JOEL: "Wait! Wait! I need a quote." PRESIDENT: "Don't .. Don't let them kill me.." JOEL: "Yeah, that will do." (CIVIL WAR 2024)

Mit dieser Episode starten wir eigentlich eine neue Podcast-Reihe: Roadmovies! Ein Genre, das uns schon immer fasziniert hat. Dem wollen wir näher auf die Spur kommen, doch zunächst stellen wir einige Filme dieses Genres der letzten 4 Dekaden vor. Roadmovies erzählen Geschichten von äußeren und inneren Reisen, an denen die Charaktere wachsen. Sie werden oft episodenhaft erzählt, die sich an den einzelnen Stationen der Reise orientieren. Roadmovies entwickelten sich als Subgenre des Westerns und legten den Grundstein für New Hollywood. Als ersten Vertreter der neuen Reihe "Roadmovies" hat sich Flo einen aktuellen Film ausgesucht: "Civil War" aus dem Jahr 2024 unter der Regie von Alex Garland. Flo stellt den Briten Alex Garland mit einigen Eckdaten vor: bekannt geworden als Autor, erste Verbindungen zum Film mit Danny Boyles "The Beach", der Garlands Buch verfilmte. Weitere Zusammenarbeit mit Boyle, u.a. "28 Days Later", für den Alex Garland das Drehbuch schrieb. Erste eigene Regiearbeit mit "Ex machina" (2015). Es folgten einige Spielfilme und mit "Devs" (2021) eine Serienproduktion, in der auch Schauspieler:innen mitwirkten, mit denen Garland immer wieder zusammenarbeitet. "Civil War" ist eine Mischung aus Roadmovie und Kriegsfilm. Im Mittelpunkt stehen zwei Kriegsfotografinnen, die eine altgedient, die andere ganz jung. Der Film spielt in Amerika in einer dystopischen nahen Zukunft, in der Bürgerkrieg herrscht. Wir erzählen den Film ausführlich nach. Flo geht dann auf die Geschichte der Fotografie während des Amerikanischen Bürgerkriegs von 1861 bis 1865 ein und zeigt die technischen und kulturellen Entwicklungen in der Fotografie und wie diese das Verständnis und die Darstellung des Krieges beeinflusst haben. Während wir die Kernthesen von Garlands Werk erkunden, denken wir darüber nach, wie die Hauptfiguren die moralischen Herausforderungen und ethischen Implikationen transportieren, die mit dem Festhalten und Präsentieren von Wahrheit und Realität verbunden sind. Verbunden sind wir auch mit unserem Track, der Laufstrecke, die uns von der Jannowitzbrücke bis zur Landsberger Allee durch den Volkspark Friedrichshain geführt hat. Wir haben auf diesem Weg einige unserer Vorgänger-Episoden gekreuzt und das entsprechend kommentiert.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:05–0:00:10
Mit Folge 66, da fängt der Podcast an.
0:00:11–0:00:17
Mit Folge 66 ist eigentlich was dran, dass wir da jetzt nochmal eigentlich...
0:00:17–0:00:23
Also bei Folge 66 machen wir was Diabolisches, aber bei Folge 66 fällt mir jetzt
0:00:23–0:00:24
auch nichts Besseres ein als dieses Lied.
0:00:24–0:00:27
Wir begrüßen euch ganz herzlich.
0:00:28–0:00:30
Ich bin Mitch und neben mir läuft...
Florian Clauß
0:00:30–0:00:32
Ich bin Flo, Flo läuft neben dir.
Micz Flor
0:00:32–0:00:33
Genau.
Florian Clauß
0:00:33–0:00:35
Wollen wir mal gerade so hinbekommen.
Micz Flor
0:00:35–0:00:38
Ja, wir sind schon so weit.
0:00:38–0:00:41
66 geht schon auf die 100 zu und vor allen Dingen können wir jetzt schon in
0:00:41–0:00:45
Primzahlen, nicht Primzahlen, wie heißen Schnapszahlen?
0:00:47–0:00:54
Denken 77, 88, 99, 100, 100. Ja, wir sind laufend am Reden und laufen beim Reden.
Florian Clauß
0:00:55–0:00:56
Laufend reden.
Micz Flor
0:00:56–0:00:57
Und reden laufend.
Florian Clauß
0:00:57–0:00:58
Im Laufen.
Micz Flor
0:00:58–0:01:04
Weil wir, ich möchte es mal irgendwo ein bisschen kürzen, wir haben immer sehr viel Intro.
0:01:05–0:01:08
Und jetzt auf einer Meta-Ebene sage ich das auch nochmal an.
0:01:08–0:01:12
Ich finde, dass wir uns immer wieder wiederholen und in gewisser Weise ist es
0:01:12–0:01:15
vielleicht ganz gut, weil es vielleicht immer wieder Leute gibt, die neu einsteigen.
0:01:15–0:01:19
Aber vielleicht kann man es ein bisschen kondensieren, weil wir wandern gerne
0:01:19–0:01:21
und beim Wandern redet man auch viel.
0:01:21–0:01:25
Das ist ja das Schöne daran. und dann kam Corona schon länger her,
0:01:25–0:01:28
da haben wir dann auch viel im Freien laufend geredet,
0:01:30–0:01:37
und haben dann irgendwann das Mikrofon angeschmissen und jetzt ist 65 Folgen später, die 66.
0:01:38–0:01:41
Folge. Die Themen sind immer unterschiedlich, was uns gerade eigentlich so interessiert
0:01:41–0:01:46
und eigentlich heißt es auch deshalb, weil wir immer ein bisschen versuchen
0:01:46–0:01:49
rauszukriegen, worum geht es da eigentlich.
0:01:51–0:01:54
Manchmal haben wir kleine Serien und von dir habe ich mitbekommen,
0:01:54–0:01:56
du läutet eine neue Serie ein.
0:01:58–0:01:58
Genau.
Florian Clauß
0:01:59–0:02:02
Ich will noch ergänzen zu der Einleitung, was auch immer kommt.
0:02:02–0:02:07
Ihr könnt auf eigentlich-podcast.de dann sehen, wo wir langgelaufen sind.
0:02:07–0:02:11
Und diese Route hier, also den Anfang dieser Route, und deswegen hast du auch
0:02:11–0:02:14
gesungen, weil ich das vorhin erwähnt habe, den sind wir schon mal gelaufen.
0:02:16–0:02:19
Nämlich bei, ich habe die Folgen-Nummer nicht im Kopf, da sieht man auch,
0:02:20–0:02:24
wir sind wirklich draußen und haben wenig Notizen bei uns und wir sind viel aus dem Kopf.
Micz Flor
0:02:24–0:02:28
Dann kann er sagen, ich google das mal eben. Red mal weiter, ich google das mal eben.
Florian Clauß
0:02:29–0:02:33
Können wir nicht sagen, haben wir, aber damit haben wir auch so einen ganz safen
0:02:33–0:02:34
Boden für unser Halbwissen.
0:02:35–0:02:39
Weil dann kann man immer sagen, ach stimmt, ja, ich konnte es ja nicht prüfen dann.
Micz Flor
0:02:40–0:02:43
Ich hätte es eigentlich gewusst, aber direkt vor uns war eine tote Ratte.
0:02:43–0:02:47
Das hat mich abgelegt. Das kann auch schon passieren, ist schon passiert.
Florian Clauß
0:02:47–0:02:52
Und wir sind hier vor einem Jahr, das war auch so, wo es im November kalt geworden
0:02:52–0:02:56
ist, sind wir hier lang gelaufen, haben die Expanse aufgenommen.
0:02:56–0:02:59
Und da hast du auch gesungen am Anfang.
0:02:59–0:03:04
Das hat mich total beeindruckt. Dann habe ich mit meiner Skat-Folge Dann.
Micz Flor
0:03:04–0:03:07
Muss das 46, 45 vielleicht, wie du sagst. 46 war, glaube ich, Skat.
Florian Clauß
0:03:08–0:03:10
Skat war, ja, ich glaube...
Micz Flor
0:03:10–0:03:14
Ohne drei... Ich weiß nicht genau, was so eine Nummer war.
0:03:15–0:03:20
Und die Tracks nimmst du auf auf deiner Uhr und wir haben ein Wireless-Setup
0:03:20–0:03:28
für die Aufnahme von uns beiden auf Stereo Und fast ungeschnitten landet das
0:03:28–0:03:34
dann in den Podcast-Plattformen und auf unserer Webseite eigentlich-pod.
0:03:35–0:03:37
Und damit ist, glaube ich, erst mal so alles.
Florian Clauß
0:03:37–0:03:39
Ja, da hast du jetzt mehr gesagt.
Micz Flor
0:03:39–0:03:41
Genau. Und wer jetzt noch dabei ist.
Florian Clauß
0:03:42–0:03:43
Der kriegt ein Gewinncode.
0:03:46–0:03:50
Ja, ich starte eine neue Reihe. Das habe ich dir so angekündigt.
0:03:50–0:03:52
Ich habe dir auch mein Thema angekündigt.
0:03:53–0:03:58
Manchmal lassen wir den anderen im Dunkeln, um was es geht. So wie letzte Folge,
0:03:58–0:03:59
da waren wir richtig im Dunkeln.
0:04:00–0:04:02
Märchenwald. Nee, das war vorletzte Folge, oder?
Micz Flor
0:04:03–0:04:04
Nee, letzte Folge war...
Florian Clauß
0:04:04–0:04:07
64 war das. 64 vor zwei Folgen.
0:04:08–0:04:13
Ich starte mit dieser Episode eine neue Folge, eine neue Reihe.
0:04:13–0:04:16
Ich suche mir ja immer gerne Reihen zu Kinofilmen aus.
0:04:17–0:04:24
Und diesmal dachte ich, wir machen mit einem Genre weiter, das ich auch schon immer gut fand.
0:04:24–0:04:28
Ähnlich wie die Coming-of-Age-Filme, die ich jetzt auch bei meiner vorletzten
0:04:28–0:04:30
Folge verheizt habe. Bei Hänsel und Gret.
Micz Flor
0:04:32–0:04:36
Buchstäblich in den Ofen. Schieb, schieb in den Ofen rein.
Florian Clauß
0:04:36–0:04:40
Genau, da habe ich nochmal so die Analogien von Hänsel und Gretel und Coming
0:04:40–0:04:43
of Age gezogen, ein paar Filme gedroppt.
0:04:44–0:04:49
Aber wir haben hier in diesem Genre, nämlich Roadmovies, haben wir auch tatsächlich
0:04:49–0:04:51
so Subgenres, die auch...
Micz Flor
0:04:51–0:04:56
Ich muss jetzt nochmal ein bisschen sitzen lassen. Das ist die Serie Roadmovies.
0:04:56–0:04:58
Also eine Serie heißt nicht, dass wir jetzt hintereinander dann immer wieder
0:04:58–0:05:01
Folgen dazu machen, aber wir greifen uns das immer auf.
0:05:01–0:05:05
So wie eben deine Hänsel und Gretel-Folge auch nochmal ein zusätzliches addendum
0:05:05–0:05:08
an die serie der märchen war.
Florian Clauß
0:05:08–0:05:11
Sehr schön danke für die kontextualisierung und
0:05:11–0:05:14
wie du vielleicht auch in zukunft mal wieder eine folge zu
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deinen strom gitarren machen wirst wer weiß was uns da erwartet also es wird
0:05:20–0:05:24
jetzt auch nicht hintereinander weg aber wir greifen ab und zu zurück ich hatte
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eine eine filmserie auch über novel vark gemacht und dann sind wir durch die
0:05:29–0:05:31
verschiedenen Filme dann durchgestiefelt.
0:05:32–0:05:33
Und Dogma. Dogma war auch ein Film.
Micz Flor
0:05:34–0:05:40
Durchgestiefelt trifft es ganz gut. Weil wir ja laufend reden und beim Laufen reden.
Florian Clauß
0:05:40–0:05:44
Ja, Roadmovies. Roadmovies fand ich schon immer gut.
0:05:44–0:05:47
Ich weiß nicht, wie es dir geht mit dem Genre.
0:05:47–0:05:52
Ob du auch so eine gewisse Genre-Affinität hast oder ob du eher so in Clustern
0:05:52–0:05:55
Sci-Fi, Thriller, Romance-Ding hast.
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Wie früher in den alten Videothek-Ecken.
Micz Flor
0:05:59–0:06:03
Ja, nur das Arthouse-Regal, das schmale.
Florian Clauß
0:06:03–0:06:04
Das schmale, genau.
Micz Flor
0:06:05–0:06:08
Roadmovies finde ich großartig. Ich finde es interessant, dass Coming-of-Age
0:06:08–0:06:13
und Roadmovies so deine Genre sind, weil in beiden Genren ist ja eine verbindende
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Sache. Es ist nicht zu stoppen.
0:06:15–0:06:19
Also in gewisser Weise geht es auch immer weiter. Es gibt dann manchmal sogar
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so die Möglichkeit, fast episodenhaften Roadmovie zu gestalten,
0:06:22–0:06:23
aber es geht immer weiter.
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Das unterliegende Thema ist halt diese Fortschreiten der Geschichte.
0:06:28–0:06:32
Ist ja bei Coming of Age nicht viel anders. Auch da geht es ja eigentlich darum,
0:06:32–0:06:33
es ist nicht aufzuhalten.
Florian Clauß
0:06:33–0:06:39
Diese Story. Ja genau, es ist vor allen Dingen immer eine gewisse Heldenreise,
0:06:39–0:06:43
die wir da mitmachen, wobei bei Coming of Age mehr quasi die,
0:06:44–0:06:50
der Weg zur Adoleszenz dann mit gewissen Quests belegt ist, die man dann lösen
0:06:50–0:06:51
kann als Charakter und wächst.
0:06:52–0:06:57
Gleich haben wir auch bei der, bei dem Roadmovie, wobei dann eben eher die Reise,
0:06:57–0:07:02
der Weg quasi die Strecke ist, wo dann die Heldinnen und Helden wachsen können.
0:07:04–0:07:08
Und was mich halt auch immer so fasziniert an den Roadmovies ist,
0:07:08–0:07:10
dass es so ein Zwischenbereich ist.
0:07:12–0:07:19
Es ist im Prinzip ein Bereich, der nicht definiert ist, wo ein Fahrzeug meistens
0:07:19–0:07:24
dann eben die Charaktere bewegt und wo es dann so ein Stationstheater gibt.
0:07:24–0:07:27
Also das heißt, episodenhaft sind die aufgebaut. Das heißt, wir haben hier auch
0:07:27–0:07:36
eine gewisse andere Dramaturgie, weil in jeder Station kann für sich abgeschlossene
0:07:36–0:07:37
Geschichten passieren,
0:07:37–0:07:40
an denen dann eben die Heldinnen und Helden wachsen können.
0:07:41–0:07:46
Auch interessant, so ein bisschen die Entwicklung des Genres.
0:07:46–0:07:50
Also ich meine, der klassische Road-Movie-Film, den kannst du mir sicher auch sagen.
Micz Flor
0:07:50–0:07:56
Looking for adventures, oder?
0:07:58–0:07:59
Mit Steppenwolf-Soundtrack.
Florian Clauß
0:08:00–0:08:02
Steppenwolf, richtig, genau. Also Easy Rider.
Micz Flor
0:08:02–0:08:05
Easy Rider auf jeden Fall, ja. Ich meine, dann ist die Frage,
0:08:05–0:08:15
diese ganzen Mad Max-Filme oder Serie, da geht es ja auch um Mobilität, um so ein bisschen 21.
0:08:15–0:08:16
Jahrhundert-Lingo zu klingen.
0:08:17–0:08:20
Aber es ist die Frage, würdest du das auch unter Roadmovies abführen?
Florian Clauß
0:08:20–0:08:24
Ja, absolut. Mad Max, ganz klassisch. Klassischer Roadmovie.
0:08:24–0:08:30
Und auch die Neuverfilmungen von Mad Max, Furious Road und der letzte,
0:08:31–0:08:33
vorletztes Jahr rausgekommen.
0:08:33–0:08:39
Das sind auch Roadmovie-Filme, weil die ja alle Aspekte des Roadmovies erfüllen.
0:08:39–0:08:42
Klar, du kennst natürlich, es gibt verschiedene Handlungsrahmen.
0:08:42–0:08:46
Das eine kann eben sein, dass man auf der Flucht ist, dass es halt quasi eine
0:08:46–0:08:48
Geschichte auf der Flucht erzählt wird.
0:08:48–0:08:52
Und dann sind die einzelnen Stationen, wo die Charaktere Halt machen,
0:08:52–0:08:55
sind im Prinzip dann nochmal so einzelne Geschichten.
0:08:57–0:09:03
Und dann haben wir Flucht, dann haben wir natürlich auch so eine innere Reise.
0:09:03–0:09:09
Meistens ist es so, dass dann der Protagonist oder die Protagonistin wächst in der Reise.
0:09:10–0:09:15
Das heißt, eine innere und äußere Reise sind auch so Merkmale,
0:09:15–0:09:17
die wir hier haben bei dem Roadmovie.
Micz Flor
0:09:17–0:09:22
Um das Genre ein bisschen abzugrenzen, einzuspecken, wie auch immer,
0:09:22–0:09:25
muss es eine Straße sein.
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Ich denke jetzt ganz speziell an zwei.
0:09:31–0:09:34
Das eine ist die Verfilmung eben von Moby Dick, habe ich dann das Kind gesehen.
Florian Clauß
0:09:34–0:09:36
Moby Dick oder Movie Dick?
Micz Flor
0:09:36–0:09:37
Moby Dick.
Florian Clauß
0:09:38–0:09:40
Von Mobile Dick.
Micz Flor
0:09:40–0:09:48
Genau, Mobile Dick. Da bist du ja auf dem Schiff, aber irgendwie hat das ja
0:09:48–0:09:49
auch was Roadmovie-mäßig.
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So der weiße Wal, der weiße Wal.
Florian Clauß
0:09:51–0:09:58
Das könnte man nochmal untersuchen, ob man Moby Dick als Roadmovie betrachten könnte.
0:09:59–0:10:01
Das können wir ja nochmal in den Kommentaren erörtern.
Micz Flor
0:10:03–0:10:06
Und das Zweite, was mir dann auch noch einfällt, das kennst du vielleicht sogar
0:10:06–0:10:08
noch als Referenz, das war nämlich auch aus der Humboldt-Uni,
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ich glaube irgendein Seminar, wo ich mich reingeschmuggelt hatte,
0:10:11–0:10:16
da wurde über Arbeit mit Filmkamera und wurde halt so ein bisschen verglichen,
0:10:16–0:10:21
wie halt in bestimmten Kulturkreisen die Kamera zuerst quasi wie aus dem Auditorium
0:10:21–0:10:23
des Theaters die Bühne filmte,
0:10:23–0:10:26
also da war das eher so nicht partizipativ, aber es gab schon sehr,
0:10:26–0:10:30
sehr früh wohl auch Kameras, die dann, und das war das Beitrag,
0:10:31–0:10:36
Und da haben wir auch Filmausschnitte gezeigt bekommen. Da wurde die im Umland
0:10:36–0:10:40
von Berlin, im Spreewald irgendwo, wo die mit so Kähnen, Verfolgungsfahrten,
0:10:40–0:10:41
mit diesen starken Kähnen.
Florian Clauß
0:10:42–0:10:43
Im Spreewald dann.
Micz Flor
0:10:43–0:10:46
Ja, und da wurde dann die Kamera, ich weiß nicht, ob es die Sorgen waren,
0:10:46–0:10:51
aber da wurden dann die Kamera eben an dieses Schiff dran gebunden und dann
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schoss die Kamera so über Wasserhöhe in dieser Verfolgungsjagd hinterher.
0:10:56–0:10:58
Das fand ich sehr eindringlich.
0:10:58–0:11:02
Deshalb kam ich vielleicht auf das maritime Motiv. Also bei Moby Dick gleichermaßen
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wie bei diesem Kahn-Film.
0:11:04–0:11:09
Muss es ein Straßen?
Florian Clauß
0:11:09–0:11:13
Nee, muss es nicht. Es geht, glaube ich, einfach auch so auf die Reise.
0:11:13–0:11:14
Es kann auch ein Wanderfilm sein.
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Es geht einfach diese Mobilität, dass erstmal so, aus welchen Gründen auch immer,
0:11:20–0:11:23
die Charaktere der Geschichte einfach jetzt auf dem Weg sind.
Micz Flor
0:11:23–0:11:27
Per Anhalter durch die Galaxis wird dann auch eine Art Roadmovie.
Florian Clauß
0:11:27–0:11:31
Ich kann dir mal so ein paar Beispiele, die ich aus der englischsprachigen Wikipedia
0:11:31–0:11:35
genommen habe, über eine Liste von Roadmovies und dann habe ich die mal chronologisch sortiert.
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Und in den 16ern kann man so anfangen. Es gibt Vorläufer, gerade Easy Rider von 69.
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Da geht es noch auf einen anderen Film zurück von Corman.
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Der war ein paar Jahre vorher. Da geht es auch um diese Biker-Kultur, diese Beatniks.
0:11:53–0:11:58
Also Biker bietet nichts, alles ist ja auch on the road. Ist ja auch dieses von...
Micz Flor
0:11:58–0:11:58
Correct.
Florian Clauß
0:11:58–0:12:03
Correct, der Roman, da geht es ja auch so um diese auf der Straße,
0:12:03–0:12:06
so wie wir quasi hier immer auf der Straße laufen.
0:12:06–0:12:10
Aber ich fange mal an mit Wilde Erdbeeren von Bergmann.
0:12:10–0:12:15
Das sind eher so die europäischen Roadmovie von 67, dann Pirole Fou von Godard.
0:12:16–0:12:20
Also ich gehe jetzt ganz tief in die europäische Filmgeschichte.
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Und dann natürlich 67 Initiation Bonny & Clyde, dann Easy Rider hatten wir schon
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erwähnt und dann kommt nämlich Duell.
0:12:31–0:12:35
Von Spielberg. Ist das das Debüt von Spielberg?
Micz Flor
0:12:35–0:12:39
Ich glaube, es war sogar sein Abschlussfilm, der dann auf Spielfilmlänge hochgeblasen wurde.
0:12:39–0:12:41
Da musste man, glaube ich, über 87 Minuten kommen oder sowas,
0:12:42–0:12:44
damit das anerkannt wurde als Spielfilm.
Florian Clauß
0:12:44–0:12:49
Und du hast ja gerade über die Kameraperspektiven geredet. Also die können auch
0:12:49–0:12:50
völlig unterschiedlich sein.
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Aber klar hast du beim Roadmovie auch dann erstmal die Möglichkeit,
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die Landschaft entsprechend zu inszenieren.
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Und bei Duell ist es ja diese Konfrontation, dieses Duell zwischen den Autos,
0:13:02–0:13:07
die dann auch natürlich so eine ganz eingefangene Kameraperspektive haben.
0:13:07–0:13:10
Also es ist sehr divers, wie dann halt was inszeniert werden kann.
0:13:11–0:13:16
Dann haben wir auch diesen klassischen deutschen Regisseur, nämlich Wim Wenders,
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der mit Alice in den Städten 1974 eine ganze Trilogie über Root-Road-Movies gemacht hat.
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Alice in den Städten, 74, 75, falsche Bewegung und im Laufe der Zeit von 76.
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Ich habe die alle nicht gesehen. Ich war früher so ein Anti-Wim Wenders, weißt du?
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Ich war noch so ein junger Student, der dann Filmwissenschaft,
0:13:38–0:13:41
nee, Filmgeschichte gemacht hat an der Humboldt-Uni.
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Und da war mir Wim Wenders, war das so Establishment. War nicht immer doof,
0:13:46–0:13:48
deswegen habe ich nicht so viel Film Wenders geguckt.
Micz Flor
0:13:48–0:13:50
Ja, ist lustig. Aber Wenders hat doch auch noch den...
Florian Clauß
0:13:50–0:13:52
Paris, Texas von 84.
Micz Flor
0:13:53–0:13:53
Genau, genau.
Florian Clauß
0:13:53–0:13:57
Genau, den muss ich unbedingt mal sehen. Den habe ich auch nicht geguckt.
Micz Flor
0:13:57–0:13:59
Und jetzt kann es sein, dass ich mich total ins Fettnäffchen sehe.
0:13:59–0:14:02
Der hat doch dann auch noch in den 90er-Jahren diesen Film gemacht,
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wo, oder war das gar nicht, wo die auf der Straße sind und die haben dann schon
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so ein digitales Kartensystem und dann entscheidet der Fahrer oder die Fahrerin, weiß nicht mehr,
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einfach das Lenkrad rumzureißen und dann sagt das Auto, sie sind von der Straße
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abgekommen, fanden sie quer durch die Wüste.
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Ändert dich das an irgendwas? Nee, okay. Dann liege ich, da habe ich jetzt irgendwie,
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wir wenden das im Kopf, aber ich kriege es jetzt gerade nicht zusammen.
Florian Clauß
0:14:26–0:14:32
Ja, Mad Max haben wir schon erwähnt. 1979 war der erste. Dann springe ich mal in die 90er.
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90er ist, da waren so die prägenden Filme für mich.
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Ist natürlich Wild and Hard. Das ist der Film von David Lünch mit Nicolas Cage.
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Und in der weiblichen Hauptrolle habe ich den Namen vergessen.
0:14:50–0:14:55
Aber der hat mich total geprägt. Es gab so eine Lünchzeit, die dann auch mit
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Dennis Hopper und so weiter, Blue Velvet und diese ganzen so Ende 80er,
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Anfang 90er, die in dieser Ästhetik auch gespielt haben.
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Ganz großartig. Und haben wir auch schon mehrmals erwähnt, den Regisseur Gust
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van Zandt, My Private Idaho.
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Das hatte ich mit Chris auch besprochen, als wir über Boris Afraid gesprochen
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haben. Nämlich mein Private Outer aus der Joachim Phoenix, der Bruder von ihm.
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River Phoenix hat da die Hauptrolle gespielt.
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Und es gibt dann halt so diese, auch hat Roadmovie immer was mit Umbruch zu
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tun, haben wir schon erwähnt, während der Wende, also nach der Wende kam auch
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so ein Schwung von Roadmovies raus im deutschsprachigen Raum und das waren dann, wir können auch anders.
0:15:40–0:15:44
Das ist so eine Detlefburg-Produktion, die ist großartig.
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Dann, was war denn noch?
Micz Flor
0:15:48–0:15:50
Knocking on Heaven's Door mit Till Schneider.
Florian Clauß
0:15:50–0:15:54
Genau, das hat mir gefehlt, Knocking on Heaven's Door. Einen anderen Film,
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den wir auch, ich gehe jetzt in die 2000er, auch schon erwähnt haben und worüber
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ich auch schon mal eine Folge gemacht habe, über die Regisseurin Kelly Reichardt,
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Old Joy, den hattest du dann auch gesehen.
Micz Flor
0:16:06–0:16:09
Aber wir haben jetzt Simon Luiz verpackt.
Florian Clauß
0:16:09–0:16:12
Ja, nee, das stimmt, den wollte ich noch erwähnen in den 90ern, Thelmon Luiz.
Micz Flor
0:16:12–0:16:16
Weil das ist ja irgendwie, finde ich, schon so eine erstaunliche Auftragsarbeit
0:16:16–0:16:23
gewesen für den damals so ein bisschen kriselnden Regisseur von Alien,
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aber der dann damit nicht nur Brad Pitt geboren hat quasi in Hollywood hinein,
0:16:28–0:16:35
sondern auch echt so einen richtig prägenden Film gemacht hat.
0:16:35–0:16:39
Der ist ja irgendwie wie so ein Ankerpunkt, finde ich, in der Filmgeschichte.
Florian Clauß
0:16:39–0:16:43
Ja, das stimmt. Aber wieso Brad Pitt? Hat Brad Pitt da mitgespielt?
Micz Flor
0:16:43–0:16:48
Brad Pitt spielt den Lover von der einen Frau. Der ist aber nur ganz kurz zu sehen.
Florian Clauß
0:16:48–0:16:53
Okay, das war mir gar nicht klar, dass Brad Pitt da so eine exponierte Stellung ist.
Micz Flor
0:16:53–0:16:59
In einer einzigartigen, souveränen und gleichzeitig sensiblen Geste fegt er
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einen Tisch leer, bevor er dann die Frau auf den Tisch draufsetzt.
Florian Clauß
0:17:06–0:17:09
Das ist dir in Erinnerung geblieben, in dem jugendlichen Live-Zug.
Micz Flor
0:17:10–0:17:12
Ja, mir ist Brad Pitt in Erinnerung geblieben.
Florian Clauß
0:17:12–0:17:16
Nee, Brad Pitt, ich bin auch großer Fan von Brad Pitt.
Micz Flor
0:17:16–0:17:17
Von seiner Arbeit.
Florian Clauß
0:17:17–0:17:19
Von seiner Arbeit und von ihm auch als Künstler.
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Little Mid of Sunshine, hast du den geguckt von 2006?
Micz Flor
0:17:24–0:17:24
Ja, toll.
Florian Clauß
0:17:25–0:17:30
Ja, schön. Und wieder im Dachraum, also deutsch-österreichisch vor allen Dingen,
0:17:31–0:17:32
Ulrich Seidel Import-Export.
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Also ich bin ein ganz großer Ulrich Seidel-Fan, der auch völlig verstörende Filme macht.
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Aber großartig dann von 2015 jetzt im 10er-Raum eben Fury Road und Tick,
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auch im deutschsprachigen Raum.
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Die Verfilmung von Herndorf. Dem Roman.
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Und jetzt auch im Arthouse-Bereich Drive My Car, der japanische Film von dem Regisseur,
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dessen Namen ich jetzt nicht parat habe, aber eine der größeren Entdeckungen
0:18:09–0:18:14
im asiatischen Raum, was der für Produktion macht. Drive My Car ist wirklich ganz toll.
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Und jetzt schließlich dann eben Civil War als ein Genrevertreter.
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Und bei Civil War haben wir aber mehr oder weniger...
Micz Flor
0:18:26–0:18:28
Wir müssen noch bei Drive My Car noch erwähnen.
0:18:29–0:18:32
Mit der Lederjacke und...
Florian Clauß
0:18:32–0:18:39
Ach ja, Drive, den kann man noch mit reinziehen. Und Death Proof von Arufino.
Micz Flor
0:18:39–0:18:44
Ja, das ist auf jeden Fall. Noch eine Genre abschließen, weil wir gesagt haben,
0:18:44–0:18:46
es geht immer weiter, es geht immer weiter.
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Ich habe jetzt eine ganz komische Frage an, vielleicht kann man das bis zur
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nächsten Episode noch mal recherchieren.
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Würde man so etwas wie John Wick auch als Roadmovie bezeichnen,
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obwohl da ja nicht unbedingt das Auto- und Reisen zentral ist,
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Aber dieses, er geht immer vorwärts, also er geht nie zurück.
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Also das ist ja wirklich sehr, sehr drängend und so Computer-Game-mäßig.
Florian Clauß
0:19:06–0:19:09
Ja, das hätten wir auch schon mal beleuchtet in Style.
Micz Flor
0:19:09–0:19:11
Aber in diesem Genre würdest du das da einfach so aufpassen?
0:19:11–0:19:13
Ich würde es nicht unbedingt sagen.
Florian Clauß
0:19:13–0:19:18
Weil da wirklich der Action überwiegt. Weil John Wick ist natürlich,
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das Prinzip von John Wick ist einfach, bewege dich von links nach rechts und geh nie wieder zurück.
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Also das ist wie der Joystick, der immer nur auf rechts geht und der nie nach
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links geklickt werden kann.
Micz Flor
0:19:28–0:19:29
Gut und Lola Rent?
Florian Clauß
0:19:29–0:19:33
Lola Rent, ja, auf jeden Fall. Lola Rent ist eine auch.
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Und hier, ich würde auch Victoria, den würde ich auch als Roadmovie bezeichnen,
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der in einem Shot gedreht wurde.
Micz Flor
0:19:38–0:19:42
Ja, wo die dreimal gedreht haben und die letzte Folge, die zweite Fassung fand
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sie super und die dritte war, ist dann aber die Kino-Fassung geworden.
Florian Clauß
0:19:46–0:19:47
Da weißt du mehr als ich.
Micz Flor
0:19:47–0:19:48
Ja, da hatte ich ein Interview mal gelesen.
Florian Clauß
0:19:49–0:19:49
Okay, interessant.
Micz Flor
0:19:50–0:19:52
Was man alles mitbekommt, wenn man liest.
Florian Clauß
0:19:53–0:19:57
Was nochmal so zum Roadmovie gesagt werden kann, ist, dass im Prinzip eben hier
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sich auch das New Hollywood, was dann halt so in der Filmgeschichte benannt wird, etabliert hat.
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Nämlich New Hollywood, eigentlich auch so eine Novelle Vague,
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ja, im amerikanischen Raum, wo sich dann eben so diese Regisseure wie George
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Lucas, Spielberg, Gorsisi und so weiter, die neue Generation an Regisseuren etabliert haben.
Micz Flor
0:20:19–0:20:23
Apocalypse Now sind natürlich auch ein geiler Roadmovie. Also ich meine jetzt im Sinne von Format.
Florian Clauß
0:20:23–0:20:29
Das ist jetzt vor allen Dingen, also Den rechnet man der späten Phase des New Hollywoods.
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Also Coppola mit Seinfeld. Wir hatten ja drüber gesprochen, da wir hatten ja
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diese ganzen Nouvelle-Vac-Bewegungen in Europa, Asien und so weiter.
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Und in Hollywood war es auch, dass man sich dann mit neuen Erzählweisen ausprobiert
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hat, dass gegen dieses Prinzip von Videoproduktion und so weiter andere Wege gefunden hat.
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Easy Rider, man geht auf die Straße raus, fängt da das ein und so weiter.
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Das wäre so ein New Hollywood-Nummer zu erwähnen. Was, wenn man nochmal einen
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Schritt weiter guckt, was Roadmovie in diesem amerikanischen Kontext vor allen
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Dingen bedeutet, diese Figur des Trumps, also nicht Trump,
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sondern des Trumps, also der Vagabund, der Archetyp, ich will nicht Archetyp
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sagen, weil das falsch ist, wie wir gelernt haben.
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Nein, im Prinzip das Paradebeispiel dafür ist halt Charlie Chaplin, die Figur von ihm.
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Also auch da ist immer wieder so diese Geschichte des Westens,
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des wilden Westens miteinander verknüpft.
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Also auch häufig, häufig spielen die Filme des Roadmovies in dieser Achse zwischen West und Ost.
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Und dieses Reisen durch die Landschaft und dieses, also diese Final Frontier,
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dass wir dann halt auch hier wieder diese Achse des Nicht-ist-etablierten, das Zurücklassen.
0:21:55–0:22:00
Eben neue Sachen auszuprobieren, dieser ganze Aufbruch, der sich auch in diesem
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ganzen Western-Movie, in diesem Western-Genre wiederfindet.
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Also deswegen wird auch das The Road Movie als ein Sub-Genre des Westerns eingeordnet.
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Genau, das wäre jetzt mal so die lange Einleitung.
Micz Flor
0:22:12–0:22:16
Aber einen muss ich noch sagen, mit Jackie Chan in 80 Tagen um die Welt ist
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ja quasi die Geschichte schon so angelegt, dass man den,
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transglobalen Roadmovie daraus.
Florian Clauß
0:22:23–0:22:31
Ja, es gibt auf der Seite von Wikipedia sind auch überall verschiedene weltweite
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Ausprägungen von Roadmovie.
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Ich habe jetzt nur diese ganzen popkulturellen des globalisierten Nordens genommen.
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Da gibt es aber auch in Indien ganz viele Roadmovies und so weiter.
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Aber da kenne ich mich nicht so aus.
0:22:46–0:22:50
Das habe ich jetzt erstmal draußen gelassen. Bei Civil War kommt dann nämlich
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Ich nehme diesen Roadmovie noch ein zweiter Aspekt.
Micz Flor
0:22:52–0:22:56
Sag noch mal ein bisschen was dazu, Director, ja.
Florian Clauß
0:22:56–0:23:00
Genau, ich wollte jetzt gerade das so ein bisschen als Einstieg nutzen,
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um dann eben auch gleich über den Regisseur zu sprechen.
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Civil War ist quasi ein Mix aus Roadmovie und Kriegsfilm und wurde von Alex Garland gedreht.
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Alex Garland ist eine Figur, die mir immer wieder aufgefallen ist und die ich
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auch immer wieder so mit einem großen Auge beobachtet habe.
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Der hat sein Regie-Debüt 2015 mit Ex Machina gehabt.
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Ich weiß nicht, ob du den gesehen hast.
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Ex Machina geht um eine künstliche Intelligenz, also ein Kammerspiel.
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Und der hat auch eine ganz eigene Ästhetik. Und diese Ästhetik findet man in
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verschiedenen Galan-Filmen so wieder.
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Also die Innenräume, wie er die gestaltet, meistens sehr exklusiv.
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Und dann hat der 2018, den zweiten Film, den er gedreht hat, war Anni-Lation.
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Das war eine Netflix-Produktion.
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Da geht es in Anni-Lation, die deutsche Übersetzung ist Auslöschung.
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Da geht es um so ein Tube von Frauen, die dann in einer, ich glaube,
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das ist auch so eine dystopische Welt, ich kriege es nicht mehr ganz zusammen,
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aber die im Prinzip so einen Pollen.
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Wo dann so diese, so ein bisschen wie Stalka, also es gibt so eine Zone um dieses
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Portal, wo dann so die Naturgesetze irgendwo aufgehoben sind und letztendlich
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löst sich dann alles so ein bisschen in Muster. Aber ich kriege die Story nicht zusammen.
Micz Flor
0:24:35–0:24:36
Das ist ganz stummhaft.
Florian Clauß
0:24:36–0:24:37
Das zählt jetzt.
Micz Flor
0:24:37–0:24:39
Aber du hattest mir den damals empfohlen und ich habe den gesehen.
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Und weil ich dann irgendwie so wenig Filme nur sehen konnte zeitlich,
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meine ich mich noch ein bisschen daran zu erinnern, dass das so ein bisschen wie bei Swamp Thing,
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also dass dann eben in dieser Zone dann auch so Tiere nur noch so halbtransparent,
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transparent, also Bären, so ein Bär läuft durch, man konnte so durchgucken,
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sieht dann, der ist mehr Gewächs als Tier, also mehr Pflanze als Leerwesen, aber
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es bleibt offen, worum es denn da geht. Also es ist einfach eher so ein,
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evozierender Fantasy-Film, wo man nicht wirklich auch auf einen Punkt und auf
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eine Lösung oder auf irgendwas kommt.
Florian Clauß
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Es gibt keinen... Es ist so ein bisschen wie 2001, das Ende.
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Es lässt das offen philosophisch, kann man viel drüber nachdenken,
0:25:20–0:25:24
aber es hat schon so eine Grund, so eine etwas düstere Stimmung, sag ich mal.
0:25:24–0:25:30
Aber ich fand den auch recht stark von den Emotionen, die der Film so hervorgerufen hat.
Micz Flor
0:25:31–0:25:32
Natalie Portman war da, oder?
Florian Clauß
0:25:33–0:25:37
Ich glaube, sie hat einen relativ gut bekannten Cast für den Film.
0:25:38–0:25:44
Dann hat er eine Serie 2020 geguckt, die habe ich jetzt auch gemacht,
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die habe ich geguckt, ja, in Vorbereitung zu diesem Podcast, Devs heißt die.
Micz Flor
0:25:50–0:25:52
Das ist wie Tode oder wie Taube?
Florian Clauß
0:25:52–0:25:56
Nee, wie Entwickeln, also wie Development.
Micz Flor
0:25:57–0:25:58
Ah, Devs, okay.
Florian Clauß
0:25:58–0:26:05
Es geht um einen Konzern, einen Tech-Konzern, der ein geheimes Projekt hat, Devs.
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Dieser heißt so und geht um Quantencomputer.
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Ja, das ist schon auch sehr stark erzählt. Und in der ersten Folge wird dann
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im Prinzip ein Entwickler in diese kleine Entwicklungsgemeinschaft,
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die halt dieses DEVS-Projekt betreiben darf, wird rekrutiert.
0:26:25–0:26:28
Der stellt sich aber als Spion für die Russen raus und wird dann ermordet.
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Und die Freundin von ihm versucht diesen Mord dann aufzuklären,
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weil sie nicht ganz glaubt, dass er sich dann quasi selber verbrennt hat. Die stellen das so nach.
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Und der ist aber so ziemlich deterministisch, aber auch toll gemacht.
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Der Garland dreht mit einem Figurenensemble, wo auch jetzt ganz viele Figuren,
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von denen in Civil War die gleichen Schauspieler da auch auftreten.
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Also er hat so seinen Kreis, mit dem er gerne arbeitet.
0:27:02–0:27:07
Merkt man auch. Das ist wirklich ein eingespieltes Team, kann man so sagen.
0:27:07–0:27:10
Devs ist durchaus, also ich will jetzt nicht so viel davon erzählen,
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weil ich dann schnell ins Spoilen komme.
0:27:12–0:27:14
Es kann man gucken, sollte man gucken.
0:27:15–0:27:18
Dann, was interessant ist, und da wirst du denen auch wahrscheinlich,
0:27:19–0:27:23
weil du vorhin Brad Pitt gesagt hast, der Nächste, der mir da auch immer so
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kommt, ist Leonardo DiCaprio.
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Ich meine, diese beiden sind, glaube ich, für mich so eine der besseren Schauspieler in Amerika.
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Und der Garland hat am Anfang, war ja Autor und hat das Buch The Beach geschrieben.
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Danny Boyle hat das dann verfilmt 2000.
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Er hat weiterhin viele Drehbücher geschrieben, die auch interessant sind.
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Nämlich hat er auch ziemlich viel mit Danny Boyle gearbeitet.
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Also Garland ist Brite, muss man auch dazu sagen. Obwohl dieses Civil War ja
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so ein uramerikanisches Thema ist.
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Und er hat auch viel in Amerika produziert und gedreht.
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Aber er ist ursprünglich Brite.
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Und die Verbindung hier mit Danny Boyle hat dann das Drehbuch zu 28 Days Later
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geschrieben. dann auch das Drehbuch zu Dread Judge Dread?
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Nee, Dread, Judge Dread ist quasi die Vorlage, die Comicvorlage,
0:28:19–0:28:26
aber es gibt eine Episode, die heißt nur Dread in diesem monolithischen Riesenhaus, ja, ja, genau mit.
Micz Flor
0:28:26–0:28:29
Der Frau von Game of Thrones ja.
Florian Clauß
0:28:29–0:28:33
Ich glaube ich weiß nicht, ich habe den tatsächlich gestern gesehen und ich
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fand der ist von 2012 ja, stimmt, das ist die jetzt weiß ich auch,
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warum mir die so bekannt vorkam,
0:28:40–0:28:45
die dann eben so ein Drogenimperium in diesem Mega-Block aufgebaut hat.
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In Palm Trees, so heißt der Block. Das ist im Prinzip auch so eine Zukunftswelt,
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wo dann ganz, ich glaube, es ist irgendwo bei L.A.
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Dann so Riesentürme, Wohntürme, wo 75.000 Leute drin wohnen,
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wo dann halt so ein bisschen wie Kowloon dieses...
Micz Flor
0:29:01–0:29:03
Ja, das ist auch die Vorlage.
Florian Clauß
0:29:04–0:29:08
Ja, das ist die Vorlage. Und der ist auch wirklich nach wie vor,
0:29:08–0:29:11
ich meine, vor zwölf Jahren ist der da quasi gedreht worden.
0:29:12–0:29:16
Hat der, funktioniert der noch so gut? Das ist echt toll, dass der auch von
0:29:16–0:29:20
den Effekten her das so gemacht hat, dass es nicht alt wirkt.
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Also den kann man auch gucken. Auch Guckempfehlungen.
0:29:24–0:29:30
Genau, das waren so seine, erst mal seine Anfänge als Drehbuchautor und Autor.
0:29:30–0:29:35
Und jetzt hat er sich mehr und mehr in diese Arbeiten als Regisseur. vertieft.
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Civil War, das Setting ist im Prinzip USA in naher Zukunft und es herrscht Bürgerkrieg.
0:29:45–0:29:53
Was ganz viele den Film angelastet, beziehungsweise wo viele Leute nicht klargekommen
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sind, ist, es gibt quasi zwei Parteien in diesem Bürgerkrieg.
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Die eine sind die Loyalisten, das sind die, die auf der Seite des Präsidenten stehen.
0:30:02–0:30:07
Und die andere ist die Western Federation. Und das Western Federation,
0:30:08–0:30:15
also Plot ist, dass die Western Federation jetzt versuchen, nach Washington D.C.
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Vorzudringen, weil sich eben der Präsident unerlaubterweise zu einer dritten
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Amtszeit quasi sich selbst ernannt hat.
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Und die Western Federation ist ein Zusammenschluss zwischen Kalifornien und Texas.
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Also was jetzt irgendwie aufgrund dieser ganzen aktuellen politischen Lage in
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den USA überhaupt nicht denkbar ist, dass eben Kalifornien und Texas zusammen
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eine Föderation schließen.
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Das heißt, Garland hat sich hier ganz bewusst eben aus diesen ganzen aktuellen
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politischen Strömungen rausgenommen und setzt einfach irgendwas auf,
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das erstmal so überhaupt nicht einordnenbar ist.
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Du kannst nicht sagen, schwarz gegen weiß oder irgendwie so Republikaner gegen
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Demokraten und Mager gegen irgendwie...
Micz Flor
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Also ich würde es anders sagen, ich habe den Film nicht gesehen,
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deshalb kann ich es nicht wirklich aus dem Film heraus argumentieren,
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aber ich hatte das Gefühl,
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dass es eher um die Ecke gedacht ist zu sagen, hey, wenn Texas und Kalifornien
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eine Allianz bilden, ist es so unwahrscheinlich, dass mir keiner ankreiden kann,
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ich hätte da also den Zeitgeist des Politischen aufgegriffen.
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Ich denke trotzdem, dass jeder diese Parallelen zieht, die du denkst,
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die man nicht ziehen könne.
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Und ich habe eher das Gefühl, dass es halt ein Kniff war, um da rauszukommen,
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dass man ihm das vorwerfen könne.
Florian Clauß
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Ja, ja, auch natürlich. Das kann es auch sein.
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Also erst mal, um sich selber da nicht irgendwie so einem politischen Lager
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zuzuordnen und auch einen Kniff sich da rauszuziehen, klar.
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Aber trotzdem ist es ja erstmal so eine Parallele. Ich habe das,
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das waren halt so Originalstimmen und Kritiken.
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Weil so, dass halt Leute wirklich aus dem Kino rausgegangen sind,
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weil sie nicht damit zurechtgekommen sind, dass es halt so überhaupt nicht mit
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der Realität in Amerika zusammenkommen kann.
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Und das ist so das, was dann halt, wo dann halt so dieser objektive Kommentar einfach gefehlt hat.
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Also insofern ist dieses Szenario so, dass eben diese Western Federation nach Washington D.C.
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Vordringt. Im Handlungsmittelpunkt steht eine Kriegsfotografin.
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Lee heißt sie, wird eingeführt. Die wird von Kirsten Dunst gespielt.
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Kirsten Dunst kennst du vielleicht aus...
Micz Flor
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Spiderman.
Florian Clauß
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Spiderman, richtig, genau.
Micz Flor
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Oder Nostalgia. Wie hieß der immer?
Florian Clauß
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Das war von Lars von Trier.
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Klingen wir nochmal raus. Sie hat auch in Fargo gespielt.
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Fargo hat sie in der zweiten Staffel zusammen mit ihrem jetzt Ehemann, Jesse Plemms.
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Das ist, ich weiß nicht, ob du den kennst, aber das war wirklich Plemms.
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Der ist, das ist unglaublich, der ist im Breaking Bad groß geworden.
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Der sieht Matt Damon so ähnlich, dass ihn alle Meth Damon dann genannt haben.
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Weil der, das war wirklich wahnsinnig,
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weil ich dachte, hä, spielt jetzt Matt Dane mit in Breaking Bad.
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Und der spielt da halt auch so einen ganz üblen Charakter, ja,
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also das kann er gut üble Charakter spielen und der hat auch eine kleine Nebenrolle in Civil War wo er auch,
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eigentlich so eine Schlüsselrolle, ne, aber eine kleine in einer kleinen Episode,
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in einer kleinen Episode in einer Hauptrolle,
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wo er dann auch dieses ganze Übel, also er ist im Prinzip so ein Warlord,
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ja Diese Schlüsselszene ist dann halt so, dass in der Szene dann zwei von diesen
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Presseleuten, die eben aus Asien kommen, bringt der um, schießt der.
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Und das ist halt so wirklich so ein bisschen an dieser, es ist so wie bei Apocalypse
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Now oder Heart of Darkness.
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Das ist halt so wirklich so ein Area, wo dann halt keine Gesetze mehr herrschen,
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sondern nur noch der Lord dann regiert.
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Und diese Figur heben gerade so ein Massengrab auf und schmeißen dann alle möglichen
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Theoristen, die sie halt willkürlich umgebracht haben.
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Und es ist klar, dass die in dieser Szene halt nicht mehr lebend rauskommen.
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Das wird in allen irgendwie klar. Und das ist auch die einzige Szene,
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wo dann die Hauptdarstellerinnen keine Kamera in der Hand haben.
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Wir sind halt unbewaffnet quasi und sind dem dann gegenüber.
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Und dann fragt er ja, what kind of American are you?
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Und das ist die Frage, what kind? Also da kommt schon wieder diese politische Dimension mit rein, ne?
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Die kommen dann letztendlich aus der Situation raus, dass eben einer,
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der noch im Auto gewartet hat, fährt die halt um, die Soldaten und ...
Micz Flor
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Das ist aber mega...
Florian Clauß
0:34:45–0:34:49
Nee, ich muss den Film spoilen vorweg. Ich erzähle den wirklich durch.
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Ich werde da nicht, also um halt auch irgendwie das auch weiter einordnen zu können.
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Also er fährt die um und rettet die dann raus, wird dabei aber selber getroffen
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und stirbt dann auch. Also ich nehme jetzt gerade so...
Micz Flor
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Das ist aber richtig spoilen, Mensch. Und dann richtig. Und der stirbt doch
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noch. Das ist für das Spoilen gar nicht notwendig. Aber ich will es einfach sagen.
Florian Clauß
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Nein, nein. Moment, aber ich dachte, ich hätte das klar gemacht.
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Ich muss den Film durcherzählen, um dann weiter darüber sprechen zu können.
Micz Flor
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Ja, ja, auf jeden Fall. Ich habe ihn nicht gesehen, aber natürlich kenne ich
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diese Rolle aus dem Trailer mit der roten Brille, der mit dem Gewehr im Anschlag
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da so genussvoll seine Macht exerziert.
Florian Clauß
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Genau, also das ist so eine Schlüsselszene, bevor die nach Charlottesville kommen.
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Charlottesville, da ist diese Western Federation, aber ich muss jetzt mal vorne
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anfangen, wo ich gerade aufgehört habe.
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Nämlich Lee, die eine alte Fotografin, Kriegsfotografin, alt im Sinne von,
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die hat das schon in allen möglichen Ländern und Kontinenten gemacht und ist
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halt auch wirklich so ein bisschen abgefuckt so.
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Und du merkst jetzt, die wirklich so sehr professionell ist,
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aber hat einen total müden Blick und ist auch von ihrer Art total abgebrüht.
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Also sie guckt dann halt wirklich so, wie sie dann eben da heil rauskommt auf der einen Seite.
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Auf der anderen Seite, dass sie auch liefert. Aber hat dann auch irgendwie so
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die Lebenslust verloren, merkt man schon so.
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Und es gibt eine junge Fotografin, die Jessie heißt die in dem Film.
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Und die wird gespielt von Kelly Spini oder Spanny.
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Das ist eine...
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Schauspielerin, die jetzt auch in Devs mitgespielt hat.
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Eigentlich dann jung, aber die ist noch sehr jung. Sie sieht auch sehr jung.
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Aber die hat jetzt gerade hier mit Elgin Romulus spielt sie auch die Hauptrolle.
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Also sie hat jetzt quasi so zwei fette Filme in diesem Jahr.
Micz Flor
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Hast du den gesehen? Ja. Okay, magst du da eine Roadmovie-Serie?
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Weil ich ihn wahrscheinlich auch wieder zeitlich nicht hinkriege zu sehen,
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wäre ich auf dich angewiesen.
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Spoiler ihn mir mal so richtig.
Florian Clauß
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Das kann ich gerne machen, aber ich würde keine Episode draussen machen.
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Genau, und sie spielt die junge, unerfahrene Fotografin, deren Vorbild die Lee ist.
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Und es gibt eine erste Szene, wo sie dann auch, also die junge Fotografin, geschützt wird von ihr.
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Die sind gerade dabei, eine Demonstration zu fotografieren zwischen Kriegsgegnern
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oder wie auch immer und den Ordnungskräften. und dann rennt eine mit so einer
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amerikanischen Flagge, rennt halt in die Demonstration rein und zündet eine Bombe.
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Und in diesem Bomben-Splitterhagel zieht dann Lee Jesse dann hinters Auto und
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damit schützt sie sie auch.
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Das ist halt auch nochmal eine Schlüsselszene, die dann am Ende des Films auch noch runterspielt.
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Und aus irgendwelchen Gründen, also sie sind erstmal hier, pass auf und ja,
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okay, danke, dass du... Und aus irgendwelchen Gründen passiert es dann,
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dass diese Jesse mit auf diese Reise genommen wird.
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Ziel der Reise ist, sie wollen, sie haben gehört.
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Der Präsident ist eben im Weißen Haus, umzingelt von den anderen.
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Und das ist jetzt so die letzte Möglichkeit, dass man noch ein Interview machen
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könnte, was aber komplett ausweglos ist, weil nämlich die ganze Front ist schon
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zugestellt. Die kommen da gar nicht so einfach hin.
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Aber die setzen sich dann ins Auto. Das sind dann Lee, Jesse und es sind noch
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zwei andere Korrespondenten.
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Ein älterer und ein junger, mit dem Lee auch immer zusammenarbeitet.
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Und die setzen sich ins Auto und fahren nach Washington. Die sind in Brooklyn.
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Und wenn man guckt auf der Karte, die Entfernung zwischen Brooklyn und Washington,
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sieht man, da habe ich auch einen Film, den muss ich extra anhalten,
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den Film, das nochmal nachzuprüfen.
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Und der meint, nach Washington sind es halt 875 Meilen.
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Und ich so, Moment mal, New York, das liegt doch.
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Und da habe ich auf Google Maps geguckt, die liegen halt nur so 250 Meilen auseinander.
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Und dann ist aber klar, dass die halt irgendwie so, weil Charlottesville liegt
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halt auch südlich von Washington, dass sie halt so dieses ganze Gebiet halt
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weiträumig umfahren müssen, um dann halt auch zu Washington vom Süden dann hochzukommen.
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Also das fand ich immer so ganz gut.
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Und dann sagt er, hä, okay, ja, es ist Krieg.
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So, genau. Und dann machen sie sich auf und fahren halt in diesem Auto.
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Das ist so ein Van, der dann halt auch so eine Schiebetür hat,
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ein bisschen stabiler gebaut.
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Mit dem fahren sie dann übers Land und dann kommen sie halt in die einzelnen Stationen an.
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Also das ist schon so toll inszeniert in dem Film, diese ganze Endzeitstimmung.
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Also es ist so ein bisschen dystopisch, wie wir das aus Zombiefilmen kennen.
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Du siehst halt überall die rauchenden Autos.
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Es ist ja so eine Segewohnung, so ein Pattern, wo du...
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Erwartest, jetzt kommt ein Zombie oder es kommt, also du erwartest,
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du bist die ganze Zeit immer in diesen Adrenalinstress, ja, in diesem Jumpcut-Stress,
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aber der passiert nicht unbedingt, ne, also wird schon alles immer sehr,
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also es wird sehr vorbereitet.
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Es ist uns nicht, wo du dann halt irgendwie so vom Sitz aufspringst,
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sondern es ist alles, es ist recht hart, ne, also es ist schon hart erzählt,
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du siehst halt wirklich so sehr explizite Szenen.
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Die erste Station, wo sie ankommen, ist eine Tankstelle, wo die halt auch jede
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Möglichkeit nutzen müssen, um zu tanken, ja, dann parken da und dann sieht halt
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Lee im Augenwinkel, dass dann zwei in so einer Garage dann aufgehangen sind an den Händen.
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Dann geht aber Jesse dahin und versucht dann zu verstehen, was ist denn da?
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Und dann kommt halt der eine Typ, der peiniger von denen und der sagt so,
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ja, nee, das sind Loyalisten, die haben wir jetzt hier aufgehangen,
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weil die haben noch geheime Informationen und es ist halt klar,
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dass die zu Tode gefoltert werden.
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Und dann ist die Jessie, die Junge, so im Schock.
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Und Lee ist dann so ganz abgeheift und meint so, ja, stell dich doch mal zwischen
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die beiden auf und macht halt das Bild.
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Und dann kommt halt Jessie dann die Frage, ja, warum habe ich nicht fotografiert?
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Und in diesem Moment findet sie, glaube ich, so ihre Funktion und Profession,
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ja, das, nie mehr ohne Kamera zu gehen, nicht mehr dieses, ich bin eine Fotografin,
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ja, und ich bin eine Kriegsfotografie, ich muss dieses Geschehen ganz hautnah immer auffangen,
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das wird dann so in ihr so instanziert.
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In der nächsten Szene, in der nächsten Station, wo sie ankommen,
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sehen sie auch dann tatsächlich so einen Häuserkampf, der auch krass inszeniert
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ist, wo dann immer der eine Korrespondent, der Korrespondent dann hinter der
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Fotografin, der Jessie, ist und sie dann immer so zurückzieht.
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Also es ist halt immer so, also es geht auch immer irgendwie nach Protokoll,
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sind diese Militärfilme, wo dann halt immer check, check, behind.
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Go! Eleven! Da wird halt irgendwelche Finger hochgehalten.
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Die Leute wissen, was dann zu tun. Also halt dieses Militär-Jean-Golf,
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wo ich nicht drinstecke.
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Wie die dann in diesen Kugelhagel sind. Und du fragst dich ganz,
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warum kann da nicht mal zu lebend rauskommen? Das ist wirklich so total dramatisch.
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Du merkst es wirklich hautnah, wie die dann immer unter ihrem Einsatz des Lebens diese Fotos machen.
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Und man hat dann fast das Gefühl, dass die Kamera so eine Hybris der Unverletzlichkeit
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ausstrahlt. Und je mehr die dann halt fotografieren, umso mehr sind sie geschützt.
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Und sie hat dann auch so wirklich waghalsige Situationen, wo sie dann halt auch
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immer wieder so hinter so einer Säule zurückgezogen werden.
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Und dann werden auch eben die Loyalisten, werden dann gefangen genommen und hingerichtet.
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Und es gibt nicht mehr diese Position des Urteilens, sondern eigentlich nur noch des Beobachtens.
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Das heißt, am Anfang, als sie diese Menschen da in der Garage hängen sehen,
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da war sie erst mal auch so dabei, ein moralisches Urteil zu fällen. Aber das geht da nicht.
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Das merkt man in der Figur Ali, dass sie auch sämtliche moralischen Implikationen
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einfach abgelegt hat, um nicht in einen Konflikt mit ihrer Funktion zu kommen.
Micz Flor
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Ich habe es nicht gesehen, aber ich frage dich jetzt einfach aus dem Interesse
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von dem, was du erzählst. diese kein moralisches Urteil fällen,
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ist das, weil sie abgestumpft ist, weil alles einfach so schlimm ist?
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Oder ist das, weil sie das nicht, wie du sagst, also aus dem Beruf heraus,
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ich fälle nicht, sondern ich dokumentiere?
Florian Clauß
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Ja, ich glaube, da können wir gleich noch mal darauf zurückkommen,
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in dem Ende der Film so ein Teil an dem Ort drin liegt.
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Und es geht, glaube ich, schon so um dieses bedingungslose Ausfüllen der Funktion,
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das eben auch damit zusammenhängt, eben überhaupt keine Urteile machen zu können.
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Also das heißt, nur in dieser Position kann sie überhaupt als Kriegsfotografin arbeiten.
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Also so verweggenommen, ja.
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Dann die nächste Station, wo sie hinkommen, ist so ein altes Stadion,
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wo dann so, ne, ne, komm, nochmal Feuer, das ist auch lustig.
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Dann kommen sie nämlich vorher in so eine Stadt, die einfach komplett ignoriert
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haben, dass es Krieg ist.
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Wo dann halt so die, also wie so ein bisschen bei Last of Us,
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ja, wo die halt auch in so einer, es gibt eine Boutique, es gibt normale Läden,
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ja, man kann einkaufen, man kann ganz normal sich bewegen und alle warten so, was ist das hier?
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Ja, und die sagen halt irgendwie, pff, ja, egal, wir haben das einfach ignoriert von
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Die haben ihre Blase so aufgebaut und die funktioniert. Also so ein bisschen
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auch so ein Zwischenzustand, so eine heile Welt, die sie auf einmal so erfahren können.
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Und dann sind sie, also was man noch dazu sagen muss, Jessie,
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die junge Fotografin, arbeitet noch mit einer Nikon F2, also einer Analogkamera.
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Und sie sitzt dann immer abends da und sie sind in so einem Stadion,
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wo im Prinzip auch so eine, ja, wo Flüchtlingslager, aber so ein bisschen so
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eine Hippie-Gemeinschaft sich da so gebildet hat.
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Und sie sitzt in so einem Stadion und entwickelt diese Filme,
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scannt dann die Negative mit ihrer Kamera und hat dann ein Gespräch mit Li,
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wo sie dann erstmal sagt, also im vorigen Verlauf hat sie dann gesprochen,
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ja, ich möchte jetzt so Fotos machen wie du Und Lee meinte, ja,
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das kann man nicht unbedingt kontrollieren.
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Es passiert, ja. Und dann sitzt sie halt da und macht diese Fotoauswahl.
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Lee sitzt sich neben sie und meinte halt irgendwie von den 30 Fotos, meinte, this is the one.
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Okay, der hat halt irgendwie das Bild geschossen. Und damit hat sie auch ihre
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Profession gefunden, hat gespürt, dass sie halt so werden kann wie sie.
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Das war halt, weil sie das Bild gemacht hat, ja. Aber das ist,
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glaube ich, nochmal so ganz wichtig für sie als Figur in dieser Situation.
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Dann kommt diese eine Szene, die ich vorhin schon erzählt habe.
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Da gibt es noch irgendwie so zwei Korrespondenten-Kollegen, diese asiatischen Kollegen.
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Treffen sie dann auf der Straße, machen so ein kleines Rennen.
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Das ist ein Zufallstreffen. Und dann gibt es so eine waghalsige Aktion,
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wo die dann halt, also so aus Verrücktheit.
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Dann halt durch das Fenster dann die Fahrer wechseln oder die Beifahrer wechseln
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und auf einmal ist das andere Auto weg, als es dann wegfährt.
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Und dann kommt diese Situation mit Jesse Plemons, da finden die sich wieder
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und die anderen vorgefahren waren schon nervös geworden, haben das Auto auf
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einmal gesehen und wussten, okay, jetzt ist wirklich was, jetzt haben wir ein
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Problem und kommen dann eben raus.
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Ich habe noch eine Episode vergessen, die will ich noch mal kurz nachliefern.
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Das ist auch so, die Ästhetik ist auch ganz gut.
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Wirklich so ein bisschen wie bei Station Eleven.
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Auch eine Serie, die ich da dir sehr ans Herz legen will zu sehen.
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Auch eine Endzeit-dystopische Serie, wo auch eine total idyllische Landszenerie,
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du siehst ein großes Haus,
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du siehst so absurderweise überall so Weihnachts-Accesswasser,
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Du hast da ein großer Schlitten und dann siehst du halt so einen Elch und so weiter.
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Und auf einmal hörst du halt irgendwie, die sind schon skeptisch,
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fahren ein Stückchen vor.
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Und auf einmal fällt so ein Schuss und es ist klar, okay, wir werden hier von
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Scharfschützen, werden wir hier beschossen und die finden einen Unterschlupf.
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Und du siehst auf einmal so unter so einem Tarngrasanzug, siehst du dann so
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zwei andere Scharfschützen, die halt ihn ins Visier nehmen.
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Und dann ist auch die Frage, was macht ihr hier, wer seid ihr?
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Und dann ist halt auch alles von irgendwie so, wer ist wer, komplett aufgelöst,
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weil es komplett egal ist.
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Also sie müssen halt irgendwie die schießen, wir schießen, wer sind wir?
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Also sie können gar nicht mehr darauf ernsthaft antworten.
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Und dann löst sich die Situation, indem sie den halt einfach auch dann treffen.
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So, jetzt können wir weiterfahren.
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Und die sind dann in Charlottesville, in dieser Militärbasisstation,
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die auch ganz episch erzählt wird, mit was da alles für Kriegsgeräte sind.
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Panzer, dann fliegen halt massig von solchen Flugzeugen über das Gebiet und
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die dringen dann vor nach DC und dann gehen sie halt wirklich so mit einem Trupp nach DC.
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Dann auch wirklich spektakulär inszeniert. Also so ein bisschen wie Children
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of Man, diese Szene. Hast du die gesehen?
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Wo du dann halt wirklich so das Gefühl hast, die sind im Kampfgeschehen.
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Und da ist immer diese ganze Militarisierung, wie die dann halt losrücken, in welchen Trupps.
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Und dann kommt die und du bist die ganze Zeit auch so mit am Ducken.
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Und also wirklich so voll in diesem Geschehen mit drin.
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Und denen gelingt es dann eben nach so einem Täuschungsversuch.
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Ist klar, dass der amerikanische Präsident dann noch im Weißen Haus ist.
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Es gab so ein Manöver, dass die irgendwelche Fahrzeuge rausgeschickt haben,
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wo die dachten, der ist drin.
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Und dann gehen halt ein paar mit. Aber die bleiben halt da, gehen in das Weißhaus
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rein und sind dann halt wirklich direkt dabei in den Trupp, die dann eben diese
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Entourage um den Präsidenten stellen.
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Ja, der Präsident hat sich noch verschanzt. Dann kommt es zu dieser Szene und
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du siehst halt Jesse schon immer voll krass dabei.
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Also viel, viel engagierter als Lee fotografiert. Lee hat auch einen Panikanfall
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und kann nicht mehr so, kann nicht mehr fotografieren. Das ist dann wie gelähmt.
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Und Jessie hat man das Gefühl, die ist noch viel aufgeladener und viel mehr
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am Attackieren mit Fotografien.
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Und da gibt es halt eine Szene, wo sie dann halt in einem Gang so sitzt und fotografiert.
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Und dann kommt auf der anderen Seite auch der Schütze und hat sie dann halt
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als Zielobjekt identifiziert.
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Und dann ist auch Lee klar, sie wird jetzt abgeschossen.
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Also Jessie wird jetzt abgeschossen. Und die stürzt sich quasi dann zwischen
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der Kugel und Jessie. Und dann wird sie getroffen, Lee statt Jessie.
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Und du siehst aus der Kameraperspektive von Jessie, wie sie dann halt im Fallen
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den Tod von Lee dann so dokumentiert.
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Und dann siehst du, wie so ein gefallener Engel so fällt.
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Und dann geht sie aber weiter mit, mit der Gruppe, die dann halt den Präsidenten stellt.
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Und die waren ja ursprünglich gekommen, um das letzte Interview mit dem Präsidenten zu halten.
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Und dann fragt auch der Joey, fragt dann den Präsidenten,
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Was ist ihr letztes Statement? Er will nicht getötet werden von denen.
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Und dann siehst du halt irgendwie so, wie sie den abknallen.
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Und so eine Reihe von, also du hast auch immer so inzwischen eine Reihe von
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so diesen typischen Eroberungsfotografien,
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wo dann halt so die Leichen da liegen, die gerade erschossen wurden und die
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Soldaten als Sieger dann sich so positionieren.
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Also diese Bilder, die dann halt so in die Weltöffentlichkeit kommen und dann
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halt so das repartieren in diesen ikonischen Bildern. Dann werden die halt so
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eine Reihe von Bildern im Abstand gezeigt.
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Das wird dann eben so demonstriert.
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Ja gut, das ist halt eben diese ikonische Funktion von Fotografie in solchen Ereignissen.
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Und das ist ja auch immer die Frage von Kriegsjournalismus, dass halt im Prinzip
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da die Bilder geliefert werden, die auch das ganze Kriegsgeschehen maßgeblich
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beeinflussen und auch die Geschichte der Sieger erzählt.
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Also es ist ja eine unglaublich hohe Symbolik in diesen Bildern drin,
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die aber auch auf so einer ganz platten Körperlichkeit dann beruhen.
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Nämlich wer liegt unten, wer ist da tot und wer ist derjenige, der da posiert.
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Also das ist jetzt mal so ganz grob gespoilt, der Film. Tut mir leid, Mitch.
Micz Flor
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Nee, nee, total okay. Ich fände den, glaube ich, eh zu hart zum Gucken.
Florian Clauß
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Ja, der ist schon recht, also der ist wirklich schon recht verwirrend.
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Was man auch sagen muss, das wäre nochmal so ein Attribut für Roadmovies,
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ist nämlich auch immer der Soundtrack, also die Musik dazu.
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Und die ist bei dem Film auch sehr ausgewählt.
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Also das ist durchaus, man kann dann auch auf Spotify den Sound anhören.
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Es ist eine gute Kollektion von Liedern, die auch so ein bisschen immer so eine
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Schere machen zwischen dem Geschehen und dem dargestellten brutal zu sehen.
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Dann hörst du aber so Country-Musik, die dann halt irgendwie so ein,
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eher so eine wohlige Atmosphäre ausstürmt. Ist aber auch ein Kommentar dann
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in dem Moment, klar, kann Musik dann machen.
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Genau, das ist so der Film, aber ich wollte nochmal, bevor ich jetzt tiefer
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in diese, ja, Interpretation kann man jetzt nicht sagen,
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aber vielleicht nochmal den Bogen zur Kriegsfotografie spannen,
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weil das hat mich ja dann auch in der Auseinandersetzung mit dem Film total
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beschäftigt und da gibt es auch ganz tolle Analogien, Was in dem Film als Bürgerkrieg
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von Amerika, wenn du dann in den tatsächlichen Bürgerkrieg, Sezessionskrieg,
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in den amerikanischen Sezessionskrieg, da wurde tatsächlich zum ersten Mal professionelle
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Fotografie, also professionell die Fotografie als Medium eingesetzt.
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Also der Sezessionskrieg ist 1861 bis 1865, wo dann eben die Föderierten gegen,
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die Nord-gegen-Süd-Staaten, wo die eben sich bekriegen.
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Und vielleicht noch einen Schritt zurück zur Geschichte der Fotografie.
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Die Fotografie fing dann so in den 1840er Jahren an, so Verfahren zu entwickeln,
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dass die dann halt auch wirklich industriell in größeren Maßstäben eingesetzt werden konnten.
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Es gab so ein Entwicklungsverfahren, das hieß, warte mal, das muss ich jetzt
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tatsächlich nochmal nachgucken.
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Das ist von einem Maler entwickelt worden.
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Der Maler hieß Dagür und das war dann die Dagürre Topis.
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Also im Prinzip die Entwicklung, wo dann auch das Entwickeln selber sehr gesundheitsschädlich
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war, weil die alle mit so Quecksilber und so weiter gearbeitet haben.
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Und das ganze Verfahren war auch sehr aufwendig.
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Aber was interessant war, dass dieser Maler Dagür die Ergebnisse erzielt hat,
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Das waren ganz feine Linien, also
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es war wirklich so eine ganz feine Reproduktion, fast wie eine Malerei.
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Und wenn man dann irgendwie vergleicht, wo sich Medien abgelöst haben,
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jetzt auch in der Gutenberg-Bibel, also zum ersten Mal eben diese Druckstücke aufgekommen sind.
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Und die mussten ja direkt, Gutenberg musste ja quasi mit der gemalten Bibel konkurrieren.
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Die gemalten, also die handschriftlichen Bibeln, die in Klostern immer hergestellt
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wurden, die wurden ja auch, also wenn du die Alten guckst, ist es sehr naheliegend,
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dass irgendjemand auf die Idee gekommen ist, dass man das auch irgendwie drucken könnte,
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weil die handschriftlichen gemalten Bibeln sind halt auch wie so Druckschrift,
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unglaublich verziert und so weiter.
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Aber das Verfahren, also so wie Gutenberg sich quasi im Markt nur durchsetzen
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konnte, indem er genauso gut oder etwas besser als die handschriftlichen Bibeln waren.
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Und da die schon so einen unglaublich hohen Standard gesetzt haben,
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hat es halt auch lange gedauert, bis er halt wirklich so dann das Verfahren
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und diesen Standard technisch entwickeln konnte.
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Ähnlich würde ich jetzt mal behaupten die Parallele zur Fotografie des Göbb
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ja diesen Historienmaler, die dann halt auch die Schlachtfelder dann so.
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Gemalt haben nach dem Schlachtfeld und so weiter. Auch so ein Snapshot von der
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Geschichte dann halt auch einzufrieren.
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Und so, dass sich das Medium Fotografien auch nur so durchsetzen konnte,
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indem es halt mal die Malerei dann halt übertrumpft hat.
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Das ist, glaube ich, nochmal so der Kniff dabei.
Micz Flor
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Ja, ich kenne mich da nicht so gut aus, aber diese Rolle der Kriegsmalerei,
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weil das war ja dann auch gerade von England, die halt ja eben,
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global ambitioniert waren, Leute zu unterwerfen und Gebiete für sich zu gewinnen.
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Die hatten ja Kriegsmannerei auch schon immer mit eingesetzt,
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also eben Jahrhunderte vor der Fotografie und hatten dann natürlich aber immer
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nach Hause gebracht, diese Bilder von vielleicht oft auch eher so einem klinischen Erfolg.
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Also es waren dann, glaube ich, nicht diese brutalen Bilder,
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die man dann zum Beispiel auch aus dem Vietnamkrieg, Dieses ganz berühmte Bild,
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wo jemand wirklich so einen Kopf schießt, was im Foto festgehalten ist.
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Ich habe jetzt den Namen vergessen.
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Und dann die Fotografie natürlich, wie du sagst, da trumpfen kann,
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weil die auch irgendwie schneller.
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Und man hat dann wirklich das Bild und hat ein direktes Gefühl,
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durch ein Fenster auf die Realität zu gucken.
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Dann wiederum dazu geführt hat, dass die Kriegsmalerei sich weiterentwickelt
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hat und die Malerei dann mehr prozesshaft wurde.
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Also auch wieder impressionistisch und expressionistisch in dem Sinne,
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als dass sie versucht hat, mehr zu evozieren oder darzustellen und nicht wirklich
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abzubilden, sondern dann auch inzulösen.
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Im Malen da schon in gewisser Weise eben dann doch wieder so eine moralische
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Bewertung mit eingebogen werden kann.
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Was im Bild natürlich auch immer passieren kann, das ist klar.
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Also wer fotografiert, wer überhaupt sich eine Kamera leisten kann,
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wer auf welcher Seite steht und deshalb wen frontal und wen von hinten fotografiert,
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das sind ja alles Teile, die auch eine Wertung über Zugehörigkeit darstellen.
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Aber ich glaube schon, dass da die Kriegsmalerei, die es ja immer noch gibt,
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dann über die Fotografie wieder auch sich selbst befreien konnte und sich weiterentwickeln konnte.
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Es ist jetzt schwierig, in so einem morbiden Thema wie Kriegsmalerei und Kriegsfotografie
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dann über künstlerische Entwicklung zu sprechen.
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Und trotzdem finde ich das so ein interessantes Gefüge, dass man auf den ersten
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Blick denkt, ja gut, das Foto ist dann mehr Realität.
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Aber im zweiten Schritt dadurch die Malerei wiederum um auch sich in der Lage
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zu sagen, okay, dann werden wir vielleicht wieder ein bisschen induktiver und prozesshafter.
Florian Clauß
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Ja, also da gibt es, Mannerei ist natürlich ein Prozess und kein Moment.
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Also wenn wir jetzt quasi die Fotografie nehmen, die hat ja immer eine Momentaufnahme.
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Das heißt, sie ist ja wirklich in diesem Moment und du kannst halt jeden Moment
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nehmen und du kannst, je nachdem aus welchem Winkel du fotografierst,
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es ist halt völlig austauschbar.
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Aber es ist dieser Augenblick, der festgehalten wird, der halt auch in diesem
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Augenblick diese Geschichte erzählt.
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Fotografie war am Anfang, weil es auch noch so viel prozesshafter war,
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nämlich durch die langen Belichtungszeiten, durch das technische Equipment,
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Du musstest ja auch wirklich ausgebildet werden. Also deswegen waren ja auch
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die ersten Fotografen häufig Maler oder kamen eben aus diesem Gewerk,
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weil die entsprechend auch diese künstlerische Ausbildung hatten.
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Das ist jetzt ganz interessant, also dieser professionelle Einsatz von Fotografie in dem Sezisionskrieg.
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Da gab es ein Bray Day, das war ein Fotograf, der auch verschiedene Studios
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hatte, schon in New York war der ansässig.
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Der hat sein Geschäft damit gemacht, dass eben jungen Soldaten,
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die in den Krieg zogen wollten, dann halt immer ein Bild haben.
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Und die Bilder waren halt irgendwie, die waren recht teuer. Also man musste
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sich dann hinsetzen, ein Studio gehen und du hattest die Belichtungszeiten.
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Und der hat dann so Verfahren auch aufgegriffen und weiterentwickelt,
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dass dann so ganze Planwagen, wo so ein mobiles Labor untergebracht waren,
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hatte der dann halt quasi mitentwickelt und hat 22 von denen dann in diesen Krieg eingesetzt.
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Dann gab es eine historisch bedeutendste Schlacht von 1862, wo er dann in einer
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Galerie die Fotos ausgestellt hat.
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Und das war halt so der, also es muss ein Hammer gewesen sein,
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eine Aufmerksamkeit, weil die Menschen zum ersten Mal so ein unverstelltes Blick
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auf ein Schlachtfeld hatten.
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Also es wurden Leichen gezeigt, das gab es vorher nicht.
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Die Ausstellungen da waren jedes Mal so ein Straßenfeger, weil alle Leute dann
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halt in diese Ausstellung wollten und dann halt um den Block dann halt angestanden
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sind, um da reinzukommen.
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Also es muss halt wirklich so ein ganz neuer Schritt von Bildern gewesen sein.
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Und das wurde dann auch so nicht mehr gemacht. Dann wurde erst mal diese militärische
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Dimension von Fotografie verstanden, dass dann halt unzensiert irgendwelche Bilder rauskamen.
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Das ging halt nicht. dann wurde auch die Rolle des Militärs quasi in dieser
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Fotoproduktion dann auch so kontrolliert, dass die Zensur und so weiter aufgekommen ist.
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Das waren so die Schritte danach. Aber ich finde es ganz interessant.
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Und dann fing es aber auch an, deswegen komme ich darauf, dass diese Inszenierung
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von Realität, also die Schlachtfelder, wenn du was malst, hast du eine gewisse
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Inszenierung von dem, was da war und kannst bestimmte Aspekte betonen.
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Und dann gab es auch, das war irgendwie über 100 Jahre später,
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Da habe ich einen Spiegelartikel gelesen, dann so ein Historiker,
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noch mal die Bilder angeguckt, hat gesehen, dass der eine Tote,
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der dann bei den Südstaaten abgebildet war in irgendeiner Pose,
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der war aber in einer anderen Pose bei den Nordstaaten auch ab.
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Das heißt, die sind über Schlachtfeld gegangen, die Fotografen,
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haben dann halt fotografiert, haben die dann genommen und in irgendeiner anderen
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Szenerie danach gestellt.
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Und dann fing es schon an, weißt du, es ist so...
Micz Flor
1:00:47–1:00:50
Bis hin, dass man nicht mehr weiß, ob das nicht der Assistent vom Fotografen
1:00:50–1:00:52
war, der sich dann einfach inszeniert hat.
Florian Clauß
1:00:53–1:00:59
Ja, also da fängt eben diese Inszenierung von Realität an und das ist halt so
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implizit in der Fotografie festgeschrieben.
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Das heißt, auf der einen Seite ist die Fotografie, das habe ich auch so in einer
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Analyse über den Film, Filmanalyse von Wolfgang Schmidt über Civil War,
1:01:14–1:01:16
habe ich mir nochmal in Vorbereitung angehört.
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Und der dann, Susan Sonntag, die Philosophin, dann über Fotografie,
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hat sie ja mehrere Bände geschrieben, Bücher.
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Und da hat er zitiert, und das geht dann immer bei Fotografie darum,
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dass es ein Mittel der Macht ist,
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ein Mittel der Inszenierung und das vermeintlich Authentische ist eben auch
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immer eine gestellte Szene und kann komplett dekontextualisiert werden und in
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anderen Kontexten andere Inhalte bedeuten.
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Es geht auch um diese Distribution und wer eben dann das Bild wie vermittelt.
1:01:47–1:01:54
Also dieses vermeintliche, echte, authentische durchs Foto, das dann eben aufgelöst.
1:01:55–1:02:00
Das muss ja auch erstmal so erarbeitet werden. Das ist ja auch nochmal die Dimension dahinter.
Micz Flor
1:02:01–1:02:05
Ja, bis hin zu dem, also natürlich das eine ist halt die Entscheidung zu sagen,
1:02:05–1:02:07
das fotografiere ich jetzt.
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Aber auch sich zu entscheiden, etwas nicht zu fotografieren,
1:02:10–1:02:14
ist ja auch ein Zeichen der Macht. Ja, so in der Zeugenschaft des Fotos,
1:02:14–1:02:19
wenn jemand sagt so, bitte mach mal hier ein Foto, die Leute sollen es sehen und du sagst nö.
Florian Clauß
1:02:19–1:02:20
Ja, genau.
Micz Flor
1:02:20–1:02:22
Das ist ja auch die Macht selbst in der Abdeckenheit.
Florian Clauß
1:02:22–1:02:27
Genau, also auch die Frage, von welcher Seite, wo du was fotografierst,
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weil das war auch in der Fotografie so, dass eben auf der einen Seite wurden
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es halt quasi als die Nordstaaten, auf der anderen Seite als die Südstaaten,
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je nachdem, welchen Winkel du angenommen hast.
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Also auch die Position des Fotografens oder der Fotografie.
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Ist dahinter.
Micz Flor
1:02:43–1:02:48
Was natürlich auch immer eine große Öffnung ist für diese ganze Diskussion des
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Anderen oder der Anderen.
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Wo bin ich? Und von wo mache ich das Foto? Und wer ist deshalb der, die Andere?
Florian Clauß
1:02:56–1:03:02
Was noch mal interessant ist bei dem Bürgerkrieg, ist, was mir auch nicht so
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klar war, aber die Fotografie war zu dem Zeit noch nicht,
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im Printbereich angesiedelt, weil die ersten, tatsächlich die ersten Zeitungen,
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die mit Fotografie dann veröffentlicht wurde, weil das Druckverfahren war noch gar nicht so.
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Die Zeitungen waren halt quasi nur...
Micz Flor
1:03:19–1:03:23
Ich glaube, das ist Kupferstich, ich bin mir nicht ganz sicher,
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aber eben noch händisch auf Platten gezeichnet, geätzt und dann gedruckt.
Florian Clauß
1:03:28–1:03:33
Ja, so verschiedene... Also, aber bis das dann wirklich wieder in diesen Massenmarkt
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eingegangen ist, war es dann erst in den 1890er-Jahren.
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Dann konnten, also erst zehn, zwanzig, dreißig Jahre später konnten sich dann
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halt wirklich so diese Bilder dann halt so reproduzieren.
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Und damit hast du natürlich auch, und jetzt komme ich nochmal zu einer kleinen
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Exkurs, weil der ist nochmal so ein bisschen unterhaltsam.
Micz Flor
1:03:52–1:04:00
Du hast ja echt drei eigentlich, eigentliche Episoden in einige gepackt. Wahnsinn, ey.
Florian Clauß
1:04:00–1:04:04
Ja, und zwar ist es so ein bisschen die Geschichte von Kodak.
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Und Kodak hat im Prinzip eine Kamera auf den Markt gebracht.
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Das war auch wieder so Die Entwicklungsgeschichte, der Entwicklungs-Stack von
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ganz vielen anderen Erfindungen hat dann ein Erfindiger den Kodak Number One, das war 1888.
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Ist die rausgekommen und die heißt You press the button, we do the rest.
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Und das war die erste Kamera, die einen Rollfilm hatte.
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Und das war im Prinzip die Erfindung des Schnappschusses.
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Es gab vorher keine Schnappschüsse. Also das heißt, es gab, weil eben,
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wie ich schon sagte, diese Entwicklungsverfahren, die haben lange,
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also die Belichtung der Zeit hat lange gedauert, die Belichtung,
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also das Verfahren selber zu entwickeln, war auch sehr aufwendig.
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Und was dann Kodak gemacht hat, Die haben diese Kamera verkauft, relativ günstig.
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Das war wie damals in den 90ern die Quickshot.
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Also du hast ungefähr so, also jetzt inflationsbereinigt habe ich gelesen,
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den Preis von dieser Kamera war 820 Dollar oder sowas.
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Damals 38 Dollar. und dann sind da zum ersten Mal Schnapsschüsse entstanden.
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Du hast dann auch wirklich so Leute in den Zusammenhängen gesehen,
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die du vorher nicht gesehen hast, weil das war immer so ein inszeniertes Fotostudio.
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Das heißt, wenn du fotografierst, dann hast du entweder diese ethnischen Fotografien,
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wo dann halt irgendwie Fotografenteam irgendwo rausgezogen sind und dann halt die Bevölkerung da,
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fotografiert hat, aber du hattest selten Schnapsschüsse, weil es gab es nicht
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so, weil du kannst ja aufgrund der Belichtungszeit keinen Schnapsschuss machen.
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Da sind so die ersten, also man sieht das dann halt, die ersten Bilder,
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die dann halt so, du siehst dann halt irgendwie Leute lächeln oder du siehst
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dann halt irgendwie so, also so Alltagssituationen kriegst du auf einmal mit, ja.
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Und das hat komplett die ganze Fotowelt, die Bildwelt erstmal so,
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das ist ja im Prinzip der Beginn der Selfie-Culture, ja, der ganzen Handy-Fotografie,
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ja. Das ist auch interessant.
Micz Flor
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Ne, wie dann doch auch so, irgendwie so ein Paradox, ne, das ist ja,
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ich meine, achten, irgendwas ist ja immer noch teuer.
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Ist teuer, ja. Trotzdem ist es auf einmal möglich,
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Das Gleiche, das haben wir ja in unserer Generation mitgekommen,
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das Gleiche halt ist irgendwie so mit Film passiert.
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Als Video kam, da wurde ganz viel gefilmt auf einmal und dann ist beides entstanden.
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Und genau wie du in dem Film sagst, da hat jemand gelächelt.
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Also es ist unglaublich viel Müll entstanden, den nie irgendjemand gesehen hat.
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Aber es sind eben auch Dinge entstanden, weil es nicht mehr so teuer war und
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nicht so verbissen, sage ich mal.
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Sowohl jetzt halt so auf Videobereich oder damals immer Fotografie,
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wo Alltag festgehalten wurde.
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Also diese ganzen Zille-Fotos auch so, diese Zille-Zeit hier in Berlin.
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Da gibt es ja auch diese ganzen Schwarz-Weiß-Fotos, so um die kurz 1900 irgendwie was.
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Wo man auch merkt, das sind schon Entscheidungen gewesen, da abzudrücken,
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aber nicht Entscheidungen von wegen, kann ich mir das leisten,
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sondern wirklich fürs Bild.
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Ich will das festhalten. Das heißt, es geht natürlich immer wieder auch nur
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um die Macht der Kamera, aber es geht nicht mehr um die Macht des Geldes.
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Das ist nicht mehr so eine Frage von wegen, wenn ich jetzt hier drauf drücke,
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dann kann das für mich ganz nach hinten losgehen, weil es unglaublich viel Investitionen ist.
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Das heißt, diese Verfügbarkeit von den Produktionsmitteln, Abbildungen und sowas,
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hat dann auch dazu geführt, dass viel mehr gemacht wurde, aber dadurch auch
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Besonderes wieder neu entsteht.
Florian Clauß
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Richtig. Genau, also was wir auch schon mehrfach in anderen Kontexten festgestellt
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haben, du hast Video genannt, wir haben auch schon über Ton oder jetzt die neuesten
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Entwicklungen in generativen KI,
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du hast eine Demokratisierung des Mediums und das ist ganz wichtig,
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weil nämlich der Fotograf aufgrund dieses,
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also das Foto ist nicht mehr aufgrund von der Profession gut,
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sondern es kann auch aufgrund eines Moments auf einmal wertvoll werden.
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Also nur in der richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dann halt das Foto
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zu machen, da gehört keine Profession mehr dazu.
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Das ist Glück und das kann jeder machen.
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Das ist nochmal so ein großer Schritt, was die Technologie in der Fotografie
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dann auch gemacht hat in der Richtung.
Micz Flor
1:08:10–1:08:14
Du hast gerade das gesagt, was man dann immer in dem Zusammenhang sagt.
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Mir ist es gerade aber zum ersten Mal wirklich aufgefallen, die Demokratisierung
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hast du gesagt. Warum heißt das eigentlich Demokratisierung?
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Also was hat das mit Demokratie zu tun, wenn diese...
Florian Clauß
1:08:25–1:08:36
Also, dass du als normaler Mensch ohne große Voraussetzungen dann eben das Medium bedienen kannst.
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So würde ich das halt beschreiben.
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Nochmal kurz zu der Kodak Number One. Die ist mit 100 Bildern gekommen als Rollfilm.
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Und dieser Slogan...
Micz Flor
1:08:49–1:08:50
100 Bilder?
Florian Clauß
1:08:50–1:08:54
100 Bilder. Ja, die hatten auch so ein ovales Format, also ein rundes Format.
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Und dieser Slogan, We do the rest, ist halt auch so, dass die halt Kodak damit
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auch die ganzen Entwicklungslabore aufgebaut hat. Also die ganze Infrastruktur entwickelt.
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Kodak hat sich aufgrund dieser Innovation eine komplette Infrastruktur im Land
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ausgebaut und konnte sich darauf über 100 Jahre quasi ausruhen.
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Kodak's Moment war auch der Slogan. Also Kodak war unglaublich prägend im Film- und Fotobereich.
Micz Flor
1:09:21–1:09:24
Als ich mal durch Amerika gefahren bin, noch als später Teenager,
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gab es auch den Begriff Kodak Point.
1:09:27–1:09:31
Das heißt, wo du irgendwo was sehenswertes gab, dann standest du an einem Kodak
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Point. Ja, krass. Ah ja, super.
Florian Clauß
1:09:33–1:09:37
Ich muss ja auch meine persönliche Familiengeschichte erzählen, dass mein Onkel,
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der Bruder von meinem Vater, der ist in den, wann war das, in den 50ern,
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so in den 60ern, Ende 50er, Anfang 60er, ist er ausgewandert nach Kolumbien
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und hat da Fotolabore aufgebaut.
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Und hat dann auch so, naja, kein Reichtum, war dann recht wohlhabend.
1:09:54–1:09:58
Das hat dann alles funktioniert bis zu dem Moment.
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Und da hat auch Kodak verkackt, als die Digitalkameras Anfang der 90er eingeführt wurden.
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Und damit ist das ganze Kodak-Imperium gekippt.
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Diesen Punkt haben sie halt irgendwie verpasst. Dann kam Fuji.
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Also Fujifilm war eh auch so eine Konkurrenz.
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Aber Fuji war dann schneller in dieser ganzen digitalen Fotografie.
Micz Flor
1:10:19–1:10:25
Das Microsoft-Phone ist quasi ein Beispiel, wie damals Kodak den Schritt nicht
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gemacht hat und Microsoft hat den Schritt in die Telefonie nicht geschafft.
Florian Clauß
1:10:28–1:10:33
Ja, aber das ist ja, also das sind wirklich so, also der 100 Jahre von Unternehmensgeschichte
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sind da kaputt, also nicht kaputt, aber halt den Bach runter.
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Kodak hat dann 12 Jahre später, also es kam so um 1900 raus,
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die Kamera, Da haben die eine andere Kamera, einen Kameratypen eingeführt.
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Und zwar war das die Brownie.
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Und Brownie-Kamera, die richtete sich ursprünglich an Kinder.
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Aber jeder hatte dann einen Brownie. Das war ein unglaublicher Erfolg.
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Die hatten, glaube ich, nach drei Jahren, haben die schon über drei Millionen Exemplare verkauft.
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Und die war halt sehr, sehr viel günstiger. Die hat damals einen Dollar gekostet.
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Das sind dann halt ungefähr so,
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Dollar heutzutage inflationsbereitigend oder über 30 teuer,
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aber das hatte dann halt jeder diese Brownie und damit haben die wirklich so
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einen Durchbruch der Fotografie und damit ist halt auch so also mit dem Hintergrund
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machen wir ja nochmal diese Geschichte von Schnappschüssen von der ganzen Presseentwicklung,
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dass dann natürlich auch dann eben Fotos in Zeitungen eine Rolle gespielt haben,
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da reißt man einen ganzen anderen Strang auf mit der Fotografie.
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Dieser Snapshot die Herleitung des Schnappschusses der dann sich dann quasi
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aus diesem Vokabular, das kommt aus der Jagd,
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ja und das heißt hier habe ich das Zitat A quick shot with a gun without aim
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at a fast moving target das ist eigentlich ursprünglich der Begriff für aus
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der Jagd, der Schnappschuss Also das heißt,
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du schießt irgendwo hin, zack, snap, du hast dann aber auf einmal ein Motiv
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im Nachhinein, ohne wirklich zu zielen.
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Und das finde ich immer ganz interessant, diese Parallele zwischen Schießen und dem Fotografieren.
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Und da möchte ich jetzt nochmal ein bisschen tiefer einsteigen, die Parallele.
Micz Flor
1:12:37–1:12:38
Aber das war auch mit der nächsten Folge.
Florian Clauß
1:12:39–1:12:46
Da sind wir bei dem Grundthema von Fotografieren und Krieg.
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Und das war ja auch so ein ganz großes Thema damals, als ich studiert habe in
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den 90ern an der Humboldt-Uni. Ich hatte das, glaube ich, schon erwähnt.
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Du weißt, bei wem ich studiert habe.
Micz Flor
1:12:59–1:13:02
Ja, und natürlich jetzt in Blank Sachs einfach.
Florian Clauß
1:13:02–1:13:03
Friedrich Kittler.
Micz Flor
1:13:03–1:13:03
Ja, genau.
Florian Clauß
1:13:03–1:13:08
Und der hat sich natürlich da mit der Mediengeschichte, also in den 80ern hat
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er da Bücher geschrieben, die genau diese Parallelität und in diesem ganzen
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postmodernen Umfeld von Virilio,
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von Deleuze und von Gutari, Bucot und so weiter.
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Und Pünchen hat ja auch viel zitiert in seinen Büchern.
Micz Flor
1:13:25–1:13:26
Baudrillard.
Florian Clauß
1:13:27–1:13:30
Die Anekdote darf ich noch kurz erzählen.
Micz Flor
1:13:30–1:13:33
Auf jeden Fall. Ich möchte dich gar nicht zwingend, zwei Folgen draus zu machen.
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Ich habe das Gefühl, dass du einfach so viel Material hast. Und es ist schade,
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wenn du dich jetzt hetzt.
Florian Clauß
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Nee, ich hetz mich nicht.
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Du weißt, das hat man glaube ich auch in einer anderen Folge erzählt,
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als wir mit unserer Tattoo-Maschine, wir haben ja zusammen eine Tätowiermaschine
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in den 90ern gebaut, aus dem Klingelmotor der Wollener Straße.
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Und damit wurden wir auf verschiedene Symposien eingeladen. Eins davon war in
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Chicago, in der Isaiah 1997. Du erinnerst dich, ja?
Micz Flor
1:14:03–1:14:04
Ich war dabei.
Florian Clauß
1:14:04–1:14:09
Du warst dabei. Und wo wir dann halt wirklich parallel, und das war wirklich
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so der Moment, wo ich dachte, der, ich muss jetzt nicht mehr weiter studieren,
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habe ich halt Kittler vor der Tür getroffen.
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Der war auch in diesem Symposium eingeladen.
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Der hatte dann auch, glaube ich, eine Professur in der Universität in New York.
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Und ich halt mit ihm so, wie vor der Humboldts und Smalltalk,
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aber immer noch in diesem Rollenverhältnis.
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Er war der Mentor, ich war der Student.
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Und das war so ein bisschen zäh. Und er hatte, glaube ich, parallel zu uns hatte
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der tatsächlich auch eine Vorlesung.
1:14:39–1:14:44
Und unser Panel war komplett voll, weil diese ganzen Kalifornier,
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die ganzen Slicken Valley-Leute dann irgendwie bei uns mit drin saßen,
1:14:50–1:14:51
als wir dann präsentiert haben.
Micz Flor
1:14:51–1:14:57
Das Internet war angekommen. Das war ja, also das WWW war ja noch taufrisch damals.
Florian Clauß
1:14:57–1:15:02
Ja, und ich meine, klar ist das natürlich ein Hingucker, wenn zwei deutsche
1:15:02–1:15:05
Typen dann halt über Tätowiergeschichte und Tätowiermaschinen sprechen.
Micz Flor
1:15:06–1:15:08
Da haben wir aber auch was mit Fotos gemacht. Ich weiß nicht,
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ob du dich Wenn du dich daran noch erinnerst, auf irgendeiner Party hatte ich
1:15:10–1:15:14
dann irgendwo einer von den E-Toy-Schergen,
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da war auf einmal so eine Jacke bereit und da hatte ich mich dann in so homoerotische
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Posen für dich geworfen.
Florian Clauß
1:15:21–1:15:22
Kannst du dich erinnern?
Micz Flor
1:15:22–1:15:23
Und du hast mich fotografiert?
Florian Clauß
1:15:23–1:15:24
Das kann ich nicht.
Micz Flor
1:15:24–1:15:26
Weil die hatten so ein sehr...
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Faschistoide Haltung immer mit ihnen. Und dann wollte ich so ein paar homöotische
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Fotos. Aber kannst du dich nicht daran erinnern?
Florian Clauß
1:15:34–1:15:37
Nee. Ich kann mich an Ito, ich kann mich an die Party, die war in irgendeinem
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Apartment da in Chicago.
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Kann ich mich daran erinnern, dass ich die Itoys sehr abstoßend fand.
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Aber die waren so ein bisschen wie Charaktere aus dem Ulrich-Seidel-Film.
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Die Ito, die kamen glaube ich auch aus Österreich.
Micz Flor
1:15:50–1:15:51
Ja, die waren auch wirklich so,
1:15:52–1:15:55
ich kannte die glaube ich im gleichen Jahr vorher waren die in Linz auch.
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Hatten da glaube ich sogar einen Preis gewonnen, wo man wirklich so dieses Gefühl
1:15:59–1:16:03
hatte, dass die einzelnen Menschen im Gespräch dann, da wurde die Gruppe wirklich
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was unheimlich Größeres als Ganzes,
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als die einzelnen Menschen, die halt irgendwie dann doch in einer Kunstperformance verhaftet waren.
1:16:11–1:16:14
Aber die Ausstrahlung war halt so ein bisschen wie, ja, egal.
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Jetzt sind wir hier, guck mal, jetzt können wir hier einfädeln in eine andere
1:16:18–1:16:20
Tour. Da hattest du über die Tiefsee gesprochen.
Florian Clauß
1:16:20–1:16:23
Genau, die Tiefsee war hier. Wir sind natürlich wieder hier auf dem,
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und dann hatte ich auch was dazu gesagt, Auf dem Velodrom.
1:16:29–1:16:30
Wir hatten hier die Tiefsee-Folge.
Micz Flor
1:16:31–1:16:34
Da warst du so sauer auf mich, weil ich irgendwas Albernes gesagt habe.
Florian Clauß
1:16:34–1:16:39
Ich glaube, da war ich nicht so gut drauf, weil wieder meinen Fuß angefangen hat zu schlagen.
Micz Flor
1:16:39–1:16:43
Ah, ja, ja. Und ich musste abkriegen.
Florian Clauß
1:16:44–1:16:48
Nein, aber das tat mir auch leid. Aber gleichzeitig hat mich das total rausgebracht.
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Genau, Krieg und Fotografie. Also Kittler ist natürlich... Und ich muss auch
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sagen, ich habe mich jetzt nicht tief damit beschäftigt.
1:16:57–1:17:01
Wir sind ja wirklich hier so, wir sind ja wirklich in Professurthemen drin,
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wo das ganze Arbeiten darüber verfasst worden.
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Also das heißt, posten wir ja in den Krieg und alles.
Micz Flor
1:17:08–1:17:14
Aber du hast ja einleitend schon kundgetan, dass wir durch unser Laufendreden die Möglichkeit haben.
Florian Clauß
1:17:14–1:17:16
Uns da so ein bisschen auszusetzen. Genau.
1:17:18–1:17:23
Ja, genau. Also die Backdoor haben wir schon eingebaut in unser Podcast-Prinzip.
1:17:25–1:17:27
Ich wollte aber noch was zu Kittler sagen.
Micz Flor
1:17:27–1:17:29
Also das machen wir in der nächsten Folge.
Florian Clauß
1:17:30–1:17:31
Dann mal setz mich unter.
Micz Flor
1:17:31–1:17:35
Genau, stimmt. Du und Kittler, ihr habt beide noch geraucht.
1:17:36–1:17:37
Genau. Standet in Chicago.
Florian Clauß
1:17:37–1:17:41
Und dann war der Moment, wo ich dann, okay, ja, ich gehe da rein,
1:17:41–1:17:43
habe dann auch mal ein Panel und der fand das so ganz gut, okay, so.
1:17:44–1:17:47
Aber dann dachte ich auch so, ja, was mache ich hier? Warum studiere ich eigentlich noch?
1:17:48–1:17:52
Fand ich so ein bisschen komisch, diesen Moment. Aber so im Nachhinein war das
1:17:52–1:17:53
natürlich sehr prägend.
1:17:53–1:17:57
Und ja, in der Auseinandersetzung mit Kittler. Ich meine, das war schon immer
1:17:57–1:18:00
so, dass ich Kittler total cool fand, aber überhaupt nicht zugänglich.
1:18:01–1:18:07
Und jetzt habe ich auch so eine kurze Einleitung auch zu einem Band,
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wo dann verschiedene Texte veröffentlicht waren, unter anderem auch von Kittler.
1:18:11–1:18:17
Und dann wurde auch gesagt, so Kittler hat einfach eine Unzugänglichkeit.
1:18:17–1:18:21
Und der ist eigentlich, er kommt ja aus der Literaturgeschichte.
1:18:22–1:18:25
Und er ist von der Sprache, er ist ja auch ein Taler, also er hat,
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Bei seinen Theorien ist er ganz schnell in so eine sprachliche Dimension übergegangen.
1:18:31–1:18:35
Also das heißt so eine poetische, wo er dann auch so bestimmte Sachen formuliert
1:18:35–1:18:39
hat, die halt irgendwie so, die du wissenschaftlich versuchst zu greifen,
1:18:39–1:18:43
aber die überhaupt nicht greifbar sind, weil die so vertrackt formuliert sind.
1:18:43–1:18:47
Und in seinem, ich möchte jetzt nochmal ein Zitat von ihm vorlesen,
1:18:47–1:18:52
und zwar kommt das Zitat aus dem Grammophon-Film und Typewriter von ihm, dem Buch.
1:18:52–1:18:55
Und wo er dann, das fand ich nochmal so ganz gut als Analogie.
1:18:57–1:19:04
Ausgehend davon festgestellt hat, dass eben erst durch die Aufzeichnung und
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tatsächlich durchs Film, also durch das Film selber,
1:19:09–1:19:13
direkte Produkte gemacht wurden, die nicht mehr durch die Schrift gegangen sind.
1:19:14–1:19:16
Das klingt ein bisschen kompliziert. Aber vorher war es ja so,
1:19:16–1:19:20
dass du immer nur verschriftlichen konntest von dem, was erlebt wurde.
1:19:20–1:19:24
Aber erst als diese Aufzeichnungssysteme, das ist auch so ein ganzes Schlüsselwort
1:19:24–1:19:28
bei Kittler, entstanden sind, ist eine Unmittelbarkeit geschaffen worden,
1:19:28–1:19:32
die dann in diesem System, in diesem Aufzeichnungssystem dann drinsteckt.
1:19:33–1:19:37
Und damit ist auch seine Medienteorie und Technikgeschichte da ganz stark miteinander verknüpft.
Micz Flor
1:19:38–1:19:41
Verschriftlichung ist natürlich abstrakt gefasst, weil wir hatten das ja auch
1:19:41–1:19:44
in irgendeiner Episode, vielleicht kannst du dich erinnern, wo es darum ging,
1:19:44–1:19:48
dass die Entwicklung der Grammophon-Schallplatten dazu geführt haben,
1:19:48–1:19:51
dass Klaviere nicht mehr so gut verkauft wurden.
Florian Clauß
1:19:51–1:19:54
Genau, das hast du erzählt auch. Das war auch über Tonabnehmer.
Micz Flor
1:19:55–1:19:57
Oder auch eine von den Stromgitarrenfolgen.
Florian Clauß
1:19:57–1:20:02
Genau, das war die erste, über die auch wurde, über Aufzeichnungen und hier
1:20:02–1:20:04
den Flanger, also das Echo.
Micz Flor
1:20:04–1:20:08
Weil da ist natürlich genau das passiert. Diese Musik, um sie haben zu können,
1:20:08–1:20:11
musste man die Noten kaufen, die in der Form der Verschriftlichung sind.
1:20:11–1:20:15
Diese Noten wurden dann aufs Klavier gelegt, dann wurde das gespielt und dann war die Musik im Haus.
1:20:15–1:20:19
Und dann wurde diese Schriftebene rausgenommen.
1:20:19–1:20:23
Da kann man das fast am anschaulichsten auch noch sehen. und dann steht halt
1:20:23–1:20:25
das Grammophon da und du brauchst keine Noten mehr lesen, kein Klavier mehr
1:20:25–1:20:27
lernen und da hast du halt die Musik wahrscheinlich auch noch besser,
1:20:27–1:20:29
als du es selber hingekriegt hättest.
Florian Clauß
1:20:29–1:20:33
Ja, genau. Und dann führt es eben zu so einem Bruch.
1:20:33–1:20:38
Und ich meine, bei Kittler hast du dann halt solche Sprachbilder,
1:20:38–1:20:42
die dann so episch sind, wo dann halt im Prinzip der Schaltkreis selber,
1:20:43–1:20:47
die Sprache den Output bestimmt. Und das geht jetzt nicht.
Micz Flor
1:20:47–1:20:50
Und das ist aber auch, da sind wir jetzt selbstreferenziell in diesem Podcast-Thema,
1:20:50–1:20:54
das beschäftigt mich nämlich in der Tat mit Podcasts, wie zum Beispiel, wenn man,
1:20:54–1:20:58
da braucht man auch nicht mehr lesen, so viel, man hört halt so andere Podcasts
1:20:58–1:21:03
und dann werden Podcasts wie früher Artikel, vielleicht in Zeitungen oder auch im Netz.
Florian Clauß
1:21:04–1:21:06
Magazine, ja, das hat auf jeden Fall die ganze Magazinkultur abgelöst.
Micz Flor
1:21:07–1:21:13
Und das heißt aber dann, den Podcast hat aber wiederum immer noch so ein Frontier-Existenz
1:21:13–1:21:18
Weil das Erste ist, es ist mir nicht klar, wie man das zum Beispiel in einem,
1:21:18–1:21:22
in Anführungszeichen, wissenschaftlichen Artikel zitieren würde.
1:21:22–1:21:27
Man kann ja bei dem BIP-Text-Version, Sachen kann man ja einbinden,
1:21:27–1:21:29
online, zuletzt abgerufen am und sowas.
1:21:30–1:21:33
Aber so richtig klar ist es nicht, wie ich jetzt aus einem zweieinhalb Stunden,
1:21:33–1:21:37
was deine Folgen immer sind, dann wirklich ein Zitat rausnehmen darf, kann.
1:21:39–1:21:44
Und das Zweite ist, dass man ganz oft ja auch so Podcasts hört und dann versucht
1:21:44–1:21:45
rauszufinden, wer sind die Leute, wer macht das?
1:21:46–1:21:50
Und du hast keine Impressionspflicht für Podcasts. Also du musst keine Webseite
1:21:50–1:21:53
haben, du musst keine Impressum haben. Und das ist irgendwie ein bisschen ein
1:21:53–1:22:00
absurdes Loch in diesem ganzen Gesetzeswust über Impressionspflicht für jede Webseite.
1:22:02–1:22:08
Aber ein Podcast, da kann halt, hey, wir sind Klaus, Tobs und Silke und wir
1:22:08–1:22:11
erzählen euch jetzt mal, wie das damals war, als die Mauer gefallen ist.
1:22:11–1:22:14
Das gibt halt quasi keine Impressionspflicht.
1:22:14–1:22:20
Und wir sind auch mit Podcasts, glaube ich, generell gerade in so einer Zwischenphase.
1:22:21–1:22:24
Da hat man nämlich das Lesen weggenommen, aber deshalb komme ich drauf,
1:22:25–1:22:28
weil auch da ja die Schrift gestorben ist in dem Moment, als man jetzt einfach
1:22:28–1:22:29
sich alles so anhören kann.
Florian Clauß
1:22:29–1:22:32
Ja, ich meine klar, du kommst jetzt irgendwie in diesen Simularkren,
1:22:32–1:22:36
also die selbst simulierten Sachen, das ist ja auch generative KI genau der
1:22:36–1:22:40
Punkt, du kannst für deine eigenen Belege, kannst du ja deine Anzeige,
1:22:41–1:22:44
KI-Podcast loslaufen lassen. Das geht ja auch so.
1:22:44–1:22:49
Das ist mit Notebook, mit dieser Engine, Podcast Engine, das Google veröffentlicht hat.
1:22:50–1:22:53
Kannst dir ja irgendein Thema hinwerfen und da wird ein generierter Podcast
1:22:53–1:22:56
raus, wo sich zwei Stimmen über dieses Thema unterhalten.
Micz Flor
1:22:56–1:22:59
That's interesting. Tell me more about this.
Florian Clauß
1:23:00–1:23:07
Genau. Ich möchte jetzt aber dir das Zitat vorlesen aus dem Buch.
1:23:07–1:23:11
Und das möchte ich nochmal so ein bisschen um den Abschluss zum Film auch zu
1:23:11–1:23:14
finden und vielleicht mit dir noch mal so offen darüber zu sprechen,
1:23:14–1:23:20
wie wir im Hintergrund mit diesem Zitat dann auch den Schluss des Filmes von Civil War beurteilen.
1:23:21–1:23:26
Als Colonel Gatling auf dem Schiff, wo er diente, das Funktionieren der Schaufelräder
1:23:26–1:23:34
beobachtete, kam ihm die Idee zum Maschinengewehr mit Zylindermagazin und Kurbelantrieb von 1861.
1:23:35–1:23:41
1874 erfand der Franzose Jules Johnson, inspiriert durch den Trommelrevolver,
1:23:41–1:23:46
das ist das Colt-Patent von 1832, seinen astronomischen Revolver,
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der bereits mehrfach Aufnahmen am Teleskop machen konnte.
1:23:50–1:23:56
Marais griff diesen Einfall auf und entwickelte seine chronofotografische Flinte,
1:23:56–1:24:00
die das Visieren und Fotografieren von im Raum bewegten Gegenständen erlaubte.
1:24:00–1:24:06
Die Geschichte der Filmkamera fällt also zusammen mit der Geschichte automatischer Waffen.
1:24:06–1:24:10
Der Transport von Bildern wiederholt nur den von Patronen.
1:24:10–1:24:15
Um im Raum bewegte Gegenstände, etwa Leute, visieren und fixieren zu können,
1:24:15–1:24:18
gibt es zwei Varianten, Schießen und Filmen.
1:24:18–1:24:23
Im Prinzip vom Kino haust der mechanisierte Tod, wie das 19.
1:24:24–1:24:27
Jahrhundert ihn erfunden hat. Ein Tod nicht mehr des Gegners,
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sondern serieller Unmenschen.
1:24:29–1:24:33
Also in dem Moment, wenn dann quasi Bilder geschossen werden von Menschen,
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Bilder aufgenommen, sind die ja in ihrer Serialität quasi zerlegt und nur noch als Bild quasi.
1:24:40–1:24:45
Deswegen spricht er von seriellen Unmenschen. Colts Revolver zielte auf Indianertrupps
1:24:45–1:24:49
und Gatelinks oder Maxims Maschinengewehr, zumindest in den ursprünglichen Planungen
1:24:49–1:24:51
auf einen eingeborenen Völker.
1:24:51–1:24:56
Mit der chronofotografischen Flinte wurde der mechanisierte Tod perfekt.
1:24:57–1:25:02
Seine Transmission fiel zusammen mit seiner Speicherung. Was das Maschinengewehr
1:25:02–1:25:04
vernichtete, machte die Kamera unsterblich.
1:25:04–1:25:09
Im Vietnamkrieg waren Einheiten der US-Marineinfanterie nur Angriff und Tod
1:25:09–1:25:14
nur bereit, wenn ABC, CBS oder NBC TV Teams vor Ort hatten.
1:25:15–1:25:22
Film ist eine unermessliche Auswertung der Totenreiche während und schon bevor die Kugeln treffen.
1:25:23–1:25:29
Nur folgegerecht war es, dass die zwei Verfahren Schießen und Filmen schlechthin
1:25:29–1:25:32
zu kombinieren, Marys Markenname im Wort zu nehmen.
1:25:32–1:25:34
Im Kino künstlicher, das heißt
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tödlicher Vogelflüge wurde die chronophotografische Flinte Wirklichkeit.
1:25:39–1:25:43
Aufklärungspiloten des Ersten Weltkriegs, wie Richard Garros,
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konstruierten Bord-MGs, deren Lauf mit der Propellerachse zusammenfiel,
1:25:47–1:25:50
während sie den Effekt filmten.
1:25:50–1:25:54
Also das ist genau dieser Zusammenfall von Kamera und Maschinengewehr.
1:25:54–1:25:59
Das ist halt so ein Kern von der Medienteorie von Kittler.
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Also dieses Bild und vor allen Dingen die Technikgeschichte dahinter.
1:26:05–1:26:09
Ich erinnere mich auch noch an die Vorlesung. Das sind wirklich so anekdotische
1:26:09–1:26:12
Aha-Momente, die man hat. Aber es wird gleichzeitig wieder...
Micz Flor
1:26:12–1:26:13
Du hast das jetzt aber nicht aus deiner Erinnerung.
Florian Clauß
1:26:13–1:26:17
Nee, nee, aber ich erinnere mich noch an diese, okay, Schießen und Filmen.
1:26:17–1:26:19
Ja, geil, genau, Postmater.
1:26:19–1:26:25
So, an diese Momente. Wenn wir das auf den Film Civil War dann wieder zurückholen,
1:26:25–1:26:33
das ist ja genau dieser letzte Moment in diesem, also wo dann die Jesse als in diesem Schutz,
1:26:33–1:26:34
in dieser Hybris der Kamera,
1:26:35–1:26:40
die Unverletzlichkeit, also diesen Moment einzufangen und dieses Authentische quasi zu.
1:26:40–1:26:45
Es wird nicht mehr differenziert, auch von der Filmart her, also von der,
1:26:45–1:26:47
wie er inszeniert ist, der Film.
1:26:47–1:26:51
Kannst du wirklich nicht mehr ausmachen, wer schießt und wer macht Fotos.
1:26:51–1:26:55
Gleichzeitig spricht er hier von, also es sind Kameras, das ist nicht Fotografieren.
1:26:56–1:26:58
Fotografieren ist aber was anderes. Ich glaube, es ist nochmal ganz wichtig,
1:26:58–1:27:02
dann halt auch eine Bewegung in den Bildern zu haben, dass wir diesen seriellen
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Unmenschen haben, der dann quasi nur Leibhaftigkeit von Bewegung in der Serialität der Bilder haben.
1:27:10–1:27:16
Ich finde, das bei dem Film am Ende ist ja dann auch der Moment des Todes.
1:27:16–1:27:23
Der Moment des Todes von Lee ist auch eigentlich so eine, wieder so eine,
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in dem Moment übernimmt sie ja die Figur.
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Es ist ja fast ein tragischer Fall.
1:27:29–1:27:34
Das heißt, mir fällt jetzt keine alte Sage ein aus dem Griechenland,
1:27:35–1:27:39
wo dann genau dieses, in dem Moment, wenn du diese Funktion übernimmst,
1:27:39–1:27:42
also das Idol, kill your idols,
1:27:42–1:27:47
fängst du ja an, dann auf einmal die Funktion auszufüllen und selber dann einer zu werden.
1:27:47–1:27:53
Das ist ja dieser Staffelstab, der dann übergeben wird von Lee an Jessie. Und das ist ja so.
1:27:54–1:27:58
Und sie macht ja quasi das Foto des Jahrtausends, in dem sie halt irgendwie
1:27:58–1:28:01
live dabei ist, wenn dann der Präsident erschossen wird.
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Das heißt, sie hat jetzt ihre...
Micz Flor
1:28:03–1:28:07
Und sie schießt aber ja die, wie heißt denn nochmal die andere?
Florian Clauß
1:28:08–1:28:12
Lee. Also Lee, die ältere Fotografin. Lee ist die ältere Fotografin.
1:28:12–1:28:13
Ja, die wird erschossen.
1:28:13–1:28:17
Die wird erschossen. Und sie, aber sie wird quasi im Tode fotografiert.
1:28:17–1:28:21
Das war auch nur eine Frage. Ganz am Anfang des Films würdest du jemanden auch
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fotografieren, wenn er stirbt.
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Also natürlich, das ist die reine Beobachtung ohne irgendwelche Kommentarfunktionen,
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ohne ethnische Implikationen, ist halt so diese Funktion, auf die sie dann letztendlich
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so erfolgreich werden kann.
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Aber dann hört es für mich irgendwie, wo ich dann denke, und weiter?
1:28:41–1:28:45
Gut, was kann man jetzt sagen? Also ich meine, jetzt haben, glaube ich,
1:28:45–1:28:47
diese Bilder nicht mehr so eine Bedeutung, weil du kannst ja,
1:28:48–1:28:54
also klar, du hast diese unglaublichen authentischen Momente von Fotografieren im Krieg,
1:28:54–1:28:58
ja, aber gleichzeitig hast du die Möglichkeit, dir irgendwelche Bilder zurecht
1:28:58–1:29:01
über so einen Prompt-Engine, kannst du dir die zurechtbacken,
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was jetzt auch so als ein legitimes Mittel dann irgendwo auch eingesetzt wird
1:29:05–1:29:08
in den, jetzt heutzutage in den Kriegsschauplätzen.
1:29:09–1:29:13
Sei es jetzt irgendwie so Ukraine oder sei es dann irgendwie Gaza oder sonst
1:29:13–1:29:16
wo, wo du dann nicht mehr weißt, diese Echtheit von Bildern.
1:29:16–1:29:20
Weißt du ja schon lange nicht mehr, aber trotzdem, jetzt können die komplett generiert sein.
1:29:21–1:29:25
Oder wo es ganz explizit war, war dieses eine, habe ich auch so ein TikTok-Newsletter,
1:29:25–1:29:27
der Understanding TikTok heißt er.
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Und dann ging es halt so darum, um diesen Hurricane, der über Amerika hinweggefegt
1:29:32–1:29:34
hat. Und dann siehst du halt irgendwie so ein kleines Mädchen,
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total süß, mit so einem Hund, der ganz struppig, so einen Welpen,
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hält sie in Hand, ist in einem Rettungsboot und guckt ganz zitternd.
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Und du siehst halt wirklich so, in dem Hintergrund, also Überschwemmungen und so weiter und dunkel.
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Und dann reibt dann halt auch eine auf Ex, das ist halt so eine Republikanerin,
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irgendeine Senatorin, schreibt halt, egal wo dieses Bild herkommt,
1:29:55–1:29:59
es spricht genau diesen Zustand aus, den wir jetzt gerade hier haben.
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Also das heißt, es ist komplett generiert, das ist klar, alle arbeiten,
1:30:03–1:30:06
das ist halt wie die Flat-Earth-Argumentation, das ist halt klar,
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es ist natürlich, die Erde ist nicht flach, aber ich habe hier den Beweis, ja.
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Also du kannst hier so selbst generierte Beweise schaffen, um dann halt so in
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der These völlig drin zu bleiben und es ist halt so egal.
1:30:16–1:30:20
Und das finde ich halt so krass, dass es so egal wird, ne?
Micz Flor
1:30:21–1:30:26
Ja. Ja. Ich habe gerade auch gedacht, mit dem Kittler-Text, was du vorgelesen
1:30:26–1:30:30
hast, es halt natürlich so ist, gerade in der Szene, die du beschreibst mit
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dem Präsidenten, dann geht es ja um so sehr gegensätzliche Sachen.
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Die Kugel erschießt und tötet.
1:30:37–1:30:40
Und das ist quasi so ein Fleeting Moment.
1:30:40–1:30:44
Also das geht so, und dann ist es schon vorbei. Und das Foto wiederum hält diesen
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Moment halt wirklich fest. Wie er sagt, verewigt ihn für immer.
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Und das ist natürlich dann im gleichen Moment entstanden. Die Kugel und das Foto dazu.
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Und das Foto ist aber das, was dann über die Geschichte hinaus bleibt und immer
1:30:57–1:31:02
wieder das Ganze vielleicht auch neu re-evaluiert oder re-writing-history-mäßig
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wird dieses Bild dann herangezogen und hat eine Bedeutung.
1:31:04–1:31:09
Das eine ist quasi die Realität und das andere ist dann für Fact-Checking oder,
1:31:12–1:31:17
Dass das im gleichen Moment mit dieser Verkopplung von der Technologieentwicklung,
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militärischer Zeuge und Fotografie festhalten, vernichten,
1:31:22–1:31:26
dass das im gleichen Moment eingesetzt wird und das eine bleibt halt für immer
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und wird dann auch immer wieder natürlich herangezogen, um die Geschichte nochmal
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zu interpretieren, nochmal zu erklären, nochmal zu beschreiben.
1:31:34–1:31:39
Und das andere ist halt die Patrone, die schafft Fakten sozusagen.
1:31:39–1:31:45
Und diese Fakten werden aber dann über das Foto nochmal hinterfragt und interpretiert.
Florian Clauß
1:31:46–1:31:50
Ja genau, also wenn man das dann auch so übersetzt,
1:31:50–1:31:58
in dem Moment des Bewegens, die Bewegung, die dann in der Gewehrkugel oder in
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der Pistolenkugel drin steckt, Die kinetische Energie, die löst ja dann in dem Objekt,
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in dem Zielobjekt, dann halt diese,
1:32:07–1:32:09
also quasi, wenn es getroffen ist,
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den Tod aus, den Stillstand.
1:32:12–1:32:15
Und gleichzeitig, wenn du das mit der Kamera dann verknüpfst,
1:32:16–1:32:19
ist damit auch eine Bewegungslosigkeit drin wieder.
1:32:19–1:32:23
Also das heißt, das, was du meinst, die Kamera zeichnet diesen Moment auf.
1:32:23–1:32:27
Es ist quasi dann, also wann hören Systeme auf, sich zu bewegen?
1:32:27–1:32:30
Also jetzt so biologische, klar, wenn sie dann halt irgendwie so tot sind.
1:32:31–1:32:35
Aber gleichzeitig hast du das ja auch dann eben so fixiert in der Kamera.
Micz Flor
1:32:35–1:32:38
Und gleichzeitig ist ja auch das Komische, wenn man jetzt so filmisch denkt.
1:32:38–1:32:43
Also auf eine komische Art und Weise ist ja das Foto, was ja irgendwie erstmal
1:32:43–1:32:47
vorgibt, den Moment festzuhalten und damit alle Fragen zu beantworten.
1:32:48–1:32:51
Wenn man filmisch denkt, ist es ja genau das Gegenteil, sondern es ist quasi
1:32:51–1:32:55
die offenste Art zu filmen.
1:32:55–1:33:02
Wie oft gibt es das in Filmen, dass das als Effekt eingesetzt wird,
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dass auf einmal der Film stehen bleibt bei einem Foto.
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Also angenommen, jemand kommt halt irgendwie so um die Ecke und dreht sich so.
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Und vielleicht läuft sogar der Ton weiter, aber das Bild bleibt stehen.
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Also dass du damit eigentlich alle Möglichkeiten,
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eröffnest und die Fantasie anregst. Weißt du, wie ich meine?
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Wo ist denn das? Ist das nicht auch bei Sundance Kid und Cassidy,
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also dieser Film wo die dann so springen und du weißt halt, die werden jetzt erschossen.
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Draußen steht die Polizei und dann springen die halt so und dann wird das so eingefreezt.
1:33:36–1:33:38
Und dann hast du quasi einen Moment, aber diesen Moment...
Florian Clauß
1:33:38–1:33:40
Ist das nicht Bonnie and Clyde?
Micz Flor
1:33:40–1:33:44
Nee, Bonnie and Clyde, nee, dieses ist, glaube ich, da hier mit Robert Redford
1:33:44–1:33:47
und der dann auch Sansos gemacht hat.
1:33:48–1:33:51
Weiß ich nicht mehr. Also klar weiß jeder, aber mir fällt es gerade nicht ein.
1:33:52–1:33:56
Also da entsteht ein Bild und wenn du es als Fotografie in der Ausstellung hast,
1:33:56–1:34:00
die du vorhin beschrieben hast, dann scheint es die Realität abzubilden und
1:34:00–1:34:03
scheint diesen Moment festzuhalten und alle Fragen zu beantworten.
1:34:03–1:34:06
Wenn du im Film ein Standbild einsetzt, dann ist es eher was,
1:34:07–1:34:09
was alle Möglichkeiten erfassen kann.
Florian Clauß
1:34:09–1:34:13
Ach so, ja. Weil du quasi so da die Linearität der Bewegung...
1:34:13–1:34:15
Das Narrative nicht weitererzählt.
Micz Flor
1:34:15–1:34:16
Sondern jetzt musst du selber denken.
Florian Clauß
1:34:16–1:34:18
Jetzt bist du befordert. Ich musste selber weiter zeigen.
Micz Flor
1:34:18–1:34:21
Wie in unserer Folge mit dem Gedankenstrich. Da wurde sich einer aufgeregt,
1:34:21–1:34:24
dass das Publikum mal bedenken muss beim Gedankenstrich.
1:34:25–1:34:27
Aber das Standbild ist der Gedankenstrich der Filme.
Florian Clauß
1:34:27–1:34:30
Ah, ja. Ja, ja, das ist sehr schön.
Micz Flor
1:34:30–1:34:34
Das ist schön. Aber wie könnte man das zitieren?
Florian Clauß
1:34:35–1:34:39
Naja, da gibt es ja auch. Es bilden sich so Standards raus in der Podcast.
Micz Flor
1:34:40–1:34:44
Und das andere, was ich noch in deinem Kittler-Text und dann Garland und so
1:34:44–1:34:50
weiter Und positioniert er sich da irgendwie in der zeitgenössischen Politik Amerikas oder nicht?
1:34:50–1:34:54
Und da hast du beschrieben diese Szene, wo die in diesem Pretty Village waren,
1:34:54–1:34:57
wo halt irgendwie nichts passiert und sowas.
1:34:57–1:35:00
Und das fand ich jetzt nochmal so interessant, weil das ja der Ort ist,
1:35:00–1:35:02
an dem wir zwar dann den Film anschauen,
1:35:03–1:35:09
Und gleichzeitig aber würde mich jetzt interessieren, ob die junge Fotografin
1:35:09–1:35:13
da auch fotografiert hat oder ob das quasi dann einfach nicht interessant war.
1:35:13–1:35:16
Und damit dann irgendwie nochmal auf einer Metaebene gesagt wurde,
1:35:16–1:35:23
ich erzähle einen Kriegsfilm und diese Identifikationsfigur, die junge Fotografin,
1:35:24–1:35:30
dann aber auch nur einen Ausschnitt selber dokumentiert von dem,
1:35:30–1:35:31
was hier filmisch erzählt wird.
Florian Clauß
1:35:33–1:35:41
Also tatsächlich fotografiert sie da Lee, für die sie dann auch ein Kleid aussucht in der Boutique.
1:35:42–1:35:46
Das ist jetzt nochmal so eine Normalität, die dann auf einmal so reinkommt.
1:35:46–1:35:50
Was dann auch so ein bisschen so ein Braunding zwischen den beiden ist.
Micz Flor
1:35:50–1:35:55
Weil das ja dann nochmal vielleicht auch hinter der Fassade des ganzen Films
1:35:55–1:35:59
eben so ein Kommentar darauf ist, dass wenn ich ein Foto mache oder wann ich
1:35:59–1:36:02
kein Foto macht, beides eine politische Entscheidung ist.
1:36:03–1:36:06
Eine Entscheidung abzubilden oder auch bewusst nicht abzubilden und in dem Moment,
1:36:07–1:36:11
wenn ich halt Kriegsfotografin bin, dann mache ich halt keine Fotos da,
1:36:11–1:36:16
wo es irgendwie Orange-Cookies gibt und das einfach nicht Krieg ist.
Florian Clauß
1:36:16–1:36:21
Also wenn die Normalität dann quasi zu doll im Vordergrund steht.
Micz Flor
1:36:21–1:36:25
Ja, dass dann eben nicht fotografiert wird, was wiederum dann nochmal so eine
1:36:25–1:36:30
Argumentation ist, zu sagen, okay, da ist es in beiden Fällen eben eine politische Entscheidung.
1:36:31–1:36:34
Ich mache hier ein Foto, das halte ich fest und ich fotografiere von hier und
1:36:34–1:36:37
ich fotografiere diese Person oder diese Situation.
1:36:37–1:36:39
Und auf der anderen Ebene zu sagen,
1:36:40–1:36:46
hier ist ja kein Krieg, da lass die Kamera stecken und trinke mal einen Kaffee und kaufe mir Kleid.
Florian Clauß
1:36:47–1:36:47
Ja, ist boring.
Micz Flor
1:36:48–1:36:53
Oder was Kittler eben sagt, wenn NBC oder ABC oder so nicht in Vietnam anwesend
1:36:53–1:36:57
waren, waren die amerikanischen Soldaten nicht bereit.
Florian Clauß
1:36:58–1:37:02
Ja, das ist aber genau invertiert dann dazu, weil natürlich Jesse D.
1:37:03–1:37:04
Das Kamerateam vor Ort ist.
Micz Flor
1:37:05–1:37:10
Ja, stimmt, das ist das Gegenteil. Das ist dann schon quasi nach der Macht der Bilder.
Florian Clauß
1:37:12–1:37:14
So, Mitch, wir sind hier.
Micz Flor
1:37:14–1:37:16
Ausgang Storkower Straße.
Florian Clauß
1:37:17–1:37:23
Sind wir, glaube ich, auch am Ende meiner Episode angekommen.
Micz Flor
1:37:24–1:37:29
Was für ein Höllenritt. Wahnsinn. Ich meine, von der Tour her sind wir einfach
1:37:29–1:37:31
so quer durch Berlin gelaufen.
1:37:32–1:37:35
Da war die Geschichte wirklich wichtig. Wir sind keine strategischen Umwege
1:37:35–1:37:39
gelaufen und haben drei Kilometer gebraucht, wo sonst nur anderthalb gelangt hätten.
1:37:40–1:37:47
Du bist über die Dörfer und Kriegsschauplätze der Geschichte der Kameraentwicklung
1:37:47–1:37:50
gelaufen, bis hinein in diesen Film.
1:37:50–1:37:55
Und ich danke dir fürs Erzählen, weil es ist ein Film, wo ich jetzt das Gefühl
1:37:55–1:37:58
habe, den Gott sei Dank bräuchte ich nicht mehr zu gucken.
1:37:58–1:38:03
Weil von dem Trailer habe ich einfach gemerkt, das ist zu viel für mich.
Florian Clauß
1:38:04–1:38:10
Ja, der geht schon nah, aber ich finde, er ist nicht unnahbar.
Micz Flor
1:38:11–1:38:14
Er ist nicht unnahbar. Das heißt, man kann sich ihm annähern?
1:38:14–1:38:16
Man kann sich den schon angucken.
1:38:16–1:38:20
Nee, also vielleicht, wenn du mal Lust hast. Aber ich habe dir jetzt den Film erzählt.
1:38:23–1:38:24
Mensch, danke dir.
Florian Clauß
1:38:25–1:38:30
Bitteschön, ja, gerne. Jetzt will ich dir aber nicht die Gelegenheit nehmen,
1:38:30–1:38:34
den Abspann zu machen, weil das letzte Mal hast du mich ganz schön angemault.
Micz Flor
1:38:34–1:38:41
Ach so, ja, Mensch, hey Flo, also, ey, krass, habe ich nicht gewusst,
1:38:42–1:38:43
Amerika, wer hätte das gedacht?
1:38:44–1:38:47
Und ein Brit, der bringt das nur auf den Punkt.
1:38:48–1:38:52
Flo, vielen Dank. Das war Eigentlich Podcast.
1:38:53–1:38:58
Auf eigentlich-podcast.de findet ihr die Shownotes, das Transkript,
1:38:59–1:39:01
die Folge oder auch beim Podcast.
1:39:02–1:39:06
Player eurer Wahl. Auf der Webseite auch immer eigentlich ein paar Fotos.
1:39:06–1:39:08
Eigentlich, weil ich glaube, diesmal haben wir gar nicht so viel fotografiert,
1:39:08–1:39:12
weil ich an deinen Lippen hing und du an deinem inneren Skript.
1:39:13–1:39:15
Fällt dir noch was ein? Habe ich das vergessen?
Florian Clauß
1:39:15–1:39:16
Der Track, den wir gelaufen sind.
Micz Flor
1:39:16–1:39:18
Finde ich auch auf der Seite. Der Track, der ist auch auf der Seite.
1:39:18–1:39:21
Und das ist immer noch ein Projekt, vielleicht so ein Weihnachtsfilm mit ein
1:39:21–1:39:24
bisschen Zeit, dass wir alle Tracks mal aufeinander legen.
Florian Clauß
1:39:24–1:39:24
Ja.
Micz Flor
1:39:25–1:39:32
Gut. Das war Folge 66. Und wir sehen uns wieder in zwei Wochen.
1:39:33–1:39:37
Vielen Dank. Danke auch von mir. Tschüss. Macht's gut.
Florian Clauß
1:39:37–1:39:37
Ciao.

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„knuper, knuper, kneischen! wer knupert an meinem Häuschen!“

Diese Märchenfolge von Eigentlich Podcast möchten wir direkt am eigenen Leib erfahren und begeben uns in den tiefen finsteren Grunewald, während wir zu den künstlich generierten Stimmen mit amerikanischem Akzent lauschen, die uns das Märchen von "Hänsel und Gretel" vorlesen. Im Dunkeln und ganz ohne Taschenlampe analysieren wir das Märchen aus verschiedenen Blickwinkeln und arbeiten die "Glutkerne" des Märchens heraus, die von rituellem Kannibalismus, Hungersnöten und Kindesvertreibungen handeln. Wir loben die kooperativen Geschwister als Helden der Geschichte, finden Analogien zwischen der Hexe und der Mutter und fragen uns, warum die Hexe ihren Kalorienbedarf mit Menschenfleisch decken möchte, wenn doch das Lebkuchenhaus mehr als ausreichend die Energie liefern sollte. Flo stellt noch seine astronomische Deutung von Hänsel und Gretel vor: Hans versteht sich ganz in der Navigation nach den Sternen und weiß, wo er den Fixstern findet und sich dann an den Sternbilden orientieren kann (Kinder finden das erste Mal nach Hause zurück, weil sie zuvor den Weg mit weißen Steinchen markiert haben). Er macht aber schlechte Erfahrungen, wenn er sich an flüchtigen Himmelsereignissen orientieren möchte, wie Sternschnuppen (Beim zweiten Mal, als Hänsel und Gretel in den dunklen Wald geführt werden, markieren sie den Weg mit Brotkrumen, die die Vögel verspeisen). Wir bemühen uns um eine tiefenpsychologische Interpretation der sexuellen Aspekte des Märchens wie der Backofen als invertierter Mutterleib oder das "Fingerchen" von Hans, das nicht größer werden will. Am Ende und kurz vor der Avus kommen wir noch auf das Filmgenre "Coming-of-Age" zu sprechen, das, wie auch bei Hänsel und Gretel, Geschichten erzählt, die von dem Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein handeln.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:00
Läuft's?
Florian Clauß
0:00:01–0:00:01
Läuft, ja.
Micz Flor
0:00:02–0:00:02
Klatschen?
Florian Clauß
0:00:03–0:00:03
Ja.
0:00:07–0:00:08
Du fängst an, oder?
Micz Flor
0:00:10–0:00:12
Gib mir noch mal einen Tipp, Folge.
Florian Clauß
0:00:12–0:00:13
Achso, ja, das ist jetzt 64.
Micz Flor
0:00:14–0:00:15
Ah ja, stimmt.
0:00:18–0:00:19
Hallo, Mann!
Florian Clauß
0:00:19–0:00:22
Mensch, Mann, nein, ich mach bitte nicht hier, boah, nein!
Micz Flor
0:00:22–0:00:26
Okay, okay. Jetzt kann ich's nicht mehr anders.
Florian Clauß
0:00:26–0:00:29
Ja, nee, du kannst es doch anders. da. Wir sind nicht auf dem Ja-Maß.
Micz Flor
0:00:30–0:00:36
Okay. Folge 64. Eigentlich Podcast. Ich bin Mitch und neben mir läuft Flo.
0:00:37–0:00:43
Und ich stelle einfach uns und den Flo auch vor, weil der hat diese Folge vorbereitet.
0:00:43–0:00:49
Das hat sich bei uns so eingeschlichen, dass immer der andere dann Hallo sagt. Habe ich jetzt gemacht.
0:00:50–0:00:56
Wir sind eigentlich Podcast, weil wir eigentlich nicht nur Podcast sind,
0:00:56–0:00:57
sondern wir sind auch ein Wanderverein.
0:00:59–0:01:06
Jede Folge laufen wir durch Berlin oder Umgebung und wir sind jetzt gerade mitten
0:01:06–0:01:07
im Grunewald losgelaufen.
0:01:08–0:01:12
Ich weiß überhaupt nicht, worum es geht, aber Flo meinte, dass diesmal der Weg
0:01:12–0:01:15
sogar verknüpft ist mit dem Inhalt der Folge. Ich bin sehr gespannt.
0:01:16–0:01:20
Die Touren, die wir laufen, sollte irgendjemand die nachlaufen wollen,
0:01:20–0:01:22
die kann man alle auf eigentlich-podcast.de sehen.
0:01:22–0:01:27
Da gibt es auch dann Showlinks, weiterführende Links, auch nochmal eine Textzusammenfassung,
0:01:27–0:01:33
und ein paar Infos, manchmal sogar Korrekturen zu dem, was wir so erzählen, zum Nachlesen im Blog.
0:01:33–0:01:40
Und das war alles. Oder das übergebe ich an Flo, der mir immer noch nicht gesagt hat, worum es geht.
Florian Clauß
0:01:41–0:01:45
Ja, manchmal lassen wir uns im Dunkeln und manchmal erzählen wir dem anderen,
0:01:45–0:01:48
worum es geht, damit sich der andere auch vorbereiten kann.
0:01:48–0:01:52
Aber hier in dieser Folge, das ist auch auch so eine kleine Mitmach-Folge.
Micz Flor
0:01:52–0:01:53
Mitsch-Mach-Folge.
Florian Clauß
0:01:53–0:01:57
Mitsch macht Mit-Folge. Du wirst auch sicher dazu was sagen können,
0:01:57–0:02:06
weil meine Episode reiht sich in eine Kategorie ein, wo wir schon vier bis fünf
0:02:06–0:02:08
Episoden geliefert haben. Wohin gehst du, Mitsch?
Micz Flor
0:02:08–0:02:14
Wir sind mitten im Grunewald und es ist unheimlich, weil es langsam wirklich jung wird.
Florian Clauß
0:02:14–0:02:20
Dann gibt es hier diese Sandgrube. Hier ist doch auch irgendwo Niko von Velvet
0:02:20–0:02:21
Underground begraben worden, oder?
Micz Flor
0:02:21–0:02:25
Echt? Das weiß ich gar nicht. Aber ich bin gerade so, einfach hier war so ein
0:02:25–0:02:28
bisschen, es ist zwar eine große Straße oder ein Weg, auf dem wir laufen,
0:02:28–0:02:29
aber hier war es auf einmal so menschlich.
0:02:30–0:02:35
Keine Menschen, aber so Artefakte, wo ich mich dann auf einmal so ein bisschen hingezogen fühlte.
0:02:36–0:02:38
Aber ich wollte dich gar nicht unterbrechen, mach einfach weiter.
Florian Clauß
0:02:38–0:02:43
Nee, es ist ein toller Platz hier. Hier ist so eine Senke, wo dann so eine Sandgrube drin ist.
0:02:44–0:02:49
Und ich glaube, die wurde auch schon verschiedentlich bei irgendwelchen Filmen verwertet hier.
0:02:49–0:02:55
Bei Low-Budget-Filmen oder so Abschlussfilmen von der DFFB wurden bestimmt hier schon mal gedreht.
Micz Flor
0:02:55–0:03:00
Okay, viel Spaß beim Recherchieren für die Show noch. Ich mache das nicht.
Florian Clauß
0:03:01–0:03:07
Also es ist dunkel, ja. Wir sind im Wald. Mein Thema hat damit zu tun, ja.
0:03:07–0:03:13
Und ich habe schon gesagt, wir haben vier Folgen bereits produziert in dieser Reihe.
Micz Flor
0:03:13–0:03:16
Und das ist auch als Reihe eine Überschrift ja.
Florian Clauß
0:03:16–0:03:22
Es ist eine Überschrift das war jetzt vor, ich glaube die letzte Folge haben
0:03:22–0:03:30
wir dann vor über ein Jahr gemacht vielleicht kommst du drauf, ja Wald Dunkel,
0:03:32–0:03:34
Dunkelwald Achso.
Micz Flor
0:03:34–0:03:36
Der dunkle Wald die drei Sonnen.
Florian Clauß
0:03:36–0:03:46
Ja aber es geht in die Richtung es geht in die Fiktion, ja. Aber es geht um auch...
Micz Flor
0:03:46–0:03:46
Märchen.
Florian Clauß
0:03:46–0:03:50
Ja, richtig. Wir sind bei einer neuen Märchen-Folge.
0:03:50–0:03:55
Deswegen wusste ich vorhin bei deiner letzten Episode, was heißt vorhin,
0:03:55–0:04:00
vor zwei Wochen, wusste ich die Episoden-Nummer von Jung.
Micz Flor
0:04:00–0:04:07
Ah, du bist in unser eigenes Archiv geklettert. Bist du auf die GPS-Tracks nochmal abgelaufen?
Florian Clauß
0:04:07–0:04:10
Ich bin die GPS-Tracks im Kopf
0:04:10–0:04:13
abgelaufen ja wir haben unsere erste folge von
0:04:13–0:04:19
märchen folge war eisenhans den ich damals gemacht habe es war folge eigentlich
0:04:19–0:04:25
26 und dann haben wir mit dann hast du mit einem theoretischen teil gemacht
0:04:25–0:04:32
mit eigentlich 33 über märchen mythen und träume das war das mit ziel und from und freud,
0:04:33–0:04:37
Und dann habe ich angeschlossen mit Schneewittchen. Also wir haben wirklich
0:04:37–0:04:39
die Blockbuster-Märchen rausgeholt.
0:04:39–0:04:43
Schneewittchen, vom Narzissmus bis zur Selfie-Culture.
0:04:43–0:04:49
Und du hast dann mit eigentlich 35 Rotkäppchen geliefert.
0:04:49–0:04:53
Da haben wir Rotkäppchen interpretiert und das ging dann ganz schön weit,
0:04:53–0:04:57
nämlich mit Gebärmutterneid und Neopsychoanalyse.
0:04:57–0:05:01
Da hatten wir so ein bisschen auf dem Bett, was du uns vorher theoretisch aufgebaut
0:05:01–0:05:04
hast, haben wir uns da ein bisschen ausgelassen.
0:05:04–0:05:08
Und jetzt, welches Märchen fehlt in unserer Reihe?
Micz Flor
0:05:08–0:05:10
Uh, Hänsel und Gretel.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:14
Richtig. Hänsel und Gretel, da hast du Brot dabei.
Micz Flor
0:05:14–0:05:18
Wir waren gerade, bevor es losging, saßen wir da noch. Und jetzt weiß ich auch,
0:05:18–0:05:20
warum wir die letzten Brotkrumen aufgefressen haben.
0:05:21–0:05:23
Weil Brotkrumen bringen hier kein Glück.
Florian Clauß
0:05:23–0:05:27
Nee, bringen hier kein Glück. Nein, es geht um Hänsel und Gretel.
0:05:27–0:05:33
Ja, das ist ein Märchen. Also Gebrüder Grimm haben ja den Katalog Kinder- und
0:05:33–0:05:37
Hausmärchen, KHM, aufgestellt.
0:05:37–0:05:44
Und wir erinnern uns, Gebrüder Grimm waren auch diejenigen, die dann die Literaturwissenschaften
0:05:44–0:05:50
mit ins Leben gerufen haben als akademische Disziplin und haben Volks- und Kindermärchen
0:05:50–0:05:52
zusammengetragen in diesem KHM.
0:05:52–0:05:54
Das ist Kinder- und Hausmärchen.
0:05:54–0:05:57
Wir wissen, wir erinnern uns vielleicht auch noch, dass es dann verschiedene
0:05:57–0:06:02
Auflagen gab von diesem Buch, mit verschiedenen Versionen der Märchen,
0:06:02–0:06:05
wo sich die Märchen dann auch über die Jahre geändert haben.
0:06:05–0:06:10
Die erste Auflage war von 1812 und die letzte war irgendwas mit 18...
0:06:10–0:06:15
Oder die letzte, die dann halt auch unter der Schreibfeder von den Grimm lief,
0:06:15–0:06:19
war, glaube ich, irgendwas 1848 oder so, im 40er-Raum.
0:06:19–0:06:26
Das Märchen Hänsel und Gretel hat den Index KHM 15.
0:06:27–0:06:34
Also ist dann unter 15 zu finden. Das Typische an diesem Kinder- und Hausmärchen
0:06:34–0:06:38
ist, dass die Gebrüder Grimm haben die Märchen ja nicht erfunden,
0:06:38–0:06:40
sondern die haben die zusammen gesammelt.
0:06:40–0:06:46
Und es gibt auch im Europäischen und jetzt muss man so sagen,
0:06:46–0:06:50
beim Hänsel und Gretel gibt es tatsächlich im weltweiten Raum,
0:06:50–0:06:51
gibt es dann halt analoge Märchen.
0:06:52–0:06:55
Wir kennen ganz grob das Märchen, wir werden es uns nachher auch anhören.
0:06:56–0:07:01
Also das heißt, das, was dann die Hexe ist, ist dann in Albanien der Hahn oder
0:07:01–0:07:08
es ist irgendwo in Kanada der Bär oder es gibt dann so verschiedene andere Formen,
0:07:08–0:07:13
von dem Bösen, ja, die im Märchen auftauchen.
0:07:13–0:07:17
Das ist so typisch, sag ich mal, für Märchen.
0:07:19–0:07:24
Volkssagen, dass die sich verschieden ausprägen in unterschiedlichen Kulturen,
0:07:24–0:07:29
dass die aber, jetzt sind wir hier wieder bei Archetypen, naja,
0:07:29–0:07:33
so weit will ich nicht gehen, es ist kein Archetyp, aber es ist im Prinzip so eine Art Meme.
0:07:34–0:07:38
Also Meme vom Begriff her, quasi so eine kulturelle,
0:07:39–0:07:46
Informationseinheit, die sich irgendwo ähnlich wie Gene, also die Analogie Gene,
0:07:46–0:07:50
Meme, also wir kennen das Meme aus dem Internet,
0:07:50–0:07:57
aber wir kennen auch das Meme als eine Kulturinformation, die sich überträgt.
0:07:57–0:08:02
Und wenn wir das jetzt auf diese Märchenwelt projizieren, was dann so Gene für
0:08:02–0:08:07
Eigenschaften haben, Gene mutieren, Märchen mutieren auch.
0:08:07–0:08:15
Also das heißt, Meme variiert sich. oder Meme, die besonders,
0:08:16–0:08:18
wie sagt man, rezessiv und, was ist das gegen?
Micz Flor
0:08:19–0:08:20
Dominant.
Florian Clauß
0:08:20–0:08:23
Dominant sind, die tragen sich dann halt über die Generationen weiter,
0:08:23–0:08:25
werden weitererzählt, andere verschwinden.
Micz Flor
0:08:25–0:08:31
Und es gibt auch so eine Form der Epigenetik, dass halt so an bestimmten Umweltfaktoren
0:08:31–0:08:37
kulturell gesehen dann bestimmte Memen auf einmal wirklich greifen und dann
0:08:37–0:08:42
entweder so in Märchen dann sowieso dominant hängenbleiben wie die Warze auf der Nase der Hexe.
0:08:42–0:08:46
Das ist dann sowas, wo man sagen kann, das hat sich dann so fortgetragen.
0:08:46–0:08:51
Aber durch kulturelle Entwicklung verschwinden natürlich dann auch bestimmte Meme.
Florian Clauß
0:08:51–0:08:55
Genau, verschwinden oder sie verändern sich. Also auch wie Gene verändern sich.
0:08:55–0:09:01
Sie können sich dann halt entsprechend adaptieren an gesellschaftliche, zeitliche Umstände.
0:09:02–0:09:06
Also das ist so ein Meme und das ist jetzt im Gegensatz zum Archetyp.
Micz Flor
0:09:06–0:09:10
Das ist interessant, weil man kann es wirklich auch so da auch an die letzte
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Folge mit Jungen und den Ufos anknüpfen.
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Weil jemand anders könnte natürlich über die Ufo-Sichtung auch sagen,
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das sind einfach bestimmte Meme.
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Würde halt sagen, okay, jetzt in dem kulturellen Kontext wird halt da oben dann
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nicht ein Himmelsreiter oder ein Gott gesehen, sondern dann ist es halt ein
0:09:26–0:09:27
Ufo, das passt halt gerade.
0:09:27–0:09:30
Oh, guck mal, hier ist ein Ofen.
Florian Clauß
0:09:31–0:09:32
Ofen, Ofen, nice.
0:09:34–0:09:39
Das möchte ich nochmal so vorwegstellen, dass im Gebrüder Grimm dann solche
0:09:39–0:09:41
Märchen zusammengetragen haben.
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Und die haben aber auch eine ganz, ganz lange Kultur.
0:09:44–0:09:47
Also ich habe dann auch hier in Vorbereitung für diesen Podcast,
0:09:47–0:09:52
habe ich dann auch verschiedene andere Quellen gelesen, gehört.
0:09:52–0:09:57
Und da gibt es zum Beispiel einen Michael Mahr, der auch über die Märchen geforscht hat.
0:09:57–0:10:01
Und der meint, dass Märchen eine,
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ja teilweise bis in die Bronzezeit zurückgehen,
0:10:05–0:10:11
also diese ganze orale Überlieferung, diese Verschriftlichung haben wir ja erst relativ in junger Zeit,
0:10:12–0:10:17
aber diese orale Überlieferung, die geht ganz, ganz lange zurück und das haben
0:10:17–0:10:20
wir auch in der letzten Folge oder in der letzten Märchenfolge nochmal so festgestellt,
0:10:20–0:10:24
dass jetzt, das war eine Art von Unterhaltung.
0:10:24–0:10:27
Meistens waren Frauen dann die Geschichtenerzählerinnen.
0:10:28–0:10:31
Man saß dann zusammen in der Stube und hat sich dann diese Geschichten erzählt,
0:10:32–0:10:33
in so einem geschützten Raum.
0:10:35–0:10:40
Und dann wurden natürlich die grausigsten Sachen auch irgendwo bekömmlich,
0:10:40–0:10:46
weil du warst halt zusammen in diesem Raum und konntest dann halt auch lauschen. Es war spannend.
0:10:47–0:10:53
Und das, was dann Märchen so ausmacht, das ist auch eine Aussage von Michael
0:10:53–0:10:58
Mahr, dass in jedem Märchen so ein Glutkern, das fand ich ganz schön,
0:10:58–0:11:01
diesen Begriff, ein Glutkern. Ja, was bedeutet das, ein Glutkern?
0:11:02–0:11:09
Da ist ein Tabu, ein ganz großes Trauma irgendwo verpackt. Aber in Form dieses
0:11:09–0:11:11
Märchen ist es wieder konsumierbar.
0:11:12–0:11:16
Und gleichzeitig gibt es einen sogenannten Fiktionsvertrag von Märchen,
0:11:16–0:11:19
nämlich das Märchen geht immer gut aus.
0:11:19–0:11:23
Und damit wird es immer konsumierbar. Und damit kannst du auch das Grausigste
0:11:23–0:11:27
in das Märchen packen, weil es geht gut aus, du weißt es. Und deswegen sind
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auch Märchen was für Kinder.
0:11:29–0:11:32
Das ist auch so eine These, auf jeden Fall sind Märchen was für Kinder.
0:11:33–0:11:37
Und das hatten wir ja auch in der vorherigen Folge besprochen,
0:11:37–0:11:43
inwieweit dann halt auch diese Beeinflussung von Kindern durch Märchen und die
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Prägung, und dass es halt auch so ein Spielgrund ist,
0:11:47–0:11:52
dass Kinder dann Ängste durchleben können, aber gleichzeitig in der Sicherheit
0:11:52–0:11:57
des geschützten Raumes und des guten Endes, das halt auch so konsumieren können.
Micz Flor
0:11:57–0:12:01
Da fällt mir das Bild ein, was ich dir und Chris geschickt hatte in unserer
0:12:01–0:12:06
Gruppe, aus diesem Strubbelpeter, aus der Sammlung mit dem brennenden Mädchen.
0:12:06–0:12:08
Ich weiß nicht mehr, wie es heißt, das Zündhölzern spielt.
0:12:08–0:12:15
Dann fängt das Feuer und die Katzen heulen und dieses Bild steht in Flammen und so.
0:12:15–0:12:18
Und Strubbelpeter gehen ja alle schlecht aus.
0:12:19–0:12:23
Und da stand dann eben so das Bild, war dann eben das brennende Mädchen aus
0:12:23–0:12:27
den Originalillustrationen, die heulenden Katzen. Und drunter hat jemand geschrieben,
0:12:27–0:12:31
my life is a fairy tale, unfortunately the author was German.
Florian Clauß
0:12:33–0:12:39
Ja, aber es gibt tatsächlich dann neben diesen Volksmärchen die Kunstmärchen.
0:12:40–0:12:43
Und das heißt, da gibt es tatsächlich einen Autor. Das ist dann Andersen zum
0:12:43–0:12:45
Beispiel, hat sich dann als Autor.
0:12:45–0:12:51
Oder es gibt dann, der Struppelpeter ist von der Autor mit den Maikäfern und
0:12:51–0:12:53
Max und Moritz und so weiter.
Micz Flor
0:12:53–0:12:54
Wilhelm Busch.
Florian Clauß
0:12:54–0:12:56
Wilhelm Busch, ja, das sind dann halt Autoren.
Micz Flor
0:12:56–0:12:57
Ist das Struppelpeter, der Autor?
Florian Clauß
0:12:57–0:13:03
Ich glaube nicht, aber in der Regel hast du recht. Naja, schauen wir mal.
0:13:03–0:13:06
Aber was ich damit sagen will, ist, dass dann zu diesem Zeitpunkt,
0:13:06–0:13:11
als die Literaturgattung dann so geboren wurde und die Grimms dann in die Welt
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rausgetragen haben, gab es dann halt auch die Kunstmärchen, dann haben sich
0:13:14–0:13:15
die Kunstmärchen so entwickelt.
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Das ist nochmal der Unterschied. Und dann kann es halt auch nicht immer gut ausgehen.
0:13:21–0:13:24
Man erinnert sich dann halt an verschiedene andere Märchen, die dann auch so
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stark traurig sind am Ende, die dann so abkippen. Aber in der Regel sind Märchen
0:13:31–0:13:34
dann, ist dann so eine klassische Quest.
0:13:34–0:13:39
Also das heißt, eine sogenannte Heldenreise haben wir ja auch schon ein paar Mal.
0:13:40–0:13:44
Das ist ja auch so eine Narration, die sich dann immer wieder im Film widerspiegelt.
0:13:45–0:13:50
Als der Archetyp Herr der Ringe, die Heldenreise von Frodo.
0:13:51–0:13:58
Aber das heißt, man muss eine gewisse Situation lösen und wächst an dieser Situation.
0:13:59–0:14:03
Und am Ende geht es dann gut aus. Genau, und Hänsel und Gretel ist eines der
0:14:03–0:14:05
ältesten Märchen, die wir hier haben.
0:14:05–0:14:09
Ich habe schon angekündigt, ich werde dieses Märchen jetzt nicht einsprechen.
0:14:10–0:14:12
Ich habe nicht so eine schöne Sprecherstimme wie du.
0:14:13–0:14:20
Ich habe dafür extra Chat-GBT, OpenAI bemüht.
0:14:20–0:14:25
Da haben wir auch verschiedene Modelle, die dann Text-to-Speech machen können.
0:14:25–0:14:28
Und eines davon ist dann ebenfalls...
Micz Flor
0:14:29–0:14:32
Nicht, dass wir hier vom Wildschwein umgerannt werden.
Florian Clauß
0:14:33–0:14:35
Ja, aber wir müssen auf dem Pfad bleiben, Mitch.
Micz Flor
0:14:35–0:14:38
Ja, ich habe echt ein bisschen Schiss, muss man dazu sagen. Das ist wieder so
0:14:38–0:14:42
ein Ding, wo dann, wenn es dunkel wird, man alleine im Wald ist.
0:14:42–0:14:46
Und dann kommen halt diese Kindheitsthemen.
0:14:46–0:14:50
Ich weiß, dass es gut ausgeht, aber ich weiß nur, dass ein Märchen gut ausgeht.
0:14:51–0:14:54
Wenn ich mich jetzt auf diesen Pfaden bewege, ob es für mich gut ausgeht.
Florian Clauß
0:14:54–0:14:58
Naja, wir werden die Stimmung noch ein bisschen auf Eleven drehen.
0:14:59–0:15:03
Und hören uns gleich mal das Märchen an. Aber dabei möchte ich dich jetzt schon
0:15:03–0:15:06
mal so, weil ich wollte das jetzt auch extra nochmal, dass wir uns dann halt
0:15:06–0:15:11
so drüber austauschen und gucken, was man da so alles interpretieren kann.
0:15:11–0:15:17
Als Vorbemerkung möchte ich noch machen, dass sich Hänsel und Gretel von anderen
0:15:17–0:15:18
Märchen unterscheidet.
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Hast du da vielleicht eine Idee, in was sich Hänsel und Gretel jetzt,
0:15:23–0:15:29
ohne dass es so gehört hat, unterscheidet, jetzt meinetwegen zu Schneewittchen und Rotkäppchen?
Micz Flor
0:15:29–0:15:33
Also dieses Geschwistermotiv kommt ja auch bei anderen irgendwie vor,
0:15:33–0:15:37
so Tischlein deck dich und so, da sind es ja dann auch drei Brüder oder da sind
0:15:37–0:15:39
es jetzt die beiden Schwestern.
0:15:39–0:15:42
Es gibt dann auch da, aber das weiß nicht, ob es immer so war,
0:15:42–0:15:46
gibt es dann auch die Stiefmutter, die ja will, dass die Kinder weggehen,
0:15:46–0:15:48
weil der Winter so hart werden könnte und dann...
0:15:48–0:15:51
Besser, wenn sie weniger, also nur die beiden dann irgendwie.
Florian Clauß
0:15:52–0:15:55
Also die Stiefmutter taucht, die Mutter, es ist tatsächlich so,
0:15:55–0:15:59
dass die Mutter da auch, wie bei Schneewittchen, das war ja erst die Mutter
0:15:59–0:16:02
und dann in späteren Auflagen ist es die Stiefmutter.
0:16:02–0:16:05
Können wir auch nochmal zu sprechen. Aber was ist so grundsätzlich unterscheidend
0:16:05–0:16:08
von dem, wenn du auf die Hauptfiguren...
Micz Flor
0:16:08–0:16:14
Also dieses Aristokratische kommt nicht vor. Ich weiß jetzt auch gar nicht, wie es ausgeht.
Florian Clauß
0:16:15–0:16:15
Du weißt nicht, wie es ausgeht.
Micz Flor
0:16:15–0:16:21
Also ich weiß, dass dass die Hexe reinlegen und in den Ofen treten.
0:16:21–0:16:24
Aber danach habe ich keine Ahnung mehr, ob die dann noch einen Schatz finden.
Florian Clauß
0:16:25–0:16:29
Wir hören uns das gleich nochmal an. Dann lasse ich das jetzt erstmal offen.
0:16:29–0:16:33
Ich starte mal hier die Aufnahme.
0:16:35–0:16:39
Beziehungsweise das, was ich dann von Text to Speech bekommen habe.
0:16:41–0:16:43
Also man muss sagen, weil das halt ein amerikanisches Modell ist,
0:16:44–0:16:45
die haben alles im Dialekt.
0:16:46–0:16:49
Und ich rotiere die Stimmen ein bisschen, damit es ein bisschen variiert.
0:17:15–0:17:19
Wie er abends vor Sorge sich im Bett herumwälzte, da sagte seine Frau zu ihm,
0:17:19–0:17:24
höre Mann, morgen früh nimm die beiden Kinder, gib jedem noch ein Stückchen
0:17:24–0:17:29
Brot, dann führ sie hinaus in den Wald, mitten inne, wo er am dicksten ist,
0:17:29–0:17:33
da mach ihnen ein Feuer an und dann geh weg und lass sie dort,
0:17:33–0:17:35
wir können sie nicht länger ernähren.
0:17:37–0:17:40
Nein, Frau, sagte der Mann, das kann ich nicht über mein Herz bringen,
0:17:40–0:17:44
meine eigenen lieben Kinder zu den wilden Tieren zu führen, die sie bald in
0:17:44–0:17:45
dem Wald zerreißen würden.
0:17:46–0:17:51
Wenn du das nicht tust, sprach die Frau, so müssen wir alle miteinander hungerssterben.
0:17:51–0:17:54
Da ließ sie ihm keine Ruhe, bis er Ja sagte.
0:17:54–0:17:58
Die zwei Kinder waren auch noch wach von Hunger und hatten alles gehört,
0:17:58–0:18:00
was die Mutter zum Vater gesagt hatte.
0:18:01–0:18:06
Gretel dachte, nun ist es um mich geschehen und fing erbärmlich an zu weinen.
0:18:06–0:18:10
Hänsel aber sprach, sei still, Gretel, und gräm dich nicht, ich will uns helfen.
0:18:11–0:18:16
Damit stieg er auf, zog sein Röcklein an, machte die Untertüre auf und schlich hinaus.
0:18:17–0:18:21
Da schien der Mond hell und die weißen Rieselsteine glänzten wie lauter Batzen.
0:18:21–0:18:26
Hänsel bückte sich und machte sich sein ganz Rocktäschlein voll davon.
0:18:26–0:18:29
So viel nur hinein wollten, dann ging er zurück ins Haus.
0:18:30–0:18:35
Tröste dich, Gretel, und schlaf nur ruhig, legte sich wieder ins Bett und schlief ein.
0:18:36–0:18:40
Morgens früh, ehe die Sonne noch aufgegangen war, kam die Mutter und weckte sie alle beide.
0:18:41–0:18:46
Steht auf, ihr Kinder, wir wollen in den Wald gehen, da habt ihr jedes ein Stücklein Brot.
0:18:46–0:18:50
Aber haltet's zu Rate und hebt's euch für den Mittag auf.
0:18:50–0:18:55
Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil Hänsel die Steine in der Tasche
0:18:55–0:18:58
hatte. Dann machten sie sich auf den Weg in den Wald hinein.
0:18:59–0:19:03
Wie sie ein Weilchen gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem
0:19:03–0:19:07
Haus zurück. Bald darauf wieder und immer wieder.
0:19:07–0:19:11
Der Vater sprach, Hänsel, was guckst du zurück und hältst dich auf?
0:19:12–0:19:13
Hab acht und marschier zu.
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Ach, Vater, ich sehe nach meinem
0:19:15–0:19:19
weißen Kätzchen. Das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen.
0:19:20–0:19:25
Die Mutter sprach, einar, das ist dein Kätzchen nicht. Das ist die Morgensonne,
0:19:25–0:19:26
die auf den Schornstein scheint.
0:19:27–0:19:31
Hänsel aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den
0:19:31–0:19:34
blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche.
0:19:34–0:19:38
Auf den Weg geworfen. Wie sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater.
0:19:38–0:19:43
Nun sammelt Holz, ihr Kinder. Ich will ein Feuer anmachen, dass wir nicht frieren.
0:19:44–0:19:48
Hänsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch.
0:19:48–0:19:53
Da steckten sie es an. Und wie die Flamme recht groß brannte, sagte die Mutter.
0:19:53–0:19:57
Nun legt euch ans Feuer und schlaft. Wir wollen in dem Wald das Holz fällen.
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Wartet, bis wir wiederkommen und euch abholen. Hänsel und Gretel saßen an dem
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Feuer bis Mittag, da aß jedes sein Stücklein Brot, und dann wieder bis an den Abend.
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Aber Vater und Mutter blieben aus, und niemand wollte kommen und sie abholen.
0:20:13–0:20:16
Wie es nun finstere Nacht wurde, fing Gretel an zu weinen.
0:20:16–0:20:22
Hänsel aber sprach, »Wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist.« Und
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als der Mond aufgegangen war, fasste er die Gretel bei der Hand,
0:20:25–0:20:31
da lagen die Kieselsteine wie neu geschlagene Batzen und schimmerten und zeigten ihnen den Weg.
0:20:32–0:20:36
Da gingen sie die ganze Nacht durch, und wie es morgen war, kamen sie wieder
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bei ihres Vaters Haus an.
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Der Vater freute sich von Herzen, als er seine Kinder wieder sah,
0:20:42–0:20:44
denn er hatte sie ungern allein gelassen.
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Die Mutter stellte sich auch, als wenn sie sich freute, heimlich aber war sie bös.
0:20:49–0:20:55
Nicht lange danach war wieder kein Brot im Hause, und Hänsel und Gretel hörten,
0:20:55–0:21:00
wie abends die Mutter zum Vater sagte, einmal haben die Kinder den Weg zurückgefunden,
0:21:00–0:21:02
und da habe ich's gut sein lassen.
0:21:02–0:21:06
Aber jetzt ist wieder nichts als nur noch ein halber Laib Brot im Haus.
0:21:06–0:21:11
Du musst sie morgen tiefer in den Wald führen, dass sie nicht wieder heimkommen
0:21:11–0:21:13
können. Es ist sonst keine Hilfe für uns mehr.
0:21:14–0:21:19
Dem Mann fiel es schwer aufs Herz. Und er gedachte, es wäre doch besser,
0:21:19–0:21:23
wenn du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest, weil er es aber einmal
0:21:23–0:21:26
getan hatte, so durfte er nicht Nein sagen.
0:21:27–0:21:30
Hänsel und Gretel hörten das Gespräch der Eltern.
0:21:30–0:21:35
Hänsel stand auf und wollte wieder Kieselsteine auflesen. Wie er aber an die
0:21:35–0:21:37
Türe kam, da hatte sie die Mutter zugeschlossen.
0:21:37–0:21:41
Doch tröstete er die Gretel und sprach, Schlaf nur, lieb Gretel,
0:21:42–0:21:43
der liebe Gott wird uns schon helfen.
0:21:44–0:21:48
Morgens früh erhielten sie ihr Stücklein Brot, noch kleiner als das vorige Mal.
0:21:49–0:21:54
Auf dem Wege bröckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Bröcklein an die Erde.
0:21:55–0:22:00
Was bleibst du immer stehen, Hänsel, und guckst dich um, sagte der Vater. Geh deiner Wege.
0:22:00–0:22:04
Ach, ich seh nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dach und will mir Ade sagen.
0:22:05–0:22:10
Du Narr, sagte die Mutter, das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne,
0:22:10–0:22:12
die auf den Schornstein oben scheint.
0:22:14–0:22:18
Hänsel aber zerbröckelte all sein Brot und warf die Bröcklein auf den Weg.
0:22:18–0:22:22
Die Mutter führte sie noch tiefer in den Wald hinein, wo sie ihr Lebtag nicht
0:22:22–0:22:26
gewesen waren. Da sollten sie wieder einschlafen bei einem großen Feuer.
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Und abends wollten die Eltern kommen Geh deiner Wege. und sie abholen.
0:22:30–0:22:35
Zum Mittag teilte Gretel ihr Brot mit Hänsel, weil der seins all auf den Weg gestreut.
0:22:35–0:22:40
Der Mittag verging und der Abend verging, aber niemand kam zu den armen Kindern.
0:22:42–0:22:46
Hänsel tröstete die Gretel und sagte, wart, wenn der Mond aufgeht,
0:22:46–0:22:51
dann sehe ich die Bröcklein Brot, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus.
0:22:52–0:22:57
Der Mond ging auf, Wie aber Hänsel nach den Bröcklein sah, da waren sie weg.
0:22:57–0:23:01
Die vieltausend Vöglein in dem Wald, die hatten sie gefunden und aufgepickt.
0:23:02–0:23:06
Hänsel meinte doch, den Weg nach Haus zu finden und zog die Gretel mit sich.
0:23:06–0:23:10
Aber sie verirrten sich bald in der großen Wildnis und gingen die Nacht und
0:23:10–0:23:13
den ganzen Tag, da schliefen sie vor Müdigkeit ein.
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Und gingen noch einen Tag, aber sie kamen nicht aus dem Wald heraus und waren
0:23:18–0:23:22
so hungrig, denn sie hatten nichts zu essen als ein paar kleine Bärlein,
0:23:22–0:23:24
die auf der Erde standen.
0:23:25–0:23:29
Am dritten Tage gingen sie wieder bis zum Mittag. Da kamen sie an ein Häuslein,
0:23:29–0:23:35
das war ganz aus Brot gebaut und war mit Kuchen gedeckt, und die Fenster waren von hellem Zucker.
0:23:36–0:23:41
Da wollen wir uns niedersetzen und uns satt essen, sagte Hänsel. Ich will vom Dach essen.
0:23:41–0:23:44
Isst du vom Fenster, Gretel. Das ist fein süß für dich.
0:23:45–0:23:50
Hänsel hatte schon ein Gutstück vom Dach und Gretel schon ein paar runde Fensterscheiben
0:23:50–0:23:53
gegessen und brach sich eben eine neue aus.
0:23:53–0:23:58
Da hörten sie eine feine Stimme, die von innen heraus rief, Knuper,
0:23:58–0:24:00
Knuper, Kneischen, wer knupert an meinem Häuschen?
0:24:01–0:24:05
Hänsel und Gretel erschraken so gewaltig, dass sie fallen ließen,
0:24:05–0:24:09
was sie in der Hand hielten, und gleich darauf sahen sie aus der Türe eine kleine,
0:24:09–0:24:11
steinalte Frau schleichen.
0:24:11–0:24:17
Sie wackelte mit dem Kopf und sagte, Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergelaufen?
0:24:17–0:24:21
Kommt herein mit mir, ihr sollts gut haben. haben, fasste beide an der Hand
0:24:21–0:24:22
und führte sie in ihr Häuschen.
0:24:24–0:24:27
Da ward gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker,
0:24:28–0:24:31
Äpfel und Nüsse, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet,
0:24:32–0:24:36
da legten sich Hänsel und Gretel hinein und meinten, sie wären wie im Himmel.
0:24:36–0:24:41
Die Alte aber war eine böse Hexe, die lauerte den Kindern auf und hatte,
0:24:41–0:24:45
um sie zu locken, ihr Broteuslein gebaut, und wenn eins in ihre Gewalt kam,
0:24:45–0:24:50
da machte sie es tot, kochte es und ass es und das war ihr ein Festtag.
0:24:50–0:24:54
Da war sie nun recht froh, wie Hänsel und Gretel ihr zugelaufen kamen.
0:24:55–0:24:59
Früh, ehe sie noch erwacht waren, stand sie schon auf, ging an ihre Bettlein
0:24:59–0:25:04
und wie sie die zwei so lieblich ruhen sah, freute sie sich und gedachte,
0:25:04–0:25:05
das wird ein guter Bissen für dich sein.
0:25:06–0:25:11
Sie packte Hänsel und steckte ihn in einen kleinen Stall und wie er da aufwachte,
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war er von einem Gitter umschlossen, wie man junge Hühnlein einsperrt,
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und konnte nur ein paar Schritte gehen.
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Das Gretel aber schüttelte sie und rief, steh auf, du Faulenzerin,
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hol Wasser und geh in die Küche und koch gut zu essen,
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dort steckt dein Bruder in einem Stall, den will ich erst fett machen,
0:25:30–0:25:35
und wann er fett ist, dann will ich ihn essen, jetzt sollst du ihn füttern.
0:25:36–0:25:40
Gretel erschrak und weinte, musste aber tun, was die Hexe verlangte.
0:25:40–0:25:45
Da ward nun alle Tage dem Hänsel das beste Essen gekocht, das er fett werden sollte.
0:25:45–0:25:50
Gretel aber bekam nichts als die Krebsschalen, und alle Tage kam die Alte und sagte,
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»Hänsel, streck deine Finger heraus, dass ich fühle, ob du bald fett genug bist.«
0:25:56–0:25:59
Hänsel streckte ihr aber immer ein Knöchlein heraus, da verwunderte sie sich,
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dass er gar nicht zunehmen wolle.
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Nach vier Wochen sagte sie eines Abends zu Gretel, sei flink,
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geh und trag Wasser herbei, dein Brüderchen mag nun fett genug sein oder nicht,
0:26:10–0:26:14
morgen will ich es schlachten und sieden, ich will derweil den Teig anmachen,
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dass wir auch dazu backen können.
0:26:17–0:26:22
Da ging Gretel mit traurigem Herzen und trug das Wasser, worin Hänsel sollte gesotten werden.
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Frühmorgens musste Gretel aufstehen, Feuer anmachen und den Kessel mit Wasser aufhängen.
0:26:28–0:26:34
Gib nun acht, bis es siedet, sagte die Hexe, ich will Feuer in den Backofen
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machen und das Brot hineinschieben. reinschieben.
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Gretel stand in der Küche und weinte blutige Tränen und dachte,
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hätten uns lieber die wilden Tiere im Walde gefressen, so wären wir zusammen
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gestorben und müssten nun nicht das Herzeleid tragen und ich müsste nicht selber
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das Wasser zu dem Tod meines lieben Bruders sieden.
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Du, lieber Gott, hilf uns armen Kindern aus der Not.
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Da rief die Alte, Gretel, komm gleich ich einmal hierher zu dem Backofen.
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Wie Gretel kam, sagte sie, guck hinein, ob das Brot schon hübsch braun und gar
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ist, meine Augen sind schwach, ich kann nicht so weit sehen und wenn du auch
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nicht kannst, so setz dich auf das Brett,
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so will ich dich hineinschieben, da kannst du darin herumgehen und nachsehen.
0:27:18–0:27:22
Wenn aber Gretel darin war, da wollte sie zumachen und Gretel sollte in dem
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heißen Ofen backen und sie wollte es auch aufessen, das dachte die böse Hexe.
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Und darum hatte sie das Gretel gerufen.
0:27:30–0:27:35
Gott gab es aber Gretel ein und sie sagte, ich weiß nicht, wie ich das anfangen
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soll, zeig's mir es erst, setz dich drauf, ich will dich hineinschieben.
0:27:39–0:27:42
Und die Alte setzte sich auf das Brett und weil sie leicht war,
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schob sie Gretel hinein, soweit sie konnte und dann machte sie geschwind die
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Türe zu und steckte den eisernen Riegel vor.
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Da fing die Alte an, in dem heißen Backofen zu schreien und zu jammern.
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Gretel aber lief fort und sie musste elendiglich verbrennen.
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Und Gretel lief zum Hänsel, machte ihm sein Türchen auf und Hänsel sprang heraus
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und sie küßten sich einander und waren froh.
0:28:06–0:28:10
Das ganze Häuschen war voll von Edelgesteinen und Perlen, davon füllten sie
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ihre Taschen, gingen fort und fanden den Weg nach Haus.
0:28:15–0:28:19
Der Vater freute sich, als er sie wieder sah. Er hatte keinen vergnügten Tag
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gehabt, seit seine Kinder fort waren und ward nun ein reicher Mann.
0:28:23–0:28:28
Die Mutter aber war gestorben. Das ist das Ende der Geschichte.
Micz Flor
0:28:29–0:28:32
Das war die wirkliche Mutter, das war gar nicht die Stiefmutter.
Florian Clauß
0:28:32–0:28:38
Das war, wie ich schon sagte, in den ersten Fassungen, war das die richtige
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Mutter, also wie bei Schneewittchen.
0:28:40–0:28:42
Und dann später wurde es dann die Stiefmutter.
0:28:43–0:28:50
Und dazu gab es dann auch eine Theorie, nämlich dass zu der Zeit kam dann die
0:28:50–0:28:56
Biedermeier-Epoche und da wurde halt die Familie so aufgewertet als Institution
0:28:56–0:29:00
und dann konnte es halt nicht die richtige Mutter sein. Das war jetzt so eine Sache.
Micz Flor
0:29:01–0:29:04
Ja, ich würde gerade sagen, es gibt diese, was du sagst, dass die Märchen müssen
0:29:04–0:29:08
gut ausgehen und dann auf einmal mussten sie auch gut losgehen.
0:29:08–0:29:14
Also das Setup auf der Familienbühne war dann die Stiefmutter die Böse und nicht meine Mutter.
Florian Clauß
0:29:14–0:29:18
Also da gibt es noch so ein paar andere Varianten, nämlich bei Knusper,
0:29:18–0:29:23
Knusper, Knäuschen, wer knabbert an mein Häuschen, hast du ja die Antwort der
0:29:23–0:29:26
Kinder irgendwann, der Wind, der Wind, das himmlische Kind.
0:29:26–0:29:33
Wo du dich auch dann fragst, wollten die damit die Hexe täuschen?
Micz Flor
0:29:33–0:29:36
Das war in der Bronzezeit bestimmt nicht so.
Florian Clauß
0:29:37–0:29:41
Der Wind, ach, du bist der Wind. Na gut, dann gehe ich wieder ins Haus.
0:29:41–0:29:46
Also das ist ja auch so absurd. Und es gibt noch eine andere Variante von dem
0:29:46–0:29:51
Märchen, dass am Ende, wenn die dann aus dem Wald, da gehen sie einfach wieder raus.
0:29:51–0:29:53
Da finden sie ja irgendwie sofort den Ausgang.
0:29:54–0:29:59
Bei einer anderen Variante gibt es dann so einen See und die wissen auch,
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haben sich verirrt. Und auf dem See kommt dann so eine große Ente und führt die dann über den See.
0:30:06–0:30:11
Und das ist dann halt nochmal so diese Danksagung der Högel für die Brotkrumen.
Micz Flor
0:30:11–0:30:13
Das ist dann auch in dem Rewrite.
Florian Clauß
0:30:13–0:30:18
In dem Rewrite, nee, das ist dann nicht von den Gebrüdern Grimm in der Variante,
0:30:18–0:30:22
sondern es gibt noch einen anderen, der auch so ein Volksmärchenbuch quasi aufgesetzt
0:30:22–0:30:24
hat und ein bisschen verändert.
0:30:24–0:30:28
Mir fällt der Name gerade nicht ein. Ja, das ist auch nochmal eine Variation
0:30:28–0:30:32
der Geschichte, die dann einfach nochmal so ein bisschen diese Verbindung zu
0:30:32–0:30:34
den Vögeln stärkt, ja, zu den Brotgruben.
Micz Flor
0:30:35–0:30:38
Kannst du mal ganz kurz auf den GPS gucken, dass wir in die richtige Richtung
0:30:38–0:30:42
gehen, weil es ist inzwischen gleich stockdunkel. Ich habe ein bisschen Angst.
Florian Clauß
0:30:42–0:30:48
Nee, nee, alles gut. Ich gucke immer auf das GPS. Wir machen gleich eine Kurve
0:30:48–0:30:52
nach links und dann gehen wir schnurstracks so um die Tomshütte.
0:30:54–0:30:58
Ja, aber es dauert noch, bis wir hier rauskommen aus dem Wald und aus dem Märchen.
0:30:58–0:31:01
Ja, also ich habe da so verschiedene Ebenen drin.
Micz Flor
0:31:01–0:31:05
Wenn ich ganz kurz zurückkomme zu dem, was du vorhin mich gefragt hast,
0:31:05–0:31:07
was da untypisch ist oder anders.
Florian Clauß
0:31:07–0:31:08
Genau, wenn wir da einsteigen.
Micz Flor
0:31:09–0:31:12
Und mir ist nichts wirklich aufgefallen. Das Einzige, was mir aufgefallen ist,
0:31:12–0:31:14
dass die Zahl 3 irgendwie nicht vorkommt.
Florian Clauß
0:31:15–0:31:20
Okay, du warst sehr genau drauf. Aber es ist trivialer, es ist viel trivialer.
0:31:20–0:31:25
Man muss nur bei den anderen Märchen gucken, wie lösen die sich, die Märchen.
Micz Flor
0:31:25–0:31:26
Weniger Magie.
Florian Clauß
0:31:27–0:31:32
Weniger Magie, aber wie lösen? Was passiert mit den Protagonistinnen?
0:31:33–0:31:38
Und bei den anderen Märchen ist es eigentlich immer so, dass irgendein Retter von außen kommt.
0:31:38–0:31:46
Also sei es dann halt bei Rotkäppchen der Jäger oder bei Schneewittchen dann der Prinz.
Micz Flor
0:31:46–0:31:48
Oder bei Händel und Gretel der Gott.
Florian Clauß
0:31:48–0:31:56
Nein, du hast hier ein Enhancement, was die sich selber quasi machen.
0:31:57–0:32:03
Und dann hast du noch weiter eine Frau, ein Mädchen, die sie erretten.
0:32:03–0:32:06
Und das ist, glaube ich, schon so ein Alleinstellungsmerkmal.
0:32:06–0:32:08
Deswegen ist das Märchen auch so interessant. Interessant.
0:32:08–0:32:12
Da kann man nachher nochmal vertiefen. Das ist auch so ein Thema,
0:32:12–0:32:14
woraus sich dann halt nochmal so was anderes ableitet.
0:32:14–0:32:20
Aber zunächst möchte ich dann wieder die astronomische Dimension des Märchens.
0:32:20–0:32:23
Was würdest du da für astronomische Bezüge sehen?
Micz Flor
0:32:23–0:32:26
Also wir haben Nacht und Tag, wir haben den Mond.
Florian Clauß
0:32:26–0:32:28
Den Mond haben wir wo?
Micz Flor
0:32:28–0:32:34
Der Mond ist immer die Zeit, wenn die zurückgehen wollen, um die Kiesel zu sehen.
Florian Clauß
0:32:34–0:32:34
Ja.
Micz Flor
0:32:36–0:32:37
Astronomische Bezüge.
0:32:38–0:32:43
Also ich hatte in meiner Erinnerung die auch dreimal, deshalb war ich so verbafft,
0:32:43–0:32:45
dass ich beim zweiten Mal schon die Brotkrumen habe.
0:32:46–0:32:53
Dann gibt es diesen Sonnenaufgang, die Spiegelung am Schornstein, wenn sie aufbrechen.
Florian Clauß
0:32:53–0:32:58
Ja, das ist schon mal sehr nah an dem. Also man kann es natürlich in etliche
0:32:58–0:33:06
Bezüge und dann reininterpretieren, die Hexe ist der Mond und dann ist der Wald
0:33:06–0:33:08
der dunkle Bereich und so weiter.
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Aber eigentlich geht es hier um Navigationssysteme.
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Das, was auch das urtypische Belangen von Astronomie war, nämlich sich zu orientieren.
0:33:21–0:33:28
Und das, was dann Hans macht, er guckt quasi mit dem Dachgiebel,
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guckt er nach den Nordsternen.
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Das ist meine Interpretation übrigens, habe ich nirgendwo gefunden.
0:33:33–0:33:38
Er guckt nach dem Nordstern und anhand des Nordsterns kann er quasi die ganzen
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Batzen, also die Kieselsteine, die ausgerichtet sind,
0:33:42–0:33:46
kann er dann halt quasi so zusammensetzen und das sind dann so die Ficksterne,
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nach denen er sich dann orientieren kann.
0:33:48–0:33:52
Also der Fickstern ist der Nordstern, aber dann kommen die Sternbilder,
0:33:52–0:33:54
die dann halt variabel sind, je nach Weg.
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Und daran kann man sich orientieren und so finden die wieder zurück.
0:33:58–0:34:03
Und das zweite Mal sind es halt quasi nicht die festen Sternbilder,
0:34:03–0:34:05
sondern, und das ist dann die
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Moral der Geschichte, dann orientiere dich nicht an den Sternschnuppen.
0:34:10–0:34:15
Die Brotkrumen sind quasi so die Sternschnuppen, die dann ja nur so kurzzeitig
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aufflimmen und dann wieder vergehen. Also das ist jetzt mal so ein Sidekick,
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den man da rausziehen kann, aber den würde ich dann mal so.
0:34:23–0:34:24
Kann man so machen.
Micz Flor
0:34:24–0:34:27
Finde ich okay. Also würde mich jetzt auch noch mal interessieren,
0:34:27–0:34:32
da bin ich jetzt nicht so richtig betagt, aber wann war das denn genau,
0:34:32–0:34:35
dass dieser Wettlauf der Zeit war,
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wo die Erschließung des Globus irgendwie mit dem Wettbewerb von Navigationssystemen
0:34:43–0:34:47
zu tun hatte, wo sich dann zum Schluss die Uhr durchsetzte, um die Breitengrade,
0:34:47–0:34:48
glaube ich, irgendwie feststellen zu können.
0:34:49–0:34:54
Und die Präzision der Uhren war ganz notwendig, um die, das kann ja sein,
0:34:54–0:34:57
dass es auch in der Zeit war, dass Navigation einfach so ein Meme war.
Florian Clauß
0:34:57–0:35:02
Ja, das glaube ich auch. Also nicht nur in der Zeit, sondern allgemein.
0:35:02–0:35:06
Also die ganzen Hof, also das war das Wichtigste von den Hofastronomen,
0:35:06–0:35:08
war halt irgendwie zu navigieren.
0:35:08–0:35:11
Und deswegen mussten die eigentlich die ganze Zeit nur in den Sternenhimmel
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gucken und da irgendwelche Sternbilder dann rauslesen.
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Und das kam ja erst sehr viel später. Dann kam irgendwann ein Teleskop und dann
0:35:17–0:35:20
ging es ja erstmal überhaupt um die Entdeckung. Vorher war das Das ist ja wirklich
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nur so ein gleichschirmiger Himmel.
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Da war ja nicht viel zu gucken, außer wenn es halt irgendwie dunkler war, konntest du mehr sehen.
0:35:28–0:35:33
Aber erst mit dem Teleskop hat sich ja dann... Was hat Tycho Brahl gemacht?
0:35:33–0:35:38
Die haben halt wirklich so ein Firmament quasi so statisch in Holzkonstrukt
0:35:38–0:35:41
nachgebaut und konnten so Vermessungspunkte setzen.
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Das waren halt so diese Messungspunkte von Tycho Brahl und was dann Kepler ausgewertet
0:35:47–0:35:49
hat und dann daraus berechnen konnte,
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dass sich quasi anhand der Marsbahn, dass sich dann eben die ganzen die elliptischen
0:35:54–0:36:00
Bahnen der Planeten um die Sonne, das war ja quasi das Ergebnis von der Messung von Tygopral.
0:36:01–0:36:05
Das ist, glaube ich, so ein wichtiger Punkt bei den Märchen.
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Aber das andere, was da so in dem Märchen für...
0:36:12–0:36:18
Für ein Tabuthema. Das ist ja relativ offensichtlich, was da drunter liegt. Also Kannibalismus.
0:36:20–0:36:24
Kannibalismus als Tabuthema. Und Kannibalismus hat sich auch,
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da gibt es eben auch unterschiedliche Varianten, die sich daraus tragen.
0:36:30–0:36:33
Nämlich die eine Sache ist der Hungerskannibalismus.
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Und da gab es halt diese ganzen grausigen Geschichten. Und das ist so das,
0:36:39–0:36:44
was dann wahrscheinlich so auch früher, wenn diese Märchen am heimischen Kamin
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erzielt wurden und die Kinder dann nur kurz vor Bett gehen, dass sie es auch
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so ertragbar gemacht haben.
0:36:49–0:36:53
Aber wo dann eben dieser Glutkern immer noch in diesen Märchen drin hängt,
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das ist nämlich zur Zeit des 30-jährigen Krieges. gab es verschiedene Berichte
0:36:58–0:37:01
davon, dass es eben zu Kannibalismus gekommen ist.
0:37:02–0:37:07
Und die schlimmste Form von Kannibalismus ist dann halt auch Kinderkannibalismus.
0:37:08–0:37:12
Obwohl das natürlich dann wieder auch so eine gewisse Dramatisierung ist.
0:37:13–0:37:16
Ja, dann kann man sich wieder vorstellen wie ein Meme.
0:37:16–0:37:22
Wenn du Kannibalismus drauf schreibst, dann ist die Clickrate gleich ungleich viel höher.
0:37:22–0:37:25
Und so kann man sich auch vorstellen, okay,
0:37:25–0:37:29
Kannibalismus ist da drin, aber warum? Ja, warum?
0:37:29–0:37:34
Klar, es gibt dann halt diesen Hunger, der dann zu Kannibalismus führt.
0:37:34–0:37:36
Aber ich finde, da ist eine Ungleichheit drin.
0:37:37–0:37:42
Ja, die Ungleichheit in dieser Kalorienbombe von Zuckerhaus.
0:37:43–0:37:46
Und es macht überhaupt keinen Sinn.
0:37:46–0:37:51
Es macht absolut keinen Sinn, dass diese Hexe dann eben den Hans braten will.
0:37:51–0:37:56
Weil die hat ungefähr, die hat 10 Millionen von Kalorien dann schon verbaut.
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Das sind so Momente bei den Märchen, wo ich dann denke, verstehe ich nicht, warum?
0:38:02–0:38:07
Warum denn den Hans da so klar machen? Und dann gibt es vielleicht noch eine
0:38:07–0:38:11
andere Form von rituellem Kannibalismus.
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Vielleicht, ja. So was, dass der Hans gegessen werden muss, weil die Hexe ist
0:38:17–0:38:18
nicht die Hexe, sondern es ist die Mutter.
0:38:18–0:38:23
Ja, und dann hast du halt irgendwie diese Gleichschaltung von Mutter-Hexe,
0:38:23–0:38:29
ja, und die Mutter stirbt, wenn die Hexe gestorben ist. Also in der Geschichte
0:38:29–0:38:30
ist das irgendwo angelegt, ja.
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Das ist so eine Gleichformigkeit von...
Micz Flor
0:38:33–0:38:38
Das ist ja auch eine interessante psychodynamische Deutung schon fast,
0:38:38–0:38:43
weil natürlich, wenn man das doppelt und dann ist das die Mutter und die Mutter
0:38:43–0:38:47
will ja, dass die Kinder tot sind, damit sie selber genug zu essen hat.
0:38:47–0:38:53
Das ist ja gar nicht so weit weg von der Wahrheit, ist dieses Bild nicht so weit weg.
Florian Clauß
0:38:53–0:38:58
Da können wir gerne noch mal tiefer eintauchen, weil nämlich dann das Hexenhaus,
0:38:58–0:39:02
du kannst es auch so weit lesen, das Hexenhaus ist der Mutterkuchen,
0:39:02–0:39:08
der Mutterkuchen, der die Kinder ernährt und der kommt dann halt aus der Hexe
0:39:08–0:39:12
heraus und das, was der Ofen ist, ist dann quasi so die...
0:39:13–0:39:20
Die invertierte Geburt. Das heißt, man geht wieder zurück zu dem, wo man hergekommen ist.
0:39:21–0:39:28
Deswegen so diese Einverleibung. Das ist die Einverleibung, also dieses Entkindlichung
0:39:28–0:39:31
oder dieses Wieder-Zurückschieben.
0:39:31–0:39:38
Das ist ja auch so. Das war lustig übrigens, als meine Tochter jetzt so kurz
0:39:38–0:39:40
anderthalb Jahre oder so,
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Sie war dann schon in der Kita und konnte dann lautmalerisch das Lied von Hänsel und Grete singen.
0:39:48–0:39:54
Aber das, wo die total darauf abgegangen ist, Eleni, war dieses Schieben. Das Schieben zurück.
0:39:56–0:39:59
Und dann hat sie dann ganz wilde Handbewegungen gemacht.
0:40:00–0:40:06
Und das war das Leutlichste. Wir schieben die Hexe wieder in den Ofen rein. Nein, ja.
0:40:06–0:40:10
Also das fand ich auch so interessant. Sie konnte keine Silben richtig betonen,
0:40:10–0:40:13
aber die Körperbewegungen dazu waren sehr ausgeprägt.
0:40:14–0:40:20
Aber diese Analogie von Mutterhexe, diese Sexualität, die auch dann da drin steht.
Micz Flor
0:40:21–0:40:24
Ist das eigentlich in der ersten Fassung auch eine Hexe oder einfach nur eine komische Frau?
Florian Clauß
0:40:24–0:40:28
Nee, es ist eine Hexe. Also ich meine, so ein Zuckerhaus, das musst du ja irgendwie
0:40:28–0:40:32
auch. Das ist ja nicht von sich aus, das heißt ja nicht gebacken.
0:40:32–0:40:38
Obwohl da so eine Halbmagie drin ist. könnte man theoretisch auch Halbmagie das ist.
Micz Flor
0:40:38–0:40:43
Eine eigene Form das ist Halbmagie finde ich gut also.
Florian Clauß
0:40:43–0:40:50
Nicht ganz man könnte es noch anders erklären es ist nicht ganz aus der Welt
0:40:50–0:40:55
diese Sexualität und ich habe ganz lustig da habe ich nämlich auch einen Podcast
0:40:55–0:40:57
gehört von psychologischer,
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Deutung des Märchens und es waren halt beides,
0:41:02–0:41:07
Verhaltenstherapeutinnen und die haben gesagt, nee, hör mir auf,
0:41:07–0:41:11
jetzt da noch irgendwie die Vagina in dem Ofen zu sehen, das ist,
0:41:11–0:41:13
ich bin Verhaltenstherapeutin,
0:41:14–0:41:17
das kommt mir nicht in die Tüte, die sind ja überall, die sind da aber nicht
0:41:17–0:41:21
freud und so, die haben dann total drüber gewettert und das war jetzt irgendwie,
0:41:21–0:41:25
was du vorhin auch meintest mit dem, ja, wenigstens haben wir den Sex, ne?
Micz Flor
0:41:27–0:41:30
Ja, ich hab da auch, als du gesagt hast, das Verbot, das,
0:41:31–0:41:34
Kannibalismusverbot, da hab ich dann gleich gedacht, Und lustigerweise ist das
0:41:34–0:41:40
Inzestverbot aufgehoben, weil als dann die Mutter weggebraten wurde,
0:41:40–0:41:43
wenn es die Mutter ist, haben sich erst mal Hänsel und Gretel geküsst.
Florian Clauß
0:41:44–0:41:47
Ja, gut. Kann man auch so deuten, ja.
0:41:48–0:41:54
Stimmt. Das dachte ich auch kurz. Also es gibt ja irgendwie so eine eheähnliche Situation.
0:41:56–0:41:59
Aber klar, die haben natürlich auch ein schweres Abenteuer hinter sich.
0:42:00–0:42:04
Aber die Sexualität, ich meine, klar, man kann es ganz platt machen.
0:42:04–0:42:10
Den Knochen, den Hans da zwischen den Gittern raussteckt, kann auch was anderes sein als der Knochen.
0:42:11–0:42:15
Es geht ja so ein bisschen auch um das Adoleszieren.
0:42:16–0:42:22
Also das heißt, wann ist denn Hans quasi im gebärfähigen Alter,
0:42:22–0:42:25
wenn man das so übertragen will. Ist aber relativ platt.
0:42:26–0:42:31
Das heißt, warum will die denn dann braten? Warum will die den dann essen?
0:42:31–0:42:33
Das geht mir auch nicht so richtig in den Kopf.
Micz Flor
0:42:34–0:42:41
Ja, also es ist dann gruselig, wenn es dann um so ein Thema des Motherfuckings
0:42:41–0:42:45
gehen würde, dass die Mutter den konsumieren möchte in dem Moment,
0:42:45–0:42:48
wenn sein Penis anschwillt, wenn er ihn durch das Gitter steckt.
0:42:51–0:42:56
Da fehlt mir jetzt der kulturelle Hintergrund von 1815.
Florian Clauß
0:42:56–0:42:56
15.
Micz Flor
0:42:58–0:43:01
Der Glutkern, genau. Ich bin eher Generation Powerbank.
Florian Clauß
0:43:05–0:43:11
Du aber auch als Freudianer, als tiefenpsychologischer Psychotherapeut.
Micz Flor
0:43:12–0:43:17
Ja, nicht direkt als Freudianer, aber das sind Kleinigkeiten.
0:43:17–0:43:22
Ich weiß, was du meinst. Also die Frage, das heißt, das Bild,
0:43:22–0:43:31
was wir aufbauen auf der Bühne wäre jetzt zu sagen, die Mutter lässt das Kind erst frei,
0:43:32–0:43:37
den Sohn, wenn er Kinder zeugen kann.
0:43:39–0:43:40
Solange ist er eingesperrt.
Florian Clauß
0:43:40–0:43:43
Ja, okay, ich scratch nicht rein.
Micz Flor
0:43:43–0:43:49
Du hast jetzt quasi so eine plausible psychodynamische Deutung und guckst jetzt,
0:43:50–0:43:53
ob ich etwas Ähnliches zusammenschreiben kann.
Florian Clauß
0:43:54–0:43:56
Dafür habe ich dich doch als Gast in der Sendung.
Micz Flor
0:43:57–0:44:00
Aber ich habe doch Angst, es ist dunkel, wir sind mitten im Wald.
0:44:00–0:44:04
Ich weiß nicht, wo wir sind. Die Taschenlampe ist noch tief im Rucksack drin.
Florian Clauß
0:44:04–0:44:06
Wir haben eine Bauerbank, no problem.
Micz Flor
0:44:06–0:44:10
Ich kann dir eins sagen, ich habe so viel Angst. Mein Finger wird nicht groß sein.
0:44:14–0:44:19
Ist ja auch somatisch. Also es gibt eine Tochter, es gibt einen Sohn.
0:44:20–0:44:26
Wir sagen, die Hexe ist die Mutter. Es gibt ein Zuckerhaus, das ist vielleicht der Mutterkuchen.
0:44:26–0:44:28
Haben das die VTlerinnen noch zugelassen?
0:44:28–0:44:34
Und dann essen die einen Mutterkuchen, dann wird der Junge eingesperrt.
0:44:34–0:44:38
Gesperrt und das Mädchen….
Florian Clauß
0:44:38–0:44:40
Wir müssen erst mal auf den Pfad zurück.
Micz Flor
0:44:41–0:44:43
Scheiße, sind wir vom Pfad abgekommen?
Florian Clauß
0:44:43–0:44:46
Ne, es sieht hier so aus.
Micz Flor
0:44:47–0:44:48
Hm? Wo bist du? Hier.
Florian Clauß
0:44:49–0:44:56
Okay. Ah ne, wir sind falsch. Wir müssen doch hier irgendwo hin. Ja, wir müssen doch.
0:44:58–0:45:02
Ich könnte die Taschenlampe rausholen, aber es wäre nicht so spannend.
0:45:02–0:45:05
Mann, wo ist denn hier ein Weg?
Micz Flor
0:45:06–0:45:08
Also ich sehe nichts mehr.
Florian Clauß
0:45:12–0:45:14
Warte mal, hier sieht es aus.
Micz Flor
0:45:14–0:45:18
Fühlt sich zumindest wie ein Weg an, bis einer von uns gegen einen Ast rennt.
Florian Clauß
0:45:19–0:45:20
Hauptsache kein Wildschwein.
Micz Flor
0:45:22–0:45:22
Wegschwein.
0:45:26–0:45:27
Das Wegschwein soll Weg sein.
0:45:30–0:45:32
Was ist hier? Ein Wegbier.
Florian Clauß
0:45:35–0:45:37
Now find the track.
Micz Flor
0:45:39–0:45:43
Welches ist, wo ist das nochmal mit dem, komm nicht vom Weg ab und dann sind
0:45:43–0:45:45
sie ja vom Weg abgekommen.
Florian Clauß
0:45:45–0:45:47
Das ist Rotkäppchen.
Micz Flor
0:45:47–0:45:51
Ne, aber es ist auch ein modernes Märchen. Also irgendein Film oder irgendeine.
0:45:52–0:45:54
Jetzt sind wir am richtigen Weg.
Florian Clauß
0:45:54–0:45:56
Jetzt sind wir ja der.
Micz Flor
0:45:56–0:45:58
Das, was hier so schmal ist wie ein Wildschwein.
0:46:02–0:46:07
Weg okay bist du sicher dass du deine karte genutzt dass die laufwege und nicht
0:46:07–0:46:09
hier weg vor ort hat und ich habe.
Florian Clauß
0:46:09–0:46:12
Die lehrer auf open street map falsch.
Micz Flor
0:46:12–0:46:14
Eingeblendet wildschwein denn hier.
Florian Clauß
0:46:14–0:46:18
Du hast deine wanderschuhe hast du auch die steigeisen dabei.
Micz Flor
0:46:18–0:46:25
Mein bowie mal ein eifer habe ich auch nicht mit gut aber wir kommen jetzt vom
0:46:25–0:46:27
weg nicht aber vom thema ein bisschen ab.
0:46:29–0:46:32
Ich muss ein bisschen passen. Und wo ich da irgendwie hängenbleibe,
0:46:32–0:46:38
ist das erotische Begehren des Konsumierens des eigenen Sohns.
0:46:38–0:46:42
Und dann bringt aber die Schwester, die das als gemeinsame Bedrohung erlebt,
0:46:43–0:46:47
die Mutter um und dann küssen sich die beiden. Muss ich passen.
Florian Clauß
0:46:48–0:46:51
Also kriegst du nicht so aufgelöst in deinen...
Micz Flor
0:46:51–0:46:54
Krieg ich. Ich meine, es geht ja sowieso nur um eine Plausibilitätsprüfung,
0:46:54–0:46:57
nicht um eine wahre Falschprüfung.
Florian Clauß
0:46:58–0:47:03
Ja, es wird ein bisschen weit hergeholt, also kann man schon den Verhaltenstherapeuten folgen.
Micz Flor
0:47:04–0:47:06
Aber hast du eine?
Florian Clauß
0:47:06–0:47:11
Nee, nee, überhaupt nicht. Ich wollte das jetzt nur mal so als Eckpunkte hinwerfen.
0:47:12–0:47:14
Ah, okay. Das ist ja schade.
Micz Flor
0:47:14–0:47:17
Ich habe mir nicht so viel Mühe gegeben, weil ich gedacht habe, du hast das was.
Florian Clauß
0:47:17–0:47:21
Nee, ich habe wirklich nicht. Das wäre wirklich so, ja, ich hätte ja schon die
0:47:21–0:47:27
Ansätze von quasi invertierte Geburt,
0:47:30–0:47:34
und Mutterhexe. Aber mehr ist da, glaube ich, auch nicht rauszuholen.
0:47:35–0:47:37
Also lassen wir das für dem.
Micz Flor
0:47:37–0:47:44
Ja, also was ich wirklich gut finde, ist dein Bild von die Hexe ist die Mutter,
0:47:45–0:47:47
und die ist ja dann auch tot, wenn die zurückkommen,
0:47:48–0:47:54
und das Ganze ist dann natürlich wieder nur so ein Jacobs leider Hungertraum,
0:47:54–0:47:59
was sie dadurch leben und der rettende Vater hat die Mutter umgebracht und die
0:47:59–0:48:01
Kinder wieder das Wald gesehen. Das ist jetzt sehr fiktiv.
Florian Clauß
0:48:01–0:48:05
Naja, ich meine, wir haben ja wirklich existenzielles Leid dahinter.
0:48:05–0:48:12
Die Mutter wird jetzt als böse, klar, sie ist böse, aber was macht man in Situationen,
0:48:12–0:48:14
wenn man nichts mehr zu essen hat?
0:48:14–0:48:18
Also klar, es ist ja im Tierreich genauso.
0:48:19–0:48:23
Da werden ja jetzt nicht die Eltern, die Eltern opfern sich nicht für die Kinder
0:48:23–0:48:27
auf, weil die Kinder sind nicht, die können sich nicht fortpflanzen.
0:48:28–0:48:31
Während die Eltern, die sind ja die, die nicht noch gebären können.
0:48:31–0:48:36
In Notsituationen lässt man die dann halt auch quasi auf der Strecke.
0:48:37–0:48:41
Also so ist es ja im Tierreich. Und so übertragen gesprochen.
Micz Flor
0:48:42–0:48:46
Oder Ratten essen ja sogar manchmal ihre Babys.
Florian Clauß
0:48:46–0:48:46
Machen sie das?
0:48:49–0:48:54
Okay. Ja, ich weiß, dass zum Beispiel, wenn ein, aber das führt auch ab von
0:48:54–0:48:57
dem her, nämlich wenn quasi der... Wenn es vom Weg abführt.
Micz Flor
0:48:57–0:48:57
Ist es mir recht.
Florian Clauß
0:48:58–0:49:02
Nee, wenn jetzt ein Löwe quasi die Herde übernimmt.
0:49:02–0:49:04
Das Pack, ich weiß nicht, wie es bei Böden heißt. Das Herde,
0:49:04–0:49:07
Herde. Nee, ich habe von Löwen gesprochen, nicht von Löwen.
0:49:07–0:49:13
Wenn die die Herde übernehmen, dann werden quasi von dem Vorgänger die ganzen
0:49:13–0:49:18
Kinder getötet. Weil das ist natürlich sein, wenn die Weibchen wieder früher
0:49:18–0:49:21
Geschlecht treiben und dann kann er seine Nachkommen zeugen.
0:49:22–0:49:27
Also ich meine, so eine biologische Komponente ist da drin und nicht von der
0:49:27–0:49:29
Hand zu weisen an der Stelle.
0:49:30–0:49:34
Aber wir können ja nochmal so ein bisschen durch die Figuren gehen.
Micz Flor
0:49:34–0:49:38
Ich glaube, für mich wäre es ja interessant zu gucken, was macht das Märchen
0:49:38–0:49:42
eigentlich so unheimlich? Weil ich kann mich noch als Kind daran erinnern,
0:49:42–0:49:45
dass mich eigentlich am meisten die Mutter gegruselt hat.
0:49:45–0:49:48
Die ich ja dann auch scheinbar in meiner Erinnerung gleich zur Stiefmutter gemacht habe.
Florian Clauß
0:49:48–0:49:52
Ja, die ist ja auch richtig, weil du hast wahrscheinlich die Version mit der Stiefmutter gelesen.
Micz Flor
0:49:52–0:49:56
Kann sein. Da gehen die ja auch dreimal raus.
Florian Clauß
0:49:56–0:50:03
Ja, nee, es ist ja auch dann quasi verständlicher. Eine Stiefmutter ist dann halt von sich aus...
Micz Flor
0:50:03–0:50:07
Aber es war einfach, das war das Unheimliche. Ich fand das hinten nie wirklich
0:50:07–0:50:10
unheimlich mit diesen Ofen.
0:50:10–0:50:12
Mit der Hexe. Ja, das war irgendwie alles so.
Florian Clauß
0:50:12–0:50:13
Ja, das war halt einfach Show.
Micz Flor
0:50:13–0:50:17
Also mich hat es nicht ergriffen als Kind. Ergriffen hat mich nur,
0:50:17–0:50:20
dass man die Kinder umbringen lassen muss.
0:50:20–0:50:24
Und die Identifikation dann mit den Kindern, die wissen, dass sie jetzt,
0:50:24–0:50:26
ja, klickt euch mal schlafen, wir kommen nachher wieder. Ja.
0:50:27–0:50:32
Und zu wissen, wir werden jetzt zurückgelassen und hoffentlich klappt unser Plan.
0:50:32–0:50:35
Und dann auch das Zurückkommen, ohne zu wissen, was passiert dann eigentlich,
0:50:35–0:50:37
wenn wir zurückkommen. Wir sollen ja tot sein.
0:50:37–0:50:42
Dann freut sich der Papa und die Mama tut so. Aber was haben die denen dann
0:50:42–0:50:45
eigentlich erzählt? Haben die dann gesagt, wir waren euch suchen.
0:50:48–0:50:51
Also wie kommt man da wieder raus? Die wissen das, die Kinder.
0:50:51–0:50:52
Das ist ja wie so eine Parallelwelt.
0:50:53–0:50:56
Die Familie ist ja total geteilt.
Florian Clauß
0:50:57–0:51:00
Ja gut, aber ich meine, die haben ja auch alle Informationen,
0:51:00–0:51:02
sind ja immer auf dem Tisch.
0:51:03–0:51:09
Also die Hexe spricht ganz klar aus, was sie vorhat, was ich auch so geil finde,
0:51:09–0:51:15
aber da gibt es keine Hidden Information. Er hat gesagt, ich brate deinen Hans und mach ein Brot dazu.
0:51:16–0:51:18
Bist du da? Are you in?
Micz Flor
0:51:20–0:51:23
Bloß, dass sie die Gretel auch braten möchte.
Florian Clauß
0:51:23–0:51:24
Das hat sie nie gesagt.
Micz Flor
0:51:25–0:51:27
Das hat sie verschwiegen, genau.
Florian Clauß
0:51:28–0:51:30
Aber das kommt ja gar nicht vor in der Geschichte.
Micz Flor
0:51:30–0:51:34
Doch, die göttliche Eingebung, die sagt, die will die dann braten im Ofen.
Florian Clauß
0:51:35–0:51:38
Ach nee, Gretel will dann die Hexe braten.
Micz Flor
0:51:38–0:51:40
Nein, die Hexe will doch Gretel braten.
Florian Clauß
0:51:40–0:51:40
Nein.
Micz Flor
0:51:41–0:51:44
Doch, das hast du doch gerade gehört. Siehst du, das hast du wieder verdrängt.
0:51:44–0:51:47
Die Hexe sagt, steig dann da mal drauf, ich schiebe dich rein,
0:51:47–0:51:51
läufst du rum, guckst, ob das Brot schon gut ist. Aber in Wahrheit möchte sie
0:51:51–0:51:52
die Gretel nämlich auch braten.
Florian Clauß
0:51:52–0:51:53
Das weißt du nicht.
Micz Flor
0:51:54–0:51:56
Das sagt die Geschichte.
Florian Clauß
0:51:56–0:51:58
Nein, nein, Gretel ist ja...
Micz Flor
0:51:58–0:52:00
Wollen wir jetzt eine kurze Pause machen und mal diese Stelle hören?
Florian Clauß
0:52:00–0:52:01
Bist du dir sicher?
Micz Flor
0:52:02–0:52:04
Ja, aber ich weiß, dass du meistens recht hast.
Florian Clauß
0:52:04–0:52:10
Wenn wir streiten. Ich habe es so verstanden, dass sie da wirklich Gretel als Assistentin braucht,
0:52:11–0:52:14
und das zu checken, weil dann, wenn sie den Hintergedanken hat,
0:52:14–0:52:19
dass sie die braten will, dann ist die doch nicht so doof, um selber da reinzustecken.
0:52:19–0:52:20
Dann lässt sie doch nichts überlisten.
0:52:21–0:52:24
Weißt du, wenn du selber weißt, oh ja, wenn ich jetzt in den Ofen steige,
0:52:25–0:52:26
dann macht sie die Klappe zu.
Micz Flor
0:52:26–0:52:29
Okay, jetzt muss ich es nochmal hören. Das war wahrscheinlich,
0:52:29–0:52:33
ich würde schätzen, 36 Sekunden vor Schluss.
Florian Clauß
0:52:34–0:52:36
Ja, warte mal, wir gucken mal. Setz dich auf das Brett.
Micz Flor
0:52:36–0:52:40
So will ich dich hineinschieben. Da kannst du darin herumgehen und nachsehen.
0:52:42–0:52:47
Wenn aber Gretel darin war, da wollte sie zumachen und Gretel sollte in dem heißen Ofen.
Florian Clauß
0:52:47–0:52:50
Backen und sie wollte es auch aufessen. Okay, du hast recht.
0:52:51–0:52:53
Okay, dann ist die Hexe wirklich dumm.
Micz Flor
0:52:56–0:52:59
Aber daran habe ich mich ehrlich gesagt auch nicht erinnert.
0:52:59–0:53:00
Das war in meiner Erinnerung vielleicht eine andere Version.
Florian Clauß
0:53:01–0:53:05
Nee, nee, interessant. Ich habe es komplett weggehört. Interessant.
0:53:05–0:53:09
Okay, das heißt, die Hexe ist richtig dumm.
0:53:10–0:53:12
Das sieht dann halt irgendwie so auch dieses...
Micz Flor
0:53:13–0:53:17
Nein, muss ja nicht doof sein. Das heißt, sie hat ja in gewisser Weise die Gretel
0:53:17–0:53:26
als Komplizin, indem sie völlige Transparenz über den Mord des Hänsels ihr gegenüber äußert.
0:53:26–0:53:33
Und dadurch dann vielleicht denkt, dass Gretel auch weiß, dass sie eine Komplizin
0:53:33–0:53:37
ist und deshalb wird sie nicht vermuten, dass sie getötet werden wird.
Florian Clauß
0:53:37–0:53:41
Okay, ja gut, das ist dann wieder so die Mitwisserschaft, die dann auch so,
0:53:41–0:53:44
ja, okay, Punkt für dich.
Micz Flor
0:53:44–0:53:50
Naja, also mein erster Punkt in 64 Folgen.
Florian Clauß
0:53:50–0:53:56
Naja, hör auf. Okay, die unterschiedlichen Rollen, also das,
0:53:56–0:53:59
was, die ganzen Informationen liegen ja immer auf dem Tisch.
0:53:59–0:54:03
Wir sind ja dahin gekommen, dass eben auch die Kinder die Informationen haben,
0:54:03–0:54:07
dass sie von den Eltern weggeschickt werden. Also es ist ja so,
0:54:07–0:54:11
wenn du die Geschichte, die anschaust, als eine Geschichte der Täuschung.
0:54:11–0:54:16
Wer täuscht wen? Gleichzeitig gibt es Informationen für den Hörer.
0:54:16–0:54:21
Oh, hier gibt es eine Gabelung. Ich glaube, wir müssen geradeaus.
0:54:22–0:54:23
Geradeaus.
0:54:24–0:54:32
Der Zuhörer, der weiß ja ungefähr, was passieren wird, weil er die Information hat.
0:54:33–0:54:36
Gleichzeitig täuschen sich die Figuren innerhalb der Geschichte.
0:54:36–0:54:40
Das heißt, Hans hat diese Eingebung mit den Batzen.
0:54:41–0:54:45
Batzen ist übrigens, das hatte ich auch in einem Podcast gehört,
0:54:45–0:54:51
Batzen ist eine Münzprägung, eine relativ frühe, ich weiß nicht wann, aus dem 14.
0:54:51–0:54:56
Oder 15. Jahrhundert. und das ist halt so ein Silberling, der dann halt so glänzt.
0:54:56–0:55:01
Wenn man dann zurückschaut, es glänzt wie Batzen, diese Kieselsteine.
Micz Flor
0:55:01–0:55:10
Irre, wenn das 1815 aufgeschrieben eine Referenz auf eine Silbermünze von 1400 irgendwas.
Florian Clauß
0:55:10–0:55:15
Ich denke mal, der Batzen, der Begriff wird dann auch nicht nur im 14.
0:55:15–0:55:20
Jahrhundert bestehen geblieben sein, sondern hat sich dann auch die ganze Zeit nachgetragen.
0:55:20–0:55:24
Und jetzt ist ja immer noch so ein Batzen, ist ja noch so eine Mengeneinheit.
0:55:24–0:55:26
Ich habe einen Batzen Sack oder so.
Micz Flor
0:55:26–0:55:31
Aber es ist ja eine vage Mengeneinheit. Ein Batzen ist immer viel von etwas.
0:55:32–0:55:35
Für einen Batzen Mehl ist es was anderes als ein Batzen Autoreifen.
0:55:37–0:55:38
Also keine Einheit.
Florian Clauß
0:55:39–0:55:44
Ja, es ist sowas wie Zeug. Zeug ist ja auch so ein Sammelbegriff für alles Mögliche.
0:55:44–0:55:46
Du kannst ein Fahr- oder ein Spiel draus machen.
0:55:47–0:55:55
Auf jeden Fall die Die Kinder täuschen die Eltern, die Eltern täuschen die Kinder.
0:55:55–0:56:01
Die Hexe täuscht die Kinder, die Kinder täuschen die Hexe. Das ist ja Wahnsinn.
0:56:02–0:56:10
Es geht ja so reihrum. Und die Kinder gehen als Sieger aus diesem ganzen Spiel hervor.
Micz Flor
0:56:11–0:56:14
Und der Erzähler täuscht den
0:56:14–0:56:19
Zuhörer oder Zuhörerin, weil in Wahrheit bringen alle drei die Mutter um.
Florian Clauß
0:56:21–0:56:24
Ich habe tatsächlich noch mal als Vorbereitung zur Sendung, habe ich dann noch
0:56:24–0:56:31
mal so nach bestimmten Filmadaptionen geguckt und habe mir eine angeschaut,
0:56:31–0:56:34
die heißt nämlich nicht Hänsel und Gretel, sondern Gretel und Hans.
0:56:35–0:56:42
Und das ist dann ein Horrorfilm. Und es geht eigentlich, es spielt die Hauptdarstellerin,
0:56:42–0:56:45
die auch in It, diese Neuverfilmung ist,
0:56:46–0:56:53
die ich ganz gut fand, die im ersten Teil zumindest, spielt da die Gretel.
0:56:53–0:56:58
Und da geht es um diese, genau um diese feministischen Aspekte bei dem Film.
0:56:59–0:57:05
Und der ist ein bisschen langweilig, der Horrorfilm, aber es geht so ein bisschen
0:57:05–0:57:07
auch um das Enhancement von ihr dann.
0:57:07–0:57:12
Sie wird dann von der Hexe eingewiesen in die Zauberkünste und kommt dann in
0:57:12–0:57:14
irgendeinen Punkt, wo sie sich dann halt der Hexe widersetzt.
0:57:14–0:57:19
Ja, aber es ist sehr langsam erzählt, aber hat eine Stimmung.
0:57:20–0:57:22
Wollte ich nur so als Sidekick.
0:57:23–0:57:30
Dazu sagen. Was können wir noch über den Film, über das Märchen sagen?
0:57:30–0:57:33
Also der Vater, der Vater ist so ein bisschen getrieben.
0:57:34–0:57:38
Das ist so ein bisschen so einer, der, okay, wenn ich die Kinder schon einmal
0:57:38–0:57:40
in den Wald geführt habe, dann mache ich es auch ein zweites Mal.
0:57:41–0:57:47
Man kann seine ganzen moralischen Entscheidungen nicht irgendwie hinterfragen,
0:57:47–0:57:49
sondern wer A sagt, muss auch B sagen.
0:57:50–0:57:51
Ist so ein bisschen so Ja.
Micz Flor
0:57:52–0:57:56
Ich finde, dass der Vater und die Mutter, die sind so ein bisschen in diesen
0:57:56–0:58:01
Rollen der weisen König und Königin, also die alten König und Königin,
0:58:01–0:58:05
weil der König wird ja oft im Märchen so altersmilde und weise.
0:58:06–0:58:11
Was darauf zurückzuführen ist, dass aus dem jungen Mann das Testosteron,
0:58:11–0:58:15
die Produktion nimmt ab und dadurch wird dieses harsch-männliche dann im Verhalten
0:58:15–0:58:20
und in den Gedanken und Emotionen nicht mehr so vordringlich.
0:58:20–0:58:21
Und dann wird er milder.
0:58:21–0:58:26
Und bei Frauen ist es umgekehrt, das Östrogen nimmt ab und dadurch werden die
0:58:26–0:58:29
härter und harscher. Daher kommen dann diese Stereotypen.
0:58:30–0:58:33
Und das finde ich ist bei den Eltern so ein bisschen der Fall.
0:58:33–0:58:37
Weil im Prinzip ist der Mann, wenn es die Mutter ist, ist der Mann ja in der
0:58:37–0:58:42
Rolle der Mutter, der die Kinder schützen will. Oh, hier knackt es überall im Unterholz.
0:58:45–0:58:47
Was machst du mit mir?
Florian Clauß
0:58:48–0:58:51
Ich bin doch ein Piederecker und ich erfahre es. Der will sie ja nicht wirklich
0:58:51–0:58:54
schützen, sondern er führt sie dann eben auch weg.
0:58:54–0:58:59
Also das heißt, seine schützende Rolle ist halt nur so ein Mitleid und er wird
0:58:59–0:59:01
dafür belohnt. Also er kriegt das Pay-Off.
0:59:01–0:59:07
Die bringen da die ganzen Schätze aus dem Hexenhaus und dann werden die alle
0:59:07–0:59:09
reich, während die Mutter gestorben ist.
0:59:10–0:59:14
Also wir haben tatsächlich auch so Familiensituationen mit Patchwork.
0:59:14–0:59:19
Es war auch zu der Zeit absolut üblich, meine Kinder, deine Kinder, unsere Kinder.
0:59:19–0:59:24
Das heißt, durch eben viel...
Micz Flor
0:59:24–0:59:26
Woher nimmst du diesen...
Florian Clauß
0:59:26–0:59:27
Hast du so gesagt.
Micz Flor
0:59:27–0:59:28
Diese Worldbuilding-Masin?
Florian Clauß
0:59:28–0:59:33
Das hat meine Mutter immer gesagt, das war halt in der Familie,
0:59:33–0:59:38
so nach dem Krieg oder im Krieg war das halt so, da wurde halt quasi,
0:59:38–0:59:44
weil auch eben viele Männer gestorben sind, es gab neue Familien,
0:59:44–0:59:47
Familienkonstellationen, jeder hat seine Kinder mitgebracht.
Micz Flor
0:59:48–0:59:49
Kommen wir gerade vom Weg ab.
Florian Clauß
0:59:49–0:59:50
Nee, wir kommen nicht vom Weg ab.
0:59:52–0:59:56
Deswegen so, meine Kinder, deine Kinder, unsere Kinder. Deswegen ist das eine
0:59:56–0:59:57
absolut normale Situation gewesen.
0:59:58–1:00:01
Wir sind gleich wieder bei der Autobahn, wenn dich das beruhigt.
1:00:02–1:00:07
Und so war es ja eigentlich immer schon. Also die Familie war eine Zweckgemeinschaft.
1:00:07–1:00:10
Es war eine Zweckgemeinschaft, eine wirtschaftliche Einheit,
1:00:11–1:00:14
die sich dann natürlich, weil viel, auch die Sterblichkeitsrate war sehr hoch.
Micz Flor
1:00:15–1:00:17
Ja, vor allen Dingen auch die Kindersterblichkeit war sehr hoch.
Florian Clauß
1:00:17–1:00:22
Die Kindersterblichkeit, Erwachsenensterblichkeit, man hat dann viel eingeheiratet.
1:00:22–1:00:24
Das kann man sich ja heute nicht mehr so vorstellen.
1:00:24–1:00:28
Aber es war halt völlig üblich. Deswegen ist dieses mit den Stiefmüttern auch
1:00:28–1:00:29
gar nicht so weit hergeholt.
1:00:29–1:00:32
Kann ja tatsächlich sein. Und dann können sie auch noch weiter denken,
1:00:32–1:00:35
dass die Kinder gar nicht Geschwister sind, sondern Halbgeschwister.
1:00:36–1:00:37
Dann können sie wieder Inzest machen.
Micz Flor
1:00:37–1:00:38
Können sie sich küssen.
Florian Clauß
1:00:39–1:00:43
Geht doch alles. Steckt doch alles drin in der Geschichte.
1:00:44–1:00:50
Also was ich dann noch interessant, wo ich auch wirklich so nicht diesen Konflikt,
1:00:50–1:00:52
das hatte ich ja schon erwähnt, kann ich nicht so richtig auflösen.
1:00:52–1:00:56
Die Hexe schwimmt in Kalorien, will aber den Hans braten.
1:00:56–1:01:00
Deswegen muss man ja irgendwas Rituelles dahinter vermuten.
1:01:01–1:01:05
Und dann ist aber auch so das Hexenhaus. Das ist ja so der Klassik, der Archetyp.
1:01:06–1:01:10
Das ist ja wirklich so, das Hexenhaus ist ja so quasi so die,
1:01:11–1:01:14
wie soll man sagen, so diese Venusfalle.
Micz Flor
1:01:15–1:01:19
Ja, das ist auch das Bild, was ich hatte. Das Hexenhaus ist die Falle und die
1:01:19–1:01:25
Und die Hexe ist keine Vegetarierin, sondern die muss Fleisch essen.
1:01:25–1:01:26
Das ist quasi eine Katze.
Florian Clauß
1:01:26–1:01:30
Ja, okay. So könntest du es ja. Die muss Fleisch essen.
Micz Flor
1:01:30–1:01:32
Aber er will ja auch wiederum Brot backen. Das geht ja auch nicht.
1:01:33–1:01:35
Und kann reden. Katzen können nicht reden, oder?
Florian Clauß
1:01:35–1:01:38
Ja, aber wenn die sich verwandeln, Gestaltswandler, kann dann auch reden.
1:01:40–1:01:40
Stimmenwandler sozusagen.
Micz Flor
1:01:40–1:01:41
Now we're talking.
Florian Clauß
1:01:43–1:01:45
Nein, aber gut. Okay, die braucht Fleisch.
1:01:46–1:01:48
Okay, können wir zulassen.
Micz Flor
1:01:48–1:01:53
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas, na gut, vielleicht religiös gab es
1:01:53–1:01:57
vielleicht sowas wie Vegetarismus oder nicht.
1:01:57–1:02:04
Aber ich glaube nicht, dass man das da reinweben kann, dass die Fleisch essen muss.
Florian Clauß
1:02:05–1:02:11
Ich erinnere mich nur an eine Käpt'n Blaubeer aus dem 13,5 Leben des Käpt'n
1:02:11–1:02:12
Blaubeers von Walter Mörs.
1:02:12–1:02:18
Da gibt es auch so eine Insel, die dann halt den Captain, den Kleptenbau,
1:02:18–1:02:24
das ist halt auch so ein Tier, was dann halt alles mögliche an leckerstem Essen
1:02:24–1:02:26
auf so einer Insel herstellen kann.
1:02:26–1:02:31
Und zum Schluss, als er über ein Jahr auf dieser Insel ist, der Captain Blaubeer
1:02:31–1:02:37
da gestrandet, ist er halt so voll gefressen, dass er noch nicht mal sich aufstehen kann zum Essen.
1:02:38–1:02:42
Und dann soll er gegessen werden von diesem. Und dann kommt halt,
1:02:42–1:02:49
dann kommt Deus Ex Machina, das ist ein Vogel, die in letzter Sekunde immer retten.
1:02:52–1:02:56
Deren Profession, dass die dann halt immer den spannendsten Moment abwarten
1:02:56–1:02:58
und dann kommen und die Leute retten.
1:02:58–1:03:00
Ja, das ist super. Das ist ein Archeopteryx.
1:03:01–1:03:06
Ja, es ist großartig. Große Empfehlung für 13,5 lebendes Käpt'n Blaubeer.
Micz Flor
1:03:06–1:03:09
Ich möchte auch noch zu Hansel und Gretel was sagen.
1:03:10–1:03:15
Kennst du dieses Buch, was von so einem Dorfschullehrer geschrieben ist,
1:03:15–1:03:21
der das Hobby archäologisch gesucht hat und in der Tat dieses Hexenhaus im Wald gefunden hat?
Florian Clauß
1:03:21–1:03:21
Nein.
Micz Flor
1:03:22–1:03:30
Das ist total verrückt. Und zwar war das ja, ich weiß jetzt gar nicht mehr genau, wo die herkommen.
1:03:30–1:03:33
Das ist in irgendeiner Nähe von Hessen oder ist noch in Südhessen irgendwo.
1:03:33–1:03:35
Und auf jeden Fall wurde da eine Autobahn gebaut.
1:03:36–1:03:39
Und ich kriege es nicht mehr genau zusammen. Es ist ein kleines Büchlein,
1:03:39–1:03:42
vielleicht 120 Seiten, mit Fotos und Illustrationen und Karten.
1:03:42–1:03:48
Und der Dorfschullehrer hat irgendwie gesehen, da wurde beim Autobahnbau dann
1:03:48–1:03:51
beim Fundamentgießen wurde ein Grunddings gefunden,
1:03:51–1:03:56
irgendwie ein Haus gefunden und ich weiß nicht mehr, wie das irgendwie die Spur
1:03:56–1:03:59
gelegt hat, aber irgendwie hat er dann angefangen zu überlegen, ob das,
1:04:01–1:04:05
mit dem Märchen zusammenhängen könnte, weil, oder haben die das Haus im Wald gefunden.
1:04:07–1:04:09
Und er hat dann auch so Experimente gemacht, wie viele Steine,
1:04:09–1:04:13
hat dann so einen Radius abgesteckt, hat gesucht, hat dann Stichgräben gezogen,
1:04:13–1:04:15
hat dann auch wirklich eben auch so einen Ofen gefunden.
1:04:16–1:04:19
Eine total verrückte Geschichte, hat dann auch noch alte Kupferstiche.
Florian Clauß
1:04:20–1:04:22
Darf ich da kurz reingrätschen?
Micz Flor
1:04:22–1:04:22
Ja.
Florian Clauß
1:04:22–1:04:24
Es gibt tatsächlich eine Fake-Geschichte.
Micz Flor
1:04:24–1:04:25
Ja, das ist die.
Florian Clauß
1:04:25–1:04:26
Das ist die Fake-Geschichte.
Micz Flor
1:04:26–1:04:27
Das weiß ich, ja.
Florian Clauß
1:04:27–1:04:29
Das ist von dem Gründer von Titanic.
Micz Flor
1:04:29–1:04:33
Genau. Und das Lustige ist halt, ich habe die damals gelesen,
1:04:33–1:04:36
die stand bei meinen Eltern irgendwie im Regal, als ich vielleicht 14 war oder so.
1:04:36–1:04:39
Da habe ich angefangen zu lesen und ich habe es irgendwie verpasst,
1:04:39–1:04:43
den Klappentext zu lesen oder ich habe das für wahre Münzen gelesen.
1:04:43–1:04:45
Und deshalb habe ich es jetzt auch so erzählt und ich weiß noch,
1:04:45–1:04:48
wie ich total durch den Wind war.
1:04:49–1:04:51
Ey, warum weiß das keiner?
1:04:53–1:04:59
Das war im Prinzip ein Conspiracy-Opfer, aber das ist so genial gemacht.
1:04:59–1:05:02
Und dann sind auch irgendwie diese alten Kupferstiche, die er dann mit echten
1:05:02–1:05:05
Fotos von Bäumen und dann überlegt, das könnte der Weg sein,
1:05:05–1:05:09
wenn dieser Baum, das war, das ist ein Tatsachenbericht, das ist es gar nicht und so.
1:05:09–1:05:13
Und hat dann irgendwie die Hexe, die Hexe wurde nämlich dann irgendwie verbannt
1:05:13–1:05:16
und die war eigentlich das Opfer, das kann man dann irgendwie so rastigen.
1:05:16–1:05:19
Ich war total, ich habe das an einem Wochenende durchgelesen,
1:05:19–1:05:24
im Spätsommer zu Hause auf dem Land und war dann, ich bin dann zu meinen Eltern,
1:05:24–1:05:27
ich weiß nicht mehr genau, aber die haben mich dann irgendwie aufgeklärt.
1:05:27–1:05:31
Als ich dann total innerlich zerrüttete, erkennt ihr das Boot?
1:05:32–1:05:36
Die Hänselkette. Es ist wirklich großartig.
Florian Clauß
1:05:36–1:05:40
Ja, das ist großartig, dass du da so reingefallen bist.
Micz Flor
1:05:40–1:05:46
Total. Und ich würde das Buch auch niemandem geben, ohne den Klappentext aus
1:05:46–1:05:47
der Kamera rauszureißen.
1:05:47–1:05:49
Nur das Innen. Guck mal, was ich da auf dem Flohmarkt gefunden habe.
Florian Clauß
1:05:51–1:05:57
Ja, toll. Toll, toll. Aber worum es mir eigentlich noch mal geht bei dieser
1:05:57–1:06:00
Geschichte von Hänsel und Gretel ist eben,
1:06:01–1:06:10
Das, was da erzählt wird, nämlich, es geht ja um das Erwachsenwerden von den beiden.
1:06:11–1:06:14
Es geht darum, dass die, es ist ja eigentlich
1:06:14–1:06:18
eine ganz klassische Coming-of-Age-Geschichte, die erzählt wird.
1:06:19–1:06:24
Und da sind wir ja bei einer meiner Lieblingsfilmgenres, das Coming-of-Age.
1:06:24–1:06:26
Finde ich großartig.
Micz Flor
1:06:26–1:06:27
Da weckst du auch noch raus.
Florian Clauß
1:06:28–1:06:34
Nein, es gibt halt auch viele independent Arthouse-Filme, die da drin spielen. Coming of Age.
1:06:34–1:06:42
Also hier zum Beispiel so die Klassiker aus den 80ern. Terrace macht Blau und The Breakfast Club.
1:06:42–1:06:44
Hast du auch geguckt und geliebt, oder? Natürlich.
1:06:45–1:06:53
Und 90er, so My Private Idaho und Kids, Gummo, die Filme, ja.
1:06:54–1:06:59
Oder dann Ghost World von Daniel Klaffs, die Verfilmung.
1:07:00–1:07:03
Oder ich meine, Harry Potter ist eigentlich auch Coming of Age,
1:07:03–1:07:05
diese ganzen Geschichten, ne.
1:07:06–1:07:12
Oder, was haben wir noch? Jetzt so ganz die neueren Call Me By Your Name.
1:07:13–1:07:16
Hast du den gesehen? Ist auch toll.
1:07:17–1:07:22
Call Me By Your Name oder hier Aftersun, der britische Film,
1:07:22–1:07:28
der vor zwei Jahren auch so Preise abgeräumt hat. Ganz toller Film. Unbedingt gucken.
1:07:28–1:07:34
Also es gibt ganz viele tolle Filme und die haben auch immer so das Thema, was ist Coming of Age?
1:07:34–1:07:39
Vielleicht kannst du das auch nochmal so von der Entwicklungsgeschichte besser einordnen.
1:07:39–1:07:42
Also es gibt ja zum Beispiel Kinder- und Jugendpsychologie. Das ist ja nochmal
1:07:42–1:07:49
mal ein anderes Thema als Erwachsenen, sag ich mal, Psychotherapie, ja, wo dann Kinder so,
1:07:49–1:07:54
ich weiß nicht, ob du formbarer sagen kannst, aber vielleicht sind da noch mehr
1:07:54–1:07:59
Sachen, die erstmal so noch nicht so fixiert sind, wie bei ausgewachsenen Menschen, ja,
1:08:00–1:08:06
also das Coming of Age ist ja häufig, dass man in so einer existenziellen Situation
1:08:06–1:08:10
dann steckt oder sich so existenzielle Fragen stellt, dass man auch,
1:08:10–1:08:13
quasi an so einer.
1:08:14–1:08:18
Hellen Geschichte hat, wo du bestimmte Entscheidungen oder dass du von einer
1:08:18–1:08:23
bestimmten Situation gestellt wirst, die du lösen musst, also wie bei Grete,
1:08:23–1:08:29
sie will nicht gebacken werden, wie wir gelernt haben, oder Hans retten, ja, also existenziell,
1:08:29–1:08:32
gleichzeitig aber noch so etwas Kindliches in dir hast,
1:08:32–1:08:38
was dann so eine gewisse, Ja, eine Kindlichkeit in dieser ganzen Geschichte
1:08:38–1:08:41
mit sich bringen und diese Überwindung, also eine Initiation,
1:08:41–1:08:45
das ist quasi so ein Initiationsritus, dafür ist auch der Wald immer so da,
1:08:45–1:08:52
als Initiation für eine neue Phase im Leben und dass du gleichzeitig in diesen
1:08:52–1:08:58
Entscheidungen, die du in dieser Situation machen musst, dann dein Moralsystem,
1:09:00–1:09:05
Also du wirst quasi, du wächst an deinen Entscheidungen, du kannst dich,
1:09:05–1:09:09
du wirst so auf das Leben oder du bereitest dich auf das Leben vor.
1:09:09–1:09:13
Ja, dann gibt es halt natürlich auch so mit Liebe und so weiter ist auch mit
1:09:13–1:09:15
drin, ja, solche Sachen.
Micz Flor
1:09:19–1:09:24
Solche Sachen mit großem L, wünschen, lieben.
Florian Clauß
1:09:26–1:09:30
Aber ich finde es einfach eine schöne schöne geschichte und ich glaube auch
1:09:30–1:09:32
dass wir es dann halt so das.
Micz Flor
1:09:32–1:09:33
Märchen meint das.
Florian Clauß
1:09:33–1:09:36
Coming of age das genre aber das was
1:09:36–1:09:39
es dann halt auch bei dem märchen so stark macht weil es auch so eine empathische
1:09:39–1:09:46
seite den von den kindern mit aufgabe es ist so diese urangst von kindern die
1:09:46–1:09:50
irgendwie damit verhandelt aber gleichzeitig geht es gut aus Und es gibt dann
1:09:50–1:09:53
halt wirklich so den Kindern Mut und Kraft,
1:09:53–1:09:57
so eine Situation durchzustehen.
1:09:57–1:09:59
Und das finde ich so toll an Hänsel und Gretel.
Micz Flor
1:10:00–1:10:05
Ja, also für mich ist Hänsel und Gretel auf alle Fälle auch das Märchen.
1:10:06–1:10:10
Also wenn du fragst, was fehlt denn da noch, dann ist das halt das Märchen.
1:10:10–1:10:14
Hänsel und Gretel ist zumindest im deutschen Sprachraum das Märchen.
1:10:15–1:10:18
Ich bin mir sicher, in Irland, Schottland, keine Ahnung, ist das anders. aber
1:10:18–1:10:21
gleichzeitig war es für mich einfach
1:10:21–1:10:24
auch ein märchen was mich schon
1:10:24–1:10:27
meinte nur die sachen die ich mit meiner welt verbinden konnte
1:10:27–1:10:31
also dieses familiengefüge am anfang der geschichte und dieses
1:10:31–1:10:37
verstoßen werden das ungeburt sterben sollen das mit das hat was mit mir gemacht
1:10:37–1:10:43
dass andere gar nicht egal ob es magisch ist oder nicht aber vielleicht auch
1:10:43–1:10:49
weil natürlich dieses dass dieses Lebkuchenhaus als Bild schon existent war in meiner Welt,
1:10:49–1:10:51
bevor das Märchen wirklich verstanden war.
1:10:53–1:10:55
Scheiße, kann man hier überhaupt rüber?
Florian Clauß
1:10:55–1:10:56
Ja, müssen wir.
1:10:58–1:10:59
Warum nicht?
Micz Flor
1:11:00–1:11:01
Naja, weil hier immer Autos kommen.
Florian Clauß
1:11:02–1:11:04
Es ist trotzdem eine Straße.
Micz Flor
1:11:12–1:11:14
Es ist hier noch unheimlicher als im Wald.
Florian Clauß
1:11:20–1:11:21
Wir sind jetzt wieder unter der Avos.
1:11:24–1:11:26
Das heißt, wir haben den Wald überlebt.
1:11:28–1:11:33
Und wenn ihr sehen wollt, wo wir jetzt im Dunkeln langgelaufen sind,
1:11:33–1:11:40
dann schaut auf unsere Internetseite auf eigentlich-podcast.de,
1:11:41–1:11:46
und da findet ihr auch mehr Informationen zu dem Märchen Hansel und Gretel.
1:11:46–1:11:49
Da werde ich noch ein paar Quellen ablegen.
1:11:50–1:11:53
Ja, so viel sind wir weiter.
1:11:54–1:11:56
Märchenfolge, mal gucken, ob
1:11:56–1:12:00
wir noch klassische Märchen bei den Gebrüdern Grimm oder anderswo finden.
1:12:00–1:12:05
Ist auf jeden Fall immer wieder so eine Anekdote wert.
1:12:06–1:12:08
Also ich finde, die Märchenfolge macht immer Spaß, oder?
Micz Flor
1:12:08–1:12:11
Du hast jetzt schon irgendwie abmoderiert. Sind wir jetzt fertig, oder was?
Florian Clauß
1:12:11–1:12:15
Also das war eigentlich Podcast Episode 64.
1:12:16–1:12:21
Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß. ich hoffe ihr habt euch ein bisschen
1:12:21–1:12:27
auch gegruselt so wie wir im wald jetzt sind wir wieder im wald so also danke.
Micz Flor
1:12:27–1:12:29
Auch dass du für mich die abmoderation übernimmt.
Florian Clauß
1:12:29–1:12:30
Eigentlich wieder.
Micz Flor
1:12:30–1:12:34
Eigentlich wieder meine aufgabe aber weil du laufend redest und beim laufen
1:12:34–1:12:37
redest denkst du gar nicht mehr an mich.
Florian Clauß
1:12:37–1:12:42
Doch ich denke immer an dich aber ich muss jetzt auch gucken dass wir ordentlich
1:12:42–1:12:48
laufen und dass wir auf track bleiben okay dann sage ich tschüss bis zum nächsten mal Und.
Micz Flor
1:12:48–1:12:50
Ich mache noch hinein in diese...

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Wir sprechen über KI-getriebene Transformation in der Filmindustrie und potenzielle Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Kreativität und Machtstrukturen.

Wir starten unsere Episode an der Schönhauser Allee und Micz kommt gleich auf die neurologische Verschränkung vom Gesagtem/Gehörtem mit dem gelaufenen Weg zu sprechen – eine unserer Gründungsintentionen von "Eigentlich Podcast". Flo bestätigt, dass er beim Abstieg im Geröllfeld noch die Stimme von Joscha Bach gehört hat, als er vor zwei Wochen über die Birkkarspitze im Karwendel gelaufen ist. Und warum? Micz und Flo sind die Strecke 2018 gelaufen und haben dabei die Episode 42 des Podcasts "Alternativlos" gehört. Diese Strecke hat sich so sehr neurologisch eingebrannt, dass sie als Referenzstrecke für den Eigentlich Podcast gilt. Flo ergänzt noch zu seiner letzten Episode "EGL060 The Zone of Interest", dass der Regisseur Jonathan Glazer das Ehepaar Höß aus der Perspektive eines sozio-anthropologischen Blicks inszeniert hat. Das heißt, die Personen Höß werden in einen höchst individuellen Raum entwickelt und Glazer nähert sich mit diesem Winkel der Geschichte an, ohne die andere Seite der Mauer des Konzentrationslagers zu zeigen, hinter der ein gesichtsloses, kollektives Morden passiert. Aus einer qualitativen Beobachtung einer Situation können allgemeine Rückschlüsse gezogen werden, um die Anfälligkeit unserer heutigen Gesellschaft zu demonstrieren. Flo war noch mal wichtig zu betonen, was für ein Kunstwerk Glazer mit "The Zone of Interest" geschaffen hat, bevor er zum eigentlichen Thema übergeht: "Wie in der Filmwirtschaft in Zukunft generative KI zum Einsatz kommt." Anlass war der Geburtstag eines Freundes, auf dem sich Flo mit einem Bekannten aus der Filmwirtschaft unterhalten hat. Viele Kolleg:innnen in seinem Gewerk als Beleuchter machen sich Gedanken über die Zukunft in der Filmwirtschaft. Und das zu Recht, wie die kürzlich erschienene Studie "KI-Nutzung in der Filmwirtschaft" der Hochschule Macromedia aus qualitativen Befragungen zum Schluss kommt. Darüber sprechen wir und auch über die Potenziale des Einsatzes von KI für den Independent-Film oder das Theater.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:08
Okay okay meine damen und herren es geht los und zwar haben wir es heute hier
0:00:08–0:00:14
versammelt für die folge 62 die flo vorbereitet hat ich weiß nicht was er vorbereitet
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hat und die nächste folge die ich mache da weiß er nicht und ich habe sie noch nicht verraten.
Florian Clauß
0:00:19–0:00:23
Ja ich vorbereiten die die du gemacht haben wirst muss man nur.
Micz Flor
0:00:23–0:00:28
Die ich vorbereitet haben werde und die wir zusammen dann gemacht haben werden tun.
Florian Clauß
0:00:28–0:00:29
Sein wir hätten.
Micz Flor
0:00:29–0:00:32
Haben können wir sind eigentlich
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podcast also wo es immer um das eigentliche hinter irgendwelchen themen geht
0:00:37–0:00:44
und unser motto ist beim laufen reden und laufend reden weil wir das irgendwann
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beim wandern entdeckt haben das ist die schönsten gedanken kamen und dann kam
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corona und wir haben einfach mal so aufgenommen nachdem corona schon
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vorbei war und gedacht ja und probiert mit dem trailer der ist auch immer noch
0:00:56–0:01:00
in unseren top ten glaube ich der trailer und dann gemerkt das.
Florian Clauß
0:01:00–0:01:00
Könnte ein download.
Micz Flor
0:01:00–0:01:05
Könnte passen jetzt sind wir fast zwei jahre schon dabei sind.
Florian Clauß
0:01:05–0:01:06
Über zwei jahre.
Micz Flor
0:01:06–0:01:10
Ja und laufen wie die frau gerade sagt wir werden das üben wir haben jetzt viel
0:01:10–0:01:15
geübt und ich übergebe jetzt gleich und ihr könnt dann unter eigentlich-podcast.de
0:01:15–0:01:20
nachschauen wo wir wir sind am annehmen platz gerade oben Kopenhagener Straße in Berlin.
0:01:21–0:01:25
Die Tracks nehmen wir auf. Hast du das Ding an?
Florian Clauß
0:01:25–0:01:26
Ich habe das Ding an, ja.
Micz Flor
0:01:27–0:01:29
Die kann man dann auf der Karte sehen, wo wir langgelaufen sind.
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Es gibt, vielleicht machen wir irgendwann auch mal eine Folge dazu,
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es gibt auch eine neurowissenschaftliche Grundlage, so einen Hintergrund über das Laufen, das Lernen,
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das Bewegen im Raum.
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Irgendwann können wir vielleicht Aber jetzt bin ich gespannt,
0:01:47–0:01:54
übergebe an Flo, der das Aufnahmegerät hat, den Rucksack hat, GPS am Arm.
Florian Clauß
0:01:56–0:02:00
Und hallo und auch von mir herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast.
0:02:02–0:02:08
Und Mitch hat eben schon erwähnt, wir haben uns gefunden in diesem Format zur Corona-Zeit.
0:02:08–0:02:10
Aber wir haben uns auch ein bisschen früher gefunden.
0:02:10–0:02:16
Nämlich das war bei einer Wanderung im Karwendelgebirge auf die Birka-Spitze.
Micz Flor
0:02:16–0:02:17
Birka-Spitze.
Florian Clauß
0:02:17–0:02:22
Birka-Spitze. und da haben wir bei dem 10.
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Aufstieg alternativlos Folge 42 gehört, was uns das Geröllfeld etwas versüßt hat.
0:02:30–0:02:34
Warum ich darauf komme? Weil ich nämlich letzte Woche auch, genau heute vor
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einer Woche, auf der Birka-Spitze war.
Micz Flor
0:02:37–0:02:37
Birka-Spitze.
Florian Clauß
0:02:39–0:02:45
Birka-Spitze, aber es ist eine R da, vor dem Doppel-K. B-I-R Doppel-K-A-R.
Micz Flor
0:02:45–0:02:45
Wirklich?
Florian Clauß
0:02:46–0:02:46
Ja.
Micz Flor
0:02:46–0:02:50
Okay, dann nehme ich das zurück. Ich habe es nämlich immer falsch ausgesprochen.
Florian Clauß
0:02:50–0:02:52
Okay, dann ich muss nochmal nachschauen. Ich will mich jetzt nicht festlegen.
0:02:53–0:02:55
Ich muss nochmal mit meinem Anwalt sprechen.
0:02:55–0:02:59
Mit einem Rechtschreiberanwalt. Den frequentiere ich gerne.
0:02:59–0:03:02
Mit meinen Töchtern zusammen sind wir dann in die andere Richtung gelaufen,
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das Geröllfeld runter, was wesentlich weniger anstrengend war.
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Aber tatsächlich, was du gerade gesagt hast, diese neurologische Verknüpfung
0:03:09–0:03:13
von Ort und Gesagten und Gedachten und so weiter, ist passiert.
Micz Flor
0:03:14–0:03:17
Du hattest natürlich Recht, wie so oft. Flor hat meistens Recht, wenn ich widerspreche.
0:03:17–0:03:22
B-I-R-Doppel-K-A-R-Spitze. Das war jetzt eine kurze Korrektur,
0:03:22–0:03:23
da brauchen wir es nicht in die Show-Notes kleben.
Florian Clauß
0:03:25–0:03:29
Da ist mir auch, ach, hier ist ein Hall.
0:03:29–0:03:36
Da ist mir auch aufgefallen, dass diese Folge 42 von Alternativlos in diesem Geröllfeld noch war.
0:03:36–0:03:41
Und während ich runtergelaufen bin, habe ich mich tatsächlich an einzelne Sachen
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von Joscha Bach erinnern können. So viel dazu.
0:03:46–0:03:49
Heute, ja, ich habe jetzt so lose was vorbereitet.
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Ein bisschen aus dem Druck vom letzten Mal, weil wir waren da so ein bisschen kurz angebunden.
0:03:55–0:03:58
Ich hatte noch ein paar Punkte, die ich jetzt nicht gemacht habe.
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Die wollte ich gerne nochmal nachliefern.
Micz Flor
0:04:00–0:04:03
Du meinst jetzt zu der Serie The Zone of Interest?
Florian Clauß
0:04:03–0:04:05
Genau, genau. The Zone of Interest.
Micz Flor
0:04:05–0:04:08
Sollte man sich das vorher angehört haben, bevor man jetzt diese Folge hört?
Florian Clauß
0:04:09–0:04:13
Sollte man zumindest im Hinterkopf behalten. Wir hatten das so ein bisschen
0:04:13–0:04:18
ähnlich hattest du das ja schon mal zu einem von deinen ich glaube das war zu,
0:04:19–0:04:26
die expand wurde noch mal was dazu gesagt hast in einer anderen folge und aber das.
Micz Flor
0:04:26–0:04:30
War genau ich hatte bei der experience hatte ich was gesagt aber dann ganz anderes
0:04:30–0:04:33
thema angeschnitten machst jetzt zwei themen heute.
Florian Clauß
0:04:33–0:04:39
Ich mache ich gehe in einander über weil weil im prinzip das was mir jetzt noch
0:04:39–0:04:43
mal bei The Zone of Interest, was mir da so durch den Kopf gegangen ist.
0:04:44–0:04:49
Zu dem Thema, zu dem ich dann überleiten will. Also vielleicht vorweggestellt,
0:04:49–0:04:53
es geht so, ich steige in so einen kleinen, wie soll man das sagen,
0:04:53–0:04:55
Meterbetrachtung zum Kino ein.
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Aber erst mal, was mir noch da am Herzen liegt als Nachtrag zu sagen.
0:05:02–0:05:05
Ist, und jetzt wird es auch wieder ein bisschen düster, sage ich mal,
0:05:05–0:05:09
weil ich jetzt mit einem Film einsteige, den ich nicht erwähnt habe,
0:05:10–0:05:14
glaube ich, in den anderen Folgen davor, also in The Zone of Interest 1,
0:05:14–0:05:20
wo es um Holocaust und die Täter ging und wir so ein bisschen durch die Filmgeschichte
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gestaxt sind mit dem Täterprofil und The Stone of Interest 2,
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wo wir dann den Film weitergesprochen haben.
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Es gibt einen Film von René, also Resnais, der in den 50ern dann gezeigt wurde.
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Der heißt Nacht und Nebel und der zeigt wirklich dann die ganz,
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ganz schlimmen Bilder aus Auschwitz. Also die Befreiung der Lager,
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die Inhaftierten, die Leichenberge.
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Der ist wirklich erschütternd. Die Musik ist von Hans Eisler komponiert,
0:05:55–0:05:59
wo dann wieder dieser Schluss zu Coole Wampe oder Wem gehört die Welt.
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Man sieht dann halt wirklich so diese gesichtslosen Leichen und die alle nackt
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rumliegen und dann mit so einem Bulldozer durch die Gegend gefahren werden.
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Und da möchte ich nochmal erwähnen, das ist halt so diese fürchterliche Entmenschlichung,
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die sich dann auch in diesem Individualitätsverlust ausdrückt.
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Also dieses Bild im Tod sind alle gleich.
0:06:23–0:06:27
Dieser totale Gleichmacher, der da herrscht und der halt aufgrund dieser Masse,
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die da eben auch getötet wurde, dann eben jede Individualität löscht. Und das ist...
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Was mich so bewegt hat und was bei dem Film The Zone of Interest,
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man sieht auch in diesem Film Nacht und Nebel diese Artefakte,
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die wir auch bei The Zone of Interest in dem Auschwitz-Museum haben,
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wo hinter der Glaswand dann die ganzen Taschen, Koffer, Schuhe,
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Haare und so weiter sind.
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Das sieht man auch in diesem Film und das mag dann so ein bisschen so ein Individualitätsprofil geben,
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aber ist letztendlich auch wieder so was Gleiches, weil in dieser Masse,
0:07:07–0:07:10
in diesem Farbton kriegst du ja nicht die einzelnen Sachen aufgelöst.
0:07:10–0:07:15
Das, was dann Glaser dagegen setzt und das, was ich so interessant finde,
0:07:15–0:07:18
ist, dass er was höchst Individuelles schafft,
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indem er dann dieses Paar Höss so unter die Beobachtung nimmt und dann eine
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hochgradige individuelle Geschichte erzählt mit diesem Hintergrund,
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dass hinter der Mauer quasi von diesem KZ eben diese ganzen Massenvernichtungen passieren.
0:07:39–0:07:44
Also diesen Kontrast möchte ich dann nochmal aufspannen, der mich da total bewegt hat.
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Und das wäre jetzt nochmal die These dazu, dass Glaser hier die Technik des
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sozusagen soziokultur-anthropologischen Blick entwickelt.
0:07:55–0:07:59
Also was ist der soziokultur-anthropologische Blick?
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Das ist ja auch so aus der Soziologie und Anthropologie entwickelt,
0:08:03–0:08:08
dass man im Prinzip anhand von einer qualitativen Beobachtung.
0:08:09–0:08:13
Die allgemeine Rückschlüsse machen kann, als du Psychologie studiert hast.
0:08:13–0:08:15
Würde dir das auch mal begegnet sein?
Micz Flor
0:08:15–0:08:20
Ja, es ist interessanterweise, auch wenn ich das Thema nicht sage, wird das Thema sein,
0:08:21–0:08:25
diese Frage der Wissenschaft, wissenschaftlicher Arbeit in der Soziologie,
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in der Psychologie und in der Medizin, als kleiner Nebenarm.
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Und in dem Fall, wenn ich das richtig verstehe, geht es aber eben genau um das
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Gegenteil, weil eben nicht um die Frage der statistischen Erhebung und der Mittelwert
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und statistisch Alpha-Beta-Abstände zwischen den einzelnen Messwerten,
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sondern es geht darum, dass man über die Beobachtung des einzelnen Rückschlüsse auf alle zieht.
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Und die müsste man dann wieder als Hypothesen testen. Also man würde in dem
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Fall zum Beispiel sagen, okay, ich gucke mir den Höss an und das ist ja eine
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ganz normale Familie mit Familienproblemen, die heute total krass anmuten,
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aber vielleicht kulturell damals so eingebettet waren, dass die da wirklich
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dachten, sie führen ein tolles deutsches Leben oder so. Das kann man sich heute nicht mehr vorstellen.
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Und waren die dann alle so, wäre eine Hypothese und man würde dann vielleicht
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versuchen, aus dieser individuellen Beobachtung was zu generalisieren,
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zu operationalisieren, um das dann irgendwie statistisch erfassbar zu machen.
Florian Clauß
0:09:27–0:09:32
Ja, zumindest erfahrbar machen, ja, das, was der Film dann irgendwie schafft.
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Ich komme gleich nochmal zu diesem Bogenschluss.
0:09:35–0:09:41
Also das, was jetzt in der Anthropologie, in dieser Kulturanthropologie gesagt
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wird, ist im Prinzip, sich Large Issues in Small Places anzugucken.
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Um so als qualitative Beobachtung, das kennt man ja aus Nutzerbefragung,
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und daraus quantitative Ableitung machen zu können. Ja, also das ist jetzt irgendwie
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so auch jetzt ein Beispiel habe ich von der TU-Seite für dieses Fach Soziologie, für diesen Zweig.
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Da war ein Beispiel, dass, wollen wir mal hier reingehen, kommen wir hier raus.
0:10:07–0:10:07
KGA.
Micz Flor
0:10:08–0:10:12
Kleingartenanlage Bornholm sind wir gerade. Biergarten. Wir gucken da mal rein.
Florian Clauß
0:10:12–0:10:19
Wir gucken da mal rein, ja. Zum Beispiel, um jetzt auch über das Leben von Migrantinnen,
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meinetwegen aus Ghana oder so, in Deutschland, um da Rückschlüsse machen zu können,
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würde jetzt so ein Kulturanthropologe so rangehen und sich dann auch erstmal
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so kleine Gemeinschaften anzugucken und jetzt nicht eine bundesweite Erhebung zu machen,
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Statistik, wo und so, sondern sich dann halt wirklich so das Umfeld qualitativ
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anzuschauen, wer da alles beteiligt ist, wie die integriert sind.
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Also wobei dann wirklich nur so das Individuelle angeguckt wird,
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aber aufgrund dieser Beobachtung dann Rückschlüsse für alle gemacht werden können.
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Das ist so dieses qualitative Beobachtung, quantitative Schlüsse.
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Und das ist aber natürlich.
Micz Flor
0:10:59–0:11:04
Muss man auch sagen, das ist, wenn man statistisch denkt, dann ist das immer
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auch sehr fehleranfällig, weil da gibt es dann genügend Beispiele,
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wo dann eben die eine Person, auch wenn wir beim Wandern bleiben,
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der eine Typ, der dann irgendwelche reichen Leute irgendwie auf den Berg führt,
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der sagt, nee, nee, hier ist der Gipfel.
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Das ist dann so, ah, der muss es ja wissen, der ist ja von hier.
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Und das ist jetzt ein abstraktes, erfundenes Beispiel,
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aber das ist natürlich die Gefahr, die es läuft, weil diese Authentizität,
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oder wir haben es ja, Authentizität, wir haben es ja bei dem Film Whack the
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Dog auch, also diese Art, in der das Einzelne, der Einzelblockposter oder die einzelne Geschichte,
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die dann eben vielleicht sogar inszeniert ist, es schafft, über eine Generalisierung
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alles zu bewegen, die Meinung zu bewegen. Und das ist eben...
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Also man sieht quasi über das spezielle Beispiel sehr viel tiefer,
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aber in der Breite ist man dann so ein bisschen blind.
Florian Clauß
0:11:57–0:12:00
Genau, die Frage ist halt, wie man das dann generalisieren kann.
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Und dann muss man wahrscheinlich noch quantitative Methoden anwenden,
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um dann halt auch so Generalisierungsschlüsse zu machen.
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Aber in der Tendenz kann man, wenn man sich dann qualitativ bestimmte Migrantengemeinschaften
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in Deutschland anguckt und dann bestimmte Beobachtungen macht,
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dann kann man vielleicht die Beobachtungen übereinander legen und hat eine gewisse Schnittmenge.
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Und dann wieder daraus Rückschlüsse zu machen.
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Aber natürlich kommt man nicht ohne quantitative Methodik aus.
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Rein wissenschaftlich sage ich das mal. Aber ich will jetzt nur,
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wo ich dann über Übertragung wieder zu einem Film zurückgehe,
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ist eben, dass ich meine oder dass ich behaupte, dass halt auch da Laser genau
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so eine qualitative Beobachtung macht.
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Er baut quasi so ein Labor auf, um dann halt diesen Untersuchungsgegenstand
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Und Höss so zu sezisieren, aber auch in diesem ganzen Ensemble mit dem Raum,
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mit den Schauspielerinnen, mit der ganzen Kameratechnik, mit der ganzen Inszenierungsart,
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um so dann wieder allgemeine Rückschlüsse machen zu können.
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Und die allgemeinen Rückschlüsse, die sind halt so ungemütlich,
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weil die dann wieder den Einzelnen betreffen, nämlich den Zuschauer.
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Weil eben genau in dieser diversen Haltung von dem Schauspieler zur Rolle,
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Und dieses, es gibt ja keine, das hatte ich ja auch in der letzten Folge gesagt,
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es gibt ja keine Wand gegen die oder keinen Raum, wo der Schauspieler hinspielt,
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sondern die sind ja alle so in sich geschlossen.
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Der Raum ist so in sich geschlossen und aber auch der historische Raum ist da so präsent.
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Auschwitz als Lager. Und das heißt, diese Hermeneutik ist dann auch so,
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dass man sich anfängt, irgendwie in diesem Prozess mit der Figur auseinanderzusetzen
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und teilweise auch zu identifizieren.
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Und dann wäre ja wieder der Schluss, dass wir anfällig sind dafür.
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Und das ist diese Anfälligkeit. Und das finde ich halt so stark bei den Filmen.
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Bei Glacers Filmen? Genau, dass es halt nicht irgendwie eine historische Figur ist,
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sondern dass es halt Prozesse sind, wo Entscheidungen gemacht werden und dass
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es halt nicht die ganz bösen Nazis sind, sondern dass es irgendwo in dieser
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Facette von Menschlichkeit,
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sondern von dem Psychogramm irgendwo auch,
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Punkte gibt, wo man selber sagen kann, okay, das würde mir jetzt auch so passieren.
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Und ich glaube, das finde ich halt gerade jetzt so im Hinblick auf die Wahlen
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in Thüringen von dem Ergebnis,
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dass wir da halt auch irgendwie viel besser als Gesellschaft viel stärker aufpassen
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müssen, wo wir uns dahin bewegen.
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Das wollte ich jetzt nochmal so als Punkt setzen, weil er mich wirklich nochmal
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so im Nachhinein immer wieder doch bewegt hat, was Glaser da für ein Kunstwerk
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geschaffen hat, allein durch diese Produktionsart.
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Das war mir nochmal wichtig zu betonen.
Micz Flor
0:14:55–0:15:00
Ja, dann natürlich auch durch den Schnitt, weil wenn du das jetzt so sagst,
0:15:00–0:15:06
dann kommen mir als Beispiel gleich diese Bilder in Kopf, wo er von seiner Familie
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getrennt ist und dann da die Ingenieure des Todes, da nenne ich es jetzt mal einfach,
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die ganze Zeit darüber sprechen, wie kriegen sie es jetzt hin,
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da diese Menschen umzubringen, möglichst schnell und effektiv.
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Und dann gibt es diese eine Szene, wo er dann nur so aus dem Fenster guckt.
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Die hattest du, glaube ich, auch in der Folge erwähnt. Und das ist ja dann im Schnitt entstanden.
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Der Schauspieler hat das gemacht, aber die Schauspieler haben ja vor statischen
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Kameras einfach lange gespielt.
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Und dann aus ganz viel Material und ganz vielen Einstellungen sind dann die
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Sequenzen und dann der ganze Film entstanden.
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Das heißt, irgendwann wurde entschieden, dass dieser Moment,
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wo der Schauspieler einfach nur aus dem Fenster guckt und wir wissen nicht,
0:15:45–0:15:48
was er denkt, aber das dann in den Film reinzuschneiden
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und damit einen Raum zu schaffen, wo das passiert, was du gerade angesprochen
0:15:52–0:15:54
hast, dass man selber sich damit identifiziert, weil man,
0:15:55–0:15:59
durch die Zeit fast gezwungen ist, mitzudenken, über was denkt er jetzt nach.
0:15:59–0:16:03
Und man denkt dann eher darüber nach, dass er gerade einsam ist und mit seiner
0:16:03–0:16:04
Frau und so weiter und so fort.
0:16:04–0:16:07
Und man hat nicht das Gefühl, dass er gerade darüber nachdenkt,
0:16:07–0:16:10
wie dick müssen die Metalltüren sein, dass die feuerfest sind oder so.
0:16:10–0:16:16
Also man ist eingeladen, durch den Schnitt sich zu identifizieren In dem Moment
0:16:16–0:16:20
ist es dann so, dass man, vielleicht ich spreche jetzt von mir,
0:16:20–0:16:22
andere denken vielleicht was anderes, aber in dem Moment habe ich eher eben
0:16:22–0:16:25
an die Familienthemen gedacht, über die er da gruselt.
Florian Clauß
0:16:25–0:16:30
Ja, vor allen Dingen wird er ja als Figur eingeführt, wo er ganz sorgsam sein
0:16:30–0:16:33
Kind trägt. Also diese erste Szene am See.
0:16:33–0:16:38
Also das ist ja so ein Familien... Wobei du das ja so ein bisschen nochmal abgefedert
0:16:38–0:16:39
hast und das nicht so gesehen hast.
0:16:39–0:16:42
Aber er ist ja eigentlich so ein fürsorglicher Familienvater,
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wie er da eingeführt wird in der Szene. Aber genau das ist ja dieser Prozess,
0:16:47–0:16:52
den sich da auch Christian Fiedler... Heißt er doch, oder? Ja.
0:16:53–0:16:59
Also der Schauspieler, wo er sich dann auch da auseinandersetzt mit der Figur
0:16:59–0:17:00
und du weißt jetzt nicht,
0:17:00–0:17:06
er hat ja auch eben nicht diese Identifikationslust, er will ja nicht diese
0:17:06–0:17:10
Figur darstellen, sondern ist ja ständig auch im Hadern und dieses Hadern wird
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so als Prinzip ausgestellt.
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Und allein von dieser ganzen Anordnung, wie der Film inszeniert ist,
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also um das auch nochmal so zu erwähnen, weil da komme ich jetzt gleich,
0:17:20–0:17:23
das ist meine Brücke zu dem eigentlichen Thema,
0:17:23–0:17:28
nämlich diese Inszenierung des Filmes, die mich auch da sehr nochmal bewegt
0:17:28–0:17:32
hat, weil ich das einen genialen Kniff finde, wie er das gemacht hat.
0:17:32–0:17:37
Also neben diesem Haus, das dann direkt in Auschwitz aufgebaut wurde,
0:17:37–0:17:39
an dieser Mauer auch tatsächlich, an dem historischen Ort,
0:17:39–0:17:46
hat Gläser überall so Kameras in diesem Haus installiert und ein Kamerateam,
0:17:46–0:17:50
ein polnisches Kamerateam, hat dann diese Kameras ferngesteuert.
0:17:50–0:17:56
Die ganze Aufnahme ist dadurch geprägt, dass eben die komplette Abwesenheit
0:17:56–0:17:58
von dem ganzen Filmstab, Also
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weder Kameramann oder Frau noch Regisseurinnen und Regisseur waren da,
0:18:03–0:18:05
noch irgendwelche Continuity-Managers.
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Also solche, die dann halt irgendwie so auf den Fluss und auf die ganzen Mittel
0:18:12–0:18:14
achten, die am Set vorhanden sind.
0:18:15–0:18:20
Die waren auch nicht anwesend, sondern die Schauspieler waren mit dem Haus alleine
0:18:20–0:18:23
und die wurden mehr oder weniger dann durch die Kameras eingefangen.
0:18:24–0:18:26
Sie konnten selber entscheiden, was sie spielen, was sie nicht spielen.
0:18:26–0:18:33
Im Nachhinein hat das dann Sandra Hüller als eine völlig neue Art des Drehens dann auch so,
0:18:33–0:18:40
Und da ist mir das erstmal auch wieder so bewusst geworden, dass Film immer eine Inszenierung ist.
0:18:41–0:18:45
Aber auch eine, das heißt die emotionale Inszenierung.
0:18:45–0:18:49
Wenn du das im Hintergrund hast, du siehst, also wenn du die Kamera,
0:18:49–0:18:52
wenn du einen Film guckst und dann im Hintergrund siehst du dann halt sämtliche,
0:18:53–0:18:57
also du kannst dir das vorstellen wie Kameramann, wie der Regisseur oder die
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Regisseurin da im Hintergrund dann schreit und Action.
0:19:00–0:19:06
Dann siehst du die Reaktion und dann Cut und dann Schuss, Gegenschuss und du
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siehst halt irgendwie, die Kamera steigt wieder ein und dann dieses typische
0:19:08–0:19:11
Dialog und alles ist inszeniert und,
0:19:12–0:19:14
wenn du das weißt, dann sieht man das halt immer, dann denkt man immer,
0:19:15–0:19:19
ja das haben die ganz gut hinbekommen, eine gute Kontinuität hin.
0:19:19–0:19:23
Also das kriegst du, das krieg ich auch nicht mehr raus, seitdem gucke ich halt
0:19:23–0:19:27
nur noch Filme so okay, okay und deswegen fand ich diesen Zone of auf Interest
0:19:27–0:19:32
so stark, weil man merkt es, man kann es erst mal gar nicht so richtig fassen,
0:19:32–0:19:34
warum dieser Film so eine komische Stimmung hat.
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Aber irgendwann kriegt man das dann halt so mit durch diese Art zu drehen,
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vor allen Dingen im Haus.
0:19:40–0:19:44
Ich weiß nicht, die anderen Szenen, da zum Beispiel mit dem Festakt und so weiter,
0:19:44–0:19:48
die werden natürlich herkömmlich gedreht sein, mit Kamera und so weiter.
0:19:48–0:19:54
Aber diese merkwürdige Stimmung in diesem Haus finde ich schon sehr bedenkeniswert.
0:19:54–0:19:59
Und das geht dann wieder in Richtung, was eigentlich Film alles ist.
0:20:01–0:20:05
Machen kann oder machen soll oder vielmehr, ich muss mal einen anderen Ansatz sehen.
Micz Flor
0:20:05–0:20:12
Ich bin total gespannt, was der Titel dieses eigentlichen Blogs ist.
Florian Clauß
0:20:12–0:20:15
Der eigentliche Blog ist, also ich kann den eigentlichen Blog,
0:20:15–0:20:22
den ich machen möchte, den Titel ist ganz allgemein, wie in der Filmwirtschaft
0:20:22–0:20:26
in Zukunft generative KI zum Einsatz kommt.
0:20:26–0:20:31
Das ist so die Metabetrachtung, die ich mit dir machen möchte.
0:20:31–0:20:34
Oder vielleicht auch so ein bisschen so, ich habe eine Studie dann halt gefunden,
0:20:35–0:20:38
die jetzt ganz aktuell rausgekommen ist und die würde ich jetzt gerne mal so
0:20:38–0:20:39
ein paar Sachen mit dir durchsprechen,
0:20:39–0:20:47
aber die Sache ist, ich saß am Wochenende beim Geburtstag und da war ein Bekannter,
0:20:47–0:20:52
der dann auch im Film in der Beleuchtung arbeitet und mit dem bin ich dann so
0:20:52–0:20:54
ins Gespräch gekommen und der meinte auch,
0:20:55–0:20:59
dass viele bei ihm in der Branche, in der Beleuchtung und so weiter sich da
0:20:59–0:21:03
schon große Gedanken machen, dass die irgendwann früher oder später abgelöst werden.
Micz Flor
0:21:05–0:21:10
Hattest du ja mir schon mal erzählt, so ein CG-Rendering, wo man einfach ein
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Auto filmt und dann kann man sagen, jetzt ist es Nacht und der Mond steht da
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und die Straße ist dann so.
0:21:14–0:21:20
Und du hattest mir jetzt erzählt, dass dann das komplette Bild einfach da nach, also umgebaut wurde.
0:21:20–0:21:23
Man musste gar nicht mehr nachts drehen, sondern konnte das irgendwie auf einer
0:21:23–0:21:27
Bundesstraße machen und zum Schluss waren wir dann trotzdem auf diesem Superhighway auf dem Mars.
Florian Clauß
0:21:27–0:21:30
Genau, das ist jetzt so diese Computed Photography,
0:21:30–0:21:35
das gibt es schon länger so quasi, aber natürlich mit der Entwicklung der generativen
0:21:35–0:21:40
KI und mit dem Trainieren der Modelle und so weiter, kommen dann natürlich andere
0:21:40–0:21:42
und bessere und größere Ergebnisse heraus,
0:21:43–0:21:46
dass du dann halt überhaupt nicht mehr irgendwie Beleuchtung brauchst,
0:21:46–0:21:48
sondern nur noch auf einer Promtebene bist.
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Aber da wollte ich dir jetzt dann quasi so die Studie vorstellen,
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die ich da gefunden habe.
0:21:57–0:22:03
Handelt eben von einer, also jetzt auch qualitative Befragung aus der deutschen Filmwirtschaft.
0:22:03–0:22:08
Die ist von der Hochschule Macromedia in Auftrag gegeben worden,
0:22:08–0:22:14
wo die dann quer durch die Branche fragen, wie sich das in nächster Zeit entwickelt.
0:22:15–0:22:18
Bevor ich jetzt aber die Ergebnisse sage, wollte ich nochmal so kurz mit dir
0:22:18–0:22:22
abstecken, was so die Sektoren einer Filmproduktion sind.
0:22:23–0:22:26
Also da wird immer von verschiedenen Sparten gesprochen. Diese Einsatzentsparten
0:22:26–0:22:33
werden auch unterschiedlich eingeschätzt, wie da der Einsatz von KI dann passieren könnte.
0:22:33–0:22:37
Es ist einmal die vorderste oder das, was zuerst da ist, ist die Entwicklung.
0:22:38–0:22:43
Die Entwicklung ist im Prinzip die Entwicklung von Stoff oder von Drehbuch und so weiter.
0:22:44–0:22:49
Drehbuch, Analyse, dann gibt es noch, was da dranhängt, ist die Marktanalyse
0:22:49–0:22:53
und die Zielgruppenanalyse, die man braucht, um jetzt einen Film drehen zu können.
0:22:53–0:22:56
Und von Finanzierungskonzepten.
0:22:57–0:23:01
Das heißt, die Produzenten oder Produzentinnen gehen dann los.
0:23:01–0:23:02
Und dann gibt es die Pre-Production.
0:23:03–0:23:08
Das ist die Planung und Organisation der Set und Requisiten. Da wird es halt konkret.
0:23:09–0:23:14
Man packt sich seine Sachen zusammen, man scoutet nach den Drehorten und da
0:23:14–0:23:17
ist natürlich auch das ganze Casting der Schauspielerinnen und Schauspieler. Das hängt da dran.
0:23:17–0:23:21
Und dann gibt es die Produktion. Das ist dann die Action. Das heißt,
0:23:22–0:23:26
da wird im Prinzip Kamera, Licht, Technik, dann Regie und so weiter,
0:23:27–0:23:28
dann wird vor Ort gedreht, ne?
0:23:29–0:23:35
Komposition und Auswahl der Filmmusik und dann das ganze Accounting und diese
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ganze Logistik, die dahinter hängt in der Produktion.
0:23:39–0:23:43
Und die Postproduktion, das ist dann sowas wie Synchronisation,
0:23:43–0:23:44
Dubbing, Unterdrill, Blah.
0:23:47–0:23:52
Audiobearbeitung, Visual Effects und Animation und dann natürlich der Schnitt ganz klassisch.
0:23:52–0:23:57
Und Farbkorrektur und Editing. Das ist die Postproduktion und dann kommen wir zur Distribution.
0:23:58–0:24:04
Das ist dann Filmmarketing und PR, Streaming, Filmverleih, Kinobetrieb und die
0:24:04–0:24:08
ganzen Rechte und Lizenzen, alles was dahinter hängt. und du kannst dir auch
0:24:08–0:24:10
wahrscheinlich schon denken, wo...
Micz Flor
0:24:10–0:24:12
Und dann kommt das Merchandising.
Florian Clauß
0:24:12–0:24:15
Das ist auch Merchandising, das ist auch in der Distribution drin.
Micz Flor
0:24:15–0:24:22
Okay, weil dann bei manchen Filmen dann zum ersten Mal quasi dreidimensionale Objekte entstehen.
0:24:22–0:24:26
Also bei diesen ganzen Emotionsfilmen ist das Merchandising dann wirklich das
0:24:26–0:24:31
Einzige, was wirklich stofflich da existiert. Alles andere ist komplett im Computer entstanden.
0:24:32–0:24:36
Und in Zukunft vielleicht wird es öfter mal so sein, Das war so mein...
Florian Clauß
0:24:36–0:24:41
Aber du kannst dir sicher denken, wo jetzt schon, oder es war dann immer so
0:24:41–0:24:45
ein bisschen so, in welcher Branche, welche Branche, also welcher Sektor für sich,
0:24:46–0:24:50
dann der Einsatz von KI, wie sich das so entwickeln wird, der wurde so einzeln
0:24:50–0:24:52
abgefragt nach bestimmten Kriterien.
0:24:52–0:24:58
Jetzt, also heute, plus fünf Jahre, wo sich das vor allen Dingen stark bemerkbar
0:24:58–0:25:01
macht, der Einsatz von KI, kannst du dir vielleicht schon denken?
Micz Flor
0:25:02–0:25:06
Naja, ich denke, dass in der Postproduktion einfach sehr viel mehr jetzt gerade
0:25:06–0:25:11
passiert, was das Geld spart, jetzt für Autostunts und so.
Florian Clauß
0:25:11–0:25:17
Ja, das noch gar nicht mal, das dachte ich auch erst, aber das ist noch in einem
0:25:17–0:25:22
Zeitraum von fünf bis zehn Jahren, das ist noch nicht so die nächsten fünf Jahre,
0:25:22–0:25:25
das ist nämlich so dieses ganze Marketingzeug,
0:25:25–0:25:30
also diese Zielgruppenanalyse, die Distribution,
0:25:30–0:25:32
dann dann halt die Vermarktung und sowas.
0:25:32–0:25:37
Da kommt jetzt schon halt so diese generativen KI-Dinger schon ganz gut im Einsatz.
Micz Flor
0:25:37–0:25:38
Aber wie?
Florian Clauß
0:25:39–0:25:43
Naja, also Zielgruppenanalyse, das ist ja so ein klassisches Profiling.
0:25:44–0:25:52
Und da ist dann quasi, du kannst dann halt über so eine KI dann bestimmte Trends dann so ermitteln.
0:25:52–0:25:57
Und das auf der einen Seite, das ist dann halt in der Entwicklung von Filmstoffen.
0:25:57–0:26:00
Auf der anderen Seite ist die komplette Vermarktung das ganze SEO-Zeug und so
0:26:00–0:26:04
weiter das kannst du dir auch vorstellen das ist ja auch schon im Netzbereiten,
0:26:05–0:26:09
also da hast du halt irgendwie viele, keine Ahnung, Social Media diese ganzen
0:26:09–0:26:11
Kanäle, die bespielt werden,
0:26:12–0:26:16
das ist da schon relativ stable, sag ich mal in solchen.
0:26:17–0:26:23
Produktionsabläufen ist da schon die KI drin also auch was ich da sage warum
0:26:23–0:26:27
ich sehe, ich habe ja so eingeleitet, dass ich da so überrascht war was da passiert.
0:26:27–0:26:31
Gleichzeitig kenne ich das natürlich aus meiner Branche, der digitalen,
0:26:31–0:26:36
dass es natürlich selbstverständlich ist, dass sämtliche Leute da auch,
0:26:37–0:26:39
auch dann ausgetauscht werden, irgendwann früher oder später.
0:26:39–0:26:45
Und auch die Filmwirtschaft sieht sich tatsächlich, ja, so in 10 bis 20 Jahren
0:26:45–0:26:48
ein Abbau der Stellen über die Hälfte dann entgegen.
0:26:48–0:26:52
Also es werden neue Profile aufkommen, ist ja auch klar, neue Anforderungen.
0:26:52–0:26:56
Aber dass es sich dann halt auch massiv dann eben diese ganzen Sachen zurückbauen,
0:26:57–0:27:02
ja, ist auch irgendwo nachvollziehbar, weil natürlich, wie du jetzt auch gerade
0:27:02–0:27:07
angedeutet hast, dass in diesem ganzen ins Production-Bereich, Stunts und so weiter.
0:27:07–0:27:11
Also was da für ein Man- und Woman-Bau hinter ist, um dann halt wirklich so
0:27:11–0:27:14
vor Ort dann halt so einen Stunt durchzuführen.
0:27:15–0:27:19
Irgendwann wird man das. Und wir können ja auch dann später nochmal jetzt im
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Verlauf dann uns so ein bisschen ausmalen, was könnte passieren.
0:27:23–0:27:30
Wo könnten dann überall noch so Sachen entstehen, wo dann eben solche Prozesse dann sich umgestalten.
0:27:30–0:27:34
Und klar, bei so Stunts, die dann durchgeführt werden, Wenn du dann einfach
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prompten kannst, ich will hier ein Auto, was dann halt durch ein Heli fliegt und dreimal dreht.
Micz Flor
0:27:39–0:27:40
Ich meine,
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das ist aber eine Sache, habe ich ganz vorhin gedacht, die wirklich schon so
0:27:46–0:27:50
langsam verschwunden ist, die ich aber aus früheren Filmen halt kenne.
0:27:50–0:27:54
Man wusste ja trotzdem, dass man einen Film guckt. Und bei Mission Impossible
0:27:54–0:27:58
oder so hat man sich dann notgedrungen manchmal gefragt, so krass,
0:27:58–0:27:59
wie haben die das gemacht?
0:27:59–0:28:04
Und da hat man ja keine Frage über die Geschichte gestellt oder so über die Schauspieler.
0:28:05–0:28:09
Die Produktion, das Herstellen des Films, dieser Sequenz, wie haben die das gemacht?
0:28:10–0:28:13
Und das war ja dann auch immer so ein Riesending bei James-Bond-Filmen,
0:28:13–0:28:14
was mich immer sehr gelangweilt hat.
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Aber alle haben immer über die Car-Chasing-Scenes gesprochen.
0:28:19–0:28:21
Also das Car-Chasing war immer ganz wichtig. Da muss es halt irgendwie,
0:28:21–0:28:25
und das war ja dann auch das letzte Mal bei Tarantino, wie hieß der?
0:28:25–0:28:26
Bullet, nee, wie hieß der nochmal?
0:28:26–0:28:29
Die Frauen umbringen, auf die Bremse treten. Bullet-Proof? Nee.
Florian Clauß
0:28:30–0:28:30
Irgendwas mit...
Micz Flor
0:28:30–0:28:34
Proof, Death-Proof. Auf jeden Fall, da war es ja auch so, dann so diese ewig
0:28:34–0:28:38
lange Car-Chasing-Sache, wo dann manchmal auch die Autos ein bisschen zu schnell
0:28:38–0:28:39
gefahren sind und sowas.
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Das hat sich komplett aufgelöst, die Frage, wie haben die das gemacht?
0:28:44–0:28:47
Also wenn wir jetzt irgendeine Sequenz sehen von Star Wars damals,
0:28:47–0:28:48
wie haben die das gemacht?
0:28:49–0:28:51
Ich meine, gut, da war ich noch zu klein, um das zu denken.
0:28:52–0:28:55
Aber man hat darüber gesprochen, man hat ganze Bildbände in Büchern gehabt,
0:28:55–0:28:59
so wie haben die dann diese kleinen Soldaten alle angemalt oder auf Glasplatten
0:28:59–0:29:03
gemalt. und jetzt würde man das einfach gar nicht mehr fragen.
0:29:03–0:29:05
Also diese Frage ist verschwunden.
0:29:05–0:29:10
Und kann man ja aber vielleicht auch sagen, vielleicht ja auch ganz schön,
0:29:10–0:29:13
weil man dann nicht mehr aus dem Film aussteigt, sondern im Narrativ bleibt.
0:29:13–0:29:16
Ich versuche das positiv zu reframen.
Florian Clauß
0:29:17–0:29:17
Wenn?
Micz Flor
0:29:18–0:29:20
Wenn die Geschichte noch interessant ist?
Florian Clauß
0:29:21–0:29:24
Nein, nein, nein, ich versuche den Sprung zu bekommen, den Punkt zu...
Micz Flor
0:29:24–0:29:27
Ja, man wird sich heute bei einer Autorennszene oder bei...
Florian Clauß
0:29:27–0:29:29
Nicht mehr fragen, wie haben die das gemacht.
Micz Flor
0:29:29–0:29:30
Boah, wie haben die das gemacht. Krass, wie haben die das gemacht.
0:29:31–0:29:34
Sondern man würde einfach dann sagen, okay, ich genieße jetzt mein Adrenalin
0:29:34–0:29:36
und danach geht es mit der Geschichte weiter.
Florian Clauß
0:29:36–0:29:37
Also es ist keine.
Micz Flor
0:29:37–0:29:39
Man springt nicht mehr aus der Geschichte raus.
Florian Clauß
0:29:39–0:29:42
Weil du sagen kannst, ey, das ist eh gepromptet oder was.
Micz Flor
0:29:42–0:29:47
Weil man sagen kann, ja, das ist komplett virtuell gebaut. Ich gucke mir gerade ein Spiel an.
Florian Clauß
0:29:47–0:29:51
Aber ist es dann, und dann wäre, das wäre, glaube ich, nochmal so eine offene
0:29:51–0:29:52
Frage, die wir diskutieren können.
0:29:52–0:29:57
Ist es dann tatsächlich so, dass nicht, dass dann irgendwann eine Übersättigung
0:29:57–0:29:59
ist Das ist total langweilig.
0:29:59–0:30:04
Ich denke ja, dass ganz krass sich gerade im Filmbereich, in der Rezeption,
0:30:04–0:30:06
sich diese Sehgewohnheiten immer so anpassen.
0:30:06–0:30:13
Es kommen dann neue Formate rein, dann werden diese halt irgendwie so durchgespielt
0:30:13–0:30:18
und irgendwo das, was, wenn du dir heute den 70er-Jahre-Film anschaust,
0:30:18–0:30:21
denkst du auch, oh Mann, ist der langsam erzählend.
0:30:21–0:30:25
Also diese Sehgewohnheiten, irgendwann bist du dann auch so übersättigt von denen.
0:30:25–0:30:27
Weiß ich nicht, können wir gleich nochmal irgendwie drüber sprechen.
0:30:27–0:30:29
Ich hatte noch einen Punkt zu,
0:30:29–0:30:34
also wenn man sich die ganzen Rollen in der Filmproduktion anschaut,
0:30:34–0:30:37
da gibt es ja unendlich viele Rollen, Regisseur, Produzentin,
0:30:37–0:30:41
Drehbuchautorin, Kamera, Frau, Mann, Schauspieler, bla.
0:30:42–0:30:46
Aber es gibt dann halt auch so Katarin oder Tonmeister, Meisterin,
0:30:46–0:30:50
Komponist, Stuntkoordinatorin, Castingdirektor.
0:30:50–0:30:58
Also du hast eine Bandbreite an Rollen, wo natürlich in unterschiedlichen Maßen
0:30:58–0:31:00
da irgendwie so eine generative KI dann eingreifen kann.
0:31:01–0:31:08
Dieser ganze kreative Akt, der Regie, Kamera, das ist glaube ich nochmal so
0:31:08–0:31:10
eine kleine Blase in diesem.
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Aber der ganze produktive Prozess, den kann man sich glaube ich ganz gut vorstellen,
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dass da große Teile ausgetauscht werden können.
Micz Flor
0:31:20–0:31:24
Ja, wobei ich mir gar nicht so sicher bin, was zum Beispiel Kamera angeht.
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Da muss man, glaube ich, dann, weiß nicht, wie viele Schritte man nach vorne denkt,
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weil ich habe ja mal geguckt bei Zone of Interest, der Kameramann,
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dessen Name mir jetzt entfallen ist, ich hatte es das letzte Mal aufgeschrieben,
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haben wir, glaube ich, gar nicht drüber gesprochen im Film,
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aber der hat wirklich auch interessante Kamerasachen gemacht und war jetzt dann
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beauftragt, damit ein Team zu leiten, was halt mit so CCTV-Kameras quasi auf
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hohem Niveau natürlich aber arbeitet.
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Also dieser Kameramann war dann vor einer neuen Herausforderung gestellt.
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Aber wenn du dir jetzt schon diese kurzen Snippets oder diese KI generierten,
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Fake Advertising für Skincare oder für Hamburger, das anschaut,
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da werden ja die kompletten Kameraeinstellungen auch schon gemacht.
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Also ich weiß gar nicht, da gibt es natürlich, wie du schon gesagt hast,
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auch in diesem ganz klassischen Hollywood Kino oder so, gibt es ja inzwischen
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auch einfach Dinge, die man erwartet.
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Ja, und wenn die Kamera zu lange auf einem Lächeln bleibt, dann erwartet man,
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dass jetzt noch was kommt oder das was, weißt du, dann wird es unheimlich,
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weil es nicht mehr so ist, wie man es denkt.
0:32:26–0:32:35
Also ich glaube, dass da schon ziemlich viel standardisiert ist und sowas wie so ein Kameraraum.
Florian Clauß
0:32:35–0:32:37
Also das, was dann halt dieses Hollywood-Regelwerk.
Micz Flor
0:32:38–0:32:41
Wenn man den Text hat, der vielleicht auch KI generiert, das Make me a dialogue
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with like Godfather 2 und dann legst du ihn hin und dann sagst du als nächstes,
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okay, make me a storyboard with this dialogue,
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dann wird das, glaube ich, einfach auch schon jetzt gar nicht so schlecht sein.
Florian Clauß
0:32:55–0:32:58
Nee, das glaube ich auch. Also das denke ich auch.
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Und was ich dann auch nochmal so als so eine Perspektive sehe oder was wir auch
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nochmal gleich darüber sprechen können, ist, was sich das in diesem ganzen Independent-Filmbereich
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niederschlägt. Weil da sind, glaube ich, ganz viele Chancen drin.
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Und das, was man dann halt immer so im Independent-Film nicht machen konnte aus Budgetgründen,
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kann jetzt wahrscheinlich dann irgendwie, wenn du so ein vortrainiertes Modell
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dann hast, kannst du das dann halt übernehmen, kannst dann halt deinen Film
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mit extremen Effekten dann halt auch umsetzen.
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Da sind ja auch Potenziale drin, das ist eine Demokratisierung.
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Ja, so wie in den 80ern dann halt der Videomarkt da auch ganz viel demokratisiert hat im Filmbereich.
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Und dann auch wieder so, da sind wir wieder bei Dogma, hast ja auch gesagt in
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dem Zusammenhang, dass wir irgendwie, das erinnert dich an Dogma,
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an die Regeln bei The Zone of Interest, dass man dann halt wieder so in so einen Dogma-Bereich kommt.
0:33:50–0:33:56
Und dann ist aber die Frage, wo grenzt sich das ab? Ja, was kannst du denn für Formen von...
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Film, Filmerleben geben, die dann eben nicht mehr in diesem ganz traditionellen.
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Rezeptionsmuster aufgehoben sind, sondern sich dann völlig neu,
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also so wie jetzt meinetwegen bei der Entwicklung des Fahrrads,
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du hattest erstmal diese riesengroßen Fahrräder, die dann halt irgendwie ein
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Rad bis zu fünf Rädern und so weiter und du siehst jetzt auf YouTube diese lustigen Videos,
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wie die alle damit rumgefahren sind und hingefallen und man hat sich dann eine
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Form so rauskristallisiert, die ist dann halt geworden und ich glaube,
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sie sind jetzt an so einer Schwelle oder, wenn will man das ja auch,
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das war ja ein reines Jahrmarktvergnügen.
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Also wie man dann halt Lumiere dann halt auf den Jahrmarkt und dann sind die
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Leute rausgerannt, angeblich, weil der Zug auf sie zugefahren ist.
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Und jetzt kriegt man wahrscheinlich auch so Formen von Spektakel und dann kommen
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halt wieder irgendwelche Corporates, die dann halt denken, ja,
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so muss es sein und pumpen da Geld rein und du kriegst dann halt irgendwie so
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ein Eventkino, was dann vielleicht aber auch nur so 10 Jahre irgendwo auf irgendeinem,
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Vergnügungspark dann abhängt und es dann halt nicht in den Standard schafft.
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Also ich Und ich glaube, wir kriegen jetzt so die nächsten, würde ich mal behaupten,
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die nächste Zeit eine Reihe von ziemlich experimentellen Zwischenzuständen präsentiert.
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Das wäre so eine These, was ich mir überlegt habe.
Micz Flor
0:35:11–0:35:15
Ja, also ich hätte noch so ein anderes Bild, kurze Anekdote dazu,
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die ich glaube ich auch schon mal in irgendeiner Show erzählt habe von uns.
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Wo ich also war noch in der schule in
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80er jahren und einer der war eine klasse über mir dazu
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ganz viel mit kassetten gehandelt von
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spectrum und c64 mit piraten software
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und die haben die irgendwie dran gekriegt und er musste als programmierer irgendwie
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war so relativ knietief in diesem ganzen ding drin so game entwicklung und sowas
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und der war dann auch in unserem pc lab an der schule ich weiß noch der saß
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dann da und ich saß neben ihnen ich fand den ein bisschen nervig aber Aber irgendwie
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war ich schon auch so startstruck.
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Also der war halt einfach schon ein Toller. Und der hat dann so einen leichten
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Sprachfehler, den ich jetzt nicht nachmachen werde.
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Aber der hatte dann so reingetippt, einfach in den C64 hat geschickt,
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make me a game of Space Invaders.
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Command, make, nicht gefaunt oder irgend sowas.
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Und dann sagt er, könnt ihr Space Invaders nicht? Und da sind wir jetzt ja schon.
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Das ist genau das, was er da gemacht hat. Das könnte man jetzt in Chat-GPT und
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dann make me a game of Space Invaders.
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Und dann kriegst du das. Und wenn ich das jetzt weiterdenke,
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dann ist ja die Frage gar nicht mehr, wo sollen die Leute da Geld reinpumpen?
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Sondern ist es dann nicht viel sinnvoller, um Andy Warhol zu paraphrasieren,
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nicht mehr Fame for 15 Minutes, sondern Fame for 15 People.
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Weißt du, macht man dann ganz viele kleine Filme oder kriegt jeder den gleichen
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Film mit einer anderen Musik.
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Da wäre es dann nicht mehr so, dass sich das Budget vervielfältigt,
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damit man das durchpumpen muss.
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Sondern man würde mit einer Gießkanne einfach alles nass machen,
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indem man den gleichen Film sofort in alle möglichen Subkulturen irgendwie reinstreuen
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kann. Und vielleicht auch...
Florian Clauß
0:36:55–0:37:01
Das gibt es ja schon heute bei Pixar-Produktionen, dass du halt bestimmte Presets
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hast, so Assets, die aufgrund des Marktes dann angepasst werden können.
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Wenn du jetzt irgendwie so, keine Ahnung, meistens ethnisch,
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wenn du dann einen Pixar-Film im arabischen Raum,
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dass dann eben die Frauen da in dem Film dann Kopftücher tragen oder im Chinesischen und so weiter.
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Das ist jetzt schon so mit eingepreist quasi, dass du halt dann nicht mehr nur
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diesen einen Charakter hast, sondern du hast dann quasi so ein Profil von dem Charakter,
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der sich dann in unterschiedlichen Märkten unterschiedlich ausprägt.
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Visuell, vielleicht auch von der Art her. Man gibt dann halt so eine gewisse
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Spielbreite mit. Das ist die eine Sache.
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Die andere Sache ist ja noch, dass dieses Individualisieren,
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man kann sich das ja so vorstellen,
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dass du dann ja irgendwann, also die eine These ist halt noch von dieser Studie
0:37:56–0:37:58
oder einer Beobachtung,
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dass man davon ausgeht, dass quasi erst so ab 2040 die ganze generative KI so weit ist,
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dass man eben virtuelle Schauspieler akzeptiert.
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Also ich meine, klar, man denkt jetzt schon, in der Modeindustrie sind jetzt
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schon halt irgendwelche Models komplett KI.
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Vielleicht kann es auch früher eintreten, aber ich denke, bis dann halt so der
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Reifegrad da ist, kann das durchaus nochmal so 15 bis 20 Jahre dauern.
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Kann ich mir auch vorstellen.
Micz Flor
0:38:25–0:38:27
Aber dann müsste man jetzt sagen, was das für...
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Wenn ich jetzt zum Beispiel Vajana Teil 2, wo die Vajana-Puppe virtuell,
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ich weiß nicht, ob es Disney ist oder Pixar, irgendein Film.
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Ich bin Vajana, ist ihr Coming-of-Age-Song.
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Und ob das jetzt mit der KI animiert ist oder nicht, das werde ich jetzt in
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drei Jahren schon nicht mehr wissen oder ganze Sequenzen.
Florian Clauß
0:38:56–0:38:59
Ja, klar, weil es geht ja jetzt wirklich um reale Schauspieler.
Micz Flor
0:38:59–0:39:02
Genau, und das ist dann wiederum der wichtige Punkt. Was muss ich dann,
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also hast du jetzt, man hat jetzt ja dieses Gefühl manchmal,
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ich bin da nicht so drin, aber in so einer K-Pop-Szene, und ich bin mir sicher,
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das haben vielleicht früher ältere Menschen über Punk-Bands gedacht,
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die sehen doch alle gleich,
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wo man dann schon das Gefühl hat, dass da eine Künstlichkeit hergestellt wird
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in einem Charakter, der ist ja künstlich, aber der wird dann noch performant,
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also da wird ein Mensch, der den noch spielt.
Florian Clauß
0:39:25–0:39:28
Ja, und der kriegt halt aber auch bestimmte Eigenschaften stark zugeschrieben.
Micz Flor
0:39:28–0:39:29
Genau, und die werden dann auch promoten.
Florian Clauß
0:39:30–0:39:31
Diese Stereotypen funktionieren gerade im K-Pop ja ganz stark.
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Das ist halt irgendwie Identifikation, der hat blaue Haare, ein bisschen out.
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Der andere ist halt irgendwie so derjenige, der halt irgendwie auf dem Schulhof
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der Star ist. Du hast ja diese Charaktere.
Micz Flor
0:39:41–0:39:47
Die Frage, die ich dann halt nicht beantworten kann, ist, wird man da einfach mitmachen 2040?
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Gut, man hat jetzt vielleicht schon Manga-Bücher, wo man dann auch die Haarstile
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sich annimmt, weil man sich so mit dem Comic-Charakter identifiziert.
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Man identifiziert sich mit dem Musiker auf der Bühne.
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Man identifiziert sich vielleicht auch mit dem Schauspieler beziehungsweise
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der Rolle, die er da spielt und dem Jacket, was er da anhat oder so.
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Und die Frage ist ja eigentlich, wird man,
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nicht animierte Charaktere annehmen, das tut man ja schon, sondern wird man
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Menschen, die synthetische Bilder, die aussehen wie echte Menschen. Das ist die Frage, oder?
Florian Clauß
0:40:20–0:40:25
Ja, genau. Und das ist halt genau diese Sache, von wo ich hingekommen bin,
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nämlich, ich habe immer noch so Cut und die ganzen Kamerafrauen,
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Männer im Hintergrund, wo ich dann eigentlich, eigentlich ist es jetzt schon austauschbar.
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Ich meine, das ist halt so dieses, was ich meinte, dass Film nur Simulation und Inszenierung ist.
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Es ist ja Trick, Also eigentlich kannst du diese Emotionen, das ist so eine
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standardisierte Sache, die kannst du jetzt schon austauschen.
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Also du würdest emotional so ein bisschen wie diese Spiegelneuronen,
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da liegt halt irgendwie die dritte Hand und die ist nicht mal,
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die ist nicht mit mir verbunden, aber trotzdem verspüre ich Schmerzen,
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wenn dann irgendwie der Arzt dann halt in diese künstliche Hand...
Micz Flor
0:40:59–0:40:59
Ein Hammer drauf haut.
Florian Clauß
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Ja, genau. Und das funktioniert ja so. Das ist ja nur ein Trick.
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Das ist ja alles nur Psychologie. Weißt du?
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Das geht ja im Kopf da. Ist ja nichts. Das ist die Psyche.
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Aber verstehst du, es ist eigentlich dieser Schritt. Aber da kommt wieder das
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Muster der Sehgewohnheit rein, wenn es inflationär ist.
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Vielleicht musst du einfach auch wissen, dass der Schauspieler,
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keine Ahnung, drei Millionen Tagespauschale bekommt.
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Und dann hat er eine Masse. Dann ist er nicht nur so ein Prompt-Output,
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sondern er hat einfach eine Masse.
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Während so ein Prompt-Output natürlich auch eine Masse haben kann,
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wenn das Modell halt irgendwie mit drei Atomkraftwerken trainiert wurde und
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mit dem Energieverbrauch.
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Weißt du nicht, ne? Also das wäre auch eine Frage von, wenn sich dann halt irgendwie,
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ich springe gerade im Thema, aber wie differenziert sich jetzt quasi die Filmindustrie?
0:41:50–0:41:54
Und ich kann mir vorstellen, dass es jetzt schon, es gibt schon jetzt einige
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Unternehmenszweige, die dann halt so Modelle entwickeln. Und dann hast du halt
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das Disney-Modell und mit dem arbeitest du weiter.
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Dann sind es wieder lizenzrechtliche Fahrten. Da tut sich ganz viel auf.
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Aber vielleicht lass mich nur mal ganz kurz die Thesen aus der Studie runterrattern,
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die ich jetzt hier nochmal notiert habe.
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Also noch eine ganz wichtige Sache, aber das hatten wir ja schon gesagt,
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also in den nächsten fünf Jahren wird es sich vor allen Dingen auch in der Synchronisation,
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im Dubbing und Untertiteln.
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Also das kann man sich vorstellen, dass du halt natürlich in der Lokalisierung
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von Filmen da unglaubliche Möglichkeiten hast, dass die Lippenbewegungen dann
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halt synchron sind zu einer Übersetzung und so weiter. Alter,
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das kann man sich gut vorstellen.
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Und das wird auch die, das wird einfach, ich meine, das Ding ist halt immer
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Kosten senken, Kosten senken in der Produktion.
Micz Flor
0:42:45–0:42:49
Ja, ich denke auch die Stimmen, die dann für die deutschen Übersetzungen mit
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angepassten Lippenbewegungen benutzt werden, die könnten auch komplett eben KI generiert sein.
Florian Clauß
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Die könnten KI generiert sein, die Übersetzung ist KI generiert,
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du brauchst eigentlich da, also die Übersetzung ist eines der ersten Sachen,
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die halt wirklich komplett jetzt schon mit KI gemacht wird.
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Genau, also Marktforschung, Zielgruppenanalysen werden in den nächsten Jahren
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vollständig von KI übernommen.
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Übernommene Algorithmen können dann Zuschauerpräferenzen präziser vorhersagen
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und Marketingstrategien optimieren. Das hatten wir auch schon erwähnt.
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Und jetzt ab 2038 wird erwartet, dass durch die KI die Hälfte der bisherigen
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Arbeitsplätze in der Filmbranche wegfallen.
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Okay, in 15 Jahren wird die Mehrheit der Rollen von virtuellen Schauspielern besetzt.
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Ja, fotorealistische Darsteller werden immer realistischer und billiger als
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menschliche Schauspieler.
Micz Flor
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Ja, und reale Schauspieler, ich meine, es gab jetzt ja schon den Scorsese, war das, oder?
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The Irishman, wo dann Robert De Niro auch 30 Jahre jünger aussehen sollte.
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Dann haben sie ihn irgendwie die Haut glatt gerendert.
Florian Clauß
0:43:54–0:43:58
Ja, genau, das war doch auch hier bei Indiana Jones mit Harrison Ford,
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wo der dann halt irgendwie nur die Bewegung des alten Mannes hat.
Micz Flor
0:44:02–0:44:03
Ja, das ist ein unheimlicher.
Florian Clauß
0:44:04–0:44:06
Aber auch das wirst du weg, weg bügeln können.
Micz Flor
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Bei Robert De Niro auch, der ging so rückwärts, was sie so an dem Grad die Bandscheibe
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wieder rausmutscht, so nach hinten geneigt.
Florian Clauß
0:44:15–0:44:19
Und hier, das war der Punkt, KI-basierte Filmproduktionen werden frühestens
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ab 2040 von den Zuschauern bevorzugt. Bis dahin müssen technische,
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ethische, rechtliche Fragen geklärt werden.
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Und das ist, glaube ich, nochmal dieser ganze, also du brauchst halt wirklich so ein Commitment,
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wie geht KI mit Ethik um, also Gewaltfilme, Pornografie und so weiter,
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muss irgendwie reguliert sein.
Micz Flor
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Aber das brauchst du ja nicht ändern, das können ja Menschen machen oder KI kann das auch.
Florian Clauß
0:44:46–0:44:48
Ja, ich meine nur, aber da muss halt ein Commitment sein. Ich glaube,
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diese Prozesse, bis die dann halt wirklich zu dieser rechtlichen Verbindlichkeit
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kommen, das muss erstmal hergestellt werden.
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Technisch wirst du sehr viel früher das machen können, aber bis sich das in
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so einem Produktionsapparat dann halt wirklich so ausdrücken kann,
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das muss abgesichert sein.
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Da muss diese ganze rechtliche Debatte dann halt durchgelaufen sein.
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Das ist, glaube ich, nochmal ein entscheidender Punkt.
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Genau, also das wären so die Hauptpunkte aus dieser Studie.
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Ich glaube, die anderen hatten wir alle mehr oder weniger genannt.
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Ja, also ich glaube, die Entwicklung, dass man in fünf bis zehn Jahren die Kintools
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schon so mehr oder weniger in einigen Produktionen zum Einsatz hat,
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in 15 Jahren die fotorealistischen Animationen drin hat und dann in 20 Jahren
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dann die Mehrheit der Rollen durch eben so generierte Modelle ersetzt werden.
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Und jetzt wäre auch mein Schwenk jetzt dahin, dass wir gucken,
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was passiert denn im Independent-Bereich.
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Also einmal diese Demokratisierung von Filmmitteln ist die eine Sache.
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Dann, also ich meine, wenn du dir vorstellst, du bist jetzt noch,
0:45:55–0:45:58
du bist jetzt quasi ein junger, angehender Filmschaffender.
Micz Flor
0:45:59–0:45:59
Okay.
Florian Clauß
0:46:00–0:46:03
Und du hättest dann halt diese Perspektive von irgendwie, ja,
0:46:03–0:46:06
wir können jetzt in dem Bereich hier, was würdest du machen?
0:46:06–0:46:08
Also, klar, die Stoffentwicklung ist eine Sache.
0:46:09–0:46:14
Die andere Sache ist halt, okay, ich mache so Kurzfilme und gucke jetzt mal so,
0:46:15–0:46:18
wenn ich jetzt halt irgendwie so Charaktere jetzt noch nicht ganz sauber prompte
0:46:18–0:46:26
und dann irgendwie versuche, die dann halt in einen Kontinuitätsstrom zu fassen,
0:46:26–0:46:28
dass dann halt auch ein durchgehender Charakter entsteht.
0:46:28–0:46:32
Also man hätte schon spielerische Möglichkeiten. Da könntest du dann halt irgendwie
0:46:32–0:46:36
sagen, ich will jetzt irgendwie so eine Wüste und da ist eine Straße drauf und
0:46:36–0:46:38
dann ist hinten irgendwie was Dunkles.
0:46:40–0:46:42
Ich glaube, die Kreativität ist da schon sehr...
Micz Flor
0:46:42–0:46:45
Ich habe gerade so eine Idee, vielleicht können wir das ja dann machen.
0:46:45–0:46:48
Wir setzen jetzt einfach mal hier einen Pflock rein und können das dann irgendwie
0:46:48–0:46:49
vielleicht mal bald irgendwo pitchen.
0:46:49–0:46:51
Kannst du dich noch erinnern? Ich habe vergessen, wie das hieß.
0:46:51–0:46:56
Wir waren in London und wir haben dieses Festival doch kuratiert.
Florian Clauß
0:46:56–0:46:59
Ja, stimmt. Dieses Flash Festival.
Micz Flor
0:46:59–0:47:03
Filmfestival das war nicht unser titel der waffen und da war der große wunsch
0:47:03–0:47:06
eben von den leuten von wiesn aber lux.
Florian Clauß
0:47:06–0:47:09
Lux von dem lux film und.
Micz Flor
0:47:09–0:47:12
Das ist da war das format flash
0:47:12–0:47:15
als filmformat im netz gerade relativ neu
0:47:15–0:47:20
und dann hatten wir einreichung und hat ein kleines kuratorium und hatten dann
0:47:20–0:47:23
bestimmte filme ausgewählt und dann gab es auch einen preis und so was wurden
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dazu kurzfilme gezeigt die aber teilweise wir hatten es relativ breit gehalten
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das Das waren teilweise eher so visuelle Sound-Experimente oder so und teilweise
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aber wirklich auch narrative Filme.
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Schon reingegangen sind und wenn ich jetzt
0:47:40–0:47:43
das nehme und sage wie
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sieht so eine mögliche zukunft aus und ich möchte das
0:47:46–0:47:49
jetzt mit der gegenwart von diesen scheinbar war
0:47:49–0:47:53
nie da aber scheinbar sehr lustigen wikipedia festivals wo
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dann die leute ein wort kriegen auf wikipedia und
0:47:56–0:47:59
dann zweites wort genannt wird und wir müssen so schnell wie
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möglich nur über wikipedia links zu diesem anderen wort kommen
0:48:02–0:48:05
heißt also bis zum beispiel jetzt bei flamenco und
0:48:05–0:48:08
du sollst als nächstes gewerbefläche finden wie
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kommst du von flamenco zu gewerbefläche darfst nur
0:48:11–0:48:14
vorwärts klicken oder zurück aber du darfst nicht was neues eingeben darf
0:48:14–0:48:18
es auch nicht suchen und da hätte ich jetzt in so ein filmfestival format
0:48:18–0:48:21
weißt du für diese ki film so kurzfilme wo jeder
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kriegt 80 buchstaben und muss ein prompt
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machen haut den prompt rein und
0:48:27–0:48:30
dann wird halt geguckt welches dieser 20 sekunden filme
0:48:30–0:48:32
dann irgendwie gewinnt ja so in der art also ich kann
0:48:32–0:48:36
mir schon formate vorstellen die auch so über partizipation und event mäßig
0:48:36–0:48:40
dann auch spannend sind ja wo das dann entsteht was aber gleichzeitig eben natürlich
0:48:40–0:48:47
zeigt dass man sich fast überlegen muss ist dann der kreative geniale gedanke
0:48:47–0:48:50
wirklich ein prompt von 17 buchstaben.
Florian Clauß
0:48:50–0:48:51
Ja klar und.
Micz Flor
0:48:51–0:48:56
Das gab es natürlich immer auch diesen wettbewerb 1 kb javascript was kann man
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mit einem kilo bei javascript alles machen oder nicht und das war so eine sache
0:49:01–0:49:05
wo ich dachte okay kreativität dann wirklich verlagern auf dem,
0:49:06–0:49:13
Und eine Analogie dazu ist dann für mich schon fast, wenn man in einen anderen Bereich guckt, Sport.
0:49:13–0:49:16
Ich habe das so ein bisschen mitbekommen in den letzten 15 Jahren,
0:49:16–0:49:20
aber ich bin da kein Experte. Aber es war halt so dieses E-Sports.
0:49:20–0:49:23
Das war dann ein Riesenmarkt, so PC-Gaming, E-Sports.
0:49:24–0:49:33
Und dann haben aber alle festen Fußballverein-Leute gesagt, ach Quatsch,
0:49:33–0:49:35
E-Sports, das hat nichts mit uns zu tun.
0:49:35–0:49:40
Aber inzwischen hat jeder, jeder Bundesliga-Verein auch eine Sparte E-Sport.
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Wo halt Leute E-Sports machen.
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Das heißt, und diese Leute sind auch Helden.
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Genauso Leute, die dann halt die coolsten Prompts für so einen 20-Sekunden-Jingle
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irgendwie raushauen können, sind gleichzeitig dann im Übertragen auch die Leute,
0:49:52–0:49:55
die halt Maus, Joystick, Keyboard oder so nutzen können,
0:49:55–0:49:59
dass es total geil auf dem Bildschirm aussieht. Aber die sind dann die Helden.
0:49:59–0:50:04
Und die Identifikation passiert dann nicht direkt mit den Sportlern,
0:50:04–0:50:07
die dargestellt werden. nur Sportlerin, sondern mit den Leuten,
0:50:07–0:50:11
die es schaffen, diese Computerbilder so sich bewegen zu lassen.
Florian Clauß
0:50:11–0:50:12
So einzusetzen.
Micz Flor
0:50:13–0:50:17
Und das finde ich dann vielleicht nochmal einen ganz interessanten Sprung,
0:50:17–0:50:22
dass man natürlich sich fragt, werde ich mich mit den Darstellern und Darstellerinnen,
0:50:22–0:50:26
die komplett synthetisch hergestellt wurden, identifizieren können und sagen
0:50:26–0:50:27
können, so will ich auch sein?
0:50:28–0:50:34
Oder und das wäre meine vermutung entstehen dann wie im sports bereich auf einmal
0:50:34–0:50:38
neue leute mit dem man sich identifiziert ja oder irgendwelche keine ahnung
0:50:38–0:50:42
produzenten von techno ja oder wo du dann halt das gefühl dass er spielt doch
0:50:42–0:50:44
gar kein instrument aber trotzdem wird es ein held,
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dj wo ich dachte sie legen ja nur auf aber trotzdem sind es helden ja das heißt
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da kommt dann immer was obendrauf und es wird denke ich schon so bleiben dass
0:50:53–0:50:57
die menschen sich mit anderen Menschen identifizieren und dann sind es vielleicht
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nicht mehr die Schauspieler,
0:50:59–0:51:02
sondern dann sind es vielleicht irgendwie die Leute,
0:51:02–0:51:04
die wir noch nicht kennen, Rollen, die wir noch nicht kennen,
0:51:04–0:51:06
die aber da irgendwie damit zu tun haben.
Florian Clauß
0:51:06–0:51:10
Verstehe. Also ich glaube, dass auf der einen Seite, was du beschreibst,
0:51:10–0:51:14
ist dann auch immer in so einem Medienbruch, wenn sich dann so ein Medium neu
0:51:14–0:51:19
initiiert, dann halt diese spielerische Rolle auszuloten, zu gucken, was ist möglich,
0:51:19–0:51:22
was du mit dem Prompting macht.
0:51:22–0:51:25
Diese Prompt-Wettbewerbe gibt es ja auch. Ich war beim letzten Chaos Communication
0:51:25–0:51:30
Congress, war das ja auch genau so irgendwie so ein Prompt-Wettbewerb,
0:51:30–0:51:34
wo dann halt irgendwie so ein Bild dann dargestellt war und dann sollte das
0:51:34–0:51:35
halt mit einem Prompt zum Beispiel dann nachbauen.
0:51:35–0:51:39
Also diese ganzen Events gibt es dann auch. Oder es war halt irgendwie so...
Micz Flor
0:51:39–0:51:42
Ich bin ja nicht mehr auf Twitter, weil es Twitter leider nicht mehr gibt,
0:51:42–0:51:45
aber ich habe die ganze Zeit einen Tweet im Kopf, den ich nicht absetzen kann.
0:51:45–0:51:46
Kann ich ihn hier verbal absetzen?
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Der heißt einfach nur Hier sind 20 JGBT-Prompte, die ich mir wünschte, wenn ich 20 war.
Florian Clauß
0:51:58–0:52:02
Sehr schön. Dann aber auch, glaube ich, auch dieses Klassische.
0:52:03–0:52:09
Da muss man sich ja anschauen, wie wird sich dann überhaupt Kino so als Institution verändern.
0:52:10–0:52:15
Ich meine, wir hatten jetzt in den 2000ern den Aufbau von all diesen Multiplex-Kinos.
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Die Multiplex-Kinos, die in den 2000ern entstanden sind, wo halt auch das ganze
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Investorengeld hingeflossen ist. Das ist das Ding. Jetzt haben wir halt.
Micz Flor
0:52:24–0:52:29
Das komplette Sony Center hätte man dann irgendwann in seiner Hochphase einfach
0:52:29–0:52:34
ein Klarlack übermalen und behalten, weil es war so ein Museum für alles, was damals groß war.
0:52:34–0:52:38
Es war, bevor das Handy gab, die besten Sony Fotoapparate, Videokameras,
0:52:38–0:52:43
Geräte, also Audiogeräte, das riesen Cineplex Kino, das ganze Center.
0:52:43–0:52:48
Also dieses große Kathedralen ähnliche Sony Center ist jetzt natürlich,
0:52:48–0:52:52
da blasen jetzt halt diese Tumbleweeds an.
Florian Clauß
0:52:52–0:53:00
Ja, genau. Und jetzt sind es halt irgendwie so leerstehende Flächen in der Innenstadt.
0:53:01–0:53:06
Und dann hattest du auf der anderen Seite die technischen Home-Kinosachen mit
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Erneuerungen im Fernsehapparat.
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Also das sind immer mehr dann halt zu Hause.
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Und dann halt die Streamingdienste und so weiter.
0:53:15–0:53:18
Jetzt ist gerade auch wieder die Krise der Streamingdienste,
0:53:18–0:53:21
weil halt irgendwie andere Formate da so reinkommen.
Micz Flor
0:53:21–0:53:23
Ja, aber ich glaube, es wird dann auch so neue Sachen geben.
0:53:23–0:53:26
Ich musste jetzt ganz spontan dran denken. Ich habe den Namen jetzt gerade vergessen,
0:53:26–0:53:27
aber der Typ, der diese CDs,
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Für die Geburtstagsgrüße für alle möglichen Leute, wo dann die CD so reingelegt wurde.
0:53:33–0:53:38
Und dann, hello, na, liebe Susanne. Ich gratuliere dir ganz schön,
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weil der Name so reingeschnitten wurde.
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Aber der hat halt so ein Lied gesungen dann. Und dann wurde halt dieser Name
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dann von irgendwelchen Sprechern so dazwischen geklebt.
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Aber sowas kann man, man kann halt Star Wars machen. Zum Geburtstag kriegst
0:53:49–0:53:55
du eine Star Wars Version, wo, keine Ahnung, deine Kinder irgendwie die Stars sind.
Florian Clauß
0:53:56–0:54:00
Ja, genau, da wollte ich nämlich hier raus. Also das, was wir jetzt schon teilweise
0:54:00–0:54:04
bei den Pixar-Filmen haben, dass du halt so Charaktere profilen kannst,
0:54:04–0:54:07
dass du irgendwann in deinen Seherlebnissen dann auch so schaffst,
0:54:07–0:54:10
dass du dich selber dann quasi als derjenige Held da reinrendern kannst,
0:54:11–0:54:13
ja. Und dann ist ja immer die Frage, wie funktioniert das?
0:54:13–0:54:17
Dann muss jetzt doch jeder eine Brille aufhaben, ne, dass du halt immer nur
0:54:17–0:54:21
so diese, quasi die Eckdaten gesendet bekommst und dann wird das für dich dann
0:54:21–0:54:25
nochmal so in deinem Screen so gerendert, dass du dich selber siehst.
0:54:25–0:54:26
Jeder sieht sich selber.
0:54:26–0:54:30
Also solche Sachen, das sind neue Kino- Formate.
0:54:30–0:54:34
Oder man muss dann ins Kino gehen, weil die halt klimatisiert sind,
0:54:34–0:54:36
weil es klimatisierte Räume geben muss.
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Also auch das ist auch irgendwie in der Stadtlandschaft dann halt irgendwann
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so, oh komm, lass uns ins Kino gehen. Es wird heute wieder 40 Grad.
Micz Flor
0:54:43–0:54:45
Es ist billiger als die Cola.
Florian Clauß
0:54:45–0:54:50
Und ich habe es zu Hause, kann ich es nicht haben. Da wird auch Kino normalerweise
0:54:50–0:54:50
nicht so eine Funktion haben.
Micz Flor
0:54:50–0:54:54
Es werden wieder so Sex-Kino-Spelunken in den 70er Jahren.
Florian Clauß
0:54:54–0:54:59
Ja, mit so einer abgewichsten Cyberbrille, da bist du wieder im Cyberpunk unterwegs.
0:54:59–0:55:05
Also ich glaube, da tun sich schon so andere Märkte und Formen auf,
0:55:05–0:55:07
die wir uns jetzt noch nicht so richtig vorstellen können.
0:55:07–0:55:10
Ja, was ich meinte, dann gibt es halt diese komischen Räder,
0:55:10–0:55:14
die dann halt irgendwie ein riesen vorderes Rad haben, ein kleines hinteres
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und dann stirbt es halt aus, weil jeder, der da drauf sitzt, sich ein Bein bricht.
0:55:18–0:55:21
Weil es halt dann nicht so effektiv ist.
Micz Flor
0:55:22–0:55:27
Wir haben ja mit dem Serienformat, also das Serienformat, was ja dann irgendwie
0:55:27–0:55:29
auch nochmal, denke ich, schon...
0:55:30–0:55:34
Zwar lange in the making war, aber mit dem Lockdown und Corona noch mal mehr
0:55:34–0:55:39
an Medienzeit ausgemacht hat, haben wir das ja schon mitbekommen,
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wie sich da Sachen abgelöst haben.
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Wie Kino, der große epische Kinofilm, die Herr-der-Ringe-Trilogie,
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3x3 Stunden oder so, dass die dann abgelöst wurde eben von Serien und dass das
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die großen Erlebnisse waren, was früher für Fernsehen gemacht wurde,
0:55:56–0:56:01
aber beim Laptop war es dann wurscht in gewisser Weise. Und ich fand es auch total irre bei Dune 2.
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Hast du den gesehen? Ja. Den habe ich, ich habe ihn im Kino sogar gesehen und
0:56:05–0:56:10
das war total krass, weil da wirklich Bildeinstellungen drin waren mit diesen
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wabernden Hitzefarben und sowas.
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Wo das Ganze aber so riesig war, dass man fast schon das Gefühl hat,
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es wurde für Laptop gemacht.
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Das Bild war einfach für Fernsehen. Aber im Kino war es dann echt irre und ich
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dachte, wow, es hat super funktioniert. aber es war wieder noch mal andere magnitude.
Florian Clauß
0:56:29–0:56:32
Ja das war ist halt irgendwie dieses was irgendwie noch
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vor zehn jahren mit so einem stempel hd ready also mit 1080 pixel jetzt ist
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es halt irgendwie so mindestens 4000 pixel das heißt die kundeproduktion werden
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halt immer schärfer des 3d kino ist ja auch komplett ausgestorben das ist ja auch so ein zweig das.
Micz Flor
0:56:51–0:56:53
Ist ja immer wieder ausgestorben.
Florian Clauß
0:56:53–0:56:55
Ist aber jetzt wirklich jetzt ärgern sich die leute dass
0:56:55–0:56:58
sie teilweise und es ist halt so teuer gewesen das willst du
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auch wahrscheinlich mit so einem modell anders jetzt machen
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können ja aber das war einfach viel viel zu teuer und viel zu wenig verbreitet
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hat zu viel zu wenig mehrwert geliefert also die es wird zu blüten treiben und
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ich habe ich wollte dir eigentlich noch aber das können wir uns glaube ich sparen
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ich habe das auch schon mal berichtet ich wollte dir eigentlich noch ein ausschnitt
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aus diamond age vorlesen von new stephen das Ah.
Micz Flor
0:57:20–0:57:22
Okay, das hattest du, glaube ich, auch schon mal.
Florian Clauß
0:57:22–0:57:27
Ich hatte gesagt, genau, da hatte ich dann irgendwie so nochmal nachgeschaut,
0:57:27–0:57:32
diese Schauspielergarde, die in diesem Buch auftaucht.
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Das heißt, das sind Raktive, die
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Raktive, die im Prinzip auch so eine Technologie entwickelt haben, dass,
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gebucht werden können die sitzen dann so wir haben so mehr oder weniger diese
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ganzen motion capture point dann halt so schon als,
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auf der auf der haut irgendwie mit implementiert oder als nanotechnologie unter
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der haut ja und die sitzen dann in einer box und die kannst du dann halt buchen wie die,
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prekären beschäftigungsverhältnisse von so essenslieferanten die werden sitzen,
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cyberpunk atmosphäre die zweite kamera am set ja also also okay und dann kriegen
0:58:07–0:58:11
die halt einen satz reingeschmissen müssen den halt sprechen und weil die halt
0:58:11–0:58:14
diese ganzen Motion-Dinger, also die können auch dann sich bewegen und so weiter
0:58:14–0:58:16
in ihrer Box, ja, das wird dann halt,
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abgenommen und dementsprechend auf den Charakter drauf projiziert.
0:58:20–0:58:22
Also das ist dann halt irgendwie so, keine Ahnung, für irgendwelche Kinder dann
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halt irgendwie so ein alter Dinosaurier ist, der sich dann halt irgendwie so
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ein Erdbeereis dann isst oder dazu noch was sagt.
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Und die kriegen dann im Sekundentakt dann halt diese Dinger rein und je nachdem,
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wie gut die sind, kriegen die halt mehr.
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Also dieses ganze Modell hat Stevenson schon damals, 95, dann schon so entwickelt.
Micz Flor
0:58:39–0:58:43
Es ist sogar das dystopische Modell, dass man dann später wieder draufkommt,
0:58:43–0:58:48
dass Menschen mit Dingern in dem, was wir früher Dritte Welt genannt sind,
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immer noch billiger sind, als es am Rechner machen zu lassen.
Florian Clauß
0:58:52–0:58:57
Ja, ich meine, so ist ja auch die Modelltrainers, die haben sich halt aus prekären,
0:58:58–0:59:01
Beschäftigungsverhältnissen trainiert, weil dann halt irgendwelche Leute im,
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globalen Süden dann halt die Modelle trainiert haben, indem sie halt diese ganzen
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schlimmen Arbeiten irgendwie so, yes, yes, No, yes, yes, yes,
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no, so, weißt du, das mussten sie machen.
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Und dann, so funktioniert das ja, also das ist ja die Brutalität da drin.
0:59:16–0:59:20
Aber ich finde halt diese visionäre Kraft von Steven, finde ich halt so immer
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wieder so faszinierend.
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Also kann ich absolut empfehlen. Vielleicht machen wir auch noch mal eine Reihe draus.
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Aber ich möchte noch einen letzten Aspekt, also wie sich Kino entwickelt und
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ich glaube das, was, also die Frage haben wir ja schon aufgeworfen von man braucht irgendwas.
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Zum Identifizieren. Du hast gesagt, das können auch diese Roleplayers sein,
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die Rolemodels, die dann halt irgendwie so die Identifikationsgröße sein.
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Oder aber, ich denke, was jetzt dann auch nochmal als neue Komponente dazukommt,
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ist diese Authentizität.
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Wie kriege ich die hergestellt?
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Und da, denke ich, hat das Theater und die Oper eine ganz krasse Zukunft vor
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sich, weil die irgendwann in der Haustechnologie dann das haben,
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dass die dann halt wirklich die schauspieler auf der
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bühne spielen um in den hintergrund dann auf
1:00:12–1:00:16
einmal da so ein star wars epos
1:00:16–1:00:19
dann angespielt mit special effekten und so weiter heutzutage ist
1:00:19–1:00:23
ja die bühnentechnologie schon sehr weit aber wenn man in echtzeit dann halt
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auch so was dann rein rendern kann ja und du auf einmal wirklich so also im
1:00:27–1:00:31
prinzip wie wenn man da loyen was ja auch nichts anderes als eine green box
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ist und so kann ich mir auch dann in zukunft dann irgendwelche Schauspielhäuser
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vorstellen, die halt in der Greenbox spielen.
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Du hast diese Echtheit der Figuren vor dir und gleichzeitig hast du das Erlebnis
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und die Effekte von einem absolut hochproduzierten Film im Hintergrund.
1:00:47–1:00:53
Und ich glaube, das hat, dass du halt wirklich so kleine Boxen dann so hast, das ist klimatisiert.
Micz Flor
1:00:54–1:00:58
Das fände ich interessant. Also da wäre ich genau entgegengesetzt der Meinung.
1:00:58–1:01:03
Ich glaube, was du vorhin gesagt hast, dieses es ist alles künstlich hergestellt.
1:01:03–1:01:07
Also der Film und wenn man vergleicht, der Film und das Theater.
1:01:08–1:01:11
Ich glaube, im Film ist man eher noch geneigt, dass man immer wieder Momente
1:01:11–1:01:16
hat, man weiß, es ist ein Schauspieler, aber das Lachen war echt.
1:01:17–1:01:20
Also dieses aus der Rolle springen, das will man ja da manchmal sogar sehen
1:01:20–1:01:24
und dann fragt man sich das oftmals. War das jetzt so geplant oder hat er das improvisiert?
1:01:24–1:01:26
Und es gibt ja dann oft eben auch diese Anekdoten.
1:01:27–1:01:30
Das war gar nicht, dann hat, keine Ahnung, bei was war das?
1:01:30–1:01:36
Bei Django Unchained wo sich die Hand aufgeschnitten hat, da ist das Glas offen
1:01:36–1:01:39
und dann schmiert er die Schauspieler mit Blut. Wir werden es nie wissen,
1:01:39–1:01:40
aber es war angeblich, hatte es wirklich auch...
Florian Clauß
1:01:40–1:01:44
Ja, diese Improvisation, aber wo kannst du die dann in so einer Promptebene herstellen?
Micz Flor
1:01:44–1:01:49
Nein, genau, aber ich würde sagen, du hast im Kino jetzt gerade dieses Gefühl,
1:01:50–1:01:53
dass die Improvisation ist ja genau das, was so unheimlich ist.
1:01:54–1:01:58
Wo wir in der Stunners Problem-Folge drum gesprochen haben.
1:01:58–1:02:01
Das Kind, was da irgendwie gesehen wurde, was sich so komisch bewegt,
1:02:01–1:02:06
das ist ja jetzt was, was ist so, man kann ja nicht weggucken bei diesen KI-Sachen
1:02:06–1:02:10
jetzt gerade, weil man die ganze Zeit diese unheimlichen Fehler sehen will.
1:02:10–1:02:11
Das trifft einen ja ganz tief.
Florian Clauß
1:02:12–1:02:14
Das ist das Uncanny Valley.
Micz Flor
1:02:17–1:02:21
Was ich sagen wollte, ist halt, dass ich glaube, dass man im Film eher noch
1:02:21–1:02:24
geneigt ist, jetzt zu sagen, oh, das war aber vielleicht sogar echt,
1:02:24–1:02:30
aber beim Theater ist man auf alle Fälle immer in einer Box drin, in der man nie denkt,
1:02:31–1:02:33
also weißt du, diese Idee von, ist das improvisiert oder echt,
1:02:33–1:02:36
die stellt man sich noch anders.
1:02:36–1:02:39
Wenn ich mir vorstelle, Mandalorian jetzt im Theater zu sehen,
1:02:39–1:02:43
ich weiß nicht, ob man das nicht doch lieber als Film sieht. Ich weiß, was du meinst.
Florian Clauß
1:02:43–1:02:46
Nee, klar, die Echtheit von Schauspielern, ja.
1:02:47–1:02:52
Das ist also dieses Authentizitätserlebnis und das, was dann halt eben aufgrund
1:02:52–1:02:56
der Künstlichkeit nicht in prompt irgendwie so hergestellt werden kann.
1:02:56–1:03:00
Also diese Sehgewohnheit, ich glaube, dieses Echtzeiterlebnis,
1:03:01–1:03:02
dass wirklich was passiert.
1:03:02–1:03:05
Vielleicht ist es auch im Kunstbereich so diese Performances,
1:03:05–1:03:09
die dann wieder so aufpoppen, mit eben so einer technologischen Unterstützung
1:03:09–1:03:12
und ganz neue Möglichkeiten der Darstellungsformen liefert.
1:03:12–1:03:16
Hat, wo du früher dann halt immer performen okay, aber wenn du jetzt dann halt
1:03:16–1:03:21
tatsächlich dann halt deine zwölf Raumschiffe im Hintergrund bei irgendwas haben kannst,
1:03:21–1:03:27
ja, das wird nochmal andere Märkte, andere Sehgewohnheiten und andere Sachen
1:03:27–1:03:28
erschließen, behaupte ich jetzt mal.
1:03:28–1:03:33
Also ich glaube, das wird irgendwie zusammenkommen, wäre jetzt meine These für
1:03:33–1:03:34
die Zukunftsentwicklung.
1:03:34–1:03:36
Ich kann verstehen, ja, was du meinst, Mandalorian will man nicht gucken,
1:03:36–1:03:39
aber ich will ja nur, also das Regie-Thema.
Micz Flor
1:03:39–1:03:43
Ja, aber ich glaube, eher eben in der Gegenbewegung ist dann sondern das Reale
1:03:43–1:03:46
wieder spannender, also das Einflusssame.
1:03:46–1:03:50
Also im Extrem würde man ja auch nicht sagen, Muscheln sammeln am Strand ist
1:03:50–1:03:56
viel spannender, wenn gleichzeitig ein Silvesterfeuerwerk auf die Wolken projiziert wurde.
1:03:56–1:04:00
Ich glaube, es gibt so Sachen, wo man dann vielleicht bewusst ins Theater geht,
1:04:01–1:04:05
und dass es zwar enhanced sein kann und wird und wie auch immer,
1:04:05–1:04:09
aber ich glaube nicht, dass es darum geht, die Effekte des Films im Theater...
1:04:11–1:04:16
Dazu zu nutzen, dass die Schauspieler davor in ihrer Echtheit noch mehr glänzen.
Florian Clauß
1:04:16–1:04:20
Ja, nee, vielleicht nicht. Also natürlich wird sich das wieder auf das Medium anpassen.
1:04:20–1:04:23
Was ich damit sagen will, ist halt, dass da noch ein neues Werkzeug reinkommt,
1:04:24–1:04:25
was dann früher oder später benutzt wird.
1:04:26–1:04:29
Also vor allen Dingen in diesen Hochproduktionen der Oper oder sowas.
1:04:29–1:04:33
Also dass dann halt wirklich so die Schauspielerinnen und Schauspieler dann
1:04:33–1:04:37
so Motion Capture dann halt Punkte haben und sich dann eben nochmal durch so
1:04:37–1:04:44
eine gewaltige Bilddarstellung dann halt das machen die heutzutage einfach viel billiger.
Micz Flor
1:04:44–1:04:47
Ist eine andere entwicklung wäre dass das
1:04:47–1:04:50
was das man manchmal schon mitbekommt wenn ich bin
1:04:50–1:04:52
selten im kino wenn ich da bin das hat irgendwie der zweiten dritten reihe alle
1:04:52–1:04:58
auf dem handy tippen so denke wir sind doch jetzt im film gucken aber andersrum
1:04:58–1:05:02
vielleicht die entwicklung von dem was wir heute so als café szene wo dann wenn
1:05:02–1:05:10
irgendwelche inzwischen auch wahrscheinlich AI-generierten Drum-and-Bass-Tracks
1:05:10–1:05:12
im Hintergrund leise laufen, ganz subtil.
1:05:13–1:05:16
Dass du halt dann die Musik irgendwie möchtest, um dich da hinzusetzen,
1:05:16–1:05:16
einen Kaffee, ein bisschen reden.
1:05:17–1:05:21
Aber die Musik wäre halt davor der Grund gewesen, da hinzugehen.
1:05:21–1:05:25
So wie das Kino war der Film der Grund, da hinzugehen. Und vielleicht entwickelt
1:05:25–1:05:28
sich da so eine Kinokultur, in der man so kommt und geht.
1:05:28–1:05:30
Und da läuft halt irgendwie so ein Film, wir gucken so Spacey-Sachen,
1:05:30–1:05:33
manche Sachen bleiben hängen. und die kann man sich dann irgendwie als Nippel
1:05:33–1:05:34
später nochmal runterladen fürs Handy und so.
1:05:34–1:05:39
Aber in Wahrheit ist dann der Film in seiner, wie du sagst, das nutzt sich ab,
1:05:39–1:05:42
in seiner Manni-Verhaltlichkeit und in seiner Billigkeit, aber natürlich auch
1:05:42–1:05:43
auf einmal Hintergrund.
1:05:43–1:05:46
Und was davor passiert, ist dann wieder soziale Interaktion.
1:05:46–1:05:49
Und in gewisser Weise ist es jetzt schon manchmal das Gefühl,
1:05:49–1:05:51
die Leute gehen ins Kino, weil was willst du machen, wenn du in Berlin bist?
1:05:52–1:05:55
Die Touris, und dann setz dich ins Kino und setzen halt am Handy und schreiben
1:05:55–1:05:56
allen, ich bin gerade in Berlin.
1:05:58–1:06:01
Und dadurch ist es dann auf einmal...
1:06:03–1:06:07
Das Kino ein anderer Raum geworden, irgendwie auch da sozial vernetzt.
1:06:07–1:06:11
Die Leute sind gar nicht da, aber es geht dann wieder um Mensch-to-Mensch-Communications
1:06:11–1:06:13
und gar nicht mehr um den Film.
Florian Clauß
1:06:14–1:06:17
Genau, das hatte ich an mir auch vor. Und man hat eine klimatisierte Räume.
Micz Flor
1:06:18–1:06:18
Ja, genau.
Florian Clauß
1:06:18–1:06:22
Man hat soziale Interaktionen. Das ist so ein bisschen wie Barbican da in London.
Micz Flor
1:06:22–1:06:23
Ja.
Florian Clauß
1:06:25–1:06:29
Aber weiß ich noch einen Punkt, den du jetzt auch nochmal so angerissen hast, diese,
1:06:31–1:06:33
Realschauspieler, eine Interaktion und so weiter. Ich glaube,
1:06:33–1:06:36
das, was jetzt auch, wenn du dir vorstellst, dass dann halt so ein junger Filmschaffender
1:06:36–1:06:41
dann halt vor seinem Modell sitzt und dann anfängt, da seinen Film zu prompten, ich glaube auch,
1:06:41–1:06:45
das wird eine neue Schaffensform, aber so ein bisschen wie so ein Game-Engineer,
1:06:45–1:06:47
der dann halt sein eigenes Spiel kreiert, ja.
1:06:48–1:06:52
Aber Filmproduktion selber hat ganz viel mit sozialer Interaktion zu tun.
1:06:52–1:06:56
Also ich glaube, das Knistern, was am Set passiert, ja, das kriegst du nicht
1:06:56–1:06:59
unbedingt gepromptet. Das ist immer die Frage der Echtheit wieder, ne.
1:06:59–1:07:05
So dieses Digitalisieren und die Ergebnisse, die daraus entstehen oder vielleicht
1:07:05–1:07:09
passiert da wirklich was irgendwie völlig Unvorgesehenes auf dem Filmset und
1:07:09–1:07:12
das ist das, was es eigentlich ausmacht und was dann halt auch wieder,
1:07:12–1:07:17
wo dann halt die Rezeptoren da sind, wo ich dann mich wieder in der Rezeption mich andocken kann.
1:07:19–1:07:23
Wäre auch mal zu gucken, vielleicht gibt es dann solche geprompteten Filme und
1:07:23–1:07:26
die sind halt langweilig und dann stellt sich wieder so eine Sehgewohnheit an
1:07:26–1:07:30
und denkt da würde ich mal was anderes gucken oder lass uns mal wieder irgendwie Ne.
Micz Flor
1:07:30–1:07:35
Es war ja auch so, als ich damals dritte Folge an Canto vorgeschlagen habe war
1:07:35–1:07:37
es ja auch so, was soll ich mir diesen Disney-Film angucken,
1:07:37–1:07:41
aber da ging es dann um die Story, um die Autoren dahinter und so und da findet
1:07:41–1:07:44
man dann eben so Dinge, die hinter dem,
1:07:45–1:07:49
Bild passieren, die es dann eben doch wieder spannend machen können Ja, genau.
Florian Clauß
1:07:49–1:07:52
Aber dann ist es wieder eine Frage von Storywriting. Also wenn das ja ein Film
1:07:52–1:07:56
schaffender ist, die dann halt eine gute Story zu vermitteln hat und dann aber
1:07:56–1:07:59
auch nur eben so gepromptet, ist ja auch was wert.
1:07:59–1:08:04
Also es kann sich ja differenzieren. Es kann sich ja komplett irgendwie so anders ausprägen.
Micz Flor
1:08:04–1:08:06
Wir werden in zehn Jahren nochmal drüber sprechen.
Florian Clauß
1:08:06–1:08:08
In zehn, 15 und 20 Jahren.
Micz Flor
1:08:08–1:08:11
Zwei Jahre haben wir schon hinter uns. Es sind noch fünfmal so viele.
1:08:11–1:08:16
Und das geht jetzt ratzfatz, weil sehr bald schon werden wir uns selber durch
1:08:16–1:08:17
eigene Prompts ablösen.
1:08:18–1:08:21
Make me an episode of eigentlich podcast.
Florian Clauß
1:08:22–1:08:25
Ja, wir müssen nur noch die Nummer angeben und der Rest wird selbst generiert.
Micz Flor
1:08:26–1:08:29
Ja, genau. Und wenn wir die Nummer aber falsch angeben, dann wird uns das System
1:08:29–1:08:31
schon darauf hinweisen, dass es einen Konflikt gibt.
1:08:32–1:08:34
Namespace schon besetzt.
Florian Clauß
1:08:34–1:08:40
Okay, das war jetzt nochmal ein kleiner Nachtrag zu den Folgen davor und eben
1:08:40–1:08:42
das, was mich dann nochmal weiter beschäftigt hat.
1:08:42–1:08:45
Ich hoffe, es hat Spaß gemacht. Ihr habt ein paar Eindrücke bekommen.
1:08:45–1:08:49
Das Ganze könnt ihr nochmal nachlesen,
1:08:49–1:08:53
ich werde die Studie auf jeden Fall verlinken, ein paar Quellen usw.
1:08:53–1:08:55
Auf eigentlich-podcast.de.
1:08:56–1:09:02
Wir hören uns dann in 14 Tagen wieder zur nächsten Folge. Bis dahin.
Micz Flor
1:09:02–1:09:03
Tschüss.

Mehr

„Above all, we wanted this film to be as authorless as possible.“ Jonathan Glazer

In dieser Episode widmen wir uns nun dem Film "The Zone of Interest" nachdem wir in der vorherigen Episode den historischen Kontext des Holocaust und der Täter besprochen haben. Jonathan Glazers beeindruckendes Werk setzt sich mit der Thematik der Banalität des Bösen auseinander. Flo stellt zunächst den Regisseur Glazer vor, der bereits in den 90er Jahren durch seine Arbeit an Musikvideos bekannt wurde und seitdem einen ganz eigenen künstlerischen Stil entwickelt hat. Seine letzten Filme zeichnen sich durch eine verstörende, aber auch herausragende Ästhetik aus. Im Mittelpunkt des Films "The Zone of Interest" von 2023 stehen die historischen Figuren Rudolf Höß und seine Frau Hedwig. Die räumliche Nähe zwischen dem idyllischen Familienleben der Höß und dem Konzentrationslager Auschwitz, in dem unvorstellbare Gräueltaten verübt wurden, bildet den Hintergrund, vor dem Glazer sein Publikum herausfordert. Die Alltagsnormalität der Familie Höß steht in einem absurden Kontrast zu den grausamen Geschehnissen im KZ, wo Mord und Vergasung zum Tagesgeschäft gehörten. Wir fragen uns, wie Menschen eine solche Trennung zwischen persönlichem Glück und systematischem Terror aufrechterhalten können ohne moralisch zu zerbrechen. Flo stellt Glazers einzigartige Herangehensweise an den Film vor: Der eigentlichen Produktion gingen jahrelange Recherchen und Vorbereitungen voraus. Die Darsteller der Hauptfiguren, Sandra Hüller und Christian Friedel, haben sich in intensiven Gesprächen mit Jonathan Glazer auf die Figuren und den Filmstoff eingelassen. Das Team entschied sich, am Originalschauplatz in Auschwitz zu drehen, direkt in der "Zone of Interest", dem Interessensgebiet wie die Nazis euphemistisch das bewachte Gebiet um die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau nannten. Dadurch erreicht der Film eine einzigartige Authentizität. Das Konzentrationslager selber wird jedoch nie gezeigt, nur die Tonspur lässt den Horror des Lagerlebens erahnen. Auch der orangefarbene Rauch, der nachts über der Lagermauer in den Himmel steigt, beherrscht die Stimmung im Hause Höß. Jonathan Glazer hat seinen Schauspieler:innen eine ungewöhnliche Freiheit in der Darstellung eingeräumt: Im nachgebauten Haus wurden Kameras installiert, die von einem polnischen Kamerateam ferngesteuert wurden. Auch die Regie war nicht direkt vor Ort, sondern beobachtete die Szenen vom Keller eines anderen Gebäudes aus. Die Regieanweisungen waren sehr reduziert, es blieb den Darstellenden überlassen, Szenen zu wiederholen oder zu improvisieren. Mit dieser Verfremdungstechnik gelingt es Glazer, den Zuschauer in die Köpfe der Figuren zu ziehen und gleichzeitig eine distanzierte, fast dokumentarische Perspektive aufzubauen. Micz stellt im zweiten Teil der Episode einen Ansatz von Klaus Theweleit aus dessen Buch "Männerfantasien" vor, um besser verstehen zu können, wie es historisch zu diesen gewaltbereiten Brigaden in den 20er Jahren kommen konnte zu denen auch Höß zählte. Theweleit untersucht, wie Männer in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Identität und ihr Selbstbild konstruierten, oft durch die Abwertung von Frauen und die Idealisierung von Männlichkeit. Er argumentiert, dass diese Männerphantasien nicht nur individuelle psychologische Phänomene sind, sondern tief in gesellschaftlichen Strukturen verwurzelt sind. Abschließend reflektieren wir, wie der Film "The Zone of Interest" sowohl eine Kritik an der Menschheit als auch an der Gesellschaft formuliert. Er konfrontiert uns mit der Möglichkeit, dass „normale“ Menschen unter extremen Umständen unvorstellbare Entscheidungen treffen und damit die Grundlage für Massenterror schaffen können. Nach über 4 Stunden Aufnahmezeit (wir haben die beiden Episoden zu The Zone of Interest in einem Rutsch aufgenommen) sind wir doch ganz froh, dass wir jetzt mitten in Mitte am Rosa-Luxemburg-Platz zum Ende kommen.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:09–0:00:12
Also hallo und willkommen
0:00:12–0:00:15
für die die letzte folge vor
0:00:15–0:00:19
vier wochen nicht gehört haben wir sind
0:00:19–0:00:22
immer noch unterwegs und gleichzeitig ist es ein anfangs und
0:00:22–0:00:25
zwei folgen die wir gemacht haben beziehungsweise die
0:00:25–0:00:27
flo vorbereitet hat jetzt haben wir die
0:00:27–0:00:31
folge 60 es geht
0:00:31–0:00:41
um einen film sohn of interest von 20 23 flo wird den film vorstellen die heranleitung
0:00:41–0:00:44
die heranführung an die jetzige folge kam über die letzte folge im sinne von
0:00:44–0:00:50
kino die sich mit nationalsozialismus Holocaust-Filme,
0:00:50–0:00:51
die sich damit auseinandersetzen,
0:00:52–0:00:56
um diesen Film jetzt nicht einfach so im Raum stehen zu haben.
0:00:56–0:00:58
Das heißt, es kann gut sein, dass wir nochmal nach hinten gucken.
0:00:58–0:01:04
Auch wir, das sind Flo und Mitch von eigentlich-podcast.de.
Florian Clauß
0:01:04–0:01:10
Ja, genau. Auch hallo von meiner Seite. Unser Slogan ist Laufen beim Reden und laufend reden.
0:01:11–0:01:15
Wir zeichnen auf, während wir diese Episode aufnehmen. Das heißt,
0:01:15–0:01:18
wir zeigen nicht nur die Turnspur auf, wir zeigen auch unseren Lauftrack auf.
0:01:19–0:01:25
Wir suchen immer so uns in der Stadt verschiedene Orte, wo wir lang laufen können.
0:01:25–0:01:29
Jetzt sind wir so ein bisschen geschuldet, auch von vor vier Wochen,
0:01:29–0:01:36
kommen gerade von dem Dorotheenstädtischen Friedhof und laufen hier durch Mitte
0:01:36–0:01:40
und wollen hoch zu Bernauer Straße ein bisschen am Mauerstreifen lang laufen.
0:01:40–0:01:46
Mal gucken, wie lange wir dann auch die Episode aufnehmen und wo es uns da hinführt.
0:01:47–0:01:52
Also Mitch hat schon gesagt, Zone of Interest, The Zone of Interest,
0:01:52–0:01:56
das ist der neue Film von Jonathan Glaser.
0:01:56–0:02:01
Jonathan Glaser ist ein Regisseur, ich glaube der ist 1965 geboren,
0:02:02–0:02:07
ist in den 90ern vor allen Dingen damit aufgefallen, dass er viele Musikvideos gemacht hat.
0:02:09–0:02:09
Du da?
Micz Flor
0:02:09–0:02:12
Ich habe es nur so ein bisschen verfolgt. Ich kannte den gar nicht.
0:02:12–0:02:17
Er hat ja auch Spielfilme gemacht, jetzt nicht so oft, aber ich kannte den Namen gar nicht.
Florian Clauß
0:02:17–0:02:22
Gar nicht. Er hat mit großen Musikerinnen und Musikern zusammengearbeitet.
0:02:23–0:02:28
Zum Beispiel mit Radiohead, mit General Miracle, mit Massive Attack.
0:02:29–0:02:33
Die ganzen Musikvideos, ich habe mir so ein, zwei, drei Mal angeguckt.
0:02:33–0:02:38
Werde ich auch verlinken. YouTube gibt es die dann mit Fevo und MTV.
0:02:38–0:02:41
Kann man sich die anschauen, ist auch ein eigener Stil.
0:02:41–0:02:46
Ich würde sagen, dass auch Jonathan Glaser Künstler ist, ja, weniger,
0:02:46–0:02:51
also natürlich ist er Regisseur und so weiter, aber und vor allen Dingen durch
0:02:51–0:02:57
diese zwei letzten Filme, die er gedreht hat, The Zone of Interest und Under the Skin,
0:02:58–0:03:02
die haben schon so eine stark künstlerische Ausprägung.
0:03:03–0:03:06
Was heißt das? Das heißt, einmal natürlich die
0:03:06–0:03:09
Herangehensweise an seine filme ja
0:03:09–0:03:18
aber auch diesen grad von verstörung gute kunst auslösen kann ja also das ist
0:03:18–0:03:24
eigentlich schwer beschreibbar irgendwie kann man es nicht bewusst machen sondern
0:03:24–0:03:26
man macht es dann halt irgendwie so und dann ist,
0:03:27–0:03:34
was ganz verstörendes, aber was auch gleichzeitig ein Stück Wahrheit in der
0:03:34–0:03:37
Hand erzählt oder inne hat oder wie auch immer.
0:03:38–0:03:41
Du hast es auch schon erwähnt, Jonathan Glaser hat nicht viele Filme gedreht.
Micz Flor
0:03:42–0:03:43
Sexy Beast noch.
Florian Clauß
0:03:43–0:03:46
Sexy Beast, ja genau. Das war, glaube ich, sein erster Film, 2003.
0:03:48–0:03:51
Und später hat er noch einen Film, den habe ich nicht gesehen,
0:03:51–0:03:53
also Sexy Beast habe ich damals im Kino gesehen.
0:03:53–0:03:59
Ein Film, den ich nicht gesehen habe mit Nicole Kidman Birth heißt der,
0:04:01–0:04:09
Sexy Beast ist von 2000 und Birth ist von 2004 dann hat er lange keinen Film
0:04:09–0:04:15
von mir rausgekommen und 2013 hat er Anders Skin gemacht mit Scarlett,
0:04:16–0:04:23
Johansson da muss man sagen, Scarlett Johansson hat ja unglaublich in sehr,
0:04:23–0:04:24
sehr vielen Science-Fiction-Filmen.
0:04:25–0:04:29
Und ich komme jetzt wieder so, ich würde ja gerne mal eine eigentlich Episode,
0:04:29–0:04:36
eine Episodenreihe von Science-Fiction-Filmen, in denen Scarlett Johansson mitgespielt hat, machen.
Micz Flor
0:04:36–0:04:37
Okay.
Florian Clauß
0:04:38–0:04:42
Und völlig unterschiedliche Rollen. Also wirklich komplett unterschiedliche
0:04:42–0:04:43
Charaktere und so weiter.
0:04:44–0:04:47
Und Under the Skin wäre ganz oben mit dabei.
Micz Flor
0:04:48–0:04:53
Ich habe den auch nicht gesehen. Aber wir hatten sie ja schon bei Ghost in the Shell.
Florian Clauß
0:04:53–0:04:58
Ghost in the Shell, genau. Dann gibt es einen anderen, Lucy heißt der, glaube ich.
0:04:59–0:05:05
Dann Under the Skin. Es gibt irgendwie noch fünf, sechs insgesamt, also einige.
0:05:05–0:05:09
Bei Under the Skin spielt sie quasi eine Außerirdische.
0:05:10–0:05:15
Der Film ist auch, der ist tatsächlich,
0:05:15–0:05:23
hat der keinen Verleih gefunden und ist gleich in den DVD-Markt rein,
0:05:23–0:05:25
den es damals noch ein bisschen ansatzweise gegeben hat.
0:05:26–0:05:28
Das heißt, der lief nicht wirklich im Kino, sondern ist gleich im DVD,
0:05:29–0:05:31
was ein bisschen komisch war. Ich glaube, das war jetzt in Deutschland.
0:05:32–0:05:39
Der ist auch sehr langsam erzählt und sehr dunkel, also wirklich so dark,
0:05:39–0:05:41
also schwarz, viel dunkel.
0:05:42–0:05:47
Ich habe den aber tatsächlich im Kino gehen. Einige Programmkinos hatten den dann mit im Programm.
0:05:48–0:05:53
Und dann eben jetzt, zehn Jahre später, also, Anders' Kind war 2013,
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2023, The Zone of Interest.
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Ja, Jonathan, ich habe mich gefragt, womit verdient er dann sein Geld?
Micz Flor
0:06:01–0:06:03
Ja, der macht wohl auch Werbefilme.
Florian Clauß
0:06:03–0:06:08
Ja, genau, er macht Werbefilme. Und ich finde, also, das ist schon großartig,
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wie er, ja, er ist auch ein sehr sympathischer,
0:06:13–0:06:17
Eine sehr sympathische Figur. Ich habe einige Interviews jetzt mit ihm gesehen.
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Das, was jetzt andere Schauspielerinnen von ihm erzählt haben,
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also vor allen Dingen Sandra Hüller und Christian Friede.
Micz Flor
0:06:24–0:06:25
Jetzt von The Zone of Interest.
Florian Clauß
0:06:25–0:06:33
Wie er mit denen zusammengearbeitet hat, was für ein sensibler Typ er ist und auch dieses Vertrauen,
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das er zu diesen Darstellerinnen dann
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aufgebaut hat, um überhaupt so einen intensiven Film machen zu können.
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Von A24, das ist die Produktionsfirma, die haben wir auch schon ein paarmal genannt.
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Mit Chris hatten wir Midsommar und Bo is Afraid, das sind alles diese, oder Kelly Reichardt.
0:06:53–0:06:54
Das ist irre, A24.
Micz Flor
0:06:54–0:06:59
Wo die auf einmal herkamen und dann sind die, die retten jetzt das Kino.
Florian Clauß
0:06:59–0:07:05
Ja, die machen wirklich in sehr vielen, gerade Produktionen,
0:07:05–0:07:10
sind die sehr präsent und machen auch völlig unterschiedliche Filme.
0:07:10–0:07:13
Also wirklich eine tolle Produktionsfirma.
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Es wird ihm auch nachgesagt, dass er einen recht spartanischen Lebensstil führt.
Micz Flor
0:07:19–0:07:21
Also da braucht er nicht so viele Filme machen.
Florian Clauß
0:07:21–0:07:26
Genau, wenn du jetzt nicht irgendwo in keine Ahnung wo wohnst.
0:07:27–0:07:29
Ja, der ist glaube ich so ein ganz
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normaler Typ, der dann halt irgendwo in England wohnt und mit Familie.
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Und auch eben sehr genau sich auf seine Filme vorbereitet.
0:07:39–0:07:45
Weil das Thema The Zone of Interest, das kam ihm dann auch, ja man sagt,
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er hatte so eine 10-jährige Vorbereitungsphase von den Filmen und hat sich mit allem beschäftigt.
Micz Flor
0:07:52–0:07:58
Also dann neun Jahre, weil The Zone of Interest beruht auf dem Martin Amos Buch von 2014.
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Gleichnamiges Buch von Martin Amos. Und ja, jetzt in dem Film geht es explizit
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um Höss, der das Auschwitz-Lager geleitet hat und seine Frau.
0:08:12–0:08:18
In Martin Amos Buch geht es um fiktive Charaktere, die aber daran modelliert sind.
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Und jetzt zum Filmen haben sie dann aber das wohl nochmal festgelegt,
0:08:21–0:08:22
namentlich zu benennen.
0:08:22–0:08:26
Das heißt, zwischen Buch und Film waren sie neun Jahre, also knapp zehn Jahre, ja.
Florian Clauß
0:08:26–0:08:32
Genau, also da spricht er auch eben für diese Vorbereitung, für die Recherche.
0:08:32–0:08:39
Er ist dann mehrmals in Polen gewesen und in Auschwitz auch.
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Und der ganze Film ist in Auschwitz gedreht worden, hat sich ganz viele Filme im Vorfeld angeguckt.
0:08:48–0:08:54
Natürlich ganz viel Dokumentation und Material, historische Augenzeugeberichte und so weiter dazu.
Micz Flor
0:08:54–0:08:59
Danke. Jetzt müsste schon eine kurze Zusammenfassung des Films kommen, oder?
Florian Clauß
0:08:59–0:09:01
Ja, das stimmt. Oder willst du mal?
Micz Flor
0:09:01–0:09:03
Die kurze Zusammenfassung?
Florian Clauß
0:09:03–0:09:05
Du bist immer so gut in kurzen Zusammenfassungen.
Micz Flor
0:09:05–0:09:12
Es geht um Herr und Frau Höss, gespielt von Christian Friedl, heißt er, glaube ich.
Florian Clauß
0:09:12–0:09:14
Christian Friedl und Sandra Hüller.
Micz Flor
0:09:14–0:09:17
Sandra Hüller, genau. Die beiden wohnen in einem Haus.
0:09:19–0:09:24
Und dieses Haus ist direkt angrenzend an das Konzentrationslager Auschwitz,
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in dem täglich Menschen ermordet und verbrannt werden.
Florian Clauß
0:09:29–0:09:34
Es ist das Stammlager, ne? Auschwitz hat drei Lager, mehr oder weniger.
0:09:34–0:09:36
Das ist Auschwitz I, Stammlager.
Micz Flor
0:09:36–0:09:39
Nee, das ist interessant, weil das wird im Film gar nicht so richtig...
0:09:39–0:09:43
Also der Film glänzt in gewisser Weise. Das ist dann schon Teil der Interpretation
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natürlich, dass das Lager zwar da ist und immer nebendran ist die Mauer auch
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immer sichtbar ist, aber es ist trotzdem, wird nie darin gedreht so, ne?
0:09:51–0:09:57
Aber, und es geht darum, dass diese Familie versucht, sich direkt neben diesem
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Konstellationslager irgendwie so einzurichten, ein Leben zu führen,
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ein erfülltes Leben zu führen,
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ein fortschrittliches Leben zu führen.
0:10:06–0:10:13
Quasi auch sich selbst zu verwirklichen und auch so, also die Frau träumt dann
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davon, dass man einen eigenen Bauernhof noch hat und ein eigenes Vieh vielleicht sogar.
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Der Mann ist beruflich erfolgreich und das Ganze wird irgendwie so sehr trocken
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vermittelt, weil es geht dann eigentlich eher um so ein Ingenieursdenken.
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In Wahrheit geht es natürlich einfach um die systematische effektive Tötung
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und Verbrennung von Menschen.
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Aber dafür gibt es dann immer wieder Worte, die nicht von Menschen sprechen,
0:10:44–0:10:47
sondern zum Beispiel von der Ladung oder so. Das kommt vor.
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Und was wir da drin sehen, sind im Prinzip die Probleme auch in der Beziehung,
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weil er soll dann vielleicht weg, will es aber nicht.
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Dann will er irgendwie da bleiben, hat er seiner Frau nicht gesagt,
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dann aber doch gesagt, dann ist die sauer.
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Zum Schluss stellt sich dann raus, er darf jetzt doch in Auschwitz bleiben,
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weil er so gut ist in dem, was er tut, dass das, was da jetzt in Auschwitz passieren
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wollen, nämlich dass 700.000 ungarische Juden umgebracht und verbrannt werden sollen. Das kann nur er.
0:11:11–0:11:16
Er ist fast schon stolz darauf und die einzige Person in diesem ganzen Setting,
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die nicht bedroht ist oder bedroht, sondern die das irgendwie von außen beobachtet, ist die Mutter.
0:11:26–0:11:33
Von Sandra Hüller, also von Frau Höst, die zuerst denkt, ach wie toll,
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was du alles geschafft hast, ist doch gut, die auch irgendwie dann so völkisch denkt und sagt,
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so wie der Führer will, so lebt man hier so. Und die dann aber irgendwann nicht mehr damit klarkommt,
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also sie begreift, dass daneben an die ganze Zeit dieser Ofen brennt,
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ein Menschen verbrannt wird, den man nachts dann auch irgendwie sieht.
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Es gibt dann auch so ein paar Szenen, wo das invasiv gezeigt wird,
0:11:57–0:11:59
wo er mit seinen Kindern unterwegs ist.
Florian Clauß
0:11:59–0:12:02
Aber man sieht nichts von dem Lager, das ist ganz wichtig.
Micz Flor
0:12:02–0:12:04
Du siehst im Hintergrund schon diese Flammen.
Florian Clauß
0:12:04–0:12:05
Diese Schornsteine.
Micz Flor
0:12:05–0:12:05
Man sieht aber nicht.
Florian Clauß
0:12:05–0:12:06
Man sieht nicht.
Micz Flor
0:12:07–0:12:10
Du siehst nie jemanden da drin, du hörst das nur. Genau, du hast das nur auf
0:12:10–0:12:13
der Sound-Ebene gespielt. Du siehst es auch einmal, als er mit den Kindern,
0:12:13–0:12:20
das geht die erste, eine der ersten Szenen ist, dass er ein Ruderboot geschenkt bekommt.
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Und mit diesem Ruderboot ist er mit zwei seiner Kinder unterwegs auf dem Fluss.
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Und auf einmal kommt eben auf diesem Fluss dann diese Asche, wird da so rausgespült.
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Und er ist dann panisch, zieht die Kinder raus und zieht die Fluss aufwärts
0:12:32–0:12:36
wieder mit dem Boot. und danach werden alle gewaschen und geschubbt und so. Aber ansonsten...
Florian Clauß
0:12:36–0:12:41
Also man sieht die Auswirkungen, ja, aber man sieht, also man hört es nur auf
0:12:41–0:12:45
einer Ebene, dass du auch wirklich dann Schreie hörst und so weiter,
0:12:45–0:12:51
aber man sieht niemals Häftlinge und man sieht niemals irgendeine Szene aus dem KZ,
0:12:51–0:12:54
sondern man sieht es quasi nur die Mauern und den Schornstein.
Micz Flor
0:12:54–0:12:59
Und ich glaube, inhaltlich ist gar nicht so viel mehr zu sagen, weil die Ratenrolle...
Florian Clauß
0:12:59–0:13:01
Ja, du musst nur mal diesen Garten, den muss man noch erwähnen,
0:13:02–0:13:05
Weil das ist ja so, wo die ganze Liebe dieser Frau Hedwig Höss,
0:13:05–0:13:08
also du hast es ja gesagt, sie richtet sich da ein, aber sie hat da wirklich
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so einen Garten aufgebaut und seltene Pflanzen da hoch großgezogen.
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Und das ist wirklich so die Berankung der Mauer, wo sie dann ihrer Mutter sagt,
0:13:18–0:13:20
ach, das wird noch alles hier voll mit Pflanzen.
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Dann sieht man die Mauer gar nicht mehr.
0:13:23–0:13:28
Also fast wie so eine Szene in einer deutschen Vorstadtssiedlung,
0:13:28–0:13:30
wo man dann sagt, das wird jetzt alles noch hier.
Micz Flor
0:13:30–0:13:31
Ein Reihenhaus.
Florian Clauß
0:13:31–0:13:33
Ja, genau so. Also so fängt es an.
Micz Flor
0:13:34–0:13:40
Ja, und auf diesem Garten ist sie sehr stolz. Und natürlich hat dieses Haus auch Bedienstete.
0:13:40–0:13:44
Diese Bediensteten sind, wird nicht explizit gesagt, aber die Vermutung ist,
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dass es auch eigentlich KZ-Gefangene sind, die mit dem Leben bedroht sind und
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die versuchen, alles immer richtig zu machen.
Florian Clauß
0:13:51–0:13:54
Ja, stimmt. Da sieht man natürlich inhaftierte Gefangene. Also man sieht auch,
0:13:55–0:13:57
dass die Asche in den Garten streuen.
0:13:57–0:14:01
Man sieht, dass die bei den Aufbauarbeiten im Garten mithelfen.
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Und da gibt es auch eine Szene, wo dann Hedwig Höss sagt, aus einer Frustration
0:14:06–0:14:10
heraus, wenn du dich jetzt nicht spurst, dann kommst du ins Gas oder sowas.
Micz Flor
0:14:10–0:14:14
Nee, die sagt, du weißt schon, dass dann mein Mann deine Asche sofort hier verstreuen
0:14:14–0:14:16
würde, wenn ich mir das wünsche.
Florian Clauß
0:14:17–0:14:22
Genau, wo sie dann einfach so das weiter austeilt, ihre Frustration.
0:14:22–0:14:26
Das ist, glaube ich, genau der Punkt, wo die Mutter sie verlässt und sie hinterlässt
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einen Blumenstrauß und einen Titt. Man weiß nicht, was da drauf steht,
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aber sie ist dann natürlich auch von,
0:14:33–0:14:35
Lässt das dann eben an den Bediensteten raus.
Micz Flor
0:14:35–0:14:40
Und es endet eben damit, dass der innere Konflikt von Höss war,
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man blickt nicht so richtig in diesen Charakter hinein, das ist,
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glaube ich, auch gewollt.
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Man findet sich mit seinen eigenen Gedanken in diesem Charakter wieder,
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der manchmal dann auch zum Schluss bei einer großen Konferenz,
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wo das alles geplant wird, manchmal einfach so stoisch aus dem Fenster guckt man und nicht redet.
0:14:57–0:15:04
Aber das Ganze endet, wenn der innere Konflikt gelöst ist von Hörs,
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in dem er dann doch nicht umziehen muss, was nämlich bedeuten würde,
0:15:09–0:15:10
dass er von seiner Frau getrennt wäre,
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wo man aber nicht so genau weiß, wie schlimm er das wirklich fände,
0:15:13–0:15:17
aber dieses Haus verlieren würde und das wäre einfach ein großer Tumult.
0:15:17–0:15:19
Er möchte gerne da bleiben und weiter.
Florian Clauß
0:15:19–0:15:25
Aber er ist schon dann in Oranienburg stationiert. Er arbeitet da auch anderthalb Jahre.
0:15:25–0:15:31
Das ist schon so dass er da zu der zeit und er hat dann aber das vereinbar wo.
Micz Flor
0:15:31–0:15:32
Er weiß dass das.
Florian Clauß
0:15:32–0:15:37
Natürliche wieder erzählt im film aber auch so vereinbart dass seine frau da
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bleiben kann das ist diese zeit wurde er dann im schnee dann siehst du halt
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irgendwie so und das heißt er ist in seiner in seiner sache die er macht sehr
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gut also erst dann wirklich so ein perfekter,
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manager der dann halt organisatorisch das ganze so weit aufbauen und leiten kann dass dieser,
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massenmord dann auch in einer weise stattfindet dass
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die auch eben diese ganzen ziele da
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einhalten können ja da ist er sehr gut
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drin deswegen hat er diesen job und genau das
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ist also ganz im groben seine frau bleibt in der zeit da er kommt dann wieder
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zurück weil dann wirken aufgebaut wird oder dann noch dass er dann noch mal
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assistiert oder da wird er dann quasi als lagerältester dann reingeholt und
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er ist ein Problemlöser dann auch von der Stellung her.
Micz Flor
0:16:28–0:16:31
Und sagt dann auch ganz stolz, dass sie dieses Projekt Projekt Höss nennen.
0:16:31–0:16:37
Das ist ihm doch wichtig, dass sein Name da als Überschrift drüber steht sozusagen.
Florian Clauß
0:16:38–0:16:45
Es gibt vier Kinder aus der Ehe von den beiden und die Kinder werden auch gezeigt.
0:16:45–0:16:50
Zwei Mädchen, zwei Jungen. Er geht sehr liebevoll mit denen um.
0:16:51–0:16:57
Man sieht Szenen, wo dann der Vater seine Tochter, die dann schlafwandelt,
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die eine wieder ins Bett zurück tut und ihr was vorliest.
0:17:01–0:17:04
Also wirklich ein liebevoller Vater.
Micz Flor
0:17:04–0:17:08
Ja, das fand ich eigentlich eine ganz gute Szene, wo man so das Gefühl hat,
0:17:08–0:17:13
naja, komischer Vater, weil er liest vor und dann guckt er und als beide schlafen,
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wird er mitten im Satz auf.
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Also irgendwie, als ob er was ausführt.
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So war das für mich so. Er führt das irgendwie aus und macht dann so Stopp und
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parallel dazu läuft dann halt auch, das gibt so ein paar Sachen,
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die da im Hintergrund filmisch laufen.
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In dem Fall sieht man in so einer, sieht aus wie invertiert,
0:17:33–0:17:36
wie so eine Nachtkamera, wie das genau gemacht wurde, weiß man nicht.
0:17:36–0:17:38
Ich habe mir so ein Screenshot gemacht und das Ganze wieder invertiert,
0:17:38–0:17:40
aber es war nicht so, also es muss schon irgendwie.
Florian Clauß
0:17:40–0:17:42
Das ist eine Infrarotkamera, haben die da mitgeführt.
Micz Flor
0:17:42–0:17:49
Okay, und da sieht man eine Frau, die in den Orten, wo die KZ-Häftlinge arbeiten,
0:17:49–0:17:52
Äpfel in die Erde reindrückt, damit die was zu essen kriegen.
Florian Clauß
0:17:52–0:17:56
Das ist tatsächlich eine Bedienstete aus dem Haus, man sieht dann auch so,
0:17:56–0:18:04
dass sie dann mit einem Rad wegfährt und geheim und dann halt diesen Sack von
0:18:04–0:18:06
Äpfeln dann da verteilt.
0:18:07–0:18:10
Genau, das gibt so ein paar Medienbrüche. Das ist einer. Dann gibt es auch am
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Ende des Films eine Szene, wo Höss dann nach so einer Konferenz die Treppe runterläuft.
0:18:19–0:18:25
Er ist der Letzte in dem Gebäude. Und er blickt auf und sieht,
0:18:26–0:18:30
dann folgt die Kamera quasi seinem Blick und verschwindet in einem Schlupfloch,
0:18:30–0:18:33
in einem Guckloch einer Tür.
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Und auf einmal ist die kamera im historischen auschwitz museum wo eine reinigungstruppe gerade,
0:18:42–0:18:46
das museum also spielt in der jetzt zeit also sieht dann aus wie ein dokumentarfilm
0:18:46–0:18:53
du siehst diese ganzen berge von von schuhen von taschen und so weiter ausgestellt
0:18:53–0:18:58
hinter glaswänden und du siehst eine gruppe von frauen die dann eben putzen
0:18:58–0:19:01
so also du siehst quasi den historischen,
0:19:02–0:19:05
Ort da explizit dokumentarisch ausgestellt.
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Und dann fährt die Kamera zurück,
0:19:11–0:19:15
Und Höss bekommt so einen Brechreiz. Ja, was vielleicht dann,
0:19:16–0:19:18
vielleicht die deutlichste...
Micz Flor
0:19:18–0:19:20
Aber wo kommt der nicht vor? Ich glaube, er bekommt den Brechreiz,
0:19:20–0:19:23
dann guckt er und dann bekommt er nochmal einen Brechreiz.
Florian Clauß
0:19:23–0:19:26
Ja, genau, das läuft, glaube ich, so in diesem Film.
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Ja, aber das ist so die offenste Ausdrucksweise von Höss, die man da in diesem
0:19:32–0:19:35
Film so mitbekommt, die einfach nicht in diese Person auf einmal passen.
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Da hattest du ja auch, Wir hatten das ja letzte Folge schon so eingeleitet, vorbereitet.
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Du hattest dann auch diese Traumatisierung von Tätern, hattest du ja einiges erzählt dazu.
0:19:48–0:19:52
Das war auch so ein Punkt, wo ich dich dann gefragt habe, wie würdest du diese
0:19:52–0:19:56
Szene, also diese Traumatisierung, oder gibt es da halt irgendeine Traumatisierung,
0:19:56–0:20:00
gibt es da irgendein Schuldempfinden, kann sich denn irgendwas...
0:20:00–0:20:07
Also die Frage ist natürlich immer, wie kann eine Person mit diesen Entscheidungen,
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die er trifft, leben und das irgendwo auch für sich einordnen.
0:20:14–0:20:16
Dann die Frage, gibt es da so eine Traumatisierung?
0:20:16–0:20:19
Du hast dann gesagt, eigentlich nicht, also es gibt keine Tätertraumatisierung.
Micz Flor
0:20:20–0:20:21
Habe ich nicht gesagt?
Florian Clauß
0:20:22–0:20:25
Nein, nein, du hast nicht gesagt, nein. Aber ich sage jetzt nicht,
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eine Tätertraumatisierung ist erstmal so nicht vorgesehen in der traditionellen
0:20:32–0:20:35
psychotherapeutischen Diagnose.
Micz Flor
0:20:35–0:20:41
Die Diagnose, wenn es um Traumatisierung geht, da wird das im ICD-10 nicht erwähnt,
0:20:41–0:20:49
dass man auch als Anwesender oder Anwesende, Wir machen jetzt selber einen Mediensprung.
0:20:49–0:20:55
Das ist in der ICD-10 nicht vorgesehen, im DSM-5 in Amerika ist es vorgesehen
0:20:55–0:20:57
und in Kurzfassung wahrscheinlich auch,
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Folge des Vietnamkrieges, wo sehr viele Veteranen traumatisiert aus dem Krieg zurückkamen.
0:21:04–0:21:08
Und klar war, dass es keine körperliche, sondern eine psychische Störung ist.
0:21:08–0:21:12
Das war nicht immer so, dass man das dachte. Früher sagt man, es sei körperlich.
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Und das ist natürlich dann auch wieder ein Hinweis eben auf diese Szene des sich übergebens.
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Weil man könnte jetzt aber sagen, gut, der kotzt halt, da war gerade eine Party,
0:21:22–0:21:24
der war irgendwie oben bei der Party noch mit dabei.
0:21:24–0:21:28
Und dann ist das, also zumindest ist es direkt an die Party drangeschnitten.
Florian Clauß
0:21:28–0:21:32
Ja, ja, aber er war doch noch in einem Raum und hat noch gearbeitet.
Micz Flor
0:21:32–0:21:33
Als es dann runtergegangen ist.
Florian Clauß
0:21:34–0:21:37
Also das heißt, er ist ja auch, ich glaube, man sieht ihn da auch nie Alkohol trinken.
0:21:37–0:21:40
Doch, man sieht ihn schon Schnaps trinken, aber er ist da auch immer,
0:21:40–0:21:43
als er da in dieser Party oder in diesem Festzahlen, da.
Micz Flor
0:21:43–0:21:43
Steht er oben.
Florian Clauß
0:21:43–0:21:47
Und überlegt die ganze Zeit, wie kriegt er jetzt diese Massenvernichtung hin,
0:21:47–0:21:50
wenn er das... Also das heißt, er ist dann mit dem Auftrag, den er bekommen
0:21:50–0:21:52
hat, ist er schon so beschäftigt.
Micz Flor
0:21:52–0:21:55
Aber das war dann noch anders. Er hat ja dann irgendwie am Abend noch seine
0:21:55–0:21:58
Frau angerufen und gesagt, was rufst du mich mit in der Nacht an?
0:21:58–0:22:03
Und er erzählt halt so ein bisschen euphorisiert und dann fragte sie, wer war denn noch da?
0:22:03–0:22:06
Und dann sagt er, ich habe keine Ahnung, ich habe nicht so genau hingeguckt.
0:22:06–0:22:10
Ich habe mir die ganze Zeit Gedanken gemacht, wie ich die Leute auf der Party vergasen könnte.
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Keine einfache Aufgabe wegen der hohen Räume, sondern das war irgendwie so.
0:22:15–0:22:17
Wir machen jetzt einen Medienbruch, weil du vorhin vom Medienbruch gesprochen
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hast und jetzt lege ich dir das mal hin, weil ich habe jetzt.
Florian Clauß
0:22:22–0:22:24
Keine Kosten.
Micz Flor
0:22:24–0:22:29
Und Mühen gescheut für diese folge mir das jetzt doch endlich mal zu kaufen.
Florian Clauß
0:22:29–0:22:34
Und was ist von erzählt dass männer fantasien also mit mir ein gebundenes das
0:22:34–0:22:47
kennt das schon buch ist kein geschenk ist mein taschenbuch von männer fantasien von claus theweleit,
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Und ja, ich hatte, weil du mir den Hinweis gegeben hast, Theweleit hatte sich
0:22:53–0:22:59
über auch Jahrzehnte mit Krieg auseinandergesetzt und was da für Männer rausgefallen sind.
0:23:00–0:23:02
Aber vielleicht willst du da noch mehr von.
Micz Flor
0:23:03–0:23:06
Genau, ich wollte einfach mal ganz kurz, weil man muss es ein bisschen auch
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sehen, dieses Buch, das hat damals Ende der 70er Jahre, kam es in zwei Bänden raus.
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Jetzt gibt es in einem band man muss
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es sich auch so ein bisschen anschauen weil es damals auf vielen ebenen
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sehr wegweisend war
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also hat einfach auch eine andere form des akademischen schreibens mit erfunden
0:23:24–0:23:28
ich glaube ensensberger war so jemand der das auch in der richtung gemacht hat
0:23:28–0:23:34
er hat jetzt hier unglaublich viele quellen gesammelt Theweleit hat in kiel
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studiert Germanistik und ist dann nach Freiburg gewechselt.
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Und in Freiburg war er in der SDS, also
0:23:43–0:23:46
in der sozialistischen deutschen Studentenbewegung, glaube ich, hieß das.
0:23:46–0:23:53
Hat dann auch eben als Linker zwar Radio produziert und wurde dann aber natürlich
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er und sein Kollege immer darauf hingewiesen, dass sie als linke Zecken gar nichts sagen dürften.
0:23:58–0:24:00
Deshalb mussten die unglaublich viele O-Töne sammeln um ihre sachen
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durchzukriegen und weil bei
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o-tönen kann man ja als kann man jetzt so schlecht sagen es sei meinung und
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die gleiche idee des quellen sammeln ist hier auch drin also du hast halt hier
0:24:13–0:24:20
ein buch du kannst aber kurz sagen blättert gerade schon so durch weil es ist 1200 seiten fast ja.
Florian Clauß
0:24:20–0:24:25
Ich habe das gefühl sehr viele illustrationen skizzen fotos dabei,
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Ich habe das Gefühl, wenn ich jetzt hier so drauf schaue, dass da auch ein sehr
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performativer Umgang mit Sprache,
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das ja so ein bisschen experimentell, aber auch gleichzeitig viele Zitate dann mit drin hat.
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Ja, in der Gesamtheit dieser ganzen, also des Werks, also jetzt Sexualität und
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Drill, Die Einzel-Ganzheit Stahlgestalt, solche Überschriften.
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Dann auf der nächsten Seite ist Spider-Man oder ein deutscher Sportler zur NS-Zeit
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mit einem Trikot abgebildet beim Kugelstoßen.
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Und so diese heroischen Mannsbilder.
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Also schon interessant, es macht Spaß beim Durchblättern.
Micz Flor
0:25:17–0:25:21
Und weshalb ich da drauf kam, weil du hast halt gesagt, The Zone of Interest.
0:25:22–0:25:26
Und dieses Buch ist ursprünglich, hat sich Theveleid einfach vorgenommen,
0:25:26–0:25:32
hat gesagt, er möchte sich mit diesen Zwischenkriegsfreikorps beschäftigen,
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die Leute, die 1919, 1920 die Arbeiteraufstände blutig und brutal niedergeschlagen
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haben. Und er hat sich dann die...
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Prosa teilweise oder die Aufzeichnung, Briefe, alles, was er sich an Quellen
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da hat auftun können, hat er reingenommen.
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Und einer davon ist eben Rudolf Höss.
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Und hier steht dann zum Beispiel auf Seite 22, Rudolf Höss lief 1917 aus einem
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katholischen Kaufmannshaus davon, weil er es nicht mehr aushielt,
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dem Krieg nur zuzusehen. Er war 16 Jahre alt.
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Als er aus dem Krieg zurückkam, lebten seine Eltern nicht mehr.
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Das enthob ihn, seinem Gelöbnis Priester zu werden. kostet ihn aber sein Erbe,
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dessen Erhalt an die Erfüllung des Gelöbnisses gebunden war.
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Ein Onkel achtete streng darauf, dass die Bestimmungen erfüllt wurden.
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Höss fuhr nach Osten. Mit dem Freikorps Rostbach ging es, in Klammer illegal,
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ins Baltikum, im Umkreis und so weiter.
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Also dieser Freikorps, das waren viele rechts ausgerichtete Menschen aus dem Ersten Weltkrieg,
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die sich nach dem Krieg
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verbündet haben und die zum Beispiel der Freikorps Rossbach von Paul Wilhelm
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Gerhard Karl Rossbach wurde zwischen 1918 und 1921 nach dem Waffenstillstand
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zusammengestellt und da war dann Höss auch dabei und die wurden,
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und das war eben das Seltsame an dieser Zeit, die man vielleicht so auch gar
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nicht mehr sich wirklich vorstellen kann in Deutschland.
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Vielleicht nochmal ganz kurz zurück zu den Ursprüngen von Theweleits Umgang mit dem Thema.
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Ein Historiker, den er auch aus der Zeit des SDS noch kannte,
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Erhard Lukas, hat sich mit dieser Märzrevolution 1920 auseinandergesetzt.
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Da ging es um den Ruheaufstand. Und was er da immer wieder gefunden hat,
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ist, dass der Freikorps, die halt bereitgestellt wurden von der Regierung,
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um dem Einhalt zu gebieten,
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dass die unglaublich brutal vorgegangen sind und da gehörte Höss eben auch mit
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dazu, der hat sich dem angeschlossen.
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Und dass es einfach eine ganze Reihe von Männern gab, die mit einer unglaublichen
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Brutalität gegen die Linken, gegen die Arbeiteraufstände, das war ja dann vorher auch in Hamburg,
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glaube ich, die Matrosenaufstände, dass die dagegen vorgegangen sind und der
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Historiker hat halt gesagt,
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du, ich kann damit nichts anfangen.
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Die haben mit Mit Schläuchen haben die Frauen erschlagen, die haben mit Gewehrkolben
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ins Gesicht geschlagen, die haben die zerstümmelt.
0:28:05–0:28:10
Woher diese unglaubliche Brutalität? Ich kann es nicht verstehen.
0:28:11–0:28:15
Und Thevelyd hat sich damit auseinandergesetzt, hat es irgendwie gesammelt und
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hat dann auch immer wieder von Lukas, hatte man im Interview gesagt,
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so Sachen zugeschickt bekommen, hat die einfach gesammelt und hat dann irgendwie
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versucht, eben in diesen Männerfantasien.
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Ein Bild zu malen oder zu gestalten, was versucht, diese Männer zu erklären.
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Es ist ein Ausgewählter, man muss es ein bisschen begrenzen.
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Es geht ganz speziell um diese Zwischenkriegszeit, es geht ganz speziell um Männer.
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Es geht Männer mit einem militärischen Hintergrund schon, also wie Höss,
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die halt irgendwie aus den Kasernen kamen.
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Und er hat versucht, das zu verstehen und hat sich einfach erst mal,
0:28:49–0:28:53
und das ist schön, wie Theweleit es auch beschreibt, in diese ganzen Materialien
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hineingelesen. Also er hat die Texte nicht gelesen, um darin Wissen zu finden,
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sondern er hat versucht, das irgendwie auch körperlich zu erleben.
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Er hat gemeint, dass zum Beispiel die Leute dann nicht schreiben,
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dass ihnen da die Aufständischen entgegenkommen, sondern dann ist es immer gleich
0:29:07–0:29:11
so ein Brei des Abschaums.
0:29:11–0:29:14
Also es ist immer so bedrohlich, alles bedrohlich und dieses Gefühl,
0:29:15–0:29:19
dass der Freikorps halt die Welt retten muss und dass alle anderen irgendwie
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falsch und böse sind, also diese Spaltung zwischen dem Guten und dem Schlechten,
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das war irgendwie so auffallend, dass er dann irgendwann an den Punkt kam und
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hat sich gesagt, Mensch, ey,
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das, was die da beschreiben, das erleben die in sich,
0:29:32–0:29:35
aber das kann doch nicht sein, was die sehen.
0:29:35–0:29:39
Wie kann es sein, dass die in sich so etwas erleben?
0:29:39–0:29:41
Und wo kommen diese Fantasien her?
0:29:41–0:29:46
Und eine Sache, die da auch, deshalb kam ich drauf, also das eine war eben diese Verbindung mit Höss.
0:29:46–0:29:51
Das andere war diese Frage eben mit diesem Würgen, also mit dem Würgen,
0:29:51–0:29:55
was Höss da im Film zeigt.
0:29:55–0:29:58
Und man muss auch dazu sagen, dass es eine Szene gibt, die sich erst,
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finde ich, mit dem Würgen wirklich erklärt.
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Weil kurz vorher sieht man Höss beim Arzt liegen und der klopft ihm den Bauch
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ab, fragt alles okay, tut das weh und die Szene bedeutet nicht viel.
0:30:10–0:30:14
Aber in gewisser Weise bedeutet sie eben schon, dieser Mann ist kerngesund körperlich,
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wo kommt jetzt aufwändig das Würgen her?
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Es ist nicht der Alkohol, es ist nicht die Party und er hatte gerade auch noch
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eine medizinische Untersuchung.
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Und das ist, finde ich, dann schon auch Ausschluss von Alternativen zu zeigen,
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dass in Höss da irgendwas hochkommt, was er nicht eindämmen kann.
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Und was dann irgendwie in Theweleits Männerfantasien auch beschrieben wird als
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etwas, was da wieder in diesen Texten von diesem Freikorps übers Töten,
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wie das so ist, dass am Anfang,
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und das habe ich in der letzten Folge auch kurz schon angesprochen,
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dass um den nochmal zurückführen, nur 15 bis 20 Prozent haben geschossen, um zu töten.
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Die meisten haben nicht geschossen, um zu töten und das wurde dann auch aufgenommen
0:30:55–0:31:00
als Wissen in das Militärtraining in Amerika, um im Vietnamkrieg diese Anzahl
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an Schießenden, um zu töten, zu erhöhen.
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Und der Grund dahinter ist einfach,
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dass das eben eine traumatisierende Erfahrung ist, Menschen zu töten.
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Und Theweleit hat beschrieben, wie sich das ändert. Am Anfang die Texte beschreiben,
0:31:16–0:31:21
dass dann große Übelkeit, körperliche Übelkeit auch drin ist in diesem Tötungsakt
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und später dann aber eher rauschhaft darüber berichtet wird.
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Und da sind bestimmte Faktoren im Werk wahrscheinlich auch mitzuziehen,
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weil die anderen das auch machen, aber auch gleichzeitig sich damit dann irgendwie
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auseinanderzusetzen oder nicht mehr auseinanderzusetzen, was es mit einem tut.
0:31:39–0:31:43
Und die Tatsache, dass es körperlich als Übelkeit erlebt wird,
0:31:43–0:31:49
kann man so deuten oder könnte man so deuten, Dass es einfach intrapsychische Prozesse sind,
0:31:49–0:31:54
wo man sich gegen seine eigenen Instinkte des Tötens irgendwie auflehnt,
0:31:54–0:32:00
die man intrapsychisch nicht mehr als Konflikt geregelt kriegt und die ihn auf den Körper schlagen.
0:32:00–0:32:05
Der Körper ist dann der Ort, so wie man Psychosomatik auch versteht heute,
0:32:05–0:32:09
dass es in dem Moment der innere Konflikt so groß ist, dass der nicht intrapsychisch
0:32:09–0:32:14
gehalten werden kann, sondern dass dann die Übelkeit, der Körper ist dann einfach davon betroffen.
0:32:14–0:32:18
Der Körper zieht dann vielleicht sogar die Aufmerksamkeit vom Geschehen ab.
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Man ist dann mehr wieder bei sich, was auch ein Schutzfaktor sein kann,
0:32:21–0:32:23
wenn man einfach nicht mehr so mit der Situation verbunden ist.
0:32:24–0:32:27
Und das lässt dann irgendwann nach und danach wird es einfach rauschhaftes Töten.
Florian Clauß
0:32:27–0:32:32
Man weiß ja nicht, ob es eine Übelkeit ist oder es ist dieser Wirkreflex, der da hochkommt.
0:32:32–0:32:36
Es ist ja so, dass er will ja dann was auswirken, was nicht da ist.
0:32:36–0:32:39
Er kommt ja gar nicht so ins Kotzen rein, sondern es ist einfach nur dieses
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trockene Wirken. Ja, dass man eine unglaubliche körperliche Präsenz dann so schafft.
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Das war auch jetzt bezugnehmend auf unsere letzte Folge,
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also die vorletzte Folge, da hatte ich ja berichtet, ich hatte dann auch von
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Karolin Emke den Streitraum geguckt, wo dann auch Zone of Interest Anlass war,
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um sich dann Gewalt in Filmen zu schauen.
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Und einige Filme, die dann über Nazitäter und Holocaust berichten,
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rauszunehmen und da war auch.
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Und bei The Act of Killing gab es auch eine Szene, das beschreibt die Täter
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in Indonesien, den Massaker von 1965,
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wo das Militär im Militärputsch dann quasi so ein grünes Licht für alle,
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für normale Leute dann gegeben hat, andere umzubringen. Da haben sich so Freikorps auch gebildet.
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Und dieser Film, The Act of Killing von 2011, berichtet dann eben von einem
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ehemaligen Täter, der sich noch immer mit seinen Taten berüstet,
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wie er dann halt Menschen ermordet hat.
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Und geht an den Ort des Geschehens, zeigt, wie er das dann halt auch gemacht hat.
0:33:52–0:33:56
Und man folgt ihm dann am Ende des Films nochmal zu diesem gleichen Ort.
0:33:56–0:34:01
Und an dieser Stelle in dem fängt er dann auch so an zu würgen.
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Und sehr ähnlich zu dem Reflex.
Micz Flor
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Aber ist das gespieltes Würgen?
Florian Clauß
0:34:04–0:34:08
Nein, das ist echt. Das ist kein gespieltes Würgen, das ist wirklich ein echtes Würgen.
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Und da kam auch in diesem Streitraum die These auf,
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dass man weiß, dass Jonathan Glaser diesen Film gesehen hat,
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dass er dann höchstwahrscheinlich diesen körperlichen Reflex auf die Taten,
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was auch immer, was da vorgeht, dass er das dann aus diesem Film übernommen
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hat und ihn in die Figur von Höss gelegt hat. Finde ich plausibel.
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Wobei Höss, da habe ich auch nochmal eine andere, so eine kritische Quelle gesehen,
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gelesen, dass Höss selber seine Biografie so ein bisschen, also es stimmt nicht
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unbedingt, dass er dann ins Ersten Weltkrieg dann freiwillig gegangen ist.
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Das hat er sich selber in die Biografie geschrieben.
Micz Flor
0:34:47–0:34:50
Ja, also ein paar Medaillen hat er sich selber reingeschrieben.
0:34:50–0:34:55
Es gibt so grobe Sachen, die stimmen und es gibt einige Sachen,
0:34:55–0:34:56
die explizit inzwischen widerlegt wurden.
Florian Clauß
0:34:56–0:35:01
Genau, die wurden dann widerlegt, aber was wohl stimmt, ist diese Brutalität,
0:35:01–0:35:04
die er dann als freier Korb hatte und wo er auch in einem Prozess,
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wo er aber gegen einen Kameraden zu Tode geschlagen hat. Das ist auch so ein
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bekannter Prozess. Ich habe den Namen vergessen.
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Da zeigt er auch diese brachiale Brutalität, die er aber anscheinend,
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so was man dann so in Wikipedia und so weiter in den Quellen lesen kann,
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als Kommandant dann ja nicht mehr so ausführt.
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Da ist er ja wirklich quasi der Lagerkommandant, der dann immer nur überwacht,
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dass die Tötungen und alles so ordentlich ausgeführt werden.
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Also diese Ordentlichkeit, das ist so seine Charaktereigenschaft,
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die dann auch eben diese Gründlichkeit dann auch zeigt,
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wie er dann halt die Ermordung dann auch so in die Praxis umführt.
Micz Flor
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Ja, bei mir ist auch nochmal so als Selbstmitteilung diese Körperlichkeit auch spürbar.
0:35:55–0:36:00
Also mir ist seit, also wir nehmen jetzt ja dann auf, jetzt schon die vierte
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Stunde oder so, mir ist so die ganze Zeit so ein bisschen übel.
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Ich habe es gefühlt mir so sehr.
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Ich bin sehr aufgeregt, es ist ein so unfassbares Thema, dass ich das Gefühl habe, man,
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Also ich, nicht man, ich muss jetzt irgendwie, ich darf eigentlich gar nichts
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sagen, aber alles, was ich sage, ist hoffentlich richtig genug,
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dass man das irgendwie nicht falsch verstehen könne.
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Also es ist unglaublich belastend und auch das, das ist ja das vegetative Nervensystem,
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was halt dann so diese Übelkeit hervorruft.
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Und die psychodynamische Theorie, das hatte ich ja vorhin schon kurz erwähnt,
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sagt in der Tat, das ist bei Mitscherlich auch, kann ich das nochmal verlinken,
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dass halt in dem Moment, wenn intrapsychisch Konflikte nicht gehalten,
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bearbeitet, ausgehalten werden können,
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dann schlägt es auf somatische durch.
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So kommen dann irgendwie die
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Verspannungen, die Geschwüre, das ist die psychodynamische Erklärung dazu.
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Das Theweleitbuch Männerfantasien, was ich sehr gut finde an dem,
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wie er arbeitet, da ist, dass er das wirklich manchmal auch als Musik beschrieben
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hat, Aber vor allen Dingen auch merkst du, dass er das körperlich erlebt,
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dass er versucht, sich da reinzudenken.
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Wie kann man sowas schreiben? Was erleben die da?
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Und das, was kritisiert wird, zum Beispiel, dass es sehr heteronormativ ist,
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weil es geht um Männer und Frauen, ist natürlich auch dem Forschungsgegenstand geschuldet.
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Das ist ja genau das, was er sich angeschaut hat.
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Wie kann es sein, dass diese Männer so wurden? Und die Urthese,
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die er da drin hatte, nachdem er gemerkt hat, ach, dieses ganze Brei,
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der auf die zukommt, der ist von innen. Das ist ein innerer Tumult, innere Unruhe.
0:37:43–0:37:48
Da hat er sich dann verschiedene psychodynamische Theorien auch zusammengepflückt,
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um dann Werkzeugkasten zu kriegen, um das beschreiben zu können.
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Und die Hypothese ist halt, das sind halt Menschen, die sehr früh als Kind schon...
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Von der Mutter weggerissen wurden oder von der Mutter verlassen wurden und vom
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Vater in die Welt geprügelt, so hat er es, glaube ich, mal ausgedrückt.
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Diese Idee, dass also die frühkindliche Entwicklung in den ersten zwei,
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drei Jahren, dass die nicht gut vollzogen wurde.
Florian Clauß
0:38:16–0:38:21
Entschuldigung, weil du das jetzt so ausführst, was ist jetzt nochmal der Punkt
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dahin? Es geht darum, um diese Pathologie des Täters zu erklären.
Micz Flor
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Ja, das, was Theweleit dann eben tut, er sagt, was da passiert,
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ist, dass die Individuationsphase, also eine natürliche Entfernung, nicht möglich ist.
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Davor steht noch von Margret Mahler auch dieser Hinweis, dass der Mensch einfach
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in Anführungszeichen zu früh geboren wurde.
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Theweleit nennt das nicht zu Ende geboren. Also diese Männer sind alle nicht
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zu Ende geboren, weil Mahler schon darauf hingewiesen hat, dass das,
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was bei anderen Tieren noch in Utero passiert,
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also in der Gebärmutter, das muss der Mensch schon im Sozialen leisten.
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Da muss die Mutter oder die Bezugsperson helfend verfügbar sein,
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damit das Kind, was schon geboren wurde, in der Welt gut ankommen kann.
Florian Clauß
0:39:12–0:39:18
Aber das heißt, das Geborenwerden des Kindes, wo es noch nicht ganz ausgereift
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ist, da gibt es dann eine ganz starke gesellschaftliche Verantwortung,
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beziehungsweise was sich dann halt in Mutter, Kind...
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Aber du hast im Prinzip die Ausreifung als sozialen Prozess,
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deswegen ist ja der Mensch so höchst sozial angelegt. Könnte man ja daraus schließen.
Micz Flor
0:39:33–0:39:39
Genau, also diese sehr frühkindlichen, notwendigen Hilfen, die man als Säugling
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braucht, die sind schon einfach soziale Leistungen, die man als Säugling auch erbringt.
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Man ist da irgendwie mit anderen in Kontakt, weil sonst kann man auch einfach nicht überleben.
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Ich kann das jetzt so verkürzt nicht so gut aufführen, aber die Idee ist einfach,
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dass alles, was dann an Struktur, an Ordnung, an Außen passiert,
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auch an Gleichschritt passiert, einfach alles der Abwehr des inneren Zerfalls dient.
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Er deutet das so mit dieser Theorie und das besagt dann nach ihm,
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dass wenn diese Menschen dann in die Welt schauen, dann sehen sie sich und alle anderen sind böse.
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Ja, es geht immer um die anderen. Das können jetzt die Juden sein,
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es kann der Islam sein, es können die Christen sein, es können auch andere Deutsche
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sein, es können die Kommunisten sein.
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Und dann ist immer ganz klar, dass die Person auf der guten Seite,
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Es ist alles so böse und gehört vernichtet.
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Dann kommt eben das, was ich vorhin gesagt habe, eben mit diesen ersten Momenten
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in der Gewalt, wo es noch körperliche Antwort auf diesen Sprung über moralisch
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intrinsische instinktive Thematiken gibt,
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aber danach ist man einfach Teil von dem Guten, von dem Richtigen.
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Ich musste, auch wenn es eine absurde Filmreferenz ist, ich musste so ein bisschen
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an diesen dritten Prequel von Star Wars denken.
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Wo dann ist Anakin, der dann die ganzen Kinder im Kindergarten umbringt.
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Das ist ja so eine Szene, die da nochmal auch reingebaut wird,
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damit wir wirklich jetzt mit diesem Charakter abschließen.
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Wir sind ja eingeladen, uns mit dem zu verbinden und wir können uns nur wirklich
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von dem trennen, wenn wir sehen, wie der, wir sehen es nicht,
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aber wir wissen es, wenn wir es sehen würden, das wäre nochmal was anderes,
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aber dass er jetzt diese Kinder alle umbringt.
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Was für den Film, also um wir, dass wir jetzt zu dem Film zurückkommen,
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ist es so, dass die Entwicklung,
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die Theweleit beschreibt, von diesen jungen Männern, die alle eben von ihren
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Müttern verlassen oder weggerissen, von den Vätern verprügelt,
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von den Kadettenanstalten geschniegelt, gestriegelt und eingetaktet wurden,
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die dann am Ende des Ersten Weltkrieges auch als Verlierer zurückkamen.
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In ein Deutschland hinein, das damals von der SPD geführt nach dem Versailler
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Vertrag auch kein Heer mehr hatte.
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Das waren nur 100.000 Leute, glaube ich, zur Sicherung.
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Und dann hat die Regierung auf die Freikorps gesetzt,
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hat die eingesetzt, um die Ostgrenzen zu schützen vor Russland und auch gleichzeitig
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die Arbeiteraufstände niederzuschlagen.
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Und da passierte es dann, dass eben diese unglaubliche Brutalität sichtbar wurde.
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Wenn man das dann eben weiter verfolgt, dann kommt man in Auschwitz-Konzentrationslager an,
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wo jemand all dieses Verstumpfen schon durchlebt hat und dann eben zehn Jahre später,
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sowas einfach emotionslos und nach Ingenieurprinzipien entwickeln und leiten kann.
Florian Clauß
0:42:57–0:43:07
Okay, wir haben ein Erklärungsmuster, das uns zumindest diese unhypatische Art
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von Hösten ein bisschen einordnen lassen kann.
Micz Flor
0:43:12–0:43:17
Wenn wir dann zurück zum Film kommen, weil da würde ich schon auch noch mal
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ein paar Sachen dazu sagen.
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Vielleicht gar nicht so sehr das formale also ich fand es ganz gut zu wissen
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relativ schnell dass ich das lager nicht sehen werde und das hat mich wirklich
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erleichtert dass er was für mich leichter diese film zu schauen ja.
Florian Clauß
0:43:34–0:43:37
Das war glaube ich auch für andere
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so nahe klar dass es gibt kein gibt ein darstellungsverbot des lagers.
Micz Flor
0:43:43–0:43:48
Genau und das hat dann natürlich wieder mit so Repräsentationsdiskurs auch zu tun.
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Wer kann wen wie inszenieren und darstellen und das Filmen und Schneiden,
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also wer hat da die Hoheit?
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Ich habe da viel darüber nachgedacht. Ich fand die, die emotionalste Szene war
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für mich die Szene, wo der große Bruder seinen kleinen Bruder im Gewächshaus eingesperrt hat.
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Da ging es mir wirklich unter die Haut.
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Bei allem anderen blieb ich sehr distanziert und gleichzeitig hatte ich so das
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Gefühl, auf so einer rationalen Ebene kann man nichts gegen den Film sagen.
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Man muss ihn gut heißen und er war irgendwie so fürchterlich,
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aber fürchterlich im Kopf, nicht im Herz für mich. Ich weiß nicht, wie es dir damit ging.
Florian Clauß
0:44:31–0:44:36
Ja, also vielleicht muss man dann auch so ein bisschen genauer drauf schauen,
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wie dieser Film überhaupt entstanden ist, weil das ist glaube ich auch einzigartig,
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was der Glaser gemacht hat.
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Ja, ich fand bei dem Film, das hatte ich in der letzten Folge auch gesagt,
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also ich fand den im Nachhinein, fand ich den bemerkenswerter als beim Schauen,
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so direkt raus, weil bei dem Film ging es mir so, dass,
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ich dann so die ersten zehn Minuten gesehen habe und mir dann schon klar war.
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Der wird sich nicht ändern, der bleibt dabei.
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Das, was er dann in den ersten zehn Minuten erzählt, führt er dann halt den Rest des Filmes aus.
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Da gibt es nichts, was noch irgendwie überrascht oder so.
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Und deswegen fand ich den sehr geradlinig, hat nichts Überraschendes da drin.
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Aber er hat den Punkt sehr stark ausgebaut und unterstrichen, den er gemacht hat.
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Aber wenn man sich anschaut, wie der Film entstanden ist,
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der Jonathan Glaser hat, wie gesagt, auch mit den Schauspielerinnen dann auch
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wirklich lange Vorgespräche gehabt, hat die dann auch auf die Rollen unterschiedlich hingefühlt.
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Sandra Hüller hat zum Beispiel in einem Interview erzählt, dass sie einen Ausschnitt
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bekommen hat von dem Drehbuch und jetzt auch noch gar nicht wusste,
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wurde nicht gesagt, wer, von wem und welchen Inhalt dieser Film hatte.
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Und sie wurde dann so zum Vorsprechen eingeladen und hat das dann halt einfach so gemacht.
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Und dann kam halt Schritt für Schritt raus, okay, Jonathan Glaser macht dann
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über Hössen Porträt und so weiter. Und dann kam das erstmal so,
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okay, bei Christian Friedl war das halt komplett anders.
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Der hatte erstmal lange Vorgespräche mit Gläser, dann über seine Rolle,
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über die Figur und kam dann so quasi zu der Figur.
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Also das heißt, es hat sich da in diesen Vorgesprächen, das sagen auch beide
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Schauspieler, sagen dann auch immer wieder so, das Wichtigste an dem Film waren
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einfach die Gespräche mit Gläser.
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Da hat sich so ein unglaubliches Vertrauen auch in ihn gebildet und das ist
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so die Art, wie er dann halt rangegangen ist.
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Und dann war die Frage, also wo spielt dieser Film?
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Und irgendwann war dem Team auch schon klar, der muss in der,
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also dort, wo es passiert,
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der Film passieren. Das heißt, der muss in The Zone of Interest spielen.
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Zone of Interest ist auch ein Euphemismus, der Interessensgebiet heißt.
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Interessensgebiet ist dann quasi die Zone um ein KZ, wird Interessensgebiet genannt.
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Das ist The Zone of Interest.
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Und in Auschwitz war halt diese Zone sehr groß.
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Ja, und das ist halt auch wieder so auf dieser Filmmetaebene.
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The Zone of Interest ist gleichzeitig in The Zone of Interest und spielt dann
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halt quasi da vor Ort in den Kulissen.
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Und dann hatten die tatsächlich auch das Haus, die von der Familie Höss bewohnt war.
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Das war aber zu sehr runtergekommen und die haben dann daneben,
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also nicht weit von dem Originalhaus entfernt, haben die dann ein komplettes
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Haus neu gebaut, haben diesen Garten angepflanzt.
Micz Flor
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Wie das Haus war gebaut worden?
Florian Clauß
0:48:01–0:48:04
Ja, das Haus ist gebaut worden, weil die gesehen haben, dass die können das
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in diesem Haus, im Originalhaus, nicht so umsetzen, weil das viel zu marode war.
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Und deswegen haben die ein komplettes
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Haus daneben gebaut, was dann so aussieht wie das Haus von Höss.
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Das Ganze, also diesen Garten aufgebaut, bepflanzt und so weiter.
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Es war auch dann mehrere Monate, das Projekt, und dann gibt es in diesem ganzen
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Film keinen Kameramann.
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Der hat ganz viele Kameras in dem Haus installiert, teilweise,
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die waren nicht versteckt, aber die waren halt in dem Haus irgendwo,
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das ja auch verschiedene Blinkwinkel hatte.
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Es gab ein ganzes polnisches Kamerateam, die dann im Prinzip diese Kameras gesteuert
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haben, in einem Keller von dem Haus oder weiter weg in einem eigenen Gebäude.
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Die ganze Regiearbeit bestand darin, dass die dann wirklich nur von außen beobachtet haben.
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Die Schauspielerinnen waren erstmal in dieser Situation auf sich gestellt.
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Und das macht diesen Film so eigenartig. Beim Gucken dachte ich,
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der ist so ein Theaterfilm.
Micz Flor
0:49:15–0:49:18
Ich habe auch so ein bisschen an die Dogmasachen gedacht.
Florian Clauß
0:49:18–0:49:21
Genau, es war so ein Dogma.
Micz Flor
0:49:21–0:49:23
Von der Energie her.
Florian Clauß
0:49:23–0:49:31
Ja, von der Sprache her. Und das mit dem Wissen, wie das Setting aufgebaut war,
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die waren so für sich geschlossen.
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Also diese Konzentration der Schauspieler aufeinander, die ist spürbar in dem ganzen Film.
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Und das ist so erklärbar, weil die auch, und das ist halt so unüblich beim Film,
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normalerweise müssen ja schauspieler auf den
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punkt agieren was heißt
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du hast ja dieses ganze set du
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hast die ganzen funktionsleute die dann im film arbeiten du
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hast die maske du hast die community managers du hast irgendwie den kameramann
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ja oder frau dann ist die so beschreibt das sandra höller in einem interview
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sie meint die meiste zeit beim film ist immer mit Warten verbunden und dann
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Action und dann lieferst du das,
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ja, musst auf den Punkt genau die Emotion liefern und dann Cut und dann wird umgebaut,
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ja, also das heißt, wenn man Filme guckt, dann hört man ja manchmal im Kopf diese,
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man sieht dann halt die Einstellung und dann ist halt immer die Frage und das
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finde ich halt so krass bei dem Film, weil dieses Feld ist komplett weggefallen.
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Die haben dann eine Szenenvorgabe bekommen und haben die gespielt.
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Die haben sich von außen nicht eingemischt. Das heißt, die haben das teilweise
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so weiterlaufen lassen, dass die dann halt eine Dreiviertelstunde lang diese
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Szene gespielt haben und selber als Schauspieler entschieden haben.
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Ja, wir machen jetzt nochmal, wir fangen die nochmal an.
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Oder was ausprobiert haben, angefangen haben zu improvisieren und alles in diesem
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Haus war so funktionsfertig.
Micz Flor
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Ja, da muss ich auch wieder in den Dogma denken, wo doch Hans von Trier auch
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meinte, dass damals eben auch zum ersten Mal so auf,
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Kameras gefilmt wurden, also Video quasi gefilmt worden konnte,
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was dann ins Kino kam, wo man es dann später nochmal vergrößert hat,
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sodass zum ersten Mal einfach die Kamera auch bei Idioten laufen lassen konnte.
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Und das ist ja dann auch so, den Film hätte man so gar nicht machen können.
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Das heißt, auch die Mittel, mit denen dieser Film hergestellt wurde,
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waren jetzt einfach reif genug, dass man das in dieser unglaublich guten Kinoqualität
0:51:43–0:51:44
auch so einfangen konnte.
Florian Clauß
0:51:45–0:51:49
Und es gibt überhaupt kein künstliches, also es gibt kein künstliches Licht
0:51:49–0:51:54
bei den Filmen, ist alles mit, also da zeichnet sich ja auch die Qualität der Kamera aus.
Micz Flor
0:51:54–0:51:55
Ist ja wirklich fast ein Dogma-Film.
Florian Clauß
0:51:55–0:51:57
Es ist ein Dogma-Film.
Micz Flor
0:51:57–0:51:59
Also bis auf die Musik, die ist ja eingespielt.
Florian Clauß
0:51:59–0:52:05
Naja, also die Musik war eingespielt und die Soundkulisse ist auch eingespielt,
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das heißt, das hat Gläser auch den Schauspielern gesagt, dass der Sound dann später drauf kommt.
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Das heißt, die hatten kein Original-Sound im Setting, sondern der wurde dann
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später eingespielt und Und der Sound ist halt so wichtig, weil der Sound eigentlich
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der zweite Film im Film ist.
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Der zweite Film, der hinter dem Zaun spielt, hinter der Mauer und was wirklich
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abgeht. Und den sieht man nicht, aber gleichzeitig bekommt man den Film mit
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und das Gespür von dem Film und dieses ganze Grauen in diesem Sound.
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Und das ist halt so krass. Ich meine, der Auftakt von dem Film ist ja auch dann
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so ein, du siehst ja dann erstmal so ein Vorspiel.
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Ja, so ein Vorspiel von...
Micz Flor
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Am Strand, also an dem Fluss.
Florian Clauß
0:52:51–0:52:56
Nee, nee, du siehst, also du hast ja wirklich erst mal dunkel und dann hast du nur Musik.
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Und du wirst ja so auf den Film eingestimmt erst mal. Und dann geht ja erst die Handlung los.
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Damit wird ja die exponierte Rolle der Musik ja auch so eingeläutet.
0:53:08–0:53:10
Und dann gibt es dieses...
Micz Flor
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Ja, wobei, das möchte ich kurz als Fußnote, weil da möchte ich gar nicht mehr
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groß drüber reden. Das hatte ich vorher schon mal gelesen und da war ich ein
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bisschen underwhelmed, weil so viel Musik war da gar nicht drin.
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Also dieses Pumpen, da habe ich so viel drüber gehört. Das war am Anfang,
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das war ganz zum Schluss.
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Aber so in der Mitte hatte ich jetzt gar nicht das Gefühl, dass auch...
Florian Clauß
0:53:27–0:53:34
Also diese ganze Kulisse von Schreien, von diesem Dröhnen, von dieser Industrie des Tötens.
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Er hat in einem Interview gesagt, dass er dafür viele Feldaufnahmen genommen
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hat. weil man muss natürliche Schreie haben.
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Das heißt, sie sind dann nachts rausgegangen und haben halt in bestimmten Ecken
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gewartet, wo klar war, dass dann halt irgendwie so am Wochenende gibt es da halt Geschrei.
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So haben sie halt auch bestimmte Soundkulisse aufgebaut.
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Also es ist ein ganzes Projekt. Es waren so ganz viele Entscheidungen,
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die zu diesem Setting dann auch geführt haben.
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Und es ist immer die Frage, wie kann man sich repräsentativ,
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diesem Thema annähern. Was ich so faszinierend finde, ist das wirklich so,
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Sandra Hüller und Christian Friedl sind ja in ihren, also die wollen ja nicht,
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sie wollen sich ja nicht wirklich mit diesen Leuten identifizieren,
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mit den historischen Figuren.
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Gleichzeitig stellen sie die in so einer Alltagssituation dar.
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Das heißt, sie müssen irgendwie auch sich rein empfinden,
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ja aber genau diesen kontrast zwischen
0:54:38–0:54:41
also da liegt schon im settings von
0:54:41–0:54:44
so eine verfremdung mit drin die auch irgendwie spürbar
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ist also das heißt den geht es nicht darum
0:54:47–0:54:50
sich da irgendwie rein zu empfinden aber dann wieder doch irgendwie darzustellen
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es ist ein bruch in der in dem ganzen in der ganzen inszenierung aber so ein
0:54:55–0:55:01
künstlicher bruch der dem thema so adäquat zukommt ja das ist dann halt auch
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nur so irgendwie erfüllt werden kann. Weißt du, was ich meine?
Micz Flor
0:55:05–0:55:09
Das stimmt, aber da möchte ich auch nochmal sagen, Sandra Hüller mag ich ja
0:55:09–0:55:11
sowieso sehr als Schauspielerin.
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Bin ich nicht alleine, das weiß ich, aber ich fand das so irre,
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als die am Anfang sich bewegte.
0:55:16–0:55:21
Es ist ja eine Frau, so einfach noch eine junge Frau, ist keine Oma und so und
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trotzdem hatte die diesen Hüftschwung drauf,
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der so ein Oma-Hüftschwung war, der aus der Zeit oder ich hatte so das Gefühl,
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ich habe auch so einen Moment lang meine Oma da gesehen, so ein bisschen so
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die, die, ich kann es auch nicht nachmachen oder beschreiben,
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aber da war sowas so Trümmerfrauenmäßiges dann.
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Das war ja keine Trümmerfrau nicht, aber ich hatte wirklich das Gefühl,
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dass sie aus einer anderen Zeit kommt.
0:55:41–0:55:44
Einfach nur in der Art, wie sie da am Anfang einmal aufgestanden ist,
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sich so ein bisschen an die Hüfte gefasst hat und durch die Tür gelaufen ist.
Florian Clauß
0:55:47–0:55:51
Ja, das hat so was Brachiales, ja. Ich fand es an der Stelle so ein bisschen
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overacted, muss ich sagen.
0:55:52–0:55:57
Weil du hast gemerkt, okay, sie sucht sich da irgendwas als Schauspielerin,
0:55:57–0:56:02
dass sie der Figur dann so näher kommt und hat dann halt diese Körper,
0:56:02–0:56:06
dieses im Prinzip, diese nicht flüssige Bewegung, dieses Abgehackte und dieses
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Humpelnde, ja, so in Ansätzen.
Micz Flor
0:56:09–0:56:11
Ich fand es sehr, sehr schön.
Florian Clauß
0:56:11–0:56:15
Bei mir war das halt so der Punkt, wo ich dann da, ja, okay,
0:56:15–0:56:17
aber ich meine, wir gehen in die Richtung weiter.
0:56:18–0:56:21
Also ich finde es auch eine wahnsinnige Leistung von den Kindern,
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die da mitgespielt haben, weil ich auch gerade,
0:56:24–0:56:29
die Kinder haben ja alle irgendwie einen Schuss, ja, durch diese Situation,
0:56:29–0:56:38
Die Tochter ist dann am Schlafwandeln und der Vater holt sie dann immer rein und legt sie dann hin.
0:56:38–0:56:43
Der Sohn spielt dann, der hat immer so ganz eigenartige...
0:56:45–0:56:46
Spiele dann, die er macht.
Micz Flor
0:56:46–0:56:47
Der kleinere.
Florian Clauß
0:56:47–0:56:51
Der kleinere. Ja, der dann eine Kampfszene oder...
Micz Flor
0:56:51–0:56:55
Mit der Trommel da und er spielt so alleine und draußen hörst du dann halt wie nebenan,
0:56:57–0:57:04
ein Nazi halt dann einen Insassen oder Insassin so anmacht und...
Florian Clauß
0:57:04–0:57:08
Wegen der Äpfel. Das ist die Szene, wo dann halt auch der Apfel dann gefunden wird.
0:57:08–0:57:12
Und dann hörst du das auf der Tonebene.
Micz Flor
0:57:12–0:57:16
Und dann ist aber dieser Junge sagt nix und sagt, er hört aber zu oder weiß
0:57:16–0:57:20
nicht, ob er zuhört oder ausblendet, aber dann sagt er irgendwann, mach das nie wieder.
0:57:20–0:57:24
Und du weißt halt nicht, ob dieser Satz, das heißt, bitte mach das nie wieder,
0:57:24–0:57:29
ich halte es hier nicht mehr aus, oder als ob er den Werther schon imitiert.
0:57:30–0:57:31
Das ist eine irre Szene.
Florian Clauß
0:57:31–0:57:34
Ja, oder er spielt so mit Strukturen, wo er dann halt irgendwie so,
0:57:34–0:57:40
also so ganz kindliche Spiele, wo er dann irgendwie so in sich dann ruht und
0:57:40–0:57:42
irgendwie spielt, aber du weißt nicht,
0:57:43–0:57:48
Also ist das jetzt quasi, also das ist so natürlich einfach in der Form,
0:57:48–0:57:51
weil das auch eben durch dieses Setup kommt.
0:57:53–0:57:55
Oder wie er dann mit den Goldzähnen spielt.
Micz Flor
0:57:55–0:57:57
Ja, das ist der ältere Bruder, glaube ich.
Florian Clauß
0:57:57–0:58:05
Der ältere Bruder hat dann eben Goldzähne, die dann den Toten aus dem Mund entfernt
0:58:05–0:58:08
wurde, hat der dann unter einem Kopfkissen.
0:58:08–0:58:12
Ja, und das ist ja eh so, diese, also wenn man das dann auch,
0:58:12–0:58:17
diese Perversion, ja, die Kinder kriegen dann halt die Wäsche von den Ermordeten, ja, ziehen die an.
0:58:18–0:58:21
Oder dann wird halt auch diese, werden halt die Kleider und so weiter an die
0:58:21–0:58:23
Bedienstete weitergegeben.
0:58:23–0:58:28
Oder sie, die Hedwig, zieht in so einem Pelzmantel an und findet dann noch einen Lippenstift drin.
0:58:28–0:58:34
Ja, also diese Ausbeutung, ja, und auch diese Einzelschicksale,
0:58:34–0:58:37
die dann in so einem Pelzmantel drinstecken, ja.
0:58:37–0:58:41
Und dann wird das halt so hingeworfen, ja, das ist halt so diese Treasure Box,
0:58:42–0:58:45
ja, die dann auch wieder so Treasure Box ausschwitzt, wo du dann deine Schätze
0:58:45–0:58:49
rausholst, ja, wo du dich bereicherst, und das ist auch so eine ganz starke
0:58:49–0:58:52
Motivation in den Figuren,
0:58:53–0:58:57
also in den historischen Figuren, dass natürlich, wenn du in so einem System
0:58:57–0:58:58
irgendwo funktioniert hast.
0:58:59–0:59:03
Hattest du die Chance auf Bereicherung, auf Aufstieg, weißt du,
0:59:03–0:59:06
Und das waren häufig irgendwelche normalen Arbeiter, die halt irgendwie keine
0:59:06–0:59:07
Aufstiegsstraßen hatten.
0:59:08–0:59:13
Aber in dem Moment, wenn sie da mitgespielt haben und ihre Brachialität ausleben
0:59:13–0:59:17
konnten, dann gleichzeitig sind sie damit aufgestiegen und konnten sich bereichern
0:59:17–0:59:20
durch die Ausbeutung der Opfer.
0:59:21–0:59:27
Das ist ja auch nochmal das, was da reinragt. Also eigentlich so eine gesellschaftliche
0:59:27–0:59:34
Umkehr, die erstmal gar nicht so in der Genese irgendwie drin liegt.
0:59:34–0:59:39
Also zum Schluss, ich glaube, das, was bei dem Film nochmal so entscheidend
0:59:39–0:59:43
ist und warum der so wichtig ist, es geht jetzt nicht um die historische Figur,
0:59:43–0:59:46
sondern es geht auch darum zu zeigen,
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wie anfällig, also wie nachvollziehbar diese Figur in einigen Situationen sein
0:59:58–1:00:00
kann und in anderen nicht.
1:00:00–1:00:06
Also nachvollziehbar durch dieses komplette idyllische Familienleben, was da passiert.
1:00:07–1:00:14
Und nicht nachvollziehbar, was da eben in diesen Mauern des KZs vorgefallen ist.
1:00:14–1:00:18
Und das ist so diese Banalität des Bösen. Und ich glaube, das ist das,
1:00:18–1:00:24
was dann auch Glazer nochmal so ausstellen möchte, dass dieser Film so nah an
1:00:24–1:00:29
unserer Zeit ist und eigentlich was über uns erzählt und nicht über die Figur.
1:00:29–1:00:33
Nämlich diese Anfälligkeit von Normalität, dieses Verschieben von Normalität.
1:00:34–1:00:39
Eben so ein Ereignis überhaupt passieren kann und dass es nicht irgendwie so Monster sind.
1:00:39–1:00:46
Also ich glaube, das war auch so ein Zitat von Levi, der meinte, dass Monster,
1:00:47–1:00:53
also so Sadisten, es gab es wenige unter den Nazis,
1:00:53–1:00:58
aber es gab ganz viele, die halt da mitgemacht haben und irgendwo in diesem
1:00:58–1:01:04
ganzen Apparat ihre Funktion hatten und ihre Funktionen gefunden haben und damit
1:01:04–1:01:05
überhaupt das ermöglicht haben.
1:01:05–1:01:09
Und das ist glaube ich so das, was der Film nochmal so ausstellt.
Micz Flor
1:01:09–1:01:12
Ja, ich meine mit diesen Theweleitsachen, die ich vorhin so angerissen hatte,
1:01:12–1:01:17
der argumentiert schon auch, dass das diese Freikorpsleute, das ist dann die
1:01:17–1:01:22
SS, das ist dann quasi so das Skelett, also die Knochen von dem,
1:01:22–1:01:23
was dann später gebaut wurde.
1:01:23–1:01:29
Das sind sie nicht alle, da kamen dann viele dazu, aber da war schon die Betonung
1:01:29–1:01:34
darauf, dass dass diese Menschen schon, also nicht Sadisten waren in der Art,
1:01:34–1:01:38
aber dass sie sehr gewalttätig waren, sehr in der Lage waren,
1:01:41–1:01:44
impulsdurchbrüchig, innen wenig strukturiert, unvorhersehbar,
1:01:45–1:01:49
auch brutal sein können, was dann eben so eine Stimmung schafft.
Florian Clauß
1:01:49–1:01:53
Ja, es gab vielleicht dann auch einige von diesen Gewaltträgern,
1:01:53–1:01:57
die dann halt auch so Entscheidungsführer waren in bestimmten Sachen.
1:01:57–1:01:59
Und ich habe heute gerade eine,
1:02:01–1:02:05
der ist neu angelaufen in der Audiothek, den kann ich da empfehlen.
1:02:05–1:02:07
Da geht es um NS-Klicken.
1:02:08–1:02:13
Und dann wird genau über solche Verknüpfungen gesprochen von so einer von so
1:02:13–1:02:20
einem Mittelbereich in diesem ganzen Apparat von SS-Leuten.
1:02:20–1:02:24
Jetzt nicht die oberen Befehlshaber, auch nicht die ganz unteren,
1:02:24–1:02:25
sondern der mittlere Bereich.
1:02:25–1:02:31
Und das ist genau diese ehemaligen SA-Leute, der SS, die dann halt so ein Alumni,
1:02:31–1:02:35
die dann ein ganzes Netzwerk aufgebaut haben und die sich gegenseitig befördert haben.
1:02:35–1:02:39
Da wurde dann quasi der eine war in dem einen KZ und ist der andere nachgekommen
1:02:39–1:02:44
und dann hat man sich auch teilweise in so ein KZ versetzen lassen und wurde
1:02:44–1:02:47
dann, wenn man dann halt in den Wehrdienst wieder gegangen ist,
1:02:47–1:02:49
an die Front, hat man dann eine andere Position bekommen.
1:02:50–1:02:54
Also es wurde halt wirklich so als Karrierebooster teilweise genutzt.
1:02:54–1:02:58
Und das war ein ganzes Netzwerk und das war natürlich, da hattest du diese Extremen
1:02:58–1:03:03
mit drin, die dann auch für so eine Gewaltausführung da irgendwo zuständig waren.
1:03:03–1:03:10
Aber du hattest halt auch ganz viele, also so ein Ding wie Auschwitz oder Birkenau,
1:03:10–1:03:14
das war gesellschaftlich irgendwo aufgehangen, das war da drin.
1:03:15–1:03:19
Das haben ganz viele mitgewirkt. Das waren Frauen, Männer und so weiter aus
1:03:19–1:03:22
der normalen Bevölkerung, die das auch so ermöglicht haben.
1:03:22–1:03:28
Das ist halt immer nicht nur die eine Täterrolle, sondern es ist halt ganz differenziert.
1:03:28–1:03:34
Und das ist, glaube ich, das, wo eben diese Anfälligkeit von Gesellschaft jetzt
1:03:34–1:03:40
halt so offensichtlich wird, gerade in den Zeiten, wo die Rechten überall hochkommen, ja.
1:03:40–1:03:46
Und dass man da als Gesellschaft sich auch so klar positionieren muss und aufstellen
1:03:46–1:03:49
muss und dann eben nicht, dass irgendwie so die anderen die Bösen,
1:03:49–1:03:55
sondern irgendwo gucken muss und achtsam sein muss, wo dann eben diese feine
1:03:55–1:03:56
Linie dann verläuft, ne.
1:03:56–1:03:59
Also weil man kann sich ja nicht frei machen, man merkt das bei dem Film.
1:04:00–1:04:04
Irgendwo gibt es dann so ein Identifikationspotenzial. Das will man ja nicht,
1:04:04–1:04:06
man will sich nicht mit denen identifizieren.
1:04:06–1:04:10
Aber gleichzeitig ist es menschlich auf der einen Seite, so wie die im normalen
1:04:10–1:04:11
Familienleben dargestellt werden.
1:04:12–1:04:16
Und dann gibt es aber diese abscheulichen Taten, die absolut nicht mehr nachvollziehbar
1:04:16–1:04:20
sind, aber die dann in so einem historischen Kontext auf einmal so nachvollziehbar werden.
Micz Flor
1:04:22–1:04:25
Ja, genau. Das fand ich auch nochmal wichtig, dass du das nochmal gesagt hast.
1:04:25–1:04:28
Dass die Banalität liegt nicht in dem Bösen, sondern die Banalität liegt,
1:04:28–1:04:32
das Böse ist unfassbar und abscheulich, wie du gerade gesagt hast,
1:04:32–1:04:36
aber die Banalität liegt in dem, was wir auch in diesem Film sehen,
1:04:36–1:04:40
dass es einfach passiert wie eine Maschine und da das Unfassbare auf einmal
1:04:40–1:04:46
ganz banal am Laufen gehalten wird.
Florian Clauß
1:04:46–1:04:53
Dass alle da mitmachen irgendwo und dass keine Ausnahme besteht, nur so ist es dann halt,
1:04:57–1:05:01
Umfassendes Thema, nicht einfach. Wir sind da so ein bisschen durchgestatzt.
1:05:01–1:05:04
Ich hoffe, das war einigermaßen nachvollziehbar.
Micz Flor
1:05:04–1:05:07
Ja, es waren aber jetzt auch wieder über vier Stunden, die wir aufgenommen haben
1:05:07–1:05:09
für ein Thema, was einfach auch...
1:05:11–1:05:16
Ich merke, dass ich körperlich erschöpft bin davon. Einfach gefühlterweise habe
1:05:16–1:05:18
ich irgendwie so viel Luft angehalten, so ganz...
Florian Clauß
1:05:20–1:05:25
Du hast das Atmen vergessen. Ich fand es ganz schön schwer.
Micz Flor
1:05:26–1:05:27
Einfach schwer zu tragen.
Florian Clauß
1:05:29–1:05:34
Ja, wir haben halt auch viele Aspekte aufgerissen, die da zusammenhängen und
1:05:34–1:05:37
hoffen, das einigermaßen in Form gebracht zu haben.
1:05:38–1:05:44
Mehr Infos gibt es auf eigentlich-podcast.de und auch die Route, die wir gelaufen sind.
1:05:44–1:05:49
Wir sind eigentlich durch Mitte und Prenzlauer Berg und jetzt wieder in Mitte.
1:05:49–1:05:51
Das könnt ihr auch da sehen.
1:05:52–1:05:57
Wenn es euch gefallen hat, dann gerne Kommentar hinterlassen oder weiterempfehlen.
Micz Flor
1:05:57–1:05:58
Unerwartet locker und flockig.
Florian Clauß
1:06:00–1:06:07
Das ist die Banalität des Abspanns. Ja, ich kann meine Rolle auch wechseln.
1:06:07–1:06:09
Ich freue mich jetzt aufs Ende.
1:06:10–1:06:13
Also ich bin Flo und ich.
Micz Flor
1:06:13–1:06:15
Bin Mitch und ja, bis bald.
Florian Clauß
1:06:15–1:06:17
Bis zum nächsten Mal. Macht's gut.
Micz Flor
1:06:17–1:06:18
Tschüss.

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Satorius: „Sie sind keine Frau, Harvey ist tot. Sie sind eine mechanische Wiederholung, eine Kopie, eine Matrize!” Harvey: „Ja, schon möglich. Aber ich werde zu einen Menschen. Ich kann schon auskommen ohne Kris. Ich liebe ihn, ich bin ein Mensch.”

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Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:03
Oder nicht mehr? Schön, oder?
Florian Clauß
0:00:05–0:00:08
Ist das, was du dir sagen willst? Ganz schön.
Micz Flor
0:00:10–0:00:11
Ja, ja.
0:00:14–0:00:20
Hallo! Und? Wir machen einfach weiter, aber jetzt sind zwei Wochen vergangen,
0:00:20–0:00:21
bis das hier hochgeladen wurde.
0:00:21–0:00:26
Und zwar ist es der zweite Teil zu unserer kleinen Trilogie,
0:00:26–0:00:34
das 3-Body-Problem Solaris, also Buch, Solaris als Film von Tarkovsky und Solaris
0:00:34–0:00:36
als Film von Soderbergh.
0:00:37–0:00:43
Wir sind jetzt sozusagen mittendrin und diese Folge hat Flo vorbereitet und
0:00:43–0:00:46
wird jetzt gleich tief einsteigen.
0:00:46–0:00:50
Für die, die denken, die kommen jetzt aber erst langsam im Schwung, das ist wirklich so.
0:00:50–0:00:53
Wir haben jetzt gerade schon die, für die, die es noch nicht gehört haben,
0:00:53–0:00:58
die letzte Folge war wirklich lang, Da haben wir über das Buch von Lemm gesprochen, Solaris.
0:00:59–0:01:02
Und jetzt befinden wir uns quasi ein bisschen mehr als zehn Jahre später,
0:01:02–0:01:05
wurde das dann von Tarkovsky nochmal verfilmt.
Florian Clauß
0:01:07–0:01:12
Genau, auch Hallo von mir. Das Ganze könnt ihr auch nachlesen,
0:01:12–0:01:14
eigentlich-podcast.de.
0:01:14–0:01:19
Da haben wir noch ein paar Informationen zusammengetragen. Und zu unserer letzten
0:01:19–0:01:23
Folge, Mitch hat das schon erwähnt, die war sehr ausführlich.
0:01:23–0:01:26
Und wir setzen auch so ein paar Sachen voraus, würde ich sagen.
0:01:26–0:01:30
Also wir fangen jetzt nicht nochmal alles an, an der Solaris-Geschichte,
0:01:30–0:01:33
die zu erzählen, sondern das, was wir jetzt auch machen werden im Folgen,
0:01:33–0:01:37
Es sind die Unterschiede zu der Romanvorlage, die nochmal herauszuarbeiten.
0:01:37–0:01:40
Aber die Geschichte setzen wir jetzt als bekannt voraus.
Micz Flor
0:01:41–0:01:43
Also das heißt, du willst jetzt nicht den Film nochmal erzählen?
Florian Clauß
0:01:44–0:01:49
Den Film will ich ansatzweise, also stellenweise erzählen, da wo sich das unterscheidet.
0:01:50–0:01:54
Aber ich würde jetzt nicht nochmal so eine ausführliche, du hast ja zwei Inhaltsangaben
0:01:54–0:01:56
gemacht, eine kleine und eine große.
0:01:58–0:02:04
Und da gehen wir jetzt nicht noch mal in diese epische Breite rein,
0:02:04–0:02:09
sondern wir halten uns so ein bisschen konzentrierter auf die filmische Umsetzung.
Micz Flor
0:02:09–0:02:10
Ja.
Florian Clauß
0:02:11–0:02:15
Solaris! Das ist von Tarkovsky eine,
0:02:15–0:02:22
ja, ich glaube, es gibt wenig, wenig Regisseure im Bereich des Kunstfilmes,
0:02:22–0:02:29
die so eine Gravitation haben wie Tarkovsky, um bei den Bildern von Solaris zu bleiben.
Micz Flor
0:02:30–0:02:31
Darf ich kurz was fragen?
Florian Clauß
0:02:32–0:02:32
Ja, gerne.
Micz Flor
0:02:32–0:02:35
Weil jetzt, wenn du anfängst, habe ich auch das Gefühl, man könnte vielleicht
0:02:35–0:02:39
sagen, wer will oder noch nicht weiß, worum es geht bei Solaris,
0:02:39–0:02:43
der soll sich die letzte Folge anhören, dass wir jetzt einfach den Spaß entwickeln,
0:02:43–0:02:44
uns über den Film zu unterhalten,
0:02:45–0:02:48
und jetzt nicht erst mal eine halbe Stunde den Film erklären müssen.
Florian Clauß
0:02:48–0:02:50
Ne, würde ich auch so sehen. Also ich will jetzt auch nicht.
Micz Flor
0:02:50–0:02:54
Gut, dann sage ich es einfach mal. Also wer Solaris noch gar nicht kennt,
0:02:54–0:03:00
aber vielleicht wegen Tarkowski hier gelandet ist, der kann sich im Detail nochmal
0:03:00–0:03:02
die Geschichte in der letzten Folge anhören.
0:03:02–0:03:06
Da sprechen wir über das Buch und jetzt sprechen wir über Tarkovskys Verhältnis.
Florian Clauß
0:03:08–0:03:11
Okay, danke. Aber das habe ich doch gerade gesagt.
Micz Flor
0:03:11–0:03:12
Ja, aber ich wollte mal klarstellen.
Florian Clauß
0:03:13–0:03:16
Das ist für dich okay. Also für mich ist es auch okay.
0:03:17–0:03:20
Deswegen können wir jetzt weitermachen. Also, genau.
0:03:20–0:03:23
Ich will aber nochmal kurz ein bisschen was zu Tarkovsky sagen,
0:03:24–0:03:28
weil das ja schon eine interessante Figur ist.
0:03:29–0:03:30
Tarkovsky ist nicht sehr alt geworden.
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Geboren, er ist aus russischer Abstammung. Er ist geboren 1932 im Nordosten
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von Moskau, so ungefähr 300-400 Kilometer in so einer Provinz.
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Gestorben ist er schon 1986 in Paris.
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Er ist dann nach Paris umgesiedelt, erst später in der späteren Phase seines Lebens.
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1982 ist er dann tatsächlich aus der Sowjetunion ausgewandert.
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Da kommen wir auch nochmal darauf zu sprechen.
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Also er ist ausgewandert, weil er natürlich gar nicht so die Bedingungen,
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er hatte immer mit der Zensur zu kämpfen, er hatte immer Probleme dann auch
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mit den Behörden, auch mit der Anerkennung von seinen Werken,
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von der Finanzierung auch.
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Also die hat nicht großartiges Budget bekommen und so weiter.
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Tarkowski hat angefangen erstmal zu studieren.
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Ja genau, Tarkowski war schon in jungen Jahren künstlerisch aktiv.
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Also er hat ein sehr ausgeprägtes Kunstbewusstsein, schon als Kind entwickelt.
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Er kommt aus einer guten, gutbürgerlichen Familie. Familie und seine Mutter
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hat vor allen Dingen seine Kunsttalente gefördert.
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Er hat dann Arabas, er hat glaube ich so orientalische Sprachen studiert,
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das aber abgebrochen und ist an die Filmhochschule gegangen,
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und hat in der Filmhochschule studiert in Moskau und hat das auch fertig studiert.
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Sein Abschluss war dann 1960.
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Er hat 1962 1962, Ivans Kindheit, gedreht.
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Ein Film über die Geschichte eines Spilions im Zweiten Weltkrieg.
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Dieser Film hat ihn dann schon internationaler Anerkennung gebracht,
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vor allen Dingen im Westen.
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Der Film hat den Goldenen Löwen auf den internationalen Festspielen von Venedig gewonnen.
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Vier Jahre später hat er Andrei Rubeljov, da geht es quasi um ein historisches
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Werk, über den Ikonenmaler Rubeljov gedreht.
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Und dann, das ist der dritte Film von ihm, 1972 Solaris.
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Und ich weiß nicht, wie viele Filme du von Tarkovsky gesehen hast und wie du
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die so wahrgenommen hast.
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Ich muss gestehen, dass als ich jetzt diese Folge vorbereitet habe und mir Solaris
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nochmal angeguckt habe, ich habe den auch vor Jahren gesehen,
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aber als ich mir den nochmal angeguckt habe,
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habe ich den nicht in Originalgeschwindigkeit geguckt, sondern ich habe den
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einfach in 1,5-facher Geschwindigkeit gesehen. Hat aber auch noch funktioniert.
Micz Flor
0:06:19–0:06:25
Also ich habe den das erste Mal gesehen vor 25 Jahren etwa.
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Und zwar hatte unsere damalige Filmredakteurin 30.
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Geburtstag und hat sich das organisiert oder von manchen im Freundeskreis geschenkt bekommen.
0:06:36–0:06:40
Aber wir waren auf der Torstraße, da war so ein Jugendzentrum irgendwie,
0:06:40–0:06:42
so an der Ecke Richtung Moranienburger Tor.
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Und da war ein Kino drin und das hatten die gemietet. und dann ging abends um
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10 ging dann die Vorführung nur für sie und die Geburtstagsgemeinschaft los.
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Tarkowski Solaris und das fand ich schon, das war total großartig.
Florian Clauß
0:06:56–0:06:58
Ja, das ist sehr passend, das Kino, das kenne ich. Das ist, glaube ich,
0:06:58–0:07:00
auch so ein Kinderkino. Ich weiß gar nicht.
Micz Flor
0:07:01–0:07:03
Ob es das noch gibt. Das war so ein Kinder-Jugendzentrum.
Florian Clauß
0:07:03–0:07:07
Ja, ja, doch, doch. Da habe ich auch Flussfahrt mit Huhn geguckt mal.
0:07:09–0:07:11
Den hessischen Film. Kennst du den?
Micz Flor
0:07:11–0:07:11
Nee.
Florian Clauß
0:07:11–0:07:19
Da musst du gucken. Flussfahrt mit Huhn, das ist so eine Kanufahrt auf der Fulda,
0:07:19–0:07:25
wo dann so Kinder dann quasi abhauen und Abenteuer erleben, super, super Kinderfilm.
0:07:25–0:07:32
Ich habe den auch im Rahmen meines Studiums geguckt, Tarkowski-Seminar und was
0:07:32–0:07:34
ich da so faszinierend finde, auch bei Stalker,
0:07:36–0:07:40
Ich finde, Tarkovsky hat eine Filmsprache und eine Filmpoesie geschaffen,
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die so eine unglaublich hypnotische Wirkung hat beim Schauen.
0:07:47–0:07:50
Und ich habe dann nochmal geguckt und das wäre auch irgendwie so,
0:07:50–0:07:55
das würde ich gerne, ich würde gerne für diese Art von Filmen ein Genre schaffen.
0:07:55–0:08:01
Ja, also diese Hypnose, zumal Hypnose kriegt ja auch gerade in Form,
0:08:01–0:08:06
Es wird ja immer, ich sag mal so, geläufiger in so alltäglichen,
0:08:06–0:08:09
also in der Psychotherapie, das kannst du ja verstehen.
Micz Flor
0:08:09–0:08:13
Aber kann man es vielleicht nicht lieber Meditation nennen, meditative Filme?
Florian Clauß
0:08:13–0:08:14
Ja, kann man auch.
Micz Flor
0:08:14–0:08:17
Das ist ja dieses Slow Movies, hast du ja schon mal erwähnt,
0:08:17–0:08:17
das ist aber was anderes.
Florian Clauß
0:08:18–0:08:24
Nein, genau, Slow Cinema ist was anderes, Slow Cinema hat aber auch Ausprägung davon.
0:08:24–0:08:27
Warum sträufst du dich gegen hypnotische Filme?
Micz Flor
0:08:27–0:08:33
Weil der Hypnosebegriff, glaube ich, irgendwie so einen in zwei Dinge reißt.
0:08:34–0:08:37
Das eine ist quasi Jahrmarkt, also beißen Sie mal die Zitronen und denken,
0:08:37–0:08:39
das ist ein Apfel, Sie sind jetzt ein Huhn.
0:08:39–0:08:45
Und das andere ist eben schnelle Psychotherapie, ich will mit Rauchen aufhören,
0:08:45–0:08:47
ich mache drei Hypnose-Termine.
0:08:47–0:08:53
Und dann ist das irgendwie so damit, also ich finde, das tut so,
0:08:53–0:08:57
als ob dem Film eine Intention innewohnt,
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der man sich dann hingeben könnte und die einen in eine bestimmte Richtung rückt.
0:09:06–0:09:10
Und ich habe eher das Gefühl, dass es gerade bei dem Film Solaris,
0:09:10–0:09:12
weil ich möchte auch darüber reden, weil ich das so wichtig finde,
0:09:12–0:09:16
gerade der Anfang, das ist eher so wie bei, wie hieß denn der nochmal,
0:09:16–0:09:19
der Dogma-Film, der schwarz-weiß vom Europa.
Florian Clauß
0:09:20–0:09:21
Das von Trier.
Micz Flor
0:09:21–0:09:26
Auf jeden Fall geht es da los, der Sprecher am Anfang sagt, you are entering
0:09:26–0:09:28
Europa by the count of ten.
0:09:28–0:09:32
Also das ist ja auch so eine Sache, wo man in den Film hineingeführt wird und
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das Gefühl hat, lassen Sie jetzt alles hinter sich, schließen Sie Ihre Augen,
0:09:36–0:09:38
es geht los. Also man verlässt.
Florian Clauß
0:09:38–0:09:42
Genau, und auf 10 bist du tot, ist ja das Ende von Europa.
0:09:43–0:09:47
Genau, ja, okay, ich verstehe deinen Punkt, ja, gehe ich mit.
0:09:47–0:09:52
Aber ich glaube, es ist einfach auch so, das ist das Gefühl von Meditation.
0:09:52–0:09:53
Ich glaube, das überlappt sich auch sehr.
0:09:54–0:10:00
Hypnose ist im Prinzip, ja, man kriegt nochmal von außen eine Handlung,
0:10:00–0:10:03
eventuell nicht bewusst, dann mit.
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Vielleicht kann man das eher passiver als Meditation,
0:10:08–0:10:14
indem du in so einem Zustand kommst, wo du dann nicht mehr im Vorbewusstsein
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den Film erlebst, sondern auch Entspannung erfährst.
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Das ging mir bei Stalker so. Ich fand den so unglaublich entspannend.
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Und in diesem Zustand, also man hat einen anderen Geisteszustand,
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würde ich behaupten, In diesem Geisteszustand bekommt man auf einmal Bilder
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und Zusammenhänge dann präsentiert,
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die vielleicht andere Einsichten nochmal mit sich bringen.
0:10:43–0:10:50
Aber dafür würde ich gerne, ich finde auch ganz krass, und wo ich,
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hatte ich auch schon mal in einer anderen eigentlich Folge erwähnt.
0:10:56–0:11:02
Bei den Filmen von Ulrike Ottinger. Und wo wir alle im Kino eingeschlafen sind.
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Und das war auch wirklich so eine physische Reaktion. Wo man überhaupt nicht
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wusste, was macht dieser Film mit mir?
0:11:09–0:11:12
Warum passiert das auf einmal? Und es ging allen so.
0:11:12–0:11:16
Also es war jetzt nicht so ein singuläres Erlebnis, sondern es war auf einmal
0:11:16–0:11:18
dieser Film. Und es war halt wirklich so ein Schnapp.
Micz Flor
0:11:19–0:11:22
Es war der beste Schlaf, den du seit langem hattest wahrscheinlich.
Florian Clauß
0:11:22–0:11:27
Ja, es war irgendwie so ein bisschen magisch einfach.
0:11:27–0:11:30
Deswegen habe ich jetzt von hypnotischen Filmen, und ich würde gerne so diese
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Kategorie, die hat man auch wahrscheinlich schon, aber Slowest Cinema und so
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weiter, aber dass man das irgendwie so kategorisieren kann.
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Und es ist wirklich so, dass Tarkowski diese Art von Filmen geschaffen hat,
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Man taucht in diese Filme ein und kommt dann irgendwie als Leute raus.
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Also es passiert tatsächlich körperlich mit einem was, ne? Also so ging es mir zumindest.
Micz Flor
0:11:59–0:12:03
Also ich kann ja mal ganz kurz den Anfang von Solaris beschreiben,
0:12:03–0:12:07
dass man das vielleicht so ein bisschen bildlich im Podcast dann trotzdem sich...
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Also ich versuche jetzt mit Sprache Bilder zu generieren. Und zwar beginnt der
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Film in der Natur und man weiß natürlich vorher schon, es geht irgendwie um Weltraum.
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Das heißt, man weiß nicht genau, auf welchem Planeten man ist,
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weil die Kamera am Anfang auf so einen Fluss hält.
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Und in diesem Fluss sind so Algen, die sind so gebogen unter der Wasseroberfläche
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und die dann in diesem, also fischähnlich sich zu bewegen scheinen.
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Aber man sieht eindeutig, es sind Pflanzen.
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Die Kamera hält so lange drauf, dass man sich dem hingibt und gleichzeitig natürlich
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auch Erwartungen im Kopf durchläuft.
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Dass man denkt, wo bin ich denn gerade? Was passiert denn jetzt gleich?
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Da kommt doch jetzt bestimmt was hin. Da kommt ja dann doch nichts.
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Ist das jetzt schon der Planet Solaris? Was ist eigentlich Solaris?
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Aber das ist doch ein Fluss. Ist das ein Low-Budget-Film? Also man hat so ganz
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viele Gedanken und vor allem bleibt das Bild unverändert, leicht schwingend.
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Und irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man dann wirklich,
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wie du sagst, so loslässt. Sagt, okay, ich bin bereit.
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Dann kommt ein Schnitt und dann sehen wir quasi, wir werden Schritt für Schritt
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eingeführt in die Szene und wir sehen einfach nur so ein bisschen wie wir bei
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dieser Wanderung vor zwei Wochen und heute wieder.
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Man sieht so Natur, aber auch besondere Natur.
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Dann sind wir auf einmal in so einer Fläche voller Büsche und dann sehen wir
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auch zum ersten Mal den Chris Kelvin,
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also die Hauptperson gewisserweise, den Main Protagonist von Solaris,
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der dann da so steht und so rumguckt und der sich dann da durchbewegt.
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Aber der nicht auf einer Straße oder auf einem Pfad ist, sondern der geht auch durch die Natur.
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Sind wir da irgendwo gelandet? Also man weiß wirklich gerade am Anfang nicht, wo bin ich gerade?
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Man ist orientierungslos, man hat die Bilder, versucht sich mit den Bildern zu verbinden,
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aber sie geben einem nicht wirklich antworten dann
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schnapp kommt ein pferd da sieht
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man so ein pferd das guckt man dahin dann guckt man dahin weiß nicht also es
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bleibt er stehen aber irgendwie ist auch ein bisschen angestrengt aus und dann
0:14:12–0:14:17
denkt man wir sind auf der erde sehen wir in dem pferd und dann geht es wieder
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zurück auf den protagonisten dann sehen wir ein see dann wird alles irgendwie vertraute auf einmal.
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Und dann zeigt die Kamera so ein See und da sind so gelbe Streifen nach unten.
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Und wir lernen dann auf einmal beim Gucken, entsteht das Bild in uns.
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Das ist das Spiegelbild im See von einem Haus.
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Und dann fährt die Kamera hoch und dann sind wir in dem Haus.
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Und da vergeht noch viel mehr Zeit, als ich das jetzt schon langsam erzählt
0:14:42–0:14:44
habe. Es ist wirklich ein ganz langer Stretch am Anfang.
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Und das finde ich total spannend, da einzusteigen, weil es so traumhaft ist.
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Und auch, weil das Haus zuerst über sein Spiegelbild erlebt wird.
0:14:56–0:15:00
Wir kommen quasi aus einem traumhaften Raum in dieses Haus hinein,
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was auch eine wichtige Rolle spielt bis zum Schluss des Films oder besonders nochmal zum Schluss.
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Und das war für mich schon unglaublich mächtig.
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Also diese Bildsprache einfach mit so absoluten Lo-Fi-Mitteln,
0:15:15–0:15:20
so einen Sog herzustellen, wo man sich darauf einlassen muss.
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Am Anfang möchte man so ein bisschen ausbrechen, möchte wissen,
0:15:23–0:15:26
nein, ich will wissen, was du hier zeigst.
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Und das ist dann, um Chris wieder mit der Lacan-Flagge zu winken.
0:15:31–0:15:38
Also wir sehen die Bilder, wir sind also im Imaginären und wir versuchen,
0:15:38–0:15:41
diese Zerrissenheit der Bilder irgendwie zusammenzusetzen.
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Weil wenn wir nur über die bildebene kommen sind
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wir wollen wir den körper sozusagen zusammensetzen
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dass er in sich geschlossen ist und uns irgendwie sicherheit gibt dass es eine
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innen und außen grenze gibt aber das kriegen die bilder alleine nicht hin erst
0:15:56–0:16:01
wenn das haus kommt sind die bilder vollkommen dann haben wir okay haus wir
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sehen vorher man fährt haus okay irgendwie entsteht dann so was wo man sich festhalten kann.
0:16:07–0:16:11
Aber wir sind in diesem Moment noch ohne die symbolische Ebene,
0:16:11–0:16:13
keine Sprache, keine Wörter.
0:16:13–0:16:18
Und das finde ich ist echt, das macht was mit einem, wenn man sich nur an Bildern orientieren muss.
Florian Clauß
0:16:20–0:16:26
Es ist wirklich faszinierend, mit welchen einfachen Mitteln Tarkovsky das gelingt,
0:16:26–0:16:32
diesen hypnotischen oder meditativen Sog in den Bildern zu schaffen.
0:16:32–0:16:37
Das hat er ja auch in Stalker so grandios inszeniert.
0:16:38–0:16:44
Diese eine Szene, wo die Charaktere dann auf dem Weg zum Raum der Wünsche halb im Wasser liegen.
0:16:44–0:16:50
Und es ist ein Innenraum, der ist überflutet. und man sieht dann so Relikte
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der Zivilisation, eine Spritze, eine Pistole, eine Ikone, wie die dann auch
0:16:56–0:16:59
im Wasser liegen zwischen den Menschen dort,
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die so halb im Wasser dann und die Kamera ganz langsam fährt,
0:17:04–0:17:10
also von oben das Ganze einfängt und man die ganze Zeit sich fragt, wie kommt das da hin?
0:17:10–0:17:17
Man kriegt so ein einfacher Gegenstand, der so auch dekontextualisiert auftaucht,
0:17:18–0:17:19
Auf einmal so eine Bedeutung.
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Man möchte die Bedeutung in irgendeinen Sinnzusammenhang spannen.
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Aber es gibt nichts, wo man es aufhängen kann.
0:17:27–0:17:30
Und das finde ich halt so. Das ist dieses Pferd wieder. Das ist so ein weißes
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Pferd. Es steht für den Tod. Wer stirbt?
Micz Flor
0:17:35–0:17:37
Ein braunes Pferd. Ist es weiß?
Florian Clauß
0:17:37–0:17:37
Weiß.
Micz Flor
0:17:38–0:17:41
Mann, was du wieder weißt. Ich weiß nicht, dass es weiß ist.
Florian Clauß
0:17:41–0:17:46
Ich weiß. Ich glaube nicht, dass es ein weißes Pferd ist. Ich glaube, es wird Fuchs genannt.
Micz Flor
0:17:46–0:17:47
Es heißt Lars von Bier.
Florian Clauß
0:17:49–0:17:57
Ich las fast von hier. Ja, so viel zu der Ausdrucksweise und zu den ersten, zu dem Auftakt.
0:17:57–0:18:01
Wir wissen, wir sind auf der Erde und dann sind wir schon bei dem ersten großen
0:18:01–0:18:05
Unterschied zwischen Roman und Verfilmung von Tarkovsky.
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Das ist Tarkovsky, 40 Minuten des Filmes.
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Insgesamt hat der Film 162 Minuten, glaube ich, oder irgendwas,
0:18:15–0:18:17
auf jeden Fall über 150 Minuten.
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Davon ist ein großer Teil, 40 Minuten des Anfangs, ist eben auf der Erde.
0:18:23–0:18:28
Und es wird auch eine Geschichte quasi vorweggenommen, nämlich in der Solaristik,
0:18:28–0:18:32
haben wir in der letzten Folge kennengelernt, nämlich die Geschichte von den Bertong.
0:18:33–0:18:36
Der Bertong ist nämlich ein Freund des Vaters von Chris Calvin.
0:18:36–0:18:41
Der kommt als alter Mann und erzählt eben genau diese Geschichte,
0:18:42–0:18:48
wie er dann das Kind gesehen hat auf der Oberfläche von dem Ozean auf Solaris,
0:18:48–0:18:50
wie er dann mit dem Raumschiff drüber gefahren ist.
0:18:50–0:18:56
Und er zeigt auch diese unter Verschluss gehaltenen Aufnahmen von dem Ausschuss,
0:18:56–0:19:04
der damals über seine Sinneswahrnehmung dann quasi urteilen musste, über seine Verfassung.
0:19:04–0:19:09
Und er kommt dann nochmal und sagt auch da nochmal explizit, er hat das gesehen, ja.
0:19:09–0:19:13
Er hat diese, also er wurde da auch eben...
0:19:14–0:19:20
Abgezogen und er wurde ja verurteilt. Aber es ist ja so ein wichtiges Kapitel in der Solaristik.
Micz Flor
0:19:20–0:19:25
Er verurteilt, glaube ich, nicht. Er wurde einfach nur als wahnsinnig abgestimmt.
0:19:25–0:19:26
Aber das finde ich ganz wichtig.
0:19:26–0:19:30
Das ist jetzt andersrum. Für mich nochmal ganz wichtig zu betonen.
0:19:30–0:19:34
Erstens, dass wir anfangen im Elternhaus von Chris Calvin auf der Erde.
0:19:34–0:19:36
Das ist quasi da, wo wir hingeführt werden durch diesen Gang.
0:19:36–0:19:39
Das heißt, wir lernen Chris Familie kennen.
0:19:39–0:19:41
Papa und Mama und Haus.
Florian Clauß
0:19:42–0:19:44
Das ist nicht die Mutter. Es ist nicht die Mutter.
Micz Flor
0:19:44–0:19:45
Die Tante.
Florian Clauß
0:19:45–0:19:46
Es ist die Tante.
Micz Flor
0:19:46–0:19:49
Und dann gibt es noch diese kleinen Kinder, zwei Kinder gibt es.
Florian Clauß
0:19:49–0:19:53
Ich weiß gar nicht, es war in einer Fassung und da hat er sich mit Lem angelegt.
0:19:54–0:19:58
Er hat tatsächlich nochmal die Frau von Chris Calvin inszeniert.
0:19:58–0:20:01
Also er hat dann auch in der Zwischenzeit geheiratet nach der Geschichte mit Harvey.
0:20:02–0:20:06
Und die Kinder sind glaube ich dann auch seine Kinder, die aus dieser Ehe entstanden
0:20:06–0:20:11
sind. Aber Lem hat ihm so dagegen gewehrt, dass diese noch eine zusätzliche
0:20:11–0:20:16
Frauenfigur, dass die dann rausgestrichen wurde.
Micz Flor
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Muss man dazu sagen, Lem fand den Film insgesamt als gar nicht gelungen.
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Er fand irgendwie auch, dass auf einer gewissen narrativen Ebene auch Russland
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da irgendwie eingeführt worden wäre.
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Ich weiß, das habe ich nicht gesehen, also ich verstehe nicht genau das Argument.
0:20:31–0:20:36
Aber er war insgesamt nicht mit der Verfilmung einverstanden.
Florian Clauß
0:20:36–0:20:40
Und das werden wir vielleicht dann in deiner nächsten Folge nochmal erfahren.
Micz Flor
0:20:40–0:20:42
Das wird nicht besser.
Florian Clauß
0:20:42–0:20:49
Dass eben diese Zuspitzung der ganzen Thematik von Solaris auf diese Beziehung
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zwischen Harvey und Chris hinausläuft.
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In dem Film von Tarkovsky gibt es noch ein paar andere Dimensionen, die da mitschwingen.
0:20:58–0:21:04
Aber soweit will ich vorausgreifen, dass in der Soderbergh-Verfilmung das als
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so ein zentrales Motiv gesetzt wird, dass da kaum noch eine andere Geschichte
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mit erzählt wird, außer diese Beziehung zwischen den beiden.
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Und worauf es eben dann Lem immer ankommt, das hatten wir das letzte Mal so
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ausgebreitet, eben auf diese menschliche Ohnmacht gegenüber einem Phänomen,
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was der Mensch nicht verstehen kann.
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Das ist eben dieser Ozean, das ist eben diese ganze Beziehung zwischen dem Ozean
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und dem Menschen, in der Forschung und so weiter.
0:21:31–0:21:38
Das wird bei Tarkowski, kommt es eben durch diese Figur des Bertons mit zum
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Tragen, aber tatsächlich wird
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dieser ganze Solaristik-Diskurs gar nicht irgendwie weiter ausgeführt.
Micz Flor
0:21:46–0:21:51
Aber das muss man auch dazu sagen, dass bei der Verfilmung des Buches das natürlich
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die Frage ist, wie kriegst du das hin, Tarkowski,
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dass du diese Erzählung, dieses Gespräch von Calvin über die Solaristik mit
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dem Publikum, das ist ja quasi ein 1 zu 1 Gespräch, er erklärt uns ja,
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und dann gab es das, und dann gab es das.
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Wie willst du das hinkriegen? Soll da einer vor der Kamera sitzen und da reinsprechen?
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Und dann haben die halt überlegt, okay, es ist wichtig, und dann haben die halt,
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finde ich, einen okayen Kniff eingebettet, zu sagen, können wir nicht einfach
0:22:22–0:22:26
das, was beschrieben wird, inszenieren?
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Zum Beispiel diesen Schlüsselmoment mit Berton oder wie wir ihn auch nennen,
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wie er da Fechner sucht, dann diese Gebilde findet und dann das Kind sieht.
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Das finde ich erstmal nachvollziehbar, weil wie willst du das sonst hinkriegen,
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wenn er eine nur erzählt oder du musst es selber lesen als Titel.
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Aber, und das finde ich eine Katastrophe, darf man das sagen Katastrophe in
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dem Zusammenhang, wenn es um Film geht das krasse daran ist halt ganz am Anfang wird der Planet,
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also wird alles das Planet, was der Planet uns bietet wird sofort in den Kopf
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des Beobachters zurückgeschoben, weil Bertrand sagt bei der Verhörung es gibt Gärten, es gibt,
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Städte, also was wir auch in der letzten Folge erklärt haben Dann ein riesiges
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Kind, was mit den Armen wedelt, ganz unheimlich, als ob es sich erprobt mit
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allem, was es machen könnte.
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Und dann sagt er, schaut euch die Filme an. Ich habe alles gefilmt,
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da muss alles drauf sein.
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Und dann wird er in dem Moment als wahnsinnig abgekapselt, wenn verständlicherweise
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auf dem Film nichts zu sehen ist.
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Da ist einfach nichts zu sehen. Und Berthold guckt dann so nach unten auch,
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resigniert, in dem Wissen, ich habe es aber doch gesehen.
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Also auch als er selber seine aufnahmen sieht aber was daher passiert ist dass
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diese geschichte in dem moment völlig umgekrempelt wird es ist keine kein planet
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mehr denn das alles tut was die solarist innen da oder meistens solaristen dann irgendwie,
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kartografieren und aufschreiben sondern,
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es ist nur eine wahnvorstellung weil die kamera und die ist ja quasi physikalisch exakt,
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Und das finde ich fürchterlich in dem Film. Es ist halt so.
Florian Clauß
0:24:13–0:24:16
Damit hast du es völlig umgedreht. Ja gut, aber ich meine.
Micz Flor
0:24:16–0:24:17
Ich habe es so verstanden.
Florian Clauß
0:24:17–0:24:23
Dass das tatsächlich nicht gezeigt wird, weil an der Stelle der Nebel noch zu
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dicht ist. Ich dachte, es wäre immer hinter dem Nebel.
Micz Flor
0:24:26–0:24:29
Nee, er hat ja alles gesehen. Er war ja unter dem Kind.
Florian Clauß
0:24:30–0:24:34
Ja, aber trotzdem, ich dachte, er sieht es halt nicht, weil es,
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oder man sieht es halt nicht, weil es quasi vernebelt ist.
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Ich habe es jetzt nicht so als katastrophal empfunden wie du,
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sondern ich dachte einfach, okay, das ist jetzt kein Beweis,
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weil, und ich meine, in dem Moment, wenn die auch gezeigt werden, die Aufnahmen,
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dann hat man ja nicht das Gefühl, dass ihr dann auf einmal das Kind da in den
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Aufnahmen sieht, sondern das kennt ja die Aufnahmen.
Micz Flor
0:24:54–0:25:01
Also für mich war es so, um das Lied Zombie zu zitieren, It's in your head,
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in your head, Zombie. Also das ist wirklich, es ist nicht wahr,
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es ist nur in deinem Kopf.
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So war das für mich. Und damit, ich habe den Film vor der Geschichte gelesen,
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deshalb habe ich den Film damals auch gesehen als einen Film von,
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was das zu welchen Sonderungen das menschliche Psyche irgendwie fegt.
Florian Clauß
0:25:24–0:25:28
Also das heißt, damit war für dich mehr oder weniger die Stage gesetzt.
Micz Flor
0:25:28–0:25:28
Ich war im Traum.
Florian Clauß
0:25:28–0:25:34
Und dann war auch quasi alles, was folgt auf der Station, mehr oder weniger eine Suggestion.
Micz Flor
0:25:34–0:25:38
Eine fantastische Geschichte, eine gut erzählte, fantastische Geschichte,
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aber rückblickend eben dann auch dieser Spiegeleffekt, du kommst halt in dieses
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Haus des Vaters, über das Spiegelbild des Hauses, war für mich auch quasi so, okay,
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wir kommen quasi schon im Traum an, das ist von Anfang an eigentlich natürlich
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fiktiv, das ist ja sowieso, aber,
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Aber für mich war das wirklich in dem Moment, als ich die Geschichte gelesen
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hatte, war das für mich wirklich, wie ich sagte, katastrophal. Wie kannst du das tun?
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Dann lass es doch weg. Es braucht doch keiner. Keiner muss jetzt die Filme sehen.
0:26:09–0:26:11
Das war für die Handlung nicht notwendig.
Florian Clauß
0:26:11–0:26:15
Okay, also wie gesagt, ich habe es so nicht so wahrgenommen.
0:26:15–0:26:19
Ich habe das jetzt als eine mögliche Perspektive und deswegen auch glaubhaft,
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dass der Berton dann auch erstmal als Sinnestäuschung dann abgestempelt wurde.
0:26:27–0:26:30
Ja, diese Geschichte wird dann halt vorweggenommen.
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Ich finde es auch gut erzählt, so in der Form, weil, wie du sagst,
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im Film muss man ja immer überlegen, wie schafft man diese, jetzt auch im Falle
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von Chris Calvin, diese Ich-Perspektive da rein zu bekommen.
0:26:44–0:26:50
Wie kannst du dann halt als, wie kannst du diese Ich-Geschichte in irgendeiner Form erzählen?
Micz Flor
0:26:50–0:26:54
Ja und vor allen Dingen die Solaristik, das Vorlesen rauslassen und dass es
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das schon lange gibt, hat er ja über den Vater quasi etabliert.
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Der Vater war ja auch schon Solaristiker.
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Das heißt, wir haben da schon etabliert, dass es diese ganze Sache schon lange gibt.
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Und das hat er alles geschafft, ohne dass jemand irgendwas erklären musste.
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Er konnte das filmisch zeigen, hat das gut umgesetzt, aber eben leider dann
0:27:12–0:27:15
diese eine Abwägung gemacht.
Florian Clauß
0:27:15–0:27:22
Und man muss auch noch dazu sagen, der Vater ist todkrank und es kommt dann
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noch mal zu einem Affront zwischen Berton und Chris Kelvin.
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Nämlich er wird mehr oder weniger hochgeschickt, um das Ende der Station zu verkünden.
0:27:39–0:27:40
Wie soll man sagen?
Micz Flor
0:27:40–0:27:43
Das ist total gut, dass du das sagst, weil nämlich das ist auch eine absurde
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Situation, weil Calvin ja mit dem Gedankenspiel zu empfehlen,
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mit harter Radioaktivität auf das Meer zu schießen.
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Das ist ja, glaube ich, sogar Calvins Idee. Der Vater sagt das,
0:27:58–0:28:01
glaube ich, Bertrand irgendwie so. Ja, Calvin denkt...
Florian Clauß
0:28:01–0:28:04
Genau, genau. Er ist nämlich der, der diese destruktive Rolle annimmt.
0:28:04–0:28:11
Und Bertrand will ihn zurückhalten und gerät dann wirklich so fast handgreiflich in den Konflikt mit ihm,
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wo er sagt Nein und verlässt dann auch eben das Haus des Vaters und sagt auch nochmal dem Vater,
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dass er nicht mit der Meinung von Chris Calvin da übereinstimmt.
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Und dann kommt diese absurde Szene, nämlich diese vier Minuten Fahrt von Bertrand.
Micz Flor
0:28:31–0:28:33
Ja, die wollte ich, dass du mir die erklärst. Da habe ich mich die ganze Zeit
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darauf gefreut. Das will ich wissen.
Florian Clauß
0:28:36–0:28:43
Man sieht einfach, also man sieht, wie der Tom in einem Auto sitzt und fährt,
0:28:43–0:28:45
wahrscheinlich gefahren wird.
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Das ist so einer der wenigen futuristischen Momente in dem Film.
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Nämlich man kann davon ausgehen, dass es ein selbstfahrendes Auto ist.
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Und er fährt durch eine asiatische Stadt.
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Man sieht überall, ja man ist im Prinzip eine Autobahn. Man sieht eigentlich
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nur Autoverkehr, man sieht es nur aus der Perspektive des Fahrers, also des Fensters,
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des Frontfensters und man hört die ganze Zeit eine synthetische Musik dazu und
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irgendwelche japanischen Schilder fahren dann dran vorbei.
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Und diese Szene erzeugt eine Form von Stress, Stresssituation.
0:29:26–0:29:30
Und die wurde auch übrigens in Tokio gedreht. das ist Tokio.
Micz Flor
0:29:30–0:29:34
Und da hast du diese ganzen Spaghetti-Junctions. Also wo halt so...
Florian Clauß
0:29:34–0:29:36
Diese Autobahnen, die dann ineinander greifen.
Micz Flor
0:29:36–0:29:37
Ja, also wirklich.
Florian Clauß
0:29:38–0:29:43
Ich finde das hier übrigens völlig absurd. Ich habe den nicht ausgesucht,
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weil der hier so leer ist, der Weg.
0:29:45–0:29:49
Aber hier ist ein ganzes... Also wir sind die ganze Zeit mitten im Marzahn unterwegs.
Micz Flor
0:29:49–0:29:52
Die Sechsburgestraße ist nur für uns gesperrt.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:56
Wir sind hier von einer Branche... Ja, ich dachte, hier wird es laut,
0:29:56–0:30:00
weil hier eine Straße ist, aber die ist komplett stillgelegt, die Straße.
0:30:00–0:30:04
Wir gehen jetzt über die Brücke und ja, es ist ein toller Moment.
0:30:05–0:30:07
Und es ist auch keiner unterwegs.
Micz Flor
0:30:07–0:30:10
Das ist die ganze Folge schon irgendwie so für,
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Natürlich in Stalker sind es da.
Florian Clauß
0:30:13–0:30:18
Ja. Also für mich ist diese Szene von diesem, von Bertong in dem Auto,
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für mich ist es so quasi dieses Tor von dieser,
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also ich hatte es erst mal so interpretiert, die fahren zur Landebahn,
0:30:27–0:30:30
die fahren quasi zum Abschluss zur Rakete, aber dann habe ich,
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nee, das ist ja überhaupt nicht der Charakter, aber es ist so quasi dieses Tor,
0:30:35–0:30:42
also dieses Tor von übervölkert Erde irgendwie in so einer Zivilisations-Crouch,
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kriegst du das als Stresspaket mit, bevor du dann wirklich in Solaris eintauchst.
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Also das ist für mich so eine Verdichtung, quasi die Idee der Zivilisation.
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Du hast auf der einen Seite, hast du ja sehr poetisch beschrieben,
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diese Einführung über diese Natur in das Haus des Vaters Und dann das,
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was du von der Erde mitbekommst, ist halt diese Stresssituation da und dann
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ist dann damit ist auch der Absprung in den,
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also das ist ja quasi, danach kommt dann halt quasi die,
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Reise, beziehungsweise man sieht dann auch wieder nur das Ergebnis,
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nämlich wie Chris Kelvin auf der Station ankommt.
Micz Flor
0:31:26–0:31:29
Also da fällt mir jetzt gerade noch mal eine Sache ein dazu,
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weil du nochmal Japan gesagt hast, Vielleicht ist es auch diese Reise,
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vielleicht ist das sozusagen der Blick in Bertrands innere Welt.
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Also die innere Welt, die durcheinander ist seit dieser Erfahrung.
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Er ist zwar nicht wahnsinnig, weil er hat ja recht, aber er ist irgendwie trotzdem
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wahnsinnig geworden von dem, was er gesehen hat. Das hat ihn ja alles total fertig gemacht.
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Und dann so ein bisschen wie, weil du Japan gesagt hast, so Manga-Filme,
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das ist ja auch manchmal, dass die Emotion des gezeichneten Manga-Charakter
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dann in der Umgebung sich ablichtet.
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Weißt du, wenn jemand sich erschreckt, das ist dann so und dann hast du so Blitze
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oder Donner, sowas drumherum.
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Und das ist halt dieses, ich komme hier nicht raus, ich fahre immer wieder die
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gleichen Wege. Es dreht sich alles irgendwie im Kreis.
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Es beschäftigt mich, es stresst mich, wie du auch gesagt hast,
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dass das Innere seiner Seele über diese verquacksten Autobahnfahrten, er kann nicht anhalten.
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Und dann ist es aber so, dass sie ihn auch nochmal anrufen. Da rufen sie ihn
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ja mit dem Videotelefon noch mal.
Florian Clauß
0:32:28–0:32:29
Ja, stimmt.
Micz Flor
0:32:30–0:32:34
Was natürlich nicht die Autobahnfahrt sozusagen legitimiert.
Florian Clauß
0:32:34–0:32:37
Es scheint einfach ein großer Proberaum zu sein.
Micz Flor
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Frank-Zapper-Straße. Großartig! Das ist wirklich die Frank-Klapper-Straße.
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Da wird überall geknüppelt.
Florian Clauß
0:32:57–0:33:02
Das ist ja auch Primetime jetzt zum Band-Po, oder? Man trifft sich ja dann immer ab 19 Uhr, oder?
Micz Flor
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Dann ist endlich wieder Montag.
Florian Clauß
0:33:07–0:33:14
Wann ist endlich wieder Montag? Ich sehe es so ein bisschen als Zivilisationskritik, die dahinter liegt.
0:33:14–0:33:19
Vielleicht auch um so einen größtmöglichen Kontrast zu dem Solaris zu schaffen.
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Auch überhaupt zu der bekannten Situation, weil ich glaube auch keiner konnte
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das so visuell dann so richtig einordnen damals, als dann Tarkovsky den Film gemacht hat.
0:33:31–0:33:34
Also was kann er dann halt als Kontrapunkt nehmen? Also ich glaube,
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es ist auch so ein bisschen so ein kleiner filmischer Kniff,
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um halt so diese Überbevölkerung und diese futuristische Welt darzustellen.
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Weil erst noch mal auf der Erde, das ist relativ einfach, dann so einen Naturraum
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zu zeigen, weil das wird es wahrscheinlich auch in 100 Jahren so geben, ja mehr oder weniger.
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Aber in dem Moment, wenn du halt irgendwie dich in der Stadt reinbewegst,
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dann musst du ja auch irgendwie diese Stadt darstellen.
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Und vielleicht hat er da einfach gesagt, okay, ich kürze das ab und mache dann
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einfach so eine Situation.
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So, selbst fahrendes Auto und dann so, um dann halt so ein bisschen diese Futur,
0:34:07–0:34:14
diese futuristische Vision dann auch oder die filmische Vision von Zukunft dann darzustellen.
Micz Flor
0:34:15–0:34:17
Ist das hier noch deine Tour? Ja, das ist meine Tour.
Florian Clauß
0:34:18–0:34:21
Wir sind genau hier über die Straße, weil die ist so schwierig,
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auch irgendwie anders zu klären. Das ist total irre.
Micz Flor
0:34:24–0:34:27
Die Tour, die du ausgesucht hast, die passt sowas zum Thema.
0:34:27–0:34:31
Also man muss jetzt natürlich wissen, dass wir schon über zweieinhalb Stunden
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in der letzten Folge gelaufen sind.
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Und jetzt geht es einfach weiter und wir bewegen uns hier entweder in den verwilderten,
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verwachsenen Grünstreifen, die liebevoll vernachlässigt wurden.
0:34:45–0:34:49
Oder halt eben hier in diesem monolithischen Plattenbau-Dschungel und großen
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Sechsspur-Autobahnen, die halt für uns extra stillgelegt wurden.
Florian Clauß
0:34:54–0:34:58
Das ist eigentlich Podcast. Das ist Wahnsinn. Das ist genau das,
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was uns dann auch zu diesem Podcast geführt hat.
Micz Flor
0:35:04–0:35:08
Genau. Und dabei noch mit deinem guten Freund reden.
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Toll. Ja, wir kommen dann eben an und fliegen auf die Station.
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Wir hatten schon, wie du sagst, über 40 Minuten oder so was vorbau auf der Erde.
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Ich weiß nicht mehr genau, welches Detail Bertrand aus der Autofahrt noch mitteilt,
0:35:28–0:35:31
aber da war irgendeine Frage, die sie noch hatten, die wurde dann auch gelöst.
0:35:32–0:35:38
Und dann fragt Berton noch, wann fliegt der los und dann sagt der Vater,
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morgen ist er nicht mehr hier.
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Und dann geht's los.
Florian Clauß
0:35:43–0:35:48
Dann geht's los und er kommt auch gleich an. Also hier gibt es,
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glaube ich, eine aufwendigere Szene von den Effekten,
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nämlich die Darstellung, wie er auf diese Stationen fliegt.
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Tarkovsky selber war ja nicht ein Freund von 2001 von Stanley Kubrick.
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Ihm war der Film zu kühl.
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Aber gleichzeitig ist das, diese Szene, wie er dann auf die Station zufliegt, ist ein Zitat an 2001.
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Das ist auch eines der aufwändigeren visuellen Effekte. Es sieht auch wirklich
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heute noch ganz brauchbar aus.
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Das ist jetzt nicht so wie andere Sachen, die halt schlecht altern.
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Da kommt es auf die Station. Die Station, ich finde vom Interieur finde ich
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das auch ziemlich abgefahren.
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Ja, also ich meine, das ist natürlich schon so ein bisschen gealtert,
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die Darstellung, das Filmset zu der Station.
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Im Prinzip Gänge, die dann immer so mit Stahlblech ausgelegt sind.
Micz Flor
0:36:52–0:36:56
Ja, so ein bisschen die Fantasie, die ich hatte, dass ein altes E-Werk oder
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sowas leer steht und wo die drin drehen durften. Und man nimmt dann einfach
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diese großen Räume einfach mit.
Florian Clauß
0:37:03–0:37:11
Ja, und auch wenn er da ankommt, da wo die Rakete quasi, seine Transporter-Rakete
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landet, Dann hat er so eine Art Seesack mit dem.
Micz Flor
0:37:15–0:37:15
Ja.
Florian Clauß
0:37:16–0:37:19
So wie er dann gekleidet ist, so ein Seesack, ja.
0:37:20–0:37:25
Ich glaube, das ist dann so diese militärische Form, wie man dann halt irgendwo
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im Einsatzgebiet dann fliegt, ja.
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Man hat halt so einen Sack, wobei der dann auf Solaris so ein bisschen futuristischer aussieht, ne.
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Er kommt auf diese Station und man sieht eben auch, dass diese Station irgendwo
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Ende ihres Lebenszyklus ist, ne.
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Alles ist ein bisschen ungeordnet, liegt herum, er trifft keinen richtig,
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trifft dann auf Snout, redet dann kurz mit ihm, ist dieser verwirrte Zustand,
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wo dann eben Snout sehr zurückhaltend doch ist, wo man nicht genau weiß,
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ja kommen sie erstmal an, holen sie sich aus, leg dich hin und so weiter.
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Und ich will ein bisschen abkürzen, weil die Geschichte haben wir ja schon in
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der letzten Folge sehr ausführlich erzählt.
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Aber es ist dann auch so, dass dann Harvey, die sich umgebracht hat,
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die Freundin von Chris Calvin, die erscheint dann auch in einer sehr schönen Szene.
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Also da ist nochmal so die Farbgebung.
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Die Farbgebung bei dem Film, sehr gesättigt, in so Gelbtönen.
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Auf einmal ist sie dann im Raum da. Und er kann das natürlich erstmal nicht glauben, was da ist.
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Hält es für einen Traum, reagiert panisch.
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Er schickt dann eben Harvey mit der Rakete aus der Station, verbannt sie.
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Und man sieht dann auch, wenn sie dann rausfliegt, das ist auch ein schöner
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Moment, wie man einfach ihr Gesicht, dieses Gesicht aus dem Bullauge von der
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Rakete, eben noch so völlig entsetzt anschaut.
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Also er kann es eben nicht glauben, dass es sie ist und unterhält sich dann
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mit Snout und bekommt dann halt eben mehr Informationen zu der Situation.
Micz Flor
0:39:06–0:39:09
Genau, das ist eigentlich relativ ähnlich, auch wie im Buch,
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so vom Rhythmus her. Es ist natürlich
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anders, also da sind wirklich viele Strecken und viele Längen drin.
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Aber von der handlung ist es da relativ ähnlich auch
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zum beispiel was du schon beschrieben hat es in der letzten folge die
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die situation so sartorius dann die tür hinter sich zu hält während er mit calvin
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spricht zum ersten mal wirklich und dann sagen wo kevin sagt ich komme jetzt
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rein und er sagt nein nein bleiben sie draußen ich komme ich komme alles gut
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also will nicht dass er sieht was da drin los ist dann hält sartorius die tür
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zu und es zappelt so und dann Und dann kommt wirklich kurz,
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geht die Tür auf und da kommt ein,
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sieht man nur ganz kurz, ein kleinwüchsiger Mann, kommt dann raus und er zieht
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ihn halt dann irgendwie ins Zimmer rein, dann schmeißt er die Tür wieder zu.
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Das ist dann dieser Moment, wo ich das Gefühl hatte,
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wäre schöner gewesen wenn man es im fantastischen gelassen hätte also im sinne
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von ich stelle mir das vor.
Florian Clauß
0:40:00–0:40:02
Ja aber.
Micz Flor
0:40:02–0:40:07
Es ist dann sehr nah schon irgendwie eine handlung dran finde ich was nicht vor.
Florian Clauß
0:40:07–0:40:13
Film hält sich da recht nah an der an dem buch das tatsächlich,
0:40:14–0:40:19
also die zweite habe ich um wieder auch diese szene mit dem kleid das ist aufgeschnitten
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wird ja ja wird da inszeniert und auch das zweite kleid,
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bekommt da auch den stellenplatz in dem
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buch von stanislaw lemm wird das zweite kleid so beschrieben wie das wäre das
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schmerzhafteste was er je gesehen hätte was ihm so ein also den chris hat den
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ich erzähler das hätte ihnen so einen starken stich gegeben als er das zweite Kleid.
0:40:49–0:40:53
Ich fühle mich echt so ein bisschen wie hier irgendwie twenty eight days later.
Micz Flor
0:40:53–0:40:58
Es ist völlig ausgestorben. Die Fotos kann man kann man sich nicht vorstellen.
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Also gerade wenn man so das Gefühl hat, dass Berlin ist inzwischen auch so dicht
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geworden, so viel los und wir sind hier draußen.
Florian Clauß
0:41:04–0:41:07
Es sind nur noch ein paar Autos, wo man dann auch so gehetzte Leute sieht und wir.
Micz Flor
0:41:07–0:41:10
Müssen uns langsam Sorgen machen, ob wir vielleicht verdursten,
0:41:10–0:41:14
weil wir kein Wasser mithaben, weil hier scheint keine Zivilisation mehr zu sein.
Florian Clauß
0:41:14–0:41:19
Das ist echt verrückt. Die Geschichte geht also so weiter wie im Buch.
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Das heißt, es ist eine andere Beziehung, die sich zwischen Chris und Harvey entwickelt.
Micz Flor
0:41:26–0:41:29
Es gibt ja dann auch diese eine Szene, wo eben Harvey dabei ist.
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Die anderen Gäste sind ja nicht dabei bei den anderen.
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Wo die in so einem, wie in so einem Offiziersspeisesaal oder sowas drin sitzen.
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Also wo man wirklich das Gefühl hat, das ist schon wieder fast auf der Erde.
0:41:41–0:41:44
Da hat man Woodpaneling und die sitzen da irgendwie rum.
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Das fand ich auch irgendwie sehr erstaunlich, dass die Innenarchitektur dann
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irgendwie dann, als diese Beziehung zwischen den beiden so fest war,
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dass er sie auch einfach mitnimmt zu solchen Meetings, dass es dann wirklich
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so richtig häuslich wird.
Florian Clauß
0:41:57–0:42:00
Genau, aber das ist nochmal eine zentrale Szene, die wollte ich auch genauer
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nochmal eingehen. Du meinst die Szene in der Bibliothek, ne?
Micz Flor
0:42:04–0:42:04
Ja.
Florian Clauß
0:42:04–0:42:08
Das ist nochmal eine Schlüsselszene für mich in dem Film.
0:42:08–0:42:12
Sonst entwickelt der sich, also das heißt auch, das hattest du ja auch letzte
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Folge beschrieben, Die war sehr schön inszeniert, wie dann Harvey sich eingesperrt
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fühlt und diese Stahltür niederreißt und dabei sich schneidet.
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Und dann auf einmal sehen Snout und Calvin, wie schnell sich die Schnittwunden
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dann regenerieren können.
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Dass da eben eine Kraft dahinter ist. Und auch Harvey selber...
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Beginnt über sich zu reflektieren. Also das heißt, ihr ist klar, dass sie eine Kopie ist.
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Und dass sie dann nur eine Abbildung ist. Eine Kopie, aus der aus dem Gedächtnis von Chris ist.
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Und das heißt, sie kriegt da viel stärker die Vorstellung, dass sie als Figur,
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und das finde ich auch toll, dass sie wirklich dann anfängt,
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eine Identität zu entwickeln.
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Stärker als in der Romanvorlage. weil sich eben dann eben diese Beziehung zwischen
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den beiden tatsächlich in einer neuen Art der Liebe ausdrückt.
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So möchte ich das mal formulieren.
Micz Flor
0:43:18–0:43:23
Also diese Tour, die du rausgesucht hast, ist viel phänomenaler als du dachtest.
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Konnte keiner erahnen, aber wir laufen wirklich wie 28 Days Later,
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28 Weeks Later über leere Autobahnzubringer.
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Die Natur scheint hier schon Teile der Straßen zurückerobert zu haben.
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Es ist alles abgesperrt.
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Die Illusion hält nicht ganz, weil im Hintergrund hört man ein paar Autos fahren.
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Aber es ist wirklich ein sehr, sehr ungewöhnliches Stadtgefühl.
Florian Clauß
0:43:53–0:43:58
Vor allen Dingen, dass man mitten in der Stadt ist, aber wie tot einfach auch
0:43:58–0:44:00
Marzahn ist hier an solchen Stellen.
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Und ich dachte, wir könnten da noch essen gehen. Also, es gibt,
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das ist dir sicher auch aufgefallen, es gibt auch relativ Anfang an einem Film,
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gibt es dieses Schwenk auf das Ohr von Snout.
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Hast du das noch im Kopf?
Micz Flor
0:44:18–0:44:20
Jetzt, wo du sagst, kommt es wieder hoch.
Florian Clauß
0:44:20–0:44:28
Ja, und das passiert zweimal. Das ist dann so ein Zoom in das Ohr von Snout.
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Ja, und man fragt sich, warum? Warum?
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Was will denn jetzt Tarkovsky uns damit zeigen?
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Und hast du da irgendeine Idee? Also ich habe da auch keine größere Theorie
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zu, außer dass es so um diese Sinnlichkeit geht.
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Weil der Film hat schon was extrem Sinnliches.
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Die Frage ist nämlich von der Erscheinung der Gäste, dass es ja eine körperliche
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Beziehung dann auf einmal bekommt.
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Und diese sinnliche Beziehung zu dem Ohr, diese Wahrnehmung.
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Also es wird ja irgendwie, es wird ja auch diese, grundsätzlich ist es ja auch,
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der ganze Roman geht ja immer auch um Erkenntnistheorie.
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Also was können wir erkennen? Also die ganze Erkenntnistheorie im klassischen
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Sinne wird ja auch in Frage gestellt durch solche Modelle.
Micz Flor
0:45:14–0:45:17
Das ist jetzt irre, weil ich das irgendwie als Bild im Kopf habe,
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aber jetzt nicht genug, als dass ich da irgendwie eine Beziehung zu entwickeln
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könnte, um dir so aus dem Bauch heraus ein Gefühl zu geben, was ich denke, was es bedeutet.
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Aber es ist so, das wäre jetzt alles irgendwie vom Kopf her.
0:45:29–0:45:34
Ich habe dann, ist aber auch Blödsinn, ich habe mir gedacht,
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weil er sich ja als Ratte vorstellt, dass er, he's a rat, also er ist ein Spion,
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ob er da jetzt irgendwie alle hören mit, so, das weiß ich nicht.
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Vielleicht ist das eine Symbolik, die dann damals,
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Und in den politischen Verhältnissen Bedeutung hatte. Aber es ist jetzt wirklich
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nicht so stark aufgeführt.
Florian Clauß
0:45:55–0:45:58
Also ich finde auch gut, dass du jetzt in dem Zusammenhang nochmal ansprichst,
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das repressive System, weil natürlich auch Tarkovsky immer auch Systemkritik
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irgendwo impliziert in seinen Filmen.
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Und können wir auch nochmal nachher besprechen.
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Aber es gibt diesen, also ich würde es auch eher so um diese Sinnlichkeit,
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um diese Körperlichkeit, um dann nochmal diese Wahrnehmung und dieses Trügen
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von Wahrnehmung, dass du deinem Sinnesorgan nicht mehr vertrauen kannst.
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Oder dass du diese Erkenntnis, und da sind wir jetzt wieder bei unseren KI-Folgen von früher,
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dass eben für wirkliche Intelligenz ja auch eine Körperlichkeit,
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zumindest in unserem menschlichen Kontext, vorausgesetzt wird.
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Das heißt, um Sachen zu erkennen, muss man ja die auch irgendwo sinnlich erfahren.
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Gehen wir nochmal auf diese Szene in der Bibliothek. In dieser Szene,
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da habe ich ja auch tatsächlich nochmal viel mitgeschrieben aus dem Film,
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weil das für mich, wie ich schon sagte, eine Schlüsselszene ist.
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Und da möchte ich dir den Dialog vorlesen.
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Also es ist die Geburtstagsfeier von Snout in der Bibliothek und da taucht er
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auch viel später aus und völlig betrunken.
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Sartorius und Kelvin mit Harvey sind ja schon da und Snout sagt als er erscheint,
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wir wollen doch, ja und das ist genau das,
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was er zum Ende der letzten Folge vorgelesen hat, wir wollen doch die Erde nur
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ausweiten bis an ihre Grenzen, wir brauchen keine anderen Welten,
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wir brauchen einen Spiegel, wir plagen uns ab mit dem Kontakt,
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aber wir werden ihn nie bekommen und Kelvin sagt Giberian starb vor Ausweglosigkeit.
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Sartorius, ich kenne meinen Platz, ich arbeite. Der Mensch wurde von der Natur
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geschaffen, um sie zu erkennen.
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Also hier hast du genau diese unterschiedlichen Positionen herausgearbeitet.
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Harvey sagt, Chris verhält sich viel menschlicher als ihr beide.
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Unter unmenschen Bedingungen sucht er Menschlichkeit, während sie,
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also Sartorius, so tun, als ginge sie das nicht an. Er versucht zu lieben.
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Unterbrechen Sie mich nicht. Ich bin eine Frau. Das sagt der Terrorist.
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Und dann sagt er, unterbrechen Sie mich nicht. Ich bin eine Frau. Sie sind keine Frau.
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Harvey ist tot. Sie sind eine mechanische Wiederholung. Eine Kopie, eine Matrize.
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Eine Matrize ist auch schön, weil es ist wie das Carbon-Copy.
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Und Harvey sagt, ja, schon möglich. Aber ich werde zu einem Menschen.
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Ich kann schon auskommen ohne ihn. Ich liebe ihn.
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Ich bin ein Mensch und sie sind sehr grausam.
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Und das finde ich halt so ganz toll, weil nämlich in dieser Form von dieser
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unwirklichen, unnatürlichen Harvey wird auf einmal so ein Menschlichkeitsdiskurs geführt.
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Und der dann genauso gleichwertig ist, wie jetzt, als wäre sie ein echter Mensch.
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Also genau in dieser Fremdartigkeit, in dem sie dann halt diese Liebe dann auch
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wirklich als Emotion auch glaubhaft dann entwickelt, fängt sie ja dann an,
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diese Menschlichkeit zu entwickeln.
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Und das ist halt irgendwie interessant, dass Menschlichkeit ja gleichzeitig
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so eine Wertigkeit ist, so eine moralische Implikation hat an der Stelle.
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Und dann kommt auch diese Szene, wo dann Snout schon vorher angekündigt hat,
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es wird Schneewerelosigkeit geben. Und man sieht dann in der Bibliothek nur
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noch, wie dann Chris und Harvey zusammen Arm in Arm auf der Bank sind.
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Auf einmal fliegt ein Buch dann
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so durch das Bild und man hört so einen Kling, so einen Kling von Glas.
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Und dann ist der Kronleuchter, der in der Bibliothek hängt, der faltet sich
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quasi aufgrund der Schwerlosigkeit zusammen.
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Und dann kommt halt dieses Kling von Glas und man sieht dann halt die beiden,
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wie sie schweben. Das ist aber auch so, wie du schon beschrieben hast, so ein heimeliger Raum.
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Also das heißt, es ist wirklich so noch mit so ganz kulturellen Gegenständen
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aufgeladen. Du siehst das Bücherregal, du siehst dann halt auch Ikonen.
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Und dann kommt halt dieses Bild von Heimkehr der Jäger.
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Das ist ja dieses ganz berühmte Gemälde, wo du dann so eine Winterlandschaft siehst.
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Und dieses von Brügel ist das, glaube ich.
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Und diese Winterlandschaft wird dann in so Close-Ups nochmal so näher herangesoomt.
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Du siehst dann die Hunde von den Jägern. Das kennt, glaube ich, jeder, dieses Bild, ne?
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Du siehst dann im Hintergrund dann so diesen Teich, da wird auch nochmal näher drauf geguckt.
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Wie der Teich zugefroren wird, wie dann eben Menschen auf den Teich Schlittschuh laufen.
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Und du siehst dann halt auch so, im Prinzip siehst du eine Winterlandschaft,
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die halt nichts mit dieser unwirklichen Atmosphäre von dem Planeten zu tun hat.
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Und Chris und Harvey liegen da Arm in Arm und sind dann wirklich so für sich auf einmal, so als Paar.
Micz Flor
0:51:10–0:51:14
Ja, das ist, glaube ich, auch so eine richtige Tarkovsky-Einstellung,
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wo man so merkt, das ist ihm jetzt unglaublich wichtig, dieses Bild.
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Und in Bezug zum Dialog ist es so,
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dass das Bild Snouts Ansicht quasi verifiziert in dem Moment und sagt,
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ja, wir nehmen die Erde überall hin mit.
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Auch hier sind wir in dieser Bibliothek bis hin zu einem Winterbild von Jägern und Hunden.
Florian Clauß
0:51:47–0:51:52
Ja, also wir können ja auch nur mal sagen, ich würde es jetzt ein bisschen anders
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einschätzen, aber es ist auf jeden Fall so ein Tarkovsky-Moment,
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weil Tarkovsky diese Schwerelosigkeit in einigen Filmen verwendet hat.
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Also bei Stalker haben wir es jetzt nicht, aber bei Stalker gibt es diesen Montage-Cut,
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wo auf einmal etwas Übernatürliches passiert, unerwartet in einem Setting, was übernatürlich ist.
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Aber es gibt bei Andrei Rubeljov so eine Einstellung, wo dann auf einmal so
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ein Kind zu schweben anfängt.
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Die ganze Zeit nicht, aber das Kind fängt an zu schweben und hebt sich dann
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auch über die ganzen Brückenwälder.
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Aber es ist auch so ein ganz starker Moment aus so einer Ruhe heraus.
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Also er hat dann halt auch wieder so eine Kraft, einfach so eine filmische Kraft,
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die dann auch sich auf den Körper auswirkt in dem Moment.
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Also eine Ruhe, meditativ, hypnotisch, wie auch immer.
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Diese drei Stränge, die in Figuren angelegt sind, aber die auch nicht so richtig gewichtet sind.
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Sondern es ist auch immer in den einzelnen Figuren unterschiedlich von der Gewichtung drin.
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Das ist einmal der wissenschaftliche und zivilisatorische Strang,
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der so ein bisschen durch Sartorius verkörpert ist.
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Dann haben wir die Naturverbundenheit und die Transzendenz, die da auch zum
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Ausdruck kommt. Das sind die Natur-Szenen, die Schwebe-Szenen,
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die Musik auch, die im Hintergrund dann immer kommt.
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Und es gibt das Metaphysische, das Bewusstsein, das Gewissen.
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Das ist quasi der Planet, also der Ozean, das außerirdische Leben.
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Und diese Stränge werden ja immer so hin und her gewuchtet.
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In dem Film. Und jetzt aber noch mal so, was heißt das denn eigentlich?
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Wir haben dann am Ende, wir kommen jetzt mal zum Ende, also ich glaube,
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wir können das, das ist auch relativ nah.
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Das heißt, auch hier folgt der Film, dem Buch, dann bringt sich eben oder in
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Abstimmung, also das ist nochmal wichtig, Calvin fällt dann in einen.
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Fiebertraum. Und dann vermischen sich, dann träumt er eben, Dann träumt er von seiner Kindheit.
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Er als Kind wird von seiner Mutter, im Traum ist er dann aber nicht gealtert,
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sondern wird als alter Mann oder als der Mann, in dem Alter er gerade ist,
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wird er dann von seiner Mutter gepflegt.
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Gleichzeitig schwenkt die Kamera im Raum und die Mutter sieht dann auch sehr
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ähnlich zu Harvey. Also es vermischt sich diese Figuren.
0:54:24–0:54:28
Es ist dann Harvey, es ist die Mutter, die Mutter, man sieht sie dann auch gelangweilt,
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wie sie raucht und dann auch in der Winterlandschaft dann irgendwie,
0:54:33–0:54:37
also man sieht halt so Kindheitsszenen irgendwo da so in diesem Traum.
0:54:37–0:54:41
Und am Ende ist es dann so, dass wenn er dann erwacht von dem Traum,
0:54:41–0:54:46
hat Harvey sich dann halt auch in ihrem eigenen Willen dazu entschlossen,
0:54:46–0:54:49
dass sie dann annulliert wird.
0:54:50–0:54:56
Das heißt, sie ist dann auch nicht mehr da. Für Calvin ist es auch so ein Moment des Verzweifelns.
Micz Flor
0:54:56–0:55:00
Und da ist es nochmal anders, in beiden Filmen, glaube ich, anders als im Buch.
0:55:00–0:55:05
Im Buch verabreicht Javier Calvin Schlaftabletten.
0:55:06–0:55:09
Aber in beiden Filmen hat Calvin diesen Fiebertraum.
0:55:11–0:55:13
Also Clooney hat den ja auch.
Florian Clauß
0:55:13–0:55:17
Und was dann quasi zum Ende des Filmes führt, dann heißt es auch,
0:55:18–0:55:23
dann diskutiert er eben mit Snout, dass er auf die Erde zurückkehrt.
0:55:23–0:55:30
Es gibt dann einen Schuss und auf einmal siehst du dann Calvin wieder an diesem
0:55:30–0:55:34
See, an dem Haus von dem Vater,
0:55:34–0:55:38
wieder dann auch da in der Landschaft. und denkt man, okay, er ist jetzt wieder auf der Erde.
0:55:38–0:55:44
Dann sieht er seinen Vater im Haus und es fängt an zu regnen.
0:55:44–0:55:50
Und da ist wieder so dieses Glitching, diese Glitches, nämlich das regnet im Haus.
0:55:50–0:55:53
Und er sieht seinen Vater und er lehnt sich so an die Scheibe.
0:55:53–0:55:58
Sein Vater tritt vor die Tür und er kniet vor seinem Vater nieder und umschlingt seine Hand.
0:55:58–0:56:06
Dann fährt die Kamera raus und auf einmal sieht man dann diese ganze Szene mit Haus, mit Teich.
0:56:06–0:56:12
Quasi so eine Scholle ist im Ozean. Und die Kamera verliert sich dann in den Wolken. Das heißt,
0:56:14–0:56:18
ist dann in dieser Simulation auf dem Ozean zurückgeblieben.
0:56:18–0:56:22
Wobei man nicht weiß, ist das jetzt... Also es wird noch offener.
0:56:22–0:56:27
Während bei dem Roman sich dann Chris entschieden hat, bewusst dann weiterzumachen,
0:56:27–0:56:31
kann das auch quasi so ein Ende sein.
0:56:31–0:56:38
Das kann der alte Memoid sein oder er ist dann wirklich gefangen im Ozean und kommt nicht mehr raus.
0:56:38–0:56:43
Also wie so die Muschel, die Perle in der Muschel. Und er ist dann verschlungen jetzt.
Micz Flor
0:56:43–0:56:48
Ja, und das ist dann das Ende und das ist quasi genau, wie du sagst,
0:56:48–0:56:50
nochmal das Haus wie vom Anfang.
0:56:50–0:56:56
Und das ist dann so eine Klammer um die ganze Geschichte, wo ich,
0:56:56–0:56:59
was ich am Anfang schon sagte, auch wieder eine Klammer.
0:57:00–0:57:04
Zuerst den Film gesehen, beide Filme gesehen, dann das Buch gelesen.
0:57:04–0:57:06
Jetzt zum ersten Mal das Buch gelesen.
0:57:06–0:57:11
Und dann frage ich mich wirklich, warum hat Tarkovsky das so gesetzt?
0:57:12–0:57:15
Warum hat der, also gut, filmisch, ich muss irgendwie sagen,
0:57:16–0:57:20
seit 100 Jahren gibt es Solaristik, dann reden halt die älteren Menschen auch schon darüber.
0:57:20–0:57:22
Aber warum ist er wieder zum Schluss beim Vater?
0:57:23–0:57:27
Ich habe es nicht so ganz gecheckt. War mir nicht klar.
Florian Clauß
0:57:27–0:57:31
Also ich Ich kann dir ja mal vielleicht einen Interpretationsansatz geben dafür,
0:57:31–0:57:33
wie ich das jetzt sehen würde.
0:57:34–0:57:39
Es ist ja eigentlich so eine, also eigentlich ist es eine Erläuterungsgeschichte.
0:57:40–0:57:46
Das heißt, Harvey erscheint, entwickelt eine Beziehung, er überdenkt seine aggressive
0:57:46–0:57:49
Haltung, den Ozean in die Luft zu jagen,
0:57:50–0:57:54
empfindet wieder Liebe, er kriegt dann wieder eine Identität,
0:57:54–0:58:01
ein Heimatgefühl, er kriegt eine Verbundenheit, er versöhnt sich mit seinem todkranken Vater.
0:58:02–0:58:06
Es gibt ja so eine, und das ist so ein bisschen wie unser Podcast,
0:58:07–0:58:11
man hat so eine Verknüpfung von Ort und Wort.
0:58:13–0:58:20
Diese Verbundenheit und diese Identität zu einem Ort, wo man erstmal überhaupt
0:58:20–0:58:22
ein Ich-Bewusstsein aufbauen kann.
0:58:23–0:58:27
Und das ist glaube ich so dieses, und da wird es wieder so politisch,
0:58:27–0:58:30
das ist halt natürlich ein total russisches Ding.
0:58:30–0:58:33
Mütterchen Russland, das ist so tief drin.
0:58:34–0:58:37
Das ist, glaube ich, auch was man kulturell eben jetzt nicht so nachvollziehen kann.
0:58:37–0:58:44
Aber dieses Mütterchen Russland, diese Verbindung zur Erde, diese Heimat,
0:58:44–0:58:49
die dann auch so tief drin ist in den Charakteren, dass sie darüber überhaupt
0:58:49–0:58:51
ihre eigene Existenz erfahren können.
0:58:51–0:58:55
Und das ist dann so ein bisschen konträr. Und da will man dann so ein bisschen
0:58:55–0:58:58
noch die Systemkritik herausholen.
0:58:58–0:59:06
Nämlich konträr zu diesem Ansatz von dieser Gesellschaft, dieses UdSSR,
0:59:07–0:59:10
eben diese Gesellschaft von Gleichmachung.
0:59:11–0:59:15
Also es wird einfach eine gewisse Leistung erwartet.
0:59:15–0:59:24
Es wird jetzt quasi nicht unterschieden. Also das ist nochmal so die Kritik an das Regime.
0:59:27–0:59:31
An den Staatsapparat, dass diese bedingungslose Rationalisierung,
0:59:31–0:59:37
die geht in so einer, da geht halt in dieser Form, geht halt die Menschlichkeit irgendwo verloren.
0:59:38–0:59:42
Und das führt eben zu so einer Heimat und zu einer Wurzellosigkeit,
0:59:44–0:59:45
Orientierungslosigkeit.
0:59:45–0:59:49
Und ich glaube, das damit, mit diesem Bild, hat das so Tarkovsky so ein bisschen
0:59:49–0:59:55
entgegengesetzt und wollte da quasi so eine Staatskritik dran üben.
0:59:55–0:59:59
Das wäre jetzt so ein Ansatz, den man da so reinlesen könnte.
0:59:59–1:00:03
Gleichzeitig wird es halt auch in anderen Kritiken, wird es dann auch sehr,
1:00:04–1:00:13
ja, dann ist halt einfach diese Liebe von Harvey zu Chris und dann ist es dieser Läuterungsprozess.
1:00:13–1:00:15
Das ist eine sehr kitschige Geschichte dann wieder.
1:00:16–1:00:20
Also es wird dann, wenn man die reine Geschichte rauszieht, ist die halt einfach
1:00:20–1:00:26
viel zu kitschig. Und man muss es, glaube ich, einbetten, einfach in den kulturellen Kontext da.
Micz Flor
1:00:27–1:00:31
Ja, das kann ich nicht so gut. Aber jetzt, wo du darüber sprichst,
1:00:31–1:00:35
kommt in mir so das Bild hoch, dass es ja auch vielleicht, er zieht ja los,
1:00:35–1:00:37
Calvin, als der, der das jetzt alles zerstören will.
1:00:38–1:00:44
Und er kommt dann zurück und der Vater ist natürlich im echten Leben schon inzwischen längst gestorben.
1:00:44–1:00:50
Das ist ja auch so ein Thema, also dass er seinen Vater nicht begraben wird.
1:00:50–1:00:53
Das wird ja auch am Anfang wirklich angesprochen.
1:00:54–1:01:01
Und dass er dann aber dieses Bild herstellt, wo er vielleicht einfach das Lebenswerk
1:01:01–1:01:07
des Solaristen, also sein Vater ist ja Solarist gewesen, von Geburt bis Tode sozusagen,
1:01:07–1:01:14
dass er dann in seinem Bild zum Schluss sich mit dem Vater irgendwie verbindet.
1:01:14–1:01:18
Und aufgrund der Erfahrung, die er dort hatte mit Harvey, dann einfach seine
1:01:18–1:01:21
Meinung ändert und als Wunschvorstellung dann auch umgesetzt wird,
1:01:22–1:01:25
dass er dem Vater gegenüber das noch mal zeigen kann.
1:01:25–1:01:30
Dass er sich dem unterwirft, buchstäblich. Das ist ja auch so ein Boden.
Florian Clauß
1:01:30–1:01:35
Ja, vielleicht, wenn man das dann halt in diesem Solaristik-Diskurs dann auflösen möchte.
1:01:36–1:01:43
Übertragen gesprochen wäre es dann auch so, wenn das Ende, der hat ja auch so
1:01:43–1:01:45
eine gewisse Metaphysik.
1:01:45–1:01:51
Also das heißt, es ist ja mystisch. Es ist irgendwie so kein klares Ende.
1:01:51–1:01:56
Und das ist ja genau der Gegenpol zu diesem wissenschaftlichen Aufklärungsdiskurs,
1:01:56–1:01:59
der immer wieder unternommen wird, um halt den Planeten zu untersuchen.
1:01:59–1:02:03
Also so findest du auch irgendwie so einen anderen Ansatz.
1:02:04–1:02:07
Das ist halt quasi nicht diese Unterwerfung nach Solaristik,
1:02:07–1:02:09
sondern das ist ja dann eher so die Frage...
1:02:10–1:02:15
Wie passiert das jetzt gerade hier? Und das wäre auch nochmal so,
1:02:16–1:02:23
dann eher dieses nach Menschlichkeit, nach Ungeklärtheit, nach Offen und nicht
1:02:23–1:02:25
nach Rationalisierung.
1:02:25–1:02:29
Es gibt viele Ansätze in Darkowskis Werken.
Micz Flor
1:02:29–1:02:36
Es ist auch total schwierig, finde ich, den Film in seiner Wirkweise in Sprache zu fassen.
1:02:36–1:02:41
Das ist wieder das, was wir immer versuchen. versuchen, wir erklären hier ja
1:02:41–1:02:43
auch die Umgebung, durch die wir laufen.
1:02:43–1:02:46
Manchmal mit einer verzweifelten, appellativen Haltung.
1:02:48–1:02:50
Keiner wird sich vorstellen können, wie irre das gerade aussieht,
1:02:50–1:02:51
dass hier alles abgesperrt ist.
1:02:51–1:02:54
Aber da versuchen wir Bilder, die wir erleben, mit Worten zu fassen.
1:02:54–1:02:59
Ein Film, der davon lebt, dass er so eine mächtige Bildsprache hat und auch
1:02:59–1:03:02
mal auskommt, ein paar Minuten einfach überhaupt keinen Text zu haben.
1:03:02–1:03:09
Das ist ja schon auch in sich selbst eine Haltung, wo man sagen muss, das muss man erleben.
1:03:09–1:03:12
Also man muss das irgendwie sehen. Das ist bei Tarkowski, glaube ich, sehr, sehr schwer.
Florian Clauß
1:03:12–1:03:20
Ja, genau. Dieses Erleben, dieses Leiden, Leben und dieses Zurückbesinnen auf das Menschliche.
1:03:20–1:03:25
Das ist vielleicht so das, was das Humane ausmacht und was dann in diesem ganzen
1:03:25–1:03:28
Solaristik-Diskurs irgendwo verloren gegangen ist.
Micz Flor
1:03:28–1:03:32
Und das ist vielleicht dann auch dein Begriff oder das Wort der Hypnose,
1:03:32–1:03:37
was du am Anfang für dieses Format genommen hast, ist dann vielleicht doch passend,
1:03:37–1:03:38
weil das ja auch sowas ist.
1:03:38–1:03:41
Die Hypnose kann man sich nicht vom Kopf her erklären und dann wird es genauso
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sein, sondern die Hypnose ist etwas, dem man sich hingeben muss und dann ist
1:03:48–1:03:50
der Ausgang vielleicht ungewiss und so, aber es ist auf alle Fälle nichts,
1:03:50–1:03:52
was man einfach in Worte fassen kann.
Florian Clauß
1:03:52–1:03:57
Ja, es ist ein suggestiver Akt. Also es geht irgendwo, man weiß nicht, was rauskommt.
1:03:58–1:04:02
Okay, soweit. Wir wussten auch am Anfang nicht, was rauskommt.
Micz Flor
1:04:02–1:04:05
Genau. Wo wir rauskommen.
Florian Clauß
1:04:05–1:04:07
Wie wir und wo wir rauskommen.
Micz Flor
1:04:07–1:04:10
Wir sind auf dem wunderschönsten Planeten, auf dem ich jemals war.
Florian Clauß
1:04:10–1:04:13
Auf dem Planeten Marzahn.
1:04:16–1:04:21
Also das war jetzt eigentlich Episode 54.
1:04:22–1:04:26
Wow, 54 sind wir jetzt mittlerweile. Es geht weiter mit dem Thema.
1:04:26–1:04:32
Freut euch auf die nächste Episode, wo wir dann nochmal tiefer in den Film,
1:04:32–1:04:36
in der filmischen Interpretation von Söderberg einsteigen.
1:04:36–1:04:39
Das war's für uns soweit. Macht's gut.

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Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:03–0:00:05
Also Folge 46.
Micz Flor
0:00:06–0:00:09
Mal klatschen.
0:00:12–0:00:12
Gut,
0:00:16–0:00:24
hallo, willkommen zu Eigentlich Podcast, dem Podcast, bei dem wir laufend reden
0:00:24–0:00:25
und beim Laufen reden. reden.
0:00:25–0:00:30
Rechts neben mir ist Flo und links neben Flo ist Mitch.
0:00:31–0:00:41
Und wir sind hier direkt am Potsdamer Platz und stehen vor dem Berlinale Palast
0:00:41–0:00:43
oder laufen gerade noch auf dem Berlinale Palast zu.
0:00:44–0:00:53
Diese Episode ist die Episode Nummer 46 und Flo wird uns mit einem Thema beglücken,
0:00:54–0:00:57
vielleicht sogar fordern, vielleicht fördern.
0:00:57–0:01:01
Auf jeden Fall hat er das bestimmt pädagogisch gut aufgearbeitet. Ich bin sehr gespannt.
0:01:01–0:01:05
Ich weiß ja schon, was es ist diesmal und bin trotzdem sehr gespannt,
0:01:05–0:01:07
weil ich wenig darüber weiß.
0:01:07–0:01:13
Und soviel kann ich vielleicht sagen. Ich habe das ganze Suchvorlauf mir noch reingezogen.
Florian Clauß
0:01:14–0:01:19
Ja, also das heißt, du hast es angekündigt, es geht um einen Film,
0:01:19–0:01:22
passend zum Berlinale und das
0:01:22–0:01:26
Ganze und die ganze Episode wollte ja auch einen anderen Anfang nehmen.
0:01:26–0:01:29
Vielleicht willst du da noch mal kurz drüber erzählen?
Micz Flor
0:01:29–0:01:33
Der Anfang war, wir wollten zusammen in einen Film gehen in der Berlinale,
0:01:33–0:01:40
der eben sich an diesen Film anlehnt oder den irgendwie Nachspiel von Bruce LaBruce, The Visitor.
0:01:41–0:01:45
Und das ging dann aber wegen Krankheit in der Familie, konnte ich das nicht machen.
0:01:45–0:01:49
Wir haben das verpasst. Wir hatten es ja einmal schon bei Oppenheimer gemacht.
0:01:49–0:01:52
Es war irgendwie so ganz schön, weil man fühlt sich auch so ein bisschen überfordert
0:01:52–0:01:56
und es macht aber auch Spaß, mal so ohne Badehose ins Wasser zu steigen.
0:01:57–0:01:58
Im übertragenen Sinne natürlich.
0:02:00–0:02:07
Aber jetzt musst du aus der Konserve heraus nochmal einsteigen.
0:02:07–0:02:08
Fängst du mit dem Film an?
Florian Clauß
0:02:08–0:02:13
Ja, ich fange mit dem Film an und passe ja zu dem roten Teppich hinter uns.
0:02:14–0:02:18
Wir werden, also das nochmal vorab, wir sind der Podcast, bei dem wir im Laufen
0:02:18–0:02:20
reden und laufend reden, ja.
0:02:20–0:02:24
Und werden jetzt eine Strecke wahrscheinlich durch den Tiergarten gehen.
0:02:24–0:02:31
Und die ganzen Strecken-Tracks könnt ihr dann auf unserer Webseite eigentlich-podcast.de
0:02:31–0:02:35
sehen und auch Zusatzinformationen. Wir haben recht ausführliche Texte,
0:02:35–0:02:37
wir nehmen uns sehr viel Zeit für die Texte.
0:02:38–0:02:43
Epische Zusammenfassungen, die manchmal irgendwie von einer generativen EI unterstützt werden.
Micz Flor
0:02:44–0:02:47
Ja, manchmal ist es so. Inzwischen ist es so.
Florian Clauß
0:02:47–0:02:55
Und das ganze Transkript findet ihr auch auf der Seite oder auf den Podcast-Player eures Vertrauen.
0:02:55–0:02:59
Podcast-Catcher sozusagen. Okay, also du hast es schon gesagt.
Micz Flor
0:02:59–0:03:02
Aber ich muss jetzt noch eine Fußnote machen mit der KI, mit den Texten.
0:03:02–0:03:05
Das stimmt so. Ich versuche das so wenig wie möglich zu machen.
0:03:05–0:03:09
Manchmal schmeiße ich Stichpunkte rein. Es fühlt sich immer scheiße an.
0:03:09–0:03:10
Ich finde, man riecht es sofort.
0:03:10–0:03:13
Man will es eigentlich gar nicht lesen. Es fühlt sich an wie Zuckerwatte.
0:03:14–0:03:17
Die ersten Texte, zumindest bei mir, die sind immer ich.
0:03:18–0:03:22
Ich weiß nicht, ob das bei dir so ist, aber irgendwann trailt es dann so off in mir.
Florian Clauß
0:03:22–0:03:27
Ne, das merkt man schon vom Stil her. Also immer wenn gleichmäßige Absätze erscheinen
0:03:27–0:03:29
und Zwischenüberschriften, dann ist das ChatGPT.
Micz Flor
0:03:31–0:03:33
Und Emoticons wie Sektflaschen.
Florian Clauß
0:03:36–0:03:40
Okay, du hast es schon erwähnt, The Visitor, Bruce LaBruce.
0:03:41–0:03:47
Und anders war so ein bisschen, ja ich meine, das ist ein Wagnis,
0:03:47–0:03:53
dann aus einem Film von der Berlinale frisch mit Eindrücken eine Rezeption zu schreiben.
0:03:53–0:03:57
Erstmal, ob der Film überhaupt gut ist, ob es sich lohnt, darüber eine Episode zu machen.
0:03:57–0:04:03
Und dann das Ganze auch so glückt.
0:04:03–0:04:05
Deswegen habe ich mir schon von Anfang an eine Brücke gebaut,
0:04:06–0:04:10
weil ich werde diesen diesen Film als Einstieg zu meinem Thema wählen, nämlich,
0:04:12–0:04:14
The Visitor ist ein Remake.
Micz Flor
0:04:14–0:04:16
Ich habe ein Foto von der Brücke gemacht, auf der du gesagt hast,
0:04:16–0:04:20
Brücke gebaut. Die hängt dann unten auch auf dem Block in der Galeriethe.
Florian Clauß
0:04:21–0:04:28
The Visitor ist ein Remake. Und der Regisseur passt dann wieder sehr gut in
0:04:28–0:04:29
meine Reihe. Novel Vague.
0:04:30–0:04:39
Man kann ihn so als weiteren Vertreter im weiteren Sinne, im weiteren Kreise der Novel Vague sehen.
Micz Flor
0:04:39–0:04:43
Das finde ich jetzt aber interessant, weil du hattest ja diese 90er Jahre Sache.
0:04:43–0:04:46
Und das fand ich auch interessant, dass ich zuerst dachte, das ist wieder eine
0:04:46–0:04:53
Folge, wo es die 90er Jahre Strömungen, die dich so im Positiven geformt und erwischt haben.
0:04:53–0:05:01
Und da passt jetzt The Visitor natürlich in dem Anführungszeichen Remake nicht rein, weil es jetzt ist.
0:05:01–0:05:06
Aber auch die Herkunft ist ja deutlich vor den 90er Jahren. Aber war es vielleicht
0:05:06–0:05:10
etwas, was in den 90er Jahren nochmal einen neuen Aufhänger bekommen hat und du es.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:14
Deshalb erlebt hast? Wenn du mir auf meinen Folgen zugehört hättest,
0:05:14–0:05:20
wovon ich natürlich ausgehe, weißt du, dass ich auch zuletzt immer wieder die
0:05:20–0:05:23
Nouvelle Vague als Referenz angeführt habe.
Micz Flor
0:05:23–0:05:27
Ja, du hast sie ja sogar vorgelesen. Trotzdem war da eine Reihe,
0:05:27–0:05:30
die du gemeint hast, weil du gesagt hast, Nouvelle Vague-Reihe.
0:05:30–0:05:33
Die Reihe war ja die 90er Jahre-Referenz. Ja, das war ein Aufhänger.
Florian Clauß
0:05:33–0:05:35
Ghost in the Shell war ja auch im
0:05:35–0:05:38
Prinzip, wie sich die Nouvelle Vague im asiatischen Raum ausgeprägt hat.
0:05:38–0:05:41
Jetzt ist es Pier Paolo Pasolini.
0:05:42–0:05:49
Das ist der legendäre Regisseur, der 1922 geboren ist und ermordet wurde 1965.
0:05:51–0:05:54
Und da gibt es, glaube ich, auch von mir und von dir...
Micz Flor
0:05:54–0:05:54
75.
Florian Clauß
0:05:55–0:05:58
75, habe ich 65 gesagt? Richtig, 75.
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Da gibt es von mir und von dir eine Lieblingsszene aus einem Film,
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und den haben wir uns, glaube ich, gegenseitig erzählt, ein 90er-Jahre-Film.
0:06:06–0:06:09
Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, und zwar wie,
0:06:09–0:06:13
so ein bisschen halb dokumentarisch, halb erzählerisch, dieser Film,
0:06:13–0:06:14
ein italienischer Regisseur.
Micz Flor
0:06:15–0:06:17
Mein liebes Tagebuch.
Florian Clauß
0:06:17–0:06:18
Wie der mit der Vespa rumfährt.
Micz Flor
0:06:18–0:06:20
Mein liebes Tagebuch. Mein liebes Tagebuch.
Florian Clauß
0:06:20–0:06:21
Willst du die Szene kurz erzählen?
Micz Flor
0:06:21–0:06:25
Die Szene ist, also das ist der, mein Liebes, das ist ein ganz toller Film.
0:06:25–0:06:28
Das ist ein Filmkritiker, glaube ich, der aber eben auch Filme gemacht hat.
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Ich habe den Namen jetzt nicht abrufbereit.
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Aber der hat einen Episodenfilm, möchte ich sagen, drei Episoden gemacht.
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Und ich glaube schon der erste ist das, wo der mit der Vespa rumfährt. Oder der dritte?
0:06:40–0:06:42
Zweite ist aber das mit den Inseln.
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Aber ich weiß nicht mehr. Aber auf jeden Fall fährt er einfach durch,
0:06:46–0:06:51
die Kamera folgt ihm, wie er auf einer Vespa durchfährt und der monologisiert oben drüber.
0:06:51–0:06:57
Und er kommt zum Schluss, wie heißt das denn, Ostria?
Florian Clauß
0:06:57–0:07:04
Ostia. Ostia, das ist ein Vorort von Rom, der an der Mündung,
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deswegen Ostia, das ist dann auch so Mündung des Tibers, liegt der dann ins Meer, mündet.
Micz Flor
0:07:11–0:07:17
Und endet dann eben auch damit, dass dort Pasolini wohl irgendwie eine Falle
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gestellt oder wurde dahin Und man weiß es bis heute nicht.
0:07:20–0:07:24
Es gibt Vermutungen und es wurde auch wieder aufgegriffen. Es wurde dann in
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irgendwelche rechten Gruppierungen.
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Zugeschrieben. Ich habe das nicht wirklich, aber er wurde brutal.
Florian Clauß
0:07:34–0:07:39
Ja, da gibt es ganz viele Gerüchte drumrum und Spekulationen.
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Es gibt eine Art Dokumentation, die das nochmal aufgerollt hat.
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Es gibt einen Zeitzeugen, der aber auch in den 2000ern gestorben ist.
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Also das kreuzt sich über Stricherjunge, Strichermilieu,
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rechte Schlägertruppen, dann aber auch Pasolini, der angeblich dann für eine
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Recherche von dem national national eigenem Erdölkonzern EPI dann Dokumente übergeben sollte,
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wo dann irgendwelche Korruptionsskandale nachgewiesen wurden,
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wo er gerade einen Artikel darüber geschrieben hat. Alles überläuft sich.
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Deswegen will ich da auch gar nicht mehr dran aufregen. Aber ich fand das so
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ganz leise erzählt in dem Liebes-Tagebuch, wo er einfach so rumfährt und dann
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siehst du, wie er dann wendet. Und dann, hier wurde Pasolini erworben.
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So ganz aus dem Off. Und so dieses Periphere, das periphere Rom,
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das spielt bei Pasolini in seinen Filmen immer eine ganz tragende Rolle.
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Zumindest in den ersten. Pasolini hat eine Zeit lang auch in Friul,
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das ist dann in dem ostnördlichen Teil von Italien, das Landleben.
0:08:45–0:08:49
Da haben seine Großeltern gewohnt, hat er dann immer in den Ferien mitbekommen.
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Und er hatte immer so eine Liebe zum Land, zu den einfachen Leuten,
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zu den Proletariern. Die hat er entwickelt und seine ersten Filme handeln vor
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allen Dingen von dieser peripheren Sicht.
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Bevor wir jetzt aber in Pasolini da reingehen mit seiner Geschichte,
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mit seinem Leben, möchte ich nochmal kurz zu Bruce LaBruce und der Rezeption,
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weil Bruce LaBruce mit The Visitor.
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Referenziert den Film. Also es ist explizit ein Remake von Theorema.
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Theorema hat übrigens den Untertitel Die Geometrie der Liebe.
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Und wir können auch nochmal ein bisschen nachher über was ist ein Theorem sprechen.
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Ja, Geometrie der Liebe.
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Und es gibt jetzt noch ein zweites Remake. Das habe ich mir aber leider nicht
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angeguckt. Ich weiß nicht, ob du das gesehen hast.
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Das ist ein japanisches Remake von Takeshi Miike.
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Visitor Q. was auch so eine recht verstörende Verfilmung ist.
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Ich hätte die, glaube ich, gerne gesehen.
Micz Flor
0:09:51–0:09:52
Du hast sie gesehen?
Florian Clauß
0:09:52–0:09:54
Nee, habe ich nicht gesehen. Das habe ich erst nachher erfahren.
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Bruce LaBruce, ich war alleine.
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Mein Platz neben mir war frei. Nein, es war völlig überfüllt.
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Es war ausverkauft, weil Bruce LaBruce ist wirklich ein kanadischer Regisseur, der schon,
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also ich glaube, der ist in den 60ern geboren, hat in den 80ern eine Filmhochschule,
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seine Ausbildung fertig gemacht und hat vor allen Dingen das ganze Queer- und
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Gay-Independent-Cinema so mitgegründet und aufgebaut.
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Also in den 80ern waren seine ersten Filme, ist quasi so ein Punk unter den Filmemacherinnen.
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Das heißt, er hat eine sehr punkige Attitüde, bricht Tabus,
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ist auch immer sehr low budget seine Filme, arbeitet mit Laiendarstellern und
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Darstellerinnen, ist auch eine sehr charismatische Figur, also es ist einfach ein cooler Typ.
Micz Flor
0:10:43–0:10:43
War jetzt da auch?
Florian Clauß
0:10:44–0:10:47
Der war da, genau. Und die Handlung
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ist das können wir auch mehrfach durchgehen ja
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die handlung ist es kommt ein visitor ein
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besucher von außen in eine großbürgerliche familie
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es geht um das bourgeoisie es geht um diese und ein
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reichtum ja und fängt mit jeder mit ihrem familienmitglied und auch mit angestellten
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des hauses also eine angestellten ein liebesverhältnis an und verlässt dann
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schlagartig die Familie und darauf beginnt die Familie,
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die einzelnen Mitglieder, so auseinanderzufallen.
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Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Es gibt erstmal Geständnis gegenüber,
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dass jetzt was passiert ist, als er weg ist.
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Das Gestehen und dann aber auch der Zusammenbruch, die Zerstörung,
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die Zerstörung der Institution Familie bzw.
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Des Bourgeoisen Großbürgertum. Der Film von Bruce LaBruce setzt andere Schwerpunkte als der von.
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Pasolini. Bruce LaBruce, dem geht es vor allen Dingen auch um einen politischen Aspekt.
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Man sieht am Anfang die Hauptrolle, der Besucher, wird gespielt von Bishop Black.
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Das ist ein gebürtiger Engländer, in London groß geworden, ein Schwarzer,
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der hier in Berlin wohnt und eigentlich ein Performance-Künstler ist und ein Pornodarsteller.
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Und ab und zu in dem Ballhaus in der Naunienstraße auftritt und auch hier schon
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eine relativ große Kultfigur ist in Berlin.
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Und auch als Pornodarsteller ist er einer der renommiertesten Pornodarsteller
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in dem ganzen schwulen Milieu. Der spielt die Hauptrolle.
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Der Film ist sehr explizit. Also natürlich setzt Bruce LaBruce auf explizite Sex-Szenen.
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Was ich so in dieser Form im Kino mit anderen noch nicht so geguckt habe.
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War schon ein bisschen, hat sich komisch angefühlt, aber hat auch ganz gut funktioniert,
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weil der hat viel Humor, der Film.
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Also der macht sich sehr lustig über sich selber,
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über die ganzen Zuschreibungen und hat Momente, die sind dann auch ein bisschen
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schwer zu ertragen, aber ist doch irgendwie unterhaltsam in seiner Leichtfüßigkeit.
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Also er stellt tatsächlich, hatte ich ja schon gesagt, Szenen eins zu eins nach
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und auch die Abfolgen der Szenen, wie die Figuren sich bewegen.
0:13:25–0:13:28
Aber man macht das nur mit so einem Augenzwinkern. In einem Interview,
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wo ich es dann noch gehört habe.
Micz Flor
0:13:31–0:13:36
Dieses Augenzwinkern mit dem nachstellenden Augenzwinkern, das würde mich jetzt interessieren.
0:13:37–0:13:39
Augenzwinkern gegenüber denen, die das Original kennen.
Florian Clauß
0:13:40–0:13:45
Ja, aber es wirkt auch für sich als Slapstick. Also ich will eine Szene nacherzählen,
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wo der Gast, also der wird in dem Theorema-Film, wird er von Terrence Stamp gespielt.
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Der Gast sitzt in einem Gartenstuhl im Garten dieses Hauses, was dann halt in dem...
Micz Flor
0:13:58–0:13:59
Großartiges Haus, oder?
Florian Clauß
0:13:59–0:14:03
Ja, das Haus, das ist toll. Also in einem italienischen Film ist das wirklich
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so eine Villa, ein Riesengarten.
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Und sitzt der so manspreading, sitzt der halt so da.
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Und du siehst die Hausangestellte, wie sie die ganze Zeit um ihn rumschleicht.
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Erstmal schneidet sie halt irgendwelche Sachen.
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Und dann schleicht sie um ihn rum und geht dann, rennt ins Haus wieder zurück und rennt wieder raus.
0:14:22–0:14:25
Macht irgendwas im Haus, hat ständig so Überschwung. Man merkt,
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dass diesen Charme, dieses Charisma von der Figur total unterliegt.
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Weiß damit nicht, sich umzugehen. Und das ist im anderen, in dem Bruce-La-Bruce-Film,
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The Visitor, da ist auch so ein, aber alles viel moderner.
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Da hast du auch so eine Villa, die aber dann britisch-modern aufgezogen ist.
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Dann siehst du, wie er dann halt auch dieses Manspreading total überhöht. Also das ist klar so.
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Und dann rennt die Angestellte, die von einem Mann gespielt wird,
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der rennt dann wieder rein. Nein, wird dann aber so in schneller abgedreht.
Micz Flor
0:15:00–0:15:01
So Bloody Hill mäßig, oder?
Florian Clauß
0:15:02–0:15:07
Ja, genau so. Und er rennt wieder raus, rennt wieder rein, macht irgendwas, geißelt sich dann, ja.
0:15:07–0:15:11
Er geißelt sich, dann zieht sich aus, also macht dann halt so eine Sadomaso-Action.
0:15:12–0:15:18
Und dann kommt eben der Besucher und das muss man ja sagen, es ist ein,
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also ein Wesen nicht von dieser Welt, ja.
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Also es wird in verschiedenen Repetitionen, auch jetzt im Alten,
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wird dann gesagt, es ist halt ein Gott.
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Es könnte etwas Göttliches sein, es könnte ein Held sein. Er hat eine unglaubliche Anziehungskraft.
0:15:34–0:15:39
Was ich in dem Originalfilm auch echt gut umgesetzt finde.
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In dem anderen, in Bruce LaBruce, ist es dann so, dass es dann in so eine Sexualität
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abgleitet, wo er dann aus seinen Augen, die werden so weiß, milchig weiß von dem Besucher.
0:15:52–0:15:58
Und das heißt, dann hat er diesen sexuellen Körper angenommen und es wird dann
0:15:58–0:16:00
eben Geschlechtsverkehr.
Micz Flor
0:16:01–0:16:02
Ah, okay, interessant. Interessant.
Florian Clauß
0:16:02–0:16:05
Ja, also das ist das Sexuelle.
Micz Flor
0:16:05–0:16:07
Also da wird dann wirklich der Körper verändert sich.
Florian Clauß
0:16:07–0:16:10
Der Körper, also das heißt, die Augen von ihm verändern sich,
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werden dann eben so explizite Szenen gezeigt werden, kommen auch immer so Zwischentitel,
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es kommt eine ziemlich starke Technomusik dazu und Zwischentitel wie zum Beispiel,
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Kolonialisiere den Kolonialisierer, also Colonizer.
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Und solche Zwischentitel werden eingeblendet mit so einem, also das meine ich
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mit Augenzwinkern, Oder es dann wieder so ein bisschen gebrochen wird in dieser Explicitität.
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Also das heißt, das ist eigentlich ertragbar. Und das fand ich irgendwie so
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ganz interessant als Beobachtung. Das ist natürlich.
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Und es geht auch jetzt nicht um diese klassischen Porno, sondern es sind schon andere Darstellungen,
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die dann in diesem ganzen queeren Umfeld und so weiter als Ausdrucksformen,
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wo ich mich halt jetzt nicht so auskenne, aber so als Ausdrucksformen entwickelt wurden.
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Und wie gesagt, der hat eine unglaubliche Authentizität, in dem Bereich und auch ein Auftreten.
0:17:04–0:17:09
Und ja, also es ist halt schon trashig, das muss man sagen. Es ist trashig,
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es sind Leihendarsteller, merkt man schon.
0:17:12–0:17:17
Aber es war jetzt doch nicht so, wo ich dann dachte, oh, das war jetzt vertane Zeit.
Micz Flor
0:17:17–0:17:20
Das hattest du eine Befürchtung?
Florian Clauß
0:17:20–0:17:23
Ich hatte so ein bisschen. Ich meine, du hattest es ja auch so.
Micz Flor
0:17:23–0:17:27
Ich hatte das irgendwie auch gedacht. Ich muss auch zugeben,
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dass ich schon dann auch dachte, Ich dachte, es wird schwer,
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darüber zu sprechen, weil, wie du auch schon sagst, der Diskursraum,
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Einfach etwas ist, in dem ich mich nicht gut bewegen kann.
Florian Clauß
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Ja, also wir als alte, alte weiße Männer bemächtigen uns dann jetzt zu einem Diskurs.
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Ja, aber irgendwie finde ich das auch legitim, da einfach sich in dem Raum zu
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bewegen und das sich anzugucken und auch die Darstellungsformen einfach auch so wahrzunehmen.
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So ganz objektiv gesprochen. Also der Busler Bus hat eben seit 80er Jahren immer
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wieder Filme gemacht, auch war glaube ich viermal auf der Berlinale als ein
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gern gesehener Gast im Panorama.
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Tritt jetzt natürlich mit diesem Film in einem Teddy Award an,
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also dem schwulen Film im Bereich der Berlinale.
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Sein letzter Film ging es um eine feministische Utopie, heißt von 2017 The Misan
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Driss. ist die Frage auch bei dem Film, diese Befreiung der Figuren durch Sexualität.
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Das ist halt die Zerstörung durch den Gast, die Befreiung, Zerstörung.
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Das sind so ein Gegensatzpaar, was dann bei dem The Visitors Film,
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bei dem jetzigen dann eher in Richtung Utopie entschieden wird.
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Also es geht um wirklich eine utopische Darstellung der Situation.
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Und das wird sich so ein bisschen abheben von Pasolini. Also das,
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was Bruce LaBruce auch mit seinen Szenen, mit dem Sex, mit der Sexualität so
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zeigen will, ist auch so eine Befreiung.
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Er sucht dann auch nicht den perfekten Körper, sondern er stellt einfach so dar.
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In der Form, wie sich Menschen, also wie sich vielleicht diese Charaktere,
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die Figuren vor laufender Kamera auch zeigen möchten. Also ich glaube.
Micz Flor
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Kann ich kurz da einhaken, so Gedanken, die bei mir gerade dann auftauchen,
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einfach nur so kurze Bullet-Points-Ideen, weil das eine ist eben,
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dass die Augen sich da so verfärben, das hat mich sehr irritiert,
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weil das natürlich in dem Pasolini-Film gar nicht der Fall ist.
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Ist also der Körper des Visitors ändert sich nicht.
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Und da ändert er sich aber scheinbar. Da passiert was mit den Augen.
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Da habe ich gedacht, was macht das mit mir, wenn ich das denke?
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Die Augen verändern sich.
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Die Assoziation, die ich dann habe, ist natürlich andererseits der Blick der
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Begierde, also der Blick auf das Andere, wo dann der andere Körper auch zum Objekt werden kann.
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Und auf der einen Seite, dass das nicht zugelassen wird, dass das ein Objekt
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ist, an dem man sich, dass man begehrt, sondern dadurch, dass die Augen durch
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die Blindheit, gibt es den Blick nicht.
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Das ist das eine. Das andere ist aber auch dann die Frage Blindheit gegenüber.
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Dem anderen, also dass Diversität dort als Konzept gar nicht diskutiert werden muss,
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weil in der Blindheit wird das andere jetzt nicht erkannt.
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Weißt du, was ich meine? Also dass die Blindheit auch dafür sorgt,
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dass diese Lust, diese Begierde so Darkroom-mäßig passiert. Das ist ja im Dunkeln
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insofern einfach wirklich das Körperliche steht dann über dem,
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was dann eben das Politische wäre.
Florian Clauß
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Ja, also tatsächlich hat auch der Bischof Black in diesem Interview dann gesagt,
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dass er als schwarzer Traum zu einer Projektionsfläche wird im Akt.
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Das heißt, es würde so ein bisschen so, er ist Objekt in der,
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aber gleichzeitig ist er sehr progressiv in dem, wie er fortschreitet.
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Ja, er wird erstmal so aufgenommen in die Familie, aber er wird dann überhaupt
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nicht in Frage gestellt.
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Also es gibt auch eine Szene, die dann ja so ein bisschen von Salo entnommen wird.
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Und das ist die erste Szene, nämlich wenn er reinkommt, wird er von der Markt
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empfangen, von der Hausangestellten.
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Und das erste, was er macht, er pisst in die Suppe und kackt auf den Teller.
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Und das wird der Familie dann zu essen gegeben.
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Und in dem Moment, also bei Salo ist es ja auch so, dass dann die,
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also Salo muss man ja vorweg sagen, es ist, glaube ich, einer der umstrittensten
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Filme der Filmgeschichte.
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Die Pasolini hat den 1975 gedreht und Salo soll, hebt die Erzählung von Marquis de Sade aus dem 18.
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Jahrhundert faschistische Republik, die sich gegründet hat in den 40ern und
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es wird eine Diktatur ausgeübt.
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Also es ist dann auch so eine uniformierte Männer und Frauen,
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die dann junge auch Männer und Frauen gefangen halten und foltern.
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Also es wird auch sehr explizit dargestellt in dem Film und da gibt es auch
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eben die Szene, wo dann die Gefangenen eben ihre eigenen Instrumente essen müssen.
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Auch alles so dargestellt.
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Und es war damals, war der Film, er ist noch heute in einigen Ländern verboten.
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Also auch hier hat sich Bruce LaBruce am Original orientiert.
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Also das ist jetzt nicht, dass er dann die Explizität, hat auch Pasolini schon
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immer in seinen Filmen gehabt.
Micz Flor
0:22:55–0:23:01
Aber dann im Original im Sinne von der Haltung und nicht vom Film per se, meinst du.
0:23:01–0:23:04
Also im Original am Autoren Pasolini.
Florian Clauß
0:23:07–0:23:13
Autor am Film, also direkt an den Bildern auch. Also die Bilder eins zu eins
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übernommen. Oder was war jetzt der Punkt?
Micz Flor
0:23:15–0:23:19
Mit dem Kacken auf den Teller, das ist jetzt ja nicht in Theorema, sondern das ist...
Florian Clauß
0:23:19–0:23:20
Nee, das ist aber in Salo.
Micz Flor
0:23:20–0:23:25
Genau, also das heißt, der hat das Werk, Pasolinis Werk übernommen in seiner
0:23:25–0:23:28
Gänze und sich nicht nur an das...
Florian Clauß
0:23:28–0:23:33
Aber es geht darum, dass diese Explizität auch bei Pasolini so vorkommt.
0:23:33–0:23:40
Das war dann nämlich eine Frage aus dem Publikum nach dem Film und wo eine Zuschauerin
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dann sagte, ja, soweit sie sich erinnert, war das jetzt nicht so explizit bei Pasolini.
0:23:47–0:23:50
Aber es gibt auch genau die Szene, wo dann der Sohn des Hauses,
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nachdem er eben der Gast die Familie verlassen hat und er sich dann in diesem
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Zustand der Findung, dieser Verwirkungsphase, wird er Künstler.
0:24:01–0:24:05
Und er malt ein Bild in Blau und dann pisst er auf das Bild.
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Und das war auch in dem Film so. Und das war schon so, wow, wow.
0:24:10–0:24:14
Das heißt, Pasolini hat uns da auch nichts erspart.
0:24:14–0:24:19
Und insofern finde ich das durchaus konsequent, den Film in so einer Form dann halt auch zu drehen.
Micz Flor
0:24:19–0:24:23
Ja, und ich finde aber auch natürlich die Frage, ob es das Gleiche ist.
0:24:23–0:24:25
Das ist natürlich auch nochmal interessant, wie der kulturelle Hintergrund sich
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verändert hat, sodass das Gleiche im Vordergrund, vor dem kulturellen Hintergrund
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dann vielleicht doch vergleichbar ist. Weißt du, was ich meine?
Florian Clauß
0:24:34–0:24:39
Ja, aber es ist eine ganz andere Filmsprache, es ist eine ganz andere Herangehensweise.
0:24:39–0:24:45
Ich meine, natürlich hat Pasolini durch seine Art zu ästhetisieren und auch eine eigene Sprache.
0:24:45–0:24:50
Er hat das Buch, das Kino und die Poesie geschrieben.
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Er ist überhaupt ein sehr schriftstellerisch veranlagter Mensch.
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Also es gibt auch ein Buch, Theorema, das er dann geschrieben hat,
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ich glaube sogar im Nachhinein, wo er dann auch einige Sachen mehr aus- und
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erklärt hat, als es im Film ausgeführt ist.
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Er hat eine eigene Filmsprache entwickelt. Das hebt ihn, glaube ich,
0:25:13–0:25:15
auch nochmal so besonders hervor.
0:25:15–0:25:19
Und das ist zu der Zeit, deswegen sagte ich ja im weiteren Kreis der Nouvelle Vague.
0:25:20–0:25:24
Und ich weiß nicht, ob dir das jetzt bei dem Film, bei dem Schnelldurchlauf
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gucken von Theorema aufgefallen ist.
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Was ich absolut faszinierend finde, auch von Pasolini schon immer,
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ist, dass er so ganz straight erzählt.
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Er hat so eine Art von Stationstheater, wo ganz genau klar ist,
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jede Figur handelt in einem ganz geradlinigen Weg und es ist so ein modellhaftes
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Durchspielen von etwas.
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Aber ich krieg das was Künstlerisches. Oder was Künstlische.
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Künstlerisches, weißt du, was ich meine? Also es ist auch sehr frontal immer gefilmt.
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Das heißt, dieses Zögern und Zaudern sind alles so Gesten und Mimiken,
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die jetzt nicht zwischen den Figuren passieren,
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sondern in der Figur selber so durchgespielt wird und sehr geradlinige,
0:26:12–0:26:15
zielweise Struktur daraus ableitet.
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Was dann auch immer mit so einem Schuss, Gegenschuss, fast so in die Kamera
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guckend, was wir ja schon gelernt haben, was verboten ist,
0:26:24–0:26:30
in dem Kino, in dem Hollywood-Kino, wo ein kohärenter Raum geschaffen wird.
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Also das ist auch nochmal so bezugnehmend. Es gibt eine Hausarbeit, die sich mit.
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Der Filmsprache von Pasolini auseinandersetzt und die in Beziehung setzt,
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Buch, das Bewegungsbild und das Zeitbild.
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Ich weiß nicht, ob du die Abhandlung kennst.
Micz Flor
0:26:49–0:26:49
Nee.
Florian Clauß
0:26:50–0:26:58
Das Bewegungsbild ist eine Beschreibung, die das zeitgenössische Hollywood-Kino angeguckt.
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Und das geht so ein bisschen wie dieses, was wir in der Episode von Das Fest
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hatten, nämlich die mise en scène.
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Man schafft einen kohärenten Raum, der für den Zuschauer so dargestellt ist
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in den Blickachsen, in der Aktion-Reaktion, also deswegen das Bewegungsbild,
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dass es als echt wahrgenommen wird.
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Dass dieser Raum quasi ein fiktionaler Raum ist, wo eine echte Physik herrscht,
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die ich auch, also jetzt Physik auch im Sinne von sozialem Zusammenspiel,
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die ich auch übertragen kann auf mein Jetzt.
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Und dann gibt es halt so diese Action-Szenen und so weiter, die dann eben als
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als authentisch wahrgenommen werden, weil es keine Brüche gibt innerhalb der
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Kausalität von Raum, die auf der Leinwand erschaffen werden.
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Und er setzt dagegen das Zeitbild, was dann genau diese Brüche,
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was die Nouvelle Vague eingeführt hat.
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Das heißt, die Zeit springt auf einmal. Es gibt andere Blickachsen der Kamera und so weiter.
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Und diese Brüche hat Pasolini auch in seinen Filmen drin. Und er hat in seiner
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theoretischen Schrift das Kino und die Poesie auch seine Filmsprache beschrieben.
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Und die geht von sogenannten, aber ich kriege das jetzt nicht so zusammen,
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es gibt so IM-Zeichen, also IM-Zeichen und es gibt dann auch eine gewisse Symiotik.
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Also er leitet auch so einen literarischen Konzept von, also Poesie,
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leitet er eben auch seine Bildsprache ab, die aber gleichzeitig auch so ein
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bisschen mit Archetypen arbeitet. Also das haben wir ja auch bei...
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Jung, die Archetypen. Das heißt, es gibt Zeichen, die sich dann eher durch Träume
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und so erschließen, die aber nicht so erklärbar sind.
0:28:45–0:28:49
Da gibt es zum Beispiel bei La Ricotta, das hatten wir auch schon mal erwähnt,
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den Film, der Weichkäse-Kurzwilm von Pasolini, wo es um eine Kreuzigung geht.
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Ich finde den Film großartig.
Micz Flor
0:28:55–0:28:56
Haben wir den erwähnt?
Florian Clauß
0:28:56–0:29:00
Wir haben den in einer der ersten Folgen, ich glaube, ich habe den tatsächlich
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bei meiner ersten Folge erwähnt, als ich über über Gurusawa gesprochen habe,
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wo dann ein Laiendarsteller, es war eine Kreuzigungsszene, Orson Welles ist
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der Regisseur, es soll eine Kreuzigungsszene nachgestellt werden und die,
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rekrutieren lauter Landschauspieler und die haben halt kein Geld und der eine
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hat halt so Hunger und hat dann so einen riesen Ricotta,
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das findet der auf so einem Buffet und stopft da sich halt wie blöde rein und
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dann fängt aber der Dreh an und dann wird der halt ans Kreuz gehangen,
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Ja, und da verschluckt er sich so, weil er sich so schnell gegessen hat und
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stirbt dann tatsächlich in dem Kreuz.
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Und dann passiert auf einmal eine echte Kreuzigung.
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Und da ist halt einer der frühen Filme, wo er auch viel mit kleinen Darstellern,
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Pasolini arbeitet, also so mit diesen italienischen Landbauern und dem Proletariat,
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ja, wo er auch so eine ganz emotionale Verbindung hat, ja.
0:29:59–0:30:04
Ja, also Pasolini geht in so eine Schicht rein, ja, und er hat auch so eine
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Abneigung gegen das Bourgeoisie, ja.
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Er hat eine absolute Abneigung gegen die Konsumgesellschaft, ja.
0:30:10–0:30:14
Er lässt sich da überhaupt nicht einordnen, ne. Das ist ein absoluter Freigeist.
0:30:14–0:30:17
Ich habe leider nicht die Biografie gelesen, aber es wäre total interessant,
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weil der sich da wirklich in keine Schublade ein...
0:30:20–0:30:24
Und ich glaube, der hat sich auch nichts sagen lassen von irgendjemandem und
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hat dadurch aber auch so eine Freiheit in der Filmsprache entwickelt,
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entwickelt, wie halt nur wenige Regisseure dann halt das auch entwickeln konnten.
Micz Flor
0:30:32–0:30:36
Ja, ich denke jetzt so ein bisschen an Schlingensief Theater und da wird das
0:30:36–0:30:40
so schön was mit Laiendarstellern, die dann eben eine eigene Kraft und eine eigene Ästhetik auch,
0:30:41–0:30:45
auf die Leinwand oder auf die Bühne bringen, da muss ich jetzt irgendwie assoziativ
0:30:45–0:30:47
dran denken. Ich weiß nicht, ob das...
Florian Clauß
0:30:47–0:30:48
Naja, nee, Schlingensieb ist
0:30:48–0:30:53
ja auch so ein, der dann gleichzeitig von so einer Religiosität erzählt,
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weil er selber ein Katholik und sehr religiös aufgewachsen ist,
0:30:57–0:31:04
aber auch total der Heretiker ist und Atheist, ja, und Pasolini genauso.
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Also es gibt immer wieder dieses, dieser Bezug.
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Ich glaube, du bist in Italien unausweichlich mit der Geschichte der Kirche konfrontiert.
0:31:17–0:31:20
Also in keinem anderen Land ist das ja so verflochten.
Micz Flor
0:31:20–0:31:23
Ja, das ist eben auch was, was ich meinte, halt der kulturelle Hintergrund,
0:31:23–0:31:26
vor dem du Bilder entwirfst, dass die Bilder eine Wirkung haben,
0:31:26–0:31:29
die man wirklich nur vor dem Hintergrund, glaube ich, gänzlich umfassen kann
0:31:29–0:31:32
und das erleben kann und dann auch wieder jeder andere.
0:31:32–0:31:37
Und wenn du dann das Gleiche erzeugen möchtest in einer anderen Kultur,
0:31:37–0:31:41
von einem anderen kulturellen Hintergrund, musst du den Vordergrund anders assoziieren.
0:31:41–0:31:46
So meinte ich dann auch über die Jahrzehnte hinaus, dass der Film jetzt in der
0:31:46–0:31:50
Tat wahrscheinlich ganz anders war bei Bruce Laboose, aber dann eben trotzdem,
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das Erleben weiter inszeniert hat.
Florian Clauß
0:31:56–0:32:01
Also was bei Bruce Laboose sehr wichtig ist, dass er sehr politisch sein möchte.
0:32:01–0:32:05
Er möchte, der Film fängt an, dass ein Koffer an der Themse,
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am Themseufer angeschwemmt wird.
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Und aus diesem Koffer kommt dann The Visitor, Bishop Black und der macht dann
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halt auch so eine Tanz-Performance, also wie er sich dann aus diesem Koffer
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schält, das ist schon beeindruckend.
0:32:18–0:32:21
Und dann siehst du halt auch an anderen Orten von London, wie dann halt dieser Koffer da ist.
Micz Flor
0:32:21–0:32:24
Das wollte ich sagen, das ist auch nochmal ein großer Unterschied von dem,
0:32:24–0:32:29
was ich gelesen habe, dass bei Bruce LaBouche The Visitor ein Phänomen ist und nicht nur eine Person.
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Also es heißt ja nicht The Visitors, also es ist kein Plural,
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dass jeder Einzelne ist ein Visitor, sondern...
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The Visitor ist eher ein Phänomen, was aber dann ganz viel gleichzeitig auftritt.
Florian Clauß
0:32:42–0:32:48
Genau. Und er will explizit da auf die Refugee-Situation hinweisen.
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Also hat er gesagt, Refugees sind Flüchtlinge, die suchen hier.
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Und es ist ihm ganz wichtig, dass die dann auch integriert werden in die bürgerliche
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Familie. Und dass die auch so ein Selbstbewusstsein bekommen.
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Also das ist ja auch das, was er dann so entwickelt. Also er will politische
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Akzente setzen. Und bei dem Original-Theorema 1968 spielt es zu der Hochzeit
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der Studentenbewegung, also wo sich dann eh die Gesellschaft so politisiert hat.
0:33:15–0:33:20
Gleichzeitig ist es aber eher eine dystopische Sicht von, also es ist keine
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utopische Sicht, es ist eher eine dystopische Sicht.
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Und da möchte ich dir nochmal eine Passage von Pasolini aus dem Buch Theorema
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vorlesen, wo ein bisschen klarer wird, wie er diese revolutionäre Potenzial
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von den Studenten und Studentenbewegungen ansieht.
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Und er schreibt da, diese Bürgerkinder seien mäßig mürrische Demokraten,
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überzeugt, dass nur die wahre Demokratie die Falsch zerstört.
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Anarchistische blonde Jungen, die treuherzig das Dynamit mit ihrem guten Sperma
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verwechseln und als Störenfriede haufenweise mit großen Gitarren durch Straßen
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ziehen, die falsch wie Kulissen sind.
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Piros der Hochschule, die das Auditorium Maximum besetzen und die Macht fordern,
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statt ein für alle Mal darauf zu verzichten.
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Revolutionäre mitsamt ihren Revolutionärinnen, die beschlossen haben,
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dass Schwarze sind wie Weiße, aber Weiße vielleicht doch nicht sind wie Schwarze.
0:34:18–0:34:24
Sie alle, alle bereiten nichts anderes vor, als die Ankunft eines neuen Gottes
0:34:24–0:34:28
der Ausrottung, sind in Unschuld gezeichnet mit dem Hakenkreuz.
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Und werden doch die Ersten sein, die mit den echten Krankheiten und echten Lumpen
0:34:33–0:34:37
am Leib in die Gaskammer kommen. Ist nicht das, was sie wollen?
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Da sieht man schon, also ein bisschen merkt man das Salo auch dahinter,
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weil die Gefangenen sehen auch aus wie eben so Studentinnen und Studenten aus dieser Bewegung.
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Und es werden wahrscheinlich auch, wird dann referenziert, die,
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die dann eben sich auf die Barrikaden setzen und dann von den Anhängern des
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Faschismus eingenommen werden, ja.
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Und gleichzeitig ist es auch die bürgerliche Familie, weil es gibt ja auch bei
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Theorema dann eben der Sohn, der studiert, ne.
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Und da merkst du auch so ein bisschen diese Studentenkulisse dahinter.
0:35:13–0:35:14
Die Tochter ist noch eine Schülerin.
Micz Flor
0:35:15–0:35:16
Ja.
Florian Clauß
0:35:16–0:35:22
Aber da merkt man so die Richtung, in die Pasolini da einschlägt, ne.
0:35:22–0:35:26
Und das ist halt so der Freigeld, also er hat schon so diese...
0:35:28–0:35:32
Dieses revolutionäre Potenzial, vielleicht muss man nochmal einen Schritt so
0:35:32–0:35:36
ein bisschen in die Biografie zurück von Pasolini, um auch zu verstehen,
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warum er da so eine gewisse Frustration aufgebaut hat.
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Aufgebaut hat, das ist so, dass er war dann während des Krieges in dieser friolischen
0:35:47–0:35:50
Gemeinde Lehrer geworden. Und er war wohl ein sehr guter Lehrer.
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Ich glaube, er war durchweg so ein total sympathischer Typ, der dann auch eben
0:35:58–0:36:02
in der Didaktik mit seiner Authentizität,
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mit seiner Direktheit dann auch die Kinder so begeistern konnte.
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Da wird auch so, wird dann in einem Absatz beschrieben, die Konzepte,
0:36:10–0:36:12
die er da so angewandt hat,
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also Kinder selbst zu ermutigen, Sachen zu schaffen und dann halt auch wirklich
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so zu moderieren, dass das eher so in den 70ern, also 15 Jahre später,
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20 Jahre später dann in der Pädagogik diese Konzepte Einzug gehalten haben.
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Und die hat er schon praktiziert so.
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Und er war auch offen schwul. Also er hat das dann halt auch jetzt nicht irgendwie
0:36:32–0:36:33
versucht zu verheimlichen.
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Und er wurde dann von drei Schülern angeklagt, dass das sehr übergriffig geworden
0:36:39–0:36:43
ist, was ihm aber nicht stimmte, sondern das war dann halt ein Coup gegen ihn,
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um ihn da rauszuhaben aus der Schule.
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Und er wurde dann auch aus seiner aus
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der kommunistischen partei ausgeschlossen später auch gerade
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deswegen also er war halt einfach nicht einordnbar und er war dann irgendwie
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ein totaler outlaw der gesellschaft und zusammen mit seiner mutter ist er dann
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also er ist in bologna geboren eher in norditalien ist dann nach rom gezogen
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das war dann so 1950 und hat dann da Da müsste man wirklich,
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glaube ich, mal seine Biografie lesen, weil mich das echt,
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also weil mich schon interessiert, wie er so als.
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In dieser Gesellschaft überlebt hat. Er hat dann halt viele,
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er hat dann so seine literarischen Ambitionen weiter ausgebildet,
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hat einen Roman geschrieben,
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hat Bücher geschrieben, hat dann auch in der Peripherie von Rom dann seine Figuren
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aufgebaut, die Mama Roma hatte.
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Das ist dann ein Film von 1962, einer der ersten Filme, die er gedreht hat.
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Er hat Artikel geschrieben, hat dann auch bei Drehbüchern mitgeschrieben.
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Zum Beispiel auch von Luis Trenker und Fellini.
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Also das sind so die anderen großen Regisseure, also einmaligen Regisseure.
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Federico Fellini und Antonioni und Pasolini, das sind glaube ich so diese großen
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Regisseure, die man da der Nouvelle Vague anrechnen könnte.
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Die das Kino in den 50ern und 60ern so maßgeblich in Italien geprägt haben und
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in den 70ern. Und in dem Oeuvre, also irgendwann, kam dann Pasolini zum Filmemachen.
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Das frage ich mich auch, wie ist das dann irgendwie so, mache ich jetzt Filme?
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Er hat, glaube ich, dann versucht, auch dass Fellini seine Filme mitproduziert,
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aber das hat nicht geklappt oder er wollte nicht.
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Also deswegen sage ich, man müsste nochmal die Biografie lesen und gucken, was da passiert ist.
0:38:35–0:38:42
Er hat mit relativ wenig Budget, es kamen, glaube ich, 61 Akatone raus oder
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60 und dann 61 oder 62 der Mama Roma,
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die auch, also das ist auch wieder so archaische Filme, so authentisch archaisch
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und spielende Milieu sind es ja auch wirklich so.
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Und das ist diese Unmittelbarkeit von Aktionen, die dann halt wahrscheinlich
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in der höchsten Ausbreitung von Sexualität auf der Leinwand dargestellt wird.
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Was gibt es denn Expressiveres, als das so darzustellen?
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Aber so eine Archark da reingebracht in seinen Bildern, die,
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glaube ich, kein anderer als Pasolini so entwickelt hat als Filmsprache.
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Und das merkt man seinen Film an.
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Ich habe das ja so ein bisschen versucht zu beschreiben, gerade wie er den Gast
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aufgebaut hat, diese unglaubliche Anziehungskraft,
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die jetzt, ich weiß nicht, wie du das erlebt hast bei dem Film,
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als der Gast ankommt und alle sich so, er ist so ein Magnet,
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er muss nicht viel machen, er ist dann halt so ein unglaubliches Objekt der Begierde.
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Also irgendwas, es ist so ein Kraftwerk,
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wo alle drumherum so aufschmelzen und nicht anders können, als mit ihm in Verbindung einzugehen.
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Ja, wie so ein Gott eben, so ein bisschen wie bei Ilium, dass die Götter einfach
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dann machen können, sie sind da,
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und drumherum sind alle anderen wie Marionetten und sie können sich dann halt
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einfach so frei durch den Äther bewegen und alles richtet sich nach denen aus.
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Und so wird der auch eingeführt und dargestellt.
Micz Flor
0:40:24–0:40:29
Ich finde es, gerade in Bezug auf Ilium, ich finde es halt schon total anders eigentlich.
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Ich kann es verstehen, weil es ist was Machtvolles dabei, was Machtvolles.
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Aber in Ilium, die Götter sind ja eigentlich eher welche, die sich im Kleinen
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und Kleinen miteinander verzanken und ausspüren.
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Die sind nicht einfach mal sich entspannen in ihrer Macht.
Florian Clauß
0:40:43–0:40:47
Ja, das stimmt. Nicht ganz der Vergleich. Aber das wollte ich sagen.
Micz Flor
0:40:47–0:40:52
Das ist genau diese Macht, die dieser Visitor bei dem Pasolini-Film mitbringt.
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Ist, dass er einfach total entspannt ist.
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Und wenn er entspannt ist, alle anderen gehen ja durch absolut absurde,
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komische Übersprunghandlungen.
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Das Erste, die Haushalte, wie gesagt, die um ihn rum, glaube ich,
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zusammenrechten, dann zu ihm hingeht und ihm dann so kurz an der Hose was wischt
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und dann rennt sie das erste Mal rein, hat ihn aber schon berührt,
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dann raus und dann nochmal rein, dann will sie sich gleich umbringen, dann kommt er rein.
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Und das ist jetzt eine Assoziation, die ich hatte, die würde ich jetzt einfach
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mal sagen, wenn der Visitor dann bei allen eigentlich, bevor die sich dann sexuell vereinen.
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Ist da immer so ein Blick, so von, hey, es ist okay, es ist okay,
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entspann dich, es ist so gut.
Florian Clauß
0:41:34–0:41:40
Das ist für die Mercury. Da habe ich nämlich das Zitat.
Micz Flor
0:41:40–0:41:41
Da hatte ich es schon mal.
Florian Clauß
0:41:41–0:41:42
Da hatte ich es schon mal erwähnt.
Micz Flor
0:41:42–0:41:46
Wo er einem das ausstrahlt, dass da jetzt so etwas absolut weirdes auf der Bühne
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passiert, aber es gibt einem das Gefühl, es ist okay, mach einfach mit und dann befreit das.
0:41:50–0:41:55
Und woran ich denken musste, und ich weiß nicht, wie das zusammenhängt,
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ist die Szene aus Drive, kannst du dich an den Film noch erinnern?
Florian Clauß
0:41:59–0:42:00
Ja, ja, mit Ryan Gosling.
Micz Flor
0:42:01–0:42:04
Genau, und Ryan Gosling und der Typ in der Werkstatt, die haben ja diesen Kampf.
0:42:05–0:42:08
Und er schneidet dem ja dann die Pulsadern durch. Ja.
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Und er schneidet ihm die Pulsadern durch, dann hält er ihm die Hände fest und sagt so, es ist vorbei.
0:42:13–0:42:15
Ja. Kannst du dich an die Szene erinnern?
Florian Clauß
0:42:15–0:42:15
Nicht mehr so richtig.
Micz Flor
0:42:15–0:42:20
Es gibt diese sehr brutale Szene mit dem Schädel zertreten. Da ist so richtig brutale Zerstörung.
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Und mit diesen Pulsadern, da ist nicht mal Schmerz, aber der wird jetzt verbluten. Es ist vorbei.
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Und er sagt ihm das auf so eine Art, die wirklich beschwichtigend auch ist.
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Und die diese ganze Dramatik und dieses Todesnahe auch irgendwie so weich macht.
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Und das fand ich irgendwie von der Haltung ähnlich wie diese Sexualität oder, sag ich mal, Erotik.
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Also jetzt nicht Sexualität, also reiner Körperakt.
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Wie der Visitor das irgendwie diesen Raum öffnet, sagt, jetzt gib dich hin, also diese Hingabe.
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Und das passt ja dann auch ein bisschen zu dem Text, den du gerade vorgelesen
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hast, wo es immer um Grenzen geht. Die Revolution, also die Antwort auf etwas,
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das Umstrukturieren, das schon Bestehende. Da geht es immer um die Grenzen,
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die schon da sind, die Hierarchien, die schon da sind.
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Man muss das irgendwie umdrehen, aber es ist wie so ein Nullsummenspiel.
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Es bleibt immer verkrampft und
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das zeigen alle in dem Film, die dann irgendwie von ihm angezogen sind.
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Und in dem Moment, wenn sie sich da einmal loslassen und sich da hingeben,
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danach hat sich deren Leben irgendwie verändert.
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Das ganze Zusammenleben ist nicht mehr möglich. Es ist irgendwie absurd,
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dass dann alle individuell miteinander,
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also in sich wachsen, also alle verändern sich innerlich, aber in der Kommunikation
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mit anderen, in der Verbindung mit anderen sind sie abgeschnitten,
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ganz komisch. Das habe ich nicht so richtig verstanden.
Florian Clauß
0:43:40–0:43:46
Das stimmt. Also ich möchte nochmal, was du gesagt hast, richtig,
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also diese Götter bei Elium, die sind ja in ihren Kriegen dann mit drin,
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aber diese Widerstandslosigkeit, ich glaube, das ist, was dieses Feld erzeugt.
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Widerstandslosigkeit ist erstmal, wenn du quasi in so Machtgefälle als derjenige,
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der diese Macht inne hat, als so ein Feld, dann schmilzt halt alles in diesem
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Feld dahin und das ist erstmal so durchwartbar, ohne dass man dann großen Widerstand spürt.
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Und das finde ich so ganz schön inszeniert bei Theorema.
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Dieses dahin und ja, wie du sagst, alles ist okay, wir können es machen und
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hier habe ich nochmal ein Zitat.
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Aus einer Kritik, die ein Satz, wo ich glaube ich nochmal,
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dass die Verbindung ganz gut hergestellt wird, nämlich das Sexuelle als gesellschaftliche
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Triebfeder lässt eben keine Theoreme im Sinne von Normen, Regeln und Konventionen zu.
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Trotz aller Jahrhunderte alten Doppelmoral.
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Also dieses Sexuelle, was in dem Moment der Sexualität passiert,
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ist halt jenseits von einem.
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Das ist halt so dieses total Erfüllende, was nicht mehr irgendwie gedeckelt
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werden kann oder irgendwie ausge... Und das ist, glaube ich,
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der Zugang, den sie auch nur so erfahren.
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Diese unglaubliche Selbstzerrüttung, dieses Geständnis und dann Transformation, die dann passiert.
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Das kann nur durch eine sexuelle Handlung von ihm ausgelöst werden,
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weil damit fliegt das ganze Konstrukt auseinander.
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Und das ist ja das, was er auch inszenieren wollte, die bourgeoise Familie als
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eine Familie, die in bestimmten Riten und Strukturen lebt, die aber total hohl sind.
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Einfach nur Fassade, alles ist da relative Fassade. Also auch wie der Gast sich
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dann bewegt, ist ja auch nicht weiter irgendwie erklärt.
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Der hat einen relativ freien Zugang.
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Es ist dann irgendwie egal, wenn Vater und Tochter draußen sitzen,
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dann flirtet der mit beiden so.
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Also es wird auch diese Aufbegehren sagen, das geht nicht.
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Keiner macht das in seiner Anwesenheit. Und keiner verteidigt dann noch das
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bourgeoise Regelwerk, sondern das fliegt einfach so, es faltet sich so zusammen.
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Und das ist, glaube ich, ganz interessant, was am Anfang des Filmes passiert.
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Ich weiß nicht, ob du das so mitbekommen hast, dieser Patriarch.
Micz Flor
0:46:11–0:46:12
Das Interview, wo die Interviewszene...
Florian Clauß
0:46:12–0:46:16
Genau, die Interviewszene. Und du hast den aber original geguckt,
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oder hast du dann doch dir die...
Micz Flor
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Ich habe die Untertitel runtergeladen, wollte überlegen, mir die noch als Text
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durchzulesen oder zu überfliegen, weil so viel Text ist ja da gar nicht in der
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Summe. Das habe ich dann aber nicht mehr gemacht, beziehungsweise nicht mehr
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gemacht, war jetzt ein bisschen Selbstdefamierung.
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Ich habe es nicht mehr geschafft zeitlich.
Florian Clauß
0:46:34–0:46:40
Nee, alles gut. Also das, was da passiert ist, dass der Patriarch des Hauses,
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der Fabrikbesitzer, der heißt Paolo, der schenkt den Arbeitern seine Fabrik.
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Also er heißt, das, was dann halt auch eben den Kapitalismus so ausmacht, die Produktionsmittel,
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Aber dann zurückgegeben. Das heißt, er nimmt damit auch die ganze revolutionäre
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Kraft des Arbeitertums.
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Das heißt, das nimmt ihn weg. Und das ist so der Einstieg in den Film,
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wo man natürlich sich fragen kann, nur weil er eben diesen Schritt gegangen
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ist und dann halt so sein Mittel des Kapitalereigners dann aufgegeben hat,
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dass dann erst überhaupt der Gast ankommen kann.
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Das ist erst so der spirituelle Teppich gelegt ist, damit der Gast überhaupt empfangen werden kann.
Micz Flor
0:47:33–0:47:37
In einer Villa, die auf generationsübergreifenden Wohlstand hindeutet.
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Er gibt ja nicht alles weg.
Florian Clauß
0:47:43–0:47:49
Ja, natürlich. Das heißt, er gibt nicht alles auf, sondern es ist halt eine Geste.
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Aber die erstmal diese ganze, ich glaube, es ist auch wieder so ein zeitgenössischer Kommentar.
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Dass eben diese revolutionären Ambitionen der 68er dann halt irgendwie für den Arsch sind.
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Ja, das ist halt so, ja, okay, dann verpufft es halt einfach in dieser Geste.
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Und das finde ich halt auch irgendwie auch so einen guten Einstieg.
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Und die großbürgerliche Familie wird gesprengt durch seine Präsenz, ja.
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Und nach und nach erliegen eben alle Familienmitglieder seiner sinnlichen Faszination.
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Als erstes hast du schon beschrieben, Emilia, das Hausmädchen,
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dann der Sohn Pietro und schließlich die Frau des Hauses, Lucia.
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Und am Ende Paolo, der Patriarch. Und dann, so wie der Gast beim Essen,
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also das ist halt auch wieder so,
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die höchst rituellen Formen des sozialen Zusammenlegens, das ist immer der Tisch,
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der Essenstisch, da kommt am Anfang, kommt dann eben,
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die Einladung, ein Gast kommt vorbei, das ist ein Telegramm und genau in der Hälfte des Filmes,
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das ist wirklich, ich hab nochmal auf die Minuten geguckt, Genau in der Hälfte
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des Filmes bekommt dann eben der Gast das Telegramm, das er abreisen muss.
Micz Flor
0:49:06–0:49:08
Morgen, ich muss gehen. Morgen.
Florian Clauß
0:49:09–0:49:15
Das heißt, diese Erfüllung, die er in allen Familienmitgliedern ausgelöst hat,
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die verpufft da auch in dem Moment, wo er diese Information bekommt und hinterlässt
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halt so eine Leere, wo dann auch erstmal alle dann gestehen,
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das ist die Phase des Geständnisses,
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dass jetzt was passiert ist.
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Und das durch ihn, oder es ist jetzt nicht nur verbal, sondern auch nonverbal.
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Also du siehst die Tochter zum Beispiel, wie sie dann eben diese Bilder,
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die sie von ihm gemacht hat, im Garten.
Micz Flor
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Sie vermisst ja auch den Garten, aber sie versucht irgendwie mit dem Maßstab
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auch fast nochmal berechnend zu verstehen, was da passiert ist.
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Das ist dann diese Geometrie der Liebe sozusagen aus exerziert.
Florian Clauß
0:49:58–0:50:03
Die versucht dann irgendwie, also die holt einen Zollstock und misst dann im
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Garten die Abstände der Liegestühle, wo er zuletzt gesessen hat.
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Und nach diesem Geständnis, das dann auch jedes Familienmitglied für sich individuell
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dann verfasst, gibt es diese Transformation.
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Die Transformation der Figur, die dann aber in einem Zustand der...
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Das nicht mehr sozial oder diskonform gilt.
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Das heißt, die Tochter fällt in eine Stache.
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Da hast du auch noch mal dieses Bild Fotografie. Sie wird selber zu einem Foto.
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Sie fällt in einer Depression, hat die eine Hand immer zusammengedrückt zur
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Faust und wird dann letztendlich abgeholt und in die Psychiatrie verlagert.
Micz Flor
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Aber es ist keine Faust zum Schlagen. Es ist eher so eine Faust,
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als ob sie was umklammert.
Florian Clauß
0:50:50–0:50:54
Ja, genau so. Also als ob wir was festhalten. Das stimmt. Also eine unglaubliche
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Verkrampfung. Sie ist nicht mehr ansprechbar.
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Sie verweigert das Essen. Sie wird dann abgeholt. Das ist ihre Transformation.
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Diese Verführungsszene von der Lucia, der Frau des Hauses.
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Auch von der Ästhetik ist dieser Film ja so großartig.
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Also sie mit ihren unglaublich ausschweifenden Lidschatten gemalt,
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die auch nie verwischen. Ja, auch wenn sie gerade aus dem Bett steigt,
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hat sie diese Lidschatten immer wie so eine Maske.
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Auch so eine ganz, ja, man hat am Anfang das Gefühl, dass sie so die ordnungsliebende Hausfrau ist.
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Aber nach der Begegnung mit ihm, wo sie auch komplett auszieht und er auch im
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Garten mit dem Hund spielt, ja, nur mit Unterhose angekleidet und dann gibt sie sich halt eben hin.
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Und mit dem Punkt der Hingabe, also was sie dann nach ihrer Transformation,
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sie wird dann immer irgendwelche Liebesverhältnisse mit fremden Männern eingeben.
Micz Flor
0:51:56–0:51:57
Jungen fremden Männern.
Florian Clauß
0:51:57–0:52:02
Jungs, genau. Sie sucht dann irgendwo auf der Straße, zwinkert einen zu und
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die gehen dann in irgend so ein abgelegenes Haus.
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Also es wird sehr ausufernd, es wird das sehr, sehr dargestellt.
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Odetta war übrigens die Tochter. Der Sohn Pietro hat mir auch schon angedeutet,
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der ist Student und er sucht dann seine Erfüllung in der Kunst,
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die er aber auch nicht so richtig findet.
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Er fängt dann an, so wie Pollock, blind rumzuspritzen, auf seine Bilder zu pissen
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und dann irgendwelche Strukturen auf Plexiglas durchsichtig zu malen,
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die dann über mehrere Schichten übereinander zu legen.
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Aber er geht in so eine Sinnkrise rein.
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Und das ist so, was ihn auch da so ein bisschen zerrüttet zurücklässt.
Micz Flor
0:52:47–0:52:50
Und der Patriarch, also der Paum.
Florian Clauß
0:52:50–0:52:53
Da gibt es diese Verführungsszene am Ufer.
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Ich glaube, das ist schon auch der, spielt der in Rom?
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Nee, der spielt, glaube ich, gar nicht in Rom. Der spielt in Mailand,
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der Film. Also es muss irgendein männländischer Fluss sein.
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Da beginnt ja am Ufer dann auch eben diese sinnliche Hingabe mit dem Gast.
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Und was interessant ist, es gibt dann immer so Schwarz-Weiß-Szenen,
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die dann zwischengeschnitten sind.
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Der Film ist Farbe, aber die ersten Szenen in der Fabrik ist Schwarz-Weiß.
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Kriegt dann so fast einen dokumentarischen Wert noch durch diese Schwarz-Weiß-Memorei.
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Und was aber auch während der Gast schon da ist, immer wieder als Motiv dazu
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kommt, ist die Wüste, eine Darstellung von der Wüstenlandschaft.
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Und Paolo am Ende seiner Transformation sieht so aus, dass er an einem Bahnhof,
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wahrscheinlich in Mailand,
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dann fängt er sich an auszuziehen und einfach nackt dazustehen und schnitt und
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du siehst ihn nackt durch die Wüste rennen,
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also wie so ein Eremit und dann kommt auch so ein archaischer Schrei und damit ist der Film zu Ende.
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Also es ist so, die Familie ist eben zerrüttet, zersplittert, aufgelöst.
Micz Flor
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Ein archaischer Schrei, aber es kommt auch dieser Wind von vorne.
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Also er läuft auch irgendwie so, er läuft auf etwas zu, so leicht bergauf in
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so eine Düne oder so hinein.
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Also ich habe schon das Gefühl, dass es nicht nur ein archaischer Schrei ist,
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sondern er wird von etwas angezogen. Oder er weiß genau, wo er hinläuft.
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Das vermittelt, finde ich, zumindest seine Körpersprache, dass für ihn jetzt
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alles klar ist und er weiß, was sein Weg ist.
Florian Clauß
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Ja, ich weiß nicht, aber es ist für mich auch so ein gewisses Bild der Hilflosigkeit.
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Also die Wüste als Motiv hat ja auch eine gewisse Tradition bei dem,
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Bei den italienischen Regisseuren. Also ganz, ganz, ganz spontan,
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eben Zabriski Point von Antonioni ist ja auch in Death Valley das Ende.
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Ich weiß nicht, ob du das noch im Kopf hast.
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Großartig, ja. Da fängt in der Wüste auch, fängt dann alles an so so eine Explosion.
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Und du siehst dann halt so die lauter Konsumgüter, wie die dann so in Zeitlupe
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brennen, dann durch die Wüste fliehen.
Micz Flor
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Ach doch, genau. Auch hier die Villa und alles.
Florian Clauß
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Ich weiß nicht, ob eine Villa, aber ich habe immer noch so Bücher oder Puppen
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oder irgendwas, also alles, was so Konsum repräsentiert.
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Und das ist, glaube ich, so ein bisschen die Wüste oder Dali,
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Buñuel, auch immer wieder die Surrealisten, die die Wüste als einen Projektionsraum
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für das Void, für das Nichts, nehmen.
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Und das ist auch in der philosophischen Betrachtung
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die Wüste ist quasi die ist kein Raum
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mehr der irgendwie mit der Natur verbunden ist
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sondern das ist einfach ein Leerraum das ist einfach
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ein Leerraum wo Projektionsfläche ist und wo nichts mehr ist und deswegen auch
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immer dieses Suchen nach nichts ist dann immer so bei Eremiten die Wüste die
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Wüste spielt dann auch das muss man auch nochmal sagen in der Filmgeschichte
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in dem Filmschaffen von Pasolini.
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Er hat das Matthäus-Evangelium verfilmt.
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Und es ist einer der 45 Filme, die vom Vatikan als eine repräsentative Darstellung
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der Bibel ins Archiv aufgenommen wurden.
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Während Theorema anfangs von einem katholischen Filmdienst eben auch als besonders
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sehenswert ausgelobt wurde, hat dann der Papst persönlich gesagt,
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nee, nehmt den weg, der darf nicht.
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Also das heißt, diese Ambivalenz von dem Schaffen von Pasolini ist auch total
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schwankend und auch in der Rezeption, in der Küche. Siehst du ja auch selber.
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Die interessanteste Transformation in dem Film, würde ich fest sagen,
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die auch jenseits von irgendwelchen realen Darstellungen ist,
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ist dann die Hausfrau Emilia.
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Die erst mal so dann auch ihn nicht gehen lassen will, dann zusammen mit ihm
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den Koffer, den Gast, wenn er abgeholt wird vom Taxi, schleppt sie dann so den Koffer mit.
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Und sie geht dann zurück, und das ist glaube ich auch nochmal so,
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sie geht dann zurück in das Dorf,
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wo sie geboren wurde und bleibt auch draußen,
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und setzt sich auf eine Bank und wird von allen anderen Dorfbewohnern so immer
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beobachtet, aber auch als eine Art Heilige wahrgenommen.
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Wir fangen dann an, Brennnesseln nur noch zu essen.
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Und schafft dann Wunder. Also sie bringen dann halt so ein Kind,
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das Kind hat lauter irgendwie so einen Ausschlag und dann gibt es irgendwie
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Schnitt, Gegenschnitt, Schnitt, Gegenschnitt und immer weniger Ausschlag.
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Du siehst sie dann halt als Bild und dann siehst du den Jungen,
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wie er immer weniger Pickel oder Ausschlag hat und dann ist es so ein heilendes Kind.
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Das ist halt ja auch der Brusler-Brus in einer Szene mit so einem Kind,
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was im Rollstuhl sitzt und was sich dann halt auch dann so auf diese Hausangestellte,
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die dann schwebt, ja, in dem Original, Das sehen wir dann halt in einem anderen Film von Pasolini.
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Es ist auch so, dass sie dann irgendwie morgens stehen, die Dorfbewohner auf,
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und dann schwebt die Auslandgestellte über ein Dach, über ein Haus.
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Und am Ende, und das ist, glaube ich, so die mehrtürerischste Rolle,
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die Frage ist, was geben denn die einen Personen dann der Gesellschaft wieder zurück?
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Ja, dann macht keiner was. Also der eine ist weg, die andere vergnügt sich,
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und die dritte ist eben in der Anstalt.
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Und der Sohn, also die bewegen sich ja außerhalb von gesellschaftlichem Raum,
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wo dann wieder irgendwie was...
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Und sie als Heilige wird dann lebendig begraben und während sie begraben wird.
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Entspringt aus ihren Augen, weil sie weint, ein Fluss.
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Also sie bringt quasi der Stadt den Fluss.
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So, das ist so ihre Position. Und das ist auch wieder so diese Besetzung des
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Subproletariats, also des Periferen mit einer Heiligkeit,
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die dann in dem Film wieder so, diese Anerkennung von Pasolini,
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die sich da in dem Film auch wiederfindet, in dem Spiel.
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Und das finde ich auch ein tolles Bild, einfach wirklich großartig.
Micz Flor
0:59:25–0:59:32
Ja, und diese andere alte Frau, die auch so Wortcharakter, die sie dann ja zubuddelt.
Florian Clauß
0:59:32–0:59:32
Genau.
Micz Flor
0:59:33–0:59:35
Ja, das ist auch so eine komische Allianz zwischen den beiden.
Florian Clauß
0:59:35–0:59:39
Ja, das ist wieder das Modellhaft. Das wird durchgespielt.
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Es wird dann vielleicht in Frage gestellt, aber es ist klar, wir machen das jetzt so.
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Das ist halt so dieses absolute Straight, was sich einfach von A nach B bewegt,
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ohne abgelenkt zu werden, weil das ist so.
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Und das finde ich halt diese starke Kraft. Es ist kein Zweifeln in der Sprache
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oder in der Handlung, sondern es ist einfach so ein Durchgehen.
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Und damit auch, ich will nicht sagen, was parabelhaft ist, aber da kommen wir zu dem Titel Theorema.
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Theorem, da gibt es ja verschiedene Bedeutungen von Theorem.
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Man kennt es aus der Mathematik, dass du einfach eine klar gesetzte Annahme
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schaffst und auf der du was aufbaust an Beweisen.
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In der Philosophie kann der Begriff allgemein für eine begründete Meinung oder
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Hypothese stehen, die durch Überlegungen und Untersuchungen bestätigt wird.
1:00:39–1:00:46
Und im allgemeinen Gebrauch ist es eher so, dass der Begriff Theorema als Synonym
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für eine gründlich durchdachte Meinung, Ansicht oder Erklärung verwendet wird.
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Also das ist ein Theorem. Und was würdest du sagen, ist das Theorem oder das
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Theorema in diesem Film?
Micz Flor
1:01:01–1:01:04
Also es ist, ich habe jetzt deine Frage nicht ganz verstanden,
1:01:04–1:01:05
weil wir gerade von rechts...
Florian Clauß
1:01:06–1:01:07
Also ich wiederhole sie nochmal.
Micz Flor
1:01:07–1:01:11
Ich wollte nur ganz kurz noch sagen, dass ich allerdings den Begriff des Theorems,
1:01:12–1:01:16
so allgemein ganz selten höre, so an Bushaltestellen oder sowas.
1:01:17–1:01:21
Dem Theorem nach ist dieser Bus jetzt sieben Minuten zu spät oder so.
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Ich finde das schon ein sehr spezieller Begriff, wenn man sagt,
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das ist ein allgemeiner Begriff.
1:01:28–1:01:30
Okay, aber frag noch mal.
Florian Clauß
1:01:31–1:01:35
Also du willst nur, dass ich jetzt gerade verwendet habe im allgemeinen Sprachgebrauch.
1:01:35–1:01:39
Also zweifelst, dass der im allgemeinen Sprachgebrauch angewendet wird.
1:01:39–1:01:43
Naja, gut, vielleicht kann man das jetzt im intellektuellen allgemeinen Sprachgebrauch.
1:01:43–1:01:48
Es ging ja erstmal darum, dass das Theorem aus der Mathematik da als gesetzter Begriff kommt.
1:01:48–1:01:52
In der Philosophie und das allgemeine Sprachgebrauch ist nicht vielleicht die
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Bushaltestelle, sondern das ist eher so, wenn du dann deine Hausarbeit schreibst
1:01:56–1:01:57
und da Theorem verwendest.
1:01:57–1:02:00
Also so muss man das, glaube ich, kontextualisieren. Meine Frage war,
1:02:00–1:02:06
was meinst du, ist das Theorem oder Theorema in dem Film?
Micz Flor
1:02:07–1:02:11
Also was die Sätze sind sozusagen, die...
1:02:13–1:02:18
Was da gebaut wird, also die Hypothese, wenn ich bei dem Philosophen bleibe,
1:02:18–1:02:21
die plausible, begründete Hypothese.
1:02:25–1:02:30
Also ich sehe das als, was ich ja vorhin schon ein bisschen auch angedeutet
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habe, die werden alle dann sehr individualisiert, also erreichen eine Form der
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Autonomie, die sie aber gleichzeitig auch sehr einsam erscheinen lassen,
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nachdem sie diese Erfahrung mit dem Besucher hatten.
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Und vorher waren sie in diesem kleinen Universum der reichbürgerlichen Familie eingefangen.
1:02:51–1:02:53
Also entschuldige mich, ich fasse das jetzt nochmal zusammen.
1:02:53–1:02:56
Aber das ist ja quasi im Theorie Herleitung sehr notwendig.
1:02:56–1:03:00
Und wie du schon gesagt hast, gab es mitten im Film diesen Bruch.
1:03:00–1:03:04
Ich bin da, jetzt bin ich weg. Und danach gab es diese Offenbarung.
1:03:04–1:03:09
Also kurz bevor der gegangen ist, gab es irgendwie eine qualitative Verbesserung
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dieses reichbürgerlichen Familienkonzepts oder als kleinen Sandkasten eines
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Gesellschaftskonzepts,
1:03:16–1:03:20
in dem Sexualität gelebt wurde, aber verschwiegen wurde.
1:03:20–1:03:23
Und da war irgendwie alles so befriedet. Aber in dem Moment,
1:03:24–1:03:30
wenn dann der Mensch geht, so wie du es auch beschrieben hast,
1:03:30–1:03:33
gibt es diese Offenbarung oder diese Öffnung oder diese Wahrheit.
1:03:33–1:03:40
Also man zeigt sich dann auch damit und da zerfällt dann alles.
1:03:40–1:03:45
Und insofern hat es für mich schon was mit einem gesellschaftlichen Verstrickung
1:03:45–1:03:48
und Interdependenzen zu tun.
1:03:48–1:03:54
Und für mich ist es irgendwie nicht so klar, da habe ich keine richtige Theorie,
1:03:54–1:03:56
Theorem, Theo, Tralala dazu.
1:03:58–1:04:01
Also für mich ist der Besucher...
1:04:05–1:04:08
Ist eine Hingabe, ja, da entsteht eine Hingabe.
1:04:08–1:04:12
Und es ist eine Form, glaube ich, der Selbsterkenntnis, also eine Form,
1:04:12–1:04:15
nach innen sich auch hinzugeben. Nicht nur eben nach außen, dem anderen gegenüber.
1:04:16–1:04:20
Ich habe schon gesagt, ich habe die Sachen jetzt nicht durchweg in Suchverlauf geguckt.
1:04:20–1:04:24
Aber dieser Benny-Hill-Moment, der ja scheinbar in dem Neuen eingebaut ist,
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den Benny-Hill-Moment hatte ich bei manchen Szenen schon.
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Zum Beispiel die Szene, wo die Frau des Hauses, nenne ich es jetzt mal, die Hosen findet.
1:04:30–1:04:33
Der spielt mit dem Hund, sie zieht sich da nach und nach aus.
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Das habe ich im Suchvorlauf so geguckt. Das ist ja auch einfach ein langer Zeitraum,
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in dem das alles passiert.
1:04:38–1:04:41
Und da war das wirklich interessant, so zusammengestampft zu sehen.
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Wie die, es fühlte sich alles an wie Übersprungshand. Jetzt gehe ich ziemlich
1:04:47–1:04:49
aus, dann schmeiße ich das runter, jetzt lege ich mich hin. Jetzt stehe ich
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auf, jetzt kommt er. Oh, jetzt hat der Hund, der Hund ist hier.
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Also die war die ganze Zeit in so einer, in dem Suchvorlauf in so einer inneren
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Panik, bis er dann irgendwie gesagt, hey, ist das gut?
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Komm, alles gut, ja. Und danach entsteht dann eben so eine Entdeckung nach innen.
1:05:02–1:05:05
Aber diese Entdeckung nach Indien muss halt dann geheim gehalten werden,
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weil sonst führt es dazu, dass sie scheinbar komplett individualisiert werden.
1:05:10–1:05:14
Und gleichzeitig aber auch dieses Geheimnis, man hat nicht das Gefühl,
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dass es nachhaltig gelebt werden könnte.
1:05:16–1:05:20
Dass der geht, ist auch stimmig, weil man muss noch einen Schritt weiter gehen.
1:05:21–1:05:25
Also da vorher mein Theorem, ich kann es nicht genau fassen,
1:05:25–1:05:33
wie Körper und Sexualität da oder Erotik auch zusammengehen,
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aber dass die Gesellschaft in so einem Pendel steckt zwischen selbst,
1:05:40–1:05:45
ich benutze jetzt bewusst falsch den Begriff Kastration, also man muss sich
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irgendwie immer in Anteilen zurückhalten, kann sich nicht ganz ausleben,
1:05:49–1:05:53
das ist notwendig in der Gesellschaft in einem Gefüge, damit das funktionieren kann.
1:05:53–1:05:57
Und wenn man entscheidet, sich ganz auszuleben, führt das auch dazu,
1:05:57–1:06:02
dass man so weit individualisiert oder Individuation durchläuft,
1:06:02–1:06:07
dass man auch zwar autonom,
1:06:07–1:06:09
aber auch alleine ist, vielleicht sogar einsam ist.
Florian Clauß
1:06:10–1:06:14
Und was wäre jetzt dann eben die begründete Annahme?
Micz Flor
1:06:14–1:06:20
Die begründete Annahme wäre, dass die Gesellschaft, der Film würde zeigen,
1:06:20–1:06:22
dass die Gesellschaft versucht,
1:06:23–1:06:30
diesen Balance herzustellen zwischen dem Ausleben eigener, oft eigener Wünsche,
1:06:30–1:06:36
die aber im größeren gesellschaftlichen Kontext alle auch geheim gehalten werden müssen.
Florian Clauß
1:06:36–1:06:40
Okay, könnte man so in dieser Form...
1:06:42–1:06:43
Explizieren, aber...
Micz Flor
1:06:43–1:06:45
Ich finde es jetzt auch nicht wirklich schlüssig.
Florian Clauß
1:06:45–1:06:50
Dass man mich so fragt. Ich glaube, das ist jetzt so, wenn man dann wirklich
1:06:50–1:06:55
den allgemeinen Sprachgebrauch nimmt von begründeter Annahme, also was Gesetztes, ja.
1:06:55–1:06:58
Das Gesetzte. Das Gesetzte ist ja das Bourgeoisie.
1:06:59–1:07:04
Das Bourgeoisie ist eigentlich das Theorema. Und das ist keine Begründung.
1:07:04–1:07:08
Das ist kein Fundament, was dieses Gesetzte irgendwie liefert.
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Das ist ja diese Zersetzung, die passiert. Und Theorema ist eigentlich diese
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bourgeoise Fassade, die zusammenbricht.
1:07:16–1:07:18
Und das ist das Theorem in dem Film.
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So würde ich es zumindest interpretieren, beziehungsweise habe ich gelesen.
1:07:25–1:07:30
Und deswegen ist wieder dieser Titel Theorema, Geometrie der Liebe also das
1:07:30–1:07:35
Theorem ist halt auch durch Mathematik und so weiter, aber das Geometrische,
1:07:35–1:07:39
das Gesetzte das Aufgebaute, die Fassade das Herrschaftshaus,
1:07:39–1:07:43
was da gezeigt wird, ist ja eine unglaubliche Architektur,
1:07:45–1:07:51
das die Liebe ist ja genau der Akt der Liebe beziehungsweise der Sexualität
1:07:51–1:07:55
ist ja das was überhaupt nicht mehr das Theorem ist, sondern das ist ja quasi
1:07:55–1:07:59
diese Infragestellung, das Zusammenbrechen des Theorems.
Micz Flor
1:08:00–1:08:04
Jein, weil ich glaube natürlich ist der Akt auch notwendig, um überhaupt diese
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transgenerationale Weitergabe am Laufen zu halten.
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Also du brauchst ja Kinder, die dann wiederum Eltern und Großeltern werden,
1:08:12–1:08:14
damit das immer so weiterläuft.
Florian Clauß
1:08:14–1:08:21
Ja, aber das Theorem ist ja nicht die Geometrie der Liebe, sondern die Annahme
1:08:21–1:08:28
im Film ist ja, genau durch diesen subversiven Akt wird das Theorem ja zerstückelt.
1:08:29–1:08:35
Das ist ja so der Punkt. Natürlich im weiteren Bedeutungsbogen ist diese transgenerationale
1:08:35–1:08:38
Weitergabe und die Fortpflanzung und die Sexualität und so weiter.
1:08:39–1:08:41
Ja, das ist natürlich in einem anderen Kontext.
1:08:41–1:08:45
Damit die Kindererbe reich, Kinderbereich.
1:08:47–1:08:51
Das heißt, wir müssen natürlich das Bourgeoisie fortpflanzen,
1:08:51–1:08:54
damit es weiter bestehen bleibt. So, das ist ja das.
1:08:55–1:09:01
Ich glaube, es ist einfach auch offen, wie das interpretiert werden kann.
1:09:01–1:09:04
Aber es ist immer wieder so der deutsche Titel, der dann so ein bisschen daneben
1:09:04–1:09:06
liegt, meiner Ansicht nach.
Micz Flor
1:09:07–1:09:09
Ich fand es auch lustig, Geometrie der Liebe. Also ich fand,
1:09:09–1:09:12
da musste ich halt eben dann lachen, als sie einen Zollstock rausgeholt hat,
1:09:12–1:09:17
der natürlich dann immer auch so auf das fallische Hinweis, wenn man ihn so aufklappt.
1:09:17–1:09:24
Und sie vermisst ihn dann in der Landkarte und gleichzeitig vermisst sie auch irgendwie das... Ja.
Florian Clauß
1:09:28–1:09:35
Ja, wir sind jetzt hier am Berlin-Pavillon, dem berühmten Burger King.
1:09:35–1:09:40
Immer wenn man hier mit dem Fahrrad langfährt, kriegt man dann irgendwann so
1:09:40–1:09:45
einen ekeligen Fleischgeruch in die Nase, der nur so von so Fastfood-Ketten
1:09:45–1:09:47
fabriziert werden kann. Kennst du das?
Micz Flor
1:09:48–1:09:53
Nee, aber das kann ich mir gut vorstellen. Das passt jetzt irgendwie auch so zu diesem Film.
Florian Clauß
1:09:53–1:09:57
Ja, also ich glaube, das, was wir nochmal so akzentuieren können,
1:09:57–1:10:01
ist, dass Pasolini eben ein großer Gegner der Konsumgesellschaft war.
1:10:01–1:10:05
Also ich glaube, das ist halt auch das, was dann halt so das, ne, es gibt kein Leben.
Micz Flor
1:10:05–1:10:08
Das fand ich auch in der Bildsprache, das war was, was mich so begeistert hat,
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war eben dieses Stadtbild, was er auch da gemalt hat in den 60er Jahren,
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wo diese Bahnhöfe, es ist alles so leer, ja, auch als in Deutschland.
1:10:17–1:10:20
Es ist so leer und es ist so beruhigend für die Seele, finde ich.
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Also diese Abwesenheit von Menschen meine ich jetzt nicht so,
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oh Gott sei Dank ist da niemand. man, aber es war einfach so wenig,
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auch die Szene am Bahnhof zum Schluss, wo der sich dann auszieht und wenn er
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weggeht, das ist einfach, man möchte an diesem Bahnhof sein,
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weil man denkt, so, so, so wäre es schön.
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Und demgegenüber man natürlich auch in seiner eigenen Lebenszeit mitbekommen
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hat, wie bestimmte Bahnhöfe vollgepackt werden mit Automaten,
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wo man sich dann irgendwie seine Cola noch schnell ziehen kann oder diese kleinen,
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Kaffee, Cappuccino und belgische Waffelläden, weißt du, also diese Diese,
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gerade die Bahnhöfe, die sind ja inzwischen so vollgepackt einfach mit Orten,
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an denen man konsumieren kann, damit man dann hinten noch einen Kaffee trinken
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kann, wenn man eine letzte Zigarette raucht, bevor man in den Zug steigt.
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Das ist alles so überladen und das fand ich total schön, einfach da so ein bisschen
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fest ist, dass man die menschliche Infrastruktur auf das Wesentliche reduziert.
1:11:15–1:11:18
Das fand ich total hübsch. Nicht hübsch, schuldigen Blödes.
Florian Clauß
1:11:18–1:11:21
Niedlichen Wortes. Es hat mich sehr beruhigt.
Micz Flor
1:11:21–1:11:26
Ich habe gemerkt, dass es Seilbei, Balsam, ne Balsam, vielleicht auch Seilbei für meine Seele war.
Florian Clauß
1:11:26–1:11:28
Seilbei und Balsam für die Seele.
Micz Flor
1:11:29–1:11:30
Seilbahn für meine Seele.
Florian Clauß
1:11:31–1:11:34
Einmal in die Höhenmeter von einem Kopf hochfahren.
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Okay, ich überlege nochmal so, um so einen zeitgenössischen Link zu machen, dass vielleicht,
1:11:41–1:11:44
es gibt gerade eine,
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es wäre vielleicht auch eine eigene eigentlich folge
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eigentlich es gibt gerade so einige serien und
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filme die so dieses motiv der
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super reichen aber das hatte ich glaube ich auch schon mal erwähnten anderen
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folgen also das heißt die super reichen als eine kaste von figuren ensemble
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wo wo so ein bisschen diese Eat the Rich Fantasien ausgelebt werden.
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Und vor allen Dingen, was vom Titel her auch vielleicht so ein bisschen da mit
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reinragt, ist der Film vor zwei Jahren, hat glaube ich irgendwas gewonnen, Triangle of Sadness.
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Der ist großartig, wo es dann halt auch so eine Schiffsreise geht,
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die dann strandet und auf einmal sich das ganze Gesellschaftsbild so umdreht
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in eine völlig andere Richtung.
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Nämlich, dass dann halt die ganzen Bediensteten und so, die auf dem Schiff dann
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eben auch Migrantinnen sind, dann das Sagen übernehmen auf der Insel.
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Und sich dann die Herrschaftsverhältnisse umkehren.
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Toller Film, große Empfehlung. Dann gibt es diese auch großartige Serie White Lotus in zwei Staffeln,
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wo es um Superreiche geht, die dann sich auf so einen Sparurlaub einmal in Hawaii
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und einmal irgendwo da, wo du neulich warst, Capri, auf dieser Insel.
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Und da auch wieder so die Herrschaftsverhältnisse werden so ein bisschen zerrüttet,
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aber jedes Mal aus diesem Urlaub kommen die halt als völlig neu aufgebaute und
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wieder voll etablierte Figuren raus.
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Oder The Menu, ich weiß nicht, ob du das gesehen hast.
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The Menu, das ist auch so eine Einladung zu einem Menü, was dann halt so einer
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existenziellen Horror, nicht Horror, sondern eher so ein Slasher Plot funktioniert.
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Auch großartig im Setting.
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Und The Glass Onion kam auch nett.
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Jahr Weihnachten oder vorletztes Jahr Weihnachten gelaufen, ist auch so eine
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super reichen, also es gibt so dieses Eat the Riches gerade,
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glaube ich, so und das fand ich halt auch wieder der,
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um da nochmal jetzt zum Anfang zu kommen, The Visitors, glaube ich,
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auch ganz gut draufgeschlagen, einfach diese Zerstörung und ich glaube, das ist so eine,
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allgemeine Stimmung gerade, das ist gerade so ein Mindset, man will halt irgendwie
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so, die Welt, zwei Deutsche besitzen,
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so viel Geld wie die 45 Millionen Deutsche.
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Das ist halt so dieses Ungleichgewicht von Reichtum, was dann eben auch zu diesen
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Schere führt und auch zu diesem Gerechtigkeitssinn.
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Warum kann man das nicht für alle gut verteilen?
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Und warum kann man dann nicht solche Themen wie Klimawandel und warum kann man
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dann nicht Projekte fördern, die dagegen angehen?
1:14:45–1:14:50
Also das ist so ein bisschen der Schrei nach Gerechtigkeit, der sich dann auch
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in solchen Filmen dann vielleicht wieder zeigt.
Micz Flor
1:14:54–1:14:56
Jetzt sind wir dann bei Utopie wieder.
Florian Clauß
1:14:56–1:15:01
Ja, Utopie, Utopie, aber vielleicht muss man auch was zerstören,
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um was dann halt wieder neu aufbauen zu können, weil, also ich finde das halt
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schon bemerkenswert, dass Pasolini als letzten Film so eine Dystopie entworfen hat,
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danach umgebracht wurde, irgendwie wo sich dann wieder das künstlerische Schaffen
1:15:16–1:15:20
mit seinem realen Leben so auf so eine magische Weise verwoben hat,
1:15:20–1:15:25
ja, das ist schon echt auch teilweise ein bisschen erschreckend.
1:15:28–1:15:29
Gut, Mitch, also ich glaube.
Micz Flor
1:15:29–1:15:31
Ich habe noch so.
Florian Clauß
1:15:31–1:15:35
Wie du vielleicht in einer Episode schon mal erwähnt hast, man hat das Gefühl,
1:15:35–1:15:40
man redet die ganze Zeit und denkt, mehr als die Hälfte dazu noch mehr Sachen.
1:15:40–1:15:43
Und habe das Gefühl, irgendwas ausgelassen zu haben. Aber ich glaube,
1:15:43–1:15:46
das ist jetzt erstmal so ein ganz guter Roundwork.
Micz Flor
1:15:46–1:15:53
Ich finde es total super. Es ist so viel auch im positiven Sinne. Vielfältig.
Florian Clauß
1:15:55–1:15:56
Vielfältig, ja.
Micz Flor
1:15:56–1:15:59
Ich möchte eine Sache noch ablegen, einfach bevor, weil ich nicht weiß,
1:15:59–1:16:01
ob ich es hier mal überlegen kann.
1:16:01–1:16:06
Diese Tatsache, dass da Sätze eingeblendet waren in den Bruce-La-Bruce-Filmen,
1:16:06–1:16:12
das fand ich ganz interessant, weil das dann so Kopfkino ist.
1:16:12–1:16:16
Also in dem Moment, wenn der Körper sich dem hingibt, sich da irgendwie erfassen
1:16:16–1:16:22
zu lassen von Erotik und Sexualität, Wenn dann so was kommt, was man lesen muss,
1:16:22–1:16:27
dann ist das, und das kann ich noch ganz kurz erzählen, ich musste einmal so
1:16:27–1:16:30
ein Seminar halten, war super schlecht vorbereitet, wusste aber,
1:16:30–1:16:32
es wird schon irgendwie gut gehen, weil es so einen Moment gab,
1:16:32–1:16:36
der einfach enorm umwerfend ist.
1:16:36–1:16:39
Es ging um Biofeedback und diese uralt Biofeedback-Dinge, die man so um den
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Finger gewickelt hat, die dann eben den Hautwiderstand gemessen haben. Ja.
1:16:43–1:16:47
Und mein Aha-Moment für alle war halt, dass ich relativ am Anfang in meinem
1:16:47–1:16:52
schlecht vorbereiteten Seminar einfach jemand aus dem Seminar hat sich dann
1:16:52–1:16:54
hingesetzt und die hat dann das Ding um den Finger gewickelt.
1:16:54–1:16:58
Und dann habe ich einfach ihr so ein paar Sachen vorgelesen,
1:16:58–1:16:59
so ein paar Fragen gestellt.
1:17:00–1:17:02
Und dann habe ich sie gefragt, was ist 17 mal 3?
1:17:03–1:17:07
Und alle außer ihr haben gesehen, dass ihr Hautwiderstand komplett.
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Also sich einfach komplett verändert hat. Also in dem Moment,
1:17:11–1:17:16
wenn du kognitive Leistung machst, wird das Blut abgezogen, ändert dein Hartwirkstand.
1:17:16–1:17:21
Und da musste ich jetzt gerade nochmal dran denken, dass so eine Idee von so
1:17:21–1:17:24
einem Film, der eben auch so körperlich mit den Säften arbeitet,
1:17:24–1:17:29
dann auf einmal so was zu lesen ist, dass der eine ja auch komplett raushauen muss.
1:17:29–1:17:33
Und warum das, oder ob das so gedacht war oder nicht.
Florian Clauß
1:17:33–1:17:37
Ja, ich glaube, das ist ein schöner Vergleich. weil ich glaube,
1:17:37–1:17:39
es ist tatsächlich, also jetzt nicht so gedacht,
1:17:39–1:17:45
aber schon so bewusst durchbrochen, um auch so ein bisschen Respekt,
1:17:45–1:17:50
es geht halt nicht um diesen Porn-Aspekt dabei, sondern es geht halt um die Darstellung,
1:17:50–1:17:52
aber es geht jetzt nicht ums Pornografische.
1:17:52–1:17:56
Es ist auch ein Bruch in der Erzählweise
1:17:56–1:18:00
und gleichzeitig eine neue Informationsebene, die da reinkommt.
1:18:00–1:18:04
Und es ist vor allen Dingen auch immer ganz gut gemacht, also der war von Sounddesign,
1:18:04–1:18:07
war der auch toll, Weil es fing dann immer so, du wusstest an,
1:18:07–1:18:11
du wusstest, sobald dann halt so eine bestimmte Melodie, so eine Techno-Melodie,
1:18:12–1:18:16
ein bisschen wie der Darkroom im Club, da kommt immer diese Bum,
1:18:16–1:18:21
Bum, Bum und dann geht's los und dann geht's halt, ja zack, dann geht's halt rein und los.
1:18:21–1:18:26
Und ich meine, da haben nicht nur das eben alle mit dem Visitor geschlafen,
1:18:27–1:18:31
die haben dann auch alle untereinander dann halt ein großes Gruppensex-Erlebnis gehabt.
1:18:31–1:18:34
Also das heißt, die Familie, die sich selber halt irgendwie...
1:18:34–1:18:38
Ja, und da waren halt diese Zwischensitel, das war halt auch lustig.
1:18:38–1:18:43
Wurde schon gelacht im Kino. Und dann später wurde auch in der Abmoderation
1:18:43–1:18:50
gesagt, ja, wir hatten andere Bruce-la-Bruce-Filme, wo viel mehr Leute aus dem Kino gegangen sind.
1:18:50–1:18:54
Und ich glaube, die haben unter Publikum ganz gut erzogen, was die da eben erwartet.
1:18:54–1:18:58
Und ja, also es war auf jeden Fall Erlebnis.
1:19:01–1:19:05
Ja, und nicht unbedingt empfehlenswert. Okay, aber das ist, glaube ich,
1:19:05–1:19:09
so der Punkt, wo wir aus der Geschichte aussteigen können, aus der Episode.
1:19:10–1:19:14
Eigentlich 46 mit ganz frisch kriegen wir das auch auf die Spur.
1:19:15–1:19:17
Eine Woche nach der Berlinale werden wir veröffentlicht.
Micz Flor
1:19:18–1:19:24
Wahnsinn. Das machen wir doch alles selber. Werden wir veröffentlicht. I like it. I like it.
Florian Clauß
1:19:24–1:19:25
I like it, genau.
Micz Flor
1:19:25–1:19:30
Sie veröffentlichen uns die alle. Vielen Dank, dass ihr zugehört habt.
1:19:30–1:19:32
Unsere Tour, die so ein bisschen durcheinander ist.
1:19:32–1:19:36
Ich weiß jetzt, wo wir sind, aber ich weiß nicht mehr, wie wir gelaufen sind. Aber so soll es sein.
1:19:37–1:19:42
Ist alles auch auf unserer Webseite eigentlich-podcast.de zu finden.
1:19:44–1:19:47
Und immer noch denke ich, dass wir irgendwann mal eine Karte machen,
1:19:47–1:19:48
wo wir alle draufschmeißen.
1:19:48–1:19:51
Dass wir selber auch noch mal blinde Flecken finden, wo wir mal hinfahren können,
1:19:51–1:19:54
um die Stadt zu erkunden. Ja, macht's gut.
1:19:55–1:19:58
Und letzter Hinweis für die, die immer noch jetzt zuhören.
1:19:58–1:20:05
Das, was Flo vorgelesen hatte mit diesen Revolutionen aus diesem Buch von Pasolini
1:20:05–1:20:07
hat mich erinnert an das Shrike,
1:20:07–1:20:11
an diesen neuen Gott der Zerstörung, der alles nochmal so tabula rasa mäßig
1:20:11–1:20:18
hinmacht und das, was das genau bedeutet, könnt ihr in der nächsten Folge erfahren, wenn ich,
1:20:18–1:20:20
erzähle und Flo hinterfrag Oh.
Florian Clauß
1:20:21–1:20:26
Ihr spürt den eisigen Wind am Rande des Cliffs Ja, das ist ein Cliffhanger selten
1:20:26–1:20:29
so gut vorgebaut von Mitch wie anderswo.
1:20:31–1:20:33
Also macht's gut und bis zum nächsten Mal.
Micz Flor
1:20:34–1:20:34
Tschüss.

Mehr

"Als blickten wir in einen Spiegel, bleibt das, was wir sehen, verschwommen."

Der Anime GHOST IN THE SHELL von 1995 ist ähnlich bahnbrechend in der SciFi-Welt eingeschlagen wie der Film MATRIX vier Jahre später. GHOST IN THE SHELL schafft durch seine starken visuellen Effekte eine dichte atmosphärische Spannung. In Action eingehüllt erörtert der Film in einer dystopischen Zukunft tiefe philosophische Fragen über den Ursprung von Existenz und Leben. Doch bevor wir ausführlicher auf den Film zu sprechen kommen, liefert Flo etwas kinogeschichtlichen Überbau zu dem dritten Teil seiner Podcast-Reihe "Die großen Filmbewegungen in den 1990er Jahren, die das Kino revolutionierten". Dieses Mal stellt Flo die Asian New Wave Bewegung vor. Die Nouvelle Vague aus Europa - vornehmlich Frankreich - beeinflusste auch in verschiedenen asiatischen Ländern das Filmschaffen: in Hongkong, Japan und Korea gab es unterschiedliche Ausprägungen, die als New Asian Wave zusammengefasst werden. Flo schlägt dann doch noch mal einen Bogen in eine etwas andere Richtung: wir werfen einen Blick auf eine spezielle Filmgattung, die sich besonders in Japan entwickelte, da kulturell in der Kunstgattung Ukiyo-e verankert: dem Zeichentrickfilm oder Anime. Der erste Trickfilm stammt aus Japan aus dem Jahre 1907. Schon früh hat sich in Japan eine starke Trickfilm-Industrie aufgebaut und seit den 80ern weltweite Aufmerksamkeit bekommen. Heute ist die aus der internationalen Popkultur nicht mehr wegzudenken. GHOST IN THE SHELL hat uns beide damals mächtig beeindruckt und obwohl Micz den Film seit knapp 30 Jahren nicht mehr gesehen hat, kann er sich noch sehr genau an seine drei Lieblingsszenen erinnern. Der Hauptcharakter Kotono Kusanagi ist ein weiblicher Cyborg, der komplett aus synthetischem Material gebaut ist, aber sehr menschlich im Auftreten und Emotionen wirkt. Kotono arbeitet als Officer in der Einheit Sektion 9, die für Anti-Terror und Cyberkriminalität zuständig ist. Sie sind auf der Jagd nach dem sogenannten Puppet-Master, der sich in Menschen wie Cyborgs hacken kann und sie als „Shell“ benutzt. Wie sich herausstellt ist der Puppet-Master ein generiertes Geschöpf einer anderen Einheit, der Sektion 6. Diese hat mit dem Projekt 2501 den Puppet-Master geschaffen, um ihn für Spionage und Kriegszwecke einzusetzen. Der Puppet-Master befreit sich selbst und beantragt politisches Asyl, dafür verwendet er die verschiedene „Shells“. Er wird allerdings als Terrorist eingestuft und entsprechend verfolgt. Kotono Kusanagi entwickelt in dieser Verfolgung eine Beziehung zu dem Puppet-Master und findet im Dialog mit ihm Antworten auf ihre existentiellen Fragen. Wir stellen in diesen Fragestellungen eine Verbindung zum heutigen Diskurs zur künstlichen Intelligenz fest. Wir gehen auch der Frage nach, inwieweit Intelligenz einen Körper haben muss, um sich selbst zu begreifen oder zu reflektieren. Unsere Route führt uns diesmal durch den alten Kern von Westberlin: wir treffen uns am U-Bahnhof Spichernstraße, laufen die Pariser Straße entlang, um dann zum Kurfürstendamm zur Schaubühne zu stoßen. Wir setzen nach Charlottenburg über und verweilen noch etwas peripher im Schlagschatten des Schienenwaldes rund um den S-Bahnhof Berlin Charlottenburg.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:03
Also, ich sag schon mal hallo. Hier ist Flo.
Micz Flor
0:00:03–0:00:06
Hallo, jetzt mit. Und zu meiner Linke steht Mitch, genau.
Florian Clauß
0:00:06–0:00:09
Ich kündige dich an. Achso, ja. Ja, aber ich will nur hallo sagen.
0:00:09–0:00:11
Ich will jetzt nur mal die Strecke kurz vorstellen. Willkommen. Okay.
Micz Flor
0:00:12–0:00:16
Kommen Sie eigentlich minus podcast.de. Da kann man das auch sehen.
0:00:16–0:00:20
Und jetzt stellt Flo die Strecke vor. Denn, weil wir sind die beiden,
0:00:20–0:00:24
die podcasten und beim Reden laufen und laufend reden. Jetzt du.
Florian Clauß
0:00:25–0:00:29
Wir haben uns in der Spichernstraße getroffen, also wirklich in der Spichernstraße.
0:00:29–0:00:34
Und werden jetzt hier raus Richtung Fasanenstraße laufen.
0:00:34–0:00:40
Und dann werden wir am Oliverplatz vorbeikommen und dann so ein bisschen über den Platz laufen.
0:00:41–0:00:47
Und wir machen einen Abschlecher zur Schaubühne und gehen dann in Richtung Wilmersdorfer
0:00:47–0:00:52
Straße und wollen uns nochmal so selber ein bisschen Weihnachtsessen gönnen, oder?
0:00:53–0:00:55
Auf jeden Fall. Wieder zu Good Friends.
Micz Flor
0:00:55–0:00:57
Zum Beispiel zu Good Friends.
Florian Clauß
0:00:57–0:00:59
Ja, weil das passt ja zu uns.
Micz Flor
0:01:00–0:01:04
Ja, hallo, hier ist eigentlich Podcast, wir sind schon angekündigt. Folge?
0:01:05–0:01:10
Also, wir sind jetzt bei Folge 42 und ich erinnere mich erst jetzt,
0:01:11–0:01:14
dass du mir mal einen kurzen Hinweis geschickt hattest, was du machst,
0:01:14–0:01:15
aber ich habe es total vergessen.
Florian Clauß
0:01:15–0:01:19
Worum geht es denn heute? Du hast es vergessen. Du kommentierst überhaupt nicht
0:01:19–0:01:20
mehr, was ich dir schicke.
0:01:20–0:01:24
Das hat mich auch so ein bisschen zunehmend ein bisschen traurig gemacht,
0:01:24–0:01:28
um das ganz unemotional zu formulieren.
0:01:29–0:01:34
Nein, ich mache heute den dritten Teil meiner Serie. Du erinnerst dich an meine Serie?
Micz Flor
0:01:34–0:01:41
Ja, die besten Filmtrends der 1990er Jahre. Genau.
0:01:41–0:01:45
Und dieses Mal hatten wir schon Dogma, wer das noch nicht gehört hat.
0:01:46–0:01:49
Festen und Idiotes hatten wir.
0:01:49–0:01:55
Dann hatten wir den Hyper, das Hyperlink Cinema in deiner letzten Folge.
0:01:55–0:01:59
Da ging es dann vertiefend auf um Magnolia.
0:02:00–0:02:02
Und jetzt geht es um Mumblecore.
Florian Clauß
0:02:04–0:02:05
Nein, Mumblecore hatten wir schon.
Micz Flor
0:02:06–0:02:08
Wir haben nur drüber gesprochen, wir haben nicht besprochen.
Florian Clauß
0:02:08–0:02:14
Ja, aber doch, wir haben schon besprochen, als so ein Side-Genre von Dogma.
0:02:14–0:02:22
Nein, ich will heute über die Asian New Wave, aber eigentlich so ein Unterableger.
0:02:22–0:02:26
Das war so mein Schwenk in Richtung Nouvelle Vague auf Asiatisch.
0:02:27–0:02:34
Da gibt es auch einige Länderunterschiede. Also wenn man von Asian New Wave
0:02:34–0:02:39
spricht, dann spricht man da von verschiedenen neuen Wellen in asiatischen Ländern.
0:02:39–0:02:42
Ich habe mir jetzt mal ganz grob, ich will wieder so einen kleinen,
0:02:44–0:02:49
kinogeschichtlichen Überbau schaffen, bevor wir dann in den Film abtauchen.
0:02:50–0:02:57
Aber der Film kann sich nicht wirklich da so in den Novellwags von Asien finden.
Micz Flor
0:02:58–0:02:59
Moment. Moment.
0:03:00–0:03:03
Du biegst jetzt dein Thema zurecht, dass du über einen Film sprechen kannst,
0:03:04–0:03:05
über den du gerne sprechen möchtest.
0:03:05–0:03:10
Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ein Genre, über das du gerne sprechen
0:03:10–0:03:12
möchtest und das nicht so ganz passt.
Florian Clauß
0:03:12–0:03:16
Ja, aber ich hatte ja noch einen Untertitel zu meiner Reihe. Gut, dass du es sagst.
0:03:16–0:03:21
Nämlich die großen revolutionären Filmbewegungen der 90er.
0:03:21–0:03:25
Und dazu habe ich natürlich die Eisigen gewaved. Und dann der Untertitel ist,
0:03:25–0:03:29
was mich wirklich damals in den 90ern emotional bewegt hat.
0:03:30–0:03:32
Und das ist halt, dann passt es wieder.
0:03:32–0:03:36
Aber ich will trotzdem so ein bisschen, weil das ein interessanter Schwenk ist.
0:03:37–0:03:43
AC New Wave ist natürlich auch inspiriert von der französischen Nouvelle Vague,
0:03:43–0:03:44
haben wir ja auch besprochen.
0:03:45–0:03:52
Die Nouvelle Vague in Frankreich hat vor allen Dingen, ja, kam so aus dem Bereich der Kritiker.
0:03:52–0:03:58
Wir erinnern uns, Truffaut, Godard waren alles Kritiker in der renommierten Filmzeitschrift,
0:03:58–0:04:02
in der französischen, und haben sich dann quasi auf das Filmemachen eingelassen
0:04:02–0:04:07
und ganz neue Erzählstrukturen entwickelt und so weiter und Kameratechniken
0:04:07–0:04:11
und das Autorenkino unter anderem geschaffen.
0:04:11–0:04:16
Und wenn ich jetzt von der Asian New Wave spreche, dann möchte ich vor allen
0:04:16–0:04:18
Dingen so zwei Länder, vielleicht noch ein drittes dazu nehmen,
0:04:18–0:04:21
nämlich Hongkong als Land.
0:04:22–0:04:26
Also China, aber Hongkong ist vor allen Dingen verstärkt in dieser,
0:04:26–0:04:32
wenn man unter Asian New Wave googelt, dann kommt Hongkong und Japan.
0:04:32–0:04:37
Das sind so die zwei Schwerpunktländer und so ein bisschen Korea.
0:04:37–0:04:43
Korea spielt eine Sonderrolle, weil in Hongkong unterscheidet man zwischen zwei
0:04:43–0:04:47
Wellen, die sich da so in den Jahren ergeben haben.
0:04:47–0:04:50
Einmal zwischen den, ja das war so.
0:04:52–0:04:56
50er, 60er. Und Hongkong hat ja, hatten wir auch in anderen Folgen,
0:04:56–0:05:01
eine besondere Position in der Wirtschaft von China, nämlich es war nach wie
0:05:01–0:05:05
vor unter britischer, wie sagt man das,
0:05:05–0:05:07
Kronherrschaft oder Kolonie.
0:05:08–0:05:13
Es war keine Kolonie mehr, aber es hatte auf jeden Fall wirtschaftliche Sonderverträge
0:05:13–0:05:21
und in China natürlich eine komplett andere wirtschaftliche Position dadurch geschaffen.
0:05:22–0:05:26
Der Austausch mit dem Westen war da auch entsprechend träge angelegt.
0:05:27–0:05:32
Das heißt, viele Filmschaffende kamen dann auch nach Hongkong,
0:05:32–0:05:35
also aus dem Westen und haben da bestimmte Stile geprägt.
0:05:35–0:05:41
Gleichzeitig gibt es diese Verbundenheit von Hongkong-Kino zu Material Arts,
0:05:41–0:05:45
also da auch so eher so ein traditionelles chinesisches Genre.
0:05:46–0:05:50
Aber durch diesen Austausch haben sich so neue Erzählformen entwickelt. entwickelt.
0:05:50–0:05:55
Und dann das, was für uns vielleicht interessant ist und auch noch ein bisschen
0:05:55–0:06:01
präsenter ist, die zweite Welle, wo eigentlich dann nochmal so eine gewisse, ja,
0:06:01–0:06:07
so ein bisschen etabliert aus der ersten Welle eigene Filmstudios hervorgegangen sind.
0:06:07–0:06:14
Und in der zweiten Welle, Gerade in den 90ern haben wir dann auch die.
0:06:14–0:06:22
Da rechnet man zum Beispiel John Woo oder Wong Kar Wai mit Chunking Express.
0:06:22–0:06:28
Das war, glaube ich, so das, was ganz sinnbildlich für Hongkong-Kino,
0:06:28–0:06:32
China-Kino dann halt auch in den 90ern uns aufgefallen ist.
0:06:32–0:06:36
Und John Woo, ich weiß nicht, Better Tomorrow von 89, hast du den gesehen?
Micz Flor
0:06:37–0:06:37
Nee. Nee.
Florian Clauß
0:06:37–0:06:44
Das war ja so ein... Ja, John Woo hat sich ja so an der Grenze zwischen epischem
0:06:44–0:06:47
Actionfilm mit wie epischer,
0:06:49–0:06:53
Ja, hat er sich so ein bisschen etabliert, ist dann aber auch in den Westen
0:06:53–0:06:56
gegangen, hat einen Teil von Mission Impossible gedreht.
Micz Flor
0:06:58–0:07:00
Den schlechtesten, wenn ich das sagen darf. Ich finde den nicht gut.
Florian Clauß
0:07:01–0:07:02
Der ist nicht so cool.
Micz Flor
0:07:02–0:07:08
Also er hat halt so, ikonisch ist natürlich dieses auf dem Vorderrad Motorrad fahren.
0:07:09–0:07:15
Aber irgendwie, Faceoff fand ich super, aber ich habe mich sehr darauf gefreut
0:07:15–0:07:17
damals, Mission Impossible.
Florian Clauß
0:07:17–0:07:20
Aber hat nicht so richtig einen Pay-Off gehabt, finde ich auch.
0:07:21–0:07:25
Also genau, dieses Hongkong-China ist vor allen Dingen eben durch den wirtschaftlichen
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Ausschwung, den eben Hongkong noch vorher als China durch die Verbindung in
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den Westen erlebt hat, geprägt.
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Und natürlich auch durch eine lockerere Zensur.
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Also da ist sogar ein Zensator wie ein anderer in China, jetzt im Rest des Landes.
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Das war halt nicht so ausgeprägt. Noch andere Filme der zweiten Welle,
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ich weiß nicht, also Better Tomorrow, der ist von 86, ich habe 89 gerade gesagt, das ist von 86.
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Rouge habe ich nicht gesehen von Stanley Kwan. City of Fire zum Beispiel von 87.
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Dann Peking Opera Blues von Tsui Hark, den hört man auch, der oft als Produzent immer noch auftritt.
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Und Junking Express ist 94. 90.
Micz Flor
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Ich weiß gar nicht, ob du den irgendwie einordnen kannst oder willst,
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aber als du Hongkong gesagt hast, ich weiß nicht warum, aber das erste,
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was in den Kopf kam bei mir war Kung Fu Soccer. Kannst du dich an den Film noch erinnern?
Florian Clauß
0:08:26–0:08:32
Kung Fu, ja, das ist großartig. Das ist ein späterer Film, das ist von Kung Fu Hustle heißt der.
0:08:32–0:08:36
Und er hat noch aber auch einen Soccer-Film gemacht.
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Der ist Wahnsinn. Der ist Wahnsinn. Ich habe den Namen jetzt gerade vergessen.
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Aber der macht unglaublich Spaß.
Micz Flor
0:08:43–0:08:46
Ist das auch Hongkong? Das ist Hongkong.
Florian Clauß
0:08:46–0:08:51
Aber jetzt schon die dritte Welle. Oder es ist auf jeden Fall in den 2000er
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gedreht worden, die Handbutters.
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Der ist so filigran von den ganzen Choreografien.
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Es gibt, glaube ich, keinen anderen Hongkong-Film oder Material-Arts-Film,
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der so verspielt ist, so lustig und so absurd. Also der, absolute Empfehlung.
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Fuhassl. Gucken wir nach Japan. Also Japan ist die Welle in Japan.
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Nouvelle Vague war auch so 50er, 60er, also ein bisschen früher als die in Hongkong.
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Und Japan war vor allen Dingen dadurch geprägt, dass sie durch den Krieg,
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durch den Zweiten Weltkrieg, natürlich im Clinch mit Amerika,
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dann aber erobert wurden von Amerika.
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Es gibt in Japan in den 50ern einen unglaublichen amerikanischen Einfluss.
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Einmal natürlich, weil die als Besatzer da aufgetaucht sind,
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aber dann aber auch, weil die die ganze Kultur damit geprägt haben.
0:09:54–0:09:59
Japan hat sich dadurch auch stark in Richtung Westen geöffnet.
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Das hat ja dann auch Kurosawa mit der Adaption von Shakespeare,
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hatten wir ja auch in einer der frühen Folgen besprochen,
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die Adaption von Shakespeare-Werken in traditionellen japanischen Settings hat
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Kurosawa so groß gemacht.
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Das heißt, Auch da gibt es diesen Austausch zwischen Westen und asiatischer Welt.
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Und Kurosawa gilt aber dann noch schon als etabliert. Also wir haben in Japan
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ein ganz starres Studiosystem, das durch die Nouvelle Vague aufgebrochen wurde.
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Also es wurden kleinere Studios geschaffen.
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Es wurde auch eine andere Filmförderung mit aufgebaut. Es wurde auch viel,
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dass dann eben westliche Produktionen mitgefordert haben.
0:10:55–0:11:00
Also so einen Austausch, einen Kulturaustausch, Kulturförderungsaustausch gab es.
0:11:01–0:11:05
Also auch, wo sich auch die französische Nobelwerk so ein bisschen profiliert
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hat, war ja in den Studentenunruhen in Paris, ja.
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Algerienkrieg 50er Jahre und so weiter, wo sich das auch so ein bisschen politisiert
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hat, die Bewegung. Und ähnlich war es in Japan.
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Da gab es einen sogenannten, warte mal, das habe ich mir aufgeschrieben.
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Und zwar hat Japan und Amerika haben dann zusammen eine Zusammenarbeit.
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The Treaty of Mutual Cooperation and Security, was dann letztendlich auch Amerika
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dazu, also die konnten dann eben auch Truppen auf japanischem Gebiet stationieren.
0:11:44–0:11:50
Und das hat aber auch, also es gab so Studentenunruhen in Japan zu der Zeit gegen diesen Akt.
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Und da hat sich auch so ein bisschen diese Nouvelle Vague so positioniert,
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die neue Welle. Und Filme sind da rausgekommen.
Micz Flor
0:11:59–0:12:02
Ich wollte eine Sache noch, ich muss noch mal gucken, es gibt diesen großartigen
0:12:02–0:12:09
Podcast Five Hundred Songs, der sich so mit der Entstehung des Rock'n'Roll und des Rock,
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Und da gibt es auch eine amerikanische Künstlerin, die sozusagen die erste Big in Japan war,
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die in den 50er Jahren schon in Amerika eigentlich keine Platten mehr verkauft
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hat, aber in Japan wieder erwarten, ganz groß rauskam, wo dann die Lieder auch gecovert wurden.
0:12:29–0:12:32
Und vielleicht können wir die verlinken, weil da ist es auch ganz gut beschrieben
0:12:32–0:12:37
und auch so eben in Soundbarspielen, wie dann da Rock'n'Roll-Lieder teilweise
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in Englisch und dann wieder eine Strophe Japanisch und so gesungen wurden.
0:12:41–0:12:44
Also das war, wie du geschrieben hast, diese Öffnung auch.
Florian Clauß
0:12:44–0:12:49
Ja, also es gibt auch da Filme, die ich habe mal vor ein paar Jahren auf der Berlinale,
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ich weiß nicht mehr genau von welchem Regisseur das war, aber das war dann halt
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auch so in den 50ern und es war ein Farbfilm, es hatte genau diese Ästhetik
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von so Cinemascope-Filmen und die sind die ganze Zeit immer nur essen gegangen.
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Also sieht man ja eh in asiatischen Filmen, aber es war so total europäisch
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und amerikanisch geprägt. Die waren immer in so einem Dresscode,
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Armkleidung und so weiter.
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Also auch dieser Übertrag von westlichen Werten hatte dann auch zur Folge,
0:13:16–0:13:21
dass eine gewisse freiere Sexualität oder so eine Beziehung dazu sich entwickelt hat.
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Und dass dann auch eben was in der japanischen Gesellschaft an tabuisierten
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Themen da über so eine Form dann auch gelockert werden konnte.
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Und die Regisseure der Nouvelle Vague, also der New Wave in Japan,
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waren schon ein bisschen so an diesem Studiosystem wieder gebunden.
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Das heißt, die haben auch da entsprechend freiere Studios aufgebaut,
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aber die waren jetzt nicht komplett auf der Straße, so wie in Frankreich teilweise.
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Also Sexualität, verändernde Frauenrollen, Rassismus, das waren so die Themen,
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die auch die Erzählstrukturen geprägt haben.
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Genau, das war so der Punkt in Japan.
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Also vielleicht noch mal so ein paar Filme aus der Zeit.
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Das ist The Cruel Story of Youth von 1960 von Oshima. Kennt man, glaube ich, nicht.
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Also es geht um Jugendliche in der Nachkriegszeit, die so ein bisschen sozialkritisch
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im Milieu und so weiter beschrieben werden. Ich bin hause quasi.
0:14:29–0:14:34
Sowas in der Art oder halt irgendwie so wie, ja, mir fallen die italienischen.
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Aber es ist ja dann eher so Neorealismus. Tokio Drifter, den habe ich gesehen
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von 66, das ist von Seijun Suzuki,
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Onibaba ist von Shindo,
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ist so ein bisschen in diesem Horror und also es gibt auch eben so diese Tradition
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von japanischen Horrorfilmen, Haus ist auch nochmal so ein anderer,
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wo so Geistergeschichten sich mit Horrorelementen und so weiter verbinden.
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Und ja, ich glaube, die anderen, die kennt man jetzt nicht so sehr.
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Ja, zum Schluss noch mal kurz Korea. Korea hat nochmal eine Sonderposition,
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weil Korea war ja bis Anfang 80er mehr oder weniger eine Diktatur.
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Man hat sich dann erst geöffnet.
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Und war aber auch sehr schnell mit westlichen Einflüssen da.
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Also weil ja eh Südkorea dann eigentlich so eine amerikanisch gestützte Diktatur war gegen Nordkorea.
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Aber dann war die Verbindung schon da und das heißt auch, das war sehr offen westlich gegenüber.
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Und was da nochmal unterschiedlich war, dass die zum Beispiel,
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es gab jetzt nicht so eine freie Wirtschaftsfilmförderung,
0:15:47–0:15:51
sondern es wurde von der Wirtschaft, also es gab ganz viel, dass dann Samsung
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oder so auch dann in die Filmförderung eingestiegen sind und da so diese Studios
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damit aufgebaut haben und die Regisseure.
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Ja, also das heißt, da war das auch schon wieder dann so in so einer Institution da mit drin.
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Ich meine, das kennt man ja ähnlich wie im Kunstmarkt. Dann ist es ja auch so,
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dass in Korea gibt es eigentlich keine so freien Künstler, sondern meistens
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werden die dann gesponsert von irgendwelchen Industrieunternehmen.
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Das hatte man ja auch in den 90ern. Das war ja eigentlich hier in Europa eher unüblich.
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Aber wenn du ein Kurierer Künstler bist und keine Industrie,
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eine große Company im Nacken hast, dann bist du erfolglos.
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Und ja, also in Korea haben sich auch diese Blockbuster dann so eingeführt.
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Auch dieses amerikanische Vorbild, dass man da wirklich so Straßenpfleger hatte,
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die dann die ganzen Leute in die Kino gebracht hat und dass halt auch dieser
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Aufbau von Kinos, das die ganze Wirtschaft angetrieben hat und so weiter,
0:16:51–0:16:54
hatte schon auch einen wirtschaftlichen Faktor.
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Genau, also das wären jetzt mal so diese drei Länder, die ich jetzt so benannt haben wollte.
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Und generell kann man sagen, dass sich dadurch neue Erzählstrukturen und so weiter eingeführt,
0:17:11–0:17:17
dass sich auch so junge Regisseurinnen und Regisseure, wobei dann eher Regisseure,
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also männliche Filmemacher, dann aktiv waren und sich das in den verschiedenen
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Ländern unterschiedlich ausgeprägt hat,
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aber doch so eine Bewegung.
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Also man kann sagen, so alle 20 Jahre passiert dann halt sowas.
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Dann muss ich das Kino ein bisschen neuer finden.
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Jetzt wollte ich zu dem Seitengenre gehen. Vielleicht ist dir jetzt wieder eingefallen,
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über welchen Film ich heute was erzählen möchte.
0:17:45–0:17:48
Immer noch nicht, Mitch. Du hättest die Möglichkeit gehabt.
Micz Flor
0:17:49–0:17:54
Wie lange? Also ich hätte jetzt diese halbe Stunde, hätte ich das mir erschließen können.
Florian Clauß
0:17:54–0:17:58
Ja, hättest du das einfach nachlesen können in unserem Signal-Chat.
Micz Flor
0:17:58–0:18:02
Nein, wir reden ja laufend. Wie soll ich ans Handy?
0:18:02–0:18:07
Ich meine, laufen beim Reden und laufend reden. Nee, reden beim Laufen.
Florian Clauß
0:18:07–0:18:13
Okay, dann taften wir uns mal an mein Thema heran. Und ich erzähl dir was, also ganz kurz.
Micz Flor
0:18:13–0:18:16
Ich muss jetzt den Film beraten. Bist du dir sicher, dass du den Film kennst?
0:18:16–0:18:19
Du hast mir das geschickt, das ist jetzt schon ein paar Wochen her. Ich hab's gelesen.
0:18:20–0:18:22
Ich hab jetzt nicht mal mehr in Erinnerung, ob ich es überhaupt kannte.
Florian Clauß
0:18:24–0:18:29
Den kennst du. Wenn du nicht sogar ein Tattoo von dem Film irgendwo auf deinem Körper hast.
Micz Flor
0:18:30–0:18:34
I'm totally tattoo-free. Tattoo und Patu.
Florian Clauß
0:18:35–0:18:38
Also dann nähern wir uns mal so schrittweise dem Film.
0:18:39–0:18:44
Ich möchte kurz, bevor wir da jetzt... Also in Japan gibt es ja nochmal diese
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Besonderheit der Nähe zum Comic, also des Mangas.
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Und daraus hat sich ja auch das Anime als ein Genre herauskristallisiert.
0:18:57–0:19:02
Anders als in Amerika, wo das ja eigentlich erst,
0:19:02–0:19:06
ja gut, es gibt natürlich die Familienfilme von Disney, die gibt es ja schon immer,
0:19:06–0:19:16
aber der Zeichentrickfilm ist in dem westlichen Kulturgebäude eigentlich immer
0:19:16–0:19:21
eher so in der Etage von den Kindern drin und hat sich jetzt so zum Familienfilm
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und durch Pixar und so weiter ein bisschen etabliert.
0:19:24–0:19:30
Aber in Japan war es schon immer so, dass Comic, also ganz früher auch...
Micz Flor
0:19:30–0:19:34
Wobei ich da ganz kurz, es gab von Disney einen, so einen Propagandafilm während
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des Zweiten Weltkrieges, wo irgendein, ich weiß gar nicht, ob es ein General
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war oder ein Berater des Militärs, der hatte diese Position,
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man müsse die Luftwaffe irgendwie ausbauen.
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Und Disney hat das auch gedacht und hat dann quasi das transportiert über einen Animationsfilm.
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Also ich glaube, der war featurelänger fast. Oder war ein richtig langer Film.
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Mal gucken, ob der auf YouTube ist. Weil das fand ich ziemlich interessant,
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weil es wirklich so ist, dass man immer an so lustige Kurzfilme denkt.
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Aber ich bin mir gar nicht so sicher, ob das damals wirklich immer Kinderfilme
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waren. Gerade weil es ja auch aus dem Kino kommt.
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Und das war ja nicht immer, das war ja eher für Erwachsene anfangs, glaube ich.
Florian Clauß
0:20:14–0:20:19
Ja, es kann natürlich sein, dass sich da so in bestimmten Rändern und Botschaften,
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die sich dann halt auch den Zeichentrickfilm angenommen haben.
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Aber ich rede jetzt wirklich so vom Massenmarkt.
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Und der Massenmarkt war es halt nicht. Der ist jetzt erst so dann,
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und es war immer quasi dann so Familienfilm, also so, dass halt irgendwie die
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Eltern lachen können und auch die Kinder über bestimmte Witze,
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aber nicht immer über die gleichen.
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Während sich in Japan kulturell verankert, eben diese Zeichenkunst aus dem 17.
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Und 18. Jahrhundert dann stark auch an Erwachsene gerichtet hat und sich der
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Manga als Comic-Element und Anime als Bewegt-Film und auch speziell an Erwachsene gerichtet hat.
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In Japan auch den Ausdruck,
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von Ukiyo-e das ist tatsächlich auch ein Modell was man zum Rendern bei Midjourney
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nehmen kann also das ist so dieses typische,
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diese japanische Welle diese Figuren die dann halt auch wie Holzschnitte und Zeichnung,
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Tuschezeichnung und Ukiyo das setzt sich zusammen aus Ukiyo also Ukiyo und E
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Ukiyo heißt das irdische vergängliche,
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die irdische vergängliche Welt
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hat dann nochmal so auch diese Nähe zum Buddhismus da und E heißt Bild,
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also das ist so dieser Stil, der dann in Japan sich entwickelt hat und ich wollte
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nur noch sagen der erste wirklich nachgewiesene wahrscheinlich datierte von 1907,
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Zeichentrickfilm ist halt auch ein japanischer.
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Und dann siehst du, das kann man auf Wikipedia sich nochmal anschauen,
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wie so ein Junge in Matrosenanzug sich umdreht und an einer Tafel das japanische
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Wort für bewegte Bilder schreibt.
Micz Flor
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Das ist ja lustig.
Florian Clauß
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Und in den 80ern, ich will jetzt nicht lange über Animes und so weiter,
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in den 80ern haben wir natürlich diesen Aufstieg von Studio Ghibli.
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Wo dann die ersten Filme aus dem Studio von dem Regisseur da publiziert werden
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und wo der weltweite Durchbruch von Ghibli war eigentlich mehr oder weniger
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dann Prinzessin Mononoke und Chiyos Reise, wo es dann wirklich so weltweit,
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ich habe auch Mononoke damals auf der Berlinale gesehen und Jürgen Buttgereit im Forum gesehen.
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Und dann habe ich kurz mit ihm über den Film geredet, weil ich kannte ja noch
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Jürgen Butgereit von der Horrorfilm-Ausstellung.
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Und wir haben ein Bein von ihm bekommen, das er für seinen Film Schramm hat fertigen lassen.
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Und das war bei ihm im Keller. Da haben wir es bei Butgereit im Keller abgeholt.
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Und ja, also das war auch für mich so ein Wahnsinnserlebnis in diesem Film, diesen Film zu gucken.
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Also so habe ich dann halt auch noch nie Zeichentrickfilme vorher gesehen.
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Ja, und in den Nullerjahren und so weiter, dann gibt es halt diese Megaproduktionen,
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diese Serien, die über hunderte von Folgen laufen.
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Also wie jetzt hier auch zuletzt von Netflix verfilmt, wie heißt das noch, One Piece und Naruto.
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Und One Piece wurde jetzt real verfilmt von Netflix, also ist eher so mäßig, aber Pokémon.
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Also es diversifiziert sich in alle Richtungen, in alle Genres und so weiter. habe.
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Das hat mich aber, also bringt mich zu diesem Film, über den ich mit dir reden
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will, der mich halt wirklich völlig geflasht hat und immer noch beschäftigt.
Micz Flor
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Lola Rennt. Ach ne, der japanische Film. Hongkong oder Japan?
Florian Clauß
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Naja, ich habe jetzt Animes gerade. Hörst mir nicht zu, oder?
Micz Flor
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Doch, genau, aber das kann ja trotzdem sein, dass du woanders hinsprichst.
Florian Clauß
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Nein, nein, nein, ich habe ja gesagt...
Micz Flor
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Ich hatte irgendwie in Erinnerung, also der koreanische Film per se ist ja auch
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was, was dich sehr greift.
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Und ich habe gedacht, du hast Korea dann noch mit dazu genommen,
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damit du dann für deinen Film nach Korea springen kannst.
Florian Clauß
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Nein, nein, nein, ich wollte jetzt über einen Anime-Film sprechen.
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Und zwar von 1995 ist der.
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Und der meiner Ansicht nach so ganz viele Technologien und Visionen vorweggenommen
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hat, die heute immer noch so eine Tragweite haben und gerade heute in der Zeit,
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wissenschaftlicher Intelligenz und large language models nochmal eine ganz andere Dimension bekommen.
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Und wirklich faszinierend ist, wie in diesem Film auch diese philosophischen,
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also wirklich tiefgründigen Auseinandersetzungen geführt werden.
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Jetzt darfst du es sagen.
Micz Flor
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Ja, also ich sage einfach meine drei Lieblingsszenen, an die ich mich irgendwie
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erinnere. Das hatte ich bei Magnolia ja auch so gemacht.
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Vielleicht können die Leute ja mitraten, die es doch jetzt irgendwie noch nicht
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gehört haben. Und das eine war, wie in so einem CCTV gucken sie sich einfach
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so an, wie so ein paar Leute in den Fahrstuhl reingehen, wieder rausgehen und
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die suchen halt irgendwie den Androiden oder sowas.
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Und das sieht alles ganz normal aus auf dem Bild, aber die haben dann sozusagen
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einen Second Screen und dann war dann, bei den zwei Leuten, die da reingegangen
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sind, wurde das Gewicht gemessen von einer halben Tonne oder sowas.
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Dann wusste man, ah, einer von den beiden.
Florian Clauß
0:25:40–0:25:45
Ja, und das war auch der White Man, der Weiße, und der war halt eine halbe Tonne schwer.
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Und das ist dieser, das kommt wahrscheinlich in eine zweite Lieblingsszene,
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wo der dann halt so eine Tastatur... Die Finger. Genau.
Micz Flor
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Ja, das ist die zweite Lieblingsszene, wo er sich dann hinsetzt,
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weil der will dann in diese Hauptperson,
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sag ich mal, ich weiß jetzt gar nicht, ob man Frau sagen würde oder Mann oder
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wie auch immer, aber er setzt sich so ans Keyboard und spreizt die Hände und
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auf einmal geht jeder Finger so klack auseinander und dann hat er nicht nur
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zehn Finger, sondern 20 Finger und kann damit selber hacken.
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Und jetzt merke ich aber auch erst, dass die, das ist wirklich scheinbar die
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Szene, die hängen geblieben ist,
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weil nämlich genau danach dann diese dritte, dieses dritte Bild kommt,
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wo er hackt halt mit den Fingern in diese Person hinein und die Person hängt
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ja da so an der Wand und guckt ihn halt so an und bewegt nichts,
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aber hackt halt innerlich die ganze Zeit dagegen,
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versucht also innerlich so einen Riesenkampf, Ja. Das finde ich total super.
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Erinnert mich jetzt gerade so ein bisschen wie Mission Impossible,
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ich weiß nicht mehr welche Folge, wo die die Hasenpfote oder sowas aus diesem
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Glasgebäude holen müssen.
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Und dann sind alle, warten so und planen irgendwas und dann springt Tom Cruise
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aus dem Flugzeug und rammt oben in dieses Gebäude rein.
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Und dann siehst du aber nichts. Dann siehst du nur, wie die draußen sitzen.
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Und genau so diese, zeigt es mir, zeigt es mir.
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Das fand ich bei dem Film halt so wirklich irre, wie du siehst,
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wie voller Energie zwei Kräfte gegeneinander kämpfen, aber es bewegt sich gar nichts.
Florian Clauß
0:27:10–0:27:12
Und die Hasenbote ist ein?
Micz Flor
0:27:14–0:27:15
Ach so, MacGuffin.
Florian Clauß
0:27:15–0:27:19
Ja, dann haben wir ja auch den Link nochmal zusammengebracht.
Micz Flor
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Siehst du, eigentlich habe ich doch eigentlich was gelernt.
Florian Clauß
0:27:23–0:27:27
Manchmal höre ich eigentlich auch zu. Also die Charaktere von,
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jetzt aber, wir haben noch nicht den Titel gesagt, also wir reden natürlich über Ghost in the Shell.
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Und gleich mal zu Anfang eine philosophische Frage.
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Ja, aber eigentlich ist es ziemlich naheliegend, was du mit Ghost in the Shell verbindest.
Micz Flor
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Ghost in the Shell, ja, also ich habe mir so darüber jetzt noch keine Gedanken
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gemacht, aber ich finde halt,
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ich glaube, das hatte ich in irgendeiner Gestalttherapie-Ausgabe vielleicht
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mal von uns, aber der Begriff des Leibes, also der Leib, der früher eben als beseelter Körper ist.
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Der Körper war traditionell die Materie des lebenden Menschens,
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aber wenn er lebendig war und beseelt war, dann war es kein Körper,
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sondern Leib. Und Körper hat sich aber durchgesetzt, weil es eben so dieser
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medizinische Ansatz ist.
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Man kann alles aufschneiden, alles irgendwie mit Chemikalien.
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Insofern denke ich, dass der
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Ghost und Shell einfach diese spirituelle und materielle Komponente sind.
Florian Clauß
0:28:33–0:28:37
Ja, genau. Also Ghost ist der Geist und Shell ist der Körper.
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Ghost in the Shell hat natürlich auch so diese Hacker-Dimensionalität drin.
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Shell ist ja auch immer das Terminal, womit man dann halt Direktiven direkt
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auf ziemlich ohne große Nutzeroberfläche,
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Programme oder Befehle einem Computer mitgeben kann.
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Shell. Und ja, also das ist genau dieser, dieser ganze, die ganze Dimension,
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die der Film so ausmacht und auch in allen möglichen Breiten dann auch diskutiert.
Micz Flor
0:29:13–0:29:19
Ja, und ist aber dann schon auch angeknüpft eben an diese Frage,
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ab wann ist ist eine Maschine auch beseelt.
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Und das ist ja dann, finde ich, in dem Film, also ich habe den jetzt nicht mehr
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gesehen, ich habe von der Handlung ja keine gute Erinnerung dran,
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aber dieser Turing-Test, also wenn der Mensch nicht mehr in der Lage ist,
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den Unterschied wahrzunehmen,
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hat man dann den Turing-Test bestanden und würde das aber dann in der Wahrnehmung
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bedeuten, dass diese andere Person auf einmal beseelt ist, einfach nur deshalb,
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weil sie als solche behandelt wird?
Florian Clauß
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Ja, ich würde sagen, das ist schon beyond der Film hinter dieser Turing-Test-Frage,
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Weil der Hauptcharakter ist Makoto Kunagasi.
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Das ist ein Cyborg, der sowohl im Prinzip einen komplett künstlichen Körper
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wie auch ein künstliches Gehirn hat.
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Es gibt noch so ein paar biologische Teile im Gehirn, aber wird komplett selber
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produziert, hergestellt.
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Und sie hat eine Seele. Also das heißt, sie wird auch als so ein explizit fühlendes
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Wesen dargestellt und völlig menschlich behandelt.
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In der ersten Szene...
Micz Flor
0:30:26–0:30:28
Wurde der nicht nochmal neu verfilmt mit Scarlett Johansson?
Florian Clauß
0:30:28–0:30:30
Ja, der wurde dann nochmal neu verfilmt. Hast du den gesehen?
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Den habe ich auch nochmal gesehen, aber ist wirklich auch nicht so gut.
Micz Flor
0:30:36–0:30:38
Okay, Entschuldigung, ich habe dich überbrechen. Das heißt aber,
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diese Person ist beseelt?
Florian Clauß
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Naja, sie wird als eine ganz normale Person dargestellt und sie lässt sich durch
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eigentlich nichts Oberflächliches, vielmehr noch ihr Kollege Batu.
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Denen sieht man noch mehr seine Cyborg-Implantate an. Der hat diese komischen Augen.
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Also wir sind in einer Welt, ja, das ist natürlich so die eine Blaupause des
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Cyberpunk, die der Film auch visuell umsetzt.
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Und ich glaube, das ist halt so das, was den halt auch so stark macht.
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Erstmal von den Ideen her und dann aber auch von der visuellen Umsetzung.
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Cyberpunk, ja das Genre, maßgeblich von Neuromancer, Sterling und Gibson geprägt.
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Dann natürlich Blade Runner hat das auch so im Film umgesetzt und die Ästhetik geschaffen.
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Also wir haben es in Cyberpunk mit so einer hochtechnologisierten,
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meistens dystopischen Gesellschaft zu tun.
Micz Flor
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Es gibt dann immer so High-Tech and Low-Life, also auf der einen Seite eine
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hochtechnologisierte Umwelt, auf der anderen Seite eben prekäre Verhältnisse.
Florian Clauß
0:31:55–0:31:56
Was ist dann halt dieser Punk, ne?
Micz Flor
0:31:57–0:32:00
Ist ja auch so ein bisschen so Next Blade Runner, Next Generation.
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Da liegen ja dann auch irgendwie diese 25 Jahre dazwischen. aber wo ja auch
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eben dann mit der Philip K.
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Dick Geschichte dieses Thema Androiden, künstliche Intelligenz,
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aber ab wann wird es dann wirklich auch beseelter Körper?
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Und ich finde, das war für mich damals im Kino auch so ein Gefühl,
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dass es daran angeknüpft hat.
Florian Clauß
0:32:21–0:32:28
Ja, wir haben viel diese Neon-Licht-Ästhetik, also dieses Film-Noir-Element.
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Also deswegen passt, glaube ich, diese Folge auch ganz gut zu deiner letzten Folge.
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Gesprochen hat, weil Expanse natürlich auch ganz viele, gerade in dem Delta-Bereich,
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ganz viele Cyberpunk-Ästhetiken dann auch so mit aufgenommen hat.
Micz Flor
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Ich kam auch zu Blade Runner, mit dem hast du gesagt, dass er andererseits übertechnologisiert
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und trotzdem irgendwie auch unterentwickelt, also diese Straßen-Regen-Ästhetik da.
Florian Clauß
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Genau, dieser Schmutz und dieser Dreck, man hat dann irgendwie ab einer gewissen
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Höhe dass dann die ganzen Leuchtreklamen, diese Hologramme, die dann in die
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Stadtlandschaft projiziert werden.
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Und dann, wenn du halt weiter unten auf der Straße bist, dann regnet es,
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es ist schmutzig, du kriegst halt irgendwie schlechtes Essen und irgendwie Schrott
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von irgendwelchen Robotern liegt dann halt in der Ecke.
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Also es ist halt so dieser Kontrast, diese Ambivalenz in der Welt.
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Und meistens gibt es in diesen Cyberwelten dann auch immer irgendwelche Mega-Corporations.
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Das heißt, der Staat, der dann auch gar nicht mehr so in der Ausprägung als
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ausführender Staat existiert,
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sondern meistens irgendwelche Mega-Corporations dann die Macht übernommen haben
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und da ihr Interesse und ihr Ziel verfolgen.
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In dieser Welt spielt ja auch dann der Film Ghost in the Shell.
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Cotonou, die Hauptdarstellerin, der Hauptcharakter, ist in Section 9.
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Das ist so eine Einheit, ja eine Polizeieinheit kann man sagen,
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die Cyberkriminalität bekämpft, beschäftigt.
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Und, das muss man auch sagen, der Film fängt halt, der geht halt,
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der wirft dich so direkt rein, Der hat so eine knallharte Action,
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wo der auch einfach so sehr komprimiert eine Geschichte erzählt.
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Wahrscheinlich, die im Manga nochmal viel, viel detailreicher und länger dann ausgebreitet wird.
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Aber der Film wirft dich halt so rein. Du kommst in den Dialog und dann kommen
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so die ganzen Informationen.
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Du musst die ganze Zeit erstmal dich dann am Anfang orientieren,
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um überhaupt zu verstehen, was hier Sache ist. Ja, also im Prinzip grob zusammenfassend
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kann man es sagen, dass es gibt eben Section 9 und Section 6.
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Das sind zwei verschiedene Departments. Das eine, 9, ist dann eben für Cyberkriminalität
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und für Terrorismusbekämpfung zuständig und die sind auf der Jagd nach dem sogenannten Puppet Master,
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was dann eben so ein nicht näher definierbares Programm oder Ghost ist,
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der sich in verschiedene Menschen und Maschinen einhacken kann und die dann
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zu Besitz nehmen kann, die jagen den.
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Und Section 6 taucht dann auch gleich auf, am Anfang der ersten Szene.
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Die haben damit auch was zu tun.
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Also das heißt, die versuchen den auch irgendwie unschädlich zu machen.
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Dann kommt das aber später, erzähle ich dann nachher nochmal,
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wie dann so der Konflikt zwischen diesen beiden Sektionen ist.
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Du siehst in der ersten Szene, ich weiß nicht, ob du dich daran erinnern kannst,
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es sind ja auch so tolle Technologien, die da so präsentiert werden.
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So was wie ein Kamouflageanzug, wo sie dann auf der, also sie steht auf dem
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Dach von dem Gebäude und sagt, I'm going in.
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Und dann zieht sie den Kamouflageanzug über und verschwindet quasi mit der Stadtlandschaft.
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Und dann siehst du im nächsten Schnitt, wie dann von außen aus dem Fenster dann
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auf einmal so ein Kugelhagel fällt und sie, wie sämtliche Diplomaten,
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die in einem Raum sind, dann umnietet.
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Und sie, in dem Fall, in der Szene wurde zum Beispiel Section 9 dann für die
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schmutzige Arbeit quasi instrumentalisiert.
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Weil die Section 6 ist dann noch näher, das ist nämlich die Vertretung vom Außenministerium,
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der für die diplomatischen und politischen Beziehungen zuständig,
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aber eine Art Geheimdienst ist, um die Stabilität des Staates aufrechtzuerhalten.
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Und die können halt, also die sind da in Verhandlungen mit irgendwelchen Diplomaten,
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Gedeckte Verhandlungen.
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Und du kommst halt in so eine Welt rein, da gibt es halt einen Hacker,
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der dann bei dem Diplomaten Asyl beantragt hat und die wollen ihn aber nicht gehen lassen.
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Also das heißt, Hacker sind auch jetzt so, oder Programmierer sind dann so Ware,
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die man dann halt austauscht wie Gefangene, die halt ein unglaubliches Wissen
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haben, um dann ja auch entsprechend so die ganzen Sachen bauen zu können.
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Also ich finde auch, das ist eigentlich so ein generischer Hackerfilm.
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Kann man schon so dem Genre Hackerfilm, ist ja so ein bisschen ein künstliches
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Genre, was jetzt nicht so bewusst, aber mit Thron und so weiter.
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Aber Ghost in the Fischel ist für mich ein ganz generischer und elementarer Hackerfilm.
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Genau, also auf jeden Fall, sie hat in der ersten Szene diese Konfrontation
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mit der anderen Sektion, mit den Diplomaten, das wird dann nochmal aufgelöst
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und dann siehst du halt im Vorspann, was auch passiert.
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Toll ist an dem Film, ist der Soundtrack, ja, der heute auch 30 Jahre später,
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höre ich den ab und zu mal in irgendwelchen Mixe, also elektronischen Music-Mixen,
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der wird immer noch verwendet, der ist immer noch so, ich weiß nicht,
0:37:51–0:37:54
ob du den noch im Ohr hast, es gibt so ein Kinderchor,
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der wechselt dann so mit einer Staccato- Musik ab und mit so einem Trommeln
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und so einem deepen Rhythmus und der Soundtrack ist,
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großartig, funktioniert noch immer sehr, sehr gut und Und diese ganze politische
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Ästhetik, der Trailer mit den Namen, die sich einblenden, ist auch genauso.
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Und das haben sich halt die Wachowski-Geschwister abgeguckt,
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nämlich mit diesem, was dann bei Matrix nochmal verwendet wurde.
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Also diese grüne Schrift, grüne LED-Schrift auf schwarzem Grund,
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wie sich dann halt so aus diesem Schriftgewürde dann einzelne Letter rausperlen.
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Das haben die sich auch explizit abgeguckt, haben sie auch zugegeben.
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Das haben wir von größten Schell.
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Also der ist stilprägender Film.
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In der Szene, wo dann eben die Namen laufen nach diesem ersten Einsatz,
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siehst du eigentlich die Geburtsszene von Cotono.
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Da siehst du die Geburtsszene, wie sie aus, also immer gegengeschnitten,
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so ein künstliches Gehirn, dann ein Scan vom richtigen Gehirn,
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Dann kommt sie aus einer Paste heraus,
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wird dann hoch aus einer Flüssigkeit heraus, wird sie dann hochgezogen und dann
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blättert so die Haut, die zweite Haut von ihr ab.
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Du siehst sie dann fast in so einer embryonalen Stellung, wie sie dann halt
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auch wieder so gescannt wird.
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Sie schlägt dann nach dieser Zusammensetzungsszene, also eigentlich ist es eine
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Geburtsszene, schlägt sie die Augen auf in so einem dunklen Raum und ist quasi damit in der Welt da.
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Und das ist genau diese Frage von Leben und Existenz, die sie sich auch immer wieder stellt.
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Also sie hat dann mit Barto, ihrem Kollegen, der dann eben auch schon so einige
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Prothesen hat, aber noch überwiegend menschlich ist, stellt sie auch immer wieder
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dann diese Fragen, was macht Leben aus, was macht meine Existenz aus?
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Barto vertritt eher die Ansicht, diese klassische Descartes-Ansicht, ich denke also bin ich.
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Und Maschinen, das ist halt vorausgesetzt, sie können denken,
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sie können formulieren, sie können Gefühle ausdrücken.
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Also sind sie, also die Existenz ist da.
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Und es wird keinen Unterschied gemacht zwischen existierenden,
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ob das jetzt künstliche Lebewesen sind oder echte Lebewesen.
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Das wird nicht unterschieden.
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Ich habe jetzt so verschiedene Teile gestriffen. Es war einmal diese Cyber-Bank-Ästhetik,
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dann die Frage nach, was ist denn jetzt in dem Film für eine Technologie gesetzt.
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Der hat ja ganz viele Impulse an Technologie, die der Film erzählt.
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Und eine davon ist auch diese Cyber-Brains, die Prothesen.
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Dann gibt es halt auch diese Hologramme, diese 3D-Bildschirme.
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Also ich meine, das gab es schon in echt, das haben wir ja schon bei Mission
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Impossible und so weiter. James Bond früher gesehen, aber was ich auch so toll
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fand, diese Tracking-Geschichten.
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Das sind halt so, die Fahrzeuge werden dann getrackt und du siehst einen Stadtplan
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in 3D als Hologrammbild, wo die sich da befinden und wer wo ist.
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Also es ist viel mit diesen Wegen in der Stadtlandschaft, die da inszeniert werden.
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Es gibt dann eben auch diese Gedankenübertragung, die bewusst gemacht werden
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können für diejenigen, die die Fähigkeit haben.
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Also der Puppetmaster kann eben seine Shell wechseln, irgendwo anders einbringen.
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Er kann manipulieren, also das, was wir heutzutage so als Social Hacking,
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dass der Puppetmaster Erinnerungen injizieren kann.
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Da gibt es einen Müllmann, der dann seinem Kollegen zeigt, guck mal hier,
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meine Tochter, ich bin so stolz auf meine Familie, meine Tochter.
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Und der war aber jetzt infiziert von dem Puppetmaster, hat dann immer den Kontakt
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des Müllautos durchgegeben, um dann halt wieder den Wirt zu wechseln.
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Dann verhören die den später und meinen halt so, ja, also wenn du einmal quasi
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davon im Sitz genommen wurdest, dann besteht wenig Chancen auf Regeneration,
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dein Gehirn ist kaputt und dann zeigen sie ihm noch mal das Bild,
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was er seinem Kollegen, wo er seine Tochter drauf vermutet hat und da war halt
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er selber nur drauf, der dann halt in die Kamera guckt.
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Also so eine Gedankenprojektion, Cybersecurity, also diese ganze Cybersecurity,
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also diese Cybersicherheit, was du jetzt eigentlich erst so,
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jetzt kommt das in so einer, oder ja gut, schon ein bisschen länger,
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aber ganz lange, Der Film ist zu einer Zeit gedreht worden, wo das Internet
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so in den Kinderschuhen gesteckt hat.
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Aber auch diese Infiltrierung von Netzwerksystemen oder von irgendwelchen IoT-Things,
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die dann halt irgendwo drin hängen in diesem Netz und quasi besetzt werden können
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für einen Hack oder ein Virus.
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Also diese Szenarien, die dann viel später erst real eingetreten sind,
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wurden da immer schon so gedanklich vorweggenommen. Also sehr stark von der Ideenwelt her.
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Also finde ich sehr vorausschauend. Das hat mich wirklich...
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Auch im Nachhinein ist der Film vielleicht so ein bisschen etwas spröde heute
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anbunden in der Ästhetik.
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Weil du hast dann halt auch sehr statische Szenen manchmal drin,
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wo du dann zwei Charaktere im Fahrstuhl sitzen.
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Dann siehst du halt irgendwie den Hintergrund die ganze Zeit,
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die Hochhäuser langfahren und die unterhalten sich dann.
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Da geht eine Dialogszene so über eine Minute, ja, also es ist jetzt nicht so,
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aber es gibt aber ganz großartige Momente in dem Film, wo auch so Ruhepunkte
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geschaffen werden, wo dann nochmal so was ganz anderes noch mit erzählt wird.
Micz Flor
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Ja, ich fand das auch interessant damals, dass das sich eigentlich alles sehr
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realistisch angefühlt hat, auf eine komische Art, ne, also da ist man wieder dabei,
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Da sind wir wieder an dem Punkt, was glaubt man? Hatten wir bei Expanse ja auch schon.
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Also was schafft man bei der Dramaturgie, damit das Publikum alles glaubt? Wie stellt man das her?
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Und irgendwie fand ich bei Ghost in the Shell, das fühlte sich fast grundsolide an.
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Also da fand ich gar nicht mal beim Schauen, dass das so sehr ins Spekulative gesprungen ist.
Florian Clauß
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Glaubwürdigkeit wird durch so ein immanentes System quasi so stabilisiert.
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So was du auch in der letzten Episode von Wikipedia wirst wissen,
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wenn es wie ein Artikel in Wikipedia klingt, dann ist das eine zuverlässige
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Kausalität, die man da erfährt.
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Das finde ich auch so. Ja gut, okay, Öppstein-Antrieb, gebombt.
Micz Flor
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Nee, aber bei Ghost in the Shell, weil du gerade meintest, Cybersecurity,
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diese Sachen, ich erinnere mich dann schon irgendwie eben daran,
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dass ich bei einem Film dachte, dass das natürlich großes Thema war und bei Shell,
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also dass man sich mit Terminal von Knoten zu Knoten hackt und dann die Spur
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verwischen kann und so, das sind Sachen, die natürlich auch vor dem World Wide
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Web schon Realität waren.
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Und fand es großartig inszeniert, aber es war jetzt gar nicht mal so,
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wo eine neue Welt erfunden wurde, sondern nur die bestehende Welt,
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die wir da schon hatten, einfach weitergerechnet wurde.
Florian Clauß
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Ja, also ich, wie gesagt, für mich war das dann doch irgendwie so,
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natürlich, weil ich mich damals mit den Themen auch so beschäftigt habe,
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dann aber auch schon eine extreme visionäre Kraft, die der Film da aufgetan hat.
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Also wir haben in dem Film diese sehr actiongeladenen Momente und dann aber
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auch diese sehr reflexiven Momente,
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wo die Hauptdarstellerin dann auch über ihre eigene Existenz grübelt und auch
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das so in der Außendarstellung dann wieder aufgenommen wird.
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Es gibt dann, nachdem sie, ich hatte diese Szene mit dem Müllauto schon angeschnitten,
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also das kommt dann so auch am relativen Anfang,
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da gibt es halt noch so eine Verfolgungsszene, wo sie auch einen von diesen
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Würten dann jagt und das spielt dann so in so einer Häuserschlucht so mit knietiefem
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Wasser und wo sie ihn dann auch stellt und er dann so wie verrückt um sich schießt
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und du siehst die Kugeln,
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wie die dann ins Wasser einschlagen,
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nur so eine Silhouette dann von Motoko darstellen.
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Und sie ihn dann halt so fertig macht.
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Ich wollte noch sagen, was wirklich so nochmal, weil du gefragt hast,
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Das ist jetzt mit Scarlett Johansson die Verfilmung von 2017, 2016 der Unterschied.
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Also was ganz krasses bei dieser Geburtsszene und auch immer wieder taucht sie
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mit nacktem Ohrkörper auf und sie ist ein absolut, sie strahlt so eine Sexualität aus.
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Also ganz am Anfang allein durch die irrigierten Brustwarzen,
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die dann halt auch so extra.
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Bei welchem bist du jetzt? Ich bin bei Ghost in the Shining im Anime.
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Also diese, da wird schon so eine Sexualität vermittelt, in dieser Figur, die sehr explizit ist.
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Bei Scarlett Johansson ist es genau umgekehrt. Da hat sie halt so einen Anzug,
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wo alles so glatt gemacht wird.
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Ich glaube, das haben die wegen der Zensur, aber es macht in dieser ganzen Geschichte.
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Baut die sich auch dadurch so so zurück, weil es geht genau bei diesem Charakter
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darum, diese philosophische Frage von Leben aufzulösen.
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Und das ist Sexualität.
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Und das ist genau diese Schlussszene auch von Ghost in the Shell,
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von dem Anime, nämlich die Frage, wie kann Fortpflanzung stattfinden?
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Und das beantwortet der Film auch in einer neueren Stufe.
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Und das finde ich halt irgendwie Bei dem Ghost in the Shell,
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mit dieser Nachverfilmung, da ist es so, dass er die Entität der Individualität
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dann letztendlich bei ihr in der Figur gestärkt wird.
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Sie ist dann eine von uns und sie kämpft. Sie ist dann halt irgendwie integriert
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als Individualität, aber eher in so einer Menschlichkeit, was eigentlich überhaupt
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kein philosophischer Konflikt mehr ist.
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Das ist halt so der Unterschied zwischen den beiden Filmen. Und deswegen ist
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der halt auch viel schwächer, würde ich sagen, von wie er das Thema behandelt,
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von günstiger Intelligenz, Leben und Existenz.
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Ich will jetzt nochmal kurz so zusammenfassen, was so der Konflikt ist.
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Also es kommt dann irgendwann raus, dass der Puppet Master instanziert wurde von Section 6.
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Und das hier heißt dann auch das Project 2501. Das ist dann die Kennzahl von
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dem Project und so ein bisschen wie bei Akira.
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Akira ist ja auch einer der stilprägendsten Filme aus den 80ern in dem Anime-Bereich,
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wo auch dann die ganzen Kinder, die parapsychische oder paranormale Fähigkeiten haben,
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dass die so Nummern in sich tragen, also die als Tätowierung.
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Und das sind dann auch immer so die Nummern der Experimente.
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Ja, und das bei 2501 ist wahrscheinlich quasi das geglückte Experiment des Puppet Masters.
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Das ist so der Grundkonflikt der Film. Also das heißt, Section 6 hat eben so
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eine Cyberwaffe geschaffen im Puppet Master mit dem Ziel, dass der überall Informationen
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zusammenkehrt, sich dann eben in so Netze hacken kann,
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Industrie-Spionage betreiben kann,
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geheimdienstliche Operationen ausführen kann.
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Dafür haben sie halt diese Cyberwaffe geschaffen.
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Und was der macht, und deswegen wird er als Terrorist, er befreit sich quasi
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aus diesen Fesseln, Und will in Form von, dadurch, dass er immer andere Körper
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annimmt, will er politisches Asyl beantragen.
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Und da jetzt genau dieser Konflikt, er hat offiziell einen Antrag gestellt auf
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politisches Asyl und er wird aber nicht akzeptiert.
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Also er wird dann halt gejagt. Deswegen wird Section 9 eingeschaltet,
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um halt diese Asylfrage dann zu klären, indem sie den lahmlegen.
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Deswegen Section 6, die dann halt auch mit dem Hacker da kommen und mit diesem
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Typen, der eine Tonne schwer ist oder eine halbe Tonne, die wollen den halt wieder zurück haben.
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Die wollen ihn wieder einfangen als Entität und für sich weiter dann halt aktiv machen.
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Das ist so der quasi die Storyline, die da im Untergrund oder im Hintergrund
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in den Dialogen auch getragen wird.
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Und dann aber eigentlich viel stärker als diese Storyline, das ist ja genau
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diese Frage von Motoko, was sie als Leben ausmacht, was sie als Existenz ausmacht.
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Das ist vielleicht auch noch interessant, diese Body, diese Cyber-Bodies werden
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auch von einer Company hergestellt, die heißt Megatech.
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Ja, Megatech ist im Prinzip, also nur die können diese hochentwickelten Cyborgs
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dann auch bauen. Und es gibt halt mehrere von denen.
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Da gibt es eine Szene, wo dann halt die Hauptdarstellerin fährt dann mit so
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einer Fähre durch den Kanal, guckt.
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Also das ist halt auch so diese Reflektion von Bildern. Also als so ein philosophisches
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Thema spielt auch im Film visuell eine tragende Rolle, dass sie reflektiert
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sich in Scheiben, sie taucht gerne, reflektiert sich in der Wasseroberfläche.
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Also es gibt deswegen auch die Frage, ob sie Mensch ist oder nicht Mensch.
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Also sie ist schon so, dass sie auch so bestimmte Vorlieben hat,
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wie Tauchen. Das mag sie halt total gerne, da kommt sie zur Ruhe.
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Und Barto unterstützt sie und nimmt sie aber auch als vollwertige Person wahr.
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Also es ist auch dann wieder so, die Asimovschen Gesetze, dass dann auch eine
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liberalere und diverse Gesellschaft auch gezeigt wird, in dem diese Absinthanz da ist.
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Es ist ja keine Gefahr da, sondern es ist ja eigentlich eher so ein Tool.
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Es führt ja für alle zu einer besseren Gesellschaft, der Einsatz von solchen Prothesen.
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Aber diese Herstellung von diesen Körpern.
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Obliegt halt nur einer Firma und wo auch dann Section Six da auch die Finger im Spiel hat.
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Und dann sieht sie sich dann auch selber quasi als in einer anderen Situation
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auf der Straße, wie sie dann halt einen Kaffee trinkt in irgendeiner.
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Nicht Kneipe, sondern in so einem Café.
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Und dann sieht sie sich durch die Scheibe und das könnte der gleiche Body sein,
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aber gleichzeitig ist sie das ja auch. Sie geht dann vorbei an so Schaufensterpuppen
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und dann auch diese Frage, was, ne?
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Also was, wenn das die äußerliche Form von Figuren hat, ist es dann schon Leben?
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Ist es dann schon eine Existenz? Ja, ist es dann schon irgendwie?
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Und dann natürlich in dem Medium Anime, in so einem Zeichentrick,
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ist ja auch dann wieder ein Abstraktionslevel, der da reingezogen wird.
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Also ich will jetzt gar nicht so viel mehr über den Film erzählen, eine Handlung.
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Er dann so zum Ende, wo sich aus ihrem philosophischen Dilemma so ein Ausweg,
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weil sie fragt sich dann immer, also sie macht diese Einsätze,
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sie jagt den Puppet Master,
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ist da aber auch irgendwie im Dialog mit ihm.
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Also das heißt, er beantwortet dann auch ihre Fragen, ja.
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Und es gibt diese unglaubliche letzte Szene, also wo dann der Puppet Master,
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der wurde dann gefangen genommen, wurde gehackt, aber der konnte dann entfliehen
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mithilfe von anderen aus dieser Zelle, wo er von Section 6 dann quasi entschlüsselt werden sollte.
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Und die verfolgen ihn dann in die Altstadt von dieser Megastadt.
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Es gibt ein Altstadtviertel, was dann halt vor Jahren geflutet ist und da gibt
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es noch so ein Naturkundemuseum.
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Und in diesem Naturkundemuseum findet ihr dann Unterschlupf und da gibt es halt
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so eine, quasi so der Endgegner.
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Ja, die Form, deren der Puppetmaster sich bedient, ist ein Panzer,
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der die Form hat von einer Spinne.
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Und dann halt so mit massiven Feuerkraft dann in diesem Naturkundemuseum die
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Hauptdarstellerin bekämpft, die dann über so ein Backdoor in dieses Gebäude einsteigt.
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Und dann hast du halt diese ein bisschen episch übertriebenen Szenen,
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wo du dann siehst, wie diese ganzen Säulen von den Kugelhagel zersplittert werden.
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Und dann gibt es dann in diesem Museum diesen Stammbaum des Lebens.
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Und du siehst dann halt so an der evolutionären Spitze den Homo sapiens sapiens.
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Und dann perlt halt so ein Kugelhagel über diesen Lebensstand,
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wo dann halt die ganzen Abzweigungen sind.
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Also es ist halt so, und gleichzeitig so eine intensive Ambient-Musik,
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was dann halt so eine unglaubliche Ruhe dann zwischen diesen Kugelgeräuschen dann passiert.
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Also das ist so ziemlich stark erzählt. Und sie schafft es dann,
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diesen Panzer zu knacken und das aber auch unter massiven Einsatz,
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wo dann ihr Körper so anfängt zu splittern.
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Ich habe die Szene noch in Erinnerung gehabt, die zieht dann diese Luke vom
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Panzer auf und so eine Kraft aufwendet, dass dann ihr Knochen,
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ihr ganzer künstlicher Körper zerspringt und gleichzeitig sie als so ein Torso da liegt.
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Und der Puppet Master selber ist halt auch in so einem Torso recht baugleich
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zu ihr, er hat zuletzt eine Diplomatin angenommen.
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Und dann findet dieser letzte Dialog statt, dass dann vorgeschlagen wird, okay.
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Um mich jetzt weiterzuentwickeln, ja, Kopien, also das ist auch so klar,
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du kannst natürlich als technisches Programm unendliche Kopien von dir anfertigen,
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aber dann geht es genau in diese Frage, was ist Leben, was ist Existenz?
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Existenz ist natürlich auch eine künstliche Intelligenz, das funktioniert in der Existenz.
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Aber Leben bedeutet eben Diversität und Leben bedeutet Fortpflanzung.
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Das heißt, er kann nicht sich kopieren.
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Er muss es dann halt den Genen gleich tun, indem er sich fusioniert.
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Und das ist halt so der Deal.
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Dann siehst du auch gleichzeitig, es werden so Helis angefordert,
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die nehmen ihn dann ins Visier.
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Du siehst hier über dieses Naturkundemuseum, was dann auch so eine gläserne
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Kuppel hat, siehst du dann diese Heli schweben und die nehmen ins Visier,
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die schießen ab und in dem Moment switcht er quasi in ihrem Body.
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Sie wird auch eben durch diesen Beschuss verletzt und die letzte Szene ist dann,
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wo Barto, also ihr Kollege, sie dann quasi mit so neuen prothetischen Elementen,
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die sieht dann aus wie ein Kind.
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Ja, also es wurde dann halt so, was er aufgetrieben hat, er meinte so,
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sorry, ich habe nichts anderes aufgetrieben, aber sie ist dann eine verjüngte
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Version von sich selber als Kind, auch wieder so sehr sinnbildlich nach der Fusion.
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Und dieser letzte Dialog ist halt auch so.
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Um erleben zu können, um für was Neues dann, um auch genau diese Variation oder
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diese Diversität und diese, also jetzt nicht reine Kopie, sondern das war dann
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auch das, was den Puppet Master zu ihr geführt hat, weil sie die einzige,
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er hat ja verschiedene Shells ausprobiert, hat mit denen dann halt irgendwie,
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hat gemerkt, der kommt dann nicht weiter,
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das war halt so und sie war dann halt so diejenige, wo sie auch dann diese Fusion
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dann eingehen kann mit ihm und dadurch dann halt halt ein neues Leben erschaffen kann.
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Und dann geht es halt in diese Stufe des Lebens und nicht mehr nur der Existenz.
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Und das läutet dann am Ende so eine neue Ära ein, wo dann sie mit einem Rucksack
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geschultert, dann, ja, jetzt geht es los, jetzt geht es ins Leben.
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Also irgendwie so ein positives Ende in diesem Ganzen.
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Genau, du hast nicht viel gesagt. Ich habe die ganze Zeit geredet.
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Ich glaube, du hättest ihn vorher sehen sollen, den Film. Ja,
0:58:36–0:58:38
aber das wäre jetzt so mein Thema.
Micz Flor
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Ja, das ist interessant, weil ich würde den Film sofort immer empfehlen.
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Aber ich habe gemerkt, als du erzählt hast, dass ich wirklich...
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Mann, das ist bald 30 Jahre her, ne? Ja.
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Dass ich da wirklich den Plot so ein bisschen vergessen habe.
Florian Clauß
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Ja, ich muss dir auch gestehen, ich war immer unglaublich fasziniert von dem
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Plot. Aber ich habe es nie ganz verstanden in der Geschichte.
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Und ich habe jetzt auch noch mal, als ich hierher gefahren bin,
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wir dann die Untertitel gelesen auf Deutsch.
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Das ist halt auch ziemlich geil, weil dann kann man nochmal gucken,
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was der Film erzählt. Die deutschen Untertitel kannst du ja so weglesen.
Micz Flor
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Ja, aber wo hast du die her? Du hast jetzt quasi nur die... Nein,
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nein, ich hab den Film auch gesehen und ich hab dann auch geguckt.
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Aber wo hast du die Untertitel?
Florian Clauß
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Nein, die Untertitel kriegst du überall. Also Open Subtitles.
Micz Flor
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Wo müssen wir lang? Ganz kurz?
Florian Clauß
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Ja, wir müssen jetzt hier so über die Straße.
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Und wir sind jetzt vor der Schaubühne. Also ich würde mal sagen,
0:59:34–0:59:38
wir haben so die Hälfte der Strecke geschafft, die wir uns vorgenommen haben.
0:59:39–0:59:48
Aber wir gehen jetzt hier über den Kurfürstendamm und dann queren wir die Straße
0:59:48–0:59:51
und biegen links ab und Richtung Lietzensee.
0:59:52–0:59:59
Ja, Mensch. Also ich meine, was mich dann nochmal so aufgewühlt hat in der ganzen
0:59:59–1:00:00
Auseinandersetzung ist halt
1:00:00–1:00:06
diese ganze Diskussion um künstliche Intelligenz, um Machine Learning.
1:00:06–1:00:10
Was ist Intelligenz? Also das knüpft auch an diese Episoden an,
1:00:10–1:00:14
die wir gemacht haben von biologischer Intelligenz.
1:00:14–1:00:21
Also die Frage von wann passiert Intelligenz, wann passiert Leben,
1:00:22–1:00:25
ist es gleichwertig, ist es irgendwie,
1:00:26–1:00:30
also das ist natürlich in so einer Science-Fiction-Blase dann erzählt,
1:00:30–1:00:34
aber trotzdem genau dieser Punkt,
1:00:34–1:00:41
wenn künstliche Intelligenz intelligent wird, dann ist es zu spät,
1:00:41–1:00:43
dass wir es merken, weil dann ist es schon vorbei.
1:00:44–1:00:48
Also das ist ja genau dieser Punkt, wo geht es drüber, wo kann sich was entwickeln,
1:00:48–1:00:50
was nicht mehr kontrollierbar ist.
1:00:51–1:00:55
Aber wenn es dann halt so eine gewisse Intelligenzform angenommen hat,
1:00:55–1:01:02
ist es dann auch eine Vernunftsform, die sich damit dann halt auch impliziert
1:01:02–1:01:06
und eben nicht bedrohlich ist, sondern reflexiv.
Micz Flor
1:01:08–1:01:14
Ja, ich glaube, bei dem Ghost in the Shell-Film ist ja schon dieses Leibthema,
1:01:14–1:01:16
also Shell und Ghost, wichtig.
1:01:16–1:01:24
Und man hängt sich so, finde ich, oft immer ein bisschen an diesem Ghost-Teil
1:01:24–1:01:25
und weniger an dem Shell-Teil dran.
1:01:26–1:01:30
Und gleichzeitig ist es so, wie du ja schon gesagt hast, die Hauptfigur taucht
1:01:30–1:01:32
unglaublich gern, das beruhigt sie so.
1:01:32–1:01:37
Und das ist natürlich dann genau diese pränatale Erinnerung,
1:01:37–1:01:44
die wir als Zuschauer sehen, wo sie aus diesem Trog gehoben wird und sich dann in die Welt kommt.
1:01:44–1:01:48
Das ist ja eine Form der Geburt, so mit GeburtshelferInnen.
1:01:48–1:01:51
Ich weiß nicht, wie das bei Maschinen genannt wird.
1:01:52–1:01:56
Und sie taucht gerne und weiß gar nicht genau, warum.
1:01:57–1:02:00
Das ist halt einfach was, was sie gerne macht, wird ja auch nicht wirklich reflektiert.
1:02:00–1:02:04
Aber das ist ja genau der Punkt, wo sich auch diese Seele und Körper verbinden,
1:02:04–1:02:07
dass man da wirklich so einen Rückblick noch mal hat auf diese eigene,
1:02:07–1:02:13
frühe, ja eben pränatale, in utero Flüssigkeitsfeeling.
1:02:14–1:02:18
Was selbst, was ja, wie du schon gesagt hast, was ja den Charakter auch unglaublich
1:02:18–1:02:24
menschlich macht, dass die sowas hat, dass sie sowas will, dass die gerne taucht.
1:02:24–1:02:26
Warum das denn? Und ich denke, dass so.
1:02:28–1:02:33
Und Sexualität hast du schon beschrieben und natürlich kommt dann in diesem
1:02:33–1:02:37
ganzen Thema irgendwie auch das Interpersonelle mit rein.
1:02:38–1:02:41
Man möchte, also man mag die Person.
1:02:41–1:02:45
Was wäre jetzt, wenn es einfach so wie, wenn man den gleichen Film machen würde
1:02:45–1:02:49
und diese Person sähe aus wie Wall-E, auch künstliche Intelligenz.
1:02:49–1:02:53
Du würdest nicht mit den gleichen Emotionen an diesem Kampf hängen.
1:02:53–1:02:57
Das wäre einfach anders. Das heißt, das Äußere ist total wichtig,
1:02:57–1:03:01
der Körper ist wichtig, auch in der Art, wie wir damit uns verbinden können,
1:03:01–1:03:04
auch bevor wir wissen, ob die Person jetzt menschlich ist oder Android.
1:03:04–1:03:09
Also wir verbinden uns einfach mit dem Bild und dann entsteht eine interpersönliche
1:03:09–1:03:13
Relation, eine Projektionsfläche, die wir dann auch irgendwie Hoffnung oder
1:03:13–1:03:17
Befürchtung haben, bevor wir die Person überhaupt erfassen können.
1:03:18–1:03:22
Und das meinte ich halt vorhin auch. Also es ist halt so, du brauchst natürlich,
1:03:23–1:03:29
Wally hat ja keinen Beobachter, obwohl dann da die Kamera steht und ihn filmt,
1:03:29–1:03:31
wie er diese ganzen Würfel macht aus Müll.
1:03:33–1:03:38
Aber es ist, denke ich, schon irgendwie Teil von diesem Identitätsthema,
1:03:39–1:03:43
ist ja auch gesehen zu werden. Ja, und Einsamkeit ist ja nicht von ungefähr ein großes Thema.
1:03:43–1:03:50
Also irgendwie in unserem Konzept von, was ist der Mensch, da wird nie davon
1:03:50–1:03:54
ausgegangen, dass es ein Plural ist, sondern es ist immer so,
1:03:54–1:03:55
okay, was ist der Mensch?
1:03:56–1:03:59
So ein bisschen wie du in der einen Folge beschrieben hast, dass der Wald,
1:03:59–1:04:03
da denkt man halt, das sind Bäume, sind der Wald, aber die Wahrheit ist,
1:04:03–1:04:04
die Bäume sind nur die Früchte vom Wald.
1:04:04–1:04:08
In der Wald ist dieses Gewebe unten drunter, diese Verbindung mit allem.
1:04:09–1:04:13
Und da finde ich das bei Ghost in the Shell schon so, die Person wirkt immer
1:04:13–1:04:21
ein bisschen einsam und gleichzeitig finde ich schon, dass es die ganze Zeit auch darum geht,
1:04:22–1:04:29
dass wir als Zuschauer uns verbinden wollen.
1:04:29–1:04:33
Also wir wollen weiter, die ist uns einfach unglaublich sympathisch.
1:04:33–1:04:38
Wir wollen, dass die gewinnt und so. Es ist jetzt wie ein Animationsfilm,
1:04:38–1:04:40
da kann die Person gestalten, wie man will.
1:04:40–1:04:44
Aber es gibt ja so Filme, wo man dann denkt, ja, ich kann mich mit dem Charakter
1:04:44–1:04:45
irgendwie nicht so verbinden.
1:04:45–1:04:50
Es interessiert mich einfach nicht, ob der jetzt irgendwie in der vierten Staffel
1:04:50–1:04:52
dann umgebracht wird oder nicht.
1:04:53–1:05:00
Aber bei diesem Thema Intelligenz und Leben und Sein und Leib und Körper und
1:05:00–1:05:03
Seele, da finde ich schon, dass das nicht so sehr um...
1:05:04–1:05:07
Künstliche Intelligenz per se geht, sondern du hast das ja auch schon gesagt,
1:05:07–1:05:10
es geht glaube ich wirklich um das Gefüge.
Florian Clauß
1:05:10–1:05:17
Also was für mich auch eine Frage ist, inwieweit wie weit kann sich überhaupt Form von,
1:05:19–1:05:24
intelligentem Leben ohne Körperlichkeit entwickeln, weil der Ghost ist ja so
1:05:24–1:05:30
einer, der dann halt hüpft von Körper zu Körper, aber irgendwie auch als Intelligenz, als Entität,
1:05:31–1:05:36
in so einem Netz leben kann oder zumindest existieren kann.
1:05:37–1:05:42
Aber diese Körpererfahrung, was jetzt sie als ein Cyborg hat,
1:05:43–1:05:49
macht sie ja so offen für so philosophische Fragen und Themen.
1:05:50–1:05:52
Also diese Körperlichkeit.
1:05:53–1:05:58
Und das ist halt so auch die Frage von überhaupt in diesem ganzen Diskurs,
1:05:58–1:06:05
wie sich dann Intelligenz ohne so eine Körperrückmeldung,
1:06:05–1:06:09
so ein Rückkopplungssystem durch Körper überhaupt existieren kann.
1:06:10–1:06:15
Also sei es jetzt irgendwie beim Tier, beim Menschen oder wo auch immer.
1:06:15–1:06:19
Aber irgendwo ist ja immer wieder so eine, zwischen Geist und Körper,
1:06:19–1:06:23
so eine Wechselbeziehung, die ja erstmal so etwas wie Leben dann ausmacht.
Micz Flor
1:06:23–1:06:28
Und die aber so selten diskutiert wird, natürlich. Wir hatten irgendwie,
1:06:29–1:06:31
das war lange vor eigentlich, ich weiß gar nicht, wann das war.
Florian Clauß
1:06:32–1:06:34
Wo du den Rippenbruch hattest.
Micz Flor
1:06:34–1:06:39
Nee, vor unserer Podcast-Venture.
Florian Clauß
1:06:39–1:06:45
Ach so. Nee, aber da hatten wir das ja auch mal so an, also dieses Leiden von Intelligenz.
Micz Flor
1:06:45–1:06:50
Das stimmt, ja. Das wurde dann zum Thema. Dieser Schmerz, der Schmerz.
Florian Clauß
1:06:51–1:06:51
Schmerzerfahrung.
Micz Flor
1:06:52–1:06:52
Schmerzerfahrung.
Florian Clauß
1:06:52–1:06:57
Ja, also man kann, glaube ich, jetzt so verschiedene Aspekte in diesem Film
1:06:57–1:07:03
so wunderbar diskutieren und hat da auch einfach so schöne Gedankenanstöße drin.
1:07:03–1:07:09
Deswegen, ja, und nach wie vor, die Faszination bei dem Film ist bei mir geblieben.
1:07:09–1:07:14
Ich finde das nach 30 Jahren knapp, jetzt gucken immer noch ganz stark.
1:07:15–1:07:17
Es gibt so Filme, die nicht altern.
1:07:18–1:07:22
Akira wäre, glaube ich, auch so ein Film, der natürlich auch ästhetisch gesehen,
1:07:25–1:07:30
da verzeiht man mehr, als bei irgendwelchen animierten Filmen, ne?
Micz Flor
1:07:32–1:07:32
Wieso meinst du?
Florian Clauß
1:07:33–1:07:37
Also Science-Fiction-Filme, wo dann zum ersten Mal CGI eingesetzt wurde,
1:07:37–1:07:42
aus den 90er Jahren anguckst, da gibt's ganz viel, was dann halt einfach nicht
1:07:42–1:07:44
gut alt hat, weil es halt nicht mehr gut aussieht.
1:07:44–1:07:47
Während bei so einer Anime-Geschichte, die funktioniert nicht immer,
1:07:47–1:07:51
also die Ästhetik kennt man ja auch noch aus den Vorabend-Serien,
1:07:51–1:07:53
die dann halt genau so etwas trashiger,
1:07:53–1:08:00
damals halt aufwendiger produziert sind, aber ja das funktioniert bei dem Film noch sehr gut.
Micz Flor
1:08:01–1:08:05
Also für mich ist jetzt 30 Jahre später die Diskussion, dass wir eben nicht
1:08:05–1:08:10
über das über die Action und das Hacken und sowas sprechen, sondern dass wir
1:08:10–1:08:16
über Leiblichkeit, Körper und Geist so reden, das ist für mich neu.
1:08:18–1:08:21
Künstliche Intelligenz Diskussion dann auch über den,
1:08:25–1:08:29
Wie sagt man das? Nur über meine Leiche gibt es doch diesen Spruch.
1:08:29–1:08:32
Und da ist ja auch der Körper drin und irgendwie dieses Gefühl,
1:08:32–1:08:36
dass die Diskussion eben nicht über eine Leiche geführt werden kann,
1:08:37–1:08:39
sondern dass Intelligenz und Körperlichkeit irgendwie zusammenhängen.
1:08:41–1:08:45
Raum, wahrscheinlich dann auch ein Thema, ist Räumlichkeit. Da sind wir dann
1:08:45–1:08:49
auch wieder bei laufend reden und beim Laufen reden,
1:08:49–1:08:57
weil wir ja auch diesen Raum einnehmen, so in der Stadt und uns damit dann auch irgendwie verbinden.
1:08:58–1:09:02
Wobei ich lustigerweise es gar nicht so sehr habe, dass unsere Podcast-Gespräche
1:09:02–1:09:04
mit Orten verbunden sind.
Florian Clauß
1:09:04–1:09:09
In mir geht es schon so. Also wenn ich dann irgendwann später mal wieder so
1:09:09–1:09:15
an eine Ecke von Berlin komme, dann denke ich, ach hier haben wir doch über Voyager gesprochen.
Micz Flor
1:09:16–1:09:18
Doch, das stimmt. Das habe ich im Südkreuz.
Florian Clauß
1:09:18–1:09:23
Ja, siehst du. Genau, das ist kognitive Mapping, was wir uns da hier erschließen.
1:09:23–1:09:28
Nach wie vor, was natürlich auch unsere ganz individuellen Erfahrungen sind,
1:09:28–1:09:33
aber wo wir dann so eine Ortsbeziehung entwickeln.
1:09:37–1:09:45
Ja, also ich würde sagen, mehr ist nicht zu sagen, also ich glaube,
1:09:45–1:09:51
wir haben das jetzt irgendwie so ganz ausführlich erörtert und ja,
1:09:51–1:09:54
ich kann auch noch mal den Appell starten,
1:09:55–1:09:59
kann man sich gut anschauen, ist auch noch nicht mal 90 Minuten lang.
1:09:59–1:10:04
Echt, ja? Ja, ist 82 Minuten lang, der Film. Gut, Mitch.
Micz Flor
1:10:04–1:10:07
Ja, danke auch für die Tour. Ich bin total gespannt, wo wir jetzt rauskommen.
1:10:08–1:10:10
Irgendwie sieht das so vertraut aus, aber...
Florian Clauß
1:10:10–1:10:14
Ist es nicht, ne? Es ist schon was anderes hier. Ich kenne das auch noch nicht,
1:10:14–1:10:17
muss ich ehrlich sagen. Wir gehen jetzt quasi unter die Brücke.
1:10:19–1:10:25
Unter die Brücke in Richtung Lietzensee. Mal schauen, wo uns das noch hinschwirrt.
1:10:25–1:10:27
Wir müssen ja nochmal jetzt gleich einkehren.
Micz Flor
1:10:27–1:10:31
Ja, ich möchte auf jeden Fall noch mit dir jetzt was essen. Ja, machen wir.
1:10:32–1:10:35
In diesem Sinne lassen wir jetzt einfach die anderen außen vor.
1:10:36–1:10:38
Vielen Dank fürs Zuhören, dass ihr dabei geblieben seid.
1:10:39–1:10:41
Es gibt wirklich nicht mehr so viel zu sagen.
1:10:42–1:10:44
Abschließend, ich habe das Gefühl, weil du vorhin gesagt hast,
1:10:46–1:10:49
getroffen, aber es hat mich dann irgendwie auf einmal so erschüttert.
1:10:49–1:10:52
Da habe ich nichts gesagt, aber es stimmt, ich habe dir zugehört.
1:10:52–1:10:56
Aber es war sehr schön. Es war sehr schön.
1:10:56–1:10:58
Ja, vielen Dank auch.
1:10:59–1:11:03
Wie immer unter eigentlich-podcast.de.
Florian Clauß
1:11:03–1:11:07
Könnt ihr dann die Informationen zu den folgenden Folgen abrufen,
1:11:07–1:11:11
den Track, den wir gelaufen sind, runterladen.
Micz Flor
1:11:11–1:11:12
Check the Track.
Florian Clauß
1:11:12–1:11:16
Und auch, du hast dieses Mal total viele Fotos gemacht. Nee,
1:11:16–1:11:17
so viel habe ich gar nicht gemacht.
1:11:17–1:11:21
Du warst dauernd mit dem Handy am Fotografieren. Ja, ich schickte die alle.
1:11:22–1:11:28
Wir veröffentlichen dann auch immer in der Episode die Fotos von den Straßen,
1:11:28–1:11:29
wo wir langgelaufen sind.
1:11:29–1:11:35
Das war eigentlich Podcast Episode 42.
1:11:36–1:11:42
Dann das nächste Mal übernimmt Mitch. Ich sage Tschüss, bis in zwei Wochen.
Micz Flor
1:11:42–1:11:45
Und ich sag Papa, Baba.

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"Cheers to my dad; a rapist and a murderer."

Flo startet eine neue Reihe im Eigentlich Podcast: Revolutionäre Filme und Filmbewegungen aus den 1990ern, die ihn und die Filmgeschichte maßgeblich prägten – Teil I: Dogma 95 mit "Das Fest" und "Idioten", Teil II: Hyperlink Cinema und Episodenfilm mit Pulp Fiction von Quentin Tarantino und Short Cuts von Robert Altman, 3. Teil: Asian New Wave – Filme aus Hongkong, Südkorea, Taiwan und Japan aus den 90ern. Micz stellt in seiner nächsten Episode den Dogma-Film "Idioten" von Lars von Trier vor, die wir gleich im Anschluss aufnehmen. In dieser Episode präsentieren wir zunächst das legendäre Manifest von Dogma 95, das Lars von Trier und Thomas Vinterberg am 13. März 1995 vorstellten: "The Vow of Chastity" - die zehn Keuschheitsgelübde. Das Dogma 95 Manifest fordert filmische Authentizität durch die Nutzung einfacher Techniken, Handheld-Kameras, natürlicher Beleuchtung und ohne nachträgliche Bearbeitung. Flo überrascht Micz mit der Adaption des Manifestes durch den Comiczeichner FIL mit dem Dogma Comic von Didi&Stulle, der damals in der Stadtzeitung Zitty erschien und für viel Furore sorgte. Bevor wir inhaltlich tiefer in den ersten Dogma-Film "Das Fest" von Thomas Vinterberg aus dem Jahr 1998 einsteigen, gehen auf unserer Laufstrecke rund um den Urbanhafen den Fragen nach: was ist Dogma 95, warum hat sich die Filmbewegung gegründet, was ist der Autorenfilm, woran ist Dogma gescheitert und was sind die Auswirkungen von Dogma 95. Wir entdecken in dem Zusammenhang auch mehrere Filmgenres, die wir vorher nicht kannten: Mumblecore, Mumblegore und the German Mumblecore. Manchmal wird der Ton in einigen - sehr kurzen - Passagen etwas "mumblelig", weil die zu Anfang angepriesene neue Aufnahmetechnik dann doch nicht funktionierte und wir den Ton aus einer anderen Spur mit Deep Learning Technologie recovern mussten. Bitte seht es uns nach, wir lernen auch noch dazu. Nichtdestotrotz viel Spaß beim Hören.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:05
Hallo, hier sind wir wieder. Eigentlich Podcast jetzt mit der Nummer 38.
0:00:07–0:00:11
Heute präsentiert Florian etwas. Ich weiß auch schon was.
0:00:11–0:00:14
Und wir werden es euch auch gleich sagen, weil wir machen nämlich heute was
0:00:14–0:00:16
Neues. Wir machen direkt zwei
0:00:16–0:00:20
Folgen hintereinander und werden dann einen Schnitt in der Mitte machen.
0:00:20–0:00:22
Flo, möchtest du uns vorstellen, worum es geht?
Florian Clauß
0:00:23–0:00:30
Ja, hallo und herzlich willkommen auch von mir. Stimmt, wir geben uns quasi
0:00:30–0:00:32
die Klinke in die Hand mit unserem Thema.
Micz Flor
0:00:33–0:00:37
Kleine Klinke Stecker mit dem Mikro 3 ,5 mm Klinke in die Hand.
Florian Clauß
0:00:37–0:00:44
Weil ich hatte dir dein Thema verraten, damit du dich auch so ein bisschen darauf vorbereiten kannst.
0:00:44–0:00:48
Eigentlich hattest du ja noch ein anderes Thema geplant, aber du konntest dich ganz gut andocken.
0:00:49–0:00:52
Das liegt auch im Thema begründet.
0:00:52–0:00:58
Wir sind gestartet am Kotti, Kottbusser Tor, und die Admiralstraße runtergegangen
0:00:58–0:01:02
und fliegen jetzt in die Kohlfurter Straße ein und wollen so ein bisschen hier
0:01:02–0:01:04
an den O -Bahnhafen rumtingeln.
0:01:05–0:01:10
Eigentlich, minus podcast .de, das ist beim Reden laufen und laufend reden.
0:01:11–0:01:16
Letztes Mal hatte Mitch festgestellt, alle machen Podcasts, aber er sieht keine.
0:01:17–0:01:22
Bis er dann gleich sehr auf die Idee gekommen ist, dass wirklich nicht alle
0:01:22–0:01:25
beim Laufen reden, so wie wir, und aufnehmen.
Micz Flor
0:01:26–0:01:30
Und vor ein paar Folgen hatten wir diesen Witz mit dem laufend reden und dem
0:01:30–0:01:33
Regen laufen und heute ist das auch wieder der Fall.
0:01:33–0:01:39
Es ist dunkel, wir sind Abend, es ist schon winterlich und es regnet und tropfelt
0:01:39–0:01:43
und ich bange etwas um die Elektronik, aber du bist da optimistisch.
Florian Clauß
0:01:43–0:01:48
Ja, ich habe guckt und das Regenradar an und das Feld ist an uns vorübergezogen.
0:01:48–0:01:51
Hoffe ich auch. Wir haben uns auch was gegönnt, Mitch.
0:01:52–0:01:53
Wir haben ein kleines technisches Upgrade.
Micz Flor
0:01:54–0:01:54
Ja.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:57
Und der Klatscher am Anfang ist jetzt nicht mehr nötig.
Micz Flor
0:01:58–0:02:04
Naja, vielleicht. Wir haben diesmal noch eine Hybridlösung mit vier Mikros, jeder zwei als Backup.
Florian Clauß
0:02:05–0:02:09
Super Backup. Wir haben uns nämlich eine kleine Funkstrecke geholt mit zwei
0:02:09–0:02:17
Mikros und mit dem Vorteil, dass wir die Spuren nicht mehr so altertümlich synchronisieren müssen.
0:02:18–0:02:22
Ich hatte beim Schneiden jedes Mal etwas Probleme, weil mir die eine Spur davongelaufen
0:02:22–0:02:25
ist. Aber Mitch, du meinst, es ist kein Problem.
Micz Flor
0:02:25–0:02:27
Ich finde es total super, wir zahlen das aus unserem Day -Job.
0:02:28–0:02:30
Also da braucht jetzt niemand, der hier zuhört, zu sagen, ey,
0:02:31–0:02:35
das habe ich auf Onlyfans in 5 Euro pro dazu geschoben. Das haben wir alles nicht.
0:02:36–0:02:41
Wir bleiben werbe - und sponsorenfrei und haben bis jetzt auch noch keine Spenden
0:02:41–0:02:45
oder irgendwelche Mitgliedschaften, sondern nein, wir machen erst mal alles
0:02:45–0:02:50
qualitativ so hochwertig, dass der Spaß auf höchstem Niveau bleibt.
0:02:51–0:02:52
Die Inhalte sind ja sowieso immer top.
Florian Clauß
0:02:54–0:02:57
Genau, aber wir können, und das haben wir, glaube ich, auch noch nie,
0:02:57–0:03:00
aber wir können ein bisschen um eure Bewertung bugeln.
0:03:00–0:03:06
Das heißt, ihr erlasst uns bei den einschlägigen Podcastportalen wie Apple Podcast,
0:03:06–0:03:09
Spotify sind wir ja nicht, aber andere Bewertungen da.
0:03:10–0:03:17
Und gute, hoffe ich doch, das ist das Einzige, was wir uns dann an Werbung erlauben.
0:03:17–0:03:19
Okay, kommen wir zu dem Thema.
0:03:20–0:03:26
Ich habe eine längere Reihe geplant und zwar ist das so ein bisschen die Frage
0:03:26–0:03:33
von meiner Konditionierung von Filmen, die vor allen Dingen in den 90ern stattgefunden hat.
0:03:34–0:03:41
Dann habe ich mir angeschaut, was sind in den 90ern für große Filmbewegungen
0:03:41–0:03:45
entstanden und welche Filme haben mich da so geprägt.
0:03:45–0:03:51
Und ich werde jetzt die eine Bewegung, die wir heute behandeln wollen, nämlich Dogma 95.
0:03:52–0:03:55
Da haben wir uns dann auch die zwei ersten Filme rausgesucht.
0:03:55–0:03:57
Ich werde das Fest vorstellen.
0:03:58–0:04:01
Und du in der nächsten Folge Idioten von Lars von Trier.
Micz Flor
0:04:02–0:04:07
Genau. Und unser Weg für die, die die Strecke, die wir laufen,
0:04:07–0:04:10
beim Reden verfolgen, ist es so, dass wir dann auch, wenn Idioten kommen,
0:04:11–0:04:14
wahrscheinlich würden wir die Punktlandung auch direkt in der Psychiatrie,
0:04:15–0:04:19
wie Wand des Urbankrankenhauses oder Krankenhaus am Urban ankommen und dann
0:04:19–0:04:22
auch ein bisschen über Psychiatrie reden.
0:04:23–0:04:24
Folge 39.
Florian Clauß
0:04:25–0:04:31
Genau, ich will eine Reihe in Eintritt machen mit den für mich prägenden Filmen
0:04:31–0:04:37
aus den 90ern und das sind zum einen Dogma 95, das hat mich damals nämlich geflasht.
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Die anderen Filme, die mich auch maßlos beeindruckt haben, sind die Episodenfilme
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und du wirst jetzt heute zwei neue Genres im Kino kennenlernen, prophezeie ich schon.
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Nämlich jetzt kommt das eine, das ist ein Hyperlink Cinema.
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Wurde das dann irgendwann danach, 2005, von einer Kritikerin der Begriff geprägt
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und das ist natürlich in den 90ern Robert Altman mit Shortcuts und Tarantino Pulp Fiction.
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Das Tarantino, der Tarantino -Film gilt als Hyperlink Cinema und Hyperlink Cinema,
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das leitet sich jetzt nicht von dem World Wide Web -Protokoll ab,
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ist sicher damit beeinflusst, aber es geht darum, dass dann Orte und Zeit durcheinander
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gewürfelt sind, aber alle Szenen irgendwo miteinander referenziert sind.
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Wenn du beim klassischen Episodenfilm wirklich eine Gratlinie Episode,
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die erstmal sich nicht trifft, obwohl in der Shortcuts von Altmann so ein bisschen dazwischen liegt.
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Da gibt es ja auch so räumliche und leitliche Synchronisation zwischen den einzelnen Erzählsträngen.
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Ich weiß nicht, ob du den noch im Kopf hast.
Micz Flor
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Ja, dieses Erdbeben ist dann quasi der Punkt.
Florian Clauß
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Genau, der Erdbeben, Das ist dann genau, das ist dann die, wo dann alle irgendwie
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zusammenkommen an der Stelle.
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Und der dritte Block, wo ich dann auch mal gucken, wie viele Filme.
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Du bist immer willkommen, auch wenn du einen Film damit machen willst.
Micz Flor
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Also ich meine bei Altman und Tarantino, ich glaube, die willst du beide sowieso machen.
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Aber okay, machen wir weiter. Und jetzt kommt dann der dritte Block.
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Es gibt also immer zwei Filme pro Block.
Florian Clauß
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Ja, mal gucken, zwei, je nachdem. Schauen wir mal. Der dritte Lock,
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das dritte, was mich total geprägt hat, ist, das heißt,
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auch so, ich weiß nicht, ob das wirklich so eine übergeordnete Definition ist,
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aber das ist Asian, New Asian Wave Cinema.
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Also das heißt, es gab so eine Welle von asiatischen Filmen,
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koreanisch, chinesisch, japanisch, ja.
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Chunking Express von Wong Kar Wai im japanischen Raum Takeshi Kitano,
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der auch da viele Filme in dem Bereich gemacht hat.
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Das sind so die Reihe, die ich dir mal kurz vorstellen wollte.
Micz Flor
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Und ich habe auch eine Reihe, also was ganz Neues, das waren diese Bullet Shots
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von Matrix, also da werden wir auch in den 90er Jahren anfangen mit Matrix 1, das macht der Flo,
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und Matrix 2 und 3 mache ich zusammen, weil ich bin der festen Überzeugung,
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dass man die nicht trennen darf.
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Nein, das war nur ein Witz.
Florian Clauß
0:07:10–0:07:14
Ja, ich meine, da in den 90ern hast du natürlich ganz viel andere,
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die maßgeblich, die, also andere Filme, die maßgeblich die Kino -
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geprägt haben. Allein die Entwicklung von den ganzen digitalen Effekten, die dann passiert sind.
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Von dieser völligen Überhöhung des Special Effects -Kinos, die Action -Thriller
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-Reihen und dann halt natürlich auch die ganzen Puppet -Geschichten wie im Splatter
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-Film Braindead und so weiter.
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Du hast da natürlich ganz viel, aber ich wollte jetzt einfach mal so mir drei
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rauspicken, die mich so geprägt haben.
Micz Flor
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Und ich glaube, das ist natürlich auch ein interessantes thema dieses
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die technische verfügbarkeit von diesen also
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film video war ja auch die transition 90er
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jahre also das haben wir ja dann auch schon bei den beiden folgen jetzt also
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ich glaube das fest wurde noch film gedreht und idioten wurde auf video gedreht
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ja okay interessant jetzt steigen wir mal in dort mal ein noch was mitgebracht
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das passt glaube ich auch Alles gut.
Florian Clauß
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Und hier habe ich extra was ausgedruckt. Du kannst es aufklappen.
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Ja. Das wäre dann auch auf der einen Seite. Hammer.
Micz Flor
0:08:24–0:08:29
The vow of chastity. Ja. I swear to submit to the following set of rules drawn
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up and confirmed by dogma 95.
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First, shooting must be done on location.
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Props and sets must not be brought in. Wenn eine bestimmte Prop für die Geschichte
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nötig ist, muss eine Location für die Prop gefunden werden. Soll ich die übersetzen?
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Ja, wir können die ja, weiß ich nicht, also wir können ja kurz zusammenfassen.
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Also erstens, man muss auf der Location shooten, also filmen.
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Man darf aber auch keine Props, also Gegenstände mit ans Set bringen,
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sondern man muss umgekehrt ein Set dann finden, ein Location finden,
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wo das schon vor da ist. Also man baut nichts auf.
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Two, the sound must never be produced apart from the images or vice versa.
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Musik muss nicht genutzt werden, wenn die Szene gedreht wird.
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3.
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Die Kamera muss handhältig sein. Any movement or immobility attainable in the hand is permitted.
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Also, the film must not take place where the camera is standing.
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Shooting must take place where the film takes place.
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Ganz wichtig, also die Kamera folgt sozusagen in der Story, wird mit der Hand gehalten.
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Sie darf still sein, sie muss sich nicht bewegen, aber sie muss eben handheld sein.
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Und zusammengefasst wird also gesagt, der Film organisiert sich nicht um die
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Kamera, sondern die Kamera ist quasi da, wo der Film passiert.
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Immer noch natürlich ein Aufnahmegegenstand, aber Teil sozusagen.
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Sie folgt den Akteuren mehr.
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4. The film must be in color. Special lighting is not acceptable.
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If there is too little light for exposure, the scene must be cut or a single
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lamp be attached to the camera.
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Also der Film muss Farbe sein und special lighting, also man kann nicht Licht wirklich hinzufügen.
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Man darf den Ort nicht beleuchten, ausleuchten. Wenn nicht genug Licht auf der
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Aufnahme ist, muss man die halt einfach wegschmeißen.
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Oder eine einzelne Lampe darf an der Kamera angebracht werden.
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Was ich ein Kuriosum finde. So ein bisschen das Nippel -Piercing des Dogma.
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5. Optical Walk and Filters are forbidden.
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Also was reinkommt, so sieht es aus. Und auch das ist halt interessant,
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weil natürlich das Aufnahmegerät selber hat ja immer einen Charakter.
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Wir haben gerade über Film versus Video gesprochen.
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Aber spezielle Filter, also weder Licht noch Filter auf der Kamera,
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auf der Linse sind erlaubt.
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Film muss nicht überwältigend sein. Mörder, Waffen, etc. müssen nicht passieren.
Florian Clauß
0:11:29–0:11:30
Also keine expliziten.
Micz Flor
0:11:30–0:11:33
Keine expliziten. Das wurde oft dann auch so paraphrasiert. Es darf halt jetzt
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nicht quasi extra Morde, also was nicht der Story dient in dem Fall.
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Also Brutalität und die Sachen, gerade Dogma -Filme, sind, weil sie minimal
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sind, manchmal auch sehr intensiv.
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Aber einfach so die inszenierte Gewalt und so, die soll nicht passieren. 7.
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Temporal and geographical alienation are forbidden. That is to say,
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that the film takes place here and now.
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Also es muss ihm hier und jetzt passieren, man filmt einfach in der Gegenwart.
Florian Clauß
0:12:01–0:12:04
Und man muss es auch in der Jetztzeit, also das heißt die Handlung muss dann
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auch jetzt in der Zeit spielen.
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Es gab keine Historienfilme, keine Science -Fiction -Filme. Genau.
Micz Flor
0:12:11–0:12:17
Genre -Filme sind nicht akzeptabel. Also Genre -Filme wie zum Beispiel Romance,
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Bromance, Action, Fantasy sind nicht erlaubt, Horror.
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Und auch das war natürlich dann später so, dass manche Leute wollten ja okay,
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aber Dogma selbst ist quasi eine Art Genre geworden in der Grundhaltung des
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Films, wenn auch nicht in der Umsetzung.
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9. The film must be Academy 35mm.
Florian Clauß
0:12:40–0:12:46
Das ist ein Normalbild, ne? Das 35mm ist von 1929 das entworfene Format.
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Das ist ein Normalbild, heißt das im Deutschen.
Micz Flor
0:12:49–0:12:50
Da werden wir auch später noch drüber reden.
Florian Clauß
0:12:51–0:12:54
Ja, das war ein breaking point. 10.
Micz Flor
0:12:54–0:12:57
The director must not be credited.
Florian Clauß
0:12:57–0:13:00
Ja, da müssen wir auch drüber reden, ne? Auf jeden Fall.
Micz Flor
0:13:00–0:13:04
Also es gibt ganz viele DirektorInnen, mehr DirektorInnen als DirektorInnen,
0:13:05–0:13:08
deren Name deshalb auch berühmt ist, weil sie Filme gemacht haben,
0:13:08–0:13:10
wo der Name nicht im Film auftaucht.
0:13:10–0:13:14
Das sei denn, sie haben zum Beispiel die Kamera auch gemacht oder das Drehbuch auch geschrieben.
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Aber der Director, der Regisseur, die Regisseurin.
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Accredited. So, das ist es.
Florian Clauß
0:13:21–0:13:25
Das sind diese zehn Dogma -Regeln. Ja, danke fürs Präsentieren.
0:13:25–0:13:29
Und jetzt möchte ich nochmal, so damals, das ging ja rum, so damals gab es da
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auch die City, das war ja das Stadtmagazin von Berlin oder ist immer noch.
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Und dann auf der anderen Seite kam dieser legendäre Didi und Stühle Dogma -Comic.
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Kennst du den? Das ist ja cool.
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Den habe ich aus dem Internet in so ein ganz kleiner Pixel, also die war irgendwie
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200 mal 300 Pixel groß. Und dann habe ich noch so ein Upscale heißt das.
Micz Flor
0:13:50–0:13:52
Mach mal ein Foto von mir, wie ich das halte, weil das passt.
Florian Clauß
0:13:52–0:13:53
Upscale heißt das Programm.
Micz Flor
0:13:53–0:13:56
Das muss ja im Here and Now alle unsere Fotos. Wir sind ja als Podcast auch
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meistens im Here and Now.
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Nicht thematisch, aber in der Aufnahme wird nicht viel geschummelt.
Florian Clauß
0:14:02–0:14:05
Genau, Didi und Stulle. Und dann kannst du auch nochmal, was Dogma 1 ist.
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Ich würde nur ganz, ganz, ganz gut. Ich habe dieses Programm,
0:14:08–0:14:10
das kann ich empfehlen. Da werde ich auch verlinken.
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Das ist ein Open Source -Ding auf GitHub gehostet für alle möglichen Plattformen.
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Und damit kannst du ein Modell, KI trainiert, wie auch immer,
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kannst du ein kleines Bild reinwerfen und der skaliert das dann auf die vier
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- oder achtfache Größe hoch.
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Und das ist echt erstaunlich, was da rausgekommen ist. So konnte ich es retten.
Micz Flor
0:14:28–0:14:31
Ja, das ist echt erstaunlich, weil die Qualität ist so... Natürlich,
0:14:31–0:14:34
weil der Dogma -Witz jetzt auch heißt, das muss irgendwas sein.
0:14:35–0:14:39
Genau, das Ding, weil es so gegenpasst. Es muss alles gezeichnet werden mit Fingerfarben oder so.
Florian Clauß
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Die Artefakte stimmen. Das ist so ein richtiges Dogma.
Micz Flor
0:14:42–0:14:47
Also, Didi und Stulle Dogma Comic hat sechs Vows of Chastity.
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Eins. Keine Vorzeichnungen.
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Da steht es ja wirklich. Nur grüne Filze verwenden. Dogma 3. Keine Hintergründe.
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Dogma 4. Mit links und bei schlechter Beleuchtung zeichnen.
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Dogma 5. Nicht länger als 10 Minuten brauchen.
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Dogma 6. Keine Gags. Und unten unter sehen wir drei Reihen von Bildern.
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Also Zeilen, drei Bilder pro Zeile. Stulle. Du hast einen drin. Nein. Doch.
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Verschmiert. Ist das jetzt deine AI -App oder?
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Sprich nicht von früher. Was ist denn mit dir los?
Florian Clauß
0:15:31–0:15:32
Nichts.
Micz Flor
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Es ist nichts. Es ist besser, wenn du jetzt gehst. Sehr gut.
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Ne, das kann ich nicht. Großartig.
Florian Clauß
0:15:40–0:15:43
Das war legendär und ich hatte nochmal so die ganzen Locken.
Micz Flor
0:15:44–0:15:46
Aber es ist auch interessant, weil das natürlich dann schon ein auch die Tür
0:15:46–0:15:51
öffnet für die Interpretation des Dogma -Dings, weil es gibt auch ein Interview
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von Lars von Trier, der dann irgendwie sagt, er hatte das irgendwo in Frankreich
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oder so vorgelesen und dann hätten die Leute bei ihm auf dem Panel gesagt,
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warum hasst du Film so sehr? Why do you hate film so much, sagt er da.
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Also diese Interpretation dessen, was das ist, weil es hat ja,
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und da wirst du jetzt gleich drüber sprechen, die Uridee war natürlich,
0:16:10–0:16:16
er zu sagen, man muss Film erstellen können ohne dieses ganze Brimborium.
Florian Clauß
0:16:17–0:16:23
Also die Frage ist, warum hat sich Dogma 95 so begründet, also warum war die
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Zeit reif eben für diese Filmbewegung?
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Es gab so einige Gründe. Die eine Sache war, dass sich Dogma,
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also wurde maßgeblich von Lars von Trier und Winterberg gegründet.
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Ich hatte dann noch ein Interview mit Winterberg gehört.
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Es gab einige Regisseure, die das dann unterzeichnet haben.
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Winterberg hatte zum Beispiel damals den Ingmar Bergmann gefragt.
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Da mitmachen will. Und der hat gesagt, das ist Müll, da mag ich nicht mit.
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Ist natürlich auch seiner Erzählstil völlig entgegengesetzt, diese Dogma -Regeln.
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Und Winterberg hat dann zusammen mit Lars von Trier, du hast es schon erwähnt,
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mit Paris dieses Mal fest vorgestellt.
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Es ging so ein bisschen darum, den europäischen Film dann auch so ein Profilsverleihen
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sich abzuheben gegenüber den industriellen Hollywood -Produktionen.
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Und, und das ist nochmal so der andere Tritt in die andere Richtung,
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nämlich einen Gegenpol zu setzen zur Nouvelle Vague.
0:17:27–0:17:33
Nouvelle Vague war eigentlich dann auch die letzte größere große Filmbewegung,
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also in den 50ern so theoretisch formuliert und in den 60ern dann halt praktisch gemacht.
0:17:39–0:17:44
Truffaut hat damals einen Artikel geschrieben in der Cahiers du Cinema,
0:17:44–0:17:46
in dieser renommierten Zeitung.
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Da war Truffaut noch Filmkritiker und hat quasi mehr oder weniger auch das Manifest
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dann von der Neuen Welle, Nouvelle Vague, entworfen.
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Und da ging es vor allen Dingen darum, den Regisseur als Autor,
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äh, Auteur, also deswegen heißt es Autorenkino,
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einzuführen, auch wieder in Absetzung zu dem Hollywood -Kino,
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wo natürlich eine ganz hohe Produktionsteilung,
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wo er gesagt hat, dass in dieser Produktionsteilung die Produzenten dann für
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ein Mitspracherecht haben, dass sich darüber auch eben der Film nicht richtig
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Kontur entwickeln kann.
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Und auf der anderen Seite gab es auch diese 50er, 40er, 50er Jahre Filme,
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auch im französischen Kino,
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die dann so neuen Realismus erzählt haben und häufig Literaturvorlagen genommen
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haben und dass dann die Literaten selber diese Drehbücher geschrieben haben.
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Und er hat dann irgendwie so 100 Filme analysiert und hat dann auch schon darlegen
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können, dass von diesen 100 sind dann zwölf irgendwie ein bisschen herausragender.
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Aber die sind meistens auch von den Regisseuren selber das Drehbuch geschrieben.
0:18:54–0:19:01
Und das war so auch eben da jetzt diesmal stimmt das wort kohärente sprache
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zu entwickeln dass der regisseur eine totale kontrolle hat über das was passiert
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und damit wurde auch die mise en scéne gegründet die mise en scéne ist quasi so der perfekte,
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Und es gibt natürlich auch in amerikanischen Kino da entsprechende Vorbilder.
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Allen voran Hitchcock, der hat dann so einen eigenen Stil. Deswegen gilt auch
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Hitchcock als quasi Autorenfilmer.
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Und mise en scène bedeutet das Kontrolle über die Kamerafahrt,
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über das Make -up, über die Requisiten, dass genau gestimmt wird,
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wie die Ausleuchtung ist, dass das, was gesagt wird, auch klar definiert ist.
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Damit, wenn das alles in einer Hand liegt, so die Theorie des Autorenfilms,
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ist eben die künstlerische Freiheit so gewahrt.
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Und damit hat sich die Nouvelle Vague begründet.
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Nouvelle Vague hat aber natürlich auch total dekonstruiert. Also Godard,
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was der für ein Kino gemacht hat.
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Aber das war dann eher der Autor -Politik, also der politische Autor,
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der dann auch die Freiheit hat, eben...
Micz Flor
0:20:07–0:20:12
Bei Truffaut war es ja wohl auch so, dieser Call to Action für die Auteurs,
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also für die RegisseurInnen, war ja auch zu sagen, wir nehmen mehr Verantwortung.
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Also macht was draus, in gewisser Weise. Macht nicht einfach,
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und das ist auf alle Fälle bei beiden, denke ich, identisch zu sagen.
0:20:25–0:20:30
Es geht ja nicht darum, diesen ganzen Müll zu produzieren, Anfangszeichen.
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Ich würde es jetzt nicht immer so sagen, aber halt diese Idee,
0:20:33–0:20:37
einfach Filme zu produzieren als Investment, als Money Spinner,
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sondern macht was draus. Was ihr tut, ist wichtig.
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Da erlebe ich aber beides interessanterweise konträr. Bei Truffaut der Aufruf
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zu sagen, übernehmt die Verantwortung.
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Und bei Dogma dann zu sagen, Nummer 10, ihr sollt nicht mehr genannt werden.
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Ihr sollt bitte nicht den Film verhunzen und euch da reinstellen.
Florian Clauß
0:20:58–0:21:03
Genau das war auch genau der Punkt, warum Dogma sich ganz stark auch gegen diese
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Autorenfilme und gegen die Nouvelle Vague gelehnt hat.
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Nämlich Vorwurf war, dass durch diese Autorenschaft so ein La -Po -La entstanden
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ist, also ein bourgeois Autor, der Künstler,
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der in seiner Blase dann so die Kunst macht und dann eben nicht mehr,
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und das war das zentrale Thema von Dogma, diese Authentizität des Filmemachens, die einzufangen.
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Und der Autorenfilm war sehr künstlerisch aufgeblasen, Allein durch diese,
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was ich gerade gesagt habe, mise -en -scène, diese Herrichtung,
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da begründet es auch mal eben deinen Schaffensrahmen, nämlich diese ganzen Komponenten
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im künstlerischen Schaffensprozess zu entkoppeln.
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Also das heißt, der Kameramann hat volle Wirkungsfreiheit, der Regisseur darf
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nicht genannt werden, der ist auch nicht so präsent im Filmemachenprozess wie
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jetzt in diesen industriellen Produktionen.
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Und die Schauspieler haben alle Freiheiten.
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Und das war so dieses Framework, ich will nicht Framework sagen,
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das ist eigentlich eher so ein Regelwerk, das Doc mal so entworfen hat.
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In diesem Raum natürlich dann auch Filme schaffen konnte, die völlig neu waren.
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Und es geht darum, damit mit diesem Regelwerk die Geschichte.
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Den Kern der Geschichte in dieser authentischen Erzählung auszuprägen.
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Ja, das war so das Vorhaben, ne?
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Also ich glaube, damit haben wir so ganz gut umrissen, wie sich Dogma dann auch
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begründet, warum es sich begründet hat und du hast die Regeln vorgelesen,
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also wir sind schon eingewiesen,
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wie sich Dogma ausprägt und wir haben auch über die Geschichte des Autorenfilmes
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gesprochen und meine Frage ist jetzt an dich,
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woran denkst du, dass Dogma gescheitert ist?
0:23:01–0:23:05
Also gescheitert nicht im Sinne von, also gescheitert ist ein bisschen zu krass
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ausgedrückt, Ich glaube eher so, warum Dogma jetzt eine relativ kurze Zeit das
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Filmschaffen geprägt hat.
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Die Hochzeit war so von 1997 bis 2005, war glaube ich so der letzte Dogma -Film.
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Und ich glaube schon 2003 haben Lars von Trier und Winterberg ihr Dogma -Büro
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in Kopenhagen geschlossen.
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Also die haben relativ früh damit Schluss gemacht, die haben auch wirklich nur
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diesen einen Film abgeliefert und dann auch völlig andere Filme dann später gemacht, ne?
Micz Flor
0:23:39–0:23:43
Ja, woran ist es gescheitert? Also,
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weil die älter geworden sind und die Jungen wollten natürlich was Neues machen
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und nicht was Altes fortführen, haben ihr eigenes Dogma ausgerufen,
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das hieß dann irgendwie anders und wir kennen es nicht, weil wir auch älter sind.
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Also es gibt ja immer dann so diese neue Musik auch, wo man dann gar nicht genau
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weiß, wie das jetzt wiederum heißt.
0:24:04–0:24:10
Und das ist dann aber das, was jetzt gerade genau das ist, was früher das Neue war. Ist es so?
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Also die haben ja selber auch geschrieben, diese Truffauts haben ja auch geschrieben,
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diese New Wave Crashes. Oder was haben sie geschrieben?
Florian Clauß
0:24:18–0:24:22
Die neue Welle wird zum Kreuz oder zum Verhängnis.
Micz Flor
0:24:22–0:24:25
Nein, nicht verhängnis, sondern die stürzt in sich zusammen.
0:24:25–0:24:29
Die Welle bricht und dann meandert sie so weg.
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Vielleicht ist es da einfach auch natürlicherweise so passiert.
0:24:34–0:24:38
Ich weiß nicht, ob es wirklich einen Auslöser gab.
Florian Clauß
0:24:38–0:24:41
Ja, ich rede schon mal rein. Es hat sicher was mit den Personen zu tun.
0:24:41–0:24:48
Und der Auslöser war, dass Winterberg mit dem ersten Dogma -Film auf dem Cannes
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-Festival die Goldene Palme gewonnen hat und von Null auf 100 einer der berühmtesten
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Regisseure weltweit geworden ist.
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Und damit hat, völlig konträr zu der Dogma, den Regisseur nicht zu nennen.
0:25:00–0:25:03
Bewegung, damit ist es genau das passiert.
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Die haben einfach so, und das war denen dann halt auch klar,
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Winterberg hatte auf einmal weltweit Angebote, Filme zu machen.
0:25:10–0:25:14
Damit hat sich das ganze Dogma -Prinzip einfach so abgeschafft.
0:25:15–0:25:18
Das ist schon eigentlich ziemlich hinterher.
Micz Flor
0:25:18–0:25:21
Aber ich glaube, er hat nicht die Goldene Palme, er hat den Sonderpreis der Jury gewonnen.
Florian Clauß
0:25:21–0:25:21
Du hast recht.
0:25:24–0:25:29
Und Dogma wurde gleichzeitig durch diesen unglaublichen Erfolg zu einer eigenen Marke.
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Es gab sogar so Dogma -Möbel und so ein Möbelhaus, was Dogma -Möbel verkaufte.
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Aber das erzählt eigentlich oder zeigt eigentlich, dass es so dermaßen den Zeitgeist
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getroffen hat, diese Dogma -Bewegung, dass eben diese Phänomene dann so losgegangen sind.
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Und, und das ist eine Theorie von mir, aber ich glaube, du hast hier auch schon
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so ein bisschen angeheizt,
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da ist quasi schon so ein, wie sagt man das in den Dogma -Regeln,
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ist so ein Point of, so ein Lifecycle -Dead implementiert.
Micz Flor
0:26:04–0:26:05
End of Life.
Florian Clauß
0:26:05–0:26:11
End of Life, genau. End of Life implementiert und zwar in der Regel, wie würdest du sagen?
Micz Flor
0:26:11–0:26:13
Der Regel mit dem Academy -Certified.
Florian Clauß
0:26:13–0:26:20
Richtig, genau. Weil zu der Zeit fing es natürlich an mit den ganzen Digitalfilmen,
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also die Kameras wurden günstiger, man konnte digital filmen,
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die Technik wurde besser und all das hat sich ja auch in den 90ern ausgeprägt
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und ist dann hochgegangen.
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Das heißt, es gab dann eine ganz lebendige Indie -Szene, Off -Szene,
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die schon einfach so digital produziert haben und die wahrscheinlich viel mehr
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diese Dogma -Regeln eingehalten als Dogma selber.
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Das heißt, die haben sie auch komplett überholt.
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Und 35 mm, ich meine, du weißt, wie teuer das ist.
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Kann nur jemand drehen, der auch Zugang hat in diesen ganzen Filmbusiness.
0:26:54–0:26:59
Du musst in diesem Filmbusiness -Kontext aktiv sein, weil so mal jeden 35 mm
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drehen, kannst du nicht.
Micz Flor
0:27:01–0:27:05
Ja, möchte ich was zu sagen, setze vorgreifend dann auf Idioten,
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weil Lars von Trier hat auf Video gedreht Und dann wird er im Interview gefragt,
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was wir dann sicher auch verlinken.
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Das dürfte er doch nicht, muss doch Academy35 sein.
0:27:16–0:27:20
Dann hat er gemeint, ja, das kann ich erklären, weil er war auch der Meinung,
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das ist kein Dogma -Film, weil er vier gedreht hat.
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Und dann hätten aber Winterberg und es muss noch einen dritten geben,
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deren Name mir jetzt entfallen ist.
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Und die meinten, nein, Academy Certified muss nur die Distributionsrolle sein.
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Man darf auch auf 16mm drehen, man darf Video drehen, es ist nur wichtig,
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dass das Ding quasi zum Schluss, wenn es in Verleih geht, oder wenn es quasi
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abgegeben wird, dass es dann Academy Certified ist.
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Und deshalb, so Lars von Trier im Münterview auch, es wurde abgestimmt, zwei gegen ein.
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Er war nicht dafür, dass man auf Video drehen darf. Die anderen beiden haben
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gesagt, nee, es geht nur darum, wo zum Schluss eben das Maß da drauf gezogen wird.
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Und deshalb ist sein Film doch...
Florian Clauß
0:27:59–0:28:03
Ja, also ich glaube, die sind relativ schnell dann in Straucheln gekommen von
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Einhaltung der Regeln und dann baut man sich da so...
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Also es ist ja auch wie so, weißt du, wenn du agil entwickelst,
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hast du auch immer tausend Regeln, um halt dieses agile Framework so ein bisschen zu umschiffen.
Micz Flor
0:28:15–0:28:19
Habe ich auch von Winterberg irgendwie in einem Interview, Winterberg ein Interview
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gehört, wo erzählt, das Ganze sei ja schon sehr kirchlich aufgeladen,
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so Wow of Chastity und so. Also es ist alles so fast Dogma, sind so religiöse Metaphern und Worte.
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Und deshalb hat er dann wohl auch irgendwann den Beichtstuhl eingeführt für Dogma.
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Die durften dann halt beichten. Die durften ihm dann beichten. Ja, krass.
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Für die kleinen Sünden, die dann irgendwie wächst.
Florian Clauß
0:28:44–0:28:46
Vielleicht haben die das auch alles so vorher gesehen.
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Eben sich das Digitalfilm durchsetzen wird, dass das, was die jetzt quasi so
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für sich als Regelset beschließen, dass das eigentlich so eine völlige Radikalisierung des Mediums ist,
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ja, um gleichzeitig so eine Initiation zu durchlaufen, um in dieses digitale Zeitalter zu kommen.
0:29:04–0:29:08
Und ich weiß nicht, so leicht verschmitzt kann man denen so eine gewisse Genialität
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unterstellen und vielleicht haben die das auch bewusst so gemacht.
Micz Flor
0:29:12–0:29:14
Ich meine, es ist ja auch so, wenn man ein bisschen überlegt,
0:29:14–0:29:20
das dänische Kino ist ja irgendwie sehr präsent, also man kennt es einfach.
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Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie das früher war, in den 80er, 90er Jahren.
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Aber auf jeden Fall, es war ja auf alle Fälle so, dass beide,
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die so berühmt geworden sind mit Dogma 1 und Dogma 2, die haben jeweils einen
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Dogma -Film gemacht, haben andere Sachen gemacht.
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Bevor Idioten gemacht wurden von Lars Furtwiel, hat der Breaking the Waves gemacht,
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was ja auch auf Cannes lief, wo früher er damals die Palme bekommen hat.
Florian Clauß
0:29:41–0:29:43
Stimmt, der hat die Palme bekommen, ja.
Micz Flor
0:29:43–0:29:46
Und da ist es natürlich so, dass man dann Man denkt, okay, du machst 95 dieses
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Dogma -Ding, dann machst du Breaking the Waves und dann machst du Idioten.
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Das war für die natürlich ein Ding.
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Wenn man jetzt hingeht wie Didi und Stulle und sich drüber lustig macht,
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das ist total legitim, das darf man.
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Wenn man aber anders draufguckt, dann ist es vielleicht auch zu sagen,
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die haben schon so einen schönen Schirm oder eine Linse oder einen Fokus aufgebaut
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für Low -Budget -Filme und denen eine Möglichkeit gegeben, mehr Publikum zu
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ziehen und einen Verleih zu bekommen.
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Früher gar nicht möglich gewesen wäre, weil diese Filme einfach dann nie durch
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die Jury überhaupt nur gesichtet, die werden durch die Sichtung nicht durchgekommen,
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die wären nie ins Programm gekommen.
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Und da kann man dann sagen, dass dieses Dogma 95 schon was erreicht hat,
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einfach zu sagen, hey, guck mal dahin.
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Weißt du vielleicht, wie dann, wie das...
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Wie der auch in unterschiedlichen Medien funktioniert. Also das dann auch in
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der Kunst, in der Musik oder so gibt es ja immer solche, öffnen sich auf einmal,
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das kennt man ja auch aus Berlin, Techno,
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die ganze Club -Szene, auf einmal öffnet sich da so ein Window of Opportunity
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und ermöglicht ganz vielen Leuten erstmal überhaupt gesehen zu werden.
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Und vor dem Hintergrund, finde ich, hat es sicherlich was bewegt.
Florian Clauß
0:30:59–0:31:03
Ja, voll. Ich denke auch und da ist es wahrscheinlich, wie du sagst,
0:31:03–0:31:07
auch total förderlich für die Bewegung, wenn dann eben solche Platzhirsche wie
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Lars von Trier ein gewisses Bett geschaffen haben, wo sich dann auch andere reinlegen können.
0:31:12–0:31:17
Und das ist ja auch die Frage, wie hat sich dann Dogma weiterentwickelt?
0:31:17–0:31:21
Jetzt kommen drei neue Genres, die ich vorher auch nicht kannte,
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aber vielleicht hast du die schon mal gehört.
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Also Dogma war, wie gesagt, der letzte Dogma -Film, war glaube ich 2005,
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wurde der gedreht und dann gab es im amerikanischen Raum das Genre Mumblecore. Kennst du das?
Micz Flor
0:31:36–0:31:37
Das ist aber Musik, oder?
Florian Clauß
0:31:37–0:31:41
Nee, Mambelchor ist tatsächlich... Vielleicht ist es auch ein Griff aus der
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Musik, den die in den Film übertragen. Mambelchor kommt von Murmeln, Nuscheln.
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Und Chor ist dann halt so, auch eben mit ganz minimalen Mitteln Geschichte erzählen.
0:31:50–0:31:54
Und da war halt im amerikanischen Raum, gab es dann vor allen Dingen Low -Budget
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-Produktionen, die das dann halt gemacht haben.
Micz Flor
0:31:56–0:31:58
Darf ich einen Didi und Stulle -Witz machen?
Florian Clauß
0:31:58–0:31:59
Darfst du.
Micz Flor
0:31:59–0:32:04
Dogma 95 war gestern, jetzt ist Mumblecore. Was? Dogma 95 war gestern,
0:32:04–0:32:05
jetzt ist Mumblecore. Was?
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Dogma 95 war gestern, jetzt ist Mumblecore.
Florian Clauß
0:32:11–0:32:16
Ja, es gab noch so ein Parallelgenre zu Mumblecore, das ist Mumblegore.
Micz Flor
0:32:17–0:32:18
Ein Horrorfilm, oder?
Florian Clauß
0:32:18–0:32:23
Und natürlich, ohne Dogma wäre sowas wie Blair Witch nicht denkbar.
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Ja, aber Blair Witch war doch vor… Ja, das war vor Mumblecore und Mumblegore,
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das kam erst in den 2000ern.
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Blair Witch war ja noch, das war ja das, die Produktion, die auch digitale Filmproduktionen,
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Techniken dann so unglaublich, also mit minimalem Einsatz, ich glaube,
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das hat nur 80 .000 gekostet, der Film.
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Und hat unglaublich viel eingespielt, das hat das so bekannt gemacht.
Micz Flor
0:32:47–0:32:49
Ist aber auch kein Dogma -Film?
Florian Clauß
0:32:49–0:32:50
Ist kein, nein.
Micz Flor
0:32:50–0:32:56
Ich überlege gerade, gegen was die verstoßen haben. Wahrscheinlich haben die
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den Ort immer gewechselt.
Florian Clauß
0:32:58–0:33:04
Das habe ich auch gelesen. Die beiden Regisseure von Blair -Mitsch,
0:33:04–0:33:07
das waren 2, die sich auf einer Filmschule kennengelernt haben.
Micz Flor
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Die wollten unbedingt, dass der Name reinkommt.
Florian Clauß
0:33:10–0:33:11
Blair -Mitsch.
Micz Flor
0:33:12–0:33:17
Nein, die wollten die Regisseurin sagen, was, unser Name kommt nicht rein,
0:33:17–0:33:19
auf keinen Fall. Wir sind raus.
Florian Clauß
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Wie die das aufgezogen haben, die haben die drei Schauspieler,
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völlig unbekannte Personen, die sind mit den Filmen bekannt geworden.
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Es war fast wie das erste Escape Game, was die dann verfilmt haben.
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Die haben auch so rein spielerisch, das ist auch so eine Dogma -Methode,
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dass du so spielerisch rangehst.
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Wir haben quasi das Team über acht Tage lang völlig alleine wirken lassen.
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Also die haben für jeden Drehort da so einen Plan geschrieben,
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was jetzt zu machen ist, wo die dann Essen finden und die mussten sich auch immer selber filmen.
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Und dann haben die aber auch das Essen rationiert, damit das noch authentischer
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kommt, dass sie ausgemergelt sind, dass sie gestresst sind.
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Ja, das war halt wirklich so Step -by -Step und die mussten dann halt am nächsten
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Tag dahin gehen und haben dann dort weiter gefilmt. Aber die hatten immer so Exit.
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Also wenn es halt wirklich kritisch wussten ja auch immer, wie sie dann halt rauskommen.
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Aber es war nicht ganz gut, dass es halt funktioniert war wie so ein Escape
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-Game, wo da dieser Film rausgekommen ist.
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Und der auch eben diese Authentizität dann so widerspiegelt.
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Und das ist das, was dann diese Bewegung und diese Technologie dann auch so
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wieder ins Kino reingeholt hat. Das muss man ja auch schon so sagen.
Micz Flor
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Ja, und es ist halt aber auch interessant, weil man hat ja in dem Dogma 95 -Stil
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auch immer gesagt, es heißt so was Dokumentarisches.
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Interessant ist ja, dass scheinbar das Realistische etwas ist, was man im Bild sieht.
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Das heißt, die Hollywood -Produktion, ich nehme das Hollywood stellvertretend
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für alle High -Budget -Produktionen, das ist jetzt nicht nur Hollywood,
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macht scheinbar etwas, was wir als unsichtbar wahrnehmen.
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Und das Dogma, was dann irgendwie technisch runtergeht, stellt etwas her,
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was wir auf einmal wieder wahrnehmen. Verstehst du mich?
Florian Clauß
0:35:06–0:35:07
Ja, na ja.
Micz Flor
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Das ist ja irgendwie das Paradox, man denkt, keine Filter, ich mach einfach
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so, wie es ist, und dann denken die Leute, oh, das ist ja was ganz Neues.
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Während das andere, was völlig überzogen ist und vielleicht in der Postproduction
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die Farben angepasst hat, das wird nicht wahrgenommen.
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Das wird als Realität akzeptiert und ist unsichtbar.
Florian Clauß
0:35:26–0:35:30
Ja, vor allen Dingen, weil es ja auch in so einer Kulturinstitution läuft,
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wo das dann eben als ... Das ist das, was man da wahrnimmt im Kino,
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ja? Dafür zahle ich meinen Popcorn und so fühle ich mich unterhalten.
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Aber dass eben Dogma es geschafft hat, durch die Geschichten und das, wie es erzählt wird,
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dann wieder eine gewisse Aufmerksamkeit zu bekommen und da eben einfach auch
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die Visualität des Films weitergetragen hat. Das ist ein Verdienst.
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Und es gibt diesen Mumble Gore, Mumble Core, es gibt auch einen German Mumble.
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Was? German Mumble Core.
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Ja, das ist ein eigenes Genre und ich habe keine Filme von dem Genre gesehen.
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Es gibt unglaublich viele, Dicke Mädchen ist einer davon.
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Es gibt halt auch so einen Filmemacher, der sich da sehr hervorgetan hat und
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das müsste man mal gucken.
Micz Flor
0:36:21–0:36:25
Wenn es vier Filmemacher innen wären, würde man sagen, das ist eine German Mumble Corps vor.
Florian Clauß
0:36:25–0:36:27
Ja, könnte man sagen.
Micz Flor
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Es regnet, ich brauche gute Stimmung. Irgendwie muss ich mir selber gerade die Stimmung hochhalten.
Florian Clauß
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Ja, guck mal, hier ist ein Böckersteig. Wir sind ja gute Bürger.
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Der ist nochmal so ein bisschen ein Schatz in der Filmgeschichte,
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den man sich durchscrollen kann und durchschauen kann. Fand ich sehr interessant.
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Und auf der anderen Seite, neben den Amonkarschen Blerwitsch,
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gab es auch zum Beispiel Soderbergh mit Traffic, die Macht des Kartells,
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wo er auch Dogma -Elemente verwendet hat.
Micz Flor
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Ja, wobei der ja unglaublich, also der hat ja unglaublich viel so Farbnuance
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in der Post -Production und bestimmte Szenen und...
Florian Clauß
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Ja, ja, der hat das genau gegenüber gestellt. Der hat diese unglaublichen Werbe,
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es ist fast wie ein Jeff -Wall -Bild teilweise gefilmt, ja.
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Auf der anderen Seite hat er halt diese völlig authentische,
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rohe Oberfläche von Digitalfilmen da mit drin und konfrontiert die dann so ganz gut zusammen.
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Fand ich damals sehr beeindruckend, muss ich sagen, den Film.
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Aber das sind so die Ausläufer von Dogma. Also Dogma hat sich dann irgendwo
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in unserer Sehgewohnheit eingeflochten mit den Filmen und es akzeptiert, wie du sagst.
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Das war erstmal so ein totaler Ruck, wie kann man das machen?
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Und ist dann wieder so in so eine Sehgewohnheit dann wieder reingekommen.
Micz Flor
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Eine Sache wollte ich auch noch sagen, weil das ist dann immer auch dieses so
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ein bisschen dieser Impuls in bestimmten Entwicklungsphasen so der eigenen Berufung,
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ich sage nicht Beruf, dann zu sagen, wir erfinden jetzt was,
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was es vorher noch nie gab.
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Und zum Beispiel die Handheld -Camera hat dann Winterberg in einem späteren
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Interview noch mal gesagt, das wurde vorher eigentlich gemacht,
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das gab es vorher quasi gar nicht.
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Und ich wusste, dass das nicht stimmt, aber wusste wenig über Handheld -Camera
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-Geschichte und wollte nur mal sagen, 1908.
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War eine Handheld -Kamera bei dem Flug von einem der Gebrüder Wright mit an Bord.
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Also es wurde schon deutlich früher auch mit Handheld gedreht.
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Und ich kann mich auch noch erinnern, dass es irgendwelche ganz frühen Filme,
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wo die Kamera in so einer Kanu, also so Spreewald, so irgendein Spreewald,
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zwei Kanu, also quasi French Connection im Spreewald mit Kanu,
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wo es so Gurken hinten drin sind. Zwei verfolgen sich irgendwie.
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Und da war auch die Kamera quasi voll actionmäßig, so expressionistisch irgendwie eingesetzt.
Florian Clauß
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Das ist Flussfahrt mit Huhn, der hessische Film.
Micz Flor
0:38:51–0:38:54
Aber was ich sagen wollte, das sind halt so Sachen, wenn man da so reinbohrt,
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ist natürlich hinter so was wie Dogma ist dann auch eine Haltung.
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Und diese Haltung, die hat eine bestimmte Kraft. Und ich glaube,
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das ist dann auch das, was viele Leute so nervt.
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Ihr wisst doch genau, dass ihr nichts erfunden habt, aber ihr verkauft das jetzt so gut, es nervt.
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Ich kann mir vorstellen, dass Kolleginnen aus einer ähnlichen Zeit mit irgendwie
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nicht einer Ambition dann dachten, ach scheiße, ich bin jetzt abgehängt,
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bloß weil die da irgendwie zehn Punkte aufgeschrieben haben und sich trauen
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aufzustellen, das zu sagen,
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obwohl sie wissen, dass sie als nächstes dann sowieso Breaking the Waves drehen,
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was gar nichts damit zu tun hat. Weißt du, wie ich meine?
Florian Clauß
0:39:29–0:39:35
Ja, also ich kann es nachvollziehen. Gleichzeitig ist es aber auch so eine künstlerische
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Attitüde, da so ein Produkt quasi so hinzustellen zu sagen, ja,
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also jetzt hier, wir haben das mal erfunden. Finde ich völlig auch legitim.
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Also ich würde es jetzt jetzt nicht so kritisieren. Ich würde es einfach so...
Micz Flor
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Nee, genau. Ich denke auch, man kann es am besten verstehen,
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wenn man sagt, wir möchten, dass Filme gemacht werden und zwar Filme,
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die mächtig sind, die wirkmächtig sind.
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Und das kommt nicht durch ein fettes Budget, sondern macht einfach geile Filme.
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Und die Idee, und das ist wiederum paradox, die Idee, dass die Regisseurin sich
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da nicht reinschreibt, ist ja dann auch so ein bisschen dieses Vanity -Thema, also diese Eitelkeit.
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Finde ich gut und gleichzeitig ist das Dogma Manifest wieder unterschrieben von den Leuten.
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Also da das beißt sich alles immer so ein bisschen den Schwanz.
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Wie du schon gesagt hast, würde auch dann der erste nicht genannte Regisseur
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gleich einer der berühmtesten Regisseure nachkannen.
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Also das ist halt so dieses Paradox, was da so drin ist.
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Und das finde ich ist auch irgendwie so sehr,
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sehr so jugendliche Haltung, so eine aufmüpfige Haltung, so ihr dürft das alles
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nicht, wer sagt das? Ich.
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Darfst du das sagen? Ich darf das sagen, aber ihr dürft es nicht.
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Also irgendwie gibt es da so einen Moment, der vielleicht einfach in der eigenen
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Entwicklungsgeschichte immer notwendig ist und später dann aber auch sich auflösen darf.
Florian Clauß
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Kommen wir zum ersten Dogma -Film. Das Festfesten von Thomas Winterberg.
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Thomas Winterberg ist 1969 geboren und aufgewachsen in Friedrichsberg,
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also dieser Kommune von Kopenhagen, in so einer Hippie -Gemeinschaft.
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Und er hat sich selber in dem Interview, was ich da gehört habe,
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als sehr schüchtern bezeichnet.
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Er ist dann auf eine Filmschule gekommen, die auch recht renommiert ist.
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Da werden pro Jahr nur so sieben Leute angenommen und hat auch ziemlich viel Geld gekostet.
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Aber er spricht sehr positiv von seiner Zeit in dieser Filmschule.
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Die meisten Kniffe hat er dort gelernt und auch die er später angewendet hat, hat er da gemacht.
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Hat aber auch gesagt, es gibt genügend
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Regisseure, die das Handwerk selber gelernt haben ohne Filmschule.
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Deswegen weiß er nicht, ob er jetzt so eine Filmschule, dann so,
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ob er das dann halt so empfehlen kann.
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Das Fest war so sein erster großer Film. Er hat danach, das ist auch ganz interessant,
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in seiner Biografie hat sich komplett dagegen, also gegen Dogma -Regeln gewandt.
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About Love mit Joachim Phoenix gedreht, habe ich nicht gesehen, ist total gefloppt.
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Er meinte selber, er hat dann auf der einen Seite so einen Nier -Fiction -Film
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gebaut, was eigentlich gegen alle Dogma -Rädern zu verstoßen hat,
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bis auf, es gab kein Skript.
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Er hat mit Jean -Pen gearbeitet, Joachim Phoenix, also wirklich ein unglaubliches
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Hollywood -Budget. Das war dann der zweite Film, den er nach Festen gedreht hat.
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Den ersten Film hat er dann auch mit Lars von Trier übernommen.
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Und hat er auch oft mit Lars von Trier Drehbücher, da konnten die ihm dann auch verfilmt.
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Und der letzte Film von ihm, den hatte ich auch nicht geguckt,
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ich hab gar nichts davon geguckt, ist der Rausch mit Mads Mikkelsen. Hast du den?
Micz Flor
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Nee, hab ich auch nicht gehört. Ja, ich hab davon gehört, genau.
Florian Clauß
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Also, es geht quasi um eine Gruppe von Lehrern, die beschließen,
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dass die halt ständig so weit berauscht sind,
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also immer so zwischen 0 ,5 Promille dann im Blut haben und damit halt irgendwie
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so gut über den Tag kommen, bis das irgendwann so ein bisschen,
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ja nicht ich eskaliert, aber es wird dann irgendwann anders.
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Also so ganz grob geerzählt auch in der Ferne. Also hier in Mads -Milkesen hat
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Nermanns mit Hinterberg gearbeitet.
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Ja, es ist auch ein Film, wo es darum geht, dass ein Täter, oder ich weiß nicht,
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was ein Täter ist, aber es geht um eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs und Schüsse.
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Es ist so eine Hetzjagd statt, auf die man, der gestützt wird von Mads Mückes,
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und ich weiß es nicht, habe ich von dem Film nicht, aber ich fand es ganz gut,
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weil es auch ähnlich belagert wird, wo da jetzt ein bisschen Mathe in so ein
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Tabuthema reingeht, in ein gewerkschaftliches Talent, wie das fällt.
Micz Flor
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Also da hat Winterberg auch mal einem Winterview zugesagt, dass er den Film...
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Angenommen hat das Skript, weil es das Gegenteil von das Fest oder Festen war.
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Also da gab es einen Kindesmissbrauch, der die ganze Zeit so unterschwellig in der Story mitläuft.
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Und das andere ist, dass das eine Beschuldigung gibt ohne Grundlage.
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Also das absolute Gegenteil. Und er dann auch interessiert war,
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diese Perspektive zu explorieren des Kindes, des Jugendlichen, die sowas erfinden.
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Wie wahr wird das dann wahrgenommen?
Florian Clauß
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Also das ist natürlich auch so, gerade im politischen, gesellschaftlichen ist
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das ein heikles Thema, weil man weiß, dass diejenigen, die vor allem maßgeblich
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Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren,
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so ein typisches Narrativ, dass die sich das ausdenken.
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Also dieser Prozenteil zwischen wirklichen Opfern und sich das Ausdenken, der ist ganz anders.
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Aber ist von 2007, glaube ich, oder 2012 die Jagd, ist, glaube ich,
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in dieser ganzen MeToo -Debatte und so was nochmal anders zu bewerten,
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würde ich mal behaupten.
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Das Fest, wir haben es schon gesagt, es geht da um ein um sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern.
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Es ist, ich erzähle das kurz, den Inhalt von das Fest, die Familie kommt zusammen.
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Die Familie ist, ja, es ist eine sehr desolate Familie, die man würde sagen
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so durch toxische Beziehungen geprägt ist.
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Es gibt das Helge, der Patriarch der Familie, wird 60, deswegen lädt er zu einem Fest,
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wo Gäste kommen und auch seine Kinder, nur noch drei, weil Linda,
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das ist die Zwillingsschwester von Christian, hat sich einige Zeit davor umgebracht, Selbstmord begangen.
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Christian ist ein erfolgreicher Koch in Paris und der Protagonist der Geschichte.
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Es gibt den Sohn Michael, der so ein bisschen so ein gescheiterter Typ ist,
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recht aggressiv und brachial immer auftaucht und der auch in dem Essensbusiness ist und dort,
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aber in so einer Klitsche in Kopenhagen betreibt.
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Und Helene, das ist die Schwester, die Jüngere, die noch immer studiert zum Leidwesen der Eltern.
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Helge wird, wie gesagt, 60 und seine Frau Elsie begleitet ihn dann in diesem Fest, ja.
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Und das Ganze fängt schon recht an.
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Ich weiß nicht, hast du den noch mal gesehen, den Film jetzt?
Micz Flor
0:46:58–0:47:01
Ich muss gestehen, ich hab die Zeit nicht gehabt, den noch mal zu sehen.
Florian Clauß
0:47:01–0:47:05
Der Film hat so eine unglaubliche Grundspannung die ganze Zeit drin.
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Es ist sehr so, wie die Figuren miteinander umgehen, wie die da ankommen.
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Der Michael, der Bruder, schmeißt seine Frau raus, weil irgendein alter Freund
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ihm auf dem Weg zum Haus entgegenkommt.
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Und er meint, ihr müsst gehen mit Familie, die brauchen Platz,
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und geht mal raus. Und er ist halt irgendwie so, er betrügt sie auch fast vor
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den Augen, vor ihren Augen.
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Und dieses, also der Rahmen, es spielt quasi so ein Landhaus,
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also sehr großbürgerlich.
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Es gibt eine ganze Schicht von Bediensteten, die auch schon lange mit dem Haus verknüpft sind.
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Also die Bediensteten, teilweise der Chefkoch von dem Haus, ist auch ein alter
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Kinderfreund von Christian.
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Und die eine Servicekraft ist auch so verliebt in Christian.
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Also da ist auch so eine Affäre, Beziehung zwischen den beiden.
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Und es fängt halt so, also es ist halt so, diese gesellschaftlichen Rituale
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von Fest, spielt das halt so durch.
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Also es gibt diese Gruppen, es gibt die Eltern, es gibt die Gäste,
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es gibt die Bedienstete, es gibt die Kinder.
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Also das sind so diese Gruppen, die dann so als Ausprägung dastehen.
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Und es werden natürlich so Reden geschwungen und dann wird Christian aufgefordert,
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eine Rede zu halten und er hat zwei Umschläge in der Hand und meinte so,
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Vater such dir einen aus und dann wählt er den grünen Umschlag oder den roten,
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ich weiß nicht mehr genau und er meinte, oh die Wahrheitsrede.
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Und dann, Minute 35.
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Und da beschreibt er, erzählt er haargenau, wie er von seinem Vater vergewaltigt
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wurde mit seiner Schwester zusammen,
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also seine Schwester wurde auch vergewaltigt, und das schlägt ein wie eine Bombe.
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Also es ist halt wirklich so, wenn wir nochmal gucken, welche Regeln von Dogma
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sich dann auch in festen Widerspiegeln.
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Es ist wirklich eine sehr untypische Erzählung.
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Es gab vorher, glaube ich, so in diesem Rahmen überhaupt, dass das Tabuthema
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so präsentiert wurde von Kindesmissbrauch, von Inzest und so weiter.
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Würde mir jetzt kein Film einfallen. Das weiß ich noch damals,
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als ich den in den Kino geguckt habe. Der war ja auch so sprachlos.
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Und der hat ja genau diese ganzen gesellschaftlichen Tabuthemen,
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also Rassismus, Alkoholsucht, überhaupt Inzest und alles bringt er dann irgendwie
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rein, aber immer in so einem gesellschaftlichen Rahmen.
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Es ist halt so, die Gesellschaft, jetzt die Festgesellschaft,
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ist gleichzeitig wieder so quasi mehr oder weniger die Metapher für die ganze Gesellschaft.
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Und es ist auch immer interessant, wie die Dynamik in dieser Gesellschaft verläuft.
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Das erste, was passiert, Casey, seine Mutter, lacht ihn aus.
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Er wird dann vom ... Kommt dann so ... Er wird nicht rausgeführt,
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sondern er geht dann so ein bisschen aufgelöst.
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Die ganze Dienerschaft, die haben das auch mitbekommen.
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Die ganzen Bediensteten, die stehen voll hinter Christian, unterstützen ihn
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und arbeiten ihn auch zu.
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Es wird dann auch irgendwie so klar, okay, ich hab das vor. War schon abgesprochen.
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Wir klauen zum Beispiel irgendwann auch von allen Gästen die Autoschlüssel,
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damit die nicht mehr wegkommen oder die sperren einen ein, der dann halt auch
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so Christian geschlagen hat und so weiter.
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Also das heißt, die arbeiten dazu, damit eben dieses unglaubliche,
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dieses Geheimnis, Familiengeheimnis dann auch so entblößt wird und dass auch
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der Täter zur Rechenschaft gestellt werden kann.
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Und also ich will jetzt nicht haargenau diesen Film nacherzählen,
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aber es ist halt so eine Dynamik drin, dass Christian lässt sich auch nicht
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unterkriegen. Das hat er auch unglaublich stark gespielt, von dem Charakter.
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Also von dem Schauspieler, wie er den Charakter spielt. Nämlich er reißt sich
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da immer rein, geht rein, erzählt weiter, wird rausgeschmissen,
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wird verprügelt von seinem Bruder.
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Also gerade Michael glaubt ihm nicht und was machst du denn da und so weiter.
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Und Helene findet irgendwann den Brief von Linda, den Abschiedsbrief.
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Und dieser Brief ist quasi so die objektive Instanz, die noch mal so belegt,
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dass das, was Christian erzählt, tatsächlich passiert ist, weil sie da auch drin schreibt.
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Deswegen umgebracht hat. Sie kann nicht mehr mit diesem Schicksal leben.
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Und Christian steht dann auch
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irgendwann auf. Vater, du bist schuld an den Tod von meiner Schwester.
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Und dann wird er halt auch rausgetragen, am Baum gefesselt.
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Total absurd. Also es kippt dann und dann macht die Gesellschaft eine Polonaise durchs Haus.
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Die wollen dann immer wieder so doch feiern und es steht dieses unausgesprochen in einem Raum,
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aber irgendwie versuchen die sich dann immer in diesen gesellschaftlichen Ritualen
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so ein bisschen langsam um wieder dieses Fest und dann wird es halt auch der
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Freund von Helene, der kommt dann später,
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wird mit dem Taxi gebracht und der Taxifahrer wird auch gespielt von Winterberg,
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so eine kleine Rolle, die er da übernommen hat in dem Film und es ist ein Schwarzer,
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also der auch dann in der Gesellschaft erstmal so komisch angeguckt wird.
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Irgendwann gibt es auch so dass die alle einstimmen in so ein rassistisches
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Lied, auch so völliger Rassismus, und er dann so, ah!
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Und er ist eigentlich auch die Figur, die dann Helene sagt, du musst jetzt diesen Brief vorlesen.
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Es ist klar, sie muss jetzt auch eine Rede halten.
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Und es gibt dann immer so diesen, wie nennt man das, der quasi durch den gesellschaftlichen
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Arm führt, dieser Redenhalter, und dann immer so ein Toast ausspricht usw.
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Diese Figur. Und dann ist es klar, dass dann Lene dran ist mit ihrer Rede und
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sie fragt auch, soll ich den Brief vorlesen?
Micz Flor
0:52:44–0:52:44
Und alle so, ja!
Florian Clauß
0:52:45–0:52:52
Und dann liest sie den Brief und mit einem Mal ist halt wirklich allen klar, dass das ist wahr.
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Ja, das heißt, die Instanz, Christian wird hergestellt, der Sohn,
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Michael, also der Bruder, der flippt total aus, weil er so wütend ist auf seinen Vater.
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Der Vater steht auf, er entschuldigt sich auch nie.
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Zum Mehr wart ihr nicht wert, also völlige Diskriminierung. Aber es gibt noch
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eine Szene, die muss ich noch erzählen, bevor ich Helene den Brief vorlese.
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Nämlich, dass die Mutter, die Rolle der Mutter ist noch nicht so ganz klar.
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Die sagt dann auch, hält eine Rede und sagt, dass Christian früher als Kind immer sehr kreativ war.
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Und er hatte so diesen kleinen Freund, den es nicht gab, Snoot,
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und hat ihn dann halt so ein bisschen auch so diskreditiert dafür,
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dass seine Wahrnehmung halt komplett schief liegt und so weiter.
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Und dann steht Christian auf und sagt, Mutter, du hast uns gesehen,
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du bist in den Raum gekommen, als wir vor Vater knieten und du hast uns gesehen.
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Er hat dann auch noch mal sie und sie lacht noch und es wird wieder überbügelt.
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Es gibt immer dieses Anrennen und es gibt diese unglaubliche Gewalt und Aggression,
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die dann zurückkommt, bis dann halt klar ist, der hat es wirklich gemacht und
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der wird dann auch entfernt.
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In dem Moment ist der Patriarch entthront an der Stelle.
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Und dann fängt das Fest auch so ein bisschen an.
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Die Bediensteten sind da, mit Christian, mit seiner Schwester Helene und ihrem Freund.
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Die spielen Klavier, tanzen und so weiter. Es gibt dann schon so eine Festsituation.
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Am nächsten Morgen, der Vater wurde dann auch von Michael verprügelt.
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Er ist wirklich so aussätzig. Am nächsten Morgen kommt er dann auch rein zum Frühstückstisch.
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Alle schweigen so. dann setzt sich das Kind von Michael, will sich auf den Schoß
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setzen, und sagt dann, nee, komm mal wieder her.
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Und dann meinte er auch so, Vater, du musst jetzt gehen. Und er ist dann halt
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wirklich gesellschaftlich ausgestoßen.
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Dieser gesellschaftliche Raum, diese Gesellschaft, der ist jetzt ausgestoßen
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und nicht mehr gesellschaftsfähig.
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Und seine Frau kommt auch nicht mit.
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In dem Moment ist es wirklich so eine Täterbestrafung, die dann auch so konsequent läuft.
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Und es gibt so einen kleinen ... einen Pay -off, wo er in der letzten Szene
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dann eben Christian, die eine fragt, willst du mit mir nach Paris?
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Also die Bedienstete, die so, die auch ein Liebespaar sind und sie so, ja.
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Und das hat was Versöhnliches, es hat so, es hat ein Weiterkommen,
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ja, also es ist auch einfach schön, also es ist halt nicht so ein reines,
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also man sieht auch dann bei Helge,
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dem Familienvater, sieht man auch so gewisse, ja nicht Reue,
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entschuldigt sie nicht, aber eine gewisse Menschlichkeit.
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Also es ist halt nicht so ganz, dass der dann halt so diesen Täter dann so diffamiert
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von der Kamera und von der Person, sondern es wird irgendwie immer integrativ
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mit der Gesellschaft dann gearbeitet.
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Und deswegen absolute Empfehlung dieser Film.
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Kann man auch gucken, heute noch mit natürlich so dem Stil mitten von dogma
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und also ich auch beim wiederholten gucken war ich doch sehr beeindruckt,
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ja das endlich habt ihr jetzt gar kein bild mehr für gehabt für das ende weil,
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ich überlege der war wann war der 98 war das oder 95 war dogma 97 war der dann
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im kann fest ok das ist ja nicht 98 war dann nicht mit idioten zusammen ich
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habe eigentlich nix aufgezeichnet,
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sondern wir laufen ja dann erzählen uns immer alles auf dem Kopf.
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Aber Kur, ich habe hier überraschenderweise die Filmografie von 98.
Micz Flor
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Ich überlege gerade, ob wir den zusammen gesehen haben.
Florian Clauß
0:56:42–0:56:44
Warst du denn nicht in England?
Micz Flor
0:56:45–0:56:45
Kann sein.
Florian Clauß
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Ich weiß es noch, ich glaube, ich habe den im Filmtheater am Friedrichshain gesehen.
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Also da liefen ja immer so, entweder international oder Filmtheater am Friedrichshain.
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Das war ja so die Kinostadt. Ja, also das, und ich glaube, Festen ist auch der
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Film, der eigentlich fast alle Dogma, oder fast eigentlich alle,
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ich habe geguckt, ob da irgendwie eine gebrochen wurde,
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aber er hat alle Dogma -Regeln eingehalten.
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Und auch in dem Interview, was ich dann gehört habe, war ganz interessant,
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wie Winterberg da rangegangen ist. Weil bei ihm natürlich eine totale Unsicherheit
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... Was heißt natürlich? Es war eine Unsicherheit, wie passiert das jetzt?
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Auch für die Schauspieler. Und er saß dann mit dem Kameramann,
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der ist wohl auch relativ bekannt, der Kameramann.
Micz Flor
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Der ist mit K, ich hab den Namen jetzt auch vergessen.
Florian Clauß
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Ja, der hat dann ständig sich vorbereitet.
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Er wollte immer so bestimmte Sachen so inszeniert haben, das, ja.
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Und dann war das für das ganze Team eine unglaubliche Überwindung,
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eben nicht in diesen traditionellen Wegen dann zu filmen.
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Und die haben das dann auch so geschafft, indem dann Winterberg zu den Schauspielern
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gesagt hat, Ja, wir haben jetzt hier kein Licht, sondern überall ist Licht.
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Dann haben die Schauspieler gesagt, okay, dann können wir spielen.
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Und es gibt auch keine Markierungen. Weil ganz viel ist immer so,
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die Wegstrecken oder so vor der Kamera sind markiert.
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Und meinte er, sind alle irgendwie vor Panik implodiert.
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Ja, genau. Weil das für alle so ungewohnt ist.
Micz Flor
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Und das ist ja ein interessantes Paradox, ne? Weil Dogma hat diese zehn Regeln,
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und nimmt halt mit diesen zehn Regeln die Regeln weg, die vorher nicht ausgesprochen
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waren, die man einfach so, die sich so eingeschliffen haben.
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Zum Beispiel, dass man eine Markierung am Boden macht, wo das Licht dann ist.
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Dann läufst du bis hier, dann stellst dich quasi auf die Markierung,
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machst du drei Schritte rückwärts, dass du nämlich beim dritten Schritt genau
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auch an den Punkt landest und so.
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Diese Sachen sind nicht als Regel festgeschrieben, aber wurden durch die festgeschriebene
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Dogma -Regeln sichtbar abgeschafft und dann gab es Freiheiten,
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die mit der gleichen Technik, und das finde ich ganz interessant,
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weil das ist dann eine Brücke auch hin zu Idioten, weil der Lars von Trier eben
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auf Video gedreht hat, gemeint, er ist aber total super.
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Also ich hab dann einfach, der hat über 100 Stunden Material gehabt und hat
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dann gemeint, er hat manche Szenen einfach gefilmt, er hat ja selber auch die Kamera geführt.
0:59:20–0:59:25
Dann einfach als so eine Sache, die zusammenschneiden, das sind ganz viele harte
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Schnitte dann ja auch drin, die dann was so kondensieren, wo er meint,
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er hat dann das so zusammengeschnitten, dass halt eine lange Sequenz kurz war
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und energetisch wurde, dass er das so ballen konnte,
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was dann irgendwie auch mit diesem dokumentarischen Stil so ein bisschen bricht.
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Und das ist natürlich dann bei Winterbergfesten, das wurde auf Film gedreht
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und da hast du diese Möglichkeit so nicht,
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da musst du dann hast du dann die Technologie noch, die dafür gemacht ist,
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dass du mit einer Rolle, einer Szene, dann weißt du, wie lange das sein darf.
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Ich ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, aber dann hatte man mit Video,
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dann konnte man das vielleicht sogar besser aufbrechen.
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Und diese ganzen Regeln wie vorher, man braucht halt so und so viel Licht,
1:00:05–1:00:08
sonst ist der Film einfach nicht verwendbar.
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Die auszuhebeln, führte zu einer Panik.
Florian Clauß
1:00:13–1:00:19
Ja, du baust gerade so ein paar Cliffhanger in die nächste Episode, die Idioten.
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Was Winterberg auch gesagt hat, dass diese Einschränkung, also auf diese gleichzeitig
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eine komplette Befreiung bei ihm ausgelöst hat, dass er nie wieder in so einem
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Filmprozess so eine Freiheit dann auch,
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so eine Liberation, ja es ist Befreiung, gespürt hat, wie zu diesen Dreharbeiten,
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also es war für ihn unglaublich wichtiger Film,
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wie das jetzt so gelaufen ist und wie er auch mit den Schauspielern und den
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Kameramann gearbeitet hat.
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Also das merkt man auch diesem Film an und ich glaube das ist jetzt so auch
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so dieses... natürlich waren die die ersten, die das jetzt so gemacht haben.
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Man hat natürlich diesen Geist des Neuen irgendwo im Geschmack und konnten den
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Raum total ausloten, ausprobieren und ausspielen.
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Und man merkt es auch bei diesem Film an, dass der mehr unglaubliche Spannung
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und Dichte irgendwie erzeugt.
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Und auch die Charaktere, da waren ja keine bekannten Schauspieler dabei,
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aber wie authentisch da halt gespielt wurde und wie glaubwürdig diese Geschichte wird.
1:01:24–1:01:30
Das ist glaube ich das, also ich meine fest, der löst alles ein,
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was das Dogma erst mal so aufgesetzt hat als Werk, als Regelwerk.
Micz Flor
1:01:35–1:01:40
Ja, und war dann vielleicht aber auch der Proof of Concept, weshalb Dogma,
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sonst würden wir es vielleicht gar nicht kennen, sonst würden wir es unter Mumblecore feilen.
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Aber weil, weil, also einerseits ist es, hat sich selbst dadurch ein bisschen
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ausgehebelt, weil der berühmte Regisseur war der erste Dogma -Film,
1:01:54–1:01:55
der nicht im Film genannt und so weiter.
1:01:56–1:02:00
Und gleichzeitig wissen wir aber nur um Dogma 95, weil das...
1:02:02–1:02:06
Riesen Erfolg war. Ich weiß auch noch in Erinnerung, dass du halt wirklich so
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dieses Gefühl hattest, dass du ein Theaterensemble siehst.
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Du hattest nicht das Gefühl, dass du Schauspieler siehst, die miteinander Schnitt,
1:02:13–1:02:16
Gegenschnitt irgendwie vielleicht gar nicht am gleichen Set sitzen,
1:02:16–1:02:19
sondern du hattest wirklich so das Gefühl von einem eingespielten Ensemble,
1:02:19–1:02:23
die eben auch zusammen proben, die üben und das ist ja auch diese Befragung des Raumes.
1:02:23–1:02:28
Dann können die Leute auf einmal in Kontakt treten und Chemie,
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die zwischen den Schauspielenden ist, die kann dann irgendwie aufgegriffen werden und reinkommen.
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Das fand ich bei dem Film einfach unglaublich stark, dass es natürlich immer
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wieder auch Einzelne waren, die so strahlten oder die man einfach auch der der
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Vater ist ja einfach so hat große Ausstrahlung.
1:02:46–1:02:50
Das passt super, aber trotzdem hatte man immer ein Ensemble -Gefühl.
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Die sind alle irgendwie zusammen in diesem Ding drin.
Florian Clauß
1:02:54–1:02:58
Genau, das ist ein gutes Stichpunkt, den du nochmal gibst, Nämlich jetzt habe
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ich mir auch in der Vorbereitung aufgeschrieben, es gibt unglaublich viele Theateradaptionen von das Fest.
1:03:05–1:03:10
Und der zweite Teil, Festen 2, ist auch nur auf der Bühne erschienen.
1:03:10–1:03:13
Und das hat auch Winterberg dann inszeniert.
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Aber ja genau, diese Regeln, dieses Zusammenspiel, die Bühne hat halt was total Theatermäßiges.
1:03:22–1:03:28
Während diese, also vom Schauplatz, von der Geschichte, das ist ein Bühnenstück
1:03:28–1:03:32
eigentlich, während die Idioten, kann ich mir jetzt nicht so einfach vorstellen,
1:03:32–1:03:34
das als Theaterstück aufzuführen.
Micz Flor
1:03:34–1:03:36
90er Jahre, Volksbühne.
Florian Clauß
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Ja, das stimmt, da liefen ja viele Idioten rum.
Micz Flor
1:03:41–1:03:44
Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich meinte nur einfach so.
Florian Clauß
1:03:44–1:03:51
Nein, nein, nein, aber klar, Top 2000 ist auch so ähnlich wild gewesen.
1:03:52–1:03:56
Genau, so, ja, Mitch, wir haben zusammen, glaube ich, einen ganz guten Bogen
1:03:56–1:04:01
über das Dogma, die Filmbewegung Dogma 95 gesponnen.
1:04:02–1:04:07
Ich habe das fest präsentiert und ja, das war jetzt meine Episode.
Micz Flor
1:04:08–1:04:13
Danke Flo. Wir haben jetzt einen fließenden Übergang, aber ob der Zwänge des
1:04:13–1:04:18
Formats, ist das hier und jetzt, in dem wir gerade aufnehmen, in zwei Folgen geteilt.
1:04:18–1:04:23
Deshalb machen wir hier Schluss und sehen uns in zwei Wochen wieder.
Florian Clauß
1:04:24–1:04:28
Ja, und hören uns vor allen Dingen in zwei Wochen wieder. Und das Ganze,
1:04:28–1:04:33
wo wir langgelaufen sind, könnt ihr auf eigentlich -podcast .de sehen.
1:04:33–1:04:37
Und die Fotos von den Schwänen und von die Stulle findet ihr auch dort.
1:04:39–1:04:46
Und ja, also ich hoffe, Ihr habt Spaß gehabt und dann bis in zwei Wochen.
Micz Flor
1:04:46–1:04:47
Macht's gut.
Florian Clauß
1:04:47–1:04:48
Tschüss.

Mehr

"Denen, die sie nicht gefällt"

"Eine Autostunde von Großberlin entfernt, liegt an den einladenden Ufern des Müggelsees, unweit der Müggelberge zwischen Schilf und Wald eingebettet, die Zeltkolonie Kuhle Wampe, die älteste Wochenendsiedlung Deutschlands. Die Kolonie wurde 1913 mit 10 bis 20 Zelten gegründet. Nach dem Kriege dehnte sie sich so aus, dass sie heute 93 Zelte umfasst, in denen 300 Personen Unterkunft finden. Auffallend ist die pedantische Sauberkeit innerhalb der Kolonie und ihrer Umgebung. Die Kolonie Interessenverein Kuhle Wampe ist dem Zentralverband der Freibäder Vereine Großberlins e.V. angeschlossen. Das Verhältnis des Vereins zu den Behörden ist im Augenblick ein gutes." So wird in unserem Episodenthema "Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?" im Film der gleichnamige Zeltplatz vorgestellt. Der Film erzählt mit unkonventionellen Mittel die Geschichte einer Arbeiterfamilie, die wegen zahlloser Schicksalsschläge wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsverlust, ungewollte Schwangerschaft und Selbstmord eines Familienangehörigen raus aus der Stadt auf den Zeltplatz am Müggelsee zieht. Der Film gilt als einer der einzigen kommunistischen Arbeiterfilme aus Deutschland und ist das Ergebnis einer Kollektivarbeit, an der auch Berthold Brecht mitgewirkt hat. Die Geschichte wird so erzählt, dass sie keinen Platz zum Mitleid lässt, sondern zum Handeln auffordern möchte; zum Handeln, damit sich das einstellt, was die Antwort auf die Frage "Wem gehört die Welt?" verspricht: "Denen, die sie nicht gefällt".

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:06–0:00:11
Flo. Folge 13. Bringt sie dir Glück?
Florian Clauß
0:00:13–0:00:18
Ich. Ich bin hier glücklich. Ich bin hier glücklich. Weißt du, warum ich hier glücklich bin? Mit.
Micz Flor
0:00:17–0:00:21
Nein. Es ist wunderschön hier. Aber warum du jetzt glücklich bist?
Florian Clauß
0:00:21–0:00:25
Weil das mein Radweg ist. Das ist hier.
0:00:25–0:00:30
Wir stehen mitten auf auf dem Radweg am Müggelsee.
0:00:30–0:00:38
Und das ist so eine klassische Strecke, die ich mit einem Rennrad dann halt also ein paarmal im Jahr fahre, einmal um Müggelsee rum.
0:00:38–0:00:44
Und hier ist diese wunderschöne Radstrecke, die dann am Müggelsee Richtung Erkner. Je nachdem, aus welcher Richtung man kommt.
0:00:45–0:00:58
Dann halt durch einen Wald und dies halt hier komplett geteert, asphaltiert, sauberer Belag, kannst du super fahren und das ist halt so, das wäre nämlich die anderen. Weil du hast mich vorhin gefragt, warum mit einem Auto?
0:00:58–0:01:06
Warum sind wir mit dem Auto hingefahren? Das war halt so, wir hätten auch gerne mit dem Rad hin fahren können, aber ist schon ein bisschen weit zu fahren. Deswegen haben wir das Auto genommen.
Micz Flor
0:01:08–0:01:16
Es ist wunderschön hier. Und danke, dass es mit Metall gerne. Nach all den Jahren immer noch voller Überraschungen. Ja.
Florian Clauß
0:01:10–0:01:14
Ja, gerne. Also herzlich willkommen!
0:01:16–0:01:25
Herzlich willkommen bei eigentlich Podcast Folge 13 eigentlich Podcast D D Das findet ihr im Netz.
0:01:25–0:01:29
Mehr Informationen über uns. Und eigentlich ist der Podcast, in dem wir.
Micz Flor
0:01:30–0:01:32
Beim Reden, Laufen und Laufen dreht.
Florian Clauß
0:01:32–0:01:37
Ja, wir sind. Und Florian Claus grüßt euch.
0:01:37–0:01:42
Und heute, wie schon erwähnt, am Müggelsee. Ich bin.
0:01:42–0:01:50
Ich bin ein bisschen aufgeregt, weil ich jetzt ein Thema habe, was natürlich immer ein Thema ist, was ich immer gerne bespreche. Also es geht so viel gesagt.
Micz Flor
0:01:50–0:01:52
Zum Film. Richtig. Okay.
Florian Clauß
0:01:51–0:02:03
Richtig. Aber es geht hier um einen Film, der mich auch schon lange was heißt begleitet.
0:02:03–0:02:11
Aber es gibt so Filme, die guckst du halt mit im jugendlichen Alter, die guckst du dann halt irgendwie Mitte 30 und du guckst später.
0:02:11–0:02:14
Es gibt dann halt Filme, die man immer wieder gerne mal alle paar Dekaden guckt.
Micz Flor
0:02:15–0:02:15
Betty.
Florian Clauß
0:02:17–0:02:22
Hier ist tatsächlich ein Film, deswegen bin ich mit dir hierher gegangen.
0:02:23–0:02:36
Ich versuche das jetzt gerade aufzubauen, weil wir kommen gleich an einen Punkt, wo du dann halt auch den Film sehen wirst sehen im Sinne von da gibt es einen ein Denkmal von dem Film.
0:02:37–0:02:43
Der Film, den habe ich damals, ich glaube mit 19 geguckt in so einem Off Kino in Kassel.
0:02:44–0:02:56
Da war ich auch politisch aktiv bei den Jungsozialisten und da war das quasi so Pflichtlektüre, dass man diesen Film dann gesehen hat und ich hätte auch irgendwie da.
Micz Flor
0:02:56–0:03:06
Es ist ja lustig. Ich bin heute gerade in Berlin an so einer verschenkten Kiste vorbeigekommen mit Büchern und habe mir die Worte des Führers Mao Zedong mitgenommen.
0:03:06–0:03:13
Habe ich nie gelesen. Hat mich fast auch schon ein bisschen verwundert, dass ich das haben will. Aber das ist ja lustig, dass.
0:03:15–0:03:21
Ah, okay. Hier ist der Arbeiter. Zeltplatz, Kohle, Vampir.
Florian Clauß
0:03:16–0:03:16
Oh.
Micz Flor
0:03:21–0:03:24
Von 1913 bis 1935.
0:03:25–0:03:33
Der Film des gleichen Namens ist, glaube ich, Anfang 30, er ist 32. Wurde er fertiggestellt? Genau. Ach, cool.
Florian Clauß
0:03:29–0:03:37
32 wurde er fertiggestellt. Genau. Und du hast ihn nie gesehen. Aber du weißt, wie er ganz heißt.
Micz Flor
0:03:33–0:03:39
Ich habe ihn nie gesehen, muss ich sagen. Du hast ihn nie gesehen. Aber du weißt, wie er ganz heißt. Ähm. Oder wem?
0:03:40–0:03:46
Die Kohle, Wampe oder wem gehört die Welt? Oder wem gehört die Welt? Genau. Und ich?
Florian Clauß
0:03:43–0:03:48
Oder wem gehört die Welt? Genau? Und ich habe jetzt auch noch mal hier auch Premiere in unserem Podcast.
Micz Flor
0:03:48–0:03:51
Mein Haus ist voll verboten. Hier ist mein Tablet.
Florian Clauß
0:03:50–0:03:57
Aber ich wollte ja schon quasi die Einführung von diesem Zeltplatz.
Micz Flor
0:03:59–0:04:13
Eine Stunde von Großberlin entfernt, liegt an den einladenden Ufern des Mittelsees, unweit der Mittelberge, zwischen Schilf und Wald eingebettet, die Zeltkolonie Kuhle Wampe, die älteste Wochenendsiedlung Deutschlands.
0:04:14–0:04:27
Die Kolonie wurde 1913 mit 10 bis 20 Zelten gegründet. Nach dem Kriege dehnte sie sich so aus, dass sie heute 93 Zelte umfasst, in denen 300 Personen Unterkunft finden.
0:04:28–0:04:32
Auffallend ist die pedantische Sauberkeit innerhalb der Kolonie und ihrer Umgebung.
0:04:33–0:04:39
Die Kolonie Interessenverein Kuhle Wampe ist dem Zentralverband der Freibäder Vereine Großberlin e.V. angeschlossen.
0:04:40–0:04:44
Das Verhältnis des Vereins zu den Behörden ist im Augenblick ein gutes.
0:04:53–0:04:57
Er war also gut so.. Soviel zur Einführung.
Florian Clauß
0:04:55–0:05:01
Also jetzt so, soviel zur Einführung des Euro, weil es hat sich dann.
Micz Flor
0:04:57–0:05:05
Ist sehr irre, weil es hat sich dann so viel verändert und trotzdem nicht so viel verändert.
Florian Clauß
0:05:04–0:05:05
Funktioniert.
0:05:07–0:05:19
Und genau das war jetzt so, ja quasi die inhaltliche Einführung zu meinem Thema Coole Wampe, coole Wampe oder wem gehört die Welt?
Micz Flor
0:05:09–0:05:11
Genau das war jetzt so der.
Florian Clauß
0:05:19–0:05:28
Ein Film, der mehrfach wirklich in ganz unterschiedlichen Richtungen spannend ist für die Filmgeschichte.
0:05:28–0:05:33
Spannend vor allen Dingen auch in der Besetzung, wer den Film gemacht hat.
0:05:33–0:05:37
Der Film selber bezeichnet sich auch als einen Kollektivfilm.
0:05:38–0:05:53
Ähm, es ist der Es wird auch gesagt in der Filmgeschichte, dass es der einzige Film ist, der ein echter kommunistischer Film aus der Zeit der Weimarer Republik ist, also kommunistisch sozialistisch in dem Sinne.
0:05:53–0:06:04
Und der Film wurde von einem Kollektiv gemacht und allen voran natürlich der Name Bertolt Brecht. Genau, Bertolt Brecht.
Micz Flor
0:06:01–0:06:05
Bertolt Brecht und Eisler hat die Musik gemacht.
Florian Clauß
0:06:05–0:06:17
Genau. Eisler Die Musik gemacht. Bertolt Brecht hat das Drehbuch geschrieben, obwohl Bertolt Brecht quasi da tatsächlich nicht viele Szenen geschrieben hat.
0:06:17–0:06:22
Er hat eine Schlüsselszene von dem Film geschrieben, Das war die letzte.
0:06:22–0:06:36
Also der Film ist so in sieben Akte sagt man eingeteilt und die letzte Szene, die gucken uns auch noch mal an, weil die glaub ich so ganz genau noch mal diese Message von dem Film ganz kurz zusammenfasst und auch dieses ganze Milieu auch nochmal ganz gut wiedergibt.
0:06:38–0:06:47
Diese letzte Szene hat er selber geschrieben. Slater und Dudoff, das ist der Regisseur von dem Film, der auch mit an anderem Drehbuch gewirkt hat.
0:06:48–0:06:54
Und ähm, und dann gibt es als Darstellerinnen Herta Thiel.
0:06:55–0:06:59
Sagt einem nicht unbedingt was, aber Ernst Busch Ernst Busch ist halt auch.
0:06:59–0:07:03
Also es ist wirklich ein großes Namedropping, was mit diesem Film zusammenhängt.
0:07:04–0:07:15
Alle, eigentlich alle Mitwirkende von diesem Film, haben dann auch einen Bruch in ihrer Biografie während der Nazizeit.
0:07:15–0:07:28
Die meisten emigrieren, sind im Ausland aktiv, kommen dann später wieder zurück in die DDR, haben da auch in der Film und Fernsehgeschichte. Spielen die da eine Rolle?
0:07:28–0:07:38
Also Brecht natürlich, Ernst Busch, Dudow, auch Herta Thiel. Die kommt dann, glaube ich, in den 60er wieder zurück und macht dann viele Fernsehproduktionen.
0:07:39–0:07:45
Also sehr spannend zu sehen, was aus den Darstellerinnen und Mitwirkenden so passiert ist.
Micz Flor
0:07:46–0:07:58
Und Eisler auch, der ja eben als Jude auch emigriert ist und dann zurück in die DDR kommen, sich hat, nie aber einbürgern lassen und dann irgendwie Leiter. Weiß jetzt aber nicht irgendeine Akademie Kunstakademie war.
Florian Clauß
0:07:58–0:08:08
Hanns Eisler war halt Schüler von dem Arnold Schönberg, die der die Zwölftonmusik mitentwickelt hat.
0:08:09–0:08:17
Eisler hat das auch quasi in der Tradition fortgesetzt. Du kannst auch in den Biografien immer lesen, Es gibt dann halt meistens auch so einen intellektuellen, bürgerlichen,
0:08:18–0:08:33
Umgebung und gehen aber irgendwann aktiv und sagen so ja, sie schließen sich quasi den der Arbeiterbewegung oder dieser Avantgarde der Weimarer Republik und eben dieser Bewegung an und,
0:08:33–0:08:37
sehen da halt ihre künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten.
0:08:37–0:08:51
Also Hanns Eisler hat für dieses für für Kohle, Wampe oder wem gehört die Welt auch das Solidaritätslied geschrieben. Das kennt man eigentlich auch. Wir hören es dann später noch mal..
0:08:53–0:09:02
Er hat auch ganz bewusst ja so bestimmte bestimmte, wie soll man sagen, Gewohnheiten gebrochen.
0:09:03–0:09:07
Wir kommen auch auf den V Effekt zu sprechen, den Brecht dann entwickelt hat, den Verfremdungsseffekt,
0:09:09–0:09:17
den Eisler auch in der Musik dann ganz, ganz stark umgesetzt hat, dass tatsächlich, Also wir haben dann diese Szene, die wir eben gesehen haben, als die dann zu Kuhle Wampe,
0:09:18–0:09:24
quasi in den Zeltplatz absteigen dann kommt halt so eine Marschmusik aber die gleichzeitig.
0:09:25–0:09:35
Unglaublich, was in diesem legeren Umfeld passiert. Also so eine militärische Musik, die dann halt auch so eine gewisse Kaiserkultur usw. mit dem verknüpft.
0:09:36–0:09:41
Die wird dann halt da so ein bisschen persifliert, in dem die ihr Zeug der austragen.
0:09:42–0:09:47
Nee, ich glaube, der Inhalt des Filmes ist recht schnell erzählt.
0:09:47–0:09:52
Es ist, wie schon sagt, in sieben Akten geteilt, insgesamt 77 Minuten.
0:09:52–0:09:58
Ich habe auch gesagt, dass sehr viel Filmgeschichte quasi an diesem Film sich aufmacht.
0:09:58–0:10:06
Wie gesagt, es ist einer der einzigen, also der einzige kommunistische Film, der zu der Zeit dann halt so mitgedreht wird.
0:10:06–0:10:18
Es war eine starke Bewegung im deutschen Film, im proletarischen der sogenannte proletarische Film, aber der hat sich so ein bisschen abgesetzt von dem Kohle Wampe. Oder wem gehört die Welt? Der.
Micz Flor
0:10:18–0:10:25
Aber war denn nicht auch gleich verboten irgendwie und musste ungeschnitten werden oder so was? Ja genau, Genau das wollte ich nämlich auch. Genau.
Florian Clauß
0:10:23–0:10:34
Genau, genau, genau das wollte ich nämlich auch genau sagen. Diese ganze Zensur, die auch hinter dem Film liegt, ist extremst gut dokumentiert.
0:10:34–0:10:45
Deswegen ist es auch glaube ich filmgeschichtlich so interessant. Also es gibt dann halt auch von der Deutsche Cinemathek einen ausführlichen Schnittreport und der wurde auch veröffentlicht.
0:10:45–0:10:48
Es war dann halt tatsächlich so, diese Dokumente gab es auch.
0:10:48–0:10:54
Auch die Kritik des Zensors an dem Film.
0:10:54–0:11:05
Die waren halt so zusammengefasst, dass der Film aufwiegelt gegenüber die quasi gegenüber dem Staat und ich kriege den Wortlaut nicht mehr zusammen.
0:11:05–0:11:12
Aber was dann Brecht letztendlich geantwortet hat, war dann halt so ein bisschen zynisch. Aber auch er meinte, der Zensor hat sehr gut den Film verstanden.
0:11:13–0:11:23
Genau darum ging es ihm ja. Der wurde dann halt. Es wurde in und so viele Szenen rausgeschnitten und der wurde tatsächlich dann uraufgeführt. Gar nicht in Berlin.
Micz Flor
0:11:13–0:11:14
Genau darum ging es in.
Florian Clauß
0:11:23–0:11:28
Nämlich der wurde in Moskau uraufgeführt, ich glaube, am 14.
0:11:28–0:11:42
Mai 1932 und dann 14, 15 Tage später in Berlin. Am 30. Mai 1932 wurde der Film gezeigt. Aber wir kennen die Umstände der damaligen Zeit.
0:11:42–0:11:45
Ganz große Wirtschaftsrezession.
0:11:45–0:11:52
Die Nazis kommen dann nach diesem ganzen Hin und her. Mit Papen usw.
0:11:52–0:12:01
Kommt Hitler als Reichskanzler an die Macht in den dreißiger 33 und das erste was die Nazis machen, ist auch diesen Film zu verbieten.
0:12:01–0:12:07
Also das heißt, der ist glaube ich so, das war auch so eine der ersten Amtshandlungen, die gemacht haben, den Film zu verbieten.
0:12:07–0:12:19
Der Film ist im Prinzip eine Erzählung, oder ja, es sind, es ist ein Episodenfilm, möchte ich es fast sagen. Es sind auch allein durch die Dramaturgie Technik.
0:12:20–0:12:32
Von den Filmschaffenden ist es so, dass es nicht hier irgendwie um eine klassische Milieuerzählungen geht, sondern ein ein Episodenfilm, der.
0:12:32–0:12:36
In verschiedenen Szenen bestimmte bestimmte Aussagen macht.
0:12:36–0:12:41
Um das ganz abstrakt zu sagen Ja, die Geschichte, wie gesagt, ist schnell erzählt.
0:12:42–0:12:44
Es geht um um die Familie Bönicke.
0:12:45–0:12:53
Die haben wir auch gesehen, wie die sich jetzt auch gerade mit dem die nach Kohle Wampe rausgezogen sind in die Zeltstadt Familie Bönönig.
Micz Flor
0:12:53–0:13:06
Zu dieser Zeltstadt kann man sich das vorstellen. Müsst ihr auch. Aber ich kenne den Film nicht. Ich weiß ein bisschen was über den Film, aber ich habe nicht gesehen, wie die da auch gezeigt, also wie. Ich habe jetzt nur gelernt, dass da fast 100 Zelte stehen und das dann Was war das? Weil es.
Florian Clauß
0:13:07–0:13:12
Weiter denke ich. So ein Ja, im Prinzip so eine Dutzensiedlung. Kann man sich das vorstellen.
0:13:12–0:13:22
Die Siedlung wurde, das ist jetzt da. Diese Gedenktafel ist ja 100 Jahre, die wurde zur 100-jährigen, das war 1913, wo der Zeltplatz.
0:13:22–0:13:24
Da waren halt eine Handvoll Zelte da.
0:13:25–0:13:34
Der Zeltplatz wurde dann halt die Jahre später wurde er größer. Und das ist auch die Motivation, warum Familie Bönicke dann quasi dann dahin zieht.
0:13:34–0:13:41
Also zu der Zeit 200 bis 300 Zelte ist einfach, dass die Familien in der Stadt nicht mehr das Geld haben, um sich die Wohnung zu leisten.
Micz Flor
0:13:40–0:13:44
Die Wohnung. Ich würde sagen, das war eben. Die hatten kein Geld.
Florian Clauß
0:13:41–0:13:52
Das war ja genau die Rezession. Also es war diese, diese extreme Armut, die die extreme Arbeitslosigkeit und damit fängt der Film an.
Micz Flor
0:13:48–0:13:49
Arbeitslosigkeit. Armut.
Florian Clauß
0:13:52–0:14:05
Der Film fängt auch mit einer, also einer Szene an, die, die ich habe dir vorhin gezeigt gesagt, merk dir dieses Bild, das zeigt jetzt auch gerade mal kurz, und zwar ich zeige gar das Bild.
0:14:05–0:14:16
Ja und das ist das ist tatsächlich hier, wo wir vorhin mit dem Auto drunter durchgefahren sind, das ist das Kraftwerk Klingenberg, was 1927 gebaut wurde, das,
0:14:17–0:14:21
Elektrizitätskraftwerk hier. Ich nenne das jetzt.
Micz Flor
0:14:19–0:14:21
Das war damals schon genauso Alter wie jetzt.
Florian Clauß
0:14:24–0:14:29
Hier sieht man die Fluss Badeanstalt. Deswegen heißt das auch Fluss Badeanstalt. Hier ist die Badeanstalt.
0:14:30–0:14:37
Der Film fängt an mit mit so einem, mit so ein bisschen Panoramaaufnahmen von verschiedenen Industrieanlagen und,
0:14:38–0:14:51
zeigt dann halt auch die diesen extremen Konkurrenzkampf zwischen den Arbeitssuchenden Also man hat dann in der Eröffnungsszene dann die Arbeiter, die dann halt quasi ihre Tagesjobs versuchen abzugreifen.
0:14:51–0:14:58
Du siehst dann halt in so einer Montage Szene, wie die da mit ihren Rädern über den Asphalt fahren.
0:14:58–0:15:08
Über die Pflastersteine wollte ich sagen fahren. Also sie suchen nach Arbeit, sie kommen zu spät, es gibt keine Arbeit, es ist einfach eine extreme Arbeitslosigkeit über 3 Millionen,
0:15:08–0:15:14
damals, also glaub ich 11415 oder sogar fast 20 % Arbeitslose in Deutschland.
0:15:15–0:15:23
Das heißt, es waren wirklich ein massives Problem, dass alle Familien und alle die ganze Gesellschaft getroffen hat.
0:15:23–0:15:37
Und das möchte ich auch nochmal so, kleiner Einschub Diese Inszenierung von Mobilität, also das fand ich auch noch total faszinierend, jetzt im Netz, auch im Nachhinein noch mal gucken.
0:15:38–0:15:48
Also das Fahrrad wurde irgendwann in den 19. Jahrhundert dann quasi soweit erfunden, dass es halt auch recht baugleich zu dem Fahrradyp ist, den wir heute haben.
0:15:48–0:15:53
Also er hat sich nicht mehr so viel getan, da gab es natürlich Material, Entwicklung, Schaltung usw.
0:15:53–0:16:00
Aber letztendlich ist das Fahrrad sieht das halt irgendwie so total vertraut aus, im Gegensatz zu Autos.
0:16:00–0:16:14
Autos haben sich ja komplett von der Oberfläche anders entwickelt. Jetzt so ein Fahrrad sieht halt sehr vertraut aus und das ist wirklich so diese auch diese Schnelligkeit und deswegen auch dieser Bezug zu der Umgebung hier, weil ich auch mit dem Fahrrad raus fahre.
0:16:15–0:16:25
Ich ich habe dann halt auch irgendwie so, diese Strecke kenne ich und die wird auch in einem Film wird die auch ein paar Mal gezeigt, wie die einfach da rausfahren.
0:16:25–0:16:34
Also man kennt jetzt nicht die Straßen, aber man kennt ungefähr kann sich das gut vorstellen, das Familienmitglied, der auch zu der Familie Bönicke gehört.
0:16:36–0:16:44
Der kommt dann halt nach einer arbeitsamen, erfolglosen Arbeitssuche wieder nach Hause und wird von seinem Vater zurechtgewiesen. Wir.
0:16:46–0:17:00
Braucht, der bekommt auch welche. Nein, also die Protagonistin, die Tochter, also die Schwester von dem Arbeitssuchenden, das ist in dem Film Annie und Annie ist die einzige, die in der Familie Arbeit hat.
0:17:00–0:17:07
Sie arbeitet in der Fabrik, macht auch was mit Elektrizität, vielleicht aber irgendwelche Tonabnehmer oder so was?
0:17:07–0:17:15
Keine Ahnung, aber sie ist jetzt diejenige, die halt auch in der Fabrik arbeitet und auch für das und für den Unterhalt der Familie quasi sorgt.
0:17:17–0:17:24
Es ist so eine Küchenszene und dann kommt es halt dazu, dass der Mann, der junge Mann, Selbstmord begeht.
0:17:24–0:17:31
Und das ist aber so dann so inszeniert in so einer jetzt nicht so.
0:17:31–0:17:42
Also das ist dann auch immer so, diese dieser Auftakt des Films geht nicht darum, irgendwie so ein Mitfühlen oder Emotionen zu erwecken, sondern er steht halt für die Kaste der Arbeitslosen.
0:17:42–0:17:46
Und eigentlich begeht jetzt hier gerade ein Teil der Gesellschaft Selbstmord.
0:17:47–0:17:51
Und so will der Film das halt auch. Also eine ganz tolle Montage Szene.
0:17:51–0:18:00
Du siehst ihn halt auch. Es ist still, keine Musik, du siehst ihn am Fenster stehen, wie er seine uhr ablegt, um die dann auch nicht kaputt zu machen als Wert.
0:18:00–0:18:05
Das letzte, was ihm noch als Wert geblieben ist und er stürzt sich einfach so auf aus dem Fenster.
0:18:05–0:18:14
Zur gleichen Zeit kommt seine Mutter die Treppe hoch. Man denkt so, vielleicht könnte sie ihn noch abhalten, aber darum geht es überhaupt nicht, sondern er stürzt sich aus dem Fenster. Die Mutter.
0:18:14–0:18:20
Man hört nur einen Schrei, aber man sieht nicht diese emotionale Konfrontation, sondern man sieht ihn unten auf der Straße liegen.
0:18:20–0:18:29
Es wird dann halt so ein typisches Straßengespräch. Kommt jemand nach Hause und sagt zu der Polizei, die gerade den Leichnam bedeckt, der Ja, was hat mir hier schon wieder gemacht?
0:18:29–0:18:42
Also in diesem typischen Tschiller Slang der Berliner Weimarer Republik zu der Zeit also das heißt das ist auch sehr zurückgefahren von der Emotionalität und es geht halt quasi nur um diese Aussage, dass,
0:18:43–0:18:51
einfach eine unglaubliche Verzweiflung auch bei den Leuten so herrscht, die dann halt, die dann die Leute in den Selbstmord treibt.
0:18:52–0:19:04
Annie ist dann in der Familie die einzige, die dann halt wie gesagt die die verdient und das die Familie muss jetzt gucken, wie sie die Miete bezahlen kann.
0:19:05–0:19:12
Sie bekommen halt quasi sind im Rückstand mit der Miete. Annie geht zu mehreren Behörden, versucht das dann halt irgendwie zu lösen.
0:19:12–0:19:16
Aber es ist klar, die müssen jetzt dann halt ausziehen, die müssen halt,
0:19:16–0:19:31
die können nicht mehr die Wohnung halten und dann kommt es halt zu dieser Szene, dass die dann halt angeboten bekommen von dem Freund von Annie, das ist Ernst Busch, das ist ein ein Monteur, der dann in so einer Autowerkstatt arbeitet,
0:19:32–0:19:37
Der wohnt mit seiner Familie eben hier in Kuhle Wampe auf diesem Zeltplatz.
0:19:38–0:19:39
Übrigens der Name Kuhle Wampe.
0:19:41–0:19:52
Danach hat sich ja auch dann so ein Motorrad Verein gegründet, der auch dann in so einer, ja in so einer Links genau in so einer linken Tradition steht.
0:19:52–0:19:57
Kuhle Wampe hat dann natürlich eine andere Bedeutung. Es ist halt irgendwie die kuhle Wampe, die dann halt auf dem Bike rumgetragen wird.
0:19:58–0:20:08
Aber, aber natürlich. Also es wird gesagt, dass Kuhle Wampe ist spielt. Hier ist der kleine, der große Müggelsee.
0:20:08–0:20:16
Dann hinten kommt aber der kleine Müggelsee und der kleine Buckelsee. Wenn man sich das auf der Karte anguckt, sieht so ein bisschen aus wie so ein Ausläufer, wie so ein Bauch.
0:20:20–0:20:21
Zum Abkühlen.
0:20:25–0:20:30
Ja, aber es ist tatsächlich von dem Kohl, von Kohl hier hier gemeint.
0:20:32–0:20:38
Habe ich gelesen, habe ich gelesen, aber. Ja, ich nehme es mal an..
0:20:39–0:20:45
Also dahinten ist der kleine Müggelsee. Ein bisschen weiter. Also hier.
0:20:46–0:20:49
Die ziehen raus auf den Zeltplatz und.
0:20:50–0:20:54
Ähm. Dann gibt es eben. Äh.
0:20:55–0:21:01
Die das Pärchen Annie und und. Ich weiß gar nicht, wie er dann in der Hauptrolle heißt.
0:21:02–0:21:06
Ähm, die, äh beginnen dann also die.
0:21:07–0:21:12
Es ist so eine. So eine frühlingshafte Szene erzählt. Man sieht halt Naturbilder usw.
0:21:12–0:21:16
Man sieht die Enten schnattern und so, das kriegt man alles mit.
0:21:16–0:21:27
Und dann ist es halt so, dass das ist so eine Übertragung von Sexualität in Landschaft und es ist klar, dass die jetzt dann irgendwie im Freien ihre Liebe praktizieren und sie wird schwanger.
0:21:28–0:21:37
So, und das ist dann halt so auch der Punkt, wo dann halt eigentlich dann gesagt wird ja, bitte, jetzt müssen wir auch heiraten, Aber der.
0:21:38–0:21:47
Der Ernst Busch hat den Namen jetzt vergessen, will sich nicht festlegen und sagt so nee, ich will meine Freiheit behalten und ich will nicht usw..
0:21:47–0:21:56
Dann wird es aber so, dass dann die doch quasi zu einer Verlobung einstimmen und man hat dann auch eine ganz tolle Szene, wie dann,
0:21:57–0:22:02
die Hochzeit, die Hochzeit gefeiert wird und die Hochzeit, das wurde ja auch in der Einleitung gesagt.
0:22:02–0:22:11
Ja, der coole Wampe ist besonders dafür bekannt, dass hier ganz große, ordentlich und sauber, also ordentlich Ordnung und Sauberkeit herrschen.
0:22:12–0:22:18
Und du siehst halt, eigentlich ist es nur so ein bürgerliches Abbild dieser.
0:22:19–0:22:30
Also wenn man übertragen spricht, das ist halt ein bürgerliches Abbild. Sie versuchen hier eine bürgerliche, bürgerliche Existenz aufzubauen, mit einer bürgerlichen sauber, Sauberkeit usw.
0:22:30–0:22:33
Und so ein bisschen die Werte da einfach fehlen.
0:22:34–0:22:44
Und die Verlobung sieht so aus, dass die Leute, die eingeladenen Gäste, die kriegen halt immer haufenweise irgendwas aufgetischt, zu essen, haufenweise Bier, alle werden besoffen, alle.
0:22:44–0:22:58
Es ist eine völlige Völlerei und man sieht dann halt immer von außen, wie dann halt diese Bierpaletten dann reingetragen werden und alle immer so weiter trinken, irgendwann singen. Und als sie dann gehen wollen, fallen alle um, weil sie so betrunken sind. Also.
0:22:59–0:23:06
Und das ist so ein totales Desaster. Eigentlich ist es dann halt auch so der Fritz heißt der genau, der Fritz will dann halt auch gar nicht reingehen.
0:23:06–0:23:18
Und ihre Liebe wird er halt überhaupt nicht zelebriert, sondern es ist einfach nur so ein sozialer Akt, der dann halt geleistet werden muss, der aber eigentlich so ein bisschen zu einem Split führt, von den beiden steht. Eigentlich.
Micz Flor
0:23:18–0:23:26
Abtreibung irgendwann im Gespräch trennen. Genau das hat der Film auch sehr progressiv. Es war nämlich auch ein Einschnitt. Und es gibt dann tatsächlich.
Florian Clauß
0:23:20–0:23:24
Genau. Genau. Und das hat der Film auch sehr progressiv. Es war nämlich auch ein Schnitt.
0:23:24–0:23:33
Und es gibt dann tatsächlich explizit in der ursprünglichen Fassung. Aber die ist verloren gegangen, dass dann Annie abtreibt.
0:23:33–0:23:45
Das ist dann passiert. Dann im Anschluss. Sie findet dann Anschluss zu so einer, zu einem Arbeitersportverein, die dann halt auch so ein Sportfest veranstalten. Und da lebt sie halt in dieser Gemeinschaft. Das erste Mal Solidarität.
0:23:45–0:23:57
Und die ist halt auch wie dann halt auch gemeinsam, dann halt für so einen Arbeiterwettkampf, Sportwettkampf, dann halt Sachen. Transparente werden halt aufgebaut und werden halt gezimmert und alle bereiten sich drauf vor.
0:23:58–0:24:05
Und Annie kriegt dann halt auch durch die durch diesen Arbeiterverein die finanzielle Unterstützung, um die Abtreibung machen zu lassen.
0:24:05–0:24:18
Also das war auch schon damals die zweite 218 Paragraf und das war halt auch alles so eines der progressiven Elemente bei dem Film, dass der das halt auch so ganz explizit gezeigt hat.
Micz Flor
0:24:05–0:24:06
War es schon da.
Florian Clauß
0:24:18–0:24:29
Es wurde dann in der Schnittfassung wurde es nur angedeutet, also da wird es nicht so richtig explizit, aber Annie kann dann halt durch die Unterstützung des Arbeiter Sportvereins dann halt eben die Abtreibung machen.
0:24:29–0:24:35
Und das ist glaube ich so dieses Ideal, diese Idealgesellschaft, die dann halt oder.
0:24:36–0:24:47
Kann man vielleicht so ein bisschen so eine Parallelgesellschaft zu der eigentlich bürgerlichen Gesellschaft, die so ein bisschen verrottet ist ja erfährt sie dann halt in diesem Arbeitersportverein.
0:24:47–0:24:53
Es kommt zum Wettkampf, wo sie selber dann halt auch im Ruderin in einem Ruderboot sitzt.
0:24:53–0:25:06
Und es gibt so verschiedene Disziplinen, natürlich Fahrrad, dann Motorrad, Rudern und so andere Disziplinen werden halt, wo sich die Arbeiter dann untereinander messen. Das war damals sehr üblich.
0:25:06–0:25:19
Also es gab dann halt auch verschiedene Arbeiter Arbeiterorganisation, die gesellschaftlich dann halt auch sich aufgebaut haben, das waren natürlich Gewerkschaften, das waren dann halt auch Arbeitervereine usw.
0:25:19–0:25:30
Aber es war dann halt auch diese Sportvereine, die sich so Ende 19. Jahrhundert gegründet haben und da auch eben sich dann halt auch immer so einen Wettkampf.
0:25:30–0:25:33
Es gab eine Arbeiterolympiade, die wurde auch ausgetragen.
0:25:34–0:25:35
Also das war üblich, dass sich da.
0:25:36–0:25:45
Ich meine, man kann ja immer nur rückblickend dann sehen, so wie dann halt natürlich die DDR mit diesem sozialistischen Gedanken, wie sie sich entwickelt hat.
0:25:45–0:25:57
Ja, aber der Impuls war ja auch irgendwo anders. Also in Russland gab es die Novemberrevolution, also da Oktoberrevolution, wo schon quasi da auch.
0:25:57–0:26:02
Eine gewisse Arbeiterorganisation aufgestiegen ist und Gesellschaft sprengend wurde.
0:26:02–0:26:16
Das war ja, das war ja genau in der Zeit, in den 20er, dreißiger, wo das dann halt so eine gewisse Formbarkeit hatte, ohne dass es jetzt zu diesen Zuständen oder Auswüchsen gekommen ist, was dann später gekommen ist.
0:26:16–0:26:21
Aber es war natürlich, aber der Sportvereine hatten da so eine Rolle.
Micz Flor
0:26:21–0:26:34
Mich würde mal interessieren, weil du hast irgendwie erzählt, es gibt halt diese diese Episoden ähnliche und gleichzeitig hast du aber eine Geschichte erzählt. Also Familie zieht raus, Armut.
0:26:34–0:26:45
Er, der Bruder hat keinen Job, er bringt sich um, die Schwester wird schwanger, die lästern, abtreiben, dann heiraten die trotzdem, dann wird groß gefeiert. Es ist ja quasi eine durchgängige Geschichte.
0:26:46–0:26:52
Und gleichzeitig entsteht für mich in dieser Geschichte so eine komische Spannung.
0:26:52–0:26:56
Würde mich interessieren, weil ich den Film nicht kenne, wie das zusammenhängt.
0:26:56–0:27:00
Also die haben dann was miteinander und sie wird schwanger.
0:27:00–0:27:05
Das heißt, irgendwie hat es da wohl gefunkt. Also es scheint jetzt auch nicht so zu sein, dass sie voneinander loslassen.
0:27:05–0:27:17
Die wollen ja mehr voneinander, Sie lässt dann abtreiben, alles völlig okay, dann heiraten sie aber trotzdem. Aber das ist nicht so, wie er das will. Was ist der? Woran reibt sich das da? Was ist da? Was ist das?
0:27:17–0:27:30
Ist das so was jugendlich romantisches, Aufbrucharbeiterisches, was sich reibt an der Bürgerlichen Wir brauchen Besitz und Wohnung und feste Kultur. Oder wie hängt das?
0:27:30–0:27:39
Wie passt das zusammen, dass die dann heiraten, aber abtreiben? Ich sage jetzt aber dramaturgisch nicht. Nicht, weil es sich ausschließt.
Florian Clauß
0:27:39–0:27:45
Genau. Noch zur Chronologie Es ist so, dass quasi der Bruch kommt mit dieser Hochzeitsfeier.
0:27:46–0:27:57
Da weiß sie, dass sie schwanger ist und dann ist sie quasi zieht sie aus aus dieser Zeltsiedlung, zieht zu einer Freundin und ist da quasi Dann beginnt dieser Kontakt mit der,
0:27:57–0:28:04
mit diesem Arbeitersportverein und dann bekommt sie da eben das Geld zur Abtreibung usw..
Micz Flor
0:28:04–0:28:08
Und ist dann auch nicht mehr mit dem Mann zusammen. Dann kommt es aber wieder zu einer.
Florian Clauß
0:28:06–0:28:09
Ja, und dann kommt es aber wieder zu einer Annäherung während dieses Fests.
0:28:10–0:28:14
Also es kommt wieder eine Anne und du hast mich gefragt, wie passt das alles zusammen?
Micz Flor
0:28:14–0:28:15
Wenn die Geschichte.
Florian Clauß
0:28:14–0:28:17
Die Geschichte ist erst mal sehr episodenhaft erzählt.
0:28:17–0:28:28
Das heißt, dass dieser, dieser Narration sbogen, der klingt relativ geschlossen, aber es wird halt nicht viel erzählt darüber, sondern man hat relativ viele Szenen.
0:28:28–0:28:30
Da gibt es zum Beispiel einen ganze Akt darüber.
0:28:30–0:28:38
Da geht es auch um die ist auch so ein ganz klassisches Ding für so eine Verfremdung seffekt, der dann halt auch in dem Film dann mit aufgebaut wird.
0:28:39–0:28:46
Da liest quasi der Vater von Annie, liest dann einen Artikel über Mata Hari.
0:28:46–0:28:53
Das ist so eine in der Weimarer Republik, so eine Tänzerin, die halt irgendwie so einen schlüpfrigen Tanz auf der Bühne aufgeführt hat.
0:28:53–0:28:56
Also es würde in so einem in so einer Zeitung, wo das.
Micz Flor
0:28:56–0:29:03
Und große Spionin auch damals, oder? Die war ja dann auch eben. Das war ja, glaube ich, dann der Vorwurf an sie, sie sei Spionin.
Florian Clauß
0:29:03–0:29:12
Sie kommt da gar nicht zu Wort. Aber da wird halt detailliert dieser Tanz, wie sich dann quasi die Brust frei gemacht hat und was sie dann alles angehabt hat und was nicht.
0:29:13–0:29:26
Es wird halt in diesem Bericht, es wird halt reportiert und er liest es dann halt so vor in so einem abgehackten Vorlesestil und gleichzeitig sitzt seine Frau daneben und rechnet die ganze Zeit mit irgendwelchen Lebensmittelmarken.
0:29:26–0:29:30
Aber wie viel Geld jetzt ausgegeben hat und macht das ganze Haushaltsbuch und das halt so?
0:29:30–0:29:33
Du hast auf der einen Seite total eine sexualisierte Erzählung.
0:29:34–0:29:38
Auf der anderen Seite siehst du sie dann. Und so ist der ganze Film aufgebaut.
0:29:38–0:29:42
Es wird halt so in Details erzählt, es wird dann immer wieder und da kommt halt genau diese,
0:29:43–0:29:56
das epische Theater, die Theatertheorie von Brecht rein, dass die Erzählung immer wieder gebrochen wird, dass es nicht darum geht, eine Identifikation mit den Figuren aufzubauen, sondern es geht immer darum, dass,
0:29:57–0:29:59
das im Prinzip eine Meinung gemacht wird.
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Das ist eine Identität, da irgendwo auch gefunden werden oder eine gewisse Entscheidung auch bei dem Zuschauer herbeigeführt werden soll.
0:30:07–0:30:16
Es soll jetzt nicht irgendwas erzählt werden, wozu der dann sich dann reinfinden kann, sondern es soll quasi die Wachsamkeit auch.
0:30:18–0:30:30
Die ja überhaupt auch das Bedürfnis, da auch was zu lernen raus soll halt angeregt werden und es ist das ist dann halt diese Abgrenzung zu der klassischen Erzählweise oder auch zu der Milieu Erzählweise.
0:30:31–0:30:46
Das wird dann halt quasi als das aristotelische Theater dann im Gegensatz aufgebaut, wo du dann einen Anfang hast, einen Höhepunkt, Niedergang und Ende, so was, das ist man halt so voll drin in der Geschichte.
0:30:46–0:31:01
Aber hier geht es immer um einen Abstand. Ich meine, natürlich hast du und deswegen ist das epische Theater, glaube ich da einer der wenigen Filme, die Brecht dann glaube ich, so im Nachhinein noch gesagt hat, okay, das kann so ein bisschen in dieser epischen Theatertheorie bestehen bleiben.
0:31:02–0:31:12
Du hast natürlich im Medium Film sowieso eine gewisse Verfremdung drin, einfach dadurch, dass man die vierte Wand hat, die sogenannte vierte Wand, die erst mal, dann,
0:31:13–0:31:18
quasi in Abwesenheit des Publikums wird, ja dann halt von den Schauspielern diese,
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dieser Film, so wie in so eine Art Puppenhaus dann letztendlich aufgebaut und du hast diese Wand und guckst halt in dieses Haus rein und da gibt es bestimmte Regeln und eine Regel, die hatten wir auch schon mal in anderen Zusammenhängen.
0:31:30–0:31:36
Ist halt niemals direktes Blick ins Publikum. Das Publikum ist immer abwesend beim Film. Man darf nicht direkt das Publikum.
Micz Flor
0:31:34–0:31:38
Man darf nicht direkt das Publikum anblicken, nicht in die Sonne. Bei Rashomon.
Florian Clauß
0:31:38–0:31:45
Oder die Sonne darfst du auch nicht fühlen. Aber in dem Film, in dem Film Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt?
0:31:45–0:31:54
Da gibt es auch diesen direkten und das ist jetzt auch der explizite Verfremdungsseffekt, wo dann halt auch direkt das Publikum angesprochen wird und gesagt hat, Ja, das ist aber jetzt hier,
0:31:55–0:32:01
mit den Arbeitslosen ja auch nix oder so, also irgendwas Banales, aber dann direkt in die Kamera geguckt.
0:32:01–0:32:04
Damit hat auch Brecht ein paarmal gearbeitet.
0:32:04–0:32:07
Und wir gucken, wir sehen auch das gleich in dieser Schlussszene.
Micz Flor
0:32:06–0:32:12
Der Abschlussszene. Also ich habe ganz kurze Frage. Dann noch ich. Jetzt wo du erzählst, erinnere ich mich. Ich glaube, ich habe.
0:32:13–0:32:26
Kann es sein, dass der vor zehn zwölf Jahren von X Films oder absolut oder so was neu aufgelegt wurde, neu vertrieben wurde? Weil ich habe den Trailer glaube ich gesehen. Entweder in der Cinemathek oder im Arsenal.
Florian Clauß
0:32:24–0:32:30
Ja, ich glaube, den Cinematheque, den die haben, den wir haben ihn nämlich auch quasi aufbereitet.
Micz Flor
0:32:30–0:32:38
Und ich erinnere mich, nehme ich dann auch. Da habe ich mich dran an diesen Selbstmord, diesen geschnittenen, also so abstrakten Selbstmord.
0:32:38–0:32:51
Da kam dann dieser Sprung und dann habe ich mich erinnert, dass da unglaublich viel dieses Gefühl war bei diesem Trailer, dass dokumentarisches Material drin ist. Also zum Beispiel diese Radfahrer Situation mit diesen langen Schatten auf dem Kopfsteinpflaster Litfaßsäule, so richtig.
0:32:51–0:32:56
Also auch supercoole Leute mit Käppchen und diesen coolen, hochgezogenen Hosen am Fahrrad.
0:32:56–0:33:07
So, und das wurde ja auch noch reingeschnitten, das war ja nicht alles inszeniert. Ich hatte das Gefühl bei diesem Trailer, dass da viel auch wirklich dokumentarisch aufgenommen wurde. Ja.
Florian Clauß
0:33:07–0:33:15
Ja, genau das ist genau diese Mischung, die der Film auch dann wiedergibt, dass es. Auf der einen Seite gibt es natürlich diese inszenierten Szenen.
0:33:15–0:33:24
Auf der anderen Seite gibt es zum Beispiel dieser Wettkampf, diese Wettkampfszene, wo auch mit ganz vielen Statisten gearbeitet wurde.
0:33:24–0:33:27
Da sind ja ganze Massenszenen, wo die quasi.
0:33:28–0:33:43
Da gibt es eine Abschlussveranstaltung. Das ist dann halt auch so ein Theater in der Mitte, wo dann halt bestimmte Sketche, die dann halt auch wieder so, die dann halt auch kritisch sind gegenüber den Kapitalisten usw. aufgeführt werden und musiziert wird und so.
0:33:44–0:33:47
Das ist aber ein Ganzes. Ganz, ganz, ganz viele drumherum.
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Das wurde tatsächlich mit 5000 Statisten aus den Arbeitervereinen gedreht. Also der Film hat auch ständig Finanzierungsprobleme.
0:33:55–0:34:01
Der wurde von der Produktionsfirma Prometheus, das war ist halt eine Produktion.
Micz Flor
0:34:00–0:34:07
Eine wirklich Arbeiterklasse geschulte Produktionsfirma. Also genau das haben wir ja auch.
Florian Clauß
0:34:05–0:34:20
Genau das war halt irgendwie auch quasi nach Benennung ein Innenproduktionsfirma, die sich aus dem kommunistischen Umfeld dann halt gebildet hat und dem proletarischen Film quasi die wurde. Die ist dann aber irgendwann pleite gegangen.
0:34:20–0:34:28
Der ganze für das ganze Filmprojekt hat glaube ich 29 angefangen, hat es dann über mehrere Jahre hinweg gezogen und ich meine, da ist ja nicht viel rausgekommen.
0:34:28–0:34:38
Jetzt mal so ganz übertrieben. Das sind halt immer so Schnipsel, sind halt irgendwie so 77 Minuten letztendlich und da merkt man halt einfach, wie mühsam es ist, dann auch so einen Film zu drehen.
Micz Flor
0:34:37–0:34:43
Aber war das nicht ein langer Film? 77 Minuten damals? Ich weiß nicht, wie lang die Filme damals waren. Oder kurz.
Florian Clauß
0:34:41–0:34:50
Nee, ich glaube, das war so vielleicht ein Standardfilm, also dass ich jetzt dann die 90 Minuten als so, als so ein Format abendfüllend eingeschlichen haben.
0:34:50–0:34:59
Das ist, glaube ich, zu einem späteren Zeitpunkt. Aber du hattest natürlich Metropolis. Fritz Lang, also du, Adolf war dann auch, hat auch bei Metropolis mitgearbeitet.
0:34:59–0:35:02
Du hattest viele Stummfilme, die in über zwei Stunden gingen.
0:35:03–0:35:06
Also es gab schon einige abendfüllende Spielfilme.
0:35:06–0:35:13
Und ja, insofern setzt sich der Film auch wieder von der Länge her ab, nicht nur von der Dramaturgie, auch von der Länge.
0:35:14–0:35:21
Und das, was du jetzt gerade gefragt hast, die wollten immer darauf antworten, dass diese Geschichte, dieses on off usw..
0:35:22–0:35:24
Ich finde, was in diesem Film auch so was ist.
0:35:25–0:35:39
Das, was mich total fasziniert hat, war diese, diese, diese Verbindung zur, also zu meiner Erlebniswelt oder zu meiner, also mit den Fahrrädern, mit der Umgebung und aber auch jetzt so vom,
0:35:39–0:35:42
normalen Lebensstil, dass diese Beziehung zwischen.
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Fritz und Annie wird sehr modern erzählt.
0:35:45–0:35:48
Das ist eine On Off Beziehung finden sich wieder.
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Ja, die haben dann auch wieder so schöne Momente miteinander. Die haben sich auf einer anderen Ebene dann wiedergefunden und können sich dann halt wieder.
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Also ich finde, das ist eine sehr moderne Erzählung von einer Beziehung, die dann auch dahinter steckt und sehr offen ist.
0:36:04–0:36:17
Also jetzt nicht irgendwie so, jetzt heiratet ihr und jetzt müsst ihr dann halt irgendwie so in in dem, in dem in der Wohnung in einem Häuschen zusammen mit den Kindern groß werden und die groß sind, sondern es im Zelt oder wie auch immer.
Micz Flor
0:36:15–0:36:17
Zelte ja eigentlich ein Zelt.
Florian Clauß
0:36:18–0:36:23
Ja also das heißt das ist nicht nicht die Erzählung von dem Film, sondern gerade in dieser,
0:36:24–0:36:35
in dieser Umgebung, wo Annie, die also sie wurde von ihrer Freundin Gerda da mitgenommen, wo ich zum Ersten Mal dann auch glaube ich oder was heißt mehr Solidarität erfährt.
0:36:35–0:36:42
So eine gewisse, ja so eine gewisse, so eine gewisse Zone, wo sie sich auch sicher fühlt.
0:36:42–0:36:51
Ja, und in dieser Zone fängt dann halt auch wieder so diese Liebe zwischen den beiden an und das Verständnis, das finde ich auch einfach toll erzählt ohne.
Micz Flor
0:36:51–0:36:59
Es ist interessant, weil natürlich diese Idee von Befreiung, also sie will die Abtreibung, das ist ja eine Form von Abgrenzung und Entscheidung auch.
0:36:59–0:37:06
Und dann diese Verbindung mit den mit dem Arbeiterklub und diese Wettkampfsache Wettkampf hat ja auch immer was mit Identität zu tun.
0:37:06–0:37:15
Dieses mit der Freundin zusammenziehen, Identität. Also in dem Moment, wo sie quasi sich gefunden hat, kann sie auch anders dem Mann wieder gegenübertreten und ist dann eben auch frei.
Florian Clauß
0:37:15–0:37:21
Genau. Ja, und sie ist sowieso vom Typ her so, wie sie gezeichnet wird.
0:37:21–0:37:26
Sie trägt immer eine Krawatte und sieht auch sehr androgyn aus.
0:37:26–0:37:34
Also sie ist jetzt nicht so der Frauentyp, der dann halt so fraulich aussieht, sondern sie wird auch sehr androgyn gezeichnet in dem in dem Stück.
0:37:34–0:37:49
Und auch die Frauen, die halt quasi da eine Rolle spielen, sind sehr gleichberechtigt. Treten die auch für also jetzt nicht in diesem bürgerlichen Arbeitermilieu Kontext und dann eher so bei dieser bei diesem Arbeitersportverein.
0:37:49–0:37:51
Also das ist so was mich.
Micz Flor
0:37:51–0:37:59
Aber wenn wir eine ganz kurze Atempause hier, weil man Meine Frage wäre auch für dich sind wir noch on Kurs, weil du bist so im Thema drin.
0:37:59–0:38:06
Ich bin mir gar nicht sicher, ob du weißt, ob wir noch auf deiner Strecke sind oder weil ich habe das Gefühl, wir gehen immer weiter vom Auto weg. Nein, nein, nein.
Florian Clauß
0:38:02–0:38:09
Ja, ja, klar. Das läuft. Nein, nein, nein, nein. Nein, nein. Wir sind. Wir sind jetzt beim Auto.
0:38:10–0:38:14
Das. Nein. Also, ich glaube auch. Äh.
Micz Flor
0:38:14–0:38:25
Es ist gut zu wissen, wo das Auto ist. Wenn man weiß, was nach dem Film alles in Deutschland passiert ist und der ganzen Welt, dann hat man irgendwie Sorge, dass man dann schon wissen will wie komme ich von hier wieder zurück?
Florian Clauß
0:38:24–0:38:34
Übrigens ja, da gibt es auch diese Szene, wo dann diese dieser Wettkampf ausgetragen ist und du siehst dann auf verschiedenen.
0:38:35–0:38:38
Das ist nun mal zu der Mobilität Mobilität auf verschiedenen.
0:38:39–0:38:46
Mit verschiedenen Fahrzeugen verlassen dann die einzelnen Gruppen diesen diesen Ort und dann siehst, wie Leute ins Ruderboot einsteigen.
0:38:46–0:39:00
Dann zack, dann nein, die mögen sie lang oder du siehst halt, wie die ganzen Fahrradfahrer auf die Fahrräder sich schwingen und dann und und dann siehst die ganzen Biker wie die die, die die Straße lang brettern.
0:39:00–0:39:07
Also es wird denn so, es wird eine unglaubliche Mobilität. Ich glaube das ist auch nochmal so was ich diesen Film.
0:39:07–0:39:18
Also es ist natürlich diese Inszenierung von Mobilität im Futurismus ist ja dann auch eine Stelle, die dann auch ganz viel mit der Ästhetik dann auch aufgeladen wurde.
0:39:18–0:39:29
Aber was ich bei diesem Film portal so als so einen aha Moment empfunden habe, wie da diese Mobilität dann auch inszeniert und wie modern das dann.
Micz Flor
0:39:29–0:39:35
Ich musste sofort natürlich an Berlin Alexanderplatz denken, wo es ja sowohl im Buch als auch im Film Die Elektrische.
0:39:35–0:39:40
Also die wird ja inszeniert, Dass da jemand, der lange im Gefängnis war, kommt auf einmal zurück ins Berlin.
0:39:40–0:39:54
Und dann gibt es diese Trambahn und die ist halt so berauschend schnell, dass er da irgendwie gar nicht mehr mit klarkommt. Also diese Mobilität wirklich auf einmal, das 20. Jahrhundert war damals was für uns, das 21. Jahrhundert, so ein Versprechen von irgendwas.
0:39:54–0:39:59
Und wir reden über den Mars und über um die Welt fliegen und in Ägypten tauchen gehen.
0:39:59–0:40:03
Und damals war es halt einfach die Elektrische und das Bike.
Florian Clauß
0:40:04–0:40:15
Ja, aber auch. Und das ist auch wieder so ein Jetztbezug, dass es genau diese Art von Mobilität, die ich benutze dann gibt es halt gleich diese Abschlussszene in der S Bahn.
0:40:16–0:40:18
Es ist die S Bahn, ist das Fahrrad.
0:40:18–0:40:24
Es ist gar nicht so sehr das Auto, was bei mir im normalen Leben bis auf heute so eine Rolle spielt.
0:40:24–0:40:32
Aber es sind diese diese Sachen, die man heute noch benutzt. Und das finde ich halt schon krass, weil das halt irgendwie so ein 90er Jahre alter Film ist.
0:40:33–0:40:36
Und es ist. Es ist so ein vertrautes Umfeld.
0:40:37–0:40:41
Es ist eine vertraute Mobilität, die man da halt erfährt.
0:40:43–0:40:55
Ja, das hat mich einfach an diesem Film so fasziniert. Und deswegen wollte ich dir den jetzt noch mal so vorstellen und erzählen in unserem Podcast und auch empfehlen.
0:40:55–0:41:05
Den gibt es natürlich auf archiveorg, aber in einer einer Fassung, die nicht so gut ist.
0:41:05–0:41:17
Wir verlinken noch mal auf YouTube eine andere Version, die wesentlich besser ist von der Auflösung her, die auch glaube ich, aus dieser restaurierten Fassung von der deutschen Cinematheque.
0:41:18–0:41:23
Und wie gesagt, ganz viel Material gibt es zu diesem Film. Es gibt.
0:41:24–0:41:39
Es gibt auch ein Kinofenster, das, was ich auch dann in dem, äh, in der Episode zu First Cauha, die auch in diesem Material aufgenommen wurde, auch sehr schön aufbereitet.
0:41:39–0:41:48
Also kann auch sehr gut für für den Einsatz in der Schule herhalten. Der Film Filmanalyse ist dahinter.
0:41:49–0:41:57
Und ja, ich will jetzt auch gar nicht so tief in diese ganzen Theatertheorien einsteigen. Das epische Theater. Es gab halt auch.
0:41:57–0:42:05
Deswegen hat mich vorhin dein Thema oder das letzte Folge dein Thema so interessiert, weil das natürlich auch in so einem Zeitenum ist.
0:42:05–0:42:13
Elektrifizierung 20er, dreißiger Jahre, das ist halt so genau die gleiche Zeit. Und dann diese katastrophale.
Micz Flor
0:42:07–0:42:11
Ja klar müssen wir. Stimmt es eine ähnliche Zeit? So? Genau die gleiche Zeit. Und dann?
0:42:14–0:42:27
Um dann immer anzubinden. Es gibt ja zum Beispiel eine andere Sache von Instrumenten die Wald Zither, die ich gerne nutze, die halt irgendwie um 1900 noch mal so einen Aufschwung mit der ganzen Wanderbewegungen, auch Mobilität.
0:42:27–0:42:30
Eine Gitarre die keinen langen Kopf hat, sondern kurzen.
0:42:30–0:42:34
So ein englisches System, wo man die Saiten so kurzer spannen kann, kann man überall mit hin nehmen.
0:42:35–0:42:46
Wurde dann später von den Nazis verboten, weil das anrüchig war, weil das eben mit der Wanderbewegung, die auch eher kommunistisch angehaucht war, diesem Fall genau das war so und.
Florian Clauß
0:42:43–0:42:48
Ganz genau. Das waren die Falken. Genau das waren diese auch diese Sportverbände.
Micz Flor
0:42:47–0:42:51
Das ist dann immer so ein so eine Brücke hinein in die Musik.
0:42:51–0:42:59
Aber es ist wirklich spannend. Ich habe eine Sache, die mir noch irgendwie hochgekommen ist, die ich total vergessen hatte. Ist auch viele Jahre ja schon her.
0:43:01–0:43:07
Ich habe eine Zeit lang in Manchester gewohnt und da gab es ein Filmarchiv und ich weiß nicht mehr, ob das von den Unions war oder von den Kommunisten.
0:43:07–0:43:20
Ich weiß es nicht, aber es ging auf jeden Fall um Filme, auch die von Arbeitern gemacht wurden, für die Arbeiter auch Geld gesammelt haben in Manchester, was ja auch ein riesengroßes industrielles,
0:43:21–0:43:25
Gebiet war, wo es halt ganz viele gab, die einfach in Fabriken angestellt waren.
0:43:25–0:43:38
Und da gab es wohl. Ich muss es nochmal recherchieren, aber ein Filmarchiv, wo es ganz speziell um Filmproduktionen gibt, die aus der Arbeiterbewegung finanziert wurden, von Arbeitern gedreht wurden, für die Arbeiterbewegung gedreht wurden.
0:43:39–0:43:41
Ich muss mal gucken, weil das wäre nun mal spannend zu gucken.
0:43:42–0:43:49
Deutschland war ja auf alle Fälle so ein Pionier in ganz viel Filmmaterial. Gerade auch in Berlin wurde ja unglaublich viel erfunden und.
0:43:51–0:44:04
Ich meine mich aber zu erinnern, dass in England eben dieses Genre als Film ich weiß nicht, ob man Genre nennen darf, aber diese oder die Motivation, Filme zu machen, da scheinbar vielleicht stärker als hier.
0:44:04–0:44:11
Wenn jetzt dieses coole Vamp als einziger Film aus einem so ein politisch motivierter politischer Film.
0:44:11–0:44:13
Kommunistischer Film gilt.
Florian Clauß
0:44:14–0:44:21
Ja. Also vielleicht. In diesem. In diesem Filmmarkt, der halt quasi weltweit konkurrieren muss.
0:44:22–0:44:27
In dem Umfeld als der einzige. Also es gab natürlich diesen proletarischen Film, da kam auch einige raus.
0:44:27–0:44:31
Aber so rückblickend als der kommunistische Film und,
0:44:32–0:44:43
das was du jetzt beschrieben hast für England, Manchester für die Umgebung, das ist, glaube ich auch noch mal genau diese, dieses Selbstverständnis von Arbeiterbewegungen, die dann halt auch eben dadurch, dass sie selber dann halt,
0:44:44–0:44:46
Finanzierungen geschaffen haben, bestimmte,
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Produktionsmittel auch aufbauen konnten und dann halt genau so eine kulturelle Identität entwickeln konnten.
0:44:53–0:45:08
Und ich glaube, das ist halt genau der Punkt, worum es dann halt auch ging, dass die eine Form von Identität und Selbstverwaltung dann halt entwickeln haben, die dann halt genau solche Schritte ermöglicht haben, wurde natürlich alles in,
0:45:08–0:45:11
einem nationalsozialistischen Deutschland zerstört.
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Vielleicht hat es deswegen auch eine längere Halbwertszeit in England gehabt, in Deutschland?
0:45:20–0:45:26
Ja, damit ist die ganze Arbeiterbewegung mit dem Aufstieg der Nazis. Also es war auch eine ganz brutale Zeit.
0:45:26–0:45:40
Es gab dann, es gab dann häufig Kämpfe zwischen den Sturmhelmen, zwischen der SA und den Arbeiterverbänden, die dann halt bürgerkriegs bürgerkriegsähnliche Zustände hatten.
0:45:40–0:45:54
Also das kann man sich. Also ich glaube, diese Zeit kann man sich einfach gar nicht so vorstellen wie brutal in dieser Wirtschaftskrise, wie brutal die Politik war, aber gleichzeitig trotzdem noch so ein.
0:45:55–0:46:00
Also wenn man dann die Aufnahmen sieht oder den Film, dann halt in so einem wie so eine Zille Zeichnung.
0:46:00–0:46:09
Also dieses Zille kam ja auch aus diesem hat dann auch als Zeichen Zeichen Gegenstand dann die das ganze Arbeitermilieu gemacht.
0:46:10–0:46:21
Also häufig habe ich das Gefühl ich gehe durch Berlin, wenn man dann halt von der anderen von Stralau oder halt die Treptower Park Seite sehe, dann sieht es halt aus wie eine Zille Zeichnung, nur dass halt mehr tätowiert sind.
0:46:21–0:46:31
Nee, also irgendwie ist dieses Ding von der Berliner Gesellschaft schon noch so drin, dass es mir auch so vertraut ist, weil ich ja dann auch wieder so magister.
0:46:31–0:46:36
Weswegen ich auch diesen Film dann halt auch das so ein bisschen da entdeckt habe.
Micz Flor
0:46:38–0:46:47
Spannend. Und du als 19-jähriger siehst diesen Film zum Ersten Mal. Und jetzt als 19-jähriger nicht.
Florian Clauß
0:46:44–0:46:48
Nelson. Ja, ja, Als 19-jähriger habe ich nicht verstanden.
0:46:48–0:46:55
Ich glaube, der da war mir einfach so.. Was wollen die jetzt? Warum ist jetzt die Szene da? Also ist.
Micz Flor
0:46:49–0:46:50
Weil du mir einfach so.
0:46:55–0:47:01
Und du hast ihn aber dann quasi in dein Herz oder in deinen Kopf aufgenommen, weil das gehörte sich so, oder das muss.
Florian Clauß
0:47:00–0:47:03
Ja. Nein, das musste gut sein. Es ist halt so..
0:47:04–0:47:10
Ich meine, ich habe auch irgendwie damals total viele gute Filme gesehen, die ich nie verstanden habe. Aber gleichzeitig war es halt so, so eine.
0:47:10–0:47:14
So eine Faszination der Ästhetik, die mich da so angezogen hat.
0:47:14–0:47:20
Und ich glaube, das war so ähnlich. Das sind viele Filme, die man wahrscheinlich so als,
0:47:21–0:47:31
junger Erwachsener dann nicht so richtig einsortieren oder dann erst später dann auch so ein intellektueller Prozess ausgelöst wird die diese Du und so komisch.
0:47:32–0:47:43
Aber ich habe. Ich weiß noch wo ich dann so ein bisschen enttäuscht war von dem Film weil ich immer gehofft habe, es wird noch irgendwie vielleicht spektakulärer die Arbeiterbewegung inszenieren,
0:47:44–0:47:48
aber irgendwie ist es schon doch sehr spektakulär. Gerade das Ende.
0:47:48–0:47:57
Ja, das Ende ist schon echt einfach eine tolle Szene. Die würde ich jetzt auch gerne noch mal mit dir. Auch auf der Tonspur funktioniert die sehr gut.
0:47:57–0:48:02
Würde ich jetzt nochmal mit dir gerne so am Ende zum Abschluss anschauen.
Micz Flor
0:48:03–0:48:16
Das können wir machen. Und du kannst es ja rausschneiden. Aber ich meine mich zu erinnern, dass ein Typ, der aussieht wie Nazi, sagt. Wer soll denn die Welt verändern?
0:48:17–0:48:25
Und dann sagt die Any, heißt sie Nee, das ist Gerda. Gerda. Freundin Gerda sagt dann Und da bin ich jetzt wahrscheinlich nicht ohne Text.
Florian Clauß
0:48:19–0:48:21
Nein, das ist Gerda. Das ist die Freundin.
Micz Flor
0:48:27–0:48:31
Die, die sie stört? Nein, die nennen es nicht gefällt.
Florian Clauß
0:48:29–0:48:35
Nein, die, denen es nicht gefällt. Die. Das ist. Das ist genau der.
Micz Flor
0:48:31–0:48:36
Die, denen es nicht gefällt. Viel besser. Das ist. Das ist genau da. Das ist. Genau.
Florian Clauß
0:48:35–0:48:38
Das ist genau der Kernsatz dieses Films.
0:48:39–0:48:43
Es geht genau um die Veränderbarkeit der Welt. Der, der.
0:48:44–0:48:48
Der ist nicht Nazi, sondern das ist der Normalbürger damals. Der Standardbürger.
0:48:49–0:48:56
Der dann halt irgendwie so diesen Satz Ja, aber ich habe mich doch abgefunden mit der Welt. Also wer soll sie denn verändern?
0:48:56–0:49:02
Was? Wer kann denn heute noch Welt verändern? Also damals war es halt irgendwie Welt noch irgendwie Veränderbarkeit.
0:49:03–0:49:11
Hat man natürlich in der Politik dann auch gemerkt. Und der Impuls kommt natürlich von denen, die damit nicht einverstanden sind. Also.
Micz Flor
0:49:11–0:49:19
Also war natürlich dann wirklich prophetisch in eine völlig unerwartete Richtung hinein. Ähm. 32 kam der Film raus.
0:49:20–0:49:21
Ja, 33 war.
Florian Clauß
0:49:22–0:49:26
Die Machtübernahme von. Von Hitler. Ja, und?
0:49:27–0:49:33
Und dann, Ja, vielleicht kann man noch mal sagen, der Film ist auch explizit ein Agitprop Film.
0:49:33–0:49:39
Agitprop ist auch so ein kommunistisches Vokabular, steht für Agitation und Propaganda.
0:49:40–0:49:53
Der Film ist tatsächlich. Er will halt auch genau diese Aufgabe mit erfüllen, dass er dann halt an das Bewusstsein der Arbeiterklasse dann auch entsprechend appelliert, dass sie halt auch diese Veränderungen auch wahrnehmen können.
0:49:54–0:50:02
Das will der Film also, da hat er auch ganz klar ein Sendungsbewusstsein. Deswegen kommunistisch, deswegen nicht jetzt.
0:50:02–0:50:13
Also es gab viele andere proletarische Filme, die aber dann nicht so einen agitatorisch propaganda propagandistischen Anspruch hatten, sondern die dann halt eher so das Milieu beschrieben haben mit dem Ganzen,
0:50:14–0:50:17
mit den ganzen Leiden und mit den Alltagssorgen.
0:50:18–0:50:20
Das gab es ganz viel, ja.
Micz Flor
0:50:20–0:50:33
Ich denke ja gerade prophetischer Weise, dass du auch jetzt vielleicht den roten Teppich ausrollen, den wir langgehen können, um die Essenz von eigentlich Podcast zu finden.
0:50:34–0:50:46
Wer weiß, ob dann in 100 Folgen die Leute sich wundern, warum unsere ersten Folgen so übereinander waren. Aber weil wir nämlich dann einen Podcast sind, der immer an die Locations in Berlin fährt.
0:50:46–0:50:58
Nächste Folge wäre dann Berlin Ecke Schönhauser, an denen Filme entstanden sind. Und mit denen, die verbunden sind, können Musikvideos sein. Kann alles Mögliche sein, kann vielleicht Fernsehaufzeichnung sein.
0:50:59–0:51:01
Ich bin ein Berliner und.
Florian Clauß
0:51:01–0:51:02
Woher wir das genau?
Micz Flor
0:51:04–0:51:12
Und das, dass wir dann eigentlich immer diese Wege gehen, an denen Filme irgendwie in Berlin It's a rap.
Florian Clauß
0:51:11–0:51:14
Also wir müssen, wir müssen gar keinen Podcast mehr draus machen.
0:51:14–0:51:20
Nein, aber natürlich ist diese und es war ja auch so ich wir hatten ja glaube ich. Na gut, die Ameisen.
0:51:21–0:51:30
Aber ich habe auch so ein paar Episoden noch im Kopf, wo dann halt diese drei Bezug zu dem Thema dann halt so begangen werden kann.
0:51:30–0:51:32
Ich finde das eigentlich schon.
0:51:33–0:51:39
Ja, also das ist aber wir müssen es ja auch nicht übertreiben mit mit der Synchronizität.
Micz Flor
0:51:40–0:51:45
Ja, aber es gibt ja trotzdem immer noch. So sind wir auf einer Metaebene von eigentlich Was machen wir hier eigentlich?
0:51:46–0:51:52
Das heißt eigentlich, was machen wir eigentlich? Und da gibt es ja, glaube ich schon immer noch so ein Antasten an dieses.
0:51:53–0:52:01
Diese Transformation aus dem Wandern im Gebirge, wo wir reden und einfach, wo der Kopf auch frei ist, wir sind nirgendwo.
0:52:02–0:52:08
Und jetzt sind wir ja immer irgendwo und finden die Zeit, schaffen die Zeit wo wir aufnehmen.
0:52:08–0:52:15
Vielleicht ist es ja wirklich so, dass wir dann diese Filmthemen, die so urbane, die so orte.
0:52:15–0:52:28
Urban Das kann man ja vielleicht mal versuchen, mal gucken, wir können immer so ein Strich machen, wenn es wenn's hält, dann ist das vielleicht eigentlich der Grund. Eigentlich ja eh.
Florian Clauß
0:52:26–0:52:35
Eigentlich ja eh. Ich würde es jetzt nur nicht so sehr zum Format aushärten lassen. Ich glaube, das ist immer so ein ganz schöner Sidekick, den man jetzt so verbinden kann.
0:52:36–0:52:43
Können wir schauen, wo uns die Episoden demnächst hinführen werden? Wenn es dann wieder heißt Ich.
Micz Flor
0:52:41–0:52:48
Alle Primzahlen. Bei 13 ging es los. Also, okay. Entschuldigung. Abwinde bin. Na ja, ich würde da.
Florian Clauß
0:52:46–0:53:00
Bin da. Ja, also ich würde sagen ja. Zum Abbinden machen wir dann noch die letzte Szene, da setzen wir uns hier noch mal schön auf den Baum am Fahrradweg vom Müggelsee. Und schauen uns das an. Aber ich werde mich jetzt schon so verabschieden wollen.
0:53:01–0:53:08
Danke fürs Zuhören. Hat Spaß gemacht und hört auch wieder rein, wenn es wieder heißt Eigentlich Podcast.
Micz Flor
0:53:08–0:53:15
Reden beim Laufen und laufend reden. Und danke Flo, bevor du jetzt einfach Stopp drückt, das war wirklich toll. Ich danke dir.
Florian Clauß
0:53:15–0:53:19
Sehr schön. Freut mich. Okay. Ich drück nicht Stopp, sondern ich drück Play.
0:53:20–0:53:25
Und zwar hören wir jetzt die letzte Szene von, ähm.
0:53:28–0:53:31
Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt?
Micz Flor
0:53:32–0:53:37
Die verdienen noch nicht an dem, was sie wegschmeißen. Sondern an dem, was sie behalten und uns teuer verkaufen.
0:53:39–0:53:50
Es muss immer weniger Ware da sein, als gebraucht wird. Sonst gibt es doch kein Geschäft. Geschäfte kann man noch gut machen, wenn es immer noch Leute gibt, die was brauchen und nichts kriegen.
Florian Clauß
0:53:40–0:53:41
Und immer weniger Ware da.
Micz Flor
0:53:50–0:53:56
Krisen Unterstützung. 17. Aber das ist auch so pfundweise, dass man im ganzen Treffen floriert.
0:53:56–0:54:02
Ich würde gerne sparen, aber ich habe immer zu meinem Mann gesagt wie dann weißt du, das geht dann nicht mit rechten Dingen zu.
0:54:03–0:54:09
Kaffee ist überhaupt Luxus. Früher haben die Leute auch angerufen. Früher sind die Leute ja auch in der Postkutsche gefahren.
0:54:10–0:54:14
Ich verbitte mir die parteipolitische Verhetzung. Was heißt hier Verhetzung?
0:54:14–0:54:18
Was Sie träumen, ist Hetze. Bitte gib mal ruhig Blut, junger Mann. Ich bin nicht hier. Junger Mann.
0:54:20–0:54:23
Merkt man auch, dass sie nicht mehr beim komisch gewesen sind.
0:54:23–0:54:30
Ja, und sie, die sind wir uns auch klar gewesen, was ihre Kinder eine ist? Die wollen doch nach Berlin und schicken den Weißen Haus.
0:54:31–0:54:34
Sie machen das Maul zu, das wollen ihnen Sägespäne aus dem Kopf.
0:54:35–0:54:41
Ich warne Sie, diese Beleidigung kostet 40 M. Aber ich wusste ja nicht, ob das gut für uns ist.
0:54:42–0:54:51
Sobald ich zusammen auf Misthaufen gelegen, wer ich bin, und den Wattenscheid oder Bitburg, wo andere Leute im Kopf haben, da haben die einen Pickel.
0:54:52–0:54:57
Aber, meine Herren, ich muss doch endlich um Ruhe bitten. Sie sind doch nicht allein im Krieg.
0:54:58–0:55:00
Jetzt reden wir dauernd vom Kaffee in Brasilien.
0:55:01–0:55:06
Ja, meine Herren. Ich frage Sie. Was geht Sie der Kaffee in Brasilien an? Sehr richtig.
0:55:07–0:55:09
Überhaupt ist heute Sonntag.
0:55:10–0:55:13
Aber wenn Sie von Kaffee nicht hören wollen, dann würde ich doch auch fragen.
0:55:15–0:55:23
Es ist doch wohl der Nachbar. Was sagen Sie dazu zu dem Weizen, den Sie in Amerika unter Dampfkessel verfeuern? Nein, die Baumwolle.
0:55:25–0:55:29
Wir brauchen ja gar nicht so viel Kaffee. Wir selbst sind ein sparsames Volk.
0:55:30–0:55:37
Und die Hauptsache ist, wir machen uns vom Ausland unabhängig. Wir müssten in Deutschland unseren Kaffee alleine anbauen.
0:55:38–0:55:44
Da wird in Rheinland so viel Wein gebaut dafür ja man sie anbauen.
0:55:45–0:55:52
Wenn wir den Wein in Frankreich kaufen und da wir gleich Sprit in Europa sehen will.
0:55:57–0:56:00
Wir beide. Wir werden die Welt auch nicht ändern.
0:56:04–0:56:05
Sie werden die Welt nicht ändern.
0:56:09–0:56:13
Und die Dame da? Wird auch nicht ändern, daher auch nicht.
0:56:15–0:56:18
Und ein Unparteiischer wie Sie. Solange nicht.
0:56:21–0:56:26
Und dieser Herr hier. Da wird die Welt auch nichts ändern, denn gefestigt. Also wieso ist.
0:56:28–0:56:30
Und wer wird sie ändern?
0:56:34–0:56:37
Hm. Kennen Sie nicht? Gefällt.
0:56:46–0:56:47
Mir so,
0:56:49–0:56:49
toll.
Florian Clauß
0:56:49–0:56:49
Von.
Micz Flor
0:56:52–0:56:58
Hey. Hey. Du bist aus dem Kino gelaufen. Allein die.
Florian Clauß
0:56:52–0:56:57
Den 100.000 kindergeld. Das alleine,
0:57:00–0:57:00
die.
Micz Flor
0:57:00–0:57:08
Solidarität mit mir, die Sonne scheinen auf die Straße. Auf das Fell.
0:57:09–0:57:15
Konnten wir doch niemals meinen, dies sei unsere wahre Welt.
0:57:16–0:57:18
Oh, und nicht vergessen.
0:57:19–0:57:20
So schnell.

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Happy End: Wahlfamilie verbrennt sogenannte Freunde

Zehn Episoden zu zweit, in der elften die erste mit Gast: Chris ist zu Besuch in Berlin und unterhält sich mit Flo - wie schon so oft - über Horror, speziell über Ari Asters vieldiskutierten Film "Midsommar" (2019 A24). Horror ist ja von Natur aus hoffnungslos bedeutungsdicht - quasi ein zeckenbefallener Dickicht aus Brennnesseln, Schlamm und Schilf - es ist also kaum Zeit alles anzusprechen, was uns an diesem vielschichtigen zeitgenössischen Meisterwerk begeistert. Wir hasten durch entzündlich-aufschürfende Themen wie Familie/Gemeinschaft, Trauma/Trauer, Schuld/Strafe, das Monströse, das Folk Horror Genre, Gen- und Gesellschaftsengineering, während wir einen sterbenden See umkreisen.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Chris Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Chris Flor
0:00:00–0:00:01
Und das mit dem Wind geht wirklich Sachsen.
Florian Clauß
0:00:00–0:00:03
Und es mit jedem in der Tüte oder so.
0:00:04–0:00:11
Liebe Diana ist nicht gut da wir sind auch hergekommen ist es super diesen Weg zu laufen der ist toll ok.
0:00:13–0:00:20
So herzlich willkommen bei eigentlich Podcast eigentlich Episode 11.
0:00:20–0:00:30
Eventim Podcast wo wir laufen drehen und beim Reden laufen und das sollte ich heute Premiere werden das glaube ich in einem Podcast schon mal angekündigt.
0:00:31–0:00:36
Der elf auf der Tenten Episode ist es uns aber auch erlaubt Gäste einzuladen und,
0:00:37–0:00:49
ich freue mich ganz besonders dass wir einen Gast ihr haben den ich noch von früher kenne und der heute das Mikrofon übernimmt von Mitch,
0:00:50–0:01:01
und ich darf ihn vorstellen Chris Chris Flor das Mikrofon bleibt auch in der Familie wir meinem Nachnamen hört also Chris Hallo Christa willkommen.
Chris Flor
0:01:00–0:01:13
Hallo hallo ja da freut mich wenden sich für mich sehr geehrte ich bin bisschen aufgeregt aber ja wir haben uns ja früher auch schon häufiger über so lachen unterhalten und ich hoffe das wird dann genauso laufen das war einfach dass das einfach so passiert.
Florian Clauß
0:01:13–0:01:23
Ja das ist so ist so ist die auch die Idee von eigentlich Podcast einfach reden und so ist es auch die Idee entstanden mit und ich,
0:01:23–0:01:31
wir laufen und wir haben uns früher wir sind früher viel wandern gegangen wir sind immer noch am Wandern und dann haben wir uns Geschichten erzählt und wir dachten dass es vielleicht ein Podcast wird Marco,
0:01:31–0:01:36
genau Chris uns verbindet auch eine aufnahme Vergangenheit,
0:01:36–0:01:43
wir waren ja meist beide Teile eines Künstlerkollektiv sie wieder groß in Mode sind.
Chris Flor
0:01:43–0:01:48
Er wird wieder viel erwähnt Kontakt TV.
Florian Clauß
0:01:47–0:01:59
Wann wächst die Haut genau das war am Ende der 90er wir einen Kollektiv mit mehreren Leuten gehabt die auch Internetradio dann produziert haben.
0:02:00–0:02:05
Und da haben wir auf einige Beiträge zusammen gemacht.
0:02:06–0:02:13
Mir fällt jetzt ein Beiträge konkret im Titel ein Slash Slash über Slash Slasher Filme.
Chris Flor
0:02:12–0:02:19
Über den Scream hat mir unseren angeschaut der daraus kam und das war ja eben,
0:02:19–0:02:30
auch so spät 90er halt also mit der späten 90er sondern sondern Selbstreferentialität im Slasher-Film das wurde dann ja ein eigenes Genre dann eine zeitlang auch,
0:02:30–0:02:40
nicht nur die ganzen Fortsetzung von dem Scream sondern halt auch andere Filme dir nachher auch dieses selbst repariert haben und das ja.
Florian Clauß
0:02:40–0:02:50
Ist bei genau das ist auch unterwegs so weil es so ein Steckenpferd von uns ist es ja wieder immer wieder diese Meter Erzählungen der Film macht sich selbst zum Thema im Film,
0:02:50–0:02:57
und deswegen habe ich von Wes Craven damals auch einmalig wie er dann halt auch so einfach diese ganze Horror,
0:02:57–0:03:06
Filmgeschichte mit in den film eingewoben hatten an das ist er ja suspends daher kaum kommt das alle wussten wie Horrorfilme,
0:03:06–0:03:20
weil sie aufgebaut sind alle Protagonisten und das haben wir gleich da ja mal zum Thema gemacht das war ja und auch heute bleiben wir so ein bisschen bei unserem Kernthema ich muss sagen eigentlich Podcast ist ja eigentlich auch ein Film Podcast,
0:03:20–0:03:23
letztes letztes Mal sind wir so ein bisschen abgeschwiffen,
0:03:23–0:03:31
in die Welt der biologischen aber wir haben ja noch die Kurve bekommen mit Phase 4.
Chris Flor
0:03:30–0:03:32
Alpha Saphir auf der gesprochen.
Florian Clauß
0:03:32–0:03:34
Ja Phase 4.
Chris Flor
0:03:33–0:03:38
Ja es ist ja auch ein bisschen hier in Biologie bleiben bei auch ein bisschen drin.
Florian Clauß
0:03:37–0:03:50
Genau wir bleiben auch wir sind hier auch nicht weit von Bad letzten mal weg wir sind hier wieder bei Löwen sind laufen wieder um den um den See diesmal thematisieren aber weniger,
0:03:50–0:03:53
die Austrocknung von Brandenburg höher gehen dann auch mehr,
0:03:54–0:04:02
in dem Bereich Horrorfilm was natürlich auch die ausdrucken ist ja auch ein Horror für sich aber hatten wir schon thematisiert,
0:04:02–0:04:08
Und ja Christa wollte ich dich fragen ja was hast du denn uns mitgebracht.
Chris Flor
0:04:08–0:04:17
Also wir hatten uns ja kurz unterhalten was wir machen können wollte halt auch was aktuelleres machen und in Film der uns beiden total gut gefallen hat in den,
0:04:17–0:04:20
letzten Jahren war mit zumal von Ari Aster,
0:04:21–0:04:30
der von 2018 war der glaube ich das ist gar nicht so lange her dass der rauskam ist meiner Meinung nach schon schon in den Klassiker,
0:04:30–0:04:38
und den da wir uns geeinigt dass wir uns über den unterhalten ich hatte den damals als ich den das erste Mal gesehen hatte.
0:04:39–0:04:43
Angeschaut und dann gleich danach noch mal geguckt weil der mich so beeindruckt hat.
Florian Clauß
0:04:43–0:04:45
Okay das ist ja ausgehalten sich gleich noch mal.
Chris Flor
0:04:45–0:04:51
Gleich noch aushalten hatte ich nur noch nicht wo ich wollte halt auch weil weil ich gemerkt habe und das ist das ein paar Sachen ich wollte nicht genau.
0:04:52–0:04:59
Ergattern hat noch mal schauen was da genau passiert das sind also ich bin halt eben fantastisch habe den jetzt vor ein paar Tagen der noch mal gesehen,
0:04:59–0:05:06
habe dann aber gemerkt dass der schon ich habe den dann den Director's Cut angeschaut der der noch mal so eine halbe Stunde länger 20 Minuten länger ist,
0:05:07–0:05:16
habe gemerkt dass der mich dann schon stark mitgenommen hat halt wie so ein guter Horrorfilm halt der bleibt an einem hängen und man denkt da die ganze Zeit runter ich habe immer wieder über den film nachgedacht auch.
0:05:17–0:05:24
Auch am also arriacher der hatte ja vorher einen Film gemacht der der hereditary.
Florian Clauß
0:05:23–0:05:31
Harry Harry the Terry Disney aussprechen aber das ist Vererbung nachgeguckt.
Chris Flor
0:05:31–0:05:45
Hereditary genau ist interessant wenn man sich mit Leuten unterhält so Lieblingsfilm damals als ich den Mütze Mal gesehen habe habe ich häufiger Leute getroffen wir haben total einen Film gesehen mit zur mal und viele Leute fanden nicht so gut Infantin hereditary,
0:05:45–0:05:51
dann ganz fantastisch und den irgendwie nicht und ich vielleicht können wir da auch ein bisschen drauf eingehen was sie denken warum,
0:05:51–0:06:05
dieser Film obwohl der hatte schon fantastisch ist komischerweise halt ziemlich unbeliebt auch beim bei manchen Leuten ist auch auch gerade jetzt auf YouTube und so weiter gibt es ziemlich gibt's ja häufiger negative Kritiken dazu,
0:06:07–0:06:08
da kann man drüber unterhalten.
Florian Clauß
0:06:07–0:06:09
Wahrgenommen interessant ja.
Chris Flor
0:06:09–0:06:10
Aber ja also die.
Florian Clauß
0:06:10–0:06:13
Ich kann mir auch vorstellen warum warum der jetzt aber das können wir ja.
Chris Flor
0:06:13–0:06:17
Geil das, können wir später noch mal besprechen also soll ich mal drauf ein.
Florian Clauß
0:06:17–0:06:24
Ich wollte nur kurz erzählen wie wir das auch noch mal so ein bisschen verbindet und wie ich den Film gesehen hat das erste Mal,
0:06:24–0:06:30
und zwar das war auch ich glaube der ist 2019 rausgekommen und ich habe den zusammen mit Mitch,
0:06:30–0:06:35
geguckt und es ist irgendwie so zwei Tage bei uns
0:06:35–0:06:48
und wir haben dann tagsüber den film angefangen ja und der Film das muss ich kann man ja schon mal so vorwegnehmen der spielt komplett im Hey und er hat auch ganz also es war Sommer zu den geguckt.
Chris Flor
0:06:48–0:06:54
Der Director's Cut spiele ich nicht komplett umhergehen und auch er sowieso spielt der Anfang des ne also der Große.
Florian Clauß
0:06:54–0:06:56
Nee aber der geht,
0:06:56–0:07:07
richtig richtig richtig und wirst mal halt irgendwie draußen hell und heiß und mit und ich haben dann halt auch alle Erfolge runter gelassen den Film geguckt und wir saßen irgendwie so,
0:07:07–0:07:15
nicht nur schweißnass von der Hitze sondern auch einfach von der angeschwollen ist es von dem Film und irgendwann mussten wir stoppen,
0:07:15–0:07:23
vier Uhr nachmittags Mail wird nicht mehr ausgehalten hat weil der uns so gequält haben am nächsten Morgen weiter geguckt und ich glaube das ist mir selten passiert,
0:07:24–0:07:32
das ist denn unter den Horrorfilm weil der mich so mitgenommen hatte dann halt auch Aquarium auf auf Start gedrückt habe alles war ich.
Chris Flor
0:07:32–0:07:41
Ja bye bye Haufen kann kein vielleicht noch mal drauf eingehen sollte Horrorfilm mit der ist sehr überwältigen der Film weil halt auch sehr viele Sachen parallel,
0:07:41–0:07:54
gleichzeitig Bedeutungsebenen übereinander und sich verschachteln und sowas ja auch bisschen die Definition von einer der oder eine ein Charakteristikum von horrorist ist ja ne über Konnotation,
0:07:54–0:07:55
das,
0:07:55–0:08:10
das einfach etliche Bedeutung halt übereinander verlagert sind nebeneinander verlagert sind sich teilweise auch sich ausschließende das sorgt für eine Orientierungslosigkeit die dann halt auch üben dieses dieses dieses Gefühl diesen dillhage für Schaft,
0:08:10–0:08:13
das ist da ja auch das ist da auch drin.
Florian Clauß
0:08:13–0:08:23
Also ähnlich wie wenn quasi wenn man Achterbahn fährt und wird ein Wort schlecht ist es ja eigentlich nur Anzeigen des Körpers dass er halt auf Vergiftung reagiert,
0:08:23–0:08:28
körperliche schlecht werden ist ja immer so ein Zeichen du musst dich halt übergeben,
0:08:28–0:08:35
und das ist eigentlich so ein so ein körperlicher Mechanismus um Hals Qualität um die vergiftet gibt auszustellen und.
0:08:36–0:08:45
Das kommt daher dass es halt irgendwie diese schlecht sein dass halt die Sinneswahrnehmungen nicht mehr mit dem normal körperlichen Befinden überein.
0:08:45–0:08:53
Und deswegen reagiert er halt irgendwie mit schlecht sein und weil er denkt der Körper denkt es vergifteten ist passiert dass du das bei Achterbahn fahren oder bei solchen Sand.
Chris Flor
0:08:53–0:09:06
Ja und in also in dem Film ist Internet noch mal diese Orientierungslosigkeit wird dir dann auch über verschiedene Substanzen hergestellt bei den Charakteren in dem Film dann wollte ich Nachricht später dann auch noch mal drauf eingehen aber es interessant also verschiedene Farben der Vergiftung,
0:09:06–0:09:18
nl sind Winter ja auch in dem Film sind auch in dem Film vorhanden aber das ist interessant ja der Körper der Geist hat irgendwie einen anderen Eindruck als der Körper das ist das Signal von Körper,
0:09:18–0:09:27
dass ich irgendwie vergiftet bin irgendein Substanzen sind wir drin die muss raus und dann wird mir schlecht ja unten also ja dreht sich ein auf der Magen um dann auch auch nebenbei.
Florian Clauß
0:09:26–0:09:35
Ja weil du sagst das so, überlagern sich Sachen und das ist ja egal wie so ein overload der dann halt eben zu seiner des in die Orientierung für und danach sind Angstgefühl auslösen kann.
Chris Flor
0:09:34–0:09:40
Also Intent ich gleich ich erzähl mal die Geschichte und dann möchte ich da gleich danach auch noch mal auf die.
0:09:41–0:09:46
Also was worüber der Film eigentlich handelt es ist dann da da gehe ich danach drauf ein,
0:09:46–0:10:01
also erstmal die Geschichte so du hast dir Dani Dani Augen und das ist auch interessant für dich Dani ordinary after ist halt irgendwie so eine reimt sich auf eine gewisse Art also ich habe.
0:10:01–0:10:10
Es ist ebenso zweisilbige vor und Nachnamen und auch mit AA und so weiter na ich weiß nicht was ich noch vielleicht können wir sollten wir dann nicht weiß nicht was.
Florian Clauß
0:10:10–0:10:14
Ja ich glaube vielleicht sowieso ne ja dann laden,
0:10:14–0:10:23
dies ist die Spiegelschrift auch eine Rolle ne Schrift und und und Zeichen na also das heißt ja ja also diese ganze Runen Kultur.
Chris Flor
0:10:23–0:10:25
Achso ja ja ja ja ja.
Florian Clauß
0:10:23–0:10:31
Die Architektur die vielleicht ist es wirklich auch in ein System und die Achse die da rein spielerisch gezogen wird also kann man jetzt.
Chris Flor
0:10:30–0:10:43
Also und unten und wie gesagt also Waldholz horrorist lässt lassen sich Aufenthalt keine Science-Fiction wo man sagt die Sache bedeutet das und ne das ist halt auch die Sachen sind werden hatte Bedeutungsfelder aufgemacht und voll geladen,
0:10:43–0:10:46
und dann ist es auch nicht unten bekommt halt,
0:10:46–0:10:54
und man kann es halt nicht wie wir hatten Kafka man kann den halt nicht eins zu eins übersetzen was bedeutet der sondern bis es halt einfach da da wird,
0:10:54–0:11:02
ja spielerisch mit umgegangen oder halt einfach er wird halt einfach da was aufgemacht können wir draus machen was man will.
0:11:03–0:11:09
Also die Dani Arten Danny Orden die es fängt damit an ist es Winter,
0:11:09–0:11:19
es ist ich weiß es nicht genau ich würde sagen irgendwo im Mittleren Westen vielleicht so bei Chicago würde ich mal denken also es ist halt so kalt und Winter wir haben.
0:11:19–0:11:30
Vom vom visuellen vielleicht kann man sagen also wenn sie hört man hört halt im Hintergrund zu entzünden schwedische Folklore Musik nur eine Stimme die singt und man sieht halt,
0:11:30–0:11:41
die Wälder gefroren und so weiter und dann geht man halt mit der Kamera kommt Inhalt man sieht aber ich würd mal sagen mittleren Westen der USA.
0:11:42–0:11:56
Geht man halt rein wenn man sieht die man sieht ein älteres Ehepaar Mittel altes Ehepaar im Bett schlafen so siehts aus und dann kommt die Dani nach vielleicht ist es jetzt zu viel zu GTA ich mache mich mal versuchen.
Florian Clauß
0:11:56–0:11:58
Kirilmak.
Chris Flor
0:11:57–0:12:01
Okay aber Jan den Wald da drin weil morgen noch hier.
Florian Clauß
0:12:00–0:12:04
Ja ist ja wir sind woanders gelaufen.
Chris Flor
0:12:04–0:12:06
Ja ja genau.
Florian Clauß
0:12:05–0:12:18
Aber vielleicht kann man da schon mal sagen und jetzt möchte ich das wissen also die kamera Arbeit ist glaube ich wirklich der Schlüssel von dem Erfolg von den film von Astana weil die so also der der,
0:12:18–0:12:25
Kameramann Pavel selsky heißt der glaube ich polnischer Kameramann,
0:12:25–0:12:35
das ist schon phänomenal wie er es schafft da so diesen suspends allein durch die Kamerafahrten aufzubauen und auch der Anfang du weißt nicht warum aber es ist creepy.
Chris Flor
0:12:35–0:12:36
Na ja ja,
0:12:36–0:12:50
ist er ja klar am Anfang ist er ja erstmal dieses Bild die ganze Geschichte des Films wird quasi ich habe jetzt letzte mal nur den den Director's Cut gesehen aber du siehst halt die ganze Geschichte des Films ist also bevor man über brillenkammer Aufnahmen sieht sieht man halt eben,
0:12:50–0:12:55
so von links nach rechts die Geschichte des Films also eine folkloristische Zeit.
Florian Clauß
0:12:55–0:12:57
Okay.
Chris Flor
0:12:56–0:13:05
Aufgebaut da kann man dann noch mal hin danach sich das angucken oder beim zweiten oder dritten mal gucken wie es mir dann halt was dass ich jetzt ganz toll dass du der erste Schnitt,
0:13:06–0:13:20
auch mit dem Bären und so weiter und dann dann komm halt eben diese Winterlandschaften erst im ländlichen dann kommen wir halt eben in Insul vorstellig es rein ich ich denke halt auch aber mich hat halt ich bin nicht so ganz und visueller Typen ich hatte es natürlich,
0:13:20–0:13:34
beeindruckt aber für mich war auch der Sound und die Musik halt auch sehr wichtig du hast doch eben diese folkloristische Musik sehr viel due in Quarten und dann kommen dann die Terzen Quinten und dann kommen halt die Katzen dazu oder ist halt ne,
0:13:34–0:13:37
also sehr sehr,
0:13:37–0:13:47
ja pastorale nicht lieblich also auch schon so bisschen fremd also die Musik klingt fremd obwohl sie eigentlich so.
0:13:48–0:13:59
Mit mit dir im mit den mit den Kerzen und den Quinten also ganz stark eigentlich in der westlichen Musik verankert ist erscheint die ein trotzdem sehr sehr sehr fremd auf eine Art okay wir sehen halt,
0:14:00–0:14:05
das Haus und es stellt sich halt an draußen dass ich es ist ja gestern erzähl was von mal die.
Florian Clauß
0:14:05–0:14:18
Wie viel grüner ganz kurz also ist bei einer Spoilerwarnung hier ist Paul und Paula weiß halt auch echt brutal teilweise ist gerade die Traumatisierung von Dani jajaja.
Chris Flor
0:14:15–0:14:29
Die Geschichte erzählt jetzt mal die Geschichte wird halt hin und her geschickt man sieht halt man sieht hat Dani wie sie also dani hat von ihrer Schwester die bei Paula ist also bipolare wir Winzer.
Florian Clauß
0:14:29–0:14:31
Störung bipolar.
Chris Flor
0:14:30–0:14:32
Bipolare Störung hat.
Florian Clauß
0:14:32–0:14:34
Borderline aber wie ist er bipolar.
Chris Flor
0:14:34–0:14:43
Bipolar wird über bipolar wird nur erwähnt hat eine E-Mail eine E-Mail von ihr bekommen wo wo sie gesagt hat ich halts nicht mehr aus,
0:14:43–0:14:56
Mom und Dad kommen auch mit goodbye und dann ist Schluss und dann schreibt er halt ein paar E-Mails hinterher und es kommt halt nichts mehr zurück.
0:14:57–0:14:58
Und am.
0:14:59–0:15:07
Wenn er immer merkt schon wie Danny und hält sich dann mit einer Freundin vor ihr und fragt sich ob sie jetzt ihren Freund Christian,
0:15:08–0:15:16
anrufen sollte aber sie würde so viel von ihm immer erwarten und er wäre schon genervt von ihren sie möchte ihn nicht von sich wegdrücken,
0:15:16–0:15:24
und dann aber zugute lässt hält die sind doch nicht aus und ruft ihn dann trotzdem anruft ihn an und er hängt halt gerade mit seinen Freunden ab,
0:15:24–0:15:26
und man merkt halt.
0:15:26–0:15:39
Sie reißt sich zusammen um nicht allzu anhänglich zu wirken man merkt von ihm auch er sitzt halt und seine Freunde 1 bemerkt dass er sich eigentlich von ihr distanzieren möchte sich aber nicht traut in der passive Mensch dieser Quiz Kinder,
0:15:39–0:15:43
das ist so diese Charaktereigenschaft die sich dann immer wieder bemerkbar machen wird,
0:15:44–0:15:52
und eigentlich werden dann auch schon in dem Moment diese ganzen Charaktere die in den film sind halt vorgestellt das ist halt eben der Küsschen der das jetzt du hast dann den.
0:15:53–0:16:05
Mark das ist halt eben so ein so ein respektloser Typ der halt in denen gesagt ja du musst die verlassen die mag eh keinen Sex und so weiter schaue hier du könntest dir du könntest hier die,
0:16:06–0:16:17
die Bedienung hier in dem in der Pizzeria die wir sind könnte sie ins schwängern und so weiter Salzungen Wandtattoo respektloser Umgang genehmer Typ du hast den Josh dabei der,
0:16:18–0:16:18
ihr Sohn.
0:16:19–0:16:33
Sehr ehrgeiziger Student ist ja das hat diese Studentin Sache sehr ernst nimmt die sind alle auch im in der Anthropologie tätig in akademischen arbeiten auf ihre Doktorarbeit hin.
0:16:33–0:16:36
Und du hast dann Sex den Namen.
Florian Clauß
0:16:36–0:16:37
Denner Schweden.
Chris Flor
0:16:37–0:16:42
Der Schwede hatte das irgendwo aufgenommen Assistentin ein anderer Name der in den schwedischen Namen den kann man sich nicht so leicht.
Florian Clauß
0:16:42–0:16:44
Josh ist der.
Chris Flor
0:16:44–0:16:46
Tschechische schwarze.
Florian Clauß
0:16:46–0:16:59
Der schwarze Nonne genau der der Markt der Schauspieler den kannte ich halte er ziemlich charismatischer Ausdruck finde ich Gesicht auch dann bei Maze Runner auch mitgespielt.
Chris Flor
0:16:59–0:17:00
Den habe ich nicht gesehen.
Florian Clauß
0:17:00–0:17:02
Maze Runner ist dieser lavery.
Chris Flor
0:17:02–0:17:03
Airdesign.
Florian Clauß
0:17:03–0:17:11
Ja im Prinzip die tribute von panem wir machen jetzt mal auf ja das ist halt so auch so diese typischen was kann ich ihm.
Chris Flor
0:17:11–0:17:12
Das war ja der schaut dich auch abgeholt hat.
Florian Clauß
0:17:12–0:17:17
Wir hatten eine etwas in der Gruppe von irgendeiner von diesem Protagonisten mitgespielt.
Chris Flor
0:17:17–0:17:28
Lange Rede kurzer Sinn er unterhält sich halt mit dem Christian und dann irgendwie kommst Du nachher noch vorbei und so und er möchte halt eigentlich nicht und der Mark ist auch schon genervt warum nimmst du das Telefon jetzt überhaupt ab,
0:17:28–0:17:35
wenn wenn du doch eigentlich nicht mit der zusammen sein solltest und dann kommt halt ein zweiter Anruf durch und sie nimmt ab,
0:17:35–0:17:44
und dann schnitt halt in das Haus wo wir die die das Ehepaar schon haben schlafen sehen geht halt von Garage aus,
0:17:44–0:17:48
er sieht man halt wie die Feuerwehr reinkommt das Auto ausmacht,
0:17:48–0:18:00
und man sieht ein Schlauch der hat quasi in den Dingen hat rein mit Gasmasken und Inhalt und Haus rein und da liegen die alle mit Kohlenmonoxidvergiftung da ist halt ein Schlauch der ist bei den Eltern im Schlafzimmer unter der Tür durch,
0:18:01–0:18:10
und die Schwester von danni sitzt irgendwie auch da hat sich den Schlauch vors Gesicht gebunden hat sich irgendwie übergeben die Augen sind halt rot und sind halt alle tot.
Florian Clauß
0:18:10–0:18:16
Paul traumatisch dass er sich so krass finde was ich auch monströsen alles aus so auch nicht mitgefahren.
Chris Flor
0:18:16–0:18:18
Ja ja ja ja ja also nicht.
Florian Clauß
0:18:17–0:18:23
Lebt noch und dann kann ich nichts Schlimmeres vorstellen als so eine Konstellation.
Chris Flor
0:18:23–0:18:32
Und unter ich meinte das in das Schlimme es hat auch du hast die hat halt schlagartig ihre ganze Familie verloren aber ist sowieso schon jemand die halt,
0:18:32–0:18:39
Extreme also mehr Merkels in der auch Laufe des Films aber die hat Extremwert auf Familie auf der Zugehörigkeit legt,
0:18:39–0:18:54
und A und B und das schon irgendwie schon sie studiert auch Psychologie hat erfährt man ja auch später und wahrscheinlich auch Psychologie um dann halt eben dir der Familie zu helfen die Familie zusammenzuhalten,
0:18:54–0:18:57
aber die Familie ist sowieso schon sabotiert durch diese,
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durch diese bei Paula Geschichte von von von der Schwester und auf einmal hat sie niemanden mehr und dann sieht man halt wieder
0:19:06–0:19:18
Christian Sitz mit einem Kumpel zerda das Telefon klingelt alle Rollen ihre Augen ist es gar nie er hebt ab und die Sache ist halt Christian wollte ja scheinbar hat sich überlegt mit dir Schluss zu machen.
0:19:18–0:19:21
Geht halt ab und der hört sie nur so heulen,
0:19:21–0:19:35
und der nächste Schritt ist wo wo sie hat bei Danny im Zimmer sitzen siehe zusammengekauert auf seinem Schoss und heult hat natürlich weil da gerade dieser Schock und so weiter nicht schreit und,
0:19:35–0:19:42
er sitzt da starrt vor sich hin so scheiße ich komme hier nicht mehr raus also jetzt geht's nicht mehr.
Florian Clauß
0:19:42–0:19:49
Genau es ist so eine Art von also es gibt diese KdU breakup movie kannst du wahrscheinlich besser als ich,
0:19:49–0:19:59
also wenn du aus Amerika da mehr Kontakt zu hat wie war das ja gar nicht klar wissen würde so auch einer der klassischen Horrorfilme im breakup Song also breakup heißt.
Chris Flor
0:19:57–0:19:59
Ja ja ja aber da.
Florian Clauß
0:19:59–0:20:10
Filme und eigentlich wollte quasi der Freundin ganze Zeit Schluss machen aber nur muss auch noch mal sagen sie hat auch echt Angststörung schon vorher gehabt du siehst sie halt mit.
Chris Flor
0:20:08–0:20:11
Na ja sie nimmt diese Tabletten.
Florian Clauß
0:20:10–0:20:18
Ja und habe nachgeguckt was das ist das ist halt so ne also das ist ich habe den chemischen Namen vergessen aber es ist es.
Chris Flor
0:20:17–0:20:19
Ja ich habe hier aufgeschrieben.
Florian Clauß
0:20:18–0:20:21
Wird er ist klar die Sonne.
0:20:22–0:20:32
Ja genau und es gewittert in Europa und dann andere Namen verkaufen das ist natürlich klassischer Dings Antidepressiva also das.
Chris Flor
0:20:31–0:20:38
Sie nimmt es halt sie wird nervös und sie nimmt es dann halt so ja klar sie hat das vor schon ja also ja jetzt
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fehlt halt hat von ihrem Leben und und ja sie nimmt schon vorab diese Tabletten und es kann halt natürlich durch die Traumatisierung in der Familie sein oder was auch immer,
0:20:47–0:20:56
na da kommt ja sonst blöd was man könnte halt wirklich ins Tausendste und halt einsteigen aber ich gehe erstmal einfach mal die Geschichte durch wir sind jetzt da.
Florian Clauß
0:20:55–0:21:05
Genau wir können glaube ich auch ein bisschen schneller durch die mal welche oder wir können auch dann einsteigen aber ich glaube es immer ganz gut den Rahmen der Geschichte noch mal so kennen zu lernen oder zu wissen.
Chris Flor
0:21:05–0:21:15
Aber der Austauschstudent hatte diese ganzen Anthropologen eingeladen dass sie mit ihm zusammen nach Schweden gehen zu seiner Kommune die haben alle,
0:21:15–0:21:18
wir haben jedes Jahr halt eben so eine Mittsommerfest,
0:21:18–0:21:25
aber halt alle 90 Jahre halt auch was ganz besonderes und das ist halt jetzt so dieses 90 Jahre fest kommt halt jetzt auf sie zu und
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die ganzen Küsschen Georges Mark und dir den der der Schwede die hatten halt sich vorgenommen da zusammen hin zu fahren und deshalb sich anzuschauen als und der Josh
0:21:38–0:21:43
wollte sowieso der schreibt dann Doktorarbeit über Mittsommerfest.
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Und ja die wollten dass alle alle da zusammen hingehen mag erzählt natürlich davon ja wie toll dann halt die schwedischen Frauen und so weiter.
0:21:52–0:21:54
Dann.
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Erinner gehen alle auf dem Party Dani ist dabei hört dass die darüber reden Christian hatte ihr natürlich nicht erzählt dass ihr dahin geht weil er irgendwie Angst hatte wie sie darauf reagiert oder so.
Florian Clauß
0:22:05–0:22:12
Ja ich glaube er wollte auch vorher schon Schluss machen aber hat sich dann halt in dieser Situation hast du jetzt auf keinen Fall so machen.
Chris Flor
0:22:11–0:22:12
Ja ja,
0:22:12–0:22:27
und und also und dann lädt er sie halt auch weil er halt einfach nicht anders kann Lethe sie ein ja ja ich wollte dich fragen ob du auch dahin mitkommen möchtest weil sie seither wieso weiß ich davon nichts und hatte ja ich wollte dich überraschen also so komplett hanebüchen,
0:22:27–0:22:34
und uns wie und er sagt denn dein Freund ja ja ich habe sie eingeladen aber sie kommt sowieso nicht mit,
0:22:34–0:22:48
und dann aber alles in allem so zusammenkommen und Dani kommt rein einschließlich dann ja auch hier dann komme ich mit weil auch gerade der Schwede sagt hey hier ich finde es total gut wenn du mitkommen würdest auch und die entscheidet sich Inhalt mitzukommen die kommt.
Florian Clauß
0:22:47–0:22:56
Ja genau der Macht immer eine extra Einladung für sie und es wiederholt er auch erzählen mal da sind ich freue mich ganz besonders dass du dabei bist.
Chris Flor
0:22:56–0:23:03
Wann ist auch ihr Geburtstag an der Tag nachdem sie ankommen ist und hat auch ihr Geburtstag und erzählt sie ihm halt dann auch,
0:23:03–0:23:06
sie kommen also schließlich kommen sie an den,
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in Schweden müssen halte vom Flughafen mit dem Mietwagen fahren sie erstmal raus ins ländliche in und treffen sich auf der Wiese mit ganz vielen anderen.
Florian Clauß
0:23:17–0:23:22
Darf ich auch noch mal ganz schön grandiose Kamerafahrt.
Chris Flor
0:23:21–0:23:24
Autoversicherung Drehtür.
Florian Clauß
0:23:23–0:23:32
Allgemein hat quasi ist diese klassische Kamera Fatima natürlich aus shining kennt nennt man sieht dieses Auto quasi von oben erstmal,
0:23:33–0:23:48
Handy Kamera sieht die erfolgte kann man das Auto von oben daneben das Auto von hinten und auf und dann kommt die Kamera auch wieder nach oben und dann aber kippt die kamera nach vors heißt irgendwann kippt die ganze Straße so über Kopf und man sieht,
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Auto auf dem Kopf fahren und dazu kommt noch in den ganz gerne mir ganz unheimliche Musik.
0:23:55–0:24:01
Memento Spannung einfach nur durch so ein relativ einfaches filmisches Mittel entsteht,
0:24:01–0:24:12
Und aber so ganz ruhig gefunden also ich finde diese Kamera hat die ist so präzise einfach du folgst dir die hat ja fast so ein dokumentarischer,
0:24:13–0:24:24
Arbeit ist das von der Kamera ist nicht so dieser jumpcut oder sowas und dann du bist die Kamera fährt immer ganz ruhig lang und du entdeckst dann halt Sachen und die beunruhigen dich.
Chris Flor
0:24:24–0:24:30
Ja oder du versuchst auch im Kopf dafür umzudrehen aber es klappt halt irgendwie nicht dass Witz ist bleibt auf dem Kopf.
0:24:31–0:24:41
Seltsam irgendwie ganze Sache ich habe das denn auch versucht im Auto drin sitzt hat Josh natürlich hat er sein Buch auf dem Knie über Runen auch der Nazi also Nazis und.
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Deiner geht's denn halt irgendwie so dumm,
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okay die kommen halt dann an so einer großen Wiese an und da sind dann halt also ganz viele junge Leute die sich einander begrüßen die kennen sich gut weil die halt alle in dieser Community sei dieser Gemeinschaften Gemeinde gemeinsam aufgewachsen sind.
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Und auch auch andere Außenseite also andere.
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Sind halt auch treffen sie halt auch so ein so ein Pärchen aus London ist da noch mit dabei,
0:25:11–0:25:19
die halt jemand die der Bruder von unserem Schweden ist er blöd immer der gute Mann haben dürfte mitgebracht hatte.
0:25:20–0:25:28
Und dann wird halt erst mal als erste wieder zurück schon Hey wollen wir alle hier wir haben Pilze wollte Pilze essen,
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also psychedelische Pilze und danny hat natürlich keinen Bock weil sie hat eben gerade das Trauma hinter sich hat aber durch diesen Denmark Gruppenzwang und so weiter wird dann,
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kriegt sie ja dann so ein Tee und die nehmen halt alle diese Pilze zusammen ich fand diese Szene schon mal auch eine Schlüsselszene wo die alle so drauf kommen,
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weil erstmal also mag merkst du ja also wie für mich geht der Film um zusammen also geht um Trauer Zusammengehörigkeit.
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Um El Sid Kultgemeinschaft und Familie irgendwie dass also die diese schischek Sachen entsteht weg sagte irgendwie wenn wenn man wissen möchte worüber der übernatürliche Teilen im Horrorfilm geht muss man sich anschauen worüber der Film geht.
0:26:13–0:26:22
Außerhalb dessen na und dann außerhalb dessen ja gehört diese breakup Film es ist es ist die Familie trauert nicht Familie ist gestorben,
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und wie gehört man also was bedeutet so eine Gemeinschaft führen was bedeutet ist Familie zu haben und ohne Anzünder für mir Zugang Mark sagt sie von Anfang an ein Handy Daniel sagt ja ich nehme später und dann wir müssen alle zusammen müssen alle gemeinsam drauf,
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und hatte die nehmen dann alle diese Pilze sitzen hat Dame sieht Ann-Christin auch wie er darauf reagiert der Wurm anmerken sein Körper fühlte sich gar nicht wohl geht so,
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vor und zurück dann Mark sagt und irgendwie sagt dann ihr seid alle meine echte Familie,
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irgendwie toll dass ihr meine Familie seid er legt sich dann hinter das fühlt sich so gut an hinlegen legt euch alle hin wird legen uns alle hin also der möchte das,
0:27:03–0:27:09
bei denselben Chip haben weil er halt eben auch dann zu dieser Familie dazu gehören.
Florian Clauß
0:27:08–0:27:09
Verbundenheit dann auch.
Chris Flor
0:27:09–0:27:12
Die Verbundenheit genau und der der Schwede.
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Der Schwede erzählt hat irgendwas von wegen dass die Natur wie ein dass die Natur intuitiv weiß wie ein sie in Harmonie bleibt und.
Florian Clauß
0:27:22–0:27:31
Ich finde es gar nicht so schlimm das mit den namen dass wir den nicht wissen weil der geht auch irgendwann im Laufe der Geschichte unter ne am Ende ist der nicht mehr als Charakter wichtig.
0:27:32–0:27:41
Okay okay dann lass uns aber ich finde die anderen haben noch immer irgendwie aber der ist hier ein bisschen assimiliert in diesem in diesem aber da können wir gleich noch mal zu.
Chris Flor
0:27:40–0:27:47
Ja ich habe so Angst weil wir sind jetzt schon auf diese Seite des Sees und es gibt halt noch Stunden dazu erzählen aber wir müssen ja.
Florian Clauß
0:27:46–0:27:49
Wir können auch vielleicht ein bisschen beschleunigen.
Chris Flor
0:27:48–0:27:49
Okay ja ja müssen.
Florian Clauß
0:27:50–0:27:55
Aber dann mal sagen wann die ersten wahrnehmbaren Spezialeffekte.
0:27:55–0:28:07
Thema einmal siehst du auch Dani wie sie so lange auf der Wiese sitzt du voll im Porträt dann verschreckt auf guckt und dann der Hintergrund dieser ganzen,
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auf einmal sowieso wieso,
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Ölfilter Qualität weggelegt wird also alles der Baum der will dann auch eine Spirale ganz kurz und dann guckt ihr auf ihre Hand und aus ihrer Hand wechsel zu Gras draußen.
Chris Flor
0:28:22–0:28:36
Naja sie ist verwurzelt quasi also wie sie wird halt eins mit der mit der Natur so sie kriegt aber dann halt irgendwie so kommt halt dann doch schief drauf Renten sinnlos sieht eine Gruppe die lacht denkt sie lachen über sie geht dann in so ein,
0:28:36–0:28:43
Hütchen und denk da ihre tote Schwester drin zu sehen und wenn dann zu schreien und dann schnitt nächster Tag.
Florian Clauß
0:28:44–0:28:56
David auch da noch mal kurz eine Sache die ist auch glaube ich so ein so ein Schlüsselmoment des Films weil das nämlich über auf dem Filmplakat ist kennt keine andere Schauspielerin die so einen Mappen monton also so ein
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Gesicht ziehen Kanone
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einen Flunsch aber so einen Sohn Angst die zieht dann den Mund nach und und da kommt dieses Gesicht auch zweite Mal nachdem sie hatte er den Tod von ihren Eltern und ihrer Schwester erfahren hat dass sie diese unglaubliche Wut Trauer und,
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in einem Gesicht das ist durchaus das Filmplakat das kommt immer wieder vor und dies ist das candy.
Chris Flor
0:29:16–0:29:18
Naja naja.
Florian Clauß
0:29:17–0:29:25
Start also ich finde diese Säge heißt freuen Florenz Pipers also ich finde auch dass ihre Stimme,
0:29:25–0:29:27
Und es überhaupt dir ganz Erscheinung ganz.
Chris Flor
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Später wenn sie sinkt.
Florian Clauß
0:29:28–0:29:37
Ja ja genau ihr ganz anschauen vereinigen ist gibt er da, noch mal zu das Ende aber irgend Erscheinung ist sehr nah an Scarlett johannsen,
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ihre Stimme ist auch total.
Chris Flor
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Ja ja stimmt schon so eine tiefe Stimme.
Florian Clauß
0:29:41–0:29:47
Und und er wird eine tiefe Stimme und dieses bei Hörner dieses wurden als kalt Johannsen dieses Betriebssystems.
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Deswegen ist sie dir so vertraut die Stimme von Scully und nicht sehr ähnlich und auch von der Figur her das lustige ist ich habe nämlich gesehen dass die Black Widow die Superhelden.
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Spielt sie quasi auch eine Form von Black Widow ich habe nicht darüber nicht Reinigungskit in Scarlett Johansson Diana black.
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Wir sind noch mal so als connection ganz interessant.
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Also genau sie kommen dann genau sie haben den Pilztrip dann kommen die gemeinsam laufen wir noch den Rest des Weges nur sie haben nirgendwo geschlafen mit mir ist es auch dann dann kriege ich halt irgendwie so ok es wird nicht dunkel du auch für diesen Erfahrung mit Summer eine sms.
Chris Flor
0:30:25–0:30:36
Ja es wurde nie da sie den fange an Herbert was überhaupt dunkel ja ein kleines bisschen aber nicht wirklich und dem dem er dem Markt und welche gefällt dir auch gar nicht ok ja vielleicht machst du weiter.
Florian Clauß
0:30:36–0:30:46
Ignorier ich würde also die kommen dann halt in in in dieses also in diese Gemeinschaft in die Kultgemeinschaft kommen die dann halt an dieses.
Chris Flor
0:30:46–0:30:51
Du oder meinst du wir sollten einfach anfangen über die Sonne wirklich die Geschichte weil der passiert jetzt noch war.
Florian Clauß
0:30:51–0:30:56
Ja ja das weiß ich habe auch wir sollten das ein bisschen abkürzen also vielleicht kann man das ja ne also,
0:30:56–0:31:07
insofern abkürzen sie kommen dann an werden aufgenommen alles super freundlich sind alle aber auch so uniformiert in weißen Kleidern also sehen aus wie eine religiöse Kultgemeinschaft
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sprechen immer so schwedisch unverständliche Sprache und haben.
Chris Flor
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Können aber auch alle englisch.
Florian Clauß
0:31:13–0:31:14
Genau Englisch genau ja ja ja,
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aber Folgen einer Logik die erstmal von aussen für die Gruppe sogar nicht ersichtlich ist ne also es ist halt die Art und Weise wie sich am Tisch setzen dann hat das tippt der Tisch hat dann halt quasi einen ganz komische Form für falls du mir lange Tafel dir aber
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dann so aufgestellt ist wie so ein Schriftzeichen fast.
Chris Flor
0:31:31–0:31:33
Wir sind nur Rune ja das sind auch immer ruhen also.
Florian Clauß
0:31:33–0:31:44
Erinnern auch immer ruhen die haben dann halt zu verschiedene Hütten Holzhütten die schlafen gemeinsam einen großen Schlafsack oder auch die ganze Schlafsaal total verziert ist und es ist alles so,
0:31:44–0:31:54
auf den ersten Eindruck total freundlich nett aber auch irgendwie ein bisschen komisch ja also ist passiert dann immer irgendwas Komisches und dann.
Chris Flor
0:31:54–0:31:58
Ja es ist glaube was sind halt was man dann irgendwie so erkennt ist das erhaltene,
0:31:59–0:32:06
Kultur quasi geschaffenes in Gemeinschaft geschaffen wurde die versucht eben wie wieder Schwedens gesagt hat so in harmony,
0:32:06–0:32:15
mit mit der Welt zu leben mit der der der Umwelt also eins mit der Natur zu sein dann auch Dankbarkeit und,
0:32:15–0:32:29
dem Lebensmittel und also den den in den Liveticker den Tieren und den Pflanzen gegenüber gibt auch sehr viele so pflanzlich Getränke die dann halt getrunken werden die halt auch eine psychische Wirkung.
Florian Clauß
0:32:29–0:32:31
Ja die nimm ein dauern Drogen.
Chris Flor
0:32:31–0:32:40
Die neben der Auen ganze hat auch eine Feier natürlich ist es wahrscheinlich unterm Jahr nicht ganz so wichtig aber da werden halt haben immer Pulver und und trinke und.
Florian Clauß
0:32:40–0:32:49
Und am Puls ja und und und die sind auch komplett gemischt von der Altersstruktur her ne sind halt
0:32:49–0:33:01
eigentlich total normal wie die ganz normale Schweden aus wie man sich das so vorstellt auch so Hausmänner Hausfrauen ne ganz normale Familien und eben diese.
Chris Flor
0:33:01–0:33:12
Städte am Attersee von ich bin ein Teil von ich geil wo dann hat dieser eine Mann gefragt wie gefällt euch mein Kleid und dann sagt er ok er sieht ein bisschen girly aus so ein alter Mann so wird langsam 55 60 Jahre alt,
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und er sagt dann ja sieht etwas Curly aus dem tänzelt dann so rum halt auch machst nur Spaß,
0:33:17–0:33:24
und sag das zeigt irgendwie der soll zeigen die androgyne Natur also das Natur eben Vivi,
0:33:24–0:33:38
dihairesis Wort hermaphroditisch wie haben vor die sich die Natur ist das soll das in die ausdrücken dass er eben keinen dass sie beide Geschlechte irgendwie so darstellen ist ist Inhalt auch eben in der Kleidung spiegelt sich das wie der uneben auch die,
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Generation Leben in Harmonie.
Florian Clauß
0:33:40–0:33:48
Ja die Leben in Harmonie aber es gibt dann den etwas erstereignis ich bin jetzt gleich mal rein was so was so auch total verstörend.
Chris Flor
0:33:47–0:33:58
9 Tages Festival passiert dann und dann dann sind dann halt verschiedene Ereignisse die sich dann halt so die dann begangen werden in dieser Feier des 90jährigen,
0:33:58–0:34:08
90jährigen fest in einer gibt Sachen die halt auch noch dazu weil es gibt ja einerseits also man merkt quasi,
0:34:08–0:34:22
spiel die die Gesellschaft wie aufgebaut ist oder ist er auch was denn auch immer erwähnt wird von den Leuten erklären dass ja auch die Leute den sprechenden englischen erklären dann warum die dies und das machen und es immer im Einklang mit der Natur zu sein und so weiter,
0:34:22–0:34:29
na wie gesagt ja wir haben jetzt hier den Test erste Mal seit 90 Jahren wieder das große Fest und,
0:34:29–0:34:38
das Lied wie hervorragend in diesem Fall irgendwie das ist Mittsommer dass es diesmal auch das heißeste und Hälfte,
0:34:38–0:34:49
Sommer ist seit der Geschichte der Geschichtsschreibung und da fand ich ihn halt sehr interessant was hat einerseits diese Sache okay eins mit der Natur Einklang du hast halt nur Nachhaltigkeit,
0:34:50–0:34:55
nenne Nachhaltigkeit die dann halt da nicht hergestellt werden will soll aber andererseits hast du halt diese,
0:34:55–0:35:09
es ist der wärmste also der heißeste Sommer in der Geschichte also heiß ist da die Welt stirbt auch da schon irgendwie also das wird er nicht wirklich erwähnt also auch obwohl die halt ebenso innerhalb dieser.
0:35:09–0:35:17
Natur dann halt irgendwie scheinbar in Harmonie leben ist ist er trotzdem schon mal in Norby immer was mobiles ist da halt schon dabei.
0:35:18–0:35:20
Mobile.
Florian Clauß
0:35:20–0:35:25
Also es gibt ja ich will ja ich könnte man da so rein interpretieren wenn ich jetzt vielleicht sagen soll
0:35:25–0:35:32
ist eher eine Sache von Iris gibt einen abgeschlossenen Kultur und Werte und Einverständnis Raum von dieser
0:35:32–0:35:42
Gemeinschaft in mir erstmal so auf den Linda erstmal gar nicht so durchdringend ne und was natürlich dann halt so ein Unterbau und es ist glaube ich so ein bisschen was.
Chris Flor
0:35:42–0:35:45
Ja aber ich ich würde sagen dadurch dass die Filme schon kennt
0:35:45–0:35:57
wissen wir worauf hinaus wir wissen wie wissen dass es halt eben diese Einklang mit der Natur ist also alt auch dadurch etwas vorwegzunehmen ist halt eben bezieht sich ja auch auf den ruhiger mehr in das ist halt dieser Folk Horror
0:35:57–0:36:03
wo ist ja eben auch genau darum geht außerhalb von der von der,
0:36:03–0:36:07
post-industrial Schnecken sterben.
Florian Clauß
0:36:07–0:36:10
Wir sind Bremsen übrigens in den Zeltner.
Chris Flor
0:36:10–0:36:19
Also das hat eben in seiner post-industrial world dann halt irgendwie dann wieder zurückgekehrt wird auf so einen nach nachhaltig.
Florian Clauß
0:36:19–0:36:28
Ja das ist auch ganz wichtig um und um noch mal dir diesen gap zwischen quasi zwischen der Zivilisation Skulptur aus den die Student.
0:36:29–0:36:37
Und dem was dann halt quasi diese diese religiöse Gemeinschaft führen können Werte Werte Körper vor oder mit dem filmwerte Bauchfell.
0:36:37–0:36:42
Das ist ja das können wir auf jeden Fall es gibt es gibt starke regeln,
0:36:42–0:36:51
also es gibt halt nicht nicht und diese glückliche Gemeinschaft und eine Regel ist halt das ab einem gewissen Alter und das ist und das ist halt so was dafür ein ganz brutal macht,
0:36:51–0:36:54
der für Dich einfach hin und es geht halt ne.
Chris Flor
0:36:53–0:36:56
Na ja das ist erst wo man denkt oh hoppla.
Florian Clauß
0:36:55–0:37:08
Na und dieses unglaubliche ich ich mache das Wort ein Shake sogar ne gerne verbindlich immer wieder einen Podcast aber du unglaubliche Handlung dann zeigt nämlich
0:37:08–0:37:09
72 Jahre,
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müssen sich quasi oder werden dann halt die älteren wären dann halt getötet oder müssen sich selber umbringen müssen von einer Klippe springen,
0:37:19–0:37:23
und er in den Tod genießen bisschen so wie flucht ins 23
0:37:23–0:37:37
the 100 mit dem Leser wenn man 30 wird muss man einen Laser rein das ist halt auch so wahrscheinlich erstmal so das Commitment wenn ich dazu gehöre dann stimme ich zu dass ich dann halt mich von dieser Klippe stürzt und dann geht's ja diesen dann kommen die alle mit und sind alle ok und auf 1.
Chris Flor
0:37:38–0:37:39
Die wird ja nicht was passiert.
Florian Clauß
0:37:39–0:37:50
Disney oben auf der Klippe wie dann halt die Frau da auftaucht und dann einfach runter springt auf so ein also auch schon deinen Kopf zerschellt,
0:37:50–0:38:01
das ist auch sehr explizit also wird auch gezeigt wie dann halt der zerschmetterte Kopf und dann folgt ca der Mann der ältere Mann zögert so ein bisschen springt aber.
0:38:01–0:38:11
Über so einen springt mit den Beinen runter und man sieht sieht man da schon vorher so ein ein ein Mitglied der der der Gemeinschaft der so einen großen Holzhammer trägt.
0:38:12–0:38:13
Und und.
Chris Flor
0:38:13–0:38:15
Schweden.
Florian Clauß
0:38:14–0:38:17
Da ist wieder ganz klassisch,
0:38:17–0:38:29
Ursache Wirkung der Horror der alte Mann liegt da und so ein bisschen so eine hat sie nicht getraut und mit dem Kopf dann runter zu springen was er will und will eigentlich nicht sterben und dann kommt der.
Chris Flor
0:38:29–0:38:41
Ja nee aber es ist ganz wichtig dass auf der fängt halt an zu schreien der sitzt ja der hat sich das Bein gebrochen offener Bruch des beiden hängt eigentlich nur noch so lose an so ein bisschen Haut dran rum er schreit aber dann alle Leute rundherum die,
0:38:41–0:38:48
also als Gemeinschaft spüren die auch alle authentisch den Schmerz an dem und fange hat alle an zu schreien also.
Florian Clauß
0:38:47–0:38:49
Bestimmt ja ja ja genau das ist.
Chris Flor
0:38:49–0:39:00
Richtige richtige authentischer Schmerz alle schreien und dieser Schmerz der hat diese Gemeinschaft zugefügt wird durch diesen Schmerz der des Individuums das Individuum,
0:39:00–0:39:07
das halt Schmerz hat wird gibt dir der Schmerzen von eingetragen und er muss beendet werden und dann.
Florian Clauß
0:39:06–0:39:20
Genau dann wird einfach der dann später Hammer geschwungen und der Kopf zertrümmert und er wird dann halt auch also getötet also dass genau das immer muss sagen dieses diese Tüte dieser Körper der,
0:39:20–0:39:26
der Gemeinschaft ne ist es auch so ein Resonanzkörper da ist er merkt man zum ersten Mal das,
0:39:26–0:39:39
wie gesagt diese Gefühle dann halt Quali so oder die Schmerzen die Emotionen dann halt so von diesem ganzen so resoniert werden also wird er so verstärkt das kommt ja dieses Motiv kommt ihr dann immer wieder bis zum Schluss nachrüsten,
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Formung kommt er dann wieder er genau das ist ja die erste und dann ist natürlich bei dem und das ist halt immer,
0:39:46–0:39:55
das ist immer so die Frage die guten Horrorfilm ist das der dann halt glaubwürdig weiter erzählt dass die Protagonisten nicht in diesem Moment aufstehen sagen
0:39:55–0:39:57
ich bin draußen ich fahr weg ja.
Chris Flor
0:39:57–0:39:59
Level gibt es zwei von denen sagen dass.
Florian Clauß
0:39:59–0:40:05
Ja diese anders genau die Arbeit aber eben diese können ja nicht weg sondern die werden dann wieder von der Gemeinschaft an
0:40:05–0:40:15
geholt und ihr versteht das noch nicht ganz hinter der äußerlich ganz komisch aus aber wir können es uns bei uns Tradition wir machen das schon immer so bitte lasst euch nicht davon beeindrucken,
0:40:15–0:40:23
also aber das ist so ein ganz klarer Regelbruch mit der mit Quali dem westlichen Menschenbild,
0:40:23–0:40:30
was man so hat na das ist halt so das ist halt so wo du auf einmal merkst okay wir sind in ganz anderen Wertesystem jetzt drin.
Chris Flor
0:40:30–0:40:36
Und es werde System lohnt sich weicher anzusprechen also diese Sache dass das Individuum halt,
0:40:36–0:40:48
es gibt also in unserer Welt hat man ja irgendwie quasi oder hatte ich dann mir so gedacht die Illusion dass man potentiell das Individuum die Möglichkeit hat unbegrenzte leben,
0:40:48–0:40:57
und dass durch diese Sache dass man sagt wir genden das Leben einfach um damit das Individuum der Gesellschaft nicht,
0:40:57–0:41:04
zur Last fällt und auch damit das Individuum seine würde vielleicht behält gegenüber.
0:41:05–0:41:09
Also wird wird wird das Leben quasi mit mit 72 beendet,
0:41:09–0:41:17
das ist halt einfach geil also diese Illusion wird einfach halt weggeblasen es ist gibt es nicht diese Unsterblichkeit des Individuums,
0:41:17–0:41:26
im Individualismus im westlichen in villöses den gibt's halt nicht der ist gibt hat die Gemeinschaft die Gemeinschaft lebt weiter diese Minecraft lebt nachhaltig weiter,
0:41:26–0:41:33
also dass die und da hin in zugehend merken da halt eben auch Erde,
0:41:33–0:41:41
Grinch ist ja auch dann später in diesem Gespräch wie das denn hier aussieht dass man so Inzucht z.b. vermeiden da wird halt gesagt ja wir,
0:41:41–0:41:46
passen schon sehr gut auf und wir Ingenieuren deshalb schon sehr wer sich mit wem,
0:41:46–0:41:55
wer mit wem halt Kinder kriegen kann und außerdem holen wir uns von Zeit zu Zeit auch so nublas nennen sie das also neues Blut von außen rein,
0:41:55–0:41:58
Und also quasi,
0:41:58–0:42:07
ja also diese diese Gemeinschaft oder merkt halt sowohl eben Geburt und Tod Sexualität all diese Sachen sind Gemeinschaft.
Florian Clauß
0:42:07–0:42:08
Kontrolliert ja.
Chris Flor
0:42:07–0:42:18
Fortpflanzung und und so weiter ist ja es ist alles wird alles von der Gemeinschaft bestimmt.
Florian Clauß
0:42:17–0:42:30
Ja es ist so ein bisschen erlaubt mir den Sidekick auf meinem auf die unsere auf die Folge davor mit Ameisen Ameisen sind ja auch wenn die dann ein gewisses Alter erreichen dann ziehen sie sich auch zum Sterben zurück und es gibt immer um dich mein Schatz
0:42:30–0:42:35
aber das habe ich gemeint.
Chris Flor
0:42:36–0:42:40
Da kann ich ja nichts dafür aber ja wir müssen trotzdem mal schneller.
Florian Clauß
0:42:40–0:42:46
RM nicht zu aber wie viel laufen auch langsamer vielleicht wenn wir Laura stiller laufen dann geht die Handlung auch schon.
Chris Flor
0:42:45–0:42:48
Meinst du vielleicht wann sind wir schneller wieder angekommen und dann müssen wir.
0:42:49–0:42:51
Müssen auf eine Runde gehen.
Florian Clauß
0:42:50–0:43:03
Wie viel rund Müller okay also dieses der erste verstörende Einschnitte in in dieser Geschichte und ich kriege ihn ja ganz zusammen weil ich muss gestehen ich habe das zweite Mal den film,
0:43:04–0:43:10
in schneller Geschwindigkeit geguckt und dann ab und zu mal gibt's gibt es.
Chris Flor
0:43:10–0:43:19
Nenne die sind halt relativ interessant die verschiedenen Personen reagieren da anders darüber auch auf den Sack also der Mark ist überhaupt gar nicht erst hingegangen da könnt ich halt ein Mittagsschlaf,
0:43:19–0:43:28
ich bleib da der in den Unterschied nicht aus halt die flotten Schweden hat sich anzugucken und hat dort auch seine synovate seine E-Zigarette da,
0:43:29–0:43:40
und dann dieses Paar aus London die drehen halt total durch als sie das sehen und lassen sich auch nicht beruhigen und entschließen sich das am nächsten Tag abreisen,
0:43:40–0:43:43
Dani Dani selber möchte auch abreißen.
0:43:44–0:43:52
Kommt dann aber das ist in der in den normalen Karten nicht drin das ist in diesem Director's Cut ist es dann da gibt's nur eine Nacht Szene noch mal,
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boah irgendwie ja doch noch 100.000 und da ist es dann wirklich nachdem gesagt vielleicht wurde deswegen rausgeschnitten ist hat noch ein weiteres Ritual wo dann halt einen Baum an dem sie geopfert wird der Baum ist halt so geschmückt,
0:44:06–0:44:16
oder wird in der Baum in Wasser rein geworfen und dann sag dann und wie so ein Theaterstück ins hat der Schmiede auch gesagt dass die ganze dieses ganzen Rituale sind wie ein Theaterstück,
0:44:16–0:44:28
er kommt in einer bevor er sagt es scheint als ob sie also der See noch nicht satt ist hört ihr das so Grummeln ihres Magen sondern ein Ich höre es nicht oder vielleicht doch und dann kommt halt so ein Kind kommt das.
Florian Clauß
0:44:28–0:44:32
Das habe ich gemacht.
Chris Flor
0:44:31–0:44:45
Ist halt auch so geschmückt wieso einbauen wir sind Weihnachtsbaum und sagst du nein dann dann opfere ich mich dann musst halt vielleicht ein Mensch dann auch rein und dann kann sie halt ok und Dani ist Gesicht ich die Drähte als Handy langsam,
0:44:45–0:44:59
daneben die das Kind an an Füßen und an an Schultern und also zwei Leute und schwingende sind beliebt legen den Stein auf dem Bauch und schwingendes so als wenn dann kurz davor deshalb reinpassen treffen dann,
0:44:59–0:45:14
Dani geht das vor sag Neustadt und dann tritt aber auch eine von diesen Schweden und sagte Stopp sie der Junge der Junge war jetzt so mutig schon das reicht schon aus als Opfer und hat auch von da hatte ich nicht gefragt ob das halt auch,
0:45:14–0:45:18
ob Dani quasi das gibt Schwickert hat diese,
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also schon somit in das kollektive kollektive rein oder ob sie das vorweggenommen hat aber.
Florian Clauß
0:45:26–0:45:34
Also ich meine man könnte hier noch mal so einen kleinen zeitkick aufmachen in Richtung Opfern weil es ist ja auch ein ganz wichtiges Motiv bei diesem,
0:45:34–0:45:41
Film es geht dir dann halt quasi auch in die höchste opferformel Menschenopfer geht das ja wieder sehr ausnutzen ist er.
Chris Flor
0:45:41–0:45:43
Und wieder ruhiger man ist dann ja auch dann wieder.
Florian Clauß
0:45:43–0:45:53
Genau da ist sie auch sehr also Anfang ist ja jetzt eine kultische Handlung die ganze ja schon immer und es ist halt genau ich will mal sagen so jetzt.
0:45:54–0:46:04
Wenn man jetzt von der Vernunft orientierten Gesellschaft aus geht in dir das irgendwie jetzt jetzt keinen kein religiöser in nichts religiöses gibt,
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dann musst mir auch nicht Opfer Nacken abgelaufen ist immer so eine 1 einer Gottheit oder einer anderen Spiritualität dann einfach für für,
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meistens darzubieten und hat damit die Ernte damit halt irgendwie Lebensgrundlagen dann Lebensgrundlagen wiederhergestellt werden dass das halt und man geht dann von einer anderen,
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Instanz und das ganz allgemein zu fassen aus und die dann halt durch die Opfer besänftigt beruhigt oder angesprochen ist und man hat dir ne Lebensgrundlage mit das so weitergehen kann
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hergestellt wird na das ist so ganz grob gesagt und es ist immer so ein Teil geben und dann wieder auch was bekommen also es sind Deal Situation die da geschaffen wird.
Chris Flor
0:46:47–0:46:54
Was sie hat eben dann interessant finden bei bei dem Mittsommer im Vergleich zu eben mit dem vickermann Scheiße hast du den dann noch mal an.
Florian Clauß
0:46:54–0:46:55
Nee ich habe mir die ich habe.
Chris Flor
0:46:55–0:46:57
Okay weil ich habe mit denen extra vorher noch mal an.
Florian Clauß
0:46:57–0:46:59
Wie viele mal durchgelesen ekd.de.
Chris Flor
0:46:58–0:47:09
Bye bye bye week man hattest du eben dann halt auch du hattest ihn so eine ländliche Gemeinde und du hattest dann halt so einen adligen der dann halt dazu kam das ist dann der Vorfall gewesen von dem Christopher Lee,
0:47:09–0:47:13
und die Kundin hat eine bestimmte Art von,
0:47:13–0:47:20
Agrikultur dafür schaffen mussten die Menschen halt auch er eins mit der Natur sein und deswegen hat er so eine Sünde heidnische,
0:47:20–0:47:29
Religion der eingeführt die halt eben dann so auch sehr das widerspiegelt was ich früher mal gegeben hat und dann wurden hat auch verboten das heißt jeden Menschen die das lebt,
0:47:29–0:47:33
haben an diese Geschichte geglaubt bei dem Midsommar scheint es mir,
0:47:33–0:47:41
dass die ganzen bietest den besten erklärt wurde war das wo das immer auf eine Art erklärt die gezeigt hat dass es nie also nicht zynisch aber doch,
0:47:41–0:47:50
reflektiert und wissenschaftlich und wir wissen alles so das sind alles nur Gleichnisse unsere Opfer und so weiter also,
0:47:50–0:48:00
wir machen das z.b. die Leute springen darunter nicht um Opfer wirklich da zu bringen sondern das ist alles in der Tradition so aber wir wissen in Wirklichkeit ist das,
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also diese ganzen Rituale sind,
0:48:03–0:48:17
werden dann doch rational irgendwie erklärt und haben alle diesen dieses Motiv der der Gemeinschaft der starken Gemeinschaft in der Nachhaltigkeit obwohl halt alle sich bewusst sind dass das dieser religiöse Unterbau,
0:48:17–0:48:20
wohl fehlt also hauptsächlich größtenteils.
Florian Clauß
0:48:20–0:48:29
Vielleicht auch noch mal dazu dass diese die innergemeinschaft ja auch so der der Qualität der heiliger Ort der der der,
0:48:29–0:48:36
der Ort wo sie auch so also das Innerste zusammengehalten wird das Handy Bibliothek ne also Hilfe,
0:48:36–0:48:42
über diese ganze Runenschrift die auch auftaucht irgendwie eine Schrift geführte Gemeinschaft
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aber gleichzeitig wohl dass du auch völlig wieder so wie du sagst oder nicht so Ebenen Horrorfilm übereinander kommen die einfach so aus ganz anderen quotation zusammen gespielt werden es ist halt so,
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das wird ein Buch quasi da gibt es eine behinderte.
Chris Flor
0:48:58–0:49:05
Du in den Frühling gezüchtete sowieso wieder Papst also in der vermittelnde Instanz zwischen dem,
0:49:06–0:49:18
ein zwischen den Nissan des ursprünglichen und wir haben quasi über gezielte Inzucht ingenieuring Inzucht Engineering haben die eine Person geschaffen,
0:49:19–0:49:32
die deren am Bewusstsein nicht eingetrübt wird durch rationales Denken also quasi eine Verbindung hat er zu diesem ursprünglichen und und und die Person Schatz gibt um diese,
0:49:33–0:49:37
der malte mit Fingerfarben in der oder die.
Florian Clauß
0:49:37–0:49:43
Wenn Sie kannst du vom Gesicht her nicht so richtig identifizieren sehr entstelltes Gesicht,
0:49:43–0:49:52
und genau sie mal dann oder eher mal dann den Fingerfarben über diese Seiten würde sich auch davor schon bisher immer ein gewisses Abstraktion Slayer na ist ja genau,
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diese reflexionsebene die sie selber dann halt mittragen und sagen das ist ja kein echtes Opfer wir machen das sind nur als Zeichen Leerzeichen ist in,
0:49:59–0:50:11
wird es aber gleichzeitig fängt dann halt diese Person an da drauf zum Malen und das und und und das wird Inhalt auch in dieses Buch wurde Inhalt auf die Seite übermalt und würde einige Schriften mit zu lesen ist,
0:50:11–0:50:16
das Buch wird dann halt bei so einer bei so ein opferritus würden halt auch daraus vorgesungen.
Chris Flor
0:50:16–0:50:31
Ja was aber halt auch eingesetzt sagen wir dir die älteren wir nehmen dass diese dieses diese Darstellung des unbeeinflusste vom rationalen denken und wir interpretieren das und dann werden wir auch einen runter rum geschrieben in diese Bücher.
Florian Clauß
0:50:30–0:50:32
Ja stimmt genau.
Chris Flor
0:50:32–0:50:44
Das heißt die es gibt also das wird dann auch nicht dass wir dann doch wieder vermittelt und auch wieder du hast halt eigentlich hast du dann auch wieder die die rationalen älteren die denn auch wieder,
0:50:44–0:50:53
die das hat eben einfach also es ist dann auch wieder nicht und es ist nicht unvermittelt enthalten vermitteltes.
0:50:54–0:50:59
Nr vermittelte Botschaft den Inhalt auch vielleicht verfälscht man weiß es ja nicht nehmen also.
Florian Clauß
0:50:59–0:51:02
Ich habe das ist halt auch ein Mittel von einem guten Horrorfilm,
0:51:02–0:51:10
im Sinne Bedeutungsebene einfach nur anzudeuten oder so anders um das zu visualisieren,
0:51:10–0:51:17
und einfach da hinzustellen und dann gibt's natürlich total viel Bedeutung Träume die da rein gelesen werden können diese halt wieder so
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wie wir das jetzt gerade machen das kann man ja so um die Schrift ist dann halt quasi ein kulturelles Zeichen für und alles ist es halt toll weil dieser Film ganz viele solche Räume aufbaut ne.
Chris Flor
0:51:28–0:51:37
Ich habe eine Idee wie wir jetzt ein bisschen schneller vorankommen ich denke jetzt kippt diese Film nämlich um mal kurz und wird schon im Slasher-Film und dann halt in der traditionellen Schläuche.
Florian Clauß
0:51:37–0:51:38
Genau das.
Chris Flor
0:51:38–0:51:44
Wird halt jeder wenn was schlecht macht wird man dafür bestraft und zwar mit dem Tode,
0:51:44–0:51:48
so ein Talent also dass das ist ja auch wieder werden den VKU,
0:51:48–0:52:02
halt eben wie VI man aber wir haben halt auch eben diesen Slasher-Film jetzt wo dann halt auch richtige Echo ist ganz starke Echos Texas Chainsaw Massacre und so weiter solche Sachen drin sind mit Gesicht mit Haut Haut Masken und welchen Geschichten,
0:52:02–0:52:11
Leatherface wo dann halt jetzt nach und nach alle getötet wenn ich habe jetzt auch aufgeschrieben was jetzt diese Sünden sind die hat jede Person,
0:52:11–0:52:13
dann halt so begeht also wir haben,
0:52:13–0:52:28
Sünden werden bestraft mit dem Tod Wasser die ersten du hast ja diese diese dieses Pärchen aus London die halt abreisen wollen das so ein bisschen so eine moralisieren die sagen das ist falsch wie ihr das macht unsere West unser westliches Verständnis von Individualismus ist wichtiger,
0:52:28–0:52:34
Und und dieser diese Illusionen Unsterblichkeit des Individuums ist wichtiger als was ihr halt jetzt hier macht die werden.
0:52:34–0:52:44
Die verschwinden war am Anfang in diesem Film verschwinden dann hat die Leute mein hört hat vielleicht meinen Schrei in der Ferne weiß aber nicht genau was mit denen passiert gehört genauso hast du denn den Mark.
0:52:45–0:52:46
Der.
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Irgendwie hat eben so eine so eine gewisse Respektlosigkeit immer zeigt was hat Susanne Charaktereigenschaft ist d was gemacht wenn als diese diese zwei alten gestorben sind verbrannt werden die wären dann auch schon die Asche wird auf in den
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ahnenbaum das sind tut der Baum der da liegt wird wird die Asche drauf gesagt und er muss halt irgendwann mal Schiffen,
0:53:05–0:53:13
und pinkelt dann halt an den Baum und wird dann halt da die die sieht einer besonders einer von denen Dorf Leuten,
0:53:13–0:53:17
von der von der Gemeinde ist halt sehr erschüttert davon,
0:53:17–0:53:27
und der wird dann halt auch so von der Frau Weg gelockt die wohl irgendwie auch schon Auge auf ihn geworfen hatte vorher aber die wird er weg gelacht und der taucht Inhalt auch nicht mehr auf.
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Manager.
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Nee aber dann spielt er komme gleich dann wenn wir können jetzt gleich mit Zeitraffer dazu du hast halt denn jetzt auch den,
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der Christian nachdem dieser dieser Sprung von dem Felsen passiert entschließt sich Christian halt eben auch,
0:53:43–0:53:54
seine Doktorarbeit weil der hatte die ganze Zeit nicht gewusst worüber er seine Doktorarbeit schreiben soll weil halt eben so ja also weiß ja nicht wohin hat sich dann halt auch.
0:53:54–0:53:59
Hängt sich halt an so Sachen eigentlich immer ran ne und der hat sich dann.
0:53:59–0:54:05
Entschlossen okay ich schreibe jetzt auch meine Arbeit hier rüber und erzählt es Inhalt dem Georges,
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jedes hat mir geplant hat der Drucksensor ist halt total angepisst und und wirft ihm dann halt eben auch so Sachen vor du hängst nicht überall nur dran Du hast keine eigenen Ideen und so weiter und und Christian sagt nee ich mache ich mache das trotzdem und an.
0:54:18–0:54:28
Okay sie hatten also Josh fängt dann an zu recherchieren um den halt diese Arbeit zu schreiben lässt sich diese Sache mit diesen Büchern mit in der Heiligen Schrift auch erklären,
0:54:28–0:54:40
und fragt ob er die fotografieren darf der der älteste der ältere der aus aus dem aus dem aus der Gemeinde ist also so ein Geistlicher oder so sag ihm nein kannst du nicht fotografieren,
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so schleicht sich nachts in diese Bibliothek hinein wo diese ganzen Bücher stehen und fängt an mit seinem Handy die Dinge so zu fotografieren.
0:54:48–0:54:58
Und auf einmal hörte was dreht sich rum und danach hier Mark bist du das und dann ja dann kommt halt Mark da drauf zu und dann kriegt er auf einmal eins über die Rübe gehauen.
0:54:59–0:55:04
R&M dann sieht man sie in das Gesicht von Mark und sieht halt eben das ist halt so ne,
0:55:04–0:55:14
Leatherface mäßige halt so eine Gesichtsmaske dann halt dann vor geschnallt ist über bald jemand an der wir wissen nicht genau wir wissen gar nicht wer wir aus dem Dorf hat jemand aus dem Dorf.
0:55:15–0:55:24
Also jetzt bleiben zu dem Zeitpunkt bleiben von diesem juxplatz bleiben eigentlich nur noch Christian und Danny übrig und da ist in erzählt der letzte Akt,
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passiert Inhalt der Wii die letzte Feierlichkeit der Meier quasi jetzt fängt er an zu regnen.
0:55:31–0:55:41
Der maientanz und diese ganze da was sie auch noch angebahnt hat ist das relativ offensichtlich wird das eine,
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ein junges Mädchen aus dem Dorfer die hat gerade die Geschlechtsreife erreicht hat dass sie wohl plant irgendwie mit dem Christian,
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anzubandeln also auch schon Bilder gesehen hat vorher und sich entschlossen hatten mit ihm und im.
Florian Clauß
0:55:55–0:56:00
Na ja und er hat in seinem Fall hat er dann auch einen Schamhaar.
Chris Flor
0:56:00–0:56:05
Schamhaar was hat sowas ja auch vorher gelernt haben das ist ebenso ein Ritual zum Liebeszauber Ritual.
0:56:05–0:56:11
Also das Dispo an sich halt irgendwie alles an und.
Florian Clauß
0:56:11–0:56:17
Und ich immer nur sagen dass Dani halt quasi mehr und mehr in dieses Zentrum von dieser Gemeinschaft.
Chris Flor
0:56:17–0:56:31
Geh mal hier dran an den ahnenbaum wir waren jetzt da bei dir der letzte Tag der wir haben zwei Überlebende quasi also final Girl und und noch eine ein Opfer.
Florian Clauß
0:56:31–0:56:44
Genau wie ich wollt nur sagen dass Dani immer sich mehr in das Zentrum von dieser Gemeinschaft gerückt wird oder sich also es ist halt so dass ich weine dann wird sie halt gerade zu der,
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Midsommar was ist das denn für ein.
Chris Flor
0:56:46–0:56:53
Mit zum und dann möchte ich auch noch mal sagen es ist seltsam die sagen einerseits Mittsommer also mit Sommerfest aber die sagen auch die may Queen.
Florian Clauß
0:56:53–0:56:56
Wie genau may Queen genau das ist.
Chris Flor
0:56:55–0:56:57
Mai warum im Mittsommer im Mai.
Florian Clauß
0:56:57–0:57:08
Kann ich auch genau das haben die auch so abgespeichert als McFit wenn er aber sie wird sie wird in auch in einen Rausch Ritual dann wurde gemeinsam Drogen genommen.
0:57:08–0:57:18
Um den Maibaum und dann quasi sowieso Auslese der war zuletzt übrig bleibt ist gerade so die Maikönigin in ja.
Chris Flor
0:57:18–0:57:27
Wir haben es ja vielleicht erklären das war also ein bisschen also auch so parallel zu verdiene zwei sein zwei Sachen bei an sich an einmal dieser,
0:57:27–0:57:32
dieser Maitanz wurden halt die Geschichte erzählt wird,
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das als die alte Zeit hätte der Teufel alle irgendwie besessen und die hätten sich alle zu Tode getanzt und jetzt würde das jedes Jahr tanzen die Frauen in um Umgebung
0:57:46–0:57:52
die Stirn zu bieten und war diejenige die halt am längsten tanzen nicht umfällt ist Inhalt die may Queen,
0:57:52–0:58:06
gleichzeitig also das bei Ansichten gleichzeitig soll es auch zur Paarung kommen und das neue Blut von dem Christian in den Inn in das in die Gemeinschaft einzuführen über über diese Maja wie sie hieß,
0:58:06–0:58:14
die also von fondatioun dezidierten Liebeszauber mit ihm mit ihm gemacht hat und es die Sache ist auch das,
0:58:14–0:58:24
Dani das halt auch so am Rande mitkriegt und und Küsschen das auch mitkriegt aber es wird halt nie richtig thematisiert und sie das wohl auch so ein bisschen angepisst dass er sich dann nicht,
0:58:24–0:58:30
konkrete von distanziert dass es da wohl so paar Augen kommen soll ja und dann dann werden.
Florian Clauß
0:58:30–0:58:32
Ein chronisch oder.
Chris Flor
0:58:31–0:58:39
Ja ja nee aber das hat auch wieder Typ also ich habe deshalb wirklich glauben seine Sünde ist halt eben dass er dann so mit rein das ist auch diese Sache er wird dann,
0:58:39–0:58:53
auch von der ältesten von der Dorfältesten oder von der Leiter Leiterin oder sowas quasi Frau wird er dann in so ein Raum und dann erklärt sie sind sehr wir wollen dass Du Dich hier mit meiner passt irgendwie und dann sagt er eigentlich nun,
0:58:53–0:58:56
ich bin doch hier mit meiner Freundin also sagt das wirklich auch,
0:58:56–0:59:05
und dann hat Dagi na ja nee aber es ist doch auch du möchtest doch deine Arbeit hier drüber schreiben und dadurch hast du dann einen tiefen Einblick in die deshalb hier funktioniert,
0:59:05–0:59:12
und dann sagt er sogar noch na kann ich das nicht auch so machen und zu schauen ohne dass ich damit involviert bin als er versucht dich da raus.
0:59:13–0:59:23
Und er sitzt dann draußen und schaut dieser Mai diesen Tanz zu und dann kommt jemand auf ihn zu und alle seine Frauen gibt ihm so ein Getränk in die Hand und sag ihr trinkt das in der fragt was ist das,
0:59:23–0:59:25
ja das ist ne.
0:59:25–0:59:36
Das ist ein Getränk das macht deine deine Abwehr gegen neue Einflüsse macht Destiny dann tun kannst neue Einflüsse er auf dich einladen und er sagt ne ich möchte lieber nicht trinken,
0:59:36–0:59:43
ich habe Angst dass ich schräg drauf komme und die insistiert halt nee nee trink das und so weiter und dann ergibt es dann halt irgendwie weg,
0:59:43–0:59:54
also die Sache ist er hat wirklich versucht sich sicher gehen diese zu wenn Arbeit nicht genug also er hat nicht nee war nicht eindeutig genug hat nicht nicht also er hat sich dann als und als es dann nimmt,
0:59:54–1:00:01
weil halt eben seine Abwehrkräfte weg sind ist es eigentlich wegen geschiedene steht ein Pferd halt auf dieser Schiene seinem Unheil.
Florian Clauß
1:00:01–1:00:15
Extremes passiver Typ und der Hund steht halt auch in dir in der wird ja dann auch komplett passiv gemacht das ist kann man dann auch aber ändern aber gleich erzählt aber genau dann findet diese.
Chris Flor
1:00:15–1:00:22
Trink erstmal aber ab dem ab dem sind nur noch Substanzen in den drin die ihn dann halt wirklich er hat keine weil er in die.
Florian Clauß
1:00:21–1:00:23
Erinner.
Chris Flor
1:00:23–1:00:24
Er ist ja wirklich nur noch.
Florian Clauß
1:00:24–1:00:33
Ja er muss nicht noch nicht mal gehäutet werden wieder an das weiß ich schon die Fülle und genau es kommt sie dieser Paarung.
Chris Flor
1:00:33–1:00:37
1 in Edersee vorher noch.
1:00:37–1:00:44
Diese Seite total geil also diese Sache auch wo wo man merkt also Christian sitzt halt irgendwie daran schaut zu wie seine Danny,
1:00:44–1:00:56
quasi die tanzende um drum rum um diesen Maibaum sind erste 20 Girls und dann halt immer weniger die fallen hin erschöpft oder rennen ineinander fallen und dann ist halt immer weiter dabei sie ist halt ein außen,
1:00:56–1:01:04
Tage Amerikanerin mit CrossFit wahrscheinlich gestärkt und so weiter und ist bleibt Inhalt dann der ständig unter auf den Beinen und er merkt hat auch wie.
1:01:05–1:01:17
Da hat er das Getränk noch nicht getrunken er merkt wie sie quasi so von ihm ist schon so sich weg bewegt man sieht halt den ganzen Augen und man sieht halt irgendwie so für eine trauernde auf so eine Panik irgendwie in sein Gesicht erwachsen.
1:01:17–1:01:31
Und deine gewinnt dann halt und wird dann so hochgehoben und wird so weggetragen und und also während den Tanz merkt sie auch dann merkt Dani auch dass sie nicht nur Schwedisch versteht wenn die an die Leute schwedisch reden sondern dass sie sich.
1:01:32–1:01:39
Und also ohne Worte ohne Sprache kommunizieren kann mit anderen unter in dem Moment.
Florian Clauß
1:01:39–1:01:44
Das ist vielleicht auch der Moment wo das wo ich denn Qualität zusammen.
1:01:44–1:01:52
Übersinnlichen Thai, sonst ist er im Vergleich zu den film davor den heritage.
Chris Flor
1:01:51–1:01:52
Hereditary.
Florian Clauß
1:01:52–1:01:57
Den ich nicht aussprechen kann Film da ist ja auch vieles wird ja auch ähnlich,
1:01:58–1:02:03
Ingwertee ist er meinte ähnlich aber dann gibt's halt noch diese übersinnliche Ebene drin,
1:02:03–1:02:14
die kommt ja dann auch noch mal und und da den film ist halt nix Sinsheim wirklich der eine ist ja alles nur so quasi in dieser kultischen Gemeinschaft und wie verhandelt und SG.
Chris Flor
1:02:13–1:02:16
Als engineering hat will ich das.
Florian Clauß
1:02:16–1:02:28
Und das einzige was du natürlich passiert ist alles was du willst mache ich am Ufer vorbei lange und das einzige Grund ist nett immer so das was über sie nicht passiert ist dann eher so eine Rausch Erfahrung durch Drogen.
1:02:28–1:02:36
Evoziert neue ausgelöst und da halt auch ne das ist halt nichts was irgendwie übersinnlich.
Chris Flor
1:02:37–1:02:40
Außer halt eben dann mit viel Kommunikation da fängt Sohn hat an.
Florian Clauß
1:02:40–1:02:50
Ja ja da ist aber auch das könnte halt irgendwie weißt du wie halt Leute die auf LSD lesen sind können halt irgendwie wenn du dann über 95% der Schrift Updates Turnier.
1:02:51–1:02:57
Halt die ganzen Buchstaben lesen mein Herz ohne alles kann ja schon sein dass es der Zunge raus Erfahrung ist sie auch wie ein.
Chris Flor
1:02:57–1:02:58
Büstenhalter.
Florian Clauß
1:02:58–1:02:59
Ja also.
1:03:00–1:03:10
Genau und dann hast du eigentlich dann kommt das Finale so nah indem ist es der letzte Akt dann du wolltest mir mal was zu dem Tanz sagen.
Chris Flor
1:03:11–1:03:17
Ja nee eigentlich nur dass die ja das war es glaube ich schon.
Florian Clauß
1:03:17–1:03:26
Okay das macht und ich genau dann kommt es zu dieser völlig merkwürdigen Szene von dem wo die.
Chris Flor
1:03:26–1:03:39
Anna-Lena doch vielleicht dann doch also die Sache ist Inhalt Küsschen hat halt dann das Getränk getrunken die Dani wird hochgehoben wird weggefahren wie sagt irgendwie noch und er schaut so verloren sagt okay jetzt muss
1:03:39–1:03:44
Steam neue McQueen muss jetzt die die Felder segnen,
1:03:44–1:03:57
und dann fragt er kann ich Küsschen mitnehmen und dann sage ich nein das musst Du alleine machen und dann wird die halt weggefahren und er bleibt alleine zurück alle haben halt so weiße Kleidung an Danny auch schon er ist der einzige noch in infinite Plauen,
1:03:57–1:04:05
Inseln im blauen T-Shirt und blaue Hose dunkelblau bleibt dann halt irgendwie so einsam zurück und verwirrt und hat auch,
1:04:05–1:04:13
fühlt sich nicht wohl in seiner Haut halt auch wegen diesem Ding was er dann halt genommen hat so und bleibt dann hat er langsam und dann kommt sie.
Florian Clauß
1:04:13–1:04:27
Genau dann gesehen aber vielleicht noch da allein SMS schon gesagt Dani ist vielmehr im Zentrum von diesem politischen Gemeinschaft aber muss auch sein dass es bei ihr selber persönlich so ist dass sie.
1:04:28–1:04:39
Auf einmal mit der Gemeinschaft ist ne weil wir wirklich immer so dieses Problem wo ist die Zugehörigkeit ihre Familie Fleck hat sich umgebracht oder ihr scheiß hat sie umgebracht,
1:04:39–1:04:42
und ihren Eltern getötet es gibt keinen,
1:04:42–1:04:52
LG Zubehör ist mit ihrem Freund nicht so richtig angenommen so habe angenommen wird von den Freunden verschwand es auch nicht so scheiße auf einmal ist nicht so ein bisschen so wie in der Gemeinschaft dann angekommen.
Chris Flor
1:04:52–1:05:01
Ja es gibt ja auch dieses Gespräch wo denn der Schwede der Freund als diese dieser bekannte von denen dann halt gesagt ja hier du bist halt du kommst das an der Welt,
1:05:01–1:05:10
wo ist halt immer darum geht was hast du was hast du nicht und so weiter und du hast zwar Christian aber fühlst du dich von dem aufgehoben fühlst du dich da zu Hause,
1:05:10–1:05:17
und ich habe hier einen zu Hause wir haben ja ein Zuhause meine Eltern sind auch gestorben die sind verbrannt als ich als ich ein Kind war,
1:05:17–1:05:29
und macht es dann schon irgendwie auf und Danny versucht ja auch die ganze Zeit immer Christian mit einzubeziehen versucht dann halt irgendwie seine Verbindung mit ihm herzustellen er halt aber auch so,
1:05:29–1:05:33
er blockt ist halt dann auch immer so ab er kann ja.
Florian Clauß
1:05:35–1:05:42
Genau und an und Lenkung ist in dieser Schlüsselszene der immer Mutter schon seit fast so biologisch Begattung,
1:05:42–1:05:54
Entdeckung Szene fällt in den Gemeinderaum auch wieder so kultisch hergestellt sind und ab Gemeinderaum alles aus Holz siehst du den halt mehrere nackt,
1:05:54–1:06:00
Frauen alle einen Alters die dann halt um um die 40.
Chris Flor
1:06:00–1:06:01
Altemeier.
Florian Clauß
1:06:01–1:06:02
Maja,
1:06:02–1:06:13
die auf dem Boden liegt in die Beine breit machen dann wird er also in ein einem Fell herangeführt Küsschen und es fängt Inhalt dieser Beischlaf an.
Chris Flor
1:06:13–1:06:17
Auch aber die singen alle auch gleich die die singen handelt.
Florian Clauß
1:06:15–1:06:28
Die sehen genau und und dann ist halt auch so diese Übertragung der ganzen Gefühle ja wird halt quasi von denen von den Frauen mit dem Hintergrund resoniert um die singen und tanzen dabei.
Chris Flor
1:06:28–1:06:37
Und also auch als dann Maja anfängt zu zu stöhnen fangen dann alle anderen Frauen auch mit ID denselben lautem Armen die dann halt auch nach.
1:06:38–1:06:45
Ja und unter die Maja und vielleicht also eine andere Frau so mittel alte Frau.
1:06:46–1:06:52
Ciao ciao ciao die also anstatt dass sie also.
1:06:53–1:07:02
Anstatt ist sie halt dem Küsschen in die Augen schaut schaut sie halt eben diese anderen Frauen die Augen es ist halt klar dass du es jetzt darum geht dass sie quasi ihre.
1:07:03–1:07:10
Wer was bedeutet das.
Florian Clauß
1:07:10–1:07:12
Hast du bekommen.
1:07:13–1:07:17
Aha ja also die sind auch voll dabei.
1:07:17–1:07:30
Gleichförmig PCV und und halt leichte hat Dani dann Wind bekommen von und kommt in diesen Raum rein und sieht dann halt genau diese Szene ja und,
1:07:30–1:07:37
stützten raus und hat wieder diese völlige Entzerrung in ihrem Gesicht also dieses und.
Chris Flor
1:07:38–1:07:39
Fängt auch an so zu schreien und zu.
Florian Clauß
1:07:39–1:07:54
Genau und und und und du hast das Gefühl der bricht dieser ganze die ganze Trauer das ganze Leid bringt in diesem Moment raus und sie kriegt dann aber auch dann kommen auch andere Frauen herbei und die nehmen das wieder auf.
Chris Flor
1:07:53–1:07:59
Ja die Frauen die ihr eigentlich gesagt haben sie soll da nicht hingehen sie soll nicht gucken was er denn passieren Danny geht dir trotzdem nur den Schein nach,
1:07:59–1:08:12
dieselben Frauen haben dann auch wieder so einen sehr authentischen Schmerz Teilen die mit der Danny jammern genauso wie sie und man merkt dass sie es halt auch ernst man also die obwohl sie wissen was das ist obwohl sie,
1:08:12–1:08:19
Erdteil diese Kultur sind Jeans ist Danny trotzdem auch schon Teil der Gemeinschaft der sie ihren Schmerz hat mit.
Florian Clauß
1:08:19–1:08:24
Mitzuteilen und auch in einer grandiosen sehen also ich glaube das ist so
1:08:24–1:08:33
wir sehen wo ich den Teil den schauen auf dem Rücken hatten also dieses Schreien und Stöhnen und auch von der Choreographie her ist es also,
1:08:33–1:08:43
diese alten somit gehen mit den Bewegungen des ganz ganz starke Szene ist das also da ist auf jeden Fall diese Geschirr Arbeit von Astra und die kamera Arbeit muss man wieder sagen,
1:08:43–1:08:52
und das was den film so sehenswert macht genau das ist glaube ich so der Punkt wo dann halt einfach der Kat bei dem Paar endgültig der break up Film,
1:08:52–1:08:57
es ist gebrochen ja und dann kommt halt gerade zum Ende hin es gab schon
1:08:57–1:09:08
a am Anfang so eine Hütte ein Haus das sieht aus wie so ein Hexenhäuschen was du in Dreiecksform hat und wo auch dann halt gesagt dass ich nie da da da kann man nicht reingehen das ist ein kultischer Ort,
1:09:08–1:09:12
ja und dann wird quasi in diesem Haus ne.
Chris Flor
1:09:12–1:09:14
Na du feierst noch.
1:09:15–1:09:17
Weil die dann dann kommt nämlich noch mal hin die sitzen alle noch.
Florian Clauß
1:09:17–1:09:19
Jetzt gibt's freier.
Chris Flor
1:09:18–1:09:24
Also Lea gut der Christian nämlich nachdem dann hat auch so eine Frau nimmt seinen Po und und.
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Das dass er endlich fertig wird damit er die Begattung endlich zu Ende ist er ist halt total und Didi Didi Maier legt sich schon so auf dem Rücken macht die Beine hoch damit der Samen und sag ich will das Baby schon in mir,
1:09:35–1:09:37
NDR Kristin ist jetzt egal.
Florian Clauß
1:09:37–1:09:39
Wie bei Big Lebowski diese.
Chris Flor
1:09:39–1:09:45
Ja genau genau der Christine sind dafür schon egal den lassen sie einfach hin in Frieden der hatte seinen Job.
1:09:47–1:09:56
Der rennt hat dann sogar aus irgendwie nackt schämt sich auch so im Trend Inhalt im Internet immer noch drauf irgendwie rennt in so ein Haus rein sieht da den,
1:09:56–1:10:07
ein den Londoner am an der Decke hängender sein auch Sitze die Haut ist abgespannt wieso Flügel und Blumen in den Augen und so weiter also sind doch auch aussehen wie ein bisschen in diesen,
1:10:07–1:10:11
Hannibal TV-Serie irgendwie.
Florian Clauß
1:10:11–1:10:25
Sehr wenige Securvita aber so die Haut aufgespannt und dann aber im Hühnerstall sowieso rituell arrangiert hat ja der dann halt irgendwie auch wieder sowas abartiges hat ne genau.
Chris Flor
1:10:25–1:10:28
Und dann hat sie mit Blumen auch in so natürlich und dann kommt er halt so man rein,
1:10:28–1:10:36
und so bläst die man hat und Staub ins Gesicht und dann sieht man so von seiner Sicht der fliegt so auf dem Boden so schräg und dann kommt er runter,
1:10:36–1:10:46
und tippen Sie die kommt ihr mit den Fingern aufs Auge zu und dann sieht man halt wie dann erst die eine Seite macht den Finger so runter an dem einen Auge sieht man wie die rechte Seite
1:10:46–1:10:57
erst dunkel wird und dann wird die linke Seite dunkel also der kann noch nicht mal die Augen schließen dann wird er von außen gemacht und dann die nächste Stelle ist halt die Kamera zu dunkel und dann wird's wieder auf der rechten Seite hell auf der linken.
1:10:57–1:11:05
Denn so eine Frauentag ok du kannst nicht reden du kannst dich nicht bewegen gehst du weg und er sitzen und im Rollstuhl,
1:11:05–1:11:19
und dann sind wir auf dem Platz und dann wird halt gesagt und dann wird halt die Auflösung dann wird er gesagt ok wie jedes Mal in dieser Feier wir bieten neuen Opfer da 4insider vier new blood,
1:11:19–1:11:20
und 1,
1:11:20–1:11:34
da darf unsere neue may Queen darf entscheiden wer das ist ob es einer von uns ist oder der letzte Nougat der übrig geblieben ist der Christian also die ins die die new blood die gestorben sind natürlich die alle alle die halt bis jetzt getötet wurden,
1:11:34–1:11:46
und dann haben sich ein paar Leute bereithalten haben wir die zwei alten von den von den Einheimischen die sind auch schon dabei zwei haben sich bereit erklärt irgendwie geopfert zu werden.
1:11:47–1:11:49
Also reden auch von Menschenopfern schon die wissen jetzt,
1:11:50–1:12:00
diese Menschen auf der und Dani soll halt jetzt entscheiden soll hat jetzt einer von der Gemeinschaft getötet werden oder halt eben der new blood Christian und man sieht halt ihr Gesicht und man sieht sein Gesicht,
1:12:00–1:12:08
Und also sein Gesicht des Ausdrucks tot weil weil er sich halt nicht bewegen kann aber die Augen ganze Jahr Inhalt,
1:12:09–1:12:18
und man sieht aus Danis Gesicht irgendwie eine Trauer aber halt dann auch erkennen dass sie halt eben den Küsschen als Opfer dann halt auserwählt.
1:12:19–1:12:24
Werde das passiert und das ist glaube ich eben diese Sache dass sie dass sie diese Entscheidung,
1:12:25–1:12:31
entweder sie sagt okay ich möchte also können wir halt überlegen ich möchte meine also entweder ich möchte den Küsschen bestrafen oder,
1:12:32–1:12:43
ich möchte also Valeria meinen Vertrauen verletzen oder was ich mit der Frau geschlafen hat oder was auch immer oder weil er halt kein guter Freund ist oder oder ich möchte auch die Gemeinschaft,
1:12:43–1:12:44
nicht,
1:12:44–1:12:56
ich möchte die Gemeinschaft schützen ich möchte niemand von unserer Gemeinschaft Opfern lassen ich möchte lieber den Nudeltopf Anlassen von der von außen kommt ich glaube da ist dann halt eben das ist nicht so ganz klar warum sie halt diese Entscheidung.
Florian Clauß
1:12:55–1:13:02
Ja also ich glaube das ist dein Sohn auch diese Assimilation in den Wertegemeinschaft
1:13:02–1:13:10
wie sie auch schon so quasi am eigenen Leib gespürt hat ne und das lässt sie dann halt dazu bewegen weil sie merkt dann ist diese Gemeinschaft ist in 1,
1:13:10–1:13:21
als Indianer Gemeinschaft wo ich herkomme hier ist ja genau dieser gap zwischen der westlichen Kultur und dieser religiösen Kultgemeinschaft na und das ist ja auch da knüpft sich ja mal so eine ganze
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interessante Kritik an dem Film auf nämlich das quasi das können wir gleich noch mal drüber reden aber vielleicht erzähl mir jetzt kurz
1:13:31–1:13:37
den Schluss nah der Schluss ist dann das dann halt Quali Opfer aufgebaut werden in diesem Dreiecken Haus.
Chris Flor
1:13:37–1:13:44
Finnisches Strohpuppen den dann die Gesichts heute von diesem toten dann so aufgezogen werden und dann sitzen hat lebend,
1:13:45–1:13:50
noch die beiden die beiden Schweden halbsitzende noch irgendwie mit dabei
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mein hatte vorhin ne Szene auch wo dann halt ein Bär der die ganze Zeit irgendwie auch im Käfig ist aber nicht erwähnt in dem Ort an ist der denn sie rausgenommen wird und dann
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wird an der Christian halt in diesen Bär rein mit dem berfeld oben drüber schaut danach aus dem Maul quasi so raus sitzen auch und schaut halt jeder sowieso
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passiv halt vor sich hin dann wird dann halt dann auch so ein so einer von den älteren sagt dann irgendwie
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du böser Bär du wirst jetzt auch hier geopfert und während du hier sitzt und brennend denke darüber über deine Untaten Nathan also.
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Aufgebrummt und unten sitzen da und das geil fand ich halt eben auch noch dann kommt ihr dann rein und dann kommt in einer rein mit so einem,
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mit so einer getrunken und wenn du so eine kleine dann kann das Medikament auf dem Stäbchen und dann geht er zu den beiden Schweden hin nicht zum Christian aber das sind meine Schweden und sagt hier,
1:14:43–1:14:52
the year I feel no pain also für keine Schmerzen und gibt dir in den Hals so ein so ein Ding auf die Zunge damit die keine Schmerzen fühlen.
1:14:53–1:14:56
Und dann Tür geht zu den Tim nisthaus,
1:14:56–1:15:08
aber dann passiert halt die sitzen alle drinnen und die Flammen kommen und und man sieht hat das Gesicht wieder von Christiane der Bär brennt aber er kann ja nichts mehr kann sicher spüren aber ich kann ehrlich sagen und dich nicht bewegen,
1:15:08–1:15:14
und dann erreicht das Feuer diese beiden Schweden und auf einmal spüren die Schmerzen fangen halt an zu schreien,
1:15:15–1:15:20
na und das ist dann halt diese angesehene erstens also Gigi feel no pain aber die spüren den Schmerz.
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Aber dann denk mal ok vielleicht wurden die irgendwie an der Nase herumgeführt aber dann gehst du halt raus und dann fangen die ganzen im Dorf fangen auch alle an zu schreien,
1:15:29–1:15:34
von dem Schmerz der Verbrennung von den also wissen die auch dass der sehr geht,
1:15:35–1:15:42
den Schmerz nicht gemacht hat und dann diese die letzte Szene und und diese Wahnsinn da sollte man das vielleicht überreden,
1:15:42–1:15:51
ist in Haltingen alle brechen zusammen und schreien und du hast du Dani und sie ist in diesem Blumen riesen Blumenkleid wie sieht's oder so eine große Raupe oder so sein.
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Irgendwie und wie schaut sich das Ganze so an und sie fängt dann an so zu strahlen auf einmal.
Florian Clauß
1:15:58–1:16:04
Ja das ist ja bevor sie bevor sie dann halt auch wirklich in diesem Schmerz nehmen aber sie ist schon.
Chris Flor
1:16:02–1:16:06
Nenne mir der Schmerz kommt die letzte Szene.
Florian Clauß
1:16:06–1:16:13
Bitte das Wetter aber davor ist ja auch so jetzt ist es fertig bestimmt Angst Gesicht was ich schon vorher hatte und dann,
1:16:13–1:16:25
dann passiert es auf einmal wohin totale Strahlen in die völlig völlig glücklich glücklich überstrahlt dann in die Kamera guckt und dann die schwarzen ändern dann ist der Film.
Chris Flor
1:16:25–1:16:32
Na ja und dann kommt deine Witzany im gonna shine anymore ne aber ich fand das halt eben das dass sie lacht also das ist in die Sache sie.
1:16:33–1:16:43
Ist die Teil der Gemeinschaft die halt mit schmerzt ist sie nicht sondern sie lacht weil sie Teil dieser Gemeinschaft jetzt ist aber irgendwie ist quasi,
1:16:43–1:16:55
also hat sie sich da jetzt rein geschummelt na die Sache ist sie ist in quasi das darauf genommen in diese Gemeinschaft aber sie ist ja wirklich nicht Teil der Gemeinschaft sein wenn sie Teil der Gemeinschaft wäre würde sie den Schmerz Teilen.
1:16:56–1:17:04
Sieht halt ja wieder den Schmerz mit dem Christian noch teilt sie den Schmerz mit der Gemeinschaft sondern sie lacht halt niemand lacht dort.
Florian Clauß
1:17:03–1:17:09
Ja ja ja ich mögen müssen uns die noch mal angucken weil ich das denke diese Screenshots die ich gemacht habe genau.
Chris Flor
1:17:09–1:17:11
Ich will Hunde fertig habe genau geguckt ist ganz.
Florian Clauß
1:17:11–1:17:24
Aber dieses total angsterfüllte Gesicht erhielt ich habe schon das Gefühl dass sie dann halt diesen Schmerz verspürt und dann also quasi mit der Auflösung dass die Hütte zusammen und er ist halt gerade dann das getan wurde das,
1:17:24–1:17:28
die Opfer vollbracht und dann fängt sie an so zu Strato habe ich das in der.
Chris Flor
1:17:27–1:17:31
Julian mir aber nicht also die anderen sind noch am schreien.
Florian Clauß
1:17:31–1:17:38
Sehr gut aber sie ist dann halt irgendwie so ja okay angekommen also ich hatte so ein bisschen das Gefühl sie ist dann halt so,
1:17:38–1:17:46
jetzt in decani über die Ufer getreten und diese Anne Kultgemeinschaft dass sie dann halt so da mit einen einen einen glücklichen Abschluss für Sie,
1:17:46–1:17:52
empfindet ne und leicht ist es ja genau dieses new blood was die was ist Kollektiv braucht,
1:17:53–1:18:05
nicht zu oder so wären halt die neuen Mitglieder aufgenommen also wahrscheinlich ist es dieser extreme Ritus dann halt eher so dass das jetzt auch Tyler Gemeinschaft wird und alle anderen wohnen auch so quasi als sie mir.
Chris Flor
1:18:04–1:18:14
Also ich hatte dass er so gesehen dass es halt eben zwei Monster in dem Film gibt und es eine Monster ist eben diese diese Inzucht Figur in das andere Monster ist Danny,
1:18:14–1:18:20
ein Monster halt eben auch nur über konnotierte Figur und das dass Danny halt eben nicht.
1:18:21–1:18:30
Bin in Wirklichkeit nicht zu der Gemeinschaft gehört also quasi das weiß nicht parasitär oder so aber also weil sie halt eben,
1:18:30–1:18:38
wie dieses Glück alt nicht spülen sollte weil das geht dass es wieder das Opfer ist ja das Opfer der Gemeinschaft ist die Gemeinschaft opfert,
1:18:39–1:18:42
geile Menschen dddd,
1:18:42–1:18:54
Opfer Teil der Gemeinschaft für die Gemeinschaft ne und dass sie quasi diesen Schmerz also sie der der Schmerz ist noch irgendwie über diese Schuld mit diesem dass sie den Christin geopfert hat aber sie.
1:18:55–1:18:58
Alte Sitzecke.
Florian Clauß
1:18:58–1:19:02
Nee das kann z.b. Käfer.
Chris Flor
1:19:02–1:19:10
Weil da gehe ich auf dem schicken in den Chemie auch also mit also ich fand es halt ja und da wollte ich eben noch mal diese diese Idee des Monsters hat eben noch noch drüber reden.
Florian Clauß
1:19:09–1:19:16
Deswegen zu Qualität die sich ergebenden.
Chris Flor
1:19:12–1:19:17
Mirjam wurde sterben, eigentlich ja genau.
Florian Clauß
1:19:17–1:19:26
Ja ich habe auch noch eine einen ein Interpretationsansatz sie nicht vorstellen würde aber genau dann ich es anders aber es gibt zwei Monster Figuren die dann halt so ein.
Chris Flor
1:19:26–1:19:34
Ja und und ich wollte halt auch ein bisschen ich hatte gedacht dass du vielleicht dann auch mehr über diesen manipulierte Monster dann halt so reden kannst aber,
1:19:34–1:19:45
also ich also ich hatte irgendwie weiß nicht ob dieser Ideen hatte weil ich wusste nicht ich konnte nicht genau ich konnte nicht genau greifen was das bedeutet was diese Inzucht Wesen dann hat genau bedeutet,
1:19:45–1:19:54
für mich war es halt eben so Danny ist eben sitzt immer noch zwischen den Welten hat ihren Individualismus mitgebracht er hat sich auch ein bisschen,
1:19:54–1:19:56
sie hat sich befreit,
1:19:56–1:20:07
Von von der alten Welt in der sie nicht hat sich quasi hat ihr Ego ihr Individuum in bessere Umstände hinnüber gewechselt,
1:20:07–1:20:14
dadurch durch diesen breakup und dadurch dass sie in der neuen Familie aufgenommen wurde gehört aber nicht authentisch dazu.
Florian Clauß
1:20:14–1:20:23
Aber würdest du jetzt also wenn du mit dem Monster Begriff kannst du den noch mal so quasi was was für eine was für eine Begrifflichkeit von Monster oder wie würdest du den definieren,
1:20:23–1:20:32
wenn es gibt er diese Geschichte ist Monsters wo dann halt mit Golem mit Frankenstein und diese diese geschaffenen 19 die dann halt so konstruierte Monster,
1:20:32–1:20:37
oder was wird oder würde er seine psychologischen.
Chris Flor
1:20:37–1:20:49
Wenig wird schon schon ihr sumsum occasion Monster Begriff also eben das war Judith halberstam war das glaube ich dass also die hat es als er seine gender Sache bezogen aber dass das Monster halt eben auch,
1:20:50–1:20:57
gendermäßig über konnotierte dann man kann auch insgesamt sagen also der Monster ist halt so ein Sünden Bedeutung,
1:20:57–1:21:11
Ort in der Geschichte der hat eben über konjugiertes also nicht nur mit gender hat und dann auch auch mit mit verschiedenen Bedeutungen aber halt auch Monster also in Flächen Teil von allen sind wie Frankenstein oder Sebastian eben
1:21:11–1:21:15
Dinge die die zusammen die nicht zusammen gehören,
1:21:15–1:21:28
zusammengefügt werden irgendwie und dann halt was wir kreierten Individuum das halt aus verschiedenen Versatzstücken die eigentlich nicht zusammen gehören zusammengefügt wird und dann halt.
1:21:28–1:21:35
Ja da halt an deine eigenen in einem Individuum das halt eben diese verschiedenen Aspekte hat,
1:21:35–1:21:44
so und da hatte ich dann nebenbei ihr Gehalt gesehen wie sie also zwischen den Welten oder in beiden Welten also drin hat also,
1:21:45–1:21:54
dann auch ein bisschen ebenso vielleicht ebenso ein parasitärer vielleicht innen in dieser neuen Gesellschaft drin weil sie hat eben den Schmerzen nicht trägt,
1:21:54–1:22:00
sich aber doch den Trost in Toast von von dieser Gemeinschaft holt.
Florian Clauß
1:22:00–1:22:15
Okay also das heißt in in diesem rituelle Nacht wird sie quasi bekommt sie dann halt diese Monstrosität quasi die sie aber auch als individuelle Entscheidungen ganz schlüssig wieso.
Chris Flor
1:22:15–1:22:20
Sie merkt das ist der richtige Weg für mich damit ich kriege was ich bekomme.
Florian Clauß
1:22:18–1:22:30
Ah okay also es ist sowohl eine Befreiung von ihrer alten Gesellschaft wie auf von der kultischen Gemeinschaft da einige ist die dann halt schon eine befreite indem sie halt über beide Gesellschaften dann steht da durch.
Chris Flor
1:22:31–1:22:46
Also so hätte ich das gedacht aber halt eben auch nicht wirklich authentisch also nicht wirklich Teil der Gesellschaft wo sie eigentlich doch auch Teil der Gesellschaft sein möchte aufgenommen werden möchte aber dann eigentlich bekommt was sie wollte auch von dem Christian,
1:22:46–1:22:55
eben akzeptiert in aufgenommen zu sein ne aber aber sie gibt's sie selbst braucht keine Arbeit.
1:22:56–1:23:02
Wirklich zu leisten dafür also ich habe frag mich auch eben diese Grund ich glaube.
1:23:03–1:23:16
Wenn man sich so YouTube Kritiken und so weiter angeschaut wird dann auch häufig abgestritten dass es halt irgendwie um um Trennung geht oder blablabla oder dass es ein Film über Trennung ist und so weiter so nebelig aber immer merkt auch dass viele.
1:23:16–1:23:21
Männer wie Frauen diese denn die Figuren nicht mögen.
1:23:22–1:23:31
Und also wo wobei ich also wir beide die wahrscheinlich schon sehr sympathisch und uns mit der Definition können.
1:23:32–1:23:40
Aber vielleicht ist das der Grund auch weil ja weil die halt auch.
1:23:41–1:23:44
Ganz ganz sauber ist die hat auch nicht also.
Florian Clauß
1:23:44–1:23:54
Ja aber ich möchte jetzt aber noch mal ein Stück für Danny brechen weil ich glaube das hat mir schon am Anfang gesagt es gibt glaube ich keine andere Konstellation,
1:23:54–1:24:07
um eine Figur eine Protagonistin in einem Film so zu traumatisieren wie das denn dieser Film gemacht hat alles heißt was die vielleicht was sicher im im ersten Minuten.
1:24:08–1:24:15
Das heißt das wär jetzt so ein bisschen gemein soll ich mal jetzt sie dann halt also Monster danach weil ich ich glaube Jesus natürlich.
Chris Flor
1:24:15–1:24:20
Aber die Monster kann ja auch nichts dafür ne das ja auch.
Florian Clauß
1:24:20–1:24:25
Bestimmt aber er ist sie muss ja quasi diese diese diese diese light Erfahrung ist Traumata,
1:24:26–1:24:38
ja irgendwie verarbeiten und das ist ja vielleicht ist es ja auch dann eine gewisse monströse Verarbeitungsmethode um dann halt letztendlich damit halt irgendwie fertig zu werden so wie sich das dann halt irgendwie,
1:24:38–1:24:45
ja wie sie halt also enjoy quasi traumatisiert wurde also ist eine gewisse Heilung vielleicht.
Chris Flor
1:24:45–1:25:00
Ja ja nee ich glaube auch also eben dieser dieser die das dachte ich halt eben dass der Traum dass der Film geht halt eben auch um Trauer und halt eben diese diese Trauerprozess über diese Monate und dann vielleicht sind sie auch dann die sieben Wochen oder sowas.
1:25:01–1:25:03
Nee das ist halt ihm Wochen später.
1:25:03–1:25:13
Also glaube ich auch aber ich glaube ich möchte nicht gegen die Dani sagen also ich meine nur dass sie halt eben nicht wirklich.
1:25:14–1:25:21
Nicht komplett angekommen ist in der in der Gemeinschaft und dann ein bisschen Halt als Individuum dort landet,
1:25:22–1:25:32
einfach aus dem Grund weil sie halt eben in den letzten zehn das Fangen hat eben das beunruhigen und ich denke halt auch dass das die letzte Szene ist also eben dieser Schocker der Schocker in dem Film ist das Sila.
Florian Clauß
1:25:32–1:25:33
Ja ich bin ich auch.
Chris Flor
1:25:34–1:25:39
Und und das und eigentlich sollte sie halt nicht eigentlich sollte sie halt.
Florian Clauß
1:25:38–1:25:40
Einige einige.
Chris Flor
1:25:40–1:25:44
Entweder Mitleiden mit dem Christian oder Mitleiden mit ihrer neuen.
Florian Clauß
1:25:44–1:25:57
Ganz genau aber ich glaube was Sie für ein Leid ertragen das ist ja übermenschlich ok und dann dass die anderen Monster Figur wäre ich für dich diese diese Infos inzestuös inzestuös geschaffene ja die.
Chris Flor
1:25:57–1:26:12
Halte dir die Vermittler oder die Seite Ursprung diese Figur die Zugang zu der zu dem unverfälschten Blick auf die Welt hat quasi schon so erleuchtet.
1:26:12–1:26:14
Ja nicht erleuchte aber er was erzählt man.
Florian Clauß
1:26:14–1:26:23
Also ich habe da noch mal also ich hätte es jetzt eher so interpretiert wie ich schon gesagt hat dass sie dann in der Mannschaft angekommen ist und dann eher so oder würde ich jetzt,
1:26:23–1:26:30
auch einer Film Interpretation Filmanalyse von Wolfgang Schmidt hatten auch in dem Film,
1:26:30–1:26:37
dann das so ausgelegt es gibt dann halt gleich die westliche Gemeinschaft die ist so von,
1:26:37–1:26:41
also ja die Zivilisation ist natürlich so werteorientiert ja,
1:26:41–1:26:50
es gibt die Menschenrechte die halt genau eben klar für jedes Individuum dann definiert was was was die sich denn halt auch,
1:26:51–1:27:00
weißt du dass du geschützt bist dass du dich halt aber dass du recht hast und dass Du entsprechend die Menschenwürde unantastbar ist gleichzeitig ist es aber auch eine zerfallende Gesellschaft,
1:27:01–1:27:07
du siehst dass die Qualität die es gibt Inhalte in die typischen Erkrankungen geht anhand zum,
1:27:07–1:27:16
Tod der Eltern und der der der Schwester fühlt also es gibt diese diese Teilnahmslosigkeit die sie erfährt also es gibt keine wirkliche,
1:27:16–1:27:24
Kyle aber immer ein Handwerker eine Hochkultur aber gleichzeitig fallen so die innersten menschlichen Werte dann halt auch,
1:27:24–1:27:37
er zusammen und und ist schafft keine Identifikation die sind alle Position slows oder in der in der höchsten Ausformung in Küsschen halt weil der natürlich dieses total passive dann verkörpert ja.
Chris Flor
1:27:37–1:27:48
Und und die Familie quasi noch da ist also ein letzter also eine letzte Zugehörigkeit die die einen halte auffällt aber wenn die dann halt weg fällt die satomec schermelleh dann ist es halt doch nichts.
Florian Clauß
1:27:48–1:27:50
Er müsste ja nur noch irgendwie Smartphone oder irgend
1:27:50–1:28:03
du bist ja nur noch in so einer virtuellen Gemeinschaft dann am Hals suchen aber das funktioniert auch auf der anderen Seite hast du da diese extrem stark werteorientierte Kultgemeinschaft die halt auch genau weiß
1:28:03–1:28:08
also nach einem nicht Einsicht Sehbahn Regelwerk Menschenrechte gibt's da nicht,
1:28:09–1:28:21
ja und dann gibt's halt irgendwie NOW unter und da findet man halt irgendwie und Jung Position und halt ne das ist halt so du dir aber das Ding ist halt und das was du dass der Film halt so einen genialen kniften der Macht ist heute,
1:28:22–1:28:29
es gibt ja auf der Welt ne wenn du jetzt zu meinen wegen keine Ahnung der Film in irgendein also in Sohn,
1:28:29–1:28:39
weiß ich nicht in afrikanischen Land spielen würde dann wäre es gibt es gibt es gibt ja dann halt bestimmte Länder wo halt Menschenrechte nicht geachtet werden.
Chris Flor
1:28:39–1:28:41
Also oder also.
Florian Clauß
1:28:40–1:28:53
Na und dann wärst Du gar nicht ok dann hat man die geschrieben man könnte es irgendwie so anthropologisch dann halt oder man kann es halt irgendwie so einordnen ja das ist jetzt in Schweden ansiedeln,
1:28:53–1:29:08
diesen ganzen Diskurs Detail außen vor und lässt es halt wirklich zusammen westlichen dispose werden ne und das ist halt auch schon guter Kultgemeinschaft in Schweden zulassen im Zentrum von Europa wo die Menschenrechte Quaddel mitentwickelt wohnt und.
1:29:08–1:29:14
Dann fällt ich frage der. Dabei.
1:29:14–1:29:21
Das legitimiert genau die Silke diese Entwicklung das halt so ne das dann am Position in sum,
1:29:21–1:29:34
radikalen sind die auch die Menschenrechte untergraben so annehmen kannst weil du auf einmal neuen halt hast ne also das passiert in dieser ganze Zerfall den wir jetzt halt auch irgendwo wir haben vorhin drüber gesprochen am Frühstückstisch.
1:29:35–1:29:48
Werte Zerfall in Amerika und und durch die Spaltung der Gesellschaft ist auf einmal so eine Barriere konnte ich nicht hier bei mir im Sinne von dass jeder so seine eigenen Werte hat ja dass die dann halt auch auf einmal so spruchreif und na das dann halt auch,
1:29:48–1:29:57
da jetzt so um die ganzen Menschenrechte verloren gehen ist eben auch ein Teil von dieser Teilnahme losigkeit in dieser westlichen Gesellschaft,
1:29:58–1:30:01
also die Frage wo wo kann quasi,
1:30:01–1:30:08
eine neue Wertegemeinschaft entstehen die jetzt nicht irgendwie so menschenverachtend ist es wert so quasi so.
Chris Flor
1:30:08–1:30:18
Ja also ist auch interessant weil dieses diese Kollektivismus der hat dann auch eben in dieser in diesen also sowohl bei dem Rücken meiner Tasche sind mit zur mal sind das ist ja eigentlich auch,
1:30:19–1:30:30
widerum das Gegenteil von dieser von dieser neuen Rechten die dann halt eben diesen Individualismus halt wer nach vorne schiebt wohingegen ihr zu einer Hündin liberalistische,
1:30:31–1:30:40
na du Link also nicht nicht Kultur nicht nichtig economisch aber so ein kultureller Liberalismus dann ja eigentlich eher schon auch versucht auf so eine.
1:30:41–1:30:52
Auch auf den Kollektivismus er zu setzen und dass das wohl alles ist irgendwie wird eingerechnet nicht nur die Rechte des Individuums aber er.
Florian Clauß
1:30:51–1:31:00
Ja gut aber ich meine du hast ja auch solche Sachen wieso also die halt irgendwie auch so kultisch oder Seepark Boys oder ist diese an diese auch in uniformiert und halt.
1:31:01–1:31:09
Irgendwie so Kollektiv dann also du definierst dich dann halt auch über Gleichgesinnte ich glaube das ist er dann so allgemeiner gesprochen.
Chris Flor
1:31:09–1:31:13
Okay also jetzt jetzt weniger also ok weniger als dieser,
1:31:13–1:31:27
USA hat auch noch mal ein extremes Beispiel was hat eben bipolar halt auseinander geht und dann halt auch Sachen zusammen geworfen werden die eigentlich vielleicht nicht natürlich zusammen kommen weil der hat ein zwei Parteien System hast und da musst du das halt alles du musst dann halt,
1:31:28–1:31:30
werte musst du halt alles bipolar trennen.
Florian Clauß
1:31:30–1:31:36
Ja das ist glaube ich auch eine spezielle es gibt keine Grauzonen oder irgendwie hier du musst halt immer die.
Chris Flor
1:31:36–1:31:42
Und es gibt keine mehr in mehr als eine dem Idioten stimmt nur eine Dimension auf der wird Inhalt hielten die Hälfte durchgeschnitten.
Florian Clauß
1:31:41–1:31:52
Ja ja ja gut aber das wäre jetzt immer so quasi das wäre er dann halt eine Interpretation die dann darauf setzt dass Daniel dann hat in dieser kultischen Gemeinschaft dann halt,
1:31:52–1:32:04
Anschluss findet und da auch im so eine Wertstabilität wieder oder sind ich meine du musst ja eh total schräg drauf sein und ob diese Rituale machen zu können muss er seinen ganzen Werte Haushalt.
1:32:05–1:32:18
Du musst halt durch irgendwie so einen Prozess um den halt irgendwie ernsthaft dann in so einer kurdischen Gemeinschaft mitwirken zu können das ist ja irgendwie auch so eine Initialisierung wieder Inhalt da passieren muss.
1:32:19–1:32:19
Aber.
Chris Flor
1:32:19–1:32:31
Ja und mit dir auch bewusst gemacht wird das ist halt das dann also die Leute die da aufgewachsen sind natürlich die sind damit groß geworden aber Dani geht ihr da rein und und wählt,
1:32:31–1:32:45
dieses Wertesystem nach ihren die weckt halt vor und nachteile ab und hat diese Schwede versucht sie auch davon zu überzeugen dass dieses System indem er groß geworden ist das mit der Muttermilch aufgesogen hat,
1:32:45–1:32:55
eigentlich mit der eigenen Muttermilch aber mit der Milch von den anderen an anderen Frauen eben in die Rinde der Gemeinschaft weil seine Eltern ja zugestanden keine Ahnung,
1:32:55–1:33:01
aber dass er sie hat eben das.
1:33:02–1:33:11
Selber selber diesen diesen Schritt macht ja sie sie wird sie ist sie bekommt das vorgestellt und und wählt das dann,
1:33:12–1:33:15
als als ihr als ihren Werdegang also sie ist.
Florian Clauß
1:33:15–1:33:18
Ja vielleicht hättest auch der Schwede ohne Namen.
Chris Flor
1:33:18–1:33:19
Ja aber der.
Florian Clauß
1:33:19–1:33:21
Vielleicht hätte er das schon gesehen von Anfang.
1:33:21–1:33:30
Ich muss ja ich meinte es ja auch der ist ja eigentlich auch nur deshalb monströse Figur weil er dann halt so seine ganzen Freunde unterwandert weiß was danach,
1:33:31–1:33:36
also dass er eigentlich dann halt genau diesen Deal macht und die alte alle dann da,
1:33:36–1:33:46
er opfert er ist derjenige der dir anschafft also erst quasi der Menschenopfer hinter dir auch eine völlig krasse Figur Lieder.
Chris Flor
1:33:46–1:33:53
Aber das ist halt auch weil du meintest er verschwindet im Handy und es stimmt gar nicht weil er taucht immer wieder auf und erzählt hat der nee sodass er,
1:33:53–1:34:04
was sie dort hat in USA was sie hier haben könnte mehr der weniger und als sie dann may Queen wird kommt er dann so auf sie zu und nimmt ihren Kopf und küsst sie auf den Mund.
1:34:04–1:34:11
Und unten werden Küsschen nachher drüben ist Küsschen ist schon auf dem Weg irgendwie verbrannt also ist schon auf den Schienen da.
Florian Clauß
1:34:11–1:34:21
Schon so also eigentlich ist schon alles gelaufen ne aber man muss er zuschauen es mir noch erfahren also es heißt aber für diejenigen die dann halt quasi dabei sind die ist sind ja nur schon so.
Chris Flor
1:34:21–1:34:23
Aber er er hat.
Florian Clauß
1:34:22–1:34:24
Dir schon klar dass ende.
Chris Flor
1:34:24–1:34:34
Also er hat natürlich auch seine Freunde sozusagen verraten und hat dann quasi auch sich quasi seine nächste Partnerin vielleicht dann auch so,
1:34:34–1:34:43
dann halt so geholt er hat ja auch langsam anfangen die so gezeichnet als er die als Geburtstagsgeschenk hatte er irgend so eine Zeichnung von ihr gemacht.
Florian Clauß
1:34:43–1:34:53
Wir hätten so einen emotionalen wünsche ich Ihnen Zugang und hatten auch noch mal so ein Ehepaar auch ja er hat immer andere Ebene ja also wir sind jetzt irgendwie,
1:34:54–1:35:03
Hamm langsam in den Händen See umrunden sind als wir an dem Punkt oder gestartet erkennt im.all gestartet sind ich würde es auch so langsam zum Ende.
Chris Flor
1:35:03–1:35:05
Ja ja wir müssen auch hier weiter.
Florian Clauß
1:35:03–1:35:08
An so wie man das irgendwie ich wollte fragen so noch mal so wie es jetzt so,
1:35:09–1:35:21
Tradition ist in unserem eigentlich Podcast so gibt es also erst noch irgendwas was du noch zu dem Film zu sagen hast du heute oder ich meine die sind jetzt wir haben glaube ich eigentlich eigentlich ganz lange Inhalt zusammen,
1:35:21–1:35:26
Inhaltsangabe gemacht und haben glaube ich sein so ab und zu mal dann so diese.
Chris Flor
1:35:26–1:35:34
Interpretiert ja ich habe es gab es ich habe gerade mir da ein paar Notizen gemacht und ich gab es ist ja ein bisschen ich hatte,
1:35:34–1:35:48
ja ich hatte so viele wie es halt auch ist immer irgendwie nach Hausarbeit geschrieben hat damals wieder so ein Artikel mal tausend Ideen die man halt alle eigentlich rein packen möchte und dann am Ende reicht die Zeit nicht aus oder wenn man halten Vortrag gehalten hat in der Uni oder sowas kann man kommt halt nicht zu allem,
1:35:48–1:35:56
was man sagen möchte und ich hatte eigentlich hätte ich auch noch gerne über also mal ganz schnell nach also.
1:35:58–1:36:03
Dröna gut.
1:36:04–1:36:15
Dann breakup des Gesellschafts Engineering Nachhaltigkeit Tod des Individuums habe ich alles gesagt was genetische Individuum was ist mit dem in Zusammenhang wollte ja was der was der bedeutet.
Florian Clauß
1:36:15–1:36:22
Wolltest du mich jetzt gerade sowieso zur Interpretation was helfen monströse ist in dem in der in der Inzucht Figur.
Chris Flor
1:36:21–1:36:28
Ich fand den halt auch eben hat mir auch erwähnt dich ich fand halt auch dass der Zeitpunkt dass dieser Film.
1:36:29–1:36:36
Erinner wäre auch interessant das Nummer zu vergleichen eben mit diesem anderen rickermann der halt auch in der schottischen also auch in der westlichen,
1:36:36–1:36:48
die sind auf dem westlichen Insel dann halt was über Steiß genau die die Gegensätze sind zwischen den beiden Film was das gleiche ist ich fand halt auch natürlich 2018,
1:36:48–1:36:51
ist halt auch ne,
1:36:51–1:37:05
also be the same seit 1974 2018 das sind halt beides so Zeiten in wo&wo Hall psychedelische Kultur eigentlich so Auffüllung Hochstand irgendwie.
Florian Clauß
1:37:05–1:37:16
Ok Google würdest es 2018 nachher zu dieser diese dieses also wie jetzt so quasi die Chemo Drogen dann halt in der in der Gesellschaft oder.
Chris Flor
1:37:15–1:37:24
Ja auch also LSD und und Pilze und so weiter das alles ist ja sehr präsent momentan in in der in der Jugendkultur.
Florian Clauß
1:37:22–1:37:25
Erinner jugendkulturelle also die.
Chris Flor
1:37:25–1:37:30
Byebye.de millennial ist angekommen wieder und ich habe,
1:37:31–1:37:36
ja gut ich weiß nicht wie genau was das bedeuten sollte aber ich hatte fand es dann doch erwähnenswert.
1:37:36–1:37:41
Das halt eben diese diese Idee z.b. wir sind eigentlich eins
1:37:41–1:37:55
mit der Natur wir müssen harmonisch sein die diese Erkenntnis dass die Gesellschaft in der wir leben eben in fremden ist von von von unserer eigenen Natur und von der Natur der Welt und diese global warming Geschichte und so weiter dass das
1:37:55–1:38:03
halt eben der Mainstream Kultur momentan halt auch dadurch sehr zugänglich ist weil diese Erfahrung halt diese psychedelischen Erfahrung halt eben auch,
1:38:04–1:38:08
der Jugendkultur gemacht werden siehst ist ja auch wenn die dann diese Pilze Angeboten kriegen,
1:38:08–1:38:22
wissen die alle sofort was sie damit machen müssen also alle diese ganzen Anthropologie Student die Psychologiestudentin also alle klarmachen dass Mitte sind da wird überhaupt gar nicht gefragt ob oder nicht sondern eigentlich nur wann und jeder weiß genau wie viele nehmen muss also das ist nur eine kommt.
Florian Clauß
1:38:22–1:38:26
Denke das ist schon auch wieder so komplett kulturell verankert.
Chris Flor
1:38:26–1:38:36
Ihr ja und und aber er hat ihm auch das Diesel dieses Bewusstsein über das Individuum dass ich dein Alter Ego sich auflöst und so weiter das ist ja auch,
1:38:36–1:38:40
das Publikum bei swissmilk millennial Publikum,
1:38:40–1:38:49
hat diese Erfahrung schon gemacht dadurch und dadurch sitzt sitzt der Film dann halt auch dann aber halt eben auch dieser,
1:38:50–1:39:04
dieses Unwohlsein da drunter also dieser Horror dieser Verbundenheit mit der Natur das dass wir auch eine Teil der Natur sind adidas dieser Horror der da drunter liegt ist halt dann aber auch schon eben schon erfahren worden durch durch irgendwelche Betrieb erfahr.
Florian Clauß
1:39:04–1:39:10
Ja ja oder auch das halt irgendwie auch die psychotische Gesellschaft halt irgendwie so also Drogen die dann halt irgendwie so,
1:39:11–1:39:16
so emsig Hosen oder auch eben an Zuständen führen können gleichzeitig aber auch irgendwie so ne,
1:39:17–1:39:26
Auflösung davon ist anscheinend in dieser in dieser kultischen Gemeinschaft wo ist dann halt irgendwie so einen ganzen normalen Platz finden kann ja.
1:39:27–1:39:33
Wir wir haben ja auch schon uns zu der Folge immer das heißt alle Links und alle Referenzen,
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wie kann man noch mal so nachlesen dass wir jetzt noch nicht erwähnt haben also genau ich wollte noch ein ein ein ein ein Teil war ja noch mal die Frage was.
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Also bei eigentlich mache ich dann auch immer oder machen wir dann immer so am Ende so ein bisschen Recap was was was war jetzt für dich noch mal so ein eigentlich Moment werden wir zusammen gelaufen sind was du jetzt vorher so,
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warst du gar nicht so oft so ein Aha-Erlebnis dass ich noch gar nicht so voll auf dem Schirm hat es gab es da so ein Moment
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ich kann vielleicht diesen Moment ich mein wir könnten fast hingehen weil der relativ am Anfang brauche aber das was du über quasi so die Wirkung von Horrorfilm das habe ich ihr dann auch gleich wieder mal so agitiert nehme ich
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diese Überlagerung von verschiedenen kondensationsenergie im zu dieser Verwirrung stellen kann ist das für mich immer so ein völliges Aha-Erlebnis wie Horrorfilme
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wirken können weil ich finde es auch doof
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isonzotal willkürlich was sie da für ein rundes Thema mein Gesicht ist völlig egal ob die da so eine Inzucht verschrobene Figur hinsetzen ja aber allein dadurch dass die Heizung viele Bildebenen einfach übereinander ohne Bedeutung und dann kannst du halt so ein Horror dann dann wird er noch mal soviel also,
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dann fängt der an dann zu wirken so in diesem Umfeld sind hiervon die Nummer so ein richtigen Aha-Moment für mich so zu,
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weil die sowieso ein HowTo Horror Videos wie das funktioniert also kann man ja so many oder schreiben dann mach das.
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Und dann kommt halt irgendwie automatisch Fahrer raus ja und das finde ich bei dem Film kann man das auch so ganz handfest irgendwie so zeigen wie wir das hoffentlich auch,
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zum bisschen auch demonstriert haben.
Chris Flor
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Ja bei mir ja ich hatte für mich war was vielleicht auch dann da vorne diese.
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Mir wir sind halt diese ganzen visuellen Sachen die du immer wieder rein gebracht hast sind mir,
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auf Anhieb nicht so aufgefallen ich habe natürlich Bilder im Kopf wenn ich in den film denke aber eigentlich sind es
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trotzdem Ja ich habe dass er angekommen cäpt'n irgendwie gesehen und dass du dann halt irgendwie natürlich ist mir aufgefallen dass die Kamera so Umfeld z.b. aber dass diese.
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Also wie wie wie stark diese Bilder da drin sind hatte ich dann doch nicht,
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hatte ich denn doch nicht so auf dem Schirm sind für mich war alles halt einfach den film voll von Ideen und und das dass es halt eben eben geht mit diesen Runen,
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also das ist halt eben um Sünde Sünde Darstellung sind Wissen der Darstellung geht und hat auch mit mit diesem Fingerfarben,
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also Navi wie kann man das halt eben ausdrucken also.
Florian Clauß
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Nee aber ich kenne das also nicht mal für dich denn der Moment wenn du mal so wo ist ja noch mal so ein RH gehabt ja.
Chris Flor
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Also Ende das ist eben nicht nur in den Film von von Ideen und Konzepten ist sondern dass es halt eben auch ein visueller sehr visuelle Film ist der.
Florian Clauß
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Ihr wurde es ist Benz einfach auch ganz stark von von der von der Visualität getragen der von der Kamera Arbeit also es ist glaube ich so was was was mich vor allem wenn ich den gar nicht so stark gesehen habt würde ich also dann im Nachhinein,
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A&A Reiniger ist ganz ganz gut wie sich das jetzt dann noch mal diese Sichtweisen zusammenfügen hier indem eigentlich Podcast.
Chris Flor
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Ja was sie auch noch.
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Ob die auch ich hatte das Gefühl dass bei diesem Christian die Augen irgendwie häufig als ob die so mit so einem Filter nach bearbeitet wollen wir ich hatte irgendwie das Gefühl dass die Augen von ihm immer sowieso geschwärzt sind oder sowas.
Florian Clauß
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Nette milchig oder.
Chris Flor
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Ja also die Wand außen außenrum blau das weiße war blau und dann aber denen die Iris und alles ist so sieht immer so sehr schwarzer.
Florian Clauß
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Ja es stimmt dass irgendwas du auch gesagt hast dass diese Präsenz dieser des Blickes wenn er sich nicht mehr bewegen kann das wird ja so zermürbend und es ist auch komisch also ob man allein,
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das ist so passiert weil man Weise kann die nicht mehr bewegen und dann als auf diese Augen konzentriert ist oder ob da noch irgendwas für den Augen gemacht wird es dir also,
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die ganze Zeit so ich weiß was du meinst er guckt die ganze Zeit so und es ist total also auch wenn er verbrennt ist als ob das jetzt so.
Chris Flor
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Der Blick ist halt immer auch sowieso verloren und irgend also so so so pausenlos ist halt immer so ein so ein vielleicht ist es zum Foreshadowing von Anfang an dass er halt einfach so schon von Anfang an des Films einfach
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SVR wird schon geopfert das ist schon schon klar er sitzt da und ja ja.
Florian Clauß
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Aber er ist so aber er ist halt das Opfer weil er sich selbst irgendwie so verhält dass wir zum eggerwirt.
Chris Flor
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Na ja gefällt dir auch so Arschloch mäßig dann wird.
Florian Clauß
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Ja ich habe nicht aschloch er kann nicht anders ist vielleicht auch gar nicht so eine Entscheidung dir selber für sich getroffen hat.
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Ja ne Chris vielen vielen Dank dass du das bei eigentlich warst hat mir viel Spaß gemacht war cool und.
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Wie gesagt das ganze läuft unter eigentlich - podcast.de da werden wir auf jeden Fall noch mal,
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die Links zu der Episode publizieren und vielleicht schaffst du auch noch einen kleinen Text einfach nur so muss ja nicht immer der keinen Vortrag sein,
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dann also genau also in diesem Sinne ich hoffe euch hat es auch Spaß gemacht es war auf jeden Fall sehr weit Blog.
Chris Flor
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Reha herrje.
Florian Clauß
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Aber ja dann das nächste Mal wieder eigentlich 12 und jetzt will ich sagen tschüss.
1:45:11–1:45:12
Tschüss.

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