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Ja, und es wird eben. Da kann ich dir jetzt ganz gut diese Übersetzungsproblematik
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zwischen Deutsch und Englisch schon mal so,
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aufzeigen. Der Mensch ist eigentlich ein ein Lebewesen,
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was im Vergleich oder wo der Anteil der Instinkte relativ gering ist zu anderen
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Tieren, also so was wie Instinkt.
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Wir können unglaublich viel regulieren. Wir sind da unglaublich anpassungsfähig,
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können uns zurückhalten, wir können höchsten.
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Wir können also diese Instinkte zum Beispiel würde man habe ich mal irgendwo gelesen, würde man ein,
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Flugzeug, ne Boeing 747 mit Schimpansen besetzen und versuchen über den Atlantik
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zu fliegen, würden sie sich gegenseitig einfach umbringen.
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ZEIT Während Menschen dann irgendwie so geduldig und dann Gut,
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die kriegen dann wahrscheinlich psychosomatische Leiden irgendwann.
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Und trotzdem ist es so, dass der Mensch in der Lage ist, das,
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was bei anderen Tieren instinktgeladen ist oder instinktgetrieben ist.
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Zu regulieren, innerlich zu regulieren. Und das hat auch mit diesem Wort des Triebes zu tun.
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Der Trieb ist etwas, was regulierbar ist.
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Du kannst den Hunger irgendwie hinauszögern, irgendwann, jetzt nicht mehr.
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Aber du kannst mit mit diesen Dingen, die von unten drängen,
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Sexualtrieb. Und so kannst du.
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Nicht instinkthaft, sondern eben du kannst das beeinflussen.
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Und der Instinkt, da geht es halt nicht. Wenn du halt mit einer Katze mit dem
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Laserpointer von einem Teppich, die kann nicht anders.
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Das sieht man manchmal sogar bei Katzen, dass die dann aussteigen wollen,
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indem sie weggucken, weil sie merken, solange dieses Ding vor mir hin flackert.
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Ich muss, ich muss, ich muss.
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Das heißt, wir haben als Menschen relativ wenig Instinkte. Und wie du sagtest,
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wenn wir geboren werden, haben wir deshalb auch ziemlich viel zu lernen,
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weil unglaublich wenig von automatisch irgendwie rein kickt.
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Da gibt es so ein paar Vitalzeichen, dazu gehören auch Greifreflexe und so.
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Aber die verlernen wir dann schnell. Dann kann man irgendwie auch automatisch,
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wenn man fällt, die Luft anhalten als ganz kleines Kind.
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Aber das verlernen wir alles wieder. Und dann sind wir angewiesen auf Versorgung.
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Die kurze Fußnote zu diesem Übersetzungsthema.
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Im Englischen wird nicht Trip mit Drive übersetzt und Trip ist ja auch im Deutschen
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erst mal wieder auch so ein Wort, wo jeder was intuitiv mit anfangen kann.
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Sondern statt Drive wurde da Instinkt verwendet, was, was natürlich ein völlig
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falsches Bild aufmacht. Auch was Diese Rolle des Triebes im Sinne von Instinkt
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kann man nicht regulieren.
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Ein Instinkt ist halt eine Reaktion auf einen Reiz oder auf einen Kontext, auf eine Situation.
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Ein Trieb hingegen, der ist regulierbar.
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Und ja, das noch mal zu dieser Übersetzung sthematik, weil im Englischen die
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Psychoanalyse oft eben sofort auch in diese medizinische Wissenschaft gepackt
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wurde, während die Psychologie ursprünglich in,
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Europa eher mit der Philosophie noch verbandelt war.
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Das heißt, wir sind jetzt da. Wir sagen, es gibt so was wie den Begriff des Selbst.
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Und jetzt ist natürlich die Frage, wie komme ich dazu, den zu entwickeln?
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Wie kann ich. Als kleines Kind komme ich auf die Welt. Ich habe ein paar Instinkte,
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die meisten davon verlerne ich. Dann bin ich auf Hilfe angewiesen.
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Diese Hilfe bekomme ich natürlich, weil ich auch extrem süß bin und gleichzeitig ja.
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Und das entsteht aber auch in dieser Beziehungsdynamik eine Form von,
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von in Anführungszeichen Kontrolle, wo das Kind es scheinbar herstellen kann,
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einerseits süß zu sein, andererseits aber so nervtötend auch mal zu schreien
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oder aber einfach auch seine Wünsche zu vermitteln.
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Das ist schon irgendwie angelegt. Wir sind eben nicht nur intrapsychische Einzelkämpfer
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und Kämpferinnen, sondern wir sind soziale Wesen, die im Kontakt hauptsächlich
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in der Regel mit der Mutter in ganz jungen Zeiten.
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Lernen wir lernen und das erste, was wir lernen, ist, dass wir in der Welt sein
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dürfen, dass wir getragen werden, dass wir gestillt werden, dass wir meistens auch gewickelt werden.
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Und diese Begleitung ist etwas.
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Was? Und jetzt mach ich einen kleinen Sprung. Ähm.
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Ein Herr Kohout aus, äh, in Amerika hat den Begriff der Selbstpsychologie,
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der Selfsychologie entwickelt und hat,
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fand ich so ganz schön beschrieben, was so ein Kind durchlebt,
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wenn man es vereinfacht darstellt.
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Das erste ist, dass das Kind.
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Omnipotenz Phantasien entwickelt, vielleicht in der Form, weil es wird überall
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hingetragen und muss sich um nichts kümmern. Es wird gefüttert.
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Es ist quasi einfach sehr,
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sehr es wird, es wird einfach die ganze Zeit versorgt.
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Das zweite ist dann, das ist natürlich mit zunehmendem Wachsen,
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zunehmenden, auch körperlichen Kompetenzen, die dazukommen, immer wieder natürlich
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auch bestimmte Frustrationen erlebt.
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Es wird nicht immer nur rechtzeitig gestillt und getragen und es gibt dann irgendwann
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auch zunehmend Frustration, die auch teilweise einfach im eigenen Fähigkeiten angelegt sind.
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Zum Beispiel kann es nicht von vornherein krabbeln, das muss es halt alles irgendwie
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lernen. Das kann man ihm auch nicht abnehmen.
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Irgendwann will es das ja auch lernen. Du hast ja auch kleine Kinder schon um,
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die hält das die am Boden auch schon versuchen quasi sich so abzudrücken.
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Da sind schon Sachen angelegt, die zu entwickeln ist harte Arbeit und es ist
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frustrierend und gut meint so das in ganz natürlich in dem Ablauf,
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von der Geburt so über die ersten ein zwei Jahre hinweg das Kind zunehmend durch
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die Frustration und Herausforderung, aber auch Dinge lernt,
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sich in der Form dann auch autonomer von der Mutter wieder trennt und.
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Die Rolle der Eltern, wenn sie als solche erkannt werden.
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Anfangs eine Rolle ist von so Gottähnlichen. Da könnte man auch sagen,
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dass die Titanen und die Zeus und die griechischen Götter, dass das so Bilder
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sind von sehr frühen Eltern, die alles können, die einen Ruhm tragen,
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die Essen an den Tisch bringen, die eigentlich immer so.