"Erleben heißt, dass man mehr auf's Maul kriegt als Küsse im Dunkeln." -- Klaus Lemke

Die Berlinale packt 2025 Klaus Lemkes *Rocker* (1972) in die Retrospektive. Ein Film, der so deutsch ist, wie sein Titel: Der Begriff „Rocker“ wurde hierzulande erfunden. In den USA spricht man von *Bikers*, von *Outlaw Motorcycle Gangs*. Aber in Hamburg, wo Lemkes Film spielt, sind es eben Rocker. Eine Szene, die sich in den 60ern unter dem Einfluss amerikanischer Bikerfilme und Motorradclubs formierte – und schnell ihre eigene Dynamik entwickelte. Hamburg und insbesondere St. Pauli waren das Zentrum, der Kiez das Revier. Keine Regeln, außer denen, die man sich selbst gab. Dass Lemke keinen klassischen Film drehte, sondern echte Kiezgrößen vor die Kamera stellte, macht *Rocker* zu etwas Besonderem. Keine Schauspieler, kein Drehbuch, keine inszenierte Härte. Wir besprechen den Film, direkt nachdem wir ihn auf der Berlinale gesehen haben. Wir entdecken Liebe und Schüchternheit und versuchen einen Zugang zum Film über Lemkes Zitate über Film zu finden. Ein Film aus einer Zeit, die längst vorbei ist. Und der Film? Dieser im Speziellen oder Film im Allgemeinen? Lemke sagt: UNSERE FILME SIND WIE GRABSTEINE.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:00
Geht's schon los?
Florian Clauß
0:00:02–0:00:02
Hallo!
Micz Flor
0:00:03–0:00:06
Ach nee, du musst den Werfängs sagen. Na nee, du. Also wir sind ein bisschen,
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eigentlich ist meine Folge als Präsentator, aber Flo hat zugearbeitet,
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weil ich einfach auch da in dem Thema nicht so tief einsteigen kann.
0:00:17–0:00:20
Und ich darf die Einleitung machen. Genau, und du darfst die Einleitung machen.
Florian Clauß
0:00:20–0:00:25
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 72.
0:00:26–0:00:32
Wir kommen gerade aus einem Berlinale-Film und gehen zu einem neuen Berlinale-Film,
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weil es ist Februar, es sind kalte Nächte und es ist Berlinale-Zeit.
0:00:38–0:00:43
Ja, das ist eine gewisse Tradition bei uns im Podcast, dass wir,
0:00:43–0:00:47
zumindest ich, bespreche ab und zu mal Berlinale-Filme.
Micz Flor
0:00:47–0:00:49
Das ist unsere Tradition. wissen.
Florian Clauß
0:00:49–0:00:54
Und Herr Mitch, das jetzt aufgedrückt, ja, wir erzählen euch das nächste Mal,
0:00:54–0:00:56
in welchem Film wir eben waren.
0:00:56–0:00:59
Das ist nämlich Teil meiner Aufbereitung.
0:01:00–0:01:05
Ich, so viel sei gesneakt, ich mache nämlich ein Review wieder,
0:01:05–0:01:09
Knüpfe an, wie vor zwei Jahren, von chinesischen Filmen auf der Berlinale.
0:01:10–0:01:15
Und wir haben uns getroffen, hier am, was ist das hier für ein Platz, Mitch?
Micz Flor
0:01:16–0:01:19
Ja, inzwischen heißt er, glaube ich, Uber-Platz oder so.
Florian Clauß
0:01:19–0:01:20
Nee, Mercedes-Platz.
Micz Flor
0:01:21–0:01:24
Nein, das war früher, das war O2 Arena, dann war es Mercedes-Benz Arena,
0:01:24–0:01:27
jetzt ist Uber Arena und der Platz heißt auch Uber-Platz.
Florian Clauß
0:01:27–0:01:30
Meinst du, weil ich auf Google habe ich noch Mercedes-Platz 2 gelesen.
Micz Flor
0:01:31–0:01:34
Ja, das ist der Golf von Mexiko, das geht nicht schwer genug.
Florian Clauß
0:01:35–0:01:42
Du meinst, den Golf von Amerika? Einen davon. Ja, Google hat ja schon umbenannt. Richtig so.
0:01:42–0:01:46
Naja, anderes Thema. Genau, da haben wir uns getroffen und wir waren jetzt auch,
0:01:46–0:01:53
Ich war jetzt auch zum ersten Mal in diesem Aufführungsort von der Berlinale.
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Riesengroße Leinwand, großer Raum, unbequeme Sitze.
0:01:59–0:02:03
Aber mehr vom Film. Erzählen wir das nächste Mal. Jetzt, Mitch.
Micz Flor
0:02:04–0:02:09
Jetzt darfst du. Wir haben die Folge 72. Ich hatte ja in der letzten Folge schon
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so einen numerischen Match, wo ich gedacht habe, wir leben doch in der Simulation.
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Weil die Folge 70 startete ich direkt vor dem Haus mit der Hausnummer 70 über
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systemische Psychotherapie.
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Und jetzt mache ich die 72 und wir haben uns einen Film ausgesucht,
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den wir so ein bisschen anflanschen wollen an die Roadmovie-Miniserie, die du gestartet hast.
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Und siehe da, der Film wurde 72 gedreht.
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Oder kam raus? Nee, kam raus 72.
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Der Film Rocker aus dem Jahre 1972 ist Teil der Retrospektive auf der Berlinale.
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Und die Idee war jetzt, dass wir das so machen, dass wir vorher ein bisschen
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das Hintergrund und so ein bisschen abklopfen.
0:02:55–0:02:59
Ich muss auch gestehen, ich habe schon ein paar Trailer geguckt.
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Der komplette Film ist auch auf YouTube zu finden.
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Ein Film von Klaus Lembke und wenn man dann da in die Klaus Lembke Rabbit Hole
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Sache abtaucht, findet man eine ganze Reihe von,
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Spielfilmen in voller Länge ist glaube ich die Sucheingabe auf YouTube von Klaus
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Lembke. Unter anderem eben auch Rocker in zwei Versionen.
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Und ja, das ist ganz interessant. Ich weiß gar nicht, wie unser Rabbit Hole
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dann so läuft, weil ich allein schon bei diesem YouTube-Film runterladen und
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dann Fullscreen auf den Laptop öffnen dachte, wie so alles so ineinander wäscht.
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Also du hast halt immer so diese neuen Beschleunigungen.
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Und das eine ist halt eben das, und das vorweggenommen für den Film Rocker,
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Ein Film, der sehr, in Anführungszeichen, authentisch und roh und echt und auf
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16mm gedreht wurde mit einer Handkamera in Hamburg.
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Und das war dann eben eine Produktion vom ZDF.
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Und es war aber gleichzeitig auch interessant, den dann runterzuladen.
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Dann hast du auf YouTube irgendwie schlechte Qualität, weil es halt ein 16mm-Ding ist.
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Aber die 16mm-Ding, was sie dann für YouTube hochgeladen hatten,
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wiederum war wahrscheinlich von einer alten DVD, weil du hast dann in Fullscreen
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noch gesehen, dass dieses Bild, also diese eine Szene, wo die Motorräder so
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seitlich fahren, wo die nach Cuxhaven wollen und nicht ganz hinkommen.
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Da siehst du auf einmal, dass halt in diesen Geschwindigkeitssachen dann noch
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so die halben Zeilen auftauchen.
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Ich weiß nicht, ob du dich daran noch erinnern kannst. Das war in Nullerjahren
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auch so ein Digitalisierungsding.
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Das alte VHS-Tapes und alte Fernsehfilme noch so digitalisiert wurden,
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dass diese jede zweite Zeile abgetastet wurde und dann die anderen Zeilen dazwischen.
Florian Clauß
0:04:50–0:04:53
Ja, das Pal-Bild hat sich ja so aufgebaut.
Micz Flor
0:04:53–0:04:55
Das hat sich so aufgebaut. Das wurde der Digitalisierung beibehalten.
0:04:55–0:04:59
Und du musstest dann manchmal, wenn du Filme zum Beispiel auf eine Timeline
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vom Schnittprogramm gelegt hast, musstest du die nochmal konvertieren,
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sodass die aus diesem Halbbild in den Vollbildmodus geht.
Florian Clauß
0:05:04–0:05:09
Ja, ich kann mich an die Adapter erinnern, die ich damals gekauft habe bei Saturn Hansa.
Micz Flor
0:05:09–0:05:11
Und das war irgendwie so ein Ding, wo ich gedacht habe, krass,
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dann hast du auf YouTube diesen alten 16mm, der für Fernsehen produziert war,
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der dann im Fernsehen auch lief, der dann auf DVD rauskam, den dann jemand gerippt
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hat, den dann jemand hochgeladen hat.
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Und beim Fullscreen siehst du dann halt noch, dass es genau wieder so zwischen zwei Ebenen ist.
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16 Meter war dann eben halt 60er, 50er, 60er, 70er Jahre.
Florian Clauß
0:05:32–0:05:35
Also ich habe auch gehört, dass Klaus Lemke selber Filme hochgeladen hat.
Micz Flor
0:05:35–0:05:39
Es gibt, er hat einen eigenen Kanal auch, den habe ich auch in den Shownotes verlinkt.
Florian Clauß
0:05:39–0:05:45
Sehr gut. Ja, Rocker, spannendes Thema. Ja, also ich muss sagen,
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du hast mich ja gefragt, ob ich so ein bisschen das Filmgeschichtlich einordnen kann.
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Und ich muss auch sagen, dass ich so ein Rabbit Hole gefallen bin,
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weil ich tatsächlich vorher das noch gar nicht so als Bewegung wahrgenommen habe.
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Und das ist ja eigentlich auch so ein fehlendes Puzzle in unserer Reihe zur
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Nouvelle Vague, die ich da auch gestartet habe, dass wir die deutsche...
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Die deutschen Vertreter so gar nicht so uns angeschaut haben.
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Und dieses Puzzleteil, das füllt das jetzt genau aus, nämlich die deutschen
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Vertreter der Nouvelle Vague.
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Wir können ja auch gleich nochmal tiefer einsteigen, um das so ein bisschen zu kontextualisieren.
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Aber ich fand es total spannend und ich fand es jetzt nochmal so richtig gut,
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dass du den Impuls gegeben hast. Ja, ich will Rocker machen.
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Vielleicht war es so ein bisschen geschildert, was läuft gerade heute Abend bei der Vetinale?
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Ich habe drei Stunden Zeit, komm, lass uns mal einen Slot raussuchen.
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Guck mal, das passt auch zu Roadmovies.
Micz Flor
0:06:45–0:06:47
Ja, ja, genau. Also ich bin auch,
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ich war dann anfangs irgendwie so ein bisschen, ja, ich weiß auch nicht.
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Es ist so, ich glaube, den Film selbst, den hätte ich jetzt,
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ich habe den so nicht verschlungen, sagen wir mal so.
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Aber man hat sich den in gewisser Weise erarbeiten müssen. Und ich habe mit
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vielen, vielen Aussagen von Klaus Lehmke, man kann unglaublich viele Interviewsachen auch finden.
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Jetzt, der ist gestorben.
Florian Clauß
0:07:16–0:07:19
81-jährig im Jahr 22.
Micz Flor
0:07:21–0:07:26
Und ist 1940 geboren, im jetzigen Polen damals.
0:07:31–0:07:37
Und unfassbar Machoismen auch in vielen Interviews drin, aber hat viele Sachen
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eben auch gesagt zum Thema Film und wie ihr Film versteht, die ich teilweise
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komplett nochmal transkribiert habe in guter Dokumentarfilmmanier.
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Also ich kann sie vorlesen, aber ich kann sie eben nicht so vorlesen.
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Aber in dem Blogpost, der ja jetzt in 48 Stunden online geht,
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möchte ich die Quellen alle mit nennen und auch verlinken, sodass man es sich
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nochmal im Original angucken kann.
Florian Clauß
0:07:58–0:08:00
48 Stunden online?
Micz Flor
0:08:00–0:08:05
48, genau. Damit sind wir schon beim ersten Erfolgsfilm. Nee,
0:08:05–0:08:06
der geht doch jetzt am Donnerstag.
Florian Clauß
0:08:06–0:08:07
Nee.
Micz Flor
0:08:08–0:08:11
Echt? Erst nächste Woche, oder? Ach, Gott sei Dank.
0:08:13–0:08:17
Gott sei Dank kann ich das noch ein bisschen schmirgeln. Ich weiß gar nicht
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mehr, wie ich das in Nachtschichten noch hinkriegen soll.
Florian Clauß
0:08:19–0:08:20
Oh, wie ist das?
Micz Flor
0:08:22–0:08:26
Ich habe den schon geplant. Also, der ist auf WordPress schon eingegeben und geplant.
Florian Clauß
0:08:26–0:08:27
Oh, okay.
Micz Flor
0:08:27–0:08:33
Gut, meine Laune ist gerade von 20 auf 120 gesprungen.
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Gut, dann fange ich jetzt mal an mit dem ersten Zitat, was ich transkribiert habe.
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Das ist aus einem München-TV, heißt es glaube ich, so ein Interview,
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wirklich relativ auch low-budget.
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Ein Kameramann und zwei Männer reden miteinander und da wird er gefragt,
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so wie er den jetzt am besten vorstellt.
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Und dann sagt Klaus Lembke über sich selbst, ich kann die Stimme nicht,
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müsste man sich im Original anhören. Also mein Markenzeichen sind meine Mütze,
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meine Kurzsichtigkeit. Ich sehe eigentlich nichts.
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Und das Dritte ist, dass ich zweimal am Tag onaniere.
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Das war so seine Vorstellung. Das ist halt so irgendwie dann auch schon gerade
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im dritten Teil dieser Ansage.
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Also diese kurze es ist, er war damals glaube ich Mitte 60, das war 2014 glaube
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ich als es gemacht wurde, oder 15 aber.
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Es ist so dass es mit diesem Unanier-Ding, da kommt es halt schon so hin dieses
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Machismo-mäßig und gleichzeitig,
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Sexualisierung, aber auch so ein bisschen shocking dass man jetzt so bei einem
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Low-Budget-Familien-Fernseh-Nachmittags das Ding, dass man als erstes das Interview dran stellt und,
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Und ein Film, den wir heute vorstellen, ist halt eben der Film Rocker.
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Ganz kurz zu den Daten dazu.
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85 Minuten lang vom ZDF in Auftrag gegeben. Wurde zum ersten Mal am 2.
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Februar, also hatte jetzt gerade auch Jahrestag, 2.
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Februar 1972 im ZDF auch ausgesendet und wurde auf 16 Millimeter gedreht.
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Im Verhältnis 1 zu 1,33, also klassisches Fernsehformat.
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Was halt auch ganz toll ist, finde ich, bei dem Film, ist der Soundtrack.
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Der passt so unheimlich gut da rein. So ganz viele Rolling Stones.
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Das It's All Over Now, Baby Blue von Them.
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Und was ich auch finden konnte, es gibt für den Film Rocker eine Webseite,
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ist der Originaltext, mit dem der Film damals im Spiegel, im Fernsehprogramm
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des Spiegels beschrieben wurde.
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Den lese ich mal vor, da muss ich mal gerade nochmal reingehen.
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Also, lief um 21 Uhr am 02.02.1972. Jugendlich am Rande der Gesellschaft will
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der Münchner Jungfilmer Klaus Lembke, 31, in seinen TV-Spielen zeigen.
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Nach dem Porträt einer bombenbastelnden Studentin, Brandstifter,
0:11:10–0:11:14
und der Geschichte vom tristen Ende eines Haschhändlers, Mein schönes kurzes
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Leben, filmte er nun Rocker auf Hamburgs Reeperbahn.
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Die teils dokumentarischen Szenen sollen die Wechselwirkung zwischen der Brutalität
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der Rocker und ihrer Diskriminierung demonstrieren. So steht das da drin.
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Über den Film Brandstifter werden wir noch ganz kurz reden.
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Das war quasi sein zweiter, ich habe die Zahlen nochmal unten genau,
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also er hatte 1967 seine erste, der war ja Regisseur,
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seine erste große, seinen großen Produktionserfolg.
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Und ich glaube, das war so ein bisschen in diesem, ja, Nouvelle Vague,
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wie auch immer, Schatten und so ein bisschen wie Außeratem mit Belmondo.
0:12:03–0:12:05
So hieß der doch im Deutschen, oder?
Florian Clauß
0:12:05–0:12:07
Ja, Bode Soufflé.
Micz Flor
0:12:08–0:12:11
Der Film 48 Stunden bis Acapulco.
Florian Clauß
0:12:12–0:12:13
Bis Acapulco, ja.
Micz Flor
0:12:13–0:12:18
Und ich vorhin noch so 48 Stunden bis live. Das war ein Film,
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der wurde auf 35 Millimeter gedreht, also eine teure Produktion.
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Wenn man ein Leben des Interviews, Glauben schenken kann, war es eine Frau,
0:12:26–0:12:31
die mit ihrem Busen irgendjemanden überzeugen konnte, 400.000 D-Mark zu geben.
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Und dann haben die angefangen, diesen Film zu drehen.
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Und den Original-VHS-Text von diesem habe ich ja auch noch irgendwo,
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falls wir ihn später nochmal brauchen.
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Und Acapulco war einfach in
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der Zeit, auch den gibt es komplett auf YouTube, In der Zeit, glaube ich,
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wirklich vom Format her einfach scheinbar ein Schuss ins Schwarze, so Bullseye.
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Und hat dann 1968 den Bambi gewonnen.
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Du kennst diesen deutschen Fernsehpreis Bambi.
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Und damit war dann irgendwie auch Lemke, noch bevor er 30 war,
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eben schon, ja, gingen die Türen auf.
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Er konnte dann halt irgendwie für Fernsehproduktionen machen,
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eben Rocker später 72, aber vorher hat er in den Film Brandstifter gemacht,
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in den Film Brandstifter.
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Jetzt weiß ich gar nicht, ob wir den Umweg gehen, ob wir erst mal bei Rocker bleiben.
Florian Clauß
0:13:34–0:13:40
Ich würde auch vorschlagen, wenn du willst, kann ich jetzt so ein bisschen was
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filmgeschichtlich kontextualisieren.
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Also diese 48 Stunden bis Acapulco ist noch im Rahmen seiner Münchner Zeit gedreht.
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Und das war auch die sogenannte neue Münchner Schule, in der er auch quasi aktiv war.
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Man muss sagen, es war ein Kollektiv. Und die neue Münchner Schule,
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das ist auch wirklich eine Entdeckung für mich, weil ich das vorher überhaupt
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noch nicht so wahrgenommen habe.
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Die neue Münchner Schule hat sich als sogenannte, ja nicht Gegenbewegung,
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aber man kann sagen, es gab das Oberhausener Manifest.
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Das war eigentlich die Gründung des neuen deutschen Films oder des jungen deutschen Films, JDF so genannt.
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Und der junge deutsche Film, der hat sich dann so auf diesen Oberhausener Filmfestspielen,
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Filmtagen heißt das, glaube ich, 1962, das waren die achten Filmfestspiele,
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haben die sich so gegründet mit diesem Manifest.
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Und ich würde gerne mit dem Manifest jetzt einsteigen.
Micz Flor
0:14:49–0:14:50
Okay, gut.
Florian Clauß
0:14:50–0:14:51
Darf ich?
Micz Flor
0:14:51–0:14:54
Ja, ja. Make my work.
Florian Clauß
0:14:57–0:15:02
Das hat Alexander Kluge, den wir auch schon erwähnt haben, den wir auch immer
0:15:02–0:15:05
noch verehren, hat das damals als Kluge.
Micz Flor
0:15:05–0:15:07
Klaus Lemke übrigens auch, nennt ihn einen sehr klugen Mann.
Florian Clauß
0:15:09–0:15:13
Nein, der meinte ist aber ganz klar. Ja, ja, schön, klar.
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Hat das vorgetragen und mit ihm waren, glaube ich, 22 Unterzeichnern dieses
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Manifestes von mir, die man die meisten nicht kennt.
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Alexander Kluge ist einer davon und ich will das jetzt gerade mal sagen,
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vorlesen, das ist der 28.02.1962.
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Ist auch wahnsinnig lange her, schon über 60 Jahre. Der Zusammenbruch des konventionellen
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deutschen Films entzieht einer von uns abgelegten Geisteshaltung endlich den
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wirtschaftlichen Boden.
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Dadurch hat der Film die Chance, lebendig zu werden.
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Deutsche Kurzfilme von jungen Autoren, Regisseurinnen und Produzenten erhielten
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in den letzten Jahren eine große Zahl von Preisen auf internationalen Festivals
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und fanden Anerkennung der internationalen Kritik.
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Diese Arbeiten und ihre Erfolge zeigen, dass die Zukunft des deutschen Films
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bei denen liegt, die bewiesen haben, dass sie eine neue Sprache des Films sprechen.
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Wie in anderen Ländern, so auch in Deutschland, der Kurzfilmschule und Experimentierfeld
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des Spielfilms geworden.
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Wir erklären unseren Anspruch, den neuen deutschen Spielfilm zu schaffen.
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Dieser neue Film braucht neue Freiheit. Freiheit von den branchenüblichen Konventionen,
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Freiheit von der Beeinflussung durch die kommerziellen Partner,
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Freiheit von der Bevormundung durch Interessensgruppen.
Micz Flor
0:16:44–0:16:48
Kann ich, können wir das querschneiden, weil ich habe auch ein Manifest von
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Lehmke, was nämlich sich genau dagegen lehnt nochmal?
Florian Clauß
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Ja, sehr gerne. Lass uns das sehen, es sind nur noch zwei Sätze.
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Wir haben von der Produktion des neuen deutschen Films konkrete,
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geistige, formale und wirtschaftliche Vorstellungen.
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Wir sind gemeinsam bereit, wirtschaftliche Risiken zu tragen.
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Der alte Film ist tot, wir glauben an den neuen.
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Man muss sagen, dass die Pressekonferenz mit der Überschrift eingeleitet wurde.
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Und dann kannst du, dann hat Lemke und die Neue Münchner Gruppe,
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hat nämlich ein Gegenmanifest 1965 geschrieben.
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Und das heißt nämlich, Papas Film ist tot, lang lebe Papas Film.
Micz Flor
0:17:27–0:17:28
Papas Staatskino ist tot.
Florian Clauß
0:17:28–0:17:30
War das, was ich vorlesen wollte. Ah ja, Mama.
Micz Flor
0:17:31–0:17:35
Also das ist jetzt vom Münchner Filmfest 2010, direkt von Lemke.
0:17:35–0:17:39
Also da werden auch keine Co-AutorInnen genannt, sondern das macht er alles ganz allein.
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Und ich möchte es, glaube ich, gar nicht lange vorlesen.
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Aber was ja interessant ist, Lehmke sagt auch in Interviews,
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Film, Kino hat mit Kultur überhaupt nichts zu tun.
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Und die Forderung, die in Oberhausen ja war, war zu sagen, wir müssen unabhängig
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arbeiten können, um die Essenz tragen zu können. Also im Prinzip verbeamtet werden.
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Also man hat quasi nicht mehr die, explizit wird es da eben auch genannt,
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nicht mehr diese kommerziellen Anbindungen, sondern man ist frei,
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das Reine in dem Film, in der Kunst und Kultur.
Florian Clauß
0:18:11–0:18:14
Also das muss man nochmal jetzt hier unterstreichen, das war im Prinzip die
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Initierung der Filmförderung.
Micz Flor
0:18:17–0:18:21
Genau, und das ist auch das, wo Lehmtke sagt, Kluge war ein kluger Mann.
0:18:21–0:18:25
Weil Kluge hat wohl irgendwann gesagt, nach irgendeinem Oberhausener Filmfestival,
0:18:25–0:18:30
dass es so war, dass die Filme keiner gucken wollte, die die gemacht haben.
0:18:30–0:18:33
Aber die wollten weiter Filme machen und hatten sozusagen die Lobby,
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um dann diese Filmförderung ins Leben zu rufen.
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Und Lemke selbst hat gesagt, das ist ein absoluter Grind. Das sollte man überhaupt nicht machen.
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Deshalb heißt das hier jetzt auch von 2010, Papas Staatskino ist tot.
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Und der eine Absatz, der sich dann bösartig eben auf das bezieht,
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was hier dann die staatliche Filmförderung geschaffen hat in der Nachkriegszeit
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der Bundesrepublik Deutschland,
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da sagt er hier ein Auszug, 13 Jahre Staatskino unter Adolf Und die letzten
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40 Jahre staatlicher Filmförderung haben dazu geführt, dass der deutsche Film
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schon in den 70er Jahren auf Klassenfahrt in der Toskana hängen geblieben ist.
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Regisseuren Softskills kastraten und aus Produzenten Veredlungsjunkies wurden.
0:19:21–0:19:27
Und er schließt damit ab, unsere Filme sind wie Grabsteine.
0:19:27–0:19:33
Also das ist ja wirklich fast so eine Gegenrede zu dem, was du gerade vorgelesen hast.
Florian Clauß
0:19:33–0:19:34
Also nicht das Lebendige.
Micz Flor
0:19:34–0:19:37
Sondern das Tote. Und es ist genau diese Förderung.
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Und ich fordere, Innovation statt Subvention. Das ist so dieser Satz.
0:19:48–0:19:53
Und er schließt mit No Pain, No Spain Lemke.
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Das ist sein Abschluss. Und sicherlich ist Lemke immer auch jemand, der,
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gut auftreten kann, der gut reden kann. Da kommen wir vielleicht zur Person
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später nochmal ein bisschen. Aber ich wollte das gleich so dagegen schneiden.
Florian Clauß
0:20:06–0:20:10
Ja genau, das ist sehr gut. Weil das jetzt nochmal so.
0:20:10–0:20:14
Aber nochmal die Punkte herausgearbeitet, das haben wir ja schon gesagt,
0:20:15–0:20:23
mit dem Oberhausener Manifest hat sich dann auch die Filmförderung strukturisiert,
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nämlich mit der Filmförderungsanstalt FFA,
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das war die 1968 gegründet, das ist die erste zentrale bundesweite Filmförderung.
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Und dann gibt es das Kuratorium Junger Deutscher Film, was ich dann 1965 gegründet habe.
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Und das war auch in dem Manifest, wir haben es eben gehört, nämlich,
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dass die jungen Autoren, also die haben noch nie einen langen Film gedreht.
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Es war ja wirklich so, dass zu dem Zeitpunkt der deutsche Film einfach tot war.
0:20:52–0:20:55
Der deutsche Film, man musste überlegen, das war zwölf Jahre,
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13 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland.
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Also das heißt, der Krieg war noch in den Knochen. Und.
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Die Filme in Deutschland, das waren alles so Edgar-Wolles-Filme.
0:21:10–0:21:13
Das war halt Heimatfilme Edgar-Wolles. Das war halt so langweiliger Film.
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Und er war wirtschaftlich bankrott.
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Denen ging es halt wirklich nicht gut. Der Film war halt tot,
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der Film zu dem Zeitpunkt.
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Und tatsächlich hat sich diese Riege von jungen Filmautoren,
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man muss ja auch sagen, nicht innen, weil das wirklich nur männliche Unterzeichner
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waren, hat sich dann neu gegründet.
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Und die haben dann halt wirklich so diesen Zepter dann für sich beansprucht
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und haben gesagt, wir sind und haben auch wirtschaftlichen Erfolg versprochen.
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Das heißt, die Wirtschaftlichkeit dieser Filme. Und es war auch nicht schlecht.
0:21:44–0:21:48
Also die Filme sind halt auch gut gelaufen, also teilweise gut gelaufen.
0:21:48–0:21:52
Und dann kam halt Kluge mit Abschied von gestern. Das war ein Film.
0:21:52–0:22:01
Das kam dann Schlöndorf, der Zögling Törlis ist auch von Schlöndorf oder von Werner Herzog.
0:22:01–0:22:08
Also auf jeden Fall haben sich in dieser ganzen Welle von neuer deutscher Film
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oder junger deutscher Film, haben sich jetzt diese ganzen großen Namen auch
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wiedergefunden, wie Schlöndorf, Fassbinder.
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Werner Herzog, Alexander Kluge.
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Dann haben wir natürlich auch Wim Wenders. Das sind alles so erste und zweite
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Generation von jungen deutschen Filmen. Das Problem war nur,
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dass irgendwann in den 70ern, hast du ja auch schon gesagt, es hat sich so totgelaufen.
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Das ist dann für diese Erstarrung, dass wirklich dieser intellektuelle Anspruch,
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der dahinter stand, auch einen Bildungsauftrag zu haben.
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Das war ja alles diese Haltung, die der Film ausgesprochen hat.
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Und das hat halt auch zu einer gewissen Erstaunung geführt und eben auch,
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und das wirkte jetzt bis tatsächlich in die 90er und 2000er rein,
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wo sich alle dann die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben.
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Und der deutsche Film, das ist immer so langweilig, so intellektuell und man
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hat so lange Einstellungen und so weiter, dass das halt keiner tragen konnte.
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Aber gleichzeitig war dieser Impuls in den 60ern, war natürlich aus Frankreich,
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von der Nouvelle Vague, die großen Vorbildern, das war sowohl von der Münchner Gruppe wie auch von.
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Den Oberhausener, dass die eben ganz klar Godard und so weiter,
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der Straßendiener, der Autorenfilm.
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Der Autorenfilm war ganz wichtig, ja.
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Und in diesem Umfeld, da muss man auch wieder, das finde ich total abgefahren,
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in diesem Umfeld hat sich dann halt diese neue Münchner Gruppe gebildet und
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ein bisschen so als Antwort, ja, und wir haben es ja auch schon gerade angerissen.
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Ein bisschen so als Antwort auf diese intellektuelle Haltung,
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ja, auf diesen Bild und so.
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Die wollten eher, und das waren alles Leute, die hier in Schwabing gewohnt haben,
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München-Schwabing. Das war eine Schwabinger Gruppe.
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Und da waren halt auch sowohl als auch da drin.
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Wenigstens recht, Andreas Spada war zum Beispiel auch in dieser Schwabinger
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Kneipe. Und die hingen halt zusammen.
Micz Flor
0:24:05–0:24:08
Also das ist interessant, da greife ich gerade mal rüber, weil in dieser Kneipe,
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es gab wohl eine Kneipe, die ist Bungalow. In einem Interview,
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was auch auf YouTube, was wir verlinkt haben, hat Lemke, wird gefragt,
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warum er denn jetzt gerade hier machen will.
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Und dann sagt er, naja, Tiefgarage. Aber übrigens, als ich anfing,
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mich für Filme zu interessieren, stand genau hier, das war hier quasi so ein
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Bombenloch oder sowas, da stand hier so eine Kneipe Bungalow, da war das Bier billig.
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Auf der anderen Straßenseite war der türkisch-deutsch oder so hieß das.
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Das war wohl so ein kleines Programmkino und er lebt in der Kommune und Andreas
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Bader war eben auch in dieser Kommune mit drin.
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Und ich habe dazu jetzt sogar ein paar Lembke Zitate.
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Muss ich mal ganz kurz gucken.
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Aber das, ganz kurz nochmal Sprung zu dir mit Schlöndorf, weil die Hauptperson
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in Brandstifter von Lemke von 1969, was eine Auftragsarbeit vom ZDF auch wieder war.
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Und was wohl von der Struktur dann wiederum, ist auch online,
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mich teilweise an das von Zabrinski Point, was du erzählt hast am Anfang,
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so diese dokumentarisch gefilmte Studentendiskussion.
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Da gibt es auch so eine Szene, wo im Auditorium mit einem Juristen als Professor
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und die Studierenden dann halt mit
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dem irgendwie diskutieren über Versammlungsrecht und über solche Sachen.
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Also das ist irgendwie so beides. Es ist halt ein Spielfilm.
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Und die Brandstifterin, das geht um den Kaufhausbrand, bei dem Bader wohl auch
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mitgezündelt hat, wenn ich es richtig verstehe, in Frankfurt.
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Da spielt die Brandstifterin, spielt die Margarete von Trotter,
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die wiederum dann mit Schlöndorff, glaube ich, bis 1991, verheiratet war auch.
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Und 1975 haben die beiden zusammen die verlorene Ehre der Katharina Blum gemacht
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und dann später hat von Trotter alleine noch die bleiernde Zeit,
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1981 rausgebracht und damit auch in Venedig die Goldene Palme.
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Wisstest du das in Venedig?
Florian Clauß
0:26:11–0:26:14
Venedig, die goldene Palme ist doch Cannes, oder?
Micz Flor
0:26:15–0:26:17
Den goldenen Löwen, entschuldige, den goldenen Löwig von Venedig.
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Also man merkt, ich bin da ein bisschen der Pfeffer in dieser Filmwelt.
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Also das ist dann aber schon auch eben diese Verschränkung, die du irgendwie gemeint hast.
Florian Clauß
0:26:26–0:26:31
Genau, also die Margarete von Trotter war tatsächlich eine der wenigen Frauen,
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die dann in dieser Bewegung so mit Ulrike Ottinger und Und die hat auch einige Förderungen bekommen.
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Die meisten Förderungen hat, glaube ich, Fassbinder tatsächlich bekommen.
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Der hat auch seine produktivste Zeit. Ich meine, der hat über 40 Spielfilme gedreht.
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Ja, verrückt, also Wahnsinn. Er ist mit 37 Jahren gestorben,
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also jung gestorben und hat eine unglaublich produktive Zeit gehabt.
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Und dann Wim Wenders, war auch häufig gefördert.
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Dann Wolfgang Petersen kann man ja auch in dieser Szene mit anregen.
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Es war im Prinzip alles eine Szene und ganz viele kamen eben aus München.
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Und das war die Hochzeit, so Mitte der 60er, war eben diese Schwabing.
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Und da hat sich eben, wie gesagt, ein Kollektiv von Leuten gegründet, um Lemke herum.
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Also im Prinzip waren das Rudolf Thome, dann Klaus Lemke, Maxi Mann,
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Roger Fritz und Mai Spiels und Werner Enke.
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Das ist so der Kern der Münchner Gruppe.
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Und deswegen neue Münchner Gruppe, weil die sich so ein bisschen abgehoben haben
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von, wie gesagt, von der anderen Münchner Gruppe, die dann Autorenfilme und
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so weiter initiiert haben.
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Und man muss sagen, und ich glaube, das ist immer so eine wichtige Sache, wie die sich abgrenzen.
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Und es wurde dann später in diesen ganzen Filmkritiken, wurde dann halt so ein
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bisschen gesagt, die neue Münchner Gruppe ist halt so nicht reaktionär,
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aber ist dann halt nicht politisch.
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Und die haben aber nicht eine andere Politik.
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Also sie waren schon links, aber sie waren vielleicht jetzt nicht so intellektuell
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links, sondern das könnte man vielleicht vergleichen heutzutage.
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Ich weiß nicht, ob du die hedonistische Internationale, kennst du das?
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Das ist auch so eine Aktivistenbewegung, was so ein bisschen absurde Aktionen
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macht, aber eigentlich auch immer links eingestellt ist und das ist die Hedonistische Internationale.
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Und dann könnte die auch eher so begreifen.
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Und was die im Prinzip gemacht haben, die haben viel von dem, also.
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Vielleicht in Abgrenzung nochmal zu den anderen Autorenfilmern,
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die eben versucht haben, dann Geschichten auch zur Bildung und durch die Filme eben zu wirken.
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Während das Kollektiv um die Münchner Gruppe eher Film als Möglichkeit,
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als Spaß und auch viel mit Genre-Kino gearbeitet haben.
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Und dann war das Genre-Kino damals einfach auch tot in Deutschland.
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Genre-Kino gab es einfach nicht. Das wurde dann aber von der Münchner Gruppe
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im Prinzip auch mit als Themen.
Micz Flor
0:29:23–0:29:24
Jetzt die neue Münchner Gruppe?
Florian Clauß
0:29:24–0:29:30
Ja, die neue Münchner Gruppe. Das eine ist die Oberhausener Manifest.
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Und die alte Münchner Gruppe, das kann man so abgrenzen. Aber die haben quasi
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Genre-Kinos, also Science-Fiction,
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irgendwelche Actionfilme oder Thriller oder sowas, haben die aber mit diesem
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Bruch der Nouvelle Vague erzählt.
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Das waren genau diese Stilmittel, die sie auch von der Nouvelle Vague adaptiert haben.
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Das heißt, Leintheater auf die Straße raus und draußen gefilmt,
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ohne Drehbuch gefilmt und viel mit Bewegung.
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Das war auch ein Kurzfilm von Klaus Lemke ist Duell,
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wo es dann halt darum geht, dass ein Ehepaar zum Chef von einem Mann zu einer
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Party fahren will und die Frau haut einfach ab mit dem Auto.
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Und die rast dann halt so und die spielen halt so High-and-Seek.
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Also die rennen dann irgendwo rum und ich habe da nochmal einen Podcast zu gehört
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und da hat der Gast in einem Filmpodcast,
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Marco Abel heißt der, Der hat nämlich ein Buch rausgebracht,
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von nicht allzu langer Zeit.
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Mit Nonchalance am Abgrund über die Münchner Gruppe.
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Und hat dann so auch da eigentlich so dieses filmgeschichtliche Loch gefüllt,
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was dann halt auch niemand irgendwie vorher berichtet hat.
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Das hat er also wirklich hörenswert und lesenswert, kann ich nicht sagen,
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aber viel hat er daraus referiert. Bitte?
Micz Flor
0:31:03–0:31:04
In welchem Podcast war das?
Florian Clauß
0:31:04–0:31:05
Der heißt Katz.
Micz Flor
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Ah ja, okay.
Florian Clauß
0:31:06–0:31:11
Und Marco Abel, und das ist von nicht allzu langer Zeit. Der ist auch gerade im Zeughaus wieder.
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Der war 22 im Zeughaus. Jetzt ist der jetzt auch aktuell mit fünf Kurzfilmen.
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Im Zeughaus von der Münchner Gruppe. Und der hat das dann auch noch mal so berichtet,
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dass eben dieses Genre-Kinesisch dann auch darüber aufgebaut hat.
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Und das war im Prinzip eine lose Gruppe, die halt Kurzfilme gemacht hat.
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Und jeder durfte mal Regie führen.
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Und jeder hat mal irgendwie eine andere Rolle gespielt. Und die haben so rotiert.
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Und er meinte, das ist im Prinzip nicht auseinandergebrochen,
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aber hat sich dann irgendwie verflüchtigt, eigentlich mit den ersten Langfilmen,
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weil die dann nicht mehr zusammen abgehangen haben, weil die nämlich eine andere
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Logistik hatten. Und dann war es halt mit einem Langfilm beschäftigt irgendwo.
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Du konntest nicht mit den Kneipe zum Flippern gehen, sondern bist halt irgendwie
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so mit dem Zeug dann auf der Straße rumgelaufen.
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Und das war so ein bisschen, das war halt genau dieser Schnittpunkt.
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Das war nämlich 58 Stunden bis nach Acapulco, wo er meinte, da hätte sich das
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so ein bisschen quasi auseinandergezogen.
Micz Flor
0:32:13–0:32:17
Ja, schon, weil das war ja bei Lemke eigentlich ziemlich der Anfang der Karriere,
0:32:17–0:32:21
Die wirklich erfolgreichen Jahre, in Anführungszeichen erfolgreichen Jahre,
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wie er dann später sagt, die kommen ja noch.
Florian Clauß
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Ja, aber man muss sagen, Entschuldigung, dass ich dich jetzt nochmal unterbreche. Nein, du bist der Chef.
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Aber ich finde das so faszinierend, weil nämlich Mai Spiels und Werner Emke
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haben im Prinzip die erfolgreichsten deutschen Filme gemacht.
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Also die waren unglaublich erfolgreich, nämlich zur Sache Schätzchen.
Micz Flor
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Ja, nein, das war 68 zur Sache Schätzchen, genau.
Florian Clauß
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Und dann mit Uschi Glas, Uschi Glas dann so wieder entdeckt.
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Und das, was auch zu Rocker gesagt wird, ist aber auch in diesem Film Werner
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Enke, Werner Enke, der im Prinzip da auch so einen Sprachgebrauch geprägt hat.
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Nämlich, das war so, dass der so Wortschöpfung gemacht hat, die heute noch, also in dem Film quasi.
Micz Flor
0:33:07–0:33:10
Ja, Enke hat die ja nicht gemacht, das haben ja die Rocker gemacht.
Florian Clauß
0:33:10–0:33:12
Nee, nee, nee, Enke ist Feuer, das ist zur Sache, Schätzchen.
Micz Flor
0:33:12–0:33:14
Ach so, okay. Also dieses Türlich.
Florian Clauß
0:33:15–0:33:20
Genau, Türlich-Dumpfbacke. Das waren so Wortschöpfungen, die dann zur Sache schätzen.
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Und wie heißt der andere Film mit der Uschi Obermeier, die auch Die Rote Sonne, genau.
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Das war ein Kurzfilm.
Micz Flor
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Du meinst jetzt von Maispiels?
Florian Clauß
0:33:33–0:33:34
Von Maispiel, genau.
Micz Flor
0:33:34–0:33:36
Der zweite Teil war Nicht-Fummeln-Liebchen.
Florian Clauß
0:33:36–0:33:39
Genau, Nicht-Fummeln. Fummeln war auch so ein Wort, was die da so erfunden haben.
Micz Flor
0:33:39–0:33:40
Fummelt haben.
Florian Clauß
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Und die sind zum Beispiel, die haben da noch in den 70ern zwei Filme gemacht, das war ein Pärchen,
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ja und dann haben die komplett aufgehört zu filmen und ganz viele aus dieser
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Gruppe, was heißt ganz viele, es war ja nur eine Zahnvoll, die haben auch völlig
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andere Sachen gemacht und Lemke war derjenige, der dann eigentlich so noch, wie du sagst,
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weiter unterwegs war, aber totaler Punk, totaler Underground,
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immer irgendwie keine Förderung, ja, der hat dann halt mit minimalsten Mitteln seine Filme gemacht.
Micz Flor
0:34:08–0:34:11
Ja, später, ich meine, der ist ja richtig reich geworden, in ein paar Filmen,
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die dann auch, ich hab so ein bisschen dann, also der hat halt eben,
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bei Rocker ist es so, das war fürs Fernsehen gemacht, das war gar nicht zuerst im Kino.
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Und dann später hat er eben auch Kinofilme gemacht, so, der komische Heilige
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war, glaube ich, der erste Kinofilm und dann ähm,
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da komme ich noch gleich drauf ich muss jetzt ein bisschen zurückrudern ja mach
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das mal in der Narrativ da wird man gleich einsam wenn du sowas sagst also nochmal
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ganz kurz zu Bader es war schon interessant dass.
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Lemke den Auftrag vom ZDF bekommen hat für den Film oder das Angebot den Film
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Brandstifter wie er dann hieß zu machen mit Trotter die dann später mit Schlöndorf
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und so weiter habe ich vorhin gesagt,
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und dass es darum ging, um diesen Kaufhaus, Brandstiftung in Frankfurt,
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und ihr dann später hier nochmal sagt, so über Bader, ich habe jetzt zwei Zitate,
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also zwei YouTubes, nee, einen Podcast, glaube ich, und einen YouTube-Ding miteinander
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verschnitten, so das ist ein bisschen, also zuerst im YouTube-Video,
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auch das wird dann wieder verlinkt.
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Bader war auch hier oben immer im Bungalow, was ich vorhin meinte.
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Also das war diese Billo Kneipe drin.
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Ich wollte unbedingt zum Film. Jetzt springe ich in den BA2 Podcast.
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Bader mochten wir gerne. In diesem kleinen Türkendeutsch, das war das Kino,
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in dem wir unsere ganze Filmgeschichte gelernt haben, saß Bader hinten.
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Und Bader hat sogar gelernt, Filme einzulegen und fortzuführen.
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Er hat sich manchmal nachts bestimmte Filme allein angeschaut. Welche?
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Ein bisschen verdeckt halten.
Florian Clauß
0:35:52–0:35:53
Was er da guckt hat. Irgendwas mit Bomben bauen.
Micz Flor
0:35:54–0:35:58
Er war ein wirklicher Filmfanatiker. Jetzt zurück wieder in dieses andere Interview.
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Da sagt Lemke, Aber Bader hatte so einen merkwürdigen Münchner badischen Akzent.
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Und den haben wir nicht genommen eigentlich damals, als wir diese ersten Filme gedreht haben.
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Und so ist Bader eigentlich notgedrungen, da er nicht zum Film kam,
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Terrorist geworden, um wirklich irgendwas zu machen im Leben.
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Und ich habe mit dem zusammen gewohnt im selben Haus.
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Und die haben die ganze Zeit über Mädchen geredet, die sie nicht hatten,
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haben Karl Marx gelesen, den sie nicht verstanden.
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Und wir haben immer lustig Filmchen gemacht. und einen habe ich auch über die
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gemacht, der heißt Brandstifter und das war eben diese Zeit der Fall.
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Und das ist schon irgendwie so ein bisschen absurd, wo man dann wirklich merkt,
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dass aus dieser Kommune zusammenleben, da in München, Schwabing.
Florian Clauß
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Ja und dann kommt noch halt irgendwie, dann kommt ja auch noch dann eben Uschi
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Obermeier und hier Kommune 1, ist ja auch noch mit drin.
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Also du hast ja so eine Verdichtung von deutscher Geschichte da drin,
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ja, wo dann halt so diese Personen, die maßgeblich die deutsche Geschichte geprägt
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haben, dann auf einmal alle irgendwie zusammengewohnt haben.
Micz Flor
0:37:00–0:37:03
Es gibt auch einen kurzen Clip aus einem längeren Film von Lemke,
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den verlinken wir auch in den Shownotes, wo die Krautrock-Legenden-Band CAN,
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also C-A-N-C-A-N, spielt in dem Film mit.
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Und du merkst halt gleich, dass nicht alle Musiker zum Schauspiel taugen.
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Die wirken etwas mehlig.
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Und die Szene, in der die da spielen, ist halt so eine Kneipenszene,
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wo dann die Band Ken als Band in dem Film einen Promoter oder sowas verprügelt,
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weil der ihnen die Gage nicht rausgibt.
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Und das ist dann irgendwie wieder so ein Ding, wo du denkst, wow, Jahrzehnte später,
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Ist halt Cannes einfach so auf einem Podest, also so wie Kraftwerk,
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einfach so nicht mehr umzustürzen.
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Und in diesen ganz frühen Jahren hat Lemke mit denen schon so gedreht.
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Abschließend hat er zu Bader noch gesagt, das ist dann ein paar Minuten später,
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da kommt er nochmal drauf zurück und sagt dann so, ich habe mich damals schon
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eigentlich mehr für die Opfer interessiert. Oder ich hatte damals eigentlich
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mehr Gefühle für die Opfer als für die Täter.
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Denn die Täter hatten wirklich kein Gefühl für ihre Opfer. Das hat mich wirklich schockiert.
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Also das war so der Abschluss nochmal. Mit der Haltung hat er dann eben diesen
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Film Brandstifter gemacht.
Florian Clauß
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Ja, man muss vielleicht auch, weil du so eingestiegen bist, um die Figur Lemke
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zu zeichnen, das ist ja so masochistisch und zweimal am Tag oranieren und so weiter.
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Man muss aber auch sagen, dass die Münchner Gruppe auch so bestimmte Kurzfilme,
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also Mai Spiels war ja eben auch da als Frau vertreten,
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dass dieses Frauenbild, was die so gezeichnet haben,
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doch so das bezeichnet Marco Abel so,
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dass das im Prinzip so ein proto-feministisches Frauenbild, Frauenbild,
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also noch bevor die zweite Welle des Feminismus dann 1968 richtig losging,
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hatten die schon so positiv besetzte Frauenrollen in diesem Film.
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Und, das will ich nochmal von Lemke zitieren, nämlich, Lemke hat gesagt,
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Frauen sind die besseren Männer.
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Also der hat schon sehr viel Witz, der Typ. Der hat halt auch sehr, sehr schnodderig.
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Also man merkt das auch bei dem Rocker. Also hat so eine unverblümte Art,
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die halt aber auch sehr direkt und ja, also so, wie soll man das sagen?
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So wie bei, also ich glaube, das, was die auch so von der Nouvelle Vague-Sicht
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dann halt auch so positiv abgeguckt haben.
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Dieses einfach draußen auf der Straße und einfach dieses Konsequenzlose teilweise.
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Ja, dieses mir gehört die Welt und ich gestalte einfach, ohne da jetzt so großartig
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irgendwie einen intellektuellen Augusta rauszuziehen.
Micz Flor
0:39:45–0:39:49
Ja, einfach machen, hat er dann auch so gesagt. Also Drehgenehmigung, sowas dann alles.
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Egal, er wird ja auch ein bisschen verheldet, als heldenhaft so dargestellt.
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Jeder kriegt 50 Euro am Tag, er selber auch. Der Kameramann,
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alle Schauspieler, das muss es halt sein. Er verdient sein Geld wohl,
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oder hat, er ist ja gestorben.
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Aber er hat sein Geld dann letztendlich über Werbeproduktionen finanziert,
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alles, und hat seine Filme komplett selber gedreht.
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Hat von sich gesagt, dass er jeden zweiten Film meistens schon während dem Dreh
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dann irgendwie hat fallen lassen, weil er gemerkt hat, das funktioniert nicht.
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Hat dann mittendrin abgebrochen, hat die Leute eben gecastet,
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teilweise dann wirklich wohl gecastet.
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In dem Café Capri, was wohl so ein langweiliges Schwabinger Italo-Kaffee war,
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was er dann so ein bisschen übernommen hat, indem er sich da nicht mehr von
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der Theke wegbewegt hat.
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Jetzt fange ich selber schon an, so ein bisschen zu heroisieren.
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Aber was dann wirklich zum Schluss, das ist ein Bayern 2 Podcast Episode zum Tod von Lehmke,
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auch nochmal mit vielen Originaltönen von SchauspielerInnen aus dem Film auch
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nochmal dargestellt, Und dieses Capri war halt quasi das Casting-Büro,
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da wurden die Leute gecastet, das war dann alles voll.
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Die Leute kamen nach München, um mit dem Café Capri zu hängen und danach sind
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sie dann in die Klappe gegangen.
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Das war auf der anderen Straßenseite eben der Club, in dem Punk gespielt wird
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und da ging dann die Nacht weiter.
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Ich wollte jetzt zu Brandstifter noch eine Sache sagen. Ich habe ja vorhin das
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schon ein bisschen angekündigt, dass das ist auf alle Fälle in der Haltung,
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auch in dem, wie er auch über Frauen redet,
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wirklich manchmal so ein bisschen ein Thema, was eigentlich auch in der Zeit
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schon verhandelt wurde.
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Wer darf sprechen, wer darf Aufnahme drücken, wer filmt wen,
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wer kann sich eine Kamera leisten, auch so ein bisschen drin vorkommt.
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Und er hat da gesagt, das war beim Film Brandstifter,
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weil von Trotter war die eine Schauspielerin und die andere Schauspielerin, die da drin war,
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war Iris Berben und die war auch seine oder eine der Freunde seiner Freundinnen damals.
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Das sagt er auch öfters, hat man das nicht so monogam gehalten.
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Aber er spricht über seine Freundin Iris Berben wie folgt.
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Damals war ich mit einer kleinen Schlampe aus Hamburg zusammen, die hieß Iris Berben.
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Und ich dachte mir, die ist wirklich so arrogant und auch so blöd und so bescheuert eigentlich.
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Und die habe ich eigentlich auch so gehasst und war auch wirklich verliebt in
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die, dass ich dachte, ich muss unbedingt einen Film über sie machen.
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Und das war einer der ersten Filme, die ich gemacht habe.
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Also das ist die Iris Berben, die wir jetzt auch kennen, die auch jetzt,
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während wir hier aufnehmen, noch auf irgendwelchen Postern zu sehen ist.
Florian Clauß
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Ja, das ist verrückt. Ja, ja, die Iris Berben. Die hat auch einen schönen Nachruf an Lemke.
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Geschrieben oder gesagt.
Micz Flor
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Und das ist halt so ich habe noch ein zweites zitat
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das kann jetzt kurz daran hängen das ging dann später um
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ein also weil er dann einfach solche talente gefunden hat alle sprechen eben
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immer über wolfgang firek und cleo kretschmer die er entdeckt hat und die beiden
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die sich privat gar nicht verstanden cleo kretschmer war dann auch mit ihm zusammen
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die waren aber wohl vor der Kamera,
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wie Wolfgang Fierek das in dem BR2-Podcast sagte,
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wir waren vor der Kamera wie ein kongeniales Duo, sagte er, glaube ich.
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Vielleicht so wie Paul McCartney und John Lennon.
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Man greift wirklich ganz oben ins Regal.
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Er hat immer wieder Leute gecastet im Capri, aber auch später.
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Er hat dann irgendwann München verlassen, in Berlin gedreht und nicht wirklich gelebt.
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Also er hat so eine Einzimmerwohnung in München gehabt bis zu seinem Lebensende.
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Aber hat dann für den Film Finale 2006 die Schauspielerin, die aber auch inzwischen
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Produzentin ist, Sarah-Lisa Wollm entdeckt.
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Und da wird dann auch in einem Interview auf YouTube gefragt,
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wie er die entdeckt hat und erklärt, wie er das Casting direkt gemacht hat.
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Ich habe zuerst ihren wirklich großen und fabelhaften Busen gesehen.
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Und in so einem Fall bin ich sowieso von vornherein begeistert. Wie bei Dolly Dollar.
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Die hatte einen noch größeren Busen. Und das war ein bayerisches Kind.
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Und diesmal war es ein norddeutsches, diese Sarah-Lisa, die Verkäuferin bei H&M war.
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Ich habe ziemlich lange auf ihren Busen geschaut. Und wenn die Mädchen dann
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nicht nervös werden, taugen sie meistens auch was fürs Kino.
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Und das ist, finde ich, schon auch nochmal wichtig, das dann auch nochmal so
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nachzuzitieren. weil, ähm, ja, das ist, man entschuldigt das,
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wenn er so heldenhaft und toll und das Indie-Pen-Kin, aber da ist schon auch viel Dings.
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Und Cleo Kretschmer, die, wie sie von der Kollegin mal genannt wird,
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Landpomeranzer, also liebevoll gemeint, die selbst war dann auch mit ihm zusammen, ähm, und, ähm.
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Und Lembke, ich komme dann gleich zurück aus diesen Zitaten,
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aber ich möchte sie einfach mal loswerden, weil ich sie irgendwie abgetippt habe.
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Über Cleo Kretschmer schreibt Klaus Lembke, das ist jetzt die Zeit eigentlich,
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bevor seine Kinofilme, so Komödien, durchgehen.
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Und der erste Film war Idole.
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Da komme ich jetzt gleich drauf. Auf jeden Fall, er sagt über Cleo Kretschmer,
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und dann lief noch so ein Mädchen rum, ganz süß, ganz klein,
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mit dem hübschesten Po der damaligen Zeit.
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Ein sehr aggressives Mädchen mit sehr viel Alkohol und auch allen anderen Dingen.
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Das passte mir sehr gut und mit ihr war ich dann auch sofort zusammen.
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Das war Cleo Kretschmer und dann habe ich mit ihr Filme gedreht.
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So hat er sie eingeführt und sie sagt dann über die Zeit, ich durfte nie mit
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ans Set. und ich war in der ganzen Zeit eigentlich ziemlich einsam,
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habe zu Hause gehockt und war eifersüchtig.
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Dann habe ich ihn so lange genervt, bis er gesagt hat, okay,
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wenn du ein Drehbuch schreibst, mache ich einen Film mit dir.
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Und er hat wie beim Pferdehandel eingeschlagen.
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Das war das Zitat von Cleo Kretschmer. Und das Drehbuch, das er dann geschrieben
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hat, war der Film Idole, der in die Kinos kam.
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Cleo Kretschner selbst wiederum war als Schauspielerin als erstes 1973 im Schulmädchen-Report
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fünfter Teil, was Eltern wirklich wissen sollten.
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Das ist ihre erste Filmrolle gewesen.
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1976 dann kam Idole. In einem bayerischen Dorf, wo sie zu Hause ist,
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arbeitet Annel als Kellnerin.
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Sie verehrt Sepp, den Kapitän der einheimischen Fußballmannschaft.
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Aber es will nicht so richtig sich was anbahnen.
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Danach kommt Amore. Der ist ganz lieb.
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Das ist ein Münchner, wieder eine Komödie, alles auch in Mundart gedreht.
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Das sagt Kretschmer dann irgendwann auch, dass die die Mundart sonst deutsche
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Fernsehen gehievt haben.
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Fürs TV gab es dann Amore.
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Und dann kamen die großen Filme 1979.
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Also er hatte dann eben diesen, ein komischer Heiliger, auch mit dem Firek und Kretschmer.
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Wo Firek, ein Pfarrer oder Priester, der nach München kommt,
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um die Sünden auszutreiben, spielt.
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Eine Komödie. die habe ich online nicht
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gefunden jetzt auf youtube aber dann gibt es noch die
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arabischen nächte kinofilm von 1979 und
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in den deutschen top 100 damals hat er es bis auf rang 34 geschafft mit 800.000
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besuchern und 1979 gab es dann auch ach so da ein komischer heiliger doch da
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war der auch 1979 auf platz 50 mit 400.000.
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Und das waren also dann eben auch Filme, Spielfilme, Kinofilme,
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also nicht Fernsehproduktion.
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Und die waren dann, nehme ich mal an, eben ohne Fördergelder,
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zumindest konnte ich dazu nichts finden und einfach rein kommerziell produziert.
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Ich habe auch ganz kurz noch was Witziges vorbereitet, weil wir sprechen ja
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über die Vergangenheit und wir müssen sie kontextualisieren,
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um zu merken, was ist denn ein Film 1971?
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Haben die Rocker gedreht 1972, kam er dann ins Fernsehen.
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1971, die Top 10 Filme in Deutschland. Platz 1, Aristocats.
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Platz 2, die rechte und die linke Hand des Teufels. Also Bud Spencer und Terrence
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Hill. Platz 3, Asterix der Gallier.
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James Bond, Diamantenfieber auf Platz 4. Love Story auf Platz 5.
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Und dann, interessanterweise, die Plätze 6 bis 10 sind alles deutsche Filme.
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Und auf Platz 6 ist der neue Schulmädchenreport. Der zweite Teil,
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was Eltern den Schlaf raubt.
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Platz 7. Und Jimmy geht zum Regenbogen. Platz 8.
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Hausfrauenreport. Platz 9. Blutjunge Verführerin, was Eltern wissen müssen. Und Platz 10.
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Der Kapitän mit Heinz Rühmann.
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Das sind so die Top-10-Filme. Also man kennt die Sachen da noch.
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Da gab es dann schon James Bond. Das ist quasi nicht irgendwie düsteste Vergangenheit,
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sondern man kann sich da irgendwie so andocken.
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Und 1972 gab es nur zwei Filme aus Deutschland, da war auf Platz 1 Bud Spencer
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und Terence Hill, Platz 2 dann 1972 war. Kannst du das erraten?
Florian Clauß
0:49:33–0:49:34
1972,
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Eine amerikanische Produktion?
Micz Flor
0:49:38–0:49:40
Ja, von Coppola, der Pate.
Florian Clauß
0:49:40–0:49:40
Der Pate, genau.
Micz Flor
0:49:41–0:49:47
Und dann ist was da, Clockwork Orange, Lucky Luke und Frenzy von Alfred Hitchcock.
0:49:47–0:49:50
Also es war schon so eine Zeit, wo jetzt Kino nicht in den Kinderschuhen war.
Florian Clauß
0:49:50–0:49:54
Nein, aber absolut nicht. Und dann siehst du ja auch, dass das New Hollywood
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da auch schon die Krallen ausgefahren hat und der Pate.
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Das kann man ja auch in diesem New Hollywood. Hatten wir ja bei Saprisky Point
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ein bisschen darüber berichtet.
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Wir sind hier vielleicht noch mal ganz kurz zur Strecke. Wir sind jetzt auch
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wieder klassisch unterwegs mit vielen Nebengeräuschen und Schnaufgeräuschen.
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Es ist wirklich kalt heute, richtig kalt.
Micz Flor
0:50:17–0:50:21
Es ist so kalt, dass meine Batterie schon auf 35 Prozent ist zum Aufzeichnen.
0:50:21–0:50:25
Ich hoffe, dass wir da nicht hängen bleiben. Mal gucken. Wenn ich mir so eine kurze Pause mache.
Florian Clauß
0:50:25–0:50:30
Wir müssen dann eh eine Pause machen zu dem Film. Aber hier das Engelbecken ist zugefroren.
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Und da sind Leute gerade mit Schlittschuhen unterwegs. Ich weiß nicht,
0:50:34–0:50:34
ob du die wahrgenommen hast.
0:50:35–0:50:44
Und das Ganze, wo wir langgelaufen sind, könnt ihr dann auch auf eigentlich-podcast.de sehen.
0:50:44–0:50:47
Und alles, was Mütz gerade vorgelesen
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hat, hat er sich jetzt auch die Mühe gemacht, das zu transkribieren.
0:50:50–0:50:54
Deswegen könnt ihr das da auch nochmal in einem Blogbeitrag lesen. Ich möchte zitieren.
Micz Flor
0:50:54–0:50:55
Ich versuche es akademisch wie möglich.
Florian Clauß
0:50:56–0:51:00
So akademisch, genau. Seite 22 und FF.
Micz Flor
0:51:03–0:51:04
Im Podcast, genau.
Florian Clauß
0:51:06–0:51:09
Genau, aber jetzt haben wir, glaube ich, so ein ganz gutes, ich sage mal,
0:51:09–0:51:13
so einen Kontext geschaffen zu Klaus Lemke.
0:51:14–0:51:17
Und auch so eine gewisse Persönlichkeitszeichnung.
0:51:17–0:51:23
Sowohl als auch, aber vom Typ her, wenn man findet einiges auf YouTube.
0:51:24–0:51:28
Und er hat schon so was Herzliches, aber ist auch sehr direkt.
0:51:28–0:51:32
Na, also da kann man sich mal so ein Bild von ihm machen.
0:51:32–0:51:35
Er hat immer einen Hut in den späteren Jahren auf.
0:51:36–0:51:40
Dass der sehr weit ins Gesicht gezogen ist und sieht ein bisschen aus wie,
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ja, ist ein bisschen wie Udo Lindenberg vom Typ her, ne, Rorsch?
Micz Flor
0:51:44–0:51:48
Ja, das wird, glaube ich, so oft rangezogen und ich weiß nicht,
0:51:48–0:51:51
wie ähnlich die sich sind, aber es gibt so eine komische Aura,
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so eine Haltung, eben so Unterkiefer nach vorne, Gesicht so ein bisschen nach
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hinten gezogen, die sind irgendwie ähnlich.
0:51:56–0:52:01
Aber ich kenne beide, oder kann ich jetzt persönlich dazu nichts sagen.
Florian Clauß
0:52:01–0:52:10
Man sagt so, genau. Wow. Und deswegen würde ich sagen, wir haben es jetzt nicht mehr weit zu dem Film.
Micz Flor
0:52:10–0:52:14
Ich würde gerne noch ein paar Zitate nur zum Film,
0:52:14–0:52:20
also ich habe ihn jetzt so ein bisschen mit den Zitaten auch nochmal so ein
0:52:20–0:52:24
bisschen geerdet und möchte aber jetzt trotzdem ein paar Sachen, wenn man jetzt sagt,
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es geht manchmal nicht darum, um die Arbeit immer nur als Teil eines bestimmten
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oder einer bestimmten Autorin zu sehen,
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sondern man kann auch die Dinge von den Personen trennen.
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Dann möchte ich einfach ein paar Sachen vorlesen, die ich ganz gut finde.
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Und zum Beispiel, folgenden Satz finde ich sehr schön.
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Das Allerwesentlichste und Erste über Filmen ist, wenn man etwas spürt,
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also was man wissen muss über Filmen ist, wenn man etwas spürt, lange bevor man es weiß.
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Das finde ich einen ganz tollen Satz, also es überfilmt, dass man etwas spürt, lange bevor man es weiß.
Florian Clauß
0:53:03–0:53:04
Das Zitat ist von Lemke auch.
Micz Flor
0:53:04–0:53:10
Das ist von Lemke, ja, sagt er über Film. Wenn man also ein Gefühl bekommt,
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und da sagt er am Beispiel, dieser Kerl wird sie verraten, man hat keinen Grund
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dafür, aber man nimmt an, man glaubt das.
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Und sie wird ihn verteidigen, das spürt man.
0:53:19–0:53:24
Und wie man dann enttäuscht ist oder bestätigt wird in seinem Gespür,
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das ist Kino. Das andere ist Theater.
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Und das finde ich auch nochmal so eine schöne Abtrennung. Kino versus Theater.
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Also sagen alles, wo man ein Gespür hat, wo man guckt. Und gerade die Art,
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wie er halt eben Filme macht.
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Es ist so ein Hybrid. Er sagt an einer anderen Stelle, ich mal gucken,
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wenn wir dann nach dem Film nochmal vielleicht reingucken, finde ich es vielleicht
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noch, wo er auch so ein bisschen darüber spricht, warum er Rocker so toll fand.
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Weil er sagt so kurz, ja, wir konnten alle mit der deutschen Sprache nicht so gut umgehen.
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Es klang nie so toll wie Französisch oder Englisch oder so. Und dann in Hamburg mit den Rockern.
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Iris Berben hat gesagt, die haben wir vorhin gehört, die richtig coolen,
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harten Kerle sind in Hamburg.
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Und dann hat er gesagt, ab nach Hamburg, dann müssen wir da drehen.
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Und diese Rocker, vor denen hatten die richtig Schiss.
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Die waren wohl, die haben einfach ihr Ding gemacht und so weiter,
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aber vor allen Dingen ist es dann so gewesen,
0:54:20–0:54:23
wenn man so die Trailer guckt und dann auch so ein paar Sachen,
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die halt da dieses, ich sag ja gar nicht, wie ich es sagen soll,
0:54:26–0:54:30
aber dieser Unterschied zwischen Film und Theater, das finde ich schon ganz gut.
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Wenn es halt nicht geskriptet ist, wenn es nicht durchgestylt ist,
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was er halt meint eben, wo man das Drehbuch schon für die Filmförderung abgeben
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muss und alles ist quasi schon, bevor man anfängt zu drehen, festgeschrieben.
0:54:40–0:54:43
So wie Hitchcock ja auch gesagt hat, am ersten Drehtag wieder ein Film im Kasten.
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Also danach musste man es nur noch abfilmen, was schon alles fertig gemacht war.
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Und bei ihm halt eben die Kamera lief und sich die Geschichte dann auch immer wieder entwickelte.
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Und die Leute, die vor der Kamera waren bei Lemke auch immer anwesend,
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die haben zwar dann, die hat er in gewisser Weise in Position gebracht.
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Hat mich so ein bisschen auch an Schlingensieh verinnert, der ja auch so in
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diese Richtung so mitgeht.
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Und der das ja wirklich auch für Theater umgesetzt hat. Diese Idee,
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Bilder zu inszenieren und dann loszulassen, zu gucken, wie das sich entwickelt.
0:55:13–0:55:15
Lemke hat dann irgendwie gesagt, dass wenn alles richtig gut läuft,
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dann dreht sich der Film von selbst.
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Und hat das so gemeint, dass dann nicht mal er weiß, was das Skript ist.
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Also der Film wird dann irgendwie passieren.
0:55:24–0:55:26
Und da bin ich auch sehr gespannt, den Film zu gucken, wie sich das dann so
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anfühlt. Also diese Amateur-Darstellung, die halt gleichzeitig aber.
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Die halt irgendwie beides sind, die gleichzeitig,
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Das Feuersinn, was den Film vorantreibt, es entsteht auf deren Worten und auf
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deren spontanen Handlungen und der Interaktion miteinander, die aber gleichzeitig
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in gewisse Korridore von Skript eingebunden sind, in gewissen Rollen.
Florian Clauß
0:55:53–0:55:59
Ja, ich bin auch gespannt. Das würde ich auch gerne mal so bestätigt wissen, dieser Art.
Micz Flor
0:56:00–0:56:04
Dann hat er noch gesagt, es geht darum im Film nicht, wie man eine Kamera bewegt,
0:56:05–0:56:06
sondern wie man den Zuschauer bewegt.
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Das ist natürlich klar. Ja, aber irgendwie nochmal schön so auf den Punkt gebracht.
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Und hier habe ich, ich mache das jetzt nochmal, bevor wir dann ausmachen für
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den Film. Ich glaube, so viel Zeit haben wir noch.
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Also aus dem Bayern 2 Podcast, Zitat Lemke. Ist ein bisschen länger,
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aber ich fand es sehr gut.
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Wir kamen nie mit der deutschen Sprache zurecht, weil Deutsch einfach beschissen klang.
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Gegen all das, was wir immer hörten und gegen die Musik der Rolling Stones.
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Für mich kam das richtige Ding, als ich plötzlich richtige Jungs kennengelernt
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habe. Da habe ich meine richtige Jungs aus St.
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Pauli eben Rocker. Jetzt kommen wir wieder zurück zum Film.
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Die sich einen Dreck um uns geschert haben, die ihr Ding gemacht haben.
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Das war eine Offenbarung. Und allein, wie die redeten, war zum ersten Mal so,
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dass man das sozusagen der Sprache Mick Jaggers entgegenhalten konnte.
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Das war Arbeit der Sprache vom Feinsten. Jede Sache bedeutete drei verschiedene
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Dinge. Das war ganz, ganz bombig, wie die redeten.
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Und zum ersten Mal war ich stolz auf Deutsch.
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Das finde ich irgendwie nochmal so ein gutes Ding, weil das auch so diese Gegenseitigkeit
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der Zusammenarbeit ist.
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Also in gewisser Weise ist er total offen, sich da überrollen zu lassen von
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der Kraft, die vor der Kamera passiert.
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Und gleichzeitig ist er der, der durch die Kamera den Zünder setzt sozusagen.
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Und dann darf das da passieren.
Florian Clauß
0:57:26–0:57:29
Ja, vielleicht auch nochmal so in Abgrenzung zu der Münchner Gruppe,
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weil das liest man ja auch immer. Du hast ja auch gerade gesagt,
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dass eben für ihn Rocker ein ganz wichtiges Werk war, wo er zu sich selbst,
0:57:39–0:57:43
Ja, aber er war ja eigentlich auch schon recht erfolgreich mit den anderen Filmen.
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Vielleicht waren die ihm dann zu spielerisch oder zu, ja, weiß ich nicht,
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nicht authentisch genug.
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Und ich glaube, diese Authentizität, die er dann bei Rocker gefunden hat,
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die hat er vielleicht dann später, hat er dann vorher vermisst.
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Und das finde ich auch nochmal so ganz interessant, weil das wirklich so eine Zäsur bei ihm ist.
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Dass er aus München raus und dann nach Hamburg, St. Pauli rein.
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Also der Kontrast Schwabing, St. Pauli, das ist, glaube ich,
0:58:11–0:58:12
nochmal das, was den so auszeichnet.
Micz Flor
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Ja, und es war, da wurde der Film, ich glaube, er war eigentlich immer München
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und irgendwann Wahl-Berlin, er hat dann auch viel in Berlin gedreht.
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Dann hat lange Zeit Pause gehabt, Mitte der Nullerjahre wieder angefangen.
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Auch da könnte man sagen, wieder mit so einem technischen Bruch hin zu dem Digitalen,
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was damals auch schon mit Kameras aus der Hand irgendwie in Fernsehqualität
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gedreht werden konnte. Also die Schnitttechnik hatte sich noch mehr verändert.
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Also ich meine, die 16mm Rocker-Film, das war vielleicht so diese Ariflex 16ST,
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die damals so das erfolgreichste 16mm-Gerät war,
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was, glaube ich, über 30, 40 Jahre hinweg unverändert produziert wurde.
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Und das war dann auch schon eben eine Möglichkeit, eben überhaupt mit geringerem
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Budget drehen zu können, dass man an diese Technik rankommt.
Florian Clauß
0:59:01–0:59:04
Genau, aber was dann auch in diesem Zusammenhang nochmal bei Rocker so war,
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dass, was ihm dann erstmal so bewusst wurde, diese Kamera hat ja doch Gewicht
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und diese Dynamik, die er bei Rocker brauchte, hat ihn erstmal auch so ein bisschen
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ausgebremst durch die Kamera.
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Das musste sich so einfügen. Der Kameramann übrigens wird jetzt auch dann gleich in dem Film sein.
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Der wird dann nämlich nochmal als Gast am Ende.
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Oder er macht die Einführung, keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob wir das dann
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noch schaffen, so lange drin zu bleiben, weil er schon recht spät ist.
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Schauen wir mal. Ja, aber das ist, glaube ich, und ich möchte noch einen Punkt
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um diesen Bogen von Oberhausener Manifest über Neue Münchner Gruppe hin.
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Du erinnerst dich ja auch noch so in den 90ern, dann wurde ja auch so der deutsche
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Film, das war immer so ein achter deutscher Film,
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da hat sich ja nicht so richtig was getan und es fing ja dann in den 90ern an,
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dass sich das X-Film so gegründet hat, ja, und X-Film dann auch,
1:00:00–1:00:04
Auch natürlich in dieser ganzen alten Förderungsstruktur teilweise verhaftet,
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aber die haben andere Drehbücher, andere Ansätze gehabt, andere Erzählungen auf den Weg gebracht.
1:00:09–1:00:13
Und das waren dann halt vor allen Dingen Tom Tickwar und Fatih Acken,
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die dann da gewirkt haben.
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Und auch da nochmal sich dann so aus diesen Fesseln des alten,
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also des jungen deutschen Films losgerissen haben, würde ich mal das so sagen.
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Eigentlich kann man sagen, dass der junge deutsche Film mit dem Tod von Fassbinder
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82 dann auch gestorben ist und dann nur noch so nachgewirkt haben Hängst du
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das alles an Fassbinder dran?
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Nein, das wird so als Zäsur gesagt, das war so der Punkt und da sind auch Petersen
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ist ja nach Hollywood gegangen einige sind ja nach Hollywood gegangen und jetzt
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kommt dieser, man merkt immer so, das ist ein Generationswechsel,
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Das ist dann halt 70, dann 20 Jahre später, 90.
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Und dann wird ja noch von der neuen Berliner Schule gesprochen.
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Und das sind dann auch sehr verhaftet mit den jungen deutschen Filmen.
1:01:08–1:01:14
Das sind dann sowas wie Christian Petzold oder Dominik Graf oder Thomas Arslan,
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die dann diese Berliner Schule, die neue Berliner Schule, so Anfang der 2000en geprägt haben.
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Aber das ist auch nur so ein Film, wissenschaftlicher Film, kritischer Zuschreibung.
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Gibt es auch Bücher von.
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Das hat sich zum Beispiel der Marco Abel hat dann auch ein Buch vorher über
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diese neue Berliner Schule geschrieben.
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Bevor er dann eben zur neuen Münchner Schule gegangen ist. Und das Nächste,
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was er machen wird, ist die neue Kölner Schule.
1:01:44–1:01:47
Oder die Kölner Schule, da kennt man überhaupt nichts von.
Micz Flor
1:01:47–1:01:50
Oder Tübingen. Heißer Scheiße, ich habe keine Ahnung.
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Wir schließen jetzt ab und da müssen wir nämlich rein, sonst kommen wir zu spät,
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aber noch aus dem 2010-Manifest, alles in Großbuchstaben übrigens,
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auch bei uns auf der Webseite eigentlich-podcast.de habe ich es reingepastet.
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Er sagt, und das binde ich jetzt an, was du gerade gesagt hast,
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Geld vom Staat ist immer ein Tritt gegen die eigene Kreativität.
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Vor ein paar Wochen wurde klammheimlich die englische Filmförderung eingestellt,
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die einzig erfolgreiche in Europa, aber eben auch vollkommen unnötig.
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Der Förderwahn führte den englischen Film ins Nirwane.
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Ach, diese Engländer, es gibt noch Helden.
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Bei uns nur einen, Dominik Graf.
Florian Clauß
1:02:30–1:02:36
Ja, also Dominik Graf hat auch den Nachruf zu Lembke geschrieben und hat immer
1:02:36–1:02:41
sehr von ihm geschwärmt und war auch ein großer Anhänger von Lembke.
Micz Flor
1:02:44–1:02:46
Gut, machen wir hier die Zäsur. Jetzt geht es ab in den Film.
1:02:47–1:02:53
Und danach lassen wir die ganzen Notizen fallen und reden einfach über das, was wir erlebt haben.
1:02:53–1:02:57
In der fenilomino-logischen Haltung.
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Lustig, lustig. Werden wir dann diesen Film locker flockig.
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Auch das ist, glaube ich, ein Zitat aus Rocker.
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Wenn ich das richtig gelesen habe, besprechen. locker flockig.
Florian Clauß
1:03:14–1:03:16
Na gut, dann bis gleich.
Micz Flor
1:03:16–1:03:17
Bis gleich, tschüss.
1:03:20–1:03:33
So, also wir waren gerade in Rocker 1972 von Klaus Lembke gedreht in Hamburg auf 16 mm, 85 Minuten,
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bezahlt vom ZDF, Uraufführung am 2.
1:03:38–1:03:41
Februar 1972 im ZDF.
Florian Clauß
1:03:43–1:03:44
Und sind wieder auf der Straße.
Micz Flor
1:03:44–1:03:47
Und sind wieder auf der Straße. Mach dich gerade.
Florian Clauß
1:03:48–1:03:52
Mach dich bereit. Mach dich gerade, Mann. Ja, Mann, Mann, Mann.
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Und, bist du traurig, dass du nicht so ein Motorrad hast?
Micz Flor
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Ja, also es ist interessant, dass du das sagst. Ich habe gerade beim Rausgehen
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gedacht, auch verlinkt in den Show-Notes. Es gibt eine Fotostrecke.
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Es gibt zu dem Rocker-Film, gibt es auch eine kleine kurze Webseite.
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Ich weiß nicht, wer die gemacht hat.
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Verlinkt auf dem Flicker. Flicker gibt es auch noch.
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Wahrscheinlich ist Flicker halb so alt wie die Fotos. Das ist ja auch schon ewig da.
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Und da sind ganz viele Fotos vom Dreh, wo diese Rocker, die wir jetzt gerade
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im Film gesehen haben, auch nochmal auf Schwarz-Weiß-Fotos.
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Und ich fand das deshalb jetzt erwähnenswert, weil ich gesagt habe,
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ich möchte auch so einen Motorrad haben,
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weil auf den Fotos sehen die wirklich so raumeinnehmend und bestimmend aus,
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wie Lemke das in den Interviews beschrieben hat.
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Die haben nur ihr Ding gemacht, das hatte ich ja vorhin vorgelesen.
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Und jetzt im Film durch dieses Reden und das Bewegen und das Improvisieren und
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so, Da fand ich die eigentlich alle nicht so bedrohlich, sondern eher so ein bisschen knuffig.
Florian Clauß
1:04:59–1:05:04
Ich muss ehrlich sagen, Rocker war für mich nie irgendwie so eine Subkultur,
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die ich irgendwie cool fand. Und immer schon all.
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Und ich mochte es halt nicht. Aber gut, die Rocker, die man da jetzt so gesehen
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hat, die haben auch irgendwie das Bild der deutschen Rocker so der 70er-Datei
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entworfen. Wie hießen die? Bloody Devils, ne?
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Bloody Devils Gang ist das gewesen.
Micz Flor
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Ja, also wir können ja aber ganz kurz die Geschichte zusammenfassen.
Florian Clauß
1:05:25–1:05:27
Genau, genau, das würde ich jetzt auch.
Micz Flor
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Es geht um drei männliche, mehr oder weniger entwickelte männliche Hauptpersonen
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eigentlich, um den Bernd, den sehen wir am Anfang.
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Das ist ein Rocker, der aus dem Gefängnis entlassen wird, der dann von seiner
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Rocker Gang abgeholt wird. Das ist Uli.
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Das ist so ein Kleinkrimineller.
Florian Clauß
1:05:47–1:05:49
Gerd heißt er doch, oder nicht? Bernd?
Micz Flor
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Bernd. Also Gerd. Entschuldigung, Gerd. Und Uli ist einer, der ein Daimler knacken
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und verkloppen für 4000 DM.
Florian Clauß
1:06:03–1:06:10
Und der ist mit der ehemaligen Freundin von Gerd jetzt zusammen?
Micz Flor
1:06:10–1:06:14
Das wird so nicht klar ausgesprochen, aber es fühlt sich irgendwie so ein bisschen an.
1:06:14–1:06:18
Auf jeden Fall, als der Rocker raus ist aus dem Knast, will er seine alte Freundin
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wieder und ist da auch sehr bestimmend und rennt dann einfach in deren Shop
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rein und möchte mehr oder weniger rausziehen und,
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Und der dritte junge Mann ist dann der Marc.
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Das ist der junge Bruder von Uli, der sich dann irgendwie an Uli ranhängt.
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Das sind so die drei Hauptpersonen. Und wir sehen also den Gerd.
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Bist du sicher, dass er Gerd heißt? Ich habe jetzt Bernd gespeichert.
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Kannst du mal in deinen Notes gucken?
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Auf jeden Fall ist es so, dass der erst mal so seinen eigenen Gerd der hat eigentlich
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so seinen eigenen Strang,
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und ist mit diesem Uli eben über
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diese Frau die so ein bisschen verbunden Sonja und dann ist es so, dass,
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Marc und Uli ziemlich viel Zeit im Mittelbereich des Films aufnehmen, weil,
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Uli, das ist gar nicht so leicht zu erklären.
Florian Clauß
1:07:34–1:07:39
Man muss ja sagen, die sind alle extremst unsympathisch.
1:07:39–1:07:44
Also wie die sich verhalten, Gerd und Uli, einfach total rotzig.
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Und Uli kommt dann halt zu seiner Schwester, wo auch der Bruder hockt.
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Und dann will der da irgendwie geld klauen und
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rennt durch die ganzen zimmer und findet dann halt so
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ein bisschen geld von dem von dem mark ja
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und dann lässt sich mark aber nicht abschütteln
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als er dann rausgeht und der ist halt alle die
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sind alle so unsympathisch also so ging
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es mir zumindest so ja und dann ist es
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eine initiation die dann halt uli mit mark macht nämlich dass er saufen muss
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dass er rauchen muss und das Dann gehen sie zusammen in so eine Kneipe und dann
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tanzt er da mit Frauen und gibt dann halt auch irgendwie an mit seinen Frauengeschichten,
1:08:26–1:08:28
die er hatte angeblich und so weiter.
1:08:28–1:08:34
Also der will den da so ein bisschen einführen in die, aber stößt den gleichzeitig an.
Micz Flor
1:08:34–1:08:37
Ja, irgendwie will er es auch nicht. Also es bleibt unklar, vielleicht so ein
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bisschen eben diese Lemke vor der Kamera passierte Geschichte.
1:08:42–1:08:44
Was er so ein bisschen gesagt hat, dass man irgendwas fühlt,
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irgendwie ein Gespür dafür entwickelt und ein Gefühl hat, wie es weitergeht,
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ohne dass man es genau formulieren kann.
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Und ich habe das so erlebt, dass Uli eigentlich nicht mit Marc rumhängen will,
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aber dann mit der Hilfe von Alkohol ist der dann auf alle Fälle so zugedröhnt,
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dass es ihm auch so egal ist und er sich einfach freut, dass er ein bisschen...
Florian Clauß
1:09:00–1:09:05
Ja, er stößt ihn halt immer ab und kommt dann wieder zurück und ist halt so ein Spiel.
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Also irgendwie so entwickelt sich da was und ja, dann gibt es dann diese Zäsur,
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als Uli dann diesen geklauten Daimler, der ihm dann halt wieder abgeluchst wurde von so zwei Zuhältern,
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sieht er dann wieder in der Straße.
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Er wurde dann überwältigt von den beiden und er sieht den Daimler dann nachts
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in der Straße und steigt dann mit Marc in diesen ein und die schlafen dann da drin.
Micz Flor
1:09:33–1:09:34
Schlafen ein, ja.
Florian Clauß
1:09:34–1:09:40
Die sind alles so ein bisschen auch so sehr spontan, wie die Erzählung langläuft.
1:09:41–1:09:44
Dann schlafen die da ein und dann kommen die beiden Zuhälter aus der Kneipe
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raus und verprügeln halt den Uli so sehr, dass er dran stuppt.
1:09:49–1:09:50
Also mit so einem Totschläger.
Micz Flor
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Genau, Marc rennt weg und dann stellt sich raus, dass Marc gerade irgendwie
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Praktikant ist in so einem Supermarkt,
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wo er dann besoffen eben vor dem Supermarkt rumsitzt und aufwacht.
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Und einer aus dem Supermarkt holt ihn dann rein und dann fängt er an und isst
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da irgendwie einfach aus dem,
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Supermarkt, macht da so Brot auf und isst und dann ruft sie die Polizei.
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Marc ist glaube ich 14 oder so im Fall.
Florian Clauß
1:10:14–1:10:17
15. Der hat ja eine Ausbildung im Supermarkt.
Micz Flor
1:10:18–1:10:23
Und da haut er dann ab. Und dann ist er zu Hause und dann will die Schwester
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den Marc dann zu den Eltern nach Cuxhaven bringen, packt ihm irgendwie den Koffer und,
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und Marc setzt sich dann irgendwie in die Straßenbahn, die fährt bis zur Endhaltestelle,
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und da ist dann so eine Kneipe, wo die Trambahn direkt am Flughafen direkt am
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Flughafen, ja das ist auch irgendwie schon, können wir gleich noch über die Settings so sprechen.
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Da per Zufall ist er dann in der Kneipe, wo dann,
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Der Gerd, mit der wie heißt es?
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Sonja sitzt, weil die sich dann doch irgendwie wieder so ein bisschen annähern.
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Die Sonja aber dann natürlich den jungen Bruder von dem Uli erkennt.
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Die steht dann wortlos auf und geht und dann hängt dann der Mark rum.
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Dann besaufen sich da wieder alle und dann gibt es irgendwie so einen etwas
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herberen Schnitt, Wo dann auf einmal der Marc mit seinem Koffer für Cuxhaven
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und der Gerd vor so einem Haus im Sitzen,
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wo eine Polizeiratze ist für eine Kommune, wo die Leute irgendwie rausgezogen werden.
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Gleichzeitig aber ein Bekannter von Gerd da Drogen verticken wollte.
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Und dann Gerd selbst, weil sich keiner ins Haus traut, diesen geilen Deal macht,
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dass er den Koffer mit der Wäsche für Cuxhaven.
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Als Drogenkoffer für 4.000 D-Mark verkauft. Von den 4.000 D-Mark kauft er sich
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da ein Motorrad und sagt dann zu Marc, ich fahre dich nach Cuxhaven.
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Wir fahren jetzt nach Cuxhaven. Dann fahren sie los mit dem Motorrad,
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kommen dann bis zu einer, was ich irgendwo mal gelesen hatte,
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wohl eben legendären Kneipe, Café oder wie auch immer,
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in der Rocker-Szene, wo sie dann da drin rumhängen und er da so einen LKW-Fahrer anmacht.
Florian Clauß
1:12:08–1:12:09
Er kommt rein und pöbelt.
Micz Flor
1:12:09–1:12:11
Und pöbelt und pöbelt und pöbelt.
Florian Clauß
1:12:11–1:12:14
Sofort so ein Fernkraftfahrer achte ich gerade.
Micz Flor
1:12:14–1:12:14
Mann!
Florian Clauß
1:12:15–1:12:18
Was guckst du denn so? Gibt es da was zu gucken?
Micz Flor
1:12:18–1:12:20
Und der Typ geht dann wortlos raus.
Florian Clauß
1:12:20–1:12:26
Der sagt dann auch, bist in Ordnung. Bist ein guter Kerl. Komisch.
Micz Flor
1:12:27–1:12:30
Und der ist dann wirklich aber auch noch so ein anderes Deutschlanddesign.
1:12:31–1:12:34
Der hat so eine andere Hose, ein anderes T-Shirt mit so Knöpfchen vorne und
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so eine tolle, eher so eine Rockabilly-tolle, seitlich ein bisschen untersetzter Lkw-Fahrer.
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Und der fährt dann genussvoll zweimal über das Motorrad drüber.
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Dann sehen wir Gerd, wie er weint, neben dem Motorrad steht.
Florian Clauß
1:12:45–1:12:46
Das ist immer Emotionszeit.
Micz Flor
1:12:47–1:12:48
Genau. Und, ähm,
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Und dann sind die wieder eben nicht nach Cuxhaven gekommen, sondern zurück.
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Und dann sieht Marc die Frau, die mit den Zuhältern unterwegs war,
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aber auch nicht klar ist, ob das eine Prostituierte ist oder eine Freundin.
1:13:05–1:13:11
Und er kennt die und geht dann dahin und dann rächt Gerd und seine Gang, rächen dann.
Florian Clauß
1:13:11–1:13:16
Genau, er weiht dann halt Gerd ein, dass dann sein Bruder eben zu Tode geschlagen
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wurde. und dann gibt es halt sowas wie so ein, wie sagt man, so eine Ehre.
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Wir stehen zusammen und wir rächen das und dann ruft er halt seine Crew und
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dann kommen die Rocker, die am Anfang und am Ende kommen gar nicht so...
Micz Flor
1:13:32–1:13:33
Bambule.
Florian Clauß
1:13:33–1:13:38
Bambule, genau, am Anfang Bambule. Das ist auch so ein... Hast du mal geguckt,
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woher das kommt, Bambule?
Micz Flor
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Ja, ich habe es schon da vergessen.
Florian Clauß
1:13:41–1:13:47
Ja, das ist so ein... so ein Trommel.
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Es beteiligt so eine Aktion von Trommeln, die aber auch, ich glaube,
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in irgendeinem Kontext von Schwarzamerikanern, die dann zu einer Art Demonstration aufrufen.
Micz Flor
1:14:03–1:14:04
Amerikaner oder Afrikaner?
Florian Clauß
1:14:04–1:14:08
Nee, Schwarzamerikaner. Ich glaube, das kommt aus dem Jazz-Kontext.
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Soweit ich das noch so zusammenkriege. Und Bambule! Und ab geht's.
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Und die vermöbeln halt dann die beiden Zuhältern und Marc,
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der stellt sich dann auf den Daimler und schlägt dann die Frontschutzscheibe
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ein und dann rennt er weg und man folgt dann quasi Marc und dann blickt er zurück.
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Und er lächelt. Das ist nochmal ein wichtiger Punkt. Er lächelt und dann kommen halt die Credits.
Micz Flor
1:14:41–1:14:46
Dann kommen die Credits. Und das ist der Film, die Story, das haben wir ganz
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gut hingekriegt, finde ich, das doch zusammen zu klöppeln.
Florian Clauß
1:14:49–1:14:51
Ja, zu klöppeln vor allem.
Micz Flor
1:14:51–1:14:54
Und wie gehen wir jetzt weiter? Ich würde gerne eine Szene kurz rauspicken,
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wo ich irgendwie was ganz gut illustrieren kann, was ich so gedacht habe,
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was ich vorhin auch schon angerissen habe.
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Es gibt, bevor Uli diese Daimler dann klaut.
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Da lernen wir Uli kennen, glaube ich, sogar als erstes Mal an einem Telefon.
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Also ein junger Mann ist am Telefon.
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Und auf der anderen Seite des Telefons hören wir nur eine Stimme.
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Und da erklärt jemand so,
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ja, musst du die Dichtung abziehen und dann kannst du von oben da reingehen,
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das hat etwa zwei, drei Millimeter Platz und dann kannst du hinten,
1:15:26–1:15:30
wenn du dann an dem, und Uli ist irgendwie da auch schon besoffen,
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der sagt dann so, jetzt mach mal hinne, ey.
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Klar, habe ich verstanden. Also der unterbricht ihn eigentlich.
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Aber irgendwie ist es klar, dass er ihn angerufen hat.
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Uli hat angerufen, um zu wissen, wie man Daimler knackt.
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Und wir wissen noch nicht genau, worum es geht. Und später versucht er es dann
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in der Tiefgarage, kriegt es irgendwie nicht hin und bricht ihn dann mit einer
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Brechstange auf. Das ist eine andere Geschichte.
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Aber in dieser einen Szene fand ich das so lustig, dass da irgendwie so klar
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wurde, dass da waren zwei Menschen im Gespräch. Der eine war nur Stimme,
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der war ja am Telefon, der hat man nicht gesehen.
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Und der andere war dieser Ulli, der wusste, dass die Kamera läuft und da jetzt
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performt und dann eben sich so in Szene schmeißt regelrecht.
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Und ich fand das ganz interessant, weil da waren so zwei Dinge spürbar,
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dass halt jemand, der amateurhaft jetzt vor einer Kamera steht,
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mit so viel Selbstaufmerksamkeit dann doch vollgeladen ist, dass das sich nicht
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wirklich natürlich anfühlt.
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Jetzt würde natürlich Lemke sagen, wir sind halt von diesen Marionetten,
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den Schauspielern, sowas von zugedröhnt, dass wir überhaupt nicht mehr sehen,
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was authentisch ist, wie Leute sich wirklich bewegen.
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So eine Schlägerei, eine Pistole klingt halt anders. Wenn einer zuschlägt,
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dann hörst du, dann ist es.
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Aber es ist trotzdem so ein Cringe-Moment irgendwie, wie man sagt,
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wo sich die Zehennägel hochdrehen.
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Wenn Uli da so sagt Mensch, jetzt mach mal hin, hab ich verstanden und so,
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aber die Stimmen, die übers Telefon kommen, der Typ wirkt wirklich authentisch
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und entspannt so irgendwie so dieses Gefühl, dass wenn das,
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über Augen gesehen wird wenn es eingefangen wird mit der Kamera also wenn es
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so ein Gegenüber gibt so ein, was ja auch manchmal irgendwie so angeführt wurde
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alle Leute haben auf ihren Laptops.
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Vor der Kamera sowas, wo man es zumachen kann dass man nicht gesehen werden
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kann Während was jetzt wirklich Informationen angeht, das doch wahrscheinlich
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sicherlich besser wäre, wenn man das Mikro ausmacht.
Florian Clauß
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Was guckst du? Ich wollte nur gucken, ob das Rekord Mikro hast.
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Dann wollte ich gucken, ob es läuft. Sorry.
Micz Flor
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Und das ist mir in dieser Szene halt aufgefallen. Der Typ über Telefon,
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da hat man das Gefühl, den kann man wirklich greifen.
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Aber der Uli ist irgendwie hinter so einer Selbstaufmerksamkeit versteckt.
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Und das finde ich ist in ganz vielen Szenen so und das fand ich eben so diese
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große Diskrepanz zwischen den Fotos, wo es auch so ist,
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dass du diese Rocker in so einer Aura von Autorität wahrnehmen kannst ich schicke
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dir mal den Link also es waren vom Dreh wohl Stills,
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die da jemand gemacht hat aber wenn die dann so eckten dann ist es oft so ein bisschen.
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Ja Hölzern sowieso, aber auch so Also, du merkst einfach,
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Da ist so eine Ebene von in sich geschlossenem Bewusstsein über das,
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was da gerade passiert, was die so ein bisschen verstocken lässt.
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Und das finde ich halt beides. Das finde ich einerseits eben auch den Moment,
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wo es total spannend wird, wenn man dem Begriff von Authentizität nachdenkt,
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weil die sind ja in dem, wie sie sind, authentisch. Das sind halt Laien-Schauspieler.
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Da würde man sofort sagen, voll authentische Laien-Schauspieler.
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Aber natürlich sind Schauspieler auch authentisch, wenn sie jetzt keine Laien-Schauspieler
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sind, und performen das dann halt irgendwie anders.
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Aber dieser Begriff der Authentizität ist in dem Moment natürlich,
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wir haben die einfach davor gecastet und die Rocker haben so ihr Ding gemacht.
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Und irgendwo im Interview hat er mal auch, ich glaube bei der Süddeutsche war
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das, hat Lemke auch mal gemeint, das Problem war halt auch, die kam immer als ganze Gang an.
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Und wenn bei einem das Motorrad ausgefallen ist, was oft passierte,
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weil das aus allen möglichen Teilen zusammengeholt war, Dann blieben alle stehen
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und warteten, bis das Motorrad wieder fährt. Und dann fuhren die erst weiter.
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Das heißt, die Zeitplanung, das war alles irgendwie total schwierig.
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Wenn sie nicht wollten, wollten sie nicht. Wenn sie nicht da waren, waren sie nicht da.
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Also das ist das Drumherum authentisch. Und da hatten die scheinbar beim Dreh
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wirklich auch Respekt, wenn nicht sogar manchmal Angst vor denen und überhaupt
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keine Autorität über die.
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Aber wenn die dann vor der Kamera sind, finde ich, dass die doch sehr verklemmt
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und domestiziert wirken und so unbeholfen.
Florian Clauß
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Ja, ich finde auch, gerade die Szene, wo dann Gerhard aus dem Knast rauskommt,
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aus Santa Fu, heißt das da?
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Santa Fu ist wohl so ein Knast in Hamburg, ein legendärer, und hat sich dann
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begrüßt. viel zu lang, die Szene.
Micz Flor
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Die ganzen Rocker-Büste.
Florian Clauß
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Umarmt dann und küsst die und es ist halt so okay, mach mal bitte schneller,
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ihr habt euch lieb und ich finde, ja, aber ich kann das sehr nachvollziehen, was du da sagst.
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Dieses Hölzern, aber auch dieses irgendwie so das Lachse, was da drin hängt.
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Man kann es irgendwie so schlecht beschreiben, aber es ist halt so dieses Leiden
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und dann, aber gleichzeitig hat es was so,
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extrem Direktes auch. Und damit wird es halt wieder so ein Zeitdokument.
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Weil das halt wirklich einen dokumentarischen Wert hat. Und das war ja auch
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das, was dann Lemke auch dann so, er konserviert was in diesem Film.
1:20:48–1:20:52
Er konserviert ein Hamburg, er konserviert eine Subkultur, er konserviert eine
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Sprache, die so noch eigentlich so keiner drauf geguckt hat.
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Und das hat ja wieder so diesen Wert dann, diese,
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Im Nachhinein, ja.
Micz Flor
1:21:04–1:21:09
Und das Dokumentar, das finde ich auch bei, das ging mir bei Außeratem damals
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auch so und aber auch bei 48 Stunden nach Acapulco.
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Diese Sachen, die hat so ein bisschen nach neuen Theorien gedreht.
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Da hat man manchmal auch so das Gefühl, dass genau im wichtigsten Moment die Kamera aus war.
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Also manchmal gibt es irgendwie so Jump Cuts, die Dinge zu überspringen scheinen.
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Wo man so das Gefühl hat, da fehlt jetzt irgendwie noch ein bisschen der Anschluss.
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So, wir kommen nicht von dem Stück Satz in den Stück Satz, sodass es halt so rumspringt.
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Also zum Beispiel auch in dem Haus, wenn es dann darum geht, dass dann die,
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der Gärtnern halt eben den Koffer als Drogen verkauft, die 4.000 Euro einzieht
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für den, wie der dann ins Haus kommt, aus dem Auto oder wie dann,
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das ist alles, da fehlen einfach Sachen.
Florian Clauß
1:21:54–1:21:56
Da fehlen aber gleichzeitig halt es auch sowas, sowas,
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freches. Also er geht dann einfach rein und macht das.
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Die Polizei springt da rum und du merkst dann auch irgendwann,
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okay, das, was dann halt nicht so richtig passt, ist, dass die Polizei überhaupt
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keine Autorität hat und dass der jetzt einfach da so reingehen kann und überhaupt nichts macht.
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Und da wird auch nicht gefragt nach dem Koffer, ob er da wohnt,
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obwohl da eine Razzia läuft.
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Das ist halt so das, was der filmische Raum so in so einem normalen dramaturgischen
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Konstrukt, wo es die vierte Wand gibt und so weiter.
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Nee, die dritte Wand oder wie auch immer. Also wo du halt einen Raum hast,
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der sich dann halt kausal selber aufbaut und wo man dann halt denkt so,
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ja stimmt, ich bin ja hier nur so.
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Aber da ist es halt irgendwie, geh rein, ja, du kommst rein und check das mal. mit dem Dealer.
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Und das finde ich, einen Punkt wollte ich noch sagen, weil das halt so lustig
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ist, weil ich das auch in der Rezension gesehen habe, nämlich Lemke hat auch
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gefragt, mit welchem Schauspieler er gerne drehen würde und meinte halt, Joe Palbo Mando.
1:23:01–1:23:05
Bill Mando ist tot, egal. Aber Bill Mando ist halt ein tolles Role Model.
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Und dann ist auch so Henry Fonda mit Easy Rider, war natürlich ein ganz großes Vorbild.
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Und auch die Maschinen und so weiter. Leute, die da Ahnung haben.
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Es sind nur BMWs, keine Ahnung. Keine Ahnung davon.
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Die Rollenmodels, Henry Fonda und Jack Nicholson, die großen Poster-Boys,
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die dann halt irgendwie so für Easy Rider und Henry Fonda, was auch immer.
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Und dann hast du Belmondo auf der dritten Seite,
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diesen typ der total zerfasert
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und das gesicht dann absolut nicht sexy ist als
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den deutschen rocker gerd ja und das ist nicht so lustig wenn du diese drei
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bilder dann nebeneinander hast und der gerd selber als er dann halt rauskommt
1:23:55–1:23:59
wohnt er ja bei seinem vater in der werkstatt ja und ist halt auch total old
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zu seinem vater macht halt laut musik und guckt sich dann halt so ein...
Micz Flor
1:24:04–1:24:04
Oh, du warst im Zimmer!
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Ja, gefühlterweise, ich meine, der ist wahrscheinlich halb so alt wie wir,
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aber der sieht halt irgendwie nicht aus wie älter wie wir.
1:24:15–1:24:18
Ja, älter als wir, doppelt so alt wie wir.
Florian Clauß
1:24:18–1:24:24
Ja, mindestens. Und dann guckt er halt dieses Album an, wo er dann halt so Bilder
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von Motorrädern, von irgendwelchen Events, das bedeutet ihm auf einmal was.
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Das ist ja eine andere Sache von so Nostalgie, die da drin hängt,
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ja, im Rocker-Dasein, ja,
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die ganze Zeit jetzt im Hier und Jetzt mit Saufen und irgendwie das nehmen,
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was gerade vor der Nase liegt und worauf sie Bock haben, aber dann so nostalgisch werden, ja.
Micz Flor
1:24:47–1:24:51
Aber dann auch nostalgisch werden, das ist Hamburg, nicht Berlin.
Florian Clauß
1:24:52–1:24:55
Das finde ich halt auch so, okay. Also das ist halt die Kultur,
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die mir ja dann nicht so nachvollziehbar ist.
Micz Flor
1:24:57–1:25:00
Nee, genau. Aber ich finde, also wir machen uns jetzt irgendwie dann doch so
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ein bisschen lustig drüber.
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Und wahrscheinlich, wenn die jetzt mit dem Motorräder vor uns fänden,
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dann hätten wir genau den gleichen Respekt, wenn die hier parken würden.
1:25:08–1:25:09
Aber das ist jetzt.
Florian Clauß
1:25:09–1:25:14
Ich finde, aber wir haben ja auch, Entschuldigung, diese Petromaskulunität,
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die da drin hängt. Was heißt das?
Micz Flor
1:25:18–1:25:19
Petroleum, oder was?
Florian Clauß
1:25:19–1:25:24
Petro von, ja, das ist ja dieser Begriff, den wir dann auch bei Zabriskie Point
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so ein bisschen rausgearbeitet haben.
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Also das ist auch so das ganze Patriarchat, auch auf die Verbrennung setzt.
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Also auf die Petro. Und das ist halt auch das, was die Rockerkultur so verkörpert.
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Und wo ich auch immer schon Ausschlag bekomme, wenn ich halt irgendwie diese
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extra lauter gemachten Motorräder höre.
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Das ist halt nicht so das, was ich irgendwie so wirklich unterstützen kann.
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Aber ich möchte auch noch was in die Lanze brechen. Aber sag du erst mal,
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ich habe dich unterbrochen.
Micz Flor
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Ja, das ist völlig okay.
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Bei mir mit dem Rocker-Ding, ich hatte halt einen älteren von einer befreundeten Familie,
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der älteste Sohn, der Georg, der war halt so auf dem 80er unterwegs in Cross-Dings
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und der hatte eine Kutte,
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das war halt Jeans und da habe ich schon so ein bisschen hochgeguckt,
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da ist schon irgendwie so Ehrfurcht und die haben sich ja auch manchmal geprügelt.
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Der wohnte eine Zeit lang bei uns und da,
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habe ich so eine gewisse Affinität zu. Und ich war dann auch mit meinem Schulkameraden
1:26:28–1:26:32
Ingo Koch zum ersten Mal, als wir unser allererster Band-Gig,
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wo wir als Puppen, da waren wir, glaube ich, in der fünften oder sechsten Klasse,
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wir waren eigentlich viel zu jung, das würde heute gar nicht gehen,
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und haben Straßenjungs live gesehen.
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Meine Mutter hat uns da abgegeben, Ingos Vater hat uns mit dem Auto abgeholt.
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Und zwischendrin waren wir einfach
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in dieser Kneipe, wo Straßenjungs die Punkband live gespielt haben.
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Und wir wurden dann wirklich auch so von vier Rockern so gleich beschützt.
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Auf einmal kamen so vier Typen an mit Kutten und haben uns dann quasi unter
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ihre Fittiche genommen und haben geguckt, dass es uns gut geht,
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dass wir immer Platz zum Atmen haben und dass da nichts passiert heute. Das fand ich total toll.
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Da kann ich mich so ein bisschen irgendwie schon auch fühlen.
Florian Clauß
1:27:08–1:27:12
Das Awareness-Team war das. Was heute so alles Awareness-Team macht.
Micz Flor
1:27:12–1:27:16
Ja, genau. Die Parkrangers in Gurley.
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Ne, was ich sagen wollte, ist, es ist schon so dieses, ja, wo ist diese Grenze,
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dieses authentische Thema.
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Also du nimmst es so auf und ich finde, dass in diesem ganz filigranen,
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was da entsteht, wo auch dieses Self-Awareness, also diese Gehemmtheit vor der
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Kamera auch eben dazugehört.
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Da entsteht so ein ganz filigranes Gespür, wo manchmal mehr von,
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finde ich, Gerds Emotionen spürbar ist, in so verstockten Situationen,
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als dann, wo ihm die Tränen laufen,
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weil sein Motorrad überfahren würde. Und ich frage, wie haben die das irgendwie gemacht?
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Hat Gerd gesagt, film mich mal, ich heule jetzt. Oder wie kam das zu dieser Szene?
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Aber die wirkt irgendwie gekünstelter
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als andere Sachen. Und das finde ich dann schon auch an dem Film.
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Da wird er dann auf einmal ganz, ganz, ganz schön vielschichtig.
1:28:08–1:28:13
Wo du eben dadurch, dass es auch eine Handheld-Kamera ist, wo da manchmal Schnitte
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fehlen, sowas auch unglaublich diese Kamera wahrnimmst.
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Einfach auch in all den in Anführungszeichen Fehlern, die da passieren.
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Also das ist eine unglaubliche Transparenz und dadurch wird das ganze Ding auch sehr fragil.
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Du siehst bei allen Schauspielern, wie sich der Uli wahrscheinlich teilweise
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auch echt abgefüllt hat, damit er sich überhaupt traut, all den Scheiß zu machen.
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Da hatte man nicht das Gefühl, dass der sich kultiviert auf Pegel getrunken
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hat, sondern er hat sich abgeschossen und hat so vor sich hin gebrabbelt. Das war schon enorm.
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Aber diese ganzen Leute sind alle sehr spürbar, eben aber auch als Laiendarsteller,
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so als Menschen. und die Kamera ist spürbar und das Budget ist spürbar.
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Also du spürst bei dem ganzen Ding eigentlich auf einer Metaebene auch schon viel mit.
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Du kannst nicht wirklich in diesem Film versinken, sondern du wirst immer wieder
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auch an Kanten stoßen, wo von der Performance vor der Kamera,
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die Kamera selbst oder die Schnitte, Storytelling,
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Lücken im Narrativ, alles rüttelt dich immer wieder so wach und schärft gleichzeitig
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so ein bisschen die Aufmerksamkeit.
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Und das fand ich dann wiederum auch in so einer Form berührend.
Florian Clauß
1:29:21–1:29:27
Ja, das stimmt. Und das ist so ein bisschen das, was du vorhin auch von Lemke
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zitiert hast, das, was dich selber bewegt, das bewegt dann auch den Zuschauer.
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Also das heißt, er schafft dann eben auch Bewegung.
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Und ich finde, er schafft, und das will ich jetzt nochmal so,
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weil wir uns so über Gerd lustig gemacht haben und über Uli,
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über diese männlichen Hauptfiguren.
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Ich finde, Sonja ist eine ganz starke Figur irgendwie, weil die ist ja so eine
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Aussteigerin, wollte ja was anders machen, ist auch so ein trotziger Typ.
Micz Flor
1:29:51–1:29:53
Aber sie kommt ja zu Gerd zurück dann.
Florian Clauß
1:29:53–1:29:58
Ja, nicht so wirklich, aber so ein bisschen ambivalent ist es auch, nicht so ganz klar.
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Sie kommt dann wieder zurück, aber sie ist eigentlich ausgestiegen.
Micz Flor
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Vielleicht ist es genau das, also jetzt interessant, jetzt sind wir auch bei
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dem anderen Lempke-Zitat, so Gespüre, die wir haben, Gespüre,
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die nicht beantwortet werden in dem Film. sondern wir spüren es nur und wir
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reden darüber, wer wohl Recht haben könnte.
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Das war ja auch vorhin ein Zitat von ihm. Und da ist es so, dass ich das Gefühl
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habe, vielleicht will sie wirklich den Gerd, aber ohne Gang.
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Weißt du, vielleicht ist das das Ding.
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Auch als sie ihn das erste Mal trifft, zieht sie sich ja die ganzen Lederklamotten
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wieder an. Die hat sie ja gar nicht an.
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Dann zieht sie sich die ganze Kutte wieder an und dann das. Und hier ist es
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wie so ein blödes Ritterritual.
Florian Clauß
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Genau, und da wo sie diese Patronen dann reinflickt. Das finde ich schon sehr
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stark, die Szene. und vor allen Dingen, welchen Charakter ich wirklich ganz
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toll finde, auch vom spielerischen ist, Marc.
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Also der junge Bruder, dieser 14-, 15-Jährige, der ist echt toll gespielt und
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ist auch ein unglaublich hübscher Junge, der dann,
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wie er auch gefilmt wird, so in dieser einen Szene,
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wo die dann zusammen mit dem einen Mädchen, was Uli einfach nur anbaggert und
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die dann aufs Klo verschwinden in dieser Bahn.
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So gefilmt wie so ein Ulrich Seidel-Film. Ja, das ist... Wo dann halt so der
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Markt da so ganz einsam sitzt.
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Und dann hast du aber so im Hintergrund so ein komisches Porträt.
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Und ich finde, das hat dann echt so eine Filmästhetik wie so ein Ulrich Seidel-Film.
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Also so Abgründe, ja, diese Abgründe von Ulrich Seidel.
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Oder da gibt es auch diese, in St. Pauli, diese Geschichte, wie heißt der? Goldene Reiter.
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War doch von Fatih Akin neulich vor ein paar Jahren so ein Film,
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wo er dann ein Porträt über diesen Serienmörder gemacht hat,
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was auch ganz abscheulich ist.
Micz Flor
1:31:51–1:31:51
Nee, das kenn ich nicht.
Florian Clauß
1:31:51–1:31:57
Also der ist ziemlich derb und der hat so ein bisschen diese Stimmung auch, der Film.
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Also ich finde, da wird der auch wirklich gut.
Micz Flor
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Ja, ich finde auch, ja, also es ist so, ich gucke nochmal von außen drauf,
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Ich habe so ein bisschen zwischendrin überlegt, was könnte man dann nochmal sagen.
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Und ich hatte dann halt so gedacht, das ist irgendwie so ein Coming-of-Age-Film,
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aber von drei Generationen.
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Ich weiß nicht, Gerd kann jetzt nicht so viel älter sein als Uli,
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aber es fühlt sich so an, alle diese drei Männer, die wir da sehen,
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der Jüngste, der Uli und der andere, sind alle so Coming-of-Age.
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Die sind alle in so einem, die wollen sowas werden.
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Die wollen sowas ausfüllen, für was sie aber noch nicht groß genug sind.
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Selbst der große Gerd, der da aus dem Gefängnis schon rauskommt,
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der quasi mit allen Wassern gewaschen ist, Der bleibt auch dann beim Papa eben in der Wohnung drin.
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Das sind alles so Entwicklungsaufgaben, die die noch nicht vollzogen haben oder
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wo die nicht wirklich oder wo sie sich selber irgendwie eine Person aufbauen.
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Der mag nicht so, der weiß ja nicht, wo er hin will. Der hat Uli als Vorbild, da hängt er sich dran.
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Aber das fand ich irgendwie so ein Gefühl, dass diese drei Hauptpersonen,
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Männer sind alle in so einer späten Adoleszenz, wo es dann darum geht,
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dass man sich dann wirklich eigentlich auf eigene Beine stellt.
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Und diese eigenen Beine sind halt bei Marc dann wirklich von der Schwester abzuhauen,
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sich an Uli zu hängen, in der Hoffnung, er kommt frei.
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Uli an den Daimler zu hängen, in der Hoffnung, er kommt frei.
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Und Bernd hängt sich dann an, Gerd, Entschuldigung, hängt sich dann eben an
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sein neues Motorrad mit den 4000 D-Mark, die er sieht. Und das wird ihm dann vom LKW überfahren.
Florian Clauß
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Ja, ziemlich schnell, ja.
Micz Flor
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Und das ist halt so das Zweite, ich bin gleich fertig, das ist so meine Zusammenfassung
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nochmal auf so einer Strukturebene, dass die auch alle nicht wegkommen.
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Also die kommen eben nicht weg.
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Und am deutlichsten wird es halt am Flughafen, du siehst hinten immer Flugzeuge,
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da kommen und gehen Leute, aber die hängen halt fest, die kommen nicht weiter.
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Das heißt, es ist ein Roadmovie, so wollten wir es halt titulieren,
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aber in Wahrheit kommen die ja nicht weg.
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Und das Motorrad wird den dann zerfahren, der Daimler wird den gemobst,
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der Daimler wird dann quasi, wenn sie totgeschlagen, also die bleiben alle irgendwie stecken.
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Obwohl das ja so, bei Rocker und Fahrrad und Auto, da wird auch viel gefahren,
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aber eigentlich hängen die alle fest und kommen nicht weg.
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Entschuldigung, ich habe aus Versehen gerade, jetzt gerade aus Versehen Pause
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gedrückt beim Aufnehmen.
Florian Clauß
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Ja, ja, sie hängen alle fest. Das wäre ja auch abschließend,
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kann man nochmal gucken, welche Kriterien von Roadmovies der Film erfüllt.
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Aber was ich noch sagen wollte zu dem Festhängen, es ist gleichzeitig so eine Jetztigkeit.
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Wie sagt man das am besten? Also der Film ist halt so, die nehmen sich alle,
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was sie jetzt im Moment irgendwie für Affekte haben.
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Es ist halt unglaublich auf dieser Affekt und unheimlich ohne Überlegung,
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ja. Gleichzeitig ecken sie ja auch an, ja.
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Und das ist nochmal so das Bild von dem alten Deutschland.
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Ja, man merkt halt, es war zu der Zeit, als die Aufarbeitung von Deutschland,
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was ist zur Nazi-Zeit, es gab eine aktive RAF damals.
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Und es gab noch diese, und das finde ich halt immer so toll,
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da wo die Familie von Uli und Mark und die Schwester,
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wo die dann drin wohnen, dann guckst du auf diese Hinterhöfe oder auf der Fensterseite
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siehst du dann halt so die alte Frau, der alte Mann, der rausguckt und immer
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guckt, was ist denn da los?
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Warum schreien die denn so? Weil die auf der Straße voll die Zähne machen.
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Und du hast diese Gesichter von denen. Und das ist halt genau dieses Gesicht
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von dem alten Deutschland, was da guckt. Ja, dieses Spießer sein.
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Und es ist natürlich eine Geschichte von jenseits der Gesellschaft,
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von Außenseitern, von nichtkonformen Menschen.
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Und das ist halt auch nochmal so wichtig zu erzählen, die jetzt nicht in diesem
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alten Deutschland da so irgendwo ihre Zukunft sehen, sondern die suchen halt
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irgendwie nach Alternativen. Aber gleichzeitig nehmen sie sich alles,
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was da rumliegt und machen es einfach so.
1:36:07–1:36:13
Und das finde ich halt so eine ungeheure Affektsteuerung, die dahinter liegt.
Micz Flor
1:36:14–1:36:17
Ja, ist ja auch natürlich dann Deutschland im Herbst und dieser Zeit,
1:36:17–1:36:20
wo das ja wirklich auch filmisch viel aufgearbeitet wurde, parallel.
1:36:20–1:36:24
Und ich nehme jetzt mal zwei Zitate, während du, weil ich habe das Aufnahmegerät
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in der Hand, da konnte ich kurz mal einen Text von mir, zwei Zitate rausholen
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aus, da dachte ich gerade dann.
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Da geht es auch um diese verlängerte Adoleszenz oder dieses Erwachsenwerden, Coming-of-Age.
1:36:39–1:36:43
Eine Zitate ist direkt von Sigmund Freud von 1905, der sagt...
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Diese Entwicklungsphasen, da wird dann die psychischen Leistungen der Pubertätszeit vollzogen,
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die Ablösung von der Autorität der Eltern, durch welche erst der für den Kulturfortschritt
1:36:56–1:37:00
so wichtige Gegensatz der neuen Generation zur alten geschaffen wird.
1:37:00–1:37:03
Also diese Idee vom Generationenablöse halt über die Pubertät.
1:37:03–1:37:08
Und das vor dem Hintergrund, was du gerade gesagt hast, dass einfach nach Hitler,
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Drittes Reich und Krieg und alles, dass diese Ablösung,
1:37:14–1:37:19
also dass es nicht so leicht ist wie von der nächsten Bären-Generation,
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wo ein Kindbär nicht so viel anders ist.
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Ja, also bei Tieren ist halt so eine Generation einfach eine Generation,
1:37:25–1:37:28
aber gerade diese Kultur, dieses Zerschossen, das Zerbombte,
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was da irgendwie auch so drin ist.
Florian Clauß
1:37:31–1:37:32
Die Traumatisierung.
Micz Flor
1:37:32–1:37:38
Ja, das war von 1905 Von 1974 schreibt Donald Winnicott, also relativ nah dran,
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auch ein englischer Psychoanalytiker, der schreibt, wenn das Kind am Übergang
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zum Erwachsenenwerden steht,
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wird dieser Schritt über die Leiche eines Erwachsenen vollzogen.
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Schreibt er so. Aber bildlich? Bildlich, genau.
1:37:55–1:37:59
Das ist jetzt zeitlich mit 1974 auch wirklich eigentlich direkt am Film dran,
1:37:59–1:38:01
sogar ein bisschen näher an uns.
Florian Clauß
1:38:01–1:38:02
Ja, verstehe.
1:38:04–1:38:08
Ja, dieses Coming-of-Age, das ist ja, wie ich auch schon sagte,
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also bei Hänsel und Grete hatten wir so ein bisschen das Genre gestriffen,
1:38:12–1:38:14
aber das ist ja dieses...
1:38:16–1:38:19
Ich meine, das erfüllt sich für Gerd und für Uli erfüllt sich das nicht.
1:38:19–1:38:22
Aber für Marc ist es schon so die Geschichte.
Micz Flor
1:38:22–1:38:24
Ja, man könnte sagen, in der letzten
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Szene, wo er lächelt, ist er dann abgeschlossen. Der ist ja jetzt raus.
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Also er ist dann durch. Das ist ja das Bild, was entsteht. Also alle sind so
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in Fäusten, 40 Fäuste für ein Halleluja.
1:38:35–1:38:40
Um nochmal über den deutschen Top Ten, also 71 und 72 zu bleiben.
1:38:41–1:38:46
Aber dieses Kuddelmuddel der Gewalt und des Vergeltens und so,
1:38:46–1:38:50
da ist es für ihn dann auch erledigt und er rennt weg.
1:38:50–1:38:54
Wie du schon sagst, dreht sich um, letzter Einschalten, guckt darauf und lächelt.
1:38:54–1:38:58
Aber er ist distanziert davon. Da könnte man schon irgendwie das Gefühl hegen,
1:38:58–1:39:00
dass er zumindest dann als Jüngster
1:39:00–1:39:06
jetzt in der Lage ist, sich aus diesem Kuddelmuddel wirklich zu trennen.
Florian Clauß
1:39:06–1:39:13
Ja, also wenn man jetzt auch nochmal so drauf schaut, was sind eigentlich so
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die Merkmale für ein Roadmovie.
Micz Flor
1:39:21–1:39:23
Das ist ganz kurz, das ist der Abschluss, deshalb sage ich noch eine Sache vorneweg.
1:39:24–1:39:26
Einfach die Frauenbilder hatte ich auch nochmal gedacht.
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Wir sehen einen Papa, also das ist jetzt ein Mann, nämlich den Papa von Gerd.
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Den sehen wir, wie er mit seinem Sohn gar nicht glücklich ist und der soll endlich
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mal auch arbeiten gehen und Sinnvolles tun.
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Ansonsten sehen wir so nicht wirklich Eltern, später die, die aus dem Fenster gucken.
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Aber eigentlich sehen wir nicht, die sind Cuxhaven, die sind weit weg und wir
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sehen keine Mutter. und die Frauen, die wir sehen, ist halt die Kollegin im
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Supermarkt, die Schwester, die Hure, denke ich mal, jetzt von den Zuhältern.
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Also die Frauen und halt eben die Geliebte, wie heißt sie nochmal?
Florian Clauß
1:40:14–1:40:14
Sonja.
Micz Flor
1:40:17–1:40:23
Aber da, die bleiben irgendwie relativ, finde ich, relativ klischeehaft.
1:40:23–1:40:26
Nicht, dass die anderen wirklich durchdrungen und ausgearbeitet werden,
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aber die bleiben nicht wirklich lange genug, dass man sich mit denen richtig verbinden kann.
Florian Clauß
1:40:34–1:40:36
Nicht wirklich, nee.
Micz Flor
1:40:37–1:40:39
Es geht wirklich um Männer, um echte Rockers.
Florian Clauß
1:40:40–1:40:43
Ja, um echte Männer. Männer, ja, das ist ja...
1:40:43–1:40:48
Aber, nee, das wollte ich nochmal so als Brücke zum Coming-of-Age,
1:40:48–1:40:51
ne, das ist die Die Frage, so wie du das gerade auch berichtet hast,
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wie sich denn sich die Persönlichkeit entwickelt.
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Und bei dem Roadmovie haben wir ja auch die innere und die äußere Reise.
1:41:02–1:41:06
Und Gerd ist ja Stillstand. Der reist ja überhaupt nicht.
1:41:06–1:41:10
Uli sind ja genauso, das sind ja wirklich so singuläre Charaktere,
1:41:10–1:41:14
die einfach auch keine irgendwie innere Reise machen.
1:41:15–1:41:17
Die bleiben ja einfach nur so, wie sie sind.
Micz Flor
1:41:17–1:41:22
Oder die ihre innere Reise von dem Äußeren abhängig machen. Dass der Uli sagt,
1:41:22–1:41:24
ich brauche diesen Daimler, dann geht es weiter.
Florian Clauß
1:41:25–1:41:26
Und Gerd sagt halt.
Micz Flor
1:41:26–1:41:30
Ich brauche diese Frau und ich brauche das Motorrad und dann geht es los.
Florian Clauß
1:41:30–1:41:34
Genau, aber das ist halt dieses völlig in den Tag hinein, das ist halt auch
1:41:34–1:41:38
so, das ist halt auch, glaube ich, eine Qualität.
1:41:38–1:41:42
Das ist irgendwie so, wir wollen jetzt wirklich so von A nach B und wir ziehen
1:41:42–1:41:44
jetzt hier die Linie lang und so geht es halt auch so.
1:41:45–1:41:50
Und die innere Reise ist aber am ehesten bei Marc zu verzeichnen.
1:41:50–1:41:54
Marc ist derjenige, der dann halt auch wirklich so diese Reise unternimmt,
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sich da entwickelt und da wird der dann so eingeführt eben ins Alkohol trinken,
1:42:01–1:42:05
ins Rauchen und so weiter und wird da hingeschubst.
1:42:05–1:42:08
Und gleichzeitig ist er auch so distanziert, er wird immer in die Situation
1:42:08–1:42:13
reingeworfen, aber sagt er, er will kein Alkohol trinken und dann wird er aber
1:42:13–1:42:14
wieder mit Bier zugeschüttet.
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Ich meine, das finde ich auch so konsequent. Also das finde ich nicht konsequent,
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sondern das finde ich einfach so, zack, das zeigt der Film so.
1:42:26–1:42:30
Und das hat auch schon einen Wert. Da wird halt nicht groß überlegt,
1:42:30–1:42:32
kann ich das darstellen, sondern es wird einfach dargestellt.
1:42:33–1:42:40
Und das beim 14-jährigen Jungen ist natürlich, 15-jährigen Jungen ist natürlich auch heute so.
Micz Flor
1:42:41–1:42:48
Ja, klar. Ja, da kann man sich nicht vorstellen, das heute nochmal so umzusetzen, so Method Acting mäßig.
1:42:49–1:42:55
Ja genau, und dann hat der Marc sich an seinen Bruder geheftet und hat versucht,
1:42:55–1:42:59
dessen Leben zu füllen sozusagen als innere Reise, hat das aber nicht gemacht.
1:43:00–1:43:04
Der Bruder ist dann gestorben oder wurde getötet. Dann hat er sich an den Gerd
1:43:04–1:43:06
mit drangehängt oder Gerd an ihn.
1:43:06–1:43:10
Gerd hat ihn ja auch angepumpt mit Geld, wollte auch Geld haben von ihm.
1:43:11–1:43:18
Hat dann diese Reise mit Gerd kommt dann irgendwie auch zum Ende. Das ist nicht so seins.
1:43:19–1:43:23
Die Aufforderung seiner Schwester, die Reise nach Cuxhaven anzutreten,
1:43:23–1:43:25
ist auch irgendwie nicht seins.
1:43:25–1:43:30
Also das sind sozusagen die aufoktroyierten Rollen oder Aufgaben,
1:43:31–1:43:37
Entwicklungsaufgaben, die nicht passen und in dem Moment, wo er dann für Uli
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noch diese Rache irgendwie anzettelt,
1:43:39–1:43:44
aber dann selber tätig wird und diesen Daimler dann irgendwie einmal anhaut
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und dann aber auch davon wegläuft,
1:43:48–1:43:51
das ist dann irgendwie der Punkt, wo er dann so seinen Weg findet.
1:43:51–1:43:54
Könnte man jetzt positiv so deuten.
Florian Clauß
1:43:54–1:43:58
Ja, würde ich aber auch so sehen, dass er dann halt wirklich so ein eigenes Standing findet.
1:43:58–1:44:02
Ich finde ihn auch so sehr selbstbewusst als Charakter, so von vornherein.
1:44:04–1:44:10
Er geht da auch auf Uli zu und sagt, nehme ich mit. Und dann wird er mitgenommen, mehr oder weniger.
1:44:10–1:44:14
Und er zieht das so durch. Er zieht ziemlich viel durch.
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Also für so einen 15-jährigen Jungen eigentlich so nicht üblich in dem Standing, was er da ausstrahlt.
Micz Flor
1:44:28–1:44:30
Ja, und jetzt wolltest du noch mal...
Florian Clauß
1:44:30–1:44:34
Naja, ich gucke gerade so dieses Fazit zum...
Micz Flor
1:44:34–1:44:40
Ist der Roadmovie genug, um in deine Sammlung aufgenommen zu werden?
Florian Clauß
1:44:40–1:44:48
Du, du musstest ja noch. Ich habe ja schon bestimmte Kriterien genannt,
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eben diese innere und äußere Reise.
1:44:50–1:44:52
Wir können sagen, äußere Reise ist bedingt.
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Was wir positiv sagen können, es kommen viele motorisierte Fahrzeuge vor.
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Wir haben den Daimler. Es gibt auch eine schöne Autofahrt durch Hamburg, St.
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Pauli. Die hat auch historischen Wert, wenn die mit dem Cabriolet da durchfahren. Es gibt die Motorräder.
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Das Motorrad ist auch Easy Rider natürlich der Genreöffner für die Roadmovies.
1:45:21–1:45:24
Und ich würde sagen, das trifft zu.
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Aber gleichzeitig bleibt er auch sehr lokal verhaftet. Also er kommt nicht so
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richtig vom Fleck bis auf der halben Strecke nach Cuxhagen oder wo immer das
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ist. Diese Fernfahrerkneipe.
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Er hat auf jeden Fall Role Models aus dem Road Movie.
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Aber ich würde sagen, es ist so ein Hybrid. Irgendwas dazwischen.
1:45:44–1:45:47
Also haben wir ja schon, glaube ich, gut herausgearbeitet.
Micz Flor
1:45:47–1:45:53
Die Szene ist so ein bisschen wie der Road, so sehr wie zum Beispiel auch Jim
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Jarmusch's Coffee and Cigarette Road Movie ist, weil die Leute halt im Diner sitzen.
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Man ist quasi auf der Reise, aber in dem Moment wird halt gedreht,
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wo gerade nichts passiert.
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Oder wie bei Pulp Fiction, wenn die beiden Travolta und der,
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wie heißt der nochmal der andere?
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Jackson. Genau, wenn die beiden dann eben auch im Diner sitzen.
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Also so Sachen, wo man das Gefühl hat, draußen steht das Auto,
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der Wagen läuft vielleicht sogar noch.
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Aber jetzt gerade ist der Roadmovie on halt und wir kriegen ein bisschen Dialog.
1:46:23–1:46:30
Und im Prinzip hast du ganz viel von diesen Pausen des Roadmovies.
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Aber es geht schon um das.
1:46:33–1:46:34
Um das Reisen.
Florian Clauß
1:46:34–1:46:39
Ja, aber das Episodenhafte kriegt ihr jetzt nicht so hin. Man hat schon so diese
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Main-Charaktere und die werden einfach so durchgezogen.
Micz Flor
1:46:42–1:46:46
Findest du, aber ich meine, wir haben diesen Rausgift-Deal, wir haben diese...
Florian Clauß
1:46:46–1:46:51
Ja, das ist aber in der Geschichte so drin, das ist nicht dieses Reisen von
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Station zu Station, das ist ja so die klassische Narration, die dann da aufgebaut wird,
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sondern das ist halt das, was beim Roadmovie so raussticht, ist ja das,
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weil das Reisen und dann wieder so das Episodenhafte vor Ort,
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abgeschlossen für sich, mit anderen Charakteren konfrontiert,
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dann hat man da so eine kleine Welt durchlebt und dann geht man halt weiter so.
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Das wäre das, was ich dann nochmal so sagen würde, dieses Element fehlt.
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Ich würde tatsächlich, wenn man das so abwägt, würde ich das eher so als Coming-of-Age
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mehr sehen, als das Genre, als Roadmovie, würde ich jetzt mal so,
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behaupten, oder? Kommst du da mit?
Micz Flor
1:47:41–1:47:49
Ich habe das Gefühl, es ist unerwartet, aber schlüssig, dass das Coming-of-Age besser greift.
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Das ist jetzt erst auf den zweiten Blick deutlich geworden für mich und in der
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Tat greift es besser, weil es um Entwicklungsaufgaben geht und wie weit man
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die von innen heraus oder von außen annimmt.
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Ja. Ja.
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Und tolle Szene finde ich schon am Anfang, das wäre jetzt so mein Schlusswort
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dazu, schuldigung, dass ich da nochmal hinten an dran hänge, aber die,
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ersten Szenen, wo du, da kommen so diese Rocker so ins Bild,
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die kommen irgendwie so einen feuchten Weg irgendwie so hoch,
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das ist so eine Wiese und dann Dann kommen die hier unten, sind auch irgendwelche
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Hallen, du weißt gar nicht, was das ist.
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Und die kommen raus und es ist so ein bisschen, glaube ich, die Morlocks von
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Zeitmaschine ist das. In der Zeitmaschine heißen die immer auch.
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Die da so unter der Erde wohnen. Die kommen da einfach so aus dieser Erde raus
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und es hört gar nicht auf.
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Es werden immer mehr und die kommen dann so da und laufen da so durchs Bild.
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Dazu laufen dann die Stones.
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Systemorphin heißt es, glaube ich. Entschuldigung, weiß nicht genau den Namen des Tracks.
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Und das passt alles total gut. Und ich finde es einen tollen Opener.
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Das ist so ein bisschen wie Tarkovsky, wo du diese Wasser, Solaris, diesen Fluss filmst.
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Und da drin hört es nicht auf, dass die Kamera filmt, wie halt diese Sachen zusammenfliegen.
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Genauso ist da auch so ein Teppich von Rockern, rollt dann irgendwie so aus diesem Berg hoch.
Florian Clauß
1:49:17–1:49:21
Das hat für mich so nicht funktioniert. Das war eher so unmotiviert und die
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Leute wussten teilweise nicht, wo sie dann irgendwie hingucken mussten.
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Das war sehr dokumental.
Micz Flor
1:49:27–1:49:30
Ein paar Leute haben doch die vierte Wand eiskalt durchbrochen.
Florian Clauß
1:49:31–1:49:37
Ja, das stimmt. Aber alles in allem war das, glaube ich, so für mich wirklich
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so eine Entdeckung von Klaus Lemke,
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also die Art zu inszenieren und dieses kompromisslose, direkte, ehrliche.
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Also ich fand das dann schon toll, das jetzt nochmal so entdeckt zu haben.
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Und da möchte ich dir danken.
Micz Flor
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Mensch, dass du mich da hingezufst. Wie der Zufall so spielt.
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Wir hatten einen Tag, wo wir konnten und dann haben wir reingeguckt.
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Mir hat es auch mehr Spaß gemacht, als ich dachte. Und diese Klaus-Lemke-Sache
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mit diesem Gespür, das werde ich so mitnehmen.
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Weil ich glaube, das überhöhte Aal glatte ist ja auch immer so eine Kritik an Filmen.
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Und das ist das Gegenteil von diesem rohen, was wir da jetzt gesehen haben,
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ist halt so der aalglatte Hollywood-Film, wo du wirklich genau weißt,
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was passiert und eigentlich die ganzen Szenen schon so aneinanderschneiden kannst, ne, und,
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ja, und das ist das, glaube ich, was ich so am meisten mitnehme,
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dieses Gespür dafür, wie die Geschichte sich entwickeln wird, ohne zu wissen, warum.
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Das fand ich ganz schlüssig.
Florian Clauß
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Also mich reizt jetzt auch nochmal so rein von den anderen Vertretern der ganzen
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Münchner Gruppe, da noch mal so ein bisschen reinzugucken.
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Und ja, ich habe auch viele, viele neue Zusammenhänge so gesehen und entdeckt.
1:50:55–1:50:58
Also das war für mich auch echt spannend. Insofern.
Micz Flor
1:50:58–1:51:06
Und dafür machen wir doch diesen Podcast, damit wir unsere Löcher stopfen.
Florian Clauß
1:51:06–1:51:11
Genau, Löcher, dass wir die Connecting the Dots soweit gehen.
Micz Flor
1:51:13–1:51:13
Gut.
Florian Clauß
1:51:14–1:51:17
Okay, also ja, vielen Dank fürs Zuhören.
Micz Flor
1:51:17–1:51:22
Die nächste Folge von Eigentlich Podcast. Den GPS-Track gibt es wie immer auf
1:51:22–1:51:28
eigentlich-podcast.de Die Zitate werde ich da auch irgendwie zusammenkleben.
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Wer weiß, wozu es gut ist und das Manifest und ein paar Fotos von unserer Tour.
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Ja, und dann wissen wir auch schon, was in der nächsten Episode kommt,
1:51:40–1:51:45
aber du sagst es noch nicht genau, aber es ist eine Art eine Art Fortführung
1:51:45–1:51:50
von drei chinesische Filme oder Filme aus Chile?
Florian Clauß
1:51:50–1:51:54
Drei, genau. Ich führe meine Reihe fort. Wir haben ja lauter,
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lauter lose Reihen bei uns im Podcast.
1:51:58–1:52:00
Also meine Reihe zur Berlinale.
1:52:00–1:52:05
Aber konkret zu den chinesischen Filmen. Da werde ich mir wieder drei Filme,
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oder ich habe mir drei Filme angeguckt auf der Berlinale. Die möchte ich gerne mit dir besprechen.
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Und dann mehr oder weniger den einen hast du jetzt auch gesehen.
1:52:12–1:52:14
Das heißt, du kannst auch ein bisschen was dazu beitragen.
Micz Flor
1:52:15–1:52:18
Der war mir zu viel. Der konnte ich kaum aushalten.
Florian Clauß
1:52:19–1:52:23
Naja, wir reden dann, ihr hört das in zwei Wochen.
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Wenn ihr uns in irgendeiner,
1:52:30–1:52:34
Podcast-Plattform eurer Wahl eine Bewertung oder Likes dalassen wollt, gerne.
Micz Flor
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Wir haben es verdient. Flo spricht deshalb so, weil es minus 5 Grad sind.
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Wir mitten in der Nacht hier rumlaufen.
Florian Clauß
1:52:40–1:52:45
Das ist ein Kiefer, der ist aber ein bisschen warm. Das ist auch dezentisch. Genau.
1:52:46–1:52:48
Also, dann bis zum nächsten Mal. Macht's gut.
Micz Flor
1:52:49–1:52:49
Tschüss.
Florian Clauß
1:52:49–1:52:49
Ciao.
Micz Flor
1:52:52–1:52:55
Du hast aber auch keine richtigen Finger mehr. Nee.
Florian Clauß
1:52:56–1:52:58
Ja, war doch cool, oder? Wir haben jetzt echt lange auch aufgenommen.

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Congress-Walk mit Ali Hackalife

In dieser Folge trifft Flo den Programmierer, Künstler und Podcaster Ali Hackalife auf dem 38c3 in Hamburg. Der Chaos Communication Congress findet vom 27.12. bis 30.12. im Congress Center Hamburg (CCH) statt. Ali ist auch 2024 wieder dabei und Flo nutzt die Gelegenheit, um mit ihm eine Episode aufzunehmen. Ali produziert seit gut einem Jahr den Podcast "Auch interessant" und präsentiert darin eine große Themenvielfalt. Mit verschiedenen Gästen nimmt er Sendungen über Pilze, Segelfliegen, Hitlers Drogenkonsum, wie man einen Wingsuit fliegt, verschiedene Literaturrezensionen, Neuigkeiten aus der Tech-Welt und vieles mehr auf. Bevor wir "Reden beim Laufen", sitzen wir im 3. Stock des Kongresszentrums und sprechen über die Entwicklung der Kongresse in den letzten 10 Jahren. Ali erzählt, wie er zum Chaos kam und was er auf den Kongressen alles getrieben hat. Wir sprechen auch über einzelne Sendungen von "Auch interessant", die Flo besonders bemerkenswert fand. Darunter das Interview mit Norman Ohler, der in seinem Buch "Der totale Rausch" über die Rolle der Drogen im Dritten Reich und in der Biografie Hitlers berichtet. Dann verlassen wir den 38c3, um getreu dem Prinzip des Eigentlich Podcasts laufend zu reden und bewegen uns zum Alsterufer. Das eigentliche Thema soll Kochen sein und wir tauchen ein wenig in die Frühgeschichte des Menschen ein, um die evolutionäre und kulturgeschichtliche Rolle des Kochens zu beleuchten. Der Homo sapiens mit seinem hohen Kalorienverbrauch war auf gekochte Mahlzeiten angewiesen und soll auch zum Aussterben des Neandertalers beigetragen haben. Zurück in der Jetztzeit erzählt uns Ali von seiner Sehbehinderung und wie er "Kochen ohne Gucken" kann. Als wir wieder vor dem CCH stehen, stellt Ali fest, dass er keine der Notizen, die er sich vorher gemacht hat, angesprochen hat. Wir beenden die Folge mit der Aussicht, bei der nächsten Chaos-Veranstaltung eine neue Folge aufzunehmen. Viel Spaß beim Hören.

Shownotes

Mitwirkende

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Ali Hackalife
Gast
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Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:05
Okay, ich bin ein bisschen aufgeregt, weil das wirklich das erste Mal ist in
0:00:05–0:00:08
dieser Konstellation, aber...
Ali Hackalife
0:00:08–0:00:09
Ich kann dir ja was über Gitarren erzählen.
Florian Clauß
0:00:11–0:00:17
So, hallo und herzlich willkommen bei eigentlichpodcast, eigentlich-podcast.de.
0:00:17–0:00:22
Der Podcast, bei dem wir im Laufen reden und laufend reden, ja,
0:00:22–0:00:28
aber wir haben hier was Neues, Nämlich wir sind gerade auf dem Chaos Communication
0:00:28–0:00:36
Congress und neben mir ist und läuft nicht Mitch, sondern neben mir sitzt Ali. Ali Hackeleif, hallo.
Ali Hackalife
0:00:36–0:00:40
Hallo, freut mich, dass du mich eingeladen hast. Und ja, wir sind hier auf dem
0:00:40–0:00:42
38. Chaos Communication Congress in Hamburg.
0:00:43–0:00:45
Wir laufen noch nicht, aber das wird später noch passieren.
0:00:45–0:00:47
Und deswegen reden wir jetzt erstmal.
0:00:48–0:00:50
Wie war das? Laufend reden, redend laufen.
Florian Clauß
0:00:50–0:00:55
Laufend reden und im Reden laufen. Ja, genau. Wir suchen uns hier an der Strecke rundum aus.
0:00:55–0:00:58
Ich dachte erst, dass wir so ein bisschen im Planten und Blumen flanieren.
0:00:58–0:01:02
Ja, Planten und Blumen, der Chaos Communication Congress ist,
0:01:03–0:01:07
im zweiten Jahr in Hamburg. Das CCH ist direkt am Dammtor.
0:01:08–0:01:12
Das ganze Kongressgebäude wurde renoviert die letzten fünf Jahre.
0:01:12–0:01:17
Und dann ist der Kongress, der war vorher in Leipzig, über Corona erstmal nicht aktiv.
0:01:18–0:01:24
Also letztes Jahr hier im CCH den 37 C3 und wir sind jetzt auf den 38 C3.
0:01:24–0:01:30
Das CCH liegt direkt an Planten und Blumen, aber der Park ist ordentlich hier
0:01:30–0:01:32
kultiviert in Hamburg und er schließt.
0:01:33–0:01:36
Wir werden wahrscheinlich nicht über den Park planieren können,
0:01:37–0:01:41
aber eventuell draußen Richtung Außenalster. Hamburg hat ja schöne Ecken.
Ali Hackalife
0:01:42–0:01:45
Ich war auch ganz beeindruckt, den ganzen Tag, auch schon gestern hängt hier
0:01:45–0:01:49
so eine Nebelglocke über der Stadt. Es sieht alles sehr mystisch aus mit den Scheinwerfern und so.
0:01:50–0:01:53
Ja, so ist das nun mal, wenn man mitten im Gewässer wohnt.
0:01:54–0:01:59
Und wir haben im Vorfeld kurz gesprochen, dass wir möglicherweise über das Thema
0:01:59–0:02:00
Kochen ohne gucken reden wollen.
0:02:01–0:02:04
Aber bevor es dahin kommt, würde ich mal den Ort als solchen nutzen und ein
0:02:04–0:02:06
bisschen über den Kongress mit dir reden.
Florian Clauß
0:02:06–0:02:06
Sehr gerne.
Ali Hackalife
0:02:07–0:02:13
In meinem Fall, ich war das erste Mal auf dem 32C3 2015 hier vor Ort.
0:02:13–0:02:18
Da war ich aber auf dem Camp schon vorher gewesen und wusste ungefähr, was mich erwartet.
0:02:18–0:02:20
Und du sagtest, du bist auch schon öfter hier gewesen.
Florian Clauß
0:02:20–0:02:26
Ja, ich war das erste Mal, das muss 2014, der 31 C3.
0:02:26–0:02:31
Es war so Deutschland im Jahre Null, also im Jahre Null nach Snowden.
0:02:31–0:02:35
Es war dann, als hier der Poitras-Film präsentiert wurde.
0:02:36–0:02:41
Citizen Four, heißt der? Von Laura Poitras, die dann halt dokumentiert hat,
0:02:41–0:02:48
wie Snowden quasi die ganzen Enthüllungen, die Leaks und so weiter und wie sie ihn geschützt haben.
0:02:48–0:02:54
Und so diese ganzen Geschichten, das war hier und ja, das war der 31 C3.
0:02:54–0:03:00
Das war ein sehr hängengebliebener Kongress. Dann war ich eigentlich fast jedes Jahr da.
0:03:01–0:03:03
Ich glaube, einmal habe ich ausgesetzt und dann natürlich über Corona.
Ali Hackalife
0:03:03–0:03:07
Ich habe das letzte Jahr, also den 37 C3 ausgesetzt.
0:03:08–0:03:11
Ich finde es sehr gut, wie hier Rücksicht genommen wird und niemand wird dich
0:03:11–0:03:13
jetzt schräg angucken, wenn du eine Maske trägst.
0:03:13–0:03:17
Aber vor einem Jahr war ja die Situation noch eine andere und mir fehlt ein
0:03:17–0:03:20
bisschen was vom Zusammensein, wenn alle maskiert sind.
0:03:21–0:03:25
Also ich finde völlig okay, dass sie es machen, aber ich sehe schon sehr wenig Mimik.
0:03:25–0:03:29
Und wenn dann noch ein Großteil der Mimik fehlt, dann ist das immer ein bisschen eine Herausforderung.
0:03:29–0:03:33
Und jetzt würde ich sagen, ist ja der Umgang so, ich rechne fest damit,
0:03:33–0:03:35
dass man nach dem Kongress eine Erkältung haben wird oder so.
0:03:35–0:03:37
Aber ja, das war schon immer so.
Florian Clauß
0:03:37–0:03:42
Ich bin geimpft, ich bin Erkältung geimpft und ich hätte vor anderthalb Wochen Corona.
0:03:43–0:03:47
Also das heißt, ich fühle mich da ganz gut aufgestellt. Da hast du auch sicher
0:03:47–0:03:50
mitbekommen, das fand ich sehr faszinierend, dass jetzt der Grippe-Impfstamm
0:03:50–0:03:54
nicht mehr auf vier Virenstämme läuft, sondern auf drei.
0:03:54–0:03:59
Weil einer quasi durch Corona, durch diese Maßnahmen komplett ausgestorben ist.
0:03:59–0:04:04
Deswegen sind die Grippe-Impfungen jetzt beinhaltet nur noch drei Impfstämme
0:04:04–0:04:07
quasi. Also fand ich jetzt auch mal so einen guten Nebeneffekt,
0:04:08–0:04:10
dann spart man sich einen Impfstand. Ich habe das gesehen.
Ali Hackalife
0:04:10–0:04:14
Aber ich muss ganz ehrlich sagen, technisch verstehen tue ich es nicht.
0:04:15–0:04:18
Ich arbeite mit Computern in der Biologie, aber ich habe Bio in der 10.
0:04:18–0:04:21
Klasse abgewählt. Also ich bin immer fasziniert, wenn Biologen mir Dinge erzählen.
0:04:21–0:04:25
Aber mein technisches Verständnis Biologie ist auf einen sehr engen Bereich
0:04:25–0:04:26
Neurobiologie beschränkt.
0:04:27–0:04:29
Und alles andere, ja, ich weiß, dass es Viren gibt und ich weiß,
0:04:29–0:04:32
wie sie funktionieren. Also ich sehe die Schlagzeile, ich bin fasziniert und
0:04:32–0:04:34
denke mir, aha, sie hätten jetzt aber auch schreiben können,
0:04:34–0:04:38
statt vier müssen wir jetzt leider gegen fünf impfen. Ich hätte keine qualifizierte Meinung dazu.
Florian Clauß
0:04:38–0:04:42
Ich fände es so faszinierend, dass diese Maßnahmen dann halt wirklich was Sichtbares,
0:04:43–0:04:47
was Signifikantes durch Corona dann auch dahin getrieben haben,
0:04:47–0:04:50
dass es eben ein kompletter Grippestamm dann ausgestorben ist.
0:04:50–0:04:54
Das fand ich halt so das Interessante an dieser Meldung.
Ali Hackalife
0:04:54–0:04:58
Wobei, also da wäre ja jetzt auch wieder interessant, wie sich das mit den Grippetoten
0:04:58–0:05:00
verändert hat. Weil ich glaube, die haben sich gar nicht so sehr verändert,
0:05:00–0:05:04
was dann immer als Kriterium angeführt wurde von wegen, wie gut können die Pandemie-Maßnahmen
0:05:04–0:05:06
sein, wenn die Zahl der Grippetoten sich ähnlich verhält.
0:05:06–0:05:08
Aber kein Experte, kein Virologe.
Florian Clauß
0:05:09–0:05:14
Ja, genau, da steigen wir in ein Thema ein. Vielleicht lassen wir dieses Rapid-Fold
0:05:14–0:05:17
zu. Aber du hast es gerade erwähnt, du bist auch interessant.
Ali Hackalife
0:05:17–0:05:18
Danke, danke.
Florian Clauß
0:05:18–0:05:23
Auch interessant, der Podcast, den du machst und bei dem auch viele unterschiedliche
0:05:23–0:05:26
Gäste und vor allen Dingen auch Themen.
0:05:26–0:05:31
Also du hast eine Themendiversität, habe ich selten in der Podcast-Landschaft
0:05:31–0:05:32
so in dieser Form gesehen.
0:05:33–0:05:35
Und ich überlege gerade, wie machen wir das am besten?
0:05:35–0:05:42
Also du kommst aus der Junghacker-Szene. Das war auch dein Kontakt hier zum Kongress.
0:05:42–0:05:48
Warst du da auch mit Jugendhack? Ich habe zumindest in deiner Wikipedia Benutzereintrag
0:05:48–0:05:55
gesehen, dass du im Bereich von Hackathons und Jugendhakt dann dich auch hervorgetan hast.
Ali Hackalife
0:05:55–0:05:59
Das ist das mysteriöse Jahr 2015. Also es war,
0:06:01–0:06:05
12 bin ich ins Internat gekommen, weil ich nicht gut gucken kann und wenn du
0:06:05–0:06:08
in Deutschland ein Abitur machen möchtest, gibt es da eigentlich nur zwei Orte
0:06:08–0:06:12
für, einen bei Berlin und einen in Marburg, wo eine Schule mit,
0:06:12–0:06:14
also ein Gymnasium mit dem Förderschwerpunkt sehen ist.
0:06:14–0:06:19
Deswegen bin ich auch weiterhin großer Fan von Förderschulen mit einem Schwerpunkt,
0:06:19–0:06:21
weil das halt solche Institutionen dann rettet.
0:06:21–0:06:24
Ansonsten bedeutet Inklusion in den meisten Fällen sehr konkret,
0:06:24–0:06:26
ja wir haben eine Rolli-Rampe und wenn du andere Hilfe brauchst,
0:06:26–0:06:30
musst du die irgendwie selbst improvisieren können, aber wir haben noch eine Rolli-Rampe, hey.
0:06:30–0:06:35
Und long story short, ich war auf einmal im Internat und Internet war limitiert,
0:06:35–0:06:37
aber das war ja keine wirkliche Hürde.
0:06:37–0:06:41
Und dann relativ schnell herausgefunden, wie ich nicht von dem Router in der
0:06:41–0:06:43
Zeit begrenzt werde und dann meinen Marburg umgeschaut.
0:06:43–0:06:47
Computer waren schon immer ein Interesse, den örtlichen Hackspace gefunden,
0:06:47–0:06:48
da Leute kennengelernt.
0:06:48–0:06:52
Also ich erinnere mich, dass ich zu meinem 14. Geburtstag in dem Hackspace schon aktiv war.
0:06:52–0:06:56
Und wir noch am Vorabend überlegt haben, was ich jetzt noch alles hätte tun
0:06:56–0:06:59
können, solange ich minderjährig bin. Also dass ich natürlich diesen Leak und
0:06:59–0:07:00
diesen Hack verantwortet habe.
0:07:02–0:07:07
Naja, auf jeden Fall, so kam eins zum anderen und ich war in dem Umfeld der Leute,
0:07:07–0:07:11
die dann, also vorher gab es einen Stammtisch vom Chaos Computer Club,
0:07:11–0:07:15
gab es einen offenen Linux Computertreff in Marburg, Unistadt,
0:07:15–0:07:18
viele Informatikstudenten und darüber war ich dann im Umfeld.
0:07:18–0:07:22
Und dann hieß es 2014, alle fahren zum Kongress, das hatte ich noch nicht so richtig auf dem Schirm.
0:07:23–0:07:25
Und 2015 ist ja wieder Camp und das ist ja nur alle vier Jahre,
0:07:25–0:07:28
da möchte man auf jeden Fall hin, auch wenn du dir unsicher bist. Also ...
0:07:29–0:07:34
Dahin. Und dann war ich in dem Umfeld. Dann habe ich Leute kennengelernt.
0:07:34–0:07:37
Dann war die Frage, hier, es gibt Jugendhekt, möchtest du da nicht mal hin?
0:07:37–0:07:39
Dann war ich Jugendhekt in Berlin.
0:07:39–0:07:42
Damals gab es noch nur die Events in Berlin.
0:07:43–0:07:46
Da erinnere ich mich, da habe ich Markus Richter das erste Mal getroffen,
0:07:46–0:07:49
weil der die Veranstaltung moderiert hat. Und ich war sehr ehrfürchtig.
0:07:49–0:07:51
Da hat er gesagt, ich hatte einen Podcast, danke.
0:07:52–0:07:55
Meinte er, welchen? Ich habe nicht damit gerechnet, dass eine Rückfrage kommt.
0:07:56–0:08:01
Wie heiße ich eigentlich und wo bin ich? Auf jeden Fall, da haben wir damals
0:08:01–0:08:04
in Haskell eine Ricochet-Implementierung gebaut.
0:08:04–0:08:08
Also Ricochet ist ein auf dem Tor-Netzwerk basierender Chat-Client,
0:08:08–0:08:11
der Chat-Protokoll. Und wir haben das Ganze in Haskell gebaut.
0:08:11–0:08:14
Und das war dann so, hier, cool Jungs, was ihr gemacht habt,
0:08:14–0:08:16
hier ist ein Preis. Verrückt, dass ihr Computer bedient.
0:08:18–0:08:22
Und das war aber ganz lustig. Das war ein Hackathon voll mit jungen Leuten,
0:08:22–0:08:23
die auch Spaß an Computern hatten.
0:08:23–0:08:29
Und dann gab es noch ein Regional-Event in Köln, auf dem ich noch mit dabei war, Jugendhekt West.
0:08:29–0:08:33
Da haben wir was zum Thema Smart Home Devices für Flut- und Hochwasserschutz
0:08:33–0:08:36
gebaut und auch da gewonnen. Und danach haben sie Gewinn abgeschafft bei Jugendhekt.
0:08:38–0:08:41
Also ich verstehe, dass das pädagogisch bestimmt irgendeinen Wert hat,
0:08:41–0:08:42
aber ich habe gerne gewonnen.
0:08:42–0:08:45
Ja, dann war man aber auf jeden Fall in dem Umfeld. Dann war klar,
0:08:45–0:08:47
man fährt zum nächsten Kongress und so weiter.
0:08:48–0:08:54
2015 hier der Kongress, wenn ich zurückblicke, da war dann noch jemand in Hamburg,
0:08:54–0:08:56
hat jemanden gefragt, ob wir bei ihm übernachten können.
0:08:56–0:09:00
Und dann hat der zu allen Ja gesagt und da waren wir mit zwölf Leuten in einer Zwei-Zimmer-Wohnung.
0:09:00–0:09:04
Ja, also man hat in Schichten geschlafen, hat sehr wenig geschlafen und im Vergleich
0:09:04–0:09:09
dazu jetzt mit eigenem Hotelzimmer und dem Zugang zu einer Dusche und vor allem
0:09:09–0:09:12
der Möglichkeit in neun Minuten von hier zum Hotel zu spazieren und sich dann
0:09:12–0:09:15
einfach mal hinzulegen zwischendurch, Das hat die Qualität schon massiv verbessert,
0:09:15–0:09:19
aber wenn ich zurückschaue auf die Anfangsjahre Kongress, das war,
0:09:19–0:09:24
also einerseits, man hat mehr abgekonnt, mehr vertragen, es war jetzt nicht
0:09:24–0:09:26
so schlimm, eine Nacht durchgemacht zu haben, das merke ich jetzt.
0:09:27–0:09:28
Ich gehe das gerne an die Resilie.
Florian Clauß
0:09:28–0:09:30
Du bist nicht mehr Jugendhackt?
Ali Hackalife
0:09:30–0:09:33
Ich bin nicht mehr Jugendhackt, nein. Also ich habe dieses Jahr erst erfahren,
0:09:33–0:09:35
dass man eine Einführung für die Aufzüge braucht.
0:09:36–0:09:39
Und ich habe gedacht, naja, weil ich habe auf allen von diesen Aufzügen schon
0:09:39–0:09:41
mal oben im Wartungskörbchen gestanden.
0:09:44–0:09:47
Also gut, die Einführung beinhaltet, wie man ihn richtig beläht und welchen
0:09:47–0:09:48
Knopf man drücken muss. Aber es war halt so.
Florian Clauß
0:09:48–0:09:49
Aber nicht, wie man hochkommt.
Ali Hackalife
0:09:50–0:09:53
Man war halt hier und beim ersten Kongress meinte jemand, weißt du,
0:09:53–0:09:55
wie man den fährt? Und ich meinte, ja, man drückt den Knopf.
0:09:55–0:09:56
Und er meinte, nein, guck mal hier.
0:09:57–0:10:00
Da oben beim Eingang, drehst du mit dem Vierkant, dann ist dein Wartungsmodus.
0:10:01–0:10:03
Dann gehst du raus, drückst den Runterknopf, der fährt auf die halbe Höhe.
0:10:03–0:10:06
Dann kannst du oben auf das Körbchen einsteigen und das Wartungspanel bedienen.
0:10:07–0:10:13
Und so war es, dass ich mit 15 im Aufzugsschacht stand und mal selber diesen Knopf gedrückt habe.
0:10:13–0:10:16
Und ich weiß nicht gegen wie viele, also es ist ja verjährt,
0:10:16–0:10:17
aber es waren bestimmt viele Sicherheitsvorschriften.
0:10:19–0:10:22
Und dementsprechend habe ich eine recht enge Bindung zu dem CCH gehabt.
0:10:23–0:10:26
Es liegt hier immer noch überall Teppich, aber damals lag noch mehr Teppich
0:10:26–0:10:30
und der war ein bisschen dämpfender. Das war halt wirklich so ein großes Wohnzimmer.
0:10:31–0:10:34
Und ich habe auch gesehen, sie haben jetzt angefangen Spaß zu verbieten.
0:10:34–0:10:39
Früher konnte man auf eine Dachterrasse, auf der konnte man frei rumlaufen.
0:10:39–0:10:40
Jetzt ist das ein Flatterband eingezogen.
0:10:41–0:10:44
Und ich erinnere mich daran, dass ich, also hier drin ist ja alles mit LEDs,
0:10:44–0:10:46
es funkelt, es blinkt, man verliert ein bisschen das Zeitgefühl.
0:10:46–0:10:51
Und ich erinnere mich, dass ich damals den Thomas Brand, der macht auch Podcasts, der.
0:10:54–0:10:57
Macht einen eigenen Podcast, der heißt irgendwas mit Vektor.
0:10:57–0:11:01
Auf jeden Fall, er macht Podcasts darüber, dass er Politiklehrer ist und erklärt
0:11:01–0:11:05
Politik, redet über Probleme von Auszubildenden und Schülern und so weiter.
0:11:06–0:11:08
Auf jeden Fall, ihn lernte ich kennen und man quatscht über Politik.
0:11:08–0:11:12
Und dann passiert es, dass man irgendwie an dieser großen Fensterfront vorbeilief
0:11:12–0:11:13
und auf einmal ging die Sonne auf.
0:11:15–0:11:19
Dann erinnere ich mich, wie ich auf diesem Dach stand und wir haben aus Bechern
0:11:19–0:11:24
Tee getrunken, weil da so ein Zelt aufgebaut war, wo Leute einfach eine Teeküche hingestellt haben.
0:11:24–0:11:27
Und jetzt, wenn ich das Dach sehe und das Flatterband, dann denke ich mir,
0:11:27–0:11:31
früher haben sie uns schon noch mehr erlaubt. Es war weniger verboten.
Florian Clauß
0:11:31–0:11:35
Ja, jetzt kannst du auch das Lied von früher singen.
0:11:35–0:11:39
Also als ich dann noch auf Dachterrassen stand und die Nächte durchgemacht habe,
0:11:40–0:11:42
das war dann zu Lovebraid-Zeiten.
Ali Hackalife
0:11:43–0:11:46
Ich verstehe auch, warum. Also der Kongress ist seit dann ja dann nochmal ein
0:11:46–0:11:46
bisschen größer geworden.
0:11:47–0:11:50
Dieses Jahr gab es, das ist ja glaube ich auch schon, Evacuation Angel.
0:11:50–0:11:56
Also Leute, die nur für den Fall, dass es ein Brandmelder einen Feueralarm gibt,
0:11:56–0:12:00
nur für den Fall sind hier Leute, die sagen alle da lang, nicht da lang, nein da lang.
Florian Clauß
0:12:00–0:12:04
Das sind quasi so Schläferinnen, die dann geweckt werden, sobald ein Brandalarm...
Ali Hackalife
0:12:04–0:12:06
Die sitzen an kritischen Abzweigungen der Fluchtwege.
Florian Clauß
0:12:06–0:12:08
Die müssen, die sind die ganze Zeit stationiert.
Ali Hackalife
0:12:08–0:12:12
Das sind Schichten, da sitzen Engel die ganze Zeit an den Fluchtwegen und sagen
0:12:12–0:12:15
dir, nein, da Fluchtweg, wir haben Feueralarm, da ist jetzt nicht da lang, da Fluchtweg.
Florian Clauß
0:12:16–0:12:19
Ja, ich meine, das ist die Gefahr des Over-Engineerings, Aber vielleicht sind
0:12:19–0:12:25
auch diese Sicherheitsauflagen so streng geworden, dass eben so ein Apparat da auch nötig ist.
0:12:25–0:12:27
Ich weiß nicht, wie die Bedingungen sind jetzt für das neue CCH.
Ali Hackalife
0:12:27–0:12:30
Ja, also ich habe auch Dinge erlebt, so sicherheitstechnisch.
0:12:31–0:12:33
Auf meinem allerersten Kongress habe ich mich beinahe,
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Sagen wir es so, es gibt in diesem Gebäude jede Menge City-Roller.
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City-Roller haben, damit das Brett fester ist, unten so einen T-förmigen Träger,
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der ein bisschen nach unten rausschaut.
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Hier liegen überall dicke Kabel auf dem Boden und ich bin mit dem City-Roller
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rumgefahren und in so ein Kabel.
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Und auf einmal stand der Roller unter Strom und ich habe mächtig eine gewischt
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bekommen. Aber ich hatte halt total Glück, dass ich mit beiden Füßen auf dem Roller stand.
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Also ich nicht in den Boden geleitet habe, sondern der Roller in den Boden geleitet
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hat. Und der Roller ist ja okay isoliert.
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Also es war für mich nur unangenehm, aber hätte ich in dem Moment Schwung geholt,
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dann hätte ich mir, glaube ich, mächtig einen gezwiebelt.
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Und dann halt durch das Griffbrett, durch die Hände einmal runter in den Boden.
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Das hätte unschön ausgehen können. Also es gibt einen Grund für Sicherheitsregeln.
Florian Clauß
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Und wir haben ja Experten ja hier auf diesem Kongress. Sicherheit.
Ali Hackalife
0:13:16–0:13:21
Also wir haben das CERT, das Cars Emergency Response Team, die hier rumlaufen. und Dinge verarzten.
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Das ist das erste Mal, dass ich erfahren habe, dass es Ketamin gibt.
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Das war mein zweiter oder dritter Kongress. Da lag ein Herr ohne Hose im Bällebad.
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Das war drei oder vier Uhr morgens. Und der hatte eine Begleitperson dabei.
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Und dann fragte ich, ob alles gut ist, weil das ist halt so ein verwirrender
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Anblick. Und dann meinte er, ja, der hat seine Hose verloren,
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aber er glaubt, er ist seine Hose.
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Der Umgang damit ist hier sehr locker. Ich finde das ja grundsätzlich gut,
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weil dafür, wie viele Leute hier sind, es ist eine relativ sichere Veranstaltung.
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Aber das geht halt eben nur, nur weil es Sicherheitsvorgaben gibt,
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wo man dann Bereiche der Dachterrasse verbietet und es Engel gibt,
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die unermüdlich rumlaufen und gucken, dass niemand richtig abschmiert.
Florian Clauß
0:13:57–0:14:01
Ich kann mich noch daran erinnern, ich weiß nicht, welches Jahr das war, aber es war Hamburg,
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wo eine große Kugel, ein Plastikbeil aufgeblasen war und der war hier zur Parkseite
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und da war die ganze Zeit, tags und nachts, war halt Techno drin.
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Ab und zu lief da mal so ein Konfetti-Kanode und eine Nebelmaschine,
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dann konnte man nichts sehen.
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Also man war dann quasi so einen
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transparenten Plastikball, der einen Durchmesser von fünf Metern hatte.
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Das war auch auf jeden Fall eine Experience da.
Ali Hackalife
0:14:26–0:14:30
Ich erinnere mich auch daran, vor allem zu dem Zeitpunkt gab es eine Undercover-Security.
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Es gibt ja hier die Security, die rumläuft mit den Jacken, auf denen auch Security steht, und die,
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Und dann gibt es hier Leute, die unauffällig sein sollen. Das Problem ist,
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die Leute, die hier sind, würde ich sagen, würden dir für gewöhnlich auffallen,
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weil sie alle sehr ähnlich aussehen.
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Und wenn jemand dann da ein bisschen rausfällt, dann war relativ schnell klar,
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also zum einen Verteidigung, wir waren 15 oder 16, aber wir haben uns dann halt
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den Spaß daraus gemacht, die Undercover-Security rauszusuchen.
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Und dann die Leute halt zusammengefragt, was ist denn dein Nick?
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Und dann meinte er, ich heiße nicht Niklas.
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Naja, das ist hier auf dieser Veranstaltung kein guter Satz.
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Welches Betriebssystem benutzt du denn?
Florian Clauß
0:15:06–0:15:10
Also ihr habt ja quasi Social Engineering betrieben genau.
Ali Hackalife
0:15:10–0:15:17
So eine Unterhaltung hatte ich in einer von diesen Outdoor Kugeln ich erinnere mich an die,
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und jetzt ist es halt wenn man ein paar Jahre dabei ist ich laufe eigentlich
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nicht mehr durch dieses Gebäude ohne dass mich Leute zwischendurch abfangen und grüßen und so weiter,
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das ist schon verrückt also wenn ich überlege als ich auf diese ganze Computerbubble
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gestoßen bin und Bits und so gehört Tim Pridloves Produktion gehört.
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Jetzt rede ich halt relativ regelmäßig mit dem Alex von Bits und so und dem
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Basti von Bits und so und Tim Pridloves hatte ich jetzt auch schon im Gespräch
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und es gibt Nachfolgetermine und das sind jetzt halt auf einmal auch alles Leute, die einen ja kennen.
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Also man hat Zeit miteinander verbracht, man war auf denselben Veranstaltungen
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und so weiter und man kann hier sehr schnell reinwachsen, wenn man Interesse
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an den Leuten hat und wenn man so ein bisschen was zurückgibt.
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So wie Community Podcast.
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Also ich finde, es ist eigentlich ein total angenehmes Gefühl.
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Ich habe jetzt diesen Kongressaufenthalt im Wesentlichen finanziert durch Leute geben Support.
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Und Leute geben nicht Support, weil ich sage, hier ist eine Paywall,
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wenn du mir zuhören möchtest, kostet das Geld, sondern ich sage,
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hier ist ein Hut, wenn es dich interessiert, wirf halt Geld rein.
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Und das ist nochmal eine ganz andere Form der Dankbarkeit, als ein tatsächliches
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Produkt zu verkaufen, weil die Leute wissen ja, was sie haben und entschließen
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dann, dass es mir Geld wird und nicht, ich kaufe mal auf Verdacht,
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weil es gut sein könnte und dadurch entsteht dann ein Einkommen.
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Ja, dieser Kongress, nachdem ich einen Transparenzbericht veröffentlicht habe
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über meinen Podcast, kam noch mal relativ viel Geld rein.
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Die Leute gesagt haben, sie finden nicht richtig, dass das auf Null rausgeht.
0:16:36–0:16:38
Ich schon. Ich meine, es bezahlt mir ein sehr luxuriöses Hobby.
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Ich habe viel Literatur, Audio-Equipment und so weiter gekauft.
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Ich zahle Gästen Honorare und ich habe keine Kosten, die dadurch entstehen.
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Einfach, weil die Leute hören wollen, was ich da mache.
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Und ja, jetzt habe ich den Kongress effektiv durch den Podcast finanziert.
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Und sehe das dann auch so ein bisschen als Mission dann hier.
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Also du hast es ja gefragt, Podcast, habe ich gesagt, natürlich können wir es
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sehr gerne machen. freut mich auch. Also ich fühle mich geehrt,
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dass jemand anderes zuhören möchte.
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Und ja, das ist so, man wächst sehr gut in die Community rein,
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wenn man etwas rausgibt, was die Community hört.
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Ich glaube, von den paar tausend Leuten, die da monatlich draufklicken,
0:17:09–0:17:12
die Dichte der Hörer wird hier so hoch sein wie sonst nirgendwo.
Florian Clauß
0:17:12–0:17:16
Also erst mal die Art, wie du an das Podcasting rangegangen bist.
0:17:17–0:17:20
Du hast es ja einen Transparenzbericht total offen gemacht. Das fand ich super
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ehrlich und total klar, wie du das auch strukturiert hast. Ich fand jetzt nicht
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so viel, dass da rausgekommen ist, unterm Strich für dich.
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Und dann dachte ich so, okay, jetzt spende ich auch was. Und dann frage ich
0:17:30–0:17:33
mal, vielleicht können wir jetzt noch einen Podcast aufnehmen.
0:17:33–0:17:34
Er kann nicht Nein sagen.
Ali Hackalife
0:17:35–0:17:39
Also das ist natürlich eine gute Bestechung. Ich hätte mit dir aber auch ohne die Unterstützung.
Florian Clauß
0:17:39–0:17:42
Ja, aber ich finde es auch toll, dass du dann deinen Gästinnen und Gästen ein
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entsprechendes Entgelt anbietest.
Ali Hackalife
0:17:44–0:17:48
Ich finde, die meisten lehnen es ab. Aber ich finde, grundsätzlich gehört sich das bei Freiberuflern.
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Die könnten mit ihrer Zeit ja genauso gut arbeiten. Und sie schenken diese Zeit
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mir. Und also mittlerweile bringe ich ja ein bisschen Reichweite mit,
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aber anfangs war das ja nichts.
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Also anfangs war das, sie reden mit jemandem, der meine freundliche E-Mail formuliert hat.
0:17:59–0:18:03
Und da finde ich, wirkt es einfach seriöser, wenn ich sage, das hier ist Community
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finanziert. Ich verdiene daran eh nichts, aber es gibt hier diesen Topf Geld.
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Und ich habe angeboten, ich habe angefangen mit, ich kann Aufwandsentschädigungen
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zahlen. Und meinte dann irgendwas zwischen 30 und 50 Euro, wenn wir Stunde anderthalb miteinander reden.
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Man macht es nicht fürs Geld, aber die Leute müssen es nicht völlig umsonst machen.
0:18:19–0:18:22
Die kennen mich ja nicht. Was ist, wenn das Gespräch wirklich zäh ist,
0:18:22–0:18:24
wenn es sie nicht interessiert und sie jetzt aber ein Gesicht wahren wollen?
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Dann machen sie es immerhin nicht für umsonst.
0:18:26–0:18:30
Das ist das Schöne, wenn Leute dann wiederkommen oder sich selbst wieder einladen.
0:18:31–0:18:33
Ich hatte ja auch unter anderem den Norm Ola da, da hatten wir ja drüber gesprochen.
0:18:34–0:18:38
Norm Ola hatte vorher bei Joe Rogan im Podcast geredet, war also jemand,
0:18:38–0:18:40
der jetzt in der Podcast-Welt die Reichweite haben konnte, die man haben kann.
Florian Clauß
0:18:40–0:18:42
Ja, da geht nichts drüber.
Ali Hackalife
0:18:42–0:18:44
Nee, wurde auch ein bisschen bespöttelt, ob ich jetzt versuche,
0:18:44–0:18:48
der deutsche Joe Rogan zu werden. Die ehrliche Antwort ist, ich bin der deutsche Joe Rogan.
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Na, auf jeden Fall hatte ich ihn dann angefragt und hatte aber auch geschrieben,
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ich würde gerne mit ihm über alle seine Bücher reden.
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Ich hatte sein neuestes Buch auch gelesen und dann war er sofort interessiert,
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weil sein neuestes Buch ist sein Liebhaberprojekt über die Geschichte des Zauberbergs.
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Und Thomas Mann und den Zauberberg. Und er schreibt halt über die Geschichte,
0:19:05–0:19:06
wie der Zauberberg entstehen konnte.
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Das ist sowas, das verkauft sich nicht im Ansatz so gut wie,
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guck mal, die Drogen, die die Nazis genommen haben.
Florian Clauß
0:19:11–0:19:12
Ja, die Hitler genommen hat.
Ali Hackalife
0:19:13–0:19:17
Ja, das waren ja beides seine Themen. Also in Tript geht es darum,
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was die Aufputschdrogen im Zweiten Weltkrieg für den Blitzkrieg waren.
0:19:21–0:19:24
Also Perfettin und die Methamphetamine. Und es geht um das, was Hitler selbst genommen hat.
0:19:24–0:19:33
Vor allem Eukodal, das heute das Chemie-identische Formel von Oxykotten.
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Und das ist schon eine verrückte Geschichte, wie das so direkt miteinander zusammenfällt.
Florian Clauß
0:19:37–0:19:40
Völlig verrückt. Das war wirklich für mich ein totaler Eye-Opener.
0:19:41–0:19:42
Ich habe erst das Interview mit
0:19:42–0:19:46
dir gehört, Norm Ola, und dann habe ich nochmal den Joe Rogan geklickt.
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Und dann bin ich also auch in diese ganzen Geschichten von, wie eben Hitler
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da den Drogenkonsum, wie sich das vorbereitet hat.
0:19:53–0:19:56
Das am Anfang hatte er ja von deinem Arzt, ja?
Ali Hackalife
0:19:57–0:19:57
Ähm, Morell.
Florian Clauß
0:19:58–0:19:58
Morell.
Ali Hackalife
0:19:58–0:20:01
Das war, ähm, ich meine...
Florian Clauß
0:20:01–0:20:03
Patient A hieß Hitler bei ihm.
Ali Hackalife
0:20:03–0:20:04
Theodor Morell war der Name.
Florian Clauß
0:20:05–0:20:10
Theodor Morell, genau. Und er hat ihm am Anfang dann eben so Vitamine übersprittet,
0:20:11–0:20:16
Ja, weil das auch damals auch total, also es war nicht verbreitet.
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Und dann, wie er dann nach und nach eben die Opiate, aber auch alle mögliche
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an anderen Ruhm verabreicht hat.
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Und wie dann so zwei Ärzte um die Gunst bei Hitler gebettelt haben.
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Der eine hat ihnen Kokain, der andere Opiate gespritzt.
0:20:29–0:20:32
Und er hat dann so einen Snowball-Effekt am Ende gehabt.
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Ich hatte es immer so am Rand gehört, so anekdotisch, aber mir war es nicht
0:20:37–0:20:42
klar. Und das, was ich absolut faszinierend von Olaf fand, dass er dann tatsächlich
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einer der Ersten war, die dann auch diese Tagebücher wirklich mal durchgelesen haben.
Ali Hackalife
0:20:47–0:20:50
Also das war auch was, worüber ich mit ihm länger dann noch auf Erger geredet
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habe, denn das hatte mich ein bisschen gewundert.
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Es klingt verdächtig, aber I can explain. Ich habe ein schweres Interesse für
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alles rund um die Nazi-Zeit, weil ich mich frage, wie kann das passieren,
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dass aus einer Gesellschaft,
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die sich so technisch entwickelt, Die Denkelite, die intellektuelle Elite Europas
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kam nach Deutschland zum Studieren und verlässt auf einmal dieses Land in den 30ern.
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Und es kippt wirklich in, wir benutzen jetzt unsere guten Erkenntnisse aus dem
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Pressen, aus dem Gießen, aus der Elektrotechnik, um Kampfmittel zu bauen.
0:21:24–0:21:29
Und dieselben Leute, also auch so ein Werner Heisenberg, der ja wirklich einer
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der Frontier-Physics-Nerds war, der dann sagt, es ist für ihn einfacher,
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hier mitzuforschen, als das Land zu verlassen, weil er dann Angst hat,
0:21:37–0:21:39
dass er das, was er sich da in der Akademie aufgebaut hat, alles verliert.
0:21:40–0:21:42
Das ist so eine der Sachen, die mich dann doch sehr fasziniert,
0:21:42–0:21:47
wie Menschen, die noch zehn Jahre vorher so wirken, als wären sie wirklich weltoffen,
0:21:47–0:21:49
progressiv auf einmal in so ein System mit reinfallen können.
0:21:49–0:21:54
Und ich hatte die Memoiren von der Traudel Junge gelesen, das ist die Sekretärin
0:21:54–0:21:56
von Hitler gewesen, die auch bis zuletzt im Führerbunker mit dabei war.
0:21:56–0:21:59
Und deswegen waren mir ganz viele Namen aus dem Umfeld, also Linge,
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der Leibwächter, Junge, die Sekretärin und so weiter.
0:22:02–0:22:05
Waren mir geläufig und ich kannte relativ viel davon.
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Ich wusste auch um den schlechten Gesundheitszustand. Also sie schreibt das
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halt unwissend, relativ naiv als Anfang 20-Jährige, wie sie ihn dann begleitet
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und auch auf dem Obersalzberg sind.
0:22:15–0:22:20
Und er zwischen den Teezeiten dann wahlweise sehr aufgekratzt ist oder nicht
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ansprechbar erschöpft.
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Und entweder ist er immer in Visionen davon, wie jetzt die Zukunft zu gestalten
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ist und er sieht immer noch den Weltsieg oder er ist total niedergeschlagen.
0:22:28–0:22:31
Und sie sieht das einfach nur als der Mann hat starke Gefühlsschwankungen,
0:22:31–0:22:35
weil er gerade sich das größte militärische Unterfangen der Welt vorgenommen hat.
0:22:35–0:22:40
Und jetzt mit dem Wissen von Norm Ohler, der ja auch ganz viele Dokumente eingesehen
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hat, über dann tatsächlich die Ärztetagebücher.
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Ich hatte vorher von Erwin Kirchow das Buch gelesen, einfach nur Hitler.
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Kirchow hat die größte Hitler-Biografie bis dahin geschrieben, 1200 Seiten.
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Sieht auch nicht gut aus im Bücherregal, weil es steht halt auf dem Rücken groß
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Hitler und es ist ein sehr dickes Buch.
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Es ist auch ein super Geschenk, wenn man in Restaurants Geschenke überreicht.
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Auf jeden Fall. Jim Curzio hat halt so diese Komplettbiografie nachgezeichnet.
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Und der erwähnt natürlich Morell. Um den kommt man nicht rum.
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Bei Trolljunge wird Morell auch erwähnt, weil das schon eine wichtige Person
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ist, der ja immer in Rufweite ist oder immer nur ein Telefonat weit weg.
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Wenn Hitler verreist ist, war er mit dabei.
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Und auf einmal dann aus Morells Sicht das Ganze zu lesen, der am Anfang nur
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Vitamine gibt und dann anfängt, Hormoncocktails und so zu bauen.
0:23:21–0:23:24
Und Hormone zu dem Zeitpunkt auch total mystifiziert. Ich glaube,
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1934 wurde das erste Mal Testosteron überhaupt synthetisiert.
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Und das war ja noch alles super neue Forschung. und man hat mal so ein bisschen
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das Blaue rein experimentiert und wenn Morell dann auch so was schreibt,
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dass Hitler der Kuchen zerdrückt werden musste, weil er so sehr mit dem Kiefer
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geklappert hat, dass er den nicht mehr kauen konnte, sondern nur noch löffeln,
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das ist schon ein krasser Einblick.
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Und ja, Norm Ola, um den Bogen zuzumachen, den ich anfing, der war das erste
0:23:48–0:23:51
Mal da gegen Aufwandsentschädigung und dann hat er erzählt, was sein neues Buch
0:23:51–0:23:56
ist, dass es da um Stone Sapiens geht, also um die Kultur- und Menschheitsgeschichte
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rund um den psychoaktiven Rausch.
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Und da hatte ich ihn gefragt, ob er aus der Bibel die Stelle mit dabei hat,
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wo Moses in das Zelt geht und ein Rauchsäule steigt auf und er redet mit Gott.
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Weil ich finde, das beschreibt halt die Hotbox.
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Nur er darf in den Tempel, es steigt Rauch auf, er kommt raus und er kann dir
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sagen, was Gott ihm gesagt hat, also das Zelt.
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Und das war so eine der Sachen. Ich habe in der Corona-Pandemie,
0:24:17–0:24:20
wenn andere Leute spazieren gegangen sind und Podcasts gestartet haben.
Florian Clauß
0:24:20–0:24:21
Ich weiß nicht, wie du meinst.
Ali Hackalife
0:24:21–0:24:27
Naja, das waren wohl einige. Habe ich viel im Bett gelegen und darüber nachgedacht,
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was ich jetzt mit meiner Zeit tue, die ich nicht im Hackspace und auf Veranstaltungen
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verbringen kann. Ich habe von Rufus Beck liest die Bibel gehört.
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93 Stunden. Und das war halt so das Ding von wegen...
Florian Clauß
0:24:37–0:24:38
In einfacher Geschwindigkeit?
Ali Hackalife
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Nee, doppelte natürlich. Also, ja, ich habe mich nur 47 Stunden mit dem Lass allein.
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Aber da fällt man dann in dieses Rabbit Hole mit Leuten, die dann auch...
0:24:47–0:24:50
Also es gibt so viel Literatur, die sich zu einzelnen Büchern der Bibel äußern.
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Ich war total beeindruckt von dem Buch des Propheten Habakkuk,
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weil es dann darum geht, wie die Seuche übers Land zieht und die Städte werden
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zerstört und sie werden dreimal zerstört.
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Einmal, wenn sie ausgehungert werden, dann, wenn sie eingenommen werden und
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dann, wenn die Seuche kommt, diese Beschreibung zu lesen, was Menschen für aufschreibenswert
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halten und so weiter, hat es mich fasziniert.
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Auf jeden Fall, da bin ich dann über die Rauchssäule gestolpert,
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hat Norm Uller gefragt, wenn man über Stone Sapiens schreibt,
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finde ich, ist das Wichtigste zu schauen, das Alte Testament,
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eine der umfassendsten, meist kopierten Schriftquellen, die wir haben, was schreiben die denn?
0:25:20–0:25:24
Und das hatte er noch nicht auf dem Schirm und dann sind wir so in Kontakt gekommen
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und haben auch noch ein bisschen weitergequatscht.
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Wenn dieses Buch rauskommt, dann werden wir auf jeden Fall da noch mal drüber reden.
0:25:30–0:25:33
Ich schließe durch diesen Podcast Netzwerke. Also da ist es für mich völlig
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okay, dass ich da viel Zeit als Hobby reinwerfe, aber ich schließe Netzwerke
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zu Leuten, die jetzt auf einmal von mir Inhalte mit syffliert bekommen und die
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dann zurückkommen, um darüber zu reden.
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Und das ist so der eigentliche Mehrwert, dass jetzt Leute, die ich früher immer
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nur gehört oder gelesen habe, weil ich es interessant fand, jetzt so in Anführungszeichen
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zur Verfügung stehen, dass man mal reden kann, dass ich die Fragen stellen kann.
Florian Clauß
0:25:51–0:25:55
Was deinen Podcast ausmacht, ist einfach diese Themenvielfalt.
0:25:55–0:26:00
Da ist dieses auch interessant. Es ist lustig, weil ich habe dich angefangen zu hören.
0:26:00–0:26:05
Ich hätte Malek in einer anderen Sendung gehört. Malek, der dann mit Audiodump
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macht und ab und zu auch mal bei Freakshow auftaucht.
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Da hatte ich seine Referenzen mal angeguckt auf seiner Netzseite.
0:26:12–0:26:16
Und dann kam irgendwann, dass er bei dir zu Gast war. Und dann dachte ich, da rühr ich mal rein.
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Auch interessant, klingt so ein bisschen wie Eigentlich-Podcast.
0:26:20–0:26:23
Und war wirklich überrascht. Und vor allen Dingen, ich finde,
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du triffst ganz gut das Mindset, mit dem man sich gerade so beschäftigt,
0:26:27–0:26:30
weil das ist so eine Themenvielfalt, wo ich auch immer dachte,
0:26:30–0:26:32
ja stimmt, das ist interessant, ja,
0:26:32–0:26:37
also dieses Segelfliegen, dann hattest du über Pilze, Pilze ist natürlich der Dauerbrenner.
Ali Hackalife
0:26:37–0:26:40
Also Pilze ist auch ein Thema, das mich schon in der Recherche nicht mehr losgelassen
0:26:40–0:26:43
hat und ich habe ein bisschen Angst, dass wir der große Pilz-Podcast werden,
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denn ich habe danach natürlich Tipps bekommen, über dieses Buch sollte man auch
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gelesen haben und dieses Buch auch und jetzt habe ich gerade Entangled Life gelesen und bin,
0:26:50–0:26:55
also meine Freizeitliteratur besteht im Moment nur aus Pilzen und das wird nochmal
0:26:55–0:26:58
ein großes Thema werden, denn also so Sachen mit,
0:26:59–0:27:04
es gibt, der Austernseitling enthält Ergotricin oder so, also ein Antioxidant
0:27:04–0:27:07
und er enthält das in einer super großen Dose.
0:27:07–0:27:11
Und wir haben eine direkte Bio-Verfügbarkeit dessen als Menschen.
0:27:11–0:27:14
Die Frage ist jetzt, warum haben wir das? Also, dass Antioxidantien für uns
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wichtig sind, das wissen wir, die brauchen wir auch für unsere roten Blutkörperchen und so weiter.
0:27:17–0:27:22
Aber die Vorstellung, dass dieser Pilz und der Mensch sehr konkret in Ko-Evolution
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sich entwickelt haben über die letzten 100.000 Jahre, der war in Europa verfügbar.
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Deswegen haben wir viel gegessen, deswegen können wir mit dem Stoff.
0:27:29–0:27:32
Fasziniert mich total. Und Pilze sind eines der wenigen Themen,
0:27:32–0:27:33
wo ich im Moment Optimismus verspüre.
0:27:33–0:27:37
Denn, das habe ich in der Pilz-Folge auch gesagt, befasse mich berufsbedingt viel mit Computern.
0:27:37–0:27:40
Computer machen mir eigentlich schlechte Laune, weil ich das Gefühl habe,
0:27:40–0:27:43
habe ich mit dem Michael Seemann auch darüber geredet, wir laufen viel zu sehr
0:27:43–0:27:46
in Selbstzensur und Überwachungsmöglichkeiten.
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Und ich hatte früher einen großen Technik-Optimismus, der flaut von Jahr zu Jahr ab.
0:27:52–0:27:56
Und jetzt sind Pilze aber etwas, die moderne Pilzforschung bringt so viel hervor
0:27:56–0:28:00
mit Filtern, durch die Abwässer durchgefiltert werden, um den Nitratgehalt in
0:28:00–0:28:05
Wasser von Äckern zu senken mit Pilzen, die enzymatisch Mikroplastik zerteilen können.
0:28:05–0:28:09
Also tatsächlich nicht nur kleiner machen, sondern auch verstoffwechseln und
0:28:09–0:28:12
in Dinge aufspalten, die dann leichter wieder abbaubar sind und nicht über Jahrtausende
0:28:12–0:28:14
mit in unseren Gewässern drin sind.
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Pilze, die Radioaktivität, radioaktive Isotopen einlagern können und dann sind
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sie zwar im Pilz, aber dann sind sie im Pilz konzentriert und nicht mehr irgendwo in der Erde.
0:28:22–0:28:25
Und Pilze machen mich total optimistisch, wenn wir sehen, was da alles,
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also gerade in den letzten zehn, zwanzig Jahren erst erforscht wird,
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dass ich glaube, dass wir viel, wir werden die Welt damit nicht retten,
0:28:31–0:28:35
aber auf dem Weg zur Rettung der Welt brauchen wir etwas, um aufzuräumen und da sind Pilze ideal.
Florian Clauß
0:28:36–0:28:39
Ja, vielleicht wenn man das dann so auf die Computerwelt überträgt,
0:28:39–0:28:42
ne, Viren haben wir ja in Computern, Pilze, was sind Pilze?
0:28:42–0:28:45
Das ist wahrscheinlich am ehesten so ein Netzwerk, eine Mycena,
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das ist diese Vernetzung von, also ich weiß nicht, ob das jetzt ausgeht,
0:28:49–0:28:52
aber also Pilze finde ich auch absolut faszinierend.
0:28:52–0:28:55
Ich merke, dass ich noch nicht so ganz so tief drin bin wie du.
0:28:56–0:28:59
Aber ich freue mich auf die Sendungen, die dann noch folgen werden.
0:29:00–0:29:05
Noch eine andere Sendung, die ich auch wirklich mit totaler Spannung gehört
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habe, war die Sendung mit dem Wingsweet.
0:29:08–0:29:11
Also es ist gut, als der Fallschirm...
Ali Hackalife
0:29:11–0:29:13
Ah, mit Kalle. Ja, Kalle ist irre sympathisch und irre.
Florian Clauß
0:29:13–0:29:16
Ja, der ist Wahnsinn. Der ist wirklich so ein sympathischer Mensch,
0:29:17–0:29:22
ein junger Mann, aber auch von seinem Unfall so detailliert beschreibt.
0:29:22–0:29:26
Also beschreibt, das ist ja wirklich Wahnsinn, was er da auch so reportiert,
0:29:27–0:29:31
wie er dann für andere, was man eben beachten sollte, also dann wirklich ein
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How-To rausgibt, was passiert, wenn du auf einer Klippe liegst mit deinem Fallschirm
0:29:34–0:29:37
und wie man das überleben kann.
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Also unglaublich, weil ich auch immer so, also ich habe, das ist länger her,
0:29:41–0:29:45
aber ich habe natürlich dann auch diese ganzen Sprünge mit diesen Anzügen,
0:29:45–0:29:50
wo man dann auch nochmal viel mehr Erfahrung mitbringen muss,
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als mit reinen Fallschirmspringen.
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Das ist wirklich absolut faszinierend und wie der davon berichtet hat,
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also da blieb mir wirklich die Spucke weg und ich musste auch dann halt einfach
0:29:58–0:30:02
auch wieder so auf YouTube die ganzen Filme gucken, weil das ist eine Welt,
0:30:02–0:30:06
wo ich auch nie, nie irgendwo sein werde, aber trotzdem total interessant finde.
Ali Hackalife
0:30:06–0:30:09
Ja, das war so ein bisschen das Ding, ich hatte einen Gast angefragt und der
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ist in Österreich etwas größer und, ach so, vom Profil her, der baut beruflich
0:30:14–0:30:20
in seinem Dayjob, baut der so Sofalandschaften für Lobbys von Hotels, Banken und so weiter.
0:30:21–0:30:25
Am Wochenende wird dann der Anzug ausgepackt und der stürzt sich von irgendeinem Berg runter.
0:30:26–0:30:28
Und wir hatten eigentlich auch schon die Sendung so geplant.
0:30:28–0:30:31
Also ich biete dann immer an, ich würde gerne dann mit dir reden, alles remote.
0:30:31–0:30:33
Ich kann dir im Vorfeld Fragen schicken. Meistens ist es so,
0:30:33–0:30:36
dass ich zu dem Zeitpunkt noch keine Fragen habe, weil ich warte ja erstmal,
0:30:36–0:30:38
dass sie zusagen und dann schreibe ich mir Fragen runter. Aber ich habe so eine
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grobe Idee, wo ich hin möchte.
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Und oft habe ich keinen Moderationsbogen, wenn es losgeht, sondern habe nur
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so vier, fünf Stichpunkte da stehen, bei denen ich mir denke,
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ich würde mich ärgern, wenn ich die nicht eingebracht habe.
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Bei dem Wingsuit-Herren war es so, dass ich das schon alles ausformuliert hatte,
0:30:51–0:30:52
weil er dann meinte, ja, schickt gerne die Fragen.
0:30:52–0:30:54
Er möchte nicht, dass der Sport falsch dargestellt wird. Und dann ist er mir
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kurz vorher, Achtung Wortwitz, abgesprungen und hat die Sendung nicht mitgemacht.
0:30:59–0:31:02
Und dann saß ich da mit diesem fertig formulierten Fragebogen und erzählte einem
0:31:02–0:31:04
Kollegen, klappt jetzt nicht. Und dann meinte er, er hat hier einen Kollegen, der macht das auch.
0:31:05–0:31:08
Und dann war halt so die Verbindung zu Kalle relativ zügig da.
0:31:08–0:31:11
Kalle ist ein netter Typ. Also ich kenne niemanden, der sich nicht mit ihm versteht.
0:31:12–0:31:17
Aber er hat ein Risikobewusstsein. Also ich glaube, man muss ein bisschen verrückt
0:31:17–0:31:18
sein, um diesen Sport überhaupt zu machen.
Florian Clauß
0:31:18–0:31:19
Ja, völlig.
Ali Hackalife
0:31:19–0:31:22
Und das war dann auch so was, also in den kann man ja auch keine Vernunft reinreden.
0:31:23–0:31:25
Also ich habe dann mit ihm noch ein bisschen drüber gesprochen,
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so wie das der mit den Folgen aussieht.
0:31:26–0:31:29
Und da meinte er, ja, das ist schon jetzt ärgerlich mit den Kosten,
0:31:29–0:31:32
auf denen er sitzen bleibt, wegen der Bergrettung und so. Aber wenn die abbezahlt
0:31:32–0:31:33
sind, dann geht es natürlich wieder los.
Florian Clauß
0:31:33–0:31:36
Das ist verrückt, ja. Es ist wirklich so, ich meine, auch wie er erzählt hat,
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dass man wird nicht alt in dem Sport.
Ali Hackalife
0:31:39–0:31:42
Ja, das ist ein Ding. Also die Leute, die alt werden, sind ausgestiegen und
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die sind dann Instructor.
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Und das war auch so was, was er ganz nebenbei erzählt hat. dass der Typ,
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der ihm das Ganze gezeigt hat und ihn da eingelernt hat, den gibt es auch nicht mehr.
Florian Clauß
0:31:49–0:31:53
Ja, das fand ich auch total krass. Genau, der war bei einem Punkt,
0:31:53–0:31:56
wo ich dann dachte, wie, der ist jetzt auch nicht mehr.
Ali Hackalife
0:31:56–0:32:01
Ja, aber ich glaube, vergleichbar ist das noch mit Leuten, die so Rennmotorrad
0:32:01–0:32:04
fahren, wo bei dem Isle of Man Motorradrennen auch eigentlich jedes Jahr sich
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mindestens einer so sehr aus der Kurve fliegt, dass es den nicht mehr gibt.
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Und trotzdem gibt es super viele Menschen, die als Traum haben,
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irgendwann da mal mitzufahren.
0:32:12–0:32:14
Also niemand von denen will sterben, aber alle nehmen es in Kauf.
0:32:14–0:32:16
Deswegen passiert da so viel.
Florian Clauß
0:32:18–0:32:22
Wir steigen so ein bisschen in die Themenvielfalt ein, die du mitbringst.
0:32:22–0:32:25
Aber ein, ich sag mal so ein Leuchtturm, der immer wieder kommt,
0:32:25–0:32:30
ist die Sendung mit dir und Basti, wo ihr dann über die Tech-News sprecht und
0:32:30–0:32:34
was für Projekte oder was für Hobbys ihr gerade so ausgebuddelt habt und mit
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was ihr euch beschäftigt.
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Auch sehr unterhaltsam auf dem Niveau. Macht es Spaß, einfach so zu hören und
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man hat dann das Gefühl, okay, jetzt weiß ich den Monat Bescheid.
Ali Hackalife
0:32:43–0:32:46
Ja, also wir senden ja nicht nur einmal im Monat. Wir senden fast wöchentlich
0:32:46–0:32:49
eine Textsendung. Wir haben dieses Jahr 33 Textsendungen gemacht.
Florian Clauß
0:32:49–0:32:50
Oh, okay.
Ali Hackalife
0:32:50–0:32:55
Und ja, das ist die sehr angenehme Ausgangssituation. Basti ist Fachinformatiker,
0:32:55–0:32:56
leitet eine IT-Abteilung.
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Ich bin komplett quernsteig. Also ich habe nie irgendwas mit Informatik studiert
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oder gelernt. Ich mache das einfach als Hobby.
0:33:02–0:33:05
Und die Schlagzeilen liest man eh. Und jetzt haben wir ein geteiltes Dokument.
0:33:05–0:33:07
Da werfen wir Schlagzeilen rein. Es wird schon noch ein bisschen sortiert.
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Was ist unterhaltsam? Was bildet eine Brücke? Und dann grasen wir das ab.
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Aber es gibt so ein paar Dinge, um die kommt man nicht drum herum.
0:33:13–0:33:16
Der XZ-Hack war vermutlich eine der größten Geschichten dieses Jahr,
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weil es auch nochmal die Art und Weise wie Open Source Software entsteht,
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infrage gestellt hat und da haben wir dann ausgiebiger drüber geredet und das
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ist schnell produziert.
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Also das ist halt was beim Techniknachrichten die Woche lesen eh anfällt und
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das sendet man dann runter.
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Und die anderen Sendungen, also im Moment sende ich im Schnitt alle vier Tage,
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die anderen Sendungen gehen dann meistens, ich habe ein Buch gelesen,
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ich frage den Autor an, ob er mit mir reden möchte oder ich habe ein Thema,
0:33:36–0:33:38
zu dem ich mit jemandem reden möchte und dann suche ich mir jemanden und dann
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schreibe ich zwei, drei Leute an und man hat ja schon einen gewissen Vorfilter,
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wer wird zusagen, wer spielt in meiner Liga und von denen sagen dann auch super viele zu.
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Also die Leute, die absagen, das sind wenige und die Leute, die sich gar nicht
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melden, sind noch weniger.
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Ja, so sammelt man sich dann so seine Leute zusammen und jetzt auch.
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Mit diesem Kongress habe ich jeden Tag eine Sendung.
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Also wir machen heute eine, dann rede ich morgen mit einer Frau,
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die ist Amerikanerin, die ist nach Deutschland gekommen, um Medizin zu studieren.
0:34:03–0:34:06
Und sie hat in kürzester Zeit Deutsch gelernt. Sie spricht mittlerweile so gut
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Deutsch, dass Leute glauben, sie macht diesen amerikanischen Akzent als Witz.
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Und da reden wir in einer Folge auf Englisch dann über Deutschland und in einer
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Folge auf Deutsch dann über die USA. und dann am letzten.
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Da rede ich mit dem Michael Seemann, dem Dr. Michael Seemann,
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der ist Technikphilosoph.
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Und wir reden über die Entwicklung des letzten Jahres. Der Talk heißt Technikthemen
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2024, Klima, Krypto und KI.
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Und ich glaube, das KI-Thema ist so eins, das mich dann doch sehr pessimistisch
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macht, weil ich das Gefühl habe, dass wir gerade vor allem, wir sehen riesige
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Sprünge, aber wir sehen vor allem auch riesige Sprünge bei der Überwachung.
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Und Leute überwachen es einfach geworden wie noch nie. Leute überwachen sich
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selbst viel strikter. Das ist alles mit Infrastruktur von Firmen.
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Also ich weiß nicht, wie gut OpenAI ihre Sachen verschlüsselt am Ende des Tages.
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Und dann, dass Apple sich so hervorgehoben hat mit hier, guck mal,
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wenn wir OpenAI integrieren und ChatGPT, dann hat es diesen verschlüsselten Kanal.
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Das hat ja nochmal aufgezeigt, dass das standardmäßig nicht so ein verschlüsselter Kanal ist.
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Das lässt dann doch nochmal sehr zu denken übrig, weil was weiß ich,
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wer als Machine in the Middle vor dem Datencenter von OpenAI sitzt und dann
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alles abschnorchelt, was Leute da reinwerfen.
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Der Umstand, dass heute alles irgendeine KI-Integration braucht und alles bei
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OpenAI landet, heißt halt von Tagebüchern über Kalender und so weiter und so
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fort am Ende des Tages läuft super viel bei diesem Konzern zusammen.
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Du hast das ja gerade auch gesehen. Also meine Notizen, die wichtig sind,
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die schreibe ich auf Papier. Da vertraue ich keinem Computer.
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Und das ist nicht verschlüsselt, das ist richtig. Aber ich gehe davon aus,
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dass wenn man mir den Rucksack klaut, ich eh andere Probleme habe als meine Notizen.
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Und das sind dann auch so Sachen, wenn ich irgendwas mittracken,
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wenn ich gerade das Gefühl habe, ich habe eine Erkältung oder so,
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dann schreibe ich mir das in den Papierkalender, weil ich nicht möchte,
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dass zufällig die Daten bei meiner Krankenkasse landen.
0:35:50–0:35:52
Und die Krankenkasse sagt, oh, er hat sich in sein Tagebuch aber notiert,
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er hatte hier zwei Erkältungen. wir sagen mal, das nächste Jahr wird der Beitrag ein 20er teurer.
Florian Clauß
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KI bringt eben aufgrund der Infrastruktur und aufgrund dieser Aggregierung von
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Informationen, du musst ja einfach ganz strikt Informationen aggregieren,
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um dann halt auch die Modelle trainieren zu können.
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Das ist einfach eine Monopolbildung, die du eigentlich nirgendwo sonst so stark
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hast, gerade in der Tech-Welt als bei diesen ganzen KI-Firmen.
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Das bringt die Gefahr mit sich. Ich weiß nicht, ob das dann irgendwie so ein
0:36:21–0:36:25
Hoffnungsschimmer ist, aber die ganzen Open-Source-KI-Modelle sind vielleicht
0:36:25–0:36:26
so ein, zwei Jahre hinterher.
0:36:26–0:36:30
Und so wie man jetzt so KI einsetzt, ich weiß nicht, also ich habe es häufig
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als Assistenzsystem, es ist
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super, sich mit so Sonnet oder Claude oder OpenAI unterhalten zu können.
Ali Hackalife
0:36:38–0:36:41
Ja, das stimmt. Das tue ich auch durchaus zu Fachthemen dann.
Florian Clauß
0:36:41–0:36:44
Ja, man kann wirklich Dialoge führen, man kann Fragen stellen,
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wo man sonst mit anderen Suchmaschinen erst länger Antworten suchen muss,
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bis man dann halt auch die Antworten findet, die man haben will.
0:36:52–0:36:56
Und wenn man dann gezielt, also ich mache das gerne dann als Vorbereitung für den Podcast,
0:36:56–0:37:00
dass ich dann wirklich gezielt dann Fragen stelle und dann in den Dialog gehe
0:37:00–0:37:04
und dann tatsächlich auch so daraus sich dann so das Skript ableitet,
0:37:04–0:37:08
die Erzählung, die ich dann irgendwo in dem Podcast dann später verfolge.
0:37:08–0:37:11
Das ist sehr effektiv, ja, aber ich glaube, ich brauche nicht mehr.
0:37:11–0:37:15
Also es ist dann schon wieder so ein Assistenzsystem, wenn sich das besser integriert
0:37:15–0:37:18
und so weiter, aber so die Informationsdichte, die ich da bekommen kann,
0:37:19–0:37:20
die reicht mir erstmal so aus.
Ali Hackalife
0:37:21–0:37:21
Ich weiß,
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Von wegen, die Open-Source-Systeme sind nur zwei, drei Jahre hinterher.
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Das stimmt, aber das Problem ist ja nicht die Technik. Also die Modelle sind
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im letzten Jahr im Compute skaliert, nicht in der Art und Weise, wie sie rechnen.
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Und das ist ja das Erschreckende, dass wir jetzt einfach an dem Punkt sind,
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dass genug Investoren erkannt haben, das ist so lukrativ, wir werfen da Milliarden
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und Milliarden für Compute, also für Rechenleistung rein, damit wir es dir so
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günstig anbieten können, dass wir dann mit deinen Daten spielen können.
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Und würden wir tatsächlich sehen, dass der Sprung von Anfang des Jahres zu jetzt
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ein algorithmischer, ein mathematischer ist, dann würde ich dir zustimmen,
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dass die Open-Source-Systeme aufholen.
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Aber die Open-Source-Systeme, denen fehlt im Moment diese massive Menge Compute.
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Und da haben wir dann einfach technische Kosten. Also selbst wenn Strom günstiger
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wird, Silizium wird nicht so viel günstiger, als dass ich jetzt sagen kann,
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OpenAI hat von Versionsmodell zu Versionsmodell die Art und Weise,
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wie viele Tokens sie da einrechnet, immer um Faktoren erhöht.
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Ich kann nicht ohne weiteres sagen, ich stelle bis die zehnfache Rechenleistung nächstes Jahr hin.
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Das heißt, ich werde immer deutlich weiter Open Source hinterherhängen.
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Ja, also für Assistenzsysteme hat das viel Potenzial, das stimmt.
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Ich habe nur das Gefühl, wir laufen wieder in so eine göttliche Hochheit rein.
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Also so wie in der Kirche über 2000 Jahre die Instanz für Wissen und Wahrheit
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war, ist jetzt, also ich habe Leute im Bekanntenkreis, für die ist,
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ja, ChatGPT sagt das ein valides Argument, weil ihr denkt sich das ja nicht
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aus der Luft aus, naja, außer wenn er es doch tut.
Florian Clauß
0:38:43–0:38:49
Ja, ich meine das, was jetzt auch Microsoft in der ganzen Produktfamilie aufgebaut
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hat, wie dann da die KI integriert ist bei denen.
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Also wenn du dich einmal darauf eingelassen hast, ist es schwierig,
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irgendwie davon wieder loszukommen.
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Und das ist halt so dieses einmal anfixen und dann halt am Zug bleiben,
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weil du willst ja nicht mehr, du willst ja quasi diesen Schritt nicht mehr zurück machen.
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Du willst ja diesen Komfort nicht verlieren, der sich durch diese Integration aufgebaut hat.
0:39:10–0:39:13
Und da ist es halt irgendwie da den Grad zu finden, dass ich es halt irgendwie
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nicht zu sehr mich abhängig mache von einem Global Player,
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sondern dass ich dann auch gucke, dass ich das entsprechend streue auf verschiedene
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Modelle, die dann eben nicht in einer festen in unserem Global Player mit integriert sind.
Ali Hackalife
0:39:26–0:39:28
Wollen wir mal im Sinne dieses Podcasts ein paar Schritte laufen?
Florian Clauß
0:39:28–0:39:30
Wir wollen ein paar Schritte laufen, das ist eine gute Idee.
Ali Hackalife
0:39:31–0:39:35
Dann möchte ich dich darauf hinweisen, dass während des Laufens so es passieren
0:39:35–0:39:38
kann, dass wir kurz in Frankreich landen. Ja, das ist nämlich so,
0:39:38–0:39:41
dass irgendjemand hier als Scherzvogel das GPS manipuliert.
0:39:42–0:39:45
Es ist mir jetzt mehrfach passiert, dass meine Bank, Bunk, gesagt hat,
0:39:45–0:39:49
ich hoffe, du hast eine schöne Reise in Frankreich, weil das GPS-Signal halt gejammt wird.
0:39:50–0:39:54
Und dementsprechend, wir laufen jetzt auf dem Weg raus zur Tür einmal quer durch Frankreich.
Florian Clauß
0:39:54–0:39:58
So, guter Stichpunkt, nämlich ich fange jetzt mit der Aufzeichnung an.
0:39:58–0:40:03
Ist das so? Ja, ich hätte sonst nur hier so einen kleinen Punkt,
0:40:03–0:40:08
auf dem wir dann halt geblieben wären. So, jetzt mache ich den GBS-Track an.
Ali Hackalife
0:40:09–0:40:13
Ah, Punkt von unserem Spaziergang. Ich dachte, der Podcast ist bisher noch...
0:40:14–0:40:16
Du wolltest dir also eine private Folge ergleichen.
Florian Clauß
0:40:17–0:40:21
Das ist jetzt der Punkt der Aufzeichnung.
Ali Hackalife
0:40:23–0:40:28
Ich würde mal im Sinne von Datensparsamkeit auf dem direkten Weg zur Tür gehen.
Florian Clauß
0:40:28–0:40:33
Ja, lass uns das machen. Wollen wir nochmal so die Klammer zum Kongress schließen
0:40:33–0:40:35
und sagen, warst du in Leipzig?
Ali Hackalife
0:40:35–0:40:38
Ich war in Leipzig und ich war auch großer Fan der Glaswurst.
Florian Clauß
0:40:39–0:40:42
Genau, wie Tim Pritlaff sie dann auch getauft hat.
Ali Hackalife
0:40:43–0:40:47
Ja, es ist ein sehr deskriptiver Begriff. Also alle wissen, was gemeint ist mit der Glaswurst.
0:40:47–0:40:51
Und ich fand den Kongress in Leipzig okay, was mich ein bisschen,
0:40:52–0:40:56
also was mir hier besser gefällt ist, die Messe in Leipzig ist so raus aus der Stadt,
0:40:56–0:41:00
also du bist vom Hauptbahnhof bis zur Messe auf jeden Fall eine halbe Stunde
0:41:00–0:41:06
unterwegs und damit bist du halt zum Kongress immer gut und gerne von ich möchte jetzt dahin,
0:41:07–0:41:11
bis ich bin da, war eine Stunde um und mir geht da ein bisschen viel verloren,
0:41:11–0:41:15
also wie gesagt, meine ersten Jahre hier das war,
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ich hatte einen Rucksack voll Klamotten mit und den Laptop.
Florian Clauß
0:41:18–0:41:20
Wie können wir rausgehen? Lass uns mal gucken.
Ali Hackalife
0:41:20–0:41:22
Ja, das ist die Dachterrasse, wo der Spaß verboten ist.
Florian Clauß
0:41:23–0:41:24
Aber hier war auch die Kugel, ne?
Ali Hackalife
0:41:25–0:41:26
Ja, genau.
Florian Clauß
0:41:26–0:41:29
Hier, wo diese Spiegelinstallation ist, da war hier, glaube ich, die Kugel.
Ali Hackalife
0:41:29–0:41:34
Lass uns mal vor den Kongress rausgehen. Wir haben gerade kurz einen Blick auf
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die Dachterrasse geworfen.
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Das ist so ein Kiesbeet und die Dachterrasse ist auch dafür designt,
0:41:40–0:41:43
dass Leute drauf rumlaufen, aber wie gesagt, man kann jetzt nicht mehr so sehr.
0:41:45–0:41:50
Ich finde, das Notausgangsschild, das runter vom Dach zeigt, ist ein bisschen...
Florian Clauß
0:41:51–0:41:53
Ja, sieht aus wie Weihnachtsbeleuchtung.
Ali Hackalife
0:41:53–0:41:59
Wir laufen jetzt durch den Eingangsraum des CCH und hier steht seit ungefähr
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18 Uhr ein totaler Nebel in der Luft.
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Die Leute haben hier eine Nebelmaschine angemacht, es gibt so eine Diskokugel
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und in alle Richtungen wird Licht verteilt. Also es sieht schon sehr salber aus alles.
Florian Clauß
0:42:10–0:42:16
Warst du schon in den einzelnen Hallen hier drumherum? Hast du da auch ein Homespace?
Ali Hackalife
0:42:17–0:42:20
Dieses Jahr nicht. Ich war sonst immer mit den Marburger Hackern hier.
0:42:20–0:42:24
Die haben dieses Jahr kein Assembly, aber ich habe dieses Jahr ein Hotelzimmer
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8 Minuten von hier entfernt.
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Also ich habe im Rucksack, was ich brauche und ansonsten laufe ich halt hin und her.
0:42:29–0:42:32
Ja, das ist so ein bisschen der Luxus, der mit der Zeit reinkommt.
0:42:33–0:42:36
Deswegen, ich erinnere mich daran, am Anfang, als ich hier war ohne Hotel und
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mit der Schlafgelegenheit bei jemandem, der allen zugesagt hat,
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Es ist dann durchaus auch passiert, dass man hier vor Ort mal irgendwo einen Nap machen wollte.
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Früher waren die Rolltreppen hier alle verschalt im alten CCH, waren mit einem,
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Ich mache Anführungszeichen hier die Luft, denn wir sind hier umgeben von einer
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Gruppe. Also ich habe, glaube ich, zwei, vier Kantschlüssel im Rucksack und
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bin damit keine Seltenheit hier.
Florian Clauß
0:42:59–0:43:00
Ich glaube auch.
Ali Hackalife
0:43:00–0:43:03
Und dann haben wir unter den Rolltreppen, also es brummt die ganze Zeit im Hintergrund,
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das ist auch ein bisschen Einschläfern, das ist dunkel, dann haben wir unter
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den Rolltreppen Sitzsäcke hingelegt und geschlafen.
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Und im Vergleich dazu ist jetzt in wenigen Metern Entfernung ein Hotel haben
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schon ein ziemlicher Fortschritt.
0:43:14–0:43:16
So, ich ziehe mal eben meine Jacke an.
Florian Clauß
0:43:16–0:43:21
Ja, also es gibt dieses Jahr auch die Möglichkeit, dass man in Turnhallen schläft.
0:43:21–0:43:25
Das finde ich auch für junge Kongressbesucherinnen, finde ich,
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das ist eine ganz komfortable Lösung.
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Du hast dann 10 Euro, wird am Tag, kann man sich dann melden,
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möchte in der Tonhalle schlafen.
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Erinnert mich so ein bisschen an die Jugendfreizeiten von früher,
0:43:36–0:43:40
aber es ist besser, es gab auch Kongresse, wo die Leute direkt auf dem Kongress
0:43:40–0:43:43
geschlafen haben, aber es ist dann irgendwann nicht mehr geblieben.
Ali Hackalife
0:43:43–0:43:47
Also es ist ja auch nicht erlaubt. Und die Security ist früher rumgegangen und
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hat dir dann immer gesagt, ja, bitte nicht machen. Und das macht ja auch Sinn.
0:43:52–0:43:59
Es können nur oh so many Leute tatsächlich im Kongresszentrum schlafen,
0:43:59–0:44:00
bis du irgendwann ein Sicherheitsproblem bekommst.
Florian Clauß
0:44:00–0:44:06
Ich finde, die Stimmung hier ist, seit gestern liegt Hamburg und auch der Weg
0:44:06–0:44:10
nach Hamburg alles so in einem Nebel. Ja, man kann nicht weiter als,
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ich sage mal 100 Meter, aber das hat so mal so eine besondere Stimmung.
Ali Hackalife
0:44:15–0:44:16
Ja, absolut.
Florian Clauß
0:44:16–0:44:18
Ich mag diese Stimmung.
Ali Hackalife
0:44:18–0:44:21
Vor allem mit den Lichtinstallationen, die hier um den Kongress gebaut sind,
0:44:21–0:44:25
sieht es halt einfach noch mehr abgefahren aus, weil jetzt die Lichtkegel alle
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sehr, sehr weit einsehbar sind.
Florian Clauß
0:44:27–0:44:32
Mein eigentliches Thema, was ich mir hier bevor... Deswegen heißen wir auch
0:44:32–0:44:37
eigentlich Podcast, weil wir machen immer so ein paar Schwenks thematisch.
Ali Hackalife
0:44:37–0:44:38
Und jetzt geht es um E-Gitarren.
Florian Clauß
0:44:39–0:44:42
Jetzt geht es endlich um E-Gitarren. Vielleicht kannst du mir das mal erklären.
0:44:42–0:44:44
Nein! Also, ein Hamburger.
Ali Hackalife
0:44:46–0:44:48
Es wurde ja völlig falsch erklärt. Benannt ist das nach Thomas Hambacker.
Florian Clauß
0:44:50–0:44:54
Genau. Da habe ich zum ersten Mal ein Aha-Erlebnis gehabt. Achso.
0:44:56–0:44:59
Sir Thomas Hambacker. Der berühmte Physiker.
Ali Hackalife
0:45:00–0:45:05
Ich hoffe, die Leute haben die anderen Folgen auch gehört und verstehen jetzt den Insider.
0:45:06–0:45:09
Wir hatten uns auf dem Kongress getroffen, aber wir hatten im Vorfeld noch über
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andere mögliche Themen geredet.
Florian Clauß
0:45:11–0:45:18
Und eines davon war, ich habe auch eine Folge gehört von dir über Anbau, also Gärtnern.
0:45:18–0:45:23
Die hast du auch mit einem bekannten YouTuber gemacht. Ich weiß jetzt nicht dessen Namen.
Ali Hackalife
0:45:23–0:45:27
Felix Hobbygarten heißt der. Felix Lösch oder Lisch oder so auf jeden Fall.
0:45:28–0:45:30
Felix Hobbygarten heißt das YouTube von ihm.
0:45:30–0:45:34
Da zeigt er, wie er Hobbygärtnert auf einer relativ großen Parzelle.
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Also er hat mittlerweile, glaube ich, 1200 Quadratmeter, auf denen er eigene
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Pflanzentunnel und Bete hat.
Florian Clauß
0:45:40–0:45:43
In diesem Zusammenhang habe ich auch erfahren, dass du selber anbaust,
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auch dich da so in dieses ganze Thema reingenördet hast und auch Erfahrungen gesammelt.
0:45:49–0:45:54
Und angefangen hast selber dann, hast du auch schon Mycena und so weiter kultiviert?
Ali Hackalife
0:45:54–0:45:54
Ja.
Florian Clauß
0:45:54–0:45:56
Das hattest du in der Pilzsendung erwähnt.
Ali Hackalife
0:45:56–0:46:00
Ja, aber das war nur so mittelerfolgreich. Also das war auch total verrückt.
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Ich habe Pilzsporn, also es gibt so relativ easy, du kaufst sie,
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du machst sie auf, du stellst sie kühl.
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Aus denen dann Pilze wachsen. Das ist aber ja nur der halbe Spaß.
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Ich möchte ja verstehen, wie das funktioniert.
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Also habe ich dann Sägespäne steril bekommen.
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Das, glaube ich, habe ich falsch gemacht. Aber ich habe es halt auf jeden Fall
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mal versucht, sie mit Hitze einfach steril zu bekommen.
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Und danach habe ich bei AliExpress Pilzspuren gekauft für Champignons.
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Und dann kam Luftpost aus China.
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Kein Zettel, was das ist. Einfach ein Beutelchen, in dem es ein Präparat lag.
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Also ich hätte da auch, keine Ahnung, Milzbranderreger kaufen können oder so.
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Das hat niemanden vom Zoll interessiert, war ziemlich zügig da und dann habe
0:46:40–0:46:42
ich damit versucht, Jumping-Jones zu ziehen. Die sind aber nicht so geworden,
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wie ich mir das erhofft habe.
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Und mein nächster Anlauf wird jetzt daraus bestehen, dass du hast Pilze,
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die der Fruchtkörper selbst so viele Sporen enthält in so einer Konzentration,
0:46:53–0:46:56
dass du den einfach aufbrechen kannst und daraus dann eine neue Seele,
0:46:56–0:46:59
also ein neues Mycel ziehen kannst aus dem Schirm.
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Und da wollte ich mich jetzt demnächst mal reinstürzen, weil ich erwähnte ja,
0:47:04–0:47:06
Pilze sind ein größeres Thema geworden.
Florian Clauß
0:47:06–0:47:10
Das fand ich auch nochmal bei der Pilzfolge, das wollte ich gerade auch so nochmal nachfragen.
0:47:11–0:47:14
Wie heißt es, da gibt es so eine Substanz, die ihr erwähnt habt,
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die auch ein bestimmter Pilz absondern hat, die jetzt nicht so psychoaktiv ist,
0:47:18–0:47:20
aber deine Gehirnaktivitäten so anregen kann?
Ali Hackalife
0:47:20–0:47:25
Genau, der Pilz ist der Löwenmähne, Lion's Mane im Englischen,
0:47:25–0:47:27
auf Deutsch ist das der Igelstachelbartpilz.
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Der hat tatsächlich nootropische Effekte.
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Also Neurotropics sind die Klassifizierung von allem, was man an Präparaten nehmen kann.
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Was deine Hirnaktivität wahlweise verbessert oder erhält.
0:47:40–0:47:44
Und ein paar Probleme, die unser Gehirn hat, ist, unser Gehirn ist ja auch nur
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so ein Organ und unser Gehirn kann auch Cholesterin ansetzen.
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Also unser Gehirn kann degenerieren, wenn wir uns schlecht ernähren.
0:47:51–0:47:55
Und das Problem ist, in der Gesellschaft, in der wir leben, sind hochverarbeitete
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Fette keine Seltenheit, im Gegenteil.
0:47:56–0:47:59
Ich kann die Zahl der Tage, an denen ich keine hochverarbeiteten Fette diesen
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Monat habe, an den Händen noch abzählen.
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Die hat man dann entsprechend auch im Gehirn. Und dieser Pilz sorgt dafür,
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dass der Biostoffwechsel das halt besser abbaut.
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Und das ist einer der wenigen Pilze, also Lion's Mane, bei dem es auch klinische Studien gibt.
0:48:12–0:48:16
Das ist in der Pilzszene leider ein riesiges Problem, dass super viele Leute
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unterwegs sind mit, ja, hier diese Rattenstudie hat das und das gezeigt.
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Und dann waren das halt 20 Ratten und ein drei Monate Versuch.
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Und deswegen schreiben sie aber auf ihr Produkt, verstärkt die Potenz.
Florian Clauß
0:48:26–0:48:26
Ja, in Mais.
Ali Hackalife
0:48:27–0:48:30
Gute Pilzstudien gibt es wenige. Und ich glaube, das hat ein bisschen damit
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zu tun, dass generell Naturheilmittel haben zwei Probleme.
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Das eine ist, dass die nicht so kontrolliert dosiert sind, also wenn ich einen
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synthetischen Stoff herstelle, dann kann ich den aufs Nanogramm genau dosieren.
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Bei der Pflanze muss ich dann, wenn die Dosierung nicht so wichtig ist,
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sehr gut mit dem Klonen von Kulturen an die ähnlichen Werte rankommen,
0:48:51–0:48:52
das ist aber bedeutend schwerer.
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Deswegen sind alle in der Forschung, also alle Phytogenetiker,
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die ich kenne, landen früher oder später in Ludwigsberg.
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Aber die Umsetzung für den Massenmarkt, da versucht man, so wenig Pflanzen wie
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möglich zu nehmen, damit du halt mit den Rohstoffen, mit den Chemikalien selbst arbeitest.
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Und das bremst die Naturheilkunde ein bisschen aus. Und die Esoteriker machen
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die Naturheilkunde kaputt.
Florian Clauß
0:49:15–0:49:15
Verstehe.
Ali Hackalife
0:49:15–0:49:17
Weil sie dann sagen, ja, ich möchte aber was rein Pflanzliches.
Florian Clauß
0:49:17–0:49:18
Ja.
Ali Hackalife
0:49:18–0:49:21
Naja, also nicht wirklich. Du möchtest den Rohstoff aus dieser Pflanze haben
0:49:21–0:49:23
und du redest dir das jetzt schön.
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Und ja, das ist so ein bisschen das, was der Pilzforschung im Weg steht.
0:49:27–0:49:30
Deswegen gibt es so wenig gute Studien zu tatsächlichen Effekten bei Pilzen.
Florian Clauß
0:49:30–0:49:34
Diese Studie hat auf jeden Fall gezeigt, dass dieser Abbau von Fetten,
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aber auch die Psychoaktivität im Gehirn eine gewisse Erfrischung hat.
0:49:39–0:49:42
Das ist das, was dann, wir kommen hier auf Norm Ola zu sprechen,
0:49:43–0:49:46
aber bei diesem Buch, ich weiß gar nicht, wie der deutsche Titel heißt,
0:49:47–0:49:48
sollte LSD für Mama heißen?
Ali Hackalife
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Genau, das heißt Tripped auf Englisch.
Florian Clauß
0:49:52–0:49:54
Tripped und ich glaube der große Rausch.
Ali Hackalife
0:49:54–0:49:59
Ja, der größte Rausch oder so. Der totale Rausch.
Florian Clauß
0:50:00–0:50:04
Der totale Rausch. Oder war das nicht Blitz, der totale Rausch?
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Aber auf jeden Fall irgendein super Lativ.
Ali Hackalife
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Eins von beiden Büchern lest sie beide.
Florian Clauß
0:50:09–0:50:16
Wo dann er sich mit LSD und Alzheimer auseinandergesetzt hat und festgestellt hat,
0:50:16–0:50:20
dass seine Mutter, er beschreibt das da in dem Buch, dass seine Mutter an Alzheimer
0:50:20–0:50:26
und wenn sie dann Mikrodisierung von LSD bekommt, dann bestimmte Momente auch etwas lichter wird.
Ali Hackalife
0:50:26–0:50:30
Das ist allerdings noch so eine der Sachen. Also ich habe eine sehr gute Freundin,
0:50:30–0:50:35
die arbeitet im Bereich adulte Neurogenese, also das Neubilden von neuronalen
0:50:35–0:50:37
Verbindungen bei Erwachsenen.
Florian Clauß
0:50:37–0:50:39
Ja, in Richtung Alster.
Ali Hackalife
0:50:39–0:50:40
Und das Problem ist,
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Wenn ich bei Fischen zum Beispiel adulte Neurogenese untersuche,
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dann spritze ich ein Kontrastmittel und dann mache ich mit den Fischen Lernexperimente
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und sehe, die Fische, die im Experiment das gelernt haben im Vergleich zu den
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anderen, bilden neue Neuronen.
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Das sehe ich, weil ich ihre Gehirne dann am Ende unter dem Mikroskop habe und
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sehe, wie das Kontrastmittel sich in den neu gebildeten Neuronen verteilt hat,
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die noch nicht da sein konnten, bevor wir die Experimente angefangen haben.
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Bei Menschen kannst du halt nicht regelmäßig das Gehirn aufschneiden und mikroskopieren.
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Das heißt, wir vermuten, weil die Neuronen sehr ähnlich sind wie zum Beispiel
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bei Zebrafischen, dass es adulte Neurogenese gibt. Wir haben die aber noch nicht nachgewiesen.
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Und das ist so das Ding, wenn Leute sagen, die Psychoaktivität sorgt dafür,
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dass neue Neuronen gebildet werden.
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Also was wir sicher wissen, es werden neue neuronale Verbindungen geknüpft.
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Und das ist ja auch das mit dem Psilocybin und der L-6-Säure-D-Thylamid,
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also LSD und Psilocybin, die dazu führen, dass die Synchronicität deiner Hirnareale
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durcheinandergebracht wird.
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Das heißt, um so Sachen zu machen wie Gleichgewicht zu halten,
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Dinge zu fokussieren und so weiter, muss dein Gehirn einen neuen Pfad finden
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und dabei baut es tatsächlich neue Pfade.
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Aber es werden nicht neue Neuronen gebaut. Das große Problem bei Alzheimer ist
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ja die Degeneration, also dass tatsächlich Verbindungen kaputt gehen.
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Und du kannst die zwar untereinander besser verbinden, beziehungsweise du kannst
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die Geschwindigkeit, in der die Verbindungen kaputt gehen, reduzieren.
0:51:58–0:52:01
Aber was einmal weg ist, kannst du nicht wieder zurückholen.
Florian Clauß
0:52:01–0:52:04
Und dann kannst du neue Wege, wie du das beschreibst.
0:52:05–0:52:10
Aber ich glaube, da ist die Forschung relativ am Anfang, was Norm Ohler in seinem
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neuen Buch beschreibt, das heißt,
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soll es wohl heißen. Und zwar die Entwicklung des Großhirns in der Evolution,
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in der Anthropologie beim Homo Sapiens.
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Ich weiß nicht, das ist wirklich so das, was ich da noch dazu gehört habe. Mehr nicht.
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Aber ich fand es eine starke These.
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Ich bin gespannt, was er dazu herausfindet, ob das jetzt auch wissenschaftlich fundiert ist.
0:52:35–0:52:40
Ja, ich meine, Norm Ohler hat als einer, wir hatten ja gerade drüber gesprochen,
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dann auch die Hitler-Tagebücher sich da mal genauer angeguckt und hat dann eben
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auch solche wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse rausgezogen.
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Das fand ich auch nochmal interessant in dem Zusammenhang, dass die,
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Historiker, die großen Historiker gar nicht auf die Idee gekommen sind,
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dass eben Hitler unter Drogen stand und dass das aber so ein Puzzleteil war,
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was Ola durch seine Bücher oder so mit dazugefügt hat im historischen Bild von Hitler.
Ali Hackalife
0:53:04–0:53:06
Das ist ein bisschen das Ding mit nicht auf die Idee gekommen,
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am Ende des Tages müssen die ja auch Forschungsanträge durchbekommen und ihre Forschung begründen.
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Und wenn du in den 60er und 70er Jahren versucht darüber zu forschen.
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Die Geschichtswissenschaften sind wohl in ihrer Forschung etwas konservativer, naturbedingt.
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Ich kann mir auch vorstellen, dass viele die Vermutung hatten,
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aber nicht wussten, wie sie als Forschungsantrag danach suchen können.
0:53:26–0:53:30
Jetzt leben wir halt in der Zeit, dass es für freie Autoren möglich ist,
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in diese Archive überhaupt reinzugucken.
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Also Ola ist ja mit keiner Institution verbandelt, sondern hat eine,
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es ist eine Ein-Mann-Firma, fragt einfach mal so die Archive an, um da drin zu stöbern.
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Ist ein Geschäftsmodell, von dem vorher wenige Leute überhaupt existieren konnten.
Florian Clauß
0:53:42–0:53:46
Ja, das stimmt. Das ist dann auch wieder das strukturelle Phänomen,
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was dahinter liegt. Und dass es dann erstmal jetzt so dazu kommen konnte.
Ali Hackalife
0:53:49–0:53:54
Und viele arbeiten mit Aufarbeitung dieser Quellen. Also vor allem Geschichte
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ist natürlich auch in großen Teilen auf Englisch.
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Und dann nimmst du halt die Zusammenfassung, die jemand schon geschrieben hat
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und gehst nicht nochmal selber in die Dokumente und leihst sie aus.
0:54:02–0:54:06
Deswegen sind da die Verzeichnisse so kurz, weil für den Amerikaner oder für
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den internationalen Forscher ist das einfache, das ist der Forschung,
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Überblick über die Dokumente zu gucken, als in die Dokumente selbst.
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Also das hatte mich gewundert, aber es ist nicht so völlig unerklärlich,
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wie es dann am Anfang wirkte von wegen, wie kann es sein, dass er als Dritter
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oder Vierter erst das ausleitet.
Florian Clauß
0:54:20–0:54:25
Und dann eben bei so einem meistbeforschtesten Phänomen wie Hitler in der Geschichte.
0:54:25–0:54:27
Das ist ja nochmal das, was dann wirklich so.
0:54:27–0:54:32
Aber gut, wir sind jetzt so ein bisschen wieder gehüpft über die Pilze vom eigentlichen Thema.
0:54:33–0:54:37
Nämlich das eigentliche Thema, was ich mit dir besprechen wollte, ist Essen, Kochen.
Ali Hackalife
0:54:37–0:54:37
Das Großhirn.
Florian Clauß
0:54:38–0:54:42
Das Großhirn, genau. Die Entwicklung des Homo sapiens in der...
0:54:42–0:54:44
Ja, das ist aber auch, das gehört dazu.
Ali Hackalife
0:54:44–0:54:47
Das ist ja tatsächlich auch faszinierend, weil das Hirnvolumen des Homo sapiens
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im Vergleich zum Neandertaler massiv abgenommen hat.
0:54:50–0:54:54
Das heißt, wir haben es geschafft, mit weniger Hirnmasse effizienter zu werden.
Florian Clauß
0:54:54–0:55:00
Ja, aber der Homo Neandertalus, der zur gleichen Zeit gelebt hat wie der Homo
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Sapiens, der hatte mehr Gehirnvolumen.
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Aber das Verhältnis von Gewicht und Gehirn, das war beim Homo Sapiens ausgeprägter.
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Das heißt, die Energie, die der Homo Sapiens für sein Gehirn braucht,
0:55:13–0:55:16
war höher als beim Neandertaler.
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Der Neandertaler war ja von der Bauweise so, dass der eher Proteine brauchte
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für seine Muskeln, weil der auf Kälteregionen quasi spezialisiert war.
Ali Hackalife
0:55:26–0:55:32
Und wir wissen mittlerweile, ob Neandertaler Neandertaler gegessen haben, ist schwer zu erklären.
0:55:32–0:55:34
Aber wir wissen, dass super viele Neandertaler gegessen wurden.
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Und es ist eigentlich eher üblich, dass es Spuren an ihnen gab.
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Und es gibt eine Theorie, die ein bisschen ethischer und angenehmer klingt,
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die da besagt, dass die um Fressfeinde, also Raubkatzen, die es zu dem Zeitpunkt
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gab, und Bären und so weiter fernzuhalten, dass man deswegen das Fleisch von
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den Knochen geschabt hat.
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Aber viele Knochenreste, die wir haben, zeigen halt eindeutige Schnittmale auf,
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die man kennt, wenn man Tierknochen auseinandernehmen würde.
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Und es gibt auch Zahnspuren an Knochen.
0:56:05–0:56:08
Das heißt, es ist relativ plausibel, dass Neandertaler gegessen wurden,
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vermutlich vom Homo Sapiens.
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Also, dass wir die aufessen konnten, weil wir unter anderem eine bessere Sprache
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hatten, eine bessere Kommunikation.
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Und Frühgeschichte ist so ein bisschen ein Ding, in das ich auch mal reingefallen bin.
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Ich hatte den Mirko Gutjahr auch mal zu Gast.
0:56:24–0:56:27
Und das ist so ein bisschen eine der Sachen, die mich schwer fasziniert,
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weil der Homo Sapiens hat sich in den letzten 40.000 Jahren nicht so gigantisch
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viel verändert von der Art und Weise, wie wir funktionieren.
0:56:36–0:56:39
Das ist sehr verrückt, wenn man sich dann überlegt, wie die Lebenswirklichkeit
0:56:39–0:56:43
für diese Menschen aussah, die im Alter dieselben Knieprobleme bekommen haben und so weiter.
Florian Clauß
0:56:44–0:56:47
Ja, und vor allen Dingen, die ähnlich ausgesehen haben und auch ähnlich denken
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konnten wie wir heute. Also das heißt dann wieder so, natürlich nicht diesen
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kulturellen Hintergrund, aber,
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genauso die psychologischen, soziologischen Typen da mit drin hattest,
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wie in der heutigen Gesellschaft.
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Man hat ja immer so ein Bild von seinen Vorfahren, die dann nichts wissend und
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eben nicht diesen Stand hatten wie wir heute,
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aber eigentlich von der Physikonomie genauso sind wie wir und genauso gedacht
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haben. Das finde ich so faszinierend.
Ali Hackalife
0:57:17–0:57:21
Apropos faszinierend, ich bin fasziniert, wenn die Aufnahme wirklich gut wird.
0:57:21–0:57:24
Also ich vertraue dir und deiner Kenntnis, da Berlin ist ja auch immer laut.
Florian Clauß
0:57:25–0:57:29
Ja, wir sind hier an den Straßen, ich versuche so ein bisschen,
0:57:29–0:57:33
das liegt daran, ich bin hier nicht zu Hause, ich weiß nicht genau, wo die guten Wege sind.
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Ich versuche die ganze Zeit zur Alster zu kommen. Ich vertraue auch auf Wondek,
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die uns da auch ganz gut die Spuren zusammenrechnen.
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Aber Essen, Kochen ist die größte Kultur, die längste Kulturgeschichte des Menschen.
0:57:51–0:57:55
Also Kochen, was ich jetzt auch nochmal so im Vorfeld zusammengelesen habe,
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vor 1,4 Millionen Jahren gab es schon Nachweise, dass eben Humanoide,
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also jetzt war Homo erectus damals,
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dass Humanoide dann auch schon gekocht haben.
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Also das heißt so, man hat Feuerstellen gefunden, aber es ist ziemlich weit.
Ali Hackalife
0:58:15–0:58:18
Ja, also da reden wir von einem Kochen, das vor allem so aussieht,
0:58:18–0:58:24
dass du in Vertiefungen, in denen Wasser sich befindet, legst du Steine,
0:58:24–0:58:28
die aus dem Feuer kommen und kannst damit dann das Wasser erhitzen.
0:58:28–0:58:32
Also auf dem Feuer zu braten ist eine relativ, also in Anbetracht von wie lange
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es Menschen gibt, eine relativ neue Geschichte. Aber mit der Hitze von Feuer
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Dinge heiß zu machen, mit denen man dann andere Dinge heiß macht und dadurch
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leichter verdaubar, das ist richtig, das ist schon relativ alt.
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Ein großes Problem ist, dass die erste Pottery, also die erste Töpferei, die war nicht glasiert.
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Und das heißt, das war halt im Wesentlichen lehmige Erde, die dann auch relativ
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schnell wieder die Substanz aufgegeben hat.
0:58:57–0:59:02
Und ich glaube, die aktuell ältesten Funde von Töpfen sind aus China.
0:59:02–0:59:06
Und jetzt bei den Zahlen nicht ganz sicher, aber so in der Größenordnung von
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26.000 Jahre alt ist der älteste Topf, den man in China gefunden hat.
Florian Clauß
0:59:10–0:59:15
Ja, klar. Man braucht erstmal eine gewisse Infrastruktur, sage ich, um topfern zu können.
0:59:15–0:59:20
Also das heißt, da muss ja schon der Zustand, dass man eben die ganze Zeit als
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Nomaden übers Feld zieht und dann sich dann nochmal irgendwie so ein neues Lager
0:59:24–0:59:27
auflegt, muss ja dann zu einer gewissen Selbsthaftigkeit übergegangen sein,
0:59:27–0:59:30
um dann halt auch überhaupt topfern zu können.
0:59:30–0:59:37
Das ist dann, was wir mit der Neolithischen Revolution am Ende der letzten Eiszeit haben.
0:59:37–0:59:43
Da gibt es natürlich solche Pfunde, dass Töpfe haben, dass du Gefäße entwickelst,
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dann überhaupt das ganze Feuer auch von der Struktur her so dann domestizieren kannst.
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Ständige Stellen hast, wo Feuer dann eben genutzt werden kann.
Ali Hackalife
0:59:53–0:59:55
Auch da wieder Pilze als Zünder relevant.
Florian Clauß
0:59:58–1:00:01
Ja, Pilze und Knochen wurden, glaube ich, auch häufig verwendet.
1:00:01–1:00:06
Eine Form, wo noch nicht so das Gefäße verbreitet waren beim Kochen,
1:00:07–1:00:10
fand ich auch sehr interessant, nämlich dass quasi in Tiermägen,
1:00:10–1:00:12
Rindermägen dann gekocht wurde.
1:00:12–1:00:16
Weil ähnlich wie so eine Tüte, die kannst du ja auch aufs Feuer halten,
1:00:16–1:00:20
wenn da Wasser drin ist, dann leidet das. Dann wird da auch kein Loch reingebrannt.
1:00:20–1:00:24
So wurde halt auch der Magen vom Rind genommen und das Rind in sich selbst gekocht.
1:00:25–1:00:30
Und das waren so die ersten Praktiken, als wir noch überhaupt keine Gefäßentwicklung hatten.
1:00:30–1:00:33
Fand ich auch sehr interessant.
Ali Hackalife
1:00:33–1:00:36
Ja, auch interessant. Wir laufen jetzt an der Alster, glaube ich,
1:00:37–1:00:38
bereits lang. Also es sieht nach Gewässer aus.
Florian Clauß
1:00:39–1:00:45
Wir sind hier an der Alster. Es zeichnet auch unseren Podcast so aus,
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dass wir in vielen peripheren Teilen von Berlin unterwegs sind.
1:00:49–1:00:53
Und meistens plane ich die Route mit, weiß dann immer nicht,
1:00:53–1:00:55
wo wir sind und frage die ganze Zeit, wo sind wir jetzt?
1:00:56–1:01:01
Und ähnlich geht es mir gerade hier, also im Nebel in Hamburg in einer fremden
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Stadt mit nicht meinem üblichen Podcast-Partner.
Ali Hackalife
1:01:06–1:01:10
Um nochmal aufs Kochen zurückzukommen. Joachim Ringelnatz hat ein Gedichtband
1:01:10–1:01:13
über seine Jugend und sein Leben geschrieben, in dem er erzählt,
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wie es war, an der alten Alster groß zu werden.
1:01:17–1:01:21
Und da erzählt er, wie sie mit den Absätzen ihrer Schuhe Pfirsiche knacken und
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dann das Innere gegessen haben, weil es so bitter geschmeckt hat.
1:01:24–1:01:29
Wie gesagt, kein Biologe, aber als Botaniker würde ich davon dringend abraten, weil Blausäure.
1:01:30–1:01:35
Aber ja, Menschen und Essen ist eh faszinierend, weil Menschen essen.
1:01:36–1:01:40
Den Bogen zu mir schließen. Nicht Menschen essen, sondern ich bin komplett farbenblind.
1:01:41–1:01:44
Und eigentlich ist das so etwas, wo du in der Evolution keine guten Karten hast.
1:01:44–1:01:47
Weil das, was wir essen, schon sehr davon abhängt, welche Farben es hat. Und es gibt,
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Pilze, die sehr ähnlich aussehen und die sich nur durch eine leichte Färbung
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unterscheiden und der eine macht, dass du dich den ganzen Tag erbrichst und
1:01:53–1:01:54
der andere macht, dass du satt bist?
1:01:56–1:02:01
Oder kann man das noch essen? Das ist eine Frage, die immer in der Menschheit relevant war.
1:02:02–1:02:06
Und da ist es eigentlich sehr kontraintuitiv, dass man als Farbenblinder überlebt,
1:02:06–1:02:11
außer man ist in der Lage, irgendeinen anderen Skill der Gruppe beizufügen,
1:02:11–1:02:14
dass die Gruppe also erstmal nicht so schnell merkt, dass man nicht gut gucken
1:02:14–1:02:16
kann und dann dir weiter mit dem Essen aushilft.
1:02:16–1:02:21
Und das ist eine der Sachen, über die ich sehr viel nachgedacht habe,
1:02:21–1:02:23
weil Leben schon sehr faszinierend so im Allgemeinen.
1:02:23–1:02:26
Bei David Grabber können wir lesen.
1:02:26–1:02:31
Er hat das Buch geschrieben, The Dawn of Everything, wie die indianischen Kulturen
1:02:31–1:02:35
Nordamerikas funktioniert haben, als die Europäer auf sie getroffen sind.
1:02:35–1:02:41
Und da war halt auch ein Ding, dass Alte und Behinderte, wenn sie tatsächlich
1:02:41–1:02:43
eine zu große Last für die Gruppe waren, aussortiert wurden.
1:02:43–1:02:46
Und ich glaube, dass das etwas ist, was eher menschheitstypisch ist.
1:02:46–1:02:48
Das ist auch einer der Gründe, warum ich Angst habe vor Anarchie,
1:02:48–1:02:51
aber das ist ein anderes Thema für einen anderen Spaziergang.
1:02:51–1:02:54
Dementsprechend halte ich es für sehr plausibel, dass mit einer starken Form
1:02:54–1:02:58
von Sehbehinderung du irgendwann zu sehr außen vor bist, als dass du der Gruppe
1:02:58–1:02:59
noch etwas beitragen kannst.
1:02:59–1:03:02
Also das ist schwierig zu erklären, warum eine Gruppe, die ums Überleben kämpfen
1:03:02–1:03:07
muss von 20, 30 Individuen, dann noch den Komplettblinden mitnehmen sollte,
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weil der sehr viel Aufwand bedeutet
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und vor allem jemanden, der auch seine täglichen Kalorien haben möchte.
1:03:11–1:03:15
Irgendwo muss es diesen Grad geben von, du wirst zwar stark sehbehindert,
1:03:15–1:03:18
aber du kannst noch gut genug an der Gruppe teilnehmen, dass du da mitmachen kannst.
1:03:19–1:03:22
Und da fällt meine Sehbehinderung, also Akromatopsie, die komplette Farbenblindheit,
1:03:22–1:03:24
irgendwie mehr oder weniger mit rein.
1:03:24–1:03:27
Wir hatten im Vorfeld geschrieben und ich hatte dir gesagt, wir können gerne
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über das Thema Kochen ohne Kucken reden.
1:03:30–1:03:34
Denn das ist so eine der Sachen, die mir passiert. Wie gesagt, ich sehe keine Farben.
1:03:34–1:03:39
Das heißt, ich sehe nicht unbedingt, was gerade in der Pfanne passiert oder im Topf.
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Und das bedeutet dann entsprechend, dass man sich Praktiken aneignet. Und ich bin...
1:03:48–1:03:54
Vegetarier seit jungen Jahren. Ich habe früher mal so eine sehr liberale,
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libertäre Position vertreten, von wegen, wenn ich das Tier umbringen könnte,
1:03:56–1:03:57
dann soll ich es ja auch essen dürfen.
1:03:57–1:04:01
Und dann ist mir aber irgendwann aufgefallen, ich bin aber nicht so wirklich
1:04:01–1:04:04
in der Situation, ständig Tiere umzubringen. Vielleicht stört mich das schon ein bisschen.
1:04:05–1:04:09
Also Tiere umbringen. Und dann habe ich mich mit Videos aus der ganzen Welt
1:04:09–1:04:11
befasst von der Lebendküche in China.
1:04:11–1:04:15
Also wenn man Fische so aufschneidet, dass sie noch Atmen, also dass es noch
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Muskelkontraktion gibt, während sie serviert werden.
1:04:19–1:04:22
Mit Seeschlangen, die so zertrennt werden, dass sie auf dem Teller noch zucken,
1:04:22–1:04:24
also dass die Muskeln noch so Spassmann haben.
1:04:24–1:04:27
Und bin dann irgendwann gelandet bei Industrie-Schlachtung in Deutschland.
1:04:28–1:04:31
So, wie sieht das eigentlich aus, wenn bei Tönnies den ganzen Tag Schweine zersägt
1:04:31–1:04:32
werden? Was macht das mit den Menschen, die das machen?
1:04:32–1:04:38
Und dann war mir relativ über einen Abend hinweg klar, eigentlich möchte ich kein Teil davon sein.
1:04:38–1:04:42
Also ich möchte nicht, dass für mich irgendwelche ungelernten Hilfsarbeiter
1:04:42–1:04:45
aus Rumänien den ganzen Tag mit der Kettensäge Schweine halbieren.
1:04:45–1:04:50
Ja, das hat dann dazu geführt, dass ich aus einer ziemlich moralischen Abwägung
1:04:50–1:04:53
relativ jung mich für den Vegetarismus entschieden habe.
1:04:53–1:04:56
Und das war dann auch so eine der Entscheidungen, die ich nie bereut habe.
1:04:56–1:05:00
Also ich habe viele Positionen über die Zeit gehabt und verworfen,
1:05:00–1:05:04
aber der Vegetarismus ist eine der Positionen, die dann doch relativ konsequent geblieben sind.
Florian Clauß
1:05:04–1:05:08
Und die hat sich auch dann gestärkt, also mit dem ganzen Veganismus-Trend.
Ali Hackalife
1:05:08–1:05:11
Genau. Und andererseits das, also als ich damit angefangen habe,
1:05:12–1:05:15
war die Menge der vegetarischen und veganen Produkte noch sehr klein.
1:05:16–1:05:20
Das ist ja um einiges besser geworden, auch wenn da vieles auf den Markt gekommen
1:05:20–1:05:24
ist, wo ich sagen würde, dass es zu hoch verarbeitet oder versucht etwas zu sein, was es nicht ist.
1:05:24–1:05:27
Das muss jetzt nicht unbedingt für mich sein. Aber ein erfreulicher Nebeneffekt
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ist, ich habe sehr wenig in meiner alltäglichen Ernährung, was gekühlt werden muss.
1:05:31–1:05:35
Gute Arbeitstage sehen so aus, dass ich irgendwo zwischendrin eine Mittagspause
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mache und dann Gemüse kaufen gehe.
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Und das Gemüse dann wahlweise mit Reis oder Nudeln zubereitet wird.
1:05:41–1:05:44
Und da bleibt nicht so viel über, als dass man es kühlen müsste,
1:05:44–1:05:47
weil zwei Portionen, eine Portion wird jetzt gegessen, eine Portion wird dann
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später oder am nächsten Tag gegessen.
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Ich führe ein Leben, das sehr wenig Kühlung braucht.
Florian Clauß
1:05:53–1:05:55
Ja, also du hast den Kühlschrank abgeschaut.
Ali Hackalife
1:05:55–1:06:00
Also wir haben einen Kühlschrank, weil Wohnsituationen, aber ich benutze ihn quasi nicht.
Florian Clauß
1:06:00–1:06:01
Okay.
Ali Hackalife
1:06:01–1:06:05
Und ich hatte vorher einen Mitbewohner, der ein sehr gutes Gespür dafür hatte,
1:06:06–1:06:09
dann auch mal in Pestogleiser mit reinzugucken und so, weil ich sehe Schimmel nicht.
Florian Clauß
1:06:09–1:06:10
Okay.
Ali Hackalife
1:06:10–1:06:12
Und du möchtest Schimmel nicht erst dann schmecken, wenn du gerade in den großen
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Topf Nudeln das Pesto geleert hast.
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Dementsprechend, er hatte da einen ganz guten Radar für und hat da mit reingeguckt.
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Aber das sind halt so Sachen, wo ich mir immer denke, das funktioniert nur,
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wenn man eine funktionierende Gruppe um sich herum hat.
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Kochen ist ja nicht so richtig mechanisierbar, weil die Toleranzen,
1:06:28–1:06:30
die du beim Kochen hast, viel zu klein sind.
1:06:30–1:06:35
Also wenn ich was, vor allem wenn ich Tier zubereiten würde,
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dann ist ja der Rahmen zwischen, das Hähnchen ist so roh, dass du Salmonellen
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gefahrst und das Hähnchen ist so durch, dass es nicht mehr schmeckt.
1:06:41–1:06:44
Das ist ein relativ schmaler Korridor, wenn man jetzt davon ausgeht,
1:06:44–1:06:46
dass du die Verfärbung des Hähnchens nicht siehst.
1:06:46–1:06:48
Da bin ich dann irgendwann bei Airfryern gelandet.
Florian Clauß
1:06:48–1:06:54
Ja, das ist eines von deinen, wenn man dich dann auf GitHub findet,
1:06:55–1:06:57
gibt es ein paar Einträge zur Airfryer.
Ali Hackalife
1:06:58–1:07:02
Ja, ich dachte mir dann, ich möchte für mich selbst notieren, was so funktioniert.
1:07:02–1:07:06
Von Kuchenrezepten vor allem, die sind jetzt online, aber auch so generell,
1:07:06–1:07:07
ich koche mit dem Airfryer.
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Der hat die schönen Angewohnheiten, die Temperaturen sind sehr konstant,
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die Zeiten sind sehr konstant und die Toleranzfenster werden größer.
1:07:14–1:07:18
Weil im Airfryer das Zeug im Zweifel dröge wird, aber nicht so schnell anbrennt.
1:07:19–1:07:23
Und das war für mich, fürs Selbstkochen, eine große Verbesserung.
1:07:24–1:07:25
Das sind so Dinge, wo ich mir dann oft denke,
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Es gibt in dem Internat, in dem ich war, gibt es Kurse zum Thema lebenspraktische
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Fertigkeiten und da geht es dann darum, wie du als Sehbehinderter dir etwas zusammenkochst,
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ohne es wirklich zu sehen, also wie du mehr Plattenkoordination lernst,
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damit Dinge zum gleichen Zeitpunkt fertig sind und nicht alles sehr real passieren
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muss und so weiter und so fort.
1:07:44–1:07:49
Und die würden sich so viel Zeit mit einem guten Airfryer sparen,
1:07:49–1:07:54
weil einfach das Risiko, Dinge aus Versehen zu lang zu kochen.
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Also Dinge zu zerkochen ist ärgerlich, aber ist nicht schlimm,
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weil in Zweifel schmecken sie nicht mehr so interessant und die Konsistenz ist ein bisschen mehr.
1:08:00–1:08:04
Aber es ist nicht ungesund. Dinge zu wenig kochen, macht keinen Spaß, weil da sind sie zu fest.
1:08:04–1:08:08
Das sind so Sachen, die sich in meinem Leben dann doch bedeutend verändert haben.
Florian Clauß
1:08:08–1:08:12
Also mit einem Airfryer kannst du eine gewisse Wiederholbarkeit dann auch erreichen.
Ali Hackalife
1:08:12–1:08:16
Ich habe eine konstante Temperatur, die ich so auf dem Ofen nicht unbedingt,
1:08:16–1:08:20
also auf dem Herd nicht unbedingt hätte, weil Herd ist viel abhängiger von,
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welche Pfanne verwende ich gerade, was ist die allgemeine Außertemperatur,
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wie viel Öl war dieses Mal drin im Vergleich zur letzten Mal und so weiter.
1:08:27–1:08:31
Und der Airfryer macht halt, dass die Dinge einfacher reproduzierbar sind.
Florian Clauß
1:08:31–1:08:33
Gehen wir noch ein Stückchen weiter, dann kommen wir durch den Park und dann
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machen wir so einen Bogen zurück und gehen dann wieder Richtung CCH.
Ali Hackalife
1:08:38–1:08:39
Also dann links und machen einen Kreis daraus?
Florian Clauß
1:08:40–1:08:43
Genau, wir machen dann hier so ein kleiner, ich würde auch sagen,
1:08:43–1:08:45
wir sind schon ganz gut dabei.
Ali Hackalife
1:08:45–1:08:46
Ja.
Florian Clauß
1:08:46–1:08:51
Aber wir sind ja auch beim Kernthema gerade mit Kochen. Wie sieht es aus mit
1:08:51–1:08:53
deinem angebauten Gemüse?
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Und hast du da bestimmte Techniken, um zu konservieren? Bist du auch in dieser
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Fermentierblase mit dabei?
Ali Hackalife
1:09:03–1:09:08
Ich habe bisher eine Gemüseproduktion, die sich darauf begrenzt,
1:09:08–1:09:12
ich ziehe unterm Dach Vorkulturen, die ich dann in den für mich verfügbaren
1:09:12–1:09:14
Töpfen und Hochbilden und so weiter aussehe.
1:09:14–1:09:17
Ich glaube, wenn wir hier zum CCH zurücklaufen, sind wir in einer halben Stunde
1:09:17–1:09:19
oder so auch wieder da, oder?
Florian Clauß
1:09:20–1:09:22
Ich denke, wir brauchen weniger als eine halbe Stunde.
Ali Hackalife
1:09:24–1:09:29
Genau, ich ziehe Vorkulturen unterm Dach und die sind dann relativ gesund,
1:09:29–1:09:31
weil sie unter sehr kontrollierten Bedingungen groß werden.
1:09:32–1:09:38
Und da ist das Einzige, was ich wirklich regelmäßig kontrolliere,
1:09:38–1:09:44
sind die Stunden an Licht, die die Pflanzen hatten und die Feuchtigkeit.
Florian Clauß
1:09:44–1:09:47
Also machst du das komplett mit einer künstlichen Beleuchtung?
Ali Hackalife
1:09:47–1:09:51
Genau, ich habe Pflanzzelte im Dachboden stehen, der sonst leerer Stauraum wäre
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und in denen hängen LEDs,
1:09:54–1:10:00
LED-Paneele und ich habe Zeitschaltuhren mit HomeKit-Integration,
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dass ich vom iPhone aus die Lampen ausmachen kann und die machen dann zu den
1:10:06–1:10:08
Zeiten, wenn die Vorkulturen ziehen,
1:10:08–1:10:13
also die keimen ja erstmal und da ist Wärme wichtiger als das Licht,
1:10:13–1:10:16
bis auf Basilikum und andere Dinge, die Lichtkeimer sind.
1:10:16–1:10:20
Aber so bei den meisten geht es dann erstmal darum, dass sie auf so einer Wärmematte
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liegen, die ihnen vorgaukelt, dass die Aluminiumserum jetzt so 18 bis 20 Grad hat.
1:10:25–1:10:30
Und dann sprießen sie und ab dem Moment, wo die ersten Blätter rauskommen, kommt dann Licht dazu.
1:10:30–1:10:34
Dann ziehe ich die am Anfang mit etwas mehr Licht vor und je nachdem,
1:10:34–1:10:37
was es für Pflanzen sind, reduziere ich das dann, damit sie keinen kompletten
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Schock bekommen, wenn sie ausgesetzt werden.
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Das ist aber in einer Dimension von, ich habe viele Chilis gehabt,
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die habe ich aber auch mit großer Begeisterung gegessen, denn Schafsessen ist sehr gut.
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Ich habe sehr viel Basilikum gehabt, daraus wurden Pestos, aber die wurden dann
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auch relativ schnell gegessen, weil wenn so ein Pesto erst mal im Haus ist,
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dann kann man das ja die ganze Woche über essen.
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Ansonsten die Gurken, die ich gezogen habe, sind auch recht gut geworden,
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aber Salatgurken sind jetzt noch nichts auf dem Level von, ich muss das jetzt
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unbedingt einlegen, sondern das war alles so, ich kann das heute ernten,
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ich kann das in der Woche essen, dann ist es weg.
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Ich habe mir auch das natürlich angeschaut, dass Leute so basteln,
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um Nahrung länger zu konservieren.
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Denn ich finde die Idee super attraktiv, dass man substanziell Nahrung anbaut.
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Da reden wir jetzt nicht von alles.
1:11:20–1:11:22
Das ist ein Vollzeitjob und da brauchst du mehrere Leute für.
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Aber so auf dem Niveau von, also das höchste der Gefühle war bisher eine Kirschmarmelade,
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die tatsächlich auch mal länger gehalten hat.
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Weil ansonsten war es immer so, ich habe jetzt gutes Essen im Haus mit meiner Hände Arbeit.
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Ich möchte, dass es so schnell es geht alles gegessen haben.
1:11:36–1:11:41
Ich habe so ein paar Einnachgläser und ich habe auch ein paar Ideen über Dinge, die man einmachen kann.
1:11:41–1:11:45
Also man kann ja auch viele Speisepilze gut dehydrieren oder in Öl einlegen.
1:11:45–1:11:50
Aber bisher war ich immer noch in der Situation, dass die Ernteerträge überschaubar
1:11:50–1:11:53
groß waren. Und das war dann mehr so ein allgemeines Faszinosum.
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In den USA gibt es eine größere Influencerin, die Home Farm oder so.
1:12:01–1:12:04
Und sie zeigt halt, wie sie selbst anbaut und einlegt und so weiter.
1:12:04–1:12:11
Und die war auf einer dieser Watchlists zum Thema, ist sie ein Gateway in rechte
1:12:11–1:12:16
Verschwörungsmythen, weil Leute, die anfangen, sich dafür zu interessieren,
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wie man seine eigenen Lebensmittel konserviert,
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die vertrauen vielleicht den Lebensmittelsupplies nicht so sehr,
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die vertrauen vielleicht dem ganzen System nicht so sehr.
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Das ist so ein bisschen ein Ding, das mich auch aktiv gestört hat.
1:12:28–1:12:34
Ich wollte wissen, wie ziehe ich Karotten in meinem Boden mit dem und dem Temperatur- und Bodenprofil.
1:12:34–1:12:38
Und ich finde jemanden, der sagt, übrigens, Karotten sind gut für deine Augen.
1:12:39–1:12:42
Ist viele Karotten, dann kannst du erkennen, wenn jemand dich anlügt, wie diese Politiker.
1:12:42–1:12:46
Ich denke, ja, okay, also die Storytime hätte es jetzt nicht gebraucht.
1:12:46–1:12:49
Du sollst mir einfach nur erzählen, welche Temperatur und welcher Boden.
Florian Clauß
1:12:50–1:12:52
Ja, da muss man Inhalte weggürzen.
Ali Hackalife
1:12:52–1:12:56
Ja, das ist so ein bisschen das Ding, dass die Leute, die Off-Grid gehen,
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von denen tun das einige, weil sie so ein Umweltbewusstsein haben oder eine Faszination dafür.
1:13:01–1:13:05
Aber richtig viele von denen tun das, weil sie eine große Ablehnung gegen den Staat haben.
Florian Clauß
1:13:06–1:13:10
Na gut, ich meine, man muss ja sagen, dass die Qualität von industriell gefertigten
1:13:10–1:13:15
Produkten, also Lebensmitteln in den USA auch wirklich sehr viel schlechter ist als in Europa.
1:13:15–1:13:21
Weil viel weniger Prüfsiegel und Qualitätsmessungen da passieren.
1:13:21–1:13:23
Also das ist schon ein Unterschied.
1:13:24–1:13:30
Aber es vermischt sich dann in so einem Bereich, wo diese Ablehnung dem Staat
1:13:30–1:13:34
gegenüber dann einfach auch so zu einer ideologischen Haltung wird,
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die man nicht heilen möchte an der Stelle.
Ali Hackalife
1:13:37–1:13:40
Auf deiner Seite in Deutschland lernst du in den Schulen die Ernährungspyramide.
1:13:41–1:13:42
Ich weiß nicht, ob du die auch gelernt hast.
Florian Clauß
1:13:43–1:13:44
Ich habe die neulich bei meinem Arzt gesehen.
Ali Hackalife
1:13:45–1:13:50
Und diese Ernährungspyramide hat halt nichts damit zu tun, wie gut gesunde Ernährung
1:13:50–1:13:54
aussieht, sondern vor allem damit, welche Agrarsektoren in Europa groß subventioniert sind.
Florian Clauß
1:13:54–1:13:58
Ich bin jetzt von der Ernährungspyramide ausgegangen, was man eben am meisten
1:13:58–1:14:03
isst, was dann unten den Sockel bilden sollte und das ist dann Gemüse und Obst.
Ali Hackalife
1:14:04–1:14:08
Das wäre wünschenswert, aber die, mit der ich groß geworden bin,
1:14:08–1:14:10
aber Getreide sollte den Großteil ausmachen.
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Da gibt es von Baskass ein sehr gutes Buch, beziehungsweise er hat zwei sehr
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gute Bücher geschrieben, Das eine Buch ist der Ernährungskompass.
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Da erklärt er mal für Laien und Interessierte, was denn so gesättigte Fettsäuren
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sind und was man zu verstehen hat unter Fruktose und Laktose, Laktase und so weiter.
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Also so die Basics, die man wissen sollte, wenn man bewusst essen möchte.
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Also dass man nicht dann sich fragt, komisch, warum konnte ich so schlecht einschlafen,
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nachdem ich die Tüte Chips gegessen habe?
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Sondern vielleicht auch ein Bewusstsein dafür entwickelt, was sind geertete
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Fette und warum braucht es so lange für den Körper die zu verdauen oder warum
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kann ich mich nicht satt essen an Gurken, weil der Aufwand sie zu zersetzen
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mehr braucht, als sie an Kalorien beinhalten und dann sind sie halt im Wesentlichen Wasser.
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Das klingt vielleicht naiv, aber ich habe das halt irgendwann so mit 17,
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18 erst durch dieses Buch wirklich verstanden.
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Bis dahin war es so, ja, Mittelmeer-Diät, schon irgendwie gesund hat man gehört.
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Aber ich bin jung, mein Körper kann ausschließlich funktionieren von Marge und
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Pringles. Warum sollte ich etwas ändern?
Florian Clauß
1:15:09–1:15:14
Ja, ich muss auch gestehen, dass ich erst so seit kurzem dann darauf achte,
1:15:14–1:15:16
ordentlich diese Proteine zu essen.
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Ich meine, liegt auch sicher am Alter, aber vorher hat mich das auch nicht interessiert.
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Und jetzt überlegt man, wie schafft man eine ausgewogene Mahlzeit,
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dass Kohlenhydrate, Gemüse und Proteine dabei sind. Und damit muss man sich beschäftigen.
1:15:29–1:15:34
Und das Prinzip dann auch erstmal so zu verstehen, das dauert manchmal eine Weile.
1:15:35–1:15:40
Aber bist du eigentlich auch in das Brotbacken eingestiegen mit Corona?
Ali Hackalife
1:15:40–1:15:44
Nein, also ich habe während Corona, wie gesagt, erstmal die Bibel studiert.
1:15:45–1:15:48
Und das klingt immer wie ein Witz, aber ich habe das ja wirklich gemacht.
Florian Clauß
1:15:48–1:15:54
Und 73 Bücher oder so sind die Bibel, oder? Im Verbund? Ich weiß es nicht genau.
Ali Hackalife
1:15:54–1:15:57
Also zur Bibel gehört dann ja auch zwangsläufig, dass man sich mit den Apokryphen
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befasst. Die Apokryphen sind die biblischen Geschichten, die nicht zum Kanon gehören.
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Und dann fängt man an, sich anzuschauen, was war denn damals eigentlich das
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politische Thema beim Zweiten Vatikanischen Konzil, weshalb einige Bücher drin sind und andere nicht.
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Der Begriff Kanon kommt ja überhaupt erst daher. Also der Kanon ist die gesammelte
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kanonische Version der Bibelbücher und heute ist das für Nerds ein völlig geläufiger Begriff zu sagen,
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ja das und das ist Star Wars Arc Kanon und so weiter.
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Hat aber eine ganz andere Tradition auf jeden Fall. Dann habe ich mit dem Gemüsezeug
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so richtig während Corona losgelegt, also dass man Quickpots kauft,
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das sind so Platten, in denen dann kleine Erdförmchen drin sind,
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in denen man dann das Saatgut aussetzen kann und so.
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Und das ist so eins der Hobbys, wo du, es gibt kein Ende, also du bist dann
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irgendwann an dem Punkt, dass du dich fragst,
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möchte ich vielleicht einen Reverse-Osmose-Filter haben, damit ich mein eigenes
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Wasser aufbereiten kann, weil du in Großstädten ja so Probleme hast,
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dass, wenn auch nicht viel, aber durchaus ja Chemikalien zum Wasseraufbereiten
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da sind, die dann immer noch da sind,
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also da kannst du beliebig tief ins Rabbit Hole fallen und dann denkst du dir,
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ja, aber auch wenn ich es nicht für die Pflanzen brauche, Also so eine Regentonne
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aufstellen ist sehr einfach.
Florian Clauß
1:17:12–1:17:13
Ja, so ein Lüftigesystem, ja.
Ali Hackalife
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Hätte ich jetzt nicht nur eine Regentonne, sondern hätte auch die Möglichkeit,
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das als Trinkwasser aufzubereiten.
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Das ist so richtig. Also ich habe im Moment Aktivkohlefilter und hier von Livestraw,
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das ist eine Firma, die baut einen Strohhallen, der besteht aus sehr vielen dünnen Röhrchen.
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Und sie sagen, dass statistisch sie damit halt sehr viel grobe Verschmutzung rausmischen können.
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Und sie sagen angeblich auch bakteriell, aber das ist ein statistischer Effekt. Long story short.
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Ich möchte eigentlich in der Lage sein, es nie zu brauchen, aber zu wissen,
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wie ich Trinkwasser aufbereite.
Florian Clauß
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Ja, verstehe. Falls die Zombie-Apokalypse einfällt und du musst die Badewanne
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voller Wasser machen und das musst du drei Monate reichen. Und dann musst du
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mit einem Strohhalm draus trinken.
Ali Hackalife
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Und da ist die Vorstellung, wenn es regnet, habe ich halt wieder 100 Liter fast
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voll, eigentlich ganz angenehm.
Florian Clauß
1:17:57–1:17:58
Ja, nee, Katastrophenschutz unbedingt.
Ali Hackalife
1:17:58–1:18:02
Ja, das ist ja, das ist dieser schmale Grat zwischen, ich bin lieber zu sehr
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vorbereitet für eine Situation, die nie eintritt, als in der Situation untervorbereitet zu sein.
Florian Clauß
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Ja, das stimmt. Ich muss sagen, da ist meine Freundin auch sehr viel besser als ich.
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Und ich mache mich regelmäßig darüber lustig, dass wir jetzt die drei Jahre
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alten Wasserflaschen aus dem Vorratsschrank wieder trinken müssen und sie dann neu anlegen.
Ali Hackalife
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Ja, rollen nennen wir Prepper das, dass du die Dinge rechtzeitig rollst.
Florian Clauß
1:18:23–1:18:24
Ja, genau, rollen, ja.
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Aber ich bin da ganz froh und dankbar, dass sie dann so ein bisschen da den
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Katastrophenschutz überlegen hat.
Ali Hackalife
1:18:32–1:18:35
Alleine als es hieß, oh, Corona ist jetzt ein Ding. Es wird Zeit,
1:18:35–1:18:39
dass die Bevölkerung sich für einen Tag, Quatsch, für eine Woche Lebensmittel
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zu Hause einlagert. Für sieben Tage.
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Da habe ich mir gedacht, Entschuldigung, aber also, wenn wir heute alles abbrechen
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würden, dann habe ich einfach Notrationen für drei Monate. Und das sorgt dafür,
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dass man sehr viel entspannter auf Dinge schaut, wie schwankende Getreidepreise,
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schwankende Speiseölpreise.
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Weil, also, es ist nicht schön, Nutrationen zu essen, aber es ist besser als nichts zu essen.
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Und das ist ein bisschen das Ding, ich habe auch einen Wikipedia-Backup.
1:19:04–1:19:07
Nicht, weil ich darin regelmäßig suche, sondern weil das nur 20 Gigabyte sind,
1:19:07–1:19:09
die Text-Wikipedia zu haben, auf Englisch.
1:19:09–1:19:12
Und im Fall der Fälle möchte ich nicht sagen, ich hätte jetzt sagen können,
1:19:12–1:19:15
wie ich es finde, sondern ich möchte sagen, das gibt es hier zu lesen.
Florian Clauß
1:19:15–1:19:19
Ja, das ist auf jeden Fall vorausschauend, ja. Wir sind jetzt wieder an dem
1:19:19–1:19:23
Punkt, wo wir gestartet haben, nämlich vor dem CCA.
1:19:23–1:19:28
Das H hat sich zu einem C geformt, ja, also CCC, Chaos Communication Congress.
1:19:29–1:19:34
Ich sage vielen Dank, Ali, für deine Zeit, vielen Dank für die Inhalte.
1:19:34–1:19:38
Es hat mich sehr unterhalten, ja, also ich kann nur allen empfehlen,
1:19:38–1:19:42
heute auch, auch interessant, wenn ich gerade nochmal die Kurve bekomme.
Ali Hackalife
1:19:42–1:19:45
Danke für das liebe Shoutout. Ich habe von den Notizen, die ich mir aufgeschrieben
1:19:45–1:19:47
habe, ungefähr noch gar keinen angesprochen.
1:19:47–1:19:50
Aber vielleicht ergibt es sich ja mal, dass man zu einem weiteren Chaos-Event
1:19:50–1:19:51
nochmal einen Spaziergang macht.
Florian Clauß
1:19:52–1:19:52
Ja, sehr gerne.
Ali Hackalife
1:19:52–1:19:56
Hat mich auf jeden Fall sehr gefreut und ich möchte nochmal den Disclaimer rausschicken.
1:19:56–1:19:58
Das ist alles so, was ich mir irgendwo zusammengesammelt habe.
1:19:59–1:20:00
Ich bin kein Experte in irgendwas.
1:20:00–1:20:03
Ich bin Programmierer und Künstler.
1:20:03–1:20:05
Keine Biotipps von mir nehmen. Lese die Bücher, die ich erwähnt habe.
1:20:05–1:20:07
Da haben schlaue Leute schlauere Dinge geschrieben.
1:20:08–1:20:10
Danke, Flo, für deine Zeit und hat mich sehr gefreut.
Florian Clauß
1:20:10–1:20:13
Sehr gerne, vielen Dank. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut.
Ali Hackalife
1:20:13–1:20:18
Jetzt sagen wir noch so ein paar Outtakes ein. Wie? Wer sind sie? Was ist denn das hier?

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