"Erleben heißt, dass man mehr auf's Maul kriegt als Küsse im Dunkeln." -- Klaus Lemke

Die Berlinale packt 2025 Klaus Lemkes *Rocker* (1972) in die Retrospektive. Ein Film, der so deutsch ist, wie sein Titel: Der Begriff „Rocker“ wurde hierzulande erfunden. In den USA spricht man von *Bikers*, von *Outlaw Motorcycle Gangs*. Aber in Hamburg, wo Lemkes Film spielt, sind es eben Rocker. Eine Szene, die sich in den 60ern unter dem Einfluss amerikanischer Bikerfilme und Motorradclubs formierte – und schnell ihre eigene Dynamik entwickelte. Hamburg und insbesondere St. Pauli waren das Zentrum, der Kiez das Revier. Keine Regeln, außer denen, die man sich selbst gab. Dass Lemke keinen klassischen Film drehte, sondern echte Kiezgrößen vor die Kamera stellte, macht *Rocker* zu etwas Besonderem. Keine Schauspieler, kein Drehbuch, keine inszenierte Härte. Wir besprechen den Film, direkt nachdem wir ihn auf der Berlinale gesehen haben. Wir entdecken Liebe und Schüchternheit und versuchen einen Zugang zum Film über Lemkes Zitate über Film zu finden. Ein Film aus einer Zeit, die längst vorbei ist. Und der Film? Dieser im Speziellen oder Film im Allgemeinen? Lemke sagt: UNSERE FILME SIND WIE GRABSTEINE.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:00
Geht's schon los?
Florian Clauß
0:00:02–0:00:02
Hallo!
Micz Flor
0:00:03–0:00:06
Ach nee, du musst den Werfängs sagen. Na nee, du. Also wir sind ein bisschen,
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eigentlich ist meine Folge als Präsentator, aber Flo hat zugearbeitet,
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weil ich einfach auch da in dem Thema nicht so tief einsteigen kann.
0:00:17–0:00:20
Und ich darf die Einleitung machen. Genau, und du darfst die Einleitung machen.
Florian Clauß
0:00:20–0:00:25
Hallo und herzlich willkommen bei Eigentlich Podcast Episode 72.
0:00:26–0:00:32
Wir kommen gerade aus einem Berlinale-Film und gehen zu einem neuen Berlinale-Film,
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weil es ist Februar, es sind kalte Nächte und es ist Berlinale-Zeit.
0:00:38–0:00:43
Ja, das ist eine gewisse Tradition bei uns im Podcast, dass wir,
0:00:43–0:00:47
zumindest ich, bespreche ab und zu mal Berlinale-Filme.
Micz Flor
0:00:47–0:00:49
Das ist unsere Tradition. wissen.
Florian Clauß
0:00:49–0:00:54
Und Herr Mitch, das jetzt aufgedrückt, ja, wir erzählen euch das nächste Mal,
0:00:54–0:00:56
in welchem Film wir eben waren.
0:00:56–0:00:59
Das ist nämlich Teil meiner Aufbereitung.
0:01:00–0:01:05
Ich, so viel sei gesneakt, ich mache nämlich ein Review wieder,
0:01:05–0:01:09
Knüpfe an, wie vor zwei Jahren, von chinesischen Filmen auf der Berlinale.
0:01:10–0:01:15
Und wir haben uns getroffen, hier am, was ist das hier für ein Platz, Mitch?
Micz Flor
0:01:16–0:01:19
Ja, inzwischen heißt er, glaube ich, Uber-Platz oder so.
Florian Clauß
0:01:19–0:01:20
Nee, Mercedes-Platz.
Micz Flor
0:01:21–0:01:24
Nein, das war früher, das war O2 Arena, dann war es Mercedes-Benz Arena,
0:01:24–0:01:27
jetzt ist Uber Arena und der Platz heißt auch Uber-Platz.
Florian Clauß
0:01:27–0:01:30
Meinst du, weil ich auf Google habe ich noch Mercedes-Platz 2 gelesen.
Micz Flor
0:01:31–0:01:34
Ja, das ist der Golf von Mexiko, das geht nicht schwer genug.
Florian Clauß
0:01:35–0:01:42
Du meinst, den Golf von Amerika? Einen davon. Ja, Google hat ja schon umbenannt. Richtig so.
0:01:42–0:01:46
Naja, anderes Thema. Genau, da haben wir uns getroffen und wir waren jetzt auch,
0:01:46–0:01:53
Ich war jetzt auch zum ersten Mal in diesem Aufführungsort von der Berlinale.
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Riesengroße Leinwand, großer Raum, unbequeme Sitze.
0:01:59–0:02:03
Aber mehr vom Film. Erzählen wir das nächste Mal. Jetzt, Mitch.
Micz Flor
0:02:04–0:02:09
Jetzt darfst du. Wir haben die Folge 72. Ich hatte ja in der letzten Folge schon
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so einen numerischen Match, wo ich gedacht habe, wir leben doch in der Simulation.
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Weil die Folge 70 startete ich direkt vor dem Haus mit der Hausnummer 70 über
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systemische Psychotherapie.
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Und jetzt mache ich die 72 und wir haben uns einen Film ausgesucht,
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den wir so ein bisschen anflanschen wollen an die Roadmovie-Miniserie, die du gestartet hast.
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Und siehe da, der Film wurde 72 gedreht.
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Oder kam raus? Nee, kam raus 72.
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Der Film Rocker aus dem Jahre 1972 ist Teil der Retrospektive auf der Berlinale.
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Und die Idee war jetzt, dass wir das so machen, dass wir vorher ein bisschen
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das Hintergrund und so ein bisschen abklopfen.
0:02:55–0:02:59
Ich muss auch gestehen, ich habe schon ein paar Trailer geguckt.
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Der komplette Film ist auch auf YouTube zu finden.
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Ein Film von Klaus Lembke und wenn man dann da in die Klaus Lembke Rabbit Hole
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Sache abtaucht, findet man eine ganze Reihe von,
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Spielfilmen in voller Länge ist glaube ich die Sucheingabe auf YouTube von Klaus
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Lembke. Unter anderem eben auch Rocker in zwei Versionen.
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Und ja, das ist ganz interessant. Ich weiß gar nicht, wie unser Rabbit Hole
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dann so läuft, weil ich allein schon bei diesem YouTube-Film runterladen und
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dann Fullscreen auf den Laptop öffnen dachte, wie so alles so ineinander wäscht.
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Also du hast halt immer so diese neuen Beschleunigungen.
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Und das eine ist halt eben das, und das vorweggenommen für den Film Rocker,
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Ein Film, der sehr, in Anführungszeichen, authentisch und roh und echt und auf
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16mm gedreht wurde mit einer Handkamera in Hamburg.
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Und das war dann eben eine Produktion vom ZDF.
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Und es war aber gleichzeitig auch interessant, den dann runterzuladen.
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Dann hast du auf YouTube irgendwie schlechte Qualität, weil es halt ein 16mm-Ding ist.
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Aber die 16mm-Ding, was sie dann für YouTube hochgeladen hatten,
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wiederum war wahrscheinlich von einer alten DVD, weil du hast dann in Fullscreen
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noch gesehen, dass dieses Bild, also diese eine Szene, wo die Motorräder so
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seitlich fahren, wo die nach Cuxhaven wollen und nicht ganz hinkommen.
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Da siehst du auf einmal, dass halt in diesen Geschwindigkeitssachen dann noch
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so die halben Zeilen auftauchen.
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Ich weiß nicht, ob du dich daran noch erinnern kannst. Das war in Nullerjahren
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auch so ein Digitalisierungsding.
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Das alte VHS-Tapes und alte Fernsehfilme noch so digitalisiert wurden,
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dass diese jede zweite Zeile abgetastet wurde und dann die anderen Zeilen dazwischen.
Florian Clauß
0:04:50–0:04:53
Ja, das Pal-Bild hat sich ja so aufgebaut.
Micz Flor
0:04:53–0:04:55
Das hat sich so aufgebaut. Das wurde der Digitalisierung beibehalten.
0:04:55–0:04:59
Und du musstest dann manchmal, wenn du Filme zum Beispiel auf eine Timeline
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vom Schnittprogramm gelegt hast, musstest du die nochmal konvertieren,
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sodass die aus diesem Halbbild in den Vollbildmodus geht.
Florian Clauß
0:05:04–0:05:09
Ja, ich kann mich an die Adapter erinnern, die ich damals gekauft habe bei Saturn Hansa.
Micz Flor
0:05:09–0:05:11
Und das war irgendwie so ein Ding, wo ich gedacht habe, krass,
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dann hast du auf YouTube diesen alten 16mm, der für Fernsehen produziert war,
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der dann im Fernsehen auch lief, der dann auf DVD rauskam, den dann jemand gerippt
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hat, den dann jemand hochgeladen hat.
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Und beim Fullscreen siehst du dann halt noch, dass es genau wieder so zwischen zwei Ebenen ist.
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16 Meter war dann eben halt 60er, 50er, 60er, 70er Jahre.
Florian Clauß
0:05:32–0:05:35
Also ich habe auch gehört, dass Klaus Lemke selber Filme hochgeladen hat.
Micz Flor
0:05:35–0:05:39
Es gibt, er hat einen eigenen Kanal auch, den habe ich auch in den Shownotes verlinkt.
Florian Clauß
0:05:39–0:05:45
Sehr gut. Ja, Rocker, spannendes Thema. Ja, also ich muss sagen,
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du hast mich ja gefragt, ob ich so ein bisschen das Filmgeschichtlich einordnen kann.
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Und ich muss auch sagen, dass ich so ein Rabbit Hole gefallen bin,
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weil ich tatsächlich vorher das noch gar nicht so als Bewegung wahrgenommen habe.
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Und das ist ja eigentlich auch so ein fehlendes Puzzle in unserer Reihe zur
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Nouvelle Vague, die ich da auch gestartet habe, dass wir die deutsche...
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Die deutschen Vertreter so gar nicht so uns angeschaut haben.
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Und dieses Puzzleteil, das füllt das jetzt genau aus, nämlich die deutschen
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Vertreter der Nouvelle Vague.
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Wir können ja auch gleich nochmal tiefer einsteigen, um das so ein bisschen zu kontextualisieren.
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Aber ich fand es total spannend und ich fand es jetzt nochmal so richtig gut,
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dass du den Impuls gegeben hast. Ja, ich will Rocker machen.
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Vielleicht war es so ein bisschen geschildert, was läuft gerade heute Abend bei der Vetinale?
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Ich habe drei Stunden Zeit, komm, lass uns mal einen Slot raussuchen.
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Guck mal, das passt auch zu Roadmovies.
Micz Flor
0:06:45–0:06:47
Ja, ja, genau. Also ich bin auch,
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ich war dann anfangs irgendwie so ein bisschen, ja, ich weiß auch nicht.
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Es ist so, ich glaube, den Film selbst, den hätte ich jetzt,
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ich habe den so nicht verschlungen, sagen wir mal so.
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Aber man hat sich den in gewisser Weise erarbeiten müssen. Und ich habe mit
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vielen, vielen Aussagen von Klaus Lehmke, man kann unglaublich viele Interviewsachen auch finden.
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Jetzt, der ist gestorben.
Florian Clauß
0:07:16–0:07:19
81-jährig im Jahr 22.
Micz Flor
0:07:21–0:07:26
Und ist 1940 geboren, im jetzigen Polen damals.
0:07:31–0:07:37
Und unfassbar Machoismen auch in vielen Interviews drin, aber hat viele Sachen
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eben auch gesagt zum Thema Film und wie ihr Film versteht, die ich teilweise
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komplett nochmal transkribiert habe in guter Dokumentarfilmmanier.
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Also ich kann sie vorlesen, aber ich kann sie eben nicht so vorlesen.
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Aber in dem Blogpost, der ja jetzt in 48 Stunden online geht,
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möchte ich die Quellen alle mit nennen und auch verlinken, sodass man es sich
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nochmal im Original angucken kann.
Florian Clauß
0:07:58–0:08:00
48 Stunden online?
Micz Flor
0:08:00–0:08:05
48, genau. Damit sind wir schon beim ersten Erfolgsfilm. Nee,
0:08:05–0:08:06
der geht doch jetzt am Donnerstag.
Florian Clauß
0:08:06–0:08:07
Nee.
Micz Flor
0:08:08–0:08:11
Echt? Erst nächste Woche, oder? Ach, Gott sei Dank.
0:08:13–0:08:17
Gott sei Dank kann ich das noch ein bisschen schmirgeln. Ich weiß gar nicht
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mehr, wie ich das in Nachtschichten noch hinkriegen soll.
Florian Clauß
0:08:19–0:08:20
Oh, wie ist das?
Micz Flor
0:08:22–0:08:26
Ich habe den schon geplant. Also, der ist auf WordPress schon eingegeben und geplant.
Florian Clauß
0:08:26–0:08:27
Oh, okay.
Micz Flor
0:08:27–0:08:33
Gut, meine Laune ist gerade von 20 auf 120 gesprungen.
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Gut, dann fange ich jetzt mal an mit dem ersten Zitat, was ich transkribiert habe.
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Das ist aus einem München-TV, heißt es glaube ich, so ein Interview,
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wirklich relativ auch low-budget.
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Ein Kameramann und zwei Männer reden miteinander und da wird er gefragt,
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so wie er den jetzt am besten vorstellt.
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Und dann sagt Klaus Lembke über sich selbst, ich kann die Stimme nicht,
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müsste man sich im Original anhören. Also mein Markenzeichen sind meine Mütze,
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meine Kurzsichtigkeit. Ich sehe eigentlich nichts.
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Und das Dritte ist, dass ich zweimal am Tag onaniere.
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Das war so seine Vorstellung. Das ist halt so irgendwie dann auch schon gerade
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im dritten Teil dieser Ansage.
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Also diese kurze es ist, er war damals glaube ich Mitte 60, das war 2014 glaube
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ich als es gemacht wurde, oder 15 aber.
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Es ist so dass es mit diesem Unanier-Ding, da kommt es halt schon so hin dieses
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Machismo-mäßig und gleichzeitig,
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Sexualisierung, aber auch so ein bisschen shocking dass man jetzt so bei einem
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Low-Budget-Familien-Fernseh-Nachmittags das Ding, dass man als erstes das Interview dran stellt und,
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Und ein Film, den wir heute vorstellen, ist halt eben der Film Rocker.
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Ganz kurz zu den Daten dazu.
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85 Minuten lang vom ZDF in Auftrag gegeben. Wurde zum ersten Mal am 2.
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Februar, also hatte jetzt gerade auch Jahrestag, 2.
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Februar 1972 im ZDF auch ausgesendet und wurde auf 16 Millimeter gedreht.
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Im Verhältnis 1 zu 1,33, also klassisches Fernsehformat.
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Was halt auch ganz toll ist, finde ich, bei dem Film, ist der Soundtrack.
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Der passt so unheimlich gut da rein. So ganz viele Rolling Stones.
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Das It's All Over Now, Baby Blue von Them.
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Und was ich auch finden konnte, es gibt für den Film Rocker eine Webseite,
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ist der Originaltext, mit dem der Film damals im Spiegel, im Fernsehprogramm
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des Spiegels beschrieben wurde.
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Den lese ich mal vor, da muss ich mal gerade nochmal reingehen.
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Also, lief um 21 Uhr am 02.02.1972. Jugendlich am Rande der Gesellschaft will
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der Münchner Jungfilmer Klaus Lembke, 31, in seinen TV-Spielen zeigen.
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Nach dem Porträt einer bombenbastelnden Studentin, Brandstifter,
0:11:10–0:11:14
und der Geschichte vom tristen Ende eines Haschhändlers, Mein schönes kurzes
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Leben, filmte er nun Rocker auf Hamburgs Reeperbahn.
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Die teils dokumentarischen Szenen sollen die Wechselwirkung zwischen der Brutalität
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der Rocker und ihrer Diskriminierung demonstrieren. So steht das da drin.
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Über den Film Brandstifter werden wir noch ganz kurz reden.
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Das war quasi sein zweiter, ich habe die Zahlen nochmal unten genau,
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also er hatte 1967 seine erste, der war ja Regisseur,
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seine erste große, seinen großen Produktionserfolg.
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Und ich glaube, das war so ein bisschen in diesem, ja, Nouvelle Vague,
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wie auch immer, Schatten und so ein bisschen wie Außeratem mit Belmondo.
0:12:03–0:12:05
So hieß der doch im Deutschen, oder?
Florian Clauß
0:12:05–0:12:07
Ja, Bode Soufflé.
Micz Flor
0:12:08–0:12:11
Der Film 48 Stunden bis Acapulco.
Florian Clauß
0:12:12–0:12:13
Bis Acapulco, ja.
Micz Flor
0:12:13–0:12:18
Und ich vorhin noch so 48 Stunden bis live. Das war ein Film,
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der wurde auf 35 Millimeter gedreht, also eine teure Produktion.
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Wenn man ein Leben des Interviews, Glauben schenken kann, war es eine Frau,
0:12:26–0:12:31
die mit ihrem Busen irgendjemanden überzeugen konnte, 400.000 D-Mark zu geben.
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Und dann haben die angefangen, diesen Film zu drehen.
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Und den Original-VHS-Text von diesem habe ich ja auch noch irgendwo,
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falls wir ihn später nochmal brauchen.
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Und Acapulco war einfach in
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der Zeit, auch den gibt es komplett auf YouTube, In der Zeit, glaube ich,
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wirklich vom Format her einfach scheinbar ein Schuss ins Schwarze, so Bullseye.
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Und hat dann 1968 den Bambi gewonnen.
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Du kennst diesen deutschen Fernsehpreis Bambi.
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Und damit war dann irgendwie auch Lemke, noch bevor er 30 war,
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eben schon, ja, gingen die Türen auf.
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Er konnte dann halt irgendwie für Fernsehproduktionen machen,
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eben Rocker später 72, aber vorher hat er in den Film Brandstifter gemacht,
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in den Film Brandstifter.
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Jetzt weiß ich gar nicht, ob wir den Umweg gehen, ob wir erst mal bei Rocker bleiben.
Florian Clauß
0:13:34–0:13:40
Ich würde auch vorschlagen, wenn du willst, kann ich jetzt so ein bisschen was
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filmgeschichtlich kontextualisieren.
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Also diese 48 Stunden bis Acapulco ist noch im Rahmen seiner Münchner Zeit gedreht.
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Und das war auch die sogenannte neue Münchner Schule, in der er auch quasi aktiv war.
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Man muss sagen, es war ein Kollektiv. Und die neue Münchner Schule,
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das ist auch wirklich eine Entdeckung für mich, weil ich das vorher überhaupt
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noch nicht so wahrgenommen habe.
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Die neue Münchner Schule hat sich als sogenannte, ja nicht Gegenbewegung,
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aber man kann sagen, es gab das Oberhausener Manifest.
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Das war eigentlich die Gründung des neuen deutschen Films oder des jungen deutschen Films, JDF so genannt.
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Und der junge deutsche Film, der hat sich dann so auf diesen Oberhausener Filmfestspielen,
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Filmtagen heißt das, glaube ich, 1962, das waren die achten Filmfestspiele,
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haben die sich so gegründet mit diesem Manifest.
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Und ich würde gerne mit dem Manifest jetzt einsteigen.
Micz Flor
0:14:49–0:14:50
Okay, gut.
Florian Clauß
0:14:50–0:14:51
Darf ich?
Micz Flor
0:14:51–0:14:54
Ja, ja. Make my work.
Florian Clauß
0:14:57–0:15:02
Das hat Alexander Kluge, den wir auch schon erwähnt haben, den wir auch immer
0:15:02–0:15:05
noch verehren, hat das damals als Kluge.
Micz Flor
0:15:05–0:15:07
Klaus Lemke übrigens auch, nennt ihn einen sehr klugen Mann.
Florian Clauß
0:15:09–0:15:13
Nein, der meinte ist aber ganz klar. Ja, ja, schön, klar.
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Hat das vorgetragen und mit ihm waren, glaube ich, 22 Unterzeichnern dieses
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Manifestes von mir, die man die meisten nicht kennt.
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Alexander Kluge ist einer davon und ich will das jetzt gerade mal sagen,
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vorlesen, das ist der 28.02.1962.
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Ist auch wahnsinnig lange her, schon über 60 Jahre. Der Zusammenbruch des konventionellen
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deutschen Films entzieht einer von uns abgelegten Geisteshaltung endlich den
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wirtschaftlichen Boden.
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Dadurch hat der Film die Chance, lebendig zu werden.
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Deutsche Kurzfilme von jungen Autoren, Regisseurinnen und Produzenten erhielten
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in den letzten Jahren eine große Zahl von Preisen auf internationalen Festivals
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und fanden Anerkennung der internationalen Kritik.
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Diese Arbeiten und ihre Erfolge zeigen, dass die Zukunft des deutschen Films
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bei denen liegt, die bewiesen haben, dass sie eine neue Sprache des Films sprechen.
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Wie in anderen Ländern, so auch in Deutschland, der Kurzfilmschule und Experimentierfeld
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des Spielfilms geworden.
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Wir erklären unseren Anspruch, den neuen deutschen Spielfilm zu schaffen.
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Dieser neue Film braucht neue Freiheit. Freiheit von den branchenüblichen Konventionen,
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Freiheit von der Beeinflussung durch die kommerziellen Partner,
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Freiheit von der Bevormundung durch Interessensgruppen.
Micz Flor
0:16:44–0:16:48
Kann ich, können wir das querschneiden, weil ich habe auch ein Manifest von
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Lehmke, was nämlich sich genau dagegen lehnt nochmal?
Florian Clauß
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Ja, sehr gerne. Lass uns das sehen, es sind nur noch zwei Sätze.
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Wir haben von der Produktion des neuen deutschen Films konkrete,
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geistige, formale und wirtschaftliche Vorstellungen.
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Wir sind gemeinsam bereit, wirtschaftliche Risiken zu tragen.
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Der alte Film ist tot, wir glauben an den neuen.
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Man muss sagen, dass die Pressekonferenz mit der Überschrift eingeleitet wurde.
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Und dann kannst du, dann hat Lemke und die Neue Münchner Gruppe,
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hat nämlich ein Gegenmanifest 1965 geschrieben.
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Und das heißt nämlich, Papas Film ist tot, lang lebe Papas Film.
Micz Flor
0:17:27–0:17:28
Papas Staatskino ist tot.
Florian Clauß
0:17:28–0:17:30
War das, was ich vorlesen wollte. Ah ja, Mama.
Micz Flor
0:17:31–0:17:35
Also das ist jetzt vom Münchner Filmfest 2010, direkt von Lemke.
0:17:35–0:17:39
Also da werden auch keine Co-AutorInnen genannt, sondern das macht er alles ganz allein.
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Und ich möchte es, glaube ich, gar nicht lange vorlesen.
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Aber was ja interessant ist, Lehmke sagt auch in Interviews,
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Film, Kino hat mit Kultur überhaupt nichts zu tun.
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Und die Forderung, die in Oberhausen ja war, war zu sagen, wir müssen unabhängig
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arbeiten können, um die Essenz tragen zu können. Also im Prinzip verbeamtet werden.
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Also man hat quasi nicht mehr die, explizit wird es da eben auch genannt,
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nicht mehr diese kommerziellen Anbindungen, sondern man ist frei,
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das Reine in dem Film, in der Kunst und Kultur.
Florian Clauß
0:18:11–0:18:14
Also das muss man nochmal jetzt hier unterstreichen, das war im Prinzip die
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Initierung der Filmförderung.
Micz Flor
0:18:17–0:18:21
Genau, und das ist auch das, wo Lehmtke sagt, Kluge war ein kluger Mann.
0:18:21–0:18:25
Weil Kluge hat wohl irgendwann gesagt, nach irgendeinem Oberhausener Filmfestival,
0:18:25–0:18:30
dass es so war, dass die Filme keiner gucken wollte, die die gemacht haben.
0:18:30–0:18:33
Aber die wollten weiter Filme machen und hatten sozusagen die Lobby,
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um dann diese Filmförderung ins Leben zu rufen.
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Und Lemke selbst hat gesagt, das ist ein absoluter Grind. Das sollte man überhaupt nicht machen.
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Deshalb heißt das hier jetzt auch von 2010, Papas Staatskino ist tot.
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Und der eine Absatz, der sich dann bösartig eben auf das bezieht,
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was hier dann die staatliche Filmförderung geschaffen hat in der Nachkriegszeit
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der Bundesrepublik Deutschland,
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da sagt er hier ein Auszug, 13 Jahre Staatskino unter Adolf Und die letzten
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40 Jahre staatlicher Filmförderung haben dazu geführt, dass der deutsche Film
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schon in den 70er Jahren auf Klassenfahrt in der Toskana hängen geblieben ist.
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Regisseuren Softskills kastraten und aus Produzenten Veredlungsjunkies wurden.
0:19:21–0:19:27
Und er schließt damit ab, unsere Filme sind wie Grabsteine.
0:19:27–0:19:33
Also das ist ja wirklich fast so eine Gegenrede zu dem, was du gerade vorgelesen hast.
Florian Clauß
0:19:33–0:19:34
Also nicht das Lebendige.
Micz Flor
0:19:34–0:19:37
Sondern das Tote. Und es ist genau diese Förderung.
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Und ich fordere, Innovation statt Subvention. Das ist so dieser Satz.
0:19:48–0:19:53
Und er schließt mit No Pain, No Spain Lemke.
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Das ist sein Abschluss. Und sicherlich ist Lemke immer auch jemand, der,
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gut auftreten kann, der gut reden kann. Da kommen wir vielleicht zur Person
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später nochmal ein bisschen. Aber ich wollte das gleich so dagegen schneiden.
Florian Clauß
0:20:06–0:20:10
Ja genau, das ist sehr gut. Weil das jetzt nochmal so.
0:20:10–0:20:14
Aber nochmal die Punkte herausgearbeitet, das haben wir ja schon gesagt,
0:20:15–0:20:23
mit dem Oberhausener Manifest hat sich dann auch die Filmförderung strukturisiert,
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nämlich mit der Filmförderungsanstalt FFA,
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das war die 1968 gegründet, das ist die erste zentrale bundesweite Filmförderung.
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Und dann gibt es das Kuratorium Junger Deutscher Film, was ich dann 1965 gegründet habe.
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Und das war auch in dem Manifest, wir haben es eben gehört, nämlich,
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dass die jungen Autoren, also die haben noch nie einen langen Film gedreht.
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Es war ja wirklich so, dass zu dem Zeitpunkt der deutsche Film einfach tot war.
0:20:52–0:20:55
Der deutsche Film, man musste überlegen, das war zwölf Jahre,
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13 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland.
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Also das heißt, der Krieg war noch in den Knochen. Und.
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Die Filme in Deutschland, das waren alles so Edgar-Wolles-Filme.
0:21:10–0:21:13
Das war halt Heimatfilme Edgar-Wolles. Das war halt so langweiliger Film.
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Und er war wirtschaftlich bankrott.
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Denen ging es halt wirklich nicht gut. Der Film war halt tot,
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der Film zu dem Zeitpunkt.
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Und tatsächlich hat sich diese Riege von jungen Filmautoren,
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man muss ja auch sagen, nicht innen, weil das wirklich nur männliche Unterzeichner
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waren, hat sich dann neu gegründet.
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Und die haben dann halt wirklich so diesen Zepter dann für sich beansprucht
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und haben gesagt, wir sind und haben auch wirtschaftlichen Erfolg versprochen.
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Das heißt, die Wirtschaftlichkeit dieser Filme. Und es war auch nicht schlecht.
0:21:44–0:21:48
Also die Filme sind halt auch gut gelaufen, also teilweise gut gelaufen.
0:21:48–0:21:52
Und dann kam halt Kluge mit Abschied von gestern. Das war ein Film.
0:21:52–0:22:01
Das kam dann Schlöndorf, der Zögling Törlis ist auch von Schlöndorf oder von Werner Herzog.
0:22:01–0:22:08
Also auf jeden Fall haben sich in dieser ganzen Welle von neuer deutscher Film
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oder junger deutscher Film, haben sich jetzt diese ganzen großen Namen auch
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wiedergefunden, wie Schlöndorf, Fassbinder.
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Werner Herzog, Alexander Kluge.
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Dann haben wir natürlich auch Wim Wenders. Das sind alles so erste und zweite
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Generation von jungen deutschen Filmen. Das Problem war nur,
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dass irgendwann in den 70ern, hast du ja auch schon gesagt, es hat sich so totgelaufen.
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Das ist dann für diese Erstarrung, dass wirklich dieser intellektuelle Anspruch,
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der dahinter stand, auch einen Bildungsauftrag zu haben.
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Das war ja alles diese Haltung, die der Film ausgesprochen hat.
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Und das hat halt auch zu einer gewissen Erstaunung geführt und eben auch,
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und das wirkte jetzt bis tatsächlich in die 90er und 2000er rein,
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wo sich alle dann die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben.
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Und der deutsche Film, das ist immer so langweilig, so intellektuell und man
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hat so lange Einstellungen und so weiter, dass das halt keiner tragen konnte.
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Aber gleichzeitig war dieser Impuls in den 60ern, war natürlich aus Frankreich,
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von der Nouvelle Vague, die großen Vorbildern, das war sowohl von der Münchner Gruppe wie auch von.
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Den Oberhausener, dass die eben ganz klar Godard und so weiter,
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der Straßendiener, der Autorenfilm.
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Der Autorenfilm war ganz wichtig, ja.
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Und in diesem Umfeld, da muss man auch wieder, das finde ich total abgefahren,
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in diesem Umfeld hat sich dann halt diese neue Münchner Gruppe gebildet und
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ein bisschen so als Antwort, ja, und wir haben es ja auch schon gerade angerissen.
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Ein bisschen so als Antwort auf diese intellektuelle Haltung,
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ja, auf diesen Bild und so.
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Die wollten eher, und das waren alles Leute, die hier in Schwabing gewohnt haben,
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München-Schwabing. Das war eine Schwabinger Gruppe.
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Und da waren halt auch sowohl als auch da drin.
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Wenigstens recht, Andreas Spada war zum Beispiel auch in dieser Schwabinger
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Kneipe. Und die hingen halt zusammen.
Micz Flor
0:24:05–0:24:08
Also das ist interessant, da greife ich gerade mal rüber, weil in dieser Kneipe,
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es gab wohl eine Kneipe, die ist Bungalow. In einem Interview,
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was auch auf YouTube, was wir verlinkt haben, hat Lemke, wird gefragt,
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warum er denn jetzt gerade hier machen will.
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Und dann sagt er, naja, Tiefgarage. Aber übrigens, als ich anfing,
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mich für Filme zu interessieren, stand genau hier, das war hier quasi so ein
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Bombenloch oder sowas, da stand hier so eine Kneipe Bungalow, da war das Bier billig.
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Auf der anderen Straßenseite war der türkisch-deutsch oder so hieß das.
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Das war wohl so ein kleines Programmkino und er lebt in der Kommune und Andreas
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Bader war eben auch in dieser Kommune mit drin.
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Und ich habe dazu jetzt sogar ein paar Lembke Zitate.
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Muss ich mal ganz kurz gucken.
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Aber das, ganz kurz nochmal Sprung zu dir mit Schlöndorf, weil die Hauptperson
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in Brandstifter von Lemke von 1969, was eine Auftragsarbeit vom ZDF auch wieder war.
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Und was wohl von der Struktur dann wiederum, ist auch online,
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mich teilweise an das von Zabrinski Point, was du erzählt hast am Anfang,
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so diese dokumentarisch gefilmte Studentendiskussion.
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Da gibt es auch so eine Szene, wo im Auditorium mit einem Juristen als Professor
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und die Studierenden dann halt mit
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dem irgendwie diskutieren über Versammlungsrecht und über solche Sachen.
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Also das ist irgendwie so beides. Es ist halt ein Spielfilm.
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Und die Brandstifterin, das geht um den Kaufhausbrand, bei dem Bader wohl auch
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mitgezündelt hat, wenn ich es richtig verstehe, in Frankfurt.
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Da spielt die Brandstifterin, spielt die Margarete von Trotter,
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die wiederum dann mit Schlöndorff, glaube ich, bis 1991, verheiratet war auch.
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Und 1975 haben die beiden zusammen die verlorene Ehre der Katharina Blum gemacht
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und dann später hat von Trotter alleine noch die bleiernde Zeit,
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1981 rausgebracht und damit auch in Venedig die Goldene Palme.
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Wisstest du das in Venedig?
Florian Clauß
0:26:11–0:26:14
Venedig, die goldene Palme ist doch Cannes, oder?
Micz Flor
0:26:15–0:26:17
Den goldenen Löwen, entschuldige, den goldenen Löwig von Venedig.
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Also man merkt, ich bin da ein bisschen der Pfeffer in dieser Filmwelt.
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Also das ist dann aber schon auch eben diese Verschränkung, die du irgendwie gemeint hast.
Florian Clauß
0:26:26–0:26:31
Genau, also die Margarete von Trotter war tatsächlich eine der wenigen Frauen,
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die dann in dieser Bewegung so mit Ulrike Ottinger und Und die hat auch einige Förderungen bekommen.
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Die meisten Förderungen hat, glaube ich, Fassbinder tatsächlich bekommen.
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Der hat auch seine produktivste Zeit. Ich meine, der hat über 40 Spielfilme gedreht.
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Ja, verrückt, also Wahnsinn. Er ist mit 37 Jahren gestorben,
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also jung gestorben und hat eine unglaublich produktive Zeit gehabt.
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Und dann Wim Wenders, war auch häufig gefördert.
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Dann Wolfgang Petersen kann man ja auch in dieser Szene mit anregen.
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Es war im Prinzip alles eine Szene und ganz viele kamen eben aus München.
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Und das war die Hochzeit, so Mitte der 60er, war eben diese Schwabing.
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Und da hat sich eben, wie gesagt, ein Kollektiv von Leuten gegründet, um Lemke herum.
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Also im Prinzip waren das Rudolf Thome, dann Klaus Lemke, Maxi Mann,
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Roger Fritz und Mai Spiels und Werner Enke.
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Das ist so der Kern der Münchner Gruppe.
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Und deswegen neue Münchner Gruppe, weil die sich so ein bisschen abgehoben haben
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von, wie gesagt, von der anderen Münchner Gruppe, die dann Autorenfilme und
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so weiter initiiert haben.
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Und man muss sagen, und ich glaube, das ist immer so eine wichtige Sache, wie die sich abgrenzen.
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Und es wurde dann später in diesen ganzen Filmkritiken, wurde dann halt so ein
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bisschen gesagt, die neue Münchner Gruppe ist halt so nicht reaktionär,
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aber ist dann halt nicht politisch.
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Und die haben aber nicht eine andere Politik.
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Also sie waren schon links, aber sie waren vielleicht jetzt nicht so intellektuell
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links, sondern das könnte man vielleicht vergleichen heutzutage.
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Ich weiß nicht, ob du die hedonistische Internationale, kennst du das?
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Das ist auch so eine Aktivistenbewegung, was so ein bisschen absurde Aktionen
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macht, aber eigentlich auch immer links eingestellt ist und das ist die Hedonistische Internationale.
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Und dann könnte die auch eher so begreifen.
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Und was die im Prinzip gemacht haben, die haben viel von dem, also.
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Vielleicht in Abgrenzung nochmal zu den anderen Autorenfilmern,
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die eben versucht haben, dann Geschichten auch zur Bildung und durch die Filme eben zu wirken.
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Während das Kollektiv um die Münchner Gruppe eher Film als Möglichkeit,
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als Spaß und auch viel mit Genre-Kino gearbeitet haben.
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Und dann war das Genre-Kino damals einfach auch tot in Deutschland.
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Genre-Kino gab es einfach nicht. Das wurde dann aber von der Münchner Gruppe
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im Prinzip auch mit als Themen.
Micz Flor
0:29:23–0:29:24
Jetzt die neue Münchner Gruppe?
Florian Clauß
0:29:24–0:29:30
Ja, die neue Münchner Gruppe. Das eine ist die Oberhausener Manifest.
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Und die alte Münchner Gruppe, das kann man so abgrenzen. Aber die haben quasi
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Genre-Kinos, also Science-Fiction,
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irgendwelche Actionfilme oder Thriller oder sowas, haben die aber mit diesem
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Bruch der Nouvelle Vague erzählt.
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Das waren genau diese Stilmittel, die sie auch von der Nouvelle Vague adaptiert haben.
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Das heißt, Leintheater auf die Straße raus und draußen gefilmt,
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ohne Drehbuch gefilmt und viel mit Bewegung.
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Das war auch ein Kurzfilm von Klaus Lemke ist Duell,
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wo es dann halt darum geht, dass ein Ehepaar zum Chef von einem Mann zu einer
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Party fahren will und die Frau haut einfach ab mit dem Auto.
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Und die rast dann halt so und die spielen halt so High-and-Seek.
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Also die rennen dann irgendwo rum und ich habe da nochmal einen Podcast zu gehört
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und da hat der Gast in einem Filmpodcast,
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Marco Abel heißt der, Der hat nämlich ein Buch rausgebracht,
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von nicht allzu langer Zeit.
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Mit Nonchalance am Abgrund über die Münchner Gruppe.
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Und hat dann so auch da eigentlich so dieses filmgeschichtliche Loch gefüllt,
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was dann halt auch niemand irgendwie vorher berichtet hat.
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Das hat er also wirklich hörenswert und lesenswert, kann ich nicht sagen,
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aber viel hat er daraus referiert. Bitte?
Micz Flor
0:31:03–0:31:04
In welchem Podcast war das?
Florian Clauß
0:31:04–0:31:05
Der heißt Katz.
Micz Flor
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Ah ja, okay.
Florian Clauß
0:31:06–0:31:11
Und Marco Abel, und das ist von nicht allzu langer Zeit. Der ist auch gerade im Zeughaus wieder.
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Der war 22 im Zeughaus. Jetzt ist der jetzt auch aktuell mit fünf Kurzfilmen.
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Im Zeughaus von der Münchner Gruppe. Und der hat das dann auch noch mal so berichtet,
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dass eben dieses Genre-Kinesisch dann auch darüber aufgebaut hat.
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Und das war im Prinzip eine lose Gruppe, die halt Kurzfilme gemacht hat.
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Und jeder durfte mal Regie führen.
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Und jeder hat mal irgendwie eine andere Rolle gespielt. Und die haben so rotiert.
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Und er meinte, das ist im Prinzip nicht auseinandergebrochen,
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aber hat sich dann irgendwie verflüchtigt, eigentlich mit den ersten Langfilmen,
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weil die dann nicht mehr zusammen abgehangen haben, weil die nämlich eine andere
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Logistik hatten. Und dann war es halt mit einem Langfilm beschäftigt irgendwo.
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Du konntest nicht mit den Kneipe zum Flippern gehen, sondern bist halt irgendwie
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so mit dem Zeug dann auf der Straße rumgelaufen.
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Und das war so ein bisschen, das war halt genau dieser Schnittpunkt.
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Das war nämlich 58 Stunden bis nach Acapulco, wo er meinte, da hätte sich das
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so ein bisschen quasi auseinandergezogen.
Micz Flor
0:32:13–0:32:17
Ja, schon, weil das war ja bei Lemke eigentlich ziemlich der Anfang der Karriere,
0:32:17–0:32:21
Die wirklich erfolgreichen Jahre, in Anführungszeichen erfolgreichen Jahre,
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wie er dann später sagt, die kommen ja noch.
Florian Clauß
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Ja, aber man muss sagen, Entschuldigung, dass ich dich jetzt nochmal unterbreche. Nein, du bist der Chef.
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Aber ich finde das so faszinierend, weil nämlich Mai Spiels und Werner Emke
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haben im Prinzip die erfolgreichsten deutschen Filme gemacht.
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Also die waren unglaublich erfolgreich, nämlich zur Sache Schätzchen.
Micz Flor
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Ja, nein, das war 68 zur Sache Schätzchen, genau.
Florian Clauß
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Und dann mit Uschi Glas, Uschi Glas dann so wieder entdeckt.
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Und das, was auch zu Rocker gesagt wird, ist aber auch in diesem Film Werner
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Enke, Werner Enke, der im Prinzip da auch so einen Sprachgebrauch geprägt hat.
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Nämlich, das war so, dass der so Wortschöpfung gemacht hat, die heute noch, also in dem Film quasi.
Micz Flor
0:33:07–0:33:10
Ja, Enke hat die ja nicht gemacht, das haben ja die Rocker gemacht.
Florian Clauß
0:33:10–0:33:12
Nee, nee, nee, Enke ist Feuer, das ist zur Sache, Schätzchen.
Micz Flor
0:33:12–0:33:14
Ach so, okay. Also dieses Türlich.
Florian Clauß
0:33:15–0:33:20
Genau, Türlich-Dumpfbacke. Das waren so Wortschöpfungen, die dann zur Sache schätzen.
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Und wie heißt der andere Film mit der Uschi Obermeier, die auch Die Rote Sonne, genau.
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Das war ein Kurzfilm.
Micz Flor
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Du meinst jetzt von Maispiels?
Florian Clauß
0:33:33–0:33:34
Von Maispiel, genau.
Micz Flor
0:33:34–0:33:36
Der zweite Teil war Nicht-Fummeln-Liebchen.
Florian Clauß
0:33:36–0:33:39
Genau, Nicht-Fummeln. Fummeln war auch so ein Wort, was die da so erfunden haben.
Micz Flor
0:33:39–0:33:40
Fummelt haben.
Florian Clauß
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Und die sind zum Beispiel, die haben da noch in den 70ern zwei Filme gemacht, das war ein Pärchen,
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ja und dann haben die komplett aufgehört zu filmen und ganz viele aus dieser
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Gruppe, was heißt ganz viele, es war ja nur eine Zahnvoll, die haben auch völlig
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andere Sachen gemacht und Lemke war derjenige, der dann eigentlich so noch, wie du sagst,
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weiter unterwegs war, aber totaler Punk, totaler Underground,
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immer irgendwie keine Förderung, ja, der hat dann halt mit minimalsten Mitteln seine Filme gemacht.
Micz Flor
0:34:08–0:34:11
Ja, später, ich meine, der ist ja richtig reich geworden, in ein paar Filmen,
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die dann auch, ich hab so ein bisschen dann, also der hat halt eben,
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bei Rocker ist es so, das war fürs Fernsehen gemacht, das war gar nicht zuerst im Kino.
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Und dann später hat er eben auch Kinofilme gemacht, so, der komische Heilige
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war, glaube ich, der erste Kinofilm und dann ähm,
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da komme ich noch gleich drauf ich muss jetzt ein bisschen zurückrudern ja mach
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das mal in der Narrativ da wird man gleich einsam wenn du sowas sagst also nochmal
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ganz kurz zu Bader es war schon interessant dass.
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Lemke den Auftrag vom ZDF bekommen hat für den Film oder das Angebot den Film
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Brandstifter wie er dann hieß zu machen mit Trotter die dann später mit Schlöndorf
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und so weiter habe ich vorhin gesagt,
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und dass es darum ging, um diesen Kaufhaus, Brandstiftung in Frankfurt,
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und ihr dann später hier nochmal sagt, so über Bader, ich habe jetzt zwei Zitate,
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also zwei YouTubes, nee, einen Podcast, glaube ich, und einen YouTube-Ding miteinander
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verschnitten, so das ist ein bisschen, also zuerst im YouTube-Video,
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auch das wird dann wieder verlinkt.
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Bader war auch hier oben immer im Bungalow, was ich vorhin meinte.
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Also das war diese Billo Kneipe drin.
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Ich wollte unbedingt zum Film. Jetzt springe ich in den BA2 Podcast.
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Bader mochten wir gerne. In diesem kleinen Türkendeutsch, das war das Kino,
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in dem wir unsere ganze Filmgeschichte gelernt haben, saß Bader hinten.
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Und Bader hat sogar gelernt, Filme einzulegen und fortzuführen.
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Er hat sich manchmal nachts bestimmte Filme allein angeschaut. Welche?
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Ein bisschen verdeckt halten.
Florian Clauß
0:35:52–0:35:53
Was er da guckt hat. Irgendwas mit Bomben bauen.
Micz Flor
0:35:54–0:35:58
Er war ein wirklicher Filmfanatiker. Jetzt zurück wieder in dieses andere Interview.
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Da sagt Lemke, Aber Bader hatte so einen merkwürdigen Münchner badischen Akzent.
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Und den haben wir nicht genommen eigentlich damals, als wir diese ersten Filme gedreht haben.
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Und so ist Bader eigentlich notgedrungen, da er nicht zum Film kam,
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Terrorist geworden, um wirklich irgendwas zu machen im Leben.
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Und ich habe mit dem zusammen gewohnt im selben Haus.
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Und die haben die ganze Zeit über Mädchen geredet, die sie nicht hatten,
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haben Karl Marx gelesen, den sie nicht verstanden.
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Und wir haben immer lustig Filmchen gemacht. und einen habe ich auch über die
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gemacht, der heißt Brandstifter und das war eben diese Zeit der Fall.
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Und das ist schon irgendwie so ein bisschen absurd, wo man dann wirklich merkt,
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dass aus dieser Kommune zusammenleben, da in München, Schwabing.
Florian Clauß
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Ja und dann kommt noch halt irgendwie, dann kommt ja auch noch dann eben Uschi
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Obermeier und hier Kommune 1, ist ja auch noch mit drin.
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Also du hast ja so eine Verdichtung von deutscher Geschichte da drin,
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ja, wo dann halt so diese Personen, die maßgeblich die deutsche Geschichte geprägt
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haben, dann auf einmal alle irgendwie zusammengewohnt haben.
Micz Flor
0:37:00–0:37:03
Es gibt auch einen kurzen Clip aus einem längeren Film von Lemke,
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den verlinken wir auch in den Shownotes, wo die Krautrock-Legenden-Band CAN,
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also C-A-N-C-A-N, spielt in dem Film mit.
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Und du merkst halt gleich, dass nicht alle Musiker zum Schauspiel taugen.
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Die wirken etwas mehlig.
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Und die Szene, in der die da spielen, ist halt so eine Kneipenszene,
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wo dann die Band Ken als Band in dem Film einen Promoter oder sowas verprügelt,
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weil der ihnen die Gage nicht rausgibt.
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Und das ist dann irgendwie wieder so ein Ding, wo du denkst, wow, Jahrzehnte später,
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Ist halt Cannes einfach so auf einem Podest, also so wie Kraftwerk,
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einfach so nicht mehr umzustürzen.
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Und in diesen ganz frühen Jahren hat Lemke mit denen schon so gedreht.
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Abschließend hat er zu Bader noch gesagt, das ist dann ein paar Minuten später,
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da kommt er nochmal drauf zurück und sagt dann so, ich habe mich damals schon
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eigentlich mehr für die Opfer interessiert. Oder ich hatte damals eigentlich
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mehr Gefühle für die Opfer als für die Täter.
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Denn die Täter hatten wirklich kein Gefühl für ihre Opfer. Das hat mich wirklich schockiert.
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Also das war so der Abschluss nochmal. Mit der Haltung hat er dann eben diesen
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Film Brandstifter gemacht.
Florian Clauß
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Ja, man muss vielleicht auch, weil du so eingestiegen bist, um die Figur Lemke
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zu zeichnen, das ist ja so masochistisch und zweimal am Tag oranieren und so weiter.
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Man muss aber auch sagen, dass die Münchner Gruppe auch so bestimmte Kurzfilme,
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also Mai Spiels war ja eben auch da als Frau vertreten,
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dass dieses Frauenbild, was die so gezeichnet haben,
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doch so das bezeichnet Marco Abel so,
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dass das im Prinzip so ein proto-feministisches Frauenbild, Frauenbild,
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also noch bevor die zweite Welle des Feminismus dann 1968 richtig losging,
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hatten die schon so positiv besetzte Frauenrollen in diesem Film.
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Und, das will ich nochmal von Lemke zitieren, nämlich, Lemke hat gesagt,
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Frauen sind die besseren Männer.
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Also der hat schon sehr viel Witz, der Typ. Der hat halt auch sehr, sehr schnodderig.
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Also man merkt das auch bei dem Rocker. Also hat so eine unverblümte Art,
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die halt aber auch sehr direkt und ja, also so, wie soll man das sagen?
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So wie bei, also ich glaube, das, was die auch so von der Nouvelle Vague-Sicht
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dann halt auch so positiv abgeguckt haben.
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Dieses einfach draußen auf der Straße und einfach dieses Konsequenzlose teilweise.
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Ja, dieses mir gehört die Welt und ich gestalte einfach, ohne da jetzt so großartig
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irgendwie einen intellektuellen Augusta rauszuziehen.
Micz Flor
0:39:45–0:39:49
Ja, einfach machen, hat er dann auch so gesagt. Also Drehgenehmigung, sowas dann alles.
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Egal, er wird ja auch ein bisschen verheldet, als heldenhaft so dargestellt.
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Jeder kriegt 50 Euro am Tag, er selber auch. Der Kameramann,
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alle Schauspieler, das muss es halt sein. Er verdient sein Geld wohl,
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oder hat, er ist ja gestorben.
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Aber er hat sein Geld dann letztendlich über Werbeproduktionen finanziert,
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alles, und hat seine Filme komplett selber gedreht.
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Hat von sich gesagt, dass er jeden zweiten Film meistens schon während dem Dreh
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dann irgendwie hat fallen lassen, weil er gemerkt hat, das funktioniert nicht.
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Hat dann mittendrin abgebrochen, hat die Leute eben gecastet,
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teilweise dann wirklich wohl gecastet.
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In dem Café Capri, was wohl so ein langweiliges Schwabinger Italo-Kaffee war,
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was er dann so ein bisschen übernommen hat, indem er sich da nicht mehr von
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der Theke wegbewegt hat.
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Jetzt fange ich selber schon an, so ein bisschen zu heroisieren.
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Aber was dann wirklich zum Schluss, das ist ein Bayern 2 Podcast Episode zum Tod von Lehmke,
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auch nochmal mit vielen Originaltönen von SchauspielerInnen aus dem Film auch
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nochmal dargestellt, Und dieses Capri war halt quasi das Casting-Büro,
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da wurden die Leute gecastet, das war dann alles voll.
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Die Leute kamen nach München, um mit dem Café Capri zu hängen und danach sind
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sie dann in die Klappe gegangen.
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Das war auf der anderen Straßenseite eben der Club, in dem Punk gespielt wird
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und da ging dann die Nacht weiter.
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Ich wollte jetzt zu Brandstifter noch eine Sache sagen. Ich habe ja vorhin das
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schon ein bisschen angekündigt, dass das ist auf alle Fälle in der Haltung,
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auch in dem, wie er auch über Frauen redet,
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wirklich manchmal so ein bisschen ein Thema, was eigentlich auch in der Zeit
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schon verhandelt wurde.
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Wer darf sprechen, wer darf Aufnahme drücken, wer filmt wen,
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wer kann sich eine Kamera leisten, auch so ein bisschen drin vorkommt.
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Und er hat da gesagt, das war beim Film Brandstifter,
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weil von Trotter war die eine Schauspielerin und die andere Schauspielerin, die da drin war,
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war Iris Berben und die war auch seine oder eine der Freunde seiner Freundinnen damals.
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Das sagt er auch öfters, hat man das nicht so monogam gehalten.
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Aber er spricht über seine Freundin Iris Berben wie folgt.
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Damals war ich mit einer kleinen Schlampe aus Hamburg zusammen, die hieß Iris Berben.
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Und ich dachte mir, die ist wirklich so arrogant und auch so blöd und so bescheuert eigentlich.
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Und die habe ich eigentlich auch so gehasst und war auch wirklich verliebt in
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die, dass ich dachte, ich muss unbedingt einen Film über sie machen.
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Und das war einer der ersten Filme, die ich gemacht habe.
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Also das ist die Iris Berben, die wir jetzt auch kennen, die auch jetzt,
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während wir hier aufnehmen, noch auf irgendwelchen Postern zu sehen ist.
Florian Clauß
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Ja, das ist verrückt. Ja, ja, die Iris Berben. Die hat auch einen schönen Nachruf an Lemke.
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Geschrieben oder gesagt.
Micz Flor
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Und das ist halt so ich habe noch ein zweites zitat
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das kann jetzt kurz daran hängen das ging dann später um
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ein also weil er dann einfach solche talente gefunden hat alle sprechen eben
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immer über wolfgang firek und cleo kretschmer die er entdeckt hat und die beiden
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die sich privat gar nicht verstanden cleo kretschmer war dann auch mit ihm zusammen
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die waren aber wohl vor der Kamera,
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wie Wolfgang Fierek das in dem BR2-Podcast sagte,
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wir waren vor der Kamera wie ein kongeniales Duo, sagte er, glaube ich.
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Vielleicht so wie Paul McCartney und John Lennon.
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Man greift wirklich ganz oben ins Regal.
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Er hat immer wieder Leute gecastet im Capri, aber auch später.
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Er hat dann irgendwann München verlassen, in Berlin gedreht und nicht wirklich gelebt.
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Also er hat so eine Einzimmerwohnung in München gehabt bis zu seinem Lebensende.
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Aber hat dann für den Film Finale 2006 die Schauspielerin, die aber auch inzwischen
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Produzentin ist, Sarah-Lisa Wollm entdeckt.
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Und da wird dann auch in einem Interview auf YouTube gefragt,
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wie er die entdeckt hat und erklärt, wie er das Casting direkt gemacht hat.
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Ich habe zuerst ihren wirklich großen und fabelhaften Busen gesehen.
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Und in so einem Fall bin ich sowieso von vornherein begeistert. Wie bei Dolly Dollar.
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Die hatte einen noch größeren Busen. Und das war ein bayerisches Kind.
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Und diesmal war es ein norddeutsches, diese Sarah-Lisa, die Verkäuferin bei H&M war.
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Ich habe ziemlich lange auf ihren Busen geschaut. Und wenn die Mädchen dann
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nicht nervös werden, taugen sie meistens auch was fürs Kino.
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Und das ist, finde ich, schon auch nochmal wichtig, das dann auch nochmal so
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nachzuzitieren. weil, ähm, ja, das ist, man entschuldigt das,
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wenn er so heldenhaft und toll und das Indie-Pen-Kin, aber da ist schon auch viel Dings.
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Und Cleo Kretschmer, die, wie sie von der Kollegin mal genannt wird,
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Landpomeranzer, also liebevoll gemeint, die selbst war dann auch mit ihm zusammen, ähm, und, ähm.
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Und Lembke, ich komme dann gleich zurück aus diesen Zitaten,
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aber ich möchte sie einfach mal loswerden, weil ich sie irgendwie abgetippt habe.
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Über Cleo Kretschmer schreibt Klaus Lembke, das ist jetzt die Zeit eigentlich,
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bevor seine Kinofilme, so Komödien, durchgehen.
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Und der erste Film war Idole.
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Da komme ich jetzt gleich drauf. Auf jeden Fall, er sagt über Cleo Kretschmer,
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und dann lief noch so ein Mädchen rum, ganz süß, ganz klein,
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mit dem hübschesten Po der damaligen Zeit.
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Ein sehr aggressives Mädchen mit sehr viel Alkohol und auch allen anderen Dingen.
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Das passte mir sehr gut und mit ihr war ich dann auch sofort zusammen.
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Das war Cleo Kretschmer und dann habe ich mit ihr Filme gedreht.
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So hat er sie eingeführt und sie sagt dann über die Zeit, ich durfte nie mit
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ans Set. und ich war in der ganzen Zeit eigentlich ziemlich einsam,
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habe zu Hause gehockt und war eifersüchtig.
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Dann habe ich ihn so lange genervt, bis er gesagt hat, okay,
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wenn du ein Drehbuch schreibst, mache ich einen Film mit dir.
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Und er hat wie beim Pferdehandel eingeschlagen.
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Das war das Zitat von Cleo Kretschmer. Und das Drehbuch, das er dann geschrieben
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hat, war der Film Idole, der in die Kinos kam.
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Cleo Kretschner selbst wiederum war als Schauspielerin als erstes 1973 im Schulmädchen-Report
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fünfter Teil, was Eltern wirklich wissen sollten.
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Das ist ihre erste Filmrolle gewesen.
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1976 dann kam Idole. In einem bayerischen Dorf, wo sie zu Hause ist,
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arbeitet Annel als Kellnerin.
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Sie verehrt Sepp, den Kapitän der einheimischen Fußballmannschaft.
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Aber es will nicht so richtig sich was anbahnen.
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Danach kommt Amore. Der ist ganz lieb.
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Das ist ein Münchner, wieder eine Komödie, alles auch in Mundart gedreht.
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Das sagt Kretschmer dann irgendwann auch, dass die die Mundart sonst deutsche
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Fernsehen gehievt haben.
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Fürs TV gab es dann Amore.
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Und dann kamen die großen Filme 1979.
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Also er hatte dann eben diesen, ein komischer Heiliger, auch mit dem Firek und Kretschmer.
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Wo Firek, ein Pfarrer oder Priester, der nach München kommt,
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um die Sünden auszutreiben, spielt.
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Eine Komödie. die habe ich online nicht
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gefunden jetzt auf youtube aber dann gibt es noch die
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arabischen nächte kinofilm von 1979 und
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in den deutschen top 100 damals hat er es bis auf rang 34 geschafft mit 800.000
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besuchern und 1979 gab es dann auch ach so da ein komischer heiliger doch da
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war der auch 1979 auf platz 50 mit 400.000.
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Und das waren also dann eben auch Filme, Spielfilme, Kinofilme,
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also nicht Fernsehproduktion.
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Und die waren dann, nehme ich mal an, eben ohne Fördergelder,
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zumindest konnte ich dazu nichts finden und einfach rein kommerziell produziert.
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Ich habe auch ganz kurz noch was Witziges vorbereitet, weil wir sprechen ja
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über die Vergangenheit und wir müssen sie kontextualisieren,
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um zu merken, was ist denn ein Film 1971?
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Haben die Rocker gedreht 1972, kam er dann ins Fernsehen.
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1971, die Top 10 Filme in Deutschland. Platz 1, Aristocats.
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Platz 2, die rechte und die linke Hand des Teufels. Also Bud Spencer und Terrence
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Hill. Platz 3, Asterix der Gallier.
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James Bond, Diamantenfieber auf Platz 4. Love Story auf Platz 5.
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Und dann, interessanterweise, die Plätze 6 bis 10 sind alles deutsche Filme.
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Und auf Platz 6 ist der neue Schulmädchenreport. Der zweite Teil,
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was Eltern den Schlaf raubt.
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Platz 7. Und Jimmy geht zum Regenbogen. Platz 8.
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Hausfrauenreport. Platz 9. Blutjunge Verführerin, was Eltern wissen müssen. Und Platz 10.
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Der Kapitän mit Heinz Rühmann.
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Das sind so die Top-10-Filme. Also man kennt die Sachen da noch.
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Da gab es dann schon James Bond. Das ist quasi nicht irgendwie düsteste Vergangenheit,
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sondern man kann sich da irgendwie so andocken.
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Und 1972 gab es nur zwei Filme aus Deutschland, da war auf Platz 1 Bud Spencer
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und Terence Hill, Platz 2 dann 1972 war. Kannst du das erraten?
Florian Clauß
0:49:33–0:49:34
1972,
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Eine amerikanische Produktion?
Micz Flor
0:49:38–0:49:40
Ja, von Coppola, der Pate.
Florian Clauß
0:49:40–0:49:40
Der Pate, genau.
Micz Flor
0:49:41–0:49:47
Und dann ist was da, Clockwork Orange, Lucky Luke und Frenzy von Alfred Hitchcock.
0:49:47–0:49:50
Also es war schon so eine Zeit, wo jetzt Kino nicht in den Kinderschuhen war.
Florian Clauß
0:49:50–0:49:54
Nein, aber absolut nicht. Und dann siehst du ja auch, dass das New Hollywood
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da auch schon die Krallen ausgefahren hat und der Pate.
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Das kann man ja auch in diesem New Hollywood. Hatten wir ja bei Saprisky Point
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ein bisschen darüber berichtet.
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Wir sind hier vielleicht noch mal ganz kurz zur Strecke. Wir sind jetzt auch
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wieder klassisch unterwegs mit vielen Nebengeräuschen und Schnaufgeräuschen.
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Es ist wirklich kalt heute, richtig kalt.
Micz Flor
0:50:17–0:50:21
Es ist so kalt, dass meine Batterie schon auf 35 Prozent ist zum Aufzeichnen.
0:50:21–0:50:25
Ich hoffe, dass wir da nicht hängen bleiben. Mal gucken. Wenn ich mir so eine kurze Pause mache.
Florian Clauß
0:50:25–0:50:30
Wir müssen dann eh eine Pause machen zu dem Film. Aber hier das Engelbecken ist zugefroren.
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Und da sind Leute gerade mit Schlittschuhen unterwegs. Ich weiß nicht,
0:50:34–0:50:34
ob du die wahrgenommen hast.
0:50:35–0:50:44
Und das Ganze, wo wir langgelaufen sind, könnt ihr dann auch auf eigentlich-podcast.de sehen.
0:50:44–0:50:47
Und alles, was Mütz gerade vorgelesen
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hat, hat er sich jetzt auch die Mühe gemacht, das zu transkribieren.
0:50:50–0:50:54
Deswegen könnt ihr das da auch nochmal in einem Blogbeitrag lesen. Ich möchte zitieren.
Micz Flor
0:50:54–0:50:55
Ich versuche es akademisch wie möglich.
Florian Clauß
0:50:56–0:51:00
So akademisch, genau. Seite 22 und FF.
Micz Flor
0:51:03–0:51:04
Im Podcast, genau.
Florian Clauß
0:51:06–0:51:09
Genau, aber jetzt haben wir, glaube ich, so ein ganz gutes, ich sage mal,
0:51:09–0:51:13
so einen Kontext geschaffen zu Klaus Lemke.
0:51:14–0:51:17
Und auch so eine gewisse Persönlichkeitszeichnung.
0:51:17–0:51:23
Sowohl als auch, aber vom Typ her, wenn man findet einiges auf YouTube.
0:51:24–0:51:28
Und er hat schon so was Herzliches, aber ist auch sehr direkt.
0:51:28–0:51:32
Na, also da kann man sich mal so ein Bild von ihm machen.
0:51:32–0:51:35
Er hat immer einen Hut in den späteren Jahren auf.
0:51:36–0:51:40
Dass der sehr weit ins Gesicht gezogen ist und sieht ein bisschen aus wie,
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ja, ist ein bisschen wie Udo Lindenberg vom Typ her, ne, Rorsch?
Micz Flor
0:51:44–0:51:48
Ja, das wird, glaube ich, so oft rangezogen und ich weiß nicht,
0:51:48–0:51:51
wie ähnlich die sich sind, aber es gibt so eine komische Aura,
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so eine Haltung, eben so Unterkiefer nach vorne, Gesicht so ein bisschen nach
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hinten gezogen, die sind irgendwie ähnlich.
0:51:56–0:52:01
Aber ich kenne beide, oder kann ich jetzt persönlich dazu nichts sagen.
Florian Clauß
0:52:01–0:52:10
Man sagt so, genau. Wow. Und deswegen würde ich sagen, wir haben es jetzt nicht mehr weit zu dem Film.
Micz Flor
0:52:10–0:52:14
Ich würde gerne noch ein paar Zitate nur zum Film,
0:52:14–0:52:20
also ich habe ihn jetzt so ein bisschen mit den Zitaten auch nochmal so ein
0:52:20–0:52:24
bisschen geerdet und möchte aber jetzt trotzdem ein paar Sachen, wenn man jetzt sagt,
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es geht manchmal nicht darum, um die Arbeit immer nur als Teil eines bestimmten
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oder einer bestimmten Autorin zu sehen,
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sondern man kann auch die Dinge von den Personen trennen.
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Dann möchte ich einfach ein paar Sachen vorlesen, die ich ganz gut finde.
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Und zum Beispiel, folgenden Satz finde ich sehr schön.
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Das Allerwesentlichste und Erste über Filmen ist, wenn man etwas spürt,
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also was man wissen muss über Filmen ist, wenn man etwas spürt, lange bevor man es weiß.
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Das finde ich einen ganz tollen Satz, also es überfilmt, dass man etwas spürt, lange bevor man es weiß.
Florian Clauß
0:53:03–0:53:04
Das Zitat ist von Lemke auch.
Micz Flor
0:53:04–0:53:10
Das ist von Lemke, ja, sagt er über Film. Wenn man also ein Gefühl bekommt,
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und da sagt er am Beispiel, dieser Kerl wird sie verraten, man hat keinen Grund
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dafür, aber man nimmt an, man glaubt das.
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Und sie wird ihn verteidigen, das spürt man.
0:53:19–0:53:24
Und wie man dann enttäuscht ist oder bestätigt wird in seinem Gespür,
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das ist Kino. Das andere ist Theater.
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Und das finde ich auch nochmal so eine schöne Abtrennung. Kino versus Theater.
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Also sagen alles, wo man ein Gespür hat, wo man guckt. Und gerade die Art,
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wie er halt eben Filme macht.
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Es ist so ein Hybrid. Er sagt an einer anderen Stelle, ich mal gucken,
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wenn wir dann nach dem Film nochmal vielleicht reingucken, finde ich es vielleicht
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noch, wo er auch so ein bisschen darüber spricht, warum er Rocker so toll fand.
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Weil er sagt so kurz, ja, wir konnten alle mit der deutschen Sprache nicht so gut umgehen.
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Es klang nie so toll wie Französisch oder Englisch oder so. Und dann in Hamburg mit den Rockern.
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Iris Berben hat gesagt, die haben wir vorhin gehört, die richtig coolen,
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harten Kerle sind in Hamburg.
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Und dann hat er gesagt, ab nach Hamburg, dann müssen wir da drehen.
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Und diese Rocker, vor denen hatten die richtig Schiss.
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Die waren wohl, die haben einfach ihr Ding gemacht und so weiter,
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aber vor allen Dingen ist es dann so gewesen,
0:54:20–0:54:23
wenn man so die Trailer guckt und dann auch so ein paar Sachen,
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die halt da dieses, ich sag ja gar nicht, wie ich es sagen soll,
0:54:26–0:54:30
aber dieser Unterschied zwischen Film und Theater, das finde ich schon ganz gut.
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Wenn es halt nicht geskriptet ist, wenn es nicht durchgestylt ist,
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was er halt meint eben, wo man das Drehbuch schon für die Filmförderung abgeben
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muss und alles ist quasi schon, bevor man anfängt zu drehen, festgeschrieben.
0:54:40–0:54:43
So wie Hitchcock ja auch gesagt hat, am ersten Drehtag wieder ein Film im Kasten.
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Also danach musste man es nur noch abfilmen, was schon alles fertig gemacht war.
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Und bei ihm halt eben die Kamera lief und sich die Geschichte dann auch immer wieder entwickelte.
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Und die Leute, die vor der Kamera waren bei Lemke auch immer anwesend,
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die haben zwar dann, die hat er in gewisser Weise in Position gebracht.
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Hat mich so ein bisschen auch an Schlingensieh verinnert, der ja auch so in
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diese Richtung so mitgeht.
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Und der das ja wirklich auch für Theater umgesetzt hat. Diese Idee,
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Bilder zu inszenieren und dann loszulassen, zu gucken, wie das sich entwickelt.
0:55:13–0:55:15
Lemke hat dann irgendwie gesagt, dass wenn alles richtig gut läuft,
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dann dreht sich der Film von selbst.
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Und hat das so gemeint, dass dann nicht mal er weiß, was das Skript ist.
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Also der Film wird dann irgendwie passieren.
0:55:24–0:55:26
Und da bin ich auch sehr gespannt, den Film zu gucken, wie sich das dann so
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anfühlt. Also diese Amateur-Darstellung, die halt gleichzeitig aber.
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Die halt irgendwie beides sind, die gleichzeitig,
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Das Feuersinn, was den Film vorantreibt, es entsteht auf deren Worten und auf
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deren spontanen Handlungen und der Interaktion miteinander, die aber gleichzeitig
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in gewisse Korridore von Skript eingebunden sind, in gewissen Rollen.
Florian Clauß
0:55:53–0:55:59
Ja, ich bin auch gespannt. Das würde ich auch gerne mal so bestätigt wissen, dieser Art.
Micz Flor
0:56:00–0:56:04
Dann hat er noch gesagt, es geht darum im Film nicht, wie man eine Kamera bewegt,
0:56:05–0:56:06
sondern wie man den Zuschauer bewegt.
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Das ist natürlich klar. Ja, aber irgendwie nochmal schön so auf den Punkt gebracht.
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Und hier habe ich, ich mache das jetzt nochmal, bevor wir dann ausmachen für
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den Film. Ich glaube, so viel Zeit haben wir noch.
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Also aus dem Bayern 2 Podcast, Zitat Lemke. Ist ein bisschen länger,
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aber ich fand es sehr gut.
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Wir kamen nie mit der deutschen Sprache zurecht, weil Deutsch einfach beschissen klang.
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Gegen all das, was wir immer hörten und gegen die Musik der Rolling Stones.
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Für mich kam das richtige Ding, als ich plötzlich richtige Jungs kennengelernt
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habe. Da habe ich meine richtige Jungs aus St.
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Pauli eben Rocker. Jetzt kommen wir wieder zurück zum Film.
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Die sich einen Dreck um uns geschert haben, die ihr Ding gemacht haben.
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Das war eine Offenbarung. Und allein, wie die redeten, war zum ersten Mal so,
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dass man das sozusagen der Sprache Mick Jaggers entgegenhalten konnte.
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Das war Arbeit der Sprache vom Feinsten. Jede Sache bedeutete drei verschiedene
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Dinge. Das war ganz, ganz bombig, wie die redeten.
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Und zum ersten Mal war ich stolz auf Deutsch.
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Das finde ich irgendwie nochmal so ein gutes Ding, weil das auch so diese Gegenseitigkeit
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der Zusammenarbeit ist.
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Also in gewisser Weise ist er total offen, sich da überrollen zu lassen von
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der Kraft, die vor der Kamera passiert.
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Und gleichzeitig ist er der, der durch die Kamera den Zünder setzt sozusagen.
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Und dann darf das da passieren.
Florian Clauß
0:57:26–0:57:29
Ja, vielleicht auch nochmal so in Abgrenzung zu der Münchner Gruppe,
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weil das liest man ja auch immer. Du hast ja auch gerade gesagt,
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dass eben für ihn Rocker ein ganz wichtiges Werk war, wo er zu sich selbst,
0:57:39–0:57:43
Ja, aber er war ja eigentlich auch schon recht erfolgreich mit den anderen Filmen.
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Vielleicht waren die ihm dann zu spielerisch oder zu, ja, weiß ich nicht,
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nicht authentisch genug.
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Und ich glaube, diese Authentizität, die er dann bei Rocker gefunden hat,
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die hat er vielleicht dann später, hat er dann vorher vermisst.
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Und das finde ich auch nochmal so ganz interessant, weil das wirklich so eine Zäsur bei ihm ist.
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Dass er aus München raus und dann nach Hamburg, St. Pauli rein.
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Also der Kontrast Schwabing, St. Pauli, das ist, glaube ich,
0:58:11–0:58:12
nochmal das, was den so auszeichnet.
Micz Flor
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Ja, und es war, da wurde der Film, ich glaube, er war eigentlich immer München
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und irgendwann Wahl-Berlin, er hat dann auch viel in Berlin gedreht.
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Dann hat lange Zeit Pause gehabt, Mitte der Nullerjahre wieder angefangen.
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Auch da könnte man sagen, wieder mit so einem technischen Bruch hin zu dem Digitalen,
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was damals auch schon mit Kameras aus der Hand irgendwie in Fernsehqualität
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gedreht werden konnte. Also die Schnitttechnik hatte sich noch mehr verändert.
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Also ich meine, die 16mm Rocker-Film, das war vielleicht so diese Ariflex 16ST,
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die damals so das erfolgreichste 16mm-Gerät war,
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was, glaube ich, über 30, 40 Jahre hinweg unverändert produziert wurde.
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Und das war dann auch schon eben eine Möglichkeit, eben überhaupt mit geringerem
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Budget drehen zu können, dass man an diese Technik rankommt.
Florian Clauß
0:59:01–0:59:04
Genau, aber was dann auch in diesem Zusammenhang nochmal bei Rocker so war,
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dass, was ihm dann erstmal so bewusst wurde, diese Kamera hat ja doch Gewicht
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und diese Dynamik, die er bei Rocker brauchte, hat ihn erstmal auch so ein bisschen
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ausgebremst durch die Kamera.
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Das musste sich so einfügen. Der Kameramann übrigens wird jetzt auch dann gleich in dem Film sein.
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Der wird dann nämlich nochmal als Gast am Ende.
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Oder er macht die Einführung, keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob wir das dann
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noch schaffen, so lange drin zu bleiben, weil er schon recht spät ist.
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Schauen wir mal. Ja, aber das ist, glaube ich, und ich möchte noch einen Punkt
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um diesen Bogen von Oberhausener Manifest über Neue Münchner Gruppe hin.
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Du erinnerst dich ja auch noch so in den 90ern, dann wurde ja auch so der deutsche
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Film, das war immer so ein achter deutscher Film,
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da hat sich ja nicht so richtig was getan und es fing ja dann in den 90ern an,
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dass sich das X-Film so gegründet hat, ja, und X-Film dann auch,
1:00:00–1:00:04
Auch natürlich in dieser ganzen alten Förderungsstruktur teilweise verhaftet,
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aber die haben andere Drehbücher, andere Ansätze gehabt, andere Erzählungen auf den Weg gebracht.
1:00:09–1:00:13
Und das waren dann halt vor allen Dingen Tom Tickwar und Fatih Acken,
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die dann da gewirkt haben.
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Und auch da nochmal sich dann so aus diesen Fesseln des alten,
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also des jungen deutschen Films losgerissen haben, würde ich mal das so sagen.
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Eigentlich kann man sagen, dass der junge deutsche Film mit dem Tod von Fassbinder
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82 dann auch gestorben ist und dann nur noch so nachgewirkt haben Hängst du
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das alles an Fassbinder dran?
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Nein, das wird so als Zäsur gesagt, das war so der Punkt und da sind auch Petersen
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ist ja nach Hollywood gegangen einige sind ja nach Hollywood gegangen und jetzt
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kommt dieser, man merkt immer so, das ist ein Generationswechsel,
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Das ist dann halt 70, dann 20 Jahre später, 90.
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Und dann wird ja noch von der neuen Berliner Schule gesprochen.
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Und das sind dann auch sehr verhaftet mit den jungen deutschen Filmen.
1:01:08–1:01:14
Das sind dann sowas wie Christian Petzold oder Dominik Graf oder Thomas Arslan,
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die dann diese Berliner Schule, die neue Berliner Schule, so Anfang der 2000en geprägt haben.
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Aber das ist auch nur so ein Film, wissenschaftlicher Film, kritischer Zuschreibung.
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Gibt es auch Bücher von.
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Das hat sich zum Beispiel der Marco Abel hat dann auch ein Buch vorher über
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diese neue Berliner Schule geschrieben.
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Bevor er dann eben zur neuen Münchner Schule gegangen ist. Und das Nächste,
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was er machen wird, ist die neue Kölner Schule.
1:01:44–1:01:47
Oder die Kölner Schule, da kennt man überhaupt nichts von.
Micz Flor
1:01:47–1:01:50
Oder Tübingen. Heißer Scheiße, ich habe keine Ahnung.
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Wir schließen jetzt ab und da müssen wir nämlich rein, sonst kommen wir zu spät,
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aber noch aus dem 2010-Manifest, alles in Großbuchstaben übrigens,
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auch bei uns auf der Webseite eigentlich-podcast.de habe ich es reingepastet.
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Er sagt, und das binde ich jetzt an, was du gerade gesagt hast,
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Geld vom Staat ist immer ein Tritt gegen die eigene Kreativität.
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Vor ein paar Wochen wurde klammheimlich die englische Filmförderung eingestellt,
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die einzig erfolgreiche in Europa, aber eben auch vollkommen unnötig.
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Der Förderwahn führte den englischen Film ins Nirwane.
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Ach, diese Engländer, es gibt noch Helden.
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Bei uns nur einen, Dominik Graf.
Florian Clauß
1:02:30–1:02:36
Ja, also Dominik Graf hat auch den Nachruf zu Lembke geschrieben und hat immer
1:02:36–1:02:41
sehr von ihm geschwärmt und war auch ein großer Anhänger von Lembke.
Micz Flor
1:02:44–1:02:46
Gut, machen wir hier die Zäsur. Jetzt geht es ab in den Film.
1:02:47–1:02:53
Und danach lassen wir die ganzen Notizen fallen und reden einfach über das, was wir erlebt haben.
1:02:53–1:02:57
In der fenilomino-logischen Haltung.
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Lustig, lustig. Werden wir dann diesen Film locker flockig.
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Auch das ist, glaube ich, ein Zitat aus Rocker.
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Wenn ich das richtig gelesen habe, besprechen. locker flockig.
Florian Clauß
1:03:14–1:03:16
Na gut, dann bis gleich.
Micz Flor
1:03:16–1:03:17
Bis gleich, tschüss.
1:03:20–1:03:33
So, also wir waren gerade in Rocker 1972 von Klaus Lembke gedreht in Hamburg auf 16 mm, 85 Minuten,
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bezahlt vom ZDF, Uraufführung am 2.
1:03:38–1:03:41
Februar 1972 im ZDF.
Florian Clauß
1:03:43–1:03:44
Und sind wieder auf der Straße.
Micz Flor
1:03:44–1:03:47
Und sind wieder auf der Straße. Mach dich gerade.
Florian Clauß
1:03:48–1:03:52
Mach dich bereit. Mach dich gerade, Mann. Ja, Mann, Mann, Mann.
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Und, bist du traurig, dass du nicht so ein Motorrad hast?
Micz Flor
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Ja, also es ist interessant, dass du das sagst. Ich habe gerade beim Rausgehen
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gedacht, auch verlinkt in den Show-Notes. Es gibt eine Fotostrecke.
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Es gibt zu dem Rocker-Film, gibt es auch eine kleine kurze Webseite.
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Ich weiß nicht, wer die gemacht hat.
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Verlinkt auf dem Flicker. Flicker gibt es auch noch.
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Wahrscheinlich ist Flicker halb so alt wie die Fotos. Das ist ja auch schon ewig da.
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Und da sind ganz viele Fotos vom Dreh, wo diese Rocker, die wir jetzt gerade
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im Film gesehen haben, auch nochmal auf Schwarz-Weiß-Fotos.
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Und ich fand das deshalb jetzt erwähnenswert, weil ich gesagt habe,
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ich möchte auch so einen Motorrad haben,
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weil auf den Fotos sehen die wirklich so raumeinnehmend und bestimmend aus,
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wie Lemke das in den Interviews beschrieben hat.
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Die haben nur ihr Ding gemacht, das hatte ich ja vorhin vorgelesen.
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Und jetzt im Film durch dieses Reden und das Bewegen und das Improvisieren und
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so, Da fand ich die eigentlich alle nicht so bedrohlich, sondern eher so ein bisschen knuffig.
Florian Clauß
1:04:59–1:05:04
Ich muss ehrlich sagen, Rocker war für mich nie irgendwie so eine Subkultur,
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die ich irgendwie cool fand. Und immer schon all.
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Und ich mochte es halt nicht. Aber gut, die Rocker, die man da jetzt so gesehen
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hat, die haben auch irgendwie das Bild der deutschen Rocker so der 70er-Datei
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entworfen. Wie hießen die? Bloody Devils, ne?
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Bloody Devils Gang ist das gewesen.
Micz Flor
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Ja, also wir können ja aber ganz kurz die Geschichte zusammenfassen.
Florian Clauß
1:05:25–1:05:27
Genau, genau, das würde ich jetzt auch.
Micz Flor
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Es geht um drei männliche, mehr oder weniger entwickelte männliche Hauptpersonen
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eigentlich, um den Bernd, den sehen wir am Anfang.
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Das ist ein Rocker, der aus dem Gefängnis entlassen wird, der dann von seiner
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Rocker Gang abgeholt wird. Das ist Uli.
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Das ist so ein Kleinkrimineller.
Florian Clauß
1:05:47–1:05:49
Gerd heißt er doch, oder nicht? Bernd?
Micz Flor
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Bernd. Also Gerd. Entschuldigung, Gerd. Und Uli ist einer, der ein Daimler knacken
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und verkloppen für 4000 DM.
Florian Clauß
1:06:03–1:06:10
Und der ist mit der ehemaligen Freundin von Gerd jetzt zusammen?
Micz Flor
1:06:10–1:06:14
Das wird so nicht klar ausgesprochen, aber es fühlt sich irgendwie so ein bisschen an.
1:06:14–1:06:18
Auf jeden Fall, als der Rocker raus ist aus dem Knast, will er seine alte Freundin
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wieder und ist da auch sehr bestimmend und rennt dann einfach in deren Shop
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rein und möchte mehr oder weniger rausziehen und,
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Und der dritte junge Mann ist dann der Marc.
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Das ist der junge Bruder von Uli, der sich dann irgendwie an Uli ranhängt.
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Das sind so die drei Hauptpersonen. Und wir sehen also den Gerd.
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Bist du sicher, dass er Gerd heißt? Ich habe jetzt Bernd gespeichert.
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Kannst du mal in deinen Notes gucken?
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Auf jeden Fall ist es so, dass der erst mal so seinen eigenen Gerd der hat eigentlich
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so seinen eigenen Strang,
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und ist mit diesem Uli eben über
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diese Frau die so ein bisschen verbunden Sonja und dann ist es so, dass,
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Marc und Uli ziemlich viel Zeit im Mittelbereich des Films aufnehmen, weil,
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Uli, das ist gar nicht so leicht zu erklären.
Florian Clauß
1:07:34–1:07:39
Man muss ja sagen, die sind alle extremst unsympathisch.
1:07:39–1:07:44
Also wie die sich verhalten, Gerd und Uli, einfach total rotzig.
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Und Uli kommt dann halt zu seiner Schwester, wo auch der Bruder hockt.
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Und dann will der da irgendwie geld klauen und
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rennt durch die ganzen zimmer und findet dann halt so
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ein bisschen geld von dem von dem mark ja
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und dann lässt sich mark aber nicht abschütteln
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als er dann rausgeht und der ist halt alle die
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sind alle so unsympathisch also so ging
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es mir zumindest so ja und dann ist es
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eine initiation die dann halt uli mit mark macht nämlich dass er saufen muss
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dass er rauchen muss und das Dann gehen sie zusammen in so eine Kneipe und dann
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tanzt er da mit Frauen und gibt dann halt auch irgendwie an mit seinen Frauengeschichten,
1:08:26–1:08:28
die er hatte angeblich und so weiter.
1:08:28–1:08:34
Also der will den da so ein bisschen einführen in die, aber stößt den gleichzeitig an.
Micz Flor
1:08:34–1:08:37
Ja, irgendwie will er es auch nicht. Also es bleibt unklar, vielleicht so ein
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bisschen eben diese Lemke vor der Kamera passierte Geschichte.
1:08:42–1:08:44
Was er so ein bisschen gesagt hat, dass man irgendwas fühlt,
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irgendwie ein Gespür dafür entwickelt und ein Gefühl hat, wie es weitergeht,
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ohne dass man es genau formulieren kann.
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Und ich habe das so erlebt, dass Uli eigentlich nicht mit Marc rumhängen will,
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aber dann mit der Hilfe von Alkohol ist der dann auf alle Fälle so zugedröhnt,
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dass es ihm auch so egal ist und er sich einfach freut, dass er ein bisschen...
Florian Clauß
1:09:00–1:09:05
Ja, er stößt ihn halt immer ab und kommt dann wieder zurück und ist halt so ein Spiel.
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Also irgendwie so entwickelt sich da was und ja, dann gibt es dann diese Zäsur,
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als Uli dann diesen geklauten Daimler, der ihm dann halt wieder abgeluchst wurde von so zwei Zuhältern,
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sieht er dann wieder in der Straße.
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Er wurde dann überwältigt von den beiden und er sieht den Daimler dann nachts
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in der Straße und steigt dann mit Marc in diesen ein und die schlafen dann da drin.
Micz Flor
1:09:33–1:09:34
Schlafen ein, ja.
Florian Clauß
1:09:34–1:09:40
Die sind alles so ein bisschen auch so sehr spontan, wie die Erzählung langläuft.
1:09:41–1:09:44
Dann schlafen die da ein und dann kommen die beiden Zuhälter aus der Kneipe
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raus und verprügeln halt den Uli so sehr, dass er dran stuppt.
1:09:49–1:09:50
Also mit so einem Totschläger.
Micz Flor
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Genau, Marc rennt weg und dann stellt sich raus, dass Marc gerade irgendwie
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Praktikant ist in so einem Supermarkt,
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wo er dann besoffen eben vor dem Supermarkt rumsitzt und aufwacht.
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Und einer aus dem Supermarkt holt ihn dann rein und dann fängt er an und isst
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da irgendwie einfach aus dem,
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Supermarkt, macht da so Brot auf und isst und dann ruft sie die Polizei.
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Marc ist glaube ich 14 oder so im Fall.
Florian Clauß
1:10:14–1:10:17
15. Der hat ja eine Ausbildung im Supermarkt.
Micz Flor
1:10:18–1:10:23
Und da haut er dann ab. Und dann ist er zu Hause und dann will die Schwester
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den Marc dann zu den Eltern nach Cuxhaven bringen, packt ihm irgendwie den Koffer und,
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und Marc setzt sich dann irgendwie in die Straßenbahn, die fährt bis zur Endhaltestelle,
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und da ist dann so eine Kneipe, wo die Trambahn direkt am Flughafen direkt am
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Flughafen, ja das ist auch irgendwie schon, können wir gleich noch über die Settings so sprechen.
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Da per Zufall ist er dann in der Kneipe, wo dann,
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Der Gerd, mit der wie heißt es?
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Sonja sitzt, weil die sich dann doch irgendwie wieder so ein bisschen annähern.
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Die Sonja aber dann natürlich den jungen Bruder von dem Uli erkennt.
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Die steht dann wortlos auf und geht und dann hängt dann der Mark rum.
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Dann besaufen sich da wieder alle und dann gibt es irgendwie so einen etwas
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herberen Schnitt, Wo dann auf einmal der Marc mit seinem Koffer für Cuxhaven
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und der Gerd vor so einem Haus im Sitzen,
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wo eine Polizeiratze ist für eine Kommune, wo die Leute irgendwie rausgezogen werden.
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Gleichzeitig aber ein Bekannter von Gerd da Drogen verticken wollte.
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Und dann Gerd selbst, weil sich keiner ins Haus traut, diesen geilen Deal macht,
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dass er den Koffer mit der Wäsche für Cuxhaven.
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Als Drogenkoffer für 4.000 D-Mark verkauft. Von den 4.000 D-Mark kauft er sich
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da ein Motorrad und sagt dann zu Marc, ich fahre dich nach Cuxhaven.
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Wir fahren jetzt nach Cuxhaven. Dann fahren sie los mit dem Motorrad,
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kommen dann bis zu einer, was ich irgendwo mal gelesen hatte,
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wohl eben legendären Kneipe, Café oder wie auch immer,
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in der Rocker-Szene, wo sie dann da drin rumhängen und er da so einen LKW-Fahrer anmacht.
Florian Clauß
1:12:08–1:12:09
Er kommt rein und pöbelt.
Micz Flor
1:12:09–1:12:11
Und pöbelt und pöbelt und pöbelt.
Florian Clauß
1:12:11–1:12:14
Sofort so ein Fernkraftfahrer achte ich gerade.
Micz Flor
1:12:14–1:12:14
Mann!
Florian Clauß
1:12:15–1:12:18
Was guckst du denn so? Gibt es da was zu gucken?
Micz Flor
1:12:18–1:12:20
Und der Typ geht dann wortlos raus.
Florian Clauß
1:12:20–1:12:26
Der sagt dann auch, bist in Ordnung. Bist ein guter Kerl. Komisch.
Micz Flor
1:12:27–1:12:30
Und der ist dann wirklich aber auch noch so ein anderes Deutschlanddesign.
1:12:31–1:12:34
Der hat so eine andere Hose, ein anderes T-Shirt mit so Knöpfchen vorne und
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so eine tolle, eher so eine Rockabilly-tolle, seitlich ein bisschen untersetzter Lkw-Fahrer.
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Und der fährt dann genussvoll zweimal über das Motorrad drüber.
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Dann sehen wir Gerd, wie er weint, neben dem Motorrad steht.
Florian Clauß
1:12:45–1:12:46
Das ist immer Emotionszeit.
Micz Flor
1:12:47–1:12:48
Genau. Und, ähm,
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Und dann sind die wieder eben nicht nach Cuxhaven gekommen, sondern zurück.
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Und dann sieht Marc die Frau, die mit den Zuhältern unterwegs war,
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aber auch nicht klar ist, ob das eine Prostituierte ist oder eine Freundin.
1:13:05–1:13:11
Und er kennt die und geht dann dahin und dann rächt Gerd und seine Gang, rächen dann.
Florian Clauß
1:13:11–1:13:16
Genau, er weiht dann halt Gerd ein, dass dann sein Bruder eben zu Tode geschlagen
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wurde. und dann gibt es halt sowas wie so ein, wie sagt man, so eine Ehre.
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Wir stehen zusammen und wir rächen das und dann ruft er halt seine Crew und
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dann kommen die Rocker, die am Anfang und am Ende kommen gar nicht so...
Micz Flor
1:13:32–1:13:33
Bambule.
Florian Clauß
1:13:33–1:13:38
Bambule, genau, am Anfang Bambule. Das ist auch so ein... Hast du mal geguckt,
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woher das kommt, Bambule?
Micz Flor
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Ja, ich habe es schon da vergessen.
Florian Clauß
1:13:41–1:13:47
Ja, das ist so ein... so ein Trommel.
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Es beteiligt so eine Aktion von Trommeln, die aber auch, ich glaube,
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in irgendeinem Kontext von Schwarzamerikanern, die dann zu einer Art Demonstration aufrufen.
Micz Flor
1:14:03–1:14:04
Amerikaner oder Afrikaner?
Florian Clauß
1:14:04–1:14:08
Nee, Schwarzamerikaner. Ich glaube, das kommt aus dem Jazz-Kontext.
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Soweit ich das noch so zusammenkriege. Und Bambule! Und ab geht's.
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Und die vermöbeln halt dann die beiden Zuhältern und Marc,
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der stellt sich dann auf den Daimler und schlägt dann die Frontschutzscheibe
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ein und dann rennt er weg und man folgt dann quasi Marc und dann blickt er zurück.
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Und er lächelt. Das ist nochmal ein wichtiger Punkt. Er lächelt und dann kommen halt die Credits.
Micz Flor
1:14:41–1:14:46
Dann kommen die Credits. Und das ist der Film, die Story, das haben wir ganz
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gut hingekriegt, finde ich, das doch zusammen zu klöppeln.
Florian Clauß
1:14:49–1:14:51
Ja, zu klöppeln vor allem.
Micz Flor
1:14:51–1:14:54
Und wie gehen wir jetzt weiter? Ich würde gerne eine Szene kurz rauspicken,
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wo ich irgendwie was ganz gut illustrieren kann, was ich so gedacht habe,
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was ich vorhin auch schon angerissen habe.
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Es gibt, bevor Uli diese Daimler dann klaut.
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Da lernen wir Uli kennen, glaube ich, sogar als erstes Mal an einem Telefon.
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Also ein junger Mann ist am Telefon.
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Und auf der anderen Seite des Telefons hören wir nur eine Stimme.
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Und da erklärt jemand so,
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ja, musst du die Dichtung abziehen und dann kannst du von oben da reingehen,
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das hat etwa zwei, drei Millimeter Platz und dann kannst du hinten,
1:15:26–1:15:30
wenn du dann an dem, und Uli ist irgendwie da auch schon besoffen,
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der sagt dann so, jetzt mach mal hinne, ey.
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Klar, habe ich verstanden. Also der unterbricht ihn eigentlich.
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Aber irgendwie ist es klar, dass er ihn angerufen hat.
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Uli hat angerufen, um zu wissen, wie man Daimler knackt.
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Und wir wissen noch nicht genau, worum es geht. Und später versucht er es dann
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in der Tiefgarage, kriegt es irgendwie nicht hin und bricht ihn dann mit einer
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Brechstange auf. Das ist eine andere Geschichte.
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Aber in dieser einen Szene fand ich das so lustig, dass da irgendwie so klar
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wurde, dass da waren zwei Menschen im Gespräch. Der eine war nur Stimme,
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der war ja am Telefon, der hat man nicht gesehen.
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Und der andere war dieser Ulli, der wusste, dass die Kamera läuft und da jetzt
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performt und dann eben sich so in Szene schmeißt regelrecht.
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Und ich fand das ganz interessant, weil da waren so zwei Dinge spürbar,
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dass halt jemand, der amateurhaft jetzt vor einer Kamera steht,
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mit so viel Selbstaufmerksamkeit dann doch vollgeladen ist, dass das sich nicht
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wirklich natürlich anfühlt.
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Jetzt würde natürlich Lemke sagen, wir sind halt von diesen Marionetten,
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den Schauspielern, sowas von zugedröhnt, dass wir überhaupt nicht mehr sehen,
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was authentisch ist, wie Leute sich wirklich bewegen.
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So eine Schlägerei, eine Pistole klingt halt anders. Wenn einer zuschlägt,
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dann hörst du, dann ist es.
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Aber es ist trotzdem so ein Cringe-Moment irgendwie, wie man sagt,
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wo sich die Zehennägel hochdrehen.
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Wenn Uli da so sagt Mensch, jetzt mach mal hin, hab ich verstanden und so,
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aber die Stimmen, die übers Telefon kommen, der Typ wirkt wirklich authentisch
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und entspannt so irgendwie so dieses Gefühl, dass wenn das,
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über Augen gesehen wird wenn es eingefangen wird mit der Kamera also wenn es
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so ein Gegenüber gibt so ein, was ja auch manchmal irgendwie so angeführt wurde
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alle Leute haben auf ihren Laptops.
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Vor der Kamera sowas, wo man es zumachen kann dass man nicht gesehen werden
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kann Während was jetzt wirklich Informationen angeht, das doch wahrscheinlich
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sicherlich besser wäre, wenn man das Mikro ausmacht.
Florian Clauß
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Was guckst du? Ich wollte nur gucken, ob das Rekord Mikro hast.
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Dann wollte ich gucken, ob es läuft. Sorry.
Micz Flor
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Und das ist mir in dieser Szene halt aufgefallen. Der Typ über Telefon,
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da hat man das Gefühl, den kann man wirklich greifen.
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Aber der Uli ist irgendwie hinter so einer Selbstaufmerksamkeit versteckt.
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Und das finde ich ist in ganz vielen Szenen so und das fand ich eben so diese
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große Diskrepanz zwischen den Fotos, wo es auch so ist,
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dass du diese Rocker in so einer Aura von Autorität wahrnehmen kannst ich schicke
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dir mal den Link also es waren vom Dreh wohl Stills,
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die da jemand gemacht hat aber wenn die dann so eckten dann ist es oft so ein bisschen.
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Ja Hölzern sowieso, aber auch so Also, du merkst einfach,
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Da ist so eine Ebene von in sich geschlossenem Bewusstsein über das,
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was da gerade passiert, was die so ein bisschen verstocken lässt.
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Und das finde ich halt beides. Das finde ich einerseits eben auch den Moment,
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wo es total spannend wird, wenn man dem Begriff von Authentizität nachdenkt,
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weil die sind ja in dem, wie sie sind, authentisch. Das sind halt Laien-Schauspieler.
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Da würde man sofort sagen, voll authentische Laien-Schauspieler.
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Aber natürlich sind Schauspieler auch authentisch, wenn sie jetzt keine Laien-Schauspieler
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sind, und performen das dann halt irgendwie anders.
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Aber dieser Begriff der Authentizität ist in dem Moment natürlich,
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wir haben die einfach davor gecastet und die Rocker haben so ihr Ding gemacht.
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Und irgendwo im Interview hat er mal auch, ich glaube bei der Süddeutsche war
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das, hat Lemke auch mal gemeint, das Problem war halt auch, die kam immer als ganze Gang an.
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Und wenn bei einem das Motorrad ausgefallen ist, was oft passierte,
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weil das aus allen möglichen Teilen zusammengeholt war, Dann blieben alle stehen
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und warteten, bis das Motorrad wieder fährt. Und dann fuhren die erst weiter.
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Das heißt, die Zeitplanung, das war alles irgendwie total schwierig.
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Wenn sie nicht wollten, wollten sie nicht. Wenn sie nicht da waren, waren sie nicht da.
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Also das ist das Drumherum authentisch. Und da hatten die scheinbar beim Dreh
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wirklich auch Respekt, wenn nicht sogar manchmal Angst vor denen und überhaupt
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keine Autorität über die.
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Aber wenn die dann vor der Kamera sind, finde ich, dass die doch sehr verklemmt
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und domestiziert wirken und so unbeholfen.
Florian Clauß
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Ja, ich finde auch, gerade die Szene, wo dann Gerhard aus dem Knast rauskommt,
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aus Santa Fu, heißt das da?
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Santa Fu ist wohl so ein Knast in Hamburg, ein legendärer, und hat sich dann
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begrüßt. viel zu lang, die Szene.
Micz Flor
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Die ganzen Rocker-Büste.
Florian Clauß
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Umarmt dann und küsst die und es ist halt so okay, mach mal bitte schneller,
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ihr habt euch lieb und ich finde, ja, aber ich kann das sehr nachvollziehen, was du da sagst.
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Dieses Hölzern, aber auch dieses irgendwie so das Lachse, was da drin hängt.
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Man kann es irgendwie so schlecht beschreiben, aber es ist halt so dieses Leiden
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und dann, aber gleichzeitig hat es was so,
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extrem Direktes auch. Und damit wird es halt wieder so ein Zeitdokument.
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Weil das halt wirklich einen dokumentarischen Wert hat. Und das war ja auch
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das, was dann Lemke auch dann so, er konserviert was in diesem Film.
1:20:48–1:20:52
Er konserviert ein Hamburg, er konserviert eine Subkultur, er konserviert eine
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Sprache, die so noch eigentlich so keiner drauf geguckt hat.
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Und das hat ja wieder so diesen Wert dann, diese,
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Im Nachhinein, ja.
Micz Flor
1:21:04–1:21:09
Und das Dokumentar, das finde ich auch bei, das ging mir bei Außeratem damals
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auch so und aber auch bei 48 Stunden nach Acapulco.
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Diese Sachen, die hat so ein bisschen nach neuen Theorien gedreht.
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Da hat man manchmal auch so das Gefühl, dass genau im wichtigsten Moment die Kamera aus war.
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Also manchmal gibt es irgendwie so Jump Cuts, die Dinge zu überspringen scheinen.
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Wo man so das Gefühl hat, da fehlt jetzt irgendwie noch ein bisschen der Anschluss.
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So, wir kommen nicht von dem Stück Satz in den Stück Satz, sodass es halt so rumspringt.
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Also zum Beispiel auch in dem Haus, wenn es dann darum geht, dass dann die,
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der Gärtnern halt eben den Koffer als Drogen verkauft, die 4.000 Euro einzieht
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für den, wie der dann ins Haus kommt, aus dem Auto oder wie dann,
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das ist alles, da fehlen einfach Sachen.
Florian Clauß
1:21:54–1:21:56
Da fehlen aber gleichzeitig halt es auch sowas, sowas,
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freches. Also er geht dann einfach rein und macht das.
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Die Polizei springt da rum und du merkst dann auch irgendwann,
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okay, das, was dann halt nicht so richtig passt, ist, dass die Polizei überhaupt
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keine Autorität hat und dass der jetzt einfach da so reingehen kann und überhaupt nichts macht.
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Und da wird auch nicht gefragt nach dem Koffer, ob er da wohnt,
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obwohl da eine Razzia läuft.
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Das ist halt so das, was der filmische Raum so in so einem normalen dramaturgischen
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Konstrukt, wo es die vierte Wand gibt und so weiter.
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Nee, die dritte Wand oder wie auch immer. Also wo du halt einen Raum hast,
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der sich dann halt kausal selber aufbaut und wo man dann halt denkt so,
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ja stimmt, ich bin ja hier nur so.
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Aber da ist es halt irgendwie, geh rein, ja, du kommst rein und check das mal. mit dem Dealer.
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Und das finde ich, einen Punkt wollte ich noch sagen, weil das halt so lustig
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ist, weil ich das auch in der Rezension gesehen habe, nämlich Lemke hat auch
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gefragt, mit welchem Schauspieler er gerne drehen würde und meinte halt, Joe Palbo Mando.
1:23:01–1:23:05
Bill Mando ist tot, egal. Aber Bill Mando ist halt ein tolles Role Model.
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Und dann ist auch so Henry Fonda mit Easy Rider, war natürlich ein ganz großes Vorbild.
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Und auch die Maschinen und so weiter. Leute, die da Ahnung haben.
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Es sind nur BMWs, keine Ahnung. Keine Ahnung davon.
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Die Rollenmodels, Henry Fonda und Jack Nicholson, die großen Poster-Boys,
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die dann halt irgendwie so für Easy Rider und Henry Fonda, was auch immer.
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Und dann hast du Belmondo auf der dritten Seite,
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diesen typ der total zerfasert
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und das gesicht dann absolut nicht sexy ist als
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den deutschen rocker gerd ja und das ist nicht so lustig wenn du diese drei
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bilder dann nebeneinander hast und der gerd selber als er dann halt rauskommt
1:23:55–1:23:59
wohnt er ja bei seinem vater in der werkstatt ja und ist halt auch total old
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zu seinem vater macht halt laut musik und guckt sich dann halt so ein...
Micz Flor
1:24:04–1:24:04
Oh, du warst im Zimmer!
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Ja, gefühlterweise, ich meine, der ist wahrscheinlich halb so alt wie wir,
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aber der sieht halt irgendwie nicht aus wie älter wie wir.
1:24:15–1:24:18
Ja, älter als wir, doppelt so alt wie wir.
Florian Clauß
1:24:18–1:24:24
Ja, mindestens. Und dann guckt er halt dieses Album an, wo er dann halt so Bilder
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von Motorrädern, von irgendwelchen Events, das bedeutet ihm auf einmal was.
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Das ist ja eine andere Sache von so Nostalgie, die da drin hängt,
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ja, im Rocker-Dasein, ja,
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die ganze Zeit jetzt im Hier und Jetzt mit Saufen und irgendwie das nehmen,
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was gerade vor der Nase liegt und worauf sie Bock haben, aber dann so nostalgisch werden, ja.
Micz Flor
1:24:47–1:24:51
Aber dann auch nostalgisch werden, das ist Hamburg, nicht Berlin.
Florian Clauß
1:24:52–1:24:55
Das finde ich halt auch so, okay. Also das ist halt die Kultur,
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die mir ja dann nicht so nachvollziehbar ist.
Micz Flor
1:24:57–1:25:00
Nee, genau. Aber ich finde, also wir machen uns jetzt irgendwie dann doch so
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ein bisschen lustig drüber.
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Und wahrscheinlich, wenn die jetzt mit dem Motorräder vor uns fänden,
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dann hätten wir genau den gleichen Respekt, wenn die hier parken würden.
1:25:08–1:25:09
Aber das ist jetzt.
Florian Clauß
1:25:09–1:25:14
Ich finde, aber wir haben ja auch, Entschuldigung, diese Petromaskulunität,
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die da drin hängt. Was heißt das?
Micz Flor
1:25:18–1:25:19
Petroleum, oder was?
Florian Clauß
1:25:19–1:25:24
Petro von, ja, das ist ja dieser Begriff, den wir dann auch bei Zabriskie Point
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so ein bisschen rausgearbeitet haben.
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Also das ist auch so das ganze Patriarchat, auch auf die Verbrennung setzt.
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Also auf die Petro. Und das ist halt auch das, was die Rockerkultur so verkörpert.
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Und wo ich auch immer schon Ausschlag bekomme, wenn ich halt irgendwie diese
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extra lauter gemachten Motorräder höre.
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Das ist halt nicht so das, was ich irgendwie so wirklich unterstützen kann.
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Aber ich möchte auch noch was in die Lanze brechen. Aber sag du erst mal,
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ich habe dich unterbrochen.
Micz Flor
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Ja, das ist völlig okay.
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Bei mir mit dem Rocker-Ding, ich hatte halt einen älteren von einer befreundeten Familie,
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der älteste Sohn, der Georg, der war halt so auf dem 80er unterwegs in Cross-Dings
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und der hatte eine Kutte,
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das war halt Jeans und da habe ich schon so ein bisschen hochgeguckt,
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da ist schon irgendwie so Ehrfurcht und die haben sich ja auch manchmal geprügelt.
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Der wohnte eine Zeit lang bei uns und da,
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habe ich so eine gewisse Affinität zu. Und ich war dann auch mit meinem Schulkameraden
1:26:28–1:26:32
Ingo Koch zum ersten Mal, als wir unser allererster Band-Gig,
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wo wir als Puppen, da waren wir, glaube ich, in der fünften oder sechsten Klasse,
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wir waren eigentlich viel zu jung, das würde heute gar nicht gehen,
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und haben Straßenjungs live gesehen.
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Meine Mutter hat uns da abgegeben, Ingos Vater hat uns mit dem Auto abgeholt.
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Und zwischendrin waren wir einfach
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in dieser Kneipe, wo Straßenjungs die Punkband live gespielt haben.
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Und wir wurden dann wirklich auch so von vier Rockern so gleich beschützt.
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Auf einmal kamen so vier Typen an mit Kutten und haben uns dann quasi unter
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ihre Fittiche genommen und haben geguckt, dass es uns gut geht,
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dass wir immer Platz zum Atmen haben und dass da nichts passiert heute. Das fand ich total toll.
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Da kann ich mich so ein bisschen irgendwie schon auch fühlen.
Florian Clauß
1:27:08–1:27:12
Das Awareness-Team war das. Was heute so alles Awareness-Team macht.
Micz Flor
1:27:12–1:27:16
Ja, genau. Die Parkrangers in Gurley.
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Ne, was ich sagen wollte, ist, es ist schon so dieses, ja, wo ist diese Grenze,
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dieses authentische Thema.
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Also du nimmst es so auf und ich finde, dass in diesem ganz filigranen,
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was da entsteht, wo auch dieses Self-Awareness, also diese Gehemmtheit vor der
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Kamera auch eben dazugehört.
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Da entsteht so ein ganz filigranes Gespür, wo manchmal mehr von,
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finde ich, Gerds Emotionen spürbar ist, in so verstockten Situationen,
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als dann, wo ihm die Tränen laufen,
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weil sein Motorrad überfahren würde. Und ich frage, wie haben die das irgendwie gemacht?
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Hat Gerd gesagt, film mich mal, ich heule jetzt. Oder wie kam das zu dieser Szene?
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Aber die wirkt irgendwie gekünstelter
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als andere Sachen. Und das finde ich dann schon auch an dem Film.
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Da wird er dann auf einmal ganz, ganz, ganz schön vielschichtig.
1:28:08–1:28:13
Wo du eben dadurch, dass es auch eine Handheld-Kamera ist, wo da manchmal Schnitte
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fehlen, sowas auch unglaublich diese Kamera wahrnimmst.
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Einfach auch in all den in Anführungszeichen Fehlern, die da passieren.
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Also das ist eine unglaubliche Transparenz und dadurch wird das ganze Ding auch sehr fragil.
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Du siehst bei allen Schauspielern, wie sich der Uli wahrscheinlich teilweise
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auch echt abgefüllt hat, damit er sich überhaupt traut, all den Scheiß zu machen.
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Da hatte man nicht das Gefühl, dass der sich kultiviert auf Pegel getrunken
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hat, sondern er hat sich abgeschossen und hat so vor sich hin gebrabbelt. Das war schon enorm.
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Aber diese ganzen Leute sind alle sehr spürbar, eben aber auch als Laiendarsteller,
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so als Menschen. und die Kamera ist spürbar und das Budget ist spürbar.
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Also du spürst bei dem ganzen Ding eigentlich auf einer Metaebene auch schon viel mit.
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Du kannst nicht wirklich in diesem Film versinken, sondern du wirst immer wieder
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auch an Kanten stoßen, wo von der Performance vor der Kamera,
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die Kamera selbst oder die Schnitte, Storytelling,
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Lücken im Narrativ, alles rüttelt dich immer wieder so wach und schärft gleichzeitig
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so ein bisschen die Aufmerksamkeit.
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Und das fand ich dann wiederum auch in so einer Form berührend.
Florian Clauß
1:29:21–1:29:27
Ja, das stimmt. Und das ist so ein bisschen das, was du vorhin auch von Lemke
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zitiert hast, das, was dich selber bewegt, das bewegt dann auch den Zuschauer.
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Also das heißt, er schafft dann eben auch Bewegung.
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Und ich finde, er schafft, und das will ich jetzt nochmal so,
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weil wir uns so über Gerd lustig gemacht haben und über Uli,
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über diese männlichen Hauptfiguren.
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Ich finde, Sonja ist eine ganz starke Figur irgendwie, weil die ist ja so eine
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Aussteigerin, wollte ja was anders machen, ist auch so ein trotziger Typ.
Micz Flor
1:29:51–1:29:53
Aber sie kommt ja zu Gerd zurück dann.
Florian Clauß
1:29:53–1:29:58
Ja, nicht so wirklich, aber so ein bisschen ambivalent ist es auch, nicht so ganz klar.
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Sie kommt dann wieder zurück, aber sie ist eigentlich ausgestiegen.
Micz Flor
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Vielleicht ist es genau das, also jetzt interessant, jetzt sind wir auch bei
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dem anderen Lempke-Zitat, so Gespüre, die wir haben, Gespüre,
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die nicht beantwortet werden in dem Film. sondern wir spüren es nur und wir
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reden darüber, wer wohl Recht haben könnte.
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Das war ja auch vorhin ein Zitat von ihm. Und da ist es so, dass ich das Gefühl
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habe, vielleicht will sie wirklich den Gerd, aber ohne Gang.
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Weißt du, vielleicht ist das das Ding.
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Auch als sie ihn das erste Mal trifft, zieht sie sich ja die ganzen Lederklamotten
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wieder an. Die hat sie ja gar nicht an.
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Dann zieht sie sich die ganze Kutte wieder an und dann das. Und hier ist es
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wie so ein blödes Ritterritual.
Florian Clauß
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Genau, und da wo sie diese Patronen dann reinflickt. Das finde ich schon sehr
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stark, die Szene. und vor allen Dingen, welchen Charakter ich wirklich ganz
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toll finde, auch vom spielerischen ist, Marc.
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Also der junge Bruder, dieser 14-, 15-Jährige, der ist echt toll gespielt und
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ist auch ein unglaublich hübscher Junge, der dann,
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wie er auch gefilmt wird, so in dieser einen Szene,
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wo die dann zusammen mit dem einen Mädchen, was Uli einfach nur anbaggert und
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die dann aufs Klo verschwinden in dieser Bahn.
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So gefilmt wie so ein Ulrich Seidel-Film. Ja, das ist... Wo dann halt so der
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Markt da so ganz einsam sitzt.
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Und dann hast du aber so im Hintergrund so ein komisches Porträt.
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Und ich finde, das hat dann echt so eine Filmästhetik wie so ein Ulrich Seidel-Film.
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Also so Abgründe, ja, diese Abgründe von Ulrich Seidel.
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Oder da gibt es auch diese, in St. Pauli, diese Geschichte, wie heißt der? Goldene Reiter.
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War doch von Fatih Akin neulich vor ein paar Jahren so ein Film,
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wo er dann ein Porträt über diesen Serienmörder gemacht hat,
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was auch ganz abscheulich ist.
Micz Flor
1:31:51–1:31:51
Nee, das kenn ich nicht.
Florian Clauß
1:31:51–1:31:57
Also der ist ziemlich derb und der hat so ein bisschen diese Stimmung auch, der Film.
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Also ich finde, da wird der auch wirklich gut.
Micz Flor
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Ja, ich finde auch, ja, also es ist so, ich gucke nochmal von außen drauf,
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Ich habe so ein bisschen zwischendrin überlegt, was könnte man dann nochmal sagen.
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Und ich hatte dann halt so gedacht, das ist irgendwie so ein Coming-of-Age-Film,
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aber von drei Generationen.
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Ich weiß nicht, Gerd kann jetzt nicht so viel älter sein als Uli,
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aber es fühlt sich so an, alle diese drei Männer, die wir da sehen,
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der Jüngste, der Uli und der andere, sind alle so Coming-of-Age.
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Die sind alle in so einem, die wollen sowas werden.
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Die wollen sowas ausfüllen, für was sie aber noch nicht groß genug sind.
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Selbst der große Gerd, der da aus dem Gefängnis schon rauskommt,
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der quasi mit allen Wassern gewaschen ist, Der bleibt auch dann beim Papa eben in der Wohnung drin.
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Das sind alles so Entwicklungsaufgaben, die die noch nicht vollzogen haben oder
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wo die nicht wirklich oder wo sie sich selber irgendwie eine Person aufbauen.
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Der mag nicht so, der weiß ja nicht, wo er hin will. Der hat Uli als Vorbild, da hängt er sich dran.
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Aber das fand ich irgendwie so ein Gefühl, dass diese drei Hauptpersonen,
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Männer sind alle in so einer späten Adoleszenz, wo es dann darum geht,
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dass man sich dann wirklich eigentlich auf eigene Beine stellt.
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Und diese eigenen Beine sind halt bei Marc dann wirklich von der Schwester abzuhauen,
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sich an Uli zu hängen, in der Hoffnung, er kommt frei.
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Uli an den Daimler zu hängen, in der Hoffnung, er kommt frei.
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Und Bernd hängt sich dann an, Gerd, Entschuldigung, hängt sich dann eben an
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sein neues Motorrad mit den 4000 D-Mark, die er sieht. Und das wird ihm dann vom LKW überfahren.
Florian Clauß
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Ja, ziemlich schnell, ja.
Micz Flor
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Und das ist halt so das Zweite, ich bin gleich fertig, das ist so meine Zusammenfassung
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nochmal auf so einer Strukturebene, dass die auch alle nicht wegkommen.
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Also die kommen eben nicht weg.
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Und am deutlichsten wird es halt am Flughafen, du siehst hinten immer Flugzeuge,
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da kommen und gehen Leute, aber die hängen halt fest, die kommen nicht weiter.
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Das heißt, es ist ein Roadmovie, so wollten wir es halt titulieren,
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aber in Wahrheit kommen die ja nicht weg.
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Und das Motorrad wird den dann zerfahren, der Daimler wird den gemobst,
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der Daimler wird dann quasi, wenn sie totgeschlagen, also die bleiben alle irgendwie stecken.
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Obwohl das ja so, bei Rocker und Fahrrad und Auto, da wird auch viel gefahren,
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aber eigentlich hängen die alle fest und kommen nicht weg.
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Entschuldigung, ich habe aus Versehen gerade, jetzt gerade aus Versehen Pause
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gedrückt beim Aufnehmen.
Florian Clauß
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Ja, ja, sie hängen alle fest. Das wäre ja auch abschließend,
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kann man nochmal gucken, welche Kriterien von Roadmovies der Film erfüllt.
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Aber was ich noch sagen wollte zu dem Festhängen, es ist gleichzeitig so eine Jetztigkeit.
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Wie sagt man das am besten? Also der Film ist halt so, die nehmen sich alle,
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was sie jetzt im Moment irgendwie für Affekte haben.
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Es ist halt unglaublich auf dieser Affekt und unheimlich ohne Überlegung,
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ja. Gleichzeitig ecken sie ja auch an, ja.
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Und das ist nochmal so das Bild von dem alten Deutschland.
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Ja, man merkt halt, es war zu der Zeit, als die Aufarbeitung von Deutschland,
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was ist zur Nazi-Zeit, es gab eine aktive RAF damals.
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Und es gab noch diese, und das finde ich halt immer so toll,
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da wo die Familie von Uli und Mark und die Schwester,
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wo die dann drin wohnen, dann guckst du auf diese Hinterhöfe oder auf der Fensterseite
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siehst du dann halt so die alte Frau, der alte Mann, der rausguckt und immer
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guckt, was ist denn da los?
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Warum schreien die denn so? Weil die auf der Straße voll die Zähne machen.
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Und du hast diese Gesichter von denen. Und das ist halt genau dieses Gesicht
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von dem alten Deutschland, was da guckt. Ja, dieses Spießer sein.
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Und es ist natürlich eine Geschichte von jenseits der Gesellschaft,
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von Außenseitern, von nichtkonformen Menschen.
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Und das ist halt auch nochmal so wichtig zu erzählen, die jetzt nicht in diesem
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alten Deutschland da so irgendwo ihre Zukunft sehen, sondern die suchen halt
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irgendwie nach Alternativen. Aber gleichzeitig nehmen sie sich alles,
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was da rumliegt und machen es einfach so.
1:36:07–1:36:13
Und das finde ich halt so eine ungeheure Affektsteuerung, die dahinter liegt.
Micz Flor
1:36:14–1:36:17
Ja, ist ja auch natürlich dann Deutschland im Herbst und dieser Zeit,
1:36:17–1:36:20
wo das ja wirklich auch filmisch viel aufgearbeitet wurde, parallel.
1:36:20–1:36:24
Und ich nehme jetzt mal zwei Zitate, während du, weil ich habe das Aufnahmegerät
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in der Hand, da konnte ich kurz mal einen Text von mir, zwei Zitate rausholen
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aus, da dachte ich gerade dann.
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Da geht es auch um diese verlängerte Adoleszenz oder dieses Erwachsenwerden, Coming-of-Age.
1:36:39–1:36:43
Eine Zitate ist direkt von Sigmund Freud von 1905, der sagt...
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Diese Entwicklungsphasen, da wird dann die psychischen Leistungen der Pubertätszeit vollzogen,
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die Ablösung von der Autorität der Eltern, durch welche erst der für den Kulturfortschritt
1:36:56–1:37:00
so wichtige Gegensatz der neuen Generation zur alten geschaffen wird.
1:37:00–1:37:03
Also diese Idee vom Generationenablöse halt über die Pubertät.
1:37:03–1:37:08
Und das vor dem Hintergrund, was du gerade gesagt hast, dass einfach nach Hitler,
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Drittes Reich und Krieg und alles, dass diese Ablösung,
1:37:14–1:37:19
also dass es nicht so leicht ist wie von der nächsten Bären-Generation,
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wo ein Kindbär nicht so viel anders ist.
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Ja, also bei Tieren ist halt so eine Generation einfach eine Generation,
1:37:25–1:37:28
aber gerade diese Kultur, dieses Zerschossen, das Zerbombte,
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was da irgendwie auch so drin ist.
Florian Clauß
1:37:31–1:37:32
Die Traumatisierung.
Micz Flor
1:37:32–1:37:38
Ja, das war von 1905 Von 1974 schreibt Donald Winnicott, also relativ nah dran,
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auch ein englischer Psychoanalytiker, der schreibt, wenn das Kind am Übergang
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zum Erwachsenenwerden steht,
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wird dieser Schritt über die Leiche eines Erwachsenen vollzogen.
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Schreibt er so. Aber bildlich? Bildlich, genau.
1:37:55–1:37:59
Das ist jetzt zeitlich mit 1974 auch wirklich eigentlich direkt am Film dran,
1:37:59–1:38:01
sogar ein bisschen näher an uns.
Florian Clauß
1:38:01–1:38:02
Ja, verstehe.
1:38:04–1:38:08
Ja, dieses Coming-of-Age, das ist ja, wie ich auch schon sagte,
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also bei Hänsel und Grete hatten wir so ein bisschen das Genre gestriffen,
1:38:12–1:38:14
aber das ist ja dieses...
1:38:16–1:38:19
Ich meine, das erfüllt sich für Gerd und für Uli erfüllt sich das nicht.
1:38:19–1:38:22
Aber für Marc ist es schon so die Geschichte.
Micz Flor
1:38:22–1:38:24
Ja, man könnte sagen, in der letzten
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Szene, wo er lächelt, ist er dann abgeschlossen. Der ist ja jetzt raus.
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Also er ist dann durch. Das ist ja das Bild, was entsteht. Also alle sind so
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in Fäusten, 40 Fäuste für ein Halleluja.
1:38:35–1:38:40
Um nochmal über den deutschen Top Ten, also 71 und 72 zu bleiben.
1:38:41–1:38:46
Aber dieses Kuddelmuddel der Gewalt und des Vergeltens und so,
1:38:46–1:38:50
da ist es für ihn dann auch erledigt und er rennt weg.
1:38:50–1:38:54
Wie du schon sagst, dreht sich um, letzter Einschalten, guckt darauf und lächelt.
1:38:54–1:38:58
Aber er ist distanziert davon. Da könnte man schon irgendwie das Gefühl hegen,
1:38:58–1:39:00
dass er zumindest dann als Jüngster
1:39:00–1:39:06
jetzt in der Lage ist, sich aus diesem Kuddelmuddel wirklich zu trennen.
Florian Clauß
1:39:06–1:39:13
Ja, also wenn man jetzt auch nochmal so drauf schaut, was sind eigentlich so
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die Merkmale für ein Roadmovie.
Micz Flor
1:39:21–1:39:23
Das ist ganz kurz, das ist der Abschluss, deshalb sage ich noch eine Sache vorneweg.
1:39:24–1:39:26
Einfach die Frauenbilder hatte ich auch nochmal gedacht.
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Wir sehen einen Papa, also das ist jetzt ein Mann, nämlich den Papa von Gerd.
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Den sehen wir, wie er mit seinem Sohn gar nicht glücklich ist und der soll endlich
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mal auch arbeiten gehen und Sinnvolles tun.
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Ansonsten sehen wir so nicht wirklich Eltern, später die, die aus dem Fenster gucken.
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Aber eigentlich sehen wir nicht, die sind Cuxhaven, die sind weit weg und wir
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sehen keine Mutter. und die Frauen, die wir sehen, ist halt die Kollegin im
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Supermarkt, die Schwester, die Hure, denke ich mal, jetzt von den Zuhältern.
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Also die Frauen und halt eben die Geliebte, wie heißt sie nochmal?
Florian Clauß
1:40:14–1:40:14
Sonja.
Micz Flor
1:40:17–1:40:23
Aber da, die bleiben irgendwie relativ, finde ich, relativ klischeehaft.
1:40:23–1:40:26
Nicht, dass die anderen wirklich durchdrungen und ausgearbeitet werden,
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aber die bleiben nicht wirklich lange genug, dass man sich mit denen richtig verbinden kann.
Florian Clauß
1:40:34–1:40:36
Nicht wirklich, nee.
Micz Flor
1:40:37–1:40:39
Es geht wirklich um Männer, um echte Rockers.
Florian Clauß
1:40:40–1:40:43
Ja, um echte Männer. Männer, ja, das ist ja...
1:40:43–1:40:48
Aber, nee, das wollte ich nochmal so als Brücke zum Coming-of-Age,
1:40:48–1:40:51
ne, das ist die Die Frage, so wie du das gerade auch berichtet hast,
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wie sich denn sich die Persönlichkeit entwickelt.
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Und bei dem Roadmovie haben wir ja auch die innere und die äußere Reise.
1:41:02–1:41:06
Und Gerd ist ja Stillstand. Der reist ja überhaupt nicht.
1:41:06–1:41:10
Uli sind ja genauso, das sind ja wirklich so singuläre Charaktere,
1:41:10–1:41:14
die einfach auch keine irgendwie innere Reise machen.
1:41:15–1:41:17
Die bleiben ja einfach nur so, wie sie sind.
Micz Flor
1:41:17–1:41:22
Oder die ihre innere Reise von dem Äußeren abhängig machen. Dass der Uli sagt,
1:41:22–1:41:24
ich brauche diesen Daimler, dann geht es weiter.
Florian Clauß
1:41:25–1:41:26
Und Gerd sagt halt.
Micz Flor
1:41:26–1:41:30
Ich brauche diese Frau und ich brauche das Motorrad und dann geht es los.
Florian Clauß
1:41:30–1:41:34
Genau, aber das ist halt dieses völlig in den Tag hinein, das ist halt auch
1:41:34–1:41:38
so, das ist halt auch, glaube ich, eine Qualität.
1:41:38–1:41:42
Das ist irgendwie so, wir wollen jetzt wirklich so von A nach B und wir ziehen
1:41:42–1:41:44
jetzt hier die Linie lang und so geht es halt auch so.
1:41:45–1:41:50
Und die innere Reise ist aber am ehesten bei Marc zu verzeichnen.
1:41:50–1:41:54
Marc ist derjenige, der dann halt auch wirklich so diese Reise unternimmt,
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sich da entwickelt und da wird der dann so eingeführt eben ins Alkohol trinken,
1:42:01–1:42:05
ins Rauchen und so weiter und wird da hingeschubst.
1:42:05–1:42:08
Und gleichzeitig ist er auch so distanziert, er wird immer in die Situation
1:42:08–1:42:13
reingeworfen, aber sagt er, er will kein Alkohol trinken und dann wird er aber
1:42:13–1:42:14
wieder mit Bier zugeschüttet.
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Ich meine, das finde ich auch so konsequent. Also das finde ich nicht konsequent,
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sondern das finde ich einfach so, zack, das zeigt der Film so.
1:42:26–1:42:30
Und das hat auch schon einen Wert. Da wird halt nicht groß überlegt,
1:42:30–1:42:32
kann ich das darstellen, sondern es wird einfach dargestellt.
1:42:33–1:42:40
Und das beim 14-jährigen Jungen ist natürlich, 15-jährigen Jungen ist natürlich auch heute so.
Micz Flor
1:42:41–1:42:48
Ja, klar. Ja, da kann man sich nicht vorstellen, das heute nochmal so umzusetzen, so Method Acting mäßig.
1:42:49–1:42:55
Ja genau, und dann hat der Marc sich an seinen Bruder geheftet und hat versucht,
1:42:55–1:42:59
dessen Leben zu füllen sozusagen als innere Reise, hat das aber nicht gemacht.
1:43:00–1:43:04
Der Bruder ist dann gestorben oder wurde getötet. Dann hat er sich an den Gerd
1:43:04–1:43:06
mit drangehängt oder Gerd an ihn.
1:43:06–1:43:10
Gerd hat ihn ja auch angepumpt mit Geld, wollte auch Geld haben von ihm.
1:43:11–1:43:18
Hat dann diese Reise mit Gerd kommt dann irgendwie auch zum Ende. Das ist nicht so seins.
1:43:19–1:43:23
Die Aufforderung seiner Schwester, die Reise nach Cuxhaven anzutreten,
1:43:23–1:43:25
ist auch irgendwie nicht seins.
1:43:25–1:43:30
Also das sind sozusagen die aufoktroyierten Rollen oder Aufgaben,
1:43:31–1:43:37
Entwicklungsaufgaben, die nicht passen und in dem Moment, wo er dann für Uli
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noch diese Rache irgendwie anzettelt,
1:43:39–1:43:44
aber dann selber tätig wird und diesen Daimler dann irgendwie einmal anhaut
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und dann aber auch davon wegläuft,
1:43:48–1:43:51
das ist dann irgendwie der Punkt, wo er dann so seinen Weg findet.
1:43:51–1:43:54
Könnte man jetzt positiv so deuten.
Florian Clauß
1:43:54–1:43:58
Ja, würde ich aber auch so sehen, dass er dann halt wirklich so ein eigenes Standing findet.
1:43:58–1:44:02
Ich finde ihn auch so sehr selbstbewusst als Charakter, so von vornherein.
1:44:04–1:44:10
Er geht da auch auf Uli zu und sagt, nehme ich mit. Und dann wird er mitgenommen, mehr oder weniger.
1:44:10–1:44:14
Und er zieht das so durch. Er zieht ziemlich viel durch.
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Also für so einen 15-jährigen Jungen eigentlich so nicht üblich in dem Standing, was er da ausstrahlt.
Micz Flor
1:44:28–1:44:30
Ja, und jetzt wolltest du noch mal...
Florian Clauß
1:44:30–1:44:34
Naja, ich gucke gerade so dieses Fazit zum...
Micz Flor
1:44:34–1:44:40
Ist der Roadmovie genug, um in deine Sammlung aufgenommen zu werden?
Florian Clauß
1:44:40–1:44:48
Du, du musstest ja noch. Ich habe ja schon bestimmte Kriterien genannt,
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eben diese innere und äußere Reise.
1:44:50–1:44:52
Wir können sagen, äußere Reise ist bedingt.
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Was wir positiv sagen können, es kommen viele motorisierte Fahrzeuge vor.
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Wir haben den Daimler. Es gibt auch eine schöne Autofahrt durch Hamburg, St.
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Pauli. Die hat auch historischen Wert, wenn die mit dem Cabriolet da durchfahren. Es gibt die Motorräder.
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Das Motorrad ist auch Easy Rider natürlich der Genreöffner für die Roadmovies.
1:45:21–1:45:24
Und ich würde sagen, das trifft zu.
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Aber gleichzeitig bleibt er auch sehr lokal verhaftet. Also er kommt nicht so
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richtig vom Fleck bis auf der halben Strecke nach Cuxhagen oder wo immer das
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ist. Diese Fernfahrerkneipe.
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Er hat auf jeden Fall Role Models aus dem Road Movie.
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Aber ich würde sagen, es ist so ein Hybrid. Irgendwas dazwischen.
1:45:44–1:45:47
Also haben wir ja schon, glaube ich, gut herausgearbeitet.
Micz Flor
1:45:47–1:45:53
Die Szene ist so ein bisschen wie der Road, so sehr wie zum Beispiel auch Jim
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Jarmusch's Coffee and Cigarette Road Movie ist, weil die Leute halt im Diner sitzen.
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Man ist quasi auf der Reise, aber in dem Moment wird halt gedreht,
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wo gerade nichts passiert.
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Oder wie bei Pulp Fiction, wenn die beiden Travolta und der,
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wie heißt der nochmal der andere?
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Jackson. Genau, wenn die beiden dann eben auch im Diner sitzen.
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Also so Sachen, wo man das Gefühl hat, draußen steht das Auto,
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der Wagen läuft vielleicht sogar noch.
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Aber jetzt gerade ist der Roadmovie on halt und wir kriegen ein bisschen Dialog.
1:46:23–1:46:30
Und im Prinzip hast du ganz viel von diesen Pausen des Roadmovies.
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Aber es geht schon um das.
1:46:33–1:46:34
Um das Reisen.
Florian Clauß
1:46:34–1:46:39
Ja, aber das Episodenhafte kriegt ihr jetzt nicht so hin. Man hat schon so diese
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Main-Charaktere und die werden einfach so durchgezogen.
Micz Flor
1:46:42–1:46:46
Findest du, aber ich meine, wir haben diesen Rausgift-Deal, wir haben diese...
Florian Clauß
1:46:46–1:46:51
Ja, das ist aber in der Geschichte so drin, das ist nicht dieses Reisen von
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Station zu Station, das ist ja so die klassische Narration, die dann da aufgebaut wird,
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sondern das ist halt das, was beim Roadmovie so raussticht, ist ja das,
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weil das Reisen und dann wieder so das Episodenhafte vor Ort,
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abgeschlossen für sich, mit anderen Charakteren konfrontiert,
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dann hat man da so eine kleine Welt durchlebt und dann geht man halt weiter so.
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Das wäre das, was ich dann nochmal so sagen würde, dieses Element fehlt.
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Ich würde tatsächlich, wenn man das so abwägt, würde ich das eher so als Coming-of-Age
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mehr sehen, als das Genre, als Roadmovie, würde ich jetzt mal so,
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behaupten, oder? Kommst du da mit?
Micz Flor
1:47:41–1:47:49
Ich habe das Gefühl, es ist unerwartet, aber schlüssig, dass das Coming-of-Age besser greift.
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Das ist jetzt erst auf den zweiten Blick deutlich geworden für mich und in der
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Tat greift es besser, weil es um Entwicklungsaufgaben geht und wie weit man
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die von innen heraus oder von außen annimmt.
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Ja. Ja.
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Und tolle Szene finde ich schon am Anfang, das wäre jetzt so mein Schlusswort
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dazu, schuldigung, dass ich da nochmal hinten an dran hänge, aber die,
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ersten Szenen, wo du, da kommen so diese Rocker so ins Bild,
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die kommen irgendwie so einen feuchten Weg irgendwie so hoch,
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das ist so eine Wiese und dann Dann kommen die hier unten, sind auch irgendwelche
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Hallen, du weißt gar nicht, was das ist.
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Und die kommen raus und es ist so ein bisschen, glaube ich, die Morlocks von
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Zeitmaschine ist das. In der Zeitmaschine heißen die immer auch.
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Die da so unter der Erde wohnen. Die kommen da einfach so aus dieser Erde raus
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und es hört gar nicht auf.
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Es werden immer mehr und die kommen dann so da und laufen da so durchs Bild.
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Dazu laufen dann die Stones.
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Systemorphin heißt es, glaube ich. Entschuldigung, weiß nicht genau den Namen des Tracks.
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Und das passt alles total gut. Und ich finde es einen tollen Opener.
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Das ist so ein bisschen wie Tarkovsky, wo du diese Wasser, Solaris, diesen Fluss filmst.
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Und da drin hört es nicht auf, dass die Kamera filmt, wie halt diese Sachen zusammenfliegen.
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Genauso ist da auch so ein Teppich von Rockern, rollt dann irgendwie so aus diesem Berg hoch.
Florian Clauß
1:49:17–1:49:21
Das hat für mich so nicht funktioniert. Das war eher so unmotiviert und die
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Leute wussten teilweise nicht, wo sie dann irgendwie hingucken mussten.
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Das war sehr dokumental.
Micz Flor
1:49:27–1:49:30
Ein paar Leute haben doch die vierte Wand eiskalt durchbrochen.
Florian Clauß
1:49:31–1:49:37
Ja, das stimmt. Aber alles in allem war das, glaube ich, so für mich wirklich
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so eine Entdeckung von Klaus Lemke,
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also die Art zu inszenieren und dieses kompromisslose, direkte, ehrliche.
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Also ich fand das dann schon toll, das jetzt nochmal so entdeckt zu haben.
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Und da möchte ich dir danken.
Micz Flor
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Mensch, dass du mich da hingezufst. Wie der Zufall so spielt.
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Wir hatten einen Tag, wo wir konnten und dann haben wir reingeguckt.
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Mir hat es auch mehr Spaß gemacht, als ich dachte. Und diese Klaus-Lemke-Sache
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mit diesem Gespür, das werde ich so mitnehmen.
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Weil ich glaube, das überhöhte Aal glatte ist ja auch immer so eine Kritik an Filmen.
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Und das ist das Gegenteil von diesem rohen, was wir da jetzt gesehen haben,
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ist halt so der aalglatte Hollywood-Film, wo du wirklich genau weißt,
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was passiert und eigentlich die ganzen Szenen schon so aneinanderschneiden kannst, ne, und,
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ja, und das ist das, glaube ich, was ich so am meisten mitnehme,
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dieses Gespür dafür, wie die Geschichte sich entwickeln wird, ohne zu wissen, warum.
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Das fand ich ganz schlüssig.
Florian Clauß
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Also mich reizt jetzt auch nochmal so rein von den anderen Vertretern der ganzen
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Münchner Gruppe, da noch mal so ein bisschen reinzugucken.
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Und ja, ich habe auch viele, viele neue Zusammenhänge so gesehen und entdeckt.
1:50:55–1:50:58
Also das war für mich auch echt spannend. Insofern.
Micz Flor
1:50:58–1:51:06
Und dafür machen wir doch diesen Podcast, damit wir unsere Löcher stopfen.
Florian Clauß
1:51:06–1:51:11
Genau, Löcher, dass wir die Connecting the Dots soweit gehen.
Micz Flor
1:51:13–1:51:13
Gut.
Florian Clauß
1:51:14–1:51:17
Okay, also ja, vielen Dank fürs Zuhören.
Micz Flor
1:51:17–1:51:22
Die nächste Folge von Eigentlich Podcast. Den GPS-Track gibt es wie immer auf
1:51:22–1:51:28
eigentlich-podcast.de Die Zitate werde ich da auch irgendwie zusammenkleben.
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Wer weiß, wozu es gut ist und das Manifest und ein paar Fotos von unserer Tour.
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Ja, und dann wissen wir auch schon, was in der nächsten Episode kommt,
1:51:40–1:51:45
aber du sagst es noch nicht genau, aber es ist eine Art eine Art Fortführung
1:51:45–1:51:50
von drei chinesische Filme oder Filme aus Chile?
Florian Clauß
1:51:50–1:51:54
Drei, genau. Ich führe meine Reihe fort. Wir haben ja lauter,
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lauter lose Reihen bei uns im Podcast.
1:51:58–1:52:00
Also meine Reihe zur Berlinale.
1:52:00–1:52:05
Aber konkret zu den chinesischen Filmen. Da werde ich mir wieder drei Filme,
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oder ich habe mir drei Filme angeguckt auf der Berlinale. Die möchte ich gerne mit dir besprechen.
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Und dann mehr oder weniger den einen hast du jetzt auch gesehen.
1:52:12–1:52:14
Das heißt, du kannst auch ein bisschen was dazu beitragen.
Micz Flor
1:52:15–1:52:18
Der war mir zu viel. Der konnte ich kaum aushalten.
Florian Clauß
1:52:19–1:52:23
Naja, wir reden dann, ihr hört das in zwei Wochen.
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Wenn ihr uns in irgendeiner,
1:52:30–1:52:34
Podcast-Plattform eurer Wahl eine Bewertung oder Likes dalassen wollt, gerne.
Micz Flor
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Wir haben es verdient. Flo spricht deshalb so, weil es minus 5 Grad sind.
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Wir mitten in der Nacht hier rumlaufen.
Florian Clauß
1:52:40–1:52:45
Das ist ein Kiefer, der ist aber ein bisschen warm. Das ist auch dezentisch. Genau.
1:52:46–1:52:48
Also, dann bis zum nächsten Mal. Macht's gut.
Micz Flor
1:52:49–1:52:49
Tschüss.
Florian Clauß
1:52:49–1:52:49
Ciao.
Micz Flor
1:52:52–1:52:55
Du hast aber auch keine richtigen Finger mehr. Nee.
Florian Clauß
1:52:56–1:52:58
Ja, war doch cool, oder? Wir haben jetzt echt lange auch aufgenommen.

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"Cheers to my dad; a rapist and a murderer."

Flo startet eine neue Reihe im Eigentlich Podcast: Revolutionäre Filme und Filmbewegungen aus den 1990ern, die ihn und die Filmgeschichte maßgeblich prägten – Teil I: Dogma 95 mit "Das Fest" und "Idioten", Teil II: Hyperlink Cinema und Episodenfilm mit Pulp Fiction von Quentin Tarantino und Short Cuts von Robert Altman, 3. Teil: Asian New Wave – Filme aus Hongkong, Südkorea, Taiwan und Japan aus den 90ern. Micz stellt in seiner nächsten Episode den Dogma-Film "Idioten" von Lars von Trier vor, die wir gleich im Anschluss aufnehmen. In dieser Episode präsentieren wir zunächst das legendäre Manifest von Dogma 95, das Lars von Trier und Thomas Vinterberg am 13. März 1995 vorstellten: "The Vow of Chastity" - die zehn Keuschheitsgelübde. Das Dogma 95 Manifest fordert filmische Authentizität durch die Nutzung einfacher Techniken, Handheld-Kameras, natürlicher Beleuchtung und ohne nachträgliche Bearbeitung. Flo überrascht Micz mit der Adaption des Manifestes durch den Comiczeichner FIL mit dem Dogma Comic von Didi&Stulle, der damals in der Stadtzeitung Zitty erschien und für viel Furore sorgte. Bevor wir inhaltlich tiefer in den ersten Dogma-Film "Das Fest" von Thomas Vinterberg aus dem Jahr 1998 einsteigen, gehen auf unserer Laufstrecke rund um den Urbanhafen den Fragen nach: was ist Dogma 95, warum hat sich die Filmbewegung gegründet, was ist der Autorenfilm, woran ist Dogma gescheitert und was sind die Auswirkungen von Dogma 95. Wir entdecken in dem Zusammenhang auch mehrere Filmgenres, die wir vorher nicht kannten: Mumblecore, Mumblegore und the German Mumblecore. Manchmal wird der Ton in einigen - sehr kurzen - Passagen etwas "mumblelig", weil die zu Anfang angepriesene neue Aufnahmetechnik dann doch nicht funktionierte und wir den Ton aus einer anderen Spur mit Deep Learning Technologie recovern mussten. Bitte seht es uns nach, wir lernen auch noch dazu. Nichtdestotrotz viel Spaß beim Hören.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:05
Hallo, hier sind wir wieder. Eigentlich Podcast jetzt mit der Nummer 38.
0:00:07–0:00:11
Heute präsentiert Florian etwas. Ich weiß auch schon was.
0:00:11–0:00:14
Und wir werden es euch auch gleich sagen, weil wir machen nämlich heute was
0:00:14–0:00:16
Neues. Wir machen direkt zwei
0:00:16–0:00:20
Folgen hintereinander und werden dann einen Schnitt in der Mitte machen.
0:00:20–0:00:22
Flo, möchtest du uns vorstellen, worum es geht?
Florian Clauß
0:00:23–0:00:30
Ja, hallo und herzlich willkommen auch von mir. Stimmt, wir geben uns quasi
0:00:30–0:00:32
die Klinke in die Hand mit unserem Thema.
Micz Flor
0:00:33–0:00:37
Kleine Klinke Stecker mit dem Mikro 3 ,5 mm Klinke in die Hand.
Florian Clauß
0:00:37–0:00:44
Weil ich hatte dir dein Thema verraten, damit du dich auch so ein bisschen darauf vorbereiten kannst.
0:00:44–0:00:48
Eigentlich hattest du ja noch ein anderes Thema geplant, aber du konntest dich ganz gut andocken.
0:00:49–0:00:52
Das liegt auch im Thema begründet.
0:00:52–0:00:58
Wir sind gestartet am Kotti, Kottbusser Tor, und die Admiralstraße runtergegangen
0:00:58–0:01:02
und fliegen jetzt in die Kohlfurter Straße ein und wollen so ein bisschen hier
0:01:02–0:01:04
an den O -Bahnhafen rumtingeln.
0:01:05–0:01:10
Eigentlich, minus podcast .de, das ist beim Reden laufen und laufend reden.
0:01:11–0:01:16
Letztes Mal hatte Mitch festgestellt, alle machen Podcasts, aber er sieht keine.
0:01:17–0:01:22
Bis er dann gleich sehr auf die Idee gekommen ist, dass wirklich nicht alle
0:01:22–0:01:25
beim Laufen reden, so wie wir, und aufnehmen.
Micz Flor
0:01:26–0:01:30
Und vor ein paar Folgen hatten wir diesen Witz mit dem laufend reden und dem
0:01:30–0:01:33
Regen laufen und heute ist das auch wieder der Fall.
0:01:33–0:01:39
Es ist dunkel, wir sind Abend, es ist schon winterlich und es regnet und tropfelt
0:01:39–0:01:43
und ich bange etwas um die Elektronik, aber du bist da optimistisch.
Florian Clauß
0:01:43–0:01:48
Ja, ich habe guckt und das Regenradar an und das Feld ist an uns vorübergezogen.
0:01:48–0:01:51
Hoffe ich auch. Wir haben uns auch was gegönnt, Mitch.
0:01:52–0:01:53
Wir haben ein kleines technisches Upgrade.
Micz Flor
0:01:54–0:01:54
Ja.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:57
Und der Klatscher am Anfang ist jetzt nicht mehr nötig.
Micz Flor
0:01:58–0:02:04
Naja, vielleicht. Wir haben diesmal noch eine Hybridlösung mit vier Mikros, jeder zwei als Backup.
Florian Clauß
0:02:05–0:02:09
Super Backup. Wir haben uns nämlich eine kleine Funkstrecke geholt mit zwei
0:02:09–0:02:17
Mikros und mit dem Vorteil, dass wir die Spuren nicht mehr so altertümlich synchronisieren müssen.
0:02:18–0:02:22
Ich hatte beim Schneiden jedes Mal etwas Probleme, weil mir die eine Spur davongelaufen
0:02:22–0:02:25
ist. Aber Mitch, du meinst, es ist kein Problem.
Micz Flor
0:02:25–0:02:27
Ich finde es total super, wir zahlen das aus unserem Day -Job.
0:02:28–0:02:30
Also da braucht jetzt niemand, der hier zuhört, zu sagen, ey,
0:02:31–0:02:35
das habe ich auf Onlyfans in 5 Euro pro dazu geschoben. Das haben wir alles nicht.
0:02:36–0:02:41
Wir bleiben werbe - und sponsorenfrei und haben bis jetzt auch noch keine Spenden
0:02:41–0:02:45
oder irgendwelche Mitgliedschaften, sondern nein, wir machen erst mal alles
0:02:45–0:02:50
qualitativ so hochwertig, dass der Spaß auf höchstem Niveau bleibt.
0:02:51–0:02:52
Die Inhalte sind ja sowieso immer top.
Florian Clauß
0:02:54–0:02:57
Genau, aber wir können, und das haben wir, glaube ich, auch noch nie,
0:02:57–0:03:00
aber wir können ein bisschen um eure Bewertung bugeln.
0:03:00–0:03:06
Das heißt, ihr erlasst uns bei den einschlägigen Podcastportalen wie Apple Podcast,
0:03:06–0:03:09
Spotify sind wir ja nicht, aber andere Bewertungen da.
0:03:10–0:03:17
Und gute, hoffe ich doch, das ist das Einzige, was wir uns dann an Werbung erlauben.
0:03:17–0:03:19
Okay, kommen wir zu dem Thema.
0:03:20–0:03:26
Ich habe eine längere Reihe geplant und zwar ist das so ein bisschen die Frage
0:03:26–0:03:33
von meiner Konditionierung von Filmen, die vor allen Dingen in den 90ern stattgefunden hat.
0:03:34–0:03:41
Dann habe ich mir angeschaut, was sind in den 90ern für große Filmbewegungen
0:03:41–0:03:45
entstanden und welche Filme haben mich da so geprägt.
0:03:45–0:03:51
Und ich werde jetzt die eine Bewegung, die wir heute behandeln wollen, nämlich Dogma 95.
0:03:52–0:03:55
Da haben wir uns dann auch die zwei ersten Filme rausgesucht.
0:03:55–0:03:57
Ich werde das Fest vorstellen.
0:03:58–0:04:01
Und du in der nächsten Folge Idioten von Lars von Trier.
Micz Flor
0:04:02–0:04:07
Genau. Und unser Weg für die, die die Strecke, die wir laufen,
0:04:07–0:04:10
beim Reden verfolgen, ist es so, dass wir dann auch, wenn Idioten kommen,
0:04:11–0:04:14
wahrscheinlich würden wir die Punktlandung auch direkt in der Psychiatrie,
0:04:15–0:04:19
wie Wand des Urbankrankenhauses oder Krankenhaus am Urban ankommen und dann
0:04:19–0:04:22
auch ein bisschen über Psychiatrie reden.
0:04:23–0:04:24
Folge 39.
Florian Clauß
0:04:25–0:04:31
Genau, ich will eine Reihe in Eintritt machen mit den für mich prägenden Filmen
0:04:31–0:04:37
aus den 90ern und das sind zum einen Dogma 95, das hat mich damals nämlich geflasht.
0:04:37–0:04:43
Die anderen Filme, die mich auch maßlos beeindruckt haben, sind die Episodenfilme
0:04:43–0:04:47
und du wirst jetzt heute zwei neue Genres im Kino kennenlernen, prophezeie ich schon.
0:04:48–0:04:52
Nämlich jetzt kommt das eine, das ist ein Hyperlink Cinema.
0:04:52–0:04:58
Wurde das dann irgendwann danach, 2005, von einer Kritikerin der Begriff geprägt
0:04:58–0:05:06
und das ist natürlich in den 90ern Robert Altman mit Shortcuts und Tarantino Pulp Fiction.
0:05:06–0:05:12
Das Tarantino, der Tarantino -Film gilt als Hyperlink Cinema und Hyperlink Cinema,
0:05:12–0:05:16
das leitet sich jetzt nicht von dem World Wide Web -Protokoll ab,
0:05:17–0:05:23
ist sicher damit beeinflusst, aber es geht darum, dass dann Orte und Zeit durcheinander
0:05:23–0:05:28
gewürfelt sind, aber alle Szenen irgendwo miteinander referenziert sind.
0:05:29–0:05:32
Wenn du beim klassischen Episodenfilm wirklich eine Gratlinie Episode,
0:05:32–0:05:38
die erstmal sich nicht trifft, obwohl in der Shortcuts von Altmann so ein bisschen dazwischen liegt.
0:05:39–0:05:45
Da gibt es ja auch so räumliche und leitliche Synchronisation zwischen den einzelnen Erzählsträngen.
0:05:46–0:05:47
Ich weiß nicht, ob du den noch im Kopf hast.
Micz Flor
0:05:47–0:05:49
Ja, dieses Erdbeben ist dann quasi der Punkt.
Florian Clauß
0:05:49–0:05:53
Genau, der Erdbeben, Das ist dann genau, das ist dann die, wo dann alle irgendwie
0:05:53–0:05:54
zusammenkommen an der Stelle.
0:05:56–0:06:00
Und der dritte Block, wo ich dann auch mal gucken, wie viele Filme.
0:06:00–0:06:03
Du bist immer willkommen, auch wenn du einen Film damit machen willst.
Micz Flor
0:06:03–0:06:08
Also ich meine bei Altman und Tarantino, ich glaube, die willst du beide sowieso machen.
0:06:09–0:06:12
Aber okay, machen wir weiter. Und jetzt kommt dann der dritte Block.
0:06:12–0:06:13
Es gibt also immer zwei Filme pro Block.
Florian Clauß
0:06:14–0:06:17
Ja, mal gucken, zwei, je nachdem. Schauen wir mal. Der dritte Lock,
0:06:17–0:06:21
das dritte, was mich total geprägt hat, ist, das heißt,
0:06:22–0:06:25
auch so, ich weiß nicht, ob das wirklich so eine übergeordnete Definition ist,
0:06:25–0:06:29
aber das ist Asian, New Asian Wave Cinema.
0:06:30–0:06:33
Also das heißt, es gab so eine Welle von asiatischen Filmen,
0:06:34–0:06:37
koreanisch, chinesisch, japanisch, ja.
0:06:37–0:06:43
Chunking Express von Wong Kar Wai im japanischen Raum Takeshi Kitano,
0:06:43–0:06:46
der auch da viele Filme in dem Bereich gemacht hat.
0:06:46–0:06:51
Das sind so die Reihe, die ich dir mal kurz vorstellen wollte.
Micz Flor
0:06:52–0:06:57
Und ich habe auch eine Reihe, also was ganz Neues, das waren diese Bullet Shots
0:06:57–0:07:02
von Matrix, also da werden wir auch in den 90er Jahren anfangen mit Matrix 1, das macht der Flo,
0:07:02–0:07:06
und Matrix 2 und 3 mache ich zusammen, weil ich bin der festen Überzeugung,
0:07:06–0:07:07
dass man die nicht trennen darf.
0:07:09–0:07:10
Nein, das war nur ein Witz.
Florian Clauß
0:07:10–0:07:14
Ja, ich meine, da in den 90ern hast du natürlich ganz viel andere,
0:07:15–0:07:18
die maßgeblich, die, also andere Filme, die maßgeblich die Kino -
0:07:19–0:07:25
geprägt haben. Allein die Entwicklung von den ganzen digitalen Effekten, die dann passiert sind.
0:07:25–0:07:32
Von dieser völligen Überhöhung des Special Effects -Kinos, die Action -Thriller
0:07:32–0:07:37
-Reihen und dann halt natürlich auch die ganzen Puppet -Geschichten wie im Splatter
0:07:37–0:07:38
-Film Braindead und so weiter.
0:07:39–0:07:43
Du hast da natürlich ganz viel, aber ich wollte jetzt einfach mal so mir drei
0:07:43–0:07:45
rauspicken, die mich so geprägt haben.
Micz Flor
0:07:46–0:07:49
Und ich glaube, das ist natürlich auch ein interessantes thema dieses
0:07:49–0:07:52
die technische verfügbarkeit von diesen also
0:07:52–0:07:56
film video war ja auch die transition 90er
0:07:56–0:08:00
jahre also das haben wir ja dann auch schon bei den beiden folgen jetzt also
0:08:00–0:08:06
ich glaube das fest wurde noch film gedreht und idioten wurde auf video gedreht
0:08:06–0:08:11
ja okay interessant jetzt steigen wir mal in dort mal ein noch was mitgebracht
0:08:11–0:08:15
das passt glaube ich auch Alles gut.
Florian Clauß
0:08:16–0:08:19
Und hier habe ich extra was ausgedruckt. Du kannst es aufklappen.
0:08:20–0:08:23
Ja. Das wäre dann auch auf der einen Seite. Hammer.
Micz Flor
0:08:24–0:08:29
The vow of chastity. Ja. I swear to submit to the following set of rules drawn
0:08:29–0:08:33
up and confirmed by dogma 95.
0:08:34–0:08:37
First, shooting must be done on location.
0:08:37–0:08:43
Props and sets must not be brought in. Wenn eine bestimmte Prop für die Geschichte
0:08:43–0:08:48
nötig ist, muss eine Location für die Prop gefunden werden. Soll ich die übersetzen?
0:08:48–0:08:52
Ja, wir können die ja, weiß ich nicht, also wir können ja kurz zusammenfassen.
0:08:52–0:08:55
Also erstens, man muss auf der Location shooten, also filmen.
0:08:56–0:09:01
Man darf aber auch keine Props, also Gegenstände mit ans Set bringen,
0:09:02–0:09:05
sondern man muss umgekehrt ein Set dann finden, ein Location finden,
0:09:05–0:09:08
wo das schon vor da ist. Also man baut nichts auf.
0:09:09–0:09:13
Two, the sound must never be produced apart from the images or vice versa.
0:09:14–0:09:28
Musik muss nicht genutzt werden, wenn die Szene gedreht wird.
0:09:34–0:09:34
3.
0:09:42–0:09:48
Die Kamera muss handhältig sein. Any movement or immobility attainable in the hand is permitted.
0:09:49–0:09:52
Also, the film must not take place where the camera is standing.
0:09:52–0:09:55
Shooting must take place where the film takes place.
0:09:55–0:10:01
Ganz wichtig, also die Kamera folgt sozusagen in der Story, wird mit der Hand gehalten.
0:10:02–0:10:05
Sie darf still sein, sie muss sich nicht bewegen, aber sie muss eben handheld sein.
0:10:06–0:10:09
Und zusammengefasst wird also gesagt, der Film organisiert sich nicht um die
0:10:09–0:10:12
Kamera, sondern die Kamera ist quasi da, wo der Film passiert.
0:10:13–0:10:17
Immer noch natürlich ein Aufnahmegegenstand, aber Teil sozusagen.
0:10:17–0:10:18
Sie folgt den Akteuren mehr.
0:10:19–0:10:24
4. The film must be in color. Special lighting is not acceptable.
0:10:25–0:10:29
If there is too little light for exposure, the scene must be cut or a single
0:10:29–0:10:31
lamp be attached to the camera.
0:10:32–0:10:39
Also der Film muss Farbe sein und special lighting, also man kann nicht Licht wirklich hinzufügen.
0:10:39–0:10:45
Man darf den Ort nicht beleuchten, ausleuchten. Wenn nicht genug Licht auf der
0:10:45–0:10:47
Aufnahme ist, muss man die halt einfach wegschmeißen.
0:10:47–0:10:52
Oder eine einzelne Lampe darf an der Kamera angebracht werden.
0:10:54–0:10:59
Was ich ein Kuriosum finde. So ein bisschen das Nippel -Piercing des Dogma.
0:11:02–0:11:06
5. Optical Walk and Filters are forbidden.
0:11:06–0:11:10
Also was reinkommt, so sieht es aus. Und auch das ist halt interessant,
0:11:10–0:11:13
weil natürlich das Aufnahmegerät selber hat ja immer einen Charakter.
0:11:13–0:11:15
Wir haben gerade über Film versus Video gesprochen.
0:11:16–0:11:19
Aber spezielle Filter, also weder Licht noch Filter auf der Kamera,
0:11:19–0:11:20
auf der Linse sind erlaubt.
0:11:22–0:11:29
Film muss nicht überwältigend sein. Mörder, Waffen, etc. müssen nicht passieren.
Florian Clauß
0:11:29–0:11:30
Also keine expliziten.
Micz Flor
0:11:30–0:11:33
Keine expliziten. Das wurde oft dann auch so paraphrasiert. Es darf halt jetzt
0:11:33–0:11:38
nicht quasi extra Morde, also was nicht der Story dient in dem Fall.
0:11:38–0:11:42
Also Brutalität und die Sachen, gerade Dogma -Filme, sind, weil sie minimal
0:11:42–0:11:43
sind, manchmal auch sehr intensiv.
0:11:44–0:11:48
Aber einfach so die inszenierte Gewalt und so, die soll nicht passieren. 7.
0:11:50–0:11:54
Temporal and geographical alienation are forbidden. That is to say,
0:11:55–0:11:57
that the film takes place here and now.
0:11:58–0:12:01
Also es muss ihm hier und jetzt passieren, man filmt einfach in der Gegenwart.
Florian Clauß
0:12:01–0:12:04
Und man muss es auch in der Jetztzeit, also das heißt die Handlung muss dann
0:12:04–0:12:06
auch jetzt in der Zeit spielen.
0:12:06–0:12:09
Es gab keine Historienfilme, keine Science -Fiction -Filme. Genau.
Micz Flor
0:12:11–0:12:17
Genre -Filme sind nicht akzeptabel. Also Genre -Filme wie zum Beispiel Romance,
0:12:17–0:12:22
Bromance, Action, Fantasy sind nicht erlaubt, Horror.
0:12:24–0:12:28
Und auch das war natürlich dann später so, dass manche Leute wollten ja okay,
0:12:28–0:12:32
aber Dogma selbst ist quasi eine Art Genre geworden in der Grundhaltung des
0:12:32–0:12:33
Films, wenn auch nicht in der Umsetzung.
0:12:34–0:12:38
9. The film must be Academy 35mm.
Florian Clauß
0:12:40–0:12:46
Das ist ein Normalbild, ne? Das 35mm ist von 1929 das entworfene Format.
0:12:46–0:12:48
Das ist ein Normalbild, heißt das im Deutschen.
Micz Flor
0:12:49–0:12:50
Da werden wir auch später noch drüber reden.
Florian Clauß
0:12:51–0:12:54
Ja, das war ein breaking point. 10.
Micz Flor
0:12:54–0:12:57
The director must not be credited.
Florian Clauß
0:12:57–0:13:00
Ja, da müssen wir auch drüber reden, ne? Auf jeden Fall.
Micz Flor
0:13:00–0:13:04
Also es gibt ganz viele DirektorInnen, mehr DirektorInnen als DirektorInnen,
0:13:05–0:13:08
deren Name deshalb auch berühmt ist, weil sie Filme gemacht haben,
0:13:08–0:13:10
wo der Name nicht im Film auftaucht.
0:13:10–0:13:14
Das sei denn, sie haben zum Beispiel die Kamera auch gemacht oder das Drehbuch auch geschrieben.
0:13:14–0:13:17
Aber der Director, der Regisseur, die Regisseurin.
0:13:18–0:13:20
Accredited. So, das ist es.
Florian Clauß
0:13:21–0:13:25
Das sind diese zehn Dogma -Regeln. Ja, danke fürs Präsentieren.
0:13:25–0:13:29
Und jetzt möchte ich nochmal, so damals, das ging ja rum, so damals gab es da
0:13:29–0:13:33
auch die City, das war ja das Stadtmagazin von Berlin oder ist immer noch.
0:13:33–0:13:38
Und dann auf der anderen Seite kam dieser legendäre Didi und Stühle Dogma -Comic.
0:13:38–0:13:40
Kennst du den? Das ist ja cool.
0:13:40–0:13:45
Den habe ich aus dem Internet in so ein ganz kleiner Pixel, also die war irgendwie
0:13:45–0:13:50
200 mal 300 Pixel groß. Und dann habe ich noch so ein Upscale heißt das.
Micz Flor
0:13:50–0:13:52
Mach mal ein Foto von mir, wie ich das halte, weil das passt.
Florian Clauß
0:13:52–0:13:53
Upscale heißt das Programm.
Micz Flor
0:13:53–0:13:56
Das muss ja im Here and Now alle unsere Fotos. Wir sind ja als Podcast auch
0:13:56–0:13:57
meistens im Here and Now.
0:13:57–0:14:01
Nicht thematisch, aber in der Aufnahme wird nicht viel geschummelt.
Florian Clauß
0:14:02–0:14:05
Genau, Didi und Stulle. Und dann kannst du auch nochmal, was Dogma 1 ist.
0:14:05–0:14:08
Ich würde nur ganz, ganz, ganz gut. Ich habe dieses Programm,
0:14:08–0:14:10
das kann ich empfehlen. Da werde ich auch verlinken.
0:14:10–0:14:14
Das ist ein Open Source -Ding auf GitHub gehostet für alle möglichen Plattformen.
0:14:14–0:14:17
Und damit kannst du ein Modell, KI trainiert, wie auch immer,
0:14:17–0:14:22
kannst du ein kleines Bild reinwerfen und der skaliert das dann auf die vier
0:14:22–0:14:24
- oder achtfache Größe hoch.
0:14:24–0:14:27
Und das ist echt erstaunlich, was da rausgekommen ist. So konnte ich es retten.
Micz Flor
0:14:28–0:14:31
Ja, das ist echt erstaunlich, weil die Qualität ist so... Natürlich,
0:14:31–0:14:34
weil der Dogma -Witz jetzt auch heißt, das muss irgendwas sein.
0:14:35–0:14:39
Genau, das Ding, weil es so gegenpasst. Es muss alles gezeichnet werden mit Fingerfarben oder so.
Florian Clauß
0:14:39–0:14:42
Die Artefakte stimmen. Das ist so ein richtiges Dogma.
Micz Flor
0:14:42–0:14:47
Also, Didi und Stulle Dogma Comic hat sechs Vows of Chastity.
0:14:48–0:14:49
Eins. Keine Vorzeichnungen.
0:14:52–0:14:59
Da steht es ja wirklich. Nur grüne Filze verwenden. Dogma 3. Keine Hintergründe.
0:15:00–0:15:05
Dogma 4. Mit links und bei schlechter Beleuchtung zeichnen.
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Dogma 5. Nicht länger als 10 Minuten brauchen.
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Dogma 6. Keine Gags. Und unten unter sehen wir drei Reihen von Bildern.
0:15:16–0:15:22
Also Zeilen, drei Bilder pro Zeile. Stulle. Du hast einen drin. Nein. Doch.
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Verschmiert. Ist das jetzt deine AI -App oder?
0:15:27–0:15:31
Sprich nicht von früher. Was ist denn mit dir los?
Florian Clauß
0:15:31–0:15:32
Nichts.
Micz Flor
0:15:32–0:15:38
Es ist nichts. Es ist besser, wenn du jetzt gehst. Sehr gut.
0:15:38–0:15:40
Ne, das kann ich nicht. Großartig.
Florian Clauß
0:15:40–0:15:43
Das war legendär und ich hatte nochmal so die ganzen Locken.
Micz Flor
0:15:44–0:15:46
Aber es ist auch interessant, weil das natürlich dann schon ein auch die Tür
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öffnet für die Interpretation des Dogma -Dings, weil es gibt auch ein Interview
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von Lars von Trier, der dann irgendwie sagt, er hatte das irgendwo in Frankreich
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oder so vorgelesen und dann hätten die Leute bei ihm auf dem Panel gesagt,
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warum hasst du Film so sehr? Why do you hate film so much, sagt er da.
0:16:02–0:16:07
Also diese Interpretation dessen, was das ist, weil es hat ja,
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und da wirst du jetzt gleich drüber sprechen, die Uridee war natürlich,
0:16:10–0:16:16
er zu sagen, man muss Film erstellen können ohne dieses ganze Brimborium.
Florian Clauß
0:16:17–0:16:23
Also die Frage ist, warum hat sich Dogma 95 so begründet, also warum war die
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Zeit reif eben für diese Filmbewegung?
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Es gab so einige Gründe. Die eine Sache war, dass sich Dogma,
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also wurde maßgeblich von Lars von Trier und Winterberg gegründet.
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Ich hatte dann noch ein Interview mit Winterberg gehört.
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Es gab einige Regisseure, die das dann unterzeichnet haben.
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Winterberg hatte zum Beispiel damals den Ingmar Bergmann gefragt.
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Da mitmachen will. Und der hat gesagt, das ist Müll, da mag ich nicht mit.
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Ist natürlich auch seiner Erzählstil völlig entgegengesetzt, diese Dogma -Regeln.
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Und Winterberg hat dann zusammen mit Lars von Trier, du hast es schon erwähnt,
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mit Paris dieses Mal fest vorgestellt.
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Es ging so ein bisschen darum, den europäischen Film dann auch so ein Profilsverleihen
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sich abzuheben gegenüber den industriellen Hollywood -Produktionen.
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Und, und das ist nochmal so der andere Tritt in die andere Richtung,
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nämlich einen Gegenpol zu setzen zur Nouvelle Vague.
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Nouvelle Vague war eigentlich dann auch die letzte größere große Filmbewegung,
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also in den 50ern so theoretisch formuliert und in den 60ern dann halt praktisch gemacht.
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Truffaut hat damals einen Artikel geschrieben in der Cahiers du Cinema,
0:17:44–0:17:46
in dieser renommierten Zeitung.
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Da war Truffaut noch Filmkritiker und hat quasi mehr oder weniger auch das Manifest
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dann von der Neuen Welle, Nouvelle Vague, entworfen.
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Und da ging es vor allen Dingen darum, den Regisseur als Autor,
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äh, Auteur, also deswegen heißt es Autorenkino,
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einzuführen, auch wieder in Absetzung zu dem Hollywood -Kino,
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wo natürlich eine ganz hohe Produktionsteilung,
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wo er gesagt hat, dass in dieser Produktionsteilung die Produzenten dann für
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ein Mitspracherecht haben, dass sich darüber auch eben der Film nicht richtig
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Kontur entwickeln kann.
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Und auf der anderen Seite gab es auch diese 50er, 40er, 50er Jahre Filme,
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auch im französischen Kino,
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die dann so neuen Realismus erzählt haben und häufig Literaturvorlagen genommen
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haben und dass dann die Literaten selber diese Drehbücher geschrieben haben.
0:18:40–0:18:45
Und er hat dann irgendwie so 100 Filme analysiert und hat dann auch schon darlegen
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können, dass von diesen 100 sind dann zwölf irgendwie ein bisschen herausragender.
0:18:50–0:18:53
Aber die sind meistens auch von den Regisseuren selber das Drehbuch geschrieben.
0:18:54–0:19:01
Und das war so auch eben da jetzt diesmal stimmt das wort kohärente sprache
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zu entwickeln dass der regisseur eine totale kontrolle hat über das was passiert
0:19:09–0:19:14
und damit wurde auch die mise en scéne gegründet die mise en scéne ist quasi so der perfekte,
0:19:15–0:19:21
Und es gibt natürlich auch in amerikanischen Kino da entsprechende Vorbilder.
0:19:22–0:19:26
Allen voran Hitchcock, der hat dann so einen eigenen Stil. Deswegen gilt auch
0:19:26–0:19:27
Hitchcock als quasi Autorenfilmer.
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Und mise en scène bedeutet das Kontrolle über die Kamerafahrt,
0:19:33–0:19:37
über das Make -up, über die Requisiten, dass genau gestimmt wird,
0:19:37–0:19:41
wie die Ausleuchtung ist, dass das, was gesagt wird, auch klar definiert ist.
0:19:41–0:19:46
Damit, wenn das alles in einer Hand liegt, so die Theorie des Autorenfilms,
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ist eben die künstlerische Freiheit so gewahrt.
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Und damit hat sich die Nouvelle Vague begründet.
0:19:54–0:19:58
Nouvelle Vague hat aber natürlich auch total dekonstruiert. Also Godard,
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was der für ein Kino gemacht hat.
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Aber das war dann eher der Autor -Politik, also der politische Autor,
0:20:05–0:20:07
der dann auch die Freiheit hat, eben...
Micz Flor
0:20:07–0:20:12
Bei Truffaut war es ja wohl auch so, dieser Call to Action für die Auteurs,
0:20:12–0:20:16
also für die RegisseurInnen, war ja auch zu sagen, wir nehmen mehr Verantwortung.
0:20:17–0:20:21
Also macht was draus, in gewisser Weise. Macht nicht einfach,
0:20:21–0:20:25
und das ist auf alle Fälle bei beiden, denke ich, identisch zu sagen.
0:20:25–0:20:30
Es geht ja nicht darum, diesen ganzen Müll zu produzieren, Anfangszeichen.
0:20:30–0:20:32
Ich würde es jetzt nicht immer so sagen, aber halt diese Idee,
0:20:33–0:20:37
einfach Filme zu produzieren als Investment, als Money Spinner,
0:20:37–0:20:40
sondern macht was draus. Was ihr tut, ist wichtig.
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Da erlebe ich aber beides interessanterweise konträr. Bei Truffaut der Aufruf
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zu sagen, übernehmt die Verantwortung.
0:20:50–0:20:54
Und bei Dogma dann zu sagen, Nummer 10, ihr sollt nicht mehr genannt werden.
0:20:55–0:20:58
Ihr sollt bitte nicht den Film verhunzen und euch da reinstellen.
Florian Clauß
0:20:58–0:21:03
Genau das war auch genau der Punkt, warum Dogma sich ganz stark auch gegen diese
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Autorenfilme und gegen die Nouvelle Vague gelehnt hat.
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Nämlich Vorwurf war, dass durch diese Autorenschaft so ein La -Po -La entstanden
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ist, also ein bourgeois Autor, der Künstler,
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der in seiner Blase dann so die Kunst macht und dann eben nicht mehr,
0:21:21–0:21:29
und das war das zentrale Thema von Dogma, diese Authentizität des Filmemachens, die einzufangen.
0:21:29–0:21:35
Und der Autorenfilm war sehr künstlerisch aufgeblasen, Allein durch diese,
0:21:35–0:21:38
was ich gerade gesagt habe, mise -en -scène, diese Herrichtung,
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da begründet es auch mal eben deinen Schaffensrahmen, nämlich diese ganzen Komponenten
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im künstlerischen Schaffensprozess zu entkoppeln.
0:21:50–0:21:56
Also das heißt, der Kameramann hat volle Wirkungsfreiheit, der Regisseur darf
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nicht genannt werden, der ist auch nicht so präsent im Filmemachenprozess wie
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jetzt in diesen industriellen Produktionen.
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Und die Schauspieler haben alle Freiheiten.
0:22:07–0:22:10
Und das war so dieses Framework, ich will nicht Framework sagen,
0:22:10–0:22:14
das ist eigentlich eher so ein Regelwerk, das Doc mal so entworfen hat.
0:22:14–0:22:20
In diesem Raum natürlich dann auch Filme schaffen konnte, die völlig neu waren.
0:22:20–0:22:24
Und es geht darum, damit mit diesem Regelwerk die Geschichte.
0:22:25–0:22:31
Den Kern der Geschichte in dieser authentischen Erzählung auszuprägen.
0:22:31–0:22:34
Ja, das war so das Vorhaben, ne?
0:22:36–0:22:40
Also ich glaube, damit haben wir so ganz gut umrissen, wie sich Dogma dann auch
0:22:40–0:22:44
begründet, warum es sich begründet hat und du hast die Regeln vorgelesen,
0:22:44–0:22:46
also wir sind schon eingewiesen,
0:22:47–0:22:54
wie sich Dogma ausprägt und wir haben auch über die Geschichte des Autorenfilmes
0:22:54–0:22:57
gesprochen und meine Frage ist jetzt an dich,
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woran denkst du, dass Dogma gescheitert ist?
0:23:01–0:23:05
Also gescheitert nicht im Sinne von, also gescheitert ist ein bisschen zu krass
0:23:05–0:23:11
ausgedrückt, Ich glaube eher so, warum Dogma jetzt eine relativ kurze Zeit das
0:23:11–0:23:13
Filmschaffen geprägt hat.
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Die Hochzeit war so von 1997 bis 2005, war glaube ich so der letzte Dogma -Film.
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Und ich glaube schon 2003 haben Lars von Trier und Winterberg ihr Dogma -Büro
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in Kopenhagen geschlossen.
0:23:31–0:23:34
Also die haben relativ früh damit Schluss gemacht, die haben auch wirklich nur
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diesen einen Film abgeliefert und dann auch völlig andere Filme dann später gemacht, ne?
Micz Flor
0:23:39–0:23:43
Ja, woran ist es gescheitert? Also,
0:23:43–0:23:49
weil die älter geworden sind und die Jungen wollten natürlich was Neues machen
0:23:49–0:23:52
und nicht was Altes fortführen, haben ihr eigenes Dogma ausgerufen,
0:23:52–0:23:56
das hieß dann irgendwie anders und wir kennen es nicht, weil wir auch älter sind.
0:23:56–0:24:02
Also es gibt ja immer dann so diese neue Musik auch, wo man dann gar nicht genau
0:24:02–0:24:03
weiß, wie das jetzt wiederum heißt.
0:24:04–0:24:10
Und das ist dann aber das, was jetzt gerade genau das ist, was früher das Neue war. Ist es so?
0:24:10–0:24:13
Also die haben ja selber auch geschrieben, diese Truffauts haben ja auch geschrieben,
0:24:14–0:24:17
diese New Wave Crashes. Oder was haben sie geschrieben?
Florian Clauß
0:24:18–0:24:22
Die neue Welle wird zum Kreuz oder zum Verhängnis.
Micz Flor
0:24:22–0:24:25
Nein, nicht verhängnis, sondern die stürzt in sich zusammen.
0:24:25–0:24:29
Die Welle bricht und dann meandert sie so weg.
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Vielleicht ist es da einfach auch natürlicherweise so passiert.
0:24:34–0:24:38
Ich weiß nicht, ob es wirklich einen Auslöser gab.
Florian Clauß
0:24:38–0:24:41
Ja, ich rede schon mal rein. Es hat sicher was mit den Personen zu tun.
0:24:41–0:24:48
Und der Auslöser war, dass Winterberg mit dem ersten Dogma -Film auf dem Cannes
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-Festival die Goldene Palme gewonnen hat und von Null auf 100 einer der berühmtesten
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Regisseure weltweit geworden ist.
0:24:56–0:25:00
Und damit hat, völlig konträr zu der Dogma, den Regisseur nicht zu nennen.
0:25:00–0:25:03
Bewegung, damit ist es genau das passiert.
0:25:03–0:25:06
Die haben einfach so, und das war denen dann halt auch klar,
0:25:07–0:25:10
Winterberg hatte auf einmal weltweit Angebote, Filme zu machen.
0:25:10–0:25:14
Damit hat sich das ganze Dogma -Prinzip einfach so abgeschafft.
0:25:15–0:25:18
Das ist schon eigentlich ziemlich hinterher.
Micz Flor
0:25:18–0:25:21
Aber ich glaube, er hat nicht die Goldene Palme, er hat den Sonderpreis der Jury gewonnen.
Florian Clauß
0:25:21–0:25:21
Du hast recht.
0:25:24–0:25:29
Und Dogma wurde gleichzeitig durch diesen unglaublichen Erfolg zu einer eigenen Marke.
0:25:29–0:25:35
Es gab sogar so Dogma -Möbel und so ein Möbelhaus, was Dogma -Möbel verkaufte.
0:25:35–0:25:40
Aber das erzählt eigentlich oder zeigt eigentlich, dass es so dermaßen den Zeitgeist
0:25:40–0:25:48
getroffen hat, diese Dogma -Bewegung, dass eben diese Phänomene dann so losgegangen sind.
0:25:48–0:25:53
Und, und das ist eine Theorie von mir, aber ich glaube, du hast hier auch schon
0:25:53–0:25:55
so ein bisschen angeheizt,
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da ist quasi schon so ein, wie sagt man das in den Dogma -Regeln,
0:25:59–0:26:04
ist so ein Point of, so ein Lifecycle -Dead implementiert.
Micz Flor
0:26:04–0:26:05
End of Life.
Florian Clauß
0:26:05–0:26:11
End of Life, genau. End of Life implementiert und zwar in der Regel, wie würdest du sagen?
Micz Flor
0:26:11–0:26:13
Der Regel mit dem Academy -Certified.
Florian Clauß
0:26:13–0:26:20
Richtig, genau. Weil zu der Zeit fing es natürlich an mit den ganzen Digitalfilmen,
0:26:20–0:26:24
also die Kameras wurden günstiger, man konnte digital filmen,
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die Technik wurde besser und all das hat sich ja auch in den 90ern ausgeprägt
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und ist dann hochgegangen.
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Das heißt, es gab dann eine ganz lebendige Indie -Szene, Off -Szene,
0:26:35–0:26:39
die schon einfach so digital produziert haben und die wahrscheinlich viel mehr
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diese Dogma -Regeln eingehalten als Dogma selber.
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Das heißt, die haben sie auch komplett überholt.
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Und 35 mm, ich meine, du weißt, wie teuer das ist.
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Kann nur jemand drehen, der auch Zugang hat in diesen ganzen Filmbusiness.
0:26:54–0:26:59
Du musst in diesem Filmbusiness -Kontext aktiv sein, weil so mal jeden 35 mm
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drehen, kannst du nicht.
Micz Flor
0:27:01–0:27:05
Ja, möchte ich was zu sagen, setze vorgreifend dann auf Idioten,
0:27:06–0:27:11
weil Lars von Trier hat auf Video gedreht Und dann wird er im Interview gefragt,
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was wir dann sicher auch verlinken.
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Das dürfte er doch nicht, muss doch Academy35 sein.
0:27:16–0:27:20
Dann hat er gemeint, ja, das kann ich erklären, weil er war auch der Meinung,
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das ist kein Dogma -Film, weil er vier gedreht hat.
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Und dann hätten aber Winterberg und es muss noch einen dritten geben,
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deren Name mir jetzt entfallen ist.
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Und die meinten, nein, Academy Certified muss nur die Distributionsrolle sein.
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Man darf auch auf 16mm drehen, man darf Video drehen, es ist nur wichtig,
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dass das Ding quasi zum Schluss, wenn es in Verleih geht, oder wenn es quasi
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abgegeben wird, dass es dann Academy Certified ist.
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Und deshalb, so Lars von Trier im Münterview auch, es wurde abgestimmt, zwei gegen ein.
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Er war nicht dafür, dass man auf Video drehen darf. Die anderen beiden haben
0:27:52–0:27:55
gesagt, nee, es geht nur darum, wo zum Schluss eben das Maß da drauf gezogen wird.
0:27:56–0:27:59
Und deshalb ist sein Film doch...
Florian Clauß
0:27:59–0:28:03
Ja, also ich glaube, die sind relativ schnell dann in Straucheln gekommen von
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Einhaltung der Regeln und dann baut man sich da so...
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Also es ist ja auch wie so, weißt du, wenn du agil entwickelst,
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hast du auch immer tausend Regeln, um halt dieses agile Framework so ein bisschen zu umschiffen.
Micz Flor
0:28:15–0:28:19
Habe ich auch von Winterberg irgendwie in einem Interview, Winterberg ein Interview
0:28:19–0:28:22
gehört, wo erzählt, das Ganze sei ja schon sehr kirchlich aufgeladen,
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so Wow of Chastity und so. Also es ist alles so fast Dogma, sind so religiöse Metaphern und Worte.
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Und deshalb hat er dann wohl auch irgendwann den Beichtstuhl eingeführt für Dogma.
0:28:35–0:28:41
Die durften dann halt beichten. Die durften ihm dann beichten. Ja, krass.
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Für die kleinen Sünden, die dann irgendwie wächst.
Florian Clauß
0:28:44–0:28:46
Vielleicht haben die das auch alles so vorher gesehen.
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Eben sich das Digitalfilm durchsetzen wird, dass das, was die jetzt quasi so
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für sich als Regelset beschließen, dass das eigentlich so eine völlige Radikalisierung des Mediums ist,
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ja, um gleichzeitig so eine Initiation zu durchlaufen, um in dieses digitale Zeitalter zu kommen.
0:29:04–0:29:08
Und ich weiß nicht, so leicht verschmitzt kann man denen so eine gewisse Genialität
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unterstellen und vielleicht haben die das auch bewusst so gemacht.
Micz Flor
0:29:12–0:29:14
Ich meine, es ist ja auch so, wenn man ein bisschen überlegt,
0:29:14–0:29:20
das dänische Kino ist ja irgendwie sehr präsent, also man kennt es einfach.
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Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie das früher war, in den 80er, 90er Jahren.
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Aber auf jeden Fall, es war ja auf alle Fälle so, dass beide,
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die so berühmt geworden sind mit Dogma 1 und Dogma 2, die haben jeweils einen
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Dogma -Film gemacht, haben andere Sachen gemacht.
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Bevor Idioten gemacht wurden von Lars Furtwiel, hat der Breaking the Waves gemacht,
0:29:38–0:29:41
was ja auch auf Cannes lief, wo früher er damals die Palme bekommen hat.
Florian Clauß
0:29:41–0:29:43
Stimmt, der hat die Palme bekommen, ja.
Micz Flor
0:29:43–0:29:46
Und da ist es natürlich so, dass man dann Man denkt, okay, du machst 95 dieses
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Dogma -Ding, dann machst du Breaking the Waves und dann machst du Idioten.
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Das war für die natürlich ein Ding.
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Wenn man jetzt hingeht wie Didi und Stulle und sich drüber lustig macht,
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das ist total legitim, das darf man.
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Wenn man aber anders draufguckt, dann ist es vielleicht auch zu sagen,
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die haben schon so einen schönen Schirm oder eine Linse oder einen Fokus aufgebaut
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für Low -Budget -Filme und denen eine Möglichkeit gegeben, mehr Publikum zu
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ziehen und einen Verleih zu bekommen.
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Früher gar nicht möglich gewesen wäre, weil diese Filme einfach dann nie durch
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die Jury überhaupt nur gesichtet, die werden durch die Sichtung nicht durchgekommen,
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die wären nie ins Programm gekommen.
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Und da kann man dann sagen, dass dieses Dogma 95 schon was erreicht hat,
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einfach zu sagen, hey, guck mal dahin.
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Weißt du vielleicht, wie dann, wie das...
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Wie der auch in unterschiedlichen Medien funktioniert. Also das dann auch in
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der Kunst, in der Musik oder so gibt es ja immer solche, öffnen sich auf einmal,
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das kennt man ja auch aus Berlin, Techno,
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die ganze Club -Szene, auf einmal öffnet sich da so ein Window of Opportunity
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und ermöglicht ganz vielen Leuten erstmal überhaupt gesehen zu werden.
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Und vor dem Hintergrund, finde ich, hat es sicherlich was bewegt.
Florian Clauß
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Ja, voll. Ich denke auch und da ist es wahrscheinlich, wie du sagst,
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auch total förderlich für die Bewegung, wenn dann eben solche Platzhirsche wie
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Lars von Trier ein gewisses Bett geschaffen haben, wo sich dann auch andere reinlegen können.
0:31:12–0:31:17
Und das ist ja auch die Frage, wie hat sich dann Dogma weiterentwickelt?
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Jetzt kommen drei neue Genres, die ich vorher auch nicht kannte,
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aber vielleicht hast du die schon mal gehört.
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Also Dogma war, wie gesagt, der letzte Dogma -Film, war glaube ich 2005,
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wurde der gedreht und dann gab es im amerikanischen Raum das Genre Mumblecore. Kennst du das?
Micz Flor
0:31:36–0:31:37
Das ist aber Musik, oder?
Florian Clauß
0:31:37–0:31:41
Nee, Mambelchor ist tatsächlich... Vielleicht ist es auch ein Griff aus der
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Musik, den die in den Film übertragen. Mambelchor kommt von Murmeln, Nuscheln.
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Und Chor ist dann halt so, auch eben mit ganz minimalen Mitteln Geschichte erzählen.
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Und da war halt im amerikanischen Raum, gab es dann vor allen Dingen Low -Budget
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-Produktionen, die das dann halt gemacht haben.
Micz Flor
0:31:56–0:31:58
Darf ich einen Didi und Stulle -Witz machen?
Florian Clauß
0:31:58–0:31:59
Darfst du.
Micz Flor
0:31:59–0:32:04
Dogma 95 war gestern, jetzt ist Mumblecore. Was? Dogma 95 war gestern,
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jetzt ist Mumblecore. Was?
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Dogma 95 war gestern, jetzt ist Mumblecore.
Florian Clauß
0:32:11–0:32:16
Ja, es gab noch so ein Parallelgenre zu Mumblecore, das ist Mumblegore.
Micz Flor
0:32:17–0:32:18
Ein Horrorfilm, oder?
Florian Clauß
0:32:18–0:32:23
Und natürlich, ohne Dogma wäre sowas wie Blair Witch nicht denkbar.
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Ja, aber Blair Witch war doch vor… Ja, das war vor Mumblecore und Mumblegore,
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das kam erst in den 2000ern.
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Blair Witch war ja noch, das war ja das, die Produktion, die auch digitale Filmproduktionen,
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Techniken dann so unglaublich, also mit minimalem Einsatz, ich glaube,
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das hat nur 80 .000 gekostet, der Film.
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Und hat unglaublich viel eingespielt, das hat das so bekannt gemacht.
Micz Flor
0:32:47–0:32:49
Ist aber auch kein Dogma -Film?
Florian Clauß
0:32:49–0:32:50
Ist kein, nein.
Micz Flor
0:32:50–0:32:56
Ich überlege gerade, gegen was die verstoßen haben. Wahrscheinlich haben die
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den Ort immer gewechselt.
Florian Clauß
0:32:58–0:33:04
Das habe ich auch gelesen. Die beiden Regisseure von Blair -Mitsch,
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das waren 2, die sich auf einer Filmschule kennengelernt haben.
Micz Flor
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Die wollten unbedingt, dass der Name reinkommt.
Florian Clauß
0:33:10–0:33:11
Blair -Mitsch.
Micz Flor
0:33:12–0:33:17
Nein, die wollten die Regisseurin sagen, was, unser Name kommt nicht rein,
0:33:17–0:33:19
auf keinen Fall. Wir sind raus.
Florian Clauß
0:33:20–0:33:24
Wie die das aufgezogen haben, die haben die drei Schauspieler,
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völlig unbekannte Personen, die sind mit den Filmen bekannt geworden.
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Es war fast wie das erste Escape Game, was die dann verfilmt haben.
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Die haben auch so rein spielerisch, das ist auch so eine Dogma -Methode,
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dass du so spielerisch rangehst.
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Wir haben quasi das Team über acht Tage lang völlig alleine wirken lassen.
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Also die haben für jeden Drehort da so einen Plan geschrieben,
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was jetzt zu machen ist, wo die dann Essen finden und die mussten sich auch immer selber filmen.
0:33:53–0:33:57
Und dann haben die aber auch das Essen rationiert, damit das noch authentischer
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kommt, dass sie ausgemergelt sind, dass sie gestresst sind.
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Ja, das war halt wirklich so Step -by -Step und die mussten dann halt am nächsten
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Tag dahin gehen und haben dann dort weiter gefilmt. Aber die hatten immer so Exit.
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Also wenn es halt wirklich kritisch wussten ja auch immer, wie sie dann halt rauskommen.
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Aber es war nicht ganz gut, dass es halt funktioniert war wie so ein Escape
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-Game, wo da dieser Film rausgekommen ist.
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Und der auch eben diese Authentizität dann so widerspiegelt.
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Und das ist das, was dann diese Bewegung und diese Technologie dann auch so
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wieder ins Kino reingeholt hat. Das muss man ja auch schon so sagen.
Micz Flor
0:34:32–0:34:37
Ja, und es ist halt aber auch interessant, weil man hat ja in dem Dogma 95 -Stil
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auch immer gesagt, es heißt so was Dokumentarisches.
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Interessant ist ja, dass scheinbar das Realistische etwas ist, was man im Bild sieht.
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Das heißt, die Hollywood -Produktion, ich nehme das Hollywood stellvertretend
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für alle High -Budget -Produktionen, das ist jetzt nicht nur Hollywood,
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macht scheinbar etwas, was wir als unsichtbar wahrnehmen.
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Und das Dogma, was dann irgendwie technisch runtergeht, stellt etwas her,
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was wir auf einmal wieder wahrnehmen. Verstehst du mich?
Florian Clauß
0:35:06–0:35:07
Ja, na ja.
Micz Flor
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Das ist ja irgendwie das Paradox, man denkt, keine Filter, ich mach einfach
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so, wie es ist, und dann denken die Leute, oh, das ist ja was ganz Neues.
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Während das andere, was völlig überzogen ist und vielleicht in der Postproduction
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die Farben angepasst hat, das wird nicht wahrgenommen.
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Das wird als Realität akzeptiert und ist unsichtbar.
Florian Clauß
0:35:26–0:35:30
Ja, vor allen Dingen, weil es ja auch in so einer Kulturinstitution läuft,
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wo das dann eben als ... Das ist das, was man da wahrnimmt im Kino,
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ja? Dafür zahle ich meinen Popcorn und so fühle ich mich unterhalten.
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Aber dass eben Dogma es geschafft hat, durch die Geschichten und das, wie es erzählt wird,
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dann wieder eine gewisse Aufmerksamkeit zu bekommen und da eben einfach auch
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die Visualität des Films weitergetragen hat. Das ist ein Verdienst.
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Und es gibt diesen Mumble Gore, Mumble Core, es gibt auch einen German Mumble.
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Was? German Mumble Core.
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Ja, das ist ein eigenes Genre und ich habe keine Filme von dem Genre gesehen.
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Es gibt unglaublich viele, Dicke Mädchen ist einer davon.
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Es gibt halt auch so einen Filmemacher, der sich da sehr hervorgetan hat und
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das müsste man mal gucken.
Micz Flor
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Wenn es vier Filmemacher innen wären, würde man sagen, das ist eine German Mumble Corps vor.
Florian Clauß
0:36:25–0:36:27
Ja, könnte man sagen.
Micz Flor
0:36:27–0:36:31
Es regnet, ich brauche gute Stimmung. Irgendwie muss ich mir selber gerade die Stimmung hochhalten.
Florian Clauß
0:36:31–0:36:35
Ja, guck mal, hier ist ein Böckersteig. Wir sind ja gute Bürger.
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Der ist nochmal so ein bisschen ein Schatz in der Filmgeschichte,
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den man sich durchscrollen kann und durchschauen kann. Fand ich sehr interessant.
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Und auf der anderen Seite, neben den Amonkarschen Blerwitsch,
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gab es auch zum Beispiel Soderbergh mit Traffic, die Macht des Kartells,
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wo er auch Dogma -Elemente verwendet hat.
Micz Flor
0:36:58–0:37:04
Ja, wobei der ja unglaublich, also der hat ja unglaublich viel so Farbnuance
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in der Post -Production und bestimmte Szenen und...
Florian Clauß
0:37:07–0:37:11
Ja, ja, der hat das genau gegenüber gestellt. Der hat diese unglaublichen Werbe,
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es ist fast wie ein Jeff -Wall -Bild teilweise gefilmt, ja.
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Auf der anderen Seite hat er halt diese völlig authentische,
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rohe Oberfläche von Digitalfilmen da mit drin und konfrontiert die dann so ganz gut zusammen.
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Fand ich damals sehr beeindruckend, muss ich sagen, den Film.
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Aber das sind so die Ausläufer von Dogma. Also Dogma hat sich dann irgendwo
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in unserer Sehgewohnheit eingeflochten mit den Filmen und es akzeptiert, wie du sagst.
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Das war erstmal so ein totaler Ruck, wie kann man das machen?
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Und ist dann wieder so in so eine Sehgewohnheit dann wieder reingekommen.
Micz Flor
0:37:44–0:37:47
Eine Sache wollte ich auch noch sagen, weil das ist dann immer auch dieses so
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ein bisschen dieser Impuls in bestimmten Entwicklungsphasen so der eigenen Berufung,
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ich sage nicht Beruf, dann zu sagen, wir erfinden jetzt was,
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was es vorher noch nie gab.
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Und zum Beispiel die Handheld -Camera hat dann Winterberg in einem späteren
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Interview noch mal gesagt, das wurde vorher eigentlich gemacht,
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das gab es vorher quasi gar nicht.
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Und ich wusste, dass das nicht stimmt, aber wusste wenig über Handheld -Camera
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-Geschichte und wollte nur mal sagen, 1908.
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War eine Handheld -Kamera bei dem Flug von einem der Gebrüder Wright mit an Bord.
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Also es wurde schon deutlich früher auch mit Handheld gedreht.
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Und ich kann mich auch noch erinnern, dass es irgendwelche ganz frühen Filme,
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wo die Kamera in so einer Kanu, also so Spreewald, so irgendein Spreewald,
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zwei Kanu, also quasi French Connection im Spreewald mit Kanu,
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wo es so Gurken hinten drin sind. Zwei verfolgen sich irgendwie.
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Und da war auch die Kamera quasi voll actionmäßig, so expressionistisch irgendwie eingesetzt.
Florian Clauß
0:38:47–0:38:49
Das ist Flussfahrt mit Huhn, der hessische Film.
Micz Flor
0:38:51–0:38:54
Aber was ich sagen wollte, das sind halt so Sachen, wenn man da so reinbohrt,
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ist natürlich hinter so was wie Dogma ist dann auch eine Haltung.
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Und diese Haltung, die hat eine bestimmte Kraft. Und ich glaube,
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das ist dann auch das, was viele Leute so nervt.
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Ihr wisst doch genau, dass ihr nichts erfunden habt, aber ihr verkauft das jetzt so gut, es nervt.
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Ich kann mir vorstellen, dass Kolleginnen aus einer ähnlichen Zeit mit irgendwie
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nicht einer Ambition dann dachten, ach scheiße, ich bin jetzt abgehängt,
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bloß weil die da irgendwie zehn Punkte aufgeschrieben haben und sich trauen
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aufzustellen, das zu sagen,
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obwohl sie wissen, dass sie als nächstes dann sowieso Breaking the Waves drehen,
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was gar nichts damit zu tun hat. Weißt du, wie ich meine?
Florian Clauß
0:39:29–0:39:35
Ja, also ich kann es nachvollziehen. Gleichzeitig ist es aber auch so eine künstlerische
0:39:35–0:39:39
Attitüde, da so ein Produkt quasi so hinzustellen zu sagen, ja,
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also jetzt hier, wir haben das mal erfunden. Finde ich völlig auch legitim.
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Also ich würde es jetzt jetzt nicht so kritisieren. Ich würde es einfach so...
Micz Flor
0:39:49–0:39:51
Nee, genau. Ich denke auch, man kann es am besten verstehen,
0:39:51–0:39:56
wenn man sagt, wir möchten, dass Filme gemacht werden und zwar Filme,
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die mächtig sind, die wirkmächtig sind.
0:39:58–0:40:03
Und das kommt nicht durch ein fettes Budget, sondern macht einfach geile Filme.
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Und die Idee, und das ist wiederum paradox, die Idee, dass die Regisseurin sich
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da nicht reinschreibt, ist ja dann auch so ein bisschen dieses Vanity -Thema, also diese Eitelkeit.
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Finde ich gut und gleichzeitig ist das Dogma Manifest wieder unterschrieben von den Leuten.
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Also da das beißt sich alles immer so ein bisschen den Schwanz.
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Wie du schon gesagt hast, würde auch dann der erste nicht genannte Regisseur
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gleich einer der berühmtesten Regisseure nachkannen.
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Also das ist halt so dieses Paradox, was da so drin ist.
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Und das finde ich ist auch irgendwie so sehr,
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sehr so jugendliche Haltung, so eine aufmüpfige Haltung, so ihr dürft das alles
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nicht, wer sagt das? Ich.
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Darfst du das sagen? Ich darf das sagen, aber ihr dürft es nicht.
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Also irgendwie gibt es da so einen Moment, der vielleicht einfach in der eigenen
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Entwicklungsgeschichte immer notwendig ist und später dann aber auch sich auflösen darf.
Florian Clauß
0:41:07–0:41:14
Kommen wir zum ersten Dogma -Film. Das Festfesten von Thomas Winterberg.
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Thomas Winterberg ist 1969 geboren und aufgewachsen in Friedrichsberg,
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also dieser Kommune von Kopenhagen, in so einer Hippie -Gemeinschaft.
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Und er hat sich selber in dem Interview, was ich da gehört habe,
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als sehr schüchtern bezeichnet.
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Er ist dann auf eine Filmschule gekommen, die auch recht renommiert ist.
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Da werden pro Jahr nur so sieben Leute angenommen und hat auch ziemlich viel Geld gekostet.
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Aber er spricht sehr positiv von seiner Zeit in dieser Filmschule.
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Die meisten Kniffe hat er dort gelernt und auch die er später angewendet hat, hat er da gemacht.
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Hat aber auch gesagt, es gibt genügend
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Regisseure, die das Handwerk selber gelernt haben ohne Filmschule.
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Deswegen weiß er nicht, ob er jetzt so eine Filmschule, dann so,
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ob er das dann halt so empfehlen kann.
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Das Fest war so sein erster großer Film. Er hat danach, das ist auch ganz interessant,
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in seiner Biografie hat sich komplett dagegen, also gegen Dogma -Regeln gewandt.
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About Love mit Joachim Phoenix gedreht, habe ich nicht gesehen, ist total gefloppt.
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Er meinte selber, er hat dann auf der einen Seite so einen Nier -Fiction -Film
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gebaut, was eigentlich gegen alle Dogma -Rädern zu verstoßen hat,
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bis auf, es gab kein Skript.
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Er hat mit Jean -Pen gearbeitet, Joachim Phoenix, also wirklich ein unglaubliches
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Hollywood -Budget. Das war dann der zweite Film, den er nach Festen gedreht hat.
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Den ersten Film hat er dann auch mit Lars von Trier übernommen.
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Und hat er auch oft mit Lars von Trier Drehbücher, da konnten die ihm dann auch verfilmt.
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Und der letzte Film von ihm, den hatte ich auch nicht geguckt,
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ich hab gar nichts davon geguckt, ist der Rausch mit Mads Mikkelsen. Hast du den?
Micz Flor
0:43:08–0:43:11
Nee, hab ich auch nicht gehört. Ja, ich hab davon gehört, genau.
Florian Clauß
0:43:11–0:43:15
Also, es geht quasi um eine Gruppe von Lehrern, die beschließen,
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dass die halt ständig so weit berauscht sind,
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also immer so zwischen 0 ,5 Promille dann im Blut haben und damit halt irgendwie
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so gut über den Tag kommen, bis das irgendwann so ein bisschen,
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ja nicht ich eskaliert, aber es wird dann irgendwann anders.
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Also so ganz grob geerzählt auch in der Ferne. Also hier in Mads -Milkesen hat
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Nermanns mit Hinterberg gearbeitet.
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Ja, es ist auch ein Film, wo es darum geht, dass ein Täter, oder ich weiß nicht,
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was ein Täter ist, aber es geht um eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs und Schüsse.
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Es ist so eine Hetzjagd statt, auf die man, der gestützt wird von Mads Mückes,
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und ich weiß es nicht, habe ich von dem Film nicht, aber ich fand es ganz gut,
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weil es auch ähnlich belagert wird, wo da jetzt ein bisschen Mathe in so ein
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Tabuthema reingeht, in ein gewerkschaftliches Talent, wie das fällt.
Micz Flor
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Also da hat Winterberg auch mal einem Winterview zugesagt, dass er den Film...
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Angenommen hat das Skript, weil es das Gegenteil von das Fest oder Festen war.
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Also da gab es einen Kindesmissbrauch, der die ganze Zeit so unterschwellig in der Story mitläuft.
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Und das andere ist, dass das eine Beschuldigung gibt ohne Grundlage.
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Also das absolute Gegenteil. Und er dann auch interessiert war,
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diese Perspektive zu explorieren des Kindes, des Jugendlichen, die sowas erfinden.
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Wie wahr wird das dann wahrgenommen?
Florian Clauß
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Also das ist natürlich auch so, gerade im politischen, gesellschaftlichen ist
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das ein heikles Thema, weil man weiß, dass diejenigen, die vor allem maßgeblich
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Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren,
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so ein typisches Narrativ, dass die sich das ausdenken.
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Also dieser Prozenteil zwischen wirklichen Opfern und sich das Ausdenken, der ist ganz anders.
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Aber ist von 2007, glaube ich, oder 2012 die Jagd, ist, glaube ich,
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in dieser ganzen MeToo -Debatte und so was nochmal anders zu bewerten,
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würde ich mal behaupten.
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Das Fest, wir haben es schon gesagt, es geht da um ein um sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern.
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Es ist, ich erzähle das kurz, den Inhalt von das Fest, die Familie kommt zusammen.
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Die Familie ist, ja, es ist eine sehr desolate Familie, die man würde sagen
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so durch toxische Beziehungen geprägt ist.
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Es gibt das Helge, der Patriarch der Familie, wird 60, deswegen lädt er zu einem Fest,
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wo Gäste kommen und auch seine Kinder, nur noch drei, weil Linda,
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das ist die Zwillingsschwester von Christian, hat sich einige Zeit davor umgebracht, Selbstmord begangen.
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Christian ist ein erfolgreicher Koch in Paris und der Protagonist der Geschichte.
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Es gibt den Sohn Michael, der so ein bisschen so ein gescheiterter Typ ist,
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recht aggressiv und brachial immer auftaucht und der auch in dem Essensbusiness ist und dort,
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aber in so einer Klitsche in Kopenhagen betreibt.
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Und Helene, das ist die Schwester, die Jüngere, die noch immer studiert zum Leidwesen der Eltern.
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Helge wird, wie gesagt, 60 und seine Frau Elsie begleitet ihn dann in diesem Fest, ja.
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Und das Ganze fängt schon recht an.
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Ich weiß nicht, hast du den noch mal gesehen, den Film jetzt?
Micz Flor
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Ich muss gestehen, ich hab die Zeit nicht gehabt, den noch mal zu sehen.
Florian Clauß
0:47:01–0:47:05
Der Film hat so eine unglaubliche Grundspannung die ganze Zeit drin.
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Es ist sehr so, wie die Figuren miteinander umgehen, wie die da ankommen.
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Der Michael, der Bruder, schmeißt seine Frau raus, weil irgendein alter Freund
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ihm auf dem Weg zum Haus entgegenkommt.
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Und er meint, ihr müsst gehen mit Familie, die brauchen Platz,
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und geht mal raus. Und er ist halt irgendwie so, er betrügt sie auch fast vor
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den Augen, vor ihren Augen.
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Und dieses, also der Rahmen, es spielt quasi so ein Landhaus,
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also sehr großbürgerlich.
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Es gibt eine ganze Schicht von Bediensteten, die auch schon lange mit dem Haus verknüpft sind.
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Also die Bediensteten, teilweise der Chefkoch von dem Haus, ist auch ein alter
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Kinderfreund von Christian.
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Und die eine Servicekraft ist auch so verliebt in Christian.
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Also da ist auch so eine Affäre, Beziehung zwischen den beiden.
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Und es fängt halt so, also es ist halt so, diese gesellschaftlichen Rituale
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von Fest, spielt das halt so durch.
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Also es gibt diese Gruppen, es gibt die Eltern, es gibt die Gäste,
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es gibt die Bedienstete, es gibt die Kinder.
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Also das sind so diese Gruppen, die dann so als Ausprägung dastehen.
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Und es werden natürlich so Reden geschwungen und dann wird Christian aufgefordert,
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eine Rede zu halten und er hat zwei Umschläge in der Hand und meinte so,
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Vater such dir einen aus und dann wählt er den grünen Umschlag oder den roten,
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ich weiß nicht mehr genau und er meinte, oh die Wahrheitsrede.
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Und dann, Minute 35.
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Und da beschreibt er, erzählt er haargenau, wie er von seinem Vater vergewaltigt
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wurde mit seiner Schwester zusammen,
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also seine Schwester wurde auch vergewaltigt, und das schlägt ein wie eine Bombe.
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Also es ist halt wirklich so, wenn wir nochmal gucken, welche Regeln von Dogma
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sich dann auch in festen Widerspiegeln.
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Es ist wirklich eine sehr untypische Erzählung.
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Es gab vorher, glaube ich, so in diesem Rahmen überhaupt, dass das Tabuthema
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so präsentiert wurde von Kindesmissbrauch, von Inzest und so weiter.
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Würde mir jetzt kein Film einfallen. Das weiß ich noch damals,
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als ich den in den Kino geguckt habe. Der war ja auch so sprachlos.
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Und der hat ja genau diese ganzen gesellschaftlichen Tabuthemen,
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also Rassismus, Alkoholsucht, überhaupt Inzest und alles bringt er dann irgendwie
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rein, aber immer in so einem gesellschaftlichen Rahmen.
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Es ist halt so, die Gesellschaft, jetzt die Festgesellschaft,
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ist gleichzeitig wieder so quasi mehr oder weniger die Metapher für die ganze Gesellschaft.
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Und es ist auch immer interessant, wie die Dynamik in dieser Gesellschaft verläuft.
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Das erste, was passiert, Casey, seine Mutter, lacht ihn aus.
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Er wird dann vom ... Kommt dann so ... Er wird nicht rausgeführt,
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sondern er geht dann so ein bisschen aufgelöst.
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Die ganze Dienerschaft, die haben das auch mitbekommen.
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Die ganzen Bediensteten, die stehen voll hinter Christian, unterstützen ihn
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und arbeiten ihn auch zu.
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Es wird dann auch irgendwie so klar, okay, ich hab das vor. War schon abgesprochen.
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Wir klauen zum Beispiel irgendwann auch von allen Gästen die Autoschlüssel,
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damit die nicht mehr wegkommen oder die sperren einen ein, der dann halt auch
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so Christian geschlagen hat und so weiter.
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Also das heißt, die arbeiten dazu, damit eben dieses unglaubliche,
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dieses Geheimnis, Familiengeheimnis dann auch so entblößt wird und dass auch
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der Täter zur Rechenschaft gestellt werden kann.
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Und also ich will jetzt nicht haargenau diesen Film nacherzählen,
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aber es ist halt so eine Dynamik drin, dass Christian lässt sich auch nicht
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unterkriegen. Das hat er auch unglaublich stark gespielt, von dem Charakter.
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Also von dem Schauspieler, wie er den Charakter spielt. Nämlich er reißt sich
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da immer rein, geht rein, erzählt weiter, wird rausgeschmissen,
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wird verprügelt von seinem Bruder.
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Also gerade Michael glaubt ihm nicht und was machst du denn da und so weiter.
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Und Helene findet irgendwann den Brief von Linda, den Abschiedsbrief.
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Und dieser Brief ist quasi so die objektive Instanz, die noch mal so belegt,
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dass das, was Christian erzählt, tatsächlich passiert ist, weil sie da auch drin schreibt.
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Deswegen umgebracht hat. Sie kann nicht mehr mit diesem Schicksal leben.
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Und Christian steht dann auch
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irgendwann auf. Vater, du bist schuld an den Tod von meiner Schwester.
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Und dann wird er halt auch rausgetragen, am Baum gefesselt.
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Total absurd. Also es kippt dann und dann macht die Gesellschaft eine Polonaise durchs Haus.
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Die wollen dann immer wieder so doch feiern und es steht dieses unausgesprochen in einem Raum,
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aber irgendwie versuchen die sich dann immer in diesen gesellschaftlichen Ritualen
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so ein bisschen langsam um wieder dieses Fest und dann wird es halt auch der
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Freund von Helene, der kommt dann später,
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wird mit dem Taxi gebracht und der Taxifahrer wird auch gespielt von Winterberg,
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so eine kleine Rolle, die er da übernommen hat in dem Film und es ist ein Schwarzer,
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also der auch dann in der Gesellschaft erstmal so komisch angeguckt wird.
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Irgendwann gibt es auch so dass die alle einstimmen in so ein rassistisches
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Lied, auch so völliger Rassismus, und er dann so, ah!
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Und er ist eigentlich auch die Figur, die dann Helene sagt, du musst jetzt diesen Brief vorlesen.
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Es ist klar, sie muss jetzt auch eine Rede halten.
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Und es gibt dann immer so diesen, wie nennt man das, der quasi durch den gesellschaftlichen
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Arm führt, dieser Redenhalter, und dann immer so ein Toast ausspricht usw.
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Diese Figur. Und dann ist es klar, dass dann Lene dran ist mit ihrer Rede und
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sie fragt auch, soll ich den Brief vorlesen?
Micz Flor
0:52:44–0:52:44
Und alle so, ja!
Florian Clauß
0:52:45–0:52:52
Und dann liest sie den Brief und mit einem Mal ist halt wirklich allen klar, dass das ist wahr.
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Ja, das heißt, die Instanz, Christian wird hergestellt, der Sohn,
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Michael, also der Bruder, der flippt total aus, weil er so wütend ist auf seinen Vater.
0:53:03–0:53:06
Der Vater steht auf, er entschuldigt sich auch nie.
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Zum Mehr wart ihr nicht wert, also völlige Diskriminierung. Aber es gibt noch
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eine Szene, die muss ich noch erzählen, bevor ich Helene den Brief vorlese.
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Nämlich, dass die Mutter, die Rolle der Mutter ist noch nicht so ganz klar.
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Die sagt dann auch, hält eine Rede und sagt, dass Christian früher als Kind immer sehr kreativ war.
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Und er hatte so diesen kleinen Freund, den es nicht gab, Snoot,
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und hat ihn dann halt so ein bisschen auch so diskreditiert dafür,
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dass seine Wahrnehmung halt komplett schief liegt und so weiter.
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Und dann steht Christian auf und sagt, Mutter, du hast uns gesehen,
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du bist in den Raum gekommen, als wir vor Vater knieten und du hast uns gesehen.
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Er hat dann auch noch mal sie und sie lacht noch und es wird wieder überbügelt.
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Es gibt immer dieses Anrennen und es gibt diese unglaubliche Gewalt und Aggression,
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die dann zurückkommt, bis dann halt klar ist, der hat es wirklich gemacht und
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der wird dann auch entfernt.
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In dem Moment ist der Patriarch entthront an der Stelle.
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Und dann fängt das Fest auch so ein bisschen an.
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Die Bediensteten sind da, mit Christian, mit seiner Schwester Helene und ihrem Freund.
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Die spielen Klavier, tanzen und so weiter. Es gibt dann schon so eine Festsituation.
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Am nächsten Morgen, der Vater wurde dann auch von Michael verprügelt.
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Er ist wirklich so aussätzig. Am nächsten Morgen kommt er dann auch rein zum Frühstückstisch.
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Alle schweigen so. dann setzt sich das Kind von Michael, will sich auf den Schoß
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setzen, und sagt dann, nee, komm mal wieder her.
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Und dann meinte er auch so, Vater, du musst jetzt gehen. Und er ist dann halt
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wirklich gesellschaftlich ausgestoßen.
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Dieser gesellschaftliche Raum, diese Gesellschaft, der ist jetzt ausgestoßen
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und nicht mehr gesellschaftsfähig.
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Und seine Frau kommt auch nicht mit.
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In dem Moment ist es wirklich so eine Täterbestrafung, die dann auch so konsequent läuft.
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Und es gibt so einen kleinen ... einen Pay -off, wo er in der letzten Szene
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dann eben Christian, die eine fragt, willst du mit mir nach Paris?
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Also die Bedienstete, die so, die auch ein Liebespaar sind und sie so, ja.
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Und das hat was Versöhnliches, es hat so, es hat ein Weiterkommen,
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ja, also es ist auch einfach schön, also es ist halt nicht so ein reines,
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also man sieht auch dann bei Helge,
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dem Familienvater, sieht man auch so gewisse, ja nicht Reue,
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entschuldigt sie nicht, aber eine gewisse Menschlichkeit.
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Also es ist halt nicht so ganz, dass der dann halt so diesen Täter dann so diffamiert
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von der Kamera und von der Person, sondern es wird irgendwie immer integrativ
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mit der Gesellschaft dann gearbeitet.
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Und deswegen absolute Empfehlung dieser Film.
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Kann man auch gucken, heute noch mit natürlich so dem Stil mitten von dogma
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und also ich auch beim wiederholten gucken war ich doch sehr beeindruckt,
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ja das endlich habt ihr jetzt gar kein bild mehr für gehabt für das ende weil,
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ich überlege der war wann war der 98 war das oder 95 war dogma 97 war der dann
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im kann fest ok das ist ja nicht 98 war dann nicht mit idioten zusammen ich
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habe eigentlich nix aufgezeichnet,
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sondern wir laufen ja dann erzählen uns immer alles auf dem Kopf.
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Aber Kur, ich habe hier überraschenderweise die Filmografie von 98.
Micz Flor
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Ich überlege gerade, ob wir den zusammen gesehen haben.
Florian Clauß
0:56:42–0:56:44
Warst du denn nicht in England?
Micz Flor
0:56:45–0:56:45
Kann sein.
Florian Clauß
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Ich weiß es noch, ich glaube, ich habe den im Filmtheater am Friedrichshain gesehen.
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Also da liefen ja immer so, entweder international oder Filmtheater am Friedrichshain.
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Das war ja so die Kinostadt. Ja, also das, und ich glaube, Festen ist auch der
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Film, der eigentlich fast alle Dogma, oder fast eigentlich alle,
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ich habe geguckt, ob da irgendwie eine gebrochen wurde,
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aber er hat alle Dogma -Regeln eingehalten.
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Und auch in dem Interview, was ich dann gehört habe, war ganz interessant,
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wie Winterberg da rangegangen ist. Weil bei ihm natürlich eine totale Unsicherheit
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... Was heißt natürlich? Es war eine Unsicherheit, wie passiert das jetzt?
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Auch für die Schauspieler. Und er saß dann mit dem Kameramann,
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der ist wohl auch relativ bekannt, der Kameramann.
Micz Flor
0:57:34–0:57:36
Der ist mit K, ich hab den Namen jetzt auch vergessen.
Florian Clauß
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Ja, der hat dann ständig sich vorbereitet.
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Er wollte immer so bestimmte Sachen so inszeniert haben, das, ja.
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Und dann war das für das ganze Team eine unglaubliche Überwindung,
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eben nicht in diesen traditionellen Wegen dann zu filmen.
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Und die haben das dann auch so geschafft, indem dann Winterberg zu den Schauspielern
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gesagt hat, Ja, wir haben jetzt hier kein Licht, sondern überall ist Licht.
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Dann haben die Schauspieler gesagt, okay, dann können wir spielen.
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Und es gibt auch keine Markierungen. Weil ganz viel ist immer so,
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die Wegstrecken oder so vor der Kamera sind markiert.
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Und meinte er, sind alle irgendwie vor Panik implodiert.
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Ja, genau. Weil das für alle so ungewohnt ist.
Micz Flor
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Und das ist ja ein interessantes Paradox, ne? Weil Dogma hat diese zehn Regeln,
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und nimmt halt mit diesen zehn Regeln die Regeln weg, die vorher nicht ausgesprochen
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waren, die man einfach so, die sich so eingeschliffen haben.
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Zum Beispiel, dass man eine Markierung am Boden macht, wo das Licht dann ist.
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Dann läufst du bis hier, dann stellst dich quasi auf die Markierung,
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machst du drei Schritte rückwärts, dass du nämlich beim dritten Schritt genau
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auch an den Punkt landest und so.
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Diese Sachen sind nicht als Regel festgeschrieben, aber wurden durch die festgeschriebene
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Dogma -Regeln sichtbar abgeschafft und dann gab es Freiheiten,
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die mit der gleichen Technik, und das finde ich ganz interessant,
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weil das ist dann eine Brücke auch hin zu Idioten, weil der Lars von Trier eben
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auf Video gedreht hat, gemeint, er ist aber total super.
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Also ich hab dann einfach, der hat über 100 Stunden Material gehabt und hat
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dann gemeint, er hat manche Szenen einfach gefilmt, er hat ja selber auch die Kamera geführt.
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Dann einfach als so eine Sache, die zusammenschneiden, das sind ganz viele harte
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Schnitte dann ja auch drin, die dann was so kondensieren, wo er meint,
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er hat dann das so zusammengeschnitten, dass halt eine lange Sequenz kurz war
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und energetisch wurde, dass er das so ballen konnte,
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was dann irgendwie auch mit diesem dokumentarischen Stil so ein bisschen bricht.
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Und das ist natürlich dann bei Winterbergfesten, das wurde auf Film gedreht
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und da hast du diese Möglichkeit so nicht,
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da musst du dann hast du dann die Technologie noch, die dafür gemacht ist,
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dass du mit einer Rolle, einer Szene, dann weißt du, wie lange das sein darf.
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Ich ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, aber dann hatte man mit Video,
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dann konnte man das vielleicht sogar besser aufbrechen.
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Und diese ganzen Regeln wie vorher, man braucht halt so und so viel Licht,
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sonst ist der Film einfach nicht verwendbar.
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Die auszuhebeln, führte zu einer Panik.
Florian Clauß
1:00:13–1:00:19
Ja, du baust gerade so ein paar Cliffhanger in die nächste Episode, die Idioten.
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Was Winterberg auch gesagt hat, dass diese Einschränkung, also auf diese gleichzeitig
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eine komplette Befreiung bei ihm ausgelöst hat, dass er nie wieder in so einem
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Filmprozess so eine Freiheit dann auch,
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so eine Liberation, ja es ist Befreiung, gespürt hat, wie zu diesen Dreharbeiten,
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also es war für ihn unglaublich wichtiger Film,
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wie das jetzt so gelaufen ist und wie er auch mit den Schauspielern und den
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Kameramann gearbeitet hat.
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Also das merkt man auch diesem Film an und ich glaube das ist jetzt so auch
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so dieses... natürlich waren die die ersten, die das jetzt so gemacht haben.
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Man hat natürlich diesen Geist des Neuen irgendwo im Geschmack und konnten den
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Raum total ausloten, ausprobieren und ausspielen.
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Und man merkt es auch bei diesem Film an, dass der mehr unglaubliche Spannung
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und Dichte irgendwie erzeugt.
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Und auch die Charaktere, da waren ja keine bekannten Schauspieler dabei,
1:01:18–1:01:24
aber wie authentisch da halt gespielt wurde und wie glaubwürdig diese Geschichte wird.
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Das ist glaube ich das, also ich meine fest, der löst alles ein,
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was das Dogma erst mal so aufgesetzt hat als Werk, als Regelwerk.
Micz Flor
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Ja, und war dann vielleicht aber auch der Proof of Concept, weshalb Dogma,
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sonst würden wir es vielleicht gar nicht kennen, sonst würden wir es unter Mumblecore feilen.
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Aber weil, weil, also einerseits ist es, hat sich selbst dadurch ein bisschen
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ausgehebelt, weil der berühmte Regisseur war der erste Dogma -Film,
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der nicht im Film genannt und so weiter.
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Und gleichzeitig wissen wir aber nur um Dogma 95, weil das...
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Riesen Erfolg war. Ich weiß auch noch in Erinnerung, dass du halt wirklich so
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dieses Gefühl hattest, dass du ein Theaterensemble siehst.
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Du hattest nicht das Gefühl, dass du Schauspieler siehst, die miteinander Schnitt,
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Gegenschnitt irgendwie vielleicht gar nicht am gleichen Set sitzen,
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sondern du hattest wirklich so das Gefühl von einem eingespielten Ensemble,
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die eben auch zusammen proben, die üben und das ist ja auch diese Befragung des Raumes.
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Dann können die Leute auf einmal in Kontakt treten und Chemie,
1:02:28–1:02:33
die zwischen den Schauspielenden ist, die kann dann irgendwie aufgegriffen werden und reinkommen.
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Das fand ich bei dem Film einfach unglaublich stark, dass es natürlich immer
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wieder auch Einzelne waren, die so strahlten oder die man einfach auch der der
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Vater ist ja einfach so hat große Ausstrahlung.
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Das passt super, aber trotzdem hatte man immer ein Ensemble -Gefühl.
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Die sind alle irgendwie zusammen in diesem Ding drin.
Florian Clauß
1:02:54–1:02:58
Genau, das ist ein gutes Stichpunkt, den du nochmal gibst, Nämlich jetzt habe
1:02:58–1:03:05
ich mir auch in der Vorbereitung aufgeschrieben, es gibt unglaublich viele Theateradaptionen von das Fest.
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Und der zweite Teil, Festen 2, ist auch nur auf der Bühne erschienen.
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Und das hat auch Winterberg dann inszeniert.
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Aber ja genau, diese Regeln, dieses Zusammenspiel, die Bühne hat halt was total Theatermäßiges.
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Während diese, also vom Schauplatz, von der Geschichte, das ist ein Bühnenstück
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eigentlich, während die Idioten, kann ich mir jetzt nicht so einfach vorstellen,
1:03:32–1:03:34
das als Theaterstück aufzuführen.
Micz Flor
1:03:34–1:03:36
90er Jahre, Volksbühne.
Florian Clauß
1:03:37–1:03:39
Ja, das stimmt, da liefen ja viele Idioten rum.
Micz Flor
1:03:41–1:03:44
Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich meinte nur einfach so.
Florian Clauß
1:03:44–1:03:51
Nein, nein, nein, aber klar, Top 2000 ist auch so ähnlich wild gewesen.
1:03:52–1:03:56
Genau, so, ja, Mitch, wir haben zusammen, glaube ich, einen ganz guten Bogen
1:03:56–1:04:01
über das Dogma, die Filmbewegung Dogma 95 gesponnen.
1:04:02–1:04:07
Ich habe das fest präsentiert und ja, das war jetzt meine Episode.
Micz Flor
1:04:08–1:04:13
Danke Flo. Wir haben jetzt einen fließenden Übergang, aber ob der Zwänge des
1:04:13–1:04:18
Formats, ist das hier und jetzt, in dem wir gerade aufnehmen, in zwei Folgen geteilt.
1:04:18–1:04:23
Deshalb machen wir hier Schluss und sehen uns in zwei Wochen wieder.
Florian Clauß
1:04:24–1:04:28
Ja, und hören uns vor allen Dingen in zwei Wochen wieder. Und das Ganze,
1:04:28–1:04:33
wo wir langgelaufen sind, könnt ihr auf eigentlich -podcast .de sehen.
1:04:33–1:04:37
Und die Fotos von den Schwänen und von die Stulle findet ihr auch dort.
1:04:39–1:04:46
Und ja, also ich hoffe, Ihr habt Spaß gehabt und dann bis in zwei Wochen.
Micz Flor
1:04:46–1:04:47
Macht's gut.
Florian Clauß
1:04:47–1:04:48
Tschüss.

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