, für die es eine Datei gibt.
0:57:21–0:57:27
Was Variable Fontets machen, die nehmen all diese Eckpunkte von dem Design von
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der Schrift und machen die in eine Datei rein und erlauben es dem Computer zu interpolieren.
0:57:33–0:57:40
Das heißt, wenn ich in einer statischen Schrift, wie sie immer benutzt worden
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ist, habe ich normalerweise mein Regular, also eine 400 Weight.
0:57:51–0:57:54
Ich sage die Sachen immer auf Englisch, deswegen tue ich mir das schwer,
0:57:54–0:57:54
die auf Deutsch zu sagen.
Florian Clauß
0:57:54–0:57:55
Ne, passt schon.
Tobias Kunisch
0:57:56–0:58:00
Und es gibt 200, das ist ganz dünn. Es gibt 600, das ist ziemlich fett.
0:58:00–0:58:02
Es ist 800, das ist extra fett.
0:58:03–0:58:07
Und das ist das, was man benutzen kann. Wenn ich eine Variableschrift habe,
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die das unterstützt, dann kann ich quasi zwischen 200 und 800 jeden anderen Wert wählen, also 235,
0:58:19–0:58:22
wenn ich das den besten Wert finde.
0:58:23–0:58:28
Und dann weiß der Computer, wie er das darstellen muss, weil das ist quasi ein
0:58:28–0:58:32
Spektrum. Er hat die Endpunkte und weiß, was er dazwischen machen muss,
0:58:32–0:58:35
um zwischen von einem Endpunkt zum anderen Endpunkt zu kommen.
0:58:36–0:58:39
Das hört sich jetzt erst mal nicht so aufregend an, weil alle denken...
0:58:40–0:58:44
Ich brauche nicht noch irgendwie ein Gewicht dazwischen oder halt ein Halbfett
0:58:44–0:58:44
oder ein Halb-Dreiviertelfett.
0:58:49–0:58:57
Aber was das Spannende daran ist, ist, dass man diese ganzen stilistischen Punkte quasi verbinden kann.
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So ein Schriftdesign wird quasi ein mehrdimensionaler Design-Space,
0:59:02–0:59:07
wo es quasi in eine Richtung dünn zu fett geht, auf der anderen Richtung weit
0:59:07–0:59:11
zu eng, In der anderen Richtung irgendein anderes Merkmal.
Florian Clauß
0:59:12–0:59:17
Also du hast im Prinzip so diese Skalierbarkeit von Vektorschriften,
0:59:17–0:59:22
was dann erstmal nur die Größe betrifft, eigentlich auch zwischen den Stilen.
Tobias Kunisch
0:59:22–0:59:28
Genau, ja. Das ist eine gute Art, darüber zu sprechen.
0:59:29–0:59:35
Und was dieser neue Standard auch erlaubt, ist, dass man quasi jede andere Charakteristika
0:59:35–0:59:37
für so eine Schrift einbauen kann.
0:59:37–0:59:42
Zum Beispiel gibt es mittlerweile Schriften, die haben eine variable Achse,
0:59:42–0:59:47
die nennt man Achsen, zwischen Serifen und ohne Serifen.
0:59:47–0:59:54
Das heißt, ich kann quasi entweder zum einen Ende vom Spektrum gehen,
0:59:54–0:59:59
dann wachsen die Buchstaben Serifen oder ich gehe zum anderen Ende und dann
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verschwinden die Serifen, es wird eine serifenlose Schrift.
Florian Clauß
1:00:02–1:00:07
Krass, aber was bedeutet das denn für den Schriftdesigner? Wie mit welchen Tools
1:00:07–1:00:08
kann der das dann überhaupt designen?
Tobias Kunisch
1:00:10–1:00:16
Naja, also das Spannende ist ja, dass Schriften sind ja mittlerweile Software.
1:00:22–1:00:24
Also Schriften sind Vektoren und viel Python.
Florian Clauß
1:00:24–1:00:30
Schlangenöl. Nein, Python.
Tobias Kunisch
1:00:30–1:00:34
Ja, also Python ist, ich sollte mal erklären, ist eine Programmiersprache,
1:00:34–1:00:35
die im Web ziemlich verbreitet ist.
1:00:38–1:00:42
Mittlerweile gibt es Leute, die auf Rust umstellen, weil das ist eine neue Programmiersprache,
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die viel effizienter und sicherer ist.
1:00:45–1:00:50
Aber mein Punkt ist, dass es ist Programmierung quasi. Es sind Vektoren,
1:00:50–1:00:51
die werden in einem Fall programmiert.
1:00:55–1:01:01
Und die ganzen Schriftdesign-Applikationen, die die Schriftdesigner benutzen,
1:01:01–1:01:04
die fangen langsam an, das zu unterstützen.
1:01:07–1:01:16
Und das heißt auch, dass man eben diese Schriften wie Software während der Runtime
1:01:16–1:01:20
von einem Programm oder von einem Skript manipulieren kann.
1:01:20–1:01:25
Das heißt, vorher konnte man nur sagen, ich will jetzt von normal zu fett gehen. kann man sagen.
1:01:28–1:01:33
Mach mir eine Animation oder mach mir eine Transition von dem Wert zu dem Wert,
1:01:33–1:01:37
wenn, keine Ahnung, On Hover über CSS und JavaScript oder so.
1:01:40–1:01:49
Und man kann eben vieles machen, wofür man sonst nur cooles CSS benutzt hätte
1:01:49–1:01:54
oder was in einem Textbuch gar nicht gegangen wäre, kann man eben so grammatisch machen.
Florian Clauß
1:01:54–1:02:00
Ja, interessant. Ist das jetzt schon so ein Standard, der dann verwendet werden kann?
Tobias Kunisch
1:02:01–1:02:08
Ja, der kann verwendet werden, wenn du eine variable Schrift benutzt in deinem Webdesign.
1:02:11–1:02:14
Es gibt CSS-Rules dafür, um die zu manipulieren.
1:02:16–1:02:19
Die werden jetzt auch langsam in die ganzen Tools eingebaut.
1:02:19–1:02:28
Figma hat letzten Sommer, glaube ich war es, Wearable Fonts Report in Figma eingeführt.
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Adobe unterstützt es sehr.
1:02:32–1:02:37
Adobe hat gerade einen Blogpost gehabt. The future of fonts is wearable.
1:02:37–1:02:39
Das heißt, es geht jetzt gerade richtig los.
1:02:41–1:02:44
Und wir sehen gerade jetzt, ich will nicht so viel für Google Fonts Werbung
1:02:44–1:02:49
machen, aber wir haben bei Google Fonts gerade ein paar coole Schriften,
1:02:49–1:02:52
die eben neue Achsen einführen, die es vorher nicht gab in der Typografie.
1:02:53–1:03:02
Zum Beispiel haben wir gerade kürzlich eine Kollaboration gehabt mit einer Künstlerin aus New York,
1:03:02–1:03:09
Chantel Martin heißt sie, die ist bekannt für ihre Illustrationen,
1:03:09–1:03:15
die so viele schwarze Marker, Line Drawings haben, aber den eben auch mit ihrer eigenen Handschrift.
1:03:16–1:03:20
Und wir haben mit Chantel und AeroType, einer Foundry,
1:03:20–1:03:26
zusammengearbeitet, um ihre Schrift in einen Font umzumalen,
1:03:26–1:03:32
einen Variable Font, der neue, expressive Achsen hat.
1:03:32–1:03:36
Einer von, ich glaube, das ist vorher noch nicht benutzt worden, heißt Bounce.
1:03:37–1:03:44
Das heißt, die nimmt die Buchstaben, die quasi der Handschrift von Chantel nachempfunden
1:03:44–1:03:48
sind, und ändert die Grundlinie, auf der die sitzen. Wenn du mit der Handschreibschreibst,
1:03:48–1:03:51
ist es ja nicht immer genau auf derselben Linie.
1:03:52–1:03:56
Und führt da Variation ein. Das heißt, du kannst sagen, ich will dir entweder
1:03:56–1:04:00
ganz normal wie eine ganz normale Schrift auf einer Grundlinie oder ich will
1:04:00–1:04:02
viel Bounce haben und erst dann
1:04:02–1:04:05
ein O sitzt ein bisschen höher oder ein bisschen niesiger als das Amso O.
1:04:06–1:04:12
Eine andere Aktie heißt Variation, wo dann ein O ein kleines bisschen anders
1:04:12–1:04:17
aussieht als das AMSOO zum Beispiel, weil wenn du zwei O's nebeneinander schreibst,
1:04:17–1:04:18
dann sehen die auch nicht genau gleich aus.
Florian Clauß
1:04:20–1:04:23
Ja, das war genau auch immer so die Herausforderung,
1:04:23–1:04:28
die man irgendwie so um authentische Schrift dann quasi irgendwie,
1:04:28–1:04:34
was heißt authentische Schrift, aber so eine Simulation von eben so einer lebendigen
1:04:34–1:04:37
Schrift dann darzustellen, wie kann man das dann halt irgendwie lösen?
1:04:40–1:04:44
Und was mich da jetzt auch so, also was ich jetzt interessant finde in dem Kontext,
1:04:44–1:04:50
ohne das jetzt irgendwie so weiter irgendwie so belegen zu können,
1:04:50–1:04:56
aber ist auch die Frage von, wie sich Schrift allgemein verändert,
1:04:56–1:05:00
weil ich merke an mir selber, ich lese weniger, das heißt, Lesen ist jetzt nicht
1:05:00–1:05:05
so was Medium, also Schrift, die Lesbarkeit von Schrift ist für mich nicht mehr so entscheidend.
1:05:06–1:05:12
Und wenn du jetzt so in diese Richtung von dem neuen Apple-Produkt gehst,
1:05:12–1:05:18
also ich glaube, die Anforderungen an Schriftdarstellung,
1:05:18–1:05:24
die werden ja auch, werden ja jetzt mit den technischen Medien,
1:05:24–1:05:30
die sich so jetzt am Horizont abzeichnen, gehen ja genau in die Richtung,
1:05:30–1:05:35
dass ich eine eine gewisse Variation habe, eine gewisse organische Dynamik,
1:05:35–1:05:36
die ich da jetzt so drin habe.
1:05:37–1:05:42
Dass ich die dann halt auch irgendwo nutzen, abbilden kann. Das kann ich mir
1:05:42–1:05:44
gut vorstellen, das passt jetzt gerade genau in die Zeit.
1:05:45–1:05:51
Also es ist genau dieser Schritt von Schriftentwicklung, die die Technologie
1:05:51–1:05:57
gerade braucht, um bestimmte Sachen wieder so in irgendeiner Form typografisch darstellen zu können.
Tobias Kunisch
1:05:59–1:06:05
Naja, oder es geht um deinen eigenen Selbstausdruck, also zum Beispiel mit diesen neuen Schriften.
1:06:05–1:06:09
Könnte man auch sehen, wie ich jetzt auf meinem Telefon oder in meinem Browser...
1:06:11–1:06:17
Die Schrift, die ich lese, dünner mache oder fetter mache oder enger mache oder
1:06:17–1:06:23
weiter mache, damit ich die besser lesen kann oder die mehr dementspricht,
1:06:23–1:06:25
wie ich mein Telefon angucken will.
1:06:25–1:06:31
Oder es gibt Leute, die haben bestimmte Anforderungen, besser lesen zu können.
1:06:31–1:06:35
Es gibt zum Beispiel Leser, die dyslexisch sind.
Florian Clauß
1:06:36–1:06:37
Die was?
Tobias Kunisch
1:06:38–1:06:43
Dyslexia, also halt eine Lesestörung. Okay. Dyslexie heißt das auf Deutsch.
1:06:44–1:06:48
Das ist eine Kondition, wo dein Hirn Probleme hat, die Buchstaben in die richtige
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Reihenfolge zu setzen und in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
1:06:51–1:06:53
Man spricht davon Crowding, wenn die so durcheinanderpulzeln.
1:06:55–1:07:00
Und es gibt Studien, die zeigen, dass manche Leser ...
1:07:02–1:07:06
Diesen Effekt erleben, dass sie davon profitieren, wenn die Buchstaben enger
1:07:06–1:07:07
werden oder weiter werden.
Florian Clauß
1:07:07–1:07:11
Und du könntest jetzt quasi mit so einer Vision Pro, je nachdem,
1:07:11–1:07:15
wo du den Eye-Track machst, dann könntest du auch im Prinzip dynamisch nach
1:07:15–1:07:19
deinem wirklich akuten Durchlesen könntest du die Schrift verändern.
Tobias Kunisch
1:07:21–1:07:25
Ja, also das ist schon ein bisschen weiter gesprungen, wenn dann die Maschine
1:07:25–1:07:28
erkennt, wie deine Anforderungen sind.
Florian Clauß
1:07:28–1:07:31
In der Technologie jetzt quasi mit drin liegen, dass du, okay,
1:07:31–1:07:33
die sieht halt irgendwie so
1:07:33–1:07:38
Vision Pro, sieht halt, wie meine Augen laufen und dann kann sie eh dann die
1:07:38–1:07:41
Schrift darauf anpassen und je nachdem,
1:07:41–1:07:47
was ich dann halt quasi für ein Handicap hab oder was ich denn für eine Bevorzugung
1:07:47–1:07:50
habe, könnte sie dann auch die Schrift anpassen.
Tobias Kunisch
1:07:51–1:07:56
Ja, also solche neuen Technologien sind da interessant.
1:07:58–1:08:03
Es gibt jetzt, also wir haben mit einer ehemaligen Lehrerin,
1:08:03–1:08:09
die da sehr viel Recherche gemacht hat und anderen Kollaboratoren eine Variable
1:08:09–1:08:13
Schrift entwickelt, die das eben machen kann, wo man einstellen kann,
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ich will, dass meine Buchstaben so weit sind.
1:08:19–1:08:24
Und dann das Hyper-Expansion, dass mir das hilft, wenn ich Dyslexie habe,
1:08:24–1:08:25
dass ich besser lesen kann.
Florian Clauß
1:08:25–1:08:33
Ja, also es fördert quasi die individuellen Gegebenheiten oder Anforderungen, ne?
Tobias Kunisch
1:08:33–1:08:34
Ja, also beides.
1:08:37–1:08:41
Entweder er erweitert die Möglichkeiten, die ein Designer hat, um expressiv zu sein.
1:08:42–1:08:45
Oder es ermöglicht mir, als Konsument von Text,
1:08:45–1:08:53
die Einstellung so zu machen, dass es entweder mehr meinem Selbstausdruck entspricht
1:08:53–1:08:57
oder dass ich selber besser lesen kann.
Florian Clauß
1:08:57–1:09:04
Okay, also wir sind jetzt gerade über die Schleife von damals im alten Rom,
1:09:04–1:09:11
war das so und so, Hinzu jetzt ist jetzt so die Perspektive von Schriftentwicklung,
1:09:11–1:09:13
was als nächstes ansteht.
1:09:13–1:09:16
Und wir sind auch mitten im, hier geht es total ab, ne?
Tobias Kunisch
1:09:16–1:09:18
Ja, da hinten ist die Party.
Florian Clauß
1:09:19–1:09:25
Die Parks und die Partys in Berlin, ja. Und ich wollte nochmal so einen kurzen
1:09:25–1:09:26
Zwischenschritt einlegen.
1:09:29–1:09:33
Erstmal finde ich, also was mir jetzt immer so in der Vorbereitung dann immer
1:09:33–1:09:36
so aufgefallen ist, diese Skalierbarkeit von Schriften.
1:09:36–1:09:41
Also in dem Moment, wenn sich so Bedingungen ändern, wer ist auf die Idee gekommen,
1:09:41–1:09:45
das so zu machen? Du hast auf einmal so, es ist ja ein unglaublicher Evolutionsschritt,
1:09:45–1:09:49
dann erst mal so, im Nachhinein wirkt das dann immer nicht so.
1:09:50–1:09:53
Aber irgendwo muss ja irgendwie jemand auf die Idee gekommen sein,
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man könnte das jetzt auch so und so machen.
1:09:56–1:10:01
In dem Rahmen, also da bedingt sich wieder so die Technologie mit den Desktop
1:10:01–1:10:06
Publishing und dann Und dann ist es ja interessant, dass dann auf einmal ein
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Standard daraus wird, der dann auch wieder neue Schritte dann halt auch fördert.
1:10:12–1:10:15
Und das finde ich halt so, diese Skalierung von Schrift, das finde ich halt
1:10:15–1:10:19
schon extrem ein Extrem-Evolution-Schritt, sag ich mal.
1:10:20–1:10:25
In dem Moment, wo es überhaupt Sinn gemacht hat, Wempf-Fonts einzuführen,
1:10:25–1:10:28
waren überhaupt die technischen Darstellungsmöglichkeiten so weit,
1:10:28–1:10:31
dass ich die halt auch entsprechend darstellen kann.
1:10:31–1:10:36
Also es gab es halt irgendwie so die E-Reader sind dann ja so entwickelt worden, das heißt
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digitale Tinte, die dann halt auch alle mögliche Formen von Fonts auf irgendwie
1:10:42–1:10:45
auf so einem natürlichen Format darstellen kann,
1:10:45–1:10:51
wie auch, dass die Bildschirme in so einer Auflösung überhaupt verfügbar waren,
1:10:51–1:10:52
können wir da weitergehen?
Tobias Kunisch
1:10:52–1:10:53
Ne, da geht es nicht.
Florian Clauß
1:10:54–1:10:56
Die Bildschirme so verfügbar waren, dass,
1:10:59–1:11:05
gar nicht mehr dieses herkömmliche Raster von Monitoren da drin erkennbar ist,
1:11:05–1:11:10
sondern da gab es halt irgendwie so die Entwicklung von diese Dichte dann halt
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quasi von Pixeln erhöht habe im Monitor,
1:11:17–1:11:23
dass die Schriften überhaupt auf dem Monitor so ordentlich dargestellt werden können
1:11:24–1:11:28
und dass es überhaupt gar keine Motivation mehr gibt, irgendwas auszudrucken,
1:11:28–1:11:31
Weil das ist ja auch mit dem Aufkommen von Mobiltelefonen.
1:11:32–1:11:36
Also es gibt ja überhaupt nicht mehr, warum muss ich jetzt noch ein Druckerzeugnis
1:11:36–1:11:41
mit mir rumtragen, wenn ich eh mein Telefon, was alles darstellen kann,
1:11:41–1:11:42
in der Hosentasche habe.
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Das waren ja so alles so Bedingungen technologisch, kulturell,
1:11:46–1:11:51
die dann erstmal dazu geführt haben, dass ich jetzt nicht mehr irgendwie diesen
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Output auf irgendein Endgerät erzeugen muss,
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um es dann halt irgendwie analog wieder in der Welt zu haben,
1:11:57–1:12:00
sondern es bleibt in diesem digitalen Bereich.
1:12:00–1:12:05
Und dann kommen halt Webfonds, die dann auch entsprechend diese typografische
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Vielfalt mir dann bieten können. In Design, ja.
1:12:12–1:12:15
Und wann ist das Projekt denn von Google direkt losgegangen?
Tobias Kunisch
1:12:16–1:12:23
Naja, das war 2010, als ich bei Google angefangen habe.
1:12:26–1:12:32
In meinem Vorstellungsgespräch gab es eine Frage, die damals ganz üblich in
1:12:32–1:12:34
Google-Vorstellungsgesprächen war. Ich glaube, die wird nicht mehr gemacht.
1:12:35–1:12:37
Ich mache sie auf jeden Fall nicht mehr in meinen Interviews.
1:12:39–1:12:45
Was man für Ideen hat, was man machen könnte, wenn man von Google angestellt
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wird, was der Größe von Google entspricht. Also quasi auch mal Googles Ressourcen hätte.
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Was würde man machen? Und weil ich damals sehr viel Webentwicklung und Webdesign
1:12:59–1:13:02
gemacht habe und sehr viel über HTML5 und den neuen CSS-Standard nachgedacht habe,
1:13:03–1:13:08
Aber meine Antwort eben, es wäre doch total cool, wenn Google,
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wie mit anderen APIs, die Google zur Verfügung stellt,
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API ist eine Computerschnittstelle, die man nutzen kann,
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wenn Google auf seine Datencenter, auf seine Rechencenter,
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Schriften legen könnte, die jeder benutzen kann, damit man eben nicht mehr nur
1:13:24–1:13:30
diese Websafe-Schriften benutzen muss und damit man weiß, da gibt es Schriften,
1:13:30–1:13:34
die kann man benutzen, weil das Ding ist ja,
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dass nicht alle Schriften, zumindest nicht alle Schriften, die es damals gab,
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konnten gut auf einem Bildschirm dargestellt werden.
1:13:43–1:13:46
Da hat man es ja vorher ein bisschen darüber, dass es ein Unterschied ist,
1:13:46–1:13:50
eine Schrift auf Papier zu drucken oder auf dem Bildschirm darzustellen in unterschiedlichen Größen.
1:13:53–1:13:55
Und ich fand das damals eine großartige
1:13:55–1:13:58
Idee und ich hatte dann das Glück eingestellt zu werden bei Google.
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Ein paar Wochen später habe ich darüber nachgedacht und habe dann eine interne
1:14:02–1:14:03
Mailing-Liste gefunden.
1:14:04–1:14:08
Die gibt es immer noch, die Typografie-Mailing-Liste. Ich habe dann hingeschrieben,
1:14:08–1:14:13
hey Leute, wir allen, die die Typografie-Mailing-Liste lesen,
1:14:13–1:14:16
es wäre doch total toll, wenn wir das machen würden.
Florian Clauß
1:14:18–1:14:22
Genau, der neue mit der Brille. Genau.
Tobias Kunisch
1:14:22–1:14:27
Und dann habe ich am selben Tag noch eine E-Mail von einem Softwareentwickler
1:14:27–1:14:32
aus Mountainview zurückbekommen, der gesagt hat, hey, ich bin Teil vom Google
1:14:32–1:14:35
Forums Team, also hier, was jetzt Workspaces.
1:14:37–1:14:43
Und wir arbeiten an sowas. Wir arbeiten an der API. Das waren er und ein anderer Softwareentwickler.
1:14:43–1:14:47
Und die meinten dann, mach mit, mach ein 20-Prozent-Projekt draus.
1:14:47–1:14:51
Das gibt es nicht mehr so viel bei Google, aber ich glaube, es ist immer noch ziemlich bekannt.
1:14:51–1:14:56
Google hat ja lange Zeit irgendwie alle Mitarbeiter die Möglichkeit gegeben,
1:14:56–1:15:00
ein 20-Prozent-Projekt zu machen, wo die quasi 20 Prozent ihrer Zeit,
1:15:00–1:15:03
also einen Tag die Woche, mit ihrem eigenen Projekt...
Florian Clauß
1:15:05–1:15:10
Das war, glaube ich, noch so prä-Startup, als noch nicht die ganzen Startup-Dinger
1:15:10–1:15:14
hier in Europa hochgepoppt sind, wo es dann eh so üblich war, dass man so diese...
Tobias Kunisch
1:15:14–1:15:14
Ja.
Florian Clauß
1:15:15–1:15:18
Aber Google war dann so quasi so ein Vorreiter, wo man dann halt irgendwie so
1:15:18–1:15:21
20 Prozent der Zeit sich da...
Tobias Kunisch
1:15:21–1:15:28
Naja, also Gmail ist als 20-Prozent-Projekt entstanden und Google Maps auch. Also diese... Ja.
1:15:29–1:15:32
Was jetzt diese Produkte sind, waren halt Ideen von Entwicklern,
1:15:32–1:15:37
die dann sich zusammengetan haben und was ausprobiert haben.
1:15:39–1:15:42
Und dann habe ich das gemacht und mit denen zusammengearbeitet und wir hatten
1:15:42–1:15:45
dann auch schnell noch andere Leute,
1:15:45–1:15:52
die da mitgemacht haben und dann haben wir eben 2010 diesen Google Webphone Service gestartet,
1:15:52–1:15:58
wo man eben sagen konnte, anstatt dass ich jetzt irgendeine Schrift nehme,
1:15:58–1:16:01
für die ich vielleicht keine Lizenz habe oder Lizenzen zahlen müsste oder nicht weiß,
1:16:01–1:16:07
dass sie wirklich gut auf dem Bildschirm aussieht, kann ich einfach meiner Website
1:16:07–1:16:12
sagen, hier, da auf dem Google-Server gibt es eine Schrift, hol die einfach
1:16:12–1:16:13
und dann kannst du die benutzen.
1:16:13–1:16:17
Wenn da Text ist, dann weiß der Computer oder der Browser von dem Nutzer,
1:16:17–1:16:22
wie er die Buchstaben darstellen soll. Das nennt man eine API in Entwicklerkreisen.
1:16:26–1:16:30
Und es ist dann 2011 gelauncht. 12 Schriften, die sind alle Open Source,
1:16:30–1:16:34
also Open Source sind alle frei verfügbar, mit denen kann man machen, was man will quasi.
1:16:37–1:16:41
Ja und das ist dann ziemlich erfolgreich geworden über die letzten zehn Jahre
1:16:41–1:16:43
und zwölf, dreizehn Jahre jetzt.
1:16:45–1:16:48
Große Teile des Internets benutzen mittlerweile Google Fonts.
1:16:50–1:16:51
Man kann die Schriften alle runterladen.
1:16:53–1:16:55
Ja und das ist ziemlich...
Florian Clauß
1:16:56–1:17:00
Also was mich jetzt interessiert und ich glaube, was dann auch den ganzen Bereich
1:17:00–1:17:06
quasi nach dem ganzen Webfonds und so weiter, nämlich die, das haben wir jetzt
1:17:06–1:17:10
noch gar nicht so angesprochen, aber die Lizenzierung von Schriften. Ja.
1:17:11–1:17:12
Das ist es gab.
1:17:14–1:17:18
In den 90ern gab es ja schon so viele kleine Buden, die dann halt irgendwie
1:17:18–1:17:22
lizenzfrei dann Schriften hergestellt haben. Und die dann vertickt haben.
1:17:22–1:17:26
Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass ich irgendwie so im Netz rumgehangen habe.
Tobias Kunisch
1:17:26–1:17:28
Moment, wenn die sie vertickt haben, dann war eine Lizenz...
Florian Clauß
1:17:30–1:17:33
Naja, vertickt im Sinne von, dass du die runterladen konntest von Portalen.
1:17:34–1:17:38
Aber die Lizenzen bei Schriften ist ja auch immer so ein bisschen wie im Kunstmarktbereich.
1:17:39–1:17:44
Also wer hat das Copyright auf die Schrift und unter welcher Lizenz stelle ich das?
1:17:44–1:17:50
Und das war ja zeitgleich mit diesem Creative Commons Wikipedia,
1:17:50–1:17:56
mit diesem, wie geht man mit Lizenzen, wie geht man mit Copyright um,
1:17:56–1:18:00
wer darf das benutzen, was gibt es da für Legacy dahinter und so weiter.
1:18:01–1:18:09
Und da war ja die Bewegung in Richtung lizenzfreie Schriften oder so.
1:18:09–1:18:15
Ich meine, Google hat da auch viel eben in diesem Lizenzbereich gearbeitet.
1:18:17–1:18:23
Und auch alle Schriften, die man da benutzen kann, sind im Prinzip unter einer Lizenz,
1:18:23–1:18:28
die halt non-commercial oder die halt auch commercial ist, die Schrift für alles
1:18:28–1:18:33
verwenden kannst, ohne irgendwie Lizenzen zahlen zu müssen und da entsprechend
1:18:33–1:18:34
auch irgendwie die Künstler bezahlen.
1:18:35–1:18:37
Ich weiß nicht, kannst du da vielleicht noch was zu sagen?
Tobias Kunisch
1:18:38–1:18:43
Ja, also wir sind halt, wir glauben an Open Source und an Open Software,
1:18:43–1:18:50
das heißt, alle unsere Schriften sind ohne Lizenzgebühr und ohne Entgelt und
1:18:50–1:18:51
ohne Zahlung verfügbar.
1:18:52–1:18:54
Ich arbeite mit der SIL Open-Front-License.
1:18:56–1:19:09
Das heißt, SIL ist eine Entity, die hat diese Open-Source-Schrift-Lizenz erfunden, die sehr frei ist.
1:19:09–1:19:12
Das heißt, du kannst die Schrift herunterladen, du kannst mit der Schrift machen,
1:19:12–1:19:16
was du willst, du kannst die Schrift in deinem kommerziellen Projekt benutzen,
1:19:16–1:19:23
du kannst quasi alles mit der Schrift machen, du kannst die Schrift sogar ändern oder abändern.
1:19:25–1:19:29
Du kannst machen damit, was du willst. Die einzige oder eine von den wenigen Einschränkungen ist,
1:19:29–1:19:35
dass wenn du die Schrift änderst, dann muss das Resultat daraus wieder dieselbe
1:19:35–1:19:39
Open-Source-Lizenz haben und du kannst die Schrift nicht so,
1:19:39–1:19:41
wie sie ist, irgendwo verkaufen.
1:19:43–1:19:48
Das würde dem ganzen Konzept widersprechen. Wir haben ein paar Schriften,
1:19:48–1:19:49
die benutzen noch die Apache-License.
1:19:50–1:19:53
Wir haben ein paar Icons, über Icons haben wir noch gar nicht gesprochen,
1:19:53–1:19:56
die haben wir auch, aber die benutzen die MIT-License, aber das sind im Prinzip
1:19:56–1:20:00
alles Open-Source-Lizenzen, die das alles erlauben.
1:20:01–1:20:02
Warte mal, wir müssen...
Florian Clauß
1:20:02–1:20:03
Links.
Tobias Kunisch
1:20:03–1:20:04
Nach links, ja.
Florian Clauß
1:20:05–1:20:06
Wir sind jetzt hier unter dem Technikmuseum.
1:20:08–1:20:14
Wo wir auch verschiedene Folgen von eigentlich Podcast beendet bzw.
1:20:15–1:20:17
Angefangen bzw. mittendrin waren.
1:20:18–1:20:23
Muss ich hier mal kurz droppen. Also Konrad Zuse war im Technikmuseum,
1:20:23–1:20:30
haben wir besucht. Die Zuse 3 und auch 11 sind hier ausgestellt.
1:20:30–1:20:38
Also ich empfehle jedem, auch mit Kindern, immer ins Technikmuseum zu gehen. Ganz tolles Museum.
Tobias Kunisch
1:20:38–1:20:41
Ja, meine Kinder waren mit ihrem Opa schon da, die wollen mit mir jetzt nicht
1:20:41–1:20:43
mehr hingehen. Jetzt muss ich alleine zur Technik.
Florian Clauß
1:20:43–1:20:48
Nein, nein, kannst du auch mit. Also wart ihr eigentlich schon mal in dem anderen,
1:20:48–1:20:50
in diesem Teil vom Technikmuseum?
Tobias Kunisch
1:20:50–1:20:53
Nee, ich war noch... Spektrum. Ja?
Florian Clauß
1:20:53–1:20:57
Ist das gut? Gut, du bist natürlich irgendwie New York, London,
1:20:57–1:21:03
San Francisco gewöhnt. Also, ich meine das Technikmuseum, wie heißt denn das nochmal in London?
1:21:03–1:21:05
Das ist auch das Science Museum.
1:21:13–1:21:17
Das ist in dieser Gegend von London, wo ganz viele Museen, auch das Victoria...
Tobias Kunisch
1:21:17–1:21:25
Das V&A, ja, das Victoria & Albert. Genau, das ist aber das Natural History Museum.
Florian Clauß
1:21:26–1:21:31
Aber es ist auch großartig, ich glaube, wenn man das Spektrum Museum hier gesehen
1:21:31–1:21:33
hat, wo man dann so mitmachen kann, ja.
1:21:33–1:21:36
Und dann siehst du halt irgendwie so diese abgekrabschten Dinger,
1:21:36–1:21:43
die sind halt schon von Jahrzehnten von Kinder, fettigen Kinderhänden dann schon so durchgegangen.
Tobias Kunisch
1:21:43–1:21:44
Ich finde die Museen in Berlin gut.
Florian Clauß
1:21:45–1:21:48
Ja, aber da musst du mal mit den Kindern hin, Spektrum. Genau,
1:21:48–1:21:51
so viel. Jetzt gehen wir so ein bisschen wieder in den Gleisdreieckpark zu einem
1:21:51–1:21:53
Startpunkt. Wir sind einmal drum rum gegangen.
1:21:55–1:21:59
Und ja, Tobes, ich überlege gerade. Also ich glaube, wir haben so einen ganz
1:21:59–1:22:06
guten Walkaround gemacht, inhaltlich wie auch von der Route her.
1:22:07–1:22:12
Gibt es jetzt noch einen Punkt, also ich überlege Webfonds, den wir noch so
1:22:12–1:22:16
abschließend jetzt sagen können?
Tobias Kunisch
1:22:16–1:22:26
Also das Thema Lizenzen hat ja auch so ein bisschen die Landschaft der Schriftindustrie,
1:22:26–1:22:32
Das ist eigentlich ganz interessant, weil wir haben ja vorher über die Linotype
1:22:32–1:22:34
und die Monotype-Maschinen gesprochen.
1:22:35–1:22:38
Und das ist vielleicht noch ganz interessant zu erzählen.
1:22:39–1:22:43
Diese Firmen haben ja für ihre Maschinen auch mal Softener vor.
1:22:44–1:22:47
Das heißt, die haben angefangen, einen Schriftkatalog aufzubauen,
1:22:47–1:22:48
den es dann auf ihren Maschinen gab.
1:22:49–1:22:52
Und die haben dann auch Lizenzen erworben für Schriften, die es davor gab.
1:22:54–1:22:59
Und als dann der Fotosatz eingeführt worden ist, sind diese Schriften quasi
1:22:59–1:23:02
alle auf die Halde geschmissen worden.
1:23:02–1:23:07
Aber diese Schriften haben weiter die Lizenzen, diese Firmen haben weiter die
1:23:07–1:23:10
Lizenzen für die Schriften gehabt, die alle benutzen wollten.
1:23:10–1:23:17
Das heißt, es ging dann mehr um das Intellectual Property und die Schriften,
1:23:17–1:23:20
die die Leute benutzen wollten. Verstehe, ja.
1:23:21–1:23:28
Und das ist mittlerweile so weit, dass dieser Konkurrenzkampf zwischen Linotype
1:23:28–1:23:31
und Monotype, den hat Monotype gewonnen.
1:23:32–1:23:37
Linotype hat in der Zwischenzeit kleinere Schriftenfirmen aufgekauft, Monotype auch.
1:23:37–1:23:41
Monotype ist schneller gewachsen. Monotype hat irgendwann Linotype gekauft.
1:23:42–1:23:48
Mittlerweile hat Monotype auch hier so große Schriftfirmen in Berlin,
1:23:48–1:23:50
zum Beispiel Phonshop aufgekauft oder Heffler.
1:23:53–1:23:59
Und das ist das Monotype, was damals diese Maschinen gemacht hat?
Florian Clauß
1:23:59–1:24:01
Ach, und das ist ja auch schon über 100 Jahre her dann.
Tobias Kunisch
1:24:01–1:24:05
Ja, mittlerweile ist Monotype verkauft worden an eine Investitionsfirma.
1:24:07–1:24:12
Das heißt, da geht es hauptsächlich noch um Intellectual Property und Lizenzgebühren.
1:24:14–1:24:19
Wahnsinn! Das heißt, Monotype, jede Schrift quasi, wo du den Namen kennst,
1:24:19–1:24:23
wenn die nicht gerade irgendwas ist, was für Microsoft spezifisch gemacht worden
1:24:23–1:24:27
ist oder für Apple wie San Francisco, dann gehört die Lizenz Monotype.
1:24:27–1:24:34
Also Helvetica, die Schriftfirma, die Helvetica gemacht hat,
1:24:35–1:24:39
Die ist von Linotype aufgekauft worden und Linotype 7 von Monotype aufgekauft
1:24:39–1:24:46
worden. Es gab noch so ein paar einzelne, große Schriftfirmen,
1:24:46–1:24:49
die alle mittlerweile von Monotype aufgekauft worden sind.
1:24:49–1:24:54
Mittlerweile gibt es noch Monotype und kleine Boutique-Schriftfirmen,
1:24:54–1:25:01
die dann mit großen Firmen zusammenarbeiten, um denen dann ihre Hausschriften zu machen zum Beispiel.
1:25:02–1:25:08
Oder ihre eigenen Stiften verkaufen. Das gibt es zum Beispiel in Oakland,
1:25:08–1:25:13
wo wir ganz lange gewohnt haben, gibt es eine kleine Stiftfirma, die heißt Ohno Typeco.
1:25:15–1:25:20
Ohno, wegen Ohno, aber auch weil O-H-N-O sind die ersten Buchstaben,
1:25:20–1:25:25
die der Designer da immer als erstes designt, um ein Stiftkonzept auszuprobieren.
1:25:28–1:25:34
Also im Moment ist die Landschaft, es ist entweder Monotype oder kleine Boutique-Firmen
1:25:34–1:25:40
oder Adobe Fonts, Adobe hat immer noch den größten Schriftkatalog,
1:25:40–1:25:43
oder eben Google Fonts. Aber das ist alles Open-Source.
Florian Clauß
1:25:43–1:25:48
Okay. Wenn ich jetzt so durch den Google Fonts-Katalog gehe,
1:25:48–1:25:50
dann sehe ich ja ganz viel Unterschiedliches.
1:25:50–1:25:54
Also da sehe ich auch noch so alte Frakturschriften, alle möglichen Neuheiten.
1:25:55–1:25:58
Das heißt, wie ist denn da so die Bewegung,
1:25:58–1:26:04
auch so diese traditionellen Schriften, die es damals irgendwo im Klassizismus
1:26:04–1:26:11
oder im Mittelalter oder so, gibt es da auch so Förderungen oder baut man die jetzt nochmal neu?
Tobias Kunisch
1:26:13–1:26:16
Es gibt, ja, also für diese ganzen alten klassischen Schriften,
1:26:16–1:26:21
da hat ja auch keiner mehr die, also da gibt es dann für eine Bodoni oder so,
1:26:21–1:26:25
gibt es ganz viele Revivals, die unterschiedliche Leute gemacht haben und da
1:26:25–1:26:28
gibt es dann auch Open Source Versionen von.
1:26:31–1:26:38
Ansonsten haben wir jetzt, also wir haben mittlerweile über 1.500 Schriftfamilien in unserem Katalog.
1:26:41–1:26:48
Was wir versuchen ist eben alle stilistischen Richtungen abzubilden.
1:26:50–1:26:56
Und eben auch in allen Sprachen möglichst. Wir haben zum Beispiel ein Schriftprojekt,
1:26:56–1:27:01
was wir mit Adobe damals angefangen haben. haben und zum Teil mit Monotype gearbeitet
1:27:01–1:27:02
haben. Das sind die Noto-Fonts.
1:27:05–1:27:11
Für manche Sprachen ist Noto auch das, was das iPhone benutzt und Android eben auch.
1:27:13–1:27:22
Das Noto-Projekt ist dazu da, eine Schrift für jede Sprache in Unicode zu haben.
1:27:23–1:27:27
Das Ziel von Unicode ist es, alle Sprachen, alle Schriftzeichen abzudecken.
1:27:27–1:27:31
Und das Ziel von Noto ist es, ganz Unicode abzudecken. Das heißt,
1:27:31–1:27:35
für alles, was in Unicode ist, da gibt es ein Schriftführer.
Florian Clauß
1:27:35–1:27:40
Ja, da sieht man ja auch irgendwie so, wenn man jetzt irgendwie so auf der Seite
1:27:40–1:27:42
von Unicode auf Wikipedia ist,
1:27:42–1:27:46
da siehst du ja irgendwie, welche Version was drin hat und auch,
1:27:46–1:27:55
dass so Sprachen, die dann von irgendwelchen Natives dann gesprochen wurden,
1:27:55–1:27:58
die dann auch zu Unicode überführt wurden.
1:27:58–1:28:00
Und dann siehst du immer die Updates, das wurde jetzt so.
1:28:01–1:28:08
Und das heißt, Unicode sammelt auch tatsächlich aus so Schriften, nicht Sprachen?
Tobias Kunisch
1:28:08–1:28:13
Ne, Unicode selber sammelt keine Schriften. Es gibt nur für jedes Zeichen,
1:28:13–1:28:15
was in Unikit ist, gibt es ein Referenzdesign.
1:28:15–1:28:19
Aber es sind keine Schriften, es sind nur so ungefähr sieht es aus.
Florian Clauß
1:28:19–1:28:19
Ja, natürlich.
Tobias Kunisch
1:28:20–1:28:25
Aber Unicode versucht eben alle Sprachen abzudecken und auch historische Sprachen,
1:28:25–1:28:27
die es nicht mehr gibt, aber wo es halt vielleicht alte Texte gibt,
1:28:27–1:28:29
aber keiner mehr spricht.
1:28:30–1:28:34
Nozo versucht, alle lebendigen Schriften und zum Teil auch alte Schriften abzudecken,
1:28:34–1:28:41
damit eben, wenn du in irgendeinem digitalen Gerät hast, du irgendeine Schrift hast in einer Sprache.
1:28:41–1:28:45
Wir sind, als Deutschsprachler oder Englischsprachler sind wir sehr verwöhnt,
1:28:45–1:28:47
wir haben unglaublich viel Auswahl an Schriften.
1:28:48–1:28:52
Es gibt Sprachen, da gibt es ein paar Schriften. Oder keine Schriften.
1:28:52–1:28:55
Es gibt zum Beispiel eine Firma,
1:28:55–1:29:01
die heißt Tipotec, die haben jetzt gerade ein großes Projekt gemacht mit der
1:29:01–1:29:07
indigenen Bevölkerung in Alaska und in Nordkanada, weil es keine Schriften gab
1:29:07–1:29:10
für die indigene Sprache da.
1:29:10–1:29:13
Die haben sich mit alten Leuten zusammengesetzt, haben die Schrift rekonstruiert,
1:29:13–1:29:18
haben mit Unicode zusammengearbeitet, dass diese Code-Points zu Unicode hinzugefügt
1:29:18–1:29:20
werden und haben die Schriften gemacht.
1:29:21–1:29:25
Weil es nur noch Schriften waren, die die alte Bevölkerung da schreiben konnte
1:29:25–1:29:28
und die junge nicht mehr. Weil die junge Bevölkerung sitzt dann hier im Telefon,
1:29:28–1:29:29
die haben auch alle Telefone.
1:29:30–1:29:33
Und wenn die sich Messages schreiben, dann machen die das über ihr Telefon und
1:29:33–1:29:36
benutzen die Schriften, die da sind. Das heißt, die Sprache geht verloren,
1:29:36–1:29:37
wenn die Schrift nicht mehr da ist.
Florian Clauß
1:29:37–1:29:41
Ja, genau. Dann hast du ja irgendwie nochmal so diesen Unterschied zwischen
1:29:41–1:29:44
Schriftkultur und jetzt reine orale Kultur. Ja.
1:29:45–1:29:50
Also aber durch Schriften kann man die auch natürlich entsprechend konservieren in diesen...
Tobias Kunisch
1:29:50–1:29:55
Naja, und auch wenn die Schrift nicht da ist, dann stirbt auch die Urale Kultur aus.
1:29:56–1:29:59
Weil die Leute es dann nicht mehr lernen, weil sie es nicht mehr benutzen,
1:29:59–1:30:03
weil die Leute sich keine Briefe mehr schreiben, sondern sich Text-Messages schreiben.
Florian Clauß
1:30:03–1:30:06
Ja, aber so wie ich das jetzt verstanden habe, ist jetzt so,
1:30:06–1:30:11
auf der einen Seite haben wir so ein Konsortium, was unglaublich viele Lizenzen
1:30:11–1:30:16
vereint in Monotype und Adobe und so weiter.
1:30:16–1:30:21
Man merkt schon, da ist unser altes Patentgeschäft, was schon hunderte Jahre
1:30:21–1:30:24
von her komprimiert drin hängt.
1:30:24–1:30:28
Auf der anderen Seite gibt es dann schon so Open-Source-Bewegungen,
1:30:28–1:30:35
die jetzt genau in diesem Spirit von freier Verfügung von Schrift,
1:30:35–1:30:42
Sprache und so weiter zeichnen, dass die auch sich da so etabliert hat und dass
1:30:42–1:30:45
da auch Google Fonts eben in diesem Bereich wirkt.
1:30:47–1:30:51
Und da entsprechend natürlich auch eben durch das Distributive,
1:30:51–1:30:53
dass es so auch von allen benutzt wird.
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Also ihr bietet ja dann auch eine Plattform dann an, dass dann halt irgendwie
1:30:57–1:31:00
alle möglichen Devices,
1:31:00–1:31:07
Geräte und so weiter diese Schriften benutzen können und damit aber auch quasi
1:31:07–1:31:10
mit dem Effekt, dass die halt auch verfügbar sind.
1:31:11–1:31:14
Und dann werden wieder so diese Modeerscheinungen von Schriften,
1:31:14–1:31:17
die man damals hatte, es gab Jugendstil, es gab dann irgendwas anderes,
1:31:17–1:31:22
es gab dann eine neue Technologie, wo dann auf einmal so diese gebrochene Schrift
1:31:22–1:31:24
dann halt anders aussieht, ja, wo es...
1:31:25–1:31:29
Du hast ja alles zur Verfügung. Du hast ja irgendwie alle möglichen Schriftformen,
1:31:29–1:31:31
Schriftfamilien und so weiter da.
1:31:31–1:31:36
Und dann ist aber die Frage, welche Schrift gerade modern ist.
1:31:36–1:31:39
Ihr seht das ja wahrscheinlich ganz gut, welche Schriften dann referenziert
1:31:39–1:31:43
werden auf irgendwelchen Seiten. Was man dann für Modeerscheinungen,
1:31:43–1:31:48
was jetzt gerade hip ist an Schriften, kannst du ja auch darüber indizieren.
Tobias Kunisch
1:31:49–1:31:57
Ja, also die Kugelfonds versucht weniger gerade irgendwie die letzte hippe Bewegung
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abzufangen, sondern wirklich zu gucken, dass eine Baseline da ist für alles.
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Also wenn du die neuste, neueste Schrift haben willst, dann hol dir eine Lizenz von Ono Typeko.
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Ono Typeko macht super coole Schriften.
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Was uns wichtig ist, ist, dass es halt eine No-Barrier-of-Entry-Option gibt für jeden.
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Dass wenn du eine Webseite machst, wo du nicht einfach nur Arial benutzen willst,
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oder wenn du, keine Ahnung, wenn Arabisch deine erste Sprache ist,
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oder Vietnamesisch, oder du Mitglied der indigenen Bevölkerung bist in Kanada,
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dass du eine Webseite machen kannst, wo du eine Schrift hast.
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Dass du Auswahl hast an Expressionen, dass es halt nicht nur eine Schrift gibt.
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Wir wollen ja auch, also es wäre furchtbar, wenn alle Webseiten auf Englisch
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oder auf Deutsch in Arial wären.
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Genauso wollen wir eben, dass es Diversität gibt in allen Schriftarten.
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Das heißt, wir sind im Moment mehr fokussiert, natürlich,
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also wir arbeiten auch weiter am lateinischen Alphabet,
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aber wir sind im Moment mehr fokussiert darauf, zum Beispiel Schriften zu erweitern
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für das erweiterte lateinische Alphabet, was in Sub-Saharan-Afrika benutzt wird.
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Weil die Internetbevölkerung südlich von der Sahara wächst gerade ganz drastisch
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und die Bevölkerung zieht ins Internet.
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Und viele Sprachen, die da benutzt werden, die die europäischen Kolonialisten,
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die haben das lateinische Alphabet mitgebracht.
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Und die Sprachen haben angefangen, das lateinische Alphabet zu benutzen,
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aber weil das lateinische Alphabet nicht alle Sprachen abbilden konnte,
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gibt es Sonderzeichen, die in den ganzen Schriften nicht vorhanden sind.
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Das heißt, die Leute benutzen Workarounds oder ändern die Buchstaben,
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die sie benutzen, wenn sie ihre digitalen Geräte benutzen, so,
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dass es eigentlich nicht gut ist.
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Die benutzen, die machen, die remappen Unicodes zum Beispiel.
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Das heißt, du kannst eine Schrift machen, wo du quasi deinen Unicode-Punkt auf
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ein anderes Zeichen zeigen lässt.
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Was dann, wenn du es in eine andere Schrift umstellst, ist es plötzlich gibberish,
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weil die Schrift macht dann das richtige Zeichen für den eigentlichen Unicode-Punkt
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und dann macht es keinen Sinn mehr.
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Das heißt, das ist zum Beispiel ein Projekt, an dem wir gerade arbeiten,
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Schriften, existierende Schriften zu erweitern,
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damit die dieses erweiterte lateinische Alphabet haben, um das abzubilden und
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mit Designern vor Ort zu arbeiten,
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um neue Schriften zu machen, die auch den stilistischen oder den kulturellen
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Sensitivität einfangen von den Schriften, die die Leute da erwarten,
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damit die Leute nicht existierende europäische amerikanische Schriften benutzen
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müssen mit den Schriftzeichen.
Florian Clauß
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Ja, das klingt jetzt alles so total selbstlos, aber klar, die Frage ist natürlich,
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was hat Google davon, in diese Diversität dann auch entsprechend.
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Zu bilden, hat ja auch den Vorteil, dass du einen gewissen Markt dann schließt.
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Also ich meine, das ist ja absolut nachvollziehbar, aber gleichzeitig ist es
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ja auch gut, dass es diese Projekte gibt, um dann halt, und das ist glaube ich
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der Punkt, dass man die in der Standardisierung dann wieder einführt.
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Und dann eben über Open Source die freien Lizenzen und so weiter dann wieder
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verfügbar macht für alle.
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Und Google sich das jetzt leisten kann, das dann auch zu entwickeln,
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und davon auch noch was hat.
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Aber eigentlich ist es ja eine ganz gute Bewegung, dass man da...
Tobias Kunisch
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Ja, ich finde es ganz schön, dass da in dem Fall so die...
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Quasi das Business-Interesse an einem größeren Markt, an einer größeren Internetbevölkerung
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quasi Hand in Hand geht mit.
Florian Clauß
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Die Leute profitieren dann aber nicht davon. Genau, weil du ja im Prinzip dann
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auch die Diversität dann entsprechend förderst, ne? Und das ist ja so, das Ding dabei.
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Ja, wir sind wieder angekommen, wo wir gestartet sind. Also ich würde auch sagen,
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das war unser Workaround.
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Tobes, vielen Dank für deinen...
1:36:34–1:36:35
Für deine Teilnahme.
Tobias Kunisch
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Eigentlich ganz schön so laufen und sehen und reden und laufen.
Florian Clauß
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Ja, macht Spaß. Also ich hoffe du lernst das Format quasi auch als Produzent zu schätzen.
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Vielleicht lade ich dich nochmal ein.
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Kommt auf die Clickbates an.
Tobias Kunisch
1:36:56–1:36:58
Mal gucken wie das Feedback ist.
Florian Clauß
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Aber ich glaube wir haben auch viele andere Themen, die wir gemeinsam Teil,
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die wir auch besprechen können. Und je nachdem, wie lange du hier auch verfügbar
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bist, weil du bist ja auch nur temporär in Berlin.
Tobias Kunisch
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Ja, aber wir haben in San Francisco auch Internet.
Florian Clauß
1:37:18–1:37:20
Ja, aber wir können nicht laufen beim Reden.
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Das Problem hatte ich neulich schon mit Chris. Ich warte immer, bis er dann da ist.
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Also meine Gäste sind immer irgendwie in Kalifornien. Das finde ich auch cool.
Tobias Kunisch
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Ja, da muss man dann quasi parallel laufen.
Florian Clauß
1:37:35–1:37:39
Genau. Und ich dachte auch so, wenn Chris, der wohnt ja in Berkeley.
Tobias Kunisch
1:37:39–1:37:41
Ja, die Berkeley Hills sind schön zum Urlaub. Genau.
Florian Clauß
1:37:41–1:37:47
Und das wäre irgendwie ein geiler, wirklich ein geiler Mehrwert für unsere Netzseite.
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Wir haben irgendwie einen Walk auf Berkeley Hills. Ja.
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Ja, ihr könnt ja nicht parallel, weil hier ist ja was Flo gelaufen ist in Berlin
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und hier ist was Christian Berkeley gelaufen ist. Ja, mal schauen.
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Also, vielen, vielen Dank für deine Teilnahme.
Tobias Kunisch
1:38:02–1:38:04
Ja, war mir ein Fest.
Florian Clauß
1:38:04–1:38:04
Ja, sehr gut.
Tobias Kunisch
1:38:04–1:38:06
Vielen Dank für die Einladung.
Florian Clauß
1:38:07–1:38:11
Und ja, also wie gesagt, das ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir uns sprechen.
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Und in eigentlich Podcast. Das Ganze könnt ihr eben, wie schon in der einen
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Werbepause gesagt, auf, eigentlich, Ich will immer WWW sagen,
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aber es ist natürlich WWW. WWW. Dopp, dopp, dopp.
1:38:30–1:38:36
Nein, aber ohne. Wir kommen ohne WWW aus. Eigentlich MinusPodcast.de.
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Hören und nachlaufen, runterladen.
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Wir stellen Informationen, die wir jetzt auch hier so gedroppt haben, nochmal da zusammen.
1:38:45–1:38:49
Und ja, danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
Tobias Kunisch
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Feedback über alles, was ich falsch gesagt hab, kann nur an Flo geschickt werden.
1:38:53–1:38:58
Und da eigentlich jetzt Flo ist dafür alles verantwortlich ... Okay.
Florian Clauß
1:39:00–1:39:03
Genau, ich richte dir eine Mailadresse ein.
Tobias Kunisch
1:39:03–1:39:03
Bloß nicht.
Florian Clauß
1:39:04–1:39:05
Okay, macht's gut!
Tobias Kunisch
1:39:05–1:39:05
Tschüss!

Bei der Entwicklung von Schriftarten wurden metallische Schablonen für die einzelnen Buchstaben erstellt. Aus diesen Schablonen wurden durch das Zusammenstellen der Buchstaben viele Duplikate erstellt, um Wörter zu bilden. Dies nennt man Moveable Types, bei denen Buchstaben verschoben und umgruppiert werden können, um die richtigen Wörter und Sätze zu bilden. Jeder Buchstabe hat eine unterschiedliche Breite, daher mussten das „Fleisch“, das jeden Buchstaben umgibt, ebenfalls unterschiedliche Breiten haben. In CSS gibt es immer noch Elemente dieses Systems, wie z.B. die Verwendung von Bleistücken, um Zeilenhöhen zu erzeugen (ledding). Selbst in digitalen Schriftarten hat jeder Buchstabe eine unsichtbare Box um ihn herum, um sicherzustellen, dass alle Buchstaben genügend Platz haben, um ihr individuelles Design beizubehalten, während sie in einer Linie zusammenpassen. Verschiedene Schriftarten nutzen diesen Raum unterschiedlich, so dass einige Schriftarten größer erscheinen als andere, wenn sie in derselben Größe gesetzt werden. Dieses Konzept der individuellen Buchstabenkästen stammt aus den Prinzipien des Buchdrucks, der auf beweglichen Typen und der Herstellung von Bleiformen beruhte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Druckprozess mit der Einführung von Maschinen wie der Linotype und Monotype, die das Setzen von Typen effizienter machten. Ebenso ermöglichte die fotomechanische Belichtung experimentelle Techniken im Grafikdesign, bei denen Fotografie zur Anordnung von Buchstaben verwendet wurde. In den 60er und 70er Jahren wurde die Schriftgestaltung zu einem integralen Bestandteil des kreativen Ausdrucks in der Hippie-Bewegung. Bei der arabischen Typographie dauerte die Entwicklung aufgrund des Mangels an Drucktechnologien jedoch länger. Die Verbreitung der Drucktechnologie wurde durch den Kolonialismus beeinflusst, da europäische Techniken bestimmte Schreibpraktiken formten und verbreiteten. In der digitalen Welt traten Einschränkungen hinsichtlich der Zeichensätze in frühen Computern auf. Unicode wurde eingeführt, um diese Probleme anzugehen und verschiedene Schriftarten darzustellen. Das Unicode-Konsortium hat eine umfangreiche Tabelle mit Zeichen erstellt, die alle lebenden Schreibweisen repräsentieren sollen und jedem Zeichen einen eindeutigen Unicode-Punkt zuweisen. Bei der Verwendung von Computern und Telefonen verwenden wir oft Unicode-Zeichencodes, um bestimmte Schriftarten anzuzeigen. Die Geräte sind jedoch auf Standardschriften angewiesen, um diese Zeichen auf Bildschirmen anzuzeigen. Früher waren Webdesigner auf „websichere Schriften“ beschränkt, die auf den meisten Geräten vorinstalliert waren. Mit der Einführung von Webeditoren und den Fortschritten bei skalierbaren Vektorfonts und PostScript hat sich die Flexibilität und Skalierbarkeit der Schriftdarstellung erheblich verbessert.

Dazu kommt in jüngster Vergangenheit, dass die Schriften nicht mehr gedruckt, sondern ausschließlich auf Bildschirmen dargestellt werden. Die unterschiedlichen Pixel erzeugen das Bild auf dem Bildschirm. Unsere Bildschirme sind erst in letzter Zeit so gut geworden. Früher mussten Buchstaben auf unterschiedliche Größen skaliert werden. Bei dem Google Projekt „Variable Fonts“ können nun auch Zwischenwerte ausgewählt werden. Die Schriften sind individuell anpassbar und bieten auch Vorteile für Menschen mit Leseschwierigkeiten. Google Fonts hat über 1.500 Schriftfamilien im Katalog und versucht, alle stilistischen Richtungen und Sprachen abzudecken. Das Noto-Projekt zielt darauf ab, eine Schrift für jede Sprache in Unicode zu haben. Schrift ist wichtig für die Bewahrung von Kultur.

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