"Never listen to what people say. Just watch what they do." (Chrisjen Avasarala, S02E01)

Unser Thema ist die Serie "The Expanse", eine Meisterleistung im World Building. Ursprünglich als Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) geplant, wurde sie später zu einer Streaming- und TV-Serie umgewandelt. Die letzte Staffel wurde gestreamt, und das letzte Buch wurde veröffentlicht. Es ist also an der Zeit, einen umfassenden Blick auf das Gesamtwerk zu werfen. Obwohl wir vor Plot-Spoilern warnen, kommen wir gar nicht dazu, da wir uns in unserer Begeisterung für die neun Romane, die zusätzlichen Novellen und die für das Fernsehen vom Syfy Network adaptierte Serie verstricken, die jedoch nach drei Staffeln abgesetzt wurde. (Amazon erwarb die Rechte und produzierte drei weitere Staffeln.) Die Handlung spielt in einer Zukunft, in der die Menschheit das Sonnensystem kolonisiert hat. Der Konflikt zwischen der Erde, dem Mars und den "Belters" im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter eskaliert, als eine mysteriöse außerirdische Technologie namens Protomolekül auftaucht. Die Serie beginnt ohne große Einleitung und nimmt das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise durch die Expanse-Welt. Wir hingegen versuchen einleitend eine Zusammenfassung, die jedoch immer wieder scheitert, denn das World Building von "The Expanse" ist ebenso umfassend und scheinbar endlos wie das von Star Wars. Auf einmal ist die Zeit schon um und wir haben kaum begonnen und doch schon zu viel gesagt! Worin wir uns einig sind: Cast, Technik, Locations und Plots begeistern genauso wie die Leichtigkeit, mit der die Welt immer größer wird und jedes Buch schon fast wie ein anderes Genre erscheint. Auch das Protomolekül entwickelt sich weiter: von einer Art Phage, die Zellen befällt, zu einer umfassenden verschollenen Alien-Kultur, die ganze Sonnensysteme in diamantene Festplatten umwandeln und fast-kollabierende Sterne zu Mausefallen umfunktionieren kann.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:02
Und heute wird nicht geklatscht.
Florian Clauß
0:00:02–0:00:05
Doch, wir müssen nochmal klatschen. Warum? Für das Backup.
Micz Flor
0:00:06–0:00:08
Hä, das ist doch auch Stereo.
Florian Clauß
0:00:08–0:00:11
Nee, das ist ja, quasi jeder Sender nimmt ja einzeln auf.
Micz Flor
0:00:12–0:00:15
Ich dachte du nimmst, ach, im Sender ist die nicht eingefahren.
Florian Clauß
0:00:15–0:00:20
Ja, ja, ja, das war der Punkt, warum ich das Backup nicht eingefahren hab.
0:00:20–0:00:22
Also nee, das Firmware-Update, so rum.
0:00:23–0:00:26
Und erst als ich dann die Sender angeschlossen hab, hat der mir gesagt,
0:00:26–0:00:30
hier mach mal Firmware-Update. Und damit konnte ich dann halt gleich das Backup
0:00:30–0:00:32
machen. Also müssen wir klatschen.
Micz Flor
0:00:33–0:00:39
Gut. Hallo und herzlich willkommen zu Eigentlich Podcast.
Florian Clauß
0:00:40–0:00:46
Der Podcast, wo wir im Laufen reden und redend laufen. Oder sowas in der Art.
Micz Flor
0:00:46–0:00:47
Laufend reden.
Florian Clauß
0:00:47–0:00:55
Laufend reden. Und wir sind jetzt ganz schön hier gerade aus der Janowitzbrücke.
Micz Flor
0:00:57–0:01:00
Haben wir uns getroffen s bahnhof
0:01:00–0:01:05
janowitz brücke und laufen richtung wohin
0:01:05–0:01:13
laufen eigentlich wünscht also ich habe mich so ein richtiges ziel ist lustig
0:01:13–0:01:18
was ist unser ziel das da ist mein destination also was heißt das eine buch
0:01:18–0:01:20
was wir nachher referenzieren werden aber ich,
0:01:22–0:01:26
Ich weiß nicht genau. Wir hatten drüber gesprochen. Mein Wunsch war so ein bisschen,
0:01:26–0:01:34
dass wir rübergehen zum Kino International und dann die Straße langlaufen und irgendwie in so einem,
0:01:35–0:01:39
es ist nicht die Allee der Kosmonauten, aber irgendwie so ein Gefühl haben von
0:01:39–0:01:45
dieser Zeit, als man euphorisch dachte, man kann so den Mond und dann den Rest
0:01:45–0:01:50
des Sonnensystems erobern, wo die Architektur eben gerade hier auch natürlich...
Florian Clauß
0:01:50–0:01:52
Hat das irgendwas mit deinem Thema zu tun?
Micz Flor
0:01:52–0:01:54
Hat mit meinem Thema zu tun.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:58
Und was ist dein Thema? Nachdem wir letzte Episode, ich hatte es ja angekündigt,
0:01:58–0:02:02
meinen Dreiteiler gemacht haben über Kinogeschichte der 90er,
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ist jetzt natürlich spannend, was hast du?
0:02:05–0:02:10
Willst du dich wieder anschließen, mein Thema?
0:02:10–0:02:12
Oder willst du etwa ausscheren?
Micz Flor
0:02:13–0:02:16
Ich schere aus und ich wollte es mir leicht machen. Ich habe gemerkt,
0:02:16–0:02:17
das ist gar nicht so leicht.
0:02:17–0:02:21
Und für die, die jetzt noch nicht den Titel gelesen haben, singe ich jetzt was
0:02:21–0:02:24
dann kommt man vielleicht drauf weil ich finde das worüber wir sprechen was
0:02:24–0:02:32
sowohl eine buchserie als auch eine fernsehserie sagt man nicht mehr oder es ist eine tv show,
0:02:34–0:02:38
okay eine serie ist ich habe
0:02:38–0:02:41
dieses lied was ich schon lange kenne es hat mich irgendwie daran erinnert
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und hin und her dass dabei etwas umgedichtet und es geht so fli me
0:02:45–0:02:48
to the moon and let me
0:02:48–0:02:53
rest amongst the stars let me
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see what spring is like on jupiter
0:02:57–0:03:13
and mars in other words we a fan of the tv and book series the expanse also es geht um The Expanse.
0:03:13–0:03:16
Und ich habe jetzt einfach mal gesagt, wir sind beide Fans. Ich glaube,
0:03:16–0:03:19
das stimmt gar nicht so, weil du bist irgendwann ausgestiegen.
Florian Clauß
0:03:19–0:03:20
Nee, stimmt überhaupt nicht.
Micz Flor
0:03:21–0:03:24
Und ich wollte es mir irgendwie leicht machen, weil ich habe die Serie gesehen
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und ich habe alle Bücher gelesen, bis auf das letzte.
0:03:27–0:03:30
Und diese Show wird auch voller Plot-Spoiler sein.
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Weil, bis auf das, es sei denn, die komplette Story-Arc nicht,
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weil das letzte Buch habe ich noch nicht gelesen.
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Das heißt, da habe ich auch extra nicht geguckt, wo es da geht.
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Und Plot Summary auch nicht gelesen.
Florian Clauß
0:03:43–0:03:45
Dann kann ich dich jetzt voll spoilern.
Micz Flor
0:03:45–0:03:46
Du weißt es schon.
Florian Clauß
0:03:46–0:03:48
Ich habe die letzte Serie geguckt.
Micz Flor
0:03:48–0:03:52
Die letzte Serie? Die sechste Serie von Amazon habe ich auch gesehen.
0:03:53–0:04:00
Aber das ist nicht das Ende der neuen... Es sind neun Bücher und es wurden nur
0:04:00–0:04:06
sechs Bücher verfilmt plus in der letzten Staffel noch eine Kurzgeschichte.
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Es gab so ein paar Novellas, die zwischen den eigentlichen Büchern spielen und,
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Davon wurden so ein paar Ideen dann auch im TV. Also bei Amazon ist es nicht
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mehr TV, aber vorher bei Sci-Fi, die ersten drei Staffeln wurden von Sci-Fi produziert.
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Da war es wahrscheinlich wirklich noch TV, oder?
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Aber dann wurde das von Amazon Prime übernommen.
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Und irgendwie, na doch, Amazon nennt sich auch TV, oder? Gibt es das?
Florian Clauß
0:04:38–0:04:44
Ja, also auf jeden Fall hat die ganze Serie ab der dritten Staffel einen extremen
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Budget-Boost erfahren.
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Das merkt man an den Spezialeffekten. Und ja, also es ist fast jede einzelne
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Folge ist produziert wie ein Kinofilm, kann man schon so sagen.
Micz Flor
0:04:59–0:05:02
Zumindest du ja auch bei einer science fiction
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serie immer wieder dieses in
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diesem spagat machen muss zwischen was kostet
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eine folge ja wie viel budget habe ich
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für special effects und wieviel folgen muss ich jetzt noch machen ja das stimmt
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und es ist auch irgendwie so ich weiß nicht wie es dir gegen rückblickend die
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erste sie kennen vielleicht mal für die die noch gar nicht wissen worüber wir
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jetzt gerade reden, weil wir steigen jetzt schon so ein bisschen an wie so,
0:05:32–0:05:37
David Topgeeks. Der hat gerade so ihren neuen The Expans.
Florian Clauß
0:05:39–0:05:43
Du bist ja auch einer, der immer die Bücher liest, so wie bei Jack Reacher.
0:05:44–0:05:48
Haben wir ja auch schon mal thematisiert. Alle Bücher gelesen und dann erst den Film geguckt.
0:05:48–0:05:52
So soll es sein. Harry Potter weiß ich nicht genau, warum du das gemacht hast.
Micz Flor
0:05:52–0:05:55
Ja, ist lustig, weil ich habe nämlich auch über das Lesen habe ich auch nachgedacht
0:05:55–0:05:58
und dieses Lied, was du mir mal gezeigt hast, kam glaube ich von dir.
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Wo dieses, wie hieß die Nummer? Die, äh, die, äh, Lord of the Rings,
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the book was probably better.
Florian Clauß
0:06:10–0:06:15
The Awesome, Evil, nee, Axes of Awesome oder sowas. Axes of Awesome.
Micz Flor
0:06:16–0:06:20
He's called Geoffrey, not Joffrey. Nee, die andere und dann so.
0:06:20–0:06:24
Ja, da musste ich so dann denken, wo einer sich dann total aufregt über die
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Leute, die dann die Singer im im Fernsehen gesehen haben und die Bücher nicht gelesen haben.
Florian Clauß
0:06:29–0:06:32
Und vor allen Dingen diejenigen, die die Bücher gelesen haben,
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das schon vor 20 Jahren gemacht haben. Genau.
Micz Flor
0:06:34–0:06:37
I waited 15 years for the Dance of Dragons!
Florian Clauß
0:06:37–0:06:42
15 years for the Dance of Dragons! 15 years! Und jetzt Rage.
Micz Flor
0:06:42–0:06:48
Genau, Rage Against the Machine. Da musste ich auch wirklich an dich denken, weil es ist schon...
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Interessant, du hast ja auch mit meinem Bruder Chris immer mal so folgendes
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gesagt, und Chris und ich sind in unserer Dreiergruppe eigentlich plus auf Signal
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sind wir ja dann so die, die sich,
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über Bücher, also nicht, wir reden ja nicht über Bücher, weil wenn,
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dann schreiben wir, wir schreiben auch nicht viel über Bücher,
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aber trotzdem habe ich immer das Gefühl, das ist sowas, was,
0:07:07–0:07:12
dich so ein bisschen abtrennt eigentlich von mir, dass du gar nicht so ich hatte
0:07:12–0:07:14
dir ja sogar mal Nicht nur das, Mitch, nicht nur das.
Florian Clauß
0:07:16–0:07:19
Nicht nur oder ein E-Book drin in uns.
Micz Flor
0:07:20–0:07:25
Also, The Expanse. Das ist jetzt so ein bisschen formell. Da gehe ich mal so
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durch, um mal so eine Fassung zu machen.
0:07:27–0:07:31
Und danach gehen wir wieder zurück in diesen Banter, wo wir uns einfach die Dinge so zuwerfen.
0:07:31–0:07:35
The Expanse ist sowohl eben eine Science-Fiction-Roman-Serie,
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wie die entstanden ist, fand ich auch ganz spannend.
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Das hat dann eben auch mit diesem Nerd-Wesen zu tun, weil es war ursprünglich
0:07:43–0:07:51
geplant, als als Online-Multi... Wie heißt das nochmal?
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MMPORG oder wie heißt das nochmal?
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MMORPG, genau. Massively Multiplayer Online Roleplaying Game. Das war die Uridee.
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Hatte einer der beiden Autoren. Das ist quasi der Pen-Name.
Florian Clauß
0:08:07–0:08:11
Von welchem Jahr reden wir jetzt?
Micz Flor
0:08:11–0:08:19
Wir sind jetzt Anfang der Nullerjahre. Also das erste Buch erschien 2011,
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also könnte man sagen, das ist so fast zehn Jahre in Entstehung,
0:08:23–0:08:31
in der Entwicklung von einem Rollenspiel-Weltensystem bis hin zum ersten Buch
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sind fast zehn Jahre vergangen.
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Das Ganze wurde als ursprünglich zwölf Bücher-Story-Arc angelegt und dann haben
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die aber wohl zwischen drittem und viertem Buch, Buch habe ich im Interview
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gehört, haben die so gemerkt, also alles weggeschmissen haben,
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was sie dann doch nicht so gut fanden,
0:08:47–0:08:51
wurde das Ganze irgendwie auf neun Bücher beschränkt.
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Und ich habe dann auch noch ein anderes Interview gehört, wo die dann auch noch
0:08:55–0:08:56
mal irgendwie so relativ,
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relativ confident irgendwie so meinen, ja, wir haben auf alle Fälle die neun Bücher bereit.
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Also wenn Amazon da mitmacht, wir haben genug Material.
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Aber Amazon hat ja scheinbar dann nach der sechsten Staffel,
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was auch mehr oder weniger das sechste Buch plus X ist, aufgehört.
Florian Clauß
0:09:17–0:09:23
Also das war jetzt, war das so eine Startup-Idee oder war das initiiert von Amazon?
Micz Flor
0:09:24–0:09:27
Wir machen jetzt erstmal ganz kurz das Intro für die, die Xpense noch gar nicht
0:09:27–0:09:31
kennen. Und dann rutsche ich genau in deine Fragen auch so ein bisschen mit rein.
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Im Amerikanischen, wo es erschienen ist, oder im Englischsprachigen,
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heißt der Pen Name, also das Pseudonym, James S.A. Corey. Im Deutschen aber nur James Corey.
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Und das sind die beiden Autoren Daniel Abram und Ty Frank.
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Und die sind auch, das wird auch in Interviews immer diskutiert,
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wenn du die hörst, die haben leicht unterschiedliche Stimmen,
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aber so inhaltlich und in der Attitude sind die sich wirklich sehr ähnlich.
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Also man hat wirklich so ein Gefühl von einer Brüderschaft. und die sagen auch,
0:10:02–0:10:06
dass viele immer vermuten, wenn man zu zweit schreibt, dann muss man sich irgendwann verkrachen.
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Aber die kennen das nicht, also die haben das nie erlebt, sondern im Gegenteil.
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Die haben immer das Gefühl, dass wenn einer gerade bei der Filmproduktion ist
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oder der andere gerade irgendwie bei einer Messe oder sowas,
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dass der immer für beide sprechen kann.
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Auf jeden Fall, die beiden haben eng zusammengearbeitet, haben etwas anderen
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Hintergrund. Danny Abraham war schon Autor, hat schon eine Reihe von Büchern
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geschrieben, 69 geboren beide, also sind jetzt 54.
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Und Ty Frank wird auch eben als Novelist, aber hat eben diese Publikation, im Prinzip geht seine,
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in Anführungszeichen, Karriere wirklich erst mit The Expanse los.
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Und bei Danny Abraham ist es irgendwie ganz interessant, dass er auch so auf
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seiner eigenen Wikipedia-Seite, da auf seiner Homepage, The Expanse immer so erst als zweites nennt.
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Also ich glaube, er hat irgendwie schon so einen Wunsch, dass seine Erfolge
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auch vor The Expanse best known for, gibt es ja immer sowas.
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Und da hat er ein paar andere Sachen stehen, die ich nicht knowe.
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Aber The Expanse, glaube ich, ist wahrscheinlich sein bekanntestes Werk.
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Der erste Roman hieß Leviathan Awakes oder Leviathan erwacht und wurde 2011 geschrieben.
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Und 2012 war der gleich für den Hugo Award als bester Roman nominiert.
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Und 2017 war die gesamte Serie dann nochmal für den Hugo Award,
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also neun Bücher, als beste Serie nominiert. Und gewann das dann auch im Jahre 2020.
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Hugo Award ist insofern interessant, weil das ist, wenn ich mich recht erinnere, der Publikumspreis.
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Da geht es also nicht darum, dass das irgendwie von der Jury vergeben wird,
0:11:56–0:12:00
sondern das ist wirklich ein Publikumspreis.
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Also insgesamt sind es neun Romane und es gibt aber auch eben diese Novellen, kürzere Werke.
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Teilweise sind es eher Kurzgeschichten, die aber auch richtig schön zu lesen
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sind, auch wenn man die Serie nicht kennt.
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Und Syfy, S-Y-F-Y Network, adaptierte das und hat das unter dem Titel The Expanse
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auch ins Fernsehen gebracht.
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Nach drei Staffeln aber abgesetzt. Amazon hat es dann erworben und produzierte
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drei weitere Staffeln, die alle auf Amazon Prime Video erschienen sind.
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Und ganz kurz noch zu den Autoren und dann kommen
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wir nämlich auch in die Entstehungsgeschichte von The Expanse Reigns.
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Daniel James Abram ist 1969 geboren im November und hat noch ein anderes Pseudonym, MLN Hannover.
Florian Clauß
0:12:48–0:12:48
Hannover?
Micz Flor
0:12:49–0:12:54
Hannover, ja. Er schreibt Romane, Comicbuchautor, Drehbuchautor und Fernsehproduzent
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und die letzteren Dinge sind glaube ich aber auch eben The Expanse verschrieben.
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Und Ty Frank, ist im Mai 69 geboren, der hat, und das fand ich so ganz interessant, der hat in seine,
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der hat eben dieses Media Gaming Tabletop Ding irgendwie so da so mit reingebracht.
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Also eigentlich ist er der, er ist eigentlich das Protomolekül für das Universum,
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The Expanse auf eine Art.
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Das fällt mir jetzt so als Analogie an und was das Protomolekül ist,
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das werden wir dann auch gleich nochmal erklären müssen.
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Aber der kommt aus so einem anderen Hintergrund und hatte zum Beispiel auch mit George R.
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R. Martin, also wir haben gerade Dance of Dragons, also der die Game of Thrones
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Bücher auch geschrieben hat.
Florian Clauß
0:13:46–0:13:48
Also es lief schon Feuer in Eis.
Micz Flor
0:13:48–0:13:53
Ja, er war dessen Assistent, hat als Assistent für den gearbeitet.
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Das habe ich nochmal ein bisschen nachgegoogelt. Im Interview hat er das so erzählt.
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Der wurde von einer Bekannten in so einer Writers Group, also einer Schreibgruppe,
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darauf hingewiesen, dass Martin jemanden als Assistenten für die Multimedia-Sachen sucht.
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Und dann war das wohl so ein ganz informelles Gespräch.
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Also Martin hat dann irgendwie wohl zu ihm gemeint, so Melinda says I should
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hire you. Also Melinda meint, ich sollte dich anstellen.
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Und Ty Frank erzählt dann im Interview, yes and here's why, hätte er gesagt.
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Und hat es dann alles irgendwie so groß erklärt.
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Und am nächsten Tag ging es irgendwie los.
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Und was ich dann auch lustig fand im Interview, ist auch so ein bisschen diese
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Art von Humor und Geek-Humor.
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Und zwar ist es ja, dass alle Leute immer sagen, dass George Martin schreibt
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auf einem uralten DOS-Computer.
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Mit der Software WordStar. Also da würde er halt das alles schreiben,
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hätte halt kein Internet und nix und sowas. Und,
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Und ich habe das jetzt so ins Deutsch übersetzt. Und Ty Frank sagt halt so,
0:14:59–0:15:00
nein, nein, nein, nein, nein.
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Er schreibt tatsächlich nicht auf einem alten DOS-Computer.
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Er hat auf einem alten DOS-Computer geschrieben. Und der ist dann aber kaputt gegangen.
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Tatsächlich habe ich ihm den Computer gebaut, auf dem er jetzt schreibt.
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Und der ist ein hochmodernes Gerät, auf dem DOS läuft und WordStar 4.
Florian Clauß
0:15:22–0:15:27
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich beim Textverarbeitungsprogramm von
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dem C64 auf Pappe so eine Schablone ausgedrückt habe, die direkt über die Tastatur ging.
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Und dann waren überall auf dieser Schablone so Beschreibungen,
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welche Funktionen die Tasten haben. Das war so eine Art Mapping von,
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welche Funktion ich aus dem Textverarbeitungsprogramm bedienen kann.
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Und ich kann mir schon vorstellen, dass wenn der dann, tatsächlich hat der auch
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in den 80ern angefangen,
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das Lied von Feuer und Eis zu schreiben, dass er dann halt so auf dieses Mapping
0:15:59–0:16:06
von WordStar festgelegt ist, dass er dann halt auch wieder WordStar braucht im Jahre jetzt.
Micz Flor
0:16:06–0:16:09
Ja, das reibt sich halt auch so ganz tief ein. Ich hatte das irgendwie,
0:16:10–0:16:14
fällt mir gerade ein, also erstens arbeite ich beim Texteditieren immer noch
0:16:14–0:16:17
mit Bluefish, aber Bluefish ist quasi für mich schon das Neueste.
0:16:18–0:16:21
Das habe ich jetzt irgendwie seit genau 15 Jahren, aber ich habe Bluefish,
0:16:21–0:16:24
alles andere ist mir irgendwie, man möchte da nicht mehr rein.
Florian Clauß
0:16:25–0:16:26
Und Wim hat man nie gelernt.
Micz Flor
0:16:27–0:16:31
Ja, und das ist halt genau das, ich habe halt Wim gelernt. Und es gibt eine
0:16:31–0:16:37
Sache bei Bluefish, die mir immer wieder passiert ist, dass auf einmal zwei Ds im Text drin sind.
0:16:38–0:16:43
Der Grund ist eher, weil wenn man zweimal D drückt in Wim, dann heißt es Zeile löschen.
0:16:44–0:16:48
Und manchmal will man ja einfach so eine Zeile löschen komplett und dann kommt
0:16:48–0:16:49
doppelt D. Das ist so hängen geblieben.
Florian Clauß
0:16:50–0:16:52
Okay, also sagen wir nicht Doppelpunkt.
0:16:54–0:16:57
Q-Strand steht für Exit und Quick.
0:16:57–0:17:01
Na gut, wir weichen aus, ja, wir schweifen ab, meine ich.
0:17:01–0:17:04
Ich wollte noch kurz nutzen, weil deine Idee war ja auch so ein bisschen hier
0:17:04–0:17:09
auf der Tour, wir sind gerade und ich habe gesehen, hier das Internationale, Kino International,
0:17:09–0:17:16
ein Kino, wo wir viele Filme gesehen haben und wo auch viele emotionale Erlebnisse
0:17:16–0:17:17
passiert sind im Film. Ganz viele.
0:17:17–0:17:22
Ganz viele, also auch die Räumlichkeiten im Film mit den Filmen zusammen und
0:17:22–0:17:25
die Räumlichkeiten. Jetzt zwischen uns. Zwischen uns auch.
0:17:25–0:17:27
Tiger and Dragon haben wir, glaube ich, da gesehen.
Micz Flor
0:17:27–0:17:28
Ja, du bist Tiger.
Florian Clauß
0:17:29–0:17:31
Nee, ich war der mit dem Schiff. Das hast du auch schon mal.
Micz Flor
0:17:31–0:17:32
Ja, aber das war Hero, glaube ich.
Florian Clauß
0:17:32–0:17:36
Naja, das war Hero. Nee, das war Tiger and Dragon. Egal.
0:17:36–0:17:41
Auf jeden Fall hier, direkt an der Karl-Marx-Allee, Kino International, feiert 60.
0:17:41–0:17:48
Geburtstag. Und wir gehen jetzt so in Richtung, in diese Plattenbausiedlung,
0:17:48–0:17:50
die sich aber so ein bisschen reformiert hat,
0:17:51–0:17:55
zwischen Platz der Vereinten Nationen und Karl-Marx-Allee und versuchen,
0:17:55–0:17:58
so eine kleine Kinotour zu machen.
0:17:58–0:18:00
Und auch an einem unserer Lieblingskinos,
0:18:02–0:18:03
vorbeizukommen.
Micz Flor
0:18:03–0:18:05
Wenn es das überhaupt noch gibt. Das gibt es.
Florian Clauß
0:18:05–0:18:07
Ich war neulich mit Tilwan zusammen.
Micz Flor
0:18:07–0:18:10
Ich liebe es immer noch, ich war aber ewig nicht mehr da.
Florian Clauß
0:18:10–0:18:14
Ich mag das auch voll gerne. Ihr könnt ja spoilern, das Tilsiter Lichtspiele.
0:18:15–0:18:22
Tilsiter, so viel auch sei auch gesagt, Tilsiter hängt dran an dem ganzen an
0:18:22–0:18:26
der die haben eine eigene Brauerei, die haben mehrere Kinos.
0:18:26–0:18:31
Die hatten jetzt auch zuletzt das Kino, was intimes in Friedrichshain stillgelegt
0:18:31–0:18:33
worden war, haben die aufgenommen.
0:18:33–0:18:37
Die haben Zukunft am Ostkreuz, ein Freilichtkino haben die noch.
Micz Flor
0:18:37–0:18:42
So wie du es aussprichst, schreibt man das Zug UMPFT.
Florian Clauß
0:18:42–0:18:48
Zukunft. In der Zukunft, aber die Transkription wird zeigen,
0:18:48–0:18:50
wie sich das ausgesprochen hat.
Micz Flor
0:18:50–0:18:51
Manchmal war es die AI.
Florian Clauß
0:18:52–0:18:56
Und die haben bei allen noch eine eigene Brauerei dran. Und das Tolle ist,
0:18:56–0:19:01
Das Tolle ist, es war noch mal so ein Filmgalaktiv.
0:19:01–0:19:02
Ich weiß nicht, ob die jetzt noch
0:19:02–0:19:05
immer Filme drehen, aber wir haben auf Beta-Folgen früher Filme gedreht.
0:19:05–0:19:12
Und einer von denen ist halt so, der hat Lagerhallen voll von diesem ganzen DDR-Interieur.
0:19:12–0:19:18
Und jede Kneipe, die jetzt zum Kino gehört, Intimis und jetzt hier auch diese
0:19:18–0:19:22
Lichtspiele, wenn du reingehst, die sind immer unglaublich ostig,
0:19:22–0:19:24
aber unglaublich toll eingerichtet.
0:19:24–0:19:28
Da gibt es noch diese Lampenschuhe, es gibt diese Stühle, es gibt diese Verkleidung,
0:19:28–0:19:30
also dieses ganze Originalmaterial.
0:19:30–0:19:33
Und das kommt halt von diesem einen Typen, der in diesem Kollektiv,
0:19:33–0:19:35
und der hat auch Filme ausgestattet.
0:19:36–0:19:43
Und ja, ich war mal, ich habe mal zusammen mit dem einen studiert und wir konnten
0:19:43–0:19:45
dann immer Filme gucken bei ihm im Kino.
0:19:45–0:19:50
Das war auch total super, als wir uns auf die Seminare vorbereitet haben. Das waren die 90er.
Micz Flor
0:19:50–0:19:52
Und in welchem Kino war das dann?
Florian Clauß
0:19:52–0:19:53
Es war ein Tösetag.
Micz Flor
0:19:54–0:19:55
In den Lichtspielen, wo wir jetzt hingekommen sind.
Florian Clauß
0:19:55–0:19:58
Ja, genau. Da haben wir uns dann immer Vormittag, Sonntag Vormittag getroffen
0:19:58–0:20:03
und hatten dann, ich weiß nicht mehr, auch dann irgend so ein Filmseminar.
0:20:04–0:20:06
Wir konnten dann halt direkt auf der Leinwand gucken.
Micz Flor
0:20:08–0:20:11
Also das ist so, wenn das noch auf hat und die Küche auch noch auf hat,
0:20:11–0:20:14
wenn wir da ankommen, dann machen wir kurz Pause.
0:20:16–0:20:22
Ein Liebespublikum. Und essen, ja, oder veganen Leberkäse. Ich weiß gar nicht,
0:20:22–0:20:23
was die inzwischen so haben.
Florian Clauß
0:20:24–0:20:26
Ja, die haben glaube ich nicht so, die haben nicht so eine gute,
0:20:26–0:20:30
also Zümpfe, ich will jetzt nicht. Okay, ich hab dich unterbrochen.
Micz Flor
0:20:30–0:20:31
Gut, das haben wir nicht gesagt.
Florian Clauß
0:20:33–0:20:33
Genau, schneiden.
Micz Flor
0:20:35–0:20:40
Nee, nicht schneiden. Schneiden tun die anderen. Also, wie ich vorhin schon
0:20:40–0:20:42
sagte, wir kommen jetzt in diesen Anfang.
0:20:42–0:20:46
Wie entstand das Ganze? Das war eben ursprünglich als Idee für Massively Multiplayer
0:20:46–0:20:50
Online Role Playing Game von Tai Frank geplant.
0:20:50–0:20:52
Und der hat das wohl in den Nullerjahren
0:20:52–0:20:59
einem chinesischen Web-Software gepitcht und es kam aber zu nix.
0:21:01–0:21:05
Und er hat dann aber und das ist was, da weißt du vielleicht mehr drüber,
0:21:05–0:21:08
über diese ganze Tabletop-Sache nicht, weil du es selber spielst,
0:21:08–0:21:13
aber vielleicht hast du mehr Geeks in deiner oder Nerds, ich weiß gar nicht
0:21:13–0:21:15
genau da ist ein großer Unterschied,
0:21:15–0:21:20
wie man die jetzt nennen würde, aber Menschen die diese Role-Playing-RPGs Sachen spielen,
0:21:20–0:21:24
weil es gab dann, was im Deutschen wohl Foren-RPG heißt,
0:21:24–0:21:28
oder Post-to-Play-RPG im Englischen,
0:21:29–0:21:32
wo man dann eben nicht am Tisch sitzt
0:21:32–0:21:35
mit so Role-Playing-Games sondern wo man das in einem Forum gemacht
0:21:35–0:21:38
hat das gibt es wohl seit den 90er Jahren ist ja auch irgendwie naheliegend und
0:21:38–0:21:41
man konnte das halt eben dann auch spielen so wie was das
0:21:41–0:21:46
Internet eben ganz gut kann Menschen zusammenzubringen um Dinge drumherum die
0:21:46–0:21:51
aber örtlich nicht zusammenkommen können und diese Tabletop-Idee ist das eine
0:21:51–0:21:57
aber diese erste Version von The Expanse war wohl von Ty Frank schon entwickelt
0:21:57–0:22:01
entwickelt als Storyworld für so ein RPG.
0:22:03–0:22:06
Und da war eben Abraham auch mit drin, der hat das mitgespielt.
0:22:06–0:22:10
Und irgendwann ist das wohl so ein bisschen ausgetrocknet und er hat dann aber
0:22:10–0:22:14
trotzdem Frank angesprochen und gemeint, du hör mal zu, irgendwo habe ich auch
0:22:14–0:22:19
das Zitat gelesen, ich glaube in Wikipedia sogar, dass er ihm gesagt hätte,
0:22:20–0:22:26
kein Autor hat so viel World Development.
0:22:27–0:22:32
Also diese Welten, die der da entwickelt hat, dass die wirklich unglaublich
0:22:32–0:22:34
gut sind. da könnte man doch ein Buch schreiben.
0:22:35–0:22:41
Und das haben die dann auch gemacht. Das erste Buch, Leviathan Wakes,
0:22:41–0:22:43
kam wie schon gesagt 2011 auf den Markt.
0:22:45–0:22:49
Ja, lustig, deshalb beim Recherchieren fallen einem immer Sachen ein,
0:22:49–0:22:50
die man noch nicht wusste darüber.
0:22:51–0:22:53
Es gibt jetzt natürlich dann eben wieder ein RPG.
0:22:54–0:22:59
Das war seit 2018 ein Kickstarter-Projekt, The Expanse Role-Playing Game.
0:22:59–0:23:05
Und da werden wir auch einen Link rausgeben, wo man PDF runterladen kann,
0:23:05–0:23:09
gratis und das Ding wurde dann irgendwie auch entwickelt und hat,
0:23:09–0:23:12
ich habe gerade auf Kickstarter geguckt, letztes Update am 1.
0:23:12–0:23:19
Februar 2023 hat das 402.000 Dollar eingenommen von Spenden,
0:23:19–0:23:24
um eben dieses RPG zu entwickeln, was in den Nullerjahren nie,
0:23:25–0:23:28
zustande kam aber da handelt es sich jetzt wirklich um ein,
0:23:31–0:23:33
Tabletop-Roleplaying-Game, wenn ich es verstanden habe. Also da gibt es auf
0:23:33–0:23:36
einem PDF, kann man runterladen, die Charaktere und so.
0:23:36–0:23:39
Es ist eine Welt, die ich nicht kenne. Ich weiß nicht, hast du da irgendwas
0:23:39–0:23:41
zu diesen Tabletop-RPG?
Florian Clauß
0:23:41–0:23:44
Naja, ich habe das ja jetzt irgendwie durch Luke, meinem Sohn,
0:23:44–0:23:48
der war ja so ein bisschen in diesem Warhammer 40k-Universum verfallen.
0:23:49–0:23:52
Und da habe ich das so mitbekommen. Und da gab es ja immer so zwei Stufen,
0:23:52–0:23:59
dass man auf der einen Seite dann eben diese ganzen Figuren sich kauft, völlig überteuert.
0:23:59–0:24:03
Ja, auf der anderen sondern die zusammenklebt, weswegen die alle abhängig werden,
0:24:03–0:24:05
die Kinder. Schnüffeln.
0:24:06–0:24:10
Und deswegen wollen die immer mehr Modelle bauen und dann halt anmalen,
0:24:10–0:24:13
was unglaublich wirklich eine filigrane Arbeit ist.
0:24:15–0:24:19
Und Luke da auch sehr viel Zeit drauf verwendet hat. Und dann gibt es halt die
0:24:19–0:24:22
andere Phase, wo du halt mit den Dingern anfängst zu spielen.
0:24:22–0:24:26
Da gibt es halt so ein Rolebook, was dann auch jedes Jahr neu rauskommt und
0:24:26–0:24:29
unglaublich viel Geld kostet. Ja, das ist ein Fehler.
Micz Flor
0:24:29–0:24:34
Aber das ist eben das Spannende, finde ich, auch daran, dass es halt eben immer so ein Regelwerk gibt.
0:24:34–0:24:40
Und dieses Regelwerk ist der Teil, der dann wiederum die Charaktere in so Korridore einschränkt.
0:24:40–0:24:44
Und ich glaube, da wird es dann erst spannend. Auf der einen Seite gibt es Charaktere,
0:24:44–0:24:48
die sind aber irgendwie auch belanglos, wenn die ihre Regeln nicht kriegen.
0:24:49–0:24:52
Sie müssen dann bestimmte Sachen können, können bestimmte Sachen nicht.
0:24:52–0:24:56
Und dann ist es halt eben so ein Game-of-Thrones-Universum auch.
0:24:57–0:25:00
Was kann ein Drache? Wie alt muss er sein, damit er was kann?
0:25:00–0:25:03
Oder Pokémon-mäßig. Das sind alles so Sachen, die...
0:25:03–0:25:05
Ich muss zugeben, ich hatte immer so...
0:25:06–0:25:11
Ist ja auch hier Stranger Things, die spielen ja auch diese Tabletop-Sachen.
0:25:12–0:25:17
Dungeons & Dragons. Und das war immer so eine Sache, wo ich eigentlich gerne,
0:25:19–0:25:20
Interesse für entwickelt hätte, aber es ist nie passiert.
Florian Clauß
0:25:21–0:25:25
Ja, ich hätte auch ein paar Sessions damals in später 80er, Anfang 90er,
0:25:25–0:25:30
wo auch dann ein, du brauchst halt einen Spielemaster, der dann halt irgendwie das aufbaut.
0:25:30–0:25:34
Und ich war halt total aufgeregt und hab dann meinen Charakter auch gezeigt.
0:25:34–0:25:40
Und dann war das erste Spiel und das war halt irgendwie voll scheiße gelaufen
0:25:40–0:25:44
und dann haben die sofort das Interesse verloren. Das war echt so.
0:25:44–0:25:48
Aber ich glaube, wenn man sich da so rein rettet, ist das echt super.
0:25:49–0:25:54
Und vor allen Dingen, du musst so viel wissen. Das ganze Regelwerk ist halt
0:25:54–0:25:57
so komplex und da kommen wir ja wieder zu Expanse.
0:25:57–0:26:02
Expanse ist ja ein politisches Universum. Was ich da auffalte,
0:26:02–0:26:06
wer mit wem, welche Liga, welche Waffenklassen-Typen, wie sie sich dann halt
0:26:06–0:26:11
gegenseitig politisch dann irgendwie so in Angriff nehmen.
0:26:11–0:26:14
Und das ist ja bei Expanse ganz, ganz stark so.
0:26:16–0:26:20
Und das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das aus diesem RPG-Kontext,
0:26:20–0:26:23
Tabletop-Spielen und so weiter sich entwickelt hat.
0:26:23–0:26:26
Also ist nachvollziehbar. Ich kannte jetzt die Vorgeschichte nicht dazu.
Micz Flor
0:26:27–0:26:30
Nee, wusste ich auch nicht. Bin jetzt auch erst bei der Recherche irgendwie untergekommen.
0:26:31–0:26:36
Und macht gleichzeitig irgendwie Sinn, weil ich weiß noch, als ich die erste
0:26:36–0:26:39
Staffel angefangen habe, ich habe es auch nicht zuerst gelesen,
0:26:40–0:26:40
sondern später gelesen,
0:26:43–0:26:48
wie schnell man so ein Star Wars Gefühl hat.
0:26:48–0:26:50
Also das Gefühl hat, dass hinter diesem bisschen Geschichte,
0:26:50–0:26:53
was man mitbekommen hat, also das Narrativ, was erzählt wird,
0:26:53–0:26:58
dass das mit einer Sicherheit erzählt wird, die nur entstehen kann, wenn,
0:26:59–0:27:04
hinter dem Ganzen einfach alles durchdacht ist.
Florian Clauß
0:27:04–0:27:11
Ja, wenn ganz viel so, wenn nur so die Eisspitze und hinter liegt der Eisberg
0:27:11–0:27:14
darunter und hat ganz viel Inhalt.
Micz Flor
0:27:15–0:27:20
Und das ist dann wirklich auch das, wo du, also wir können ja mal ganz kurz umreißen, um es geht.
0:27:20–0:27:23
Das ist irgendwie, keine Ahnung, ein paar hundert Jahre entfernt von uns.
0:27:23–0:27:25
Es gibt inzwischen einen Epstein Drive.
0:27:26–0:27:29
Epstein Drive ist damit kann man sehr schnell
0:27:29–0:27:34
fliegen das ist quasi so ein bisschen die prämisse von von diesen apps dann
0:27:34–0:27:39
greift und dazu auch noch so ein interview schnipsel den ich ganz spannend fand
0:27:39–0:27:45
und zwar also der erste teil davon der zweite teil macht später erst in der
0:27:45–0:27:48
sich den ersten wo die meinten.
0:27:52–0:27:56
Sie wollten eine Welt schaffen, die halt so ein bisschen zwischen Apollo 13,
0:27:56–0:27:59
also der Mission, die dann auch mit Tom Hanks verfilmt wurde,
0:27:59–0:28:05
glaube ich, und Buck Rogers, das ist so Ende 70er Jahre, so eine TV-Serie,
0:28:05–0:28:08
also so ein 70er Jahre einfach, so ein 70er Jahre Feeling schaffen.
0:28:08–0:28:13
Also wo alles aber wirklich noch und das ist dann auch so ein bisschen wie die
0:28:13–0:28:16
alten folgen die wir manchmal so versucht haben so ganz aus dem fenster zu lehre
0:28:16–0:28:19
alles noch in so einer newtonischen welt.
0:28:21–0:28:25
Verbandelt ist weiß das wird noch verbrannt das wird noch energie irgendwie
0:28:25–0:28:31
so raus also es wird keine keine die technik ist unglaublich fortgeschritten
0:28:31–0:28:34
und dennoch bewegt es sich nicht nicht im Quantenraum, sozusagen.
0:28:35–0:28:40
Es wird halt unglaublich viel gebrannt, es entsteht Hitze, die Hitze muss abgeführt werden.
0:28:41–0:28:44
Und die haben halt gesagt, die haben so bestimmte Prämissen geschaffen,
0:28:44–0:28:47
die man einfach akzeptieren muss und die aber sich auch irgendwie so vertraut
0:28:47–0:28:50
anfühlen müssten, dass man dann was sagt, okay, das kann ich glauben.
0:28:50–0:28:55
Und dieses Epstein Drive, das kann halt unglaublich schnell fliegen und das
0:28:55–0:28:59
ist gut genug erklärt und sie nennen das halt so Wikipedia Plausibility.
0:28:59–0:29:05
Also sowas wie so ein Wikipedia-Eintrag, wo man was über Chemie liest oder Physik oder irgendwas.
0:29:05–0:29:08
Und was auf Wikipedia ist, das ist gut genug.
0:29:08–0:29:15
Die beiden Autoren verbindet noch eine Sache, so in einem wissenschaftlich-akademischen
0:29:15–0:29:20
Rahmen, ist, dass sie beide ein Degree in Biologie gemacht haben.
0:29:21–0:29:25
Und das war wohl auch irgendwie so eine Online-Rezeption, die jemand noch vorgelesen
0:29:25–0:29:30
hat, als sie beiden bei Google eingeladen waren. Das war nach dem vierten Buch, glaube ich.
0:29:31–0:29:36
Und in dieser Rezension war es auch wirklich so, dass jemand gemeint hat,
0:29:36–0:29:40
ja, es ist natürlich alles ein bisschen crazy mit diesem Weltraumflug und sowas,
0:29:40–0:29:44
aber auf jeden Fall, die Biologie haben sie ziemlich gut dargestellt.
0:29:45–0:29:51
Oder didn't mess up the biology war glaube ich das Englische und das ist so
0:29:51–0:29:55
diese Epstein Drive und deshalb können die das Sonnensystem bevölkern, das ist quasi die Grenze,
0:29:56–0:30:01
und da gibt es eben ein Buch, The Stars My Destination was,
0:30:03–0:30:09
auch als Referenz angelegt wird, was noch so aus einer anderen Generation kommt,
0:30:09–0:30:14
ich habe die Zahlen jetzt gerade nicht im Kopf aber was dann eher so so ein 2001,
0:30:15–0:30:19
also so aus einer anderen Dekade, eine andere Art von Science-Piction,
0:30:19–0:30:21
wo es aber auch eben um diesen Hintergrund geht,
0:30:22–0:30:25
dass die Menschheit als Gesellschaft das Sonnensystem besiedelt hat.
0:30:25–0:30:31
Und bei, also Ty Frank hat dieses Stars Modestination als Referenz mit angegeben.
0:30:32–0:30:35
Und hier ist es jetzt so, dass wir im Prinzip drei...
0:30:37–0:30:41
Ja, wie möchte man sagen, Gruppen, drei Typen, was willst du das nennen?
0:30:41–0:30:43
Oder man hat drei Gesellschaften vielleicht.
0:30:44–0:30:50
Das eine ist natürlich die Erde, die ist der Ausgangspunkt und hat immer noch
0:30:50–0:30:55
die größte Bevölkerung.
0:30:56–0:31:01
Das zweite ist der Mars, der wurde eben besiedelt, der wurde auch angefangen
0:31:01–0:31:04
mit Terraforming, aber es ist noch nicht abgeschlossen.
Florian Clauß
0:31:04–0:31:07
Und die dritte sage ich
0:31:07–0:31:10
jetzt eben gesellschaft ist ist in
0:31:10–0:31:16
dem astroiden gürtel der belters genau eine asteroid belt die heißen der belters
0:31:16–0:31:24
und die sind ja wie würdest du beschreiben ja das sind ja so diese auf der einen
0:31:24–0:31:29
seite hat diese diese outlaws ja und auf der anderen seite so ein ein bisschen so diese Piraten,
0:31:30–0:31:34
aber gleichzeitig auch so diese eher so ein Stimmen organisiert,
0:31:34–0:31:40
weil natürlich aufgrund der physikalischen Größe von so von den einzelnen Asteroiden ja,
0:31:40–0:31:46
da nur auch eine Handvoll Leute sich niederlassen können und deswegen sind die
0:31:46–0:31:52
auch so in so Tribals dann organisiert und haben auch so entsprechend so Codes untereinander,
0:31:52–0:31:57
also das heißt, da geht es viel so wer kann mit wem und es ist so so ein bisschen
0:31:57–0:32:03
so in dieser ganzen Piraten, was man auch so vom Piratenfilm kennt,
0:32:03–0:32:05
in dieser Form gezeigt.
Micz Flor
0:32:07–0:32:12
Ja gut, und politisch, wirtschaftlich sind die sehr, sehr wichtig.
0:32:14–0:32:19
Die bringen Wasser, Rohstoffe, alles was aus dem Asteroid Belt,
0:32:19–0:32:23
was da verfügbar ist, das wird von denen geharvestet oder abgebaut.
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Aber wirtschaftlich werden die halt immer unterdrückt und sind natürlich extrem
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abhängig und sind auch immer in einer großen Gefährdung, weil es nirgends da
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wo sie sind zum Beispiel einfach Sauerstoff gibt.
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Extrem darauf angewiesen auch immer, dass man kann den buchstäblichen harn zu drehen.
Florian Clauß
0:32:43–0:32:48
Ja, gleichzeitig sind sie aber für den ganzen Abbau der Ressourcen,
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also sind da auch wieder so diese Ölbohrinseln, dass sie die Ressourcen quasi
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ran schaffen für den Rest und da bestimmte Elemente auch ran holen,
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die die anderen nicht zur Verfügung haben.
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Also die sind in so einer Abhängigkeit drin. Also das ist auch so ein bisschen
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die Kolonialisierung, also sie selber kolonialisieren, aber gleichzeitig sind
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sie diejenigen, die ausgebeutet werden.
Micz Flor
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Und da beginnt dann quasi auch das erste Buch oder eben auch die erste Serie,
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weil sich da in der Gruppe der Belters langsam ein Widerstand,
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revolutionärer Widerstand bildet.
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Und das wird irgendwie versucht von den Innerplanets, also die inneren Planeten
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Mars und Erde, die allerdings auch nicht direkt verfeindet sind,
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aber verfeindet genug, dass man sich nicht mehr über den Weg traut.
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Es ist aber jetzt kein Krieg zwischen denen.
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Und das verbindet aber Mars und Erde, dass sie dafür sorgen müssen,
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dass die Beltas halt jetzt nicht versuchen, sich da Unabhängigkeit anzustreben
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oder zu erkämpfen oder so.
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Und das ist dann, finde ich, so ein bisschen eine Referenz zu Robert Heinleins
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Buch The Moon is a Harsh Mistress, aus dem, glaube ich, so ein paar Sachen inspiriert
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sind, die später auch in die Expanse kommen.
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Da geht es bei The Moon is a Harsh Mysteries darum, dass er...
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Sehr interessantes Buch.
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Wo auch wirklich eine andere Form von Gesellschaft, Familienkonzept und so was,
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Gerichtssprechen, so was vorgestellt wird.
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Ziemlich interessant, teilweise auch sehr witzig.
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Es geht darum, dass eben der Mond genau das ist, was die Belters,
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was wir gerade erklärt haben, sind. Da wird irgendwie angebaut,
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abgebaut und immer zur Erde geschickt.
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Und die wollen unabhängig werden und drohen der Erde, was die Erde erstmal lächerlich findet.
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Weil was will der Mond uns drohen? Die haben ja nichts. und dann passiert das,
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was dann auch später in der, ich glaube, im fünften Buch, muss ich auch nochmal gucken, genau,
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passiert, dass bei Moon is a Harsh Mistress schon diese Idee kam,
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dass man ja einfach am Mond nur Gesteinsbrocken in die Erdumlaufbahn bringen
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muss und mit so einem ganz kleinen Raketchen, also einem Thruster,
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kann man die dann irgendwie so antippen, dann fällt die auf die Erde runter.
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Das heißt, der Aufwand vom Mond, die Erde zu bombardieren, ist deutlich geringer
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als für die Erde, den Mond anzugreifen und den Mond zu bombardieren.
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Also es gibt so ein paar Inspirationen, wo sich dann diese The Expanse schon
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auch an solchen Dingen anlehnt, aber es ist trotzdem, finde ich, was Neues.
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Es ist irgendwie was Neues, hat irgendwie so dieses Star Wars Feeling von die
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Welten sind dermaßen durchdacht, dass man das Gefühl hat, man kann einfach wirklich
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in so einem Role-Playing-Game einfach mal eine Tür aufmachen und kommt irgendwo raus.
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Das ist wirklich sehr gut entwickelt.
Florian Clauß
0:35:53–0:35:58
Also ich finde auch, was ich wirklich bei der Serie, auch die ersten Seasons,
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die dann relativ günstig noch produziert waren,
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wo die sich total viel Mühe gegeben haben, um das irgendwie ordentlich darzustellen,
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war eben diese ganze Physik dahinter.
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Das heißt, erstmal ist dieser eppstein antrieb ziemlich genial dargestellt dass
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ich bin dann die ich viel richtig gemacht in der visuellen umsetzung und dann
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ist auch zum die belters die dann auch eben dadurch dass die halt viel weniger schwerkraft aus.
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Haben die ihren ganzen Knochenbau und so weiter, ihre ganze Physiknomie des
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Körpers umgestellt und können gar nicht mehr so ohne weiteres auf der Erde leben.
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Und die werden ja auch so als so sphärenhafte Wesen beschrieben.
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Die sind auch so gecastet, die Schauspielerinnen und Schauspieler,
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dass die sehr lange Glieder haben, dass die so langgezogen sind.
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Also das heißt, diese Schwerkraft, die den Körper dann halt so auch verändert,
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die fehlende Schwerkraft, die den Körper verändert hat.
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Da gibt es auch eine Szene, wo, wenn die sich halt so im Schwerkraftfeld nähern,
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dann müssen die Tabletten nehmen und dann müssen die halt medikamentös bearbeitet
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werden, damit die halt überhaupt das aushalten können, ja.
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Und da hat der Film extrem viele solche Sachen, also das betrifft ja wieder
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die Biologie, ne, die sind sehr toll durchdacht und, aber auch die Physik und
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wo dieses erste Battle stattfindet in der Schwerelosigkeit.
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Und du siehst die ganze Zeit so ein bisschen wie bei Gravity,
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dass du diese rotierenden Kugeln hast, dass du auch irgendwo eine Anziehung
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zwischen den kleinen Körpern hast, dass du siehst, wie die Gewehrkugeln oder
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diese Fader-Dinger, die dann abgeschossen werden,
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dann halt so ständig rotieren und man muss dann wieder ausweichen den Kugeln,
0:37:41–0:37:42
die man abgeschossen hat.
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Also sie sind nicht irgendwie weg, so wie bei Star Wars, wieder Fade oder Wutsch,
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sondern es ist auf einmal so ein ganzer Kosmos von...
Micz Flor
0:37:49–0:37:51
Das ist bei Gravity in der Atomkraft.
Florian Clauß
0:37:51–0:37:54
In der Gravity oder auch bei dem. Also es gibt ja so ein Duell,
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wo die dann am Anfang, ich glaube, das kommt wirklich in der ersten Staffel vor,
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wo die dann ständig mit diesem, da fällt, glaube ich, ein Antrieb aus und die
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müssen halt die ganze Zeit gucken, wie sie dann in diesem Kampf dann wieder
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eine Stabilität gewinnen.
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Und das ist halt so sehr gut inszeniert, wo du merkst, okay,
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das ist halt so Near Fiction, weil es dann so schon mit diesen physikalischen
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Gesetzen irgendwie auch mitgeht.
Micz Flor
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Ja, so Sachen werden auch immer wieder eingesetzt in einem Buch,
0:38:25–0:38:27
was dann zum ersten Mal auf,
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Einem Planetenspiel, der nicht in unserem Sonnensystem ist, da entwickelt sich
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die Geschichte dann hin, dass sie dann da in die Erdung,
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also in der Umlaufbahn zum Planeten, dann an Höhe verlieren und nicht wissen,
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weil sie den Drive nicht anschmeißen können,
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nicht wissen, wie sie da wieder rauskommen und sich dann entschließen auch eben
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mit diesen, das heißt PDCs, das ist auch wieder so ein Ding,
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die sagen halt PDC, keine Ahnung, aber eben diese im Prinzip klassischen,
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Pistolen, wo vorne was rauskommt und das dann eben als Rückstoß einsetzen und
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einfach feuern, um sich dann wieder in eine höhere Umlaufbahn zu bewegen.
0:39:09–0:39:12
Also solche Ideen dann. Also wie kommen wir da raus? Das ist ganz viel schon
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auch, wo man so mitdenkt, wie wollen die das jetzt lösen?
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Und aber auch genießt, dass man weiß, dass es ausweglos erscheint,
0:39:18–0:39:20
aber die werden da schon was finden.
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Das ist irgendwie schon echt irgendwie over the top.
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Und gleichzeitig eben wirklich sehr, sehr gut durchdacht.
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Was gar nicht gehen wird, glaube ich, in der Folge, weil wir auch schon ziemlich
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weit hinten raus zeitlich sind, ist, dass wir wirklich so die Bücher durchgehen.
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Ich habe nämlich auch gemerkt, das meinte ich ja ganz am Anfang,
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ich wollte es mir einfach machen, aber ich habe gemerkt, es ist gar nicht einfach,
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weil ich habe das alles gelesen, irgendwie ganz viel Intus.
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Und dann kommen immer so Ideen hoch, so wie wenn man an seine eigenen,
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keine Ahnung, Urlaube, Reisen oder sonst was denkt. Und man sagt,
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ach ja, und dann war doch noch das und das.
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Aber das ist es nichts, was man irgendwie wirklich katalogisch behalten kann,
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finde ich. Also ich könnte jetzt nicht sagen, was passiert denn in der dritten Staffel.
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Ich habe mir dann sogar noch von Heine Verlag, da ist das in Deutschland erschienen,
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habe ich mir noch die Umschlagtexte irgendwie rausgezogen.
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Um auch nicht zu plot spoilern. Trotzdem merke ich halt es ist total schwer,
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für mich das so zu trennen. Und das Zweite, was halt auch total schwierig ist
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für mich, weil ich habe kein gutes Namengedächtnis, sonst kommen halt unglaublich
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viele Menschen mit unglaublich tollen Namen vor.
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Aber wir haben diese drei Gesellschaften. Das Besondere ist auch noch,
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dass halt die Belter haben eine eigene Sprache.
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Das ist dann so ein bisschen vielleicht, keine Ahnung, wenn man sich das vorstellt,
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Ja, wobei in Australien war ja früher mal eben auch,
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gehörte zum englischen Königreich, war dann irgendwann unabhängig und irgendwie
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sind viele dahin ausgewandert, die irgendwie ganz weit weg wollten,
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weil sie irgendwie vielleicht was zu verstecken hatten.
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Ist vielleicht ein Klischee, vielleicht ist da was dran, keine Ahnung.
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Aber auf jeden Fall ist beim Beltas eben auch so, dass unglaublich viele Kulturen zusammenkommen.
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Und wie du schon gesagt hast, es hat so Tribal Cultures, auch die ganzen revolutionären
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Zellen, Anführungszeichen, haben eigene Titel und eigene Logos, Tattoos und so.
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Und deshalb gibt es da diese Beltersprache, in der ganz viele unterschiedliche
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Sprachen zusammenkommen.
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Und das macht Spaß zu lesen, weil man wirklich beim Lesen teilweise auch nicht
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erklärt bekommt, was da jetzt gerade passiert ist.
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Und wenn man dann irgendwie auf Seite 12 Sasa gelesen hat und auf Seite 48 Sasa
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nochmal gelesen hat, und dann hinten, dann hat man irgendwas so,
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das muss sowas heißen wie oder was meinst du?
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Stimmst du mir zu? Also man hat halt so bestimmte Sachen, die dann und das ist ganz schön gemacht,
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das ist im Buch nicht so ein Riesenthema, aber die haben dann wohl für die Verfilmung
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wirklich auch einen Linguisten eingestellt oder Linguistin, weiß ich nicht, der die das so weit
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ausgearbeitet hat, dass das wirklich auch gesprochen werden kann von Schauspielern
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und Schauspielerinnen.
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Ja, so, das heißt, wir gehen jetzt mal den Anfang zurück, weil die Entstehungsgeschichte
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war ursprünglich so, dass eben Abraham den Frank angesprochen hat und gemeint
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hat, du, lass uns doch mal ein Buch schreiben.
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Und hat dann so ein paar Regeln aufgestellt, weil er so ein bisschen penibel
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ist mit dem Buchschreiben, hat gesagt, jedes Kapitel hat 3000 Worte und jedes
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Buch hat nicht mehr als 53 Kapitel oder irgendwas in der Art.
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Und dann haben die sich anfangs wohl wirklich einmal die Woche zum Schreiben
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getroffen, jeden Mittwoch, und haben dann das fertige Kapitel dem anderen gegeben zum Redigieren.
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Das wurde dann über die Woche redigiert und die haben dann scheinbar wohl,
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so wie ich es verstehe, am Mittwoch wirklich ihre 3000 Worte runtergeschrieben.
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Und so war nach einem Jahr das erste Buch fertig.
Florian Clauß
0:43:07–0:43:08
Ja.
Micz Flor
0:43:08–0:43:14
Und die, ist das offen? Nee, ist irgendwo am Parkplatz hängen geblieben.
0:43:20–0:43:23
Ich weiß jetzt nicht mehr, wer von beiden wen geschrieben hat,
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aber anfangs sind das eigentlich so ein bisschen wie Game of Thrones.
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Jedes Kapitel hat eine Überschrift und das eine ist Miller und das andere ist Holden.
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Das ist im ersten Buch, sind das eigentlich die beiden, die miteinander sprechen.
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Es gibt noch ein Präfix, also vorneweg.
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Das ist also die
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frau die vom und da kommen wir gleich zu protomolekül befallen wurde und es
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gibt hinten auch noch ein letztes kapitel das ist wie hieß er noch mal der butcher
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of anderson station der head of opa der eigentlich von der erde kam haben.
Florian Clauß
0:44:05–0:44:07
Ja, ja. Angel.
Micz Flor
0:44:10–0:44:15
Das geht schon los mit Namensgedächtnis. Aber ansonsten ist es wirklich in diesem
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Buch, das ist später nicht mehr so wirklich, Miller Holden, Miller Holden,
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Miller Holden, Miller Holden. Immer abwechselnd werden die Kapitel beschrieben.
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Und Miller ist eine Person, die später auch noch auftaucht.
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In den anderen Holden taucht immer auf Miller dann nicht mehr,
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weil der eigentlich eigentlich schon im ersten Buch stirbt.
Florian Clauß
0:44:34–0:44:41
Das ist hier so eine Sportschule, wo meine Tochter immer Basketballtraining hat.
0:44:42–0:44:44
Das ist so eine doppelstöckige Sporthalle.
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Unten waren immer so die Handballer, das ist so ein bisschen mit Arena.
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Und oben drüber ist dann so ein Basketball, so riesengroß, so ein Sportgymnasium.
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Das ist echt ganz interessant.
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Dann alles immer mit irgendwie Abtrennung. Du kannst dann halt irgendwie verschiedene
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Kombinationen von einem Raum machen.
Micz Flor
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Riesig. Sieht so aus, als ob es so groß sein muss, weil die da drinnen alle
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entweder so groß sind oder so schnell.
Florian Clauß
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Das ist alles so groß rum. Das ist Pali, Pali, Pali Landenstraße sind wir jetzt hier.
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Genau, also Miller, den würde man ja, also ich finde es klingt auch so,
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es hat so was Film-Noir-mäßiges.
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Ja, ja, es ist auch wirklich so. Also es ist halt so ein bisschen so.
Micz Flor
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Das sagen im Interview auch, Noir war halt so der Hintergrund.
Florian Clauß
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Ja, und das sieht man auch an der Figur. Und ja, es hat so was,
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es hat was Blade Runner-mäßiges.
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Aber Miller ist halt ein krasser Charakter. Also beide sind halt krass, ja.
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Aber Miller ist so schon der Charakter, auf dem man so am meisten steht da.
Micz Flor
0:45:45–0:45:49
Also auch so Richard Chandler irgendwie, also es ist,
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halt so ein Detektiv dieser Miller Strang und Holden die treffen sich natürlich,
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der Miller Strang ist halt wirklich eher so ein,
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50er Jahre Detektiv Geschichte in, keine Ahnung in Paris man hat wirklich so
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das Gefühl und Miller ist einfach auch so in Anführungszeichen abgehaftet so
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ein bisschen so über sein bestes Alter hinaus,
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und arbeitet ja für eine form der
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also was polizei ähnliches was halt
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auf css ist es glaube ich ja da bist du mit deinem planeten wissen noch ein
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bisschen wichtig gleich astroiden wissen sie es ja geht schon los und zwar gibt
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es eben unterschiedliche himmelskörper die wir namentlich auch irgendwie kennen
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zum beispiel eros bietet sich an also es ist ja auch toll dass eros halt halt der,
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am Ende der ersten Staffel oder des ersten Buchs ist es halt so ein ganz wichtiger Asteroid.
Florian Clauß
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Aber heißt nicht auch der Aeros Angel, der eine Charakter? Ha! Okay.
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Weißt du den nicht mal? Der, nachdem du alle gefragt hast.
Micz Flor
0:47:00–0:47:02
Nee, nee, nee. Wie heißt der denn?
Florian Clauß
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Also der, das Muskelpaket, was alle rausboxt.
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Amos ist das. Amos, genau, Angel und Eros. Amos.
Micz Flor
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We get it. Das ist die Zukunft.
Florian Clauß
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Okay, das war hart.
Micz Flor
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Also Ceres ist eine der ersten Stationen, die da besiedelt wurde.
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Und die Schwerkraft auf Ceres ist 0,3 G.
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Und zwar wurde das nur deshalb hergestellt,
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weil die diesen Durchhalttechnik, eben auch so Newton'sche Physik kann man gar
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nicht besser beschreiben,
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die haben Ceres angefangen zu rotieren und diese Rotation dann so stark erhöht, dass sie 0,3 G,
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also ein Drittel der Erdanziehung.
Florian Clauß
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Also auch so Terraforming dann da betreiben.
Micz Flor
0:48:02–0:48:03
Ja, in gewisser Weise.
Florian Clauß
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Es gibt ja auch so diese Stationen, die dann halt auch begrünt sind,
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wo man dann so ein bisschen so...
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Wo das gesellschaftliche Leben stattfindet, aber es gibt auch immer diese ganzen
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Setups, die dann halt so vom Dock sind.
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Also wo halt irgendwie so dieses Verruchte auf der einen Seite halt diese ganzen
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Container, die da verfrachtet werden, auf der anderen Seite gibt es dann die
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Bars, wo man sich dann halt weghauen kann.
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Also haben eine unglaublich gute Ästhetik und so eine Atmung geschaffen.
Micz Flor
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Ja, genau. Es geht also immer ganz viel eben auch um natürlich so Grenzökonomien.
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In jedem einzelnen Asteroiden, an dem man ein Schiff anlegen kann oder ablegen
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kann, entsteht eben eine Grenze.
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Und diese Grenze ist dann auch irgendwie, muss sich jemand schmieren oder nicht.
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Also all diese Film-Noir-Elemente sind da auch so irgendwie mit drin.
Florian Clauß
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Ja, das stimmt. Das ist ja der Transit.
Micz Flor
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Und Miller ist als Schauspieler finde ich auch interessant, weil er ist der
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Einzige vom ganzen Cast, der irgendwie schon ein Gesicht hat, was man kennt.
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Und der war zum Beispiel Judge Dredd in dem Film bei Judge Dredd.
Florian Clauß
0:49:11–0:49:15
Der ist auch ein superer Film. Der ist eigentlich so ein Kurzfilm,
0:49:15–0:49:19
aber so einfach in der Action so bereit getreten.
0:49:20–0:49:23
Das ist die Episode, wo der dann irgendwie so einsteigt.
Micz Flor
0:49:24–0:49:25
Also nicht Sylvester Stallone.
Florian Clauß
0:49:26–0:49:27
Nein, nein, nein.
Micz Flor
0:49:28–0:49:31
Weil wir den Namen jetzt nicht kennen. Ich kenne den ja, den Film auch.
0:49:31–0:49:35
Und das ist aber auch insofern gut gewählt,
0:49:35–0:49:40
weil der Schauspieler halt ähnlich wie Miller auch irgendwie mit viel Potenzial
0:49:40–0:49:47
und Herz am rechten Fleck irgendwie so dann doch eben nicht den großen Coup gelandet hat.
0:49:47–0:49:51
Und dass der jetzt eben diese Miller spielt, ich finde, das passt ganz gut so.
Florian Clauß
0:49:51–0:49:56
Ja, und er hat ja auch eigentlich so vom Charakter und wie er sich dann entwickelt
0:49:56–0:50:01
mit diesem Protomolekül, hat er ja so eine völlig überhöhte Rolle.
0:50:01–0:50:06
Er ist ja quasi so der Prophet, das Gotteswesen in diesem Film.
Micz Flor
0:50:07–0:50:12
Der Angel um deinen Begriff doch noch einsetzen. Angel Miller.
Florian Clauß
0:50:12–0:50:13
Angel Miller, ja.
Micz Flor
0:50:14–0:50:16
Und Holden ist der andere.
Florian Clauß
0:50:16–0:50:23
Hier ist so eine Ostbäckerei. Die machen auch selber Brot.
0:50:24–0:50:27
Das ist wirklich sehr lecker hier.
Micz Flor
0:50:27–0:50:32
Cool. Die Schrippe, die Urschrippe.
0:50:33–0:50:38
Wo wurde die Schrippe erfunden, bevor die Karre was für die Schrippe erfunden wurde? Hier.
0:50:40–0:50:46
Der andere ist Holden. Das ist das andere Kapitel. Und Holden ist... Holon.
Florian Clauß
0:50:47–0:50:51
An wen erinnert dich Holon? Als Gesicht.
Micz Flor
0:50:51–0:50:52
Das Gesicht.
Florian Clauß
0:50:54–0:50:59
Ich dachte immer, wenn ich das plotten darf, es ist halt so Keanu Reeves,
0:50:59–0:51:02
aber halt irgendwie so als totales Babyface.
Micz Flor
0:51:02–0:51:04
Echt? Keanu Reeves?
Florian Clauß
0:51:04–0:51:07
Voll. Ich denke immer die ganze Zeit, oh Keanu Reeves, aber es war halt so,
0:51:07–0:51:13
ich finde den, also ich finde den Cast, der ist gut, aber gleichzeitig war ich
0:51:13–0:51:15
bei Holden immer unsicher.
0:51:16–0:51:17
Kannst du das nachvollziehen?
Micz Flor
0:51:17–0:51:24
Ja, total. Aber interessanterweise ist die Beschreibung im Buch von seinem Charakter auch dann später,
0:51:24–0:51:26
wo es dann wirklich Jahrzehnte später ist, wo er dann schon alt,
0:51:26–0:51:30
grau und sowas, wo die Leute dann auch immer sagen, ja, man sieht noch dieses
0:51:30–0:51:33
kindliche, jugendhafte, dieses,
0:51:33–0:51:41
also er ist halt einerseits wirklich ein sehr, sehr klar abgrenzter Mensch,
0:51:41–0:51:44
der zum Beispiel einfach die ganze Zeit im ersten Buch immer alles,
0:51:44–0:51:47
was ihm gerade an Informationen von den Füßen fällt, rausgibt und damit dann
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auch einen interplanetaren Krieg auslöst.
0:51:50–0:51:55
Aber das ist nicht seine Schuld, weil wenn die Leute die Wahrheit nicht richtig
0:51:55–0:51:57
verstehen können, dann hin und her.
0:51:57–0:51:59
Also er ist quasi so Wikileaks.
0:52:01–0:52:05
Und auf der anderen Seite ist er aber auch immer so ein bisschen naiv,
0:52:05–0:52:10
aber auch so ein kuscheliger Typ, so wie lustigerweise denke ich immer so wie
0:52:10–0:52:13
jimmy hendrix so früher beschrieben wurde der in seinen zwanzigern hat schon
0:52:13–0:52:19
weltstar wurde und gleichzeitig aber immer so sowohl ganz viele freundinnen
0:52:19–0:52:23
hatte die ihn so bemuttert haben und ich finde hat auch so was sehr kindlich,
0:52:25–0:52:29
jungenhaftes obwohl dann auch nicht mehr frauen stehen ist das ist auch so sein
0:52:29–0:52:35
sein sein image jetzt eben im Buch und im Film auch, dass die Frauen stehen auf ihn und,
0:52:36–0:52:37
er hat jetzt auch keine,
0:52:39–0:52:42
Kapitänsrolle, er hat eine militärische Ausbildung.
0:52:42–0:52:44
Was ist das denn? Umspannberg Ost.
Florian Clauß
0:52:45–0:52:50
Hier war mal das, doch da ist das Kriminaltheater, wo ich nie drin war.
0:52:51–0:52:54
Aber wenn wir mal Agathe Christi als Bühnenstück sehen wollen,
0:52:54–0:52:57
dann sollten wir hier auf der Seite Kriminaltheater.
Micz Flor
0:52:57–0:53:05
Na dann nix wie weg. Nichts für ungut, aber es ist ganz schön aufgepräzelt.
Florian Clauß
0:53:06–0:53:07
Hier ist der Spielplan.
0:53:10–0:53:16
Vielleicht sind wir wirklich da mit Christian. Guck mal hier, Zeuge in der Anlage.
Micz Flor
0:53:17–0:53:20
Tata Dreininger als Theaterstücke. Ist alles da.
Florian Clauß
0:53:20–0:53:25
Was will man noch zu Hause vor dem Laptop sitzen?
0:53:26–0:53:30
Ja, aber Hosen. Also ich meine, das, was dieser Spagat zwischen,
0:53:30–0:53:35
wie du sagst, auf der einen Seite ist der, also vielleicht müssen wir auch nochmal diese Position,
0:53:35–0:53:42
also die Situation, auf der Erde, was auf dem Mars passiert ist,
0:53:42–0:53:45
die Belters und dann halt die kleine,
0:53:46–0:53:48
Gruppe, die Crew um Holden,
0:53:49–0:53:55
die ganz viel eben auch Krieg verhindert,
0:53:56–0:53:57
Sachen löst.
0:53:57–0:54:01
Das ist ja übernatürlich, was die alles irgendwie so...
Micz Flor
0:54:01–0:54:02
Ja, ja, und das hört ja auch nicht mehr auf.
Florian Clauß
0:54:03–0:54:07
Das hört auch nicht mehr auf. Und da finde ich halt Holden als so so ein Charakter,
0:54:07–0:54:13
der dann halt durch das Stahlbälle-Bad gegangen ist, sieht ja immer so weich
0:54:13–0:54:17
und kindlich aus und ich finde das so ein bisschen, aber irgendwie funktioniert es dann doch.
Micz Flor
0:54:18–0:54:21
Das ist insgesamt so, also auch was du vorhin gemeint hast, die Darstellung
0:54:21–0:54:27
von Belters, also dass die alle eben eher so ein bisschen lang und schlagsig sind, die sind in Low-G,
0:54:29–0:54:32
aufgewachsen und über Generationen hat sich das dann wohl einfach so,
0:54:33–0:54:36
ja, ich meine, das kann jetzt ja keine direkte Mutation sein,
0:54:36–0:54:44
das sei denn, denn es ist durch die, also ja, kann natürlich schon sein,
0:54:44–0:54:46
dass es eine Form der Mutation ist, die angelegt ist.
0:54:46–0:54:53
Insofern ist halt die Umweltstimuli dann bestimmte Gen-Sequenzen nicht aktivieren
0:54:53–0:54:56
oder doch aktivieren, sodass die halt einfach einen anderen Körperbau haben.
0:54:56–0:55:00
Aber im Cast ist es dann natürlich so, dass Holdens spätere Freundin,
0:55:00–0:55:05
die Belter ist und die im Buch fast eineinhalb Köpfe größer ist als er,
0:55:07–0:55:13
Ist einfach dann, Naomi Nagata heißt die, die ist im Film dann schon gecastet,
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ist eine sehr hübsche Frau, die ihm halt so bis zur Schulter geht und wo das
0:55:16–0:55:21
alles dann irgendwie so eine klassische Romance-Situation passt.
Florian Clauß
0:55:22–0:55:23
Ja, das ist dann so die Love-Story da drin.
Micz Flor
0:55:24–0:55:27
Genau, aber ich finde den Cast sehr gut, gerade eben auch Amos Burton,
0:55:28–0:55:30
wie du sagst, und dann Alex.
Florian Clauß
0:55:30–0:55:37
Und dann wie heißt nochmal die quasi die UN-Vorsitzende der Erde?
Micz Flor
0:55:38–0:55:39
Afasarala oder so.
Florian Clauß
0:55:39–0:55:43
Genau und das fand ich auch, das wollte ich nochmal sagen, das finde ich ganz interessant,
0:55:43–0:55:48
als ich dann irgendwann nach der Serie nochmal den Wikipedia-Artikel dazu gelesen
0:55:48–0:55:54
habe, dass dann der ganze Cast und das war glaube ich vor allen Dingen bei der so,
0:55:54–0:56:00
dass die vorher in in der Filmografie nichts hatten, aber in diesem Spielekontext aufgetaucht sind.
0:56:00–0:56:06
Das heißt... Nee, als Charakter. Das waren halt wirklich so diese Zwischensequenzen
0:56:06–0:56:14
von irgendwelchen hochproduzierten Games, wo dann auch irgendwelche real eingespielten Sachen kommen.
0:56:14–0:56:19
Da hatten sehr viele von denen im Cast halt da ihre.
0:56:19–0:56:22
Und das war das erste Mal, dass ich das halt irgendwie so wahrgenommen habe.
0:56:23–0:56:28
Hört man ja immer, dass dann in der Spieleindustrie die macht viel mehr Umsatz
0:56:28–0:56:29
als dann die ganze Firmenindustrie.
0:56:30–0:56:37
Und jetzt wird das dann so quasi, es geht halt von einem Genre ins andere über.
Micz Flor
0:56:38–0:56:42
Ja, spannend. Das wusste ich auch nicht.
0:56:43–0:56:46
Aber es ist wirklich so, dass man das Gefühl hat, der Cast sind eigentlich Menschen,
0:56:46–0:56:49
die man noch nie gesehen hat.
0:56:49–0:56:52
Und das, finde ich, funktioniert wirklich auch gut, bis auf Miller.
0:56:52–0:56:55
Und der ist dann gleichzeitig aber auch jemand, wo man denkt,
0:56:55–0:56:56
woher kenne ich das Gesicht nochmal.
0:56:57–0:57:01
So, finde ich wirklich gut gelöst. Ich glaube, was ich vorhin gesagt habe,
0:57:01–0:57:07
kommt jetzt irgendwie nochmal ganz gut bei unserem Versuch, das alles zu umreißen an.
0:57:07–0:57:12
Also das, die Welt ist so gut durchdacht, dass wenn wir, wir laufen jetzt gerade
0:57:12–0:57:16
Gefahr, alles erklären zu wollen, so von der Physik, hier und da und da.
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Und das Tolle an der Geschichte ist ja, die fängt einfach an und die Worlds,
0:57:22–0:57:23
die scheinen da halt durch.
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Also nur was die Geschichte braucht, versteht man dann. Und das ist aber dann auch hat Hand und Fuß.
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Und die Geschichte ist eben so, dass,
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Holden mit Crew auf so einem kleinen Schiff von einem großen Water Hauler heißt
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das glaube ich, also jemand, der große Asteroiden Wasser abzapft oder schmilzt,
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was dann irgendwie gebraucht wird.
0:57:52–0:57:58
Die empfangen ein Notrufsignal. Es grüßt Alien, also von wegen Referenzen das Notrufsignal.
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Und die kommen dann auf Eros, da kommt dieses Notrufssignal her.
0:58:08–0:58:14
Und da ist dann aber nichts und niemand und irgendwie ist es unklar und die finden dann was.
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Und ich weiß dann gar nicht mehr, ob die da schon, ehrlich gesagt,
0:58:16–0:58:19
ob die da schon dann das Protomolekül sehen.
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Auf jeden Fall finden die dann eben da wohl eine Batterie, auf der noch irgendwie
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rudimentär zu erkennen ist, dass die von Mars stammt.
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Und dann wird, während die da sind, um diesem Signal zu folgen,
0:58:33–0:58:37
wird in die Canterbury, so heißt der Waterholler, abgeschossen.
0:58:37–0:58:45
Von wem wissen sie nicht, von irgendwelchen Tarnkappen, Kampfraumschiffen.
0:58:46–0:58:51
Und er bläst dann eben in die Welt und dann geht die ganze Kriegssache los.
0:58:51–0:58:54
Er bläst dann die Welt, dass die Marsianer da irgendwie eine Falle gelegt haben,
0:58:54–0:58:57
keiner wüsste warum und so. Aber auf jeden Fall ist auch auf Eros irgendwie
0:58:57–0:59:02
dieses Protomolekül schon vorhanden.
Florian Clauß
0:59:02–0:59:05
Aber was ist denn das Protomolekül?
Micz Flor
0:59:05–0:59:10
I'm glad you asked that question. Das habe ich nämlich auch lange irgendwie
0:59:10–0:59:14
nicht kapiert und es ist auch nicht so ganz klar.
0:59:14–0:59:18
Also das ist so ein bisschen dann wieder der, von wegen Referenzen,
0:59:18–0:59:19
die man so im Kopf auch macht.
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Wir hatten ja auch schon immer wieder mal über die drei Sonnen gesprochen.
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Und da gibt es ja auch ähnliches Worldbuilding, wo eine der Sachen ist,
0:59:29–0:59:35
dass ein multidimensional gefaltetes Molekül oder so, das kommt dann irgendwie
0:59:35–0:59:39
in die Erde, entfaltet sich und umspannt dann die ganze Erde und kann die ganze
0:59:39–0:59:41
Kommunikation erfassen oder so.
0:59:41–0:59:45
Also diese Idee, dass wir in dieser, und das ist dann ganz wichtig eben für
0:59:45–0:59:50
The Expanse, in der neutronischen Welt, in der das alles passiert,
0:59:51–0:59:55
da dringt jetzt etwas ein, was nicht mehr nach den gleichen Gesetzen läuft.
0:59:56–1:00:02
Und das, finde ich, ist ein super Kniff in dem ganzen Setup,
1:00:03–1:00:09
Eine glaubhafte Welt, also eine Science-Fiction-Welt, mit der wir uns immer
1:00:09–1:00:11
verbinden können, erschaffen.
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Und da dringt jetzt aber was ein, was wir nur erahnen können, aber trotzdem glauben.
1:00:17–1:00:20
Aber wir checken es nicht wirklich. Das Protomolekül, das ist wohl,
1:00:21–1:00:24
wie sich dann später herausstellt, ich glaube, auf Phoebe.
1:00:27–1:00:30
Wie spricht man das aus? Das ist, glaube ich, auch ein Jupiter-Mond.
Florian Clauß
1:00:30–1:00:31
Ja, das ist ein Jupiter-Mond.
Micz Flor
1:00:31–1:00:36
Da wurde das gefunden und wie sich dann später herausstellt bzw.
1:00:37–1:00:40
Vermutet wurde als Waffe, da ist dann auch die Referenz 2001.
1:00:41–1:00:47
Also die finden dann auf 2001 diesen Quader und wissen nicht, woher der kommt.
1:00:47–1:00:50
Und später stellt sich dann heraus, dass auf einmal ganz viele von diesen Quadern
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im Jupiter entstehen, in diesem Auge im Jupiter. Aber warum,
1:00:55–1:00:56
weiß ich auch nicht mehr.
1:00:56–1:01:02
Aber es ist quasi etwas aus der Vergangenheit. Es ist ur-ur-ur-uralt und trotzdem
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technologisch unglaublich stark weiterentwickelt.
1:01:06–1:01:14
Und das hat so etwas, wird dann so beschrieben in diesen Fan-Wikis, als so eine Art Phage.
1:01:14–1:01:20
Also ein Virus, der nur Bakterien befällt und kein als Wirt.
1:01:20–1:01:25
Und also in diesem Protomolekül sind ganz viele Möglichkeiten angelegt.
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Andere also erstens bezieht es
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seine energie aus radioaktivität und das
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zweite ist aber dass es in der lage ist die
1:01:37–1:01:44
umgebenden also die dinge die mit denen es in kontakt gerät umzubauen und für
1:01:44–1:01:48
sich nutzbar zu machen das gilt eben auch für lebewesen das befällt lebewesen
1:01:48–1:01:53
ist tötet sie letztendlich es hat sogar auch viren ähnlich dann so eine form
1:01:53–1:01:56
sich weiter zu verpflanzen das heißt Das heißt, in dem ersten Buch,
1:01:56–1:01:59
wo das noch recht unelegant und zombihaft erklärt ist,
1:02:00–1:02:04
ist dann, ich glaube, Eros ist das sogar befallen.
1:02:05–1:02:12
Und dann werden zuerst eben Leute in Räume getrieben, in denen diese,
1:02:12–1:02:17
also fürchterliche Szenen, werden da so reingetrieben, wo man weiß,
1:02:17–1:02:18
dass da die Protomoleküle drin sind.
1:02:19–1:02:23
Und dann kotzen die alle und stecken sich alle gegenseitig an.
1:02:23–1:02:26
Also es ist irgendwie ganz ekelhaft und kommt dann dazu,
1:02:26–1:02:30
dass das Protomolekül, ja, und das Protomolekül baut dann aber die Körper auch
1:02:30–1:02:35
noch um, sodass dann manchmal Adams Family ähnlich so eine Hand alleine läuft
1:02:35–1:02:39
oder auf einmal irgendein Körper fünf Arme hat.
1:02:39–1:02:42
Also das Protomolekül hat halt weder Skrupel...
1:02:45–1:02:49
Noch ästhetisch ein Feinsinn. Es nimmt halt einfach aus.
Florian Clauß
1:02:49–1:02:56
Aber es hat eine hohe Mutationsrate und kann dann eben auch zu diesen Superwarriors geführt werden.
Micz Flor
1:02:56–1:02:59
Ja, und diese Superwarriors, die sind dann aber eben schon Experimente.
1:02:59–1:03:01
Das ist sozusagen eine Absplitterung.
Florian Clauß
1:03:01–1:03:03
Die Domestizierung des Protomoleküls.
Micz Flor
1:03:03–1:03:06
Es wird versucht, das natürlich gleich militärisch nutzbar zu machen.
1:03:06–1:03:10
Das, was man da ganz am Anfang findet, ist schon eine Folge davon.
1:03:11–1:03:14
Und Mao heißt die, glaube ich.
1:03:14–1:03:22
Das ist die eine Tochter von einem Industriemagnaten, dem sozusagen alles gehört,
1:03:22–1:03:28
der dann auch da rein investiert hat.
1:03:28–1:03:33
Und die, wie sich das dann eben gehört für solche Charaktere in solchen Romanen,
1:03:33–1:03:38
die will ihr eigenes Ding machen, verlässt die Familie, haut abschließlich den Balthasar an.
1:03:38–1:03:45
In der Revolution hat Razorback, das ist ihr ultraschnelles Rennboot,
1:03:45–1:03:49
eigentlich so ein Renn-Schnellboot, mit dem sie durchs Universum schießen kann,
1:03:50–1:03:55
also durch die Sonnen-Soll heißt das, unser Sonnensystem im Buch.
1:03:56–1:03:58
Und die ist befallen.
1:04:00–1:04:03
Und da gibt es dann auch später so Einträge, die Miller findet.
1:04:03–1:04:06
Miller verliebt sich so ein bisschen in sie, während er das alles recherchiert.
1:04:06–1:04:11
Er wird damit beauftragt, darüber was rauszufinden und findet dann eben so Tagebuch,
1:04:11–1:04:13
Logbuch-Einträge, wo sie erklärt,
1:04:13–1:04:16
wie sie gefangen wurde. Sie wusste nicht genau, was da gemacht wurde.
1:04:17–1:04:20
Da war sie dann wohl eben auch schon irgendwie von dem Protomolekül befallen.
1:04:20–1:04:25
Und es war das Experiment eben, das so gezielt einzusetzen, um die ganze Stärke
1:04:25–1:04:29
und Skrupellosigkeit, Also diese Sache, diese unglaubliche Energie,
1:04:30–1:04:35
die da angelegt ist, die eben nicht aus unserem Energieverständnis,
1:04:35–1:04:38
sondern eben aus irgendeinem Quantending herauskommt,
1:04:38–1:04:45
die mit Menschen so zu verbinden, um dann super Soldaten und Soldatinnen zu bauen.
Florian Clauß
1:04:45–1:04:54
Und es ist so, dass nach und nach die einzelnen Parteien in diesem Universum,
1:04:54–1:04:56
also wir haben auch die Erde auf der einen Seite, Mars.
1:04:56–1:05:02
Mars ist so ein bisschen die chinesische Bevölkerung, würde ich mal sagen.
1:05:04–1:05:13
Von der Disziplin her ist es ein Autokratenstaat. Und die Bertas auf der dritten Seite.
1:05:13–1:05:17
Und dann gibt es halt so irgendwie noch so Dinge, Sachen, die dann hin und her,
1:05:17–1:05:23
aber die Einzelnen kriegen dieses Protomolekül und es fängt so eine Aufrüstung
1:05:23–1:05:25
an. Das ist quasi wie die Atombombe.
1:05:25–1:05:28
Und dann die Bälter, das kriegen sie dann auch zuletzt und das ist halt so ein
1:05:28–1:05:30
unglaubliches Politikum.
1:05:30–1:05:35
Dann kommt halt neben diesem ganzen Sci-Fi und neben diesem ganz Fantastik hat
1:05:35–1:05:41
der Film so eine starke politische Komponente, wie es halt auch bei das Lied
1:05:41–1:05:45
von Feuer und Eis, also Game of Thrones, so stark gemacht wurde.
Micz Flor
1:05:45–1:05:50
Ja, es ist nicht unähnlich dem, dass dann zum Beispiel der Drache auch infiziert
1:05:50–1:05:54
wird und dann zu so einem blauen, blauäugigen Drachen wird.
1:05:54–1:05:57
Also irgendwie ist das gar nicht unähnlich. Das stimmt.
Florian Clauß
1:05:59–1:06:02
So, wir sind jetzt hier in der Richard-Sorge-Straße. Das heißt,
1:06:02–1:06:06
jetzt sind wir hier in der Nähe von dem Kino, ne?
Micz Flor
1:06:06–1:06:11
Ja, ich habe jetzt gar nicht mehr mir selber, ich habe mir, doch,
1:06:11–1:06:13
ich habe mir selber Ich habe selber zugehört und gar nicht mehr geguckt,
1:06:13–1:06:14
wo wir lang gelaufen sind.
Florian Clauß
1:06:16–1:06:20
Hier auf der linken Seite, wo wir ein bisschen hochlaufen, da kommt das Kino.
Micz Flor
1:06:23–1:06:26
Gut, dann gehen wir da mal kurz hin und eventuell machen wir da eine kurze Pause.
1:06:26–1:06:29
Mal schauen. Dann gucken wir auf die Uhr. Wie viel Zeit haben wir denn schon?
Florian Clauß
1:06:32–1:06:33
Ich meine, die Frage ist.
Micz Flor
1:06:36–1:06:40
Ich will es noch erzählen. Genau, dann ist es fertig.
1:06:40–1:06:44
Ich denke, vielleicht ist die essentielle Frage,
1:06:44–1:06:47
warum würde man das, nachdem wir jetzt so alles Mögliche versucht haben,
1:06:47–1:06:52
begeisternd zu erzählen, warum würde man dieses Buch, ohne dass wir jetzt irgendeinen
1:06:52–1:06:56
Charakter so genau beschrieben haben, warum würde man das Buch oder den Film
1:06:56–1:06:57
irgendjemandem empfehlen?
1:06:59–1:07:00
Was begeistert dich daran?
Florian Clauß
1:07:02–1:07:06
Ich habe das Buch nicht gelesen. oder die Bücher.
Micz Flor
1:07:06–1:07:08
Aber die Fernsehserie.
Florian Clauß
1:07:08–1:07:14
Die Serie, ja. Hier ist es ja so angeklungen, wenn nicht ausgesprochen,
1:07:15–1:07:23
nämlich den Cast, mit dem man auch wirklich sich so identifizieren kann.
1:07:23–1:07:28
Dieses ganze Universum, der Kosmos, der da aufgefallen wird und das,
1:07:28–1:07:32
was ich auch echt stark finde an den Büchern und an der Serie ist,
1:07:32–1:07:34
dass die sich immer mehr leveln.
1:07:35–1:07:39
Also man denkt an einem Punkt, okay, jetzt geht es, mehr geht nicht und da kommt noch mehr.
1:07:40–1:07:43
Und das finde ich halt schon ziemlich gut einfach von der Geschichte.
1:07:43–1:07:49
Und gerade so, was dann jetzt mit diesem Gate in die andere Welt dann noch reinkommt.
1:07:49–1:07:54
Also ein bisschen wie von Nolan Interstellar.
1:07:54–1:07:56
Da gibt es ja auch so ein Gate.
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Und es kommt immer mehr da rein. Also auch auf die Gefallen,
1:08:01–1:08:02
dass man immer weniger versteht.
1:08:02–1:08:07
Aber irgendwie hast du ganz gut verstanden, man versteht genauso viel,
1:08:07–1:08:11
es ist ein bisschen wie so eine Fackel und du siehst genau diesen Wegabschnitt,
1:08:11–1:08:15
den du sehen musst, um weiterzukommen und du brauchst nicht alles zu sehen,
1:08:16–1:08:19
du brauchst nicht alles zu verstehen und das finde ich sehr gut gelöst bei dieser
1:08:19–1:08:23
Serie und da verlässt dich nicht und du bist bei den Charakteren und diese hast
1:08:23–1:08:25
du ganz unterschiedliche Charaktere,
1:08:26–1:08:34
Ich habe ja nur die Serie gesehen, was mich total fasziniert hat an der Serie.
Micz Flor
1:08:37–1:08:44
Ja, das kann ich, also das geht so in die Richtung, was mich daran auch so,
1:08:45–1:08:49
also es ist vielleicht so ein bisschen wie was du über das Tabletop-Spielen
1:08:49–1:08:53
gesagt hast, beim ersten Mal spielen wird einem dann irgendwie entweder langweilig
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oder man bleibt dran und dann wird man so ein bisschen abhängig davon.
1:08:57–1:09:02
Ob das mir so gehen würde, weiß ich nicht, aber in diesem Kontext,
1:09:02–1:09:06
also bei den Büchern, wo es dann noch weiter geht, finde ich das irre.
1:09:06–1:09:09
Es gab mal ganz früher so einen Film von Eames, also so ein Designer,
1:09:09–1:09:11
ich weiß nicht, ob du den kennst, wo die.
1:09:13–1:09:17
Reinzoomen, das gibt es ganz oft in Social Media, so irgendwie reinzoomen oder
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rauszoomen, um halt die Größe des Universums oder des kleinen Atoms darzustellen.
1:09:22–1:09:27
Es hieß Power of Ten, weil das immer so ein Power of Ten rein und raus geht.
1:09:28–1:09:31
Und so, finde ich, ist das bei denen auch das Protomolekül ist am Anfang irgendwie
1:09:31–1:09:36
nur sowas Zombie-mäßiges oder kann dann Menschen so aggressiv und mächtig machen, wie er will.
1:09:36–1:09:41
Aber dann passiert es dann auf einmal, dass dieses Protomolekül mit Eros zusammen,
1:09:42–1:09:48
auf die Erde fliegen will und dann wird klar, dass es halt nicht in unserer Energie-Denke,
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existieren kann, weil es halt eben so den Eros,
1:09:53–1:09:56
Asteroiden so hin und her schieben kann, wie das einfach nicht möglich wäre.
1:09:57–1:09:59
Es wäre einfach nicht möglich, mit irgendwelchen Mitteln das so schnell zu tun
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und er weicht die Raketen aus, als wäre das quasi so ein Weidenhalm im Wind,
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stürzt dann auf die Venus und baut dann in der Venus so ein bisschen was wie
1:10:11–1:10:20
bei, weißt du, so dieser, wie hieß nochmal der Film mit dem Watchman?
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Genau, Watchman, du weißt genau, was ich meine. Wird dann so gebaut. Dr.
Florian Clauß
1:10:24–1:10:25
Manhattan.
Micz Flor
1:10:25–1:10:28
Dr. Manhattan. hätten. Und der baut dann irgendwie auf der Welt das Protomolekül
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von sich aus, irgendwie so Kristallsachen und,
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während dieser Eros mit immer schneller werdender Geschwindigkeit auf die Erde
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zurast steht oder sitzt, ist ja auch im Film so, sitzt dann Miller,
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Detektiv, auf diesem Astriden, auf dem Stuhl, ohne Sauerstoff,
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kann trotzdem atmen, raucht eine Zigarette und so weiter.
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Und diese,
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Skalierung, es geht immer weiter, also wird immer größer, es wird immer größer,
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das Photomolekül stellt sich dann halt heraus.
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Ich glaube, am Ende des zweiten Buchs verlässt es auf einmal die Venus.
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Anfang des dritten Buchs hat es dann ein System aufgebaut, das Ring Gates,
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also wo dann eben, wie du schon gesagt hast, über 1300 Löcher innerhalb von
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so einer Sphäre, die nicht in unserem Denken drin ist, also auch wieder nicht
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in unserer, du fliegst da rein, dann bist du in der sogenannten Slow Zone,
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da muss man aufpassen, wenn man zu viel Energie,
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Dann entstehen da so Indifferenzen und Schiffe verschwinden auf einmal,
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muss ich also ganz genau einstellen.
1:11:30–1:11:36
Und kann von dort dann einfach durch diese Gates eben teleporting-mäßig in andere Sternensysteme.
Florian Clauß
1:11:36–1:11:40
Das ist ein bisschen wie bei Stalker, die Zone, dieser Raum dazwischen.
Micz Flor
1:11:40–1:11:44
Genau, das hat so einen eigenen, es ist so ein bisschen unheimlich.
1:11:45–1:11:47
Wollen wir noch einmal einen Block gehen oder weitergehen oder hier einen Kern?
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Wir sind jetzt bei Tilsiter, weil ich wäre jetzt fast fertig.
Florian Clauß
1:11:52–1:11:58
Ja, dann müssen Sie das nochmal, also ich hätte noch einen Punkt und das ist
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glaube ich auch dieses...
Micz Flor
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Weil deine Aminosäureketten für die Gift sind, was auch dazu führt,
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dass die Erdmenschen, die es kolonisieren wollen, immer Erde mitbringen müssen,
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eigene Früchte, um überhaupt leben zu können. Manche mehr, manche weniger.
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Also das wird halt dann alles in diesen Welten auf einmal werden so riesige
1:12:38–1:12:43
Artefakte, die in unserem Sollsystem nicht sind, gefunden und die haben dann
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Terraforming mäßig gemacht,
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wo die dann ganze Planeten, also wo dann wirklich so künstliche Monde um Planeten, Das ist riesig.
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Du merkst halt so, ey krass, diese Existenzen, die Gatebuilders heißen die,
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glaube ich, die konnten das.
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Die sind aber weg. Warum sind die weg?
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Und die haben auf Phoebe eben so ein Protomolekül, das sollte in diesem System
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was passieren. Dann wird das sofort quasi platt gemacht.
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Und dann kommt eben in einem Buch auf einmal diese zweite Ebene raus,
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so von wegen, ja diese Gatebuilders, Da gab es dann noch andere,
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die haben die platt gemacht.
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Und dann entsteht wirklich so ein Battle, der dann schon so griechische Mythologie
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oder Mama und Papa, so über dir, so zwei Urmächte, die schon lange tot sind,
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aber die schon alles irgendwie konnten, die sich dann...
1:13:37–1:13:40
Die Gatebuilders waren halt die mächtigsten, aber dann gab es die,
1:13:40–1:13:42
die die ja umgebracht haben.
1:13:44–1:13:49
Und dafür haben wir aber nur Artefakte, die halt Millionen oder Milliarden von
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Jahren, keine Ahnung, die einfach so alt sind, dass wir, wir haben keine Schriften
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von denen und trotzdem gibt es immer wieder auch Momente, wo diese uralt Artefakte dann auf einmal...
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Angeschaltet werden und das aber
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zum beispiel auch in einem buch oder in der 1 serie wo miller taucht
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dann wieder auf als vision von holden holden sieht miller aber sieht miller
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immer nur wenn er alleine ist und das ist halt wie die vision aber es ist echt
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und miller kann auch nichts anfassen aber es ist alles irgendwie sinnhaft und
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holden macht dann somit aber miller wie sich irgendwie herausstellt ist eigentlich
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von protomolekül irgendwie so hergestellt anhand dessen,
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was das Protomolekül in Holden von dem herstellen kann. So ein bisschen wie bei Contact.
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In Contact, wo die ihren Vater trifft als Alien, weil sie mit dem irgendwie reden kann.
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Und so wird das dann hergestellt und Holden wird dann die Puppe,
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der diese ganzen Artefakte anschaltet und dadurch aber auch fast alles irgendwie...
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Also das ist wieder so seine blauäugige...
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Miller Holden sagt, kann ich dir vertrauen? Miller sagt, natürlich kannst du
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mir vertrauen, wir kennen uns doch schon ewig. Okay, dann drücke ich da drauf,
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drück drauf und dann wird alles überflutet.
1:15:00–1:15:02
Das ist irgendwie ein bisschen absurd und trotzdem mag man Holden.
1:15:03–1:15:06
Und dann sind diese Artefakte da und es geht dann irgendwie immer weiter.
1:15:06–1:15:10
Und dann ist es in den letzten Büchern sogar so weit, dass dieser Kampf zwischen
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diesen beiden Entitäten dann irgendwie so spürbar wird.
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Zum Beispiel gibt es dann eben, haben die Gatebuilders, haben auch in manchen
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Systemen so Dinge gebaut,
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wie zum Beispiel in einem, das wird dann so erforscht, in einem ist halt nichts
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außer einem Neutronenstern.
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Der Neutronenstern ist quasi von nichts umgeben. Da ist nichts,
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das Vakuum, hartes Vakuum, das so hart geht gar nicht.
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Wie die das überhaupt alles weghalten. Crazy Technology.
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Und während die da drin sind, überlegen die sich, was könnte das sein?
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Egal, wissen wir nicht, wir haben alles gemessen, jetzt fliegen wir zum Nächsten.
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Die wollen halt eben alle Systeme untersuchen, in denen kein Leben möglich ist.
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Und in dem Moment ist aber so, dass die Bösen in diesem Buch,
1:15:59–1:16:00
brauchen wir gar nicht genau reingehen, irgendwelche Menschen,
1:16:00–1:16:03
die haben sich dann überlegt, wenn so ein Schiff verschwindet,
1:16:05–1:16:12
Dann müssen wir jetzt diese Entitäten dahinter bestrafen, um herauszufinden,
1:16:12–1:16:15
ob dann sich deren Verhalten ändert oder nicht.
1:16:15–1:16:19
Wenn nicht, dann ist es reine Mechanik. Wenn sich das Verhalten verändert,
1:16:19–1:16:21
dann ist da noch irgendwie Leben auf der anderen Seite.
1:16:21–1:16:25
Und dann, als die dieses System gefunden haben mit Neutronensternen,
1:16:25–1:16:32
schicken die dann einfach so ein Raumschiff mit Antimaterie in der Geschwindigkeit
1:16:32–1:16:36
durch den Ring, dass es zu schnell ist und dann wird es quasi verschluckt,
1:16:36–1:16:37
das hat man ja früher schon rausgefunden,
1:16:37–1:16:41
wird verschluckt und dann läuft der Zeitzinder und dann explodiert irgendwann,
1:16:41–1:16:45
keiner weiß wo, diese Antimaterie.
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Und während die das noch beobachten, verschwindet das Schiff,
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dann ist es irgendwie kurz weg, die wollen halt dann Richtung Gate fliegen und
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auf einmal merken die dann, dass halt in dem Raum um sie drumherum auf einmal Materie entsteht.
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Und das ist halt wirklich so ein Quantenthema. Aus dem Raum aus dem Nichts entsteht
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so Materie und die überlegen sich, was könnte das sein, wozu ist das gut,
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ist das jetzt nur hier oder ist das jetzt auf einmal am ganzen Ebenen,
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war ja noch gar nichts da.
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Und dann wird auf einmal klar, oh shit, dieser Neutronenstern,
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der war schon seit Milliarden Jahren auf so einem Level,
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wo er nichts hatte, was er aufsaugen konnte, aber trotzdem kurz vorm Tipping
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Point war, um halt zu explodieren.
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Und dann fliegen die dann irgendwie noch raus und diese Materie,
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die auf einmal aus diesem Quantenraum entsteht, zündet dann sozusagen diesen
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Neutronenstern und der schießt dann zurück in dieses Gate-System rein.
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Und also explodiert dann quasi. Das sind halt so Riesenfallen,
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die da gebaut sind, die ja Millionen Jahre quasi.
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Und dann finden die einen Riesendiamant, so große Jupiter, wie sich dann später
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herausstellt, das ist ein Datenspeichersystem.
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Also Langzeitdaten in Diamantstrukturen speichern. Also das findest du in alles.
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Und das ging halt ursprünglich los mit diesem einen bisschen Protomolekül auf dem einen Planeten.
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Und dann zieht sich aber die Story-Arc von den Charakteren, aber eben auch von
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dem, was man sich alles weiterdenken kann mit dem Protomolekül.
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Die zieht sich halt so durch die Serie durch.
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Und die wird dann eben auch immer noch eins größer.
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Und dann geht es jetzt nicht mehr um die Charaktere selbst. Also wir haben ganz
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wenig jetzt nur über die Menschen gesprochen. Das Story-Development ist aber
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natürlich auch total spannend.
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Aber allein diese Welt verändert sich im Hintergrund immer weiter, immer weiter.
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Und hat dann eben diese geniale Balance, finde ich.
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Das alles im Glaubhaften bleibt. Das bleibt glaubhaft, weil wir am Anfang mit
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einer zukünftigen Welt in Berührung kamen, die wir gut verstehen können.
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So könnte das ja sein, dass da irgendwie ein Asteroid bärt und so weiter.
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Und dann im zweiten Schritt dahinter eine Welt, die in einer Physik ist,
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die für uns irgendwie so gerade so ein bisschen,
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also Oppenheimer und so, also diese Quantenwelt und dann entsteht halt auf einmal
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Materie als Energie Und das muss ja keiner kapieren, aber man kann es auch noch glauben.
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Und die haben das total gut hingekriegt, dass man das alles irgendwie so glauben kann.
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Und dann geht es im vorletzten Buch, geht es dann auch wirklich noch in diese
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Form von Penrose, diese eine Folge, die wir auch schon hatten,
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wo es um diese Pan-Psychic-Consciousness ist quasi im Universum angelegt.
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Und wir sind eben einfach nur, wir sind auch conscious, aber das ist ja dieses
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Bild, dass das alles miteinander verbunden ist.
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Und das kommt dann da auch noch so irgendwie rein. Und das...
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Diese Ringbilder ausgelöscht wurden von den anderen über dieses Feld,
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was Consciousness heißt. Die waren einfach sehr sensibel.
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Dieses Consciousness konnte quasi beeinflusst werden und dann starben die alle.
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Aber die Menschen sind halt nicht so Conscious, das sind wieder gleichzeitig resistenter.
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Es gibt immer wieder aber scheinbar Versuche von dieser großen Macht,
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die die Gatebuilders umgebracht hat, uns jetzt auch umzubringen.
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Weil die dann zeitgleich, also Lichtgeschwindigkeit ist auch kein Thema mehr,
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zeitgleich Momente herstellen, in denen das Bewusstsein oder Consciousness,
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Gewahrsein sich verändert.
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Sich die Materie verändert, aber auch das Gewahrsein verändert.
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Wo alle wie auf einmal in so einem 2001-Traum sind, wo der zum Schluss im Film
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durch diese Dinger fliegt und dann sehen sie das Universum, verstehen alles,
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ein bisschen wie so Trippi.
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Und dass dann irgendwie verstanden wird, dass diese Entität,
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die jetzt zweimal dann schon diese Anti-Meta-Bomben abbekommen hat,
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dass die jetzt sagen, okay, wir löschen jetzt die Menschen aus.
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Und das bleibt alles immer irgendwie glaubhaft. Und das fand ich irgendwie gerade
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bei dem so spannend, diese beiden Konzepte von Physik, die ja beide irgendwie
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wahrhaftig sind, miteinander zu verbinden.
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Die eine können wir intuitiv fühlen, die andere können wir uns kognitiv irgendwie zulassen.
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Und dann dahinter aber auch noch diese Pan-Psychic-Konzept von hinter allem,
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so buddhistisch, hinter allem ist das Bewusstsein.
1:21:18–1:21:23
Und das fand ich irgendwie in dieser Story-Arc von den Büchern so ganz ehrgeizig.
Florian Clauß
1:21:23–1:21:26
Also ich meine, was du jetzt erzählt hast, muss ich sagen, also das habe ich
1:21:26–1:21:29
jetzt in der Serie überhaupt nicht so gesehen.
Micz Flor
1:21:29–1:21:30
Weil die ja da auch aufhört.
Florian Clauß
1:21:30–1:21:33
Ja, also das, was du jetzt da beschrieben hast. Und das ist halt irgendwie so,
1:21:33–1:21:39
okay, krass, weil das ist so ein Teil, der ist ja total meta und metaphysisch, ja, der ist ja so.
1:21:41–1:21:44
Der ist angelegt, ja, teilweise in dieser Form.
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Gleichzeitig ist der aber auch so pure Action-Story-Lines, die da erzählt werden.
1:21:51–1:21:55
Und deswegen macht es auch die Serie so unterhaltsam, weil als Amos dann halt
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die eine Frau aus dem Gefängnis holt, da werden dann gleichzeitig da irgendwie
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so ein Krieg anfängt loszugehen.
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Und er dann halt in diesem Gefängnis mit allen möglichen Supercharakteren da
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aufeinander trifft und er muss sich da befreien und muss dann halt diese,
1:22:12–1:22:15
also es ist halt wirklich so, da gibt es ganz viele solche Storylines,
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die dann halt so pure Action sind und dir auch total Spaß machen.
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Du freust dich ja immer auf bestimmte Storylines oder wie die ganzen Bälter
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es dann auch sich gegenseitig dann aufreiben nehmen kann.
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Ja, und auch dieses Topos der,
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Kolonialisierung, das ist ja auch so am Ende von dieser Serie wird dir dann
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auch irgendwo so denen erlaubt, dass sie dann halt ausreisen dürfen und dass
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die halt neue Kolonien besetzen dürfen und dass sie dann halt auch auch wieder so eine neue Heimat,
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weil es ist ja genau diese Beschränkung von Ressourcen und Territorien,
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die halt die Welt, die das dann so rumtreibt und so einschränkt.
1:22:48–1:22:52
Und es werden so viele, so viele verschiedene Sachen erzählt.
1:22:52–1:22:58
Und diese ganze, wenn du jetzt immer drauf packst, das ist ja nochmal so mindblowing,
1:22:58–1:23:00
die habe ich jetzt überhaupt gar nicht so gesehen.
Micz Flor
1:23:01–1:23:04
Ja, die passiert aber auch dann wirklich erst nach dem sechsten Buch in der
1:23:04–1:23:08
Größe, da wird das hochskaliert, davor ist es also die letzten beiden Staffeln
1:23:08–1:23:10
und Bücher, die verfilmt wurden,
1:23:10–1:23:17
sind eben auch die, wo dann die Belters so eine sehr aggressive Abspaltung,
1:23:18–1:23:21
die halt versucht, die Erde zu vernichten und dieses The Moon is a Harsh Mistress
1:23:21–1:23:23
mäßig halt diese Bomben runterwirft.
1:23:25–1:23:29
Und die dann aber auch gleichzeitig natürlich verstehen, dass dieses Ringate,
1:23:29–1:23:34
was auf einmal da ist, die Revolution der Belters auf einmal in Gefahr bringt.
1:23:34–1:23:37
Weil wenn die Ressourcen, die die Welt das kontrollieren könnten,
1:23:37–1:23:43
so wie der Mond auch, wenn die auf einmal nicht mehr eine Macht darstellen,
1:23:43–1:23:48
weil durch dieses Ring-Gate sind auf einmal 1300 andere solare Systeme direkt um die Ecke.
1:23:48–1:23:52
Ja, und dann gibt es schon eins, wo die ganze Zeit irgendwelche Jod-Sachen abgebaut werden.
1:23:52–1:23:55
Ne, Lithium wird da abgebaut, ne, fast total reines Lithium,
1:23:55–1:23:59
so rein, dass man dann irgendwann checkt, ach, okay, das war jetzt nicht wirklich
1:23:59–1:24:02
natürlich, sondern wir sind schon in so einem Artefakt drin und meinen da was
1:24:02–1:24:05
aus dem, also wir kratzen quasi aus diesen Artefakten heraus.
1:24:07–1:24:10
Da wird es dann auch so spannend. Also die Politik, die dahinter steht,
1:24:10–1:24:14
ist halt, dass die Belters dann halt wieder abgehängt werden.
1:24:14–1:24:18
Die werden halt wieder abgehängt, weil dann eben doch die Erde und der Mars da durchgehen.
1:24:18–1:24:20
Und die können mit höheren Schwerkräften reingehen. Also diese,
1:24:21–1:24:23
das heißt auch immer Gravity Well.
1:24:24–1:24:27
Also wenn du Gravity Well auf dem Planeten runtergehst, irgendwann nimmt halt
1:24:27–1:24:29
die Schwerkraft zu und dann können die Belters nicht mehr mithalten.
1:24:31–1:24:34
Und das ist alles irgendwie die ganze Politik, Wirtschaft.
Florian Clauß
1:24:34–1:24:42
Und auch wie sich denn der autoritäre Staat von Mars so langsam auflöst.
1:24:43–1:24:47
Auch so ein bisschen dieser Abverkauf von dem ganzen Osteuropa,
1:24:47–1:24:52
von Russland nach dem Fall des Imperiums oder SSR.
1:24:52–1:24:54
Hast du ja auch da so ein bisschen angelegt in der Geschichte,
1:24:54–1:24:56
dass die halt anfangen Ressourcen zu verkaufen.
1:24:56–1:25:00
Auf einmal tauchen dann Waffen auf, die eigentlich immer sehr streng kontrolliert
1:25:00–1:25:04
werden von der Mars-Gesellschaft. Aber die werden dann halt verhökert und die
1:25:04–1:25:05
tauchen dann bei den Bälters.
1:25:05–1:25:08
Diese Terroristen, diese Abspaltung von den Bälters, die dann halt die Erde
1:25:08–1:25:12
bombardieren, die kriegen dann halt auch auf einmal so Zugänge zu Waffen.
1:25:12–1:25:15
Es ist halt so verzweigt.
Micz Flor
1:25:15–1:25:19
Es ist toll erzählt und halt eben die Charaktere sind auch sehr glaubhaft und
1:25:19–1:25:22
spannend und auch eben immer in ihre, nicht nur Gesellschaft,
1:25:23–1:25:24
sondern auch in ihre Physik eingebettet.
1:25:24–1:25:28
Das ist auch immer sehr gut erzählt, finde ich, im Buch noch mehr als im Film,
1:25:28–1:25:31
weil halt diese diese schwerkraft dann
1:25:31–1:25:35
doch nicht so gut finde ich immer dargestellt ist aber es auch trotzdem sehr
1:25:35–1:25:40
spannend lustig wir sind jetzt so ein bisschen wie wie man früher so auf dem
1:25:40–1:25:44
schulhof stand und irgendeine fernsehserie am samstag im film noch mal so besprochen
1:25:44–1:25:48
hat und weißt du noch wie der dann und dann ist das auto dass die bombe losgegangen
1:25:48–1:25:50
oder so wetten dass Ja, genau.
Florian Clauß
1:25:50–1:25:55
Damals war es Wetten, dass? oder James Bond. Aber heute ist es eigentlich Podcast.
1:25:56–1:26:00
Ihr könnt das Ganze auch, die ganzen Informationen auf eigentlich nur das Podcast.
1:26:02–1:26:07
Nachhören, nachlesen. Mitch hat ja auch viele Links angekündigt, die er da droppen wird.
1:26:07–1:26:12
Und ja, das würde ich jetzt mal so das Ende einläuten.
1:26:12–1:26:17
Du hast noch was hinzuzufügen. Danke, Mitch. Also das ist nochmal so für mich
1:26:17–1:26:21
eine ganz neue Dimension bei The Expands, die du jetzt nochmal so aufgefaltet
1:26:21–1:26:22
hast, die ich jetzt noch nicht so gesehen habe.
1:26:24–1:26:29
Das war, ich überlege, ob ich das jetzt nochmal anfange, nee,
1:26:29–1:26:30
zu lesen nicht, aber zu gucken.
Micz Flor
1:26:31–1:26:34
Ja, aber es ist nicht wirklich drin. Also ich habe es ja am Anfang nicht,
1:26:34–1:26:36
da hattest du am Anfang immer mehr kapiert als ich.
1:26:36–1:26:39
Und zum Schluss raus ist es in den Büchern, finde ich dann nochmal toll,
1:26:39–1:26:42
weil man so ein Bird's Eye View bekommt.
1:26:42–1:26:45
Und man zoomt dann immer so richtig raus und checkt dann erst die Skalierung
1:26:45–1:26:50
von all dem, was man da vorher, dann kommt man sich wie so ein Kind vor,
1:26:50–1:26:55
wenn man dann überlegt, oh, auf Eros war dann so ein bisschen Suppe und das war aber das Brutto.
1:26:55–1:27:00
Und dann ist es, ah nee, Moment, die Skala ist einfach deutlich größer.
Florian Clauß
1:27:00–1:27:03
Ja, also du hast quasi das Rulebook gelesen. Das letzte noch nicht.
1:27:03–1:27:08
Du kannst doch mal hier bestimmte Hinweise geben, wie was zu verstehen ist in
1:27:08–1:27:11
der Serie. Ja, das war's.
Micz Flor
1:27:11–1:27:12
So war's von uns. Vielen Dank.
Florian Clauß
1:27:13–1:27:15
Bis zuwärts und bis bald.
Micz Flor
1:27:15–1:27:17
Macht's gut. Tschüss. Tschüss.
Florian Clauß
1:27:19–1:27:21
War das jetzt ein bisschen zu schnell rausgetropft?
Micz Flor
1:27:21–1:27:22
Nee, ist doch super.

Mehr

"Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mit uns."

Bevor wir uns tiefer mit dem Film "Magnolia" von 1999 beschäftigen stellt Flo als zweiten Teil der Reihe "Filmbewegungen der 90er, die das Kino revolutionierten" das Genre des Hyperlink-Cinemas vor. Das beschreibt die Art von Episodenfilmen, die die Kontinuität von klassischen Erzählungen aufbrechen, indem multilineare Geschichten von verschiedenen Figuren und Charaktergruppen präsentiert werden. In solchen Filmen können Räume auftauchen oder sich Charaktere treffen, die vorher in eigenen unabhängigen Erzählsträngen entwickelt wurden. Aus der Vielzahl von Handlungssträngen wird ein ganzes Handlungsnetz aufgebaut. Hierin finden sich auch soziologische Betrachtungsweisen, die das Hyperlink-Cinema auszeichnet. Wir spekulieren darüber, ob Serien dieses Kino-Genre verdrängt haben oder ob durch die Gagen der hochrangigen Schauspieler:innen diese Art von Filmen nicht mehr produziert werden konnten. Im zweiten Teil der Episode stellt Flo den Film Magnolia von Paul Thomas Anderson vor. Die Geschichte spielt innerhalb eines Tages in Los Angelos. Im Zentrum stehen um die 10 Figuren, die sich zwei Ensemblesträngen zuordnen lassen, die parallel und unabhängig voneinander im Film aufgebaut werden. In beiden Strängen steht sterbender Patriarch im Mittelpunkt, der sich, den Tod vor Augen, mit seiner Familie aussöhnen möchte. Darum reihen sich mehrere miteinander verflochtene Geschichten und Charaktere, deren Leben durch Zufall und Schicksal auf überraschende Weise miteinander verbunden sind. Wir sind uns einig, dass dies vor allen Dingen durch die großartigen Schauspielerinnen und Schauspieler getragen wird. Viele Szenen von dem Film bleiben im Kopf hängen. Auch das fulminante Ende des Films geht nicht mehr aus dem Kopf: ein Regen aus Fröschen prasselt auf LA in den frühen Morgenstunden nieder, ein unerklärliches Phänomen, das alle Geschichten der einzelnen Figuren zu einem vorläufigen Ende führt. Das Ende unserer Tour hat uns zur Warschauer Brücke geführt, wo wir noch kurz über die Veränderung dieses Ortes und den neuen Amazon-Tower resümieren.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:13–0:00:19
Jo, hallo, hier ist der Mitch, neben mir läuft der Flo, Flojann,
0:00:19–0:00:24
ja genau, und wir laufen redend, und wir sind laufend am reden,
0:00:25–0:00:27
das ist eigentlich Podcast.
0:00:28–0:00:34
Es ist kalt, ich zitter ein bisschen vor Aufregung, weil Flo hat ein Thema mitgebracht,
0:00:35–0:00:37
was mich vor Aufregung zittern lässt.
0:00:37–0:00:42
Ich freue mich sehr drauf und ich habe es aber schon gehört von ihm und ich
0:00:42–0:00:45
zitter aber auch, weil es wirklich winterlich kalt geworden ist in Berlin.
0:00:46–0:00:48
Möchtest du noch was einleitendes sagen?
Florian Clauß
0:00:48–0:00:52
Das ist das Schneefall. Ich habe tatsächlich mich entschieden,
0:00:52–0:00:54
nicht mit dem Fahrrad zu kommen,
0:00:55–0:01:02
sondern zu laufen, weil die die Straßen sind glatt und aber ich finde es total
0:01:02–0:01:04
schön, wenn man so läuft.
0:01:04–0:01:07
Einen wird warm. Ich habe lange Unterhosen an.
0:01:09–0:01:14
Also wir sind frisch erholt. Das heißt, wir haben gerade was gegessen.
Micz Flor
0:01:15–0:01:22
Ja, ist ja lecker. Und wer uns auf der Webseite folgt, der sieht auch unsere Tracks.
0:01:22–0:01:26
Wir zeichnen die mal auf, wenn wir durch die Stadt laufen und weiß dann auch,
0:01:26–0:01:27
wo wir gerade essen waren.
Florian Clauß
0:01:28–0:01:37
Genau, wir sind in dieser Folge bei Folge 40 und ich hätte ja vorletzte Folge,
0:01:37–0:01:41
meine Folge 38 angekündigt, dass ich für mich ein Dreiteiler,
0:01:42–0:01:47
welche Kinoerlebnisse der 90er haben mich so begeistert und in der ersten Welle
0:01:47–0:01:50
der Begeisterung bist du ja mitgeschwommen.
Micz Flor
0:01:51–0:01:53
Genau, Und jetzt Mumblecore.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:59
Genau, Mumblecore. Und ich habe das fest vorgestellt, es geht um Dogma. Es ging um Dogma 95.
0:02:00–0:02:05
Der Übertitel meiner Reihe war Kinobewegungen der 90er, die das Kino revolutionierten.
0:02:07–0:02:14
Und du hast dann Idioten von Lars von Trier darüber refariert und auch kühne Thesen angestellt.
0:02:15–0:02:21
Und diese Episode wollte ich über den Episodenfilm machen.
0:02:22–0:02:29
Und habe auch schon gesagt, in diesem Zusammenhang gibt es eine Genrebezeichnung, die ich vorher,
0:02:30–0:02:33
ähnlich wie Mumblecore, nicht gehört habe, aber
0:02:33–0:02:36
mit der ich mich ein bisschen beschäftigt habe hast du die noch im kopf
0:02:36–0:02:39
die hyper hyper link
0:02:39–0:02:44
ist oder hyper link hyper link cinema gesteige
0:02:44–0:02:47
ich gleich mit ein paar erklärungen zu ein als
0:02:47–0:02:50
ein bisschen filmtheorie obendrauf ja
0:02:50–0:02:58
und am beispiel welche episoden für mit der 90er so spontan ein du das hatten
0:02:58–0:03:05
wir schon vor zwei folgen das war dann Robert Altmann zum Beispiel oder Magnolia
0:03:05–0:03:09
zum Beispiel oder Hyperlink.
0:03:10–0:03:14
Pulp Fiction ist natürlich der Vertreter.
0:03:14–0:03:17
Aber tatsächlich muss man sagen, also ich werde diese Folge über Magnolia machen,
0:03:18–0:03:24
berichten dann und wir gucken dann an, was Hyperlink Cinema in echt bedeutet.
0:03:25–0:03:32
Und man muss aber sagen, dass der Film, der der Begriff Hyperlink erst so im
0:03:32–0:03:37
Nachhinein in den Nullerjahren geschaffen wurde von einer Filmkritikerin.
0:03:38–0:03:44
Und dass Magnolia und Robert Altman, also Shortcuts und auch Pulp Fiction,
0:03:44–0:03:49
denn erst im Nachhinein so interpretiert wurden als Hyperlink Cinema.
Micz Flor
0:03:49–0:03:50
Und Lola Rendt.
Florian Clauß
0:03:51–0:03:54
Lola Rendt ist auch eine, aber vor allen Dingen in den Nullerjahren.
Micz Flor
0:03:54–0:03:56
War ich Lola Rendt wirklich eine? Eher nicht, oder?
Florian Clauß
0:03:56–0:03:59
Ja, in dem Zusammenhang wird genannt,
0:03:59–0:04:06
aber es trifft nicht unbedingt alle Charakteristika des Begriffes.
0:04:09–0:04:14
Die klassischen Vertreter von Hyperlink-Cinema sind,
0:04:16–0:04:22
Babel, hatten wir auch schon mal genannt, von Iñárritu, ich kann den Namen nicht
0:04:22–0:04:23
so richtig gut aussprechen,
0:04:24–0:04:28
dann Traffic von Söderberg, wird auch häufig genannt in Zusammenhang,
0:04:29–0:04:34
und es gibt noch einige andere von Hyperlink.
0:04:34–0:04:37
Und was macht Hyperlink aus? Ja,
0:04:38–0:04:44
also es ist wahrscheinlich auch so eine Bewegung, die nur zu einer gewissen
0:04:44–0:04:52
Zeit sich so formieren konnte, ja, weil zu dieser Zeit waren die Bedingungen reif,
0:04:53–0:04:57
dass sich das auch so ausdrücken konnte, ne.
0:04:57–0:05:04
Natürlich ganz rein semantisch bezieht sich Hyperlink, Hyperlink Cinema,
0:05:05–0:05:08
auf die Hypertext Markup Language.
Micz Flor
0:05:09–0:05:10
Ist das wirklich so?
Florian Clauß
0:05:10–0:05:15
Das bezieht sich auf diesen Begriff, aber mit Hyperlink, also HTML,
0:05:16–0:05:20
das ist so die Sprache von dem Protokoll www.
0:05:20–0:05:26
Also auf der Sprache werden Netzseiten aufgebaut.
Micz Flor
0:05:26–0:05:28
HTTP als Protokoll.
Florian Clauß
0:05:30–0:05:36
Ja, also www als das World Wide Web, wo sich die Verbreitung dann gefunden hat.
0:05:37–0:05:44
Und Hyperlink ist, wenn man so möchte, diese Verknüpfung zwischen den einzelnen
0:05:44–0:05:50
Seiten, die nicht mehr linear aufgebaut sind, sondern durch Links miteinander verknüpft werden.
0:05:50–0:05:59
Und das ist so das, was Hyperlink im Kontext von dem World Wide Web gebracht
0:05:59–0:06:04
hat, auch eine andere Textualität geschaffen hat, eine andere Narrationsform.
0:06:05–0:06:13
Und das findet sich so in theoretischen Ansätzen auch in diesem Hyperlink-Cinema.
0:06:13–0:06:19
Das bedeutet, dass es nicht mehr nur die Geschichte von einer Person ist,
0:06:19–0:06:23
die erzählt wird oder von einer Personengruppe, sondern dass sich ...
0:06:24–0:06:30
Viele narrative Stränge parallel aufbauen. Und dass diese narrativen Stränge
0:06:30–0:06:32
irgendwie miteinander verknüpft sind,
0:06:33–0:06:41
ohne dass sich jetzt derjenige, der Protagonist eines Erzählstrangs darüber so im Klaren ist.
0:06:41–0:06:43
Also, das heißt, sie können parallel passieren, diese Stränge,
0:06:44–0:06:49
und sind für sich auch mehr oder weniger aber in einer Form,
0:06:49–0:06:53
in einem Ort, in einem Thema miteinander verknüpft.
0:06:53–0:06:56
Also ein bisschen diese postmoderne Entwicklung.
Micz Flor
0:06:57–0:07:01
Aber ist das wirklich dann da zum ersten Mal erschienen oder gibt es dann in
0:07:01–0:07:03
dem Text, den du gerade referierst?
0:07:04–0:07:08
Beispiele von, ich natürlich nicht,
0:07:08–0:07:10
aber ich denke jetzt an sowas wie Citizen Kane zum Beispiel,
0:07:10–0:07:15
wo ja auch irgendwie episodenhaft über ein Leben hinweg immer wieder Dinge erscheinen
0:07:15–0:07:19
und man sucht nach diesem Begriff Rosebud und versucht,
0:07:19–0:07:23
das ist natürlich nicht das, aber es ist für mich,
0:07:25–0:07:30
zumindest eine Spur, die mir andeutet, dass so komplexe Geschichten,
0:07:30–0:07:33
die episodenhaft ineinander geschachtelt sind,
0:07:33–0:07:37
jetzt nicht erst in den 1990er Jahren entstanden sind.
Florian Clauß
0:07:37–0:07:39
Nein, natürlich nicht. Also diese Formen...
Micz Flor
0:07:39–0:07:41
Coole Wampe, ist das ein Hyperlink-Cinema?
Florian Clauß
0:07:41–0:07:46
Nee, diese Formen, also es geht zurück auf den 70er-Jahre-Film von Altmann,
0:07:46–0:07:48
wo auch so eine Verschachtelung drin ist.
0:07:48–0:07:51
Und wenn du Rashamon zum Beispiel betrachtest.
Micz Flor
0:07:51–0:07:51
Ja, klar.
Florian Clauß
0:07:51–0:07:56
Ist auch eine episodenhafte Erzählung, aber es geht um diesen Zeitgeist des
0:07:56–0:07:59
miteinander Verknüpfens. Und das ist, glaube ich, so.
0:08:00–0:08:03
So muss man das dann auch sehen und vor allen Dingen...
Micz Flor
0:08:03–0:08:07
Also eher dann auch ein kultureller Hintergrund als ein dramaturgisches Verweben.
0:08:07–0:08:11
Geht es dann wirklich auch um so ein Verständnis von Verbindung?
Florian Clauß
0:08:11–0:08:15
Es ist ein Verständnis von Verbindung, eine Art, Geschichten zu erzählen,
0:08:16–0:08:19
beziehungsweise auch eben diese...
0:08:19–0:08:23
Also wenn du das jetzt in einem postmodernen Kontext betrachten möchtest,
0:08:23–0:08:28
diese Auflösung von Geschichte. dass die Narration jetzt nicht mehr von vorne
0:08:28–0:08:31
bis hinten geht, sondern die Frage von was ist Wahrheit.
0:08:31–0:08:38
Also dass ganz viele multinarative Ansätze dann auch so gleichwertig sein können.
0:08:38–0:08:44
Das heißt ja in der Postmoderne hast du da eben auch so diese Auflösung von
0:08:44–0:08:49
diesem Kern von Gradlinigkeit, der sich da drin wiederfindet.
0:08:49–0:08:53
Und das ist glaube ich zu der Zeit so neu, dass ich das so formieren kann.
0:08:53–0:08:58
Und dann ist es noch mal so diese Sache von Globalisierung.
0:08:58–0:09:02
Du hast eine Globalisierung, also viele Themen, die dann auch das Hyperlinks
0:09:02–0:09:05
sind, immer Syriana wird auch immer genannt von...
Micz Flor
0:09:05–0:09:07
Ja, ich finde aber auch Babel ist das ja schon.
Florian Clauß
0:09:07–0:09:12
Babel, ja. Also diese Globalisierung, das heißt der weltweite Markt,
0:09:12–0:09:17
der entstanden ist, überhaupt die Welt rückt näher zusammen durch das Internet.
0:09:17–0:09:25
Eben dieser ganze Aufbau von Containerschiffen, dieser globale Markenstrom,
0:09:25–0:09:26
Warenstrom, der auch entsteht.
0:09:27–0:09:31
All das sind wirtschaftliche und gesellschaftliche Impacts, die dann auch zu
0:09:31–0:09:34
dieser Erzählform auch irgendwie so beigetragen hat.
0:09:34–0:09:39
Und wenn du Pulp Fiction hier anguckst, da ist auch dieses Aufbrechen von Zeitraum,
0:09:40–0:09:46
Kontinuum. Das heißt, es werden noch Erzählstränge später erzählt,
0:09:46–0:09:48
nachdem jetzt zum Beispiel John Travolta umgebracht wurde.
0:09:49–0:09:54
Also es ist halt so diese Verknüpfung von Zeit und Raum, die sich da so auflöst.
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Und das hat sich jetzt so in diesem Hype-Hyperlink-Cinema ausgeprägt.
0:10:01–0:10:04
Und ich glaube, das ist in der Zeit wirklich neu. Natürlich hast du immer Episodenfilm
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und so weiter, aber so in dieser Dichte ist es neu.
0:10:09–0:10:14
Und ich würde auch noch sagen, es gibt so verschiedene Auspräsungsmerkmale.
0:10:14–0:10:19
Einer davon ist dieser unglaublich breit aufgestellte Cast.
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Du hast ja beim Hyperlink Cinema, hast du ja Schauspieler.
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Und wenn du dir Magnolia anguckst, wer da alles mitspielt. Das ist ja nicht
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so wie bei anderen Filmen oder bei Pulp Fiction oder wenn wir jetzt noch mal so,
0:10:35–0:10:40
also es sind alles sehr renommierte Darstellerinnen und Darsteller.
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Es sind so A-Schauspieler, die da das Ganze tragen.
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Das heißt, du musst in diesem Kosmos, dadurch, dass so viele Geschichten parallel
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erzählt werden, brauchst du natürlich auch entsprechend starke Charaktere und
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Schauspieler, die das auch tragen können.
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Und deswegen sind, ich würde jetzt mal so als These raushauen,
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dass Hyperlink Cinema, also dass diese Filme auch mit einem ganz starken Cast arbeiten.
0:11:08–0:11:14
Und wahrscheinlich kriegst du diesen Cast jetzt heutzutage nicht mehr so zusammen, ohne...
Micz Flor
0:11:14–0:11:16
Christopher Nolan zu sein.
Florian Clauß
0:11:16–0:11:20
Ja, oder ja, dann machen sie alle, weil er vor gut will, ja.
0:11:20–0:11:24
Aber ohne unglaublich viel einfach für die Gagen zu zahlen.
0:11:24–0:11:31
Also ich meine Magnolia mit Tom Cruise, Julian Moore und wer da alles noch so mitspielt.
0:11:32–0:11:34
Also es ist ja ein Movie-Cast, der dahinter steht.
Micz Flor
0:11:35–0:11:38
Ja und vor allen Dingen und das macht es finde ich so besonders,
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dieses Gefühl, dass man sonst, wenn Tom Cruise im Film ist, dann kennt man die
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anderen auch noch, aber die sind so drumherum drapiert.
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Und bei Magnolia, da sind eigentlich jetzt keine
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hierarchien spürbar die sich
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ableiten ließen von der vom paycheck
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also das ist jetzt nicht so angelegt dass man
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sagt okay das ist ein tom cruise film das geht gar nicht sondern
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ja das wäre dann der erste schritt was für ein film ist das ist kein tom cruise
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film sondern was ist das für ein film wer hat man sie geführt wenn es heraus
0:12:13–0:12:20
ja lasst es bevor man In Maggiore einsteigen noch ein paar abschließende Worte zu Hyperlink Cinema.
Florian Clauß
0:12:20–0:12:25
Also wir haben verschiedene Charaktergruppen, deren Geschichte erzählt wird
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und worum es da letztendlich geht.
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Auch so ein bisschen, was wir hier mit dem Podcast machen.
Micz Flor
0:12:32–0:12:33
Ja, laufend reden.
Florian Clauß
0:12:34–0:12:39
Aber wir laufen im Reden, das heißt, wir zeichnen auch irgendwo unsere Spuren
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des Laufens mit der Sprache zusammen, mit dem Reden zusammen,
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projizieren wir ja so auf den Wegen, die wir dann zusammen laufen.
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Das ist ja so ein kognitives Mapping, was passiert.
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Und ich glaube, dass es so auch bei so diesem Hyperlinks-Cinema,
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möchte so eine gewisse soziologische Studie auch machen.
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Das kann man so, wir filmen auch, gucken wir uns nochmal genauer bei Magnolia
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an, aber es geht schon darum,
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so ähnlich wie in der räumlichen Analyse in den Sozialwissenschaften,
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dass du so irgendwo rein piekst und dir guckst, wie entstehen jetzt hier die
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Verbindung über eine gewisse Zeit, über eine gewisse Örtlichkeit und was passiert
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da für eine Geschichte in dieser Verbindung von Raum,
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Zeit und eben dem Erlebten, was der Darsteller, was der Charakter in dieser Geschichte erlebt.
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Und das ist so ein bisschen dieses, ja man ist auf der einen Seite Beobachter, guckt von außen,
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ist auch irgendwo mit in diesen Charakteren mit aber gleichzeitig durch diese
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parallelen Geschichten, durch diese parallele Erzählung,
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kommst du immer wie in eine andere Schiene rein und du siehst dann eben so ein
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Sammelsurium und verschiedenen Blickwinkeln, die aber nur im Kopf von dem Betrachter
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oder von den Filmschaffenden entstehen,
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aber nicht so sehr aus der Perspektive der Charaktere selber,
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weil die hängen in ihren Konflikten drin.
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Also es ist meistens so, dass sehr dramatische Konflikte bei den Charakteren dann im Kopf...
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Und dass so eigentlich dieses Panorama sich entfaltet. Aber es gibt ein übergeordnetes
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Thema von High-Balling-Cinema.
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Das ist bei Altmann, hatten wir ja schon in den letzten Folgen festgestellt,
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das ist ja das Erdbeben, was dann alle auf einmal so zusammenbringt.
Micz Flor
0:14:36–0:14:41
Ja, das ist auch interessant, weil natürlich diese Idee von so klassischen Lord
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of the Rings, Hero Story, also diese,
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Diese Etappen, die dann der eine Charakter durchläuft und sich dabei entwickelt
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und dann wieder ankommt am gleichen Ort und doch wieder ein anderer ist,
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die sind natürlich eben wieder so aufgebaut, dass es um eine Person geht, der man folgt.
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Und bei diesem Film ist es ja wirklich so, dass es diese Linearität nicht gibt.
0:15:05–0:15:10
Auch in der Beobachtung ist man immer selber dabei, eher horizontal sich auszuweiten
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und auch immer wieder fast schon kriminologische neue Fakten über ein Bild zu erfahren,
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was natürlich ein Film ist, ein bewegtes Bild, aber trotzdem eher so,
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als ob man immer wieder mehr Dinge über das Ewig Gleiche erfährt.
Florian Clauß
0:15:26–0:15:32
Genau, es geht irgendwie so um dieses Menschliche dabei,
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um dieses menschliche Drama, was sich der auch in dem einzelnen Charakter so
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entwickeln kann, aber auch um diese Austauschbarkeit dabei.
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Das heißt, jeden trifft es irgendwie in dieser Form.
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Und das ist halt so das, was Hyperlink Cinema erzählt und das ist,
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glaube ich, so dieses, was auch Magnolia ganz stark betont.
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Alle Charaktere sind irgendwie in ihren Konflikten, in ihrer Persönlichkeit,
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in ihrem Miteinander gefangen.
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Aber schaffen es nicht, sich gegenseitig da so quasi anzuschauen,
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sondern bleiben in ihrer Geschichte stecken.
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Gleichzeitig erlebt der Zuschauer eine unglaubliche Dynamik,
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weil sich diese Perspektiven ständig abwechseln.
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Und das ist, glaube ich, so das, was so eine globalisierte Welt dann mit sich
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bringt, dass die einzelnen Charaktere dann schon das Gefühl haben,
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es geht nicht weiter, es ist dramatisch, aber auf der anderen Seite ist es eine
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völlige Austauschbarkeit, die da passiert.
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Das ist nochmal, glaube ich, so ein Charakteristikum, was der Kinobewegung so angehört.
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Also das werden wir uns jetzt auch gleich nochmal bei Magnolia genauer angucken, was das bedeutet.
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Ich will jetzt mal ein Zitat von einem Kritiker bringen.
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Und zwar geht es so, horizontal experience of human life,
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the spatial dimension of individual behavior and social relations as opposed
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to the vertical experience of history, tradition and biography.
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Also das heißt so, das horizontale Erleben des menschlichen Lebens bezieht sich
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auf die räumliche Dimension des individuellen Verhaltens und der sozialen Beziehungen
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im Gegensatz zum Vertikalerleben von Geschichte, Tradition und Biografie.
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Also das ist so ein bisschen so ein soziologisches Experiment,
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was im Kino da auch entsprechend visualisiert wird.
Micz Flor
0:17:40–0:17:47
Das war ja so ein bisschen auch der Spirit, auf dem ich das gerade gesagt hatte,
0:17:47–0:17:54
mit der Hero-Story-Versus, also wo man Luke Skywalker folgt und Harry Potter folgt,
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versus eben so eine horizontale Ausdehnung von so einem Panorama-Blick.
Florian Clauß
0:18:01–0:18:05
Panorama und dass alle Erzählstränge mehr oder weniger gleichwertig sind in
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ihrer Gewichtung. Dass du nicht anfängst, okay, das ist der Hero,
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da ist quasi die ganze Schwerkraft der Narration, die sich drumherum,
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die alle anderen Charaktere drumherum arrangiert.
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Sondern du hast jetzt wirklich so Erzählstangen, die mehr oder weniger gleichwertig nebeneinander laufen.
0:18:22–0:18:26
Und so ein bisschen so eine geschichtliche Einordnung, du hast es ja vorhin
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gefragt, ist das jetzt neu?
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Nein, es gab es auch zum Beispiel, finde ich auch ganz interessant,
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das ist immer so mediengeschichtlich, Es gab im 18. und 19.
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Jahrhundert das Genre der It-Erzählung.
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Da wurden viele Romane aus der Perspektive von einem Gegenstand erzählt.
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Die It-Erzählung wurde erzählt wie ein Geldstück, das zwischen den Besitzern gewechselt wurde.
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Geschichten von dem Besitzern erzählt.
Micz Flor
0:19:04–0:19:05
Das ist ja lustig.
Florian Clauß
0:19:05–0:19:08
Ja, und das ist, also das war da auch genannt.
0:19:09–0:19:14
Es gibt wirklich so dieses It-Novel-Genre in der Literatur.
0:19:16–0:19:19
Und wie sich das filmisch ausprägt, gibt es auch.
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Es gibt dann den Splitscreen, das haben wir bei Pipe Fiction.
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Es gibt dann auch mit Fußnoten oder dass bestimmte Textbereiche eingeblendet werden.
0:19:32–0:19:40
Es gibt lange Kamerafahrten, wo auf einmal die Kamera zu einer anderen Charaktergruppe wechselt.
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Und dass du dann in der Bewegung, also im Raum, die Perspektive wechselst und
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das Aufbrechen eben der zeitlichen Dimension,
0:19:52–0:19:56
wie ich das vorhin auch bei Pulp Fiction meinte, dass du die Chronologie der
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Geschichte nicht mehr chronologisch, also die Geschichte nicht mehr chronologisch
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erzählt hast, sondern dass es bestimmte Zeitebenen gibt, die sich auch abwechseln
0:20:04–0:20:06
können, vorher, nach und so weiter.
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Farbgebung ist auch ein Punkt, oder auch Stile, hatten wir zum Beispiel bei
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Traffic auch festgestellt,
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dass der Wechsel zwischen Dogma-Style und auch so ein Hochglanzproduktion, Magazinsformat,
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dass ganz unterschiedliche Tonalitäten dargestellt werden.
0:20:31–0:20:35
Die großen Produktionen von Hyperlinks waren dann wirklich in den Nullerjahren.
0:20:36–0:20:40
Und man kann ja mehr oder weniger sagen, irgendwann ist es dann nicht mehr so aufgetaucht.
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Und da wäre auch meine Frage an dich. Hast du vielleicht eine These dazu,
0:20:46–0:20:53
warum das Hyperlink Cinema dann nicht mehr so in der Form existiert,
0:20:53–0:20:54
also dieser letzte Episodenfilm,
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ja, in der Form,
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wie es damals produziert wurde,
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Das fällt mir jetzt nicht an in den letzten 10 Jahren.
Micz Flor
0:21:06–0:21:10
Es gab diesen einen Film, der das wirklich explizit noch mal macht.
0:21:13–0:21:18
Da hieß es, glaube ich, sechs Blickwinkel im Deutschen, also acht Blickwinkel,
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wo ein Anschlag auf einen Politiker immer wieder neu erzählt wurde,
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und dann wurde das so zusammengebaut.
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Und ... das war ein Spielfilm. Ich denke, ansonsten hab ich so das Gefühl,
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dass dieser Wunsch nach so etwas dann wirklich vielleicht eher in Serien entstanden ist.
0:21:37–0:21:42
Also, dass man immer wieder ähnliche ... Fällt mir jetzt allerdings nicht wirklich was ein.
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Aber dass das vielleicht irgendwie der Rise of the Serie das halt weggespült hat?
Florian Clauß
0:21:50–0:21:57
Ja, das wäre genau meine These dazu. Ganz genau, dass nämlich dieses epische
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Ausbreiten von verschiedenen Narrationssträngen, dass dieses Format eigentlich
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ganz klar von den Serien besetzt wurde.
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Also das hast du ja auch so, teilweise geht das ja noch viel tiefer rein.
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Die können sich ja noch viel mehr Zeit lassen, während Kinofilme ja immer noch
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mit 180 Minuten oder 183 Minuten, glaube ich, Magnolia, ist das ja schon wahnsinnig
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lange für ein Kinoformat.
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Und altmäßig auch.
Micz Flor
0:22:24–0:22:28
Ja, aber dann kann man eben sowas wie zum Beispiel, was dann Game of Thrones
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hieß, also diese Buchvorlagen, die dann auch kapitelhaft immer aus unterschiedlichsten
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Blickwinkeln die gleichen Treffen oder Besprechungen auch so erzählen von George R.
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R. Martin, das ist, finde ich, dann wirklich so eine Umsetzung auch im Filmischen,
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wo man buchstäblich auf parallelen Wegen zu den gleichen Kämpfen oder zu den gleichen Orten kommt,
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als eine Serie, die wirklich das genau aufgreift.
0:22:55–0:23:00
Also wo du wirklich unterschiedlichste Blickpunkte hast auf das gleiche Gespräch
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teilweise in den einzelnen Kapiteln, Sowohl im Film als aber auch im Buch.
0:23:05–0:23:10
Und die Frage wäre halt, ob das auch eine literarische Entwicklung war,
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die das dann ermöglicht hat, dass es in den 90er-Jahren hochkam. Und ich, keine Ahnung.
Florian Clauß
0:23:16–0:23:20
Ja, ich glaube, also diese Komplexität der Welt, ne?
0:23:20–0:23:23
Es ist ja so ... Ich meine, auf der einen Seite hast du den stumpfen Action-Movie,
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der dann halt so relativ niederkomplex dann irgendwelche Geschichten erzählt.
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Ja, um halt irgendwie so die Action, das Actionpotenzial da auszuloten.
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Auf der anderen Seite hast du dann natürlich diese Gewohnheiten,
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die sich so geprägt haben,
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dass du eben so eine unglaublich komplexe, aus verschiedenen Blickwinkeln,
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wie man erzählt, das hast du in den Serien dann halt so,
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also Breaking Bad ist ja auch, wenn du folgst, halt wirklich so unterschiedlichen
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Charakteren und du kannst verschiedene Tief- und Haltes, dann das Gefühl,
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dass du das ganze Soziotop dann auch ausgeleuchtet hast,
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was da sich in diesen Milieus tummelt.
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Genau, also die Serie ist sicher ein Format, was dann halt diese ähnlich wie
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auch Dogma, dann so Sehgewohnheiten dann auch aufgenommen hat,
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kann man das auch nicht mehr so unterscheiden,
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dass dann eben auch die Hyperlink Cinema dann so eine gewisse Sehgewohnheit,
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was dann den Serien übergegangen ist und auch diese Dauer, ich glaube,
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das ist auch so diese Dauer, dass du halt bestimmten Charakteren so lange folgst,
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das ist in den Serien dann auch so passiert.
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Und die andere Sache ist, glaube ich, die sind einfach, wir hatten ja schon
0:24:40–0:24:47
gesagt, so einen Cast für so eine Geschichte, für so einen Kinofilm zusammenzubringen,
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ist, glaube ich, auch jenseits noch des Finanzierbaren.
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Also, ich glaube, es ist einfach zu teuer, jetzt so einen Film zu drehen mit
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dem entsprechenden Schauspieleraufgebot, der dann auch ins Kino dann so schafft und das auch so ...
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So entsprechende Besucherzahlen dann reinbringen.
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Wär auch noch eine These, ja?
Micz Flor
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Klar, also ich glaube, dass sich das auf alle Fälle verändert hat.
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Dann die Frage, ja, ich denk jetzt ...
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Interessant ... jetzt noch mal Post-Covid-Kinoverhalten. Keine Ahnung, ob das da irgendwie ...
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Dann auch noch mal ein neuer Dreh ist dazu. Aber es ist auf alle Fälle,
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was du beschreibst, da war ja der ...
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Die Verschiebung war ja wirklich vorher, es hat das Kino verlassen und wo war
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es dann nach dem Kino? Es war scheinbar in den Serien.
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Und eine Sache, die mir noch einfällt, ich weiß nicht, ob du die mal gesehen
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hast, ich kenne das nur vom Namen nach, aber How I Met Your Mother,
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das ist ja wohl so eine Serie, wo wohl auch jedes Mal eine neue Art erzählt
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wird, wie jemand eine Frau kennengelernt hat und das dann der Tochter erklärt,
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so irgendwie, so habe ich gedacht, Aber ich weiß gar nicht, ich habe es nie gesehen.
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Aber das wäre ja wirklich dann fast schon so eine ultimative Überhöhung von
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diesem Begriff. Wo gehen wir jetzt dann? Kommen wir hier weiter?
Florian Clauß
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Also wir sind jetzt hier hinter dem Berghain direkt an der Stelle und kommen hier an die Ecke.
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Das ist auch so eine schöne periphäre Ecke, die mag ich sehr gerne.
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Feuerwehr. Da müssen wir aufpassen, falls hier die Tore so öffnen,
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dass wir schnell den Platz rollen.
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Und gehen jetzt noch mal so Richtung, müssen wir gucken, Warschauer Straße können
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wir Friedrichshain dann noch mal ein bisschen weiter erkunden auf unserer Tour.
Micz Flor
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Spannend.
Florian Clauß
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Kommen wir zu Magnolia und kurz zu Paul Thomas Anderson, der den Film nicht
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zu wechseln mit Wes Anderson, der den Film Regie geführt hat in dem Film.
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Und wir hatten auch von ihm einige andere Filme erwähnt. Ich habe nicht alle
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gesehen, muss ich sagen.
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Aber ich bin, also ich würde sagen, er ist einer meiner Lieblingsregisseure,
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weil er unglaublich starke Filme macht.
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Ich will zum Beispiel der Will B. Blatt von 2007 erwähnt.
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Da geht es um so einen Patriarch-Mogul der Amerika, Erdöl und um eigentlich
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so eine Vater-Sohn-Beziehung.
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Und der Film, als ich den gesehen habe, ich habe selten Filme,
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die mich wirklich so körperlich unglaublich in Aufführung wallen.
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Also der hat mich, nachdem ich da den, ich habe den alleine zu Hause geguckt
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und dann war ich so, also ich war so nervös nach dem Film, ich musste rausgehen.
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Das hatte ich, glaube ich, bei keinem anderen Film außer bei Horrorfilmen,
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Splatterfilmen, wo man auch dann irgendwie manchmal so, wenn die zu nahe kommen,
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dann sich dann so ein bisschen bewegen muss.
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Aber bei dem, das war ganz komisch. Also der hat mich in eine unglaubliche Unruhe gebracht.
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Ich glaube, der hat es schon so ganz gut raus, Regie zu führen,
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um halt bestimmte emotionale Zustände auch zu wecken, würde ich mal behaupten.
Micz Flor
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Ja, ich finde halt bei dem Film auch so, dass der Hauptdarsteller einfach unglaublich
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gut performt und dadurch entsteht so eine ganz komische Mischung,
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dass man zwischen zwischen kammer spiel und wirklich so ganz großen bildern
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also das ist wirklich ein,
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Irrer Film, aber ich glaube, der wirklich einfach so ganz, ganz nah an Kammerspiel
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gebaut ist, dass man sich da wirklich auch öffnet.
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Ich fand den wirklich auch sehr, sehr, sehr berührend.
Florian Clauß
0:28:48–0:28:53
Also der, diese körperliche Einschränkung, die der Junge hat,
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der ist ja taub aufgrund einer Erdöl-Explosion oder davor schon.
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Ich kann es mich nicht mehr genau erinnern.
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Aber diese Taubheit des Jungen, Dieses Gefühl, so alles so ein bisschen in der
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Blase wahrzunehmen, das transportiert der Film ganz gut.
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Und dann diese unglaubliche Aggression des Typens, diese Schlussszene, das ist auch schön.
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Paul Thomas Anderson hat auch Inherent Vice, das hatten wir ja in der Folge
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mit Chris, hatten wir ja kurz drüber gesprochen, diese Adaption von dem Pünnchen-Roman inszeniert.
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Und dann hat er zum Beispiel jetzt so diesen La Chiore Pizza Film oder der seidende
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Fahnen, das habe ich letzten Filmen 2017, 2021, die habe ich nicht gesehen.
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Von ihm kann ich nichts zu sagen. Hast du von dem?
Micz Flor
0:29:45–0:29:46
Habe ich nicht gesehen.
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Ich gucke nur noch Serien und die gucke ich kaum noch, weil ich keine Zeit mehr habe.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:53
Ja, die sind auch zu lang.
Micz Flor
0:29:54–0:29:55
Ja, auch das noch.
Florian Clauß
0:29:56–0:30:04
Und was ich auch Ich finde es unglaublich, er hat den Magnolia mit 28 Regie geführt.
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Und ich finde das ist dafür, dass der so menschlich, ich will mal sagen,
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sich mit dieser menschlichen Existenz so tief auseinandersetzt und auch so eine
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unglaubliche, teilweise Weisheit,
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finde ich das unglaublich, dass der in dem Alter so einen Film gedreht hat.
Micz Flor
0:30:21–0:30:26
So ist der jetzt auch nicht, hätte ich auch nicht gedacht. Also es ist schon... Wow, ja.
Florian Clauß
0:30:26–0:30:31
Also ich glaube, er ist noch Jahrgang 70 oder so, also er ist relativ jung.
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Der Film spielt an einem Tag in Los Angeles und gleich zum Anfang des Filmes
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wird so ein Framing aufgesetzt.
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Gleich zum Anfang werden drei Geschichten erzählt, die so über das Spiel des Zufalls berichten.
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Und das wird so, das ist so das übergeordnete Thema, was wir beim Hyperlink sind.
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Wir haben schon festgestellt haben, dass dann die Filme, die Charaktergruppen,
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das Netz, was sich dann so an den Charakteren entspinnt, das Narrative häufig
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dann so ein übergeordnetes Thema hat.
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Und das ist so der Zufall, ja, dass die erste Zufallsgeschichte,
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Also sie ist auch relativ banal, ja. Das ist dann irgendwie so einer,
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ein Apotheker, der eine Apotheke in Greenberry Hill in London betreibt,
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von drei Einbrechern getötet werden,
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die jeweils Greenberry and Hill heißen.
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Und das war so dieser. Die andere Geschichte ist, dass ein Sporthaucher auf
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einem Baum gefunden wurde.
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Nachdem ein Löschflugzeug diesen Taucher aus dem See mit dem Löschwasser zusammen
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geholt hat, dass aber gleichzeitig dieser Sporttaucher gefunden wurde.
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Der ist ein Casino-Angestellter und hat zwei Tage vorher sich mit dem Piloten,
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der dieses Flugzeug geflogen hat, in Streit geraten.
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Mir wurde erzählt, dass er eine unglückliche Ehe hat, ein Trinker ist und in Streit geraten ist.
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Das hat dann im Nachhinein der Flugzeugpilot gelesen, dass es der Typ ist,
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den er verprügelt hat in dem Casino, dass er den dann umgebracht hat.
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Darum hat er sich selber das Leben genommen.
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Die dritte Geschichte, die erzählt wird, ist von einem Ehepaar,
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auch so ein Trinker-Ehepaar, die sich immer klappen und so weiter.
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Und in dem Moment, als die Frau mit der Schrotzhände ihren Mann erschießen möchte,
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schießt sie durchs Fenster.
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Also sie zieht nicht direkt. Und da in dem Moment fliegt ihr gemeinsames Kind
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vorbei und wird durch den Schuss tödlich getroffen.
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Und dann wird sie wegen Mordes angeklagt, weil nämlich unten,
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dass der Junge wollte sich umbringen, weil er keinen Ausweg mehr gesehen hat.
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Aber er wäre im Netz gefallen und aufgefangen worden. Ja, so will der Film uns
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einstimmen auf die Geschichten, die wir dann erleben.
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Ja, also diese unglaubliche Verschränkung von Zufall, die dann zu so Absurditäten führt.
0:33:14–0:33:18
Ja, und dann ja, eigentlich wieder zu so einem menschlichen Drama,
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dann wieder sich ausweiten.
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Also ja, der Film spielt an einem Tag in Los Angeles.
0:33:25–0:33:32
Mehr oder weniger sind zehn Personen, Charaktergruppen da, tragend in dem Film.
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Ich will das mal Ensemble-Strängen nennen.
0:33:37–0:33:44
Ensemble-Stränge eins, der ist rund um die Figur von Jimmy Gator,
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der eine Quiz-Show leitet, What the kids do know.
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Diese Quiz-Show ist, wo ein Erwachsenenteam gegen ein Kindteam antritt.
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Er hat diese Show schon seit über 30 Jahren.
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Er hat erfahren, dass er unsterblich an Krebs erkrankt ist.
0:34:01–0:34:09
Hat eine Tochter, die Claudia Wilson-Gater heißt, die aufgrund von traumatischen
0:34:09–0:34:15
Erfahrungen mit ihrem Vater, er hat sie höchstwahrscheinlich sexuell missbraucht,
0:34:16–0:34:21
dann in den älteren Jahren auch eine starke Kokain-Sucht entwickelt hat.
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Und es geht so ein bisschen darum, dass dann der Vater sich seiner Tochter wieder nähern will.
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Aber da findet so richtig keine Nährung statt. Sie ist dann auch so sechssüchtig,
0:34:30–0:34:36
sucht sich dann immer irgendwie anderen Liebhaber und trifft auf einen Polizisten,
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der auch in diesem Strang dann eine tragende Rolle spielt, nämlich Jim Curring
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heißt der, wird von John C. Reilly gespielt.
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Kennst du auch, ne? Ja, ja. Ich mag den sehr gerne.
Micz Flor
0:34:48–0:34:50
Ja, so ein knuffiges Gesicht.
Florian Clauß
0:34:50–0:34:53
Ja, der hat so ein knuffiges Gesicht. Was hat er gemacht zuletzt?
0:34:53–0:34:58
Ich habe Winning Time, gucke ich gerade diese Serie, wo er von den L.A.
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Lakers den Trainer oder den Produzenten spielt.
0:35:02–0:35:06
Das ist ziemlich toll. Oder er hat Let's Talk About Kevin, das ist ein ganz
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großartiger Film, mit Tilda Swinton gespielt.
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Wo es dann um das Elternpaar eines Schulattentäters geht und wie die damit umgehen.
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Und genau, das ist Jim Curring, der Polizist, der so ein bisschen als sehr schüchterner
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... Ja, was heißt schüchtern?
0:35:25–0:35:28
Aber er ist so ein bisschen so ... Er versucht, seinen Job richtig zu machen,
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versucht, den Menschen zu helfen, versucht, in Kommunikation zu treten und denen auch zu erklären.
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Also sehr empathischer Typ und trifft dann auch auf diese Claudia.
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Die nähern sich dann auch an.
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Er sucht dann auch, sein Ding ist, dass er auch schon verheiratet war,
0:35:47–0:35:51
aber dann wieder eine Beziehung sucht, aber dann nicht so richtig erfolgreich ist.
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Und da bändelt sich zwischen denen was an.
0:35:54–0:36:00
Dann gibt es Donnie Smith, der hat auch so ein ziemlich extremes Gesicht.
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Das ist so das Kind, was diesen Rekord in der Show von dem Gator,
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die längste Zeit gehalten hat, aber jetzt so ein bisschen so ein abgestürzter Typ ist,
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der in so einer schwulen Bar die Aufmerksamkeit von so einem Barmann zu bekommen,
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in die er sich verliebt hat.
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Er will eigentlich jemandem die ganze Zeit Liebe geben, scheitert,
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aber er sucht dann so ein bisschen, dass er sich halt seine Zähne korrigieren
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lässt, obwohl die halt perfekt sind, nur weil dieser Barmann auch eine Spange
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trägt, will er halt auch eine Spange haben, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen.
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Und dann die fünfte Figur in diesem ganzen Ensemble ist der Stanley Spector.
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Das ist gerade so das Kind, was so den Rekord hält in der Kindermannschaft und
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ein unglaublich schlaues Kind ist, auch ein sehr sensibler Klabe,
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der aber von seinem Vater die ganze Zeit getriezt wird, dass er da auch entsprechend
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liefert und den Rekord hält.
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Und es kommt dann zu einer dramatischen Szene, dass dann Stanley bei einer Gameshow,
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die dann voll in die Hose geht, weil er in die Hose gemacht hat,
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weil ihn keiner irgendwie aufs Klo gelassen hat.
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Er hat die ganze Zeit, ich muss jetzt aufs Klo und er kommt nicht aufs Klo,
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weil weder die Frau, die ihm dann so als,
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wie nennt man das auf dem Filmset, jemand, der sich dann um die Schauspieler
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und so kümmert, ja, also diese Frau hat ihn dann nicht aufs Klo gelassen.
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Er sagt, dass er mal seinen Vater in der Werbepause, dann ist auch keine Zeit,
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Der wird getrieben und dann bleibt ihm kein anderer Ausweg mehr.
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Er muss dann in die Hose machen und dann in den Duell, wo er aufstehen muss,
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gegen die Erwachsenen, dann steht er nicht auf, weil er sich so schämt.
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Also das heißt auch hier eine dramatische Zuspitzung. Das ist so der eine Strang.
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Ich will jetzt auch nicht so die ganze Geschichte, weil es ist so ähnlich,
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wenn wir da in die einzelnen Stränge einlaufen, sind wir die ganze Zeit mit Erzählen.
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Aber ich glaube, es geht so ein bisschen so, um den Geschmack zu bekommen,
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in welchen Netz das spielt von Geschichten.
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Und der andere Strang dreht sich so auch wieder um ein Patriarchen,
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so ein, der im Sterben liegt, weil er Krebs hat.
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Und das ist der Earl Patridge, der auch so in den letzten Zügen wirklich auf
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dem Bett liegt und einfach da auch so ein bisschen um Vergebung sucht und auch um Reue kämpft.
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Er hat einen Sohn, den er verlassen hat.
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Seine Frau, seine eigentliche Liebe, die von damals auf dem Sterbebett,
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kriegt er es dann so, wird ihm das nochmal deutlich.
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Und dieser Sohn wird gespielt von Tom Cruise. Das ist Frank McKay und da ist
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Tom Cruise, glaube ich, in so einer Rolle, die kriegt man nicht mehr aus dem
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Kopf, wenn man ihn einmal gesehen hat.
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Darüber haben wir uns auch schon unterhalten. Ich habe es jetzt wieder gesehen
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und dachte echt so, was für ein toller Schauspieler.
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Also er ist so quasi so ein Selbsthilfe-Coach, Gruppencoach,
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der so absolut sexistisch und frauenfeindliche Sprüche bringt und da auch so
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sein ganzes Medienimperium drauf aufgebaut
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hat und eigentlich so Pick-up-Artist-Sprüche, dann so Tipps gibt,
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wie man halt irgendwie so Frauen dann so aufreißen kann und wie man die,
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also absolut sexistisch, was er da von sich gibt, aber großartig gespielt.
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Auch wieder so eine Figur, die eine ganz harte Schale hat, aber dann irgendwann
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auch, der wird dann am Ende, wird er dann noch seinen Vater so kurz vor dem
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Sterben, im Sterben begleiten und sehen.
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Und der Kontakt war eigentlich total abgebrochen und es gibt,
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dieser Paddredge wird von einem...
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Pfleger betreut. Und das war das erste Mal, dass ich diesen Schauspieler im
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Kino gesehen habe und der mir auch nachhaltig beeindruckt hat. Das war Samuel Huffman.
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Er spielt diesen Krankenpfleger, der alles dransetzt, um dann den Sohn ausfindig zu machen.
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Er hat dann den Namen, muss aber erstmal durch diese ganze Agentenschicht,
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die dann quasi vor Mackay sitzt,
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um ihn halt irgendwie ans Telefon zu lassen, muss er sich erstmal dann durchwühlen,
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damit er überhaupt da Gehör findet und ihn überzeugen kann, dass sein Vater
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im Sterben liegt und er ihn gerne noch mal sehen will.
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Und er hat ein absolutes Vatertrauma. Ja, er musste nämlich,
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also der Mekka musste die todkranke Mutter, die auch im Sterben an Krebs lag,
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musste er als 15-Jährige dann jeden Tag pflegen.
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Und ja, man hat keine Ahnung, ob das dann zu so einem Frauenhass oder so ein
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Vaterhass gekommen ist, dass er so zu so einer Person geworden ist.
Micz Flor
0:40:49–0:40:54
Und diese Szene von Seymour Hoffman, wo er am Telefon ist, das ist irgendwie
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auch das, was mich von diesem Magnolia-Film am meisten einfach...
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Es ist ganz komisch, weil es ist eine völlig... Also einfach sein,
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weil Seymour Hoffman, der will das einfach so herstellen und der ist nicht mal
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mitten in dieser Geschichte drin, aber es fliegt ja natürlich ganz eng an diesem Typen dran.
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Und irgendwas ist an dieser Telefonszene, was mich so ganz tief berührt.
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Dass das Bild einfach geblieben ist. Das ist das, was ich noch am meisten erinnern kann.
Florian Clauß
0:41:26–0:41:31
Ja, das ist wirklich sehr, sehr stark einfach wirklich. Also,
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diese ... Er hat dann auch Tränen in den Augen und ...
Micz Flor
0:41:33–0:41:36
Ja, ich glaub auch, dass er dann irgendwie zuerst versucht, nur mit Worten,
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und dann fängt er an, seinen Körper einzusetzen, aufzustehen.
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Ich weiß nicht, ich hab den Film nicht mehr gesehen, aber ich muss alle Mittel
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in mir mobilisieren, dass das noch klappt.
Florian Clauß
0:41:46–0:41:46
Ja.
Micz Flor
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Ich weiß gar nicht, weil du sagst, das erste Mal ... Twister,
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also dieser... Und das war glaube ich noch vorher, oder?
Florian Clauß
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Ja, doch, war Twister, glaube ich von 97 oder 98.
Micz Flor
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Der war noch irgendwie so ganz, irgendwie so sehr jung und als Schauspieler, aber trotzdem schon...
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Das war ganz komisch, ich hab den Film gesehen und gedacht, ey,
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der Typ, der ist total interessant.
Florian Clauß
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Also es gibt halt wirklich wenig Schauspieler, die so einen Charisma Zeugen, wie er auf der Leinwand.
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Und als vierte Person in diesem Ensemble Strang 2 tritt Linda Partridge auf.
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Die gespielt wird von Julian Moore. Die Julian Moore kennen wir ja noch aus
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den Shortcuts von Altmann.
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Und hier spielt sie die Ehefrau sehr viel jünger,
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die sich verheiratet hat Aber auch sie wird von einer Reue getrieben,
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weil sie ihren Mann betrogen hat.
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Sie ist auch drogensüchtig, hat alles Mögliche getrieben.
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Und merkt jetzt eigentlich auch, dass sie da falsch gehandelt hat und ihn liebt
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und gleichzeitig sich nicht mehr nähern kann.
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Und da gibt es ja auch diese unglaubliche Szene in der Apotheke,
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wo sie dann die ganzen Medikamente holt für ihn.
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Alles Mögliche an Seditionsmitteln, Morphium und irgendwelche anderen harten Drogen.
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Und der Apotheker dann halt schon so sagt, aber nehmen Sie nicht die und die
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zusammen, Sie wissen ja.
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Und dann meint sie, das zu durchschauen. Und sie hat dann so eine unglaublich
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starke emotionale Szene, wo sie dann zu ihm sagt, wie können Sie ...
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How dare you ... Das ... ne?
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Das ich ... Wie können Sie so über mich urteilen?
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Sie wissen überhaupt nichts von meinem Leben, ja? Und das ist denen natürlich
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total peinlich. Aber die ist auch sehr stark gespielt, diese Szene.
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Und sie würde sich dann umbringen wollen mit diesen Drogen auch.
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Sie nimmt dann tatsächlich alles zusammen und ... liegt im sterben wird aber
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gerettet ja also das ist so das figuren ensemble da gibt es dann eben diese
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eine also diese geschichte die sich dann.
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Auf der einen Seite habe ich schon erzählt von dem Jungen,
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der dann in dieser Gameshow so für sich versagt und auf der anderen Seite die
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Geschichte von dem Sohn,
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wie er dann zu seinem Vater findet und alle Charaktere suchen irgendwie um Vergebung, sind in Reue,
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versuchen sich den anderen mitzuteilen, aber irgendwie läuft alles so ein bisschen
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nebeneinander, Also ein bisschen LeBitt Lewowski,
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dieses Drama und keiner so richtig schafft es dann, sich aufzuraffen.
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Alle sind so ein bisschen wie so kopflose Hühner, die da halt rumlaufen,
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aber nicht so richtig einen Griff finden, um sich da hochzuziehen und irgendeine
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sinnvolle Entscheidung zu machen.
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Aber alles läuft irgendwie. Und das ist halt so, das wird auch nochmal in der
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einen Geschichte über Hyperlink Cinema erzählt, das ist wie so Zahnräder,
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die ineinander greifen und die ganze Maschinerie dann so zum Laufen.
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So sind dann halt die einzelnen Geschichten.
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Kein Zahnrad kann man irgendwie rausnehmen. Sondern es geht um dieses Ensemble
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und dieses Zusammenspielen zwischen den einzelnen Zahnrädern,
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die diesen Apparat dann so produzieren.
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Und am Ende, also das, worauf alles hinausläuft, ist eben dieses übergeordnete Ereignis,
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was dann bei allen Charakteren irgendwie zu einem Punkt führt,
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wo sie wieder eine gewisse Ruhe haben.
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Also es wird die ganze Zeit, die Geschichte wird so getrieben,
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getrieben, getrieben und das ist wirklich fulminant, wenn man sich das anguckt.
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Der Film wird nicht langweilig, du switchst zwischen den Szenen her,
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du musst am Anfang dir erstmal irgendwie die Orientierung, weil du wirst dann
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reingeworfen über diese Zufallsgeschichten und dann musst du die ganze Zeit
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versuchen, worum geht es?
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Ah ja, okay, und langsam stellt sich so ein Kontext her und es dauert dann auch
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so wirklich, bis man dann diese einzelnen Stränge so auseinander hat,
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aber darum geht es ja gar nicht, sondern
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es geht um diese parallelen Geschichtenerzählungen, die passieren, ja?
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Also es ist gar nicht so wichtig, das so auseinanderzunehmen,
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aber wenn man das jetzt wieder so rückwirkend aufpellt, die Narration,
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dann hast du halt auch diese Konsistenzen, Konsistenten-Erzählung, ja?
Micz Flor
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Ja.
Florian Clauß
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Und in diesem Ereignis, und das ist halt auch wieder so ein Ding,
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was dann überall so auch angetündigt wird, Exodus, diesen Bibelspruch,
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Vers acht, Paragraph zwei, oder ich weiß nicht genau, für acht und zwei,
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taucht überall auf, die Nummer Exodus 8, 2.
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Und das ist der Spruch, ich werde den jetzt noch mal vorlesen, was das bedeutet.
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So, das ist das Bibelzitat, also wir müssen ja in Exodus 8,1 da reinbringen,
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bevor 8,2, dann wird der Kontext deutlich.
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Und Jehova sprach zu Mose.
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Geh zu dem Pfarrer ohr hinein und sprich zu ihm. Und so spricht Jehova.
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Und das ist jetzt Exodus 8,2. Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen.
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Und wenn du dich weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes
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Gebiet mit Fröschen schlagen.
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Und das ist dieses unglaubliche Ereignis, was eintritt. Es passiert ein Froschregen.
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Es fallen Frösche von Himmel und erst erstmal so flatsch.
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Und ich finde es auch wieder ganz stark inszeniert, weil einfach diese Wucht
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und die Macht und wenn man so einen Frosch auf hoher Entfernung auf den Kopf
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bekommt, das hat ja eine unglaubliche Kraft, das ist ja fast wie ein Stein.
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Und diese Frösche regnen hinab, es ist halt morgens in Los Angeles und man sieht
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das dann auch meistens nur aus der Perspektive von den einzelnen Figuren.
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Und dieser Froschregen hat was unglaublich Reinigendes, was Kathartisches.
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Es ist so, dass der Jimmy Gator, der Vater von Claudia,
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gerade in dem Moment, wenn er die Pistole ansetzen will, kommt aus dem Dachfenster
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halt so ein Frosch und schmeißt ihm die Pistole aus der Hand und der Schuss geht dann halt daneben.
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Der Donnie Smith, also das ehemalige Quiz Kid, Er war in so einem Geschäft beschäftigt,
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hat sich mit seinem Chef verkracht, weil er kein Geld bekommen hat.
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Geht dann irgendwie, das passiert davor, will dann den Safe ausräumen, das ganze Geld klauen.
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Tut es auch, aber auf dem Rückweg überfällt ihm die Reue und will wieder zurück.
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Und klettert dann in dieses Rohr hoch. In dem Moment kommt der Froschregen.
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Und so ein Frosch haut ihn halt von so einem Abflussrohr runter.
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Und er fliegt halt voll auf die Fresse und seine ganzen Zähne sind kaputt.
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Und dann muss sie sich jetzt wirklich richten lassen.
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Und in dem Moment sieht dann der Polizist, sieht das dann...
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Kommt zu ihm, der hat in einem Einsatz seine Waffe verloren vorher und ist total
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geknickt, weil er war auf einem Date dann mit Claudia, hat aber seine Waffe
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verloren und denkt die ganze Zeit an die Waffe, weil das für ihn total,
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also es passiert einem, darf einem nicht als Polizist passieren und er weiß
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nicht, wie er da rauskommt.
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Und er sieht dann den, er ist eigentlich privat unterwegs, sieht dann das Quiz-Kit
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an diesem Schacht hochklettern und holt ihn dann und rettet ihn auch von den
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Fröschen, ja, und Und dann sitzen die zusammen unter der Tankstelle,
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unter dem Dach der Tankstelle und auf einmal fällt dann halt auch so eine Dienstwaffe vom Himmel.
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Also es passiert halt so, es ist so ein Deus Ex Machina, so eine göttliche Maschine,
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die auf einmal im Hintergrund wirkt.
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Und als dann auch die Frösche anfangen zu regnen, in dem Moment stirbt dann der Earl Petritch.
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Die Julianne Moore wird gerettet, sie wird nämlich von einem schwarzen Jungen,
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der zwischen der zwischen den einzelnen Strängen hin- und herspringt.
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Ja, da wird sie ... Da wird sie beklaut, aber er ruft dann auch den Krankenwagen.
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Und sie wird gerettet, sie wird reanimiert.
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Der Krankenwagen macht dann einen Unfall in diesem Froschregen,
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aber fliegt dann direkt vor die Notaufnahme nach so einem letzten Spurkratzen,
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um dann halt auch ... Entschuldigung, den Moor dann eben in die Notaufnahme zu bringen.
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Mit diesem Froschregen kommt dann eben so ein Zustand wieder zustande,
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wo alle so ein bisschen wieder so in Ruhe und zu sich gefunden haben.
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Claudia und der Polizist kommen zusammen, ja, mehr oder weniger.
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Und das ist auch so die letzte Einstellung. Du siehst, wie die miteinander reden.
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Und dann schaut Claudia dann direkt in die Kamera und lächelt so.
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Und damit ist so quasi der Film aufgelöst.
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Und es gibt, ja, und es gibt dann, es gibt den Abstand. Es gibt noch eine Szene.
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Der ganze Film wurde angeblich von einem Lied von Amy Mann, Wise Up,
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inspiriert und die hat auch einen sehr schönen Refrain, der da lautet...
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Es wird nicht aufhören, bis du begreifst, es hört nicht auf.
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Das ist auch so diese Gefangenheit.
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Es gibt was Übernatürliches. Dieser Froschregen hat mich an diesen Tintenfischregen
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von Watchmen, von der Serie, erinnert. Kannst du dich nicht dran erinnern?
Micz Flor
0:51:34–0:51:35
Doch, auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:51:36–0:51:40
Ich dachte, dieser Froschregen war mir noch so präsent im Kopf.
0:51:40–0:51:43
Da dachte ich, der hat's gut inszeniert. Aber dann habe ich gemerkt,
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dass es das Quittregen war von Watchmen, den ich zuletzt gesehen habe.
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Und der Froschregen wird nochmal echt anders inszeniert.
Micz Flor
0:51:50–0:51:53
Das Lustige ist, ich konnte mich nicht mehr an diesen Froschregen erinnern.
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Aber als du es gesagt hast, in dem Moment, hat es so einen Knall gemacht in meiner Erinnerung.
Florian Clauß
0:51:59–0:52:02
Also das ist wirklich so ein ganz starkes Moment von dem Film.
0:52:03–0:52:07
Genau, und das ist so ein bisschen auch das, was Hyperlink Cinema eben auch
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als Prinzipien da so formuliert. finde ich, das ist ganz gut eingelöst von dem Film, ja?
Micz Flor
0:52:13–0:52:13
Ja.
Florian Clauß
0:52:14–0:52:18
Und du könntest jetzt zum Beispiel fragen, worum heißt denn der Film Magnolia?
Micz Flor
0:52:19–0:52:23
Weil doch vor dem einen Haus dieser Baum steht und den hat nicht Seemann Haffern
0:52:23–0:52:29
so einen kleinen Monolog zur Magnolia, dass die nur eine Nacht oder einen Tag
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blüht oder irgend sowas.
Florian Clauß
0:52:30–0:52:34
Das kommt auch vor. Also Magnolia kommt so in verschiedenen Varianten vor,
0:52:35–0:52:42
Das ist zum Beispiel auch ein Aufkleber von dem Quiz-Kit.
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Hinten ist auch eine Magnolie.
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Und Magnolie könnte als so ein Bild dastehen von Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit
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und gleichzeitig Schönheit.
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Magnolien haben die Eigenschaft als Blüte, als Baum, dass die einzeln an den
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einzelnen Astenden blühen.
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Und das heißt, die werden zusammengehalten durch so ein Netz von Asten,
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aber treten einzeln auf.
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Und das ist auch so in dem Film. Alle Charaktere treten ihrer Blüte irgendwie
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einzeln auf, aber sie sind miteinander vernetzt.
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So kann man das übertragen, wenn man möchte.
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Und dann, was auch wieder drin ist, was so ein bisschen uns dann auch wieder
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so zu das Fest führt, immer diese Traumatisierung von der Vater-Kind-Beziehung.
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Also immer der Vater, der dann die Kinder traumatisiert.
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Diese Übertragung von eben Leid und von diesen gestörten Beziehungen über mehrere Generationen.
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Dieser Übertragungsaspekt, der dann aufgelöst wird in so einem unglaublichen
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Ereignis, mit dem Froschregen.
Micz Flor
0:53:52–0:53:53
Ja.
Florian Clauß
0:53:53–0:54:00
Also das ist ja auch so ein Mittel, um einfach nur mal so einen ganz anderen Absatz zu setzen, ja.
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Also was man auch sagen kann, ist eben diese Beziehung wie Los Angeles als Ort,
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wie dieser Raum dann auch so als eine kognitive Karte, wo dann die einzelnen
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Schicksale irgendwo auch verortet sind,
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die dann halt miteinander spielen, aber es einfach so ein Mapping ist und so
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ein soziologischer Querschnitt, den er so anhand dieser Charaktere aufhaltet.
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Das ist ja auch das, was wir vorhin zu dem Hyperlink-Cinema gesagt haben.
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Und was mich, das wäre jetzt nochmal so ein bisschen übertragen gesprochen,
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also was jetzt nochmal so interessant ist für die heutige Zeit,
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also jetzt so ganz weit hergeholt, wenn du anschaust, wie sich Geschichte in
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so einem Netzwerk abbildet.
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Und wenn wir jetzt ein neuronales Netz nehmen, also wir gehen jetzt mal in diese
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Deep Learning Sachen rein und so ein neuronales Netz, Du kannst dir dann halt
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solche neuronalen Netze anhand von irgendwelchen Themen auch trainieren,
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ja, wie zum Beispiel Katzenbilder oder sowas, erkenne Katzen überall und damit,
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was du jetzt mit so einem austrainierten Modell machst, du kannst das Modell
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nehmen und du kannst es irgendwo hinschmeißen und dann erkennt das Modell überall Katzen, ja.
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Und dann kann man das aber weiter trainieren, auf dieser ausgelernten Ebene
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kannst du nochmal weiter so diese Modelle Du kannst Akzente setzen und das passt dann.
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Ist ja, dass so bestimmte Beziehungen geschwächt oder verstärkt werden und damit
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sich dann wieder so ein Bild entwickelt.
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Und das ist dann so übertragen, du hast dann halt diesen Froschregen und auf
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einmal entsteht so ein Chaos.
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Du gibst ja immer in diese Trainieren von Modellen, gibst ja so ein Seed,
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also irgendwas mit rein, damit sich das Bild irgendwie anders entwickeln kann
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und das nennt man zum Beispiel mit dem Journey den Chaos-Level.
0:56:00–0:56:04
Irgendwann fängt das Modell auch, wenn du zu hoch das Chaos setzt,
0:56:04–0:56:06
dann fängt es an, zu halluzinieren.
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Dann fängt es an, irgendwas zu sehen, zu erzählen.
0:56:10–0:56:13
Oder so wie du vorhin, als wir im Restaurant saßen, hast du auch gesagt,
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als du neulich Chachibiti ... Oder das war eine Geschichte, ne?
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Chachibiti hat dir in irgendwelche Fälle für ... herangezogen.
Micz Flor
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Ja, es war irgendein Fall, in dem jemand wohl einen Anwalt in Amerika irgendwie
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ein Plädoyer gehalten hat, ein Schlussplädoyer bei irgendeinem Strafverfahren
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oder so und dann sich aber herausstellte, dass halt die ganzen Referenzen,
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die in diesem Plädoyer angeführt wurden, das war alles, das gab es gar nicht.
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Und das war dann einfach wirklich in Jett GPT entstanden und eben nicht vor
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dem Hintergrund von juristischer Recherche, sondern einfach wahrscheinlich eher
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so anhand von allem, was halt Jett GPT so gefunden hat.
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So, ah, ich darf endlich mal ein Schlussblatt hier schreiben,
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jetzt lasse ich es mal wirklich rocken.
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Und die ganzen Referenzen auf Fälle waren halt wohl, gab es nicht, die Fälle.
Florian Clauß
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Ja genau, aber es ist genau dieses Phänomen, dass die Large Language Models
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ab einer gewissen Stufe anfangen zu halluzinieren.
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Also das ist auch so die Frage, wie lässt man das zu? Weil manchmal kann das
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gute Sachen entwickeln, manchmal muss man es unterdrücken, weil es wäre halt
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irgendwie fatal, in so einem Schlussplätoyer Fälle heranzuführen, die es nie gab.
Micz Flor
0:57:23–0:57:29
Ja. Ja, und das ist ja auch ein Modell, wie man Halluzinationen bei Psychosen erzählt, ne?
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Also, es ist halt durch Stress eben genau solche Schwellen auch in der Wahrnehmung,
0:57:35–0:57:41
also Kognition, die halt aus den Inputbildern herstellt, dass sich da die Schwellen verändern.
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Und ... das ist nicht unähnlich. Also ich kenne das jetzt von diesem Bildgenerierungsprogramm
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nicht, aber in der Psychose gibt es auch eine ähnliche Hypothese,
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dass Psychosen so entstehen, dass halt bestimmte Parameter von Realitätsbezug
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zu locker sind sozusagen.
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Also man hat so eine Art World Engine und dieses World Engine ist der Realitätsbezug
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und das was man sieht entspricht sicherlich nicht nur diesem World Engine,
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weil es da einfach nur ein Input ist und es entsteht in der Kognition dann das
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Bild und wenn man sich da immer weiter von dem World Engine entfernt,
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desto...
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Wie heißt es?
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Chaos, ne? Desto chaotischer wird dann dieses...
Florian Clauß
0:58:32–0:58:36
Irgendwas, was dann noch mal so als ein Zufallsding da mit reingeworfen wird,
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um anders verschlüsseln zu können.
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Das ist fragmentarisch in der Geschichte, das hatte ich eben nicht erwähnt bei
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dem Song von Wise Up, das wird dann halt von allen gesungen und du siehst dann
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halt Charakter für Charakter,
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wie die dieses Lied singen in der jeweiligen Situation, wo die sind.
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Und was auch ein ziemlich starker Moment ist, dass du diese Fragmentarisierung
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über so einen Song auflöst und gleichzeitig kriegst du wieder so eine Chorgeschichte.
Micz Flor
0:59:06–0:59:09
Das ist absurd, weil ich muss dann echt nochmal gucken. Daran kann ich mir zum
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Beispiel gar nicht mehr erinnern.
Florian Clauß
0:59:10–0:59:12
Nee, das ist...
Micz Flor
0:59:12–0:59:15
Konntest du dich daran erinnern? Du hast ihn bestimmt auch lange nicht mehr gesehen.
Florian Clauß
0:59:15–0:59:17
Ich hab ihn lange nicht... Ich hab tatsächlich viele Sachen.
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Daran, wo man sich erinnern kann, ist natürlich vom Cruise.
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Das ist so eingebrannt, Selma Hoffmann, dann auch diese Quiz-Geschichten,
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aber diese Details wusste ich auch zum ersten Mal. Und den Froschregen wusste ich auch noch.
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Aber diese Details mit diesem gemeinsamen Singen und das, was auch echt war,
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ist, dass diese 180 Minuten, du hast nicht das Gefühl, dass du drei Stunden
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gerade einen Film geguckt hast.
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Weil der hat auch wieder so eine Dynamik, der funktioniert total super.
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Der zieht dich so rein und du hast nicht das Gefühl, dass du so lange in den Film geguckt hast.
Micz Flor
0:59:53–0:59:58
Ja, das ist vielleicht auch eben das Gefühl zu dem, was du vorhin von diesem
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Kritiker vorgelesen hast, dass es eben nicht vertikal die Geschichte vorantreibt,
1:00:02–1:00:05
den Character Development vorantreibt oder Biografien erzählt,
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sondern eben horizontal.
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Weil man eigentlich immer in diesem einen Tag bleibt, so ein bisschen auf der
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Stelle tritt, natürlich immer mehr erfährt, aber die ganze Zeit doch noch an
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so einem Punkt bleibt, wo man fragt, okay, wann geht es jetzt los?
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Was muss ich noch wissen, bevor es losgeht?
Florian Clauß
1:00:21–1:00:25
Genau, und dann merkst du, du bist mittendrin, und es wird mitten erzählt,
1:00:25–1:00:27
und es wird nicht anders. Und das ist halt so.
1:00:28–1:00:32
Genau, also das war jetzt noch mal so eine Geschichte von mir.
Micz Flor
1:00:33–1:00:34
Und wann geht's jetzt los?
Florian Clauß
1:00:35–1:00:40
Ja, es geht gleich los, weil wir sind jetzt nämlich an dem Punkt, wo wir hinwollten.
Micz Flor
1:00:40–1:00:44
Ich wollte noch eine Sache kürzen, die ich damals gelesen hatte im PTA-Interview,
1:00:44–1:00:48
wo er meinte, dass Tom Cruise kam halt ans Set direkt nachdem er Mission Impossible
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gedreht hatte und war deshalb so muskulär aufgebaut.
1:00:52–1:00:56
Das hätten die halt natürlich für diese Rolle erst mal gar nicht machen wollen.
1:00:56–1:01:01
Aber irgendwie meint er, er war so froh, weil genau das macht's aus.
1:01:01–1:01:04
Genau das macht's aus, diesen Stahlkörper, diesen Charakterpanzer,
1:01:04–1:01:07
wie will er im Reich sagen würde, dieser Mensch, der sich hinter seinen Muskeln
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versteckt, weil er die ganze Zeit voller Angst und Unsicherheiten ist.
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Und der bricht ja dann auch so an dem Todessterbebett seines Vaters so zusammen.
1:01:17–1:01:20
Voller Wut, Angst und Gefühle. Das ist ja auch ein ziemlich,
1:01:20–1:01:22
ziemlich tolles Schauspielen,
1:01:23–1:01:28
was da passiert, wo man wirklich das Gefühl hat, da verlässt er ja wohl auch,
1:01:28–1:01:31
wenn ich mich recht erinnere, im gleichen Interview verlässt er auch die ganzen
1:01:31–1:01:36
Textzeilen, die da irgendwie im Skript standen. Es wird dann was ganz anderes.
1:01:37–1:01:42
Und das finde ich dann auch erstaunlich, wenn dann in einem Film,
1:01:42–1:01:47
der so durchgeplant ist und geplant sein muss, dass das alles irgendwie so auf
1:01:47–1:01:51
den Punkt kommt und auch unterschiedlichste Charaktere dann doch irgendwie vom
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Director so zusammengehalten werden müssen, dass man die miteinander verschneiden kann.
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Das kannst du ja sonst auch, wenn einer melodramatisch spielt und der andere
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... Du musst es auch zusammenschneiden können.
1:02:02–1:02:09
Und dann kommt aber einer der wichtigen Protagonisten direkt aus der Muckibude ans Set.
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Und du denkst halt zuerst, oh shit. Und merkst aber hinterher,
1:02:14–1:02:16
das hat irgendwie noch gefehlt als Puzzlestück.
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Das ist ja fast schon selbstreferenziell wieder genau so ein Zufall wie eine
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von den Geschichten, die da ganz am Anfang erzählt wurde.
Florian Clauß
1:02:23–1:02:27
Stimmt, genau. Genau, dieser Zufall, das ist so das Paradigma,
1:02:27–1:02:31
was diesen Film dann wie in diesem Froschregen auflösen lässt.
Micz Flor
1:02:33–1:02:36
Und das geht dann trotzdem auch immer auf den Punkt. Wir hatten uns überlegt,
1:02:36–1:02:38
ob wir einfach bis zur Warschauer Straße gehen.
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Wir sind irgendwie sehr zufällig, wer das auf der Webseite sieht,
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wir sind echt ganz schön hin- und hergedackelt.
1:02:46–1:02:49
Aber wie geplant landen wir jetzt
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an der Warschauer Straße? Du nimmst die S-Bahn, ich nehme die U-Bahn.
Florian Clauß
1:02:52–1:02:58
Ja, das ist ja hier so zu diesem Verkehrsknotenpunkt angewachsen mit den Amazon
1:02:58–1:03:01
Tower und der neuen Warschauer Straße.
1:03:01–1:03:05
Und ich war hier neulich, bin ich in die Nativens-Benz-Arena zum Fußballspiel,
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wollte ich schon sagen, zum Basketballspiel gekommen, gegangen,
1:03:09–1:03:13
von Allgäu-Berlin, und bin diese Rampe hier runter, ne?
1:03:13–1:03:18
Das ist ja auch für so ein... Das ist ja auch dann zu irgendwelchen Veranstaltungszeiten,
1:03:18–1:03:23
ist das ja fast nochmal so die Verlängerung von dem Stadion da.
Micz Flor
1:03:23–1:03:27
Ja, das ist irre. Ich meine, die Warschauer Straße, jetzt langsam versteht man,
1:03:27–1:03:32
was das mal werden wird, Aber es ist immer noch so, dass es zusammengeschraubt ist.
1:03:32–1:03:37
Die Hälfte davon sieht aus wie hinter der Grundschule irgendwo auf dem Land.
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Die andere Hälfte ist halt dieser komische Amazon-Tower aus einer Zukunft,
1:03:43–1:03:44
in der keiner leben will. So.
1:03:46–1:03:49
Hier ist die ganze Band. Sind schon wieder alle da.
Florian Clauß
1:03:50–1:03:53
So, jetzt, ja, Mitch, das war meine Episode.
Micz Flor
1:03:53–1:03:58
Und weißt du denn schon ... Weil deine nächste Episode wird ja wahrscheinlich
1:03:58–1:03:59
schon ein Weihnachtsgeschenk werden, oder?
1:03:59–1:04:05
Ich hab das nicht im Kalender geguckt, aber in vier Wochen, nach der Ausstrahlung,
1:04:05–1:04:07
ist doch irgendwie schon um Weihnachten rum.
Florian Clauß
1:04:08–1:04:12
Das ist schon ... Stimmt. Nee, es ist auf jeden Fall Dezember.
1:04:12–1:04:13
Deine wird eine Weihnachtsepisode werden.
Micz Flor
1:04:14–1:04:14
Ah, okay.
Florian Clauß
1:04:15–1:04:21
Sie kommen ja nach mir mit eigentlich 41. Aber meine nächste Episode,
1:04:22–1:04:25
also dann quasi in vier Wochen, Dann hatte ich ja auch schon gesagt,
1:04:25–1:04:29
da möchte ich mal eine Reihe von revolutionären Kinobewegungen aus den 90ern fortsetzen.
1:04:30–1:04:33
Und hatte schon angedeutet, es wird irgendwas Asiatisches.
Micz Flor
1:04:34–1:04:35
Kein zweiter Episodenfilm?
Florian Clauß
1:04:36–1:04:40
Nö, ich glaube, das ist jetzt hinreichend. Also ich kann noch Empfehlungen aussprechen,
1:04:41–1:04:43
aber ich glaube, ich könnte da jetzt nicht mehr viel hinzufügen.
1:04:43–1:04:44
Wolltest du noch einen hören?
Micz Flor
1:04:45–1:04:48
Ne, ich dachte bloß, dass du auf alle Fälle Pulp Fiction machen willst.
Florian Clauß
1:04:48–1:04:51
Ne, ich hatte auch überlegt, aber da kann man so viel wieder machen.
1:04:51–1:04:54
Und irgendwie ist auch schon so viel erzählt worden.
1:04:55–1:04:57
Irgendwann reicht's dann auch mal.
Micz Flor
1:04:58–1:05:02
Genau, das ist doch mal ein guter Schlusssatz. Jetzt reicht's doch mal.
1:05:02–1:05:05
Schalten Sie auch in 14 Tagen wieder ein, wenn es heißt,
1:05:08–1:05:09
eigentlichpodcast.de.
Florian Clauß
1:05:10–1:05:16
Minus in der Mitte. So, das war jetzt der Absacker. Ja. Also, macht's gut.
Micz Flor
1:05:16–1:05:17
Tschüss!

Mehr

"Es gibt kein richtiges Leben im falschen" hieß zuerst: "Es läßt sich privat nicht mehr richtig leben."

Wir starten unsere Tour der Idioten am Kotti mit einem kleinen Verweis auf den Film "Herr Lehmann" (2003) und ziehen die Parallele, dass es hier genauso wie in Idioten darum geht, dass eine Welt zerbricht, wenn sie mit ihrer Umgebung in Berührung kommt. Aber bevor wir in die Tiefe gehen, werfen wir noch ein paar Ideen zu "Das Fest" (1998) ein, den wir am gleichen Tag und in der letzten Episode behandelt haben. Micz versucht, vier Parabeln auf "Idioten" (1998) anzuwenden. Zuerst die von "Jacob's Ladder" (1990): Karen landet dekompensiert in der Psychiatrie nach dem Tod ihres Kindes. Das Finale des Films zeigt sie wieder zuhause, medikamentös stabilisiert. Alles dazwischen ist eine verschwommene Erinnerung an ihre zwei Wochen in der Psychiatrie. Dann wagen wir uns an die Parabel "Das Kino in der Gesellschaft", gefolgt von "DOGMA 95 in der Filmindustrie", nur um schließlich 2000 Jahre zurückzublicken und aus der Trickkiste zu ziehen: "Idioten" leitet sich vom altgriechischen "idiotes" ab, was so viel wie "Privatperson" bedeutet. Es bezeichnete in der Polis Personen, die sich aus öffentlich-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter übernahmen. Das hat unter anderem Tocqueville in "Der alte Staat und die Revolution" (1856) beschrieben. (Dogville == Tocqueville? Weiß Lars von Trier, was er tut?) Und hier stoßen wir auf genauso viele Fundstücke wie bei den anderen drei Parabeln: Das Private ist Politisch. Stoffer möchte den inneren Idioten in die Welt entlassen und damit die zurückgezogene Kommune mit der Gesellschaft verbinden, um Veränderungen herbeizuführen.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
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Florian Clauß
Der Flo

Transcript

0:00:01–0:00:04
Okay, Wireless läuft.
0:00:08–0:00:10
Okay, ja läuft.
0:00:10–0:00:11
Nee, noch nicht.
0:00:19–0:00:25
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich Episode 39, wie angetründigt.
0:00:25–0:00:31
Das ist die Fortsetzungsepisode zur letzten, wo wir über Dogma95 und das Fest
0:00:31–0:00:32
von Winterberg gesprochen haben.
0:00:33–0:00:37
Heute wird uns Mitch, Idioten von Lars von Grier, präsentieren.
0:00:38–0:00:43
Eigentlich Codcast heißt im Reden Laufen und Reden Laufen und jetzt ist der
0:00:43–0:00:48
Regen ein bisschen weniger geworden, aber es wird ein weiteres Regenfeld kommen.
0:00:49–0:00:54
Ich bin gespannt, was du jetzt zu Idioten... Ich habe mich ja auch ein bisschen
0:00:54–0:00:57
mit einem Auge darauf vorbereitet.
0:00:57–0:00:59
Ich hoffe, ich brauche das.
0:00:59–0:01:02
Du hast es auf jeden Fall auch gut.
0:01:02–0:01:03
Ich brauche deinen inneren Ioden.
0:01:03–0:01:08
Den inneren Ioden, da sind wir schon bei einem Stichwort.
0:01:08–0:01:18
Wir stehen jetzt hier vor dem Cottbusser Tor. Wir werden Richtung Ostkreuz laufen
0:01:18–0:01:21
und in die Reichenberger Straße lang.
0:01:21–0:01:25
Du hast mich noch mal hier zu diesem Ort geführt, Mitch. Warum hast du mich hierher geführt?
0:01:25–0:01:31
Wir stehen jetzt gegenüber von diesem, da drüben, Misia-Kar-Schiess heißt das, glaub ich, 1984.
0:01:32–0:01:36
Alles neu gemacht, dann zwischendurch im Laden. Aber du kennst die Location aus dem Film.
0:01:39–0:01:42
Helligemann. Aber wir sind ja auch da schon mal langgelaufen.
0:01:43–0:01:44
Da hatten wir ja schon mal drüber gesprochen, ne?
0:01:45–0:01:45
Ah, okay, genau.
0:01:45–0:01:46
Das war meine Rotkäppchen-Episode.
0:01:48–0:01:51
Da sind wir durch ... Ja, ja, da hatten wir ja schon, und dann hatten wir schon
0:01:51–0:01:54
die Szene gesponnen. Und jetzt kann ich sie reinlegen.
0:01:54–0:01:57
Ich find's halt einfach gut, so als Opener, wenn wir das nochmal...
0:01:57–0:02:02
Weil in diesem Film ist ja auch diese Mauerfeld, ja, und dann kommt hier...
0:02:02–0:02:05
Hallo, ich bin doch Micha aus Eisenach, oder irgendwie, und kommt so durch die
0:02:05–0:02:08
Mauer durch auf Herr Lehmann zu und spricht mit ihm.
0:02:08–0:02:11
Und da zerbricht irgendwie sowas von diesem Kreuzberg.
0:02:12–0:02:17
Und ich finde das deshalb einen ganz guten Anfangspunkt, weil...
0:02:17–0:02:20
In dem Film Idioten, um das schon mal von da weg zu nehmen, geht es ja auch
0:02:20–0:02:22
irgendwie darum, um so eine Gruppe von Menschen, die halt versuchen,
0:02:23–0:02:27
nach eigenen Regeln irgendwie zusammen zu leben und sich da auch irgendwie so
0:02:27–0:02:29
eine eigene Philosophie zusammenzuschrauben,
0:02:29–0:02:33
wo es zwar auch einen Anführer gibt, aber was eher so kommunenhaft sein soll.
0:02:33–0:02:36
Und das ist halt irgendwie so ein Moment, wo so eine Welt einbricht in die Welt,
0:02:36–0:02:40
die man sich hier halt irgendwie in dem Kreuzberg, Herr Lehmann ist ja schon
0:02:40–0:02:41
auch so eine sehr fragile,
0:02:41–0:02:45
aber sehr ausdrücklich in sich selbst geschlossene Welt, die dann da irgendwie
0:02:45–0:02:51
mit dem mauerfall komplett und das deutet dann diese letzte szene an ja komplett irgendwie auch ins,
0:02:53–0:02:59
Und damit sind wir jetzt dann eben immer noch irgendwie gefühlt in der gleichen Episode.
0:02:59–0:03:08
Wir haben eben gerade über Dogma 95 gesprochen, heute haben wir über den ersten
0:03:08–0:03:09
Dogma-Film gesprochen.
0:03:10–0:03:17
Ja, wir haben ja auch explizit gesagt, dass wir in einem Take aufnehmen, das heißt in einem Arm.
0:03:18–0:03:21
Und Mitch, haben wir da noch Anmerkungen zu dem,
0:03:22–0:03:26
das Fest, also wir können auch verraten, wir haben eine kleine Pause gemacht,
0:03:26–0:03:30
uns aufgewärmt und uns sind nochmal zwei, drei Sachen durch den Kopf gegangen
0:03:30–0:03:34
und ich glaube, du hast es nochmal so ganz gut zusammengefasst, dass...
0:03:34–0:03:38
Ja, also ich glaube, das waren zwei Sachen, weil ich finde, das eine ist natürlich,
0:03:38–0:03:43
dass das Thema von das Fest ist halt einfach wirklich so dramatisch,
0:03:44–0:03:54
dass ich gedanklich immer davor zurückschrecke, das als Parabe für irgendwas zu sehen.
0:03:54–0:03:58
Das möchte ich also gar nicht machen, weil du hast gemeint, so dieses gesellschaftliche,
0:03:58–0:04:00
die Gesellschaft, in die es so eingebunden ist und das finde ich,
0:04:00–0:04:05
das ist auf alle Fälle legitim, das so zu sehen, zu gucken, wie man mit so individuellem
0:04:05–0:04:09
Elend und Tabubrüchen in der Gesellschaft nicht umgehen möchte und das irgendwie
0:04:09–0:04:10
verdrängt und so außen vor lagert.
0:04:12–0:04:16
Aber das ist an diesem Thema, das im Film angelegt ist,
0:04:17–0:04:22
orientiert und das finde ich total legitim und ich wollte deshalb aber noch
0:04:22–0:04:28
eine Sache ergänzen, die dann vielleicht eine Form von Interpretation ist,
0:04:28–0:04:34
dass dieses Zwillingsthema von den Zwillingen,
0:04:34–0:04:43
die vom Vater missbraucht wurden und die Schwester hat sich umgebracht und deren
0:04:43–0:04:46
Zeugnis ist ja dann auch noch der Beweis, dass es wahr ist.
0:04:47–0:04:50
Und der andere Zwilling ist der, der,
0:04:53–0:04:57
der das aufdecken will. Ich weiß nicht, ob man sagen kann, er will Rache,
0:04:57–0:05:02
aber er möchte das aufdecken und er möchte nicht, dass es einfach nur weggeschoben wird.
0:05:03–0:05:07
Also, er ist ja auch ein unglaublich proaktiver Charakter.
0:05:08–0:05:08
Ja.
0:05:09–0:05:13
Er hat, er ist, also, ich mein, als Opfer traumatisiert.
0:05:13–0:05:17
Auf der anderen Seite, so wie er im Film auftritt und dieses Thema immer wieder
0:05:17–0:05:22
nach vorne bringt und dabei auch immer wieder diese Rückschläge erleidet,
0:05:22–0:05:26
ist er ja so, er will es an die Öffentlichkeit bringen, ja?
0:05:27–0:05:29
Und das macht ihn auch so stark als Charakter.
0:05:30–0:05:34
Und ich glaube einfach, als Motiv, weshalb man diesen Film dann irgendwie doch
0:05:34–0:05:38
gucken kann und auch so eine gewisse Euphorie über diese Aufdeckung erleben
0:05:38–0:05:41
darf und das auch zulassen kann, ist wirklich dadurch, dass es Zwillinge sind,
0:05:42–0:05:43
es sind als Zwillinge angelegt,
0:05:43–0:05:47
die Hälfte ist gestorben und die Hälfte deckt auf.
0:05:47–0:05:53
Und ich glaube, dass das anders gar nicht möglich wäre, Man braucht,
0:05:54–0:05:57
um das zu kompletieren, diesen toten Anteil.
0:05:57–0:06:01
Man braucht diesen Anteil, der nicht weiterleben konnte.
0:06:04–0:06:12
Und das, finde ich, ist durch dieses Zwillingsmotiv sehr gut hergestellt worden.
0:06:13–0:06:13
Ja.
0:06:13–0:06:20
Dass nicht eine Person beides tragen muss. dass aber dieses notwendige,
0:06:20–0:06:25
große, nicht aushaltbare Leid trotzdem vorkommen kann in der Abwesenheit.
0:06:26–0:06:28
Und das wollte ich irgendwie dann nochmal nachlegen. Das ist dann irgendwie
0:06:28–0:06:32
so eine filmische Thematik oder dramaturgische Thematik.
0:06:33–0:06:39
Aber in der Essenz eben zu sagen, nur dadurch, dass es diese tote Zwillingsschwester
0:06:39–0:06:44
gibt, ist er komplett als Figur im Film,
0:06:44–0:06:49
die Abwesenheit, dieses Gestorbene, das muss da sein.
0:06:50–0:06:55
Und gleichzeitig, weil es nicht da ist, kann man sich dann trotzdem auch mit ihm verbünden.
0:06:56–0:07:01
Er muss keine inneren Dilemmata als Rolle austragen, weil das wird eben über die ...
0:07:02–0:07:04
Tote zu Linksschwester ...
0:07:04–0:07:07
Ja, das finde ich eine wichtige und gute Beobachtung in dem Zusammenhang.
0:07:07–0:07:09
Und auch diese Dynamik, die der Film bekommt.
0:07:10–0:07:12
Und ... ja, einfach diese ...
0:07:14–0:07:18
Diese ... diese ... diese Aktion von der Figur Christian, ja?
0:07:18–0:07:24
Das ist vielleicht auf so einer, aber das kannst du wahrscheinlich besser einordnen,
0:07:24–0:07:32
auf so einer psychotherapeutischen Ebene nachvollziehbarer in dieser Zwillingsfigur.
0:07:33–0:07:36
Ja, und das möchte ich halt eben gerade nicht machen, weil ich möchte jetzt
0:07:36–0:07:39
nicht in diesen Film, der letztendlich dann eben doch, und da sind wir wieder
0:07:39–0:07:41
bei Dogma, kann Dogma überhaupt,
0:07:41–0:07:45
die Realität abbilden, wenn es versucht Reale aufzunehmen, ohne zu sehen,
0:07:45–0:07:49
es ist dann eben doch nie die Realität und das sind eben doch Schauspieler.
0:07:49–0:07:53
Und das ist eine erfundene Geschichte, eine Geschichte, die so inszeniert ist,
0:07:53–0:07:58
dass sie etwas in allen auslöst, was sich mit dem dahinterliegenden Thema verbündet.
0:07:58–0:08:04
Aber in keiner Weise kann man die Performance oder das Narrativ oder das Setting
0:08:04–0:08:10
oder sowas jetzt da rausholen und sagen, ah, hier sieht man genau, wie es ist.
0:08:10–0:08:14
Das könnte nur jemand tun, der oder die ...
0:08:16–0:08:20
Sich mit diesem Erlebten so verbinden kann, dass die Person dann sagen könnte,
0:08:21–0:08:25
für mich ist es so und so. Aber ich möchte da gar nicht ...
0:08:26–0:08:28
Gar nicht den Film ...
0:08:30–0:08:32
Ähm, nutzen, um so was zu tun.
0:08:32–0:08:37
Ich glaube, es geht auch eben ... dock mal um die Frage nach Authentizität.
0:08:38–0:08:42
Aber auch einen respektvollen Umgang mit dem Thema.
0:08:43–0:08:43
Mhm.
0:08:43–0:08:45
Und das ist eben auch ...
0:08:47–0:08:57
Für eine größere, also für eine Gesellschaft dann auch so konsumierbar wird, ne?
0:08:57–0:09:00
Und das hat das Fest, glaube ich, ganz gut geschaffen.
0:09:00–0:09:07
Also mit diesem schwierigen Thema doch eine große, also dieses Tabuthema irgendwo
0:09:07–0:09:08
gesellschaftlich zu platzieren.
0:09:08–0:09:14
Ja, auf jeden Fall. Ja, es ist natürlich auch ein Thema, was dann ...
0:09:14–0:09:18
Wenn man über Traumata und so spricht, was einfach ...
0:09:19–0:09:23
Wo Welten zusammenkommen, die auch nicht zusammenpassen. Da kann ich nur sagen,
0:09:23–0:09:26
es gibt von Ferencsi, ein ungarischer Psychoanalytiker, einen sehr frühen Text.
0:09:28–0:09:32
Der heißt, glaub ich, Sprachverwirrung in Deutsch. Ich weiß den Titel nicht, aber fällt mir dazu ein,
0:09:33–0:09:37
der sich mit diesem Thema sexueller Missbrauch auseinandergesetzt hat,
0:09:37–0:09:41
daran getastet hat, weil damals in den sehr frühen Jahren der Psychoanalyse
0:09:41–0:09:43
ja schon so Spuren aufkamen, dass das,
0:09:44–0:09:48
was lange Zeit Hysterie hieß, also etwas, was von der Gerbärmutter her kommt,
0:09:49–0:09:50
dass Frauen sind hysterisch,
0:09:51–0:09:55
dass da immer mehr in den Erinnerungen irgendwie dann klar wurde,
0:09:55–0:10:05
da ist sexueller Missbrauch mit im Spiel und das wurde dann von der männlichen,
0:10:07–0:10:11
von dem männlichen Blick irgendwie so weg, erstmal zur Seite geschoben.
0:10:12–0:10:17
Es hat lange gedauert, dass man dann sagte, okay, vielleicht sind die Zahlen
0:10:17–0:10:22
andere als die, die wir uns zusammen hoffen.
0:10:22–0:10:23
Ja.
0:10:23–0:10:26
Und da gibt's diesen Text, den können wir vielleicht verlinken.
0:10:26–0:10:31
Der ist auch inzwischen sowieso in gemeinfrei von Ferencsi.
0:10:32–0:10:36
Der das noch mal, find ich, gut versucht, in Worte zu fassen,
0:10:36–0:10:38
einfach zu gucken, Sprachverfolgung.
0:10:38–0:10:42
Es gibt keine gemeinsame Sprache zwischen Kindern und Erwachsenen,
0:10:42–0:10:44
wenn es um sexuelle Wünsche geht, die gibt es nicht. Ja.
0:10:45–0:10:51
Ganz verkürzt gesagt. Und das, find ich, hat er sehr gut klargestellt.
0:10:51–0:10:55
Und aber auch in sehr einfachen Worten.
0:10:58–0:11:00
Ja, soviel nochmal zum Festen.
0:11:00–0:11:05
Also, das nochmal zum einen zum Nachtrag und das, wie du es nochmal so zusammengefasst hast,
0:11:07–0:11:16
das Fest war vielleicht der erste und der einzige Film, der eben alle Dogma-Regeln,
0:11:17–0:11:23
so befolgt hat und damit eigentlich auch Dogma dann wieder gestorben ist, mit das Fest.
0:11:24–0:11:32
Eine ganz komprimierte Ansicht für die Filmbewegung Dogma 95.
0:11:32–0:11:37
Ja, Proof of Concept, also Regeln drei Jahre später Film.
0:11:38–0:11:43
Sonderpreis der Jury bekommen in Cannes. Und das würde mich noch mal interessieren,
0:11:43–0:11:46
weil Idioten war auch im gleichen Wettbewerb.
0:11:47–0:11:48
Ne, Idioten kam später raus.
0:11:48–0:11:52
Ne, der kam auch 98 raus und der war, glaube ich, auch 98 in Cannes.
0:11:52–0:11:54
Aber der ist leer ausgegangen.
0:11:54–0:11:54
Ah.
0:11:57–0:11:59
Meinst du, die beiden waren beide im Fest der Welt?
0:11:59–0:12:04
Ja, das würde mich halt auch noch mal interessieren. Weil das war irgendwie so ...
0:12:04–0:12:06
Oder war der in Venedig?
0:12:06–0:12:07
Nee, das war, glaub ich, alles in Cannes.
0:12:08–0:12:11
Gut, wir sind gut vorbereitet, wie man merkt.
0:12:11–0:12:17
Ja, also Lars von Trier hatte davor eben mit Breaking the Waves mit einem Nicht-Dogma-Film,
0:12:18–0:12:20
... Wo das Kochexperiment schiefgegangen ist.
0:12:24–0:12:28
Also Lars von Trier war viel in Cannes, war der Liebling von Cannes,
0:12:28–0:12:30
wurde irgendwann dann später von Cannes verbannt,
0:12:31–0:12:36
aber zu der Zeit ist er dann auch mit Idioten eben bei Cannes gewesen,
0:12:36–0:12:43
hat aber keinen Preis bekommen, hatte davor mit Breaking the Waves die goldene Palme bekommen.
0:12:44–0:12:48
Was kein Dogma-Film war, was aber nach dem Dogma-Manifest gedreht wurde.
0:12:50–0:12:53
Und wenn man Lars von Trier hört und auch Winterberg, hatten wir ja in der letzten
0:12:53–0:12:58
Folge schon, die sind beide einfach da auch total entspannt und sagen,
0:12:58–0:13:00
es muss nicht alles Dogma-Film sein. Darum geht es gar nicht.
0:13:01–0:13:05
Es geht nur darum, irgendwie ein Manifest zu schaffen, was Regeln über Bord
0:13:05–0:13:09
schmeißt und gleichzeitig neue Regeln zuzulassen, die gute Geschichten erzählen
0:13:09–0:13:14
können und die auch mit einfachen Mitteln erlauben, Filme zu machen und ihnen
0:13:14–0:13:15
eine gewisse Bühne zu geben.
0:13:16–0:13:19
Also wenn ihr mit Dogma95 jetzt,
0:13:20–0:13:23
also mit dieser Folge eingestiegen seid, dann würden wir empfehlen,
0:13:23–0:13:29
die davor nochmal zu hören, weil wir da ausführlich über das Regelwerk von Dogma95
0:13:29–0:13:33
sprechen und das setzen wir jetzt einfach voraus für die, für die Folge.
0:13:34–0:13:40
So, also der Film Idioten von Lars von Trier, der ist auch 19,
0:13:41–0:13:44
also ich mach mal einen kurzen Überblick, was ich versuche, was wir vielleicht
0:13:44–0:13:46
hinkriegen. Herr Lehmann haben wir schon gemacht.
0:13:46–0:13:48
Das Zweite ist, ich wollte eigentlich in der Skarlitzer Straße lang laufen,
0:13:49–0:13:54
um dieses Kinothema allgemein noch mal zu setzen, weil die Skarlitzer Straße,
0:13:54–0:13:59
das hatte mir ein Befreundeter der Filmemacher mal erzählt, hatte ihm ein alter
0:13:59–0:14:02
Taxifahrer mal erzählt, das war,
0:14:02–0:14:07
wenn man von der Warschauer Straße kommt, als die Mauer noch nicht stand von
0:14:07–0:14:12
Herr Lehmann, also Davor war das so, dass die Taxis oft aus der DDR rüber in
0:14:12–0:14:14
die BRD nach Westberlin gefahren sind.
0:14:14–0:14:17
Und in der Skaldeser Straße gab es so unglaublich viele Kinos.
0:14:18–0:14:21
Ich habe seitdem immer so mal den Wunsch, nochmal in so alte Zeitungsarchive
0:14:21–0:14:25
zu gucken, wo so Kinoprogramme drin sind, zu schauen, welche Kinos denn da wirklich waren.
0:14:25–0:14:31
Der meinte, der war damals eben noch in den 50er Jahren auch als Taxifahrer unterwegs.
0:14:31–0:14:35
Der meinte, der hat immer dann die Leute rübergefahren, so am Freitagnachmittag oder am Wochenende.
0:14:37–0:14:39
Eiszeitkino war wohl auch eins dieser Kinos.
0:14:39–0:14:41
Eiszeit-Movimento ist da auch.
0:14:42–0:14:46
Das fand ich ganz interessant. Wir laufen jetzt aber nicht die Skalitzer,
0:14:46–0:14:48
weil die ist einfach zu laut zum Aufnehmen.
0:14:48–0:14:53
Aber wir laufen an der viel ruhigeren Kopfsteinpflasterstraße entlang.
0:14:55–0:14:56
Ja, das stimmt.
0:14:57–0:15:02
Also ich wollte dann heute ein bisschen kurz mit dem Film, hab schon angefangen,
0:15:02–0:15:06
kurze Zusammenfassung geben, aber dann eigentlich eher in so Hypothesen gleich
0:15:06–0:15:11
einsteigen, weil entweder hat man den Film schon gesehen oder man würd den eh
0:15:11–0:15:13
nicht gucken, dann hört man auch diesen Podcast nicht.
0:15:13–0:15:17
Und hab dann so drei Parabeln oder Hypothesen dazu.
0:15:18–0:15:22
Das eine ist halt, ist der Film Idioten irgendwie so was, eine Parabel über
0:15:22–0:15:28
das Kino in der Gesellschaft? Also Kino ist die Gruppe der Idioten und die Gesellschaft
0:15:28–0:15:30
setzt sich damit auseinander.
0:15:30–0:15:33
Das zweite, dann wirklich diese Dogma 95.
0:15:33–0:15:36
Ganz kurz, willst du das nochmal so ausführen?
0:15:36–0:15:37
Ja, ja, das mach ich dann nachher.
0:15:37–0:15:39
Achso, du willst die erstmal so vorstellen.
0:15:39–0:15:44
Ich möchte die Leute jetzt binden, dass sie bleiben. Ah ja. Weil es regnet,
0:15:44–0:15:46
wir husten, keine Ahnung wie der Sound ist.
0:15:46–0:15:50
Also die geile Hypothese, die wir hier haben. Die zweite Hypothese ist dann
0:15:50–0:15:53
noch tiefer in die Filmindustrie.
0:15:53–0:15:58
Also ist Dogma 95, sind diese Idioten, die ihren inneren Idioten suchen,
0:15:58–0:16:03
sind das die Dogma 95 Leute innerhalb der Filmindustrie, die umgibt,
0:16:03–0:16:04
wir sind umgeben von der Filmindustrie.
0:16:05–0:16:09
Und dann gehe ich aber auch noch mal so ganz raus und wir gucken mal drauf,
0:16:09–0:16:17
auf so einer politischen Ebene, also dass es wirklich dann um diese Frage auch von Idiotie geht,
0:16:18–0:16:23
die dann vordergründig immer wahrgenommen wird als Geisteskrankheit oder wie auch immer.
0:16:23–0:16:26
Das heißt, wir gucken uns da mal ein bisschen die Geschichte der Psychiatrie an.
0:16:27–0:16:27
Ganz schnell. Okay.
0:16:28–0:16:34
Aber auch eine zweite, eine zweite Deutung beziehungsweise eine zweite Bedeutung,
0:16:34–0:16:42
die ich da irgendwie spurenhaft fühle, was dann auch mit Lars von Triers Film Dogville zu tun hat.
0:16:43–0:16:43
Ja.
0:16:43–0:16:47
Und vielleicht aber auch nur mit dem Titel des Films. Das kommt dann später.
0:16:48–0:16:52
Da geht es dann also um Individuen, Gruppen oder was in der Gesellschaft.
0:16:52–0:17:01
So, also wir haben schon gesagt, der Film Idioten ist 98 entschieden, ist 117 Minuten lang.
0:17:01–0:17:06
Regie hat Lars von Trier und weil es halt irgendwie, sagen wir mal 95 ist,
0:17:06–0:17:11
taucht er nicht als Regisseur in den Titeln auf, namentlich.
0:17:11–0:17:16
Er hat aber auch das Drehbuch geschrieben, was der Legende nach nur vier Tage
0:17:16–0:17:18
gedauert hat. dann ging es gleich in die Produktion.
0:17:19–0:17:23
Er hat auch die Kamera gemacht, was ich ganz beeindruckend finde.
0:17:23–0:17:26
Er hat da auch wohl viel Spaß gehabt. Er hat in einem Interview auch mal erzählt,
0:17:27–0:17:31
er war aber auch so ein bisschen neidisch auf die Gruppe der Schauspieler,
0:17:31–0:17:35
Schauspielerinnen, die halt einfach so da sich so richtig reinbegeben konnten.
0:17:36–0:17:37
Und er musste hinter der Kamera dann noch ...
0:17:37–0:17:39
Er konnte keinen Sex machen, ne?
0:17:39–0:17:43
Das hat er so nicht gesagt, aber er hat jealous, hat er gesagt.
0:17:44–0:17:46
Also, er könnte neidisch oder eifersüchtig sein.
0:17:46–0:17:48
Ja, wahrscheinlich, weil er keinen Sex macht.
0:17:49–0:17:51
Das ist jetzt eine Interpretation.
0:17:51–0:17:55
Ja, ja. Aber jetzt muss man auch noch mal, weil ich so drauf rumreite,
0:17:55–0:17:59
der Film Idioten hat explizite Sexszenen.
0:17:59–0:18:05
Das hat man so in der Form auch noch nicht im Kino, in so einem normalen Film so gesehen.
0:18:06–0:18:09
Lars von Trier, ich weiß nicht, ob ihr das auch noch erzählt,
0:18:10–0:18:17
aber der hatte auch eine Produktionsfirma, die Pornos produziert hat. für Frauen.
0:18:18–0:18:23
Also, das heißt, er ist da auch dem Genre jetzt nicht fremd, ne?
0:18:23–0:18:28
Und, ähm, ich ... Ja, also, das fand ich, hab ich ... Damals hat mich das ein
0:18:28–0:18:31
bisschen geschockt, aber irgendwie war's dann auch sehr natürlich.
0:18:32–0:18:37
Mhm. Nee, das wusste ich gar nicht so. Aber ja, es gibt explizite Sexszenen,
0:18:37–0:18:42
und es war wohl im norwegischen Vertrieb irgendwie, wo es dann doch in die Kinos
0:18:42–0:18:45
durfte, und das wurde dann gefeiert ...
0:18:45–0:18:51
Als eben der erste Film, der im Kino mit Distributionen gezeigt werden durfte,
0:18:51–0:18:56
der explizite Sechsszenen hatte, so aber ja.
0:18:56–0:19:04
Der Schnitt wurde von Molly Marlenes-Densgaard, die viele Lars von Trier,
0:19:04–0:19:07
fast alle Lars von Trier ab 1994 geschnitten hat.
0:19:08–0:19:16
Die hat auch den geschnitten und der, einer der Hauptdarsteller, der Stoffer spielt. der,
0:19:20–0:19:26
Der heißt Jens Albinus. Der hat später auch bei Dancer in the Dark und bei Nymphomaniac mitgespielt.
0:19:28–0:19:35
Und wichtig auch noch, eine der zentralen Rollen, Karin, gespielt von Bodil Jorgensen.
0:19:36–0:19:39
Die ... für ihre Darstellung ...
0:19:40–0:19:43
Sagen wir mal, des Publikums, das ist so eine Hypothese von mir.
0:19:43–0:19:46
Also, die ist wir anfangs.
0:19:48–0:19:49
Weil sie die Beobachterin allnehmt.
0:19:49–0:19:50
Die einzige war die Preise.
0:19:50–0:19:54
Also, sie nimmt ja so die Position der Beobachterin.
0:19:54–0:19:57
Genau, die führt uns ein.
0:19:58–0:20:02
Aber führt das dann existenziell aus?
0:20:02–0:20:06
Ja. Idioten wurde 1998 zu einem Filmfestspiel von Cannes eingeladen.
0:20:07–0:20:10
Und hat aber dort keine Preise bekommen, hat später ein paar Preise bekommen,
0:20:10–0:20:20
aber vor allen Dingen eben auch Odin Jorgensen, die in Dänemark für beste Darstellerin gewonnen hat.
0:20:21–0:20:26
Und diese Karin, jetzt mach ich mal so eine ganz kurze ... Kennst du den Film Jacob's Ladder?
0:20:26–0:20:26
Ja.
0:20:27–0:20:31
Bei Jacob's Ladder gibt's zwei Schnittversionen. Die eine Version ist ...
0:20:32–0:20:33
Directness-Cut und die andere nicht.
0:20:34–0:20:37
Ja, ich weiß nicht, worum die heißen. Bei der einen ist es so,
0:20:38–0:20:43
dass der Hauptdarsteller ist im Vietnamkrieg und irgendwie wird dann für tot
0:20:43–0:20:47
erklärt, aber ist er dann irgendwie doch nicht und hat dann so Halluzinationen.
0:20:47–0:20:50
Alles so ein weirder Film, den irgendwie alle kennen und ich weiß gar nicht
0:20:50–0:20:52
mehr, wo ich den gesehen hab.
0:20:52–0:20:57
Im Kino oder im Fernsehen, keine Ahnung. Jeder kennt den, aber irgendwie weiß ich gar nicht, warum.
0:20:58–0:21:03
Und in einer Version ... stirbt er quasi in Vietnam.
0:21:04–0:21:07
Und dann geht das alles später in Amerika wieder los mit den Halluzinationen.
0:21:07–0:21:11
In der anderen Version ist dieser ... Er ist tot in Vietnam,
0:21:11–0:21:14
am Ende von diesen ganzen Halluzinationen geschnitten.
0:21:14–0:21:18
Das heißt, da wird das alles wie so ein Todeskampf zusammengefasst.
0:21:18–0:21:23
Ja, das ist so großartig, das hat mich umgehauen damals bei dem Film,
0:21:24–0:21:30
diese Version, dass du eine Sterbesszene-Sequenz hast, die über anderthalb Stunden geht.
0:21:31–0:21:35
Das ist ein bisschen wie Sixth Sense, nur intelligenter.
0:21:36–0:21:40
Und ich möchte jetzt mal so eine, einfach mit einem Jacob's Ladder,
0:21:41–0:21:43
Zusammenfassung der Szene.
0:21:43–0:21:47
Und zwar nehme ich damit den Schluss auch vorne weg. Also, das ist der Riesen-Plotz,
0:21:47–0:21:51
weil, und zwar Karin, ich will nur über Karin sprechen, Karin ...
0:21:51–0:21:55
Ähm ... hat ein Kind, das Kind ist gestorben.
0:21:56–0:21:58
Sie konnte damit überhaupt gar nicht umgehen.
0:22:01–0:22:03
Landete in der Psychiatrie.
0:22:06–0:22:11
Und ... Wurde da irgendwie so weit stabilisiert, oder hat sich wieder so weit
0:22:11–0:22:13
gefangen, dass sie wieder zu Hause leben kann.
0:22:13–0:22:17
Aber die Familie zu Hause, nachdem sie aus der Psychiatrie entlassen wurde,
0:22:18–0:22:21
hat halt jetzt einfach eine Karin, die sabbernd am Tisch sitzt,
0:22:22–0:22:24
weil die auf schwere Medikationen ist.
0:22:26–0:22:32
Damit wäre dieser ganze Teil von der Gruppe, die da die Idioten sind,
0:22:32–0:22:36
auf die wir gleich genauer eingehen, zusammengefasst als Karens Fantasie über
0:22:36–0:22:38
die Zeiten der Psychiatrie.
0:22:39–0:22:43
Und zum Schluss wird sie ja auch von einer von den, in Anführungszeichen,
0:22:43–0:22:48
Pflegerinnen oder so, wie man sie bezeichnen möchte, begleitet, zurück zur Familie.
0:22:48–0:22:50
Und da in gewisser Weise abgegeben.
0:22:51–0:22:53
Und man sieht dann eben, Karin, wie sie dann da ...
0:22:54–0:22:58
Mit halb offenem Mund so Kuchen rauslaufen lässt.
0:22:59–0:23:03
Das ist aber eine ganz, also das ist ja wirklich so eine völlige ...
0:23:03–0:23:04
Crazy.
0:23:05–0:23:06
Perspektivwechsel inside-out.
0:23:07–0:23:11
Das ist eine, genau, Sushi-Roll inside-out. Aber ich find's irgendwie auch mal
0:23:11–0:23:15
ganz gut, weil man da nicht so ganz reingeht, sondern wirklich bei dieser Geschichte bleibt.
0:23:15–0:23:22
Weil der eigentliche Showdown ist ja wirklich zum Schluss Karin.
0:23:22–0:23:23
Man weiß nichts über Karin.
0:23:23–0:23:29
Wenn man aber nur Karin beobachtet, dann ist das dazwischen einfach ihre Zeit in der Psychiatrie.
0:23:29–0:23:33
Das finde ich einen ziemlich genialen Kniff, ja. Das folge ich dir.
0:23:34–0:23:38
Ja, und ... Und wenn wir jetzt in die Geschichte zurückgehen, dann ist Karin,
0:23:40–0:23:43
wie wir später eben erst wissen, nachdem ihr Sohn oder Tochter,
0:23:43–0:23:49
das wird, glaub ich, gar nicht klar, gestorben ist, sitzt sie in einem Restaurant
0:23:49–0:23:54
und zwei Männer am Tisch nebenan, Die benehmen sich komisch, stehen absurd drauf.
0:23:54–0:23:56
Dann können die Leute nicht mit umgehen.
0:23:56–0:24:00
Dann werden die rausgeschmissen. Der eine greift sie bei der Hand und zieht sie mit raus.
0:24:01–0:24:05
Und nimmt sie einfach so mit. Sie lässt sich dann auch da mitnehmen.
0:24:06–0:24:10
Und die kommen dann zum Schluss von dieser Escape-Szene ...
0:24:12–0:24:16
Also lernen sie einfach kennen. Es gibt so eine Gruppe, die in gewisser Weise
0:24:16–0:24:21
geführt wird von Stoffer, die wie so eine Kommune leben. Die leben in einem
0:24:21–0:24:24
Haus von Stoffers Onkel, was irgendwie verkauft werden soll.
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Und er soll da irgendwie aufpassen und das Haus vorführen.
0:24:28–0:24:34
Der Onkel weiß anfangs, unglaublich, der weiß gar nicht, dass die da drin als Kommune leben.
0:24:35–0:24:39
Und die versuchen, in ihrer Kommune, das ist so ein bisschen die ...
0:24:40–0:24:44
Die Grundhaltung, diesen inneren Idioten zu finden.
0:24:44–0:24:47
Der innere Idiot, was das genau ist, wird nicht so richtig klar.
0:24:47–0:24:50
Aber wir sehen einzelne Leute immer wieder in ihren Dayjobs,
0:24:50–0:24:53
die halt irgendwie eine Volkshochschule lernen oder so.
0:24:54–0:24:56
Und die dann ... Ach, wir müssen uns noch kurz unterstellen.
0:24:57–0:24:58
Es ist einfach zu nass.
0:25:01–0:25:06
Und dann aber immer wieder eben zur Kommune zurückkehren. Die Kommune versucht ...
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Raum zu geben, oder ein Setting zu sein, in dem unglaublich viele Dinge passieren dürfen.
0:25:13–0:25:16
Das kommt eben auch zu den Sexszenen, die du schon beschrieben hast.
0:25:17–0:25:17
Das war's für heute, wir sehen uns beim nächsten Mal.
0:25:21–0:25:25
Ja, und es gibt einfach auch so kuriose Einzelszenen, wo die da Weihnachtsschmuck
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verkaufen wollen und klingeln dann.
0:25:28–0:25:30
Und das ist das, was ich so meinte mit Herr Lehmann am Anfang.
0:25:31–0:25:35
Du hast halt ... Du folgst natürlich den ProtagonistInnen, die ...
0:25:36–0:25:41
Die das Idiotische spielen. Und wenn die dann an der Tür klingeln,
0:25:42–0:25:45
dann bist du bei denen und weißt aber auch, dass die irgendwie spielen.
0:25:45–0:25:48
Und dann geht die Tür auf und die Leute sind perplex und wissen nicht,
0:25:48–0:25:49
wie sie damit umgehen können.
0:25:50–0:25:55
Leute, die sich fürs Haus interessieren, werden dann irgendwie auch abgeschreckt,
0:25:55–0:26:00
weil gesagt wird, sie wissen aber schon, dass da eben im ersten Stock eine Psychiatrie ist und ja.
0:26:00–0:26:11
Also diese Figuren, Idioten, bewegen sich ja auf so einem, wie soll man sagen,
0:26:13–0:26:18
gesellschaftlichen Randbereich, dass die ja auf der einen Seite durch ihre Aktion
0:26:18–0:26:25
dann eine gewisse Gruppe von Menschen diffamieren,
0:26:25–0:26:29
aber auf der anderen Seite dadurch auch Vorteile rausholen.
0:26:29–0:26:34
Ja, genau, das wird immer wieder auch herangeführt. Weil sie dann diese Idioten
0:26:34–0:26:38
spielen, kriegen sie dann bestimmte, also für das Haus dann Förderung.
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Aber gleichzeitig haben ja die Mitglieder der Gruppe auch ein gesellschaftliches Leben.
0:26:46–0:26:50
Das heißt, es bleibt immer so in so einem Gruppenkern dieses Spiel,
0:26:50–0:26:54
ja, aber es verlässt nicht diesen Gruppenkern, ja, es gibt ja Aber das wird
0:26:54–0:26:58
ja dann, das ist ja dann was, was Stoffer irgendwie auch so mit diesen Flaschen
0:26:58–0:27:00
drehen oder so, dann irgendwie so ins Team.
0:27:00–0:27:03
Genau, er versucht das dann so auszubrechen, aber es bleibt irgendwie in dieser
0:27:03–0:27:07
Gruppe drin und dann dieser Mut, dann nach außen zu gehen und zu sagen,
0:27:07–0:27:11
ich spiele auch den inneren Idioten in meinem Umfeld,
0:27:12–0:27:18
wird ja nur konsequent dann von Karin, aber aus einer anderen Motivation, dann zu Ende geführt.
0:27:18–0:27:21
Und es gibt aber auch Szenen, die einfach erschütternd sind.
0:27:23–0:27:28
Innerste irgendwie nach außen gekehrt wird, ist schon spät, und mir fallen die
0:27:28–0:27:31
Namen jetzt nicht mehr alle ein, aber die ... war das Johanna oder so?
0:27:31–0:27:36
Die von ihrem Vater abgeholt wird, die dann irgendwie reale,
0:27:36–0:27:40
in Anführungszeichen, psychische Probleme hat, Medikamente nehmen müsste, was sie nicht getan hat.
0:27:41–0:27:45
Die ja auch dann in Liebschaft eingeht mit einem Jungen, eine romantische Liebe,
0:27:45–0:27:48
wo sie auch dann in so einem ganz klaren Moment sagt, ich liebe dich.
0:27:49–0:27:53
Die wird dann abgeholt, und Stoffer kann dann auch nichts und will auch nichts wirklich dagegen tun.
0:27:54–0:27:57
Und gleichzeitig ist das schon so eine Sache, wo ich das Gefühl hab,
0:27:57–0:28:02
dass dieses Innerste spürbar wird. Also die Verzweiflung, so bestimmte innere Sachen.
0:28:03–0:28:07
Wem jetzt das Innerste ... Also jetzt von der Gruppe oder von den Personen?
0:28:08–0:28:11
Nee, von denen, die da wirklich betroffen sind. Also der eine,
0:28:11–0:28:16
der ... ich weiß nicht mehr, wie er heißt, der, mit dem sie zusammen ist dann,
0:28:16–0:28:20
der dann erst gar nix macht und dann aber ganz verzweifelt im Auto ist und so.
0:28:20–0:28:22
Der möchte nicht, dass sie geht.
0:28:22–0:28:27
Es ist ja auch unklar, ob sie gehen müsste oder nicht. Kann sie das selber bestimmen?
0:28:27–0:28:31
Oder hat der Vater die Bestimmungsmacht über sie, aber sie geht dann irgendwie
0:28:31–0:28:33
mit? Es ist eine ganz unklare Situation.
0:28:34–0:28:38
Das ist ein Punkt, wo wir später noch mal draufgucken müssen,
0:28:38–0:28:41
was heißt denn Geisteskrankheit?
0:28:42–0:28:46
Also ... Weil das ist ja schon ein Thema, was in dem Moment spürbar wird.
0:28:47–0:28:50
Darf die da bleiben oder nicht? Wer entscheidet das?
0:28:50–0:28:54
Nein, also diese Entmündigung quasi von einem Individuum.
0:28:54–0:28:59
Ja. Und dieser Punkt, ich glaub, Josephine heißt sie, wo sie abgeholt wird,
0:28:59–0:29:02
ist dann so der Punkt, nachdem Stoffer auch anfängt, das ein bisschen zu forcieren
0:29:02–0:29:06
und zu sagen, wir müssen diesen Idioten jetzt auch rauslassen.
0:29:06–0:29:07
Also, der muss raus in die Gesellschaft.
0:29:08–0:29:10
Aber es passiert nicht, ein paar Leute versuchen das.
0:29:13–0:29:18
Axel verfeigert das und zieht sich aus der Gruppe zurück. Und dann ist dieser
0:29:18–0:29:23
Abendschullehrer, der das dann irgendwie auch versucht, aber dann nicht wirklich durchzieht.
0:29:23–0:29:27
Und die Gruppe zerfällt so ein bisschen daran an dieser Unmöglichkeit,
0:29:27–0:29:32
sich nach außen zu öffnen und das innere Wissen nach außen zu tragen in die
0:29:32–0:29:34
umgebende Gesellschaft, was immer das auch sein soll.
0:29:36–0:29:40
Und Karin ist allerdings die, die sie sich stellen möchte und nimmt dann eben
0:29:40–0:29:46
die Unterstützung von Susanne an, mit der sie zusammen zurück zu ihrer Familie fährt.
0:29:46–0:29:48
Und dann gehen wir schon auf die Schlussszene zu.
0:29:48–0:29:53
Und da kommt es eben dazu, dass wir in dieser Szene merken oder erfahren,
0:29:53–0:29:56
dass Karins Kind gestorben ist.
0:29:56–0:30:00
Und zwischendrin gibt es die eine Szene, wo sie, glaube ich,
0:30:00–0:30:06
auch schon zu Susanne, diese Späterfiktion auch, der irgendwie sagt sowas,
0:30:06–0:30:10
ich darf gar nicht so glücklich sein. Ist so ein Satz, den sie zwischen dem Film sagt.
0:30:11–0:30:14
Und Susanne sagt, natürlich darfst du glücklich sein. Wir wissen in dem Moment
0:30:14–0:30:19
noch nicht, dass sie natürlich unglaubliche ... also unglaubliches Leid erfahren hat.
0:30:19–0:30:23
Was sie dann wahrscheinlich auch motiviert hat, so von jetzt auf gleich einfach
0:30:23–0:30:25
wegzurennen, in dem Moment, als sie im Restaurant ist.
0:30:26–0:30:31
Und später erfahren wir eben, dass dieses ... gestorbene Kind und das Leid und
0:30:31–0:30:35
so, dass das natürlich schon Schuldgefühle auslösen kann, wenn's einem auf einmal
0:30:35–0:30:41
spaßig gut geht, wenn man mit Leuten, die Idioten spielen, durch die Straßen läuft.
0:30:41–0:30:45
Sie geht dann zurück. In dieser letzten Szene ist es so, dass die Familie da
0:30:45–0:30:48
sitzt, und sie war zwei Wochen weg.
0:30:48–0:30:52
Dann sagt irgendjemand, wir dachten, du seist tot oder so. Ihr Mann ist erst
0:30:52–0:30:55
gar nicht da. Der kommt dann, die essen alle Kuchen.
0:30:55–0:30:56
Sie war nicht bei der Beerdigung.
0:30:57–0:31:02
War nicht bei der Beerdigung, das ist total wichtig. Und der Mann ist auch völlig gefühlskalt.
0:31:03–0:31:06
Ich mein, der ist natürlich in dem Moment auch nicht mehr mit seiner Frau zusammen.
0:31:06–0:31:07
Ihr Mann.
0:31:07–0:31:12
Und der Vater des Kindes auch. Den hat sie dann alleine mit der Beerdigung zurückgelassen.
0:31:14–0:31:19
Sie fängt dann eben an, diesen inneren Idioten ... Dieses Tropfen aus dem Mund,
0:31:19–0:31:20
so der Kuchen kühlt dann raus.
0:31:21–0:31:23
Ihr Mann schlägt sie ins Gesicht.
0:31:25–0:31:31
Ähm ... Und ... Ja, das ist irgendwie was ... Der Mann leidet auch sehr.
0:31:31–0:31:35
Aber trotzdem freut er sich jetzt überhaupt gar nicht, seine Frau zu sehen,
0:31:35–0:31:36
von der sie dachten, sie sei tot.
0:31:36–0:31:40
Da war nicht viel spürbar.
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Ja, ich mein, das ist natürlich auch immer die Frage, wie dann der individuelle
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Umgang mit Trauer ist. Also, es ist ja ... Also, Schock und Trauer.
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Und der Mann dann in Aggression.
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Und die Frau einfach in ... in Eskapismus.
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Ja, genau, es sei denn, sie war wirklich jetzt einfach in der Psychiatrie,
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kommt zurück, ist auf Tabletten und saugt beim Kaffee.
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Also das ist, das gäbe es auch.
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Ja, wenn man dann so quasi den psychiatrischen Blick im Sinne von Medikation
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und Verhalten dann auch so aufsetzt.
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Für den Schluss, ja.
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Genau, und Karin und Susanne verlassen dann aber wieder diese Wohnung. Das ist der Schluss.
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Ähm ... Eine direkte Assoziation, die ich mit dem Film hatte,
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weil diese ganze, das hab ich jetzt verkürzt und dargestellt,
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aber dieses Idiotenhafte, das ist auch schon ... Also, man tut sich schwer,
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das heute so anzuschauen.
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Also, das in Anführungszeichen normale, in Anführungszeichen unnormale Spielen. Ähm ...
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Du hast es dir noch mal angeschaut.
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Ja, aber da geht man dann irgendwie, also irgendwie fand ich das schon nochmal
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schwierig, das heute zu sehen.
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Echt interessant, ja. Von den Blickgewohnheiten, also den Sehgewohnheiten?
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Von der Repräsentationsebene, also wer spielt hier wen für wen.
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Okay, also weil wir dann auch einfach der Diskurs quasi auch um jetzt in dem
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ganzen gesellschaftlichen Umfeld dann auch sich weiterentwickelt hatten, man hat so gewisse...
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Es ist genau so festgeklebt in der Zeit wie die Qualität der Bilder auf Video
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damals und die Pullis, die die tragen.
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Das ist alles so 90er Jahre.
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Das ist irgendwie da so festgeklebt. Und ich weiß noch, dass ich das damals mutig fand.
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Wir hatten vorhin schon die Volksbühne erwähnt, da war ja auch irgendwie viel
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von dem, was auf der Bühne passiert, war ja auch hinreißend und aber manchmal
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auch so hingerissen, man wollte das aber sehen. Es hatte so eine Echtheit.
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Aber jetzt zu sehen, wie normale Behinderte nachmachen und man soll darüber
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lachen, das fällt mir schwer.
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Aber das war ja auch schon damals so. Das war ja genau dieses Fremdschämen,
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dieses Irgendwie-darf-man-das.
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Dieses ... hat ja der Film die ganze Zeit immer so wieder ...
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Hochgespült, ne, die Frage. Insofern fand ich den ...
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Jetzt wahrscheinlich noch viel schwieriger zu ertragen, weil einfach genau dieses ...
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Wie man bestimmte Sachen einordnet und so weiter, ist ja dann auch nicht mehr
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... Also, du konntest da noch Sachen sagen damals, wo man heute sagt,
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nee, geht halt nicht. So sagt man nicht.
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Also, Mann im Sinne von ... ist überhaupt nicht mehr diskussionswürdig.
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Oder andersrum, es ist sichtbar geworden, dass das so nicht geht,
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und damals war's unsichtbar.
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Ja, das hat ja so ein bisschen losgelöst, also diese Fragen, ja.
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Ja, und da ist es dann so, dass ich das damals noch irgendwie auch gut teilen
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konnte, dieses Gefühl, weil wenn die das für sich machen, ist es noch mal was
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anderes, als wenn die das dann vorspielen für die Gesellschaft.
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Ja, weil wenn man das, wenn alle wissentlich für sich ...
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Ja, klar, dann hast du natürlich einen geschützten Raum und so.
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Aber dann ist es ja Gruppentherapie oder ein Gruppenspiel.
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Aber dann ist es ja irgendwie ... Es geht ja quasi um die Konfrontation mit der Gesellschaft.
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Und damit auch die Vorteile oder die Dynamiken oder die Situation,
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die entstehen eben in dieser Konfrontation. Ja.
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Und das ist ja das, was der Film dann ausspiegelt.
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Ja. Und wo man auch immer dieses Problem bekommt, das ist ja schlimm.
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Ich schäme mich dafür, dass die das machen.
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Ja, das stimmt. Ja. Jetzt ganz kurz ein Hinweis, wenn jemand auf die GPS-Track ist.
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Es regnet immer noch so. Ich kann nicht mehr in diesem Regen.
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Ich bin hier schon ein bisschen erkält, deshalb stehen wir jetzt einfach still.
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Das ist jetzt so ein dicker Punkt wahrscheinlich im Track.
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Eine Assoziation, die ich mit dem Film jetzt hatte, noch mal,
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die ich damals nicht haben konnte, war ein Film von 1974,
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der hieß Sweet Movie von dem serbischen, damals jugoslawischen Regisseur Dujan Makavejev.
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Ich weiß nicht, ob du von dem mal gehört hast.
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Nee, habe ich nicht.
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Der ist deshalb nicht unbekannt,
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weil es gibt ein einziger Berlinale in Berlin, in der keine Preise vergeben
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wurden, weil die Jury komplett zurückgetreten ist. Und da war er mit in der Jury.
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Ähm, und ... dieser Film von 1974 war, glaub ich, eine deutsch-französisch-kanadische Koproduktion.
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Und der ist einfach irgendwie das absolute Gegenteil von Dogma. Und das absolute ...
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Aber es ist alles irgendwie so sichtbar. Ja, dieser Film, da geht's irgendwie
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auch um Sexualität. Es ist auch Sex on Screen. Es ist fürchterlich,
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es gibt so Handlungsstränge.
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Aber dieser Film ist einfach total ... Es war eine komische Szene.
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Es war eine explizite Sexszene, eine echte Sexszene auf dem Bildschirm.
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Der ist fürchterlich. Du merkst, der geht so richtig in deine Gedärme rein.
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Hast du den auch geguckt?
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Ja, den hast du vielleicht sogar auch gesehen, weil als Mute Magazine 2010 ihren
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Booklaunch hatten, Proud to be Flash, im Basso-Club, damals in der Köpenicker,
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Straße, da haben die den Film gezeigt. Da hab ich den gesehen.
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Der war ... ja. Und das ist auch der ... Wenn ich mich recht erinnere,
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ist es so, dass der gleiche Regisseur auch eben als früheren Film Der ist eigentlich
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nämlich auch Psychologe und hat dann aber einen Film gedreht bei Wilhelm Reich,
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der ja eher so im Körper, Körperarbeit, Körpertherapie, Charakterpanzer auch
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irgendwie verhaftet ist.
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Und mit dem Film ist er dann zum Film gekommen und hat dann bis,
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hat es bis in die Berlinale Jury geschafft.
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Und in dem, ja, diesen Film verlinken wir einfach. Das war so eine Assoziation.
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Der ist ganz anders. Du siehst in jeder Sekunde, das ist ein gestellter Film.
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Der Da passiert Improvisation, aber du hast nie das Moment, du bist nicht an
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einem Set, alles voller Props, alles total überdreht und bunt und so was.
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Aber er hat eben auch zum Grundthema diese inneren Idioten. Irgendwie verbinden
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die sich sehr gut, finde ich, die beiden.
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Gut, damit kommen wir jetzt in den zweiten Teil. Wir gucken mal drauf.
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Also deine Thesen, die du am Anfang vorgestellt hast?
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Die Thesen, die ich am Anfang vorgestellt hab. Eine Sache wollte ich noch vorneweg
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wissen, weil das habe ich in unterschiedlichen Halbwissen zusammengeklaubt.
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Drei Punkte, an denen dieser Film doch von diesem Dogma 95 Manifest abweicht.
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Genau, also wo er die Regeln bricht.
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Ja, genau.
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Also vielleicht auch sogar vier Punkte.
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Na, ich bin gespannt. Also ich habe drei gefunden, die habe ich unterschiedlich
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zusammengeklaubt. Der Wikipedia-Eintrag der Deutschen sagt, die Einheit des
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Ortes wird nicht eingehalten.
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Ich weiß ehrlich, ich habe es jetzt genau eins zu eins so mir gemerkt,
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als Wortlaut, weil ich nicht genau weiß ... Es geht um Ort und Zeit,
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und das muss alles irgendwie sein.
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Aber es ist natürlich, springt es hin und her. Aber auf jeden Fall,
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vielleicht gibt es Szenen, in denen ein Schnitt passiert, wo man an einem anderen
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Ort ist. Das hätte so nicht sein dürfen.
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Das Zweite ist die Tatsache, dass mit Video aufgenommen wurde.
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Was in dem Originaltext, wie man es versteht, ein Problem wäre.
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Lars von Trier im Interview, das hatte ich in der letzten Folge gesagt,
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sagt dazu nee er fand auch video wäre eigentlich nicht möglich gewesen eigentlich
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hat er sich schon selber disqualifiziert aber die haben gesagt der andere name ist mir,
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gerade kann ich nicht abrufen, aber die hätten dann irgendwie gesagt,
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nee, es geht nur darum, Academy 35, wenn es auf Distribution geht,
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das muss das finale Format sein.
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Man darf ja auch mit 16 Millimeter drehen und dann das hoch aufblasen.
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Und dann haben sie abgestimmt, und Lars von Trier hat gestimmt,
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Video ist nicht dogmakompatibel.
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Die anderen haben gesagt, doch, und dann mit Ascent Films, da meinte er, das ist kein Thema.
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Und das Letzte ist noch aus einem anderen Podcast, wo jemand meinte,
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es gibt auch für die Musik eine Harmonika, die reingeschnitten ist,
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aus dem Off, wo man nicht sieht, wie die Musik gemacht wird.
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Das ist die Schlussszene. Das ist die Schlussszene, die gibt's tatsächlich auch.
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Die hab ich mir auch noch mal angeguckt auf YouTube.
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Und dann dacht ich auch so, das ist nicht doch wahr.
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Die Musik, die ... Du hörst, es wird geschnitten, und du hörst die Musik weiter durchspielen.
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Kann ich nachvollziehen. Also aber vielleicht, ich muss noch mal überprüfen,
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aber das dachte ich auch. Und die vierte?
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Ich dachte, Lars von Trier nennt sich am Ende vom Abspann als Namen, weiß ich nicht.
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Aber das kann sein, das ist für Drehbuch oder Kamera, er darf ja nicht für Regisseur.
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Ja, okay. Okay, das könnte, hast du den Film noch irgendwo in, oder?
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Ja, wir gucken rein.
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Wir gucken noch mal rein, wir bestätigen das noch mal.
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Genau. Und das Lustige ist auch da, ich habe irgendeinen Trailer gefunden,
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wo Moby ankündigt, dass sie den streamen werden, also dass sie den auch im Programm haben.
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Und da steht dann so ein Idioten, zwei Sekunden und dann schwarz mit dem Titel
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directed by Lars von Trier.
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Das ist gleich im Trailer drin. Da darf man das scheinbar.
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Okay, aber jetzt zurück nochmal zu den, oder hinein in die Interpretation.
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Jetzt hat es ein bisschen mit dem Regen aufgehört.
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Wir können hier rum zurückgehen.
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Da kann man durchgehen?
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Da kann man durchgehen.
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Ich bin nicht so, weißt du, ich muss ein bisschen ...
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Du kannst nicht so viel laufen. Ich habe extra meine Wanderschuhe mit Gore-Tex.
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Wir müssen langsam gehen.
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Langsam.
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Wir pendeln langsam schon wieder zurück Richtung Cottbuser Tor.
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Da steht auch mein Rad.
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Also, meine erste Spielwiese für eine Interpretation wäre die Parabel zu sagen,
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diese Kommune, diese Menschen, die den inneren Idioten suchen und die diese
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ganzen Ausflüge unternehmen, im Sommer auf der Skischanze,
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Weihnachtsdeko im Sommer verkaufen, Diese einzelnen Storys, das ist einfach
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eine Parabel für das Kino in der Gesellschaft.
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Also es gibt einfach eine Gruppe, eine in sich geschlossene Filmindustrie.
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Insofern vielleicht auch eine Kritik an der Filmindustrie.
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Die so für sich selbst da ist, die auch so einen inneren Anspruch hat,
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hey, wir machen hier wirklich was.
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Aber jedes Mal, wenn es zu einer ernsthaften Berührung zwischen dieser Filmindustrie
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und der Gesellschaft kommt, dann fällt das alles immer so ein bisschen in sich zusammen.
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Niemand darf im Film bleiben, sondern der Papa holt halt seine Tochter dann irgendwann ab.
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Und auch die Karin, die am Anfang da sich in den Eskapismus begibt und diesen
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Film genießt ... Irgendwann ist es halt zu Ende, in dem Fall,
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in der Geschichte so, weil die Industrie in sich selbst irgendwie ...
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Merkt, sie kommt nicht aus sich selbst heraus, ist nur selbstreferenziell.
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Und dann fällt das Ganze in sich zusammen.
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Das wär so, find ich, so eine naheliegende ... ähm ...
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Parabel, wo man sagen könnte, was will dieser Film sagen? Dann würde dieser Film sagen,
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das Kino versucht ganz viel, ja, mit vollem Einsatz, ganz viele Menschen,
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die sich selbst öffnen, die sich selbst versuchen, dann zu finden,
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sich authentisch darstellen wollen.
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Aber im Endeffekt ist es halt nie real und es ist nie wirklich und es ist nie
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echt, weil die Menschen sind halt im Endeffekt doch Schauspieler.
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Und jedes Mal, wenn man dann diesen Moment, der so echt sich anfühlt,
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denkt, den bringe ich jetzt in die richtige Welt, dann ist die Welt eben doch anders.
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Man bleibt unter Haltung und das Politische in diesem ganzen verpufft jedes
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mal wenn man halt versucht zu sagen jetzt kann ich jetzt kann ich wie ein präsident
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agieren jetzt kann ich auch präsident sein also das geht in der form nicht das
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wäre so diese erste parabel zu diesen idioten,
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Soll ich die einfach so runterleiern?
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Nö, nö, nö, nö, nö. Ja, nee, ähm ... Also, das ... die Gruppe ...
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Ist quasi der dramaturgische Raum. Und damit, äh ...
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Damit auch die Leinwand im Kino. Oder ... ich versuch, diese Kinometapher da grade aufzulösen.
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Ja, Kino ist vielleicht das falsche Wort. Also, eher Filmindustrie, Filmproduktion.
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Also, diese ganze Idee, dass man ... diese ... ähm ...
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Diese Traumfabrik, wie es ja manchmal auch heißt, in diese Gesellschaft hineinstellt.
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Und dass es vielleicht dann eben Leute wie Stoffer gibt. Stoffer ist ja quasi
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der Regisseur. Der Regisseur, der Lars von Trier nicht genannt werden darf.
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Der dann irgendwie versucht, hey, wir machen jetzt mal was so und so.
0:45:16–0:45:18
Also die versuchen auch, was Politisches zu schaffen.
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Die versuchen, das Eigentliche, wie unser Podcast heißt, so in Menschen zu finden,
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diesen inneren Idioten. Und wenn man das tut, dann kann man was bewegen.
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Das muss man auch wieder in die Gesellschaft raustragen.
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Das ist ja so eine politische Haltung, die dann in der Industrie vielleicht
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auch gegeben ist. Nicht bei allen, aber bei manchen.
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Und dass diese politischen Ambitionen aber irgendwie verpuffen,
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weil es eben doch, wie du vorhin schon gesagt hast, mit dem Wort Eskapismus,
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dass eben doch was bleibt, was nie echt ist. Es kann nicht echt sein.
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Und beim Theater weiß man, dass es nie echt ist, beim Film vermutet man im Impro,
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dass es irgendwie echt ist, aber es ist dann eben doch nicht echt.
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Ja, aber was ich finde, rein emotional, weiß ich nicht, so richtig aufgeht in der Metapher, ist,
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der Eskapismus schafft ja Räume, die angenehm sind.
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Während diese Welt der Idioten überhaupt keine angenehme Welt ist,
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sondern es ist einfach mit komischen, ambivalenten Gefühlen verbunden.
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Aber so auf so einer ... Also, es schwelgt.
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Stimmt, aber es ist ja dann trotzdem Karin, die am Anfang bei der Hand genommen wird.
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Und die in gewisser Weise uns als Zuschauer an die Hand nimmt und da hineinführt,
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die ja diesen Moment hat, wo sie sagt, ich war noch nie so glücklich.
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Das ist ja ein echter emotionaler Moment, den Sie da drin erleben.
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Aus der Perspektive der Person, ja. Aber wenn man das jetzt dann aus dieser
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Perspektive von Gruppe und Zuschauerraum betrachtet,
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finde ich das nicht, weil es,
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ja, also vielleicht in diesen ...
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Es geht ja immer ein Spiel mit Grenzen. Es ist ja immer so eine Frage von ...
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Wie soll man sagen, dann so, ja, nicht Wutbürger, aber so jemand,
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der aufsteht und irgendwie gegen die Gesellschaft anrennt.
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Das ist ja so immanent da drin.
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Also deswegen ist es ja nicht so einfach konsumierbar.
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Was jetzt, der Film per se oder das ...
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Nein, nein, nein, nein. Nee, aus dieser Idee von Eskapismus oder von ...
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Es ist ja so, die müssen ja alle irgendwie, also sowohl der Zuschauer wie auch
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die Gruppe selber und die Akteure müssen ja alle irgendwie Energie aufwenden, um das zu machen.
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Also, es gibt ja schon so ... Und es ist ja nicht von ...
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Es kommt ja ... Es ist ja nicht so einfach konsumierbar, ja?
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Und ich versuche gerade so diese Metapher von Stoffer als derjenige, der die Regie führt,
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die Gruppe anleitet und die Conclusio daraus ist...
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Ja, das ist, was ich sagen will, ist, dass Stoffer mit seinen Ambitionen etwas
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zu verändern, die Welt zu verändern durch das Kino. Dass der dann irgendwie
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mit den Flaschen drehen und den inneren Idioten raus... Der hat ja eine Mission.
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Und dass da irgendwie in dem Film aufgezeigt wird, dass Kino...
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Oder die Filme... Es bleibt irgendwie selbstreferenziell. Es kommt nicht so ganz aus sich heraus.
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Und es bleibt fiktiv. Und es kann diese Brücke in die Politik nicht gut schlagen.
0:48:51–0:48:57
Okay, ja, also ich kann es so ansatzweise nachvollziehen, aber es ist mir noch
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nicht so ganz rund, dass es läuft.
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Genau, und das habe ich auch gedacht. Okay, gehen wir mal einen Schritt weiter
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und zoomen mal rein und sagen, nee, vielleicht geht es nicht um die Filmindustrie
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in der Gesellschaft, sondern vielleicht ist es ja gleich nicht.
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Also ich glaube nicht mal Lars von Trier, alles was man so bei Lars von Trier
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reindeutet, Ich bin mir echt unklar, wie viel Konzeption und Intuition da ist.
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Aber tun wir doch mal so, als ob Lars von Trier da einen Film gemacht hätte,
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der als zweiter Dogma-Film, nachdem der erste die Preise abgeräumt hat,
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der zweite dann irgendwie das Kapitel schon schließt.
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Und diese Idioten sind die Dogma-Leute.
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Ja? Und rundherum ist die Filmindustrie. Und die dürfen jetzt ja mal irgendwie
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so ihr Ding machen und dann dürfen die halt so Höh, du darfst den Namen nicht
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nennen und du darfst auch nicht und wir haben jetzt diese Regeln und wir machen
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was immer wir wollen. Also es wird aber irgendwie...
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Es ist in sich schön anzuschauen. Wir gucken uns quasi so ein bisschen wie bei
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Hamlet, das Theater im Theater, an.
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Wir gucken uns quasi den Dogma-Film im Dogma-Film an.
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Und drumherum, die Gesellschaft ist die Filmindustrie, die macht so ihr Ding, ja.
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Die wollen halt die großen Häuser verkaufen, die wollen bauen,
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machen, hier und da. Die haben ihre Regeln.
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Und da muss man auch, da muss man bestimmt vernünftig essen,
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sonst wird man einfach nicht ernst genommen.
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Aber es gibt diesen kurzen Moment, wo halt diese Dogma-Leute jetzt so ein bisschen
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Plitschplatsch so alles aufwühlen.
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Und dann zerbröselt es aber auch schon wieder hinten raus.
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Und was übrig bleibt, sind dann halt eben die Hoffnungen von Leuten wie,
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äh, Karin, die dann vielleicht steht für jemand, die sich eingelassen hat,
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aus der großen Filmindustrie, auf dieser Innovationszug aufzuspringen und dann hinten raus.
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Aber merkt ja jetzt, scheiße, jetzt ist das weg, Aber zurück kann ich auch nicht mehr.
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Da wird es dann, finde ich, ein bisschen greifbarer und irgendwie ganz lustig.
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Aber ich glaube natürlich nicht, dass es eine Intention ist,
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von Lars von Trier zu sagen, ich mach jetzt einen Dogma-Film und mach damit den Sack gleich zu.
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Weil der andere Dogma-Film räumt eh die Preise ab.
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Und ich mach dann halt den, wo man nachträglich dann im Regen in Kreuzberg endlich
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draufkommt, dass ich hihihi wusste, Dieses Dogma ist halt quasi,
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wir müssen Rudelbumsen und danach will es keiner mehr wissen.
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Du bist ja so auf der Meter-Meter-Ebene unterwegs,
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gerade.
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Ja, ja, aber das wäre eben diese Parabel-Idee.
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Ja, nö, kann nicht irgendwie so...
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Wobei natürlich die Frage von Kontinuität, von eben so Filmschaffenden und es
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ist ja doch eine Singularität in dem Film, die Filmgruppe, also die Idiotengruppe, ne.
0:51:55–0:51:58
Aber kann ich auch, okay, ansatzweise.
0:51:59–0:52:03
Gut, ja, also es ist schon spät. Ich ratte mal weiter, ne, weil das Dritte,
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also wir haben jetzt das Dritte und das Vierte hängt irgendwie so ein bisschen
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zusammen. Ist das jetzt so ...
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Politik ... Also, Politik, jetzt gehen wir da mal raus aus diesem selbstreferentiellen Filmthema.
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Es gibt ja diesen Adorno-Satz, der immer so oft überall zitiert,
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es gibt kein richtiges Leben im Falschen. Hast du bestimmt auch schon gehört.
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Das war doch so eine Facebook-Kachel.
0:52:30–0:52:35
Wie eine Facebook-Kachel? Ach so, okay. Nee, das ist ... Genau,
0:52:35–0:52:36
ein Kalenderspruch von Adorno.
0:52:36–0:52:40
Also nutze den Tag, es gibt kein richtiges Leben im Wald.
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Ja. Und das, finde ich, ist natürlich was, was sich so auftränkt,
0:52:45–0:52:48
ne? In dem Moment, wo Stefan so anfängt zu scheitern, dass man denkt,
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ja, es gibt halt kein richtiges Leben im Wald. Und sollte dieser innere ...
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Idiot halt irgendwie wirklich die Lösung für alles sein, solange drumherum der
0:52:57–0:53:01
nicht ankommt, das ist ja auch deren Haltung, wird sich nichts verändern.
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Also wir müssen das Richtige, was wir tun, jetzt in diese falsche Welt reinbringen
0:53:05–0:53:06
und alles richtig machen.
0:53:07–0:53:10
Und da habe ich so gemerkt, es gibt ja so eine ganze Reihe von Filmen,
0:53:11–0:53:16
die ein ähnliches Motiv haben, wo es eine abgeschlossen, also wo es zwei Welten gibt, die sich treffen.
0:53:16–0:53:22
Und bei diesen Berührungen dieser beiden Welten, da entsteht die Geschichte.
0:53:22–0:53:28
Die Geschichte, das ist jetzt zum Beispiel, ich weiß nicht, fällt dir eine ein?
0:53:28–0:53:31
Ich habe drei aufgeschrieben, vielleicht fällen dir auch andere ein.
0:53:32–0:53:40
Also Filme, die zum Gegenstand haben, dass in einer und derselben Welt zwei Welten.
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Stranger Things.
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Stranger Things, relativ neu.
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In der Popkultur verhaftet.
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Nein, das ist ja gar nicht schlecht. Dann gibt's noch den, wie hieß noch mal
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der Typ ... Ah Gott, ey, es ist schon spät.
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Videodrome hat der Regisseur von ...
0:54:00–0:54:00
Cronenberg.
0:54:00–0:54:03
Cronenberg, und der hat den Film ... Ähm ...
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Naked Lunch.
0:54:04–0:54:11
Nein, der andere, der tolle, wo es diese Level gibt, so Inception-mäßig, wo ...
0:54:14–0:54:16
Ja, das ist doch Existenz.
0:54:16–0:54:19
Existenz, ja. Das wär zum Beispiel auch so ein Film.
0:54:19–0:54:19
Ja, ja.
0:54:20–0:54:21
Wie heißt der?
0:54:21–0:54:21
Matrix.
0:54:22–0:54:28
Matrix hab ich mir auch aufgeschrieben. Von 99. Die Truman Show von 98.
0:54:28–0:54:29
Ja, ja, ja.
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Und was ich vom Charakter her am ähnlichsten finde in der Art ist ...
0:54:34–0:54:35
Kennst du The Village von ...
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Was?
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The Village von 2004, von M. Night Shyamalan?
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Den kenn ich gar nicht.
0:54:44–0:54:45
Den kennst du gar nicht?
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Nee, ich red den Film nicht, aber...
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Kennst du nicht den Film? Vielleicht kennst du ihn.
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Ja, verlinken wir einfach. Da geht's darum, du siehst so ein Village,
0:55:01–0:55:03
also wirklich so ein altes Dorf, so Quaker-mäßig in Amerika.
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Und in diesem Dorf, das ist mitten im Wald. Und in dem Wald sind halt irgendwie ...
0:55:10–0:55:13
Irgendwelche Geschöpfe, Monster, wir wissen es gar nicht, wir sehen die gar
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nicht genau. Dann sind auf einmal so Farbmarkierungen an bestimmten Türen im Dorf und so.
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Und ... ähm ...
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Ist der gut?
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Ich finde den super.
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Soll ich den nicht mal spoilern? Nee, spoilern nicht, den will ich sehen.
0:55:28–0:55:28
Okay.
0:55:30–0:55:31
Ist das ein Horrorfilm?
0:55:34–0:55:35
Doppelter Horrorfilm.
0:55:35–0:55:36
Oh, also Meta-Horror.
0:55:37–0:55:42
Ja, ja, Meta-Horror. Metaweise Horrorfilm. Und bei diesem Film jetzt hier,
0:55:42–0:55:45
es ist auch so, es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Den inneren Idioten in die Gesellschaft bringen. Da hab ich gedacht,
0:55:52–0:55:53
was ist denn dieser Idiot?
0:55:54–0:55:58
Also, wenn Dinge Parabeln sein dürfen, hab ich geguckt, was ist eigentlich Idiot?
0:55:59–0:56:01
Und wir haben ja eben dieses ...
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Banale Bild von Depp, so, ach, jetzt reiß dich mal zusammenmäßig.
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Es gibt dann ein klinisches Bild von Idioten, also in der Psychiatrie,
0:56:11–0:56:13
und die kriegen Medikament oder so.
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Aber in der Bedeutung gibt es auch eine uralte Herleitung, eben von vor 1.000 Jahren, wie immer.
0:56:19–0:56:23
Da waren das Personen, die sich aus den öffentlich-politischen Angelegenheiten,
0:56:24–0:56:28
herausgehalten haben und keine Ämter wahrgenommen haben im alten Griechenland.
0:56:30–0:56:33
Das heißt, jemand, der keine Verantwortung übernommen hat, sich nicht mit eingebunden
0:56:33–0:56:36
hat, wurde als Idiot bezeichnet.
0:56:39–0:56:45
Und es wurde sogar dann in einer attischen Demokratie wurde dann eine Person,
0:56:45–0:56:50
die sich während einer Volksversammlung öffentlich dem Nichtstun widmete, wurde bestraft.
0:56:51–0:56:53
Also es war quasi so ein Wunsch.
0:56:56–0:57:00
Zu partizipieren, oder eben zu bestrafen, wenn du nicht partizipierst.
0:57:01–0:57:05
Ja, interessant. Ja, nee, ich mein, dann ist ja auch so ... gesellschaftliche
0:57:05–0:57:08
Verantwortung ist ja auch so eine große Frage in einem Film.
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Die ... sie entziehen sich der gesellschaftlichen Verantwortung,
0:57:12–0:57:14
sie führen ja noch mehr Gesellschaft vor.
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Und ... in der Definition ist es ja sehr nachvollziehbar.
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Und jetzt ist ja die Frage, hat Lars von Trier, und jetzt mache ich einen riesen Jumpcut,
0:57:29–0:57:35
inhaltlichen Jumpcut, aber die Frage ist ja, hat Lars von Trier diese Definition
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von Idiot dem zugrunde gelegt oder das, was wir sehen?
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Also soll es dahinter irgendwie was geben?
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Und zuerst fand ich es halt so ein bisschen ...
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Weißt du, was der dänische Originaltitel ... Aber die Konnotation in Dänemark
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weiß man natürlich nicht.
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Da müssen wir jetzt irgendwie unsere Community mal bitten, uns mal Kommentare zu schreiben dazu.
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Aber was ich interessant fand, ist, dass es einen Autor gab im 19.
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Jahrhundert, einen Alexis de Tocqueville.
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Und es gibt diesen Larsen-Triffin-Dockbild. Und der war ...
0:58:19–0:58:22
Der war Politikwissenschaftler, so ein früher Politikwissenschaftler,
0:58:23–0:58:27
der ein Buch geschrieben hat, 1856, Der Staat und die Revolution.
0:58:28–0:58:33
Wo er sich damit auch auseinandergesetzt hat in revolutionären Kontexten,
0:58:33–0:58:36
was sind denn so die Vorgänge, die sich da abspielen.
0:58:36–0:58:43
Und der dann auch sagt, dass es oft eben darum geht, dass Bürger nicht abgeholt
0:58:43–0:58:47
werden, mitgenommen werden, nicht eingebunden werden, die Partizipation,
0:58:47–0:58:49
die sie vielleicht sogar haben könnten, nicht wahrnehmen.
0:58:49–0:58:53
Und dadurch eine Entfremdung stattfindet, die dann letztendlich zum Bruch zwischen
0:58:53–0:58:58
Regierenden und Regierten sozusagen führt.
0:58:58–0:59:00
Und das führt dann letztendlich zur Revolution.
0:59:00–0:59:06
Dieser Herr Tockwill hat nämlich auch etwas über die Idioten in dieser Definition geschrieben.
0:59:07–0:59:15
Und hat er gesagt, dass man damals eben als Idiotes geboren wurde und auch Idiot blieb,
0:59:15–0:59:22
wenn man nicht mit der Erziehung, der Bildung zu einem politisch bewussten Bürger heranwächst.
0:59:22–0:59:27
Also dass man der Wachstum weg vom Idioten hin eben zum partizipierenden Bürger,
0:59:27–0:59:30
der auch Verantwortung übernimmt für das Ganze.
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Das war Tockvill. Und eben wegen der, das ist mein Jumpcut, Dogville.
0:59:36–0:59:37
Togville.
0:59:37–0:59:37
Mhm.
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Vielleicht wusste Lars von hier doch, was er da tut, und hat sich irgendwie damit beschäftigt.
0:59:43–0:59:48
Ja, aber ... da müsste man gucken, was Dogville ...
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Warum der ...
0:59:49–0:59:50
Der Film noch mal so, ne?
0:59:51–0:59:55
Ja, Dogville ist ja dann dieser absolute Nicht-Dogma-Dogma-Film.
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Also, wo du halt nur die Linien auf dem Boden hast und diese ...
1:00:01–1:00:05
Ja, aber trotzdem so einen gewissen inszenatorischen Freiraum.
1:00:05–1:00:05
Ja.
1:00:06–1:00:09
Also Theater. Aber ich hab den tatsächlich ... Ich muss gestehen,
1:00:09–1:00:10
ich hab Dogville nicht gesehen.
1:00:12–1:00:12
Ja.
1:00:12–1:00:14
Aber das beeindruckt dich grade nicht, ne?
1:00:14–1:00:17
Nee, weil ich jetzt meinen Sprung grade nicht mehr so gut hinkrieg.
1:00:17–1:00:20
Wir sind jetzt quasi von dem Satz, es gibt kein richtiges Leben ...
1:00:20–1:00:21
Wir sind ja auch nicht im Dialog.
1:00:22–1:00:28
... sind wir jetzt rumgesprungen zurück in die alte griechische Demokratie.
1:00:29–1:00:29
Ja.
1:00:29–1:00:36
Wo der Idiot der war oder die, die nicht aktiv am Geschehen der Institution
1:00:36–1:00:38
beteiligt waren oder sich da raushalten wollten.
1:00:39–1:00:40
Und wenn mir dann noch mal diesen
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Satz von Adorno, der 1947 in der Minima Moralia aufgeschrieben wurde.
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Im amerikanischen Exil hatte er eigentlich, in Anführungszeichen,
1:00:56–1:00:59
eigentlich darüber geschrieben, ähm ...
1:01:01–1:01:10
Wie schwer es ist, für Obdachlose Asyl zu finden, irgendwo unterzukommen und
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sich häuslich einzurichten.
1:01:12–1:01:19
Und in der ursprünglichen Fassung dieses einen Satzes Bei seinem Draft für Minimum
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Moralia war dieser Satz, es lässt sich privat nicht mehr richtig leben.
1:01:26–1:01:31
Das ist so dieses, keine Ahnung, Down the rabbit hole, würde man bei Alice in Wonderland sagen.
1:01:31–1:01:35
Wenn man da mal so reingeht und das so mitmachen würde, es lässt sich privat
1:01:35–1:01:39
nicht mehr richtig leben, dann ist das ja so ein Druck, den Stoffe auch irgendwie erlebt.
1:01:40–1:01:44
Er will sich zurückziehen, die Kommune ist privat. Ja, das ist dann auch so
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ein Sponti-Spruch, das Private ist politisch so, das heißt diese Private, lasst uns alle in Ruhe.
1:01:52–1:01:56
Das geht nicht, dieses Haushaltsverkauf, denn der Druck ist da,
1:01:56–1:02:00
du kannst nicht im Privaten richtig leben und das verknüpft sich dann eben über
1:02:00–1:02:05
diesen Satz, der umgeschrieben wurde von Adorno, es gibt kein richtiges Leben im Falschen.
1:02:06–1:02:11
Ja, also ich meine, auf der einen Seite gibt es natürlich diesen Kommunenwunsch,
1:02:11–1:02:14
um dann so eine Identität über die Kommune aufzubauen, über die Gruppe.
1:02:15–1:02:19
Auf der anderen Seite ist es ja auch so, dass die genau in dieser Konfrontation
1:02:19–1:02:27
mit irgendwie Gesellschaft draußen dann erst ihre Identitätsbestimmung bekommen.
1:02:29–1:02:33
Also es ist die Frage, ob das tatsächlich so funktioniert im Privaten.
1:02:34–1:02:38
Also die müssen ja diese Konfrontation geben. Also den Raum des Privaten,
1:02:39–1:02:41
das ist ja für die Gruppe völlig uninteressant.
1:02:44–1:02:47
Naja, die wollen ja dieses Haus eigentlich nicht verkaufen, sondern behalten.
1:02:48–1:02:52
Und erst in dem Moment, wenn sie aus dem Privaten rausgehen in die Gesellschaft,
1:02:52–1:02:53
weil Stoffer das so will,
1:02:56–1:03:01
geht das nicht. Also im Privaten geht es, es ist erfüllend, also da ist es dann
1:03:01–1:03:05
irgendwie auch einfach ein Regelwerk und ein Möglichkeitsraum,
1:03:05–1:03:07
den sie sich selbst geschaffen haben,
1:03:08–1:03:12
um Stoffer drumherum irgendwie, der halt dann doch eine gewisse Macht hat,
1:03:12–1:03:13
weil seinem Onkel gehört das Haus.
1:03:16–1:03:23
Aber in diesem Privaten ... ... ist das alles nur ein Leben auf Zeit.
1:03:23–1:03:25
Es gibt ein Verdrängungsgefühl.
1:03:25–1:03:29
Deshalb will Stoffer den Angriff starten und raus in die Gesellschaft,
1:03:30–1:03:32
weil die Gesellschaft von außen drängt.
1:03:33–1:03:34
Die nimmt uns die eine weg.
1:03:35–1:03:38
Der Papa kommt, nimmt die weg, das Haus soll verkauft werden.
1:03:38–1:03:44
Wenn wir nicht aktiv werden, wird uns dieses Paradiesische genommen.
1:03:44–1:03:47
Ja gut, aber die könnten ja auch ganz anders aktiv werden.
1:03:48–1:03:52
Die könnten ja gesellschaftlichen Konsens suchen und irgendwie,
1:03:52–1:03:56
keine Ahnung, da irgendwie so Nachbarschaftshilfe aufbauen und so weiter.
1:03:57–1:04:02
Die gehen ja quasi in Konfrontation mit allen Nachbarn und Umfeld,
1:04:03–1:04:05
um sich dann halt irgendwie so da
1:04:05–1:04:12
wieder so diese Legitimationsrollen dazu bleiben, ne? Deswegen ... ähm ...
1:04:13–1:04:17
Also ich weiß nicht, ich kann da auch nicht so richtig durchdringen,
1:04:17–1:04:23
aber ich fand irgendwie diesen Fund vielleicht ganz gut, dieses Rabbit Hole,
1:04:23–1:04:24
wenn man da reinguckt und denkt, okay,
1:04:25–1:04:31
das Private und das Politische, der innere Idiot im geschützten privaten Raum
1:04:31–1:04:36
ist was Befreiendes und Beglückendes, aber im gesellschaftlichen Raum darf er irgendwie nicht sein.
1:04:37–1:04:42
Ist das Private das Richtige und drumherum das Falsche? Darf man das so sagen?
1:04:42–1:04:47
Oder ist Karin als Beispiel dann auch ihrer Verantwortung in der Familie nicht
1:04:47–1:04:52
nachgekommen, weil sie es einfach nicht geschafft hat und geflohen ist?
1:04:52–1:04:56
So, das ist einfach nur jetzt so ein Frageraum.
1:04:56–1:04:56
Okay.
1:04:58–1:04:58
Ja.
1:05:02–1:05:05
Ja, und jetzt hab ich gleich noch ein bisschen Psychiatriegeschichte.
1:05:06–1:05:12
Aber ich glaube das ist jetzt das knüpft gar nicht mehr direkt an sondern das ist dann,
1:05:14–1:05:17
Ja, keine Ahnung. Vielleicht ist es eine eigene Folge dazu.
1:05:18–1:05:21
Ja, vielleicht. Also, fänd ich auch spannend, dass aus diesem ...
1:05:23–1:05:26
Psychiatrieblickwinkel wie auch dem soziologischen ... Also,
1:05:26–1:05:30
ich denk da an ... Überwachung und Strafen von Foucault.
1:05:31–1:05:35
Was dann auch in dieser ... Geschichte der Psychiatrie ...
1:05:36–1:05:37
Ja, Wahnsinn und Gesellschaft.
1:05:37–1:05:39
Wahnsinn und Gesellschaft, genau.
1:05:40–1:05:43
Aber die wär jetzt dann auch irgendwie gekommen. aber irgendwie fühlt sich erstens
1:05:43–1:05:49
der Nieselregen zu klamm an gerade, zweitens die Zeit zu fortgeschritten und
1:05:49–1:05:52
drittens aber auch die Anknüpfung jetzt nicht mehr so natürlich.
1:05:53–1:05:57
Nee, ich glaub auch, das ist wirklich so ein eigener ... eigener Kanon,
1:05:57–1:05:58
den wir dann aufmachen müssten.
1:05:59–1:05:59
Ja.
1:06:00–1:06:07
Und ... Und ich find, also in dieser Meta-Erzählung, die du geliefert hast,
1:06:07–1:06:11
in der Meta-Betrachtung, da kommen ja noch mal so ganz andere ...
1:06:11–1:06:15
Da ist man ja so ganz nah am Medium wieder dran. Und ...
1:06:15–1:06:16
Welche Meta-Betrachtung?
1:06:18–1:06:18
Also ...
1:06:18–1:06:20
Alle erste, die Jacob's Ladder?
1:06:20–1:06:24
Die zweiten. Die Dogma ... Du siehst ja so über verschiedene ...
1:06:24–1:06:29
Also einmal die erste Hypothese, die du aufgestellt hast, wie auch die zweite,
1:06:29–1:06:36
die dann aus dieser ... die Gruppe dann ... Es befreit sich ja erst mal von diesen ganzen ...
1:06:37–1:06:39
Soziologischen und psychiatrischen ...
1:06:40–1:06:43
Sondern es betrachtet sich erst mal auf so einer Reihenebene,
1:06:44–1:06:48
wie sich dann Kino inszenieren kann, in welchem Kontext.
1:06:48–1:06:53
Und wie das auch dann rezipiert werden kann. Finde ich erst mal so ...
1:06:53–1:06:58
Das kann erst mal so stehen gelassen werden bei Idioten. So einen Ansatz habe
1:06:58–1:06:59
ich noch nicht so betrachtet.
1:07:00–1:07:05
Ich muss auch sagen, ich hätte damals ... Vielleicht können wir noch mal diesen kleinen Hieb machen.
1:07:05–1:07:07
Können Sie mal gucken, ob deine Aufnahme läuft?
1:07:08–1:07:10
Ja, hatte ich gerade geguckt.
1:07:14–1:07:22
Damals, wir hatten ja eine Gruppe von Radio-Macherinnen und Machern,
1:07:23–1:07:26
Convex-TV, in den 90ern, von 97,
1:07:28–1:07:37
bis 2000. Und wir waren vor allen Dingen im ganzen Bereich Net Radio aktiv und
1:07:37–1:07:41
hatten eine monatliche Sendung produziert.
1:07:41–1:07:46
Und ich hatte damals auch die Idioten rezipiert, einen kleinen Beitrag.
1:07:47–1:07:48
Hast du es dir noch mal angehört?
1:07:48–1:07:49
Ich hab's mir angehört, ja.
1:07:49–1:07:51
Können wir noch mal verlinken?
1:07:52–1:07:55
Willst du es verlinken? Weil du hast ja Piracy betrieben. Was?
1:07:55–1:07:57
Du hast ja Piracy betrieben.
1:07:58–1:08:02
Ich hab ... Ja, das stimmt. Ich hab tatsächlich im Kino aufgenommen.
1:08:04–1:08:09
Das durfte man damals nicht. Verehrt das? Das verehrt bestimmt. Das Delikt verehrt.
1:08:12–1:08:16
Aber das war noch mal so, ich habe versucht nicht zu spoilern,
1:08:18–1:08:23
aber das ist so unsere gemeinsame Mediengeschichte, die sich da auch so zusammenfindet.
1:08:24–1:08:34
Wir waren Mitglieder des Kollektivs ConvexTV und das verlinken wir gerne, weil da gibt es noch...
1:08:34–1:08:37
Die es gibt, haben wir aber eben auch dieses eine Foto auf eigentlich-podcast.de,
1:08:41–1:08:37
in
1:08:41–1:08:44
der About-Section, wo wir Schlingsieb interviewen.
1:08:46–1:08:50
Das ist ja, das habe ich da reingeklebt, weil wir da beide, das war ja die Konvex-TV-Zeit auch.
1:08:52–1:08:52
Ja, das stimmt.
1:08:56–1:08:52
Das,
1:08:56–1:08:58
war 97, glaube ich.
1:08:59–1:09:01
97 zur Documenta, Hybrid Workspace.
1:09:01–1:09:04
Hast du's noch mal gehört, deine Besprechung?
1:09:04–1:09:05
Ja, ja, ja.
1:09:05–1:09:06
Und wie fandst du's?
1:09:06–1:09:11
Ich fand die ... Also, die war so ... so ein bisschen ... Also,
1:09:11–1:09:14
ich fand die sehr ... ähm ...
1:09:15–1:09:17
Wie soll ich sagen, äh, wortstark.
1:09:18–1:09:23
Aber hat nicht so eine richtige Konklusion gebracht. Aber trotzdem in der Zeit sehr stark.
1:09:23–1:09:27
Also, ich hab auch viel mit dem Sound gespielt, weil es war immer so ein Lied,
1:09:27–1:09:30
das angespielt wurde. das dann halt so ausgeführt.
1:09:31–1:09:35
Aber kann man sich mal anhören. Also ist jetzt nicht so stark verjährt wie der Film.
1:09:36–1:09:40
Nee, es ist sehr kurz. Ich hatte irgendwie mehr erwartet.
1:09:40–1:09:41
Ja, ich auch.
1:09:44–1:09:47
Ja, ja, das war sehr kurz, ja.
1:09:48–1:09:52
Aber es ist eben schön, weil es genau diese Convex-TV-Grenze zwischen,
1:09:54–1:09:55
eigenem Stück und,
1:09:58–1:10:01
journalistischer Arbeit ist. Also Filmbesprechungen auf der einen Seite,
1:10:01–1:10:04
aber auf der anderen Seite, wie du schon sagst, macht man halt so ein eigenes Stück daraus.
1:10:05–1:10:10
Also man gibt auch zu, dass das Schreiben, die Wortweise, dass das alles eine
1:10:10–1:10:12
künstlerische Gestaltung der Prozesse ist und das wird auch sehr sichtbar.
1:10:20–1:10:26
Ja, jetzt sind wir wieder an dem Punkt, man hört es am Profil der Autos,
1:10:26–1:10:27
wir sind wieder am Kotti.
1:10:28–1:10:34
Diese Folge ist, glaube ich, für mich wirklich fast eine der most dedicated
1:10:34–1:10:39
Folgen, also diese Nieselregen, dieses alles ist so wirklich bedrängend,
1:10:39–1:10:43
haben jetzt heute, finde ich, wirklich Arbeit geleistet, dass wir das gemacht haben, oder?
1:10:43–1:10:45
Ja, voll. Also du vor allen Dingen
1:10:45–1:10:50
unter den Bedingungen. Aber du hast geliefert, muss man ja auch sagen.
1:10:50–1:10:52
Wir haben geliefert. Lass uns nicht abschütteln.
1:10:52–1:10:56
Ihr werdet uns nicht los. Alle 14 Tage sind wir da bei eigentlich-podcast.de.
1:10:58–1:11:02
Und wenn immer ihr irgendwie so ein Portal findet, wo ihr Podcasts bewerten
1:11:02–1:11:06
könnt und uns hört, dann gebt uns doch eine gute Bewertung.
1:11:08–1:11:15
Und ... Wir sind den Treck gelaufen. Wir hatten irgendwie mit dem Wetter zu
1:11:15–1:11:18
kämpfen, die technischen Bedingungen waren nicht optimal.
1:11:18–1:11:25
Aber wir haben die Reihe eingeläutet von großen Filmbewegungen aus den 90ern.
1:11:27–1:11:32
Dogma jetzt, glaube ich, erschöpfend behandelt.
1:11:33–1:11:37
Ich bin erschöpft. Ich bin auch erschöpft. Auf jeden Fall bin ich erschöpft.
1:11:37–1:11:43
Und werden die nächsten Folgen, oder ich zumindest, vielleicht magst du dann
1:11:43–1:11:50
auch einen Beitrag, über Hyperlink Cinema und Episodenfilm in den 90ern.
1:11:50–1:11:52
Ein revolutionäres Kino.
1:11:53–1:11:55
Da seid gespannt drauf, was da noch kommt.
1:11:56–1:11:57
Mumblecore.
1:11:58–1:12:01
Mumblecore? Mumblecore, nee. Also, Mumblecore schauen wir mal.
1:12:02–1:12:04
Mumblecore. Okay.
1:12:04–1:12:07
Also, macht's gut. Tschüss.

Mehr

"Cheers to my dad; a rapist and a murderer."

Flo startet eine neue Reihe im Eigentlich Podcast: Revolutionäre Filme und Filmbewegungen aus den 1990ern, die ihn und die Filmgeschichte maßgeblich prägten – Teil I: Dogma 95 mit "Das Fest" und "Idioten", Teil II: Hyperlink Cinema und Episodenfilm mit Pulp Fiction von Quentin Tarantino und Short Cuts von Robert Altman, 3. Teil: Asian New Wave – Filme aus Hongkong, Südkorea, Taiwan und Japan aus den 90ern. Micz stellt in seiner nächsten Episode den Dogma-Film "Idioten" von Lars von Trier vor, die wir gleich im Anschluss aufnehmen. In dieser Episode präsentieren wir zunächst das legendäre Manifest von Dogma 95, das Lars von Trier und Thomas Vinterberg am 13. März 1995 vorstellten: "The Vow of Chastity" - die zehn Keuschheitsgelübde. Das Dogma 95 Manifest fordert filmische Authentizität durch die Nutzung einfacher Techniken, Handheld-Kameras, natürlicher Beleuchtung und ohne nachträgliche Bearbeitung. Flo überrascht Micz mit der Adaption des Manifestes durch den Comiczeichner FIL mit dem Dogma Comic von Didi&Stulle, der damals in der Stadtzeitung Zitty erschien und für viel Furore sorgte. Bevor wir inhaltlich tiefer in den ersten Dogma-Film "Das Fest" von Thomas Vinterberg aus dem Jahr 1998 einsteigen, gehen auf unserer Laufstrecke rund um den Urbanhafen den Fragen nach: was ist Dogma 95, warum hat sich die Filmbewegung gegründet, was ist der Autorenfilm, woran ist Dogma gescheitert und was sind die Auswirkungen von Dogma 95. Wir entdecken in dem Zusammenhang auch mehrere Filmgenres, die wir vorher nicht kannten: Mumblecore, Mumblegore und the German Mumblecore. Manchmal wird der Ton in einigen - sehr kurzen - Passagen etwas "mumblelig", weil die zu Anfang angepriesene neue Aufnahmetechnik dann doch nicht funktionierte und wir den Ton aus einer anderen Spur mit Deep Learning Technologie recovern mussten. Bitte seht es uns nach, wir lernen auch noch dazu. Nichtdestotrotz viel Spaß beim Hören.

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:05
Hallo, hier sind wir wieder. Eigentlich Podcast jetzt mit der Nummer 38.
0:00:07–0:00:11
Heute präsentiert Florian etwas. Ich weiß auch schon was.
0:00:11–0:00:14
Und wir werden es euch auch gleich sagen, weil wir machen nämlich heute was
0:00:14–0:00:16
Neues. Wir machen direkt zwei
0:00:16–0:00:20
Folgen hintereinander und werden dann einen Schnitt in der Mitte machen.
0:00:20–0:00:22
Flo, möchtest du uns vorstellen, worum es geht?
Florian Clauß
0:00:23–0:00:30
Ja, hallo und herzlich willkommen auch von mir. Stimmt, wir geben uns quasi
0:00:30–0:00:32
die Klinke in die Hand mit unserem Thema.
Micz Flor
0:00:33–0:00:37
Kleine Klinke Stecker mit dem Mikro 3 ,5 mm Klinke in die Hand.
Florian Clauß
0:00:37–0:00:44
Weil ich hatte dir dein Thema verraten, damit du dich auch so ein bisschen darauf vorbereiten kannst.
0:00:44–0:00:48
Eigentlich hattest du ja noch ein anderes Thema geplant, aber du konntest dich ganz gut andocken.
0:00:49–0:00:52
Das liegt auch im Thema begründet.
0:00:52–0:00:58
Wir sind gestartet am Kotti, Kottbusser Tor, und die Admiralstraße runtergegangen
0:00:58–0:01:02
und fliegen jetzt in die Kohlfurter Straße ein und wollen so ein bisschen hier
0:01:02–0:01:04
an den O -Bahnhafen rumtingeln.
0:01:05–0:01:10
Eigentlich, minus podcast .de, das ist beim Reden laufen und laufend reden.
0:01:11–0:01:16
Letztes Mal hatte Mitch festgestellt, alle machen Podcasts, aber er sieht keine.
0:01:17–0:01:22
Bis er dann gleich sehr auf die Idee gekommen ist, dass wirklich nicht alle
0:01:22–0:01:25
beim Laufen reden, so wie wir, und aufnehmen.
Micz Flor
0:01:26–0:01:30
Und vor ein paar Folgen hatten wir diesen Witz mit dem laufend reden und dem
0:01:30–0:01:33
Regen laufen und heute ist das auch wieder der Fall.
0:01:33–0:01:39
Es ist dunkel, wir sind Abend, es ist schon winterlich und es regnet und tropfelt
0:01:39–0:01:43
und ich bange etwas um die Elektronik, aber du bist da optimistisch.
Florian Clauß
0:01:43–0:01:48
Ja, ich habe guckt und das Regenradar an und das Feld ist an uns vorübergezogen.
0:01:48–0:01:51
Hoffe ich auch. Wir haben uns auch was gegönnt, Mitch.
0:01:52–0:01:53
Wir haben ein kleines technisches Upgrade.
Micz Flor
0:01:54–0:01:54
Ja.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:57
Und der Klatscher am Anfang ist jetzt nicht mehr nötig.
Micz Flor
0:01:58–0:02:04
Naja, vielleicht. Wir haben diesmal noch eine Hybridlösung mit vier Mikros, jeder zwei als Backup.
Florian Clauß
0:02:05–0:02:09
Super Backup. Wir haben uns nämlich eine kleine Funkstrecke geholt mit zwei
0:02:09–0:02:17
Mikros und mit dem Vorteil, dass wir die Spuren nicht mehr so altertümlich synchronisieren müssen.
0:02:18–0:02:22
Ich hatte beim Schneiden jedes Mal etwas Probleme, weil mir die eine Spur davongelaufen
0:02:22–0:02:25
ist. Aber Mitch, du meinst, es ist kein Problem.
Micz Flor
0:02:25–0:02:27
Ich finde es total super, wir zahlen das aus unserem Day -Job.
0:02:28–0:02:30
Also da braucht jetzt niemand, der hier zuhört, zu sagen, ey,
0:02:31–0:02:35
das habe ich auf Onlyfans in 5 Euro pro dazu geschoben. Das haben wir alles nicht.
0:02:36–0:02:41
Wir bleiben werbe - und sponsorenfrei und haben bis jetzt auch noch keine Spenden
0:02:41–0:02:45
oder irgendwelche Mitgliedschaften, sondern nein, wir machen erst mal alles
0:02:45–0:02:50
qualitativ so hochwertig, dass der Spaß auf höchstem Niveau bleibt.
0:02:51–0:02:52
Die Inhalte sind ja sowieso immer top.
Florian Clauß
0:02:54–0:02:57
Genau, aber wir können, und das haben wir, glaube ich, auch noch nie,
0:02:57–0:03:00
aber wir können ein bisschen um eure Bewertung bugeln.
0:03:00–0:03:06
Das heißt, ihr erlasst uns bei den einschlägigen Podcastportalen wie Apple Podcast,
0:03:06–0:03:09
Spotify sind wir ja nicht, aber andere Bewertungen da.
0:03:10–0:03:17
Und gute, hoffe ich doch, das ist das Einzige, was wir uns dann an Werbung erlauben.
0:03:17–0:03:19
Okay, kommen wir zu dem Thema.
0:03:20–0:03:26
Ich habe eine längere Reihe geplant und zwar ist das so ein bisschen die Frage
0:03:26–0:03:33
von meiner Konditionierung von Filmen, die vor allen Dingen in den 90ern stattgefunden hat.
0:03:34–0:03:41
Dann habe ich mir angeschaut, was sind in den 90ern für große Filmbewegungen
0:03:41–0:03:45
entstanden und welche Filme haben mich da so geprägt.
0:03:45–0:03:51
Und ich werde jetzt die eine Bewegung, die wir heute behandeln wollen, nämlich Dogma 95.
0:03:52–0:03:55
Da haben wir uns dann auch die zwei ersten Filme rausgesucht.
0:03:55–0:03:57
Ich werde das Fest vorstellen.
0:03:58–0:04:01
Und du in der nächsten Folge Idioten von Lars von Trier.
Micz Flor
0:04:02–0:04:07
Genau. Und unser Weg für die, die die Strecke, die wir laufen,
0:04:07–0:04:10
beim Reden verfolgen, ist es so, dass wir dann auch, wenn Idioten kommen,
0:04:11–0:04:14
wahrscheinlich würden wir die Punktlandung auch direkt in der Psychiatrie,
0:04:15–0:04:19
wie Wand des Urbankrankenhauses oder Krankenhaus am Urban ankommen und dann
0:04:19–0:04:22
auch ein bisschen über Psychiatrie reden.
0:04:23–0:04:24
Folge 39.
Florian Clauß
0:04:25–0:04:31
Genau, ich will eine Reihe in Eintritt machen mit den für mich prägenden Filmen
0:04:31–0:04:37
aus den 90ern und das sind zum einen Dogma 95, das hat mich damals nämlich geflasht.
0:04:37–0:04:43
Die anderen Filme, die mich auch maßlos beeindruckt haben, sind die Episodenfilme
0:04:43–0:04:47
und du wirst jetzt heute zwei neue Genres im Kino kennenlernen, prophezeie ich schon.
0:04:48–0:04:52
Nämlich jetzt kommt das eine, das ist ein Hyperlink Cinema.
0:04:52–0:04:58
Wurde das dann irgendwann danach, 2005, von einer Kritikerin der Begriff geprägt
0:04:58–0:05:06
und das ist natürlich in den 90ern Robert Altman mit Shortcuts und Tarantino Pulp Fiction.
0:05:06–0:05:12
Das Tarantino, der Tarantino -Film gilt als Hyperlink Cinema und Hyperlink Cinema,
0:05:12–0:05:16
das leitet sich jetzt nicht von dem World Wide Web -Protokoll ab,
0:05:17–0:05:23
ist sicher damit beeinflusst, aber es geht darum, dass dann Orte und Zeit durcheinander
0:05:23–0:05:28
gewürfelt sind, aber alle Szenen irgendwo miteinander referenziert sind.
0:05:29–0:05:32
Wenn du beim klassischen Episodenfilm wirklich eine Gratlinie Episode,
0:05:32–0:05:38
die erstmal sich nicht trifft, obwohl in der Shortcuts von Altmann so ein bisschen dazwischen liegt.
0:05:39–0:05:45
Da gibt es ja auch so räumliche und leitliche Synchronisation zwischen den einzelnen Erzählsträngen.
0:05:46–0:05:47
Ich weiß nicht, ob du den noch im Kopf hast.
Micz Flor
0:05:47–0:05:49
Ja, dieses Erdbeben ist dann quasi der Punkt.
Florian Clauß
0:05:49–0:05:53
Genau, der Erdbeben, Das ist dann genau, das ist dann die, wo dann alle irgendwie
0:05:53–0:05:54
zusammenkommen an der Stelle.
0:05:56–0:06:00
Und der dritte Block, wo ich dann auch mal gucken, wie viele Filme.
0:06:00–0:06:03
Du bist immer willkommen, auch wenn du einen Film damit machen willst.
Micz Flor
0:06:03–0:06:08
Also ich meine bei Altman und Tarantino, ich glaube, die willst du beide sowieso machen.
0:06:09–0:06:12
Aber okay, machen wir weiter. Und jetzt kommt dann der dritte Block.
0:06:12–0:06:13
Es gibt also immer zwei Filme pro Block.
Florian Clauß
0:06:14–0:06:17
Ja, mal gucken, zwei, je nachdem. Schauen wir mal. Der dritte Lock,
0:06:17–0:06:21
das dritte, was mich total geprägt hat, ist, das heißt,
0:06:22–0:06:25
auch so, ich weiß nicht, ob das wirklich so eine übergeordnete Definition ist,
0:06:25–0:06:29
aber das ist Asian, New Asian Wave Cinema.
0:06:30–0:06:33
Also das heißt, es gab so eine Welle von asiatischen Filmen,
0:06:34–0:06:37
koreanisch, chinesisch, japanisch, ja.
0:06:37–0:06:43
Chunking Express von Wong Kar Wai im japanischen Raum Takeshi Kitano,
0:06:43–0:06:46
der auch da viele Filme in dem Bereich gemacht hat.
0:06:46–0:06:51
Das sind so die Reihe, die ich dir mal kurz vorstellen wollte.
Micz Flor
0:06:52–0:06:57
Und ich habe auch eine Reihe, also was ganz Neues, das waren diese Bullet Shots
0:06:57–0:07:02
von Matrix, also da werden wir auch in den 90er Jahren anfangen mit Matrix 1, das macht der Flo,
0:07:02–0:07:06
und Matrix 2 und 3 mache ich zusammen, weil ich bin der festen Überzeugung,
0:07:06–0:07:07
dass man die nicht trennen darf.
0:07:09–0:07:10
Nein, das war nur ein Witz.
Florian Clauß
0:07:10–0:07:14
Ja, ich meine, da in den 90ern hast du natürlich ganz viel andere,
0:07:15–0:07:18
die maßgeblich, die, also andere Filme, die maßgeblich die Kino -
0:07:19–0:07:25
geprägt haben. Allein die Entwicklung von den ganzen digitalen Effekten, die dann passiert sind.
0:07:25–0:07:32
Von dieser völligen Überhöhung des Special Effects -Kinos, die Action -Thriller
0:07:32–0:07:37
-Reihen und dann halt natürlich auch die ganzen Puppet -Geschichten wie im Splatter
0:07:37–0:07:38
-Film Braindead und so weiter.
0:07:39–0:07:43
Du hast da natürlich ganz viel, aber ich wollte jetzt einfach mal so mir drei
0:07:43–0:07:45
rauspicken, die mich so geprägt haben.
Micz Flor
0:07:46–0:07:49
Und ich glaube, das ist natürlich auch ein interessantes thema dieses
0:07:49–0:07:52
die technische verfügbarkeit von diesen also
0:07:52–0:07:56
film video war ja auch die transition 90er
0:07:56–0:08:00
jahre also das haben wir ja dann auch schon bei den beiden folgen jetzt also
0:08:00–0:08:06
ich glaube das fest wurde noch film gedreht und idioten wurde auf video gedreht
0:08:06–0:08:11
ja okay interessant jetzt steigen wir mal in dort mal ein noch was mitgebracht
0:08:11–0:08:15
das passt glaube ich auch Alles gut.
Florian Clauß
0:08:16–0:08:19
Und hier habe ich extra was ausgedruckt. Du kannst es aufklappen.
0:08:20–0:08:23
Ja. Das wäre dann auch auf der einen Seite. Hammer.
Micz Flor
0:08:24–0:08:29
The vow of chastity. Ja. I swear to submit to the following set of rules drawn
0:08:29–0:08:33
up and confirmed by dogma 95.
0:08:34–0:08:37
First, shooting must be done on location.
0:08:37–0:08:43
Props and sets must not be brought in. Wenn eine bestimmte Prop für die Geschichte
0:08:43–0:08:48
nötig ist, muss eine Location für die Prop gefunden werden. Soll ich die übersetzen?
0:08:48–0:08:52
Ja, wir können die ja, weiß ich nicht, also wir können ja kurz zusammenfassen.
0:08:52–0:08:55
Also erstens, man muss auf der Location shooten, also filmen.
0:08:56–0:09:01
Man darf aber auch keine Props, also Gegenstände mit ans Set bringen,
0:09:02–0:09:05
sondern man muss umgekehrt ein Set dann finden, ein Location finden,
0:09:05–0:09:08
wo das schon vor da ist. Also man baut nichts auf.
0:09:09–0:09:13
Two, the sound must never be produced apart from the images or vice versa.
0:09:14–0:09:28
Musik muss nicht genutzt werden, wenn die Szene gedreht wird.
0:09:34–0:09:34
3.
0:09:42–0:09:48
Die Kamera muss handhältig sein. Any movement or immobility attainable in the hand is permitted.
0:09:49–0:09:52
Also, the film must not take place where the camera is standing.
0:09:52–0:09:55
Shooting must take place where the film takes place.
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Ganz wichtig, also die Kamera folgt sozusagen in der Story, wird mit der Hand gehalten.
0:10:02–0:10:05
Sie darf still sein, sie muss sich nicht bewegen, aber sie muss eben handheld sein.
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Und zusammengefasst wird also gesagt, der Film organisiert sich nicht um die
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Kamera, sondern die Kamera ist quasi da, wo der Film passiert.
0:10:13–0:10:17
Immer noch natürlich ein Aufnahmegegenstand, aber Teil sozusagen.
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Sie folgt den Akteuren mehr.
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4. The film must be in color. Special lighting is not acceptable.
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If there is too little light for exposure, the scene must be cut or a single
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lamp be attached to the camera.
0:10:32–0:10:39
Also der Film muss Farbe sein und special lighting, also man kann nicht Licht wirklich hinzufügen.
0:10:39–0:10:45
Man darf den Ort nicht beleuchten, ausleuchten. Wenn nicht genug Licht auf der
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Aufnahme ist, muss man die halt einfach wegschmeißen.
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Oder eine einzelne Lampe darf an der Kamera angebracht werden.
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Was ich ein Kuriosum finde. So ein bisschen das Nippel -Piercing des Dogma.
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5. Optical Walk and Filters are forbidden.
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Also was reinkommt, so sieht es aus. Und auch das ist halt interessant,
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weil natürlich das Aufnahmegerät selber hat ja immer einen Charakter.
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Wir haben gerade über Film versus Video gesprochen.
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Aber spezielle Filter, also weder Licht noch Filter auf der Kamera,
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auf der Linse sind erlaubt.
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Film muss nicht überwältigend sein. Mörder, Waffen, etc. müssen nicht passieren.
Florian Clauß
0:11:29–0:11:30
Also keine expliziten.
Micz Flor
0:11:30–0:11:33
Keine expliziten. Das wurde oft dann auch so paraphrasiert. Es darf halt jetzt
0:11:33–0:11:38
nicht quasi extra Morde, also was nicht der Story dient in dem Fall.
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Also Brutalität und die Sachen, gerade Dogma -Filme, sind, weil sie minimal
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sind, manchmal auch sehr intensiv.
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Aber einfach so die inszenierte Gewalt und so, die soll nicht passieren. 7.
0:11:50–0:11:54
Temporal and geographical alienation are forbidden. That is to say,
0:11:55–0:11:57
that the film takes place here and now.
0:11:58–0:12:01
Also es muss ihm hier und jetzt passieren, man filmt einfach in der Gegenwart.
Florian Clauß
0:12:01–0:12:04
Und man muss es auch in der Jetztzeit, also das heißt die Handlung muss dann
0:12:04–0:12:06
auch jetzt in der Zeit spielen.
0:12:06–0:12:09
Es gab keine Historienfilme, keine Science -Fiction -Filme. Genau.
Micz Flor
0:12:11–0:12:17
Genre -Filme sind nicht akzeptabel. Also Genre -Filme wie zum Beispiel Romance,
0:12:17–0:12:22
Bromance, Action, Fantasy sind nicht erlaubt, Horror.
0:12:24–0:12:28
Und auch das war natürlich dann später so, dass manche Leute wollten ja okay,
0:12:28–0:12:32
aber Dogma selbst ist quasi eine Art Genre geworden in der Grundhaltung des
0:12:32–0:12:33
Films, wenn auch nicht in der Umsetzung.
0:12:34–0:12:38
9. The film must be Academy 35mm.
Florian Clauß
0:12:40–0:12:46
Das ist ein Normalbild, ne? Das 35mm ist von 1929 das entworfene Format.
0:12:46–0:12:48
Das ist ein Normalbild, heißt das im Deutschen.
Micz Flor
0:12:49–0:12:50
Da werden wir auch später noch drüber reden.
Florian Clauß
0:12:51–0:12:54
Ja, das war ein breaking point. 10.
Micz Flor
0:12:54–0:12:57
The director must not be credited.
Florian Clauß
0:12:57–0:13:00
Ja, da müssen wir auch drüber reden, ne? Auf jeden Fall.
Micz Flor
0:13:00–0:13:04
Also es gibt ganz viele DirektorInnen, mehr DirektorInnen als DirektorInnen,
0:13:05–0:13:08
deren Name deshalb auch berühmt ist, weil sie Filme gemacht haben,
0:13:08–0:13:10
wo der Name nicht im Film auftaucht.
0:13:10–0:13:14
Das sei denn, sie haben zum Beispiel die Kamera auch gemacht oder das Drehbuch auch geschrieben.
0:13:14–0:13:17
Aber der Director, der Regisseur, die Regisseurin.
0:13:18–0:13:20
Accredited. So, das ist es.
Florian Clauß
0:13:21–0:13:25
Das sind diese zehn Dogma -Regeln. Ja, danke fürs Präsentieren.
0:13:25–0:13:29
Und jetzt möchte ich nochmal, so damals, das ging ja rum, so damals gab es da
0:13:29–0:13:33
auch die City, das war ja das Stadtmagazin von Berlin oder ist immer noch.
0:13:33–0:13:38
Und dann auf der anderen Seite kam dieser legendäre Didi und Stühle Dogma -Comic.
0:13:38–0:13:40
Kennst du den? Das ist ja cool.
0:13:40–0:13:45
Den habe ich aus dem Internet in so ein ganz kleiner Pixel, also die war irgendwie
0:13:45–0:13:50
200 mal 300 Pixel groß. Und dann habe ich noch so ein Upscale heißt das.
Micz Flor
0:13:50–0:13:52
Mach mal ein Foto von mir, wie ich das halte, weil das passt.
Florian Clauß
0:13:52–0:13:53
Upscale heißt das Programm.
Micz Flor
0:13:53–0:13:56
Das muss ja im Here and Now alle unsere Fotos. Wir sind ja als Podcast auch
0:13:56–0:13:57
meistens im Here and Now.
0:13:57–0:14:01
Nicht thematisch, aber in der Aufnahme wird nicht viel geschummelt.
Florian Clauß
0:14:02–0:14:05
Genau, Didi und Stulle. Und dann kannst du auch nochmal, was Dogma 1 ist.
0:14:05–0:14:08
Ich würde nur ganz, ganz, ganz gut. Ich habe dieses Programm,
0:14:08–0:14:10
das kann ich empfehlen. Da werde ich auch verlinken.
0:14:10–0:14:14
Das ist ein Open Source -Ding auf GitHub gehostet für alle möglichen Plattformen.
0:14:14–0:14:17
Und damit kannst du ein Modell, KI trainiert, wie auch immer,
0:14:17–0:14:22
kannst du ein kleines Bild reinwerfen und der skaliert das dann auf die vier
0:14:22–0:14:24
- oder achtfache Größe hoch.
0:14:24–0:14:27
Und das ist echt erstaunlich, was da rausgekommen ist. So konnte ich es retten.
Micz Flor
0:14:28–0:14:31
Ja, das ist echt erstaunlich, weil die Qualität ist so... Natürlich,
0:14:31–0:14:34
weil der Dogma -Witz jetzt auch heißt, das muss irgendwas sein.
0:14:35–0:14:39
Genau, das Ding, weil es so gegenpasst. Es muss alles gezeichnet werden mit Fingerfarben oder so.
Florian Clauß
0:14:39–0:14:42
Die Artefakte stimmen. Das ist so ein richtiges Dogma.
Micz Flor
0:14:42–0:14:47
Also, Didi und Stulle Dogma Comic hat sechs Vows of Chastity.
0:14:48–0:14:49
Eins. Keine Vorzeichnungen.
0:14:52–0:14:59
Da steht es ja wirklich. Nur grüne Filze verwenden. Dogma 3. Keine Hintergründe.
0:15:00–0:15:05
Dogma 4. Mit links und bei schlechter Beleuchtung zeichnen.
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Dogma 5. Nicht länger als 10 Minuten brauchen.
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Dogma 6. Keine Gags. Und unten unter sehen wir drei Reihen von Bildern.
0:15:16–0:15:22
Also Zeilen, drei Bilder pro Zeile. Stulle. Du hast einen drin. Nein. Doch.
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Verschmiert. Ist das jetzt deine AI -App oder?
0:15:27–0:15:31
Sprich nicht von früher. Was ist denn mit dir los?
Florian Clauß
0:15:31–0:15:32
Nichts.
Micz Flor
0:15:32–0:15:38
Es ist nichts. Es ist besser, wenn du jetzt gehst. Sehr gut.
0:15:38–0:15:40
Ne, das kann ich nicht. Großartig.
Florian Clauß
0:15:40–0:15:43
Das war legendär und ich hatte nochmal so die ganzen Locken.
Micz Flor
0:15:44–0:15:46
Aber es ist auch interessant, weil das natürlich dann schon ein auch die Tür
0:15:46–0:15:51
öffnet für die Interpretation des Dogma -Dings, weil es gibt auch ein Interview
0:15:51–0:15:54
von Lars von Trier, der dann irgendwie sagt, er hatte das irgendwo in Frankreich
0:15:54–0:15:57
oder so vorgelesen und dann hätten die Leute bei ihm auf dem Panel gesagt,
0:15:58–0:16:01
warum hasst du Film so sehr? Why do you hate film so much, sagt er da.
0:16:02–0:16:07
Also diese Interpretation dessen, was das ist, weil es hat ja,
0:16:07–0:16:10
und da wirst du jetzt gleich drüber sprechen, die Uridee war natürlich,
0:16:10–0:16:16
er zu sagen, man muss Film erstellen können ohne dieses ganze Brimborium.
Florian Clauß
0:16:17–0:16:23
Also die Frage ist, warum hat sich Dogma 95 so begründet, also warum war die
0:16:23–0:16:25
Zeit reif eben für diese Filmbewegung?
0:16:26–0:16:31
Es gab so einige Gründe. Die eine Sache war, dass sich Dogma,
0:16:31–0:16:35
also wurde maßgeblich von Lars von Trier und Winterberg gegründet.
0:16:35–0:16:37
Ich hatte dann noch ein Interview mit Winterberg gehört.
0:16:38–0:16:41
Es gab einige Regisseure, die das dann unterzeichnet haben.
0:16:42–0:16:47
Winterberg hatte zum Beispiel damals den Ingmar Bergmann gefragt.
0:16:47–0:16:51
Da mitmachen will. Und der hat gesagt, das ist Müll, da mag ich nicht mit.
0:16:52–0:16:59
Ist natürlich auch seiner Erzählstil völlig entgegengesetzt, diese Dogma -Regeln.
0:17:00–0:17:06
Und Winterberg hat dann zusammen mit Lars von Trier, du hast es schon erwähnt,
0:17:06–0:17:09
mit Paris dieses Mal fest vorgestellt.
0:17:09–0:17:15
Es ging so ein bisschen darum, den europäischen Film dann auch so ein Profilsverleihen
0:17:15–0:17:19
sich abzuheben gegenüber den industriellen Hollywood -Produktionen.
0:17:20–0:17:23
Und, und das ist nochmal so der andere Tritt in die andere Richtung,
0:17:23–0:17:27
nämlich einen Gegenpol zu setzen zur Nouvelle Vague.
0:17:27–0:17:33
Nouvelle Vague war eigentlich dann auch die letzte größere große Filmbewegung,
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also in den 50ern so theoretisch formuliert und in den 60ern dann halt praktisch gemacht.
0:17:39–0:17:44
Truffaut hat damals einen Artikel geschrieben in der Cahiers du Cinema,
0:17:44–0:17:46
in dieser renommierten Zeitung.
0:17:46–0:17:52
Da war Truffaut noch Filmkritiker und hat quasi mehr oder weniger auch das Manifest
0:17:52–0:17:56
dann von der Neuen Welle, Nouvelle Vague, entworfen.
0:17:57–0:18:02
Und da ging es vor allen Dingen darum, den Regisseur als Autor,
0:18:02–0:18:04
äh, Auteur, also deswegen heißt es Autorenkino,
0:18:05–0:18:09
einzuführen, auch wieder in Absetzung zu dem Hollywood -Kino,
0:18:09–0:18:11
wo natürlich eine ganz hohe Produktionsteilung,
0:18:12–0:18:17
wo er gesagt hat, dass in dieser Produktionsteilung die Produzenten dann für
0:18:17–0:18:22
ein Mitspracherecht haben, dass sich darüber auch eben der Film nicht richtig
0:18:22–0:18:23
Kontur entwickeln kann.
0:18:24–0:18:28
Und auf der anderen Seite gab es auch diese 50er, 40er, 50er Jahre Filme,
0:18:28–0:18:29
auch im französischen Kino,
0:18:30–0:18:36
die dann so neuen Realismus erzählt haben und häufig Literaturvorlagen genommen
0:18:36–0:18:40
haben und dass dann die Literaten selber diese Drehbücher geschrieben haben.
0:18:40–0:18:45
Und er hat dann irgendwie so 100 Filme analysiert und hat dann auch schon darlegen
0:18:45–0:18:49
können, dass von diesen 100 sind dann zwölf irgendwie ein bisschen herausragender.
0:18:50–0:18:53
Aber die sind meistens auch von den Regisseuren selber das Drehbuch geschrieben.
0:18:54–0:19:01
Und das war so auch eben da jetzt diesmal stimmt das wort kohärente sprache
0:19:01–0:19:09
zu entwickeln dass der regisseur eine totale kontrolle hat über das was passiert
0:19:09–0:19:14
und damit wurde auch die mise en scéne gegründet die mise en scéne ist quasi so der perfekte,
0:19:15–0:19:21
Und es gibt natürlich auch in amerikanischen Kino da entsprechende Vorbilder.
0:19:22–0:19:26
Allen voran Hitchcock, der hat dann so einen eigenen Stil. Deswegen gilt auch
0:19:26–0:19:27
Hitchcock als quasi Autorenfilmer.
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Und mise en scène bedeutet das Kontrolle über die Kamerafahrt,
0:19:33–0:19:37
über das Make -up, über die Requisiten, dass genau gestimmt wird,
0:19:37–0:19:41
wie die Ausleuchtung ist, dass das, was gesagt wird, auch klar definiert ist.
0:19:41–0:19:46
Damit, wenn das alles in einer Hand liegt, so die Theorie des Autorenfilms,
0:19:47–0:19:51
ist eben die künstlerische Freiheit so gewahrt.
0:19:52–0:19:54
Und damit hat sich die Nouvelle Vague begründet.
0:19:54–0:19:58
Nouvelle Vague hat aber natürlich auch total dekonstruiert. Also Godard,
0:19:58–0:19:59
was der für ein Kino gemacht hat.
0:20:00–0:20:05
Aber das war dann eher der Autor -Politik, also der politische Autor,
0:20:05–0:20:07
der dann auch die Freiheit hat, eben...
Micz Flor
0:20:07–0:20:12
Bei Truffaut war es ja wohl auch so, dieser Call to Action für die Auteurs,
0:20:12–0:20:16
also für die RegisseurInnen, war ja auch zu sagen, wir nehmen mehr Verantwortung.
0:20:17–0:20:21
Also macht was draus, in gewisser Weise. Macht nicht einfach,
0:20:21–0:20:25
und das ist auf alle Fälle bei beiden, denke ich, identisch zu sagen.
0:20:25–0:20:30
Es geht ja nicht darum, diesen ganzen Müll zu produzieren, Anfangszeichen.
0:20:30–0:20:32
Ich würde es jetzt nicht immer so sagen, aber halt diese Idee,
0:20:33–0:20:37
einfach Filme zu produzieren als Investment, als Money Spinner,
0:20:37–0:20:40
sondern macht was draus. Was ihr tut, ist wichtig.
0:20:43–0:20:47
Da erlebe ich aber beides interessanterweise konträr. Bei Truffaut der Aufruf
0:20:47–0:20:49
zu sagen, übernehmt die Verantwortung.
0:20:50–0:20:54
Und bei Dogma dann zu sagen, Nummer 10, ihr sollt nicht mehr genannt werden.
0:20:55–0:20:58
Ihr sollt bitte nicht den Film verhunzen und euch da reinstellen.
Florian Clauß
0:20:58–0:21:03
Genau das war auch genau der Punkt, warum Dogma sich ganz stark auch gegen diese
0:21:03–0:21:06
Autorenfilme und gegen die Nouvelle Vague gelehnt hat.
0:21:06–0:21:13
Nämlich Vorwurf war, dass durch diese Autorenschaft so ein La -Po -La entstanden
0:21:13–0:21:16
ist, also ein bourgeois Autor, der Künstler,
0:21:17–0:21:20
der in seiner Blase dann so die Kunst macht und dann eben nicht mehr,
0:21:21–0:21:29
und das war das zentrale Thema von Dogma, diese Authentizität des Filmemachens, die einzufangen.
0:21:29–0:21:35
Und der Autorenfilm war sehr künstlerisch aufgeblasen, Allein durch diese,
0:21:35–0:21:38
was ich gerade gesagt habe, mise -en -scène, diese Herrichtung,
0:21:39–0:21:46
da begründet es auch mal eben deinen Schaffensrahmen, nämlich diese ganzen Komponenten
0:21:46–0:21:50
im künstlerischen Schaffensprozess zu entkoppeln.
0:21:50–0:21:56
Also das heißt, der Kameramann hat volle Wirkungsfreiheit, der Regisseur darf
0:21:56–0:22:01
nicht genannt werden, der ist auch nicht so präsent im Filmemachenprozess wie
0:22:01–0:22:04
jetzt in diesen industriellen Produktionen.
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Und die Schauspieler haben alle Freiheiten.
0:22:07–0:22:10
Und das war so dieses Framework, ich will nicht Framework sagen,
0:22:10–0:22:14
das ist eigentlich eher so ein Regelwerk, das Doc mal so entworfen hat.
0:22:14–0:22:20
In diesem Raum natürlich dann auch Filme schaffen konnte, die völlig neu waren.
0:22:20–0:22:24
Und es geht darum, damit mit diesem Regelwerk die Geschichte.
0:22:25–0:22:31
Den Kern der Geschichte in dieser authentischen Erzählung auszuprägen.
0:22:31–0:22:34
Ja, das war so das Vorhaben, ne?
0:22:36–0:22:40
Also ich glaube, damit haben wir so ganz gut umrissen, wie sich Dogma dann auch
0:22:40–0:22:44
begründet, warum es sich begründet hat und du hast die Regeln vorgelesen,
0:22:44–0:22:46
also wir sind schon eingewiesen,
0:22:47–0:22:54
wie sich Dogma ausprägt und wir haben auch über die Geschichte des Autorenfilmes
0:22:54–0:22:57
gesprochen und meine Frage ist jetzt an dich,
0:22:58–0:23:01
woran denkst du, dass Dogma gescheitert ist?
0:23:01–0:23:05
Also gescheitert nicht im Sinne von, also gescheitert ist ein bisschen zu krass
0:23:05–0:23:11
ausgedrückt, Ich glaube eher so, warum Dogma jetzt eine relativ kurze Zeit das
0:23:11–0:23:13
Filmschaffen geprägt hat.
0:23:14–0:23:20
Die Hochzeit war so von 1997 bis 2005, war glaube ich so der letzte Dogma -Film.
0:23:21–0:23:27
Und ich glaube schon 2003 haben Lars von Trier und Winterberg ihr Dogma -Büro
0:23:27–0:23:29
in Kopenhagen geschlossen.
0:23:31–0:23:34
Also die haben relativ früh damit Schluss gemacht, die haben auch wirklich nur
0:23:34–0:23:39
diesen einen Film abgeliefert und dann auch völlig andere Filme dann später gemacht, ne?
Micz Flor
0:23:39–0:23:43
Ja, woran ist es gescheitert? Also,
0:23:43–0:23:49
weil die älter geworden sind und die Jungen wollten natürlich was Neues machen
0:23:49–0:23:52
und nicht was Altes fortführen, haben ihr eigenes Dogma ausgerufen,
0:23:52–0:23:56
das hieß dann irgendwie anders und wir kennen es nicht, weil wir auch älter sind.
0:23:56–0:24:02
Also es gibt ja immer dann so diese neue Musik auch, wo man dann gar nicht genau
0:24:02–0:24:03
weiß, wie das jetzt wiederum heißt.
0:24:04–0:24:10
Und das ist dann aber das, was jetzt gerade genau das ist, was früher das Neue war. Ist es so?
0:24:10–0:24:13
Also die haben ja selber auch geschrieben, diese Truffauts haben ja auch geschrieben,
0:24:14–0:24:17
diese New Wave Crashes. Oder was haben sie geschrieben?
Florian Clauß
0:24:18–0:24:22
Die neue Welle wird zum Kreuz oder zum Verhängnis.
Micz Flor
0:24:22–0:24:25
Nein, nicht verhängnis, sondern die stürzt in sich zusammen.
0:24:25–0:24:29
Die Welle bricht und dann meandert sie so weg.
0:24:31–0:24:33
Vielleicht ist es da einfach auch natürlicherweise so passiert.
0:24:34–0:24:38
Ich weiß nicht, ob es wirklich einen Auslöser gab.
Florian Clauß
0:24:38–0:24:41
Ja, ich rede schon mal rein. Es hat sicher was mit den Personen zu tun.
0:24:41–0:24:48
Und der Auslöser war, dass Winterberg mit dem ersten Dogma -Film auf dem Cannes
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-Festival die Goldene Palme gewonnen hat und von Null auf 100 einer der berühmtesten
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Regisseure weltweit geworden ist.
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Und damit hat, völlig konträr zu der Dogma, den Regisseur nicht zu nennen.
0:25:00–0:25:03
Bewegung, damit ist es genau das passiert.
0:25:03–0:25:06
Die haben einfach so, und das war denen dann halt auch klar,
0:25:07–0:25:10
Winterberg hatte auf einmal weltweit Angebote, Filme zu machen.
0:25:10–0:25:14
Damit hat sich das ganze Dogma -Prinzip einfach so abgeschafft.
0:25:15–0:25:18
Das ist schon eigentlich ziemlich hinterher.
Micz Flor
0:25:18–0:25:21
Aber ich glaube, er hat nicht die Goldene Palme, er hat den Sonderpreis der Jury gewonnen.
Florian Clauß
0:25:21–0:25:21
Du hast recht.
0:25:24–0:25:29
Und Dogma wurde gleichzeitig durch diesen unglaublichen Erfolg zu einer eigenen Marke.
0:25:29–0:25:35
Es gab sogar so Dogma -Möbel und so ein Möbelhaus, was Dogma -Möbel verkaufte.
0:25:35–0:25:40
Aber das erzählt eigentlich oder zeigt eigentlich, dass es so dermaßen den Zeitgeist
0:25:40–0:25:48
getroffen hat, diese Dogma -Bewegung, dass eben diese Phänomene dann so losgegangen sind.
0:25:48–0:25:53
Und, und das ist eine Theorie von mir, aber ich glaube, du hast hier auch schon
0:25:53–0:25:55
so ein bisschen angeheizt,
0:25:55–0:25:59
da ist quasi schon so ein, wie sagt man das in den Dogma -Regeln,
0:25:59–0:26:04
ist so ein Point of, so ein Lifecycle -Dead implementiert.
Micz Flor
0:26:04–0:26:05
End of Life.
Florian Clauß
0:26:05–0:26:11
End of Life, genau. End of Life implementiert und zwar in der Regel, wie würdest du sagen?
Micz Flor
0:26:11–0:26:13
Der Regel mit dem Academy -Certified.
Florian Clauß
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Richtig, genau. Weil zu der Zeit fing es natürlich an mit den ganzen Digitalfilmen,
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also die Kameras wurden günstiger, man konnte digital filmen,
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die Technik wurde besser und all das hat sich ja auch in den 90ern ausgeprägt
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und ist dann hochgegangen.
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Das heißt, es gab dann eine ganz lebendige Indie -Szene, Off -Szene,
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die schon einfach so digital produziert haben und die wahrscheinlich viel mehr
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diese Dogma -Regeln eingehalten als Dogma selber.
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Das heißt, die haben sie auch komplett überholt.
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Und 35 mm, ich meine, du weißt, wie teuer das ist.
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Kann nur jemand drehen, der auch Zugang hat in diesen ganzen Filmbusiness.
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Du musst in diesem Filmbusiness -Kontext aktiv sein, weil so mal jeden 35 mm
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drehen, kannst du nicht.
Micz Flor
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Ja, möchte ich was zu sagen, setze vorgreifend dann auf Idioten,
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weil Lars von Trier hat auf Video gedreht Und dann wird er im Interview gefragt,
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was wir dann sicher auch verlinken.
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Das dürfte er doch nicht, muss doch Academy35 sein.
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Dann hat er gemeint, ja, das kann ich erklären, weil er war auch der Meinung,
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das ist kein Dogma -Film, weil er vier gedreht hat.
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Und dann hätten aber Winterberg und es muss noch einen dritten geben,
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deren Name mir jetzt entfallen ist.
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Und die meinten, nein, Academy Certified muss nur die Distributionsrolle sein.
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Man darf auch auf 16mm drehen, man darf Video drehen, es ist nur wichtig,
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dass das Ding quasi zum Schluss, wenn es in Verleih geht, oder wenn es quasi
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abgegeben wird, dass es dann Academy Certified ist.
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Und deshalb, so Lars von Trier im Münterview auch, es wurde abgestimmt, zwei gegen ein.
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Er war nicht dafür, dass man auf Video drehen darf. Die anderen beiden haben
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gesagt, nee, es geht nur darum, wo zum Schluss eben das Maß da drauf gezogen wird.
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Und deshalb ist sein Film doch...
Florian Clauß
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Ja, also ich glaube, die sind relativ schnell dann in Straucheln gekommen von
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Einhaltung der Regeln und dann baut man sich da so...
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Also es ist ja auch wie so, weißt du, wenn du agil entwickelst,
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hast du auch immer tausend Regeln, um halt dieses agile Framework so ein bisschen zu umschiffen.
Micz Flor
0:28:15–0:28:19
Habe ich auch von Winterberg irgendwie in einem Interview, Winterberg ein Interview
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gehört, wo erzählt, das Ganze sei ja schon sehr kirchlich aufgeladen,
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so Wow of Chastity und so. Also es ist alles so fast Dogma, sind so religiöse Metaphern und Worte.
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Und deshalb hat er dann wohl auch irgendwann den Beichtstuhl eingeführt für Dogma.
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Die durften dann halt beichten. Die durften ihm dann beichten. Ja, krass.
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Für die kleinen Sünden, die dann irgendwie wächst.
Florian Clauß
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Vielleicht haben die das auch alles so vorher gesehen.
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Eben sich das Digitalfilm durchsetzen wird, dass das, was die jetzt quasi so
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für sich als Regelset beschließen, dass das eigentlich so eine völlige Radikalisierung des Mediums ist,
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ja, um gleichzeitig so eine Initiation zu durchlaufen, um in dieses digitale Zeitalter zu kommen.
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Und ich weiß nicht, so leicht verschmitzt kann man denen so eine gewisse Genialität
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unterstellen und vielleicht haben die das auch bewusst so gemacht.
Micz Flor
0:29:12–0:29:14
Ich meine, es ist ja auch so, wenn man ein bisschen überlegt,
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das dänische Kino ist ja irgendwie sehr präsent, also man kennt es einfach.
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Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie das früher war, in den 80er, 90er Jahren.
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Aber auf jeden Fall, es war ja auf alle Fälle so, dass beide,
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die so berühmt geworden sind mit Dogma 1 und Dogma 2, die haben jeweils einen
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Dogma -Film gemacht, haben andere Sachen gemacht.
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Bevor Idioten gemacht wurden von Lars Furtwiel, hat der Breaking the Waves gemacht,
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was ja auch auf Cannes lief, wo früher er damals die Palme bekommen hat.
Florian Clauß
0:29:41–0:29:43
Stimmt, der hat die Palme bekommen, ja.
Micz Flor
0:29:43–0:29:46
Und da ist es natürlich so, dass man dann Man denkt, okay, du machst 95 dieses
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Dogma -Ding, dann machst du Breaking the Waves und dann machst du Idioten.
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Das war für die natürlich ein Ding.
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Wenn man jetzt hingeht wie Didi und Stulle und sich drüber lustig macht,
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das ist total legitim, das darf man.
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Wenn man aber anders draufguckt, dann ist es vielleicht auch zu sagen,
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die haben schon so einen schönen Schirm oder eine Linse oder einen Fokus aufgebaut
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für Low -Budget -Filme und denen eine Möglichkeit gegeben, mehr Publikum zu
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ziehen und einen Verleih zu bekommen.
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Früher gar nicht möglich gewesen wäre, weil diese Filme einfach dann nie durch
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die Jury überhaupt nur gesichtet, die werden durch die Sichtung nicht durchgekommen,
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die wären nie ins Programm gekommen.
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Und da kann man dann sagen, dass dieses Dogma 95 schon was erreicht hat,
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einfach zu sagen, hey, guck mal dahin.
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Weißt du vielleicht, wie dann, wie das...
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Wie der auch in unterschiedlichen Medien funktioniert. Also das dann auch in
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der Kunst, in der Musik oder so gibt es ja immer solche, öffnen sich auf einmal,
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das kennt man ja auch aus Berlin, Techno,
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die ganze Club -Szene, auf einmal öffnet sich da so ein Window of Opportunity
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und ermöglicht ganz vielen Leuten erstmal überhaupt gesehen zu werden.
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Und vor dem Hintergrund, finde ich, hat es sicherlich was bewegt.
Florian Clauß
0:30:59–0:31:03
Ja, voll. Ich denke auch und da ist es wahrscheinlich, wie du sagst,
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auch total förderlich für die Bewegung, wenn dann eben solche Platzhirsche wie
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Lars von Trier ein gewisses Bett geschaffen haben, wo sich dann auch andere reinlegen können.
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Und das ist ja auch die Frage, wie hat sich dann Dogma weiterentwickelt?
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Jetzt kommen drei neue Genres, die ich vorher auch nicht kannte,
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aber vielleicht hast du die schon mal gehört.
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Also Dogma war, wie gesagt, der letzte Dogma -Film, war glaube ich 2005,
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wurde der gedreht und dann gab es im amerikanischen Raum das Genre Mumblecore. Kennst du das?
Micz Flor
0:31:36–0:31:37
Das ist aber Musik, oder?
Florian Clauß
0:31:37–0:31:41
Nee, Mambelchor ist tatsächlich... Vielleicht ist es auch ein Griff aus der
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Musik, den die in den Film übertragen. Mambelchor kommt von Murmeln, Nuscheln.
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Und Chor ist dann halt so, auch eben mit ganz minimalen Mitteln Geschichte erzählen.
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Und da war halt im amerikanischen Raum, gab es dann vor allen Dingen Low -Budget
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-Produktionen, die das dann halt gemacht haben.
Micz Flor
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Darf ich einen Didi und Stulle -Witz machen?
Florian Clauß
0:31:58–0:31:59
Darfst du.
Micz Flor
0:31:59–0:32:04
Dogma 95 war gestern, jetzt ist Mumblecore. Was? Dogma 95 war gestern,
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jetzt ist Mumblecore. Was?
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Dogma 95 war gestern, jetzt ist Mumblecore.
Florian Clauß
0:32:11–0:32:16
Ja, es gab noch so ein Parallelgenre zu Mumblecore, das ist Mumblegore.
Micz Flor
0:32:17–0:32:18
Ein Horrorfilm, oder?
Florian Clauß
0:32:18–0:32:23
Und natürlich, ohne Dogma wäre sowas wie Blair Witch nicht denkbar.
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Ja, aber Blair Witch war doch vor… Ja, das war vor Mumblecore und Mumblegore,
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das kam erst in den 2000ern.
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Blair Witch war ja noch, das war ja das, die Produktion, die auch digitale Filmproduktionen,
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Techniken dann so unglaublich, also mit minimalem Einsatz, ich glaube,
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das hat nur 80 .000 gekostet, der Film.
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Und hat unglaublich viel eingespielt, das hat das so bekannt gemacht.
Micz Flor
0:32:47–0:32:49
Ist aber auch kein Dogma -Film?
Florian Clauß
0:32:49–0:32:50
Ist kein, nein.
Micz Flor
0:32:50–0:32:56
Ich überlege gerade, gegen was die verstoßen haben. Wahrscheinlich haben die
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den Ort immer gewechselt.
Florian Clauß
0:32:58–0:33:04
Das habe ich auch gelesen. Die beiden Regisseure von Blair -Mitsch,
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das waren 2, die sich auf einer Filmschule kennengelernt haben.
Micz Flor
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Die wollten unbedingt, dass der Name reinkommt.
Florian Clauß
0:33:10–0:33:11
Blair -Mitsch.
Micz Flor
0:33:12–0:33:17
Nein, die wollten die Regisseurin sagen, was, unser Name kommt nicht rein,
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auf keinen Fall. Wir sind raus.
Florian Clauß
0:33:20–0:33:24
Wie die das aufgezogen haben, die haben die drei Schauspieler,
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völlig unbekannte Personen, die sind mit den Filmen bekannt geworden.
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Es war fast wie das erste Escape Game, was die dann verfilmt haben.
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Die haben auch so rein spielerisch, das ist auch so eine Dogma -Methode,
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dass du so spielerisch rangehst.
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Wir haben quasi das Team über acht Tage lang völlig alleine wirken lassen.
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Also die haben für jeden Drehort da so einen Plan geschrieben,
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was jetzt zu machen ist, wo die dann Essen finden und die mussten sich auch immer selber filmen.
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Und dann haben die aber auch das Essen rationiert, damit das noch authentischer
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kommt, dass sie ausgemergelt sind, dass sie gestresst sind.
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Ja, das war halt wirklich so Step -by -Step und die mussten dann halt am nächsten
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Tag dahin gehen und haben dann dort weiter gefilmt. Aber die hatten immer so Exit.
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Also wenn es halt wirklich kritisch wussten ja auch immer, wie sie dann halt rauskommen.
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Aber es war nicht ganz gut, dass es halt funktioniert war wie so ein Escape
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-Game, wo da dieser Film rausgekommen ist.
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Und der auch eben diese Authentizität dann so widerspiegelt.
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Und das ist das, was dann diese Bewegung und diese Technologie dann auch so
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wieder ins Kino reingeholt hat. Das muss man ja auch schon so sagen.
Micz Flor
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Ja, und es ist halt aber auch interessant, weil man hat ja in dem Dogma 95 -Stil
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auch immer gesagt, es heißt so was Dokumentarisches.
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Interessant ist ja, dass scheinbar das Realistische etwas ist, was man im Bild sieht.
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Das heißt, die Hollywood -Produktion, ich nehme das Hollywood stellvertretend
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für alle High -Budget -Produktionen, das ist jetzt nicht nur Hollywood,
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macht scheinbar etwas, was wir als unsichtbar wahrnehmen.
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Und das Dogma, was dann irgendwie technisch runtergeht, stellt etwas her,
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was wir auf einmal wieder wahrnehmen. Verstehst du mich?
Florian Clauß
0:35:06–0:35:07
Ja, na ja.
Micz Flor
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Das ist ja irgendwie das Paradox, man denkt, keine Filter, ich mach einfach
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so, wie es ist, und dann denken die Leute, oh, das ist ja was ganz Neues.
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Während das andere, was völlig überzogen ist und vielleicht in der Postproduction
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die Farben angepasst hat, das wird nicht wahrgenommen.
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Das wird als Realität akzeptiert und ist unsichtbar.
Florian Clauß
0:35:26–0:35:30
Ja, vor allen Dingen, weil es ja auch in so einer Kulturinstitution läuft,
0:35:31–0:35:35
wo das dann eben als ... Das ist das, was man da wahrnimmt im Kino,
0:35:35–0:35:39
ja? Dafür zahle ich meinen Popcorn und so fühle ich mich unterhalten.
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Aber dass eben Dogma es geschafft hat, durch die Geschichten und das, wie es erzählt wird,
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dann wieder eine gewisse Aufmerksamkeit zu bekommen und da eben einfach auch
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die Visualität des Films weitergetragen hat. Das ist ein Verdienst.
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Und es gibt diesen Mumble Gore, Mumble Core, es gibt auch einen German Mumble.
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Was? German Mumble Core.
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Ja, das ist ein eigenes Genre und ich habe keine Filme von dem Genre gesehen.
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Es gibt unglaublich viele, Dicke Mädchen ist einer davon.
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Es gibt halt auch so einen Filmemacher, der sich da sehr hervorgetan hat und
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das müsste man mal gucken.
Micz Flor
0:36:21–0:36:25
Wenn es vier Filmemacher innen wären, würde man sagen, das ist eine German Mumble Corps vor.
Florian Clauß
0:36:25–0:36:27
Ja, könnte man sagen.
Micz Flor
0:36:27–0:36:31
Es regnet, ich brauche gute Stimmung. Irgendwie muss ich mir selber gerade die Stimmung hochhalten.
Florian Clauß
0:36:31–0:36:35
Ja, guck mal, hier ist ein Böckersteig. Wir sind ja gute Bürger.
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Der ist nochmal so ein bisschen ein Schatz in der Filmgeschichte,
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den man sich durchscrollen kann und durchschauen kann. Fand ich sehr interessant.
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Und auf der anderen Seite, neben den Amonkarschen Blerwitsch,
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gab es auch zum Beispiel Soderbergh mit Traffic, die Macht des Kartells,
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wo er auch Dogma -Elemente verwendet hat.
Micz Flor
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Ja, wobei der ja unglaublich, also der hat ja unglaublich viel so Farbnuance
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in der Post -Production und bestimmte Szenen und...
Florian Clauß
0:37:07–0:37:11
Ja, ja, der hat das genau gegenüber gestellt. Der hat diese unglaublichen Werbe,
0:37:11–0:37:14
es ist fast wie ein Jeff -Wall -Bild teilweise gefilmt, ja.
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Auf der anderen Seite hat er halt diese völlig authentische,
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rohe Oberfläche von Digitalfilmen da mit drin und konfrontiert die dann so ganz gut zusammen.
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Fand ich damals sehr beeindruckend, muss ich sagen, den Film.
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Aber das sind so die Ausläufer von Dogma. Also Dogma hat sich dann irgendwo
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in unserer Sehgewohnheit eingeflochten mit den Filmen und es akzeptiert, wie du sagst.
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Das war erstmal so ein totaler Ruck, wie kann man das machen?
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Und ist dann wieder so in so eine Sehgewohnheit dann wieder reingekommen.
Micz Flor
0:37:44–0:37:47
Eine Sache wollte ich auch noch sagen, weil das ist dann immer auch dieses so
0:37:47–0:37:53
ein bisschen dieser Impuls in bestimmten Entwicklungsphasen so der eigenen Berufung,
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ich sage nicht Beruf, dann zu sagen, wir erfinden jetzt was,
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was es vorher noch nie gab.
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Und zum Beispiel die Handheld -Camera hat dann Winterberg in einem späteren
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Interview noch mal gesagt, das wurde vorher eigentlich gemacht,
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das gab es vorher quasi gar nicht.
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Und ich wusste, dass das nicht stimmt, aber wusste wenig über Handheld -Camera
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-Geschichte und wollte nur mal sagen, 1908.
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War eine Handheld -Kamera bei dem Flug von einem der Gebrüder Wright mit an Bord.
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Also es wurde schon deutlich früher auch mit Handheld gedreht.
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Und ich kann mich auch noch erinnern, dass es irgendwelche ganz frühen Filme,
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wo die Kamera in so einer Kanu, also so Spreewald, so irgendein Spreewald,
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zwei Kanu, also quasi French Connection im Spreewald mit Kanu,
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wo es so Gurken hinten drin sind. Zwei verfolgen sich irgendwie.
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Und da war auch die Kamera quasi voll actionmäßig, so expressionistisch irgendwie eingesetzt.
Florian Clauß
0:38:47–0:38:49
Das ist Flussfahrt mit Huhn, der hessische Film.
Micz Flor
0:38:51–0:38:54
Aber was ich sagen wollte, das sind halt so Sachen, wenn man da so reinbohrt,
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ist natürlich hinter so was wie Dogma ist dann auch eine Haltung.
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Und diese Haltung, die hat eine bestimmte Kraft. Und ich glaube,
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das ist dann auch das, was viele Leute so nervt.
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Ihr wisst doch genau, dass ihr nichts erfunden habt, aber ihr verkauft das jetzt so gut, es nervt.
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Ich kann mir vorstellen, dass Kolleginnen aus einer ähnlichen Zeit mit irgendwie
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nicht einer Ambition dann dachten, ach scheiße, ich bin jetzt abgehängt,
0:39:18–0:39:21
bloß weil die da irgendwie zehn Punkte aufgeschrieben haben und sich trauen
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aufzustellen, das zu sagen,
0:39:22–0:39:26
obwohl sie wissen, dass sie als nächstes dann sowieso Breaking the Waves drehen,
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was gar nichts damit zu tun hat. Weißt du, wie ich meine?
Florian Clauß
0:39:29–0:39:35
Ja, also ich kann es nachvollziehen. Gleichzeitig ist es aber auch so eine künstlerische
0:39:35–0:39:39
Attitüde, da so ein Produkt quasi so hinzustellen zu sagen, ja,
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also jetzt hier, wir haben das mal erfunden. Finde ich völlig auch legitim.
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Also ich würde es jetzt jetzt nicht so kritisieren. Ich würde es einfach so...
Micz Flor
0:39:49–0:39:51
Nee, genau. Ich denke auch, man kann es am besten verstehen,
0:39:51–0:39:56
wenn man sagt, wir möchten, dass Filme gemacht werden und zwar Filme,
0:39:56–0:39:58
die mächtig sind, die wirkmächtig sind.
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Und das kommt nicht durch ein fettes Budget, sondern macht einfach geile Filme.
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Und die Idee, und das ist wiederum paradox, die Idee, dass die Regisseurin sich
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da nicht reinschreibt, ist ja dann auch so ein bisschen dieses Vanity -Thema, also diese Eitelkeit.
0:40:18–0:40:25
Finde ich gut und gleichzeitig ist das Dogma Manifest wieder unterschrieben von den Leuten.
0:40:25–0:40:28
Also da das beißt sich alles immer so ein bisschen den Schwanz.
0:40:28–0:40:32
Wie du schon gesagt hast, würde auch dann der erste nicht genannte Regisseur
0:40:32–0:40:36
gleich einer der berühmtesten Regisseure nachkannen.
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Also das ist halt so dieses Paradox, was da so drin ist.
0:40:40–0:40:42
Und das finde ich ist auch irgendwie so sehr,
0:40:45–0:40:50
sehr so jugendliche Haltung, so eine aufmüpfige Haltung, so ihr dürft das alles
0:40:50–0:40:51
nicht, wer sagt das? Ich.
0:40:52–0:40:55
Darfst du das sagen? Ich darf das sagen, aber ihr dürft es nicht.
0:40:55–0:40:59
Also irgendwie gibt es da so einen Moment, der vielleicht einfach in der eigenen
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Entwicklungsgeschichte immer notwendig ist und später dann aber auch sich auflösen darf.
Florian Clauß
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Kommen wir zum ersten Dogma -Film. Das Festfesten von Thomas Winterberg.
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Thomas Winterberg ist 1969 geboren und aufgewachsen in Friedrichsberg,
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also dieser Kommune von Kopenhagen, in so einer Hippie -Gemeinschaft.
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Und er hat sich selber in dem Interview, was ich da gehört habe,
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als sehr schüchtern bezeichnet.
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Er ist dann auf eine Filmschule gekommen, die auch recht renommiert ist.
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Da werden pro Jahr nur so sieben Leute angenommen und hat auch ziemlich viel Geld gekostet.
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Aber er spricht sehr positiv von seiner Zeit in dieser Filmschule.
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Die meisten Kniffe hat er dort gelernt und auch die er später angewendet hat, hat er da gemacht.
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Hat aber auch gesagt, es gibt genügend
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Regisseure, die das Handwerk selber gelernt haben ohne Filmschule.
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Deswegen weiß er nicht, ob er jetzt so eine Filmschule, dann so,
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ob er das dann halt so empfehlen kann.
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Das Fest war so sein erster großer Film. Er hat danach, das ist auch ganz interessant,
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in seiner Biografie hat sich komplett dagegen, also gegen Dogma -Regeln gewandt.
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About Love mit Joachim Phoenix gedreht, habe ich nicht gesehen, ist total gefloppt.
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Er meinte selber, er hat dann auf der einen Seite so einen Nier -Fiction -Film
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gebaut, was eigentlich gegen alle Dogma -Rädern zu verstoßen hat,
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bis auf, es gab kein Skript.
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Er hat mit Jean -Pen gearbeitet, Joachim Phoenix, also wirklich ein unglaubliches
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Hollywood -Budget. Das war dann der zweite Film, den er nach Festen gedreht hat.
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Den ersten Film hat er dann auch mit Lars von Trier übernommen.
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Und hat er auch oft mit Lars von Trier Drehbücher, da konnten die ihm dann auch verfilmt.
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Und der letzte Film von ihm, den hatte ich auch nicht geguckt,
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ich hab gar nichts davon geguckt, ist der Rausch mit Mads Mikkelsen. Hast du den?
Micz Flor
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Nee, hab ich auch nicht gehört. Ja, ich hab davon gehört, genau.
Florian Clauß
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Also, es geht quasi um eine Gruppe von Lehrern, die beschließen,
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dass die halt ständig so weit berauscht sind,
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also immer so zwischen 0 ,5 Promille dann im Blut haben und damit halt irgendwie
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so gut über den Tag kommen, bis das irgendwann so ein bisschen,
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ja nicht ich eskaliert, aber es wird dann irgendwann anders.
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Also so ganz grob geerzählt auch in der Ferne. Also hier in Mads -Milkesen hat
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Nermanns mit Hinterberg gearbeitet.
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Ja, es ist auch ein Film, wo es darum geht, dass ein Täter, oder ich weiß nicht,
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was ein Täter ist, aber es geht um eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs und Schüsse.
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Es ist so eine Hetzjagd statt, auf die man, der gestützt wird von Mads Mückes,
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und ich weiß es nicht, habe ich von dem Film nicht, aber ich fand es ganz gut,
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weil es auch ähnlich belagert wird, wo da jetzt ein bisschen Mathe in so ein
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Tabuthema reingeht, in ein gewerkschaftliches Talent, wie das fällt.
Micz Flor
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Also da hat Winterberg auch mal einem Winterview zugesagt, dass er den Film...
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Angenommen hat das Skript, weil es das Gegenteil von das Fest oder Festen war.
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Also da gab es einen Kindesmissbrauch, der die ganze Zeit so unterschwellig in der Story mitläuft.
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Und das andere ist, dass das eine Beschuldigung gibt ohne Grundlage.
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Also das absolute Gegenteil. Und er dann auch interessiert war,
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diese Perspektive zu explorieren des Kindes, des Jugendlichen, die sowas erfinden.
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Wie wahr wird das dann wahrgenommen?
Florian Clauß
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Also das ist natürlich auch so, gerade im politischen, gesellschaftlichen ist
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das ein heikles Thema, weil man weiß, dass diejenigen, die vor allem maßgeblich
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Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren,
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so ein typisches Narrativ, dass die sich das ausdenken.
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Also dieser Prozenteil zwischen wirklichen Opfern und sich das Ausdenken, der ist ganz anders.
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Aber ist von 2007, glaube ich, oder 2012 die Jagd, ist, glaube ich,
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in dieser ganzen MeToo -Debatte und so was nochmal anders zu bewerten,
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würde ich mal behaupten.
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Das Fest, wir haben es schon gesagt, es geht da um ein um sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern.
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Es ist, ich erzähle das kurz, den Inhalt von das Fest, die Familie kommt zusammen.
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Die Familie ist, ja, es ist eine sehr desolate Familie, die man würde sagen
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so durch toxische Beziehungen geprägt ist.
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Es gibt das Helge, der Patriarch der Familie, wird 60, deswegen lädt er zu einem Fest,
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wo Gäste kommen und auch seine Kinder, nur noch drei, weil Linda,
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das ist die Zwillingsschwester von Christian, hat sich einige Zeit davor umgebracht, Selbstmord begangen.
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Christian ist ein erfolgreicher Koch in Paris und der Protagonist der Geschichte.
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Es gibt den Sohn Michael, der so ein bisschen so ein gescheiterter Typ ist,
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recht aggressiv und brachial immer auftaucht und der auch in dem Essensbusiness ist und dort,
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aber in so einer Klitsche in Kopenhagen betreibt.
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Und Helene, das ist die Schwester, die Jüngere, die noch immer studiert zum Leidwesen der Eltern.
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Helge wird, wie gesagt, 60 und seine Frau Elsie begleitet ihn dann in diesem Fest, ja.
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Und das Ganze fängt schon recht an.
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Ich weiß nicht, hast du den noch mal gesehen, den Film jetzt?
Micz Flor
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Ich muss gestehen, ich hab die Zeit nicht gehabt, den noch mal zu sehen.
Florian Clauß
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Der Film hat so eine unglaubliche Grundspannung die ganze Zeit drin.
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Es ist sehr so, wie die Figuren miteinander umgehen, wie die da ankommen.
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Der Michael, der Bruder, schmeißt seine Frau raus, weil irgendein alter Freund
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ihm auf dem Weg zum Haus entgegenkommt.
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Und er meint, ihr müsst gehen mit Familie, die brauchen Platz,
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und geht mal raus. Und er ist halt irgendwie so, er betrügt sie auch fast vor
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den Augen, vor ihren Augen.
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Und dieses, also der Rahmen, es spielt quasi so ein Landhaus,
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also sehr großbürgerlich.
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Es gibt eine ganze Schicht von Bediensteten, die auch schon lange mit dem Haus verknüpft sind.
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Also die Bediensteten, teilweise der Chefkoch von dem Haus, ist auch ein alter
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Kinderfreund von Christian.
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Und die eine Servicekraft ist auch so verliebt in Christian.
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Also da ist auch so eine Affäre, Beziehung zwischen den beiden.
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Und es fängt halt so, also es ist halt so, diese gesellschaftlichen Rituale
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von Fest, spielt das halt so durch.
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Also es gibt diese Gruppen, es gibt die Eltern, es gibt die Gäste,
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es gibt die Bedienstete, es gibt die Kinder.
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Also das sind so diese Gruppen, die dann so als Ausprägung dastehen.
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Und es werden natürlich so Reden geschwungen und dann wird Christian aufgefordert,
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eine Rede zu halten und er hat zwei Umschläge in der Hand und meinte so,
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Vater such dir einen aus und dann wählt er den grünen Umschlag oder den roten,
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ich weiß nicht mehr genau und er meinte, oh die Wahrheitsrede.
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Und dann, Minute 35.
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Und da beschreibt er, erzählt er haargenau, wie er von seinem Vater vergewaltigt
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wurde mit seiner Schwester zusammen,
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also seine Schwester wurde auch vergewaltigt, und das schlägt ein wie eine Bombe.
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Also es ist halt wirklich so, wenn wir nochmal gucken, welche Regeln von Dogma
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sich dann auch in festen Widerspiegeln.
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Es ist wirklich eine sehr untypische Erzählung.
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Es gab vorher, glaube ich, so in diesem Rahmen überhaupt, dass das Tabuthema
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so präsentiert wurde von Kindesmissbrauch, von Inzest und so weiter.
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Würde mir jetzt kein Film einfallen. Das weiß ich noch damals,
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als ich den in den Kino geguckt habe. Der war ja auch so sprachlos.
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Und der hat ja genau diese ganzen gesellschaftlichen Tabuthemen,
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also Rassismus, Alkoholsucht, überhaupt Inzest und alles bringt er dann irgendwie
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rein, aber immer in so einem gesellschaftlichen Rahmen.
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Es ist halt so, die Gesellschaft, jetzt die Festgesellschaft,
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ist gleichzeitig wieder so quasi mehr oder weniger die Metapher für die ganze Gesellschaft.
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Und es ist auch immer interessant, wie die Dynamik in dieser Gesellschaft verläuft.
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Das erste, was passiert, Casey, seine Mutter, lacht ihn aus.
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Er wird dann vom ... Kommt dann so ... Er wird nicht rausgeführt,
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sondern er geht dann so ein bisschen aufgelöst.
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Die ganze Dienerschaft, die haben das auch mitbekommen.
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Die ganzen Bediensteten, die stehen voll hinter Christian, unterstützen ihn
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und arbeiten ihn auch zu.
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Es wird dann auch irgendwie so klar, okay, ich hab das vor. War schon abgesprochen.
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Wir klauen zum Beispiel irgendwann auch von allen Gästen die Autoschlüssel,
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damit die nicht mehr wegkommen oder die sperren einen ein, der dann halt auch
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so Christian geschlagen hat und so weiter.
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Also das heißt, die arbeiten dazu, damit eben dieses unglaubliche,
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dieses Geheimnis, Familiengeheimnis dann auch so entblößt wird und dass auch
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der Täter zur Rechenschaft gestellt werden kann.
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Und also ich will jetzt nicht haargenau diesen Film nacherzählen,
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aber es ist halt so eine Dynamik drin, dass Christian lässt sich auch nicht
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unterkriegen. Das hat er auch unglaublich stark gespielt, von dem Charakter.
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Also von dem Schauspieler, wie er den Charakter spielt. Nämlich er reißt sich
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da immer rein, geht rein, erzählt weiter, wird rausgeschmissen,
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wird verprügelt von seinem Bruder.
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Also gerade Michael glaubt ihm nicht und was machst du denn da und so weiter.
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Und Helene findet irgendwann den Brief von Linda, den Abschiedsbrief.
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Und dieser Brief ist quasi so die objektive Instanz, die noch mal so belegt,
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dass das, was Christian erzählt, tatsächlich passiert ist, weil sie da auch drin schreibt.
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Deswegen umgebracht hat. Sie kann nicht mehr mit diesem Schicksal leben.
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Und Christian steht dann auch
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irgendwann auf. Vater, du bist schuld an den Tod von meiner Schwester.
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Und dann wird er halt auch rausgetragen, am Baum gefesselt.
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Total absurd. Also es kippt dann und dann macht die Gesellschaft eine Polonaise durchs Haus.
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Die wollen dann immer wieder so doch feiern und es steht dieses unausgesprochen in einem Raum,
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aber irgendwie versuchen die sich dann immer in diesen gesellschaftlichen Ritualen
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so ein bisschen langsam um wieder dieses Fest und dann wird es halt auch der
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Freund von Helene, der kommt dann später,
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wird mit dem Taxi gebracht und der Taxifahrer wird auch gespielt von Winterberg,
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so eine kleine Rolle, die er da übernommen hat in dem Film und es ist ein Schwarzer,
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also der auch dann in der Gesellschaft erstmal so komisch angeguckt wird.
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Irgendwann gibt es auch so dass die alle einstimmen in so ein rassistisches
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Lied, auch so völliger Rassismus, und er dann so, ah!
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Und er ist eigentlich auch die Figur, die dann Helene sagt, du musst jetzt diesen Brief vorlesen.
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Es ist klar, sie muss jetzt auch eine Rede halten.
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Und es gibt dann immer so diesen, wie nennt man das, der quasi durch den gesellschaftlichen
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Arm führt, dieser Redenhalter, und dann immer so ein Toast ausspricht usw.
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Diese Figur. Und dann ist es klar, dass dann Lene dran ist mit ihrer Rede und
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sie fragt auch, soll ich den Brief vorlesen?
Micz Flor
0:52:44–0:52:44
Und alle so, ja!
Florian Clauß
0:52:45–0:52:52
Und dann liest sie den Brief und mit einem Mal ist halt wirklich allen klar, dass das ist wahr.
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Ja, das heißt, die Instanz, Christian wird hergestellt, der Sohn,
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Michael, also der Bruder, der flippt total aus, weil er so wütend ist auf seinen Vater.
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Der Vater steht auf, er entschuldigt sich auch nie.
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Zum Mehr wart ihr nicht wert, also völlige Diskriminierung. Aber es gibt noch
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eine Szene, die muss ich noch erzählen, bevor ich Helene den Brief vorlese.
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Nämlich, dass die Mutter, die Rolle der Mutter ist noch nicht so ganz klar.
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Die sagt dann auch, hält eine Rede und sagt, dass Christian früher als Kind immer sehr kreativ war.
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Und er hatte so diesen kleinen Freund, den es nicht gab, Snoot,
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und hat ihn dann halt so ein bisschen auch so diskreditiert dafür,
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dass seine Wahrnehmung halt komplett schief liegt und so weiter.
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Und dann steht Christian auf und sagt, Mutter, du hast uns gesehen,
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du bist in den Raum gekommen, als wir vor Vater knieten und du hast uns gesehen.
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Er hat dann auch noch mal sie und sie lacht noch und es wird wieder überbügelt.
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Es gibt immer dieses Anrennen und es gibt diese unglaubliche Gewalt und Aggression,
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die dann zurückkommt, bis dann halt klar ist, der hat es wirklich gemacht und
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der wird dann auch entfernt.
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In dem Moment ist der Patriarch entthront an der Stelle.
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Und dann fängt das Fest auch so ein bisschen an.
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Die Bediensteten sind da, mit Christian, mit seiner Schwester Helene und ihrem Freund.
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Die spielen Klavier, tanzen und so weiter. Es gibt dann schon so eine Festsituation.
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Am nächsten Morgen, der Vater wurde dann auch von Michael verprügelt.
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Er ist wirklich so aussätzig. Am nächsten Morgen kommt er dann auch rein zum Frühstückstisch.
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Alle schweigen so. dann setzt sich das Kind von Michael, will sich auf den Schoß
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setzen, und sagt dann, nee, komm mal wieder her.
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Und dann meinte er auch so, Vater, du musst jetzt gehen. Und er ist dann halt
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wirklich gesellschaftlich ausgestoßen.
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Dieser gesellschaftliche Raum, diese Gesellschaft, der ist jetzt ausgestoßen
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und nicht mehr gesellschaftsfähig.
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Und seine Frau kommt auch nicht mit.
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In dem Moment ist es wirklich so eine Täterbestrafung, die dann auch so konsequent läuft.
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Und es gibt so einen kleinen ... einen Pay -off, wo er in der letzten Szene
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dann eben Christian, die eine fragt, willst du mit mir nach Paris?
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Also die Bedienstete, die so, die auch ein Liebespaar sind und sie so, ja.
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Und das hat was Versöhnliches, es hat so, es hat ein Weiterkommen,
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ja, also es ist auch einfach schön, also es ist halt nicht so ein reines,
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also man sieht auch dann bei Helge,
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dem Familienvater, sieht man auch so gewisse, ja nicht Reue,
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entschuldigt sie nicht, aber eine gewisse Menschlichkeit.
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Also es ist halt nicht so ganz, dass der dann halt so diesen Täter dann so diffamiert
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von der Kamera und von der Person, sondern es wird irgendwie immer integrativ
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mit der Gesellschaft dann gearbeitet.
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Und deswegen absolute Empfehlung dieser Film.
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Kann man auch gucken, heute noch mit natürlich so dem Stil mitten von dogma
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und also ich auch beim wiederholten gucken war ich doch sehr beeindruckt,
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ja das endlich habt ihr jetzt gar kein bild mehr für gehabt für das ende weil,
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ich überlege der war wann war der 98 war das oder 95 war dogma 97 war der dann
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im kann fest ok das ist ja nicht 98 war dann nicht mit idioten zusammen ich
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habe eigentlich nix aufgezeichnet,
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sondern wir laufen ja dann erzählen uns immer alles auf dem Kopf.
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Aber Kur, ich habe hier überraschenderweise die Filmografie von 98.
Micz Flor
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Ich überlege gerade, ob wir den zusammen gesehen haben.
Florian Clauß
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Warst du denn nicht in England?
Micz Flor
0:56:45–0:56:45
Kann sein.
Florian Clauß
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Ich weiß es noch, ich glaube, ich habe den im Filmtheater am Friedrichshain gesehen.
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Also da liefen ja immer so, entweder international oder Filmtheater am Friedrichshain.
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Das war ja so die Kinostadt. Ja, also das, und ich glaube, Festen ist auch der
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Film, der eigentlich fast alle Dogma, oder fast eigentlich alle,
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ich habe geguckt, ob da irgendwie eine gebrochen wurde,
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aber er hat alle Dogma -Regeln eingehalten.
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Und auch in dem Interview, was ich dann gehört habe, war ganz interessant,
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wie Winterberg da rangegangen ist. Weil bei ihm natürlich eine totale Unsicherheit
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... Was heißt natürlich? Es war eine Unsicherheit, wie passiert das jetzt?
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Auch für die Schauspieler. Und er saß dann mit dem Kameramann,
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der ist wohl auch relativ bekannt, der Kameramann.
Micz Flor
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Der ist mit K, ich hab den Namen jetzt auch vergessen.
Florian Clauß
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Ja, der hat dann ständig sich vorbereitet.
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Er wollte immer so bestimmte Sachen so inszeniert haben, das, ja.
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Und dann war das für das ganze Team eine unglaubliche Überwindung,
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eben nicht in diesen traditionellen Wegen dann zu filmen.
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Und die haben das dann auch so geschafft, indem dann Winterberg zu den Schauspielern
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gesagt hat, Ja, wir haben jetzt hier kein Licht, sondern überall ist Licht.
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Dann haben die Schauspieler gesagt, okay, dann können wir spielen.
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Und es gibt auch keine Markierungen. Weil ganz viel ist immer so,
0:58:13–0:58:15
die Wegstrecken oder so vor der Kamera sind markiert.
0:58:16–0:58:19
Und meinte er, sind alle irgendwie vor Panik implodiert.
0:58:20–0:58:24
Ja, genau. Weil das für alle so ungewohnt ist.
Micz Flor
0:58:24–0:58:28
Und das ist ja ein interessantes Paradox, ne? Weil Dogma hat diese zehn Regeln,
0:58:28–0:58:35
und nimmt halt mit diesen zehn Regeln die Regeln weg, die vorher nicht ausgesprochen
0:58:35–0:58:37
waren, die man einfach so, die sich so eingeschliffen haben.
0:58:37–0:58:40
Zum Beispiel, dass man eine Markierung am Boden macht, wo das Licht dann ist.
0:58:40–0:58:43
Dann läufst du bis hier, dann stellst dich quasi auf die Markierung,
0:58:43–0:58:46
machst du drei Schritte rückwärts, dass du nämlich beim dritten Schritt genau
0:58:46–0:58:47
auch an den Punkt landest und so.
0:58:48–0:58:54
Diese Sachen sind nicht als Regel festgeschrieben, aber wurden durch die festgeschriebene
0:58:54–0:59:00
Dogma -Regeln sichtbar abgeschafft und dann gab es Freiheiten,
0:59:01–0:59:04
die mit der gleichen Technik, und das finde ich ganz interessant,
0:59:04–0:59:09
weil das ist dann eine Brücke auch hin zu Idioten, weil der Lars von Trier eben
0:59:09–0:59:11
auf Video gedreht hat, gemeint, er ist aber total super.
0:59:11–0:59:15
Also ich hab dann einfach, der hat über 100 Stunden Material gehabt und hat
0:59:15–0:59:18
dann gemeint, er hat manche Szenen einfach gefilmt, er hat ja selber auch die Kamera geführt.
0:59:20–0:59:25
Dann einfach als so eine Sache, die zusammenschneiden, das sind ganz viele harte
0:59:25–0:59:28
Schnitte dann ja auch drin, die dann was so kondensieren, wo er meint,
0:59:28–0:59:32
er hat dann das so zusammengeschnitten, dass halt eine lange Sequenz kurz war
0:59:32–0:59:34
und energetisch wurde, dass er das so ballen konnte,
0:59:35–0:59:38
was dann irgendwie auch mit diesem dokumentarischen Stil so ein bisschen bricht.
0:59:39–0:59:45
Und das ist natürlich dann bei Winterbergfesten, das wurde auf Film gedreht
0:59:45–0:59:47
und da hast du diese Möglichkeit so nicht,
0:59:48–0:59:51
da musst du dann hast du dann die Technologie noch, die dafür gemacht ist,
0:59:51–0:59:55
dass du mit einer Rolle, einer Szene, dann weißt du, wie lange das sein darf.
0:59:55–0:59:59
Ich ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, aber dann hatte man mit Video,
0:59:59–1:00:01
dann konnte man das vielleicht sogar besser aufbrechen.
1:00:02–1:00:05
Und diese ganzen Regeln wie vorher, man braucht halt so und so viel Licht,
1:00:05–1:00:08
sonst ist der Film einfach nicht verwendbar.
1:00:09–1:00:13
Die auszuhebeln, führte zu einer Panik.
Florian Clauß
1:00:13–1:00:19
Ja, du baust gerade so ein paar Cliffhanger in die nächste Episode, die Idioten.
1:00:20–1:00:26
Was Winterberg auch gesagt hat, dass diese Einschränkung, also auf diese gleichzeitig
1:00:26–1:00:30
eine komplette Befreiung bei ihm ausgelöst hat, dass er nie wieder in so einem
1:00:30–1:00:33
Filmprozess so eine Freiheit dann auch,
1:00:33–1:00:40
so eine Liberation, ja es ist Befreiung, gespürt hat, wie zu diesen Dreharbeiten,
1:00:40–1:00:43
also es war für ihn unglaublich wichtiger Film,
1:00:44–1:00:47
wie das jetzt so gelaufen ist und wie er auch mit den Schauspielern und den
1:00:47–1:00:48
Kameramann gearbeitet hat.
1:00:49–1:00:52
Also das merkt man auch diesem Film an und ich glaube das ist jetzt so auch
1:00:52–1:00:55
so dieses... natürlich waren die die ersten, die das jetzt so gemacht haben.
1:00:56–1:01:01
Man hat natürlich diesen Geist des Neuen irgendwo im Geschmack und konnten den
1:01:01–1:01:04
Raum total ausloten, ausprobieren und ausspielen.
1:01:04–1:01:08
Und man merkt es auch bei diesem Film an, dass der mehr unglaubliche Spannung
1:01:08–1:01:10
und Dichte irgendwie erzeugt.
1:01:10–1:01:17
Und auch die Charaktere, da waren ja keine bekannten Schauspieler dabei,
1:01:18–1:01:24
aber wie authentisch da halt gespielt wurde und wie glaubwürdig diese Geschichte wird.
1:01:24–1:01:30
Das ist glaube ich das, also ich meine fest, der löst alles ein,
1:01:30–1:01:35
was das Dogma erst mal so aufgesetzt hat als Werk, als Regelwerk.
Micz Flor
1:01:35–1:01:40
Ja, und war dann vielleicht aber auch der Proof of Concept, weshalb Dogma,
1:01:40–1:01:45
sonst würden wir es vielleicht gar nicht kennen, sonst würden wir es unter Mumblecore feilen.
1:01:45–1:01:50
Aber weil, weil, also einerseits ist es, hat sich selbst dadurch ein bisschen
1:01:50–1:01:54
ausgehebelt, weil der berühmte Regisseur war der erste Dogma -Film,
1:01:54–1:01:55
der nicht im Film genannt und so weiter.
1:01:56–1:02:00
Und gleichzeitig wissen wir aber nur um Dogma 95, weil das...
1:02:02–1:02:06
Riesen Erfolg war. Ich weiß auch noch in Erinnerung, dass du halt wirklich so
1:02:06–1:02:09
dieses Gefühl hattest, dass du ein Theaterensemble siehst.
1:02:10–1:02:13
Du hattest nicht das Gefühl, dass du Schauspieler siehst, die miteinander Schnitt,
1:02:13–1:02:16
Gegenschnitt irgendwie vielleicht gar nicht am gleichen Set sitzen,
1:02:16–1:02:19
sondern du hattest wirklich so das Gefühl von einem eingespielten Ensemble,
1:02:19–1:02:23
die eben auch zusammen proben, die üben und das ist ja auch diese Befragung des Raumes.
1:02:23–1:02:28
Dann können die Leute auf einmal in Kontakt treten und Chemie,
1:02:28–1:02:33
die zwischen den Schauspielenden ist, die kann dann irgendwie aufgegriffen werden und reinkommen.
1:02:33–1:02:37
Das fand ich bei dem Film einfach unglaublich stark, dass es natürlich immer
1:02:37–1:02:42
wieder auch Einzelne waren, die so strahlten oder die man einfach auch der der
1:02:42–1:02:45
Vater ist ja einfach so hat große Ausstrahlung.
1:02:46–1:02:50
Das passt super, aber trotzdem hatte man immer ein Ensemble -Gefühl.
1:02:51–1:02:53
Die sind alle irgendwie zusammen in diesem Ding drin.
Florian Clauß
1:02:54–1:02:58
Genau, das ist ein gutes Stichpunkt, den du nochmal gibst, Nämlich jetzt habe
1:02:58–1:03:05
ich mir auch in der Vorbereitung aufgeschrieben, es gibt unglaublich viele Theateradaptionen von das Fest.
1:03:05–1:03:10
Und der zweite Teil, Festen 2, ist auch nur auf der Bühne erschienen.
1:03:10–1:03:13
Und das hat auch Winterberg dann inszeniert.
1:03:13–1:03:22
Aber ja genau, diese Regeln, dieses Zusammenspiel, die Bühne hat halt was total Theatermäßiges.
1:03:22–1:03:28
Während diese, also vom Schauplatz, von der Geschichte, das ist ein Bühnenstück
1:03:28–1:03:32
eigentlich, während die Idioten, kann ich mir jetzt nicht so einfach vorstellen,
1:03:32–1:03:34
das als Theaterstück aufzuführen.
Micz Flor
1:03:34–1:03:36
90er Jahre, Volksbühne.
Florian Clauß
1:03:37–1:03:39
Ja, das stimmt, da liefen ja viele Idioten rum.
Micz Flor
1:03:41–1:03:44
Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich meinte nur einfach so.
Florian Clauß
1:03:44–1:03:51
Nein, nein, nein, aber klar, Top 2000 ist auch so ähnlich wild gewesen.
1:03:52–1:03:56
Genau, so, ja, Mitch, wir haben zusammen, glaube ich, einen ganz guten Bogen
1:03:56–1:04:01
über das Dogma, die Filmbewegung Dogma 95 gesponnen.
1:04:02–1:04:07
Ich habe das fest präsentiert und ja, das war jetzt meine Episode.
Micz Flor
1:04:08–1:04:13
Danke Flo. Wir haben jetzt einen fließenden Übergang, aber ob der Zwänge des
1:04:13–1:04:18
Formats, ist das hier und jetzt, in dem wir gerade aufnehmen, in zwei Folgen geteilt.
1:04:18–1:04:23
Deshalb machen wir hier Schluss und sehen uns in zwei Wochen wieder.
Florian Clauß
1:04:24–1:04:28
Ja, und hören uns vor allen Dingen in zwei Wochen wieder. Und das Ganze,
1:04:28–1:04:33
wo wir langgelaufen sind, könnt ihr auf eigentlich -podcast .de sehen.
1:04:33–1:04:37
Und die Fotos von den Schwänen und von die Stulle findet ihr auch dort.
1:04:39–1:04:46
Und ja, also ich hoffe, Ihr habt Spaß gehabt und dann bis in zwei Wochen.
Micz Flor
1:04:46–1:04:47
Macht's gut.
Florian Clauß
1:04:47–1:04:48
Tschüss.

Mehr

"Thank you, sorry, thank you!"

Wie vor einem Jahr ist Chris wieder zu Besuch in Berlin und auch diesmal nehmen Chris und Flo nach Midsommar einen Podcast über das neueste Werk von Ari Aster auf: Beau is afraid. Wir beide verehren den Hauptdarsteller Joaquim Phoenix sehr. Wir unterhalten uns über das tragische Schicksal von Joaquims Bruder River Phoenix, über die Erfolge der Produktionsfirma A24 und Ari Asters Filmografie, bevor wir dann zum eigentlichen Kernstück des Podcast kommen: dem Film "Beau is afraid". Wir sind uns einig, dass die ersten beiden Teile des Films, die Szenen in und um Beaus Wohnung und die Familiengeschichte in der Vorstadt, die stärksten Teile des Films sind. Angst, Schuld und Trauma werden hier in verschiedenen Varianten des gesellschaftlichen und familiären Zusammenlebens ausgelotet, die alptraumhafte Zustände annehmen. Chris bemerkt, dass Beau im Alltag mit einer Sprachfloskel eine Strategie entwickelt hat, mit der er seine Angst in der Konfrontation mit seiner Umwelt bewältigen möchte: "Thank you, sorry, thank you." Doch damit schliddert er von einer katastrophalen Situation in die nächste, ohne die Möglichkeit zu bekommen, die Situation selbst in die Hand nehmen zu können. Der Zuschauer könnte annehmen, dass Beau in einer fast schuldlosen Weise seinem Schicksal ausgeliefert sei, wäre da nicht seine Mutter. Die zweite Hälfte des Films wird von einem Mutter-Sohn Konflikt dominiert, der manchmal so banal ist, dass nur die überladenen und ausschweifenden Bilderwelten von Ari Aster der Leinwand etwas Gehaltvolles geben können. Der Film schafft trotz allem und gerade dank der genialen Kameraführung und des ausschweifenden Set-Designs mächtige Bilder, die im Kopf hängen bleiben. Wir tauchen in verschiedenen Tiefen des Films ab, sind uns uneins über die Bedeutung des Ganzen, finden aber schöne Referenzen in anderen Werken und gesellschaftlichen Phänomenen. Unsere Route führt uns durch das periphere Lichtenberg an einem heißen Nachmittag unter der Woche, das so leer und leblos wirken kann wie das Ende des Films Beau is afraid.

Shownotes

Mitwirkende

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Chris Flor
Erzähler
avatar
Florian Clauß

Transcript

Florian Clauß
0:00:00–0:00:05
Schon mal gut gelaufen. Jetzt gehen wir da lang. So, und jetzt starte ich den Track.
0:00:07–0:00:09
Bitte nicht stören. Hast du deinen Störn angemacht?
Chris Flor
0:00:09–0:00:12
Ach so, ja, Störn ist auch gut.
Florian Clauß
0:00:12–0:00:13
Nee, das ist nicht Störn.
Chris Flor
0:00:14–0:00:20
Den Fokus, den kannst du hier. Hier, Fokus. Do not disturb. Okay.
Florian Clauß
0:00:21–0:00:25
Hallo und herzlich willkommen bei eigentlich Episode 32.
0:00:27–0:00:34
Und heute, ich muss sagen, es ist nicht eine Premiere, sondern das zweite Mal zu Gast.
0:00:35–0:00:38
Ich bin sehr, sehr, sehr froh, dass es geklappt hat.
0:00:38–0:00:41
Nämlich Chris, Chris Flohr. Hallo.
Chris Flor
0:00:41–0:00:42
Tada, hallo.
Florian Clauß
0:00:43–0:00:47
Freut mich. Also ich habe schon, das, es ist immer nicht ganz einfach,
0:00:47–0:00:53
dass wir uns zusammenfinden für eine Episode, weil du wohnst ja nicht hier in
0:00:53–0:00:54
Europa, sondern in Kalifornien.
0:00:58–0:01:03
Deswegen einmal im Jahr auf Heimatbesuch treffen wir uns.
0:01:03–0:01:07
Und jetzt wird es auch geklappt, dass wir eine Folge aufnehmen zusammen.
0:01:07–0:01:13
Und was tatsächlich auch der Fall ist, das letzte Mal haben wir ja zusammen
0:01:13–0:01:16
über Midsommar geredet von Ari Aster.
0:01:16–0:01:23
Und heute wollen wir auch über Ari Aster reden, nämlich über seinen neuen Film Bo is Afraid.
0:01:24–0:01:28
Zu Genese von diesem Thema vielleicht gesagt,
0:01:28–0:01:34
dass du hattest den geguckt, Chris, hattest du mich dann noch mal angeschrieben
0:01:34–0:01:40
und meintest so gucken, unbedingt gucken und ich hatte den auch auf meiner Watchlist,
0:01:40–0:01:42
aber hat mich natürlich dann total motiviert.
0:01:43–0:01:46
Wir steigen so ein bisschen ein, das Thema.
Chris Flor
0:01:46–0:01:52
Ja, ich habe so ein bisschen so eine Idee, wie ich dann halt so sagen,
0:01:52–0:01:54
wie ich dann da so reinkommen konnte.
Florian Clauß
0:01:57–0:02:01
Aber okay, wir werden auf jeden Fall spoilern. Also das heißt,
0:02:01–0:02:06
wir werden Inhalte vorwegnehmen. Wer den Film noch nicht gesehen hat und ihn sehen möchte, der...
Chris Flor
0:02:07–0:02:08
Und nicht gespoilert werden möchte.
Florian Clauß
0:02:08–0:02:13
Genau, und nicht gespoilert werden möchte, der sollte dann diesen Podcast nicht anhören.
0:02:14–0:02:20
Wir fangen bei Ari Aster an. Ari Aster ist der dritte Regiefilm von ihm,
0:02:20–0:02:23
wieder von A24 produziert.
0:02:26–0:02:30
Hatten wir das letzte Mal, glaube ich, nicht erwähnt, das hatten wir ganz groß
0:02:30–0:02:34
auf der Liste. Was für eine geniale Produktionsfirma A24 ist.
0:02:38–0:02:43
A24 hat zuletzt sogar mehrere Oscars gewonnen, mit Zeitreisen parallel, once.
Chris Flor
0:02:44–0:02:48
I feel like I did everything, everywhere, all at once.
Florian Clauß
0:02:48–0:02:51
Yeah, you know, everything, everywhere, all at once.
0:02:53–0:02:59
Da war, glaube ich, der große Erfolg von A24. Aber ich weiß nicht.
0:03:01–0:03:04
Nicht in Vorbereitung dieser Sendung, aber so ein bisschen, man könnte schon
0:03:04–0:03:07
sagen, dass die A24 auch viele Independent-Filme produziert.
0:03:09–0:03:13
Wie zum Beispiel Kelly Reichardt, also wo wir auch schon mal eine Episode hatten
0:03:13–0:03:17
mit First Cow. Kelly Reichardt wird... und einige Horrorfilme.
0:03:20–0:03:25
Und Ari Aster hat, glaube ich, alle drei Filme sind von A24 produziert.
0:03:26–0:03:29
So weit ich bin ich
0:03:29–0:03:32
mir nicht 100
0:03:32–0:03:35
prozentig hereditary war ja
0:03:35–0:03:43
der erste das debüt von ari aster ich glaube 2018 ist er rausgekommen und da
0:03:43–0:03:48
war er schon nach diesem debüt wurde als sehr vielversprechend gehandelt mit
0:03:48–0:03:53
summer ist glaube ich so der stern von ari aster wobei Da war ich halt wieder,
0:03:53–0:03:59
auch Leute kenne, die mir sagten, sie machten Hereditary sehr gerne und fanden
0:03:59–0:04:01
Midsommar blöd. Ja, die haben halt keine Ahnung.
Chris Flor
0:04:01–0:04:04
Die haben keine Ahnung und ich weiß auch nicht, wo die jetzt stehen würden mit diesem.
Florian Clauß
0:04:04–0:04:11
Genau, und dieser Film, ich glaube, man muss sehr viel von einem Regisseur halten,
0:04:11–0:04:12
dass er so einen Film machen kann.
0:04:13–0:04:19
Also, ich glaube, es gibt wenig Filme, die, oder wenig Produktionsbedingungen,
0:04:19–0:04:23
die so viel Freiheit dem Regisseur lassen, dass er eben so einen Film produzieren kann.
0:04:24–0:04:28
Also das ist soweit vorweggenommen von Bo is Afraid.
0:04:29–0:04:38
Das Cast von dem Film ist mit Joaquim Phoenix natürlich auch wirklich so top angesiedelt.
0:04:41–0:04:44
Was fällt dir noch? Fällt dir noch irgendein bekannter Schauspieler ein?
Chris Flor
0:04:44–0:04:48
Warte mal, Parker Posey ist da drin auch.
0:04:48–0:04:54
Das ist ja so eine Generation X, irgendwie, was weiß ich, Schwarm,
0:04:54–0:05:01
Jungenschwarm von unserer Generation, würde ich mal sagen, die diese Eileen spielt.
Florian Clauß
0:05:01–0:05:02
Ja, genau, ja, ja.
Chris Flor
0:05:03–0:05:05
Sonst, wer, berühmte Schauspieler?
0:05:08–0:05:12
Ja, man kennt die Gesichter halt. Dieser Anwalt dann am Ende,
0:05:12–0:05:15
den kennt man halt von so Comedy, Fernseh-Comedy-Shows.
0:05:23–0:05:28
In der Familie, wo er zwischenzeitlich landet, den Vater, den hat man auch schon
0:05:28–0:05:31
gesehen, aber da habe ich jetzt nicht genau nachgeschaut, wo der her ist.
0:05:31–0:05:37
Da sind ein paar bekannte Gesichter dabei. Der große Name, der einzige große Name ist glaube ich...
0:05:37–0:05:42
Phoenix und Parker Posey ist dann halt so eine Indie-Größe.
Florian Clauß
0:05:44–0:05:47
Ich möchte nochmal kurz so ein bisschen bei Joachim Phoenix bleiben,
0:05:47–0:05:53
weil ich weiß nicht, wann ist dir der Schauspieler Joachim Phoenix das erste
0:05:53–0:05:58
Mal so aufgefallen in deiner Guckenskarriere? Gladiator?
Chris Flor
0:05:58–0:06:05
Ja. Und da wusste man, das war der Bruder von River Phoenix und man dachte irgendwie, River
0:06:05–0:06:11
war ja diese Legende, auch eine Generation X-Legende, der große Schauspieler,
0:06:11–0:06:18
der unser James Dean, weil er halt dann gestorben ist, man dachte,
0:06:18–0:06:23
das würde eine große Karriere werden und dann war der halt dann auf einmal verschwunden.
0:06:23–0:06:28
Joaquin Phoenix, dachte man halt, dass der als Bruder dann halt einfach so noch
0:06:28–0:06:34
eine kleine Seitenkarriere hat.
0:06:34–0:06:38
Das hatte eigentlich niemand gedacht, dass der so eine große Karriere aufmacht
0:06:38–0:06:41
und was für ein großartiger Schauspieler der auch ist. Und er ist auch wirklich
0:06:41–0:06:42
einer meiner Lieblingsschauspieler.
Florian Clauß
0:06:43–0:06:46
Ja genau, also ich stimme dir hundertprozentig zu.
0:06:47–0:06:51
Das ist tatsächlich Joachim Phoenix ist für mich auch einer wirklich ein großartiger Schauspieler.
0:06:52–0:06:55
Ich mag ihn total gerne, ich finde ihn auch richtig schön.
0:06:56–0:07:03
Und auch die Parallele zu dem Titel Bo is Afraid heißt ja nichts anderes als Schön hat Angst.
0:07:03–0:07:06
Ja, ja, ja. Schön hat Angst, ja.
0:07:06–0:07:15
Und ich finde bei Bo is Afraid, ich finde es unglaublich, wie er nicht dieses
0:07:15–0:07:20
typische Jack-im-Phoenix-Gesicht hat, weil der hat ein unglaubliches Charisma.
0:07:20–0:07:23
Der muss nur ein bestimmtes Gesicht machen, hat eine unglaubliche Präsenz.
0:07:24–0:07:28
Und in dem Film kommt das nicht einmal vor, ja. Es kommt so in Augenzwickern
0:07:28–0:07:31
vor, wo du dann denkst, Du denkst so, ja, das ist Joachim Fenix, wie ich ihn kenne.
0:07:32–0:07:38
Und das finde ich, also auch die Schauspieler, die schon ihre Leistung, sehr, sehr stark.
Chris Flor
0:07:38–0:07:40
Hast du ihn in Inherent Vice gesehen?
Florian Clauß
0:07:40–0:07:42
Nee, den habe ich nicht gesehen.
Chris Flor
0:07:42–0:07:45
Thomas Pynchon. Und da ist es so relativ ähnlich.
0:07:46–0:07:51
Also nicht ganz anders natürlich, aber halt die Sprachmelodie und so weiter ist relativ ähnlich.
0:07:51–0:07:57
Da ist der Charakter die meiste Zeit auf irgendwelchen Drogen drauf muss dann deswegen,
0:07:57–0:08:02
ist halt unsicher, muss die Sachen so verstehen aus dieser Drogenerfahrung heraus
0:08:02–0:08:08
und ich fand so vom Klang der Stimme und so weiter fand ich ihn da am Nächsten.
Florian Clauß
0:08:10–0:08:11
Inherent Vice?
Chris Flor
0:08:11–0:08:13
Inherent Vice. Das habe ich gesehen.
Florian Clauß
0:08:13–0:08:14
Das ist doch auch die Literaturverschiebung.
Chris Flor
0:08:15–0:08:16
Thomas Pynchon. bisschen.
Florian Clauß
0:08:20–0:08:25
Von der Art her hat mich der erinnert. Bicklebowski soll ich sagen.
0:08:25–0:08:30
Bicklebowski, nein, wo die auch die ganze Zeit Drogen nehmen und in Las Vegas sind.
Chris Flor
0:08:30–0:08:33
Ah, ja, vielen Leuten in Las Vegas, genau, diese beiden Filme. Ja, vielen Leuten.
0:08:33–0:08:39
Und ich finde auch, selbst der Roman von Pinschern hat auch von beidem was,
0:08:39–0:08:41
aber ist auch ein klasse Roman.
0:08:41–0:08:44
Der liest sich auch ruckzuck durch und der macht Spaß. Das ist,
0:08:44–0:08:49
würde ich mal sagen, auch wenn jemand so Respekt und ein bisschen Angst davor
0:08:49–0:08:54
hat, Pinschenbuch zu lesen, dann sollte er mit Herr Inherent Weiss anfangen, er oder sie.
Florian Clauß
0:08:56–0:09:00
So, wir verlassen jetzt die Straße. Ich habe extra gesagt, Chris,
0:09:00–0:09:02
wir suchen uns einen Weg, wo wir nicht viele Autos haben.
0:09:03–0:09:06
Aber wir werden dir natürlich alles mit KI ausbügeln, von Authentic.
0:09:09–0:09:14
Wir hören uns dann wieder so schnaufend im Studio an. Mal gucken,
0:09:14–0:09:16
wie weit wir das dann reinfiltern, rausfiltern.
0:09:17–0:09:20
Joachim Phoenix, noch ganz kurz zu seiner Biografie, weil du hattest schon angesprochen,
0:09:20–0:09:25
River Phoenix, sein Bruder, hat seinen letzten großartigen Film,
0:09:25–0:09:28
der hat mich damals total geprägt, My Private Idaho.
Chris Flor
0:09:28–0:09:30
Oh, oh, ja, ja, ja. Ja. Das war sein letzter Film?
Florian Clauß
0:09:30–0:09:35
Das war der letzte, oder es hat, glaube ich, angefangen und es wäre in den anderen Filmen gestorben.
0:09:36–0:09:41
Und es hat tatsächlich gestorben in den Armen von, von, äh, Jackie Phoenix.
Chris Flor
0:09:41–0:09:43
Ah, wirklich? Woran ist er gestorben?
Florian Clauß
0:09:43–0:09:43
Na ja, Speedball.
Chris Flor
0:09:44–0:09:44
Ah, shit.
Florian Clauß
0:09:44–0:09:45
Also das war ja so die Partyprobe.
Chris Flor
0:09:45–0:09:47
Klassiker.
Florian Clauß
0:09:47–0:09:50
Ja, Klassiker. bekannte Schauspieler
0:09:50–0:09:54
oder Musiker. Sweet Boy ist eine Mischung aus Heroin und Kokain.
0:09:55–0:10:00
Das Fatale daran ist, dass eine Überdosierung dann nicht unbedingt gemerkt wird,
0:10:00–0:10:03
da das eine putscht, das andere zieht einen runter.
0:10:04–0:10:10
Und viele sterben dann eben dann über diese Dosierung. – Euphorie und eins beruhigt
0:10:10–0:10:13
und das andere… – Ich weiß noch,
0:10:13–0:10:17
das war für mich tatsächlich dramatischer als der Tod von Kurt Cobain.
0:10:17–0:10:23
Weil er ungefähr, das war ja so 92, 93, Kurt Cobain 94, ich weiß nicht mehr.
0:10:23–0:10:27
Er hat auch einen der Jungs in Stand By Me gespielt. Damit ist er groß geworden,
0:10:27–0:10:28
war halt so ein Kinderschauspieler.
0:10:29–0:10:34
Die Familie, die waren in einer Sekte Mitglied, Children of God,
0:10:34–0:10:38
wie man sich so eine Sekte dann halt damals irgendwie so vorstellt,
0:10:38–0:10:40
muss halt recht hart gewesen sein.
0:10:40–0:10:43
Und die haben sich auch komplett distanziert, also sie sind ausgetreten,
0:10:43–0:10:45
haben dann abgeschworen und...
Chris Flor
0:10:46–0:10:48
Nur die Kinder oder auch die Eltern?
Florian Clauß
0:10:48–0:10:51
Alle, alle die Eltern auch. Also es war ja zu der Zeit, ne? Und ich glaube,
0:10:51–0:10:55
dann waren die noch jung, da haben die ja so ein bisschen Erfahrung gemacht.
0:10:56–0:10:59
Er ist aber auch in der Zeit, und ich glaube, das hat er dann auch durch das
0:10:59–0:11:05
Sektenleben mitbekommen, er lebt, glaube ich, seit seiner Kindheit vegan und
0:11:05–0:11:06
ist auch ein ganz starker Tierschützer.
0:11:07–0:11:11
Das trifft sich, ich glaube, dann mit deinen Themen sehr gut.
Chris Flor
0:11:11–0:11:14
Ja, also deswegen ist er mir halt auch noch mal sehr nah.
0:11:14–0:11:18
Also ich würde den als Schauspieler auch super finden, aber ich finde dann halt auch,
0:11:18–0:11:25
Ich kenne dann halt eben auch die Videos, wo er dann erst mal einen Preis verliehen
0:11:25–0:11:30
bekommt und dann genau dieselben Sachen sagt, die ich halt dann überall schon
0:11:30–0:11:33
gelesen hatte und ich halt auch zutiefst empfinde.
0:11:33–0:11:38
Ich freue mich darüber, dass wir so einen guten Schauspieler halt auch haben,
0:11:38–0:11:44
dem halt das Tierwohl auch im Zentrum steht und der so eine Situation wie eine
0:11:44–0:11:48
Preisverleihung dann halt dazu verwendet,
0:11:48–0:11:52
auch wenn es natürlich sehr vielen Leuten irgendwie auf die Nerven geht,
0:11:52–0:11:55
wenn sowas passiert und das jetzt nicht um...
Florian Clauß
0:11:55–0:12:01
Ja, also ich würde sagen, der Werte-Kompass zeigt in eine ähnliche Richtung
0:12:01–0:12:04
und das finde ich auch gut,
0:12:04–0:12:08
wenn eben Schauspieler oder bekannte öffentliche Persönlichkeiten dann auch
0:12:08–0:12:12
die Gelegenheit nutzen, das auch entsprechend die Werte dann zu vertreten.
0:12:12–0:12:13
Das ist ja nicht immer selbstverständlich.
0:12:14–0:12:18
Zu meinem Private Idol, da kommen wir so ein bisschen in diesen Kosmos von Gus van Zandt.
0:12:19–0:12:24
Der hat einen Film gedreht, ich weiß nicht, ob du den geguckt hast, Last Days.
0:12:25–0:12:27
Das sind die letzten Tage von Kurt Cobain, so ein bisschen.
Chris Flor
0:12:27–0:12:28
Ah, so habe ich gesehen.
Florian Clauß
0:12:28–0:12:31
Ja, den finde ich auch super stark.
Chris Flor
0:12:31–0:12:37
Ja, der ist anstrengend auch. Also, der ist auch sehr anstrengend,
0:12:37–0:12:39
weil man schaut den sich an und denkt dann, dass man halt irgendwie so einen
0:12:39–0:12:44
coolen Kurt Cobain mitkriegt und dann ist das halt wirklich eine nervige Figur.
0:12:44–0:12:49
Du siehst einfach, wie der verfallen ist.
Florian Clauß
0:12:49–0:12:52
Das finde ich so eindrücklich, dass er so nahe erzählt, wie er auch überhaupt
0:12:52–0:12:56
nicht mehr kommunizieren kann, wie er nur noch seine Rituale hat,
0:12:56–0:12:56
seine Cornflakes-Packung.
0:12:56–0:13:03
Völlig desolat. Also Also dieser ganze Ruhm ist einfach total abgefallen,
0:13:03–0:13:04
das ist einfach ein kaputter Typ.
0:13:04–0:13:07
Und das finde ich schon, ja der ist anstrengend, aber finde ich irgendwie so
0:13:07–0:13:10
erzählt, dass es fast ein Dokumentarfilm ist.
0:13:11–0:13:19
Okay, jetzt langer Bogen durch die Filmgeschichte hin zu dem Film, Bow is Afraid.
0:13:22–0:13:27
Und ja, vielleicht fangen wir mal einfach an, so mit einem Eindrücken und gehen
0:13:27–0:13:28
dann in die Geschichte rein.
Chris Flor
0:13:28–0:13:34
Also ja, der kam raus und ich habe mich auf den gefreut, aber halt auch wusste
0:13:34–0:13:35
von den Previews nichts.
0:13:36–0:13:40
Ich gucke bei Previews oft nicht so genau hin, weil ich mir nichts Spoiler lassen
0:13:40–0:13:43
wollte. Habe dann aber doch geguckt und wusste dann wirklich nicht,
0:13:43–0:13:44
was ich davon erwarten sollte.
0:13:45–0:13:49
Habe mich dann da schon darauf gefreut, wollte mir den aber auch nicht im Kino
0:13:49–0:13:53
ansehen, weil ich ja eigentlich nicht mehr so gerne ins Kino gehe.
0:13:55–0:13:59
Und dann dauerte es ja Ewigkeiten, bis der digital erhältlich wurde.
0:13:59–0:14:04
Als der dann im Kino war, ich habe so eine Signalgruppe, so eine Filmgruppe
0:14:04–0:14:10
und da war eine davon, war in dem Film und hat während des Filmes über die Signalgruppe
0:14:10–0:14:11
hat sich da halt gemeldet.
0:14:12–0:14:15
Also ich schaue mir den an, es ist so unangenehm, ich habe so Angst.
0:14:19–0:14:22
Und die Gruppe hat das dann halt so gelesen und wir haben uns dann gefragt,
0:14:22–0:14:26
bist du an deinem Handy, während du in dem Film sitzt, bist du wahnsinnig?
0:14:26–0:14:28
Da hat jemand gesagt, ja, ich kann nicht anders, ich konnte nicht anders.
0:14:29–0:14:32
Und die hatte dann nachher gesagt, dass ihr der Film...
0:14:33–0:14:36
Also sie hat gesagt, er wäre sehr anstrengend gewesen und er hat ihr nicht gefallen.
0:14:39–0:14:42
Auch eine Tierschützerin und halt auch sehr interessiert an guten Filmen,
0:14:42–0:14:46
aber hat ihr halt nicht gefallen. Das war ihr aber, glaube ich,
0:14:46–0:14:47
einfach zu anstrengend.
0:14:48–0:14:49
Als ich den dann...
Florian Clauß
0:14:50–0:14:56
Ganz kurz, der Film ist ja quasi so als, wie sagt man, Psychothriller,
0:14:56–0:14:58
Horror und aber auch Komödie.
Chris Flor
0:14:59–0:14:59
Ja, ja.
Florian Clauß
0:15:00–0:15:02
Also er hat auch noch die Komödie mit drin.
Chris Flor
0:15:02–0:15:07
Ja, das ist ja alles drin, aber man hat trotzdem so, eigentlich hat man halt
0:15:07–0:15:11
kurz mittendrin eine Verschnaufpause, aber es gibt halt diesen Comic Relief
0:15:11–0:15:15
gibt es nicht. Also selbst die komödienhaften Dinge sind ja trotzdem sehr anstrengend.
0:15:15–0:15:22
Da zum Beispiel halt diese überspitzten Szenen, wo er wohnt in seinem Wohnbezirk.
0:15:23–0:15:30
Das ist halt alles natürlich irgendwie lustig, wie das halt so diese überspitzte
0:15:30–0:15:31
Variante von Urban Life.
0:15:33–0:15:37
Also das ist ja wie sich dann hier irgendwie Fox News irgendwie Downtown San
0:15:37–0:15:39
Francisco oder so was vorstellt.
0:15:39–0:15:42
Irgendwie wo man halt die ganze Zeit Angst um sein Leben haben muss,
0:15:42–0:15:44
wo es geklaut wird und so weiter.
Florian Clauß
0:15:47–0:15:53
Also der Film ist so grob in vier Teile gegliedert, würde ich jetzt mal so sagen.
0:15:53–0:15:57
Der erste Teil ist da, was du jetzt gerade beschrieben hast.
Chris Flor
0:15:58–0:16:02
Ja, ich würde nochmal gerne zurückgehen, also worum er geht.
0:16:02–0:16:05
Also, Bo is afraid, der geht zum Angst.
0:16:07–0:16:11
Ich wollte einfach mal schauen, welche Themen du in dem Film siehst.
0:16:12–0:16:16
Also erstmal halt die Angst, der Typ hat halt eine Angststörung,
0:16:16–0:16:21
geht halt auch zum Psychologen deswegen, nimmt Medikamente gegen die Angst.
0:16:22–0:16:32
Geht um Kindheitstrauma und Kindheitstrauma verursacht wohl durch eine narzisstische
0:16:32–0:16:34
Mutter, würde ich sagen.
0:16:35–0:16:43
Es geht auch um Trauer wieder, wie der Mitzoma, also um den Verlust der Familie
0:16:43–0:16:49
und allein in der Welt sein und auch um Familie finden und so weiter.
0:16:49–0:16:53
Siehst du, hast du noch andere Themen?
Florian Clauß
0:16:53–0:16:59
Ja, du hast es implizit genannt, aber ein ganz starkes Motiv ist die,
0:16:59–0:17:05
also die nazistische Mutter, quasi die Störung von Vater-Mutter,
0:17:05–0:17:12
Sohn-Mutter-Beziehung und der Verlust des Vaters, Der Vater ist der,
0:17:12–0:17:15
der bei der Zeugung gestorben ist.
Chris Flor
0:17:16–0:17:22
Weil er genau wie Bo halt auch ein Herzrumor hat. Wie nennt sich das? A heart grow?
Florian Clauß
0:17:22–0:17:23
Murmur.
Chris Flor
0:17:23–0:17:29
Nein, hart Murmur wird das im Film genannt. Aber hat halt einfach so ein Herzgeräusch,
0:17:29–0:17:31
den Bo auch hat. Das wird halt von der Mutter...
0:17:32–0:17:35
Aber es ist halt ja nicht unbedingt klar und das löst sich auch nicht auf,
0:17:35–0:17:37
ob das jetzt stimmt oder nicht.
Florian Clauß
0:17:37–0:17:41
Wirklich. Und es geht viel um toxische Beziehungen,
0:17:41–0:17:46
toxische ist ja so ein Schlagwort, aber die toxischen Beziehungen,
0:17:46–0:17:53
die natürlich zwischen Sohn und Mutter, aber auch dann in dieser anderen Familie
0:17:53–0:17:54
auch, da diese Beziehungen.
0:18:02–0:18:05
Angststörung, dann damit zusammenhängt, dieses ganze Surreale,
0:18:05–0:18:09
es geht ja auch ins Psychedelische, ganz stark.
0:18:12–0:18:15
Und dann Familie und diese Vaterlinie, die dann auch nochmal da,
0:18:15–0:18:19
Großvater und so weiter dann aufgezeigt wird.
Chris Flor
0:18:19–0:18:22
Also ja, auch eben diese Sache,
0:18:22–0:18:25
gute Mutter, böse Mutter, diese Geschichte,
0:18:25–0:18:30
oder halt insgesamt ein Elternteil, das Conditional,
0:18:30–0:18:37
Unconditional Love, diese, mir fallen halt die ganzen Worte nur in Englisch an,
0:18:37–0:18:42
deswegen, also diese Nurturing Mother und halt eben diese narzisstische Mutter,
0:18:42–0:18:47
Die Sachen, da tauchen ja auch verschiedene Frauenfiguren auf,
0:18:47–0:18:54
die dann halt dann auch ein bisschen so was vorleben, wie so eine nurturing mother oder halt auch so,
0:19:03–0:19:06
eine gesunde, unterstützende, emotional unterstützende Familie dann halt irgendwie so vorleben.
0:19:06–0:19:13
Besonders in der mittleren Szene im Wald, da gibt es halt diese Verschnaufpause,
0:19:13–0:19:17
wo sich die Leute umeinander kümmern und halt aneinander verstehen.
Florian Clauß
0:19:17–0:19:21
Es gibt so eine Parallelgesellschaft, die so eine kleine Utopie da ausbaut.
0:19:22–0:19:25
Aber, ich glaube, das haben wir nicht explizit genannt, aber das wird explizit
0:19:25–0:19:29
in den ersten Minuten des Films ganz stark als Motiv.
Chris Flor
0:19:29–0:19:30
Die Geburt?
Florian Clauß
0:19:30–0:19:40
Die Geburt auch, aber es geht um Angst und Schuld. Guilty! Das ist der Kernmoment
0:19:40–0:19:44
für die Hauptmotive, die diese Handlung treiben.
Chris Flor
0:19:44–0:19:48
Ja, und das fand ich, ja gut, das war halt dieses Wort war halt toll,
0:19:48–0:19:52
weil der Arzt fragt ihn...
0:19:53–0:19:58
Fragt Beau, ob er sich schuldig fühlt, dass er längere Zeit nicht bei seiner Mutter war.
0:19:58–0:20:00
Fühlst du dich schuldig, dass du längere Zeit nicht bei meiner Mutter warst?
0:20:00–0:20:05
Und er beantwortet das nicht so richtig, sagt halt nichts.
0:20:05–0:20:08
Und dann schreibt der Arzt, schreibt dann guilty auf seinen Blog.
0:20:08–0:20:11
Also er schreibt nicht feels guilty, sondern schreibt halt guilty.
0:20:11–0:20:16
Also da ist die Schuld, wird dann halt so festgeschrieben auch.
0:20:16–0:20:19
Und ja genau, um diese Schuld geht es ja die ganze Zeit.
Florian Clauß
0:20:20–0:20:25
Aber du wolltest jetzt nochmal, quasi bevor wir in die Teile der Geschichte
0:20:25–0:20:30
einsteigen, nochmal den Bogen spannen mit den Motiven, was sich da noch für...
Chris Flor
0:20:30–0:20:34
Ja, genau. Ja, ich glaube, aber die hatten wir jetzt eigentlich alle schon so...
0:20:34–0:20:38
Hatten wir genannt, ne? Hatten wir angesprochen und natürlich gehen die alle ineinander über.
Florian Clauß
0:20:39–0:20:44
Ja, ja. Ja, und generell bei einem Film ist es, glaube ich, ganz schwierig und
0:20:44–0:20:46
das ist, glaube ich, in den ersten Teilen sehr gut gelungen.
0:20:47–0:20:52
Also wenn man jetzt von vier, fünf Teilen ausgeht, den ersten Teil, was jetzt quasi...
Chris Flor
0:20:53–0:20:56
Ich hatte den eigentlich als einen normalen Dreiakter gesehen.
Florian Clauß
0:20:56–0:20:59
Okay, also ich würde jetzt, kann ich auch gleich nochmal sagen,
0:20:59–0:21:06
aber was bei dem Film jetzt tatsächlich stattfindet, passiert als reale Handlung,
0:21:06–0:21:13
was von ihm halluziniert ist, ja, und was einfach nur so ein Traumzustand ist, ja.
0:21:13–0:21:18
Also es wird nicht richtig aufgelöst, man weiß nicht, was jetzt tatsächlich
0:21:18–0:21:21
wahr ist. Das ist ein klar syrilistisches Prinzip.
0:21:23–0:21:26
Was dann für meine Ansicht irgendwann umkippt.
0:21:27–0:21:32
Also jetzt zu den Teilen. Es gibt den ersten Teil, oder was ich jetzt Teil bezeichnen
0:21:32–0:21:35
will, wo er beschrieben wird in New York, seiner Wohnung.
Chris Flor
0:21:36–0:21:38
Ist das New York? Das ist New York.
Florian Clauß
0:21:38–0:21:42
Soll New York darstellen. Ist in Kanada gedreht.
0:21:42–0:21:46
Soll New York darstellen. Die Wohnung ist in einem total verwahrlosten Viertel.
0:21:46–0:21:50
Es liegt ein Leich auf der Straße. Es sind obskure Nachtgestalten.
0:21:54–0:21:57
Irgendwelche obdachlosen, irgendwelche voll tätowierten, komischen Leute.
Chris Flor
0:22:00–0:22:04
Auch läuft Latin-Music, zu der die tanzen, und ich glaube, da ist halt eben
0:22:04–0:22:05
auch wieder der Verweis,
0:22:05–0:22:13
diese Angst, die halt geschürt wird von so Rassenrechten, so rechte Nachrichtensender
0:22:13–0:22:17
in den USA, Also da spielt halt auch rein.
0:22:17–0:22:24
Ich habe halt auch immer diesen Winkel auf, was verursacht hier Angst?
Florian Clauß
0:22:26–0:22:31
Also gesellschaftlich, in diesem ganzen Wokeness, dann ist natürlich dann die
0:22:31–0:22:36
Integration und die Diversität ein ganz wichtiges Motiv,
0:22:36–0:22:41
aber gleichzeitig natürlich auch gesellschaftlich, was dann Angst bereitet und
0:22:41–0:22:43
was nicht kennengelernt, was man nicht kennt.
0:22:43–0:22:46
Das zu solchen Zuständen führen kann.
Chris Flor
0:22:46–0:22:52
Ich kenne Menschen in meiner Umgebung, in den USA, die halt sehr viel Fox News und so weiter hören.
0:22:53–0:22:57
Und die haben zum Beispiel, wir hatten gesagt, wir würden uns in unserem Büro
0:22:57–0:22:59
in San Francisco treffen.
0:22:59–0:23:02
Und der hatte am helllichten Tag, und der hatte tatsächlich Angst,
0:23:02–0:23:07
zu Fuß in San Francisco rumzugehen,
0:23:07–0:23:15
weil er diese Bilder hatte, Großstadt, USA Großstadt, dass es halt wirklich
0:23:15–0:23:18
gefährlich ist, dass es wirklich so ist, dass einer mit einem Messer ankommen
0:23:18–0:23:20
könnte und einen ersticht oder so was.
0:23:22–0:23:29
Also ich glaube halt diese Angst, diese Vorstellung ist dann halt da dargestellt in, also...
0:23:31–0:23:39
Selbst in dieser Flohmarktszene, wo man sich eine Waffe anguckt und die Waffe lädt im Flohmarkt.
Florian Clauß
0:23:41–0:23:45
Das sind so dystopische Zustände, die eine jenseitige Gesellschaft beschreiben.
0:23:47–0:23:52
Und klar, das passiert ja auch. Aber man weiß nicht, ob es tatsächlich passiert.
0:23:52–0:23:56
Aber das ist so, wie man sich das ausmalen könnte in einem Albtraum.
0:23:56–0:23:59
Also das ist albtraumhafte, die Kulisse, die da entsteht.
0:23:59–0:24:04
Die da auch super, also von der Stimmung her, finde ich den ersten Teil ganz grandios.
Chris Flor
0:24:04–0:24:08
Aber ich glaube halt nicht nur ein Albtraum, ich glaube, dass so ein kollektiver
0:24:08–0:24:12
Albtraum, so ein kollektiver Fiebertraum über urbanes Leben,
0:24:12–0:24:15
glaube ich, ist da schon, über ein multikulturelles urbanes Leben,
0:24:15–0:24:18
wird dann halt so dargestellt auch.
Florian Clauß
0:24:18–0:24:22
Ja, dann sind wir ja natürlich wieder so bei den Archetypen,
0:24:22–0:24:25
dann müssten wir nochmal mit mit den jüngsten Archetypen,
0:24:25–0:24:30
Aber die werden da auch so, also das ist halt diese Logik aus so einem Albtraum,
0:24:30–0:24:34
die dann ganz stark hochkommt und die auch solche Motive so gesellschaftlich
0:24:34–0:24:41
irgendwo verankert in so einer Mimesis, aber jetzt natürlich total übertrieben
0:24:41–0:24:42
und überspitzt dargestellt.
0:24:43–0:24:49
Und der zweite Teil ist dann, nach einem Unfall wacht er dann bei einer Familie
0:24:49–0:24:55
in so einem vor Ort auf und besetzt quasi das Jugendzimmer der Tochter der Familie
0:24:55–0:24:58
und er wird unglaublich von denen,
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die ihn angefahren haben, wird er gepflegt,
0:25:02–0:25:07
gesund gepflegt und er wird dann, wie sagt man, er kriegt dann halt so eine
0:25:07–0:25:12
unglaubliche Aufmerksamkeit und wird fast wie so ein zweites Kind dann auch
0:25:12–0:25:13
in der Familie behandelt.
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Hat aber gleichzeitig einen Fußfessel. Es gibt auch wieder die surrealen Momente
0:25:17–0:25:20
in diesem. Das ist der zweite Teil. Kommen wir auch gleich nochmal.
Chris Flor
0:25:20–0:25:21
Dann der dritte Teil.
Florian Clauß
0:25:21–0:25:24
Der dritte Teil wäre für mich dann eben diese, was wir schon angedeutet haben,
0:25:24–0:25:27
diese Parallelgesellschaft, diese im Wald, diese Theatergruppe.
0:25:29–0:25:34
Theatergruppe, auch wieder Parallele zum Midsommar. Dann gibt es da tatsächlich
0:25:34–0:25:40
ein Theaterspiel und dann fängt der Film, das Stilmittel zu wechseln.
0:25:40–0:25:45
Er erzählt eine Geschichte, wie er mit seinen Söhnen, Also er als Hauptfigur
0:25:45–0:25:49
in einer kompletten animierten Szene und ganz unterschiedlichen Animationstechniken.
0:25:51–0:25:55
Einmal Stop Motion, auch gezeichnet und so weiter.
Chris Flor
0:25:55–0:25:56
Völlig unterschiedlich.
0:25:59–0:26:01
Pappkultisten, die so hochklappen und drehen.
Florian Clauß
0:26:01–0:26:05
So wie Wes Anderson teilweise. Also völlig unterschiedlich.
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Und dann kommt es zu der Beerdigung von seiner Mutter, die angeblich gestorben
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sei, gibt es diese Odyssee, wie er dann zu dem Haus kommt und trifft dort auf seine Mutter.
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Das ist so der vierte Teil, der sich dann mehr oder weniger auflösen und dann
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am Ende die Verhandlung könnte man dann das hier machen.
0:26:28–0:26:35
So grob einteilen und ich will es mal in meiner Meinung vorwegnehmen,
0:26:35–0:26:42
dass ich den Film bis zur Hälfte, ziemlich genau, quasi in der 90.
0:26:42–0:26:44
Minute, fängt er an zu kippen.
Chris Flor
0:26:44–0:26:45
Okay.
Florian Clauß
0:26:45–0:26:49
Also für mich jetzt. Davor fand ich ihn unglaublich stark und dachte,
0:26:49–0:26:55
wow, und dann kommt da so eine Willkürlichkeit rein, dass ich den nicht mehr ernst nehmen kann.
Chris Flor
0:26:55–0:26:57
Okay, und das wäre dann quasi...
Florian Clauß
0:26:57–0:27:01
Mit dem Anfang der Animationsszenen. Okay.
0:27:01–0:27:09
Also, das war so, ne? Also, diese ganzen Szenen und die ganze Geschichte bis
0:27:09–0:27:16
zu dieser Wandertheatergruppe, wo ich mich auch sehr stark an Station Eleven erinnere.
Chris Flor
0:27:16–0:27:16
Ja, ja, hatte ich auch.
Florian Clauß
0:27:17–0:27:21
Und dann fängt er eben an zu kippen. Also, so ging's mir, und dann fand ich
0:27:21–0:27:24
ihn eher nervig. Also, ich konnte ihn einfach nicht mehr ernst nehmen.
Chris Flor
0:27:24–0:27:25
Ah, okay.
Florian Clauß
0:27:26–0:27:27
Vielleicht sagst du.
Chris Flor
0:27:28–0:27:32
Okay, also ich habe den auch tatsächlich in zwei Etappen geguckt.
0:27:32–0:27:36
Also ich habe den erst, ich habe erst den Anfang geguckt und dann habe ich gemerkt,
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okay, jetzt ist nicht genügend Zeit, um den ganz durchzugucken.
0:27:39–0:27:42
Dann habe ich ihn wirklich auch ungefähr bis dahin.
0:27:42–0:27:49
Nee, ich musste auf. Ich musste sogar aufhören, als er bei dieser Familie gelandet
0:27:49–0:27:52
war in dem Vorort mit dieser Schwester.
0:27:52–0:27:57
Ich fand dieses, wie die Schwester sich verhalten hat, fand ich halt enorm anstrengend.
0:27:59–0:28:02
Und hab das dann nicht mehr ertragen und hab dann auch wirklich Angst bekommen.
0:28:02–0:28:08
Und ich muss halt auch sagen, also es ist, also ich hab dann da aufgehört und
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hab dann wieder angefangen.
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Hab dann aber danach gemerkt, dass mir eben auch ein bisschen der Faden verloren
0:28:14–0:28:17
gegangen ist. Ich hab auf einmal nicht mehr ganz verstanden,
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wie der Film funktioniert.
0:28:20–0:28:24
Weil der halt eben läuft und ändert sich und ändert sich und führt dann halt
0:28:24–0:28:28
so hin und natürlich ein Schritt nach dem nächsten. Das ist alles irgendwie
0:28:28–0:28:30
in so einer Logik, in so einer Traumlogik.
0:28:30–0:28:35
Es ist dann doch logisch, wie es halt immer weitergeht und der schließt ja dann
0:28:35–0:28:38
auch irgendwie den Kreis mit dem Thema des Wassers und so weiter.
0:28:41–0:28:44
Aber mir ging es halt auch so ein bisschen so, dass ich den Faden verloren hatte.
0:28:45–0:28:48
Ich war mir dann auch am Ende nicht mehr sicher, ist es wirklich...
0:28:51–0:28:54
Es ist wirklich ein guter Film. Als der Film vorbei war, dem Abend,
0:28:54–0:28:57
habe ich gedacht, er hat mich sehr bewegt.
0:28:58–0:29:01
Ist es ein guter Film? Ich weiß es nicht genau. Habe dann aber gemerkt,
0:29:01–0:29:05
dass ich die nächsten Tage sehr, sehr viel, immer jeden Tag darüber nachgedacht
0:29:05–0:29:09
habe. Und so ungefähr eine Woche lang habe ich mich immer wieder an Sachen erinnert.
0:29:09–0:29:12
Und an mehr kann man halt eigentlich von einem Film nicht erwarten, finde ich.
0:29:14–0:29:17
Und habe mich dann entschieden, okay, das ist dann so oder so halt ein guter Film.
0:29:18–0:29:22
Ich glaube aber halt eben auch, dass er, ich wollte mir halt jetzt für unser
0:29:22–0:29:26
Gespräch ihn mir noch mal angucken, habe das aber die ganze Zeit vor mir her
0:29:26–0:29:32
geschoben, weil er wirklich sehr schlimme Gefühle ausgelöst hat.
0:29:32–0:29:35
Und dann halt kann man ja vielleicht sagen,
0:29:35–0:29:42
dass ich ja durchaus Erfahrungen mit Angstzuständen habe,
0:29:42–0:29:46
hatte auch zeitlange Medikamente genommen, bin in Therapie gegangen und kenne
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halt auch sehr viele dieser Strategien,
0:29:52–0:29:58
die halt auch Bo selber benutzt, um irgendwie einer gefährlichen Welt irgendwie auszuweichen.
0:29:58–0:30:02
Und das geht eigentlich die ganze Zeit, als roter Faden führt ja diese,
0:30:02–0:30:06
er sagt immer Thank you, sorry, thank you.
0:30:06–0:30:15
Also einfach diese Sache um Gottes Willen bloß nicht Missmut in der Umgebung hervorzurufen.
0:30:15–0:30:21
Einfach damit es halt sicher bleibt in der Umgebung, damit man selber in einer
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sicheren Position ist. und diese Strategie,
0:30:25–0:30:29
Das ist natürlich bei Beau durch diese Mutterbeziehung,
0:30:29–0:30:35
diese unberechenbare Mutter, wo er dann auch gerade immer in dieser Kommunikation,
0:30:35–0:30:39
vielleicht können wir da auch jetzt mal anfangen, diese Kommunikation mit seiner,
0:30:39–0:30:41
da kommen wir nicht durch.
Florian Clauß
0:30:41–0:30:42
Nee, da müssen wir schwimmen.
Chris Flor
0:30:43–0:30:45
Aber da kann man doch sehr tatsächlich lachen, oder?
Florian Clauß
0:30:46–0:30:51
Ja, gerne, können wir gerne. Also was du sagst, der hat auch immer Thank you
0:30:51–0:30:53
und... Thank you, sorry, thank you.
Chris Flor
0:30:53–0:30:54
In so dieser Kombination.
Florian Clauß
0:30:55–0:30:59
Und er war ganz oft, es ist immer Whaaat? Wo er dann Was? Whaaat?
0:30:59–0:31:05
Ja, ja. Whaaaat? Guckt immer so das Zeichen Whaaaat? Was machst du hier?
Chris Flor
0:31:05–0:31:06
Was passiert hier? Ja, ja, ja.
Florian Clauß
0:31:07–0:31:09
Und das finde ich so großartig gespielt von ihm.
Chris Flor
0:31:09–0:31:16
Auch, also er versteht schon, dass die Situation, also dass ihm da halt auch Gewalt zugefügt wird,
0:31:16–0:31:22
weil er das in gewisser Weise vielleicht auch zulässt durch diese Attitüde,
0:31:22–0:31:26
Aber er übernimmt nicht wirklich so eine Verantwortung.
Florian Clauß
0:31:27–0:31:29
Das ist ja sein Gült.
Chris Flor
0:31:29–0:31:33
Das ist auch der Vorwurf seiner Mutter, die die Mutter am Ende macht.
0:31:33–0:31:39
Und das einzige Mal, wo sie halt Recht hat auch über ihn, dass er halt eben
0:31:39–0:31:42
nicht die Verantwortung übernehmen muss. Aber es ist auch verständlich.
0:31:43–0:31:50
Wir springen halt jetzt nach vorne. Aber in dieser Rede dann am Ende sagt ja die Mutter so,
0:31:50–0:31:57
Mutter so, dass er genau das, dass er halt nie Verantwortung übernommen hat für sein Leben,
0:31:57–0:32:02
dass er halt immer so ausgelotet hat, wenn ich jetzt das mache oder das nicht
0:32:02–0:32:07
mache, dann muss ich das nicht machen oder das passiert nicht mit mir oder würde
0:32:07–0:32:08
dann dies mit mir passieren.
0:32:09–0:32:12
Aber seine Mutter sagt ihm dann halt aber auch in dieser selben Rede,
0:32:12–0:32:13
ich habe alles für dich gegeben,
0:32:13–0:32:16
ich habe das bisschen Liebe, was bei mir im Tiefsten war,
0:32:16–0:32:22
muss ich rausdrücken, um dir zu geben, ich habe dir hoffentlich genügend Angst
0:32:22–0:32:25
vor der Welt mitgegeben,
0:32:25–0:32:28
damit du sicher bist in der Welt und die Mutter, das Business, was die Mutter hatte,
0:32:28–0:32:32
das sieht man auch in den Zeitungsausschnitten, geht ja immer um Security,
0:32:32–0:32:37
Safe, also Rasierklingen und Allergiemedikamente und Security und so weiter,
0:32:37–0:32:41
das ist ja so ihr Business und dann – und ich glaube auch Tabletten,
0:32:41–0:32:46
also Pharma – auch Tabletten, aber das da sehe ich halt auch wieder diesen Rückschluss
0:32:46–0:32:52
zur Gesellschaft, halt eben auch wieder diese Security und dann.
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Angst einjagen, um Kontrolle zu behalten, irgendwie ist ja dann,
0:32:58–0:33:03
ist ja eben so eine Technik halt eben auch, wie das, was ich vorher beschrieben
0:33:03–0:33:04
habe, über diese urbane...
Florian Clauß
0:33:05–0:33:09
Ja, und auch ein Gesellschaftszustand in Amerika, weil also diese,
0:33:09–0:33:13
man spricht ja jetzt quasi von der dritten Drogenepidemie in Amerika,
0:33:13–0:33:19
durch eben diesen Oxytocin-Konsum, das ist ja,
0:33:19–0:33:25
also Und da finde ich halt diese Dimension, wo es auch über diesen individuellen
0:33:25–0:33:29
Mutter-Sohn-Konflikt hinausgeht, sondern eine gesellschaftliche Relevanz darstellt,
0:33:29–0:33:30
mit diesem Tablettenkonsum.
0:33:31–0:33:36
Es fängt an bei den Therapisten, der ihnen dann einfach auch eine neue...
0:33:36–0:33:39
Okay, probiere jetzt die Tablette. Es wird ja überhaupt nicht...
Chris Flor
0:33:40–0:33:42
A cool new drug, sagt er oder so.
Florian Clauß
0:33:42–0:33:47
Genau, aber nimm die auf jeden Fall mit Wasser. Und da fängt quasi dieser Horrortrip
0:33:47–0:33:51
an. Man weiß jetzt auch nicht, ob dann diese Tabletten das dann auch evoziert
0:33:51–0:33:56
haben, ausgelöst, oder ob das jetzt so sein Normalzustand ist.
0:33:57–0:34:01
Was mich daran auch, das möchte ich den Sidekick machen, weil das ist irgendwie
0:34:01–0:34:05
auch einer der wichtigsten Filme von diesem Jahr und letzten Jahrhandel,
0:34:05–0:34:08
ich glaube, diesmal, ist, ich weiß nicht, ist es ein Dokumentarfilm,
0:34:08–0:34:12
ob du den auch schon gesehen hast, nämlich All the Beauty in the Bloodshed?
Chris Flor
0:34:12–0:34:14
Nee, habe ich nicht gesehen.
Florian Clauß
0:34:14–0:34:14
Das ist von Laura,
0:34:21–0:34:27
Poitras, die maßgeblich Snowden mit quasi begleitet hat in seinen Leaks und
0:34:27–0:34:31
ihn auch mit geschützt hat und die hat ja diesen Film über Snowden,
0:34:31–0:34:33
den Dokumentarfilm, ich weiß nicht, ob du den geguckt hast?
Chris Flor
0:34:33–0:34:34
Nee, auch nicht.
Florian Clauß
0:34:34–0:34:37
Auch ganz stark. Und das ist eine Biografie von Nan Goldin.
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Nan Goldin ist eine Fotografin, die vor allen Dingen in den 70ern und 80ern
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groß geworden ist und teilweise hier in Berlin gewohnt hat und in diesem ganzen
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transschwulen Umfeld groß geworden ist,
0:34:53–0:34:55
auch als Aktivistin viel für diese ganz,
0:34:57–0:34:59
dichten Fotografien gemacht hat.
0:35:00–0:35:06
Und sie, ich hab die auch damals tatsächlich, die war dann im Martin-Gropius-Bau,
0:35:06–0:35:08
hat eine Ausstellung geöffnet, das war so 2014.
0:35:08–0:35:11
Und da war die halt total drauf, da dachte ich so, was ist denn mit der los?
0:35:11–0:35:17
Und da war die halt oxyabhängig, also von diesem, ihr wurde das verschrieben,
0:35:17–0:35:21
ja, von einem Arzt, das ist ein Drama in den USA.
Chris Flor
0:35:21–0:35:25
Ich kenne Leute, also ich kenne einen, der das irgendwie, der hat Rückenschmerzen
0:35:25–0:35:30
und der ist dann ganz schlimm da abhängig geworden. Der hat es wieder raus geschafft,
0:35:30–0:35:31
aber der ist auch nicht richtig in Ordnung mehr.
Florian Clauß
0:35:31–0:35:35
Und das ist eine ganze Aktivistengruppe. Also der Film erzählt auf der einen
0:35:35–0:35:40
Seite quasi die Lebensgeschichte von Nangal Goldin. Auf der anderen Seite wird
0:35:40–0:35:41
sie als Aktivistin gezeigt.
0:35:42–0:35:49
Und diese Tabletten, also dieses, wurde ja systematisch von einer Familie,
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von der Familie Sackler wurde das dann ja verbreitet.
0:35:52–0:35:57
Man hat dann auch so Empfehlungen den Ärzten gegeben, wenn jetzt Schmerzen,
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wenn Patienten mit leichten Schmerzen kommen, dann verschreibt ihnen doch bitte dieses Medikament.
0:36:03–0:36:08
Und damit, das ist quasi wie so ein ... Also, es ist im Prinzip wie ein Opiumkrieg im eigenen Land.
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Also, das, was dann als Opiumkrieg in China gelaufen ist, damit die Briten reinkommen
0:36:13–0:36:19
und da halt irgendwie ihre Sachen exportieren können, ist das da passiert.
0:36:19–0:36:23
Also, das heißt, es sind ganz normale Leute, sind abhängig sind gestorben und
0:36:23–0:36:29
problem auch wenn dann eben das oxy zitin Oxycodone, Oxycodone,
0:36:29–0:36:32
Oxys kann man sagen. Wenn das abgesetzt wird, dann...
0:36:34–0:36:38
Ist die Abhängigkeit ja nicht weg und viele sind dann eben auf dem Schwarzmarkt
0:36:38–0:36:45
und kaufen sich dann eben Äquivalente und es gibt dieses künstlich hergestellte Heroin Ja,
0:36:45–0:36:50
das ist Fettenau Fettenau,
0:36:50–0:36:54
ja Und das kommt dann rein,
0:36:54–0:36:56
ja und das ist halt super gefährlich, weil man da schnell überdosieren kann
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Genau, weil das wirklich so ganz Also wenn das in einem Schwarzmarkt hergestellt
0:37:02–0:37:05
wird, hast du halt so Krümelchen, die dann halt so hoch dosiert sind,
0:37:05–0:37:08
dass wenn du die schnupfst, dann sofort tot bist.
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Aber die müssen halt in der Trägersubstanz verteilt werden und diese Verteilung
0:37:14–0:37:16
läuft nicht richtig. Deswegen hast du ganz viele Drogentoten.
Chris Flor
0:37:18–0:37:22
Ja, ich habe gehört, dass dieses Fetanol so gut wie in allen illegalen Drogen
0:37:22–0:37:26
momentan in den USA halt, wenn man irgendwas kauft, selbst eine Ecstasy oder
0:37:26–0:37:29
sowas, ist da irgendwie Fetanol drin.
Florian Clauß
0:37:29–0:37:37
Weil es ist relativ billig zu produzieren, weil es halt synthetisch herstellbares hergestellt wird.
0:37:40–0:37:45
Und der Film zeigt dann Nan Goldin als Aktivistin, wo die gegen die Sackler,
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haben halt so ein Greenwashing gemacht.
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Die haben ganz in ganz vielen bekannten Galerien und Museen,
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haben die halt so einen Ausstellungsraum, da gibt es halt, die haben unglaubliche
0:37:56–0:37:58
Gelder da denen gespendet.
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Und du siehst den halt am Anfang, ich glaube, das ist dann das MoMA,
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wo die dann auch eben dann eine Aktion machen und sagen hier,
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dieser Raum wird gefördert von Säckler und Nie wieder Oxy und so weiter.
0:38:15–0:38:18
Die kriegen dann irgendwann, werden die gehört mit ihrer Kampagne.
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Und das folgt dann so, der Film endet dann halt da.
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Und das ist ganz normale Familien, die von dieser Epidemie betroffen sind,
0:38:25–0:38:30
dann in der Konfrontation mit den Settlern. Die müssen dann über acht Stunden
0:38:30–0:38:34
sich anhören, die einzelnen Schicksale. Und die wechseln halt wirklich in drei Minutentakt.
0:38:35–0:38:41
Und das ist so dramatisch, weil wirklich ganz normale Leute ihre Kinder verlieren,
0:38:41–0:38:44
ihre Lebenspartner und so weiter.
Chris Flor
0:38:44–0:38:47
Ja, wobei halt so ganz normale ist ja auch, muss ja noch nicht mal,
0:38:47–0:38:52
es ist ja selbst wenn es, also man muss ja nicht sagen ganz normal.
Florian Clauß
0:38:52–0:38:55
Voll in der gesellschaftlichen Mitte, sonst ist es ja immer so,
0:38:55–0:38:59
weißt du, so diese Opiate sind ja immer irgendwie eine randgesellschaftliche Bewegung.
0:38:59–0:39:03
Also das passiert ja nicht, aber das ist einfach durch diese Verschreibungstaktik,
0:39:03–0:39:08
ist es in so einer gesellschaftlichen Mitte angekommen und betrifft da ganz
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viele. Also es ist wirklich, man spricht wirklich von der dritten Drogenepidemie.
Chris Flor
0:39:14–0:39:19
Ja, ich kenne auch einige Leute, die ziemlich hart abgestürzt sind.
0:39:19–0:39:23
Also nicht das wir jemals verschrieben bekommen haben, aber über den Schwarzmarkt
0:39:23–0:39:29
Oxys ab und zu mal genommen haben, immer mehr genommen haben und dann irgendwie Familie zerstört.
0:39:30–0:39:35
Also ein richtiger, wahnsinniger sozialer Abstieg aus der Mittelklasse raus.
Florian Clauß
0:39:36–0:39:42
Und das, was sich dann so ikonografisch damit verbindet, das ist vielleicht
0:39:42–0:39:46
in Amerika ganz normal, aber in Europa kennt man das nicht. Das sieht man auch
0:39:46–0:39:48
in einem Film, diese orangenen Pillendosen.
Chris Flor
0:39:49–0:39:55
Ja, klar. Aber da würde ich auch nochmal sagen, da geht es wirklich nicht nur um diese Opiate.
0:39:56–0:40:06
Da geht es halt eben um normale Psychopharmaka und halt eben diese Schwester da in diesem Das war's.
0:40:06–0:40:09
Gut, ich glaube, wir brauchen die Geschichte nicht nachzuzählen,
0:40:09–0:40:12
nur weil das hat ja jeder, der sich das hier anschaut, hat es ja.
Florian Clauß
0:40:12–0:40:16
Ja, aber vielleicht nochmal so diese New York-Episode, also dieses,
0:40:16–0:40:21
er kaut sich, er muss dann halt, er kriegt diese Tabletten verschrieben,
0:40:21–0:40:26
dann muss er, wird ihm nochmal gesagt, das darfst du nicht ohne Wasser einnehmen.
Chris Flor
0:40:26–0:40:30
Und er googelt das dann auch und das sieht so aus, als ob man da wirklich auch
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strandstirbt, wenn man das nicht mit Wasser trinkt.
0:40:32–0:40:37
Also, we remember John, der hat dann, ein John hat wohl im Internet,
0:40:37–0:40:41
er wird dann gezeigt, er hat wohl die Tablette ohne Wasser genommen.
Florian Clauß
0:40:42–0:40:44
Und er muss dann...
Chris Flor
0:40:44–0:40:47
Ja, aber das ist halt auch so kompliziert zu erklären. Also,
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die Sache, diese ganze, das ist wirklich...
0:40:49–0:40:53
Das ist halt, was ich denke, was halt so hart ist in diesem Stück,
0:40:53–0:40:58
in diesem Film, ist, dass es eine Tragödie ist, die einfach abläuft.
0:40:59–0:41:04
Also der hat irgendwie, ist er guilty oder nicht, das ist halt die Frage.
0:41:04–0:41:07
Aber die Sache ist, der Film fängt an und dann läuft es durch,
0:41:07–0:41:13
bis er dann bestraft wird. Also bis er mit dem Tode bestraft wird,
0:41:13–0:41:17
geht es halt von vorne bis hinten. Und es sind einfach ein Ursache,
0:41:17–0:41:18
Wirkung, Ursache, Wirkung.
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Es fängt halt an, es fängt wirklich, da fängt es halt wirklich mit der Tablette an.
0:41:23–0:41:26
Also er kriegt die Tablette verschrieben, die nimmt er, braucht das Wasser,
0:41:27–0:41:30
hat kein Wasser im Haus, weil die Sache abgeschaltet ist.
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Der Schlüssel war ihm gestohlen worden, weil er ins Flughafen will,
0:41:35–0:41:44
deswegen muss er die Tür auflassen. Er geht rüber, telefoniert, ja gut, dann...
Florian Clauß
0:41:44–0:41:45
In diesem Rockstore, in diesem...
Chris Flor
0:41:46–0:41:49
In diesem Convenience Store, ja genau. Geht dann, holt dann das Wasser.
0:41:50–0:41:53
Mittlerweile sind die ganzen Leute von der Straße, also die ganzen gefährlichen
0:41:53–0:41:57
Gestalten, sind in seiner Wohnung, machen Party. Er muss draußen warten,
0:41:57–0:42:03
er kommt rein, nimmt ein Bad und dann ist aber auch so eine Brown Recluse-Spinne.
0:42:04–0:42:06
Also diese Spinne, die kennt man hier nicht.
Florian Clauß
0:42:08–0:42:09
Ja, die kennt man in Amerika.
Chris Flor
0:42:10–0:42:13
Sehr bekannt. Und was ist denn das für eine Spinne? Das ist auch eine Ostküstenspinne.
0:42:14–0:42:18
Brown Recluse heißt, die verstecken sich halt auch. Die verstecken sich, kommt dann raus, beißt.
0:42:19–0:42:20
Wenn sie sich bedroht fühlt.
Florian Clauß
0:42:20–0:42:21
Ist sie aggressiv?
Chris Flor
0:42:23–0:42:26
Defensiv, aber halt gefährlich. Also enorm aggressiv-defensiv.
Florian Clauß
0:42:27–0:42:31
Also wenn sie sich bedroht fühlt, dann fängt sie sofort an zu beißen.
Chris Flor
0:42:31–0:42:36
Ja, und beißendes Gift sorgt dafür, also sorgt für eine Entzündung und eine
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Wunde, die dann aber nicht heilt.
0:42:38–0:42:44
Und das ist total schwer, selbst ein unterärztlicher Obhut, da muss man halt
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wirklich monatelang Tabletten nehmen, Wunde dann halt irgendwann abheilt.
0:42:48–0:42:49
Das ist ganz schlimm, dieses Ding.
Florian Clauß
0:42:49–0:42:52
Ich wusste ja auch nicht, was... also ich dachte auch, das ist eine Referenz,
0:42:52–0:42:55
das ist jetzt auch so ein... so ein Arche... Archäophobie oder Arachnophobie?
Chris Flor
0:42:57–0:42:57
Das ist halt...
Florian Clauß
0:42:58–0:43:01
So ein phobischer Zustand oder ist das halt tatsächlich real?
Chris Flor
0:43:01–0:43:04
Ja, ja, das gibt's halt wirklich und das ist aber auch halt eben was,
0:43:04–0:43:07
wovon man Angst haben kann, natürlich. Arachnophobie natürlich,
0:43:07–0:43:09
aber das ist halt wirklich gefährlich, diese Dinger.
0:43:11–0:43:17
Und dann nimmt ein Bart, dann oben an der Decke hält sich so ein Typ fest,
0:43:17–0:43:20
der sich nicht bewegen möchte, weil die Spinne auf ihm auf dem Rücken sitzt,
0:43:20–0:43:25
der hat halt auch Angst, fällt dann runter ins Bad mit dem, mit Bo,
0:43:25–0:43:29
Bo rennt nackt auf die Straße aus Angst.
0:43:29–0:43:37
Und dann aber zur gleichen Zeit geht dann auch so ein Killer um in seiner Neighborhood,
0:43:37–0:43:46
der halt der nackte Killer irgendwie, der ein weißer Mann, ein unbeschnittener
0:43:46–0:43:48
weißer Mann oder so, wird einfach nur beschrieben.
0:43:50–0:43:53
Und er rennt raus auf die Straße, das war auch eine krasse Szene,
0:43:53–0:43:58
er rennt dann raus auf die Straße, sieht dann diesen Killer ihm gegenüber,
0:43:58–0:44:01
beide sind nackt. Er rennt dann weg, rennt zu einem Polizisten.
0:44:01–0:44:07
Der Polizist hält dann eine Pistole und denkt, dass der Bo der Killer ist.
0:44:07–0:44:13
Bo hat irgendwie so eine Figur in der Hand, die er seiner Mutter zum Todestag des Faschischen wurde.
Florian Clauß
0:44:14–0:44:14
Das Marienkind.
Chris Flor
0:44:16–0:44:20
Maria mit Kind. Und er sagt dann, drop your weapon.
0:44:20–0:44:23
Und er lässt es wirklich fallen und er steht wirklich da überhaupt nicht mehr
0:44:23–0:44:27
bedrohlich und der Polizist dann so Don't make me do this! Come on man,
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don't make me do this! Und halt aber die ganze Zeit eigentlich ist er wirklich nicht mehr...
0:44:31–0:44:33
Und Bo fragt die ganze Zeit, ja was
0:44:33–0:44:36
soll ich machen? Und das ist halt auch wirklich so ein Thema irgendwie.
0:44:36–0:44:39
Also Bo fragt die ganze Zeit irgendwie die Leute, ja was soll ich denn machen?
0:44:39–0:44:42
Was soll ich machen? Und er kriegt aber auch keine klaren Antworten.
0:44:43–0:44:48
Und er wird aber immer gezwungen, Verantwortung zu übernehmen für Sachen,
0:44:48–0:44:50
wo halt einfach nicht klar ist, was jetzt die Erwartungen sind.
Florian Clauß
0:44:50–0:44:54
Das ist ein ganz gutes Bild, wie du das beschrieben hast, dass die Bühne eigentlich
0:44:54–0:44:59
immer an ihm vorbeigezogen wird und er muss dann in so einem Ursache-Wirkungs-Rad
0:44:59–0:45:04
gucken, wo er bleibt und dann fragen, wo muss ich denn hin, was wollt ihr jetzt von mir?
Chris Flor
0:45:04–0:45:07
Die Sache war ja vorher auch eher...
0:45:08–0:45:11
Wollte die Mutter besuchen und sein Schlüssel wurde geklaut.
0:45:11–0:45:15
Er ruft die Mutter an und sagt hier, ich verpasse den Flug und sie ist halt
0:45:15–0:45:20
total sauernd eingeschnappt, obwohl halt eigentlich Bo halt wirklich ein Problem hat.
0:45:20–0:45:22
Sein Gepäck ist geklaut worden, sein Schlüssel geklaut werden,
0:45:22–0:45:26
er ist nicht sicher in seiner Wohnung mehr, weil halt irgendwelche Kriminellen
0:45:26–0:45:31
seinen Schlüssel haben und er sagt dann irgendwie, und dann sagt seine Mutter,
0:45:31–0:45:32
ja, I'm sure you'll do what's right.
0:45:34–0:45:38
Und dann fragt er sie, ja, what do you think I should do?
0:45:39–0:45:43
What is right? What do you think I should do? Und sie gibt ihm halt keine Antwort irgendwie.
0:45:44–0:45:50
Das heißt, er wird quasi, also sie könnte ja in einer gesunden Beziehung,
0:45:50–0:45:54
würde die Mutter sagen, ich wünsche mir das und das von dir.
0:45:54–0:45:58
Dann könnte Beau sagen, das ist vielleicht hier und da ein bisschen schwierig.
0:45:58–0:46:01
Ich könnte das und das anbieten. Ich selber wünsche mir das.
0:46:01–0:46:04
Und dann würde man das verhandeln. Und dann am Ende kommt man zu einer Lösung
0:46:04–0:46:06
von Mensch zu Mensch und dann ist alles geklärt.
0:46:07–0:46:11
Und er sagt dann ja auch irgendwie, die Mutter sagt nichts und er sagt dann,
0:46:11–0:46:14
come on, let's fix this, we can do this, we can fix this.
0:46:16–0:46:20
Aber er hat schon wahrscheinlich durch seine Therapie und so weiter gelernt,
0:46:20–0:46:24
dann irgendwie zu sagen, okay, was sind deine Wünsche und das Ganze zu verhandeln.
0:46:24–0:46:29
Aber die Mutter sperrt sich dem. Das sind halt eben diese narzisstischen Mechanismen,
0:46:29–0:46:34
um einer Problemlösung aus dem Weg zu gehen, um den Konflikt darzuhalten und
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damit halt die Kontrolle aufrecht zu erhalten. Das passiert halt in diesem Moment.
0:46:39–0:46:43
Und das ist halt ähnlich, wie spiegelt sich das auch wieder in dieser Situation
0:46:43–0:46:45
mit dem Polizisten, der natürlich selber auch total gestresst ist.
0:46:45–0:46:52
Aber Beau, durch den ganzen Film durch, so was kann ich denn machen?
0:46:53–0:46:57
Ich bin doch bereit, das zu machen, was die Situation von mir erwartet.
0:46:58–0:47:01
Aber er kriegt halt einfach diese Ansagen nicht, weil halt alle anderen mit
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sich selber auch so beschäftigt sind, mit den eigenen Ängsten und so weiter,
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dass sie ihre Wünsche nicht ausdrücken können.
0:47:10–0:47:14
Also muss Bo die ganze Zeit raten, was wollen denn die anderen von ihm?
0:47:15–0:47:20
Ja, aber das ist dann die Szene, wo er dann halt merkt, der Polizist,
0:47:20–0:47:25
er schießt ihn gleich. Dann dreht er sich rum und rennt weg und wird dann von dem Auto überfahren.
0:47:26–0:47:30
Und später stellt sich dann halt noch raus, dass er, Gehirnerschütterung hat
0:47:30–0:47:33
er wohl erstmal vergessen, aber war doch bei Bewusstsein, dass der Typ ihn dann,
0:47:33–0:47:37
dieser nackte Killer, ihn dann halt auch ein bisschen erstochen hat,
0:47:37–0:47:40
durch die Hand durch und in den Bauch.
0:47:41–0:47:43
Ja, diese prachtige Szene.
Florian Clauß
0:47:43–0:47:47
Ja, so schlimm. Und man sieht auch, das wird so ganz leicht angedeutet,
0:47:47–0:47:53
dass er halt unglaublich dicke Eier hat. Bo! Like in Phoenix.
0:47:56–0:48:00
Nein, die Figur. Man weiß auch warum, weil er wahrscheinlich nie irgendwie sich
0:48:00–0:48:04
getraut hat, jemals irgendwo seinen Samen loszuwerden. Das ist ja nach ihm so.
0:48:04–0:48:07
Und er hat dann das Problem.
0:48:07–0:48:10
Und dann wird auch dann in dieser Familie, in der Arztfamilie,
0:48:10–0:48:17
dann meint der Arzt auch so, dass quasi seine Hoden sehr dick sind und er müsste die mal untersuchen.
Chris Flor
0:48:17–0:48:19
Naja, Ultraschall machen lassen.
Florian Clauß
0:48:20–0:48:24
Und das ist auch so ein absurder, also so ein surrealer Moment, ja.
0:48:24–0:48:28
Also es ist, ja, das kommt aber auch später dann noch mal so,
0:48:28–0:48:37
ne, dass er tatsächlich nicht ejakulieren will, kann, weil er dann eben die Angst hat zu sterben.
Chris Flor
0:48:38–0:48:41
Weil die Mutter ihm das quasi so eingetrichtet hat,
0:48:41–0:48:46
der Vater sei gestorben in der Hochzeitsnacht,
0:48:46–0:48:51
wo er gezeugt wurde, während er gezeugt wurde, weil er halt eben,
0:48:51–0:48:58
ja und sowohl Boes Vater als auch der Großvater, als auch der Urgroßvater hatten
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alle das gleiche Schicksal.
Florian Clauß
0:48:59–0:49:05
Genau, das ist ja so der, was ihn auch total zeugungsunfähig macht,
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Bewegungslosigkeit, das heißt, diese ganze Sexualität kann er nicht ausleben.
0:49:10–0:49:12
Das ist ja so sein, auch sein Angstzustand.
Chris Flor
0:49:16–0:49:19
Die andere Sache, aber das sind zwei, also das sind ja zwei Sachen.
0:49:19–0:49:23
Die eine Sache ist, die Mutter sagte, okay, wenn er halt kommt,
0:49:23–0:49:28
dann sein Herz versagt, würde sterben, wie die ganzen männlichen Vorfahren.
0:49:28–0:49:31
Die andere Sache ist, dass die Mutter auch so ihm,
0:49:34–0:49:37
erzählt, was für ein Frauentyp sein Typ ist.
0:49:37–0:49:41
Er lernt dann ja, das ist eine Rückblende später,
0:49:41–0:49:52
raucht er diesen Joint, wo drei Dinge drin sind, wo nicht, was für.
0:50:01–0:50:06
Drei Dinge sind da drin, bestimmten Typ hätte, dass die Frau müsste wissen,
0:50:06–0:50:14
was sie will und stark sein und also ich weiß nicht mehr genau,
0:50:14–0:50:18
wie sie es beschreibt, also quasi wie sie selbst irgendwie hat,
0:50:18–0:50:25
so quasi dann und sie könnte, da müsste der Mann aber auch stark sein,
0:50:25–0:50:28
aber dann schiebt sie halt gleich hinterher.
0:50:28–0:50:34
Sie könnte ihm halt helfen auch, solche Frauen zu verstehen,
0:50:34–0:50:37
weil in Wirklichkeit nur Frauen Frauen verstehen können.
0:50:37–0:50:45
Und jede Frau kann sich glücklich schätzen, wenn sie mit Bo zusammen ist.
0:50:45–0:50:53
Aber sie quasi, ja vielleicht, also gut, da können wir da einfach mal bleiben.
0:50:53–0:50:57
Also diese Kombination, das ist die Art von Frau, die die Mutter,
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die halt so die Autorität hat.
0:50:58–0:51:05
Die Mutter ist die einzige Person, die in seinem Umfeld die Frauen wirklich verstehen kann.
0:51:05–0:51:08
Er kann also kein Urteil darüber fällen, wer jetzt gut und wer schlecht ist
0:51:08–0:51:14
als Partner. Dann sagt sie auch noch, dass den richtigen Lebenspartner zu finden,
0:51:14–0:51:18
ist die wichtigste Entscheidung, die man überhaupt treffen kann, also in seinem Leben.
0:51:22–0:51:27
Dann also auch so, ja, die Frau müsste so sein wie sie selber und sie hat es
0:51:27–0:51:31
dann so bei der schon beurteilt, Elaine ist wohl in Ordnung,
0:51:31–0:51:33
so von ihrem Urteil, in dem Fall.
0:51:36–0:51:42
Dann Elaine ja dann irgendwie der Urlaub abgebrochen wird von ihrer Mutter,
0:51:42–0:51:47
weil Beau und Elaine sich da geküsst haben im Urlaub, muss sie dann abreisen
0:51:47–0:51:56
und die bringt dann Bo dazu, ihm zu versprechen, dass er auf sie wartet, also auch so sexuell.
0:51:56–0:52:03
Das heißt, er ist dann halt quasi durch diese Lüge,
0:52:03–0:52:07
oder man weiß es nicht genau, über dieses Herzversagen beim Geschlechtsverkehr
0:52:07–0:52:16
Und über dieses Versprechen ist er quasi, darf er ja überhaupt niemanden anderes
0:52:16–0:52:17
und alles durch die Mutter verursacht.
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Darf er, hat er nur diese eine Person, mit der er irgendwie sich paaren dürfte.
0:52:23–0:52:24
Und selbst da wäre es gefährlich.
0:52:25–0:52:30
Und die wird dann, stellt sich später noch raus, die wurde dann auch angestellt
0:52:30–0:52:34
von der Mutter. Also die war ständig unter Kontrolle der Mutter halt auch.
Florian Clauß
0:52:35–0:52:37
Ja, also im Prinzip verliert der komplett seine Entscheidungswerkzeuge.
0:52:39–0:52:45
Also hat auch die nie irgendwie ausgeprägt, weil er eben in diesen Versprechen
0:52:45–0:52:48
festhängt und in diesem Angstzustand sein Leben zu verlieren.
Chris Flor
0:52:48–0:52:49
Ja.
Florian Clauß
0:52:50–0:52:51
Bei der Paarung. Ja.
0:52:53–0:52:57
Was ja dann auch später dann passiert in so einer übertragenen Form.
Chris Flor
0:52:57–0:52:58
Ja, ja.
Florian Clauß
0:52:58–0:53:02
Nach diesem Unfall kommt der dann, wird er eben von diesen,
0:53:02–0:53:07
er wird von einem Wohnmobil umgefahren eine frau am steuer von denen erwacht
0:53:07–0:53:13
dann auf in dem jugendzimmer von der tochter dieser familie dieses dieses ehepaar
0:53:13–0:53:16
ja tony die tochter tony tony Genau.
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Und erlebt da auch so eine absurde Situation. Also da haben wir auch wieder
0:53:22–0:53:23
so die gesellschaftlichen Traumatisierungen.
Chris Flor
0:53:25–0:53:26
Ja, genau. Die gesellschaftlichen Traumatisierungen.
Florian Clauß
0:53:29–0:53:35
Da übernimmt er mehr oder weniger dann die Rolle des verstorbenen Sohnes von
0:53:35–0:53:38
der Familie. Der Sohn ist in einem, wahrscheinlich Afghanistan, umgekommen.
Chris Flor
0:53:40–0:53:44
Ja, es ist irgendwie ein Fantasyland, glaube ich, vom Namen her.
0:53:44–0:53:46
Ich bin mir nicht sicher, vielleicht gibt es das auch.
Florian Clauß
0:53:47–0:53:51
Genau, er war bei der Armee und ist dann quasi gestorben. Der Freund von ihm, der...
Chris Flor
0:53:52–0:53:59
Ganz kurz, also er wohnt in Tonys Zimmer, obwohl Nathan oder Nathes Zimmer leer
0:53:59–0:54:03
steht. Genau. Die Leerstelle bleibt dann, ja, die bleibt dann erhalten.
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So ein Museum für den Sohn, das muss leer stehen, also anstatt dass er dann
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da drin sein darf, wohnen kann und Tony in ihrem Zimmer bleiben darf,
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muss Tony im Wohnzimmer schlafen und er schläft im Tons Zimmer,
0:54:17–0:54:18
Naths Zimmer steht leer.
Florian Clauß
0:54:19–0:54:27
Und draußen in einem Wohnwagen wohnt dann der stark traumatisierte Freund von
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dem verstorbenen Sohn, der im gleichen Alter, der auch quasi in dessen Arm er gestorben ist.
0:54:33–0:54:38
Der wird auch von der Familie aufgenommen, also die Familie ist quasi in Sammelsurium ein Traumata.
0:54:41–0:54:44
Und gleichzeitig versuchen die eine totale Normalität, Das ist ja die ganze
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Fassade, dieses ganze Interieur ist ja ein absoluter Durchschnitt von der amerikanischen
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kleinbürgerlichen Familie, das da gezeigt wird, mit den ganzen,
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komischen Familienverbindungen. Also Toni, die Tochter, die ist wahrscheinlich so die Normalste.
Chris Flor
0:55:02–0:55:03
Ja, aber halt auch.
Florian Clauß
0:55:03–0:55:04
Auch eben.
Chris Flor
0:55:04–0:55:08
Die nimmt ja auch die ganze Zeit, die hat auch immer diese orangenen Fläschchen mit sich.
Florian Clauß
0:55:08–0:55:10
Ja, die nimmt Tabletten, Drogen, aber...
Chris Flor
0:55:10–0:55:13
Die ganze Zeit ist die eigentlich nur am Tabletten schlucken, wie so M&M's.
Florian Clauß
0:55:14–0:55:19
Aber gleichzeitig wird sie ja nicht ernst genommen. Sie wird ja von ihren Eltern ausgesperrt.
0:55:20–0:55:24
Sie kriegt nicht die Position in der Familie. Und natürlich führt das dann zu
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so einer gesunden Abwehrreaktion.
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Und Bo ist dann wieder so in so einem Zustand, eingeschränkt durch den Unfall,
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kann sich schwer bewegen, wird dann rumgeschoben und guckt die ganze Zeit und
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ihm passieren wieder so Sachen, ja.
Chris Flor
0:55:42–0:55:45
Ja, was ich da auch nicht so hundertprozentig, was auch nicht, glaube ich,
0:55:45–0:55:55
klar wird, ist, also die Mutter in dieser Situation scheint selbst auch irgendwie Gefangene,
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Also erst mal, sie versucht dann ja schon, sie gibt ihm die Tasse zum Beispiel,
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wo der Nate draufsteht und sie macht mit ihm Puzzles.
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Also sie möchte schon, dass Bo so ein Ersatz Nate ist.
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Andererseits darf er auch nicht in den Raum rein. Und dann versucht sie ihm
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ja dann, also sie scheint auch eine Gefangene zu sein.
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Sie versucht ein paar Mal, ihm wichtige Sachen zu sagen und unter der Hand mitzuteilen,
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ohne dass es der Vater mitkriegt.
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Einmal sagt sie ihm hier, also möchte gerade irgendwas anfangen,
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und dann kommt halt der Mann rein und dann hört sie halt auf und dann flüstert
0:56:33–0:56:37
sie ihm zu, hier, schau mal auf Kanal 78 im Fernsehen, dann schaut er nach und
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dann sieht er halt, sich selber wird er gefilmt, kann dann auch vorspulen und
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sieht dann wirklich auch das Ende des Filmes halt so in Einzelaufnahmen.
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Dann an einer Stelle gibt sie ihm halt eben diese Nähtasse und dann unten drunter
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ist eine Serviette Wette und da steht dann drauf,
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stop incriminating yourself, also da kommt diese Schuldfrage halt wieder auf,
0:56:57–0:57:03
dass er sich selbst inkriminiert durch sein Verhalten und dann sagt halt Bo
0:57:03–0:57:05
wieder, what does it mean?
0:57:06–0:57:08
Er weiß es ja nicht.
Florian Clauß
0:57:09–0:57:11
Was wir komplett ausgelassen haben, ist nämlich,
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dass Bo noch in der Wohnung da in New York einen Anruf bekommt,
0:57:17–0:57:23
dass seine Mutter gestorben sind und er dann eigentlich dann also auch das eine
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leiche ohne kopf eine frauen leiche und dann gibt es so indizien wo dann klar wird,
0:57:32–0:57:39
das ist schon sehr lustig die Szene, genau und er wird informiert,
0:57:39–0:57:44
Mutter ist gestorben, ja die Szene ist klasse wo dann halt auch das auch realistisch,
0:57:44–0:57:46
also dann doch auch irgendwie.
Chris Flor
0:57:47–0:57:51
Aber dann das, dass dann halt am Telefon er sich mit diesen UPS-Menschen unterhält,
0:57:51–0:57:56
wo dann halt klar wird, dass...
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Seine Mutter halt gestorben ist, aber er es irgendwie nicht wahrhaben möchte.
Florian Clauß
0:58:01–0:58:07
Und er kommt dann wieder, also er wird dann angeleitet nach dem Unfall und so weiter.
0:58:07–0:58:11
Dann soll die Beerdigung sein und er muss dahin kommen.
Chris Flor
0:58:11–0:58:15
Nein, nein, nein, aber das kommt ja erst raus, als er bei der Familie steht.
Florian Clauß
0:58:15–0:58:20
Genau, genau, genau. Aber das ist so das nächste Ziel von ihm,
0:58:20–0:58:25
dass er irgendwie zu dieser Beerdigung muss, weil alle warten auf ihn.
Chris Flor
0:58:25–0:58:30
Alle warten auf ihn, das ist eine Frage der Ehre auch. Es ist eine Beleidigung,
0:58:30–0:58:39
eine Schande für die Mutter, wenn die nicht beerdigt wird.
0:58:39–0:58:44
Und irgendwie wird dann auch aus der Bibel zitiert, an derselben Nacht,
0:58:44–0:58:46
man darf nicht über Nacht die Leiche liegen lassen.
Florian Clauß
0:58:46–0:58:51
Also es wird die komplette Druckfolie wieder aufgefahren und er ist wieder...
0:58:51–0:58:56
Und er kann ja natürlich nichts dafür. Er versucht dann weg und alle und die
0:58:56–0:59:01
in der Familie, also der Vater, der Familienvater ist halt Arzt und er meinte,
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ja, kein Problem, ich fahr dich dann morgen hin und dann war wieder irgendwas,
0:59:05–0:59:06
immer kommt was dazwischen.
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Und dann kommt Toni, die Tochter, sagt, ich fahr dich hin. Aber dann gibt es
0:59:11–0:59:14
halt so eine kleine Psycho-Ausfahrt, wo sie ihn dann fertig machen.
0:59:14–0:59:16
Und er kommt nicht mehr.
Chris Flor
0:59:16–0:59:19
Aber die Szene musst du ja wirklich anhalten, weil das war für mich nicht mehr
0:59:19–0:59:21
zu ertragen, wo die halt immer Auto setzen.
0:59:22–0:59:28
Und dann sie ihn filmen, die Freundin von Tony, und sie ihn dann filmen.
0:59:28–0:59:31
Und er soll halt einen Joint rauchen. Und ich so, was ist da drin?
0:59:31–0:59:33
Drei Sachen sind da drin. Aha.
0:59:34–0:59:36
Ich will nicht. Und dann zwingen sie ihn dann halt dann zu rauchen.
0:59:36–0:59:39
Und dann merkt er aber, dass sie ihn gar nicht nach Hause fahren,
0:59:39–0:59:41
sondern dass sie ihn wirklich nur umarmen und so fahren.
Florian Clauß
0:59:42–0:59:47
Genau. Also er wird dann gemobbt. Aber auch das finde ich so ein normales Verhalten in der Situation.
Chris Flor
0:59:47–0:59:47
Ja, ja, klar.
Florian Clauß
0:59:47–0:59:49
Aber es ist natürlich total brutal.
Chris Flor
0:59:49–0:59:55
Und er noch mal mit Toni, sie schläft auf dem Sofa, er kommt raus nachts und
0:59:55–0:59:58
möchte auf Toilette gehen grade. Muss auf Toilette, kommt raus,
0:59:58–1:00:01
sagt, ich muss nur auf Toilette, magst du vielleicht in dein Zimmer gehen?
1:00:01–1:00:04
Und dann antwortet sie nicht wieder.
1:00:04–1:00:08
Und er sagt dann, ja, macht mir nichts aus, ich schlaf gerne auf dem Sofa,
1:00:08–1:00:12
ich find Sofas gut, und du kannst dann rein.
1:00:12–1:00:17
Und dann sagt sie, no, go back into my bed and close the door oder so.
1:00:17–1:00:21
Und dann, obwohl er eigentlich aufs Klo muss, da geht er halt so zurück und
1:00:21–1:00:23
geht rein und sagt, ja, wenn deine Meinung Ende ist, ist es auch okay,
1:00:23–1:00:28
dann können wir dann wechseln und so und macht dann, und dann, thank you for the drink.
Florian Clauß
1:00:28–1:00:31
Also er kann ja auch sich, er kann sich da nicht so richtig durchsetzen.
Chris Flor
1:00:31–1:00:32
Naja.
Florian Clauß
1:00:32–1:00:35
Also er ist ja auch irgendwie so da vielleicht schuld.
Chris Flor
1:00:36–1:00:39
Ja, ja, und dann hätte, wenn er sich da so ein bisschen mehr,
1:00:39–1:00:44
er hätte da wirklich auch, ja, hätte da auch sich weniger rumschubsen lassen
1:00:44–1:00:46
und dann halt auch irgendwie ein bisschen.
Florian Clauß
1:00:48–1:00:52
Er setzt seine Interessen nicht so richtig durch, also die Verantwortung,
1:00:52–1:00:54
die dann wieder ihm fehlt, für sich einzustehen.
1:00:56–1:01:01
Er flieht dann aus der Familie, nachdem er dann eine Fußfessel bekommt,
1:01:01–1:01:04
und das ist nur for your best.
Chris Flor
1:01:04–1:01:09
Ja, um dann seine Daten zu überwachen, also seine Gesundheitsdaten.
Florian Clauß
1:01:10–1:01:17
Und dann fängt diese Odyssee an, wo er wieder quasi zu dem Haus seiner Mutter zurückkommt.
Chris Flor
1:01:17–1:01:23
Ja, aber das ist ja Tony. Tony dreht dann so durch und sagt,
1:01:23–1:01:26
sie wollte jetzt irgendwie den Nate's Zimmer anmalen.
1:01:29–1:01:35
Und dann schreibt sie halt hin mit so einem Farbtoff und möchte ihn so kombinieren.
1:01:35–1:01:42
Dann in rosa, genau, was ihr Zimmerfarbe ist und dann, er möchte halt nicht,
1:01:58–1:02:02
mitmachen und dann sagt sie, Und dann bringt sie die Farbe stirbt,
1:02:02–1:02:09
die Mutter kommt rein und sagt, Now I see you, now I know you are a demon oder sowas.
1:02:09–1:02:14
Und dann hetzen sie halt eben diesen anderen Soldaten,
1:02:14–1:02:21
diesen traumatisierten Kameraden von dem verstorbenen Sohn, hetzen sie dann
1:02:21–1:02:26
eben hinterher und er muss fliehen. Und da kommt er dann halt in den Wald rein.
Florian Clauß
1:02:26–1:02:29
Der in den Wald reinkommt, trifft auf die Theatergruppe, die so wie gesagt so
1:02:29–1:02:30
eine kleine utopische Parallelgesellschaft.
Chris Flor
1:02:32–1:02:37
Die Frau, die ihn findet, ist halt auch schwanger und die guckt dann halt gleich,
1:02:37–1:02:46
ist um sein Wohl bemüht, schaut danach, schaut sich die Wunden an,
1:02:46–1:02:48
dass er sich wäscht und so weiter.
1:02:48–1:02:51
Die ist halt dann quasi so eine positive Mittelfigur
1:02:51–1:02:55
und ihr schenkt er dann halt nämlich dann auch diese marienfigur
1:02:55–1:02:59
die zuvor zerbrochen war
1:02:59–1:03:02
die war zerbrochen als er sie
1:03:02–1:03:05
hat fallen lassen als der polizist ihn bedroht hat wurde
1:03:05–1:03:09
wieder zusammen geleimt von der mutter in dem haus ja und dann auf den nachttisch
1:03:09–1:03:16
als er aufgewacht ist und die schenkte er dann halt eben dieser frau die ihnen
1:03:16–1:03:22
dann halt in in diesem wald quasi gefunden und gerettet hat vielleicht.
Florian Clauß
1:03:23–1:03:26
Und er kommt dann auch, er wird dann irgendwie von der Gesellschaft aufgenommen.
1:03:26–1:03:30
Und das hat mich dann auch diese ganze, das hat mich sehr stark an Midsommar
1:03:30–1:03:34
erinnert, wie dann halt erst mal sehr fürsorglich füreinander,
1:03:34–1:03:35
miteinander umgegangen wurde.
1:03:36–1:03:40
Und dann fängt dieses Theaterstück an, wo er sich dann quasi mit seinen zwei
1:03:40–1:03:45
imaginären Söhnen, die dann von ihm getrennt wurden. Drei. Drei, stimmt, drei.
1:03:47–1:03:51
Und wo er dann seine Reise durch die Welt irgendwo inszeniert sieht und sagt,
1:03:51–1:03:53
Das bin ich ja, ich bin das ja.
Chris Flor
1:03:54–1:03:56
Wobei das halt wirklich ein Stück im Stück im Film ist.
Florian Clauß
1:03:57–1:04:00
Und ich finde, da wird es halt so eine gewisse Willkürlichkeit.
1:04:01–1:04:03
Da wird es halt irgendwie verlässt. Also ich meine, wir hatten schon vorher
1:04:03–1:04:06
diese Bühne der Nachvollziehbarkeit verlassen, schon früh.
1:04:07–1:04:09
Aber da finde ich halt halt so egal.
1:04:11–1:04:17
Da wird einfach extrem viel Visuelles erzeugt, aber ohne dass man jetzt noch
1:04:17–1:04:20
so irgendwie einen Bogen bekommt und das ist gar nicht mehr so.
1:04:21–1:04:28
Da kann man auch nicht mal in die Interpretation reingehen, weil das so ein
1:04:28–1:04:32
bisschen verwahrlost ist in der Kausalität.
1:04:33–1:04:34
Also auch nicht mal so eine syriane...
Chris Flor
1:04:36–1:04:41
Also da waren ja schon Parallelen zu dieser Geschichte,
1:04:41–1:04:52
die dann erzählt wurde im Theaterstück Die Eltern sind gestorben und er geht auf den...
1:04:54–1:04:57
Ich weiß nicht, also da waren ja schon Parallelen, sowohl zu dem,
1:04:57–1:05:00
was halt vorher in dem Film passiert ist, wo er in dieser Familie angekommen
1:05:00–1:05:04
ist. gekommen ist, da war ja dieses Theaterstück hatte dann schon...
1:05:05–1:05:09
So ähnliche Themen, wie was ihm dann halt auch vorher schon passiert war.
1:05:11–1:05:15
Und natürlich war es eher so eine Übung, vielleicht kommt es einem so vor,
1:05:15–1:05:19
dass dann halt eben, also er sieht das Theaterstück, auf einmal ist er selber
1:05:19–1:05:20
in dem Theaterstück drin.
1:05:21–1:05:25
In dem Theaterstück wird halt so eine Geschichte erzählt,
1:05:25–1:05:31
die so ein bisschen an diese Geschichte erinnert, In dem Fall hatte er dann
1:05:31–1:05:33
halt irgendwie eine Partnerin gefunden,
1:05:33–1:05:40
hat Kinder gezeugt, wurde von denen aber dann getrennt wegen einer großen Flut,
1:05:40–1:05:42
hat dann sein ganzes Leben versucht, die zu finden.
1:05:46–1:05:52
Dann wird ihm irgendwie ein Verbrechen in die Schuhe geschoben in diesem Theaterstück.
1:05:57–1:06:03
Er flieht, dann irgendwie wird alt und dann endlich, okay, aber das ist es halt
1:06:03–1:06:09
nämlich, dann gesteht er seine Sünden, er gesteht seine Schuld.
1:06:10–1:06:15
Und dann auf einmal kommt er in den Wald und findet seine Kinder wieder.
1:06:16–1:06:19
In diesem Theaterstück ist halt dieser Moment, wo sich alles wendet von ich
1:06:19–1:06:21
habe meine Familie verloren und
1:06:21–1:06:24
so weiter, gesteht er seine Schuld und man hört aber nicht, was er sagt.
1:06:24–1:06:27
Also vorher hört man, was er sagt, aber dann fragt sich dann natürlich,
1:06:27–1:06:32
was hat denn Bo zu gestehen? Was ist die Schuld, die er gestehen könnte damit?
1:06:32–1:06:36
Also weil ich glaube, das würde er natürlich auch gerne tun.
1:06:36–1:06:40
Ich glaube, Bo würde sehr gerne gestehen, sagen, okay, das ist meine Schuld,
1:06:40–1:06:41
das habe ich falsch gemacht.
1:06:43–1:06:47
Aber es gibt halt nichts, was er sich von der Seele reden kann.
1:06:50–1:06:55
Insofern fand ich dieses Theaterstück dann schon auch ... Es zerfleddert das
1:06:55–1:06:57
ganze Narrativ halt enorm. Aber es halt ...
1:06:58–1:07:03
Es hört ja auf, weil er gar kein Vater sein kann, weil er noch nie Sex gehabt
1:07:03–1:07:06
hat. Das kommt halt in einem Gespräch mit den fiktiven Söhnen vor.
Florian Clauß
1:07:07–1:07:11
Was ist, wenn wir mal über diese Schuldfrage sprechen?
1:07:12–1:07:21
Bei Beau the Freight, Guilty und also du hast es in unserem Vorgespräch selber
1:07:21–1:07:24
angesprochen, Chris, deswegen möchte ich das nochmal aufgreifen.
1:07:26–1:07:28
In Midsommar haben wir ja irgendwie so diesen Charakter Chris,
1:07:28–1:07:34
der mit seiner Passivität und auch mit seiner,
1:07:34–1:07:39
ja eben seiner Verantwortungslosigkeit, so eine gewisse,
1:07:39–1:07:45
ja, so eine gewisse Schuldrolle dann erfüllt und das haben wir ja in unserem letzten Podcast,
1:07:45–1:07:50
den wir zusammen aufgenommen haben über Midsommar, ziemlich lange diskutiert
1:07:50–1:07:55
über diesen Charakter Chris, der dann eben seine… Chris.
Chris Flor
1:07:55–1:07:56
Christian.
Florian Clauß
1:07:56–1:08:03
Sorry, Chris. Du wirst mit K.A. geschrieben.
Chris Flor
1:08:03–1:08:06
Das ist der passive Typ, der nix gebacken kriegt.
Florian Clauß
1:08:08–1:08:13
Aber was mich dabei irgendwie so ein bisschen treibt, ist halt,
1:08:13–1:08:20
ob das jetzt so ein generelles Ding von Ari Aster ist, dass er da diese ...
1:08:23–1:08:27
Verantwortungslosigkeit von seinen Hauptcharakteren dann so herausarbeitet,
1:08:27–1:08:30
dass dann eine ganze Geschichte daraus ausrollt.
1:08:32–1:08:36
Und vielleicht hast du ja noch mal da irgendwie ein paar Gedanken gemacht in die Richtung.
Chris Flor
1:08:36–1:08:41
Ja, also ich denke erstmal, das hatten wir ja damals auch gesagt über diesen
1:08:41–1:08:45
Crystian, dass er quasi an so einem gewissen Punkt ist er halt wie auf einer
1:08:45–1:08:48
Schiene und er rollt also seinem Untergang so entgegen.
1:08:48–1:08:55
Und da hast du ja diese Tragödie, dieses Element der Tragödie hast du ja auch,
1:08:55–1:08:57
wo und dann halt einfach so...
1:09:01–1:09:05
Eine Charakteristik oder eine Schuld bei, oder eine Entscheidung, irgendwas, ne?
1:09:05–1:09:10
Also bei den alten griechischen Dramen war das ja dann, äh, Tragödien,
1:09:10–1:09:15
war das ja, dass, dass da, also einfach die Götter und das war einfach alles
1:09:15–1:09:17
schon so, stand alles eigentlich schon so fest.
1:09:18–1:09:25
Und du, näh, du kommst halt nicht aus dieser, also die Schienen sind halt gelegt,
1:09:25–1:09:28
Du kommst halt aus diesem Untergang nicht raus.
1:09:28–1:09:31
Du weißt halt auch am Anfang, wenn du dir eine Tragödie anguckst,
1:09:31–1:09:34
auch mit der Shakespeare, du weißt, es kann gar nicht gut ausgehen.
1:09:35–1:09:37
Einfach weil sich diese ganzen Weichen halt schon so stellen,
1:09:37–1:09:41
dass es halt wirklich in diese Richtung geht. Und es kann kein Rauskommen mehr.
1:09:41–1:09:45
Und ich hab das, also bei dem Bow is Afraid denke ich halt auch,
1:09:45–1:09:48
dass es von Anfang bis Ende eigentlich, also wie das ...
Florian Clauß
1:09:48–1:09:54
Du meinst halt so diese klassische, ja, dieser klassische Hate,
1:09:54–1:09:56
der dann überrannt wird von seinem Schicksal.
1:09:57–1:10:00
Die Frage, ob das auch Bo so...
1:10:02–1:10:05
Ist der überhaupt ein Held? Kann man ihn als Held bezeichnen?
1:10:06–1:10:10
Weil das war ja dieses Beispiel von mir in der Tragödien-Geschichte,
1:10:10–1:10:19
dass der Held eigentlich in so einer Situation kommt, wo er von seinem Schicksal
1:10:19–1:10:21
überrollt wird, wie du gesagt hast,
1:10:21–1:10:25
Aber eine gewisse Handlungslosigkeit hat, ne?
1:10:25–1:10:27
Wo er dann eben nichts mehr beeinflussen kann.
Chris Flor
1:10:27–1:10:30
Ja, also, jetzt mal Tragödie, ne? Du kannst ...
1:10:31–1:10:33
Macbeth ist vielleicht so ein super Beispiel jetzt hier auch.
1:10:33–1:10:36
Weil du hast dann nämlich auch ... Du hast halt diesen Macbeth selber,
1:10:36–1:10:42
der eigentlich ganz ... Der macht halt so sein Ding in diesem ganzen Machtspiel,
1:10:42–1:10:44
ist eigentlich relativ zufrieden.
1:10:44–1:10:48
Und, ähm, Lady Macbeth ist dann halt eben dieser Einfluss, der dann reinkommt.
1:10:51–1:10:55
Und diese Co-Dependenz zwischen den beiden führt dann halt quasi zu diesem Untergang,
1:10:55–1:10:57
dass dann auf einmal dieser Ehrgeiz reinkommt.
1:11:03–1:11:07
Also er geht halt auf den Untergang zu, weil er halt es nicht schafft,
1:11:07–1:11:10
also auch er schafft es dann halt auch nicht so dagegen zu drücken und sagen,
1:11:10–1:11:14
nee, das ist mir alles zu gefährlich, sondern lässt sich davon also quasi auch
1:11:14–1:11:16
passiv dann halt mitnehmen.
1:11:16–1:11:20
Sag ich mal, also ich habe jetzt nie richtig Macbeth interpretiert,
1:11:20–1:11:23
aber das ist halt so ein bisschen so das Gefühl, was ich daraus dann irgendwie
1:11:23–1:11:27
kriege. Und sowohl dieser Christian als auch Bo ...
1:11:29–1:11:33
Ähm, also, Christian ist natürlich nicht der Held jetzt in dem,
1:11:33–1:11:36
äh ... äh, in, äh, im Midsommar.
1:11:37–1:11:39
Ich würde schon sagen, dass Bo halt eben dann doch der ...
1:11:41–1:11:43
Held ist einfach in der Geschichte, in dieser ...
1:11:45–1:11:51
Puh, ja, also ... Ist halt doof, ne? Ich möchte jetzt nicht anfangen mit der Hero's Journey oder so.
1:11:51–1:11:55
Einfach so diese Sache, dass du halt einen Charakter hast, der an einem bestimmten
1:11:55–1:12:00
Punkt ist und der durchläuft dann was und dann verändert sich was und dann kommt
1:12:00–1:12:01
man halt irgendwo am Ende an.
1:12:02–1:12:07
Und, äh, also so ganz grob, ist ja schon ... Diese Bo-Geschichte ist ja schon
1:12:07–1:12:09
eben so eine Odyssee, die halt so durchmacht.
1:12:10–1:12:14
Insofern würde ich sagen, ja, hält schon in dem Sinne. Ähm,
1:12:14–1:12:19
und die, die, äh, Schuld ist halt diese Passivität,
1:12:19–1:12:26
würde ich sagen, aber die ist ja auch dann so ein bisschen schuldlos schuldig,
1:12:26–1:12:36
weil er ja diese Passivität durch diese dominante Mutter dann halt quasi aufgesogen hat.
1:12:36–1:12:42
Er hat ja keine, er hat ja nicht das Gefühl, dass er überhaupt einen Einfluss
1:12:42–1:12:45
hat. Also er möchte natürlich auch immer...
1:12:48–1:12:53
Autorität und Agency abgeben, weil er sich das nicht zutraut.
1:12:55–1:12:58
Dadurch, weil halt diese Mutterfigur halt so dominant war.
Florian Clauß
1:12:58–1:13:06
Aber ist das dann quasi auch der Punkt für den Charakter, wo man das entschuldigen kann?
1:13:08–1:13:12
Ich mein, das fängt mit der Geburt von ihm selber an, aus der Perspektive von ihm.
1:13:13–1:13:20
Man sieht den quasi, der Filmanfang ist ja quasi so der, aus der Ego-Perspektive,
1:13:20–1:13:23
wie er aus dem Kanal von seiner Mutter kommt.
1:13:23–1:13:29
Und die Frage ist halt, kann man ihn dann irgendwie schuldfrei,
1:13:29–1:13:36
also ist das wirklich so, also was ist das dann letztendlich von Ari Aster für
1:13:36–1:13:38
einen Zug, dass er das dann halt so inszeniert?
Chris Flor
1:13:39–1:13:43
Ich mein, also Beau möchte ja gar nicht, ne? Der möchte nicht mit dabei sein.
1:13:43–1:13:48
Der schreit nicht als Baby, der muss erst beatmet werden und einen Klaps kriegen,
1:13:48–1:13:51
bevor er überhaupt anfängt zu leben. Also, der hat kein Interesse, mitzumachen.
1:13:53–1:13:58
Und wird dann halt quasi dann halt so reingezerrt ins Leben.
1:13:59–1:14:02
Und aus dem wohligen Wasser heraus, aus dem er kommt.
1:14:03–1:14:08
Und muss halt dann raus, wird dann halt geboren. Und dann, warum schreit er
1:14:08–1:14:10
nicht, warum schreit er nicht, was ist los? Und dann wird er beatmet und dann
1:14:10–1:14:14
kriegt er einen Klaps. Und dann, komischerweise ist es ja immer aus seiner Sicht,
1:14:14–1:14:17
aber dann sieht man auf einmal seinen Po, also diesen Baby-Po.
1:14:19–1:14:22
Und dann ist er halt in der Welt drin. Also ich würde sagen,
1:14:22–1:14:27
er ist erst mal, das ist ja sehr existenzialistisch vom Ansatz,
1:14:27–1:14:29
ist es ja, also er ist halt...
1:14:31–1:14:33
Ungefragt ist er halt rein und wird halt schuldlos schuldig.
1:14:33–1:14:37
Ich würde schon sagen, dass er jetzt, ähm, ne, ne ...
1:14:39–1:14:44
Also, eigentlich schon einfach Pech hat irgendwie. Also, wahrscheinlich mit so einer Passivität.
1:14:45–1:14:50
Das ist er. Und das ist so seine Schuld. Aber halt auch dieses ganze Trauma,
1:14:50–1:14:53
was dann oben draufkommt, ist ja nicht seine Schuld. Und die Sache,
1:14:53–1:14:55
dass er natürlich in einem ...
1:14:56–1:15:04
Also, in dem Wald, diese Kommune da in dem Wald, die so herzlich und unterstützend
1:15:04–1:15:08
und so weiter ist, das wäre natürlich für so jemanden wie Bo, wäre das halt ...
1:15:11–1:15:14
Eine gute Umgebung, in der er halt hätte aufwachsen können oder in der er hätte
1:15:14–1:15:17
heilen können, wenn er genügend Zeit gehabt hätte.
1:15:18–1:15:23
Aber die Chance hat er ja nicht, weil er halt eben so durchrast und dann auch
1:15:23–1:15:25
in seine Vergangenheit halt auch einholt.
1:15:25–1:15:32
Aber er kann ja nix dafür, ne? Er wurde... Ähm, ne? Also, diese ganze Reise,
1:15:32–1:15:34
geht raus, muss Wasser holen.
1:15:36–1:15:41
Ähm, dann, Badewanne, rennt raus, ist nackt. Der Typ möchte ihn abschlechen,
1:15:41–1:15:42
die Polizei möchte ihn erschießen.
1:15:43–1:15:46
Ähm, er wird angefahren, ne? Also, es ist eher, ähm ...
Florian Clauß
1:15:46–1:15:50
Sorry, aber wenn wir jetzt dann noch mal auf Midsommar zurückkommen, da ist es ja auch so,
1:15:50–1:15:56
dass Christian als Charakter immer von einer Situation in die nächste stolpert,
1:15:56–1:16:01
gleichzeitig, ich glaube, das ist so sein Punkt, dass er nicht zu seiner Freundin steht.
1:16:01–1:16:06
Ich glaube, das ist so das, was ihn dann halt auch schuldig macht,
1:16:06–1:16:07
einfach in der Passivität.
1:16:09–1:16:13
Und das ist, was vielleicht auch den Charakter abhebt von Bo,
1:16:13–1:16:19
aber gleichzeitig ist das ja bei Bo is afraid.
1:16:21–1:16:26
Der, wie du sagst, der rast da so durch und wird von einer Sache in die nächste
1:16:26–1:16:29
geworfen und hat nirgendwo Griff.
1:16:30–1:16:34
Der kann sich ja nicht irgendwo halten und der ist ja einfach nur so ausgeliefert.
1:16:35–1:16:40
Und ich frage mich, ob dann eben, um das nochmal so ein bisschen von dem anderen
1:16:40–1:16:42
Charakter von Christian von Midsommar,
1:16:42–1:16:51
dass der durchaus viel mehr Griff gehabt hätte, um eben dieser finalen Verurteiler
1:16:51–1:16:53
in diesem Gericht zu entkommen.
1:16:53–1:16:58
Wir haben ja quasi ähnliche Situationen zum Ende. Ich greife jetzt vorweg,
1:16:58–1:17:02
aber dass wir am Ende dann diese Verurteilungsszene haben, also das jüngste
1:17:02–1:17:06
Gericht oder das Gericht, was dann halt auf der einen Seite dann eben Beau verurteilt.
1:17:08–1:17:13
Auf der anderen Seite bei Midsommar haben wir ja auch eine Art von ja,
1:17:13–1:17:18
selbstgemachter Justiz, die dann in dieser Community herrscht,
1:17:18–1:17:26
Ja, wo dann eben toddurch verbrennen, mit eben auch selber, dass dann halt tatsächlich
1:17:26–1:17:31
eigene Mitglieder der Community damit verbrannt werden.
1:17:31–1:17:37
Also es geht ja nicht nur so um irgendwie die und wir, sondern da wird ja auch
1:17:37–1:17:41
schon so eine gewisse Vermischung dann gemacht in der in der Verurteilung.
1:17:43–1:17:45
Und ich versuche gerade so ein bisschen den Unterschied herauszuarbeiten.
Chris Flor
1:17:45–1:17:52
Ja, okay. Ich glaube es ist sehr ähnlich, also ich glaube aber noch,
1:17:52–1:17:54
dass halt eben dieser Christian, dessen...
1:17:58–1:18:03
Also wir wissen ja nicht, wo ihr herkommt und die Familie ist ja eben nicht
1:18:03–1:18:05
eine geerbte Familie, sondern so eine Wahlfamilie.
1:18:07–1:18:09
Da sind ja ganz viele Wahlfamilien in diesem Midsommar.
1:18:13–1:18:17
Die irgendwie, you guys are my family, als die da liegen und diese Pilze essen,
1:18:17–1:18:23
diese Gemeinschaft, dann halt auch sowieso der Freundeskreis und so weiter.
1:18:24–1:18:27
Die Schuld von dem Christian war ja, dass er nicht zu seiner Freundin steht.
1:18:27–1:18:33
Die Schuld in Bo ist, dass er nicht zu seiner Mutter steht. Also so von der
1:18:33–1:18:40
Anklage her, dass er halt die Opfer seiner Mutter nicht zu wertschätzen weiß.
1:18:40–1:18:41
Und das eine ist ja eben die Wahlfamilie.
1:18:42–1:18:50
Er hat sich die Freundin ausgesucht und gibt ihr nicht, was sie braucht in dem eigenen Trauma.
1:18:51–1:18:56
Und jetzt bei Bo ist es ja einfach, dass er sich die Familie nicht ausgesucht
1:18:56–1:19:01
hat. Also ich glaube, es ist halt eben noch tragischer, weil es halt eigentlich
1:19:01–1:19:02
sich nicht verhindern lässt.
Florian Clauß
1:19:02–1:19:05
Also noch deterministischer dann in der Konstellation.
Chris Flor
1:19:05–1:19:08
Ja, er kann ja nicht raustreten. Er kann ja nicht raus aus der Sache.
1:19:08–1:19:12
Er ist halt von Anfang an drin. Er versucht hier und da,
1:19:12–1:19:15
und es ist halt eben diese Szene, die halt mir wirklich das Herz bricht,
1:19:15–1:19:17
wo er halt mit seiner Mutter telefoniert,
1:19:17–1:19:24
dann irgendwie, we can fix this, von wegen, also, dass dieser Konflikt,
1:19:24–1:19:27
er merkt es schon, er möchte da raustreten, aber er kann nicht raustreten.
1:19:27–1:19:30
Die Sache ist halt, hält ihn dann halt so fest.
1:19:31–1:19:33
Natürlich jemand der stärker oder anders,
1:19:35–1:19:39
veranlagt ist als Bow, würde das natürlich hinkriegen, aber halt Bow eben nicht.
Florian Clauß
1:19:40–1:19:44
Ich kann nicht nachvollziehen, das ist genau der Punkt. Diese Wahlfamilie auch
1:19:44–1:19:50
bei Midsommar ist ja eine bewusste Entscheidung von den Charakteren,
1:19:50–1:19:56
die dann halt diese Verbindung eingehen und damit dann auch eine andere bewusste
1:19:56–1:20:00
Verantwortlichkeit quasi einhergeht. geht.
1:20:00–1:20:06
Während bei Boaz Afraid ist dann dieses in die Wiege gelegte Muttertrauma,
1:20:06–1:20:12
was dann halt ausgebreitet wird. Ja, das ist nachvollziehbar,
1:20:12–1:20:14
dass er dann überhaupt keine Wahlmöglichkeit hat.
1:20:16–1:20:21
Und dann ist halt auch die Frage der Verantwortlichkeit, wo wir jetzt eingestiegen sind,
1:20:21–1:20:25
ist, wie weit ist er verantwortlich für sein Handeln,
1:20:25–1:20:30
also für seine Schuldfrage, ob er die überhaupt als Personen,
1:20:30–1:20:36
als Individuum so lösen kann, oder ob das jetzt wirklich so das Machtspiel von
1:20:36–1:20:41
höheren, also das Spiel von höheren Mächten ist, die das dann so weitertragen.
Chris Flor
1:20:42–1:20:46
Er ist ja nie in einen Vertrag eingegangen mit irgendjemand.
1:20:46–1:20:52
Also er war ja, also Bo, da wurde ja nie was ausgehandelt.
1:20:53–1:20:57
Also er ist nicht in der Lage, irgendwie was auszuhandeln. Und dann dadurch
1:20:57–1:20:59
halt, ja genau, würd ich sagen, weniger Verantwortung.
1:21:02–1:21:06
Wobei man eben natürlich, natürlich hätte er Sachen anders machen können.
1:21:08–1:21:13
Und das wäre dann besser ausgegangen für ihn. Also es gibt ja sehr viele Möglichkeiten,
1:21:13–1:21:17
wo man denkt, nur ein bisschen anders oder hier mal was gesagt oder da mal noch
1:21:17–1:21:18
mal nachgefragt oder sowas.
1:21:18–1:21:22
Aber selbst wenn er das versucht, irgendwie selbst wenn er versucht,
1:21:22–1:21:26
Sachen zu klären, wird er ja dann auch immer abgewimmelt, so bei der Familie
1:21:26–1:21:31
zum Beispiel, wo er da unterkommt, wo er dann fragt, ja was soll das bedeuten?
1:21:31–1:21:35
Stop incriminating yourself. Was soll das bedeuten? Und er kriegt halt nie eine Antwort.
1:21:38–1:21:42
Die ist halt, ja, es ist doof zu sagen, aber es ist halt eben so ein bisschen
1:21:42–1:21:45
der Prozess Kafka-esk irgendwie,
1:21:45–1:21:50
dass die, da ist, die Schuld ist da, aber man weiß Ich weiß nicht genau,
1:21:50–1:21:55
woher denn die Schuld überhaupt kommt, weil die halt von Anfang an irgendwie schon mit dazugehört.
Florian Clauß
1:21:55–1:22:00
Und wie du gesagt hast, er will ja verstehen. Er will ja irgendwie ...
1:22:00–1:22:02
Er will's besser machen, er will's verstehen.
Chris Flor
1:22:02–1:22:02
Ja.
Florian Clauß
1:22:02–1:22:05
Aber gleichzeitig kommt er aus den Situationen nicht heraus,
1:22:05–1:22:07
wo er ständig in Anklage steht.
1:22:08–1:22:11
Und das ist so, was ihn da so treibt durch die Handlung.
1:22:11–1:22:18
Dass er eigentlich so ... Also, würden wir jetzt mit dem Exkurs über Mützer mal sagen,
1:22:18–1:22:27
dass Beau durchaus von seiner Verantwortungslosigkeit freigesprochen werden kann.
Chris Flor
1:22:28–1:22:36
Das ist halt eben der Verteidigungsanwalt bei der Verhandlung am Ende,
1:22:36–1:22:41
der ruft dann »He was afraid« und das ist ja eben die Sache,
1:22:41–1:22:47
also der Beau ist in die Welt hineingeworfen und versucht halt wirklich nur
1:22:47–1:22:55
damit klar zu kommen und alles was er macht ist in Reaktion darauf was ihm um
1:22:55–1:22:58
sich zu schützen vor den sachen die ihm angst machen und in,
1:22:59–1:23:03
sofern zu entschuldigen würde ich mal sagen natürlich
1:23:03–1:23:07
bei christian genauso also das natürlich bei jedem mensch kann man das halt
1:23:07–1:23:11
dann kann man dann so weit hingehen ja aber ich würde schon sagen dass halt
1:23:11–1:23:15
diese verteidigung also wir kriegen das ja mit in dem film es ist ja unfair
1:23:15–1:23:20
was passiert und und die verteidiger verteidigungsanwalt hat recht ich weiß
1:23:20–1:23:22
gar nicht wer das ist ob er das auch ob ob das derselbe Schauspieler ist,
1:23:22–1:23:26
ob das dann auch Joaquin Phoenix ist, oder wer dieser Anwalt ist,
1:23:26–1:23:27
der dahinten irgendwie dann vom ...
1:23:27–1:23:32
Der defenestriert wird dann am Ende und dann halt ins Wasser geworfen wird.
1:23:33–1:23:36
Also, das gilt, dass selbst diese Entschuldigung ...
1:23:36–1:23:40
Er hat halt Angst und versucht halt, nur mit dieser Angst klarzukommen.
1:23:41–1:23:42
Das wird dann halt auch ...
1:23:43–1:23:46
Ist dann ungültig in der Welt, die halt ...
1:23:47–1:23:55
Die dann Schuld zuweist und dann halt verurteilt. Ja. vollstreckt, der ist es egal.
Florian Clauß
1:23:56–1:24:02
Ja, also im Prinzip ist das jetzt so zurückgeworfen auf die eigene archaische Angst,
1:24:02–1:24:11
die dann wo insofern überhaupt nicht mehr Schütz, sondern eben diese Handlung dann reintreibt.
1:24:13–1:24:19
Würde ich jetzt mal so, okay, also das heißt, er kann überhaupt keine Verantwortung übernehmen,
1:24:19–1:24:23
weil er einfach dieses Pettern von der Angst,
1:24:23–1:24:28
diese Verantwortung dann überhaupt überlagert, er kann überhaupt nicht da reingehen und sagen,
1:24:28–1:24:33
okay, ich übernehme jetzt mal verantwortungsbewusst,
1:24:33–1:24:39
also dann wissen wir, bei diesem Theaterspiel, wenn er dann Söhne gehabt hätte,
1:24:39–1:24:45
würde er auch eine gewisse Konsequenz in der Welt dann halt auch spüren und könnte sagen,
1:24:45–1:24:51
an diesem Punkt, okay, übernehme ich die Verantwortung und ist so,
1:24:51–1:24:55
dass ich da eben auch handeln kann.
1:24:55–1:25:01
Aber ihm wird durch die Angst quasi überhaupt dieses, die Möglichkeit sich zu
1:25:01–1:25:03
wehren, wird ihm genommen.
Chris Flor
1:25:04–1:25:10
Das ist auch interessant, weil ihm wird ja auch dann quasi genommen diese Sache
1:25:10–1:25:11
dieses Erwachsenwerden,
1:25:11–1:25:16
Kinder haben Verantwortung übernehmen, selber zu gestalten,
1:25:16–1:25:19
das wird ihm ja genommen dadurch, dass er halt diese Angst hat,
1:25:19–1:25:24
dass er keinen Sex haben darf oder so, dass halt die Mutter ihm das so versperrt,
1:25:24–1:25:29
sowohl Sex zu haben, als auch einen würdigen Partner, eine würdige Partnerin zu finden.
1:25:33–1:25:38
Aber natürlich ist es auch so, jeder ist so Ursache, Wirkung,
1:25:38–1:25:44
ist dann quasi Opfer und niemals Täter und so natürlich.
1:25:44–1:25:51
Ja, wie gesagt, also was dann an Widerständen hätte kommen können gegen dieses,
1:25:51–1:25:56
wäre halt einerseits eine liebevolle Umgebung, die ihm dann so unterstützt oder
1:25:56–1:26:00
halt irgendwas aus ihm selbst heraus, was dann halt so durchbricht.
1:26:00–1:26:07
Also nicht ein Effekt von Einflüssen von außen ist, würde ich mal sagen.
1:26:09–1:26:16
Und beides fehlt halt. Und das ist halt sein Pech. Es ist nicht seine Schuld.
Florian Clauß
1:26:16–1:26:19
Ja, es ist dann wieder so, wenn man dann beim Anfang des Filmes ist,
1:26:19–1:26:26
das Urvertrauen, was dann vielleicht einfach in so einer psychologischen Interpretation
1:26:26–1:26:30
gefehlt hat, dass er auch dann entsprechend die Verantwortung übernehmen kann.
1:26:30–1:26:36
Also ich glaube, das haben wir jetzt ganz gut nochmal so herausgearbeitet und
1:26:36–1:26:38
werfen jetzt nicht Ari Aster vor,
1:26:38–1:26:48
dass er seine Hauptcharaktere in eine gewisse Schuldunfähigkeit durch Verantwortungslosigkeit schickt,
1:26:48–1:26:52
sondern dass wir da schon so unterschiedliche Aspekte haben,
1:26:52–1:26:55
im Vergleich von Midsommar zu Bows of Raid.
1:26:56–1:27:01
Ich wollte noch mal einen anderen Aspekt ansprechen, den hast du auch noch schon
1:27:01–1:27:06
erwähnt, nämlich die Bedeutung des Wassers in dem Film.
1:27:06–1:27:12
Wir haben ja, das Wasser kommt in unterschiedlichen Formen und Elementen vor.
1:27:12–1:27:18
Ja, und da können wir nochmal so zusammentragen, was uns da aufgefallen ist
1:27:18–1:27:21
bei Boris Zephred, wo überall das Wasser auftaucht.
Chris Flor
1:27:23–1:27:26
Also erstmal natürlich in seinem Namen, Wassermann, er ist der Wassermann, das ist sein Nachname.
1:27:28–1:27:31
Und aber dann ja genau diese Geschichten.
1:27:32–1:27:37
Tabletten müssen mit Wasser genommen werden. In dem Theaterstück ist es die
1:27:37–1:27:41
Flut, die ihn von seiner Familie trennt.
Florian Clauß
1:27:41–1:27:42
Also das dann ja dann.
Chris Flor
1:27:44–1:27:48
Aber dann halt auch die Sache, dass er jetzt diese Elaine trifft,
1:27:48–1:27:51
als sie auf einem Cruise-Ship sind. Also die machen ja eine Wasserrundfahrt.
1:27:54–1:27:58
Dann dann das erste Mal, wenn er mit Elaine redet, rennt sie rum und sagt,
1:27:58–1:28:00
da ist eine Ertrunkene im Pool, da ist eine Ertrunkene im Pool,
1:28:00–1:28:04
da ist jemand ertrunken im Wasser, ist ja eine Sache, die dann da ist.
1:28:05–1:28:10
Aber dann halt auch eben dieses Trinken, hast du dann später auch diese Toni,
1:28:10–1:28:14
dieses Mädchen in der Familie, trinkt ja Farbe und nicht Wasser.
1:28:15–1:28:18
Also eigentlich bräuchte sie ja, sie würde ja Wasser trinken wollen,
1:28:18–1:28:24
also sie müsste, das Gesunde wäre Wasser zu trinken, aber sie trinkt halt Farbe und das tötet sie.
1:28:24–1:28:30
Also da ist ja auch, da steckt ja auch allerhand drin und da kann man dann irgendwie dann reingehen.
1:28:30–1:28:36
Und ich habe dann halt ein bisschen versucht zu schauen, was halt Wasser ist
1:28:36–1:28:44
und also was das Wasser sein könnte. Und ich hab halt dann ein paar Sachen, das gibt halt eben...
1:28:47–1:28:53
Interpretation von Träumen oder von insgesamt Symbolen in Filmen bietet sich halt Jung irgendwie an.
1:28:55–1:29:00
Und für Jung ist halt eben, bedeutet halt Wasser das Unbewusste.
1:29:01–1:29:07
Und das ist halt eben so ein Element, das halt einerseits, klar es ist flüssig
1:29:07–1:29:08
und es schwimmt und so weiter.
1:29:08–1:29:14
Blablabla. Aber es ist halt eben auch ein Element, das halt alle,
1:29:14–1:29:17
das ist so die Grundsätze des Lebens, das alle miteinander verbindet.
1:29:17–1:29:21
Und das Unbewusste ist ja bei Jung halt eben auch was Kollektives,
1:29:21–1:29:27
dass es was ist, was uns alle miteinander verbindet.
1:29:27–1:29:34
Also das Unbewusste ist, das Bewusste grenzt uns von unserer Umwelt ab.
1:29:35–1:29:41
Dadurch, dass wir uns sehen in der Umgebung und dass das Unbewusste,
1:29:41–1:29:45
dieses Wasser, verfließt und fließt halt zwischen Individuen.
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Also wir gehören alle zu demselben unbewussten Quari.
1:29:52–1:29:58
Das ist so ein bisschen diese Jungschi-Idee. Das hätte einerseits aber ja unbewusster.
1:29:59–1:30:03
In diesem Fall aber denke ich, dass es bei ...
1:30:04–1:30:09
Hier gibt es diese Supermärkte, wo die so Fische haben, die lebend verkauft werden.
Florian Clauß
1:30:09–1:30:12
Also hier ist nicht nur in Europa, oder?
Chris Flor
1:30:13–1:30:17
Ah, nee, nee, nee, hier genau. Ja, nee, nee, hier. Ich sage hier, ich meinte dort.
1:30:18–1:30:22
Also in Kalifornien, da gibt es halt diesen Supermarkt und du gehst halt vorbei
1:30:22–1:30:25
und da sind diese Fische in so einem Aquarium, die kann man zum Essen,
1:30:25–1:30:29
kann man kaufen, sind dicht bei dicht und die sind halt in dem Wasser drin und
1:30:29–1:30:31
das Wasser riecht unangenehm und die kommen da aber nicht raus.
1:30:31–1:30:36
Das heißt, alles die die pinkeln da rein, die pupen da rein,
1:30:36–1:30:40
die kriegen da ihr Futter reingestreut, das ist alles das Wasser und die kommen
1:30:40–1:30:44
da halt einfach nicht raus und ich glaube, dass das so ein bisschen auch,
1:30:46–1:30:49
Da halt auch bei Boris Afraid so ein bisschen dieses Ding ist.
1:30:49–1:30:52
Also einerseits das, was uns umgibt, also diese ...
1:30:53–1:30:58
Das Wasser im Mutterleib, das Wasser, was sie trinken müssen zum Überleben,
1:30:58–1:31:02
das Wasser, was uns treibt durch die Geschichte, also so transportiert am Ende
1:31:02–1:31:05
ja auch dieses Boot oder dieses Schiff und so weiter, was sie fährt.
1:31:07–1:31:11
Aber ich glaub halt ja, also ganz platt würde ich mal sagen,
1:31:11–1:31:13
dass das Wasser so quasi die ...
Florian Clauß
1:31:14–1:31:21
Dass das das unterstützen die familie vergiftet
1:31:21–1:31:25
ist also wenn man das wieder auf diese trinksituation unter
1:31:25–1:31:31
farbe überträgt und dann vergiftet und wenn man irgendwie das beispiel von der
1:31:31–1:31:38
familie was einen dann umgibt und was in quasi was dann halt dem einzelnen ermöglicht
1:31:38–1:31:43
sich wohl zu fühlen seiner umgebung wenn wenn dann die bedingung nicht da sind,
1:31:43–1:31:49
dann eben auch durch die Mutter dann eben so diese Bewegungsunfähigkeit auslöst von ihm.
Chris Flor
1:31:50–1:31:53
Ja, also auch wieder diese Toni halt eben, die diese Farbe trinkt.
1:31:53–1:31:57
Sie ist in dieser Familie, das Trauma in der Familie. Sie kommt halt aus diesem
1:31:57–1:31:59
Wasser nicht raus, was sie halt umgibt.
1:32:00–1:32:02
Und anstatt halt ein Wasser zu kriegen, was ihren Durst löscht,
1:32:02–1:32:11
ist eine Farbe auch, Also eben so, ja klar, also können wir jetzt hier lostreten, diese Sache.
1:32:11–1:32:19
Die Farbe sollte den Raum ihres verstorbenen Bruders übermalen mit ihren eigenen
1:32:19–1:32:23
Farben, aber halt auch mit dem Namen von eben Bo.
1:32:25–1:32:28
Also, dass sie sich halt einrichten möchte in diese Familie,
1:32:28–1:32:34
aber das halt einfach in diesem Kontext einfach destruktiv ist und sie dann tötet.
Florian Clauß
1:32:34–1:32:41
Ja, das Wasser als mächtiges Element und eben auch als quasi als der Boden der Verurteilung, ne?
1:32:41–1:32:45
Also wenn man das jetzt mit so einem, irgendwo mit einem Schiff dann quasi entkommen
1:32:45–1:32:50
möchte, man hat diesen kleinen Kanal der Utopie, ne?
1:32:50–1:32:54
Das Wasser des Hades, irgendwie, man geht dann halt irgendwie in einen anderen
1:32:54–1:32:58
Raum rüber und auf einmal findet man sich in so einer Stadionsituation und wird verurteilt.
1:33:02–1:33:06
Und Bo selber wird ja dann quasi im Wasser ertrinkt.
1:33:07–1:33:11
Also das ist ja so diese… Kommen wir vielleicht später nochmal darauf zurück,
1:33:11–1:33:12
diese ganze Verurteilungsszene.
1:33:14–1:33:19
Aber es ist auf jeden Fall spannend zu sehen, was das Wasser da für eine Bedeutung spielt.
1:33:20–1:33:24
Aber auch dann möchte ich nochmal in meiner eigenen Kritik anmerken,
1:33:24–1:33:29
dass dann natürlich Ari Aster mit so einem...
1:33:30–1:33:36
Ja, mit so einem Tool, mit so einem Koffer arbeitet an allen möglichen bedeutungsschwangeren
1:33:36–1:33:41
Symbolen und das dann halt so, ja, ganz gut durcheinander wirft.
1:33:41–1:33:45
Also ich glaube, das gelingt ihm dann auf der einen Seite und dann gibt es halt
1:33:45–1:33:49
uns, die diesen Film sehen, dann anfangen irgendwie die Bedeutung reinzulesen.
1:33:51–1:33:54
Und ich weiß nicht, inwiefern das
1:33:54–1:33:58
auch eine gewisse Willkürlichkeit im Arrangement ist, in der Geschichte.
1:33:59–1:34:01
Und man kann sich da nicht gut ausbreiten.
1:34:03–1:34:04
Das ist ja irgendwie so.
Chris Flor
1:34:04–1:34:07
Ja, nee, ich glaube schon, dass es poetisch ist. Also ich glaube schon,
1:34:07–1:34:11
dass es schon, weil es ist halt so offensichtlich, Wassermann.
1:34:12–1:34:16
Und dann sind diese Sachen da. Natürlich wirft ihr das halt alles so rein.
1:34:16–1:34:20
Und wie das mit der Bedeutung wird, dann halt so ein bisschen so locker in der
1:34:20–1:34:25
Hand gehalten so. Aber ich glaube schon, dass da, dass das schon eine Entscheidung
1:34:25–1:34:28
natürlich war, dass das Wasser halt eine Rolle spielt.
1:34:30–1:34:35
Ich habe immer mein Robert Gernhard Reimund Zeit Buch in der Tasche, das hole ich mal raus.
1:34:36–1:34:41
Da gibt es dieses, also der ist von dieser neuen Frankfurter Schule,
1:34:41–1:34:47
Titanic, so ein Schreiber. Und der hat hier Deutung eines allegorischen Gemäldes.
1:34:49–1:34:49
Kennst du das?
Florian Clauß
1:34:49–1:34:50
Nee, kenn ich gar nicht.
Chris Flor
1:34:50–1:34:56
Okay. Deutung eines allegorischen Gemäldes. Fünf Männer. Also zu dem Thema hat
1:34:56–1:35:00
Bedeutung in diesen Symbolen, dass man sagt, okay, das Wasser bedeutet hier dieses oder jenes.
1:35:01–1:35:05
Also Deutung eines allegorischen Gemäldes. Fünf Männer sehe ich inhaltsschwer.
1:35:06–1:35:08
Wer sind die fünf? Wofür steht wer?
1:35:08–1:35:13
Des ersten Wams strahlt blutig rot. Das ist der Tod. Das ist der Tod.
1:35:13–1:35:17
Der zweite hält die Geißel fest. Das ist die Pest. Das ist die Pest.
1:35:17–1:35:22
Der dritte sitzt in grauem Kleid, das ist das Leid, das ist das Leid.
1:35:22–1:35:27
Das vierte Schild trieft giftig nass, das ist der Hass, das ist der Hass.
1:35:27–1:35:32
Der fünfte bringt stumm Wein herein, das wird der Weinreinbringer sein.
Florian Clauß
1:35:32–1:35:39
Ende. Wow. Ich bin beeindruckt, wie spontan du das dann so vorgetragen hast.
1:35:39–1:35:44
Ich dachte so kurz, diese fünf apokalyptischen Reiter, aber das wird ja dann auch wieder gebrochen.
Chris Flor
1:35:45–1:35:48
Ja, der fünfte ist halt der Weinreiniger.
Florian Clauß
1:35:48–1:35:49
Genau, das ist die Service-Schicht quasi.
Chris Flor
1:35:52–1:35:56
Also natürlich, weil die Sachen bedeuten halt was und dann bedeuten sie halt nichts.
1:35:56–1:36:00
Ja, das stimmt. Also teilweise sind sie, die gehören halt zur Geschichte dazu und,
1:36:00–1:36:06
aber das Poetische würde ich mal sagen, ist dann halt eben dieses,
1:36:06–1:36:11
diese Themen halt so reinzubringen und du hast halt sowohl, die Sachen,
1:36:11–1:36:13
du hast halt diese Elemente und die bedeuten was.
1:36:13–1:36:18
Ja. Die werden dann aber in eine Geschichte eingefügt, die dann auch Sinn ergibt.
1:36:19–1:36:23
Dann gibt es den Weinreinbringer, solche Elemente in der Geschichte,
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die sich selber bedeuten.
1:36:25–1:36:32
Dann gibt es andere, die bedeutungsschwanger sind, die dann aber auch in diese
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Geschichte eingefügt werden.
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Also diese Idee der paradigmatischen Ebene der Bedeutung, der Gleichheit und
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der Differenz wird übertragen auf die syntagmatische Ebene der Welt.
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Der Zeit, dass man diese Elemente aneinander anordnet und ob das jetzt bewusst ist oder unbewusst,
1:36:53–1:37:00
ob wir das jetzt rein interpretieren oder nicht, also diese aktive Kraft der
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Poetik existiert ja in dem Text dadurch,
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dass halt eben diese Bedeutungen dann halt auf dieser syntagmatischen Ebene
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halt dann halt so laufen.
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Also insofern würde ich jetzt nicht unbedingt denken, okay, das hat der da einfach
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nur so hingeworfen und wir interpretieren das rein, sondern es ist halt einfach
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poetisch da und dann können wir das halt rauslesen, wenn wir wollen.
1:37:27–1:37:33
Ich glaube, diese Dichte ist zu stark, als dass man sagen könnte,
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das ist nicht motiviert vom Ari Aster.
Florian Clauß
1:37:37–1:37:41
Ja, das entspricht dann auch wieder diesem klassischen Surrealismus,
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wo man ja auch quasi diese Traumsequenzen noch mal motiviert durch Jungen.
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Und da sind wir auch dann wieder quasi im klassischen Surrealismus mit Bonoel und Ali,
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wo dann bestimmte bedeutungsschwangere oder einfach bedeutungsvolle Bilder aneinandergereiht
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werden, die dann so eine Metaebene von Bedeutung schaffen.
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Aber und da kommt wieder mal eine Kritik, so gewisse Willkürlichkeiten auch zulassen.
1:38:14–1:38:19
Und das ist aber trotzdem finde ich das irgendwie, wie du das jetzt mit dem
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Gedicht nochmal verbunden hast, so eine Poetik.
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Die Frage ist, ob der Film für uns eine poetische Ebene hat oder ob der jetzt
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so… Würdest du ihn so generell so… Ich finde ihn sehr gehetzt.
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Ich finde da gibt es wenig… Also für mich hat dann irgendwie,
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jetzt auch ganz konservativ ausgedrückt, aber Poetik hat ja dann so eine gewisse…
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so schafft Räume, wo man eine gewisse Reflexion dann für sich erlaubt,
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wo man eine gewisse Ruhe dann auch hat.
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Aber der Film bietet ja nicht irgendwo eine Ruhe.
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Der geht ja von einer Situation in die nächste und überwirft dich mit Bildern
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und schafft ganz wenig solche Reflexionsräume, oder?
Chris Flor
1:39:11–1:39:14
Ja, ich hatte halt eben der... Ja, ich fand den Film überwältigend.
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Musste den halt, wie gesagt, so auch irgendwie anhalten und dann erst mal verarbeiten.
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Und dann fertig gucken und dann weiterverarbeiten.
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Und, ähm ... Genau aus dem Grund, weil halt eben diese Reflexionszeit bleibt
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einem da nicht. Und das ist ja ...
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Aber das Problem hab ich häufiger bei Filmen, dass ich anhalten muss und erst
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mal irgendwie aufholen muss, wenn es irgendwo zu peinlich wird oder zu gruselig oder irgendwie so was.
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Dann muss ich irgendwie anhalten und dann halt aufholen.
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Und da ist es, glaube ich, schon so, dass man die Sachen erst mal so verarbeiten
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muss. Und dann halt eben diese Elemente...
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Es wird eben so sagen, Poetik, also ganz strukturalistisch gesehen,
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ist ja Poetik wirklich nur diese Sache, du hast so dieses Charakteristikum des Gleichen und das.
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Gegensätzlich, also das Gegensätzliche und das Gleiche.
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Und das hast du übertragen auf die Sache, wie du die Elemente anordnest,
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horizontal, also in der Zeit oder irgendwie so nebeneinander.
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Ja, was ich ja irgendwie erstaunlich finde, ist, dass wenn man sich diese ganzen Filme ...
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Du schaust dir Midsommar an, du schaust dir Hereditary an, du schaust dir jetzt Boaz Afraid an.
1:40:36–1:40:43
Und die sind ja alle von der Stimmung extrem anders und auch von der Ästhetik,
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von der Art, wie Realismus und Surrealismus und magischer Realismus und so weiter,
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Psychologisches, dann halt so einfließt.
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Das ist ja alles, die fühlen sich halt alle irgendwie anders an.
1:40:59–1:41:04
Aber ich habe jetzt noch mal diesen Studentenfilm von Ari Astemian geguckt.
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Das ist ein Kurzfilm, den kann man sich auch auf YouTube anschauen.
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The Strange Story oder The Strange Thing with the Johnsons.
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Da können wir ja mal einen Link dann auch hin machen zu dem Film.
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Und der Film ist um einiges, also von der Stimmung her, von diesen surrealistischen
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Elementen, ist der um einiges näher dran an Boris Afraid als an diesen anderen Sachen.
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Aber trotzdem war das so ein bisschen auch so ein Schlüssel,
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wo ich gedacht habe, jetzt ist es halt relativ eindeutig worum es Ari Aster
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geht in seinen Filmen hauptsächlich und das geht immer um Familien,
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es geht immer um Trauma das innerhalb von Familien herrscht,
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es geht häufig um Trauer und und wie man mit Trauer umgeht.
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Aber ja, es geht eigentlich um diese
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Horror-Elemente, die halt aus einer Familiensituation heraus entstehen.
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Ja, in die man dann quasi rein ...
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Sich teilweise reinfährt, teilweise reinrutscht irgendwie, und die man dann
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halt am Ende ausbaden muss.
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Das ... ist mir da so aufgefallen.
Florian Clauß
1:42:22–1:42:27
Also okay, das ist nochmal so als übergeordneter Spannungsbogen bei Arya Aster festzustellen.
1:42:28–1:42:31
Dann sind wir natürlich gespannt, was er als nächstes macht.
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Wie wir die Familie wieder so als die Keimzelle von Traumata und Zerstörung
1:42:38–1:42:49
oder auch haben wir das irgendwie die Familie als eine Möglichkeit der Heilung oder der Ruhe vorkommt?
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Ich glaube nicht, es ist immer, also bei Hereditary ist ja auch die Familie das Kopflose.
Chris Flor
1:43:00–1:43:04
Ja, ich meine es gibt halt diese Gegenentwürfe, es gibt halt eben diese Sekte
1:43:04–1:43:11
bei Midsommar, die ja doch sowas hat, so eine Familie, in der man heilen kann,
1:43:11–1:43:13
die halt einen ganz und rund macht.
Florian Clauß
1:43:14–1:43:19
Aber auch verquert von der Gesellschaft, also dann bist du ja nicht mehr so integrationsfähig.
Chris Flor
1:43:20–1:43:24
Ja, ja. Und dann halt eben, wie gesagt, auch wie schon erwähnt,
1:43:24–1:43:29
diese Theatergemeinschaft auch, die ja auch eben so eine heilende...
Florian Clauß
1:43:29–1:43:33
Ja, ich glaube am ehesten die Theatergemeinschaft. Also wenn man das so aufbauen
1:43:33–1:43:37
möchte, das ist, glaube ich, so die Outlaws, die Theater... So ein bisschen,
1:43:37–1:43:44
dann bist du wieder bei Bergmann, ne? Das siebte Siegel oder Fanny und Alexander, die Geschichten.
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Die Theatergesellschaft oder die Theaterfamilie, die dann so als die Familie wahrgenommen wird,
1:43:56–1:44:02
wo man sein kann, wer man ist oder auch nicht ist und gleichzeitig so aufgenommen ist.
1:44:04–1:44:11
Also, ja, ich finde, wir haben jetzt mal so mehrere Dimensionen nochmal aufgemacht,
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sind aber noch nicht so ganz am Ende der Geschichte.
1:44:14–1:44:19
Vielleicht sollten wir jetzt nochmal einschwenken und zum letzten Teil der Geschichte,
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nämlich wir waren noch zuletzt in dieser Theaterszene und kommen in das Haus der Mutter.
1:44:26–1:44:31
Ach echt? Ah, da sind wir noch gar nicht. Deswegen würde ich jetzt mal sagen,
1:44:31–1:44:35
wir können uns dann noch mal um die Szene unterhalten, wie das...
1:44:37–1:44:40
Ja, wie das jetzt fortlaufend ist, auch die Gerichtsverhandlungen dann vielleicht
1:44:40–1:44:44
nochmal ein bisschen näher besprechen. Okay?
Chris Flor
1:44:44–1:44:45
Okay.
Florian Clauß
1:44:45–1:44:53
Vielleicht steigen wir nochmal da in die letzten Teil ein, wo er dann deiner
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Mutter gegenüber steht.
Chris Flor
1:44:55–1:44:59
Ja, also ganz kurz. Er hat ja dann auch endlich Sex.
1:44:59–1:45:02
Also die Sache war, Elain kommt auch,
1:45:02–1:45:06
also er kommt zu dem Haus aus dem Wald, kommt er dann ins Haus,
1:45:06–1:45:12
im Haus endlich an, hat die Beerdigung verpasst zu seiner großen Schande,
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ist dann jetzt alleine im Haus. Die Leiche ohne Kopf liegt da.
1:45:20–1:45:24
Er sieht die auch. Na gut, das können wir dann später. Er dann kommt.
1:45:25–1:45:33
Elaine als erwachsene Frau, eben gespielt von Parker Posey, taucht dann halt
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auf und er sagt er ihr, dass er auf sie gewartet hat.
1:45:37–1:45:42
Sie ist davon sehr, sehr gerührt und entscheidet sich dann, dass man dann jetzt
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doch irgendwie dann Sex haben könnte. Das fand ich sehr deprimierend.
Florian Clauß
1:45:45–1:45:47
Aber nur zu Maria Carey.
Chris Flor
1:45:48–1:45:52
Ja, eben. Das war halt sehr deprimierend. Sie kommt halt rein und sagt,
1:45:52–1:45:56
okay, Bedroom where? Und dann gehen sie halt zum Wasser und fragen,
1:45:56–1:45:57
gibt es hier irgendwo Kerzen?
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Und dann macht sie halt Maria Carey an und dann geht es halt gleich mit dem Sex los.
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Er überlebt, Er kommt und überlebt das, aber kurz danach kommt sie und stirbt.
Florian Clauß
1:46:08–1:46:10
Ja, weil sie friert halt ein.
Chris Flor
1:46:10–1:46:12
Sie friert halt ein, sie stirbt nicht mehr, sie friert halt ein.
1:46:12–1:46:16
Sie ist halt so dann starr und ja,
1:46:16–1:46:22
wie auch, hat sie halt auch diese roten, roten Augen, rot geräderten Augen,
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wie halt auch die Toni damals hatte, als sie dann die Farbe getrunken hatte.
1:46:28–1:46:34
Also wer weiß, aber die Toni war halt schlaff und sie ist halt so während des
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Orgasmus halt so eingefroren.
1:46:35–1:46:41
Dann kommt die Mutter rein und sagt, ja toll, so, das macht mein Sohn immer
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so, wenn er denkt, ich bin tot und so weiter. Stellt sich raus und er hatte das dann aber auch...
Florian Clauß
1:46:46–1:46:47
Sie werden dann auch gleich die Bettwäsche...
Chris Flor
1:46:47–1:46:51
Ja genau, ich ziehe gleich die Bettwäsche runter. Und er sagt,
1:46:51–1:46:54
er sagt ihr dann aber, er wusste,
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dass sie nicht wirklich tot war, weil er die hat die Hände gesehen und das war
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seine, also das Kindermädchen oder die Haushilfe, die sich dann quasi geopfert
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hat, um dann diesen Streich quasi oder diesen...
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Also die Mutter hatte quasi ihren Tod inszeniert, damit, um den Sohn zu überführen,
1:47:16–1:47:20
dass er ein schlechter Sohn ist, mehr oder weniger. Also darum ging es,
1:47:20–1:47:21
um halt seine Schuld zu beweisen.
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Und dann wird es halt ziemlich heftig, dann ist halt auch noch mal eine Szene,
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die ich dann ziemlich heftig fand, wo er dann halt so merkt,
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was das ist, dass es halt so ein wirkliches Machtspiel ist und er möchte dann halt so weggehen.
1:47:36–1:47:39
Und sie sagt, ah, where are you going? Und lässt ihn aber nicht.
1:47:40–1:47:43
Also was ja das Gesund ist, man sieht, das ist eine toxische Situation,
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man möchte sich aus der entfernen. Sie lässt ihn aber nicht sich aus der Situation
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entfernen. Das ist halt eben auch so ein Trick.
1:47:52–1:47:55
Und bringt ihn halt wieder in die Situation rein, dann stellt sich raus,
1:47:55–1:48:01
dass der Psychologe oder der Therapeut auch von der Mutter angestellt war und
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alles aufgenommen hat und alle Sachen, die er mal über seine Mutter auch gesagt
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hatte, auch alle sehr verständliche Sachen mit der Mutter geteilt hatte.
1:48:09–1:48:14
Das fand ich auch interessant, wie dieser Schauspieler oder diese Figur,
1:48:14–1:48:20
die ja so sehr freundlich und liebevoll war, mit derselben Mimik und Gestik
1:48:20–1:48:23
auf einmal so bedrohlich und gemein wurde, das fand ich...
Florian Clauß
1:48:23–1:48:25
Ja, der ist aber auch toll, der Schauspieler.
Chris Flor
1:48:25–1:48:26
Kennst du den von anderen?
Florian Clauß
1:48:27–1:48:29
Nee, doch, ich hab dann extra nochmal geguckt und ich glaube,
1:48:29–1:48:34
in einem Film hab ich... Es ist aber auch eher so ein Theater-Schauspieler, der kommt von der Bühne.
Chris Flor
1:48:34–1:48:38
Ja, Wahnsinn. Aber dann wirkt er halt zu seiner Mutter...
Florian Clauß
1:48:38–1:48:40
Aber wann kommt denn diese Szene mit dem Dachboden?
Chris Flor
1:48:41–1:48:48
Oh, die kommt dann... Die kommt eigentlich noch davor, ne? er wirkt ja. Genau, also er wirkt.
Florian Clauß
1:48:48–1:48:51
Aber auch dieses ganze, man muss vielleicht sagen, dieses Haus, also es ist ja,
1:48:51–1:48:56
dieser Kontrast zwischen diesen total zerfallenden Wohnungen in dem New Yorker
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Stadtteil, hin zu diesem Haus, das total offen und von der Architektur her dann
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so ein Interieur-Highlight ist, ne?
Chris Flor
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Und auch, was ich da auch noch erwähnt haben möchte,
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ist, dass er wohl, dass Bo anscheinend nicht selber arbeitet,
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dass er die Kreditkarte, weil er hat, als er den Flug nochmal buchen möchte
1:49:20–1:49:24
am Anfang, ruft er die Mutter an und sagt, die Kreditkarte funktioniert nicht mehr.
1:49:24–1:49:27
Also, was ist hier los? Die Kreditkarte funktioniert nicht mehr.
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Und also, dass er wohl von der Mutter ausgehalten wird, aber halt wirklich nur
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auf so einem Level, halt in so einer Armut halt auch, aber er halt auch selbst nicht arbeitet.
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Und in diesem Theaterstück kam das ja auch vor, dass er...
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Ach, jetzt gehen wir wieder zu den Preisen.
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Aber in dem Theaterstück wurde ja auch klar, dass diese Idee,
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das Essen von dem eigenen Geld zu kaufen, das man selber verdient hat durch
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die eigene Arbeit, dass das halt was wahnsinnig Wertvolles ist.
1:49:58–1:50:03
Und das hatte er ja nicht. Er ist ja die ganze Zeit unter Kontrolle von seiner Mutter her.
Florian Clauß
1:50:03–1:50:07
Ja, die eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau ist und ganz viele Auszeichnungen
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hat und dann auch entsprechend das Geld und das Haus und so weiter.
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Also dann gibt es ja diese Szene, wo dann halt auch er bestraft wird.
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Er wird auf den Dachboden geschickt. Auf dem Dachboden sieht er sich selber als verwahrlosten...
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Weiß ich nicht was.
Chris Flor
1:50:23–1:50:26
Dünner Joaquin Phoenix. Ich frage mich, ob er sich selber abgemagert hat,
1:50:26–1:50:29
was der Joaquin Phoenix ja auch immer macht, oder ob das CGI war.
Florian Clauß
1:50:29–1:50:36
Ja, und es ist ein riesengroßer Penis, der seinen Vater wohl verkörpern soll.
1:50:37–1:50:40
Er wohnt unter diesem Dachboden, der ein böses Gesicht hat.
Chris Flor
1:50:42–1:50:43
Und wie so eine...
Florian Clauß
1:50:45–1:50:47
Also wie so eine Krabbe, mit so Haken-Armen.
1:50:52–1:50:56
Und dann auch ihn da bedroht, aber er schlägt zurück und da sticht ihn.
Chris Flor
1:50:57–1:50:58
Nein, nein, nein, der andere, der Typ.
Florian Clauß
1:50:58–1:51:00
Ja genau, der andere, seine Eier, genau.
Chris Flor
1:51:02–1:51:06
Dieser traumatisierte Soldat kommt rein, greift den Vaterpenis an,
1:51:06–1:51:11
der halt so groß, was es nicht darf, fünf, sechs Meter groß ist.
Florian Clauß
1:51:11–1:51:15
Und dann, ach ja, da wird's für mich halt schon, okay, dann kommt er wieder runter.
Chris Flor
1:51:15–1:51:19
Aber es ist auch interessant, finde ich, dass niemand wirklich tot ist.
1:51:19–1:51:22
Die Mutter ist nicht tot, der Vater ist nicht tot, der Typ ist nicht tot.
1:51:23–1:51:26
Die sind alle nicht wirklich tot.
Florian Clauß
1:51:26–1:51:30
Und dann gibt's halt diese, was du jetzt schon so beschrieben hast,
1:51:30–1:51:33
diese Szene, wo er dann halt wirklich anfängt, seiner Mutter zu wirken.
1:51:34–1:51:38
Aber er dann auch im letzten Moment zurückschreckt. Und dann ...
1:51:38–1:51:40
I'm sorry, I'm sorry, I'm sorry.
Chris Flor
1:51:42–1:51:46
Und dann fällt sie aber um und man denkt, sie könnte tot sein, also dann noch mal tot.
1:51:46–1:51:51
Das war ja auch am Anfang, der Therapeut fragte ja in der Sitzung ganz am Anfang,
1:51:51–1:51:55
möchtest du jemals deine Mutter
1:51:55–1:51:58
töten? Das ist ja wirklich eine komische Frage. Und er so, but, what?
1:51:59–1:52:03
Und dann, why do you ask this? Und dann sagte er, ja, es wäre doch normal,
1:52:03–1:52:09
dass man das einerseits möchte, Andererseits das aber auch überhaupt nicht möchte,
1:52:09–1:52:14
sagt dann der alte Therapeuten. dann am Ende passiert es und er wirkt sie und hört dann halt dann auf.
1:52:15–1:52:21
Und er geht dann raus aus dem Haus, steigt in ein Boot, fährt mit dem Boot in
1:52:21–1:52:24
den See und dann kommt er in so eine Grotte irgendwie rein.
1:52:24–1:52:29
Und da ist dann auf der einen Seite ist die Mutter dann wieder mit dem Anwalt,
1:52:29–1:52:34
mit dem er nur, also mit ihrem Anwalt, mit dem er nur am Telefon vorher gesprochen
1:52:34–1:52:35
hatte über die Beerdigung.
1:52:35–1:52:38
Auf der anderen Seite ist sein eigener Anwalt. Ist er das selber?
1:52:38–1:52:41
Das ist sehr schwer, man sieht ihn nicht, die Stimme ist ganz klein.
Florian Clauß
1:52:41–1:52:45
Also es ist wirklich so ein Riesen-Arena. Hat mich dann auch so ein bisschen
1:52:45–1:52:46
wieder an Gladiator erinnert.
1:52:47–1:52:52
Also wo dann auch quasi er als Maximus im Zentrum, als König,
1:52:52–1:52:57
Kaiser, da die Verhandlung führt gegen den Gladiator.
1:52:59–1:53:03
Und er ist aber so in diesem... Also es ist aber auch... Es ist ja schon schön
1:53:03–1:53:06
inszeniert. Da siehst du ja wirklich so einen... Oben so ein Würfel mit Leinwand,
1:53:06–1:53:08
wo dann irgendwelche Szenen eingestreut.
1:53:08–1:53:13
Wir werden als Beweis dafür gelassen, dass er sich nie um seine Mutter gekümmert hat.
Chris Flor
1:53:14–1:53:19
Und er hat auch so eine Scheinverhandlung, weil es schon klar ist,
1:53:19–1:53:22
dass seine Schuld am Ende bewiesen ist.
Florian Clauß
1:53:22–1:53:26
Und auch sein Anwalt, der dann eine Gegenrede startet, aber auch dann einfach
1:53:26–1:53:31
so runterstürzt von der Brüstung und dann auch tot ist und liegen bleibt.
Chris Flor
1:53:31–1:53:34
Aber seine Entschuldigung war halt, he was afraid,
1:53:34–1:53:39
also als Kind, wenn er irgendwie nicht gut war oder sowas zu seiner Mutter,
1:53:39–1:53:44
dass er sich versteckt hat vor ihr, dann hat dann der Anwalt halt erklärt,
1:53:44–1:53:47
und das stimmt ja auch, he was afraid.
1:53:47–1:53:51
Also da kann man einem Kind keinen Vorwurf machen, Angst gehabt zu haben.
1:53:52–1:53:55
Aber dann wird es trotzdem ins Wasser geworfen.
1:53:56–1:54:02
Und dann kommt es zur Todesstrafe, aber das passiert fast automatisch.
1:54:03–1:54:07
Der Bootsmotor tuckert irgendwie rum, die ganze Zeit weiß man,
1:54:07–1:54:08
da wird irgendwas passieren.
1:54:08–1:54:13
Dann dreht sich einfach das Boot um und dann sieht man noch,
1:54:13–1:54:17
wie das Boot wackelt, der strampelt halt noch und dann irgendwann hört es auf zu strampeln.
1:54:17–1:54:20
Und die Mutter sagt dann halt, oh my baby, my baby.
1:54:20–1:54:24
Sie hat halt wieder dieses Fürsorgliche irgendwie,
1:54:24–1:54:30
also einerseits ist sie dafür verantwortlich, was da passiert ist,
1:54:30–1:54:36
andererseits ist sie halt das Opfer und leidet wegen seines Todes.
1:54:37–1:54:41
Und da stellt sie halt wirklich die Schuldfrage. Und in solchen Situationen
1:54:41–1:54:46
ist es dann natürlich auch so, Schuld sollte eigentlich nicht das Thema sein in so einer Beziehung.
1:54:46–1:54:50
Es sollte nicht sein, ist er schuld, ist sie schuld. Aber wir kommen halt aus
1:54:50–1:54:53
diesem Ding nicht raus, das ist jetzt die Mutter schuld, das ist er schuld.
1:54:54–1:55:01
Die Sache, um zu zeigen, dass man nicht schuldig ist, muss man halt so eine
1:55:01–1:55:01
Opferrolle darstellen.
1:55:01–1:55:07
Das ist halt auch eben in diesen narzisstischen Beziehungen sehr wichtig.
1:55:07–1:55:11
Also sie hat ihr Kind verloren, alle sollen Mitleid mit ihr haben,
1:55:11–1:55:13
weil sie halt ihr Kind verloren hat.
1:55:15–1:55:20
Insgesamt ist diese Beziehung schon von vornherein dadurch verurteilt,
1:55:20–1:55:24
dass es überhaupt eben um Schuld geht und nicht um Wünsche und nicht um Unterstützung.
Florian Clauß
1:55:26–1:55:31
Ja, genau. Und in dieser Szene der Hinrichtung, die aber auch eher so wieder
1:55:31–1:55:36
eine Willkürlichkeit ist, das Boot so blubb, und das Häuschen so ein bisschen
1:55:36–1:55:40
blubb, blubb, blubb, und finde ich aber auch ganz schön so.
1:55:42–1:55:45
Und du siehst dann im Hintergrund, es ist alles sehr abgedunkelt,
1:55:45–1:55:48
im Hintergrund siehst du es halt wie aus den Rängen, die dann halt wirklich
1:55:48–1:55:51
sehr steil sind, so langsam die Leute dann halt.
1:55:52–1:55:52
Weggehen.
Chris Flor
1:55:52–1:55:53
Ja, sind halt vorbei.
Florian Clauß
1:55:53–1:55:58
Ja, so und es ist schon nicht mehr ganz tot, aber die gehen schon raus. Die Show ist vorbei.
Chris Flor
1:55:58–1:55:59
Hat sich schon entschieden.
Florian Clauß
1:55:59–1:56:06
Ja, und dann laufen die Credits halt die ganze Zeit und du hast so dieses Wassergeräusch
1:56:06–1:56:08
und du siehst die Credits von einem Film.
1:56:10–1:56:14
Ist ästhetisch, muss man ja sagen, wieder extremst gut gefilmt.
1:56:14–1:56:19
Ist der gleiche Kameramann, der auch bei Harry und Terry und Midsommar, der polnische.
1:56:20–1:56:22
Ich kann den Namen nicht aussprechen, Kameramann.
1:56:23–1:56:28
Vor allen Dingen der erste Teil. Da gibt's eine Szene, wo Bo mit seiner Mutter
1:56:28–1:56:30
telefoniert und mit der Kamera auch so ganz langsam wieder ...
1:56:30–1:56:35
Wie schafft es einen, die Kamerafahrt in so einer Angst auszulösen?
1:56:35–1:56:40
Was bei Mützer mal so stark ist. Da gibt's auch einige Szenen einfach nur eine
1:56:40–1:56:45
ganz leichte Bewegung und so eine ganz unterschwellige Angst wird aufgebaut.
Chris Flor
1:56:45–1:56:48
Ah, jetzt muss ich mir den noch mal angucken.
Florian Clauß
1:56:48–1:56:53
Ja, also es gibt halt diese eine Szene, oder ich meine, der erste Teil,
1:56:53–1:56:56
wenn man das jetzt so ein bisschen auf so einer Meta-Ebene betrachtet,
1:56:56–1:56:57
ist ja viel mit so Zentralperspektive.
1:56:59–1:57:05
Du siehst ja immer so die Gänge, die Gänge von der Wohnung, von dem Treppenhaus, wie er da hinrennt.
1:57:05–1:57:10
Du siehst ihn immer im Zentrum, ja, und man könnte ja dieser,
1:57:10–1:57:14
also wenn man das jetzt irgendwie so ganz weit herholt, ist das ja die erste
1:57:14–1:57:16
Szene, vielleicht die Geburt von ihm. Und da ist er aus dem Geburtskanal,
1:57:16–1:57:20
aus dem Haus, dann wurde er erst dann rausgeworfen in die feindliche Welt.
Chris Flor
1:57:20–1:57:22
Ja, also die erste Szene ist ja sowieso die Geburt.
Florian Clauß
1:57:22–1:57:26
Ja, die erste Szene. Aber ich meine jetzt der erste Teil,
1:57:26–1:57:33
dass er dann quasi so als hilfloses Kind dann so umherurt, Orientierung sucht,
1:57:33–1:57:39
findet dann diese Orientierung bei dieser Familie, wird großgezogen, ist aber in so einer...
1:57:39–1:57:45
Und dann wird er verstoßen, kommt dann in den Wald. Also wenn man das so auf dieser Ebene...
Chris Flor
1:57:45–1:57:47
Ja, und das ist ja dann die Geschichte von diesem Theaterstück.
Florian Clauß
1:57:47–1:57:52
Genau, das ist dann so. Also da heißt es, auf dieser Ebene hast du es ja auch
1:57:52–1:57:53
wieder so ein bisschen gespiegelt.
1:57:57–1:58:02
Aber, wie gesagt, der Film für mich ist in der ersten Hälfte sehr stark.
1:58:02–1:58:06
Und in der zweiten Hälfte, also ab der 90.
1:58:06–1:58:09
Minute, der ist auch sehr lang, geht fast drei Stunden.
1:58:12–1:58:18
Ich habe mich bei der zweiten Hälfte quasi doch schon ein bisschen gelangweilt.
Chris Flor
1:58:18–1:58:19
Ach, gelangweilt, echt?
Florian Clauß
1:58:19–1:58:22
Ja, weil es halt irgendwie so da und hier.
Chris Flor
1:58:23–1:58:28
Ich finde insgesamt bei Filmen, der dritte Akt ist immer so schwierig,
1:58:28–1:58:30
weil da halt oftmals nichts Neues passiert.
1:58:32–1:58:37
Also ganz große, also ganz normale Beispiele, also diese ganzen Superheldenfilme und so weiter.
1:58:38–1:58:41
Die sind natürlich vorher auch schon langweilig, aber da wird es dann halt wirklich
1:58:41–1:58:46
nur noch, dann wird dann das Problem gelöst, irgendwie um eine Statistik wiederherzustellen.
1:58:46–1:58:47
Und dann wird halt einfach gekämpft
1:58:47–1:58:50
und gekämpft und gekämpft oder Autoverfolgungsjagd oder was weiß ich.
1:58:51–1:58:56
Und ich fand bei dem Film aber, dadurch, dass ich halt so orientierungslos war
1:58:56–1:58:59
und nicht wusste, was als nächstes passiert, also ich war schon,
1:58:59–1:59:02
also gelangweilt gar nicht, kein Moment.
1:59:04–1:59:09
Also ich hab mich halt auch gefragt und hatte mir halt auch gewünscht,
1:59:09–1:59:13
dass es irgendwie gut ausgeht, Aber das war ja eigentlich klar, dass es nicht passiert.
1:59:15–1:59:20
Aber ich merke, gelangweilt habe ich mich nicht, nee.
Florian Clauß
1:59:21–1:59:27
Ja, ich finde, insgesamt hat der Film sehr vielversprechende Ansätze,
1:59:27–1:59:33
aber letztlich ist es irgendwie so eine Überladung und er scheitert so ein bisschen
1:59:33–1:59:34
an der mangelnden Klarheit.
1:59:34–1:59:37
Die Klarheit, die er im Midsommar entwickelt hat.
1:59:39–1:59:43
Dieses unglaublich starke Motive, die durchgezogen sind, von hinten bis vorne,
1:59:43–1:59:48
das fehlt halt komplett bei dem Film. Die Kernbestandteile, also diese Paranoia
1:59:48–1:59:52
der amerikanischen Gesellschaft, ist da auch so als ziemlich ergiebiges Thema angesprochen.
1:59:53–1:59:57
Aber diese ganze ökonomische Abhängigkeit und die Überwachung,
1:59:57–2:00:04
was auch diese extreme Paranoia erzeugt, das finde ich halt in den ersten beiden
2:00:04–2:00:07
Teilen quasi sehr ausgereizt, sehr gut platziert.
2:00:08–2:00:13
Aber dann bleibt der halt irgendwo zwischen diesem Muttersohn-Konflikt zurück,
2:00:13–2:00:18
der Film. So, das wäre so mein Resümee von dem Film, aber...
Chris Flor
2:00:20–2:00:24
Okay, ja, also für mich, ich bin da vielleicht so ein bisschen auch durchgegangen ohne...
2:00:27–2:00:31
Also, ich war die ganze Zeit disorientiert. Im Nachhinein konnte ich dann halt
2:00:31–2:00:34
irgendwie Themen erkennen und die dann halt reinbringen.
2:00:34–2:00:41
Ich fand halt eben diese Mutter-Sohn-Sache dann ziemlich zentral für die ganze
2:00:41–2:00:44
Sache, weil das halt irgendwie am Anfang halt passiert und dann halt am Ende
2:00:44–2:00:48
wieder kommt, also diese Telefonate, deswegen hat mich das nicht gestört.
2:00:49–2:00:54
Ich dachte schon, dass der Film eigentlich darum geht hauptsächlich und dass
2:00:54–2:00:57
halt diese anderen Sachen zwischendrin halt der Abstecher sind.
2:00:58–2:01:02
Also ich habe mich nicht gelangweilt während des Films und das passiert nicht
2:01:02–2:01:06
sehr häufig irgendwie und ich bin dann davon, also für einen drei Stunden langen
2:01:06–2:01:13
Film, Dadurch, dass ich irgendwie die ganze Zeit emotional einpacke,
2:01:16–2:01:21
Also einbezogen war und dabei geblieben bin und so weiter.
Florian Clauß
2:01:21–2:01:25
Du hast ja auch gesagt, der hat dir starke Bilder für dich gepflanzt im Kopf. Ja.
2:01:26–2:01:28
Das kann ich auch nachvollziehen. Also es gibt schon Bilder,
2:01:28–2:01:31
die einfach drin bleiben in den Szenen.
Chris Flor
2:01:31–2:01:33
Ja, oder halt auch Gefühle irgendwie.
Florian Clauß
2:01:34–2:01:39
Ja, genau, so Emotionszustände. Das schafft der Film ganz gut.
Chris Flor
2:01:40–2:01:44
Ich fand den halt natürlich auch, wenn man sich dann jetzt auch Ari Aster,
2:01:44–2:01:50
Hereditary, Midsommar und den Film anguckt, dann sind die drei halt so sehr,
2:01:50–2:01:53
sehr, sehr, sehr unterschiedlich, also alle voneinander, deswegen...
Florian Clauß
2:01:55–2:01:59
Unsere Strecke, die war so ein bisschen auch verloren. Hier ist dir aufgefallen,
2:01:59–2:02:00
dass wir im Kreis gelaufen sind?
Chris Flor
2:02:00–2:02:02
Ja, so ein bisschen, aber jetzt
2:02:02–2:02:06
sind wir an einer ganz komischen Stelle gekommen, in so Garagen, die...
Florian Clauß
2:02:07–2:02:14
Ich finde die Ecke total toll. Ich mach mal eine Aufnahme. So.
2:02:14–2:02:19
Und weil wir werden jetzt, wenn wir hier durchschreiten, kommen wir quasi auf
2:02:19–2:02:20
einen Kauflandparkplatz.
2:02:23–2:02:27
Und dann können wir uns mit einer Pommes belohnen. Hier hinten.
2:02:27–2:02:30
Das ist ein riesen Kaufland Dichtenberg.
Chris Flor
2:02:30–2:02:31
Ah ja.
Florian Clauß
2:02:31–2:02:32
So schön peripher.
Chris Flor
2:02:33–2:02:35
Und wie kommen wir zurück?
Florian Clauß
2:02:35–2:02:38
Laufen. Okay. Das ist jetzt nicht mehr so weit.
Chris Flor
2:02:38–2:02:38
Okay, alles klar.
Florian Clauß
2:02:38–2:02:39
Okay.
Chris Flor
2:02:39–2:02:45
Aber ja, gut. Aber wie gesagt, also ich möchte nochmal, was ich am Anfang gesagt
2:02:45–2:02:48
habe, ich fand den Film, ich konnte mich nicht entscheiden, ob er gut ist oder nicht.
2:02:48–2:02:52
Was ich aber wusste, ist, dass er mich sehr mitgenommen hat.
2:02:52–2:02:56
Ich wusste, dass ich sehr viel darüber nachgedacht habe, auch Tage danach noch. und,
2:02:58–2:03:02
Ja, ich mich auch darauf gefreut habe, mich mit dir darüber zu unterhalten.
2:03:02–2:03:05
Und wir hatten das ja die ganzen letzten Tage. Wir hatten uns vorher schon gesehen
2:03:05–2:03:08
und wir haben uns extra nicht über den Film unterhalten. Uns hat es halt beide
2:03:08–2:03:12
gejuckt, dass wir, dass wir endlich dazu kommen.
2:03:13–2:03:17
Ja, insofern würde ich mal sagen, also ich würde schon sagen, ein guter Film.
2:03:17–2:03:22
Ja, irgendwie. Ich fände ihn also, wenn ich jetzt Ari Aster würde ich den würde
2:03:22–2:03:24
ich wahrscheinlich mit so mal schon an erster Stelle stellen,
2:03:24–2:03:28
dann den als zweiten und dann hereditary unten
2:03:28–2:03:31
dran obwohl der ich fand den auch nicht so
2:03:31–2:03:35
richtig ich muss noch mal angucken jetzt glaube ich habe den im kino gesehen
2:03:35–2:03:41
da fand ich schon ziemlich gruselig ja nee aber ja ich war ja gut aber der war
2:03:41–2:03:46
auch wieder der ist dann irgendwann auch gekippt das was bei mit zusammen fand
2:03:46–2:03:51
ich halt so toll dass der mit zusammen einfach so in dieser also also.
2:03:57–2:04:00
Ohne irgendwelchen übersündigen Sachen auskommt, komplett dann halt irgendwie
2:04:00–2:04:05
noch so spielen könnte, während Hereditary dann irgendwann so abgedreht ist.
2:04:05–2:04:11
Und ich glaube, das war auch ein bisschen, warum viele den gut fanden,
2:04:11–2:04:14
auch weil da wird Horror mit einer Mythologie dahinter und dann sieht man auch,
2:04:14–2:04:18
dann diskutieren die, was das mit den Hexen auf sich hat und wer die genau sind
2:04:18–2:04:27
und so weiter Und diese Mythologie dahinter ist ja für manche Leute sehr interessant
2:04:27–2:04:32
und sehr wichtig für so einen Nerd halt. Aber ich bin nicht die Art von Nerd.
Florian Clauß
2:04:33–2:04:36
Nein, mich interessiert das auch nicht so sehr. Okay Chris, vielen,
2:04:36–2:04:43
vielen Dank für unsere gemeinsame Tour und die Besprechung von Bo is afraid.
2:04:43–2:04:54
Die ganzen Informationen zu dem Film, zu unserer Tour könnt ihr auf eigentlich-podcast.de sehen.
2:04:54–2:04:58
Und ja, also vielleicht schaffen wir ja auch das im nächsten Jahr,
2:04:58–2:05:00
uns wieder zusammen zu finden.
2:05:01–2:05:05
Du bist der erste Gast in unserem, obwohl wir hatten ja auch eine Episode,
2:05:05–2:05:07
wo da schon auch jemand anderes mitgemacht hat.
2:05:08–2:05:11
Aber ich freue mich auf jeden Fall, wenn wir das nochmal wiederholen können.
Chris Flor
2:05:12–2:05:16
Also dann sage ich tschüss, bis bald, macht's gut, tschüss!

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„Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten.“

Im Delphi Filmpalast am Zoo sahen wir Christopher Nolans Film "Oppenheimer" und beginnen -- während der Abspann noch läuft -- vor dem Kino mit einer Reflektion des Films. Es geht im Film um die Lebensgeschichte von J. Robert Oppenheimer, einem amerikanischen Physiker, der eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Atombombe während des Zweiten Weltkriegs spielte. Nolans Blockbuster beginnt mit Oppenheimer, der seine Lebensgeschichte vorlesen möchte. Er tut dies in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg vor einem Untersuchungsausschuss, also auch nach der Glanzzeit von J. Robert Oppenheimer, dem charismatischen Wunderkind der Wissenschaft. Seine Erzählung trägt uns zurück in die Studienzeit Oppenheimers begleitet. Zu den beiden Zeitebenen "Werdegang" und "Untersuchungsausschuss" kommt noch ein dritter hinzu: "Intrige". Erst wenn alle drei Stränge sich ineinanderfalten und die Trinity von Atombombe-Urteil-Intrige explodiert, kommt der Film zum Urteil: alleine wenn etwas passieren kann, ist alles schon zu Ende.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:29–0:00:30
Wollen wir gerade klatschen?
Florian Clauß
0:00:47–0:00:47
Läufts?
Micz Flor
0:00:47–0:00:52
Läufts gut? Läuft es? Gucken wir mal. Bei mir sind sie gerade wieder ausgesetzt.
0:00:53–0:00:54
Ja, hallo zu eigentlich-podcast.de.
0:00:56–0:00:57
Oder zwar nicht Podcast.
0:00:59–0:01:07
Wir kommen gerade aus dem Delphi-Filmpalast am Zoo und haben uns Oppenheimer angeschaut.
Florian Clauß
0:01:09–0:01:15
Wir, das sind Mitch, Floor und Florian und Klaus, hallo bei eigentlich Folge Nr.
0:01:16–0:01:20
31, wo wir laufend reden und im Reden laufen.
Micz Flor
0:01:21–0:01:26
Und im Regen laufen, als wir herkamen, aber jetzt gerade regnet es nicht und
0:01:26–0:01:29
wir machen heute ein bisschen was besonderes,
0:01:29–0:01:34
weil eigentlich bin ich quasi dran als Präsentator der Folge,
0:01:34–0:01:39
aber wir hatten Zeit und Lust uns einfach den Film anzugucken und dann rauszukommen
0:01:39–0:01:45
und gemeinsam einfach mal zu gucken was passiert, wenn wir das ins Mikrofon gießen.
Florian Clauß
0:01:46–0:01:51
Die ersten Eindrücke aus dem aus dem Kino, aus dem Filmerlebnis.
Micz Flor
0:01:51–0:01:56
Wow! Hier links ist das quasi Modo.
0:01:57–0:01:59
Das ist Open Air Jazz scheinbar.
0:02:00–0:02:02
So, wir gehen über die Ampel.
Florian Clauß
0:02:03–0:02:07
Und wir müssen auch den Track aufnehmen.
Micz Flor
0:02:08–0:02:10
Warte mal, wir rennen hier noch die letzten Meter.
0:02:15–0:02:15
Wo geht's lang?
Florian Clauß
0:02:15–0:02:21
Ja, wir laufen jetzt so... Wir sind im Delphi Filmpalast gewesen. Das ist...
0:02:24–0:02:28
Um die Ecke vom Zoo. Ich dachte, wir machen jetzt einen kleinen Schwenk,
0:02:35–0:02:38
Richtung Wilmersdorf-Schöneberg runter am Viktoria-Logise-Platz und laufen dann
0:02:38–0:02:43
in Nebenstraßen, gucken, dass wir möglichst wenig befahrene Straßen finden,
0:02:43–0:02:44
zum Gleis-Dreieck-Park.
0:02:48–0:02:52
Also das mit dem wenig Befahren stellt sich jetzt noch nicht so passend dar.
0:02:52–0:02:55
Es ist Samstagabend, wir sind in der Westcity.
Micz Flor
0:02:55–0:02:58
Wir winken mal hier rechts ein, ich hab nämlich das Gefühl, wenn wir jetzt einfach
0:02:58–0:03:02
erst mal so rausgießen, dass wir vielleicht erst mal das Emotionale rausgießen,
0:03:02–0:03:04
was erleben wir, was fühlen wir gerade.
0:03:05–0:03:08
Das ist ja immer das, was einen am meisten verunsichert und was man schnell
0:03:08–0:03:10
versucht, wieder einzufangen.
0:03:12–0:03:14
Wenn wir hier unter der S-Bahn durchlaufen, dann haben wir es,
0:03:14–0:03:15
glaub ich, ein bisschen ruhiger.
Florian Clauß
0:03:17–0:03:18
Ja.
Micz Flor
0:03:18–0:03:22
Fang du mal an, was ist so emotional? Was sind die Worte an Emotionen,
0:03:22–0:03:26
die du so assoziierst mit dem, wo du rausgekommen bist?
Florian Clauß
0:03:28–0:03:33
Also, wir werden ... Ich muss jetzt vorabstellen, dass wir bei dem Film jetzt
0:03:33–0:03:37
spoilern werden. Das heißt, wer den Film noch nicht gesehen hat und ihn noch
0:03:37–0:03:40
sehen möchte, der sollte diese Folge nicht anhören.
0:03:41–0:03:47
Weil ich möchte auch ganz ... ganz nah noch ...
0:03:48–0:03:56
Das Ende des Films ist schon eine ziemliche Explosion nochmal und gibt quasi
0:03:56–0:04:03
so die ganze Motivation von Oppenheimer nochmal so einen gewissen Thrill,
0:04:03–0:04:05
so einen Spin, weißt du, so ein...
Micz Flor
0:04:05–0:04:08
Also ist das das Gespräch mit Einstein zum Schluss?
Florian Clauß
0:04:08–0:04:12
Ja. Also die Auflösung, das sieht man relativ am Anfang von dem Film,
0:04:12–0:04:17
sieht man Oppenheimer und Einstein, wie sie sich auf so einen...
Micz Flor
0:04:17–0:04:20
Nee, nee, aber jetzt erstmal Emotionen, bevor wir jetzt irgendwie nicht so...
0:04:20–0:04:23
Was waren so Gefühle, mit denen du rausgekommen bist?
Florian Clauß
0:04:32–0:04:39
Ähm... Ich hadere gerade so, weil... Ich... Gerade die Emotionen werden ja ganz
0:04:39–0:04:45
stark vom Sound geleitet und der Sound oder die Komposition.
Micz Flor
0:04:45–0:04:46
Aber was waren die Emotionen?
Florian Clauß
0:04:46–0:04:53
Es war schon so was ... Ha! Es war schon was extrem ... Vernichtendes.
Micz Flor
0:04:53–0:04:54
Ja.
Florian Clauß
0:04:54–0:04:57
Und es war was sehr Destruktives am Ende. Was ...
0:04:58–0:05:02
Einen auch nicht da jetzt irgendwie rauskommen lässt und sagen, okay ...
Micz Flor
0:05:02–0:05:05
Aber was hast du erlebt? Was wär die Emotion?
Florian Clauß
0:05:07–0:05:14
Na ja, die Emotion ... ist ... Von mir her schon so eine gewisse Zerstörungsempfindung.
Micz Flor
0:05:20–0:05:24
Also, dass du zerstört wirst, oder dass dein Leben schon zu Ende ist.
Florian Clauß
0:05:24–0:05:28
Dass die ... die Erde kaputtgeht.
Micz Flor
0:05:31–0:05:35
Ja, das fand ich auch. Also, es war halt so ein ... Mh ...
0:05:36–0:05:42
Ja. Also, von Emotionen her war das auch so. War so eine große Wut bei mir, dass das halt ...
0:05:43–0:05:50
Wirklich so gekommen ist, ne? wie er da ja auch dieses Sanskrit-Zitat Ich bin der Tod,
0:05:50–0:05:54
der Zerstörer von Welten oder so, ich kann es jetzt nur paraphrasieren,
0:05:54–0:06:00
dass das halt irgendwie so wahr ist als Versprechen.
0:06:00–0:06:03
Was die allererste Folge war, wo du gesagt hast,
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bei dem Buch Contact, dass natürlich irgendwann hinten bei Pi dieser Kreis zwischen
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Nullen und Einsen irgendwie gezeichnet wird, weil es einfach nur,
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wenn es möglich ist, dann wird es irgendwann passieren bei einer unerblichen Fortführung.
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Und das war so dieses Gefühl, was dann irgendwie war, so eine Wut und eine Niedergeschlagenheit,
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so eine Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit auch irgendwie, dass man halt jetzt einfach so drin hängt.
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Wenn man sich mit Oppenheimer identifiziert, dann auch so,
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eine Niederlage, Gegenüber ist jetzt Barbie-Kino, das wäre natürlich jetzt noch
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ein Doppel-Doppel-Pack oder irgendwie sowas.
Florian Clauß
0:06:46–0:06:51
Ja, und wir kommen hier gerade auf die Strecke von dem Berliner Nachtlauf, der heute stattfindet.
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Das heißt, wir müssen uns erstmal hier den Übergang finden, wie wir hier über die Straße kommen.
Micz Flor
0:06:56–0:06:57
Ja.
Florian Clauß
0:06:57–0:07:01
Ja, das war jetzt so der erste Emo-Shot nach dem Bio-Pic.
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Ich würde vielleicht, bevor wir jetzt da in den Film nochmal so reingehen,
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würde ich vielleicht noch ein paar Worte zu Nolan verlieren.
Micz Flor
0:07:20–0:07:20
Ja, super.
Florian Clauß
0:07:20–0:07:28
Ja? Also, wann ist dir Nolan das erste Mal so, Christopher Nolan?
Micz Flor
0:07:29–0:07:30
Memento war der erste.
Florian Clauß
0:07:30–0:07:34
Memento, das war so, das war tatsächlich auch so der erste Film,
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der mich total begeistert und geflasht hat.
0:07:39–0:07:44
Die Art, also seine Erzählung in so einer,
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strengen Geschichte dann aber doch eine unglaubliche Emotion zu transportieren.
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Das ist, glaube ich, so das Handwerk von Nolan,
0:07:55–0:08:00
dass er filmisch und auch von der Geschichte,
0:08:00–0:08:03
von der Regie und vom Drehbuch,
0:08:03–0:08:10
ja, dass er so ein ganz, also er kann halt einfach so ein Zeitgeisten,
0:08:10–0:08:15
so ein Mindset irgendwo in der Zeit ganz gut aufgreifen.
0:08:16–0:08:18
Ich denke nur an Interstellar.
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Und Interstellar war irgendwie dieser Film, der ganz viele zu der Zeit ziemlich stark geprägt hat.
Micz Flor
0:08:26–0:08:31
Was eingefangen hat, rein emotional,
0:08:31–0:08:36
was für mich so quasi als Emoblase aus der Zeit,
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von vor sieben jahren glaube der
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war dann 2015 hat er
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total das so eingefangen weiß was ich meine ja
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kannst du das auch so bestätigen oder
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was ich heute also was ich bei nolan das ding ist momento der film ist mir total
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aufgefallen und der schauspieler des namens ich inzwischen vergessen habe den
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ich sehr gut finde und der dann glaube ich später bei so einem remake von mit
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den morlocks irgendwie noch mal so mitgemacht hat, keine Ahnung.
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Und natürlich die Schauspielerin von A.G.
Florian Clauß
0:09:10–0:09:12
Wells, die Zeitmaschine, oder?
Micz Flor
0:09:12–0:09:13
Ja, ja, genau.
Florian Clauß
0:09:13–0:09:15
Hatte der mitgemacht? Wann wurde der neu verfilmt?
Micz Flor
0:09:15–0:09:17
Das wurde irgendwann danach, war das.
Florian Clauß
0:09:17–0:09:19
Ach echt? Okay.
Micz Flor
0:09:19–0:09:24
Ich glaube, also ich bin mir ziemlich sicher. Und dann war eben die Schauspielerin
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von Matrix, die war ja auch noch in Memento mit drin und ich glaube sogar Cypher.
0:09:32–0:09:35
Von Matrix war auch drin, der dann irgendwie zum Schluss sagt,
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ey, du checkst ja die Story eh nicht.
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Du kannst ja eh nix merken, deshalb alle benutzen dich, alle gebrauchen dich.
0:09:42–0:09:47
Und ich fand den Film total spannend, diese beiden Schauspieler kannte ich so
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aus Matrix. Der Film hat mich irgendwie auch sehr geflasht, Memento hat mich
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sehr geflasht, aber dann war so was ganz anderes, war halt eher so ein Kammer-Spiel,
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so ein Low-Budget-Ding eigentlich.
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Das fand ich total großartig, dass man sowas Intensives machen kann.
0:10:03–0:10:07
Aber Nolan als Name habe ich gar nicht. Der kam dann erst mit Batman Begins.
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Erst dann habe ich dann mitbekommen, ach, das war der gleiche Regisseur.
0:10:15–0:10:21
Und was ich jetzt dann irgendwie in Verbindung mit Oppenheimer und Memento und
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eigentlich auch Batman, ist es eigentlich so ein John Wick Feeling.
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Es hört bei Nolan nie auf, es steht nie still.
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Selbst wenn die Zeitleisten sich ineinanderfalten und asynchron alles geschnitten
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ist, trotzdem hast du das Gefühl, der geht die ganze Zeit vorwärts.
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Und jetzt auch, weil das so drei Stunden lang, dass der die ganze Zeit Schritt
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für Schritt vorwärts geht, da hatte man nicht wirklich einen Moment.
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Es gab so Aha-Momente, was du auch schon beschrieben hast, eben das Gespräch
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mit Einstein zum Schluss.
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Interstellar, dieser Moment, wo Matthew McConaughey diese Uhrzeiger-Ticker-Sache macht,
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so durch diese Parallelzeitwelten, also es gibt dann immer so Sachen,
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wo es ineinanderfällt, was man bei John Wick, glaube ich, so nicht hat.
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Ehrlich gesagt, kenne ich da auch nur die ersten drei.
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Aber trotzdem, jetzt auch wieder drei Stunden, die ganze Zeit das Gefühl gehabt,
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und weiter, und weiter, und weiter, und weiter.
0:11:15–0:11:19
Gleichzeitig gezogen und getrieben. Aber du bist in so einer Maschine drin,
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wenn du unten Filme machst, wo du einfach, egal ob es jetzt Batman,
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Bane, Oppenheimer, du bist einfach irgendwie drin.
Florian Clauß
0:11:27–0:11:33
Das kann ich nachvollziehen. Obwohl ich dann an einem Punkt nicht widerspreche,
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aber vielleicht ergänzen.
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Man treibt quasi den Charakter, die Handlung weiter mit den Charakteren.
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Allerdings, und das hat sich ja auch beim Memento schon so gezeigt,
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dass der ein ganz virtuos mit den Zeitebenen umgehen kann im Film.
0:11:49–0:11:53
Und das ist eigentlich auch so das Auszeichnungsmerkmal von Christopher Nolan.
0:11:55–0:11:59
Die Memento, wo, ich meine, die Anekdote hat man ja schon oft erzählt,
0:11:59–0:12:02
aber das muss man ja immer, Memento, der Film wird rückwärts erzählt,
0:12:02–0:12:07
Der Hauptdarsteller, der Charakter, hat im Prinzip eine Gedächtnisstörung.
0:12:10–0:12:13
Immer wenn er aufwacht, hat er alles vergessen. Deswegen ist sein Körper überseht.
Micz Flor
0:12:13–0:12:15
Nicht, wenn er aufwacht, sondern
0:12:15–0:12:19
die Überführung von Kurzzeit ins Langzeitgedächtnis ist nicht möglich.
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Das heißt, er hat etwa so etwas wie 40 Sekunden Zeit, in denen er sich irgendwie
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Dinge merken kann. Und die ganz wichtigen Sachen versucht er sich eben auf die
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Haut zu tätowieren, bevor sie verschwinden.
Florian Clauß
0:12:30–0:12:31
Ja, genau.
Micz Flor
0:12:31–0:12:34
Und da gibt es zum Beispiel diese eine Szene, die eben nicht geschnitten ist,
0:12:34–0:12:36
sondern wo es quasi ein Reveal ist, wie es ihm eigentlich geht,
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ist, dass die Frau aus Matrix ihm halt irgendwie so sagt, ey,
0:12:41–0:12:43
du bist echt ein Depp in gewisser Weise.
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Und dann schreibt sie irgendwas auf einen Zettel oder so und dann geht sie aus der Wohnung raus.
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Und er versucht einfach, ne Quatsch, sie geht einfach nur aus der Wohnung raus
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und sie sagt ihm, du wirst dich eher nicht erinnern können.
0:12:55–0:12:58
Und er sucht wie ein Verrückter halt Zettel und Stift und du merkst halt,
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dass er dann, als er das irgendwie so findet, gar nicht mehr genau weiß, wozu.
0:13:01–0:13:04
Und er guckt dann hoch und dann kommt sie, sie hat einfach nur draußen gewartet,
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kommt das Haus zu und dann geht quasi eine neue Szene los, ganz ohne Schnitt,
0:13:09–0:13:12
weil er hat schon wieder vergessen, was vorher passiert war.
Florian Clauß
0:13:12–0:13:16
Also es ist nicht, wenn er aufwacht, sondern wirklich so permanent, er vergisst permanent,
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ist immer nur so ein klein scheinwerfer licht von
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gegenwart also hier sind
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wir gerade auch an einem meiner lieblings veranstaltungsorte
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berliner festspiele hier befindet auch berlin an der stadt ist ein toller toller
0:13:33–0:13:41
ort so ein bisschen wie die hdk genau also das heißt es gibt dann halt diese
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mord oder dieser die ich glaube es ist eine mordgeschichte die beim momento dann aufgeklärt wird.
0:13:45–0:13:52
Also das heißt, er nimmt seine Haut als Landkarte für bestimmte Erinnerungen
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und der Film wird komplett rückwärts erzählt. Das war auch damals so ein Novum.
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Also das heißt, das fängt mit dem Ende an und dann kriegt man den Anfang der
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Geschichte mit, nach und nach.
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Und tatsächlich gab es dann so ein Patch, das war derzeit, als dann schon die
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ersten Filme übers Internet verbreitet wurde, gab es so einen Patch,
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wo man dann die Geschichte in einer richtigen Reihenfolge gucken konnte.
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Und so weniger mysteriös, aber was dann noch mal so gegenläufig war.
0:14:24–0:14:26
Also ich weiß nicht, ob du das auch dann geschaut hast.
Micz Flor
0:14:26–0:14:31
Das kenne ich nicht, aber es ist wichtig nochmal zu sagen, dass dieses Ineinanderfalten,
0:14:31–0:14:35
also Nolan gibt es auch so ein Ding überall zu sehen, wo er erklärt, wie die Zeitleiste ist.
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Es geht quasi los von links nach rechts und dann macht es in der Hälfte des
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Films eine Kurve zurück und geht wieder nach links an den Anfang.
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Das heißt, es ist so geschnitten, dass es so ineinander fällt und es ist aber so geschnitten,
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dass du am Anfang des Films, in der Zeitleiste des Films, das reden wir zu viel
0:14:53–0:14:59
über Memento, aber in der Zeitleiste des Films am Anfang nur in dem Blickwinkel
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des Hauptdarstellers hast und dem auch ganz viel Macht gibst.
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Du hast das Gefühl, der checkt das alles, der sieht auch cool aus,
0:15:04–0:15:05
außer Tattoos und sowas.
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Irgendwas ist falsch, aber erst später kommen dann die Sachen auch vom Anfang
0:15:11–0:15:15
schon, die dann allerdings nicht mehr sein Blick auf die Dinge sind,
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sondern... Kommen wir hier raus?
Florian Clauß
0:15:17–0:15:19
Ich hoffe, ich glaube, wir kommen hier irgendwo runter.
Micz Flor
0:15:19–0:15:22
Okay, wir sind gerade auf so einem großen Parkplatz neben...
Florian Clauß
0:15:24–0:15:26
Ja, da hinten sind wohl ein Theaterraum.
Micz Flor
0:15:26–0:15:27
Ja, genau.
Florian Clauß
0:15:27–0:15:31
Also ich wollte jetzt auch, ich habe das wirklich nur so fragmentarisch in Erinnerungen von Memento.
0:15:31–0:15:35
Ich glaube, wie du beschreibst, das ist eine sehr komplexe Zeitebene.
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Und diese komplexen Zeiterzählungen haben wir ja auch im Interstellar drin.
0:15:41–0:15:46
Wir Wir haben die vor allen Dingen in den letzten Filmen von Nolan Tennant.
0:15:48–0:15:53
Wo dann so Zeitebenen gegenläufig sind. Wir haben die ganz episch ausgebreiteten
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Inception, wo die Zeit im Traum langsamer läuft.
Micz Flor
0:15:57–0:15:59
Wobei das relativ linear läuft.
Florian Clauß
0:15:59–0:16:05
Das ist linear, aber allein der dramaturgische Kniff, dass dann im Traum die
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Zeit langsamer läuft. Und es gibt so zwei Grundkonstanten des Kinos, das ist Zeit und Licht.
0:16:12–0:16:16
Ja, also Licht als Illumination, als Projekterlicht, ja.
0:16:16–0:16:21
Und Zeit als das Fortlaufende, wenn du das aufs Zelluloid runterbrichst.
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Wir haben das übrigens auch in 70 mm Zelluloid geguckt.
0:16:26–0:16:29
Haben wir extra rausgesucht. Wir mussten die deutsche Originalschauspieler-Fassung
0:16:29–0:16:31
ertragen. Ging einigermaßen.
Micz Flor
0:16:31–0:16:33
Ja, das fand ich jetzt gar nicht so.
Florian Clauß
0:16:33–0:16:36
Aber am Anfang war es ein bisschen gewinnungsbedürftig, dass man jetzt nicht
0:16:36–0:16:39
die Originalschauspieler gehört hat.
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Das ist quasi Kinofilm.
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Das ist immer wieder diese Meta-Ebene, die mich dann so wirklich völlig in Bann
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zieht, dass eben die Kausalität des Zellulose, ein Bild folgt dem anderen und
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gleichzeitig das Licht, was es dann halt illuminiert und die Leinwand erleuchtet.
0:17:01–0:17:07
Und das, jetzt komme ich wieder auf Oppenheimer, diese Erleuchtung,
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ja, er hat auch Erleuchtungsmomente.
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Und der größte Erleuchtungsmoment ist natürlich in Trinity. Trinity ist der Atomkrieg.
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Der dann so nach zwei Drittel des Filmes erfolgreich durchgeführt wird.
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Trinity zeigt, beweist, dass die Atombombe so funktioniert, wie die das auch
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geplant haben und vorbereitet haben.
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Der Film handelt eben von Oppenheimer, wie er das Manhattan-Projekt leitet und
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damit die ersten funktionsfähigen Atombomben produziert.
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Ich habe jetzt wieder den Bogen zum Film gemacht, aber ich wollte lieber bei Ton im Blei sein.
Micz Flor
0:17:53–0:17:56
Nolan, du bist Nolan, genau. Arbeite dich da mal ab, das ist ja...
Florian Clauß
0:17:56–0:18:02
Ja, und ich lese mal seine Filmografie vor, weil seine Filmografie ist so,
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wo ich dann halt sage, ja, habe ich gesehen, habe ich gesehen, habe ich gesehen.
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Und also den einzigen Film, den ich nicht gesehen habe, ist sein Debüt von 1998,
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Following, habe ich nicht gesehen.
Micz Flor
0:18:15–0:18:16
Habe ich auch nicht gesehen.
Florian Clauß
0:18:16–0:18:20
Müssen wir mal gucken. Dann 2000 Memento, dann 2002 Insomnia.
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Insomnia ist ein Film über Schlaflosigkeit. Ich habe tatsächlich das skandinavische
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Original davor gesehen, das ist aus den 90er. Und den fand ich schon so großartig.
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Es gibt ja so einen Nordic Noir. Das ist so das Genre von diesen nordischen
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Wallander und so weiter, von diesen nordischen Krimi-Helden, Kimi-Thillers.
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Nordic Noir. Und, ähm, äh, also wenn man,
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wenn man jetzt, ich hab das jetzt nur bei Wikipedia so kurz überflogen,
0:18:53–0:18:58
aber, äh, wenn man jetzt Nolan irgendwie einordnen will, dann ist er auch eigentlich
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so eine Außersparte des Noir-Films, also er hat immer irgendwie was Düsteres,
0:19:02–0:19:03
Dunkles und Getriebenes, ne?
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What do you mean? Hehehe. Und, ähm, 2002 in Somnia, das ist mit Al Pacino und
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Robin Williams in den Hauptrollen, die auch wieder ein Thriller,
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also eine Mordaufklärung machen.
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Dann beginnt quasi die Batman-Reihe 2005 mit Batman Begins.
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Und ich glaube, das ist einvernehmlich.
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Es gab so ein Revival von Superheldenfilmen Anfang der 2000er.
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Und ich glaube, da hat Nolan einfach neue Maßstäbe gesetzt in der Inszenierung
0:19:38–0:19:38
von Superheldenfilmen.
Micz Flor
0:19:39–0:19:42
Aber ich wollte dazu sagen, ich finde Insomnia nicht so gut.
0:19:43–0:19:47
Ich finde das Original auch besser. Und ich habe so von dem Konzept von Massive Acting das Gefühl,
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dass nur skandinavische, vielleicht auch kanadische Regisseure wirklich was inszenieren können,
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was mit diesen ewig langen hellen Nächten, wo du gleichzeitig übernächtigt bist,
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aber trotzdem das Gefühl hast, das ist noch Tag, dass sie damit vielleicht besser umgehen können.
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Aber ich glaube, in seiner Karriere war das so ein ganz smarter Handshake,
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wo er halt wirklich Al Pacino und Robin Williams, also die Superstars,
0:20:13–0:20:15
ein bisschen on their way so 21.
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Jahrhundert, also die hatten so die richtige Hülse hinter sich,
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aber die konnte er direkten, gerade eben auch Al Pacino. Ich glaube,
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Robin Williams ist nochmal ein ganz anderer Star.
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Und das hat, glaube ich, allen dreien gut getan, in gewisser Form.
Florian Clauß
0:20:32–0:20:35
Ja, interessant. Also du siehst nochmal aus der... Ich finde,
0:20:35–0:20:39
Robin Williams ist für mich so wie Tom Hanks, so ein All-American-Guy,
0:20:39–0:20:44
von dem ich überhaupt nicht weiß, wie der so als Person war.
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Aber kann sein, ja. Kann ich mir vorstellen.
0:20:52–0:20:55
Du hast es auch gerade angesprochen, das wollte ich noch... Ja,
0:20:55–0:21:01
das hat auch wieder mit Licht und so der Dramaturgie von...
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Der eine Detektiv von Insomnia hat halt diese Schlafstörungen, es nicht dunkel wird.
0:21:14–0:21:23
Sie sind halt zu der Sommer-Sonnenwende dann im Norden, Also im Original sind
0:21:23–0:21:25
die dann halt, glaube ich, da irgendwo.
0:21:30–0:21:35
Im nördlichen Wendekreis, also es wird nicht dunkel und du siehst die ganze Zeit den Darsteller,
0:21:35–0:21:39
wie er versucht, das Rollo runterzuziehen und dann irgendwann fängt er an,
0:21:39–0:21:48
so Gaffa-Tape drumherum zu kleben, um das Sonnenlicht draußen zu lassen und ich finde,
0:21:48–0:21:54
dass es bei der Rezeption von Christopher Nolan auch gut gelungen,
0:21:54–0:22:02
diese Landschaften in Kanada, diese Berglandschaften und dieses ewige Eis dann auch so einzufangen,
0:22:02–0:22:07
das fand ich nochmal anders als beim Original, weil der Original war eher so
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ein Kameraspiel und Nolan hat da mehr so ein Epos draus geformt.
Micz Flor
0:22:13–0:22:18
Ich hab ganz kurz den Wunsch, dass wir bei Nolan so durchgehen,
0:22:18–0:22:19
weil sonst müsste die Folge dann heißen.
0:22:21–0:22:28
Flo und Mitch unterhalten sich über die Filme von Nolan, weil gerade Oppenheimer rausgekommen ist.
0:22:28–0:22:31
Oder wir machen zwei Folgen draus, was insgesamt zu lang wird.
0:22:31–0:22:35
Weil Nolan ja auch gerne über die klassische Zeit hinaus...
Florian Clauß
0:22:35–0:22:38
Wir gehen jetzt, also das jetzt durch. Also ich glaube, du brauchst jetzt da
0:22:38–0:22:41
keine Angst zu haben, dass da irgendwelche Themen wegfahren.
0:22:43–0:22:49
Also dann kommt Batman beginnt, 2005, 2006, Ja, ganz toll.
Micz Flor
0:22:50–0:22:54
Ich mag den total. Also das ist so ein bisschen so ein geheimer Favourite.
0:22:57–0:23:00
Ich habe so das Gefühl, weißt du, als es früher noch Alben gab,
0:23:00–0:23:04
so das eine Lied, das zweite oder dritte Lied auf der B-Seite,
0:23:04–0:23:08
wo man so denkt, nee, das ist eigentlich mein Lieblingslied. Ich mag den total.
Florian Clauß
0:23:08–0:23:11
Ich mag den auch total. Vor allen Dingen war das auch wieder so ein Film,
0:23:11–0:23:15
der, also ich weiß nicht wie, No One in the Night schafft, aber das hat so eine
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creepy Stimmung hinterlassen.
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Am Ende fühlst du dich so körperlich aufgerieben, obwohl es halt nur ein Film
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ist, aber der schafft irgendwie so Archetypen anzuzapfen, die dich dann halt beunruhigen.
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Und gerade bei Prestige, es geht so ein bisschen um diese, also quasi um diese
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magische, Also um zwei Magier, die gegeneinander konkurrieren.
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Und der eine davon ist von Tesla dann inspiriert.
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Und es geht um dieses Zeitalter des 19. Jahrhunderts.
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Und ganz toll inszeniert, also wirklich ein großartiger Film.
Micz Flor
0:23:57–0:23:59
David Bowie spielt auch mit.
Florian Clauß
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David Bowie, genau, ja. Und Wolverine spielt mit.
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Und Christopher, nee, Christian Bale hat in der zweiten Rolle,
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ne? Also, ich weiß nicht, der Vorhalter glaube ich nie, aber das war so diese,
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auch diese, der Schaffensbeginn von Nolan mit Bale zusammen,
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Batman beginnt, ein Jahr vorher.
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Und dann kommt The Dark Knight. Ich glaube, das ist das Highlight von einem Batman-Film.
Micz Flor
0:24:26–0:24:28
Ja, der posthume Oscar auch noch.
Florian Clauß
0:24:28–0:24:30
Ja, also der mit dem Joker.
0:24:34–0:24:42
2008 kam The Dark Knight raus, dann 2010 Inception, 2012 The Dark Knight Rises,
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der dritte Teil der Trilogie, obwohl ich die jetzt tatsächlich,
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Also jetzt, wenn man die so bewerten will im Oeuvre von Nolan,
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sind die Batman-Filme, ich glaube, den dritten wollte er auch gar nicht machen.
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Also ich finde, kann ich auch so nachvollziehen.
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Dann kommt, ich habe mich geirrt, nicht vor sieben Jahren, sondern vor neun
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Jahren, 2014, Interstellar.
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2017 ist Dunkirk und ich glaube, das ist auch der erste...
Micz Flor
0:25:07–0:25:08
Dunkirk habe ich nicht gesehen.
Florian Clauß
0:25:09–0:25:12
Der letzte vor Oppenheimer jetzt 2023 ist Tenet von 2020.
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Das ist der erste Film, wo der, jetzt habe ich den Namen nicht parat,
0:25:20–0:25:23
aber derjenige, der hat ja sonst immer sehr viel mit Hans Zimmer zusammengearbeitet
0:25:23–0:25:24
als Kompositionskünstler, Komponist.
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Er ist auch ein Skandinavier, der den Soundtrack jetzt auch für Oppenheimer gemacht hat.
0:25:41–0:25:51
Und das trägt sich auch, das finde ich ganz interessant, weil der Sound,
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wie der hier eingesetzt wurde, wenn man das vergleicht mit Indor Stellar.
0:25:54–0:26:00
Indor Stellar hat ein ganz intensives Theme, was sich die ganze Zeit durch den Film trägt.
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Der Komponist, jetzt auch hier in dem Film, hat jetzt kein so ein emotionales,
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tragendes wie jetzt Hans Zimmer bei Interstellar, sondern das ist immer so ein
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Staccato, es ist immer so ein Rhythmus.
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Das ist fast so wie jetzt das ...
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Wie jetzt beim Projektor der Film
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durchläuft. Dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd. Immer so ein Staccato.
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Und zu den Figuren, also es löst sich nicht in eine Harmonie auf.
Micz Flor
0:26:26–0:26:29
Ja, in Filmmusik denk ich dann natürlich, wie du's beschreibst,
0:26:29–0:26:34
an die Geigen von Psycho oder an das Klavier von Jaws. Das hier so dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd-dd.
Florian Clauß
0:26:36–0:26:43
Genau, aber da hast du den Thrill, während hier ist es, glaube ich, eher so ein Taktgeber.
0:26:45–0:26:53
Wir müssen dann eh über den Einsatz vom Sound reden, weil der ist bei dem Film auch sehr stark.
0:26:54–0:27:02
Gerade mit dem Zünden der Testatombombe Trinity, wie der mit Sound gearbeitet
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wird. Ich will es nicht vorwegnehmen, aber nur eine Anmerkung.
0:27:06–0:27:11
Dann hast du das erste Mal das Gefühl, dass du den Figuren, vor allem Oppenheimer,
0:27:11–0:27:14
ganz körperlich ganz nah bist.
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Dadurch, dass du nur sein Atmen hörst, nur die Geräusche, die er macht,
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und alles andere ausgeblendet ist.
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Vorher hattest du immer so etwas Unnahbares, aber in dem Moment bist du auf
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einmal ganz nah bei der Figur.
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So ein bisschen wie bei 2001, wenn dann Bowman mit der Raumkapsel rausfliegt und du hörst sein Atmen.
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Das ist eine stärkere Verbindung, die man nur über eine Atemspur machen kann.
0:27:51–0:27:55
Und das ist, weil jetzt gerade Stanley Kubrick erwähnt wurde von mir.
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Du spielst dir gerade selber die Bälle zu. Danke, dass du mich daran erinnerst.
0:28:06–0:28:09
Aber Nolan kann durchaus in seinen...
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Also ich würde auch so... Er hat so eine Dimension von Stanley Kubrick und auch
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ein ähnliches Oeuvre. Er geht durch verschiedene Genres, macht da Meilensteine.
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Und das Lustige ist, dass er quasi beauftragt wurde.
0:28:26–0:28:34
Ich glaube, das war 2021. hatte er dann die gemasterte Version von 2001 dann
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auch präsentiert in irgendeinem Filmfestival.
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Also er hat auch eine sehr nahe Verbindung zu Kubrick, Nolan, ne?
0:28:44–0:28:53
Und er ist halt ein Perfektionist, der sehr lange eben auch an seinen Filmen feilt, ne?
0:28:56–0:29:01
Es ist vor allen Dingen einer, der auch eine unglaubliche Freiheit hat.
0:29:01–0:29:05
Es gibt, glaube ich, keinen anderen Filmregisseur in Hollywood,
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der so ein Autorenfilmer ist wie er.
0:29:10–0:29:14
Also alle seinen Drehbücher, bis auf, glaube ich, Insomnia war das,
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wo dann jemand anders noch ein Drehbuch geschrieben hat.
Micz Flor
0:29:17–0:29:17
Ja, sein Bruder schreibt auch.
Florian Clauß
0:29:17–0:29:20
Genau, er schreibt immer mit seinem Bruder zusammen diese Drehbücher.
0:29:22–0:29:27
Und teilweise jetzt auch eine Vorbereitungszeit von über von mehreren Jahren.
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Genau, also der letzte vor Oppenheimer jetzt hier ist Tenet von 2020,
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wo er auch,
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also er hat ja auch immer wieder so ein ähnliches Ensemble an Schauspielern,
0:29:46–0:29:50
obwohl ich meine der Film Oppenheimer, was der für ein Star-Aufgebot hat,
0:29:50–0:29:57
das ist ja auch Wahnsinn, mit welchen Leuten er da zusammengearbeitet hat.
Micz Flor
0:29:57–0:30:01
Ja, es war echt irre, weil bei ganz vielen Leuten kennst du das Gesicht und den Namen nicht.
0:30:01–0:30:06
Oder ich kenn das Gesicht und den Namen dazu, aber nicht. Aber hab so das Gefühl,
0:30:06–0:30:11
was war das noch mal für ein Film? Und natürlich war halt irgendwie Emily Blunt
0:30:11–0:30:13
als die Frau von Oppenheimer.
0:30:14–0:30:19
Gary Oldman als amerikanischer Präsident. Hat er seinen amerikanischen Akzent
0:30:19–0:30:20
wahrscheinlich wieder ausgepackt.
0:30:20–0:30:24
Aber total irre, auch wieder so eine Rolle, wo ich ihn erst im Close-Up erkannt habe.
Florian Clauß
0:30:24–0:30:27
Ich hab auch die ganze Zeit überlegt, wer ist das? Die kennen den,
0:30:27–0:30:29
ich kenn den. Der ist so ekelig.
0:30:31–0:30:35
Gary Oldman mit seinen extrem schmalen Lippen und diesem sarkastischen Ausdruck.
Micz Flor
0:30:36–0:30:41
Und dann ein Schauspieler, wo ich immer dachte, oh, wann kommt der mal wieder?
0:30:41–0:30:45
Wann kann ich mal wieder was von dem sehen? Der hat jetzt eine Nebenrolle hier bei Casey Affleck.
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Also als dieser fiese Militärpolizist oder General,
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der halt da irgendwie eher schon brutale Androhungen gemacht hat,
0:30:56–0:31:02
wie man aus den Kommunisten in Los Alamos irgendwie Sachen rauspressen könnte.
0:31:04–0:31:08
Und natürlich Matt Damon. Also Matt Damon, ich bin absoluter Matt-Damon-Fan.
0:31:09–0:31:12
Also da können wir bald mal irgendwie eine Tom-Cruise-Folge können wir gerne
0:31:12–0:31:14
bei Matt Damon machen. Ich finde das wirklich großartig.
Florian Clauß
0:31:15–0:31:19
Also Matt Damon, bin ich da voll bei dir. Indie wie Tom Cruise,
0:31:19–0:31:24
das ist für mich wirklich so ein Schauspieler, der mich auch so lange begleitet
0:31:24–0:31:26
und den ich auch so großartig finde.
0:31:26–0:31:34
So Madame Brad Pitt, das sind so die Global Player. Ja, okay.
0:31:34–0:31:39
Wollen wir jetzt zu Oppenheimer gehen, zu dem Film? Wollen wir da jetzt einsteigen?
Micz Flor
0:31:40–0:31:44
Gerne. Also was haben wir gemacht? Wir haben uns emotional geöffnet,
0:31:44–0:31:46
was wir so erlebt haben, so direkt, wenn man rauskommt.
0:31:47–0:31:51
Das ist quasi Stimmung des Endes und das ist ja nicht unwesentlich,
0:31:51–0:31:55
weil, wie wir wissen, spätestens seit den unterschiedlichen Schnittversionen
0:31:55–0:31:59
von Blade Runner, dass das Ende total wichtig ist für die Stimmung,
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wie man rauskommt und auch auf den Film zurückblickt.
0:32:02–0:32:07
Und das war bei uns irgendwie so was Zerstörerisches, was Wütendes,
0:32:07–0:32:17
was Hilfloses, was Ausgeliefertes, aber auch irgendwie was so perplexes, ist das wirklich wahr.
0:32:20–0:32:24
Dann haben wir über Nolan gesprochen und wenn wir jetzt einsteigen, wo würdest du anfangen?
Florian Clauß
0:32:25–0:32:30
Ich würde zumindest rein von der Struktur her den Film noch mal so kurz beschreiben.
0:32:31–0:32:37
Das heißt, wir hatten ja auch schon angerissen, dass das sehr stark mit den
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verschiedenen Zeiten arbeitet.
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Der Film ist von der Dramaturgie, springt ja zwischen ganz vielen verschiedenen Zeitenden hin und her.
0:32:48–0:32:54
Und in jeder Ebene muss man eine gewisse Orientierung als Zuschauer suchen,
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um zu verstehen, in welcher Zeit der jetzt spielt.
0:32:59–0:33:04
Und der Indikator dafür ist immer, wie grausen die Haare von Oppenheimer,
0:33:04–0:33:08
wie eingefallen ist sein Gesicht, trägt der einen Hut?
0:33:10–0:33:16
Also man versucht dann immer, das zu entschlüsseln und ein bisschen zu reverse-engineeren.
0:33:16–0:33:21
Der ist jetzt in der Zeit. Es gibt im Prinzip, der Film spielt grob,
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oder vielleicht müssen wir noch mal so die Geschichte von Oppenheimer erzählen,
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bevor man dann halt noch mal so diese Dramaturgie beleuchtet.
0:33:31–0:33:37
Also ganz kurz, Oppenheimer hat mit dem Manhattan-Projekt dann den Amerikanern
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unter der Leitung mit ganz vielen anderen Physikerinnen und Physikern die Atombombe gebaut,
0:33:46–0:33:50
die letztendlich dann auch da fabriziert waren,
0:33:50–0:33:56
vor Ort in der Wüste von New Mexico und Fat Boy und Little Man dann rausgekarrt
0:33:56–0:34:02
wurden und ein paar Tage später nach dem ersten Eignungstest mit Trinity dann
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über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden.
0:34:05–0:34:11
Aber in dem Moment, wenn die Atombomben quasi das Lager verlassen oder die Los
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Alamos, oder wie heißt die Stadt einmal?
Micz Flor
0:34:14–0:34:16
Los Alamos, ja das ist dieses Hochplateau in New Mexico.
Florian Clauß
0:34:16–0:34:21
Das Hochplateau, wo die dieses Manhattan-Projekt installiert haben.
0:34:22–0:34:26
In dem Moment, wenn die das verlassen haben, ist das auch das Kind aus der Hand.
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Es ist quasi in die Welt hinaus.
0:34:30–0:34:35
Und gleichzeitig erzählt der Film den Prozess, feste aber mehr oder weniger,
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nicht offiziell in dieser Untersuchung, also in einem Untersuchungsausschuss
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der Oppenheimer mit seiner kommunistischen Vergangenheit in der McCarthy-Ära
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konfrontiert und so ein bisschen ihn diskreditieren will,
0:34:52–0:34:59
dass er die Sowjets spioniert hat.
0:35:00–0:35:07
Und das ist tatsächlich so gewesen, deswegen gibt es diese Biografie,
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auf deren Grundlage dieser Film gedreht wurde.
0:35:12–0:35:14
Die trägt den Titel Prometheus.
Micz Flor
0:35:17–0:35:21
American Prometheus, also der, der das Feuer der Götter quasi auf die Erde gebracht
0:35:21–0:35:25
hat, aber der amerikanische, der das Feuer der Götter auf die Erde gebracht hat.
0:35:25–0:35:33
Das Feuer der Götter ist eben die unfassbar große Energie, die bei Kernspaltung entsteht.
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Was wiederum auch Albert Einstein schon mathematisch mit beschrieben hat,
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E gleich mc², jeder kennt das,
0:35:41–0:35:47
die Umwandlung von Materienenergie, der dann eben auch eine kleine Rolle spielt,
0:35:47–0:35:51
natürlich auch in der Biografie von Oppenheimer mitgebracht.
Florian Clauß
0:35:55–0:35:59
Und übertragen gesprochen, das Feuer der Erde, du hast es schon gesagt, Prometheus.
0:36:04–0:36:11
Und als Strafe, Prometheus wurde von Zeus bestraft, dass er den Menschen das Feuer gebracht hat,
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indem er an einem Felsen gekettet, jede Nacht wurde ihm die Leber weggefressen von einem Geier.
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Und er musste die Schmerzen erleiden und am nächsten Tag ist die Leber nachgewachsen
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und das hat sich immer wiederholt.
0:36:31–0:36:35
Also dieses Leber wegfressen, das ist quasi übertragen gesprochen dieser Prozess,
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der gegen Oppenheimer dann geführt wurde.
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Die Anklage, die dann mehr oder weniger inoffiziell in dieser McCarthy-Ära,
0:36:47–0:36:49
und ich glaube, das Das ist immer so dieses Geschichtliche, das,
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was man sich, glaube ich, nur in der Zeit dann so erleben konnte,
0:36:54–0:37:00
aber dieser Hass gegenüber Kommunisten, dieses Machtbollwerk,
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was sich dann gegen die Sowjets errichtet hat und auch diese Hexenjagd,
0:37:05–0:37:10
die dann auch in Amerika überall stattgefunden hat, dass dann jeder spioniert
0:37:10–0:37:16
wurde, dieser ganze Aufbau von dem Überwachungsstaat, also von den Geheimdiensten,
0:37:16–0:37:20
um dann mögliche Spione und so weiter ausfindig zu machen.
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Das ist da sehr sinnfällig erzählt und auch dadurch,
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dass der Film immer in Zeitebenen springt, gibt es schon sehr früh diese Vermutung
0:37:31–0:37:35
oder für den Zuschauer die Vermutung,
0:37:35–0:37:43
dass Auf der einen Seite Oppenheiner in seiner Biografie auch sehr aufgeschlossenes Denken,
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er war selber nie in der kommunistischen Partei, hat aber da durchaus so eine
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intellektuelle Nähe und auch Liebschaften, die dann halt aus dieser kommunistischen
0:37:53–0:37:54
Partei gekommen sind und.
0:37:58–0:38:02
Aber auch die Überwachung dadurch, dadurch dass der Prozess auch gleich am Anfang
0:38:02–0:38:04
auch so mit inszeniert wurde,
0:38:04–0:38:13
bekommt man gleich die Information, okay, hier wird quasi der Vater der Atombombe
0:38:13–0:38:14
als einen Verräter mit aufgestellt.
Micz Flor
0:38:21–0:38:25
Aber das finde ich, am Anfang hat man so das Gefühl, das ist eigentlich ein
0:38:25–0:38:26
sehr konventioneller Erzählbogen.
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So ein bisschen wie bei The Usual Suspects. Man denkt halt, man ist irgendwie schon,
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nachdem alles passiert ist, setzt man einen mit diesem,
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der Verhör ist falsch, also es geht dann im Endeffekt nicht darum,
0:38:39–0:38:44
dass er verurteilt wird oder nicht, sondern es geht darum, ob er eine Sicherheitsfreigabe
0:38:44–0:38:49
bekommt, dass er quasi an solchen Regierungsforschungsprojekten überhaupt mitarbeiten
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darf und die kriegt er nicht mehr.
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Das wird quasi in einer kleinen Kammer verhandelt, also es ist kein Verfahren
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und trotzdem wird er quasi weggesperrt von dem ganzen Cutting-Edge-Science-Leben.
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Aber es kommt dann nicht so, es ist nicht so, dass die Erzählung dann zurückspringt
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und dann wie bei The Usual Suspects erklärt, eins nach dem anderen und dann
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kommt quasi der Plot-Twist zum Schluss und dann ist fertig, sondern wir haben
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irgendwie drei Erzählstränge.
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Weil ich weiß auch nicht, das ist eine Frage, die ich an dich habe,
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dieser Schwarz-Weiß-Teil, der da so immer wieder mit reinkommt mit Iron Man, also Robert Downey Jr.
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Spielt im Prinzip den Level-Boss,
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der Oppenheimer die Möglichkeit verbaut, auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin
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eben bei diesen Rendierungsprojekten mitzuwirken und das ist ein Schwarz-Weiß.
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Allerdings springt es einmal auch in Farbe, als Oppenheimers Frau mit reinkommt.
0:39:50–0:39:57
Aber ansonsten ist es halt so, wir beginnen mit der McCarthy-Zeit,
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diesem Verhör oder dieser Besprechung in diesem kleinen Zimmer,
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wo Oppenheimer indirekt angeklagt wird, ohne dass es ein Gericht ist.
Florian Clauß
0:40:07–0:40:09
Am ehesten so ein Untersuchungsausschuss.
Micz Flor
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Genau, irgendwie sowas. Es ist geheim und später erfahren wir auch von dem Strauss,
0:40:15–0:40:20
der halt dieser Levelboss ist, dass der das ganz bewusst so haben wollte,
0:40:20–0:40:24
damit Oppenheimer, der ja charismatisch ist, der auch diese ganzen Forscher
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für sich dann gewinnen konnte und die sind dann alle mitten nach New Mexico gezogen.
0:40:31–0:40:34
Also ein sehr charismatischer Mensch, der wollte ihm explizit keine Bühne geben.
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Er wollte nicht, dass er als Märtyrer irgendwie so dasteht. Aber auf jeden Fall
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fangen wir nach dem Zweiten Weltkrieg ein, nach der Atombombe.
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Das ist alles schon in der Welt. Wir springen aber sofort zurück in seine Studienjahre,
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wo er dann aus Amerika nach Bonn, Göttingen, Cambridge oder ich weiß gar nicht mehr. Doch, genau.
Florian Clauß
0:40:53–0:40:57
Also Leiden noch, also Holland, wo er gelehrt hat.
Micz Flor
0:40:57–0:41:03
Gelehrt hat. Und er springt dann quasi da durch die Lehre, der frühen Lehre
0:41:03–0:41:04
der Quantenphysik, also die
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Generation nach Einstein und bringt das dann wieder zurück nach Amerika.
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Und da wird er dann eben in Berkeley auch diese ganz zentrale Person,
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die am Anfang wartet auf den ersten Student oder PhD oder wer auch immer,
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der halt so reinkommt, weil das halt kein Thema da war.
0:41:22–0:41:27
Und zum Schluss aber dann durch seine sehr charismatische Ausstrahlung ganz viel um sich sammelt.
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Das heißt, wir fangen an mit McCarthy, springen zurück,
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arbeiten uns dann immer so hin
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und her, springt da durch und kommen dann irgendwann eben an den Punkt,
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wo Los Alamos, er sagt ganz am Anfang irgendwie,
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also seine Quantenphysik und New Mexico, Los Alamos, das sind so die beiden
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Sachen, die in wirklichem Leben etwas bedeuten und er weiß nicht,
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wie er die beiden zusammenbringen könnte.
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Und genau das schafft Also das finde ich auch so spannend, weil da in der Biografie
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so diese Atomspaltung schon mit angelegt ist. Wie kriegt man die theoretische
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Physik der Quantenmechanik in die Hochebenen von New Mexico?
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Und das kann natürlich nur jemand, der genau beides auch beherrscht.
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Und dann kommt eben diese andere Person noch rein, dieser Strauss,
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der ist auch, glaube in schwarz-weiß irgendwie,
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weil diese Geschichte ist der dritte Zeitstrang und damit man den wirklich gut
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unterscheiden kann, weil die anderen sind auch schon farblich so ein bisschen
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getrennt, also die frühe Jugend
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ist sehr satt, das hat fast schon so einen Ölfarben-Charakter, finde ich.
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Die Zeit in Los Alamos ist halt eben Wüste, das ist dann so ein bisschen alles
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staubig, da flirrt auch immer was durch die Luft, was auch so ein bisschen diese.
Florian Clauß
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Tom-Teilungs-Ästhetik so schön. Ja, genau. Also so ein Fluffy,
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fast wie so ein Schnee in der Hose.
Micz Flor
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Ja, man weiß nicht immer, ob das jetzt Schnee ist oder Staub.
Florian Clauß
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Und man kann sich sicher sein, dass es halt nicht CGI ist, weil,
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das wollte ich auch nochmal so Lohnen sagen, der hat ganz wenig mit CGI gearbeitet.
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Und bei ihm ist auch so die, also die Art Filme zu drehen, ist dann tatsächlich
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so Realeffekte zu suchen.
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Interstellar ja so ganz ausführlich gemacht, um dieses schwarze Loch darzustellen.
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Also das ist glaube ich auch noch mal so eine Errungenschaft von Nolan,
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so analog wie möglich zu arbeiten.
Micz Flor
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Und die Bildästhetik, so die Farbqualität von den McCarthy ist so am ehesten
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natürlich, ein Anfangszeichen.
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Natürlich, wenn man das jetzt nebeneinander stellen würde, würde man sofort
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sehen, dass Farb bearbeitet ist, Aber das fühlt sich irgendwie so gegenwärtig an.
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Und dann gibt es ganz später noch so einen Sprung in die Zukunft,
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wo er dann ganz kurz noch mal Richtung Lebensende dann eben anerkannt wird von
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der Regierung, von den ganzen anderen, die ihn teilweise auch in die Pfanne
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gehauen haben und sowas.
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Das ist dann auch, das ist dann farblich eher so in diesem Gegenwartstil.
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Aber das eine ist halt so schwarzweiß reingebuttert und ich checke es nicht
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so richtig. Aber das ist eine Frage, die sehr kopfig ist.
Florian Clauß
0:44:13–0:44:16
Nee, fand ich auch ähnlich nachvollziehbar. Also man hat am Anfang das Gefühl,
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okay, jetzt gibt es diese Verhandlungen, es gibt die Chairmans,
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es gibt Congressmen, bla bla bla.
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Und dann hat man das Gefühl, man ist dann halt in so einer Art von,
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ja, das Schwarz-Weiß, dann kriegt das so einen dokumentarischen Wert aus der Zeit.
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Und gleichzeitig wird es aber auch wieder aufgelöst, weil die gleichen Szenen
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oder die gleichen Spielorte dann tatsächlich teilweise auch in Farbe gezeigt werden.
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Ich glaube, es ist einfach nur so ein stilistisches Mittel, Um dann nochmal
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so einen Bruch reinzubringen, ne?
Micz Flor
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Ja, ich weiß nicht, also vielleicht ist es dazu da, dass Leute wie wir darüber rätseln.
Florian Clauß
0:44:54–0:45:01
Ja, ja, also vielleicht, ja, aber gleichzeitig ist es ja auch so ein stilistisches
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Mittel, was dann wieder mit Licht arbeitet und dann ist man wieder auf dieser Metaebene von Film.
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Also gleichzeitig hat es auch die Ästhetik von Röntgenbildern oder sowas.
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Das heißt, es wird schon wieder so, es ist sehr kontrastreich dann auch diese
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Schwarz-Weiß, wie es eingesetzt ist.
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Keine Ahnung. Also es ist glaube ich die Freiheit, da noch mal so andere Akzente zu setzen.
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Also man hat das Gefühl schon, in dem Moment, wenn Schwarz-Weiß wird,
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dass es eine objektivere Erzählweise hat, weil man das Gefühl hat,
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okay, jetzt ist es eine Dokumentaraufnahme.
Micz Flor
0:45:50–0:45:52
Ja, ich weiß es nicht. Also ich kann es nicht wirklich fassen,
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weil irgendwann am Anfang,
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als das das erste Mal reinkam mit dem Schwarz-Weiß, dann war das wirklich eine
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Parallelwelt, aber es hat sich ja dann, also es war im Prinzip so,
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wenn man jetzt diese Zeitleisten nebeneinander legt, Wir haben eigentlich drei
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Geschwindigkeiten in der Erzählung, die sind alle parallel.
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Aber das erste geht eben aus den Studierendenjahren bis hinein zum Bombenbau.
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Das zweite geht durch diese McCarthy-Protokolle durch. Und das dritte ist eben
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dieses Conference-Hearing oder sowas von diesem Strauss, der halt,
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was halt ein Schwarz-Weiß ist. Und die kommen alle irgendwie hinten dann so zusammen.
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Aber die fangen in unterschiedlichen Zeiten an. und,
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Ich hab's nicht wirklich verstanden, aber jetzt müsste ich's mir noch mal aufzeichnen.
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Ist jetzt vielleicht auch nicht der Raum beim laufend Reden direkt nach dem
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Film gucken, das irgendwie zu entblättern.
Florian Clauß
0:46:50–0:46:54
Ja, kein Problem. Also, du hast mit diesen einzelnen Handlungssträngen,
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also wie du schon beschrieben hast, wir haben die Geschichten von dem frühen
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Oppenheimer, wie er dann diese quasi sich als Person dann auch findet.
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Ich muss gestehen, ich habe das Hörbuch angefangen von der Biografie,
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auf Grundlage dessen dann dieser Film gedreht wurde und bin auch gerade so in den frühen Jahren,
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weil die auch sehr spannend sind bei Oppenheimer, er ist tatsächlich,
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also es kam in dem Film auch zum Ausdruck, dass er selber in einer schwierigen
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psychischen Situation war, als er dann nach Cambridge gekommen ist.
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Und diesen Apfel hat er auch vergiftet. Es gibt dann so eine Szene,
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wo er dann aus Frustration heraus dann so den Apfel seines Mentors mit einem Gift ...
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Dann ... ähm, behandelt. Und dann rausgeht. Das ist eine wahre Geschichte.
Micz Flor
0:47:55–0:47:58
Das hat er dann irgendwann später erzählt, weil er war ja im Film zumindest
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ganz allein in dem Hörsaal.
Florian Clauß
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Alle waren weg. Ich weiß nicht, wie dieses Buch recherchiert ist,
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keine Ahnung, also ob das jetzt quasi auch so ein...
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Es gab, glaube ich, tatsächlich eine offizielle Anklage. Er ist dann tatsächlich
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zur Univerwaltung hingegangen, hat gesagt, ich habe diesen Apfel vergiftet und
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hat sich dann selber angeklagt.
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Das kam in den Filmen jetzt nicht so raus.
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Aber es muss irgendwo belegt sein.
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Also das heißt, er ist, also es ist glaube ich so,
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und ich fand das jetzt beim Filmen, ist das nicht so rausgekommen,
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er ist eine unglaublich, also das fand ich, das kam schon,
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also das war in einem Dialog mit Matt Dame, wo er sagt, ja, wir reden jetzt
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gar nicht mehr über Brillanz, weil in dem Niveau, in dem sie sich da bewegen,
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da ist Brillanz schon Voraussetzung, ja?
Micz Flor
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Da fragt Oppenheimer diesen General, was haben die anderen denn so über mich
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erzählt. Und das sind dann eher so Eitelkeiten, die er berichtet.
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Und dann fragt Oppenheimer, keiner sagt, ich war brillant.
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Und dann kommt dieser Satz von, ja, Brillanz ist quasi Default Level,
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das ist der Limbo-Stick, da muss man irgendwie unten durch, vorher kann man
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überhaupt nicht mittanzen. und es geht dann quasi wirklich so um Persönlichkeit.
Florian Clauß
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Und auf welchem hohen Niveau auch tatsächlich Oppenheimer,
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also es war ja wirklich so ein Genie, ein Wunderkind, auf welchem hohen Niveau der sich bewegt hat,
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hat tatsächlich innerhalb von sechs Wochen dann Holländisch gelernt als Sprache
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und konnte dann seine Vorlesungen auf Holländisch vortragen.
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War unglaublich sprachbegabt, kam aus einem sehr freigeistigen Elternhaus,
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Er hatte unglaublich viel Kulturelle und auch in der Literatur sehr viel gelesen.
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Dostoevsky, Tolstoi waren dann so seine Ferienromane, wo er dann auch so seine
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Sinnkrisen mit bewältigt hat.
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Er war ein rundum gebildeter Mann, der dann auch erst später zur Physik gekommen
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ist. Vorher hat er Chemie studiert, hat auch Philosophie, Literatur und so weiter studiert.
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Er war, glaube ich, auch ein sehr schwieriger Charakter,
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hat dann aber in einem Griechenland-Urlaub hat er sich dann,
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glaube ich, selber gefunden und konnte auch mit den anderen so interagieren.
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Also der war ja Anfang 20, da ist man ja eh in so einer labilen Phase in der
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Adoleszenz, dieser Persönlichkeitsentwicklung.
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Und das war dann jetzt so ein bisschen, der Film ist ja ein bisschen später
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eingestiegen, ich glaube, das, was er dann schon so vermitteln konnte,
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ist diese Begeisterung.
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Diese Begeisterung, dann wirklich auch die Studenten und Studentinnen mitzunehmen
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und auch da eine unglaubliche Vorbildfunktion einzu- Also er hat dann auch ganz
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viele so eben begeistern können.
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Er hat viele Studenten angeregt, dann halt ihre eigenen Arbeiten zu machen.
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Hat die dann halt auch mit publiziert und hat aber auch deren immer so,
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das ist ja auch mal so ein Ding in der Wissenschaft, dass du dann irgendwo deinen
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Namen auf dem Paper drucken kannst, hat denen aber auch immer die Credits gegeben.
0:51:24–0:51:30
Also er war ein unglaublicher Förderer, ein Begeisterer und ich glaube aufgrund
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dessen, aufgrund seiner Fähigkeit und andere so auch so mitzureißen,
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allein deswegen konnte er überhaupt so ein Manhattan-Projekt aufbauen.
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Das wurde sehr knapp erzählt in dem Film, finde ich.
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Aber vielleicht liegt es auch nur daran, weil ich die ganze Zeit das Hörbuch
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höre und da ist es sehr ausgebreitet.
Micz Flor
0:51:47–0:51:50
Ja, von dem bisschen, was ich mir halt vorher herangeholt habe,
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finde ich dann immer wichtig, in diese Zeit jetzt so mit einzustricken,
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dieses abstruse Paradox, das halt irgendwie auch so Amerikas Skizzomoment Mitte des 20.
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Jahrhunderts ist. Man war halt im Kampf gegen Hitler, wo die Amerikaner anfangs
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ja nicht wirklich mit drin waren,
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aber dann irgendwie, das wird im Film auch so ein bisschen inszeniert,
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dann spätestens, als klar würde, dass die Deutschen den Atomkern splitten konnten,
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auf einmal dann dachten, oh scheiße, da müssen wir echt, also das war ja das ganze,
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der ganze Kick-off für den, für diese zwei Milliarden, die es gekostet hat damals,
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um die erste Atombombe zu entwickeln.
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Und da waren die dann eben im Krieg mit drin und dann waren die natürlich auf
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dem Papier verbündet mit Russland.
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Und das war diese Split-Personal-Situation, weil die kommunistische Partei war
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auch schon in Zeiten der großen Depression in Amerika einfach sehr stark,
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weil es fühlte sich ja vielleicht auch erstmal auf dem Papier ganz gut an,
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wenn man sagt, hey, für alle ist irgendwie gesorgt, jeder hat irgendwie einen Job,
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wenn das irgendwie klappen könnte, das wäre doch gut, weil jetzt gerade nach
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diesem großen Crash läuft hier gar nichts mehr wirtschaftlich und die Leute
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können ihre Essendmiete nicht bezahlen und Das war wohl auch das Oppenheimer selbst,
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dann Studierende hatte bei ihm die, die dann Bei allem hatte ich das mal gelesen,
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dass der halt irgendwie krank ist.
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Weil er es sich sonst nicht leisten konnte. Das hat ihn halt schon bewegt so
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und die kommunistische Partei war dem sehr nah. Er war nie offizielles Mitglied
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in der kommunistischen Partei.
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Aber als dann irgendwie die Forschung der Atombomben losging,
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war das für ihn auch so eine Sache, die wir jetzt im Film mehrfach,
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wo er so zitiert wurde quasi, wo gesagt wurde, ja aber die Russen sind auf unserer Seite.
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Sollten wir nicht mit denen vielleicht die Dinge irgendwie teilen.
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Das war irgendwie sein Wunsch auch, dass diese eine Bombe ist halt so so schlimm,
0:53:50–0:53:55
dass sie nicht nur den Krieg beenden wird, sondern alle Kriege beenden wird.
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Das war so seine Hoffnung in gewisser Weise, dass es dann zum Wettrüsten kommt,
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das wollte er irgendwie alles verhindern und springt so rein.
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Und da ist halt in diesem Moment gegen Hitler, sind halt die Russen und Amerikaner auf der gleichen Seite,
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dann kapituliert Deutschland und dann geht es halt gegen Japan und dann beginnt
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eigentlich schon dieser kalte Krieg.
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Und dann beginnt es dann irgendwie, da gibt es ja auch eine Rückblende, bzw.
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Ein Sprung nach vorne, dass die Russen auch den ersten Atombombentest gemacht haben.
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Aber dann war der Kalte Krieg, da waren dann eben die Kommunisten, die 20 Jahre vorher,
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vor dem Zweiten Weltkrieg, oder 15 Jahre vorher, oder wie Emily Blunt als Frau von Obmann sagt,
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okay, ich bin vor 18 Jahren aus der kommunistischen Partei ausgetreten,
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weil ich einfach kapiert habe, dass das nicht das gleiche ist,
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was ich mir gewünscht habe für alle und was dort in Russland irgendwie umgesetzt wurde.
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Da liegt nicht viel Zeit dazwischen und deshalb wurden alle,
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die halt früher sowas wie Gewerkschaftskommunisten und sowas betrieben haben
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unter Merkasi, sehr schnell wurden die angeschwärzt.
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Ist ja auch so ein riesen Hollywood-Thema, also konnten nicht mehr schreiben,
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drehen, filmen, schauspielern und so weiter.
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Und diese Skizzosache der amerikanischen Identität im Kampf gegen Hitler im
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zweiten Weltkrieg und dann davor und danach, die hat irgendwie Oppenheimer auch
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stellvertretend so komplett durchlebt.
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Also da hat er einerseits sich irgendwie immer rausgehalten,
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er war irgendwie dieser Mensch, das sagte dann noch irgendjemand sagt,
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du bist jemand, der sich um die Dinge hinter der Welt kümmert oder sowas.
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Und das fordert seinen Preis, als er sein Kind, weil die Ehe sehr leidet,
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und im ersten Kind, dann bringt er das zu einem Freund, sagt,
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könnt ihr den mal nehmen, wir schaffen das nicht mehr.
0:55:50–0:55:54
Und dann sagt halt der Freund für ihn, sagt, ja, also du beschäftigst dich mit
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Dingen jenseits unserer Welt.
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Und das fordert seinen Preis, natürlich helfen wir. Er hat das dann eben genau
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Mitte des 20. Jahrhunderts an seiner eigenen Bürgerfabrik veröffentlicht.
Florian Clauß
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Also, nochmal, ich habe es ja gerade so ein bisschen umrissen,
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aber er war auch nicht nur kulturell unglaublich bewandert und sprachlich,
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sondern auch in der Physik war er eine ganz große Ikone, er konnte gut lernen und so weiter.
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Es gab vorher in Amerika nicht ein Institut für Quantenphysik,
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Quantenmechanik, das hat er mit aufgebaut.
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Es war tatsächlich so, dass er sich diese Informationen überall dann in Europa geholt hat,
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mit Niels Bohr, mit Heisenberg und mit den ganzen Vertretern der Quantenmechanik
0:56:45–0:56:54
da auch korrespondiert hat und dann mit diesem Wissen dann in Berkeley dann
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das Institut aufgebaut hat.
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Und da gab es eine Szene, wo wurde dann auch mal gefragt, warum hast du keinen Nobelpreis bekommen?
0:57:06–0:57:12
Und das ist tatsächlich auch so eine Frage an Oppenheimer. Der hat sehr viel initiiert,
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sehr viel aufgerissen, aber auch gerade,
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also es war auch dann am Anfang über Neutronensternen und rote Riesen,
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Also den Sternensterben hat er viel geforscht und mitgearbeitet,
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aber teilweise Pauli und so weiter, die haben dann Nobelpreise bekommen.
0:57:33–0:57:36
Er nicht, weil er dann halt nicht so tief eingestiegen ist.
Micz Flor
0:57:36–0:57:44
Aber war das nicht so, dass er das erste Paper zum schwarzen Loch theoretisch vorgelegt hat?
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Es wurde auch publiziert und das war im Film zumindest so dargestellt.
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Und dann kamen die halt durch die Tür und Hitler invades Poland.
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Also dann war halt der Beginn des Zweiten Weltkriegs, waren die Big News und
0:57:57–0:58:00
das Ding ist so ein bisschen unter den Tisch gefallen.
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Und keine Ahnung, ob er dann irgendwie später für das Schwarze Loch hätte was
0:58:04–0:58:10
kriegen können, wäre er nicht so von der Regierung in der McCarthy-Era halt
0:58:10–0:58:12
abgesägt worden. Das wird so ein bisschen vorgestellt.
Florian Clauß
0:58:12–0:58:15
Ja, aber vielleicht ist es auch so ein bisschen dieser Aspekt seiner Persönlichkeit,
0:58:15–0:58:19
dass der so andere dann immer initiieren konnte,
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was zu machen und auch nur deswegen er diese leitende Funktion in dem Manhattan-Projekt
0:58:25–0:58:29
dann ausfüllen konnte, also weil er sich selber so ein bisschen zurückgenommen hat.
Micz Flor
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Das läuft jetzt unter der Fußnote, wir werden es nie wissen.
Florian Clauß
0:58:36–0:58:38
Wir werden es nicht wissen, aber
0:58:38–0:58:43
es passt zu diesem charakterlichen Aufbau jetzt der Person in dem Film.
Micz Flor
0:58:44–0:58:47
Also was für dich oder dein Argument spricht, war diese eine Szene,
0:58:47–0:58:52
wo ich dachte, da merkt man so ein bisschen die die Entkopplung zwischen Wissenschaft
0:58:52–0:58:54
und Militär, wo Matt Damon...
0:58:56–0:59:00
Cillian Murphy gegenüber sitzt und sagt, wenn das hier schief geht,
0:59:00–0:59:02
dann sind wir beide unsere Jobs los.
0:59:02–0:59:05
Und in dem Moment hat sich für mich innerlich wirklich schon ein bisschen das
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aufgemacht. Aber ich dachte, ja stimmt, für den General ist wahrscheinlich ist
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der durch, weil in diesem sehr hierarchischen und strukturierten geht es dann
0:59:12–0:59:13
einfach für ihn nicht weiter.
0:59:14–0:59:19
Aber für den Wissenschaftler ist es ja nochmal eine völlig andere Welt.
0:59:19–0:59:23
Also es ist ja wirklich jenseits von so einer rein politischen Denke und hierarchischen Denke.
0:59:24–0:59:28
Und da spricht es ein bisschen für dich, dass halt die Art und Weise,
0:59:28–0:59:31
wie Oppenheimer in diesem Thema drin war,
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in dieser Community drin war, wie er die Leute motivieren konnte,
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auch da mitzumachen, in the middle of nowhere zu ziehen und für Jahre da eine Stadt zu bauen.
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Das hat er alles irgendwie hingekriegt und das spricht schon dafür für jemand,
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der sogar fast weltfremdcharismatisch die Leute mitreißen kann.
Florian Clauß
0:59:52–0:59:57
Ja, du hast es so ein bisschen in diesem, als er mit den Studenten arbeitet
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und die Vorlesungen gibt, wie er sich so seinen Stapel aufbaut.
1:00:02–1:00:05
Okay, also ich glaube, wir haben hier so ganz grob die Handlung umrissen.
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Es gibt dann, wie er rekrutiert wird durch das Projekt, wie er dieses Manhattan-Projekt
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aufbaut, wie es dann zum Erfolg geführt wird durch diese Explosion der Testbombe.
1:00:16–1:00:22
Man sieht den Abwurf von den Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki nicht.
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Die passieren völlig im Off. Und dann das letzte Drittel des Filmes ist im Prinzip
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dieser Schauprozess, der geführt wird, mit dem Twist eben am Ende.
1:00:35–1:00:41
Und dass er dann zwar hergestellt ist in seiner moralischen Instanz in Amerika,
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aber hat dann nicht mehr diese Sicherheitsstufe, wo er dann halt auch Einfluss
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nehmen kann auf die Politik.
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Und der Film ist eben dieser Grat zwischen ...
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Wissenschaft zwischen Erkenntnis, zwischen moralischer Verantwortung und Politik.
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Und das lotet der Film, glaube ich, also für mich auf eine sehr interessante Art und Weise aus.
1:01:17–1:01:23
Gleichzeitig empfinde ich den als sehr dialoglastig. Der Film ist unglaublich viel Dialog getragen.
1:01:24–1:01:28
Und, das muss ich gestehen, das habe ich auch in so einer Filmkritik vorher
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gehört, habe ich mir angeguckt, nämlich man sieht nur Gesichter.
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Also eigentlich hat es so diese Porträtaufnahmen.
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Es ist die ganze Zeit nur ein Dialog mit Gesichtern.
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Es fängt die Gesichter ein, es ist wenig Landschaftsaufnahmen,
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es ist wenig der Tal. Man hat immer so eine Dialogsituation mit Gesichtern.
Micz Flor
1:01:57–1:01:59
Das stimmt, interessanterweise hatte ich nämlich den einen Moment,
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wo ich mal gedacht habe, das tut mir gut.
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Das ist, als man so ein bisschen Distanz schaut, wie es vom Helikopter so ganz
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kurz nur diesen Turm gesehen hat, morgens um 5 Uhr, bevor die Bombe getestet wurde.
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Das war so der einzige Moment, wo man mal so ein bisschen Horizont hatte,
1:02:15–1:02:18
ein bisschen weiter. Also wenn die ausreiten, hat man es ab und zu.
1:02:18–1:02:21
Es gibt schon, und das finde ich halt auch interessant, es ist jetzt aber schwierig,
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das irgendwie so anzufädeln, ich sage es jetzt ganz kurz.
1:02:25–1:02:33
Es gibt ja ziemlich zum Schluss auch diesen Moment, wo Einstein durch den Wald läuft mit Gödel.
1:02:33–1:02:36
Und Gödel und Einstein, die sind einfach in dem Moment so eine andere Generation.
1:02:37–1:02:40
Die laufen nicht in den Wald, um sich zu beruhigen. Die haben irgendwie die
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Untiefen der Materie durchlebt und sind irgendwie sehr labil und feinsinnige
1:02:48–1:02:52
menschen irgendwo habe ich auch mal gelesen einstellen.
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Ganz zarte Füße hat und deshalb später im Alter ist er dick im Bauch, hat auch Fußschmerzen.
1:03:00–1:03:04
Also diese zarten Seelen, die dann durch die Bäume laufen und Einstein sagt,
1:03:04–1:03:07
ja Gödel liebt es durch den Wald zu gehen. Und Gödel sagt, ja,
1:03:07–1:03:10
die Bäume, sie beruhigen mich, inspirieren mich.
1:03:11–1:03:14
Also das ist dann irgendwie schon abgehängt und Oppenheimer ist als nächste
1:03:14–1:03:17
Generation, der wird dann da irgendwie so abgehängt.
1:03:17–1:03:21
Aber dann ist die Flucht in Natur, ist halt dann naheliegend,
1:03:21–1:03:25
wenn man nicht mehr mit den Menschen in diesem politischen Ringkampf steht.
Florian Clauß
1:03:25–1:03:30
Ja, klar. Ich meine, du hast als Wissenschaftler dann natürlich auch so einen gewissen Zenit.
1:03:31–1:03:34
Du hast so eine Leistungsfähigkeit, gerade als Mathematiker.
1:03:34–1:03:38
Du bist dann halt noch vor 30, glaube ich, in den besten Jahren,
1:03:38–1:03:38
wie so ein Spitzensportler.
1:03:39–1:03:44
Die größten Entdeckungen von Mathematikerinnen und Mathematikern kommen dann halt in den 30ern.
1:03:44–1:03:47
Und dann später kannst du halt diese Leistung ja nicht mehr bringen.
1:03:47–1:03:50
Und dann bist du eigentlich nur noch Verwaltung deines Erbes.
1:03:50–1:03:53
Und das ist halt ja auch das, was einstand. Und dann Oppenheimer,
1:03:53–1:03:58
die verwalten ja dann nur noch ihr Ding, was sie auf die Menschheit rausgelassen
1:03:58–1:04:01
haben. Und da ist ja auch so ein ganz ethischer Grundkonflikt in diesem Film beschrieben.
1:04:02–1:04:09
Also was sind das für Personen, die eben so was in der Denkkapazität vollbringen
1:04:09–1:04:15
können? Also Wunderkinder, die dann diese Aufgabe leisten und wen übergeben die ihr Erbe?
1:04:16–1:04:20
Und was also man bei Dürnmatt, sind das die Physiker, die Menschheit,
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die Menschheit, denen wird das quasi angeboten.
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Gleichzeitig ist dieser Film eigentlich eher ein Dialog zwischen der Entität
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von Oppenheimer als Bürger zum Staat.
1:04:35–1:04:39
Also es ist nicht die Menschheit, sondern es gibt ein Verwaltungsapparat,
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der der Staat ist quasi, der dann damit umgehen muss, was dann die Physikerinnen
1:04:45–1:04:50
und Physiker entwickeln. Und das finde ich halt irgendwie so krass bei Bei dem Film, ne?
1:04:51–1:04:53
Also, für wen macht man das?
1:04:54–1:05:02
Ja, also die schaffen quasi das Licht, also das Feuer geben ist und es gibt
1:05:02–1:05:05
keine Menschheit, das ist ein Prometheus-Mythos, ne?
1:05:05–1:05:11
Das heißt, du kannst die Menschheit, aber du gibst es quasi in einer Institution,
1:05:11–1:05:15
wo halt so Mittelmäßigkeit angesagt ist, ne? Die Politiker sind halt Mittelmäßig
1:05:15–1:05:18
und die müssen halt irgendwie damit umgehen, machen Politik damit, ja?
1:05:19–1:05:23
Und gleichzeitig hast du es aber von denen, die halt ganz oben stehen,
1:05:23–1:05:29
im Intellekt, weil die halt einfach so, weil sie einfach die mentale Kapazität
1:05:29–1:05:35
haben und übergeben das so und dann kommt es halt in diese Politik, in dieses Umfeld rein.
1:05:35–1:05:39
Ja, und dann wird es halt gegen die selber verwendet und die sind auf einmal auf der Anklagebank.
Micz Flor
1:05:40–1:05:44
Aber ich glaube, ich glaube, dass das dieses,
1:05:44–1:05:50
dass du das Wort mittelmäßig benutzt, das natürlich der Twist jetzt eben oder die Linse des Films,
1:05:50–1:05:54
weil natürlich glaube ich schon dann Oppenheimer irgendwie auch einmal checkt,
1:05:54–1:06:02
aber die Hydrogenbombe und die Wettrüsten und sowas, ey, wie konnte ich das nicht sehen?
1:06:02–1:06:05
Der hat ja diese große Hoffnung und hält sich da irgendwie daran fest,
1:06:05–1:06:09
dass irgendwie diese Bomben, es sind zwei davon gefallen, er war in dem Meeting
1:06:09–1:06:13
mit dabei, wo entschieden wurde, auf welche Städte die fällt und so.
1:06:13–1:06:17
Also er war da irgendwie involviert und war gleichzeitig der festen Überzeugung,
1:06:17–1:06:20
so wird es im Film dargestellt, wir werden das auch nie wissen,
1:06:20–1:06:25
ob er da sich vielleicht auch was in die Tasche gelogen hat und einfach seine
1:06:25–1:06:26
Erfindung aussehen wollte,
1:06:26–1:06:29
werden wir nicht wissen, aber in diesem Film war es eben so inszeniert,
1:06:29–1:06:34
dass er das mitgetragen hat in dem Wissen,
1:06:34–1:06:40
dass es das kleinere Übel ist, wenn es gelingt, diese zwei Bomben wirklich dann
1:06:40–1:06:48
auch zu nutzen, um zu sagen, nie mehr Jeder Weltkrieg jetzt ist das Ende der Menschheit.
Florian Clauß
1:06:50–1:06:56
Also wie weit kann man dann halt legitimieren, noch eine größere Waffe,
1:06:56–1:07:02
noch... Und dann, ich meine, diese Dynamik von eben diesem Wettrüsten ist ja...
1:07:07–1:07:11
Ein Abschreckungsszenario zu schaffen, um dann den Gegner zu signalisieren,
1:07:11–1:07:12
wenn du anfängst, sind wir alle weg.
1:07:13–1:07:16
Und ich mein, das ist jetzt so dieser Punkt ...
1:07:17–1:07:19
Also, das ist, glaub ich, so dieser Geburt der Zivilisation.
1:07:20–1:07:28
Weil Zivilisation ist dann die Fähigkeit, sich komplett selber zu vernichten.
1:07:29–1:07:32
Das ist ja so dieser Punkt der Atombombe. In dem Moment,
1:07:32–1:07:38
wenn die Atombombe in der Welt draußen ist, gibt es keine lokalen Konflikte mehr,
1:07:38–1:07:45
sondern es gibt eine Globalität von Konflikten, weil Regionen dann außerhalb
1:07:45–1:07:50
der Konfliktrandgebiete dann betroffen werden.
1:07:51–1:07:58
Und das ist ja dieser große Schritt, der da passiert mit der Erschaffung der Atombombe.
Micz Flor
1:08:00–1:08:03
Genau, das ist ja auch nochmal dieser qualitative Unterschied,
1:08:03–1:08:04
wenn man einfach nur sagt,
1:08:04–1:08:07
es ist eine Bombe, also es ist eine Waffe in der Kriegsführung,
1:08:07–1:08:13
dann gab es schon mal einen ähnlichen Wunsch auf transnationaler Ebene,
1:08:13–1:08:17
die Eindämmung einer fast unethisch brutalen Waffe einzudämmen.
1:08:18–1:08:20
Vor vielen hundert Jahren sollte die Armbrust verboten werden,
1:08:20–1:08:26
weil die Armbrust konnte halt durch Rüstung durchschießen und das war wirklich
1:08:26–1:08:31
der Versuch wohl zwischen verschiedenen Ländern oder Regionen ein Abkommen zu
1:08:31–1:08:34
schließen, dass man Armbrüste im Krieg nicht einsetzt.
1:08:34–1:08:38
Aber in dem Moment, wenn die Atombombe nur als Waffe gesehen wird,
1:08:38–1:08:41
dann ist es halt eben skalierbar. Wie lange kann das Schwert sein?
1:08:41–1:08:44
Aber die qualitative Änderung ist halt so,
1:08:44–1:08:50
dass die Atomwaffe und das ist jetzt nicht direkter Plot-Spoiler,
1:08:50–1:08:57
aber es gab vor dem ersten Test die Überlegung, ob es sein könnte,
1:08:57–1:09:03
dass die Atombombe die Atmosphäre entzündet, die ja irgendwie aus Sauerstoff auch groß besteht.
1:09:05–1:09:09
Und man konnte das dann mathematisch fast komplett ausspießen, aber...
Florian Clauß
1:09:11–1:09:15
Also diese Kettenreaktion durch Kernspaltung, die sich außerhalb dieses kontrollierten
1:09:15–1:09:19
Bereich ist, der Zündung der Atombombe überträgt auf die Atmosphäre und das
1:09:19–1:09:21
dann komplett die ganze Atmosphäre durchgibt.
Micz Flor
1:09:21–1:09:24
Genau, dass die Erde einfach untergeht bei dem ersten Test, erfolgreichen Test
1:09:24–1:09:28
und das hat man dann mathematisch fast komplett ausschließen können,
1:09:28–1:09:31
hat es dann einfach mal probiert. Dann Theorie am Ende, müssen wir das probieren,
1:09:31–1:09:34
hat sich das auch getraut, ist dann nichts passiert, bis heute nicht.
1:09:36–1:09:41
Aber zum Schluss eben dieser Twist, dass Oppenheimer denkt, okay,
1:09:41–1:09:48
diesen ersten möglichen theoretischen Weltuntergang für die erste Zündung von
1:09:48–1:09:50
der ersten Atombombe beim ersten Test.
1:09:52–1:09:57
Die hat zwar die Welt nicht zum Ende gebracht, aber trotzdem ist mit der Atombombe
1:09:57–1:10:00
die Welt jetzt, das ist nur noch
1:10:00–1:10:03
eine Frage der Zeit, also der Tod der Zivilisation ist jetzt einfach da.
Florian Clauß
1:10:04–1:10:08
Der Tod der Zivilisation und quasi der Endpunkt der Geschichte,
1:10:08–1:10:15
das ist ja auch so, das ist ja das, was dann halt später in der Nazi-Ära,
1:10:15–1:10:20
das war ja das Ende der Geschichte, war ja quasi der Ausgang,
1:10:20–1:10:26
das ist der Fall der Nazizeit und die Erschaffung der Atombombe.
1:10:26–1:10:29
Das ist ja irgendwie so ein Endpunkt in der Zivilisationsgeschichte gefallen.
Micz Flor
1:10:35–1:10:40
Wie gehen wir jetzt so weiter vor? Weil ich glaube, wir haben jetzt zwei Türen,
1:10:40–1:10:42
durch die wir gehen können. Das eine ist quasi in den Film hinein,
1:10:42–1:10:45
so in formale Themen, in erzählerische Themen.
1:10:45–1:10:48
Was war im Film? Was hat uns da irgendwie bewegt?
1:10:48–1:10:52
Das andere ist, die andere Tür ist quasi, was ist die Parabel,
1:10:52–1:10:56
warum jetzt, warum kommt dieser Film jetzt, was hat der jetzt mit uns hier zu tun?
1:10:58–1:11:00
Was ist so die Tür, wo du durchgehen würdest?
Florian Clauß
1:11:00–1:11:04
Also jetzt ganz kurz, ich glaube, wenn ich wählen könnte, das eine haben wir
1:11:04–1:11:07
schon ein bisschen angerissen. Vielleicht kann man da...
Micz Flor
1:11:07–1:11:12
Du kannst wählen, ich bin für beides offen, also beide Türen sind zu, ich bin für beide offen.
Florian Clauß
1:11:12–1:11:15
Ich glaube, die einen haben wir schon so aufgestoßen, wir haben schon über die
1:11:15–1:11:16
Dramaturgie gesprochen,
1:11:16–1:11:20
wir haben über die Erzählweise gesprochen, wir könnten jetzt noch mal ein bisschen
1:11:20–1:11:24
näher in die Figurengestaltung und die Schauspieler reingehen,
1:11:24–1:11:27
aber ich glaube, das ist nicht interessant bei dem Film, weil die Schauspieler
1:11:27–1:11:35
sind einfach nur, wie soll man sagen, die sind dann Ausstattung,
1:11:35–1:11:39
Accessoire, um den Film dann zu gestalten.
1:11:39–1:11:43
Das ist halt wirklich so Figuren-Träger, Geschichten-Träger so.
Micz Flor
1:11:43–1:11:45
Aber das würde ich insofern hinterfragen, weil...
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Cecilien Murphy, der kommt ja in sehr, sehr vielen Nolan-Filmen vor.
1:11:53–1:11:57
Und der hat auch noch ein paar andere Filme gemacht, ne? So Red Eye war so ein Horrorfilm.
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Sunshine war, glaube ich, auch so ein Film. Der hat gleich bei 28 Days Later auch mitgemacht.
Florian Clauß
1:12:04–1:12:05
Hat der? Ich glaube, ja.
Micz Flor
1:12:06–1:12:12
Und auf jeden Fall ist das die erste Rolle, wo ich jetzt einfach sagen kann, toller Schauspieler.
1:12:14–1:12:18
Ich hatte den nie so wirklich greifen können. Aber ich finde,
1:12:18–1:12:20
da hat er sich jetzt wirklich gefunden.
1:12:20–1:12:25
Teilweise gibt es ja auch diese Gegenüberstellung von diesem Coverpick von dem
1:12:25–1:12:32
Pulitzer Prize-winning Oppenheimer Buch und Murphy,
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der halt so ähnlich auch irgendwie diesen leeren, glasigen Blick hat,
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der in irgendwas anderes zu schauen scheint, also der nicht wirklich fokussiert.
1:12:42–1:12:46
Es gibt ja diesen Pragmatiker dann auch, als er anfängt, ich habe den Namen vergessen,
1:12:46–1:12:50
Das ist so ein Schauspieler, der sich so zupackt, der hat auch irgendwie so
1:12:50–1:12:54
All-American-Boy mit Brille, so ein smarter Typ, den man auch mag,
1:12:54–1:12:57
der dann auch irgendwie nicht gegen Oppenheimer aussagt, dass es der irgendwie
1:12:57–1:13:01
auch raushält, obwohl er auch gegen die Kommunisten, gegen die Gewerkschaften ist.
1:13:01–1:13:04
Aber der ist total fair und sich selbst treu durchzieht.
1:13:06–1:13:11
Und Oppenheimer ist halt irgendwie der, wo der Blick nicht in der Praxis ist,
1:13:11–1:13:14
sondern der Blick ist irgendwie hinter die Dinge. Und das, finde ich,
1:13:14–1:13:16
hat der Schauspieler wirklich gut hinbekommen.
1:13:17–1:13:19
So, es war wirklich ein gutes Match.
1:13:22–1:13:25
Nolan hat immer auf ihn gesetzt. Ich habe das nie so richtig verstanden.
1:13:25–1:13:29
Er hat jetzt ja auch dann, glaube ich, eine Netflix-Serie, dieses Peaky Blinders
1:13:29–1:13:31
über die Birmingham Gangs. Irgendwie da spielt er auch eine Hauptrolle.
1:13:31–1:13:34
Habe ich aber noch keine einzige Folge gesehen.
1:13:36–1:13:41
Aber jetzt hat er mir da als Schauspieler wirklich sehr, sehr gut gefallen, muss ich sagen.
Florian Clauß
1:13:41–1:13:45
Ja, fand ich auch stark. auf jeden Fall, das kann ich so bestätigen.
1:13:48–1:13:52
Okay, wir haben jetzt so zwei Gates vor uns, das eine haben wir so ein bisschen
1:13:52–1:13:55
aufgestoßen, da wolltest du so ein bisschen noch nachfragen.
Micz Flor
1:13:58–1:14:01
Ja, also wenn wir bei dem erstmal drinbleiben, im Film,
1:14:01–1:14:04
dann wäre dieses Soundthema, also Musik hast du schon angesprochen,
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generell, the use of sound fand ich halt schon ganz interessant,
1:14:08–1:14:13
weil diese ganz, also wir waren wirklich im großen Kino,
1:14:13–1:14:18
haben das auf Projektion geguckt, 70 mm IMAX Kamera,
1:14:18–1:14:24
wo das gedreht wurde, hatten dementsprechend auch eine sehr gute Sound Anlage
1:14:24–1:14:27
und da war diese ganz tiefen Bässe,
1:14:27–1:14:32
die fand ich halt irgendwie echt, die fand ich ganz toll,
1:14:32–1:14:38
weil ich fand die tiefen Bässe ganz am Anfang auch schon mit seinen fast schon Halluzinationen,
1:14:38–1:14:42
die er so hatte, wo so Teilchen flirren, Energiebögen irgendwie so bildhaft
1:14:42–1:14:46
irgendwie so beim vor seinem inneren Auge oder auch in der Welt,
1:14:46–1:14:51
wo er hingeguckt hat, so sichtbar war. Und dann kamen eben auch so ganz tiefe Bässe.
1:14:51–1:14:53
Und das fand ich ganz spannend, weil es hatte sowas Bedrohliches.
1:14:55–1:15:00
Und es ging irgendwie da ja auch schon um diese Teilchenphysik,
1:15:00–1:15:01
diese Quantenphysik, diese Quantenmechanik.
1:15:05–1:15:08
Und diese Basslastigkeit fand ich war sehr schön.
1:15:12–1:15:15
War ein sehr schönes bild nicht aber sehr schöner ton
1:15:15–1:15:19
der effekt für diese diese noch
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nicht gehobene kraft in der materie und
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das fand ich ganz toll und das wurde immer wieder auch eingeführt dann später
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als dann die bombe gefallen war die japaner haben kapituliert und dann wurde
1:15:29–1:15:35
er dann noch auf los alamos wurde er dann hat so vor allen hatte dann so eine
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kurze Rede gehalten und die trampelten mit den Füßen und waren auch wieder ganz
1:15:39–1:15:39
viel besser reingemischt.
1:15:40–1:15:44
Es gab so ganz viele Sachen, wo es halt dann irgendwie nicht um Emotionen ging,
1:15:44–1:15:51
auch nicht irgendwie um große militärische Dinge, die sich irgendwie anwahren,
1:15:51–1:15:57
sondern wirklich diese Macht, Diese Macht der Teilchen.
Florian Clauß
1:16:01–1:16:07
Ja, ich finde auch, also normalerweise bin ich sehr sensibel gegenüber Lautstärke im Kino,
1:16:07–1:16:10
aber zu dem Film hat es dazu gehört,
1:16:10–1:16:15
dass es extremst laut war an
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einigen Stellen und man so auch eigentlich physisch den Bass gespürt hat,
1:16:22–1:16:29
gerade mit der nachkommenden Explosion der Bombe, des Bomben-Tests von Trinity.
1:16:29–1:16:32
Das fand ich auch großartig inszeniert auf der Sound-Ebene,
1:16:32–1:16:37
wo dann erst mal rein optisch dann erst mal nur dieser Lichtblitz zu sehen war
1:16:37–1:16:42
und alle waren und dann hat er auch wieder da diese unglaubliche Nähe zu den
1:16:42–1:16:49
einzelnen Körpern durchs Atmen und durchs Erleben des Lichtblitzes und das war
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auch der Moment war sehr lange inszeniert.
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Man hat das aus verschiedenen Perspektiven, aus verschiedenen Einstellungen
1:16:59–1:17:01
von den Beteiligten gesehen.
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Und dann kam halt dieser unglaubliche Donner, dieser Schlag, der Bombe.
1:17:09–1:17:13
Und das hatte ich halt fast vom Kinostuhl weggerissen. Also das fand ich auch
1:17:13–1:17:18
super eingesetzt und inszeniert von dem Film.
Micz Flor
1:17:21–1:17:24
Hast du eine Ahnung, wenn ich sage, das hat mich an eine ganz andere Art von
1:17:24–1:17:28
Filmen erinnert? An welchen Film ich da...
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Denke mit sylvester
1:17:33–1:17:37
stallone es gibt
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diesen film copland wo sylvester stallone so ein cop spielt drumherum
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ist halt die new jersey mafia und die bullen sind alle irgendwie involviert
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und er will aber dann irgendwie jemanden wirklich schnappen und dann kommt es
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zu so einem unfall und ich glaube es ist ein unfall aber auf jeden fall hat
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er sein gehör verloren es piepst nur noch Und dann passiert so eine ganze Zeit,
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passiert dann halt irgendwie richtig viel Action, aber komplett ohne Ton.
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Und das ist fast doppelt eindringlich, weil man einfach seine Begrenztheit dann
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irgendwie in dieser Abwesenheit von dem Ton noch mal erlebt.
1:18:12–1:18:15
Und daran musste ich irgendwie denken, dass das ein ganz anderer Film ist.
Florian Clauß
1:18:15–1:18:20
Ja, stimmt. Jetzt wo du das sagst, mir fällt auch noch ein anderer Film ein,
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wo so mit Sound gearbeitet wird.
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Der Wilby Blatt von Chris Anderson, wo der, kennst du den Film?
Micz Flor
1:18:36–1:18:37
Ja.
Florian Clauß
1:18:37–1:18:43
Wo dann auch diese Explosion ist und die auf Öl stoßen und dann auch erstmal
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so ein Fiepen und der Sohn des Hauptdarstellers sowieso dann taubstumm ist und nicht hören kann.
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Ja, stimmt. Und dann gibt es auch so einen Sound, wo dann erst mal der aussetzt
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und diese Explosion kommt. Und das wird ja körperlich erlebbar im Kino.
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Du hast ja diese Hitzewelle, die spürt man ja dann irgendwie von der Explosion.
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Das ist sehr eindringlich inszeniert.
Micz Flor
1:19:11–1:19:14
Und dieses Licht, also das ist auch schon toll gemacht. Es gibt immer wieder
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Momente, wo das dann auch nochmal aufgegriffen wird, wo einfach eben das Licht
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hochgedreht wird. Aber in dem Moment wird das Licht wirklich inszeniert. Also es ist ganz grelle.
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Es ist ganz früh am Morgen. Es ist alles noch dunkel. Aber diese ersten Lichtblitze,
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die sind Kilometer weit entfernt von der Bombe. Das heißt, bis dann der Schall ankommt mit 330 Metern.
Florian Clauß
1:19:38–1:19:41
Neun Kilometer, also das heißt, das sind 18 Sekunden.
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Ne Quatsch, das sind 27 Sekunden. Und es war tatsächlich vielleicht so, ich 27 Sekunden.
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Also so von der Zeit her. Und ich habe auch die ganze Zeit darauf gewartet,
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weil es war so klar, dass es jetzt so erstmal dieser Moment ist.
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Und dann war klar, es kommt gleich was, wo du ja irgendwie einen Anorak anziehen musst.
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Also akustisch, um dann halt diesen Rausch zu hören.
1:20:13–1:20:18
Also dieser Umgang mit Sound und auch dann, wie würdest du das interpretieren?
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Und dann fängt es ja an, du hast gerade die Szene beschrieben,
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wo dann alle trampeln und das Projekt war erfolgreich und die wollen dann Oppenheimer feiern.
1:20:28–1:20:35
Er kommt rein und er sieht dann aber auch immer wieder in solchen Momenten auf
1:20:35–1:20:38
einmal so einen völlig überbelichteten Saal.
1:20:38–1:20:42
Er sieht die Gesichter, sieht die fast verzehrt und man kann den nicht mehr
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zwischen den Opfern eines Atomschlags unterscheiden, weil die auch so leicht zerfleddern.
1:20:48–1:20:51
Und einmal tritt er dann sogar auf so eine verkohlte Leiche.
1:20:52–1:20:55
Also so ist er dann auch.
Micz Flor
1:20:55–1:20:58
Ich meine, das finde ich jetzt einfach nur eine bildliche Darstellung von diesem.
1:20:58–1:21:02
Es dämmert ihm. Also es war ihm ja immer schon klar, aber er war noch in dieser
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theoretischen Physik. Er war mit bei der Entscheidung. Da sind die Bomben gefallen.
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Er hat dann auch nicht mehr Kontakt mit dem Militär. Das Alamos komplett ist
1:21:11–1:21:11
irgendwie abgeschnitten,
1:21:11–1:21:14
ihr fahrt übers Radio und erst als es im Radio verkündet wird,
1:21:14–1:21:20
dass vor 18 Stunden diese Bombe gefallen ist auf Hiroshima, erst dann ruft auch
1:21:20–1:21:24
sein General Bezugsperson an, der mit ihm das Ganze gestartet hat,
1:21:24–1:21:28
der ihm versprochen hatte, ich bleibe mit ihnen so gut wie möglich in Kontakt.
1:21:28–1:21:30
Also es ist klar, dass sie auch abgeschnitten sind.
Florian Clauß
1:21:30–1:21:33
Ja genau, das ist der Moment, wo die jetzt dann draußen sind.
1:21:33–1:21:35
Also das ist halt irgendwie, die haben geliefert.
Micz Flor
1:21:35–1:21:39
Dann hat er dieses Gespräch, Also, Entschuldigung, diese Ansprache an sein Team
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und an die Familien auch. Also es ist ja über die Jahre hinweg dann auch wirklich
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ein Dorf, wirklich geworden so.
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Oppenheimer ist in dem Moment, glaube ich, sich erst bewusst nach dieser Euphorie,
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dieser Schlaflosigkeit und dieser Testsachen und sowas.
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Dann ist diese stille Phase und als er dann vor seinen Leuten spricht,
1:22:00–1:22:03
dann kommt es ihm, glaube ich, erst so hoch und es wird bildlich umgesetzt.
1:22:04–1:22:11
Dieser Blitz, diese Strahlung, dieses Zerfleddern von Körpern,
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dieses Verbrennen von Körpern, das hätten auch alles wir sein können.
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Also das ist dann auf alle Fälle der Sprung in dieses Ethisch-Moralische,
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auch zu sagen, es muss jetzt einfach diese Bombe gewesen sein,
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die alle Kriege beendet.
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Das war, glaube ich, der Moment, wo es noch mal für ihn so ganz eindrücklich
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spürbar war. Wir sind alles Menschen auf dem gleichen Planeten.
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Und dass es jetzt bei denen passiert und ich habe da irgendwie wie er später
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auch beim Präsidentsaal. Ich habe Blut an meinen Händen.
1:22:41–1:22:44
Aber das haut ihn dann einfach aus der Bahn in dem Moment.
Florian Clauß
1:22:44–1:22:48
Und ja, jetzt würde ich ja gerne so diese zweite Tür aufmachen,
1:22:48–1:22:51
die du angedeutet hast, da so ein bisschen näher drüber zu sprechen,
1:22:51–1:22:55
weil ich glaube, wie wir über den Filmsound und so weiter, haben wir jetzt schon
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mehr oder weniger besprochen.
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Das heißt, du willst da noch mal was zu sagen.
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Aber ich würde jetzt genau diese ethisch-moralische, weil du hast es ja auch
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so gerade so schön beschrieben jetzt.
Micz Flor
1:23:05–1:23:09
Ich möchte an das Brückefleisch für diese andere Tür nur noch kurz Emily Blunt erwähnen.
Florian Clauß
1:23:10–1:23:14
Das war ja klar. Das ist du, Emily. Ja, ich weiß.
Micz Flor
1:23:14–1:23:20
Und ich fand, dass sie in diesem Film auch noch mal etwas, was man über Einstein
1:23:20–1:23:21
schon irgendwie gesagt hat.
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Einstein hat halt nur funktionieren können, weil seine Frau ihm immer alles
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zurechtgelegt hat, sich um alles gekümmert hat, ihm komplett den Rücken freigehalten hat.
1:23:31–1:23:34
Bei Oppenheimer ist es so, dass Emily Blunt nicht nur für ihn,
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sondern stellvertretend für alle Männer, die in diesem Diskurs drin sind,
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dieses Emotionale reinbringt.
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Es geht schon damit los, dass sie halt die ist, die trinkt, als sie so ein Crybaby
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haben, was halt wohl immer schreit, sie hält's nicht mehr aus,
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und dann bringt er das Kind weg, weil er's nicht irgendwie annehmen kann, damit umgehen kann.
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Die, die quasi das Leben lebt und auch die Emotionen spürt, die den Leuten nicht
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die Hand schüttelt, als er später Medaillen kriegt.
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Die halt auch irgendwie bei dieser Anhörung als Zeugin in gewisser Weise auftritt
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und den Ankläger, der ja nicht wirklich ist, zerlegt wie kein anderer.
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Also die außerhalb der Politik ist und die sagt so, hey, du kannst doch hier
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nicht einfach nur Märtyrer werden, du musst auch mal kämpfen.
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Und das ist sie, die das irgendwie so macht.
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Und ähm... Ja, also das Emotionale, das finde ich, bringt sie da als in ihrer Rolle so rein.
1:24:41–1:24:45
Und damit können wir jetzt vielleicht diese andere Tür öffnen,
1:24:45–1:24:47
so dieses, warum jetzt dieser Film? und.
Florian Clauß
1:24:52–1:24:56
Genau, warum jetzt? Also diese ethische ...
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Also, ich mein, es gibt, glaub ich, keine dramatischere Figur als dann Oppenheimer.
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Also, das find ich wirklich so, diese Konfrontation, dieses Bildliche.
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Er hat die Atombombe geschaffen und damit ein neues Zeitalter eingeleitet,
1:25:13–1:25:18
ne? Mhm. Wie kommt der mit dieser Verantwortung klar?
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Ja, und das ist dieser Prometheus und vielleicht eben,
1:25:23–1:25:30
na, also, diese, diese, diese, ich bring das Feuer der Menschheit und ich werde
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dafür bestraft und mir wird die Leber so ein bisschen weggegessen.
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So, ne, das ist ja so dieser, dieses Payback, ok, du hast deine Leber und das
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ist halt so die McCarthy-Ära, ok, die haben so ein bisschen ihre Leber weggegessen,
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aber ich finde, darum geht's gar nicht.
1:25:46–1:25:50
Das ist nicht der Punkt bei dem Film. Ich finde, das ist vielleicht der Punkt
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bei der Biografie. Aber ich finde nicht ...
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Ich finde es nicht entscheidend, dass er dann so eine Läuterung irgendwie durchmacht.
1:26:01–1:26:02
Sondern es wird noch überpersönlich.
Micz Flor
1:26:02–1:26:04
Ja.
Florian Clauß
1:26:04–1:26:08
Weißt du, es geht nicht darum, dass er dann so in seinen moralischen Konflikt kommt.
1:26:09–1:26:14
Das ist nicht erzählenswert. Sondern es geht darum, dass er die Kettenreaktion ausgelöst hat.
1:26:15–1:26:18
Und er derjenige war, der das dann halt auch initiiert ist.
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Und ich glaube, da wird ihm auch bewusst, dass es hinter seine Person geht.
1:26:22–1:26:28
Dass es nichts mehr mit ihm zu tun hat. Dass es jetzt Politik und Zivilisationsgeschichte
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ist, die er da angestoßen hat. Und ich glaube, das ist so das,
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was der Film erzählen will.
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Und wir auch gerade an so einem Kipppunkt sind von...
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Dahinter geht's nicht mehr weiter. Wenn das Licht da ist, dann sind wir tot.
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Mhm. So ganz übertragen gesprochen, ne?
Micz Flor
1:26:48–1:26:54
Ja, also, gebe ich dir recht. Ich hab das Gefühl, dass dieses ... äh, diese ...
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Wenn's eine Analogie oder Parable oder wie auch immer ist, dann ist es aber
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für mich interessanterweise am wenigsten noch die Atombombe und der Atomkrieg,
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sondern für mich ist es eher so, Und deshalb die Brücke Emily Blunt auch,
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ist zum Beispiel die menschengemachte Klimaerwärmung.
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Das ist halt irgendwie was, wo man das Gefühl hat, das ist eher das,
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was gerade wo die Welt verbrennt. Ja, auch dieses Bild, statt der Kettenreaktion,
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wo das Sauerstoff verbrennt.
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Also wir sind auf diesem Dobus gerade nicht in der Lage, mit der Thematik umzugehen.
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Und diese wütende Emily Blunt, die halt dann irgendwie gesagt hat,
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könnt ihr jetzt eigentlich mal aufhören, irgendwie Gentleman zu sein?
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Also jetzt muss man irgendwie mal wirklich, jetzt muss man irgendwie schon mal Nein sagen.
1:27:41–1:27:43
Man muss sich das nicht gefallen, man muss das irgendwie tun.
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Also da hatte ich so das Gefühl, die Analogie im Hier und Jetzt ist dann eher
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die globale Erwärmung als große Bedrohung, als Menschengemachtes,
1:27:52–1:27:55
als es gibt kein Zurück mehr.
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Oder die Hoffnung ist, es gibt ein Zurück, aber das ist dann wirklich auch,
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Er spricht von United Nations.
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Es ist ein Zurück, was wirklich auch auf globaler Ebene irgendwie maschinisiert
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werden müsste in irgendeiner Form.
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Das ist das eine, woran ich denke. Das andere ist aber natürlich dann auch wissenschaftlich
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eben diese Diskussion um künstliche Intelligenz.
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Wie kriegt man diesen Genie zurück in die Flasche?
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Ist das möglich? Also was er sich ja wünscht, dass halt die Wissenschaft das natürlich kann.
1:28:26–1:28:29
Er spricht vorher auch so, okay, wenn wir das nicht haben, dann haben es die
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Nazis. Was ist uns lieber? Was ist moralisch vertretbarer? Irgendjemand wird es zuerst haben.
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Jetzt ist die Diskussion um künstliche Intelligenz, irgendwie ist das etwas,
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was wir wirklich wollen, was wir brauchen.
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Wenn wir es doch jetzt schon nicht mehr verstehen, warum auf einmal irgendwelche
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neuronalen Netzwerke auf einmal Hindi sprechen können und lesen können und wir
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wussten gar nicht genau.
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Wir hatten denen nie einen Auftrag gegeben. Das kam halt scheinbar so mit,
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weil die da irgendwie alle sich angeguckt haben.
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In dem Moment ist es ja wirklich so, dass wir auch da manchmal die Stimmen hören,
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die sagen, wir brauchen eine Form der Regulation, wir müssen das irgendwie kontrollieren können.
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Aber auch da dieses Wissenschaftler- und Wissenschaftlerinnen-Gefühl,
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wohl irgendwie, es zu sagen, also es wird einfach passieren,
1:29:16–1:29:20
dann mache ich doch lieber mit, dann will ich wenigstens dabei sein.
1:29:20–1:29:22
Und ähnlich war das, glaube ich, auch bei dieser Atombombe.
1:29:23–1:29:27
Er sagt ja einmal explizit auch zu jemandem bei der Anwerbung,
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sagt er auch, Ist die Liebe, die Hitler hat oder so eine Art.
1:29:34–1:29:36
Und das Dritte, woran ich dann denke, ist wirklich...
Florian Clauß
1:29:36–1:29:40
Das ist ja quasi die moralische Legitimation für ihn selber,
1:29:40–1:29:45
weil er ja auch selber Jude ist, dann auch zu sagen, ich möchte nicht,
1:29:45–1:29:46
dass das passiert, dass das Hitlerfeuer hat.
1:29:47–1:29:52
Das ist ja so diese, das irgendwie, okay, deswegen bin ich da,
1:29:52–1:29:54
deswegen bin ich da drin und mach das mit.
1:29:55–1:29:59
Das ist ja so seine eine Motivation, da auch den Weg weiter zu gehen.
Micz Flor
1:29:59–1:30:02
Ja, aber das ist ja, wenn wir jetzt durch diese zweite Tür gehen,
1:30:02–1:30:05
dann gucken wir auf so einer Zeitgeist-Ebene.
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Wie berührt der Film unsere Welt gerade? Unsere kulturelle, politische, originale Welt?
Florian Clauß
1:30:11–1:30:14
Ich finde nochmal ein Aspekt, und der ist vielleicht dann so,
1:30:14–1:30:18
wenn man das jetzt umdreht, so ein kleiner Hoffnungsschimmer,
1:30:18–1:30:21
den ich dann auch da sehe, also ich stümmel überein.
1:30:22–1:30:28
Es geht um die Erwärmung, um die Erwärmung der Welt, ja, wie ist das aufzuhalten?
1:30:29–1:30:34
Und das, was das Manhattan-Projekt mit dem Mond-Projekt gemein hat, dass ...
1:30:35–1:30:41
Ja, gerade so dieses ... die amerikanische Nation, wenn die ganz viel Geld auf
1:30:41–1:30:46
etwas werfen und ein Ziel haben, wie auch immer, dann schaffen die das.
Micz Flor
1:30:46–1:30:47
Ja?
Florian Clauß
1:30:47–1:30:52
Also, es ist halt irgendwie die Landung auf den Mond. Und diese Bombe zu bauen,
1:30:52–1:30:57
mit ganz viel Geld, mit ganz viel Konzentration, schafft man auf einmal so ein Level.
1:30:58–1:31:04
Und wenn man das jetzt umdreht und sagt, okay, wir haben hier diese globale Herausforderung,
1:31:04–1:31:08
wir werfen jetzt, und das wünscht man sich ja zurzeit von der Politik,
1:31:08–1:31:14
dass alles Geld eben darauf geworfen wird, hier auch eine Lösung zu finden.
1:31:14–1:31:19
Also das ist unser, und das hat ja tatsächlich von allein, hat das mal ja so
1:31:19–1:31:22
programmiert, der Klimawandel ist unsere Mondlandung.
1:31:23–1:31:25
Ja, wir müssen das begreifen wie ein Mondlandungsprojekt.
1:31:26–1:31:31
Und wenn man da jetzt alles Geld draufwirft, dann schaffen wir eventuell da
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auch eine gewisse Regulierung und so.
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Aber gleichzeitig ist es nichts Explosives.
1:31:38–1:31:44
So eine Mondlandung, so eine Bombe geht auf den Punkt und es passiert was, ja?
1:31:45–1:31:50
Aber so was Handfestes hast du ja dann nicht. Also wie willst du das verkaufen?
Micz Flor
1:31:51–1:31:58
Ja, das ist, glaube ich, das Ding. Du solltest jetzt irgendwie alles Geld da
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draufwerfen, während die Alternativen einfach gar nichts machen.
1:32:04–1:32:08
Können wir endlich mal aufhören? Wir hatten jetzt vor ein paar Wochen die meisten
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Flugzeuge in der Luft überhaupt.
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Also nach Corona, da war das alles ein Lockdown. Und dann dachte man,
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dass die Flugindustrie sich vielleicht gar nicht so sehr da erholen kann.
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Da neulich irgendwie waren noch nie so viele zivile Luftfahrtflugzeuge in der
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Luft wie an diesem einen Tag jetzt vor ein paar Wochen und das ist natürlich dann,
1:32:35–1:32:40
Was irgendwie auch zeigt, klar, wenn man jetzt zwei Milliarden anfasst und die
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Bombe baut und dann nochmal drei Milliarden anfasst und die Mondlandung hinkriegt,
1:32:45–1:32:49
dann, wenn er Raketen untestet und verbrannt und alles, das ist ja genau das,
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was man nicht machen will.
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Dein Silent Green Szenario, wo die Menschen einfach nur noch rumliegen in der
1:32:58–1:33:00
Straße und Gemüse essen.
Florian Clauß
1:33:00–1:33:02
Ich weiß, was du damit ausdrücken willst.
1:33:06–1:33:08
Einfach diesen Wachstumsschub zurückdrehen und einfach nichts machen,
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um dieses ständige Anwachsen, dieses Reisen und so weiter, diese Konsum ...
1:33:14–1:33:22
Aber ich glaube, es geht darum, gewisse Lösungen zu finden, um auch so ein gemeinsames
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Mindset aufzubauen, um das gesammelt angehen zu können. um das halt so gesammelt angehen zu können.
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Und das ist ja auch schon, also ich meine, du kriegst da mit Geld was hin.
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Also du kriegst, du kannst da bestimmte Sachen angehen mit Kohle.
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Und das glaube ich schon, dass es dann eine Verbesserung der Situation herbeiführen kann.
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Also da würde ich dir jetzt irgendwie so, auf der einen Seite geht es natürlich
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dann zurückzudrehen und zu sagen,
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wir müssen jetzt nicht so viel machen, aber auf der anderen Seite muss man ja
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auch ganz bestimmte Schlüsseltechnologien so weit aufbauen, damit man dann auch
1:33:56–1:34:00
völlige alternative Energiequellen dann so auch nutzen kann und so weiter.
Micz Flor
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Du, ich bin total bei dir, dass jetzt was passieren muss und natürlich ist es
1:34:04–1:34:08
aber so, dass ich das Gefühl habe, dass es darauf hinläuft, dass man wirklich
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ein Äquivalent von Mondlandung machen muss.
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Deshalb ist, glaube ich, diese Utopie, mit dem wir könnten ja mal auf dem Mars
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leben, ist irgendwie gerade so gehypt, weil alle irgendwie in Skymoff,
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naja, wir haben ja noch einen Plan B, aber diese, diese...
Florian Clauß
1:34:23–1:34:25
Ja, wie Elon Musk und Jeff Bezos.
Micz Flor
1:34:25–1:34:30
Ja, ich glaube, es gibt viele Leute, die irgendwie denken, dann machen wir es halt so.
1:34:31–1:34:36
Bevor ich jetzt aufhöre, Fleisch zu essen, fliege ich doch lieber in zehn Jahren auf den Mars.
1:34:37–1:34:38
Aber auf jeden Fall...
1:34:41–1:34:46
Was jetzt ja auch spürbar wurde, noch mal während der Corona-Zeit,
1:34:46–1:34:51
diese Idee, dass man einfach sich zurückzieht, in gewisser Weise verzichtet
1:34:51–1:34:52
auf soziale Kontakte und sowas.
1:34:53–1:34:55
Hätte man das konsequent gemacht, hätte man vielleicht früher das irgendwie
1:34:55–1:34:56
besser eindämmen können.
1:34:57–1:35:02
Aber sowas wie Eindämmen und Vermeiden und Prophylaxe, das sind halt keine Heldengeschichten.
1:35:03–1:35:08
Und ich befürchte einfach, dass dieser menschliche Wunsch nach den Rittern,
1:35:08–1:35:12
nach den Königinnen, nach den ersten Männern auf dem Mond,
1:35:12–1:35:15
nach den ersten Frauen in der Physik und so,
1:35:15–1:35:23
dass die halt so treibend ist, dass halt ein Forschungsprojekt für E-Fuels,
1:35:23–1:35:27
was meiner Meinung nach, also kann mich jetzt jemand von der FDP vielleicht
1:35:27–1:35:29
eines Besseren belehren, aber ...
Florian Clauß
1:35:29–1:35:30
Nee, kann er nicht.
Micz Flor
1:35:31–1:35:35
Nee, völliger Bullshit, der einfach nur noch weiter dazu führt,
1:35:35–1:35:42
dass halt diese Verbrennermotor-Idee von deutschen Autos uns immer weiter international ins Abseits schiebt.
1:35:44–1:35:48
Und trotzdem ist das halt irgendwie so, dann stellt man halt irgendwie so eine
1:35:48–1:35:51
Firma hin, sagt, wir machen E-Fuels und alle atmen so auf. Cool,
1:35:51–1:35:54
dann machen die was, dass Forschung und Forschungsgeld arbeitet.
Florian Clauß
1:35:54–1:35:58
Es ist einfach so ein futuristischer Eskapismus, der da aufgebaut wird.
Micz Flor
1:35:58–1:36:01
Und ich glaube, da gibt es halt unglaublich viele. Es gibt ja auch irgendwie
1:36:01–1:36:10
eine, zumindest in Amerika, glaube ich, eine, wie nennt man das, Fabrik?
1:36:10–1:36:12
Keine Ahnung. Was halt irgendwie CO2 bindet.
1:36:14–1:36:18
Aber die Menge, die halt gebunden werden kann, gerade mit der Technik,
1:36:18–1:36:21
ist halt so lächerlich, dass die
1:36:21–1:36:25
Frage von Energieeffizienz nicht wirklich sinnhaft gestellt werden kann.
1:36:25–1:36:29
Und das ist halt so meine Sorge. Und da ist, glaube ich, dann eben diese Mitte
1:36:29–1:36:33
20. Jahrhundert, die größte Bombe und noch eine größere und die Wasserstoffbombe
1:36:33–1:36:36
und dann auf den Mond fliegen und dann nochmal und dann fliegen wir mit einem
1:36:36–1:36:40
Jeep auf den Mond. Das sind doch richtige Bilder, die man im Fernsehen verkaufen kann.
1:36:40–1:36:43
Und dann fahren die mit dem Auto auf den Mond. Wie cool ist das denn?
1:36:44–1:36:52
So, das sind ja irgendwie dann Geschichten, wo man diese expansive,
1:36:52–1:36:59
aber auch nicht sehr nachhaltige Fortschrittsgedanken so hat.
1:37:00–1:37:08
Aber klar, ich bin irgendwie bei dir, wäre schön, wenn wir auf einer globalen Ebene,
1:37:08–1:37:11
einer atmosphäre mit
1:37:11–1:37:17
der atmosphäre arbeiten können wir sind hier gerade ich finde es einen interessanten
1:37:17–1:37:22
weg ist die genaue richtung anhalter bahnhof sind über den kanal gelaufen und
1:37:22–1:37:27
vom gleis 3 park gekommen ja wir können ja einfach hochgehen da kommt ein kleines
1:37:27–1:37:31
atrium kennst du Siehst du das hier?
1:37:31–1:37:34
Ja. Kommt da nicht dann die Brücke zum Technikmuseum gleich?
Florian Clauß
1:37:37–1:37:39
Aber es ist nur ein kleiner...
Micz Flor
1:37:39–1:37:42
Ach ne, wir sind noch ein bisschen hier am Tempodrom.
Florian Clauß
1:37:45–1:37:51
Ah, hier ist das Tempodrom, krass! Okay, nochmal so einen ganz anderen Backview.
1:37:52–1:38:00
Wir kommen hier mitten aus dem Dschungel. Ja, also ist der Film für dich denn,
1:38:08–1:38:13
ein moralischer Appell an den Verzicht oder eben, wie wir es gerade so ein bisschen
1:38:13–1:38:19
getrieben haben, in die Richtung eine neue Mondlandung-Mission in die Welt zu
1:38:19–1:38:21
rufen. Also die Frage ist halt...
Micz Flor
1:38:22–1:38:24
Deshalb habe ich dich nach den Emotionen ganz am Anfang gefragt.
1:38:24–1:38:28
Also man geht nicht aus dem Film raus mit dem Gefühl, Mondlandung,
1:38:28–1:38:32
sondern man geht aus dem Film raus mit dem Gefühl, das ist nicht mehr zu stoppen.
Florian Clauß
1:38:33–1:38:36
Aber ja und dann ist es aber natürlich ein bitteres Ende, ne?
Micz Flor
1:38:37–1:38:40
Und deshalb habe ich dich nach den Emotionen direkt danach gefragt.
1:38:42–1:38:46
Ja, aber ich finde es schon wichtig, das ist ja genau der Punkt,
1:38:46–1:38:48
ne? Also, dass wir jetzt ja auch auf...
1:38:49–1:38:51
Wir haben das gleiche gemacht, ne? Es gibt die Emotionen...
Florian Clauß
1:38:52–1:38:55
Guck mal, jetzt riecht man die Salzlaker aus dem Thermodrom.
Micz Flor
1:38:58–1:39:01
Das ist die Lüftung. Zum Thema Energieeffizienz.
Florian Clauß
1:39:02–1:39:07
Oh, ich will mal wieder einen Spar. Ich stelle mich in die Lüftung.
Micz Flor
1:39:07–1:39:09
Heizen, künstlich kühlen, alles gut.
1:39:12–1:39:15
Ja, jetzt weiche ich mir nicht noch mal doppelt aus, weil das ist natürlich genau der Punkt.
1:39:15–1:39:19
Man geht aus dem Film raus und man fängt das dann mit den Gedanken alles so
1:39:19–1:39:23
wieder ein. Aber diese Grundstimmung, die zum Schluss existiert,
1:39:23–1:39:26
die ist natürlich auch ein Punkt, wo man sich dann auch noch mal die zum Schluss
1:39:26–1:39:28
existierte, war einfach einer der klügsten Köpfe.
1:39:31–1:39:37
Im mittleren 20. Jahrhundert war ich es einfach nicht mehr weiter. Und ...
1:39:41–1:39:46
Und das war so der Hintergrund, vor dem die Emotionen von Hoffnungslosigkeit
1:39:46–1:39:48
und Wut sich so irgendwie aufgefaltet haben.
1:39:50–1:39:55
Und Mondlandung war da nicht spürbar. In dem Moment, als das Ganze aufhörte, ähm ...
1:39:59–1:40:02
Kommen wir wieder, du gehst aus dem Kino raus, wir kommen wieder in unsere Welt an.
1:40:03–1:40:06
Das ist die Emotion, mit der wir eigentlich in der Welt auch sein dürften,
1:40:06–1:40:14
weil wir dann vielleicht eben wie Emily Blunt die einzigen sind,
1:40:14–1:40:18
die dann sagen, hey Leute, bitte fangt nicht mehr an rum zu argumentieren und
1:40:18–1:40:24
Politik zu betreiben und so. Das ist alles vorbei.
1:40:25–1:40:29
Jetzt steht doch einfach mal dafür ein. Verteidigt euch mal, fordert mal.
1:40:30–1:40:34
Das fand ich irgendwie, war für mich zumindest das Ende des Films.
1:40:34–1:40:40
Die Anknüpfung an den Zeitgeist war zu sagen, es ist gerade sehr hoffnungslos und wir müssen was tun.
Florian Clauß
1:40:40–1:40:44
Und das war für dich geknüpft an die Figur von Emily Blunt?
Micz Flor
1:40:44–1:40:48
Ich fand, Emily Blunt, es gab so integere und weniger ... Also,
1:40:48–1:40:52
es gab taktierende Politiker, Politikerinnen wenig eigentlich.
Florian Clauß
1:40:52–1:40:57
Es war eine reine Männerdomäne, ne? Also, man konnte schon so sehen,
1:40:57–1:41:00
dass zumindest die Wissenschaftlerinnen gezeigt wurden.
1:41:00–1:41:02
Aber es war noch eine sehr männlich besetzte Politikdomäne.
Micz Flor
1:41:05–1:41:08
Und die Frau in der Rolle von Emily Blunt ...
1:41:09–1:41:14
Die war die, die quasi da Emotionen Und in gewisser Weise auch so gesunden Menschenverstand
1:41:14–1:41:16
drängende von Ey, das ist doch Quatsch.
1:41:17–1:41:20
Ja, es ist Quatsch. Ihr versucht jetzt da irgendwas anzuregen.
Florian Clauß
1:41:20–1:41:25
Diese Wut, die sie dann halt auch so... Also, die finde ich auch sehr stark
1:41:25–1:41:26
gespielt von Emily Blunt.
1:41:31–1:41:39
Ja, okay. Also, ich möchte jetzt gerade so ein bisschen in die Zielgerade oder Schlusskurve kommen.
1:41:40–1:41:43
Und würdest du sagen, das war ein guter Film?
Micz Flor
1:41:47–1:41:50
Du meinst jetzt wirklich so von Note 1 bis Note 6?
Florian Clauß
1:41:50–1:41:56
Ja, oder von 1 bis 10, 1 bis 5, oder von irgendwie, würdest du jetzt so,
1:41:56–1:42:01
also jetzt, du hast es ja am Anfang erwähnt, du hast dich sehr gefreut,
1:42:01–1:42:03
du willst den unbedingt gut finden.
1:42:04–1:42:09
Wie siehst du jetzt mit den Erwartungen, mit denen du da reingegangen bist,
1:42:09–1:42:16
siehst du die eingelöst, oder hat der Film doch irgendwie was anderes dann bei dir bewirkt?
Micz Flor
1:42:20–1:42:24
Ich habe das bei Büchern oft, da gibt es für mich eigentlich zwei große Faktoren.
1:42:24–1:42:31
Der eine Faktor ist halt so vom Plot her, wie smart oder gut oder spannend ist es geplottet.
1:42:32–1:42:37
Das andere ist, wie es geschrieben. Und so zum Beispiel so Leute wie Kurt Wernigert
1:42:37–1:42:41
oder John Irving oder auch Dan Simmons sind für mich Autoren,
1:42:41–1:42:45
alles drei Männer in dem Fall, die gut schreiben können und Dan Simmons Das
1:42:45–1:42:47
kriegt den Plot meistens nicht so gut hin.
1:42:48–1:42:54
Und bei dem Film, um diese beiden Sachen zu nehmen, war ich eigentlich in beiden sehr zufrieden.
1:42:54–1:42:57
Also dieser Plot von John Wick, wo die Sache einfach immer weiter,
1:42:57–1:43:01
weiter, weiter, weiter ging und diese drei Zeitstränge irgendwann zusammen kamen
1:43:01–1:43:07
und in diesem Knoten dann sich auch irgendwie gleichzeitig anspannten,
1:43:07–1:43:10
dann überdrehten, dann war er so raus.
1:43:10–1:43:15
Und danach kam hier dann so die Katharsis, wo wir dann eben dieses ganz frühe
1:43:15–1:43:19
Gespräch mit Einstein noch mal erleben durften. Das war dann irgendwie das Ende.
1:43:20–1:43:23
Und das hat mir auf der Plottebene gut gefallen.
1:43:27–1:43:31
Und vom Schreiben her, vom Skripten, ja, es war viel Dialog.
1:43:32–1:43:35
Aber ich hatte immer das Gefühl, dass der Dialog die Geschichte weiterbringt.
1:43:36–1:43:41
Und auch in diesen unterschiedlichen Zeitsprüngen, der Dialog eigentlich linear
1:43:41–1:43:45
die Sachen aufeinander aufgebaut hat. Das war so ein bisschen wie so ein Hugh-Dunit-Film,
1:43:45–1:43:51
der immer zur richtigen Zeit den Beweis von etwas Vergangenem irgendwie in die Gegenwart holt.
1:43:52–1:43:55
Hat mir das auch sehr gut gefallen. Dann ist halt eben dieser John-Rick-Moment
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entstanden, wo man einfach immer weitergetrieben wurde.
1:43:58–1:44:00
Oder auch so bei Herr der Ringe beim ersten Mal, wo man das Gefühl hatte,
1:44:00–1:44:02
man ist immer auf dieser Journey.
Florian Clauß
1:44:03–1:44:07
Ja, und man sieht dann quasi so das Bühnenbild nach hinten, irgendwie so von
1:44:07–1:44:10
links nach rechts durch die Bühne getragen und der Hauptdarsteller steht auf
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der Stelle unglücklich und läuft die ganze Zeit.
Micz Flor
1:44:12–1:44:16
Ja, super Mario, Gameboy-mäßig, du läufst halt einfach immer in eine Richtung.
1:44:19–1:44:22
Und deshalb war es für mich einfach toll. Ich denke wahrscheinlich,
1:44:22–1:44:24
es gibt andere Leute, die denken, ey ...
1:44:26–1:44:29
Ich habe so das Gefühl, dass es vielleicht Kritiker gibt, die denken,
1:44:29–1:44:32
wie kann man so gut gelaunt aus dem Film rauskommen, der war doch kein guter
1:44:32–1:44:34
Film. Ist meine Vermutung.
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Du hast da mehr gelesen als ich.
1:44:37–1:44:40
Aber vielleicht liegt es auch daran, weil ich immer so selten im Kino bin,
1:44:40–1:44:42
dass es für mich einfach ein ganz tolles Erlebnis war.
Florian Clauß
1:44:44–1:44:46
Also findest du den als Biopic gelungen?
Micz Flor
1:44:49–1:44:54
Als Biopic finde ich ihn deshalb nicht so ganz gelungen, weil der hat so einen JFK-Moment.
1:44:58–1:45:03
Bei JFK sind wir die ganze Zeit bei der Detektivarbeit dabei,
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wer kann das ein Einzeltäter gewesen sein usw.
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Und hier sind wir auch in so einem Biopic drin die ganze Zeit.
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Zum Schluss kommt dann eben dieses, oder ganz am Anfang dieses Verhör oder dieses
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Gremium oder wie auch immer. Und das kommt ja dann zum Schluss eben in dem Showdown
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auch, spielt das eine zentrale Rolle.
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Und da kommt auf einmal dieser Strauss rein und der wird dann geoutet als Superbaddy,
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der das alles irgendwie eingefädelt hat, weil er narzisstisch überhöht,
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alles immer auf sich bezieht und so weiter.
1:45:35–1:45:40
Und da funktioniert es deshalb für mich als Biopic nicht, weil es bleibt für
1:45:40–1:45:48
mich dann unklar, ist das jetzt eine Hypothese oder kann ich sagen,
1:45:48–1:45:50
dass es so war? Verstehst du, wie ich meine?
1:45:50–1:45:54
Also die ganze Zeit hat man das Gefühl, man ist sehr stark an so einem bisschen
1:45:54–1:46:00
aufgepeppten, aber sehr realitätsnahen Biografie dran.
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Und hinten mit diesem Strauß und diesen Gesprächen und diesem Time-Artikel,
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Da hat man auf einmal das Gefühl, jetzt weiß ich nicht mehr,
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ob die das da einfach reingeschrieben haben oder ob es da wirklich Transkripte
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gibt von diesen Aussagen, ob das Common Knowledge ist und belegt oder ob das
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eine Hypothese ist, die mir jetzt die Nolan Brothers irgendwie verkaufen.
Florian Clauß
1:46:20–1:46:21
Verstehe, ja.
Micz Flor
1:46:21–1:46:25
Und wenn man das dann eben mit so einem klassischen Biopic wie Gandhi vergleicht
1:46:25–1:46:31
oder so, wo man das Gefühl hat, großartiger, in sich komplett konsistenter Biopic-Film,
1:46:31–1:46:36
Da kann ich eigentlich fast alles daraus zitieren, irgendwie hat das eine reale Anbindung.
1:46:36–1:46:39
Und das war zum Schluss da nicht mehr so. Da habe ich so gedacht,
1:46:39–1:46:41
ist das jetzt wahr oder nicht? Was soll ich jetzt hier gerade glauben?
Florian Clauß
1:46:42–1:46:45
Ja, ja, also ich glaube, da sprichst du auf so einen Punkt an,
1:46:45–1:46:49
der mir bei meinem Film so ein bisschen aufgestoßen ist.
1:46:50–1:46:53
Also wenn du mich jetzt fragen würdest, wie ich den...
Micz Flor
1:46:53–1:46:57
Also das wäre jetzt mal eine Frage an dich. Natürlich findest du es ein gelungenes Biopic.
Florian Clauß
1:46:58–1:47:03
Ah, gut, dass du das fragst. Nein, aber ich will da direkt anknüpfen,
1:47:03–1:47:10
nämlich wo für mich irgendwie so die emotionale Fallhöhe, so ein bisschen aus
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dem Ruderläuf, ist eben genau diese Strauß-Geschichte.
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Die extremst aufgeladen ist und in diesem ganzen Prozess geht es ja die ganze
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Zeit nur darum, ob er seine Sicherheitsstufe behält.
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Das heißt, da steht ja nicht so viel, ich sage mal so viel, für Oppenheimer
1:47:27–1:47:32
auf dem Spiel, als dass er bestimmte Verfügungsgewalten verliert.
Micz Flor
1:47:33–1:47:37
Ja, was auch für ihn auf dem Spiel steht, ist, ich verliere den Anschluss an
1:47:37–1:47:40
die zeitgenössische Cutting-Edge-Wissenschaft in meinem Feld.
Florian Clauß
1:47:41–1:47:45
Nein, nein, nein, das nicht. Nein, nein, nein. Er ist im akademischen Bereich
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nach wie vor aufgehoben. Es geht nur um reine Politikwirksamkeit.
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Also er kriegt dann nicht mehr dieses politische Programm, er kriegt dann nicht
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mehr die Insights, er kann dann nicht mehr irgendwie eine Direktive oder bestimmte
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Empfehlungen aussprechen.
1:47:59–1:48:03
Das heißt, sein politischer Arm wird in diesem Moment amputiert.
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Also natürlich ist ja in der ganzen Forschungsgeschichte nach wie vor eine zivile
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Sache, es geht ja um militärische Wirksamkeiten.
1:48:18–1:48:24
Dass das so extremst emotional aufgeladen und diese Fallhöhe so unglaublich
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ausgespielt wurde im Verhältnis dazu,
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dass dann diese ganze Opfergeschichte von Hiroshima und Nagasaki so gar nicht so Thema war.
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Also die ethische Fallhöhe, die viel viel dramatischer ist, als jetzt seine
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persönliche, hat in meinen Augen in der Geschichte zu viel Raum eingenommen.
1:48:46–1:48:49
Und wie du sagst, man kann es jetzt irgendwie, also ich meine,
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wie denn Strauß dann halt so quasi als so der, der irgendwie die Natter dann eingeführt wurde, ne?
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Also dann hinten dann so Und das war ja so ein bisschen wie Slytherin und dann
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auf einmal beißt er dann halt den und dann wird er selber überführt.
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Das fand ich ein bisschen zu...
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Also gleichzeitig erzählt er ja auch damit so eine Kernkonfliktgeschichte,
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die mit dieser Dramatik des Bombenabwurfs dann überhaupt nichts mehr zu tun hat.
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Und das finde ich so ein bisschen so, da finde ich irgendwie so,
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okay, dann, klar, es gibt natürlich Opfergeschichte drin und so weiter,
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aber ich finde das so ein bisschen, diesen Strang finde ich so ein bisschen vernachlässigt.
Micz Flor
1:49:37–1:49:40
Aber vielleicht ist das auch die Erklärung für das Schwarz-Weiß da drin,
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weil vielleicht ist alles Schwarz-Weiß so hypothetisch und in dem Moment,
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wenn dann zum Beispiel aus Schwarz-Weiß Farbe wird, also es war so ein Übergang,
1:49:50–1:49:54
wo, glaube ich, Emily Blunt schwarz-weiß Ich weiß nicht mehr genau,
1:49:54–1:49:56
aber auf jeden Fall so ein Sprung.
Florian Clauß
1:49:56–1:50:01
Ja, genau, wo sie in diesem Feuerraum sind. Wo sie dann im Hintergrund in Farbe dann gezeigt wird.
Micz Flor
1:50:01–1:50:05
Ja, und dass sie da, naja, sie ist ja viel in Farbe. Sie ist ja eigentlich immer
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in Farbe. Aber irgendwie war da was.
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Das kannst du jetzt nicht mehr genau zusammenbringen. Aber das ist vielleicht
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der Punkt, wo eben die Person wieder in Farbe kommt, weil diese Gespräche dort
1:50:19–1:50:22
ja transkribiert wurden. Man sieht ja auch diese Maschine, wo jemand mitschreibt.
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Das heißt, alle Sachen, die schwarz-weiß sind, sind vielleicht Dinge,
1:50:26–1:50:32
die nicht dokumentiert sind und deshalb hypothetisch sind. Wie zum Beispiel das Gespräch im Park.
1:50:32–1:50:36
Wie zum Beispiel das Gespräch mit diesem riesen Blumenstrauß in der Mitte.
Florian Clauß
1:50:36–1:50:41
Ja, das war auch so eine Absurde Situation, wo dann halt dieses Bokeh die ganze
1:50:41–1:50:47
Zeit beschnitten wurde und man immer versucht hat, so eine Überblickssituation
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zu schaffen, die aber nicht hergestellt wurde.
Micz Flor
1:50:49–1:50:54
Ja, dass vielleicht die schwarz-weißen Sachen Sachen sind, dafür gibt es keine
1:50:54–1:50:59
Belege, aber diese Bausteine haben wir reingenommen, weil so wird eine runde Geschichte draus.
1:51:00–1:51:07
Dann fällt alles eben zusammen. Wobei natürlich diese Gespräche da vor diesen Richtern,
1:51:07–1:51:10
die ja auch schwarz-weiß sind, der Typ, der Freddie Mercury gespielt hat,
1:51:10–1:51:12
und diesen Hacker Raimi, oder wie der heißt, der Schauspieler,
1:51:12–1:51:16
der ist ja auch schwarz-weiß.
1:51:17–1:51:20
Aber dafür müsste es ja auch Protokolle geben, keine Ahnung.
Florian Clauß
1:51:20–1:51:27
Ja. Und so ... Jetzt noch mal, ich mein, diese abschließende Frage nach der ...
1:51:28–1:51:33
Also was jetzt auch bei Dürrenmatt die Physiker dann so als Kernkonflikt aufgeworfen wurde,
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nämlich die Verantwortung von Wissenschaftler, die ihre Konsequenzen für ihre
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Entdeckung dann halt auch ethisch
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irgendwie so tragen müssen und auch die Rechtfertigung für ihr Handeln.
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Siehst du das in dem Film?
1:51:51–1:51:54
Irgendwie, ja behandelt ist es auf jeden Fall, aber gelöst?
1:51:55–1:52:00
In der Figur von Oppenheimer, außer dass er jetzt dann irgendwie so diese Visionen
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hat, dass alles verbrennt um ihn herum.
1:52:03–1:52:08
Also das möchte ich nochmal anmerken, dass es auf dieser, was ich ja auch zu Anfang gesagt habe,
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diese Metaebene von dem Film, die da wieder reinkommt, dass das Licht nur zum
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Licht wird und du siehst, es wird verstrahlen und du bist dann wieder auf das
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Medium Film und Zelluloid zurückgeworfen, finde ich sehr schön gelöst.
Micz Flor
1:52:23–1:52:29
Ja, ob das gelöst ist. Ich glaube auf dieser multifaktoriellen Matrix zwischen
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eigenen Ambitionen für sich selbst. Also er möchte ein Wissender werden.
1:52:34–1:52:41
Er fährt ja quasi durch die Universitäten und Ausbildungsstätten für Quantenphysik
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früh in seinem Leben, um das alles irgendwie für sich zu holen.
1:52:46–1:52:50
Dann aber auch so eine gewisse Berufung, die er spürt, das zurück nach Amerika
1:52:50–1:52:52
zu bringen. Aber da wird es dann auch so ein bisschen eitel.
1:52:52–1:52:57
Er will es dann auch mit viel Feuer irgendwie darstellen. Das ist in ihm auch angelegt.
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Er kann sowas auch. Da geht es sehr stark um ihn, um das Wissen.
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Dann gibt es natürlich immer diese ethisch-moralische Frage.
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Okay, wenn man diese Bombe bauen kann, wer sollte sie haben?
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Dann sollen auf alle Fälle wir sie haben. Immer wir, das ist ja dann immer die
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Wir-Seite, nie die andere.
Florian Clauß
1:53:18–1:53:21
Ja, und die Wir-Seite hat irgendwie Stars and Stripes.
Micz Flor
1:53:25–1:53:30
Ja, und da wird es dann eben größer als er und gleichzeitig sieht er sich berufen,
1:53:30–1:53:36
vor allen Dingen, weil eben auch er, er ist jüdisch und weil er dann ja auch
1:53:36–1:53:40
explizit sagt, das ist mein Volk, war glaube ich.
Florian Clauß
1:53:40–1:53:49
Ich glaube auch, das ist diese Motivation quasi der Errettung oder auch jetzt wirklich so,
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wo ist wer schutzbedürftig und welche Mittel sind dafür notwendig,
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um den anderen dann auch entsprechend in Schach zu halten.
1:53:57–1:54:02
Da hat er seine moralische, in der theoretischen Physik Entscheidung getroffen,
1:54:02–1:54:06
aber in dem Moment, wenn es halt in die Welt raus ist, ist er ja diese Zweifel,
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die dann ihn so zerfressen.
Micz Flor
1:54:08–1:54:13
Aber zuerst legitimiert er sich ethisch-moralisch durch, das sind meine,
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Glaubenskollegen, die umgebracht werden. Das ist dann,
1:54:24–1:54:28
er generiert sowohl als auch oder nicht nur,
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sondern auch, also nicht nur bin ich der geeignetste fachlich,
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sondern auch noch ethisch-moralisch jemand, der seinesgleichen in gewisser Weise da retten kann.
1:54:43–1:54:46
Gleichzeitig bricht es dann wieder weg, weil dann ist ja irgendwie Hitler,
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Deutschland hat kapituliert und dann werden die Bomben trotzdem auch mit seinem...
1:54:53–1:54:58
Also es ist so bei ihm glaube ich, es geht irgendwie schon um ihn und wir sind
1:54:58–1:55:02
ja nicht von ungefähr, auch wie du schon sagtest, mit vielen Köpfen immer so ganz nah an ihm dran.
1:55:03–1:55:08
Das sind auch eben immer so innere Visionen, auf die wir auch wortlos uns einlassen,
1:55:08–1:55:12
wenn der Hintergrund irgendwie rüttelt, wenn der Boden rumpelt,
1:55:12–1:55:15
wenn Teilchen durch das Bild fliegen.
Florian Clauß
1:55:16–1:55:19
Und Wellen, Wasserwellen kommen öfters mal vor.
Micz Flor
1:55:19–1:55:20
Wasserwellen, ja. Also diese ganzen...
Florian Clauß
1:55:20–1:55:22
Also oberflächlichen Erschütterungen.
Micz Flor
1:55:22–1:55:27
Genau, dieser Blick durch die Welt ist ja immer sein Blick, den wir da mitmachen,
1:55:27–1:55:34
insofern näht uns der Film ein, diese Fragen, die du da stellst,
1:55:34–1:55:36
die nicht lösbar sind, auch nicht wirklich zu lösen.
1:55:36–1:55:41
Aber einfach mitzubekommen, wie jemand darunter leidet, das alles in sich vereinen zu wollen.
Florian Clauß
1:55:41–1:55:45
Ich mein, dieser Aspekt, ich hab den kurz angesprochen, aber es ist schon so ein bisschen so ...
1:55:46–1:55:50
Also, diese Revolution frisst ihre Kinder, diese Entdeckung.
1:55:51–1:55:55
Also, wie ist die Verantwortung des Staates gegenüber ... Also,
1:55:55–1:55:56
wem geb ich das, diese Information?
1:55:57–1:56:01
Bin ich dazu verpflichtet, als jemand, der dann eben in der Lage ist,
1:56:01–1:56:03
diese Entdeckung machen zu können.
1:56:04–1:56:16
Das ist ja quasi so den begabten Menschen, die möglich von Intellekt fähig sind, das zu entdecken.
1:56:17–1:56:23
Haben die diese Verpflichtung, das dann auch einem Staat, der Nation und so weiter mitzuteilen?
1:56:25–1:56:28
Also ich meine, das Manhattan-Projekt ist die Antwort darauf, ja.
1:56:28–1:56:33
Gleichzeitig, bei den Physikern von Dürnmatt wird ja diese Entdeckung,
1:56:33–1:56:37
werden ja nicht geteilt. Die sind ja in dieser Anstalt und wollen das ja behalten.
1:56:38–1:56:44
Ja, also das heißt, dieser ethische Konflikt, und wenn ich das jetzt teile,
1:56:44–1:56:48
wer kriegt diese Information, ne, auf der anderen Seite?
1:56:49–1:56:53
Das ist ja eigentlich nur der Verwaltungsapparat des Staates, also der Geheimdienst.
Micz Flor
1:56:54–1:57:01
Ja und demgegenüber haben wir natürlich heute zumindest ein Wissen um Open Source-Lösungen,
1:57:01–1:57:08
auch gerade wenn es um Verschlüsselung von Daten geht, Verschlüsselung von Kommunikation geht.
1:57:09–1:57:10
Sie auch sehr stark um,
1:57:16–1:57:20
Das heißt, die Open-Access-Philosophie auch für wissenschaftliche Errungenschaften,
1:57:20–1:57:25
da gibt es ja schon vielleicht jetzt mehr Argumente als damals im Kalten Krieg,
1:57:25–1:57:28
zu sagen, vielleicht ist es besser, alles von vornherein zu teilen.
1:57:28–1:57:33
Gerade wenn man jetzt mit KI auch diese rasante Entwicklung sieht,
1:57:33–1:57:36
was da alles an Giften in Nullkommanix gefunden werden kann,
1:57:36–1:57:38
wie sich Proteine falten und sowas.
1:57:38–1:57:41
Also es ist jetzt alles auf so einer Ebene, da ist sowieso alles irgendwie schon
1:57:41–1:57:47
um die Ecke greifbar und das rechtzeitige Teilen,
1:57:47–1:57:51
das ist ja dann auch, um an diesem Klimathema noch mal anzubinden,
1:57:51–1:57:54
viele Menschen die sagen, ja mit KI haben wir jetzt wenigstens was,
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was komplex genug Daten verarbeiten kann und vielleicht wirklich mal sinnvolle
1:58:01–1:58:04
Interventionen auch zu finden.
Florian Clauß
1:58:08–1:58:14
Aber ich finde das immer total entscheidend, deine Erkenntnis zuletzt,
1:58:14–1:58:16
um diesen Teilenaspekt.
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Also das heißt, dass es nicht darum geht, einer Nation einen Vorteil zu verschaffen,
1:58:22–1:58:29
sondern dass es der globalen Community dann dieses Wissen anheimfallen soll.
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Und dann ist immer diese Frage, wie wird es verwaltet und wie wird es so verwaltet,
1:58:32–1:58:35
dass es halt nicht dann eben eingenützig ausgenutzt werden kann und so weiter.
1:58:36–1:58:39
Also aber das wäre ja dieser Impuls, das ist nicht...
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Zum Vorteil einer Partei genutzt wird, sondern das ist dann zur Verbesserung
1:58:47–1:58:51
der ganzen Menschheit. Und dieses Ventil, was ist die Menschheit?
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Das ist ja so ganz schwierig dann eben auch zu entscheiden.
1:58:55–1:59:00
Also, ich meine, Oppenheimer dachte wahrscheinlich schon, dass er was Gutes
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tut, indem er dann eben auch die Informationen quasi mit dem...
1:59:06–1:59:11
Also er liebt ja quasi Amerika und sein Land und so weiter,
1:59:11–1:59:16
das ist ja nochmal dieser final frontier,
1:59:16–1:59:21
das ist New Mexico, da kommen wir ja auch wieder so auf diese First Cow Geschichten,
1:59:21–1:59:23
dass dann eben den Indigenen das
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Land genommen wird und da wird halt das Manhattan-Projekt implementiert.
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Und damit wird halt irgendwie auch wieder so eine totale, ja,
1:59:34–1:59:34
so eine Frontierbewegung.
1:59:36–1:59:41
Also das heißt, das ist ja natürlich das Letzte, was irgendwie so geht in so
1:59:41–1:59:46
einer Entdeckung, ist dann halt die Kernspaltung zu dem Zeitpunkt.
1:59:47–1:59:51
Das Nächste ist jetzt die Kernfusion und die Kernfusion wird ja eben,
1:59:51–1:59:52
das ist eine zivile Technologie.
1:59:53–1:59:58
Also sobald wir quasi in den Schritt der Kernfusion kommen, dann haben wir das
1:59:58–1:59:59
Energieproblem gelöst.
1:59:59–2:00:03
Das ist, finde ich, auch nochmal so dieser Kontrast zwischen Kernspaltung und Kernfusion.
2:00:03–2:00:09
Kernspaltung ist gut, es gibt Atomkraftwerke, die sind aber jetzt nicht quasi
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die Lösung unseres Energieproblems.
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Aber sobald wir in so einer Entdeckung kommen, dass wir die Fusion betreiben
2:00:17–2:00:21
können, dann ist quasi das Energieproblem der Menschheit gelöst.
2:00:22–2:00:25
Und das finde ich nochmal so einen viel positivistischen Ansatz.
2:00:25–2:00:28
Also dieser Konflikt zwischen Wasserstoffbombe und...
2:00:30–2:00:35
Kern, also Plutonium-Atombombe, also ich meine gut, das sind beides Massenvernichtungswaffen,
2:00:35–2:00:40
das eine größer als das andere, aber trotzdem, dieser nächste Schritt,
2:00:40–2:00:42
next step, ist halt next level, ist halt Fusion.
Micz Flor
2:00:44–2:00:47
Das ist die Mondlandung. Die Marslandung.
Florian Clauß
2:00:47–2:00:49
Die Marslandung.
Micz Flor
2:00:49–2:00:52
Nein, die Marslandung, die ist Bullshit.
Florian Clauß
2:00:52–2:00:59
Ja, die Mondlandung. Ich meine gut, diese Projekte, die gibt es ja jetzt schon seit Jahrzehnten.
2:01:00–2:01:04
Und es gibt ja so immer wieder Entdeckungen und so weiter.
Micz Flor
2:01:04–2:01:06
Du wolltest doch mal eine Folge darüber sogar machen, oder?
Florian Clauß
2:01:06–2:01:15
Also apropos Folgen, hier auf unserem Weg vom Theater des Westens hin zur Ritterstraße gleich.
2:01:17–2:01:21
Wie viele Folgen haben wir geschnitten, Mitch, von uns selber?
2:01:21–2:01:24
Also Wege, die wir gegangen sind in anderen Episoden.
Micz Flor
2:01:25–2:01:26
Hast du das mal ausgerechnet?
Florian Clauß
2:01:26–2:01:29
Ja, ich rechne die ganze Zeit mit. Ich hab hier ein Protokoll.
Micz Flor
2:01:30–2:01:33
Das heißt, die Frage, wie oft sind wir diesen Weg schon gelaufen?
Florian Clauß
2:01:33–2:01:39
Nein, wie oft haben wir uns in den Folgen davor geschnitten in diesem Weg, den wir gerade laufen.
Micz Flor
2:01:39–2:01:42
Ah. Ich schätze, viermal.
Florian Clauß
2:01:42–2:01:45
Ich hab jetzt dreimal. Wo würdest du die vier ...
Micz Flor
2:01:45–2:01:48
Ich habe auch dreimal geschätzt und gedacht, ich lege noch einen drauf,
2:01:48–2:01:52
ich habe nicht groß gedacht, das war so ein Bauchgefühl.
Florian Clauß
2:01:53–2:01:54
Gästeliste plus one.
Micz Flor
2:01:55–2:01:57
Genau, ich habe gerade eher Emily Blunt gefragt.
Florian Clauß
2:01:59–2:02:04
Wir haben uns vor allen Dingen im Gleis Dreieckpark mehrmals geschnitten mit
2:02:04–2:02:09
dem First Cow und der Voyager Episode.
2:02:10–2:02:18
Und wir schneiden uns jetzt gerade ganz konkret in Stromgitarren Teil 2.
Micz Flor
2:02:18–2:02:22
Das stimmt. Da habe ich mich auch dran erinnert. Fällt dir noch was ein?
2:02:23–2:02:25
Gestalttherapie 2? Ne, das war 2 südlich.
Florian Clauß
2:02:28–2:02:33
Gestalttherapie, ja genau, wir sind parallel gelaufen. Wir haben uns quasi selber
2:02:33–2:02:36
gesehen, von vor mehreren Wochen auf der Brücke laufend.
Micz Flor
2:02:39–2:02:42
Laufend fällt mir jetzt auch nicht mehr viel ein aber ich möchte bevor wir jetzt den
2:02:42–2:02:50
abspann noch von dir final hören guter film ja nein nein und warum ich glaube
2:02:50–2:02:57
ich habe es ja schon so teilweise beantwortet ich war tatsächlich nicht so stark
2:02:57–2:03:02
emotional berührt wie bei anderen no land film Ja.
Florian Clauß
2:03:03–2:03:04
Ja. Ja.
2:03:05–2:03:11
Aber so auf einer intellektuellen Ebene fand ich den sehr gut. Aber es ist halt so...
2:03:13–2:03:17
Auf so einer emotionalen Ebene... halb gut.
Micz Flor
2:03:17–2:03:23
Ja. Ja, das Emotionale ist für mich wirklich auch sehr eng mit Emily Blunt verbunden.
2:03:23–2:03:27
Das war auch diese Szene, wo sie das Telefon abgenommen hat und ihr gesagt wurde,
2:03:27–2:03:33
sie kann jetzt die Tücher abhängen, was der Geheimcode quasi war für das Experiment.
2:03:33–2:03:37
Ist geglückt. Ihr Blick und als sie es gehört hat, das hat mich am meisten ergriffen.
2:03:37–2:03:41
Von wegen der Genie ist jetzt aus der Flasche. Also irgendwie war das der Moment,
2:03:41–2:03:43
wo das dann als Wissen in der Welt war.
2:03:43–2:03:48
Vorher waren die ganzen Jungs da unterwegs, ein paar Frauen auch und haben so ihr Ding gemacht.
2:03:48–2:03:53
Es gab auch mal irgendwo was, wo so ein kurzer YouTube-Clip,
2:03:53–2:03:58
wo Oppenheimer gesagt hat, als dann diese Testbombe hochging,
2:03:58–2:04:04
da hat irgendwo der gefragt, ob das denn, war das nicht ein sehr tolles euphorisches Gefühl.
2:04:04–2:04:10
Er hat gesagt, manche haben Euphorie gefühlt, manche haben geweint und manche waren stumm.
2:04:10–2:04:14
Also da hatten jetzt ja alle Euphorie gefühlt. Alle haben sich quasi auf die
2:04:14–2:04:17
Schulter geklopft und nur Emily Blunt war dann irgendwie die,
2:04:17–2:04:22
die irgendwie diese Tragweite so ein bisschen ausdrücken konnte in so einem emotionalen Bild.
Florian Clauß
2:04:27–2:04:37
Gut gut danke das war eigentlich podcast episode 31 informationen über unsere
2:04:37–2:04:42
route die wir laufen sind und informationen zum film und zu unserer besprechung
2:04:42–2:04:45
findet ihr auf eigentlich minus podcast.de.
2:04:47–2:04:51
Wir kommen alle 14 Tage raus, immer Donnerstags in der Früh.
2:04:53–2:04:59
Danke fürs Zuhören. Es war etwas ausufernd. Wir haben jetzt schon über zwei
2:04:59–2:05:02
Stunden aufgenommen. Mal gucken, was wir da reinnehmen. Vielleicht wird es auch
2:05:02–2:05:03
noch 15 Minuten lang, die Episode.
Micz Flor
2:05:03–2:05:06
Naja, aber in Noland darf man ja schon dann irgendwie... ...darf.
Florian Clauß
2:05:06–2:05:09
Man schon so E-Pep-Überstunden machen. Über Minuten.
Micz Flor
2:05:09–2:05:11
Über Minuten, ja, stimmt.
Florian Clauß
2:05:13–2:05:19
Okay, also, dann nochmal danke fürs Zuhören und bis bald. Macht's gut. Tschüss!

Mehr

Soylent Green isst Menschenfleisch

Wir starten unsere Episode im ruhigeren Teil des Treptower-Parks. Flo bringt wieder einen Film als Thema mit: Wir sprechen über den Filmklassiker "Soylent Green", der eine dystopische Zukunftsvision von Überbevölkerung, Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit zeigt. Der Film erschien ein Jahr nach dem Bericht "Die Grenzen des Wachstums" des Club of Rome und gehört somit zu den ersten Ökodystopien. Der Regisseur Richard Fleischer inszenierte den Film im Jahre 1973. Fleischer hat sich in Hollywood eher als B-Picture Regisseur etabliert. Auch, weil er sich nicht von den Studiobossen in seine Filme reinreden ließ. Er hat in unterschiedlichen Genres Filme geschaffen, mit einer eigenen starken Ästhetik und mit vielen namenhaften Schauspielern wie Charlton Heston, Kirk Douglas oder Arnold Schwarzenegger zusammengearbeitet. Flo erzählt im ersten Teil der Episode die Geschichte des Films nach und Micz kann noch einige Szenen aus seiner Erinnerung beisteuern. Der Film hat starke Bilder geschaffen, die sich lange ins Gedächtnis einschreiben: ein von schlafenden Menschen übersäumtes Treppenhaus oder Radlader, die die Demonstranten willkürlich in Containern wegbaggern und natürlich das monströse Ende des Films: "Soylent Green is people", noch treffender im Deutschen: "Soylent Green ist Menschenfleisch". Uns treibt die Frage, wie unwissender Kannibalismus in einer desolaten Gesellschaft geduldet werden kann. Uns treibt auch in der Diskussion die Zukunftsvision des Filmes - was ist nach über 50 Jahren eingetroffen und was nicht: Überbevölkerung, mächtige Megacorps, Klimaerwärmung, die massive Kluft zwischen Arm und Reich. Mitten in unserem Gespräch werden wir auf offener Wiese angegriffen: wilde Junikäfer wirbeln in der Abenddämmerung um unsere Köpfe und Mikros, so dass wir Reißaus nehmen müssen. Der Angriff trifft nicht nur uns, sondern sämtliche Parkbesucher. Wie sich später in einem Zeitungsartikel herausstellt, suchen die Junikäfer am Abend den Schutz von Bäumen, um sich zu paaren. Für die Junikäfer waren wir also nichts weiter als laufende und sprechende Bäume. Tsss…

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:03
Wir fangen jetzt mit Klatschen an? Das geht nicht. Wir brauchen ein bisschen
0:00:03–0:00:06
Vorlauf, weil das Klatschen muss ja genau auf dem Trailer geschnitten werden.
0:00:20–0:00:24
Ja, hallo! Willkommen zu eigentlich Podcast Folge 30.
0:00:25–0:00:29
Die große Drei, wir haben sie erreicht. Das Leben geht weiter.
0:00:32–0:00:36
Ich bin Mitch Flohr und neben mir läuft Florian Klaus.
0:00:38–0:00:43
Klingt schön hier im Wald, oder? Wenn man nicht weiß, wo wir sind,
0:00:43–0:00:46
würde man denken, wir sind irgendwo in der Natur. Aber wer wissen will,
0:00:46–0:00:48
wo wir sind, kann einfach auf der Webseite sehen.
0:00:48–0:00:52
Wir sind Mitch Flohr eben und ich bin Florian Klaus.
0:00:53–0:00:58
Wir reden beim Laufen und reden laufend. Das heißt, wir machen immer eine Tour,
0:00:58–0:01:02
die als GPS-Track dann auch auf der Website zu sehen ist.
0:01:03–0:01:08
Und da könnt ihr sehen, wir sind in dem verlasseneren Teil vom Treptower Park.
0:01:11–0:01:15
Flos letzte Folge, also unsere vorletzte Folge, endete auch im Treptower Park.
0:01:16–0:01:19
Allerdings auf der Seite, die spreezugewandt ist, da ist immer was los.
Florian Clauß
0:01:19–0:01:22
Insel der Jugend, war glaube ich der letzte ort
0:01:22–0:01:25
jetzt sind wir einfach nur
0:01:25–0:01:29
über die straße drüber und sind
0:01:29–0:01:34
ganz zwei wochen später genau vier
0:01:34–0:01:37
wochen später stimmt wir sind vier wochen später
0:01:37–0:01:44
aber über die straße weil wir kommen alle 14 tage raus donnerstag in der früh
0:01:44–0:01:56
und sind mittlerweile im zweiten jahr unserer eigentlich Podcast-Serie und eigentlich sind wir ja,
0:01:56–0:02:02
ich muss ich muss es wieder bringen, obwohl sie da schon abgedroschen sind, ist ein Film-Podcast.
Micz Flor
0:02:05–0:02:08
Das ist nicht abgedroschen, das ist unser Running Gag, den muss man immer wieder
0:02:08–0:02:12
so reinschmeißen, weil wir eigentlich ein Film-Podcast sind, so in der Art.
Florian Clauß
0:02:12–0:02:13
So ist es natürlich.
Micz Flor
0:02:13–0:02:17
Wir sind wir eigentlich auch, weil ich habe jetzt eben diese kategorien angelegt
0:02:17–0:02:25
und film ist auf alle fälle am meisten bespielt film ist das auch was uns immer
0:02:25–0:02:30
wieder so zusammenbringt zusammengebracht hat nicht mehr also jetzt reden wir
0:02:30–0:02:31
drüber aber Aber gucken wir nicht dazu.
Florian Clauß
0:02:31–0:02:33
Nein, gucken wir nicht dazu. Mensch, du kommst ja auch nicht dazu.
Micz Flor
0:02:33–0:02:34
Ich komm nicht dazu.
Florian Clauß
0:02:35–0:02:38
Ah ja, guck, hier ist der See. Das meinte ich davor.
0:02:40–0:02:47
Das ist eigentlich ein sehr schöner Teil vom Treptower Park und hier ist man auch nicht oft.
0:02:48–0:02:53
Hier ist die Sternwarte, wir haben uns kurz im Off darüber unterhalten,
0:02:53–0:02:54
wäre auch eine Folge wert.
Micz Flor
0:02:54–0:02:59
Ja, und ich habe mein gefährliches Halbwissen geäußert,
0:02:59–0:03:06
das ich irgendwo gelesen oder mitbekommen habe, wohl die müssten wir jetzt verifizieren
0:03:06–0:03:10
und falsifizieren, aber das ist weltweit das längste Teleskop,
0:03:10–0:03:12
was auf Linsen basiert ist.
Florian Clauß
0:03:13–0:03:14
Im Betrieb noch wahrscheinlich.
Micz Flor
0:03:14–0:03:18
Noch im Betrieb, das weiß ich gar nicht, dazu kann ich schon nichts mehr sagen.
0:03:21–0:03:24
Flo ist heute an der Reihe mit dem Thema. Ich bin gerade so andächtig von diesem
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See, das spiegelt sich alles, ist wirklich gar nicht schön auch.
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Es ist schon früher Abend, Das ist ein ganz besonderer Moment irgendwie.
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Wir gucken Richtung Sonnenuntergang fast.
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Hast du ein Foto gemacht von dem?
Florian Clauß
0:03:39–0:03:40
Habe ich.
Micz Flor
0:03:40–0:03:44
Ja, finde ich sehr schön. Gut, aber jetzt geben wir mal ein bisschen Gas und
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drücken so auf die Tube, Info, Power.
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Es geht also um Film, mehr weiß
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ich nicht. Ich weiß nur, dass wir hier anfangen, dass es um Film geht.
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Und Flo, ich bin gespannt, was du uns vorbereitet hast.
Florian Clauß
0:04:01–0:04:06
Danke für die Einleitung, Mitsch. Heute werden wir nur von den Vögeln gestört.
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Die können wir rausfiltern. Denn Natur, es geht auch um Natur.
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Eigentlich, das muss ich Ihnen mal gestehen, Mitsch. Eigentlich,
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vor vier Wochen, bei meinem anderen Thema, wollte ich diese beiden Sachen zusammenbringen.
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Fermentieren und filmen. Filmentieren sozusagen. Ich hab dann nach verschiedenen
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Brücken gesucht, hab kurz daran gedacht, Zelluloid wird bestimmt auch fermentiert,
0:04:36–0:04:39
aber es wird nicht fermentiert.
Micz Flor
0:04:44–0:04:48
Moment, du hattest eine Brücke und wolltest zwei Sachen zusammen machen oder
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du wolltest sie unbedingt irgendwie zusammendrücken?
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Das Runde muss ins Eckige mäßig.
Florian Clauß
0:04:53–0:05:01
Beides. Ich habe jetzt tatsächlich auch da den Film, den ich dir heute nochmal
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so nacherzählen möchte, den du sicher auch gesehen hast.
0:05:05–0:05:11
Da habe ich tatsächlich so ein bisschen gesucht, welcher Film könnte zum Fermentieren passen.
Micz Flor
0:05:12–0:05:13
Hast du eine Frage an mich?
Florian Clauß
0:05:14–0:05:18
Ja, ich weiß nicht, die ist zu ausufern. Du kannst, wenn du spontan eine lustige
0:05:18–0:05:22
Idee hast, dann kannst du die jetzt äußern. Ne, da kommt nichts, ne?
Micz Flor
0:05:23–0:05:26
Also irgendwie hatte ich zuerst gedacht, da muss es einiges geben,
0:05:26–0:05:28
aber ehrlich gesagt fällt mir dann nichts ein.
Florian Clauß
0:05:29–0:05:33
Gut, ich mache die Auflösung.
0:05:33–0:05:36
Und zwar mache ich die Auflösung mit einem Nachtrag von meiner letzten Sendung,
0:05:36–0:05:39
Fermentieren, nämlich das, wo ich ein bisschen scharf drauf bin,
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was ich wirklich machen will, Was ich dann auch so in die höhere Kunst des Fermentierens
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sehe, ist die Sojasauce.
Micz Flor
0:05:46–0:05:47
Ah, okay.
Florian Clauß
0:05:47–0:05:52
Und vielleicht fällt dir ein Film mit Soja im Titel ein?
Micz Flor
0:05:56–0:05:57
Hm, das kommt jetzt auch nicht.
Florian Clauß
0:05:57–0:06:00
Okay, es ist Soylent Green.
Micz Flor
0:06:01–0:06:03
Ah, okay, kenne ich, sehr gut.
Florian Clauß
0:06:03–0:06:09
Soylent Green. Also Soja, Linsen, Linsen und Green ist...
0:06:11–0:06:16
Das sage ich jetzt noch nicht. Soja, Linsen, Linsen und Green ist...
0:06:16–0:06:19
Das sage ich jetzt noch nicht. Ein Film, auch einer dieser Filme,
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ich weiß nicht, ich habe den mehrmals gesehen und der hat mich immer wieder fasziniert.
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Und er ist 1973 von Richard Fleischer gedreht worden.
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Richard Fleischer, ich weiß nicht, ich habe mich jetzt tatsächlich so ein bisschen,
0:06:38–0:06:44
ja, nicht tief, aber mal so überflogen, was seine Filmografien sind.
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Vielleicht hast du da mehr Informationen?
Micz Flor
0:06:47–0:06:50
Du gar nicht. Ich habe jetzt auch, als du gesagt hast, Silent Green, klar kenne ich den Film.
0:06:50–0:06:54
Ich weiß aber nicht mal, ob ich die Geschichte nacherzählen könnte, so im Detail.
0:06:54–0:06:57
Ich habe so bestimmte Bilder, wie so ein Schlingensief, Theaterstück,
0:06:57–0:06:59
so bestimmte Bilder, die mich irgendwie erfasst haben.
0:06:59–0:07:06
Aber die Geschichte, das was mir dazu einfällt, ist ziemlich banal und drumherum
0:07:06–0:07:08
weiß ich wirklich total wenig.
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Charlton Heston in der Hauptrolle, ich nehme ihm an nach Planet der Affen,
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das weiß ich jetzt auch gar nicht einzuordnen und...
0:07:20–0:07:21
Das war es auch schon.
Florian Clauß
0:07:21–0:07:27
Ja, können wir nochmal so ein bisschen tiefer reingehen. Also Richard Fleischer ist so ein...
0:07:27–0:07:31
Ich glaube, der hat so eine ganz interessante Filmografie, weil er konnte sich
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nie so... also den konnte man nie so richtig einfangen, ne?
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Also das heißt, der gilt dann so eigentlich auch als derjenige,
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der immer so diese B-Movies gemacht hat.
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Also so am Ende seiner Schaffenskarriere dann so Ant-Wil...
0:07:45–0:07:49
Ant-Wil-3. Er hat alles durcheinander gemacht,
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er hat Thriller gemacht, er hat Science-Fiction-Filme,
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er hat Horror-Filme gemacht, alles mögliche und er hatte,
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glaube ich, auch in seiner Art sich immer mehr, also er hat sich da nicht reinrennen
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lassen, er war nicht kontrollierbar von den Studio-Bossen.
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Wahrscheinlich hat er deswegen auch so ein bisschen diese Off-Filme,
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diese Low-Budget-Filme teilweise gedreht, aber er hat auch mit,
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gerade mit Silent Green, so eine ganz starke Ästhetik.
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Also wie du sagst, ich glaube, das trifft es sehr gut. Hat mich auch an Schlingel
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Sief in seine Theaterstücke.
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Was trashig ist, wie die Körper sich da bewegen und so weiter.
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Kann ich sehr gut nachvollziehen, deine Assoziation.
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Hat eine wirklich interessante Filmografie. Also jetzt nur so was in 1954 hat er gedreht 20.000,
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20.000 meilen unter dem meer dann 1966
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die fantastische reise also zu julian verfilmung gemacht dann 67 dr du lille
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und 68 die frauen der frauenmörder von boston also würde ich sagen das ist so
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ein bisschen so kinderfilme und dann aber auch so Horrorfilme.
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Also hat er alles mögliche zugedreht. Und er hat auch mit allen möglichen bekannten
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Schauspielern, Charlton Heston und auch Arnold Schwarzenegger,
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nämlich 1984 hat er Conan, der Zerstörer gedreht.
Micz Flor
0:09:20–0:09:22
Echt? Wow, das ist natürlich Claim to Fame.
Florian Clauß
0:09:22–0:09:24
Ja, das ist wirklich Wahnsinn.
Micz Flor
0:09:24–0:09:25
The biggest B-Movie ever.
Florian Clauß
0:09:27–0:09:32
Also es lohnt sich, glaube ich, ganz gut, es lohnt sich da, sich so ein bisschen
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tiefer mit ihm zu beschäftigen.
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Und als Darsteller in dem Film, Charlton Heston, du hast es schon erwähnt,
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Charlton Heston ist ja vor allen Dingen durch Ben Hur bekannt geworden.
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Unglaublich lange Filmografie, was Charlton Heston aufzuweisen hat.
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Von seiner Persönlichkeit weiß man am Ende, weil er starker Lobbyist für,
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wie heißt die amerikanische Waffenlobby?
Micz Flor
0:10:01–0:10:04
Die National Rifle Association, NRA, kann das sein?
Florian Clauß
0:10:04–0:10:06
Ja, irgend so was, ja.
Micz Flor
0:10:06–0:10:09
Wir haben es verdrängt, weil wir es einfach nicht wegmachen können.
0:10:10–0:10:12
Deshalb haben wir es einfach verdrängt und vergessen.
Florian Clauß
0:10:12–0:10:15
Ist ja auch gut so. Muss man sich auch nicht hiermit beschäftigen,
0:10:15–0:10:18
Gott sei Dank, Hitzelande. Gosch, sei Dank!
0:10:19–0:10:22
Er war am Anfang, also bis,
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glaube ich, bis er in den Vietnamkrieg irgendwann in Ende der 60er zog,
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war er sehr liberal eingestellt und dann irgendwann war er auch unter Reagan
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und hat dafür Law and Order propagiert.
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Also hat so ein bisschen so ein Switch hingelegt.
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Gleichzeitig war auch Charlton Heston offen für ungewöhnliche Rollen,
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Weil so Ende 60er, Anfang 70er war der Science-Fiction-Film nicht so der angesehenste.
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Natürlich hat Stanley Kubrick diesen Meilenstein geschaffen,
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aber generell war Science-Fiction jetzt nicht so das Genre, wo man als ein A-Schauspieler spielen wollte.
0:11:10–0:11:14
Was er gemacht hat an Science Fiction, 68 Planete Affen, 71,
0:11:14–0:11:17
Der Omega Mann, auch ein ganz toller Film.
Micz Flor
0:11:17–0:11:22
Boah, toller Film. Das ist so von wegen welcher, ich seh da manchmal so Social
0:11:22–0:11:27
Media mäßig, which film made you scared when you were a kid.
0:11:27–0:11:30
Also Omega Mann hab ich zu früh gesehen. Ja.
Florian Clauß
0:11:31–0:11:34
Und 73, wie gesagt, The Silent Green.
0:11:35–0:11:40
Der andere, den man noch erwähnen kann als Schauspieler, der die Rolle von dem
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Saul Roth spielt, heißt Edward Robinson.
0:11:46–0:11:49
Insofern erwähnenswert, weil der wirklich zwei Wochen nach dem Dreh gestorben ist.
Micz Flor
0:11:49–0:11:53
Das ist der mit dem Bart, mit dem er dann zusammen das Rindfleisch isst.
Florian Clauß
0:11:53–0:11:56
Genau, da siehst du, so ein paar Bilder sind hängen geblieben.
0:11:56–0:12:01
Und das finde ich auch so bemerkenswert bei diesem Film, weil er ist recht klassisch erzählt.
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Das ist eine klassische 70er-Jahre-Detektivgeschichte, also Detektiv im Sinne
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von Polizeigeschichte.
0:12:08–0:12:14
Ein relativ einfaches Muster. Es gibt einen Mordfall, es gibt eine Ermittlung,
0:12:14–0:12:18
es gibt verschiedene Parteien, die gegen die Ermittlung arbeiten.
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Es gibt eine Auflösung und ein Showdown.
Micz Flor
0:12:24–0:12:28
Ich habe den auch immer sehr parallel in dem Spannungsbogen wahrgenommen,
0:12:28–0:12:32
wie zum Beispiel mit Pete York.
0:12:33–0:12:36
Was passiert eigentlich mit denen, wenn sie angeblich… Das ist auch so genau
0:12:36–0:12:41
das, was du gesagt hast, Detektivgeschichte in der Zukunft der Erde.
Florian Clauß
0:12:44–0:12:49
Genau, also recht klassisch von der Erzählweise, aber recht eindrücklich von der Ästhetik.
0:12:50–0:12:55
Und ich glaube, das ist vor allen Dingen das Werk von dem Regisseur.
0:12:55–0:12:59
Es gibt so Bilder, die bleiben einfach im Kopf und das auch Jahre,
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nachdem man den Film gesehen hat.
0:13:02–0:13:10
Der Film erschien ein Jahr nach dem Club of Rome, den Bericht,
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die Grenzen des Wachstums herausgebracht hat.
0:13:13–0:13:22
Und eigentlich kann der Film als der erste Öko-Thriller oder dystopischer Öko-Film gelten.
0:13:26–0:13:34
Sicher von diesem Bericht auch inspiriert in der Bilderwelt oder in der Situation,
0:13:34–0:13:40
in der Zukunftsvision kann man schon sagen, dass dieser Bericht da so maßgeblich ist.
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Der Film spielt im Jahre 2022 und hat den unsäglich deutschen Titel Ja,
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2022, also Punkt, Punkt, Punkt.
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Ja, 2022, Punkt, Punkt, Punkt. Die, die überleben wollen.
Micz Flor
0:14:00–0:14:02
Mit Komma auch noch im Titel?
Florian Clauß
0:14:04–0:14:07
Nein, die überleben wollen. Also nicht die, die überleben wollen,
0:14:07–0:14:08
sondern die, die überleben wollen.
Micz Flor
0:14:08–0:14:14
Welcher deutsche Titel hat zwei, nein, ein Komma und drei Punkte im Titel?
Florian Clauß
0:14:18–0:14:23
Man kennt diese Filmtitelvergabe in Deutschland, die war damals nicht so ganz nachvollziehbar.
Micz Flor
0:14:23–0:14:26
Aber ich finde es irre, ich habe gar nichts zu diesem Film jetzt im letzten
0:14:26–0:14:30
Jahr. Das würde ja sich irgendwie anbieten, dass da irgendwie was nochmal aufgegriffen wird.
Florian Clauß
0:14:30–0:14:34
Ja, deswegen mache ich es doch jetzt gerade. Nein, aber es gab tatsächlich so
0:14:34–0:14:39
ein paar Berichte. 50 Jahre nach Soylent Green, wie sieht es jetzt aus?
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Aber das ist ja nächstes Jahr.
0:14:41–0:14:48
Ja, gut, im Sinne von jetzt die Realität von Soil and Green.
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Können wir auch nachher mal ein bisschen zusammenwerfen, was eingetreten ist.
Micz Flor
0:14:53–0:14:57
Das ist ja lustig, weil dadurch, dass es wirklich so ein Direktivfilm ist,
0:14:57–0:15:00
traue ich mich immer bei Sachen, die ich sagen will, oder was Witziges,
0:15:00–0:15:01
was ich sagen will, den Schockmoment vorwegzunehmen.
0:15:04–0:15:10
Ich weigere mich, weil es kann ja sein, dass manche Leute den Film doch noch nicht gesehen haben.
Florian Clauß
0:15:10–0:15:14
Spoilern das jetzt auch. Also das kann man auch schon sagen,
0:15:14–0:15:19
aber lass mich erst mal so ein bisschen noch einleiten, bevor wir dann in die Erzählung einsteigen.
0:15:23–0:15:29
Also es beschreibt eben diese Welt 2022. Die Welt ist dann so dass es gibt eine,
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eine Corporation, die heißt Soylent Corporation.
Micz Flor
0:15:35–0:15:38
Die Greenwashing betreibt, deshalb Soylent Green.
Florian Clauß
0:15:40–0:15:46
Die ist für die Lebensmittelherstellung für die Hälfte der Menschheit zuständig.
0:15:46–0:15:51
Also, was da noch mal reinkommt, sind diese Mega-Corporations,
0:15:51–0:15:53
diese Super-Corporations, also die Megakonzerne.
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Ja, das ... Bei dem Film wird auch nicht so richtig so eine klare Trennung Regierung und Corporation,
0:16:01–0:16:06
also das vielleicht so vorweggenommen, was ist eingetroffen,
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was nicht, aber diese Mega-Corporation, die dann quasi eigene Staatenstrukturen haben,
0:16:13–0:16:18
sowas wie, ich meine, soziale Netzwerke kannst du damit vergleichen,
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wo dann im Prinzip da bestimmte Regeln gelten, die aber nicht irgendwie staatlich
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reguliert sind, sondern einfach ein Geldkreislauf und so weiter da drin hängt,
0:16:29–0:16:32
die dann auch eine gewisse Macht haben in ihrer Reichweite.
0:16:35–0:16:41
Und vor allen Dingen, es ist eine Romanvorlage von einem, ja ich glaube es ist
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tatsächlich ein Roman, keine Kurzgeschichte, die ist 1969 erschienen,
0:16:45–0:16:50
Make Room heißt die, und geht vor allen Dingen um Überbevölkerung.
0:16:52–0:16:58
Und es spielt in New York City und die Bevölkerung von New York City ist auf
0:16:58–0:17:00
40 Millionen Menschen angewachsen.
0:17:01–0:17:05
Und das, finde ich, schafft dieser Film ästhetisch extremst gut darzustellen.
0:17:09–0:17:15
Also man sieht, wie die Menschen einfach auf der Straße liegen und schlafen.
0:17:15–0:17:21
Es ist fast wie so eine Lethargie, ja, so auch so eine gewisse Langsamkeit,
0:17:21–0:17:23
ja, die Menschen sind alle so...
0:17:24–0:17:29
Komisch uniformiert. Der Film gibt sich nicht großartig Mühe,
0:17:29–0:17:31
da irgendwie eine Technik oder eine Technologieentwicklung darzustellen.
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Der bleibt schon so irgendwo in den 70ern rein von den Produkten und so weiter, bleibt da stehen.
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Aber gleichzeitig hat der so eine ganz einfache,
0:17:49–0:17:55
aber doch so eine ganz wirksame Form Von Zukunftsvisionen, die sich dann auch
0:17:55–0:18:00
in der Kostümierung, eben diese Uniformen, es sind auch so teilweise die Farben,
0:18:00–0:18:02
es ist alles so ein bisschen gelblich gedreht.
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Und die Leute liegen halt, wie gesagt, auf der Straße rum oder im Treppenhaus.
0:18:09–0:18:13
Man muss über die hinwegsteigen, die schlafen immer, sie sind auch sehr inaktiv.
0:18:15–0:18:20
Man merkt schon diese Masse, die dann halt auch so eine gewisse Trägheit hat.
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Und das finde ich toll inszeniert bei dem Film.
Micz Flor
0:18:24–0:18:27
Ja, so eine Erschöpfung, so eine gesellschaftliche Erschöpfung,
0:18:27–0:18:31
die sich durch alle durchzieht, die sich nicht im Einzelnen irgendwie nur spürbar
0:18:31–0:18:35
macht, sondern sich eher noch im Zusammenspiel von allen eben auf einer gesellschaftlichen Ebene.
0:18:35–0:18:40
Ist so eine Erschöpfung, vielleicht was gar nicht mehr so dystopisches,
0:18:40–0:18:44
was vor einem ist, sondern was Desillusioniertes, was in jetzt wirklich eingetroffen
0:18:44–0:18:46
ist. Das ist, glaube ich, schon die Grundstimme.
Florian Clauß
0:18:46–0:18:51
Ja, vielleicht auch, weil die Energie einfach fehlt, weil die Lebensmittel nicht mehr da sind.
0:18:51–0:18:53
Es gibt halt, wie gesagt, diese
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Soylent Corporation und die produziert Soylent Red und Soylent Yellow.
0:19:02–0:19:07
Das sind dann auf Basis von Linsen oder irgendwas.
0:19:08–0:19:13
Es sieht total chemisch aus auf dem Markt, wo man die erwerben kann. Also, ähm...
0:19:16–0:19:20
Wahrscheinlich fehlt auch den Menschen einfach Energie, weil die halt nicht
0:19:20–0:19:21
die richtige Nahrung dazu haben.
0:19:22–0:19:27
Das könnte man auch so. Und es gibt dann jetzt so neu Soylent Green im Angebot.
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Und dieses Soylent Green löst bei den Menschen auch so eine gewisse,
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ja, so eine gewisse Harp-Gier aus, ja.
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Soylent, also es gibt einen Soylent Thursday, Soylent Green Day.
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Er wird irgendwie, steht überall mit Kreide, ja. Und dann kommen die mit diesen
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grünen Täfelchen und die werden dann verteilt.
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Southern Green gibt eben so eine gewisse Energie. Und alle sind total scharf
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drauf und es kommt auch zu so einem Tumult in einer Szene,
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als dieser Southern Green dann ausgegeben wird und eine Frau sagt,
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ja, hier, Sie haben mich beschissen, ich habe viel weniger bekommen.
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Und auf einmal gibt es dann so eine Tumultartige Szene und die nehme ich auch
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mal weg, die ist auch so monströs.
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Die Polizei knüppelt dann die Menschen so nieder. Du siehst auch in der Masseninszenierung,
0:20:18–0:20:24
wie dann einfach so Radlader kommen und die Menschen so wegbackern von der Straße
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in so Container rein und die werden dann abgefahren.
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Also so eine unglaublich brachiale Gewalt gegenüber den Menschen und so eine
0:20:33–0:20:33
völlige Willkürlichkeit.
0:20:34–0:20:36
Also die Menschen sind nichts wert.
0:20:38–0:20:39
Das vermittelt der Film ganz gut.
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Es gibt halt keine Wohnungen, die Leute schaffen auf der Straße,
0:20:44–0:20:48
die die Wohnungen haben. Es ist eine unglaubliche Verteilungsungerechtigkeit,
0:20:48–0:20:50
die die Wohnungen haben.
0:20:52–0:20:56
Es sind meistens die Reichen, es gibt eine kleine Schicht von Reichen.
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Zu der Wohnung gibt es dann so das lebende Inventar, wie das genannt wird da
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in dem Film. Film, nämlich auch so quasi Frauen, die dann als Sklaven missbraucht werden.
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Die gehen dann in den Besitzer der Wohnung über.
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Die Hauptperson, das ist in detective form, hat auch so ein lebendes Inventar,
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aber bei ihm ist es dieser ältere Typ.
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Also die verstehen sich auch gut, die haben eine Art WG, führen die,
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aber wenn man Wohnung dann mietet, muss man halt auch diese Leute,
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die dann mit ihm in dieser Wohnung verbunden sind, dann übernehmen.
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Und es findet ein Mord statt in der in der Oberschicht, in der reichen Oberschicht
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im Umfeld von dieser Soylent Corporation.
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Und der Detective Thorne fängt an zu ermitteln und hat dann auch die eine,
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die da als Sklavin in der Wohnung quasi wohnt, in Verdacht und den Leibwächter,
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den ehemaligen Leibwächter von dem Ermordeten.
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Dann kommt auch diese Szene, ja, der Charlton Heston ist halt so ein Typ,
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der hat halt so einen 70er-Jahre-Charakter.
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Der geht da rein und ist dann auch sehr, sehr männlich, tritt er auf und nimmt
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sich dann halt auch alles mit, was er da so findet, weil er weiß,
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die können ihn nicht ankreiden.
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Und dann kann er halt auch so ein Stück Fleisch mitnehmen und Lauch,
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Möhren, Zwiebeln und so weiter und nimmt die dann mit zu Hause zu dem Sol.
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Und der war es völlig so am Aufgehen. Das habe ich seit Jahren nicht gesehen.
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Und das ist für ihn so ein total intensiver religiöser Moment,
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dass er das wieder schmecken darf. Und das ist auch eine sehr schöne Szene.
Micz Flor
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Das Lustige ist, als du Sol den Gring gesagt hast, da musst du dich an diese
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Szene denken, habe ich ja vorhin schon gesagt.
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Und gleichzeitig an die letzte Folge, die du aufgenommen hast,
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wo du mir dieses Essen gegeben hast, wo ich dann auch gesagt habe,
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dass jetzt muss ich quasi wie Biolec, so muss ich dann im Fernsehen,
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muss ich jetzt sogar ohne Bild kommentieren, wie gut schmeckt und so.
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Und genau das passiert, finde ich, in dieser Szene. Die ist total overacted.
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Die müssen dann einfach quasi die Geschmacksknospen, die bei denen aufgehen,
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die sollen dann schon irgendwie orgasmisch fröhlich irgendwie den ganzen Organismus
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erpacken und auch die Freundschaft noch mal zu zu so einem kumulativen Höhepunkt
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bringen und das ist schon fast grotesk und gleichzeitig irgendwie notwendig,
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um es auch noch mal comichaft darzustellen, mit comichaft meine ich überzogen
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darzustellen, wie besonders das ist.
Florian Clauß
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Ja, ich glaube, dass einfach diese Schere zwischen dem, was nicht mehr verfügbar
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ist und dem, was die dann eben auch geschmacklich erleben dürfen.
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Das ist so auch diese Schere zwischen Arm und Reich.
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Dass halt diese ganz wenigen,
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dieses ein Prozent der Reichen sich dann solche Lebensmittel leisten können,
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kosten irgendwie eine Erdbeer oder ein Päckchen Erdbeeren kosten 150 Dollar,
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also nicht erschwinglich für die Normalen.
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Genau, also das ist so eine Szene, wo man so eine gewisse Zukunftsahnung dann auch bekommt.
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Zukunftsahnung im Sinne von, wie hat man sich das denn vorgestellt.
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Andere Sache ist, dass es auch so eine, ich weiß nicht, ob das jetzt wirklich
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so inszeniert ist, oder ob man das nicht so reinliest, weil die halt nicht so
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oft ihre Wäsche waschen können.
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Ja, Ja, man hat das Gefühl, die schwitzen die ganze Zeit, wenn man hier stimmt.
Micz Flor
0:24:53–0:24:56
Das ist auch so eine Sache von der Ästhetik, eine Sache, die nicht gut altert
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und die ich auch nicht unter besondere... besondere umfassendes Quartierchen,
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Das sind Maikäfer oder so, kann das sein? Der ist immer noch an dir.
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Uh, wir rennen weg von der Natur. Das sind irgendwie Junikäfer, Maikäfer, Junikäfer.
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Für Maikäfer zu klein, vielleicht sind sie Junikäfer. Die flogen vorhin um die Eiche rum.
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Und ein paar davon sind uns gefolgt. Einer ist immer noch bei dir.
Florian Clauß
0:25:34–0:25:39
Also, auf jeden Fall, es gibt so mehrere Kernszenen bei diesem Film.
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Eine Kernszene ist ja dieses Fleischessen, probieren, diese Lebensmittel genießen, ja.
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Die andere Szene habe ich auch schon beschrieben mit diesem Aufstand,
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der bei der Verteilung von dem Soylent Green Day passiert ist.
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Diese Wohnung von dem reichen Ermordeten ist auch mehr oder weniger nur bewohnt
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von denen, die dann noch als lebendes Inventar gelten.
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Also von der Frau und dem Leibwächter.
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Und in einer Szene kommt dann auch der Charlton Heston wieder dahin.
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Und die gehen einfach so miteinander ins Bett. Ja, das ist halt irgendwie so
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völlig üblich, ne? Das ist eine Verfügbarkeit, ein Automatismus.
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Und, äh, die beginnen dann aus einem Verhältnis, aber das wird nicht so richtig,
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das entwickelt sich nicht so richtig.
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Ähm ... Er kriegt auch Informationen von ihr.
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Äh, die dann Richtung Leibwächter dann noch, dass der verdächtig ist.
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Ähm, den Verdacht bestätigen.
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Und in dem Umfeld, da gibt's auch eine Szene, die ist auch ziemlich stark,
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das spielt dann in der Kirche.
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Und der Detective geht dann auch einen Hinweis nach und vor der Kirche liegt
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dann so eine Frau oder ein Mädchen,
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ist das er, die ist tot, mit Augen auf, liegt da und hat eben so angebunden
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ein Kind, ja, und der Thorn nimmt das Kind auf den Arm und trägt es rein in die Kirche.
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Und diese Kirche ist auch voll, also die ist wirklich so voll mit Menschen,
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die wieder irgendwo lethargisch rumliegen und schlafen in allen möglichen Betten
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und so weiter und er spricht mit dem Priester.
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Der Priester wird dann auch später in einer späteren Szene ermordet im Beichtstuhl
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von einem Leibwächter, wo sich der Verdacht dann quasi nochmal bestätigt,
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dass der da mit drin hängt.
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Und bei dieser einen Szene, wo es zu diesem Aufstand von der Verteilung von
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Zorian Green kommt, wird ein Anschlag auf dem Thorn verübt.
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Der Attentäter wird aber dann in einer Szene von so einem Radlager,
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wird er dann von der Schaufel dann quasi zerdrückt.
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Also so ein bisschen trashig, aber recht eindrucksvoll.
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Also er ermittelt weiter und das, was noch mal den Film vielleicht in einer
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anderen Richtung interessant macht, der Schauspieler, der den Soul,
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also seinen alten Mitbewohner, gespielt.
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Ich hatte hier am Anfang erwähnt, stirbt zwei wochen später bei dem film und.
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Der hatte Blasenkrebs und es war ihm schon klar, dass es seine letzte Rolle
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ist, die er spielen wird.
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Und Charlton Heston hat in einem Interview gesagt, dass man ihm das überhaupt
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nicht angemerkt hat. Er hat es auch keinem erzählt auf dem Set und er war,
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wie man das so sagt, extrem professionell, war immer da, total bei der Sache, blablabla.
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Aber es ist so ganz eindrucksvoll, weil nämlich es gibt eine Sterbesszene,
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die auch legendär ist für den Film.
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Das ist so die Szene, die dann wirklich im Kopf bleiben, wo dann der Soul sich
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zum assistierten Selbstmord dann in so eine Anstalt begibt. Es gibt dann nämlich so Tötungskammern.
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Da kann man sagen, ich möchte jetzt sterben. Und dann fragen die dich nach,
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was ist der Musikgeschmack?
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Und dann sagt er so Classic und dann Oh no, light classic please.
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Und dann hört er so Per Günd. Ja, und aber diese Szene ist vielleicht auch so,
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ja, die ist medientechnisch ganz interessant, weil er liegt dann in diesem Raum
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zum Sterben und drumherum wie so ein Cinemascope finden so Naturaufnahmen statt.
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Und dann kommt halt in der Halle das Bärkönig, so dieses Frühlingserwachen von Per Günd.
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Die Musik wird dann eingespielt und es ist halt so eine intensive,
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so eine völlige, ja, jetzt sterben und es wird so unglaublich verkitscht.
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Er entscheidet sich für den Freitod, weil nämlich sein Verdacht,
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dass Soil and Green, und jetzt darfst du es verraten.
Micz Flor
0:30:11–0:30:12
Das ist Menschenfleisch.
Florian Clauß
0:30:14–0:30:18
Genau, Soil and Green ist People. Ich finde Menschenfleisch viel schöner als
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People, weil People hat so eine Mehrfachkonnotation im Englischen.
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Und Menschenfleisch klingt so brachial, das ist das, was es ist.
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Das ist Menschenfleisch, das ist wirklich aus menschlichem Gewebe gemacht.
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Ja, es ist so diese Verwertungskette, diese ultra-kapitalistische,
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überkapitalistische Verwertungskette, die dann sich in dieser Gesellschaft so niedergeschlagen hat.
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Dieser Saul hat dann quasi nochmal die letzten Hinweise dem Thorn gegeben,
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was es das ist. Er weiß aber, er kann mit dieser Belastung nicht mehr leben.
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Er wird dann eh wahrscheinlich umgebracht werden. Deswegen entscheidet er sich für einen Freiton.
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Aber um das nochmal bestätigt zu wissen, kommt Thorn in diese Tötungskammer.
0:31:09–0:31:16
Und ihm gelingt es, indem er dann den Werder da überfällt und dann auch in Sprechkontakt
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mit ihm zu kommen, während des Sterbensprozesses.
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Und dieser Sterbensprozess ist deswegen auch so eindringlich,
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weil er ja wirklich dann im Sterben lag, ja? Also, mehr oder weniger,
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ne? Also, das ist schon einfach ...
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Ähm, sehr intensiv gespielt. Mit dem Hintergrund, dass er sich da auch quasi
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sein eigenes Sterben freigespielt hat, ne?
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Der Ermordete, das sich dann auch herausstellt, wurde deswegen umgebracht,
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weil er diese Tatsache wusste, aber dagegen sich ausgesprochen hatte,
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wurde er aus dem Weg geräumt.
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Ja, das war so die Auflösung des Mordfalls.
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Thorn wurde auch vorher, bevor er dann in Eigenregie den Sohl in der Tötungskammer
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aufgesucht hat, wurde er auch von dem Fall abgesetzt.
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Da hat die Regierung schon mitbekommen, dass er da so ganz weit in Ermittlungen ist.
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Und Thorn folgt dann dem toten Körper von Sol.
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Er sieht, wie er abtransportiert wird. Es ist dann auch so, er ist tot,
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dann gehen alle Lichter an wieder und du hast dann so eine völlige sterile Atmosphäre.
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Die Leiche wird im Tuch weggekarrt.
Micz Flor
0:32:32–0:32:34
Wie wenn der Aula dann die Neonlichter angeht.
Florian Clauß
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Das ist auch so eine typische Verfolgungsszene im 70er-Stil.
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Also die macht auch Spaß. das Müllauto, da werden ganz viele...
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Leichensäcke, also verhüllte Körper in Tüchern, werden dann gestapelt,
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werden zu einer Fabrik gefahren. Er wirft sich auf diesen Wagen und fährt mit,
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kommt in die Fabrik an, kann.
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Und dann wird es so ein bisschen einfach.
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Auf der einen Seite siehst du im Fließband, wie die Leichen reingekarrt werden.
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Auf der anderen Seite siehst du, wie dann diese Green Chips rauskommen.
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Also ganz zusammengeschnitten, ja, deutlich. Der Bevölkerung wurde gesagt,
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dass das Grüne kommt von Plankton.
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Und er kämpft dann gegen die Werte und er wird auch wieder verfolgt von den
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Leibwächtern. Es kommt zum Finale, zum Duell.
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Dann wird er selber schwer verletzt, ihm gelingt es aber noch,
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den Leibwächter zu töten. Und er wird dann schwer verletzt herausgetragen.
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Fletcher, sein Vorgesetzter, nimmt ihn dann auch nochmal quasi mit in den Arm,
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will ihn dann auch auf so eine Barre dann heben und er wird durch die Leute
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gezogen und eben dieser legendäre Satz, so, soil and green is people,
0:33:54–0:33:59
tell them all, tell the truth, und, ja, soil and green ist Menschenfleisch.
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So, das ist so, das, wo der Film, glaube ich, in seiner einfachen Dramaturgie
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dann doch irgendwie so ein ganz monströses Ende hat.
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Er ist sehr stark auch so vom Grundpattern her. Also er ist sehr düster,
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so von der Stimmung. Ja, so das war so grob die Zusammenfassung von dem Film.
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Und jetzt können wir vielleicht so ein bisschen noch in die Analyse gehen,
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wenn du Lust hast, und so ein paar Motive uns rauspicken und so vergleichen,
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was war vorher, wie war das jetzt aus der Wahrnehmung von 1973 und wie ist es
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jetzt quasi dann in dem Film dargestellt und was ist dann tatsächlich auch passiert.
Micz Flor
0:34:51–0:34:56
Ja, für so eine Analyse bin ich jetzt natürlich sowieso nicht ausgebildet und
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mir fällt auch nicht wirklich Das war es für heute. Bis zum nächsten Mal.
0:35:00–0:35:02
Ich hätte den jetzt noch mal sehen müssen.
Florian Clauß
0:35:02–0:35:05
Ich will dich jetzt da gar nicht in so eine...
Micz Flor
0:35:05–0:35:09
Ich bin total gutes Publikum. Was ich reinwerfen möchte, ist halt,
0:35:09–0:35:14
du meintest vorhin so diese Hyperkapitalismus, also diese Verwertung der Arbeitskraft,
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die ja aber jetzt eh nur noch faul in New York rumliegt.
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Also das Einzige, was die noch leisten, ist quasi Essen sein,
0:35:20–0:35:23
wenn man es jetzt mal überspitzt darstellt.
0:35:23–0:35:31
Es gibt dann diese Verquickung zwischen Fleischersatzherstellung,
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der Soylent Corporation und dem Staat.
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In gewisser Weise denke ich dann auch so mit dem, was du beschrieben hast,
0:35:38–0:35:44
als Assoziation dieser Spruch, Religion ist das Opium für das Volk,
0:35:44–0:35:47
diese Idee, dass die Religion dann abgeschafft ist.
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Kapitalismus, sagst du, aber so ein reiner Materialismus auch,
0:35:52–0:35:55
Verwertung von Materie, die halt manchmal belebt ist und manchmal tot.
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Lebendiges braucht dann wiederum Totes, um weiterzuleben.
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Und aber auch in diesem extremen Materialismus gibt es halt dann auch die Kirche
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in ihrer Form nicht mehr, die ist quasi bevölkert.
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Also, die ist kein Ort mehr, wo Respekt ist, sondern einfach so ein Gebrauchsgegenstand geworden.
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Nur noch ganz wenige, die das irgendwie für sich als metaphysischen Raum nutzen,
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als spirituellen Raum nutzen und aber auch eben das Sterben selbst.
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Der Himmel ist im Prinzip eine Videoprojektion und schöne Musik und danach ist
0:36:31–0:36:35
dann auch Schluss. Also es hat nicht wirklich das Gefühl, dass es so eine Transition
0:36:35–0:36:40
ist in so ein Paradies oder so, sondern man muss dieses Paradies auf Erde noch mal kurz herstellen.
0:36:41–0:36:44
Das ist dann eher schon eine Form von elektrischem Stuhl denken.
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Da ist dann irgendwie, dahinter ist dann Schluss.
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Und da musste ich so ein bisschen dran denken, da muss eben,
0:36:52–0:36:55
so wie bei der Religion, muss dann der Schein gewahrt werden.
0:36:55–0:36:58
Der Schein muss gewahrt werden, damit dieses ganze System funktioniert.
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Das ist dann quasi, man glaubt, was man glauben will.
0:37:02–0:37:05
Ob die Wahrheit sich durchsetzt, bleibt ja auch offen mit dem.
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Soil and green is people, das wissen wir dann nicht mehr am Ende des Films.
0:37:10–0:37:14
Es kommt dann natürlich nicht im Film noch zu einer Revolution oder so,
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keine Ahnung. Es hat also kein Happy End, auch wenn es aufgelöst wird.
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Und in dem Zusammenhang finde ich eben auch total spannend, dass dieses Leib-Körper-Thema,
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was ich ja auch mal angesprochen hatte in einer KI-Folge, also dieser Unterschied
0:37:29–0:37:34
zwischen Körper und Leib, der Körper als eben Materie und der Leib als beseelte
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Materie, die was anderes ist als der Körper.
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Aber in der Art, wie es da dargestellt wird, wird das nochmal so ganz komisch gespiegelt.
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Der Leib, der dann den Freitod wählt,
0:37:49–0:37:57
weil er es als Leib nicht aushält, das Wissen zu haben, als lebendiges Wesen,
0:37:57–0:38:00
als Leib kann er das irgendwie nicht aushalten, und wird dann zum reinen Körper,
0:38:00–0:38:02
unbeseelt, Tod, Materie.
0:38:04–0:38:09
Und obwohl er dieses Wissen oder die Vermutung, wo er Beweise für hat,
0:38:09–0:38:16
nur weitergeben kann, wird er dann in seinem Körper zur Spur.
0:38:16–0:38:21
Also wird dann ja die Spur, die ihn da hinführt. Also der ist auf doppelte Art.
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Sein Leib öffnet diese Gedankenwelt, die Logik, die Spekulation, dieses Deduktive.
0:38:27–0:38:31
Ah nein, kann das wirklich so sein? Und der Körper ist dann der Beweis.
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Dann wird er ein Beweisstück, was dann wirklich diese Spur bis in die Firma, die das dann verwertet.
Florian Clauß
0:38:39–0:38:45
Auch die Sinnlichkeit, die dann der Körper oder ich als lebende Person noch
0:38:45–0:38:50
so empfinden kann, ist ja verloschen dann im Moment.
Micz Flor
0:38:51–0:38:54
Das fällt mir so aus, aber sag du mal, was du ...
Florian Clauß
0:38:54–0:38:57
Ja, also ich meine, die großen Themen, die da drin hängen,
0:38:57–0:39:00
sind natürlich so die Umweltzerstörung, die Überbevölkerung,
0:39:00–0:39:03
einfach diese Ressourcenknappheit,
0:39:03–0:39:08
Diese extreme Verteilungsungerechtigkeit,
0:39:08–0:39:16
das finde ich schon enorm, dass der Film das dann so zum Thema gemacht hat und
0:39:16–0:39:25
damit auch einen gesellschaftlichen Zustand so ein bisschen vorweggenommen hat,
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der ja hier so in Teilen tatsächlich so real geworden ist.
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Also Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung und das, was ich besonders interessant
0:39:39–0:39:43
finde und wo ich dann aber auch wahrscheinlich nicht so tief in die Analyse
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gehen kann, aber die Die Frage nach dem...
0:39:48–0:39:54
Also, das, was jetzt passiert mit dieser Verwertungskette, das ist ja so,
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dass, um die Bevölkerung zu ernähren, wird die Bevölkerung quasi als Nahrung angeboten.
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Also, es gibt so einen Kannibalismus, der dann ...
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Das ist, man isst sich selber am Ende vom Leben, ja, von dem ganzen Lebenskreislauf.
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Dieser Verzehr, der gesellschaftliche Körper, der sich selber verzehrt, aber im Geheimen.
0:40:21–0:40:25
Die Frage ist in dem Moment, wenn es publik geht,
0:40:25–0:40:30
ja, und das hast du ja auch schon so gesagt, gibt's denn tatsächlich,
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also eine Revolte dann, ist diese Information, und ich glaube,
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das ist so, das ist das, was mich bei dem Film beschäftigt hat.
0:40:39–0:40:43
Diese extreme Fixierung auf Soylent Green, alle sind total wild danach, ne?
0:40:43–0:40:48
Ein bisschen wie so eine Ratte, die dann jetzt so das im Labor,
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die ganz lange keinen Nahrungsentzug hatte, jetzt auf einmal die Nahrung bekommt,
0:40:53–0:40:58
das Nahrungsergänzungsmittel, was die ganze Zeit gefehlt hat und halt darauf abgeht.
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Und wenn man aber wüsste, dass das jetzt quasi der eigene Artgenosse ist,
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inwieweit gibt es dann auch ein Zurück?
0:41:07–0:41:13
Gibt es da überhaupt noch eine bewusste Entscheidung in diesem Raum, in diesem Milieu?
0:41:14–0:41:19
Ja, also, oder ist das dann auch egal, ja? Also, kann da Journalismus,
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kann da irgendwie noch was erreichen?
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Kann der noch da Impulse setzen und sagen ...
Micz Flor
0:41:25–0:41:28
Ja, es ist interessant, dass du da diesen Weg gehst. Wenn man jetzt mal eine
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andere Brille aufsetzt und sagt, wir besprechen einen Horrorfilm,
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dann würde man vielleicht überbandet zurückkommen auf gesellschaftlich-mediale Themen. Ähm ...
0:41:39–0:41:43
Aber du hast den ja scheinbar wirklich explizit nicht als Horrorfilm wahrgenommen.
Florian Clauß
0:41:44–0:41:47
Nee, ich hab den nicht als Horrorfilm, eher als Science-Fiction,
0:41:47–0:41:50
ja. Das stimmt, das ist für mich kein Horrorfilm.
Micz Flor
0:41:52–0:41:57
Weil ... es ist Menschenfleisch. Es könnte ja so ein klassischer Horrorfilmsatz
0:41:57–0:42:00
sein, wo dann die Geigen, die Hitchcock-Geigen, nid, nid, nid, nid.
0:42:00–0:42:02
Und die Kamera und die Augen auf und so.
0:42:04–0:42:08
Body-Snatchers-mäßig, ne? Oh Gott, nein, wir sind alle tot schon.
0:42:08–0:42:15
Wir sind alle ersetzt worden. Das ist ja so ein ganz fundamentales Erleben von
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Endlichkeit und Bedrohung.
0:42:19–0:42:22
Und trotzdem, in dem Fall war es für dich jetzt kein Horrorfilm,
0:42:22–0:42:25
sondern es war ein Science-Fiction, quasi ein dystopischer Film,
0:42:25–0:42:28
der eine mögliche Gesellschaft vorstellt, so.
0:42:31–0:42:34
Ich versuche jetzt mal diesen Horrorfilm noch mal so rüber zu ...
0:42:35–0:42:38
Diesen Sprung rüber zu machen, obwohl ich mich da auch überhaupt nicht auskenne.
0:42:38–0:42:45
Aber du hattest ja in deiner letzten Folge auch diese Nordwestpassagen-Expedition beschrieben, ne?
0:42:45–0:42:50
Wo dann eben auch bei diesen langen Schiffreisen über Bleidosen,
0:42:50–0:42:55
Vergiftung vorlagen, die dann irgendwie teilweise auch zu Halluzinationen führen
0:42:55–0:42:58
können oder Skorbut und Schwäche und so.
0:42:58–0:43:01
Und bei dieser Expedition, die dann ...
Florian Clauß
0:43:01–0:43:06
Blei kann nur in Psychosen auslösen, es gab da so eine Statistik,
0:43:06–0:43:12
wo dann quasi die Psychosenanfälligkeit in dem Moment gesunken ist,
0:43:12–0:43:15
als dann das Benzin bleifrei wurde.
0:43:16–0:43:19
Aber ich weiß nicht, inwieweit das irgendwie so ein Urban Legend ist.
Micz Flor
0:43:19–0:43:22
Das weiß ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht,
0:43:22–0:43:25
ich hatte das ehrlich gesagt jetzt nochmal so reingenommen, weil ich das ein
0:43:25–0:43:28
bisschen immer abgespeichert hatte unter Erklärung,
0:43:28–0:43:38
Was ja damals bei dieser Exposition passiert ist, dass später Reste der Mannschaft
0:43:38–0:43:41
gefunden wurden, wo deutlich wurde, die haben sich gegenseitig gegessen.
0:43:41–0:43:48
Also das war ein Kannibalismus und das sollte lange Zeit nicht angenommen werden.
0:43:48–0:43:51
Das war dann irgendwie einfach nicht vorstellbar, dass der Sir,
0:43:51–0:43:54
dessen Name jetzt auch entfallen ist, das ist eine Riesenbildungslücke,
0:43:54–0:43:59
aber dass der jetzt irgendwie dann und dessen Gruppe dann kannibalistisch sich
0:43:59–0:44:04
gegenseitig gegessen haben das konnte man das war einfach zu grauenvoll aber
0:44:04–0:44:09
da auch noch mal eine information dazu geben weil ich das fand ich auch sehr interessant Nämlich,
0:44:09–0:44:12
es war durchaus in...
Florian Clauß
0:44:15–0:44:17
In den Seefahrerzeitalter, wo
0:44:17–0:44:23
die Leute auf Schiffen dann in unbekannte Regionen und wo auch ganz viele,
0:44:23–0:44:28
also ich weiß nicht, da war ein großer Prozentteil von den ausgefahrenen Schiffen
0:44:28–0:44:31
sind dann halt auch wirklich verunglückt und es gab viele Schiffsbrüchige.
0:44:32–0:44:36
Das waren, glaube ich, so irgendwie 20, 30 Prozent. Also die Chance,
0:44:36–0:44:40
dass du halt irgendwie mit dem Schiff untergehst, war relativ hoch irgendwie.
0:44:40–0:44:47
Und es gab eine Zeit, das ist übrigens auch eine Episode aus dem Podcast Geschichte
0:44:47–0:44:55
aus der Geschichte, und es gab eine Zeit, wo unter den Seefahrern Kannibalismus nicht tabuisiert war.
0:44:56–0:45:00
Also war wirklich so, dass die Unternehmer, wenn die auf dem Boot waren,
0:45:00–0:45:05
man hat auch noch immer so diese, wer zieht den kürzesten, das kürzeste Streichelst
0:45:05–0:45:06
und so weiter, es war akzeptiert.
0:45:07–0:45:10
Es war auch so ein bisschen für die Kollegen. Und es war so ein Ding,
0:45:10–0:45:14
ja, wir müssen uns gegenseitig Essen trinken, damit wir überleben können,
0:45:14–0:45:17
ja. Und dann kam erst später irgendwann diese Tabuisierung.
0:45:18–0:45:21
Und dann wurden ... Es gab, glaub ich, dann so einen Prozess,
0:45:21–0:45:28
wo dann tatsächlich so Schiffsbrüchige verurteilt wurden, weil die halt einen
0:45:28–0:45:31
von ihren Kollegen dann gegessen haben.
0:45:31–0:45:34
So, und da gab's einen Prozess, und dann fing die Tabuisierung an.
0:45:35–0:45:43
Aber das war, glaube ich, noch vor dieser Expedition, wo das schon so tabuisiert
0:45:43–0:45:45
war und wo das dann unter Strafe gestellt wurde.
Micz Flor
0:45:45–0:45:49
Okay, das weiß ich nicht, aber müsste ich jetzt irgendwie nochmal dann...
0:45:49–0:45:51
Verlinkst du diese Folge dann wahrscheinlich?
Florian Clauß
0:45:51–0:45:54
Ja, ja, aber ich will nur sagen, weil das ist, finde ich, total spannend,
0:45:54–0:45:58
also unter bestimmten Umständen, weil das führt mich so ein bisschen zu dieser...
0:45:58–0:46:01
Du wolltest jetzt... Ich will dir den Bogen jetzt nicht kaputt machen,
0:46:01–0:46:05
sondern ich was mich halt wirklich beschäftigt,
0:46:06–0:46:11
eben der Umgang, der kulturelle, gesellschaftliche und auch dystopische Umgang
0:46:11–0:46:13
mit Kannibalismus, der da drin liegt.
0:46:14–0:46:19
Also ich meine, welcher Film, also aber denn eben dieser industrielle,
0:46:19–0:46:24
also das, was man in der extremsten Form dann auch in der Shoah hat,
0:46:24–0:46:29
dass du diese Verwertung von Menschen, dann bis hin zur Haut,
0:46:29–0:46:35
Zehen und so weiter, so durchorganisiert hast, dass,
0:46:35–0:46:38
da eben noch Geld rausgeschlagen wird.
0:46:39–0:46:46
Im Horrorfilm ist es ja nicht unbedingt ein kapitalistischer Impuls oder irgendwie,
0:46:46–0:46:53
es Das ist ja mehr, wenn ich jetzt an Texas Chainsaw Massacre denke,
0:46:53–0:46:55
es ist ja eher so dieses ...
0:46:57–0:47:01
Ähm ... diese ... weiß ich nicht, dieser Rausch an ...
0:47:02–0:47:06
An dem Extremen und nicht, um damit was zu verwerten. Mhm. Ich glaube,
0:47:06–0:47:12
das ist so diese Gesellschaft, die ökonomische Situation, die da reinkommt,
0:47:12–0:47:16
die das Ganze noch mal so gegen den Horrorfilm kippen lässt.
Micz Flor
0:47:16–0:47:20
Wobei ich jetzt dann wieder ... Ich mach jetzt meine eigene Korpel kaputt.
0:47:20–0:47:25
Aber meine Assoziation da wieder ist der Zombiefilm, die essen.
0:47:25–0:47:28
Also, das sind schon nicht mehr Menschen, und die essen aber Menschen.
0:47:29–0:47:33
Ja, so die nagen an diesen Menschen rum. Und in gewisser Weise als Spiegel,
0:47:33–0:47:38
wenn wir alle Menschen essen, sind wir dann nicht eigentlich alle schon verdammt und tot?
Florian Clauß
0:47:40–0:47:44
Ja, also, Dead Corps, ja. Also, im Prinzip, ja.
Micz Flor
0:47:45–0:47:51
Das war, dann fällt mir das noch ein. Aber ich wollte in dem Zusammenhang sagen,
0:47:51–0:48:01
dieser Kannibalismus dann ja als ultimative, augenöffnende Dystopie,
0:48:01–0:48:04
die halt dann, dann finde ich schon, was Horrorfilm-mäßiges hat.
0:48:11–0:48:15
Und gleichzeitig noch gruseliger wird, weil es in so eine Normalität des Kühlschranks,
0:48:15–0:48:20
auch deine letzte Folge, so reingerutscht ist. Über das Silent Green kommt der
0:48:20–0:48:23
Kannibalismus als Luxusgut zurück in deine Küche.
Florian Clauß
0:48:24–0:48:25
Ja, aber vielleicht ist es auch
0:48:25–0:48:29
genau das Nichtwissen, was es dann halt so zulassen kann, Gesellschaft.
Micz Flor
0:48:30–0:48:33
Oder dann eben wieder dieses Ahnen, aber sich nicht trauen.
Florian Clauß
0:48:34–0:48:39
Ja gut, also ich meine, die Gesellschaft wird ja so beschrieben,
0:48:39–0:48:44
dass die ja wirklich nur so eine gefügige Masse sind, die, wenn sie ihr Essen
0:48:44–0:48:48
nicht bekommen, dann werden sie halt aufmüpfig, aber sonst sind die sehr kontrollierbar,
0:48:48–0:48:50
weil die einfach auch keine Energien haben.
Micz Flor
0:48:51–0:48:54
Also das ist, was mir jetzt auch nochmal so,
0:48:54–0:48:59
aber in anderer Form vielleicht einfällt, von
0:48:59–0:49:03
der ressourcenverwertung von von
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quasi von menschen fällt dir da noch irgendein anderer
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film ein der da ich denke
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es gerade in so eine andere richtung in blatt diamonds und sowas sind kapitalistische
0:49:15–0:49:18
bürgerkriegs über diamanten also dass halt dieser kapitalismus in der tat schon
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immer über Leichen geht und das bei Soylent Green übers Essen einfach,
0:49:27–0:49:30
dann kommt ein Ekel.
0:49:30–0:49:36
Erst dann kommt ein Ekel, wenn dieses über Leichen gehen bei uns gegessen wird.
0:49:36–0:49:39
Dann wird es eklig. Ansonsten können wir die Augen zumachen, können weggucken.
0:49:40–0:49:42
Aber dann ist es so, mein Gott, wir sind alle schon Kannibalen.
0:49:43–0:49:46
Wir haben alle Menschen direkt oder indirekt auf dem Gewissen.
Florian Clauß
0:49:47–0:49:50
Ja, ja, genau. Also dieses Augen zumachen und nicht wahrnehmen,
0:49:50–0:49:54
das ist ja so, das ist ja so normal, ne?
0:49:54–0:50:02
Das ist ja so, auch so passieren gerade die ganzen Nichts-Sachen, die wir machen müssten.
0:50:04–0:50:06
Aber ich dachte jetzt eher auch eher an einen Science-Fiction-Film.
Micz Flor
0:50:06–0:50:09
Dann sag nochmal, meinst du Alien, oder?
Florian Clauß
0:50:09–0:50:16
Alien? Nein, ich meine so diese Verwertung der Ressource Mensch in so einem
0:50:16–0:50:21
industriellen Maßstab. Also, Matrix. Genau, Matrix.
Micz Flor
0:50:25–0:50:32
Rubrik, Verwertung der Menschen auf industriellen Maßstab 300, bitte. Sub-Kategorie.
Florian Clauß
0:50:32–0:50:40
Subkategorie. An Matrix müsste ich auch denken, wo eben die Menschen in so Zellen
0:50:40–0:50:44
gezüchtet werden und die Energie liefern für die ganze Matrix.
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Ist auch so eine schöne Selbstverwertung. Ein schönes Bild der Selbstverwertung.
0:50:51–0:50:56
Also nicht ganz so krass wie Kannibalismus, aber doch sehr eindrücklich.
Micz Flor
0:50:58–0:51:05
Ja, hat halt eine andere Ebene. Es gibt quasi in Matrix die Realität gibt es nur hinter allem und bei,
0:51:10–0:51:14
Also bei Soylent Green ist es irgendwie, finde ich, enger miteinander verknüpft.
0:51:14–0:51:20
Das heißt, man lebt in einer Realität und das Wissen um Soylent Green verändert
0:51:20–0:51:21
die Realität schlagartig.
0:51:21–0:51:27
Aber es ist immer noch die gleiche, während das bei Matrix schon anders ist.
0:51:27–0:51:30
Also die Realität ist hinter dem, worein wir geboren werden.
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Also auch da geht es in gewisser Weise um ein Wissen.
0:51:33–0:51:37
Aber in dem Moment, wo du weißt, bist du entkoppelt und bist in einer ganz anderen
0:51:37–0:51:40
Welt. Also da ändern sich sofort die Farben und alles, ne?
Florian Clauß
0:51:41–0:51:46
Genau, also du bist ... Ja, du bist natürlich quasi so in dich selbst dann als Akku.
Micz Flor
0:51:46–0:51:48
Ja.
Florian Clauß
0:51:48–0:51:52
Äh, jetzt, ähm ... Oder wolltest du jetzt noch mal zu der ...
Micz Flor
0:51:52–0:51:54
Nee, ich bin durch. ...
Florian Clauß
0:51:54–0:51:58
Analogie mit dem ... Junikefer.
Micz Flor
0:51:58–0:52:00
Hat sich schon wieder eine angesungen?
Florian Clauß
0:52:00–0:52:04
Ja, grade. Pfff. Pfff. Die sind aber so laut.
Micz Flor
0:52:04–0:52:06
Die Rosinenbomber nennen wir sie jetzt einfach.
0:52:08–0:52:09
Da war auch wieder einer.
Florian Clauß
0:52:09–0:52:11
Siehst du, wir müssen wieder rennen.
Micz Flor
0:52:11–0:52:12
Ich bin gespannt, ob man die auf dem Mikro dann hört später.
0:52:13–0:52:17
Lass die drin. Guck, da, die fummelt sich auch schon. Das ist schon so ...
0:52:21–0:52:26
Lustig, wir werden alle so Junikefer-Zombies hier im Park. Wir sind inzwischen in Görlitzer Park.
0:52:27–0:52:30
Man guckt rum und man sieht Leute mit komischen ... Das ist so ein bisschen
0:52:30–0:52:36
wie World War Z. Wo die Leute auf einmal ganz schnell ...
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Wir müssen wieder auf die Straße laufen, wir joggen jetzt gerade,
0:52:43–0:52:45
wir joggen mal hier rechts vorbei.
Florian Clauß
0:52:45–0:52:49
Wir wollen rechts? Nee, ich glaube hier ist es ruhiger.
Micz Flor
0:52:49–0:52:50
Nee, das ist überall.
Florian Clauß
0:52:51–0:52:53
Aber warum gehen die denn auch auf die Haare?
Micz Flor
0:52:59–0:53:01
Okay, du meinst, hier sind keine mehr?
Florian Clauß
0:53:01–0:53:07
Nee, ich glaube, die sind erst auf freiem Feld. Hier hängen die in Bäumen fest.
Micz Flor
0:53:07–0:53:13
Aufregend. Das heißt ... Spannend, aber ...
0:53:15–0:53:16
Wollen wir das Schluss machen bei der Aufregung?
Florian Clauß
0:53:17–0:53:21
Ähm ... Wollen wir mal so kurz noch so einstreuen.
0:53:22–0:53:30
Vergleich, 73,22. Also noch mal so eine Checkliste. Ja. Von JetGBT. Nein, hab ich nicht.
0:53:31–0:53:35
Aber Ressourcenknappheit, ja, haken, ne? Überbevölkerung, Hammer.
0:53:38–0:53:42
Verteilungsungerechtigkeit, ganz massiv. Verlust der menschlichen Würde,
0:53:42–0:53:45
auch ein ganz starkes Motiv bei dem Film.
0:53:46–0:53:52
Denn die Verwebung zwischen Mega-Corporation und Staat ist auch ein Thema.
0:53:53–0:53:58
Das Artensterben und die Klimawandel, die Klimaerwärmung. Der hat schon echt
0:53:58–0:54:01
krasse Themen formuliert, der Film. Ja, ja.
Micz Flor
0:54:02–0:54:04
Aber gut, die Klimaerwärmung ist so nicht Thema.
Florian Clauß
0:54:05–0:54:06
Nee, ne?
Micz Flor
0:54:06–0:54:07
Ja. Und das ist das, wo ich ...
Florian Clauß
0:54:07–0:54:12
Doch, doch, indirekt ist die schon Thema. Einfach, weil die die ganze Zeit schwitzt
0:54:12–0:54:17
und schaden Hässen. Das find ich auch so ein geiles, geiles Detail.
Micz Flor
0:54:19–0:54:20
Diese Halstücher. Ja.
Florian Clauß
0:54:20–0:54:25
Der Halstücher, der dann immer ... Einmal so ein Halstuch sieht so ein bisschen
0:54:25–0:54:29
aus wie so ein ... Ja, wie so ein Söldner, ne?
Micz Flor
0:54:30–0:54:32
Das ist nämlich das, was ich vorhin ansprechen wollte. Ich finde,
0:54:32–0:54:36
das ist so eine der Sachen, die halt so wirklich 70er-Jahre-mäßig aussehen.
0:54:36–0:54:41
Die haben halt irgendwie so Capris auf. Da hat mich grad wieder ein Junikefer angebrummt.
Florian Clauß
0:54:41–0:54:43
Wir sind wieder auf einem freien Feld.
Micz Flor
0:54:43–0:54:47
Jein, wir laufen gerade ganz nah an den Bäumchen. Egal, auf jeden Fall ...
0:54:49–0:54:53
Über Junikefer müssen wir auch noch was gucken. Bei Maikäfern gibt's nur alle X Jahre.
Florian Clauß
0:54:53–0:54:55
Alle sieben bis acht.
Micz Flor
0:54:56–0:54:59
Absurderweise synchronisiert, weil die sich nur gegenseitig begatten können,
0:54:59–0:55:03
wenn sie draußen sind. Bei Junikefern weiß ich gar nicht, wie das ist.
Florian Clauß
0:55:03–0:55:05
Ich glaub, die haben auch so einen Zyklus.
Micz Flor
0:55:05–0:55:10
Ja. Und, äh ... Was wollt ich jetzt grade sagen?
Florian Clauß
0:55:11–0:55:14
Du wolltest, ähm ... Du weißt nicht, ob ...
Micz Flor
0:55:16–0:55:22
Danke, super Brück. Ein Stichwort bitte. Ich weiß nicht, ob Junikefer,
0:55:22–0:55:25
aber das ist eigentlich woanders.
Florian Clauß
0:55:25–0:55:26
Oh, hier sind ja ganz schön viele.
0:55:30–0:55:32
Genau, Rivan, Artensterben, Klimaerwärmung, das haltst du?
Micz Flor
0:55:32–0:55:35
Das haltst du, genau. Das ist für mich so ein 70er Jahre Ding,
0:55:35–0:55:38
was dann später noch mal eben 80er mit Kammern, Eilinen, Latzhosen, Halttücher.
Florian Clauß
0:55:41–0:55:46
Ja, die Uniformen sind schon so ein bisschen YMCA.
0:55:46–0:55:51
Ja, aber ich finde die trotzdem gut. Also ich finde die echt gut. Also muss ich sagen.
Micz Flor
0:55:51–0:55:55
Na gut, was spannend daran ist, ist halt von wegen Ressourcenknappheit,
0:55:55–0:56:00
die versuchen uniformiert auszusehen, aber sind halt so super billo gemacht irgendwie.
0:56:01–0:56:02
Ja, genau. Du merkst halt...
Florian Clauß
0:56:02–0:56:07
Ja, aber jeder hat so seinen individuellen Stil. Ist so ein bisschen wie jetzt
0:56:07–0:56:10
diese ganzen Star Wars Episoden, die so das Beginning erzählen.
0:56:11–0:56:16
Ja, und jeder bastelt noch seine Uniform zurecht, weil die noch nicht so richtig
0:56:16–0:56:18
uniformiert sind, noch nicht so einen Style Guide haben.
Micz Flor
0:56:19–0:56:22
Und wir gehen jetzt zum Görlitzer Bahnhof, oder? Können wir machen. Prost!
0:56:42–0:56:47
Und ja, danke für den Film. Ich habe gerade so ein bisschen den Wunsch,
0:56:47–0:56:51
vielleicht, wenn du einen Film machst, ob du mir so zwei Stunden,
0:56:51–0:56:54
bevor wir aufnehmen, dann sagst, dass du einen Film machst und welcher es ist.
0:56:54–0:56:58
Weil ich jetzt das Gefühl habe, ich konnte mich nicht wirklich anschmeißen.
0:56:58–0:57:02
Nochmal dazu, weil ich finde das, ich finde es spannend. Andererseits ist es
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absurd, weil es ist deine Geschichte
0:57:04–0:57:09
und du und ich bin ja dann eher der Sparring-Partner sozusagen, ne?
Florian Clauß
0:57:11–0:57:14
Nee, normalerweise mach ich das auch, aber jetzt zu der Entstehungsgeschichte
0:57:14–0:57:17
der Folgen, muss ich ja sagen, dass ich die halt eigentlich erst ...
0:57:17–0:57:23
Und dann diese Brücke mir gebaut hab. Und dachte, da ist quasi der dramaturgische
0:57:23–0:57:25
Erzählungskniff stärker als die ...
Micz Flor
0:57:25–0:57:29
Nee, du machst das eigentlich nicht. Das war ja nie so, es geht ja nicht um
0:57:29–0:57:30
... Eigentlich, so heißen wir ja nur.
0:57:31–0:57:34
Aber ich denk grade, ich wusste, dass ...
0:57:35–0:57:39
Ich wusste das bei welchem film wusste ich vorher welchen film du machst ich
0:57:39–0:57:45
habe dir ein paar titel gesagt ja also 39 stepps auf jeden fall nicht tom cruise
0:57:45–0:57:48
auch nicht oder doch nee tom cruise aber ist ja kein film.
Florian Clauß
0:57:48–0:57:51
Ja das ist kein film, ist ein schauspiel.
Micz Flor
0:57:53–0:57:56
Ja okay aber egal ja also vielen
0:57:56–0:57:59
dank für die folge silent green ich hätte auch
0:57:59–0:58:02
erst vor kurzem vielleicht war ja
0:58:02–0:58:05
doch letztes jahr so ein bisschen was darüber geschrieben worden gelernt
0:58:05–0:58:14
wo der name herkommt soy und lentils also soja und linsen was ja dann ist ja
0:58:14–0:58:25
danke fürs zu hören danke mit fürs mitlaufen auch zu gehört du hast Du hast auch zugehört,
0:58:25–0:58:30
du hast auch beigetragen, das Ganze noch auf der Internetseite.
Florian Clauß
0:58:32–0:58:37
Eigentlich minus Podcast, zu sehen, zu hören und Ergänzungsmaterial dazu.
0:58:38–0:58:40
Alle 14 Tage, Donnerstag kommen wir raus.
Micz Flor
0:58:40–0:58:43
Punkt.de, das ist eine ziemlich lange URL gerade gebaut.
Florian Clauß
0:58:43–0:58:44
Eigentlich minus Podcast.de?
Micz Flor
0:58:45–0:58:49
Hast du nicht gesagt, das ist eigentlich minus Podcast, alles zu sehen und zu hören.
Florian Clauß
0:58:49–0:59:01
Okay, habe ich gesagt. Punkt.de Okay, also danke und ich sage Tschüss, bis zum nächsten Mal.
Micz Flor
0:59:01–0:59:05
Von mir auch Tschüss und schalten Sie auch in zwei Wochen wieder ein,
0:59:05–0:59:06
wenn es heißt Ein niedliches Podcast.

Mehr

Ein kleiner, zufälliger Ausschnitt vom zeitgenössischen chinesisch-sprachigen Film.

Die Berlinale bietet immer auch die Gelegenheit Filme sehen zu können, die sonst nicht das Licht der Welt erblicken, weil sich kein Verleiher im Westen findet. Allein deswegen lohnt sich der Besuch. Flo freut sich seit jeher auf die 10 Festivaltage im Februar besonders auf die asiatischen Filme, weil hier immer viel Alltag und Essen im Arthouse-Stil inszeniert ist. Ein kleiner Urlaub im Kino, das zu dieser Zeit von Gleichgesinnten standesgemäß besucht wird, d.h. absolute Stille und kein Handyleuchten sobald die ersten Akkorde des Berlinale-Trailers erklingen. Dieses Jahr hat sich Flo drei chinesisch-sprachige Filme ausgesucht, die er Micz in dieser Episode vorstellt: THE SHADOWLESS TOWER von Zhang Lü, TOMORROW IS A LONG TIME von Jow Zhi Wei und ART COLLAGE 1994 von Liu Jian. Alle drei haben einiges gemein: sie sind lang und manchmal langweilig, aber beeindrucken durch die langsame Photographie und starken Charaktere. Bei zwei Filmen steht auch ein ähnlicher Konflikt im Mittelpunkt: die Vater-Sohn-Beziehung, bei der der Sohn auf unterschiedlichen Wegen auf der Suche nach sich selbst ist und sich dann auch irgendwie findet, was für ihn als Art sanfter Befreiung erlebt wird. Die Filme erzählen keine dramatische Geschichte, obwohl alle Zutaten des Dramas enthalten sind. Die Filme möchten einen anderen Fokus setzen, auf die Stärke der Menschlichkeit und der Zwischenmenschlichkeit.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Florian Clauß
0:00:02–0:00:07
So jetzt eigentlich Podcast. Wir sind in Vorbereitung.
0:00:07–0:00:12
Ich habe mit eben den Standortgeschickt wo wir uns treffen.
Micz Flor
0:00:15–0:00:21
Ich bin am Ostbahnhof. Aufnahme läuft. Mal kucken, wo Flo ist.
0:00:22–0:00:24
Indem. Also das.
0:00:27–0:00:34
Ist das erste Mal. Dass ich die Einleitung ohne Vorbehalt macht, gleich Pech werde.
0:00:35–0:00:43
Willkommen zur eigentlich Podcastfolge 22 Diese Folge wird euch präsentiert von Flo.
Florian Clauß
0:00:43–0:00:47
Heute bin ich an der Reihe. Präsentieren.
Micz Flor
0:00:44–0:00:46
Eigentlich. Podcast bedeutet.
0:00:47–0:00:53
Die Reden beim Laufen und laufend reden. Früher waren wir wandern und haben
0:00:53–0:00:56
einfach immer uns die Dinge hin und her geworfen, weil.
0:00:58–0:01:00
Und dann haben wir irgendwann während Corona entschieden.
Florian Clauß
0:01:01–0:01:03
Da kommt er. Jetzt ist er da. Und.
Micz Flor
0:01:03–0:01:07
Und das sehe ich auch schon. Flo. Mal gucken, ob seine Aufnahme auch schon läuft.
Florian Clauß
0:01:07–0:01:10
Jetzt bin ich gespannt, mit wem er geredet. Aber wir haben ja gesagt,
0:01:10–0:01:16
wir kommen zusammen und jetzt gibt es ein Yeah!
0:01:17–0:01:20
So, du hast die Einleitung schon gemacht. Okay.
Micz Flor
0:01:19–0:01:21
Ich habe die Einleitung schon gemacht. Wir stehen jetzt hier gerade.
0:01:22–0:01:25
By Joe. Deutsche Küche. Pizza. Pasta, Cocktails.
Florian Clauß
0:01:25–0:01:28
Ich dachte, hier kommt aus dem Geldautomaten die Musik raus,
0:01:29–0:01:31
was ich dann schon advanced gefunden hätte.
0:01:32–0:01:35
Aber das ist, glaube ich hier so der Geld oder der letzte Geldautomat vor dem
0:01:35–0:01:40
Berghain, wo wir auch jetzt schon bei unserer Lokalisation wären.
0:01:41–0:01:44
Ich habe nämlich erzählt, dass ich dir über OpenStreetMap den Link geschickt
0:01:44–0:01:46
habe. Ja, ich bin auch mal gespannt.
Micz Flor
0:01:45–0:01:48
Ja, ich bin noch mal gespannt. Wir haben ja einen. Notgedrungen,
0:01:48–0:01:53
weil wir gedacht haben, ganz spontan, wir treffen uns jetzt den Ostbahnhof festgelegt.
0:01:53–0:01:56
Und dann ist es natürlich so, dass du wahrscheinlich nochmal ein bisschen überlegt hast, was.
Florian Clauß
0:01:57–0:02:04
Ja die Tour. Ostbahnhof ist eine gute guter Startort, weil wir können dann in
0:02:04–0:02:09
etwas kleineren Straßen Richtung Volkspark Friedrichshain gehen und.
Micz Flor
0:02:08–0:02:11
Und jetzt geht's wirklich los.
Florian Clauß
0:02:11–0:02:14
Also, hier stehen wir vor dem Gebäude. Ich habe das früher geliebt.
0:02:14–0:02:15
Dieses Gebäude. Hier war ich noch nie drin.
0:02:15–0:02:21
Das war nämlich die, ich wollte schon sagen, Horten. Aber es war Kaufhof.
0:02:22–0:02:27
Die Kaufhof am Kaufhof am Ostbahnhof. Ich weiß nicht, ob du da jemals drin weißt.
Micz Flor
0:02:28–0:02:33
Du? Ich war da öfters drin, als du glaubst. Ich war sowieso in dem Ding selber
0:02:33–0:02:35
drin, weil das war so was von absurd trashig.
0:02:35–0:02:41
Das war so ein bisschen wie Prag 1992 oder so vor ein paar Jahren.
Florian Clauß
0:02:37–0:02:38
Für.
Micz Flor
0:02:41–0:02:43
Und dann war ich aber auch ganz oben.
0:02:44–0:02:48
Es gab nämlich oben und fast oben gab es eine Bowlingbahn, und ganz oben gab.
Florian Clauß
0:02:47–0:02:52
Ja, stimmt. Ja. Äh. Ja, das ist natürlich.
Micz Flor
0:02:48–0:02:51
Es so ein Kartrennbahn. Da waren wir einmal Weihnachtsfeier mit Kathrin.
Florian Clauß
0:02:52–0:02:56
Das ist natürlich der Klassiker für jede IT Firma in den Nullerjahren.
Micz Flor
0:02:56–0:02:59
Ja, ja, genau. Und wir sind dann auch in den Quatschen. Ich mir.
0:02:59–0:03:01
Aber ich bin dann auch als ich alleine reingegangen.
0:03:01–0:03:05
Wenn du die Treppen hochgefahren bist, die Rolltreppen, dann wurden erstens
0:03:05–0:03:08
immer mehr Rolltreppen abgestellt und oben war dann wirklich so.
0:03:08–0:03:09
Der Flur war so halb leer.
0:03:10–0:03:12
Dann war da wirklich noch so ein bisschen Faschingszeug aufgebaut.
0:03:13–0:03:15
Was hätte vor vier Wochen schon abgebaut sein müssen?
Florian Clauß
0:03:15–0:03:18
Ja, ich kann mich auch erinnern. Ich weiß auch noch das als wir mal zusammen
0:03:18–0:03:23
in Prag waren, da hattest du mir auch ein. So ein ehemaliges Einkaufszentrum.
Micz Flor
0:03:23–0:03:24
Ja, das habe ich geliebt.
Florian Clauß
0:03:23–0:03:29
Was dann? Das war toll, weil das war auch was dann tatsächlich so die Historie
0:03:29–0:03:33
von diesen Einkaufszentren sind das ist erst mal so ein loser Verband von Einzelhändlern
0:03:33–0:03:37
ist und die sich unter einem Dach dann halt finden,
0:03:37–0:03:41
und teilweise noch Flächen frei sind, die vermietet werden können.
0:03:41–0:03:45
Und da ist es. In Prag ist dieses Einkaufszentrum wieder dahin generiert.
Micz Flor
0:03:46–0:03:50
Rota hieß das Das war. Das war. Nee, das war relativ früh nach der Wende.
0:03:50–0:03:52
Ich weiß nicht, wie es früher war, aber es gab es schon vorher.
0:03:52–0:03:58
Natürlich war so ein 70er futuristischer Space,
0:04:00–0:04:05
Bau und da war es wirklich so, dass was, was man jetzt hier immer öfter sieht,
0:04:05–0:04:08
dass halt bestimmte Brands bestimmte Stände bespielen,
0:04:09–0:04:12
was glaube ich, früher in Berlin hauptsächlich so beim KaDeWe war.
0:04:12–0:04:15
Wenn man unten reinkam, dann gab es halt die unterschiedlichen Brands für uhren
0:04:15–0:04:17
oder Parfüm, die halt so eigene hat.
0:04:17–0:04:19
Das war da schon so drin. Und da hast du
0:04:19–0:04:26
dann wirklich so obskure kleine Spielzeughersteller so irgendwie gehabt.
0:04:28–0:04:31
Nee, das Ding hier ist umgebaut. Ich hatte irgendwie noch mal im Kopf,
0:04:31–0:04:37
dass das Lieferando oder irgendwie aufgekauft hatte und dann haben die das eben
0:04:37–0:04:40
nicht abgerissen, sondern die haben es abgetragen und angebaut,
0:04:40–0:04:42
Also die haben die Struktur behalten.
Florian Clauß
0:04:41–0:04:45
Aber das ist noch das die im Kern ist noch das alte.
Micz Flor
0:04:44–0:04:47
Ne, teilweise ja. Also was du vorne, wenn du dir vorstellst,
0:04:47–0:04:49
dieses V, was so reingeschnitten ist, was hier eigentlich dann,
0:04:49–0:04:52
wenn es wirklich abgetragen. Also es wurde nie abgerissen, neu aufgebaut.
Florian Clauß
0:04:50–0:04:51
Aha.
Micz Flor
0:04:52–0:04:55
Sondern im Kern erhalten.
Florian Clauß
0:04:54–0:04:57
Ach interessant kann man auch mal ne Episode zu machen.
Micz Flor
0:04:58–0:05:01
Ja, weiß ich nicht. Mehr weiß ich dazu gar nicht. Alles was?
Florian Clauß
0:05:00–0:05:05
Na ja, wir können ja mal einen Gastbeitrag und einen Architekten einladen oder so.
Micz Flor
0:05:04–0:05:07
Und sie hatten damals die Kartrennbahn aufgemacht.
Florian Clauß
0:05:10–0:05:13
War das kompatibel das System zu dem man noch.
Micz Flor
0:05:12–0:05:15
Ach, das hieß dann auch Karstadt. Bloß mit C verstehen.
Florian Clauß
0:05:17–0:05:21
Okay. Du hast mich schon eingeleitet.
Micz Flor
0:05:21–0:05:24
Ich habe gesagt Ich weiß. Ich habe gar nicht zum Thema gesagt, weil das weiß ich nicht.
Florian Clauß
0:05:25–0:05:25
Das weißt du.
Micz Flor
0:05:25–0:05:29
Ich bin sehr gespannt. Ich habe also ich weiß nicht genug, dass ich es wirklich
0:05:29–0:05:32
einleiten konnte, während ich alleine so vor mich hin gestottert habe.
0:05:32–0:05:37
Aber was ich weiß, es geht um drei chinesische Filme, die du auf der diesjährigen
0:05:37–0:05:39
Berlinale gesehen hast.
Florian Clauß
0:05:39–0:05:43
Genau. Also ich vielleicht noch einmal dieser kleine Seiten,
0:05:44–0:05:46
wie soll ich sagen? Seitenbogen.
0:05:46–0:05:53
Berlinale. Du weißt, ich bin auch immer ein ein passionierter Berlinalegänger,
0:05:53–0:05:57
obwohl ich das so in den letzten fünf Jahren, sag ich mal, ein bisschen mehr aufgelöst hat.
0:05:58–0:06:02
Früher war ich wirklich da, habe ich mich in die Schlange eingereiht und habe
0:06:02–0:06:04
dann Tickets versucht zu bekommen.
0:06:04–0:06:09
Und das war es war schon ein Happening, das allein das Schlangestehen,
0:06:09–0:06:13
um Tickets zu bekommen, es ist der ist die Berlinale wert.
0:06:13–0:06:17
Und auch alle Regisseure, die dann in der Berlinale sind, die sagen auch dann
0:06:17–0:06:20
jedes Mal, das es dann auch ein bisschen langweilig, wenn man das jetzt bei
0:06:20–0:06:24
jedem Film immer von jedem Regisseur oder Regisseurin hört.
0:06:25–0:06:29
Es ist ein unglaubliches Festival ist, weil es so toll ist, das Feedback zu
0:06:29–0:06:33
bekommen, weil das ist das einzige Festival, wo auch Audience da ist.
Micz Flor
0:06:33–0:06:36
Es ist das größte Publikumsfestival. Ich von diesen A.
Florian Clauß
0:06:37–0:06:41
Genau von den europäischen. Ich weiß gar nicht, wie im amerikanischen Bereich
0:06:41–0:06:44
ist, aber von was haben wir da wir haben kann.
0:06:44–0:06:51
Wir haben Lozano, Venedig und ja, es gibt so ein paar, aber das ist tatsächlich bei den anderen.
0:06:51–0:06:57
Gerade in Cannes kann hat, glaube ich, so die breiteste Wirkung sage ich mal,
0:06:57–0:07:04
also reinen Film von den Filmen her gesehen ist aber rein akkreditiert,
0:07:04–0:07:08
also ein reiner Verleih aus diese ganze Verleihmaschinerie, die da im Hintergrund läuft.
0:07:08–0:07:13
Und das Tolle an den an der Berlinale oder überhaupt an, also das war für mich
0:07:13–0:07:16
dann auch immer so eine so eine Auszeit, das, dass,
0:07:17–0:07:22
man sich in den Film setzen konnte und da ist auch der herrscht einfach ein
0:07:22–0:07:26
ordentliches Set sobald das ist wirklich so, sobald das Licht aus ist und der
0:07:26–0:07:31
Trailer anfängt du hörst keinen Mucks mehr und das ist wirklich egal, wie voll das Kino ist.
Micz Flor
0:07:31–0:07:32
Keine Chipstüten.
Florian Clauß
0:07:32–0:07:37
Nichts. Also die Leute, die da hingehen, wissen, wie man sich ordentlich im Kino verhält.
0:07:37–0:07:42
Es ist wirklich mucksmäuschenstill. Du siehst auch keine Handys, die leuchten.
0:07:42–0:07:46
Also das macht es dann halt auch nochmal extra wert, denn es gibt.
Micz Flor
0:07:45–0:07:50
Gut. Aber da muss ich jetzt eine Sache sagen. Die darfst du rausschneiden, wenn du willst.
Florian Clauß
0:07:50–0:07:52
Wenn du schon so anfängst.
Micz Flor
0:07:52–0:07:55
Wir waren den Film Hero gucken im Kino.
Florian Clauß
0:07:55–0:08:00
Ja, aber das war jetzt, äh, das war kein Berlinale Film. Ja.
Micz Flor
0:07:57–0:08:00
Freizeit. Okay, das war Freizeit.
Florian Clauß
0:08:00–0:08:02
Du kannst es gerne nochmal sagen.
Micz Flor
0:08:04–0:08:11
Und in diesem Film hatten wir Chips dabei und es gab Kampfszenen und quasi romantische
0:08:11–0:08:12
Szenen oder Dialogszenen.
0:08:13–0:08:19
Immer bei der Kampfszene hattest du wie eingefroren die Chips vor dem offenen Mund schweben.
0:08:19–0:08:23
Dann war die Kampfszene vorbei und dann die letzten 15 Meter,
0:08:24–0:08:26
während gesprochen wurde. Oder?
0:08:26–0:08:30
Und dann die nächste Kampfszene wieder eingefroren. Da musste ich gerade dran denken.
Florian Clauß
0:08:30–0:08:35
Ja, ich weiß. Ich weiß auch, dass du sehr empfindlich bist gegenüber Geräuschen im Kino.
0:08:35–0:08:40
Wir waren auch mal im Kino und saßen ungefähr drei Reihen weiter hinten und
0:08:40–0:08:44
irgendwie 18 Sitze weiter rechts neben.
0:08:44–0:08:48
Hinter uns war halt so eine Gruppe von Jugendlichen, die Popcorn gegessen haben.
0:08:49–0:08:54
Und irgendwann, wir sind im Film aufgestanden und du bist zu dem gegangen,
0:08:54–0:08:57
hast gesagt, wir sitzen da hinten und wir haben euch immer noch.
Micz Flor
0:08:56–0:08:57
Und wir alle. Immer.
0:08:59–0:09:01
Ja, Ich kann mich nicht erinnern, aber es klingt nach mir.
Florian Clauß
0:09:01–0:09:06
Ja, das also. Ich bin aber auch so, ich magister diese Stille im Kino und ich
0:09:06–0:09:07
magister auch die Filme.
0:09:07–0:09:11
Und vor allen Dingen bei der Berlinale magister ich, dass ich diese ganzen Filme,
0:09:11–0:09:13
die man eigentlich nie zu sehen bekommt,
0:09:14–0:09:19
weil kein anderer Verleih außer irgendwann fünf Jahre später Arte oder jetzt
0:09:19–0:09:25
auch Mubi Movie, auch viele ARD Cinema Filme im Streamingangebot,
0:09:26–0:09:27
die man nicht so oft zu sehen bekommt.
0:09:28–0:09:30
Ich mache jetzt keine Werbung für Ruhe. Das klingt so.
Micz Flor
0:09:31–0:09:34
Ähm, du. Ich krieg von den Nieren nur noch den Newsletter.
0:09:34–0:09:38
Ich habe mich ja wieder abgemeldet. Aber das klingt wirklich immer schön.
0:09:38–0:09:39
Ich glaube, das ist wirklich schön gemacht.
Florian Clauß
0:09:39–0:09:42
Ja, die sind gut kuratiert. Wir müssen jetzt drüber reden.
Micz Flor
0:09:41–0:09:47
Keine Werbung, aber Jobs, ein Auto. Aber es ist ja so, dass mit diesen ganzen
0:09:47–0:09:52
Streamingdiensten erstmal die Illusion entstand Kohle kann man alles immer überall gucken.
0:09:52–0:09:56
Aber in Wahrheit entsteht eher, so finde ich ein absoluter Shift,
0:09:57–0:10:01
dass halt viele Sachen, die halt so früher klassischerweise DVD Verleih oder
0:10:01–0:10:06
vorher noch VHS Verleih, dann doch in irgendeinem obskuren Regal noch zu haben waren.
0:10:06–0:10:09
Die finden jetzt einfach keinen. Kein Streamingdienst.
Florian Clauß
0:10:08–0:10:12
Das stimmt. Das stimmt. Das kann ich. Kann ich bestätigen. Das ist wirklich
0:10:12–0:10:16
so, und da segmentiert sich der ganze Filmmarkt auch nach Kontinenten.
0:10:16–0:10:20
Also, dass im asiatischen Bereich. Viele Filme kriegt man hier einfach nicht.
0:10:20–0:10:25
Und ich hätte tatsächlich eine Videothek, wo,
0:10:26–0:10:32
die am Boxhagener Platz, wo dann der die Betreiber so auch zu filmen sind die
0:10:32–0:10:36
ersten Enthusiasten waren, die auch regelmäßig nach Asien gefahren sind.
0:10:36–0:10:40
Und da die Filme sich gekauft haben und deswegen hatten die ein wesentlich besseres
0:10:40–0:10:44
Angebot als irgendwo anders an asiatischen Filmen.
Micz Flor
0:10:44–0:10:48
Ja, und ich habe das irgendwo mal gelesen. Ich weiß nicht, ob es stimmt,
0:10:48–0:10:50
insofern bin ich da keine Quelle für.
0:10:50–0:10:55
Aber ich hatte gehört, dass das bei Disney auch gezielt eingesetzt wird,
0:10:55–0:10:58
dass halt bestimmte Sachen dann einfach irgendwann laufen.
0:10:58–0:11:01
Die könnten ja immer laufen, tun sie aber nicht. Und ich weiß nicht,
0:11:01–0:11:05
was die Strategie dahinter ist und warum. Aber dass diese Scarcity dann wirklich
0:11:05–0:11:10
auch eingesetzt wird, um das Publikum in gewisser Weise zu lenken, keine Ahnung.
Florian Clauß
0:11:10–0:11:13
Ja, vielleicht. Also das wäre auch nochmal so eine andere, andere,
0:11:13–0:11:16
anderes Thema, was da reinkommt. Aber was?
0:11:17–0:11:21
Diese Art von Filmen, die ich dann auch bei der Berlinale besuche,
0:11:21–0:11:28
sind dann meistens diese Independentfilme, Arthouse Filme, was auch immer. Slow Cinema.
0:11:29–0:11:33
Ich weiß nicht, ob du das den Begriff kennst.
Micz Flor
0:11:33–0:11:34
Ich kann es mir vorstellen.
Florian Clauß
0:11:33–0:11:37
Das glaube ich schon immer. Ja, kann man. Kann man vielleicht nachher nochmal
0:11:37–0:11:41
ein bisschen ausführlicher drüber sprechen, weil tatsächlich die Filme,
0:11:41–0:11:45
die ich gesehen habe, mehr oder weniger explizit diesem Genre zuzuordnen sind.
0:11:46–0:11:53
Also sehr langsame Filme. Und das ist deswegen auch so ein kleiner Urlaub dann
0:11:53–0:11:58
im Kino, weil ich gucke mir, wie ich schon sagte, extra auch sehr viel die asiatischen Filme an..
0:11:58–0:12:01
Jetzt dieses Jahr habe ich drei
0:12:01–0:12:06
chinesische Filme gesehen und ich Normalerweise bin ich auch nicht oft.
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Die Berlinale ist ja in verschiedenen Sektionen gegliedert.
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Es ist die offizielle, die dann halt um diese Goldenen Bären,
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also um diese Preise, konkurrieren. Das ist der Wettbewerb.
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Dann gibt es das Panorama, was so ein bisschen, was auch sich aufsplittet in
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einem Dokument, Dokumentationsteil und ein Spielfilm Fiction Teil.
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Es gibt den Generation, die sich auch wieder aufstellte, die Sektion in 14,
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also für ne, für Generation 14 und K plus.
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Also alles, was dann halt so adoleszenz und jugendlich ist. K 14 über 14-jährige
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und darunter gibt es halt die Kinderfilme.
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Ich bin auch immer gerne mit den Kindern zur Berlinale gegangen in Friedrichshain,
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die Screen auch regelmäßig.
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Neben dem Panorama Generation Wettbewerb gibt es dann noch das Forum.
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Das Forum hat sich damals. Deswegen heißt es dann auch mal im Untertitel Die 73.
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Berlinale und das 49 oder 50. Forum. Keine Ahnung.
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Die laufen von der von der Jahreszahl auseinander, weil das Forum sich tatsächlich
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in den 60er als Gegenveranstaltung gegründet hat.
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Forum hat damals eben so eine Art von.
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Ja, anderes Kino.
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Es war mit der Studentenbewegung, das war auch gegen Mainstream usw.
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Ist dann aber irgendwann später eben von der Berlinale von der ihn ja nicht
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geschluckt aber hat sich dann halt zu einem hat sich dann zusammengefügt.
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Also ein Forum gibt es auch immer sehr interessante Filme zu sehen.
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Okay, also lange lange Einleitung über die Sektion auf jeden Fall.
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Was auch ungewöhnlich ist, ist, dass sich zwei Filme dieses Jahr im Wettbewerb gesehen haben.
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Ich habe tatsächlich nicht meinen Länderfilter angeschaltet,
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bei dem Programm gesucht, was gibt und an chinesischen Filmen,
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weil ich mir das mehr oder weniger ein bisschen vorgenommen habe.
0:14:13–0:14:15
Und zwei davon sind im Wettbewerb gelaufen.
Micz Flor
0:14:16–0:14:18
Warum hast du dir das vorgenommen? Was war der Ausgangspunkt?
Florian Clauß
0:14:19–0:14:24
Ich war so, war so eine kleine Eingebung, weil ich eben. Ich dachte halt auch,
0:14:24–0:14:28
das kann ich gut mit so einer Scott Podcast Episode verknüpfen.
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Und ich war halt gespannt, was passiert gerade in China, weil ich,
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äh, ja, ich bin jetzt nicht so tief in dem chinesischen Film drin,
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aber ich gucke immer mal wieder gerne so aus aus dem Land. Die Filme, die sind auch.
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Also China ist auch eines der asiatischen Länder, die so eine unglaublich cineastische
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Erzählkunst entwickelt haben, wie Korea meinetwegen auch.
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Also es gibt einige, die eine ganz eigene Filmsprache mit entwickelt haben.
0:14:58–0:15:07
Deswegen magister ich die Filme sehr und war gespannt. Was gibt es denn jetzt so Zeitgenössisches?
0:15:07–0:15:12
Weil ich meine, das Bild von China, das ist ja so ein bisschen geprägt,
0:15:12–0:15:18
eben auch nicht gerade zum Positiven durch die ganzen politischen Entwicklungen in jüngster Zeit.
0:15:20–0:15:24
Man hat auch immer so das Gefühl, China ist so ein Überwachungsstaat,
0:15:24–0:15:27
die Leute sind unfrei, die im.
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Ähm, äh, ich glaube, wenn man vor Ort ist, ist das sieht das anders aus.
0:15:34–0:15:38
Klar gibt es da bestimmte Sachen, die man dann halt nicht machen kann,
0:15:38–0:15:40
wie hier im freien westlichen Land.
0:15:40–0:15:47
Aber man liest auch viel, eben von, ähm ja, von von Zensur.
0:15:47–0:15:51
Und ich glaube, und das war auch so eine Rezension, eine Kritik,
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die ich über den Film gelesen habe.
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Ich gehe jetzt auch chronologisch vor, also chronologisch im Sinne von die habe
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ich auch nacheinander im Kino geguckt.
0:15:58–0:16:01
Der erste Film lief am Samstag im ersten Samstag.
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Also die Berlinale geht über zehn Tage, zwei Wochenenden, fängt immer am Donnerstag
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an und das erste Wochenende war tatsächlich im Berlinale Palast Weltpremiere.
0:16:11–0:16:15
Von dem Film ist auch super übers Internet die Karten gekauft und dann kriegt
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es auch noch ne vierte und fünfte Loge.
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Guckt dann wirklich so steil, aber das macht nichts. Also im Nachhinein ist
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es auch immer wieder faszinierend.
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Man kann in den Filmen, je nachdem, wie man halt irgendwie emotional in diese
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Geschichte einsteigen kann und auch in die Bilder, dann ist es fast egal, ob du jetzt wirklich so,
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in der dritten Reihe in der hintersten Loge links gesessen hast oder ob du das
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halt irgendwie auf VHS in 273 Pixeln meinst.
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Das ist wirklich so eine Erinnerung. Ist der Film irgendwo anders abgespeichert
0:16:46–0:16:50
und kriegt dann halt auch diese diese Cinemascope Bilder, dann muss man nicht immer.
0:16:51–0:16:54
Also es gibt so eine Studie darüber, die das finde ich ganz interessant aber.
Micz Flor
0:16:55–0:17:00
Wir kennen das auch noch als Fußnote dazu, weil als man früher zum Ersten Mal
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im Internet so Filme runterladen konnte, waren die relativ klein,
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und teilweise noch so real Mediacodec und ich habe irgendwas Blade II oder so was runtergeladen und,
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das Bild waren wahrscheinlich keine Ahnung 200 auf 160 Pixel,
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aber der Sound war ziemlich gut und ich habe im Kopfhörer hab ich diesen Film
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gesehen, aber diese Pixel.
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Und dann habe ich in dem Moment gemerkt, mir ist, glaube ich,
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in der Summe für die Erfahrung der Ton fast wichtiger als das Bild.
Florian Clauß
0:17:28–0:17:33
Das ist. Ja, das ist also der, der, der der Gründungs Gründungs testimonial
0:17:33–0:17:35
von George Lucas zu Terra X.
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70 % oder 80 % eines Filmes werden von Photonen gemacht.
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Und. Und ich muss mich auch wieder daran erinnern, als wir die erste von der
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Hüttentour wiedergekommen sind und in das uns in dieses ICE on Board.
Micz Flor
0:17:52–0:17:52
Hm.
Florian Clauß
0:17:53–0:17:59
Portal eingelinkt haben und dann den Film Mount Everest hieß,
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dass wir Everest geguckt haben und wir haben beide auf diesen kleinen Handymonitor gestarrt.
0:18:05–0:18:10
Aber ich glaube, ich war auch emotional durch unsere ganze Tour so involviert
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in diesem Film, dass ich auch das Gefühl hatte, ich habe den auf Leinwand geguckt. Also es funktioniert.
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Und der,
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Regisseur von dem ersten Film, den ich geguckt habe, das ist,
0:18:27–0:18:30
ich sage jetzt nicht die chinesischen Titel, weil ich die eh nicht zusammenbekomme.
0:18:30–0:18:41
Der heißt Shadows Shadowless Tower und ist von Wang Li ein ein Regisseur,
0:18:41–0:18:44
der schon einige Filme realisiert hat.
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Es ist ein er kommt aus einer koreanischen koreanischen Gemeinde.
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Es gibt tatsächlich so eine.
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Es gibt so Kreisstädte in China, die dann so. Also weißt du, wo Beijing Peking ist?
Micz Flor
0:18:59–0:19:03
Ist. Ich war nie dort. Ich kenne mich auch geographisch nicht so gut aus.
Florian Clauß
0:19:03–0:19:07
Also Peking ist so im Norden des Landes.
0:19:07–0:19:12
Dann kommt irgendwann Shanghai, das ist so Mitte bis südlich und unten Hong
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Kong und Cheng usw. usw. Diese ganze das ist dann halt im Süden und ganz als
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Insel südliche, also wo dann tropisches Klima ist, ist dann Taiwan.
Micz Flor
0:19:22–0:19:25
Wann? Ich. Warum guckst du?
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Weil die Frage, wo Taiwan hingehört, Jetzt? Was ist jetzt in China eingemeindet?
Florian Clauß
0:19:30–0:19:37
Ja, ich habe ja. Aber zu dem Konflikt kommen wir auch noch. Das ist natürlich ein Land, zwei Systeme.
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Diese Frage will man nicht aufbrechen.
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An Hongkong hat man ja gesehen, dass es gescheitert ist.
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Aber diese, dieser Rechtsanspruch an China gegenüber Taiwan,
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der hat auch die, also die hat auch die Geschichte.
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Ich sage das deswegen, weil der zweite Film, den ich geguckt habe,
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der spielt teilweise in Taiwan.
0:19:59–0:20:02
Und dann wollte ich auch nochmal so ein bisschen was über die Geschichte erzählen.
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Ein Teil spielt in dem Dschungel von Taiwan. Peking ist so nordnordöstlich.
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Ist es überhaupt diese ganze Bauch?
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Der östliche Bereich von China, der besiedelt ist.
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Wenn man dann weiter nach Westen geht, dann kommt sowieso das Himalaya Gebirge
0:20:20–0:20:25
und darüber die Mongolei, was dann halt eine Wüste Gobi, was dann halt auch menschenleer ist.
0:20:25–0:20:29
Also wenn man sich das mal auf Gobi Gobi anguckt, Google anguckt,
0:20:30–0:20:35
auf Maps anguckt, dann siehst du, das ist halt einfach so ein ein Bereich,
0:20:35–0:20:36
der wo auch kaum Infrastruktur ist.
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Aber da wo sich das verdichtet ist halt dieser ganze Streifen an der Küste und
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auch das Landesinnere, so ungefähr 3 bis 500 Kilometer oder noch weiter.
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Dann heißt es noch Chengdu ist dann so an der Grenze zu Himalaya am.
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Und im im Osten weiter, dann auf der Höhe von Peking ungefähr kommt dann ein
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Stückchen weiter, kommt dann auch irgendwann Korea und Korea hat eben diese.
0:21:04–0:21:12
Es gibt eine sino koreanische Gemeinde und da kommt auch dieser Regisseur her,
0:21:12–0:21:18
die nur für Chinesisch, also in seinen Filmen spielen auch häufiger.
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Es kommen auch immer wieder Koreaner dann vor und der,
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Regisseur selber wird auch aus Korea mit unterstützt. Das heißt der.
Micz Flor
0:21:32–0:21:36
Ganz kurz hier. Denn wir sind jetzt ja ein bisschen zufällig gelaufen,
0:21:36–0:21:40
vom Ostbahnhof in die Straße der Pariser Commune lang, oder?
Florian Clauß
0:21:37–0:21:42
Nein, wir sind nicht zufällig. Das wollte ich schon. Ich wollte das schon so laufen.
Micz Flor
0:21:41–0:21:43
Und dann hier hinten.
Florian Clauß
0:21:43–0:21:45
Das ist toll. Ich wollte jetzt auch zeigen, da müssen wir nicht unbedingt hoch.
0:21:45–0:21:47
Aber ich finde es super. Sieht aus wie.
Micz Flor
0:21:46–0:21:49
Das ist meine Lieblingstreppe in Berlin. Da sind wir zufälligerweise also für
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mich zufälligerweise gerade vorbeigekommen.
Florian Clauß
0:21:51–0:21:54
Ja, nee, da wollte ich auch. Die wollte ich auch mit dir. Die wollte ich nicht
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mit dir besteigen. Wir müssen nicht. Ich dachte, wir gehen jetzt eher hier.
Micz Flor
0:21:57–0:22:00
Das kann man machen. Aber das Schöne bei der Treppe ist, wenn man sie von unten sieht.
0:22:01–0:22:03
Jetzt sieht sie von hier nicht so gigantisch, dass man denkt,
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das geht hinten wieder runter. Aber das Krasse ist halt, es ist oben ebenerdig
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und das hast du total selten in Berlin, was ja relativ flach ist,
0:22:11–0:22:14
dass so ein Höhenunterschied das sind. Was wird das sein? 30 Meter?
Florian Clauß
0:22:15–0:22:17
Ja, ja, ungefähr 20 für dich. Und.
Micz Flor
0:22:17–0:22:22
Dass da so ein Höhenunterschied so senkrecht, dann oben, dann wieder auf einer
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Ebene ankommt. Was zum Beispiel in der Stadt Glasgow hat dass überall,
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weil die ist halt so bergig und dann bist du halt immer oben, unten, rechts, links.
Florian Clauß
0:22:28–0:22:32
Ich dachte an Lissabon, Lissabon und auch ganz viel. Diese Treppen.
0:22:32–0:22:35
Und hier ist es tatsächlich. Dieser eine. Das ist der Mann mit dem Fahrrad.
0:22:36–0:22:39
Das ist dieser Höhenunterschied, Prenzlauer Berg. Also im Prinzip ist das der
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Prenzlauer Berg, also visualisiert in einer einer Dichte.
0:22:44–0:22:50
Ja, man kann so ein bisschen später wieder runter fahren, Aber das ist der Weg
0:22:50–0:22:51
zwischen Friedrichshain und Prenzlauer Berg.
Micz Flor
0:22:51–0:22:54
Ja, Also Korea, China.
Florian Clauß
0:22:52–0:22:57
Ja, ich wollte nochmal genau kurier. Ich werde nur so kurz weil ich so abgebogen bin.
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Das wegen Meinungsfreiheit und Förderung von Filmen ist natürlich auch schwierig
0:23:02–0:23:10
für so Independent Arts Regisseure, Filme, Filmemacherinnen da auch die Finanzierung aufzutreiben.
0:23:11–0:23:16
Und der hat ja der Lois Tower hat ein.
0:23:16–0:23:19
Man merkt es bei beim beim Einstieg von dem Film.
0:23:20–0:23:24
Du siehst diese ganzen Produzentenfirmen, die produzieren die dann halt mit
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an den Film gewirkt haben.
0:23:25–0:23:28
Du siehst, dass ganz viele da was gemacht haben.
0:23:28–0:23:31
Also der Film wird schon sehr supportet und dann gemeint hat,
0:23:31–0:23:34
das spricht für den Regisseur, dass er halt auch entsprechendes Netzwerk hat
0:23:34–0:23:39
und ich geh jetzt mal, ich erzähle mal so die Geschichte von dem Film.
Micz Flor
0:23:39–0:23:39
Wir.
Florian Clauß
0:23:40–0:23:48
Äh, ich habe schon den Protagonisten erwähnt, Es ist ein gescheiterter Dichter,
0:23:48–0:23:50
der so in seiner Lebensmitte.
0:23:52–0:23:56
Gerade recht erfolgreich in dem anderen Bereich, wo er arbeitet,
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nämlich er macht einen Food Block und geht dann immer essen und bloggt dann
0:24:01–0:24:04
darüber und ist da wohl recht erfolgreich.
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Er wird gelesen und er beginnt eine Art von Beziehung. Aber es ist jetzt keine,
0:24:13–0:24:19
ja keine körperliche Beziehung, sondern eher so eine geistige Beziehung. Ne, aber schon sehr.
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Mit seiner Fotografin, die 20 Jahre jünger ist als er.
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Er ist nun in den Vierzigern, Mitte 40, und sie ist so Anfang 20,
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und er ist so ein bisschen auf der Suche.
0:24:35–0:24:42
Er ist so ein bisschen in diesem, ja, so in diesem Findungsphase. Was mache ich noch?
0:24:43–0:24:48
Seine Der ganze Film fängt auch an auf dem Friedhof,
0:24:48–0:24:54
Seine Mutter ist gestorben und er geht mit seiner zusammen mit seiner Schwester
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und seiner Tochter und dem Schwager zusammen zu dem Grab seiner Mutter.
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Und wenn, dann halt in diesem aus diesem Grab einen frischen,
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frischer Blumenstrauß arrangiert ist, wo sie erst mal nicht wissen,
0:25:10–0:25:15
wo von wem der ist, noch so der zu dieser Familienkonstellationen.
0:25:15–0:25:20
Seine Frau. Er hat sich dann scheiden lassen von seiner Frau.
0:25:20–0:25:23
Vor zwei Jahren hat das aber auch seinen engsten Freund nicht so richtig erzählt.
0:25:23–0:25:28
Also es ist ein sehr in sich gekehrt der Typ. So hat er mal so eine ganz.
0:25:30–0:25:39
Freundliche Ausstrahlung. Und seine Tochter wohnt bei seiner Schwester,
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weil er kann sich für sie sorgen oder er fühlt sich nicht so bereit.
0:25:43–0:25:49
Oder man wird nicht so richtig aufgeklärt. Oder die Schwester von ihm möchte,
0:25:50–0:25:53
hat einen unerfüllten Kinderwunsch und.
0:25:54–0:25:58
Und die haben dann halt diesen Deal gemacht, dass dann die Tochter bei ihm aufwächst.
0:25:58–0:26:01
Aber sie haben trotzdem ein sehr herzliches Verhältnis.
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Also es klingt alles so ein bisschen zerrüttet, aber ist in so einer menschlichen
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Art sehr geht es einem sehr nahe und es ist auch sehr freundlich.
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Also das sind so generell die asiatischen, also viele chinesische Filme,
0:26:16–0:26:23
die sind die Folgen so individuellen Geschichten und eigentlich eine unglaubliche
0:26:23–0:26:25
Tragik in den Geschichten, aber trotzdem so eine,
0:26:26–0:26:32
so eine Menschlichkeit, die da, die da mit erzählt wird und mit in den in den
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ganzen Schicksalen verwoben ist, die es dann wieder so nahbar machen.
0:26:36–0:26:42
Und das ist für mich auch so, dieses Gefühl von so chinesischen Filmen sage ich mal.
Micz Flor
0:26:36–0:26:38
Und das ist schon.
Florian Clauß
0:26:42–0:26:47
Diese Menschlichkeit, die dann in den zwischenmenschlichen Beziehungen auftaucht
0:26:47–0:26:54
und die Güte und und diese Charaktere, die so höchst individuell sind,
0:26:54–0:26:57
ja, aber gleichzeitig auch wahrscheinlich so eine,
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so eine Schicksalsgemeinschaft Geschichte erzählen, weil viele durch die Ein
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Kind Politik gibt es dann halt nicht so viele Kinder die, die den Kinderwunsch
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haben, die konnten damals keine Kinder kriegen,
0:27:12–0:27:14
weil es verboten war. Und jetzt ist es so, dass halt sehr wenige.
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China ist eines der Länder, wo ganz wenige, wo die Geburtenrate so abgesackt
0:27:21–0:27:23
ist, mit der ganzen, mit dem,
0:27:24–0:27:27
mit der ganzen, mit dem ganzen Kapitalismus, mit dem ganzen Wirtschaftsaufschwung
0:27:27–0:27:30
will da auch keiner, keiner Kinder haben, weil das ist einfach so teuer ist,
0:27:31–0:27:37
und und auch die Zeit also China ist gerade auch das ist für China ein massives Problem gerade,
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dass die wahrscheinlich schneller altern, als sie reich werden oder als sie
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sich als Nation gerade so stabilisieren können.
Micz Flor
0:27:45–0:27:45
Und.
Florian Clauß
0:27:45–0:27:52
Ja, man könnte sagen, der Film ist auch ein sehr poetischer Film.
0:27:53–0:27:59
Das, was die so Unnahbarkeit von den Charakter, von dem Hauptdarsteller wird
0:27:59–0:28:03
auch aufgefangen durch so eine, durch den Ort, durch den Raum drum herum,
0:28:03–0:28:08
durch so eine gewisse Filmisch ist ja auch sehr gerade.
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Das heißt, du hast sehr lange Kameraeinstellungen, ziemlich ruhig gefilmt und
0:28:13–0:28:17
das haben übrigens alle drei Filme, die ich geguckt habe, überraschenderweise
0:28:17–0:28:19
so gemein, dass sie sehr ähnlich von der Kamera Arbeit sind.
Micz Flor
0:28:19–0:28:24
Aber ist das Lovefilm. Also ist das, was du. Gehört es dazu? Formaler Ebene?
Florian Clauß
0:28:24–0:28:32
Ja, auf kommunaler Ebene würde man dieses Kriterium dem dem Genre so zuordnen.
0:28:32–0:28:41
Aber es gibt noch andere andere Charakteristika, die das zu summenlose Cinema Genre einordnen.
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Aber ich würde es jetzt gefühlt also eine ist halt natürlich lange Einstellungen, kaum Narration,
0:28:48–0:28:55
also viel viel zwischenmenschliche Interaktion die auch weniger dann halt Action,
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Handlung oder so was die da erzählt wird.
0:28:58–0:29:02
Insofern könnte man das dem Slow Cinema zuordnen. Der zweite Film,
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der war viel eindeutiger diesem Genre zuzuordnen.
Micz Flor
0:29:06–0:29:10
Sind wir nicht. Wir sind es mit dem Friedrichshain. Hast du hier die Tour absichtlich
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auf vorbei geführt? Am Freiluftkino?
Florian Clauß
0:29:13–0:29:19
Naja, also ich wusste, dass wir jetzt da auch mit dran vorbeigehen.
Micz Flor
0:29:17–0:29:21
Und das Lustige ist ja, dass von der Berlinale erzählt und als Corona war,
0:29:21–0:29:25
hat die Berlinale ja viel dann irgendwie ins Außen gelagert und ich glaube,
0:29:25–0:29:29
das war eine der Location von der Corona Berlinale. Das stimmt.
Florian Clauß
0:29:28–0:29:29
Ja, das stimmt genau.
Micz Flor
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Und da habe ich gedacht, das war jetzt Plan bei dir, Aber das war jetzt einfach
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Das Universum hat uns einen schönen Zufall beschert.
Florian Clauß
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Das Universum hat, hat uns ja der Scheduler Shadowless Tower bezeichnet.
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1111 Ort in Peking in der alten Stadt, also Peking ist in so mehreren.
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So, wenn man das von oben aus sich anschaut, ist es wirklich wie so eine Zwiebel
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aufgebaut. Ein sehr geometrisch symmetrisch in der Mitte ist dann halt die verbotene Stadt.
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Dieser alte Kaiserpalast und drumherum sind diese,
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alten Stadtmauern, die sich drei, vier Sektionen, die sich nach außen ziehen
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und dann kommt quasi der Bereich, der auch neu bebaut werden konnte.
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Aber innendrin, in dieser alten, in diesem ganzen Areal ist ja wirklich noch
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so die alte Bausubstanz.
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Das ist eh krass, wie China sich dann umgebaut hat, wie viel eingerissen wurde.
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Davon erzählt auch ein anderer Film, den ich sehr, sehr empfehle,
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Der von Ende 90er heißt Schauer und der ist von Zhang.
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Der hat auch nicht ohne meine Leiche, den hatte ich.
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2007 hatte ich den auch auf der Berlinale gesehen.
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Da geht es um einen Wanderarbeiter, dem sein Kollege stirbt.
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Und dieser Kollege hat den letzten Wunsch. Das heißt, es ist auch sehr traditionell,
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dass du in der Gegend begraben werden willst, wo du geboren bist.
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Sonst sind die Seelen auf Wanderschaft.
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So ist, so denkt man dann halt spirituell und man müsste die Seelen wieder dorthin
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bringen, wo die geboren wurden.
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Und er geht dann quasi mit seinem Kollegen, der tot ist und tarnt ihn die ganze
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Zeit als Lebenden und bringt ihn dann halt in so einer Busreise wieder zu.
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Versucht ihn zurück nach Hause zu bringen, hat zum Teil absurde,
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slapstickartige Momente.
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Das ist ein toller Film also, den die anschauen. Und schau, er geht um diesen
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Abriss in einer eines Viertels in Beijing, das halt den Alten,
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den Neubauten weichen muss.
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Und das ist die Badeanstalt, wo dann die ganzen Charaktere zusammenkommen zum
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täglichen wöchentlichen Bad.
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Und erzählst du die so ein bisschen episodenhaft die Geschichten von denen,
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die da baden, auch ganz toll. Also wirklich ein toller Film.
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Und der Shadow Tower ist im Prinzip eine ein. Ein buddhistische Pagode ist das
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chinesische Wort für so einen spirituellen Turm.
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StuPa ist das buddhistische Wort dafür. Also StuPa ist quasi so ein Gebäude
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oder ein Bau, wo dann so so sagt man im Buddhismus dann so bestimmte spirituelle,
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Aspekte dann da geparkt sind und eine gewisse Kraft ausstrahlen,
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so eine gewisse Spiritualität.
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Und dieser Shadow Tower, den sagt man, dass der keinen Schatten wirft,
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sondern eigentlich nur so,
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wenn man dann einen Schatten sieht, dann von ganz weit weg aus Tibet kann man
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diesen Schatten sehen und,
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es kommt tatsächlich zu so einer leicht mystischen Szene, wo dann der Hauptdarsteller,
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und die seine Fotografin in der Nacht dann in der Nähe man sieht und man sieht
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die StuPa im Hintergrund und,
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sie werfen wie Kriege haben tatsächlich keine Schatten.
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Also man weiß nicht, ob das jetzt Bildbearbeitung ist, man sieht das nicht so
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richtig, aber da wird dieses Jahr wir haben keine Schatten und.
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Und die Frage ist natürlich warum keine Schatten. Also dieses Motiv des Schattens ist.
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Ist natürlich vieldeutig interpretierbar, aber das, was augenfällig ist es diese,
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Verbindung zur Vergangenheit, über die über die Vorfahren.
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Und eigentlich geht es bei dem Film um um eine Vatersuche, weil der Vater von
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dem Hauptdarsteller ist.
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Irgendwann, in der war eher fünf oder sechs,
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ist er verurteilt worden, weil er eine Frau in einem Bus sexuell übergriffig gewesen sein soll,
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was er dann nicht so also der Vater behauptet, es sei nicht so gewesen,
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aber die Frau hat es fest behauptet, es wird nicht so richtig aufgelöst,
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ob das tatsächlich passiert ist?
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Der Vater wurde auf jeden Fall vertrieben und er hat ihn, den Vater,
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seit 40 Jahren nicht mehr gesehen.
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Und dieser frische Blumenstrauß an dem Grab ist auch von dem Vater,
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also quasi von einem Mann, der der seiner seiner Mutter und zu denen er auch
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die ganze Zeit keinen Kontakt gehabt hat.
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Es geht um eine Vater Sohn Geschichte, um eine Vatersuche von ihm und.
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Die junge Frau kommt aus einer Gegend aus einem Badeort, ungefähr 300 Kilometer von Beijing entfernt.
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Es ist bei drei oder so ähnlich. Bei.
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Bei DH heißt dieser Ort und dort haben die damals die englischen Besatzer auch
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die ersten Kurorte gegründet, um baden zu können.
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Weil in China ist es so, dass Badekultur ist nicht unüblich,
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aber irgendwie hat sich das dann halt übertragen und sie kommt aus diesem Ort
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und sie gesteht dann halt auch,
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dem Blogger, dass sie im Waisenheim groß geworden ist. Also sie hat auch keine
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Familie und ist mit fünf Jahren dann in eine Familie gekommen und wurde da aufgesucht.
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Also ein bisschen. Wenn du da jetzt diese Schattenlosen übertragen willst,
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dann ist so ein bisschen diese Suche nach der Familie oder dieses Fehlen von
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Familienverbindungen und.
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Chatten ist aber auch immer eine,
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spirituelle, asiatische Sicht. Aber darauf Der Schatten ist auch immer ein Sinnbild der Seele.
Micz Flor
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Ich fand es interessant mit dem,
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Turm ohne Schatten, weil du das vorhin über diese wilde Bebauung die dann auch
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so wirklich eher teilweise wo riesen Skyscraper es halt so alte,
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ja alte Gebiete umschlossen haben die durften nicht abgerissen werden teilweise
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wurden dann so umschlossen und ich hatte dann wirklich so das Bild vom Charles Tower, dass das halt,
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eine Gegebenheit ist heute, dass dieser Turm keinen Schatten mehr habe,
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weil einfach die Skyscraper, das direkte Licht, dass es nur indirekte Beleuchtung gibt in diesem alten,
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heiligen Ort, der Halt, der quasi geschützt ist, nicht eingerichtet.
Florian Clauß
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Ja, Ja, ja.
Micz Flor
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Nicht eingerissen wurde, aber trotzdem so umbaut wurde, dass die Sonne da nie
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wieder direkt drauf scheint, sondern nur indirekt, eben über Spiegelung.
Florian Clauß
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Er. Jeder sehe ich. Ist dieses Gebiet von Beijing, was dann noch in den inneren
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Stadtmauern liegt, nicht höher als die Traufhöhe ist? Dann also drei vier Stockwerke.
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Wir sind auch alle sehr niedrige. Und da wohnt er auch. Er wohnt in dem Haus
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von seiner Mutter, dass er dann weiter auch nach ihrem Tod bewohnt.
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Und er hat das Haus unter vermietet an einen an einen angehenden Model,
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das aber keinen Auftrag bekommen, der,
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gleichzeitig mit der Miete im Rückstand ist und er dann aber auch so ja nee,
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dann ist kein Problem, kann es noch weiter wohnen bleiben?
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Also er ist dann halt so gütig und lässt ihn dann halt auch weiter drin wohnen.
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Das ist auch so ein rührender Moment. Und dieser Kontrast da,
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wo seine Schwester wohnt, wo auch seine Tochter in der Familie,
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das ist so dieses Beijing, was dann dann neu gebaut, Du siehst diese Neubauten,
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die haben ein Auto, die haben halt dieses, diese Wohnung in den Neubauten.
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Wenn er dann mit seinem Schwager zusammen rausgeht und raucht,
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es ist Rauchen ist auch Wahnsinn. Ich glaube, es gibt kaum.
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Ja, es gibt wenig Filme, wo so viel geraucht wird wie in den chinesischen Filmen,
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weil der ist die ganze Zeit am Rauchen und normalerweise kann ich jetzt ich
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mache ja auch asiatische Filme deswegen so gerne, weil halt Essen immer sehr
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schön inszeniert wird bei dir.
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Er ist zwar ein Foodblogger, aber dieses Essen spielt gar nicht so eine wichtige.
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Narrative Rolle und auch keine bildgebende Rolle.
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Man sieht das nicht so eine so wie bei Ang Lee Men Ring, wo man.
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Wo man halt diese unglaublich pompösen Zubereitungsorgien des Kochs sieht,
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ist das überhaupt nicht total zurückgenommen, sondern man sieht ihn eher rauchen und saufen.
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Aber so er mit seinen Freunden zusammenhängt, dann sind die die ganze Zeit am Schnaps trinken.
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Es ist eigentlich ist er auch ständig abends betrunken.
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Er trifft sich dann immer und die raucht und säuft und versucht so ein bisschen zu verdrängen.
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Und die Frage ist auch bei den Filmen von Louis und hat ihn noch von so Sehnsuchtsorten
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es gibt dann Sehnsuchtsorte, also als Rückzug oder so als.
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Und dieses alte Beijing, wo er seine Wohnung hat, also die von seiner Mutter
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übernommen, das ist auch so ein Sehnsuchtsort.
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Und es gibt noch eine andere Leier, die man, glaube ich, als wenn man da nicht
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so tief drin ist, in der Kultur gar nicht so entschlüsseln kann ist es gibt eine ganz so eine.
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Es werden immer so dicht Gedichte zitiert von einem chinesischen Dichter,
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der dann auch immer so ein Loblied auf auf Beijing gedichtet hat und auch so
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traditionelle Gedichte sind.
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Und das liegt auch noch mal so als Schicht darüber.
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Also es ist sehr viel Poesie in dem Film drin auf, auf einer ganz gestalterischen
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Ebene, aber auch auf so einer textuellen Ebene.
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Ja, er ist eben auf der Suche nach seinem Vater und er bekommt dann von dem
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Schwager bekommt er auch die Nummer von ihm, von seinem Vater.
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Der hat irgendwie diese Verbindung zu dem Vater aufrecht gehalten.
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Und er sagt okay, melde dich mal.
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Aber lass es nicht deine Schwester wissen, weil die würde dich sonst umbringen.
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Also das die ist noch so ganz sauer auf den Vater und das, was ich eben erzählt
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habe. Dieser Badeort da wo das Waisenhaus von seiner Fotografin auch ist,
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da ist da, wo der Vater wohnt.
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Ich weiß nicht, ob ich das immer erzählt habe, aber es sind so 300 Kilometer von Peking entfernt.
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Und es ist wohl auch so, dass der Vater dann zu dem Geburtstag von ihm,
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und seiner Schwester jedes Mal so auch nach Peking fährt und die von weitem
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beobachtet, sich aber nicht einmischt und aber bei den Geburtstag von dem von
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seinen Kindern irgendwo anwesend ist.
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Aber er fährt nicht nur einfach so nach Peking, sondern er nimmt das Rad,
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weil er keinen anderen Verkehrsmittel vertraut.
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Und das ist ein sehr alter Mann und man hat schon das Gefühl,
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dass er weiß, dass sein Sohn gerade so versucht, Kontakt aufzunehmen.
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Da gibt es dann eine Szene, dann will der die Nummer, die er von seinem Schwager
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bekommen hat, irgendwann nachts, als er mit der Fotografin aus einer Kneipe
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gestolpert ist und sagt aber nix.
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Während sein Vater auch so ganz lange redet Ja, hier bin ich.
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Ich lege jetzt auf. Also irgendwo ist dann dieser Hörer dann da.
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Die Verbindung ist dann auch gelegt und es kommt zu einer Annäherung.
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Und er sieht dann, er geht dann halt in diesen Badeort, weiß,
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dass sein Vater dann am Strand den Drachen steigen lässt zu einer bestimmten
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uhrzeit, setzt sich dann da,
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in die Wohnung von seinem Vater, knackt die auf, setzt sich hin,
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raucht die ganze Zeit und guckt sich irgendwelche alten Tanzfilme an,
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weil sein Vater früher mal so Tänzer war,
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und mit der er mit der Mutter zusammen dann halt,
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in so einem Amateurbereich westeuropäisch, also Tango oder irgendwas getanzt hat. So, und.
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Guckt sich diese Videos an, geht aber weg, ohne ihn tatsächlich zu begrüßen
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oder mit ihm zu sprechen.
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Das wiederholt sich dann wieder. Als der Vater merkt, dass sein Sohn anwesend
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ist, sieht er diese Zigaretten und die haben auch so Analogien.
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Also zum Beispiel ist es so, dass der Sohn auch dann so einen Baum hat,
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der unter dem also so ein Zimmerpflanze die unter dem Schreibtisch ist und der
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hat die gleichen Rituale wie sein Vater, die zu gießen. Das sieht man nur so in diesem.
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Das ist vielleicht auch nochmal so ein Charakteristikum von Slow Cinema,
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dass man sehr alltägliche Szenen miterlebt und dann, wie das gegossen wird mit
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so einem Blecheimer gießt diesen Baum hat genau die gleichen Gesten wie sein Vater.
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Und auch als dann der Vater zurückkommt in seine Wohnung sieht,
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der die Zigaretten sieht, aber auch, dass der Baum gegossen ist also und.
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Und er kauft, dann geht ein extra Laden.
Micz Flor
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Vater raucht auch.
Florian Clauß
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Nee, das hat er auch nicht. Aber er geht in seinen Laden, guckt sich an,
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welches Zigarettenlabel das ist und kauft dann diese Zigaretten und legt dann
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die Schachtel mit so einem, mit so einem Aschenbecher hin, so als Einladung, dass er wiederkommt.
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Und als er das nächste Mal dann wiederkommt, kommt es dann halt auch.
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Also es ist auch gar nicht so dramatisch. Man denkt dann, da stehen sich Vater und Sohn gegenüber.
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Nein, es ist halt so eine Annäherung und es ist aber auch ein ganz toller Moment,
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wo sie dann in dem Zimmer zusammen sind von dem Vater.
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Und im Hintergrund läuft dann dieses Tanzvideo und sein Sohn fragt ihn Wollen
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wir tanzen und dann tanzen?
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Und das ist auch einer der wenigen Szenen, wo tatsächlich so eine Körperlichkeit,
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wo er dann Vater in den Armen, die beginnen zu tanzen. Er ist ein sehr alter
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Mann, also sehr alt, hat einen langen Bart, wie man sich das aus dem Bilderbuch vorstellt.
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Graue Haare, langer Bart, alter Mann.
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Und die tanzen dann zu diesem Video, das im Hintergrund läuft.
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Und gleichzeitig macht er ihm alle Vorwürfe und sagt Ja, warum hast du uns verlassen?
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Warum hast du das gemacht?
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Und Aber in so einer ganzen, in so einer ganz in seiner ganzen nahen Szene,
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in einer ganz in seiner Körperlichkeit, ohne jetzt eine Aggressivität zu haben oder so was.
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Und das ist so ein Kontrast, der da in dem Bild entsteht.
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Das ist eine, ist eine tolle Szene.
Micz Flor
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War.
Florian Clauß
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Um ihn in seiner in seiner tragischen Tiefe nochmal so ein bisschen zu untermauern.
Micz Flor
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Das ist das Ende des Films. Das ist nicht.
Florian Clauß
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Nee, es ist nicht das Ende. Ich habe auch. Das ist auch komisch.
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Ich habe überlegt, Wie ist der Film ausgegangen? Ich kann mich nicht mehr dran erinnern.
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Es ist dann. Das hat mich so ein bisschen geärgert.
Micz Flor
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Also das kumuliert sich gerade in dieser, in dieser Vereinigungsszene so ein bisschen.
Florian Clauß
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Ja, aber es ist gar nicht so, erst dann halt auch so ausgelaufen.
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Es ist nicht so ein Film, wo du.
Micz Flor
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Nun verändert sich nach dem Tanz die Beziehung zu seiner Tochter.
Florian Clauß
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Eigentlich nicht wirklich. Seine Tochter ist sehr aufgeweckt,
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ist mathematisch sehr begabt.
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Aber nicht wirklich. Nein, die Beziehung ändert sich ja eigentlich nicht wirklich.
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Sie bleiben sehr herzlich zueinander, aber es ist klar, dass sie dann halt bei
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ihm wohnen, also bei ihr, bei ihr, bei seiner Schwester wohnen.
Micz Flor
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Montag.
Florian Clauß
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Und Aber das Dramatische ist halt von ihm. Seine Mutter ist gestorben,
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der Vater hat ihn verlassen oder musste sie verlassen, je nachdem.
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Er beteuert seine Unschuld, aber so ganz kann er es dann auch nicht widerlegen,
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weil er auch früher immer viel gesoffen hat und nicht genau wusste, was da war.
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Ja, also. Aber gleichzeitig kam dann nochmal wurde das in der Polizei alte Polizeiakte
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aufgeräumt und dann gab es eine Zeugin, die ist aber dann gestorben, bla bla bla.
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Wahrscheinlich ist es nicht so passiert, sondern er wurde dann halt dieser Gesichtsverlust.
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Er wurde dann vom Hof verjagt und konnte dann nicht wieder kommen,
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konnte das auch nicht die Beziehung wieder aufbauen.
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Dann ist seine Exfrau also die Mutter von seiner Tochter, Die hat auch den Kontakt.
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Sie hat sich nie in der Lage gefühlt, das Kind dann halt auch mit mit zu erziehen
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und hat dann die ganze Erziehung dann an ihn abgegeben und er das auch nicht.
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Deswegen seine Schwester und sie.
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Sie haben aber auch noch so ein Verhältnis, dass sie. Sie liegt im Sterben,
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hat im Endstadium Krebs und er besucht sie im Krankenhaus.
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Es kommt alles so verdichtet und dann gibt es als anderen Sehnsuchtsort.
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Gibt es immer so Paris Paris auch. Kommt auch in diesem Film.
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Da gibt es einen alten Freund, der dahin gewandert ist. Immer wenn die.
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Wenn er mit seinen Freunden in Saufgelage ist, wird er dann halt per Skype zugeschaltet
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und trinkt dann mit. Aber der bringt sich dann auch um, also hat so so ein ach,
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es ist alles nicht so dramatisch. Also es wird sehr sanft erzählt und die Beziehung zu seiner.
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Es ist gar nicht so, obwohl das im Film sehr tragend ist dieses am Anfang dann,
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die zu seiner Fotografin sie gehen dann auch wollen dann halt zusammen aufs
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Hotel wir wollten ein Hotelzimmer mieten aber so es kommt überhaupt nicht zu einer Annäherung.
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Sie liegen dann zusammen da und kauen Kaugummi und gehen dann wieder aus dem
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Hotelzimmer. Es ist dann halt so, dass es verläuft sich dann auch so und dann
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irgendwann ruft dann ihr Exfreund an, er ist wieder aus Paris,
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hat sich von seiner anderen Freundin getrennt.
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Ob sie jetzt starten können? Dann meinte okay, machen wir nochmal weiter.
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Also das ist es fängt dann wieder so an, es geht auch sehr.
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Ja, es geht sehr undramatisch weiter alles und das ist sehr toll an dem Film.
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Also es ist sehr schön erzählt, das ist so der Eindruck, der dann auch so, so so hängenbleibt.
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Es ist sehr lang, lang, langsam, manchmal langweilig. Aber ich finde,
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das gehört auch zu solchen Storys in dem Film dazu, dass man sich langweilt.
Micz Flor
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Zeit nimmt. Also ich habe ja erzählt, dann ist.
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Ich finde es total eine spannende Geschichte, wenn man das so auf so eine intrapsychische,
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Bühne stellt. Also da geht es, finde ich so.
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Du hast drei Generationen Frauen und zwei Generationen Männer.
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Der Hauptdarsteller ist ein Mann, der selber seine eigene Tochter nicht großziehen kann.
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Also er ist kein Vater und er hat auch keinen Vater.
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Also er sucht so in sich diese Väterlichkeit und die passiert ja dann über diese.
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Also das ist ja alles sehr realistisch auf eine gewisse Art,
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aber dieses komische beim Papa einbrechen und da rauchen, so was,
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das ist irgendwie so ein bisschen unrealistisch, finde ich.
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Das ist etwas Besonderes, wenn du das erzählst. Und dann hatte ich auch so ein
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Bild davon, dass in dem Moment es irgendwie darum geht, wie kann sich der junge
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Mann, der halt sauf, säuft und raucht und wie kann der sich dem Vater in sich annähern?
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Also so ein Bild von Vater, was er hat, aber der war der Vater in seiner intra
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psychischen Bühne, der wurde ja nie verwirklicht, weil er selber ist das ja,
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er muss das ja irgendwie werden, er muss sich mit ihm verbinden und dann kommt es zu dieser Tanzszene.
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Und deswegen habe ich gefragt auch, ob danach sich die Beziehung zur Tochter
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geändert hat, ob diese Berührung mit Väterlichkeit, also buchstäblich,
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aber auch symbolische Berührungen mit Väterlichkeit dazu geführt hat,
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dass er so in sich etwas Männliches entdeckt hat, was halt,
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transgenerationale arbeiten kann.
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Du hast halt nämlich drei, drei Generationen Frauen, zwei Generationen Männer.
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So ein bisschen asymmetrisch. Die Frauen sind auch nicht glücklich.
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Also die sind mit ihren Männern nicht glücklich. Die Männer leisten irgendwas nicht.
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Also weder ist ein guter Vater, noch ist ein guter Bruder, noch ist der Vater
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ein guter Vater gewesen. Also die Großmutter oder die Oma liegt im Sterben.
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Da fand ich einfach so auf dieser symbolischen Ebene, dass diese Analogie von,
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aus dem Junge wird ein Mann, der auch ein Vater ist, dass das vielleicht so ein Motiv ist, das.
Florian Clauß
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Ja, auf jeden Fall. Also das ist, glaube ich, ein zentrales Motiv von dem Film
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ist, dass ihm wird immer wieder diese,
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diese diese Eigenschaft nachgesagt, dass er sehr höflich ist und dann erzählt
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ihm aber ein Freund, dass Höflichkeit die Menschen auf Distanz halte.
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Und das, finde ich, ist auch so eine Weisheit.
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Höflich. Du hast dann halt so einen Film um dich herum, so Schmierseife und
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du bist trittst dann halt nicht wirklich in Konflikt zu der Außenwelt.
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Gleichzeitig steigst du auch nicht tiefer ein, weil die anderen prallen immer
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an dieser Höflichkeit ab und haben irgendwie nichts zum Greifen da.
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Und diese Höflichkeit, die bleibt zwar so als Charakterzug bestehen,
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gleichzeitig kommt er aber in Interaktion mit seiner Welt, mit der Welt um ihn herum.
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Also er geht dann halt auch rein. Und ich glaube, das ist so diese,
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diese, diese Hybris, die ja dann halt in diesem auf dieser Vatersuche auflöst,
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dass er dann alles so an sich abperlen lässt, sondern auch diese Schritte zu
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körperlich, diese Umarmung, auch so kleine Schritte, diese
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diese Annäherung und das ist so eine Art von Befreiung.
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Es wird schon eine Befreiungsgeschichte erzählt, aber nicht dramatisch.
Micz Flor
0:51:30–0:51:35
Natürlich auch eine Geschichte von so einer fordernden Aggression, die er dann auslebt.
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Also zuerst bricht der ein und und raucht ihm die Bude voll.
Florian Clauß
0:51:39–0:51:41
Ich hat mich auch schon sehr.
Micz Flor
0:51:39–0:51:44
Das ist ja irgendwie auch schon sehr eine Form von Ich bin hier,
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man kann mich nicht übersehen. Auch wenn ich nachher weg bin, riecht man mich noch.
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Ja, und dann gibt es dann wirklich diese körperliche Ebene des Tanzens,
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in dem man aber dann auch gleichzeitig auch diese Nähe nutzt,
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um seiner Wut Ausdruck zu verleihen.
Florian Clauß
0:51:59–0:52:03
Genau. Ich glaube auch das ist so eine unterschwellige Wut, die dann auch durch
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dieses Rauchen kompensiert wird, die durch das Trinken irgendwo kompensiert
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wird, aber die auch gleichzeitig zu so einer Belanglosigkeit führt.
Micz Flor
0:52:12–0:52:16
Und das, denke ich, ist auch die Tatsache, dass das mit der Fotografin sich
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gar nicht so weiter entwickelt. Würde für mich auch nochmal so ein Indiz sein,
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dass es halt wirklich um intra psychische Prozesse geht, weil es geht nicht
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um Beziehungsfähigkeit mit Frauen. Er hat ja irgendwie, er hat ja irgendwie eine Tochter.
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Aber es geht nicht wirklich darum, dass er jetzt eine Liebesgeschichte hat.
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Es geht nicht um die Liebesgeschichte zwischen diesen beiden Menschen.
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Die Fotografin bleibt ja auch so ein bisschen unsichtbar, die ist ja was,
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ein bisschen geisterhaft in der Erzählung, die hat ja auch keine.
Florian Clauß
0:52:41–0:52:44
In meiner Erzählung, aber die ist doch sehr präsent, wie sie ist.
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Sie spiegelt auch einen sehr,
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emanzipierten Frauentyp, nicht also den, dem man so trifft in China. Also sie ist sehr.
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Sie nimmt die Sachen bei der Hand, Sie ist sehr, sehr forsch auf.
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Ähm, ja. Und es ist eine starke Frau, auch so an sich.
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Das ist schon auch ein guter Charakter, der da gestellt wird.
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Und wer auch in der Geschichte, rein von der Zeit her, da wird viel, viel Zeit.
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Ich hab's jetzt nicht so breit erzählt, aber es passiert trotzdem viel Zeit mit ihr.
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Ja, okay. Der zweite Film lief im Rahmen von Generation.
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Also Witze? Nee, nee, Generation 40, Ich springe immer mit K plus durcheinander.
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Und heißt Tomorrow is A.
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Long Time nach dem hatte, hat sich bewusst nach dem Liedtitel von Bob Dylan benannt.
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Ähm, der Film ist auch ist wirklich, weil der sehr gut dem anderen passt.
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Es geht um eine Vater Sohn Geschichte. Es geht um Erfindungsgeschichte.
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Es ist vom Genre her eines meiner Lieblingsgenres Coming of Age,
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also ein Film über einen Heranwachsenden.
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Wang heißt der Charakter, der mit zusammen mit seinem Vater,
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die auch wieder frauenlos aufwachsen.
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Das heißt, die Mutter ist gestorben.
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Es gibt noch eine Großmutter in der Familie, die Großmutter.
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Ist im Krankenhaus, liegt auch im Sterben. Wenn ich ein dramatisches hätte,
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das ist wesentlich dramatischer.
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Vielleicht nochmal zur Einordnung Der Film spielt. Und jetzt,
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weil du mich vorhin so angeguckt hat Taiwan.
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Also der Film spielt in Singapur.
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Die erste Hälfte des Filmes ist tatsächlich und es war mir gar nicht so bewusst.
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Ich weiß nicht, ob du das wusstest, aber Singapur ist ja wirklich so ein bisschen wie Hongkong.
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Auch so eine, so eine Stadt, die im Rahmen von Kolonialkonflikten so auf dem
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Reißbrett aufgezogen wurde.
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Also Singapur ist eines der zwei Länder der Welt, oder Singapur ist ja quasi
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111 Stadt Land, die Mandarin als Amtssprache haben.
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Ja, Singapur ist auf halbem Weg zwischen China und Indien und.
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Zu 80 % oder 90 % sind chinesische Einwohner da, die Mandarin sprechen und Mandarin.
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Also nicht dieses simplify Chinese. Das wird ja dann im Norden des Landes gesprochen.
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Mandarin ist das traditionelle Chinesische, was auch in Taiwan quasi,
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da kommt ja die Verbindung her.
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Also Taiwan hat auch als Amtssprache, Mandarin ist auch also voll traditionell.
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Chinesisch liegt so ein bisschen in dieser in der Geschichte von Taiwan begründet.
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Das nehme ich als die Kulturrevolution wahr, die der letzte konservative Führer von denen.
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Ich habe den Namen vergessen, der wurde dann zurückgedrängt und ist nach Taiwan geflogen, geflohen.
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Und es hieß immer sowohl von den Kommunisten, also von den Maoisten wie auch
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von den konservativen Kräften, dass China ein Land sei.
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Deswegen kommt dieses ein Land. Deswegen ist es so schwierig,
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dass Taiwan halt als eigenständiges Land dann auch zu sehen,
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weil sowohl die Kommunisten wie auch diese Konservativen, da kommt auch dieser ganze,
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diese ganze Tradition, dieses Kulturbewusstsein von Taiwan her,
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das war ja damals in den 70er dann halt so die die Bastion, die von den Amerikanern mit.
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Wurde, wo auch ganz viel Sweatshops usw., wo ganz viel produziert wurde.
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Taiwan Made in Taiwan war ja dann alles mögliche.
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Das war ja so, das war ja fast so ein amerikanisches Symbol.
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Die ganzen Jeans, die ganzen Chips und alles kam aus Taiwan oder Singapur,
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das sind ja diese fünf Tigers,
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nee, die asiatischen Produktionsstaaten von dem Wohlstand und Kulturgütern,
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die dann im Westen so begehrt waren.
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Das ist so diese Verbindung. Und Singapur, um den Bogen da nochmal zu schließen.
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Singapur wurde von von der East India Company von mit quasi um.
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Um den Opiumkrieg anzufeuern, wurde Singapur als Hafen als Handelszone dann aufgebaut.
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Deswegen kommen dann halt. So sind so viele chinesische Einwanderer nach Singapur
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gekommen und deswegen ist Singapur sehr chinesisch.
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Also war mir gar nicht so klar, weil ich die ganze Zeit gefragt habe warum wird
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der Film in Singapur und Taiwan, das ist die Verbindung.
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Und dann bin ich erst mal so ein bisschen über Wikipedia Artikel dann dahin
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gekommen und diese Verbindung gefunden weil das wurde auch alles so ich war schon fast bei der.
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Bei dem Film wollte ich schon fast die Frage stellen, wenn ich weiß,
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was hat Taiwan mit Singapur zu tun und ich hätte mich alle so angeguckt,
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wie wenn ich gefragt hätte Was hat Hamburg mit München zu tun? Nein, ich.
Micz Flor
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Was hat Hamburg mit Hamburgern zu tun?
Florian Clauß
0:58:19–0:58:22
Oder Frankfurt mit Frankfurtern. Das wollte ich nochmal so ein bisschen,
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als weil wir auch immer ein bisschen Kolonialgeschichte behandeln ist in der kommen wir nie.
Micz Flor
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Wie er.
Florian Clauß
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Also diese Brutalität des Kolonialismus, die sich da wieder zeigt,
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und der Opiumkrieg, der dann eben China dazu gezwungen hat, dann Handel mit den mit den,
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westlichen Besatzern zu machen, weil das hatten wir ja auch,
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glaube ich, in einer Folge mal behandelt.
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Okay. Also Vater, Sohn, der Vater, das ist auch ganz interessant, weil der.
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Regisseur hat sich Orte in Singapur rausgesucht, die überhaupt nicht repräsentativ für Singapur sind,
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nämlich nur so diese peripheren Orte. Es gibt so vorgelagerte Inseln.
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Da hat er gefilmt, Der Vater hat als Job quasi in der Schädlingsbekämpfung.
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Also du siehst ihn die ganze Zeit mit so einem, mit so einem Ding auf den Rücken
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geschnallt, so einen kleinen Motor
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und so in so einer Tube, wo dann dieses Insektizide rausgepustet werden,
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also diese ganzen toxischen Chemikalien,
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die dann so ganze Fabrikhallen.
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Also es ist wirklich so, diese Orte, die der Film da auftreibt,
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die sind echt so rein, so ganz toll von der von der Peripherie.
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Also er ist dann die ganze Zeit irgendwie an diesem irgendwelche alten Schiffswerke dann halt an,
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sterilisieren oder oder irgendeine alte Schule irgendein altes,
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Gebäude und der Film wurde auch tatsächlich zurzeit von Corona gedreht und das
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war auch der Grund dafür, dass die halt nur da die Drehgenehmigung bekommen haben.
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Hat der da erzählt, im Nachhinein in diesen diesen Inseln, weil die konnten
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man sieht dann auch kaum Menschen, man konnte da nur drehen und.
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Der Vater bekommt durch seinen Beruf auch das Problem, dass er,
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dass er auch krank wird.
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Also er hustet und alle in seiner in seiner Gruppe sind von dem gleichen Husten
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befallen, von der Schlaflosigkeit.
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Also es ist tatsächlich so, dass die halt nicht schlafen können,
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weil die ganze Zeit wach gehalten werden durch die Chemikalien und viele,
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viele Arbeiten auch völlig übertaktet.
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Das heißt, sie werden immer wieder auf neue Schichten eingebucht,
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ohne dass sie gefragt werden.
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Sind auch Illegale da? Das heißt, es gibt einen Arbeitsunfall von Kollegen von
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ihm und er will erst den Krankenwagen rufen, Dann sagt ein anderer Kollege Bist du verrückt?
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Wir sind illegal, und dann liefern die den irgendwo ab. Und das ist so desaströs.
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Die sind Wissen, die liefern die ihnen jetzt gerade in den Tod,
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können aber nichts machen. Also eine unlösbare Situation für die.
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Und der Vater frisst alles so in sich rein.
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Sein Sohn versucht dann immer wieder so.
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Unglaublich gut gespielt. Der Sohn meinte die meiste Zeit der Regisseur meinen
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die meiste Zeit für den Film hat er wirklich nach den Hauptdarsteller gesucht und er hat sich über 300,
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Darsteller angeschaut und irgendwann ist es der durch Zufall geworden.
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Und er ist ein ganz sensibler. Also er spielt dann halt so einen sensiblen,
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introvertierten Jungen, der.
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In der Schule wird er gemobbt, Er muss sich dann diesen ganzen Mobbingaktionen
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von seinen Mitschülern aussetzen, muss dann halt bestimmte Mutproben machen,
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um dann auch dazuzugehören.
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Also er leidet drunter, muss dann aber auch für sich dann irgendwann diese Gewalt
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mit akzeptieren, um Anerkennung zu finden.
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Gleichzeitig sieht er, dass sein Vater immer mehr zerfällt. Das ist die 1.
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01. Geschichte, der erste Teil von dem Film.
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Und der endet damit, dass er dann, dass sein Vater tatsächlich stirbt und er
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in der Schule sich aufgrund dieser.
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Er hat sich. Bei einer Aktion hat er dann auch einen Mitschüler so geschlagen,
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dass der dann von der Schule verwiesen wird und sich der Armee verpflichtet
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hat. Das ist so der Bruch.
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Und das, was der Film erzählt, ist jetzt.
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Also der Regisseur meinte dann auch im Anschluss Eigentlich kann ich einen Film
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erzählen, ein Drama, wo dann eben
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Trauer und Wut sind, die die treibenden Elemente von jedem Drama sind.
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Das ist steckt da alles drin in der Geschichte, aber es wird nicht so ausgebreitet.
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Der Film beschreibt vielmehr die Suche von dem Jungen nach sich selbst und dann
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vor allen Dingen im zweiten Teil, wo er in die Armee geht.
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Also er du hast einen harten Cut in dem Film, siehst dann, wie der Bild davor
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war, die der der Leichnam deines Vaters.
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Wie er davor dann in Tränen aufgelöst ist, hat es schwarz Binde und dann siehst
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du ihn, wie er im Dschungel ist.
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Von Taiwan, wo die dann einen Außeneinsatz haben mit einer Gruppe von Soldaten,
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die aber auch so unterschiedlich unterschiedlicher Ethnie sind.
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Also es gibt glaube ich einen Pakistani oder einen Inder und ein Amerikaner.
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Also das ist, sie sprechen alle Englisch und die gehen durch den Dschungel,
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haben da eine bestimmte Mission.
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Genau. Also die Mission ist nicht
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weiter erklärt und es passiert dann ein Attentat in diesem Dschungel.
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Man weiß nicht genau, ob das Selbstschussanlagen waren oder irgendwelche Rebellen,
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die sich da in den Gebüsch verschanzt haben. Es wird.
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Es wird. Der Pakistani wird verletzt und dann suchen die nach jemanden,
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der dann mit ihm zurückbleibt.
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Ihn, weil er nicht in der Lage ist, weil der nächste die nächste Stadt ist,
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dann zwei drei Tagesmärsche entfernt und das schafft er nicht.
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Und dann erklärt sich Weng bereit, dass er dann zurückbleibt mit ihm und ihn
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versorgt und wartet, dass die anderen kommen.
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Und während er mit ihm wartet in der Nacht.
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Als er am nächsten Morgen aufwacht, verschwindet der Verletzte und er macht
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es sich zu seiner Mission, ihn zu finden.
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Und das ist dann dieses dieser Weg durch den Dschungel, dieses verzweifelte
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Suchen und dieses Festhalten, dass er unbedingt ihn finden möchte,
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ist sehr eindrücklich geschrieben.
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Und er findet ihn dann tatsächlich. Nachdem er so einen Bachlauf gefolgt ist,
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findet er ihn dann auf einem Stein am Wasser und stützt ihn.
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Zusammen schaffen die das dann ins nächste Dorf und dort werden sie dann von
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den Einheimischen dann versorgt.
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Und es gibt eine letzte Einstellung von dem Film, wo er von einem Kind quasi geführt wird.
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Hier, wir wollen dir was zeigen und da ist so ein riesen alter Baum und du siehst
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dann halt wirklich so wie auf diesem Baum. Steigt also weg.
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Und diese Verbindung zu dem Baum sucht und dann gibt es einen Schwenk,
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der bestimmt drei vier Minuten ist und dann so einmal im Kreis durch den ganzen Baum geht.
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Und dann, wenn ihn dann wieder so liegend auf dem auf dem Dschungelboden einfängt,
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also schläft und auch wieder so bei sich so angekommen zu sein scheint.
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Und der Regisseur hat gesagt, dass es halt ein bisschen mehr Spiritualität,
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weil der Film selber wenn man den auf so einer sozialkritischen Ebene sieht, sind diese,
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Konflikte eigentlich nicht so ausgeprägt unausgelastet, dass sie tatsächlich
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so Geschichten treiben werden, sondern es werden auch alles angerissen,
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es wird nicht richtig aufgelöst.
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Die Geschichte ist sehr wirklich so, diese Geschichte auf der Suche nach sich selbst und den Frieden.
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Und der zweite Teil der Geschichte ist, das hat dann auch der Regisseur im Anschluss
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gesagt zu dem Film, dass der zweite Teil zeigt eigentlich,
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den Jungen, so wie sein Vater ihn möchte,
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ihn sich gewünscht hat, dass er Verantwortung übernimmt, dass er für eine Sache
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einsteht, dass er da auch mit Einsatz dabei ist und einen moralischen Wertekompass
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hat der, der ihn dann trägt. Ähm.
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Film. Der Film ist, wie gesagt nicht nur thematisch ähnlich zu dem anderen durch
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diese Vater Sohn Geschichte, aber auch von den Kameraeinstellungen,
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von der Perspektive, von der Erzählweise, von der Langsamkeit ist er sehr vergleichbar.
Micz Flor
1:07:26–1:07:30
Hm? Ich kann dir nicht so richtig greifen. Von deiner Erzählung habe ich so
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keine inneren Bilder, die da bei mir entstehen. Gerade.
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Ich weiß nicht, woran das liegt. So, weil das hier gut erzählt.
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Aber es kommt mir so ein bisschen so vor, als ob diese Vatergeschichte und die
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Sohngeschichte so irgendwie voneinander entkoppelt sind. Die sind vielleicht
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parallel, aber irgendwie nicht miteinander verwoben. Habe ich so das Gefühl von deiner Erzählung?
Florian Clauß
1:07:52–1:07:55
Ja, das trifft vielleicht zu.
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Es gibt Momente, wo Vater und Sohn zusammen sind, wo du auch so dieses.
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Diese Beziehung. Also wo dann?
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Die Beziehung wird gesucht, die wird nicht so richtig gefunden.
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Es ist immer so eine Annäherung, aber nie so eine richtige.
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Also nie so, dass die sich wirklich so Auge in Auge gegenübersitzen und miteinander
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agieren, sondern das ist immer so ein Zurückziehen.
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Dann geht der Sohn mal so an der Baustelle, wo dein Vater gerade die Insektizide
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wieder pumpt, geht er vorbei, guckt von weitem.
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Der Vater sieht dann auch, guckt dann auch in die Richtung, dann ist er aber weg.
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Also es ist immer so eine Parallelwelt. Oder sie sind.
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Haben Sie diesen Ahnenaltar, der auch ja überall verbreitet ist,
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wo dann die den Verstorbenen gedenken und das ist also der der Vater von seinem Vater sein Opa wird.
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Da gibt es dann jeden Jahres Todestag wird an ihn gedacht und da fragt Weng
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dann seinen Vater wie war der denn eigentlich so?
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Und dann will er aber auch nicht so richtig antworten. Ja, dann macht wieder.
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Sie sind in diesem Alltag verfangen.
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Sie schaffen es nicht mehr, die anzunähern, aber erst durch seine Abwesenheit von dem Vater kriegt.
1:09:15–1:09:18
Der Junge dann diese Vollständigkeit.
Micz Flor
1:09:18–1:09:19
Ja, okay.
Florian Clauß
1:09:21–1:09:28
Noch abschließend zu dem Film was ganz was so auch als ein Symbol also es kommen.
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Es wird stark über eine gewisse Spiritualität auch erzählt von den Pflanzen,
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aber es tritt auch ein Tier auf, nämlich ein Tapier und der Tag hier gilt eigentlich
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als ausgestorben in Taiwan,
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ist aber so jetzt in den letzten Jahren gesichtet worden.
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Das heißt, das Tier kommt zurück und so ein bisschen so ein Hoffnungsschimmer.
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Und der Regisseur meinte auch, dass dann so der Tapia sicher als so ein Tier
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gesehen werden kann, dass es wieder seinen Platz sucht in dieser Welt.
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Und der Tag hier tritt auf in so einer Todesvision oder in eine Todeseinstellung
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von seinem Vater, wo er dann Vater ist.
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Es soll den Tod quasi symbolisieren, sein Sterben, wo er dann in so einem kleinen Bambuswald,
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so halb nackt reingeht und auf einmal kommt halt so ein Schnaufen und du siehst
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dann diesen Tapie dann im Hintergrund, der ihn dann abholt.
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Und das zweite Mal, wo der Tapir auftritt, ist, als der,
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als Rang mit seinen verletzten Soldatenkamerad in der Höhle liegt und er hört
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auch wieder so ein Schnauben und auf einmal kommt dann Papi aus dieser Höhle raus.
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Also irgendwie so symbolisch, sehr stark aufgeladen und ich hatte schon einen
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schönen Moment, dieser Film.
Micz Flor
1:10:49–1:10:53
Ja, das hatte ich auch so bei deiner Erzählung. Diese Rolle der Natur in dem
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Film. Es gibt halt den Vater, der die Natur so zurücktreibt mit diesen Giften.
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Und der Sohn, der über diese Militärsituation in dem Dschungel drin ist,
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aber halt irgendwie entfremdet von dem Dschungel.
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Und dann allerdings hast du es erzählt, dass wir dem Flusslauf folgt.
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Da hatte ich ja so das Gefühl, dass es auch so eine Beziehung zur Natur gibt.
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Und dieser Tab hier, der wäre ja dann auch auf so einer symbolischen Ebene eben
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so eine Rückkehr von Rückkehr von dem Urtümlichen, dem Natürlichen steht da für was.
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Aber das ist so ein bisschen das, was ich bei dem Sohn wahrgenommen habe,
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dass es im Militär Sache ist, zwar seine Entscheidung, aber nicht ganz seine
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Entscheidung, aber gleichzeitig auch irgendwie etwas, was wirklich aus der Elterngeneration kommt.
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Und dann flüchtet er. Über diese Suche des dieses Kollegen flüchtet er dann am Fluss entlang aus.
Florian Clauß
1:11:43–1:11:47
Ich würde unterschwellig in einer Kritik an dem Film kritisiert,
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dass das Militär jetzt gar nicht so weit ist.
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Es will gar nicht so kritisch hinterfragt wird, sondern dass es eher in dieser
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Struktur, mit dieser Machtstruktur machtgefüge.
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Das ist eher da denke ich, eher dienlich zu dieser Findungsphase für den Jungen
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läuft und damit halt nicht kritisch betrachtet wird.
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Das ist so eine Kritik, die auch, aber das deckt sich ja ungefähr mit deiner Einschätzung.
Micz Flor
1:12:13–1:12:16
Ja, ich hätte es gefühlt schon. Das ist jetzt nicht kritisch.
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Es ist einfach gesetzt. Es ist halt einfach da.
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Und er muss sich aus dem befreien. Er hinterfragt das in dem Moment, wo er auf die Suche geht.
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Und dann könnte man ja auch wieder sagen, dass die Suche nach dieser anderen
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Person natürlich auch eine Suche nach dem eigenen Wesenskern sein.
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Und dass er dann vielleicht.
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Dass er das durch diese Suche sich davon entfernt, weil er sich gleichzeitig findet.
Florian Clauß
1:12:36–1:12:37
Ja.
1:12:42–1:12:49
Ja, ja, also der. Also auch wirklich ein sehenswerter Film. Ähm.
Micz Flor
1:12:49–1:12:52
Und kommt Bob Dylan drin vor, läuft das Lied oder ist es nur der Titel?
Florian Clauß
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Nee, nee, nee, es ist nur der Titel. Und es geht genau dieses Tomorrow so long time.
Micz Flor
1:12:56–1:13:01
Und das ist ein Titel, der quasi für den Verleih jetzt im Westen gefunden wurde oder auch in.
Florian Clauß
1:12:59–1:13:05
Nee, der ist tatsächlich auch im. Ich weiß jetzt nicht, ob der Original quasi
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die Schriftzeichen genau das gleiche beschreiben den Song.
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Es geht eigentlich auch dieses. Dieses Erwachsenwerden.
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Das ist ja Tomorrow is a long time. Also dieses diesen Zustand.
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Man ist ein heranwachsender Jugendlicher und kann sich ein Erwachsensein nicht
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vorstellen, weil man einfach diese Dramatik der Konflikte so intensiv erlebt,
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dass es einfach kein Morgen gibt in dieser, in dieser Welt.
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Ja das vielleicht abschließend zu dem Film. Dann können wir jetzt auch über
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den letzten sprechen. Das ist tatsächlich auch der Film, der am langweiligsten.
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Aber von der Ästhetik her wieder sehr stark ist ein Film gewesen, der im Wettbewerb lief.
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Art College 1994 heißt er, und es ist ein animierter Film und.
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Ist er eigentlich auch so ein Alter Ego Film, das heißt, der ist mehr oder weniger
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ganz viel autobiografisch autobiographisch, erzählt von dem Regisseur,
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weil er selber in den 90er seinen Abschluss in Kunst gemacht hat und,
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der ich finde ihn von dem Zeichenstil finde ich den total schön,
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der ist sehr, sehr einfach gehalten.
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Das heißt sehr flächige Zeichnung, sehr detaillierte Hintergründe.
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Die Charaktere sind auch alle eher so wenig animiert, das heißt,
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der Regisseur hat im letzten Film auf der Berlinale dann auch komplett selber
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produziert und gemalt und gemacht.
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Und den hat er aber zusammen mit seinem Kunststudenten.
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Er leitet eine eigene Kunstklasse, also auf einer relativ renommierten Kunstschule in Wien, in China.
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Und die Geschichte erzählt eben ihn als Studenten in einer Zeit,
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wo eben auch so ein gewisser Umbruch in China passiert ist.
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94 Das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens 89 ist eine Weile her.
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Hier 94, wo sie auch die Globalisierung von China, die diese Phase dieses Jahr,
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dass sich die Weltwirtschaft dann oder China sich für die Weltwirtschaft öffnet ist da so im Beginn,
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gleichzeitig diese Auslotung zwischen den,
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zwischen den zwischen der Tradition und der Moderne, die dann natürlich im Kunstbereich
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ganz intensiv auch verarbeitet wird.
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Diese Schule, es ist mehr oder weniger von einer Gruppe von Studentinnen und
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Studenten werden sie die einzelnen Geschichten erzählt.
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Einer steht im Mittelpunkt. Das ist dann so mehr oder weniger.
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Er mit seinem Freund Rabbit heißt er als Spitzname.
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Und es ist eigentlich ziemlich banal.
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Es werden halt teilweise so die Perspektiven, Also was passiert mit uns, wo ist unsere Karriere?
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Oder ich mache das ja nur, damit ich später dann geheiratet werden kann, so was.
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Also die Studentinnen der Musik, des Fachs Musik, Dann.
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Ist jeder Versuch, der jetzt auch irgendwie eine Form von Performancekunst oder
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so, diese neue Kunstrichtung dann auch dort quasi zu praktizieren,
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wird dann relativ stark abgeblockt.
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Das heißt, 94 ist ja auch die Zeit, wo Ai Weiwei dann zurück nach China,
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der hat ja vorher in New York gelebt,
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dass er zurück nach China kommt.
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Ich glaube, Ai Weiwei winkt wegen seines Vaters, weil sein Vater dann krank
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geworden ist zu der Zeit. Und er baut dieses Riesenatelier auf in der Nähe von
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so einem äußeren Bezirk von Beijing.
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Ich denke es einen ganz tollen Dokumentarfilm von diesem. Ich weiß nicht, ob du den kennst,
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aber er zeigt so diese Zeit und diesen Clash zwischen moderner und und Tradition. Also.
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Aber der Film war wirklich langweilig.
Micz Flor
1:17:34–1:17:39
Erklingt es besessen vom Setting her. Ganz spannend ist er dann auch immer.
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Schön, wenn man so viele herausstehende einzelne Protagonistinnen hat,
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die da immer wieder sich miteinander irgendwie kreuzen können in der Story und
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so. Aber war langweilig.
Florian Clauß
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Ja, war langweilig, aber war einfach schön anzusehen. Und weswegen ich den schön langweilig.
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Weswegen ich den vielleicht noch mal so ein bisschen für uns interessant finde.
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Ist jetzt auch so unsere Geschichte in den 90er in Berlin, wo wir auch diesen
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Aufbruch von Kunst ganz so erlebt haben. Das war ja auch sehr prägend auch für dich.
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Du hast ja damals da auch in diesem Bereich gearbeitet und es war diese, diese Form von.
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Ja, ich meine, Malerei ist tot, dieser Diskurs, wo dann neue Kunstformen oder Praktiken,
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in irgendeiner Form so rentabel wurden, dass sie halt im freien Markt angeboten
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und Geld gebracht haben. Das ist ja so!
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Ähm, es ist ja auch die Zeit, oder? Wo dann diese Young British Artist wohl,
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Tracey Emin und Damien Hirst und diese ganzen jungen britischen Künstler so groß geworden sind.
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Und und auch die chinesische, die chinesische Kunst dann hier in Berlin angekommen
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ist. Und damals war ja Berlin gerade so der.
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Der Schmelztiegel von so einer neuen Kunstszene. Und dann dachte ich,
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vielleicht kannst du dann nochmal so deine Eindrücke von damals aus dem Bereich.
Micz Flor
1:19:12–1:19:13
Berlin oder was jetzt?
Florian Clauß
1:19:13–1:19:17
Ja, ja, aus Berlin, aus was du das so.
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Ja also diese Umbruchsphase wo quasi das war auch sehr wo dann halt der Walkman
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durch die Minidisc abgelöst wurde wo.
Micz Flor
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Und.
Florian Clauß
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Das kommt in dem Film in Art College auch vor wo dann Nirvana der Song ist Sänger
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Kurt Cobain sich umgebracht hat.
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Ja, auch so ein prägendes internationales Ereignis, das ganz viele geschockt
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hat, wo dann halt auch so westliche Kultur in China dann präsent war und so was.
Micz Flor
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Ich glaube, das kann ich nicht. Aber ich kann es ein bisschen versuchen.
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Und hätte ich gewusst, hätte ich vielleicht noch mal den Artikel.
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Ich glaube, der heißt Internet ist completely over oder so, finde ich vor einigen
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Jahren mal geschrieben habe zu der Rolle von Medien und Internet in dieser Zeit.
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Das war ein Zitat von Prince.
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Also gerne verlinke ich meinen Artikel und lese ihn dann auch nochmal.
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Und die 90er Jahre waren sicherlich eine Zeit, wo unglaublich viel medienmäßig
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passiert ist. Also die Digitalisierung und die Vernetzung.
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Also 80er Jahre war die Digitalisierung 90er Jahre über Internet wurde die vernetzt.
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Das heißt, auf einmal wurden Sachen ausgetauscht und dann halt eben diese,
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diese ganzen neuen Bilder auch generiert.
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Eben die globalen Dörfer, die die Interessengruppen, die sich da finden konnten
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durch Internet, die nicht örtlich verbunden waren, die teilweise natürlich auch
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sprachlich nicht verbunden waren, aber die gleiche Interessen hatten.
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Diese Idee von Andy Warhol 15 Minuten Fame,
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die hat sich dann so ein bisschen umgedreht, dass halt nicht jeder 15 Minuten
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Fame hatte wie in der TV Zeit, sondern jeder hatte 15, also war Famous für 15 Leute.
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Also es gab immer für alles gab es dann irgendwie ein Publikum von 15 Leuten,
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und das andere war aber auch was den Kunstraum direkt betrifft dass da wohl.
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Da war ich nicht lange genug drin. Aber so wird es zumindest.
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Äh berichtet oder beschrieben.
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Ist halt, dass da so ein bisschen eine Sinn, aber auch eine finanzielle Krise
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war, weshalb gerne eben diese ganzen neuen Kunstformen aufgenommen wurden,
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die so workshopmäßig waren, die an Inhalten gearbeitet haben, nicht an Form.
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Und das, über das der Kunstmarkt oder der Kunstraum sich so versucht hat, eine Rolle zu finden.
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Und da wurde dann halt Internet auch gerne mit Incorporated,
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weil man dann auf einmal hier in Berlin auch viel mit diesen nach 89 zu tun hatte.
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Das ist der halt über Internet, über Mailinglisten so kulturelle Räume aufgestellt
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haben, die aber auch nicht apolitisch waren da.
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Wieder politisch, was halt irgendwie ein bisschen verloren gegangen ist.
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Und das waren so diese 90er Jahre, die dann irgendwann eben auch damit ausliefen,
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dass in der Tat so was wie Viva dann wieder einen Markt hergestellt hat und
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auf einmal kam wieder Geld rein und dann hat man diese ganzen,
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Feel Good Projekte so ein bisschen fallen lassen, sage ich mal.
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Und so wie der Zug jetzt gerade abfährt, war der Zug abgefahren.
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Und die 90er Jahre. Das war natürlich schon insofern spannend, weil.
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Weil nicht nur Medien abgelöst wurden, sondern auch Wirtschaftsräume abgelöst.
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Geschäftsräume und Medienräume, Inhalte, Kultur, Politik. Das hat sich alles
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auf eine neue Art vermengt.
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Und für mich als Westdeutschen war das dann eben in Ostberlin oder auch in den
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sogenannten neuen Bundesländern total spannend, so dieses Wild West Gefühl zu entwickeln.
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Man hatte wirklich so ein Grundgefühl in diesen ganzen Zwischennutzungsgalerien
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und Projekträumen, in dem Leerstand. Was, So war das?
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Man konnte sich die Zeit nehmen, weil es die Räume dafür gab.
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Jetzt kann man sich immer noch Zeit nehmen, hat aber die Räume nicht mehr und
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muss das alles dann in den Rechner setzen. Also der Laptop ist jetzt quasi der
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Raum, der ist schon sehr alleine drin.
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Aber früher waren es halt wirklich so diese großen Räume, die dann auch verfügbar waren.
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Ich denke, das hat zumindest hier für den Raum Berlin eine große Rolle gespielt,
1:23:31–1:23:34
weil die gab es zum Beispiel in Paris natürlich gar nicht mehr und in London
1:23:34–1:23:36
dann noch im Osten vielleicht so.
1:23:36–1:23:40
Das wurde aber auch alles sehr schnell geschlossen und es ist jetzt auch wieder
1:23:40–1:23:43
irre, dass es halt in Berlin gerade so ein riesen Bauboom losgeht.
1:23:45–1:23:48
Diese diese Skyritze, die jetzt überall gebaut werden.
1:23:48–1:23:51
Die wurden ja im Prinzip auch in den 90er Jahren schon konzipiert.
1:23:51–1:23:54
Da gab es diese Stadt, Bebauungspläne am Alexanderplatz und so,
1:23:55–1:23:57
aber die wurden halt dann schon, glaube ich, verkauft.
1:23:57–1:24:00
Die Baugenehmigungen lagen wohl auch vor, genau weiß ich es aber nicht.
1:24:00–1:24:02
Es wurde aber nie gebaut, weil es sich nicht gelohnt hat.
1:24:03–1:24:07
Und jetzt hat es sich gelohnt. Eine Zeit lang. Jetzt wiederum nicht wegen Kredite
1:24:07–1:24:09
und Krieg und Energiepreise und Rohstoffpreise.
1:24:09–1:24:13
Aber in diese, in diesem kurzen Fenster, wo sich es dann gelohnt hat,
1:24:13–1:24:16
wurde auf einmal hier in Berlin dann diese Dinger hochgezogen wie,
1:24:16–1:24:22
dieser komische UFO Block da an der Warschauer Straße oder alles was da Mercedes
1:24:22–1:24:27
Benz Arena drum herum per Auto Arena oder am Alex, jetzt wo eben diese eine Riesenturm
1:24:27–1:24:32
dann wirklich symbolisch eben so diese Stadt in Grund und Boden drückt, dass die
1:24:32–1:24:36
die U2 ja gerade mehr nach Norden gar nicht fahren darf, weil sich da irgendwie
1:24:36–1:24:41
die Kanäle fest das ist wirklich so, wo du merkst okay, da hat der Kapitalismus
1:24:41–1:24:43
jetzt so auf Berlin drauf geflanscht das.
1:24:45–1:24:49
Der Blutkreislauf, das Lebendige, der Kreislauf, die diese Vernetzung,
1:24:49–1:24:53
die Ubahn nicht mehr fahren kann. Es wird wirklich buchstäblich erdrückt.
Florian Clauß
1:24:54–1:24:58
Apropos Urban Ich sehe gerade hier eine U Bahn Anzeige. Jetzt kommt eine in
1:24:58–1:25:00
einer Minute nächsten zwölf Minuten.
Micz Flor
1:25:00–1:25:04
Okay, nehmt in einer Minute. Es ist also nicht.
Florian Clauß
1:25:01–1:25:06
Das heißt, wir machen jetzt die Abmoderation. Also ich danke dir nochmal für die Eindrücke.
1:25:06–1:25:10
Das ist wirklich ein spannendes, spannendes Thema, was du da mit reingebracht
1:25:10–1:25:14
hast. Es klingt jetzt wieder für mich. Dann müssten wir nochmal eine Episode machen.
Micz Flor
1:25:14–1:25:17
Ja, aber ich bin froh, dass ich es nur so kurz machen musste,
1:25:17–1:25:21
weil ich glaube, dann habe ich aber immer so Quellen Angst, dass ich.
1:25:21–1:25:24
Habe ich da Quellen verkannt? Anekdotisch kann man das glaub ich gut reinbringen.
1:25:24–1:25:30
Okay, Flo, ich fand es total spannend, wie du die Absurdität der Musik im Hintergrund.
1:25:30–1:25:33
Wir haben mit Musik angefangen, jetzt sind wir hier mit Musik wieder.
1:25:34–1:25:36
Das waren total schöne Folge. Also auch dieses,
1:25:39–1:25:44
Mal. Ich habe Slow Film gesagt, ich glaube, das habe ich so gespürt.
1:25:44–1:25:49
Als wir dann auf einmal so kumulativ oben auf diesem Berg mit einem Friedrichshain standen.
1:25:49–1:25:53
Ich bin sehr gespannt über diese Folge davon oben noch mal drauf zu schauen,
1:25:53–1:25:57
weil die Kreise im Friedrichshain, das hat immer auch diese Sternwarte,
1:25:57–1:26:02
die wir dann auch gerne in sie stimmt's also in alle Folge.
1:26:03–1:26:10
Danke dir sehr gerne und eigentlich das Podcast kann man kommentieren.
1:26:10–1:26:11
Wir haben lange keine Kommentare mehr bekommen.
1:26:11–1:26:13
Vielleicht weil wir sie abgestellt haben. Weiß ich gar nicht.
1:26:14–1:26:15
Jetzt kommt meine U Bahn.
Florian Clauß
1:26:15–1:26:19
Also gut. Was gut ist. Sehr schön. Und.
Micz Flor
1:26:16–1:26:21
Mach's gut. Gut. Gute weiterhin. Und? Soll ich das noch mitnehmen?
Florian Clauß
1:26:22–1:26:24
Ach so, ja, wenn wir jetzt noch.
Micz Flor
1:26:24–1:26:24
Man.

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"What are the Thirty-Nine Steps? Come on! Answer up! What are the Thirty-Nine Steps?"

Eigentlich sollte es um "Die neununddreißig Stufen" gehen. Flo ist von der Romanvorlage viel mehr begeistert als von dem fast gleichnamigen Film "Die 39 Stufen" von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1935. Er erzählt Micz die Handlung des Romans von John Buchan, eine raffinierte Geschichte über das Tarnen und Enttarnen, das Verstecken und Finden. Die Adaption von Alfred Hitchcock mutet dagegen etwas plump an und vermittelt ein desaströses Frauenbild. Dennoch findet hier ein dramaturgischer Kniff seinen ersten Einsatz: der sogenannte "MacGuffin".

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor
Voyager 2

Transcript

Micz Flor
0:00:00–0:00:03
Das wollte ich hören. Achtung! Es geht los!
0:00:06–0:00:12
Ja hallo wieder zu. Nee, wird mir jetzt Hallo wieder.
0:00:12–0:00:16
Ich muss mich im Warten immer öfter nach hinten draufgucken.
0:00:16–0:00:21
Hallo, wieder zu eigentlich Podcastfolge Nummer 15.
0:00:22–0:00:24
Diese Folge wird euch präsentiert von.
0:00:27–0:00:30
Jetzt bin ich euch Ein bisschen. Ein bisschen.
0:00:32–0:00:38
Über euer Wissen hinaus. Denn ein Wort hat Flo mir zugespielt, dass ich reflektieren sollte.
0:00:40–0:00:48
Wie ihr wisst, zeichnen wir immer unsere Wanderungen auf. Denn wir sind laufend am Reden und Reden laufend.
0:00:49–0:00:57
Ähm, wir können also den Track verfolgen. Und wenn ihr das macht, dann denkt bitte daran, was ihr jetzt gerade im Track seht.
0:00:57–0:01:05
Da sind wir. Guckt nach oben. Wir sind 15 Meter über euch auf der Brücke. Also bitte nicht über die Autobahn laufen. Und,
0:01:07–0:01:14
damit übergebe ich jetzt an dich, Flo. Oder bist du soweit? Oder wenn wir noch zwei Schritte warten, bis die Bahn. Bis die Autobahn und die.
Florian Clauß
0:01:15–0:01:19
Ja, wir haben uns, glaube ich, für die Einleitung den günstigsten,
0:01:21–0:01:29
auditiven Platz gesucht über der Autobahn. Aber es gibt tatsächlich. Kennen Sie diese alten Aufnahmen von.
0:01:30–0:01:41
Ich glaube, wir waren das irgendwo Kraftwerk oder so. Oder ne so eine Punkband in Berlin, die dann in einer Autobahnbrücke dann auch teilweise aufgenommen hat. Einstürzende Neubauten? Genau.
Micz Flor
0:01:41–0:01:43
Der Proberaum war. Der Proberaum war.
Florian Clauß
0:01:42–0:01:53
Und der Proberaum war in so einem kleinen dreieckigen Segment unter der Autobahnbrücke und die konnten dann nur so quasi so in Hocke dann da drinnen spielen.
0:01:54–0:02:01
Völlig absurd. Da fällt mir jedes Mal ein, wenn ich hier die A 100 lang fahre mit einem Fahrrad natürlich einmal im Jahr.
0:02:03–0:02:08
Nein. Also herzlich willkommen bei eigentlich Episode null 15.
0:02:09–0:02:12
Bald haben wir schon ein Schuljahr hinter uns.
0:02:14–0:02:16
Noch nicht ganz, nein.
Micz Flor
0:02:15–0:02:19
Ja, also wir haben. Was können wir rechnen bei 26, haben ein Jahr hinter uns.
Florian Clauß
0:02:18–0:02:23
Ja, dann haben wir noch ein paar Folgen vor uns. Ähm, ja, genau.
0:02:23–0:02:35
Ich habe dir so einen kleinen Teaser hingelegt für meine Folge. Und zwar. Ich will heute über den ersten Film sprechen.
0:02:35–0:02:41
Unter anderem, der das eingeführt hat, was ich dir vorher gesagt habe. Nämlich.
Micz Flor
0:02:41–0:02:46
Den MacGuffin. Der Megafon ist unser Megafon.
Florian Clauß
0:02:43–0:02:44
McGee. Das ist ein.
0:02:46–0:02:54
Aber wer McGovern ist. Und McGovern? Genau. Also McGee affin. Wer das nicht kennt. Wir werden das im Laufe der Folge dann noch einmal erläutern.
0:02:54–0:03:04
Es ist ein dramaturgisches Mittel, was auf den Altmeister des Thrillers zurückgeht, dass Psychothriller, nämlich Alfred Hitchcock.
0:03:04–0:03:14
Und ich wollte heute über Alfred Hitchcock sprechen, über den ersten Film, der den Mega einsetzt und über die Romanvorlage zu diesem Film.
0:03:14–0:03:24
Kannst du dir vorstellen, um welchen Film es sich handelt? Kleiner Hinweis Wir sind nicht so weit entfernt von dem Film. Zeitlich.
Micz Flor
0:03:23–0:03:31
Du, ich habe die Message. Ich habe den Wikipedia Eintrag von McGovern gelesen und denke deshalb es geht um 13 neun Steps.
Florian Clauß
0:03:32–0:03:32
IDI.
Micz Flor
0:03:33–0:03:39
Und möchte noch ganz kurz Alfred Hitchcock zitieren von diesem Eintrag Was ist der MacGuffin da?
0:03:41–0:03:45
Er hat dann in einem Interview wohl gesagt,
0:03:45–0:03:53
dass dieser Begriff MacGuffin auf eine Zugfahrt zurückgehen könnte, in der zwei Schotten im Zug sitzen, und,
0:03:54–0:04:01
der eine hat einen Koffer über sich im Koffer und dann fragt der andere Was ist denn da in dem Koffer drin? Und er sagte Der drin ist ein MacGuffin.
0:04:01–0:04:08
Und dann sagt der andere ein Megafon Was ist denn ein Megafon? Sagt er. Ein Megafon ist ein Apparat, mit dem man in Schottland Löwen fangen kann.
0:04:09–0:04:16
Sagt der andere. Aber man kann doch gar keine Löwen in Schottland fangen. Sehen Sie, dann ist ein MacGuffin vielleicht auch einfach gar nichts.
Florian Clauß
0:04:15–0:04:23
So? Ja, genau. Ja. Du nimmst mir das Zitat vorweg. Das. Nein, aber das ist genau das, was diese.
Micz Flor
0:04:19–0:04:20
Ach du Scheiße! Nein!
Florian Clauß
0:04:24–0:04:27
Ja. Was? Diesen dramaturgischen Kniff in einem Film.
0:04:28–0:04:32
Wir sprechen nicht. Das heißt was? Was den ausmacht. Es ist eigentlich nichts.
0:04:33–0:04:46
Es ist eigentlich ein Element, was die Handlung vorantreibt. Aber, ähm. Es gibt ganz berühmte Megafans in der Filmgeschichte. Und es gibt auch darüber hinaus das Prinzip Mega affin, was dann in der. Ich glaube, in der.
0:04:47–0:04:56
In der extremsten Form von Cicek auch so berichtet wurde. Der hat dann zum Beispiel. Den. Ähm.
0:04:57–0:05:04
Den Vorwurf der USA gegenüber Irak, dass die Bomben da produziert hätten.
Micz Flor
0:05:04–0:05:05
Weapons of Destruction.
Florian Clauß
0:05:06–0:05:12
Das das, das der größte Megafon gewesen sei, also Auslöser des Irakkriegs, des zweiten?
0:05:13–0:05:20
Das kann man so vorstellen. Also ein Megafon ist eigentlich nichts, aber doch ganz viel. Aber es bleibt immer wieder im Hintergrund.
0:05:20–0:05:30
Aber ich will, ich will so ein bisschen in die Historie rein, weil ich zu dem Megafon wir meinen 39 Stufen eingesetzt wurde, auch eine These habe,
0:05:31–0:05:37
nämlich dass Hitchcock einfach wahrscheinlich irgendwie.
0:05:38–0:05:39
Ja, wie soll man sagen.
0:05:41–0:05:47
Der Film ist nicht das, was der Roman ist. Das ist haben wir ja oft so.
0:05:48–0:05:54
Ich meine, der Film ist 90 Stufen. Der wird so ganz wohlwollend in der Kritik behandelt.
0:05:54–0:05:58
Also der ist von 35 135 Schwarz Weiß Tonfilm.
0:05:59–0:06:01
Und es ist eher eine.
0:06:02–0:06:09
Ja, ich. Ich werde den Inhalt. Also ich werde sowohl den Inhalt von dem Buch erzählen, wie auch den von dem Film.
0:06:09–0:06:14
Es ist im Film mehr oder weniger so eine Lose Episoden Abhandlung.
0:06:15–0:06:23
Es gibt einige Motive, die von dem Buch übernommen werden und andere, die halt, die halt komplett anders sind als das Buch.
0:06:23–0:06:30
Und darunter ist auch 39 Stufen, weil in dem Film ist das der Macker Finn.
0:06:30–0:06:35
Es wird immer von 39 Stufen geredet und die 39 Stufen löst sich am Ende auf.
0:06:35–0:06:44
Es hält eine Geheimorganisation, eine Agenten Geheimorganisation, die dann in der letzten Szene von Mr. Memory dann entlarvt wird.
0:06:44–0:06:47
Ich greife ein bisschen vorweg, aber komme dann nochmal darauf zurück.
0:06:48–0:07:01
Während in der Romanvorlage der die 39 Stufen viel genialer gepflanzt sind, denn das ist nämlich der, also die 39 Stufen sind im Roman, sind eine,
0:07:02–0:07:04
beschreibt eine Stelle.
0:07:05–0:07:13
An der Küste von England, die zu einem gewissen Zeitpunkt dann 39 Stufen freigibt und damit in eine Lokalisation.
0:07:13–0:07:25
Und damit ist halt auch dieser klassische, ähm, ja, klassische Thrillergedanke da, also dieses wir müssen erst mal auflösen, was das bedeutet, also.
0:07:25–0:07:36
Und dann geht die ganze Geschichte in Spannung, ist dann quasi in der Auflösung von diesem Ort und dann was an diesem Ort passiert auch da und ich behaupte das Hitchcock war vielleicht ein bisschen zu.
0:07:37–0:07:40
Ja, das ist sehr Flachs. Also der hat dann gesagt okay, was mir.
0:07:40–0:07:50
Dann mach ich halt mehr draus. Ich glaube er hat dann wirklich so war zu kompliziert, wie sollen wir das jetzt irgendwie, wie sollen wir das dann jetzt so zeigen, dass der Zuschauer das versteht?
0:07:50–0:08:03
Weil natürlich, im Roman ist es entsprechend ja hergeleitet und ich glaube, es ist Hitchcock ist halt ein perfekter Dramaturg, der weiß genau, wie er sein Publikum halten kann und wo er es verliert.
0:08:03–0:08:09
Und ich glaube, viele Romane, die halt irgendwie das in der erzählerischen Breite ausleben können.
0:08:11–0:08:15
Haben halt im Film den Nachteil Du musst es ja irgendwie verkürzen, abkürzen.
0:08:16–0:08:30
Und das war wahrscheinlich Hitchcock reine These zu viel das Frauenbild von Hitchcock, das ist desaströs in dem Film. Es ist katastrophal, was er da für eine Frau und was er, wie er seine Protagonistin zeichnet und auch wie er mit ihnen umgeht.
0:08:30–0:08:34
Also das ist auch nochmal so ein kleiner Seitenhieb, den ich machen möchte.
0:08:35–0:08:45
Aber fangen wir mal bei dem Roman an, Also der Roman ist von John Butschen Buch an, ich weiß nicht genau, wie er ausgesprochen wird, 1915 geschrieben,
0:08:46–0:08:55
und er behandelt die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und.
0:08:56–0:09:00
Es ist die Geschichte von David nie. Richard Hackney heißt er.
0:09:01–0:09:07
Das ist ein Ja, ein, wie soll man sagen, Gesellschaftler, der halt viel Geld hat.
0:09:08–0:09:14
Der in Rhodesien. Rhodesien ist eine Kolonie. Eine britische Kolonie in Afrika gewesen.
0:09:15–0:09:23
Der aus Rhodesien zurückkommt in das gesellschaftliche Leben von London. Und er sich da unglaublich langweilt, weil er nicht so richtig zu tun hat.
0:09:23–0:09:38
Und er pendelt dann immer zwischen einem Klub und seinem zu Hause und ihm und langweilt sich. Und dann kommt eines Abends dann der Nachbar auf ihn zu und vertraut ihm ein Geheimnis an, nämlich dass er.
0:09:40–0:09:48
Die haben sich schon vorher ein paarmal getroffen und er findet ihn halt vertrauenswürdig. Deswegen sprechen die miteinander und das Geheimnis ist das halt.
0:09:48–0:10:03
Er ist einer Organisation auf der Spur, ein Komplott nämlich, dass der griechische Premierminister ermordet werden soll und dass das dann der Auslöser für den Ersten Weltkrieg werden wird. Und.
0:10:04–0:10:08
Und erst mal kann er. Kann er da?
0:10:09–0:10:13
Also der nee, kann das nicht glauben und tut das so ab.
0:10:13–0:10:19
Aber er bringt dann Beweise. Er hat dann halt ein Buch, in dem er dann chiffriert.
0:10:21–0:10:31
Bestimmt also nicht der Henry, sondern der andere, der den Komplott aufgedeckt hat, in dem er dann chiffriert, dann diese so, die seine seine Erkenntnisse dann einträgt und dann, als er dann,
0:10:33–0:10:37
gebeten wird, dass er ihn unterbringt, weil die Verfolger ihm die auf der Spur sind.
0:10:38–0:10:48
Am nächsten Tag, als er nach Hause kommt, ist der ermordet und er weiß okay, er muss jetzt auch weg, weil die sind ihm auf den Fersen, die haben ihn jetzt.
0:10:48–0:10:53
Also die, die den anderen quasi verfolgt haben, haben ihn entdeckt, haben ihn ermordet,
0:10:54–0:11:08
die kennen, die kennen, wo er wohnt, auf der einen Seite, auf der anderen Seite wird er halt nicht der Polizei erklären können, warum die Leiche bei ihm in der Wohnung wird er auch von der Polizei gesucht und dann versucht er dann halt zu fliehen und dann kommt die erste. Es ist.
Micz Flor
0:11:08–0:11:21
Ist ja spannend. Ich würde es gerne lesen, aber ich weiß, ich werde jetzt am Ende der Folge das nicht mehr so lesen können, wie man Thriller sonst liest, dass man halt. Das heißt ja auch Page Turner, man dreht Seite für Seite, weil man will einfach wissen, wie es weitergeht.
Florian Clauß
0:11:21–0:11:30
Ich muss dazu sagen, ich habe es in der Mediathek in der Audiothek von ARD gehört. Da gibt es die Hörbuchfassung noch.
0:11:30–0:11:39
Kann man sich anhören. Sind immer zwölf Teile a 20 25 Minuten und ist total unterhaltsam.
0:11:39–0:11:41
Also es ist wirklich so empfehlenswert zu hören.
0:11:41–0:11:48
Aber die Geschichte ist jetzt so, dass quasi derjenige twittert Henne ist derjenige, der gejagt wird.
0:11:49–0:12:01
Das heißt, er würde. Im Laufe der Geschichte wird er immer wieder in Situationen kommen, wo ihm so ein altes also er hat in Rhodesien hat er den kommt noch mal per Namen wird dann benannt.
0:12:01–0:12:13
Peter Pan Er ist ein alter Scout, der ihm dann immer so Weisheiten mitgibt, die er dann halt anwendet, um sich quasi zu verwandeln, zu verstecken, zu tarnen.
0:12:14–0:12:19
Und das kommt immer wieder zur Anwendung. Und das ist jetzt auch der erste Fall.
0:12:19–0:12:34
Er versucht dann, sieht dann im Fenster, sieht er dann halt, dass er auf der Straße quasi zwei Leute ihn beobachten, das Haus von ihm, die Wohnung und er weiß, er kommt da nicht raus, ohne dass die ihnen auf den Fersen rücken.
0:12:34–0:12:46
Und dann kommt diese erste Verwandlung, die wurde jetzt das gleiche Motiv, wurde dann auch im Film dann genommen, nämlich es ist morgens 5:00 und der Milchmann kommt dann halt und teilt die Milch aus.
0:12:46–0:12:57
Früher hatte man Herrn Milchmann in England und er sagt dann halt, er sagte Na, die nehmen, so tut es halt. Aber wandern durchzechten Nacht kommt und sagt So, ich gebe dir hier ein Silberstück.
0:12:57–0:13:07
Und ich habe mit meinen Kumpels gewettet, dass ich hier mich als Milchmann wieder raus aus diesem Haus dann raus bewegen kann und dann Milch und oh klar, mach ich kein Problem.
0:13:07–0:13:17
Und er nimmt dann halt den Tausch, das Kostüm und tut dann halt so, er überlegt auch, wie geht der Milchmann dann über die Straße, wie bewegt er sich und so?
0:13:17–0:13:28
Also kommt in diese diese Geschichte des Verstehens rein, in diese Tarnung und kann so quasi seinen Verfolgern entfliehen und geht dann halt zum Bahnhof und im Bahnhof.
0:13:28–0:13:33
Dann nimmt er den ersten Zug nach Schottland und flüchtet dann quasi ein Hoch.
0:13:33–0:13:43
Ihn hat dann gleichzeitig auch in dem in der Bahn dann die Konfrontation, dass ein Mord passiert ist und dass sind die Polizei dann auch schon. Das liest er dann schon in der Zeitung.
0:13:43–0:13:47
Der der Tote wurde gefunden in seinem Apartment und dass er gesucht wird.
0:13:47–0:13:51
Er muss dann halt fliehen und dann wird das passiert.
0:13:51–0:13:55
Das ganze auf der schottischen Hochebene im Moor und.
0:13:56–0:14:09
Er versteckt sich da vor einem auf der einen Seite von der Polizei und auf der anderen Seite eben vor den Verfolgern und er Ihm gelingt es dann quasi in dieser Zeit, in der Ruhe,
0:14:09–0:14:14
als er dann auf dem Hof dann Unterschlupf findet, das Buch zu dechiffrieren.
0:14:14–0:14:28
Und dann kommt raus, dass quasi dass dieser Mord an den Minibpremierminister, dass das eigentlich schon so längst beschlossene Sache ist, dass dann nichts dazwischen kommen kann, dass er auch nicht verhindern kann,
0:14:29–0:14:36
dass es jetzt hier um eine Geheimorganisation von den Deutschen geht. Der Schwarze Stein heißt die.
0:14:36–0:14:39
Und dass er dann diese immer wieder von 39 Stufen.
Micz Flor
0:14:40–0:14:48
Ganz kurze Frage nochmal Das Buch ist jetzt etwas, was der Ermordete selber geschrieben hat und codiert hat, um seine Erkenntnisse festzuhalten.
0:14:50–0:14:59
Nicht, weil ich dachte, zwischenzeitlich ist ein Buch, in dem die 39 Steps oder wie auch immer das diesen Plan festgehalten hat und der ermordete Kontinent die.
Florian Clauß
0:14:58–0:15:07
Ne, genau. Genau. Nein, nein. Es ist erst mal nur, dass nur von diesen 39 Stufen geredet wird. Und das ist jetzt so, er sieht dann. Okay, 39 Stufen.
0:15:07–0:15:12
Was heißt das? Das wird nicht erklärt in dem Buch, aber er weiß, um schlimmeres zu verhindern.
0:15:13–0:15:16
Das er das halt aufklären muss, was diese neuen 30 Stufen sind.
0:15:17–0:15:24
Aber der erste Teil dieser ganzen, dieses ganzen Roman spielt erst mal über die Flucht von dem von den Richard Hackney.
0:15:25–0:15:32
Und ist es dann auch so, dass die Verfolger dass er dann halt dass die Nase das merkt halt er,
0:15:33–0:15:42
muss sich dann halt immerhin in den schottischen Mooren so verstecken und überlegt, wenn er jetzt hier langgeht und wenn er den Wagen nimmt, dann kommt er so und so weit.
0:15:42–0:15:47
Und es gibt aber nur diese eine Straße und wenn er das dann halt die lang fährt, dann ist es zu auffällig.
0:15:47–0:16:01
Also alle möglichen Strategien, Dann kommt er an einem so ein Haus vorbei von einem Straßenbauer und der mit dem kommt er dann halt irgendwie ins Gespräch und der klagt, er kann.
0:16:01–0:16:06
Er war letzte Nacht feiern und hier kann jetzt nicht arbeiten und er muss ja.
Micz Flor
0:16:03–0:16:07
Nun kann er da nicht arbeiten. Zum Thema Megafon im Buch.
Florian Clauß
0:16:08–0:16:17
Und er muss jetzt irgendwie So, und jetzt kommt halt der neue Vorsitzende vom Straßenbauamt und der will ihm halt auf die Finger schauen und dann macht er ihm halt einen Deal.
0:16:17–0:16:20
Okay, pass auf, ich übernehme die Rolle, ich mache das für dich.
0:16:20–0:16:23
Du gibst mir dann deine Sachen und du kannst dich hinlegen und schlafen.
0:16:24–0:16:28
So, und dann, dann kommen wir, diese andere Fahrer, Milchmann, jetzt Straßenbau.
0:16:29–0:16:31
Und dann kommt auch wieder dieses hin. Wie macht man das?
0:16:31–0:16:44
Dann guckt er halt seine Fingernägel an, dann reibt er quasi seine Finger noch so in den Stein rein, dass die zerbrochen aussehen, hält neue Stiefel an und haut dann auch die Stiefel soweit kaputt, dass die halt so benutzt aussehen und,
0:16:44–0:16:47
also versucht dann halt so voll in diese Rolle,
0:16:48–0:16:51
des Straßenbauers dann halt sich reinzudenken und die auch zu leben.
0:16:53–0:16:54
Und aus der Zeit auch.
0:16:54–0:16:58
Ja, ja, genau das ist glaube ich so dieses sehr ähm,
0:16:58–0:17:11
ja dass es total in diesem Skillding drin dass du halt irgendwie so diese Persönlichkeit dann annimmst und dann kommt tatsächlich der Verfolger vorbei und die prüfen die haben dann die die Stellen an so Checks okay immer,
0:17:11–0:17:25
und er weiß genau ja wenn er das und das muss dann halt so und so wirken und dann dann nehme ich halt irgendwie ernst denn die fallen auch auf, dass die Stiefel, die er anhat dann nicht zudem also dass sie zu teuer sind für den Straßenbau.
0:17:25–0:17:29
Und dann muss er sich halt spontane Geschichte einfallen lassen, wieder zu den Stiefeln gekommen ist und das nehm ich ihm auch ab.
0:17:30–0:17:35
Also diese Kunst des Verstehens gelingt ihm total gut und das ist halt auch immer so ganz nett.
0:17:35–0:17:40
Also ganz spannend, wirklich spannend beschrieben in dem Roman. Das macht Spaß zu hören.
0:17:41–0:17:46
Auf jeden Fall lassen die ihn dann in Ruhe und er hat dann wieder ein bisschen Zeit.
0:17:46–0:17:56
Es geht ja immer so hin und her. Also er lernt dann auch auf seiner Flucht ein ein Lokalpolitiker kennen, der in Verbindung.
Micz Flor
0:17:56–0:18:01
Lass mich raten. Eine durchzechten Nacht. Meine Tochter ist zum Beispiel so.
Florian Clauß
0:17:58–0:18:05
Nein. Nein, Aber der ist zum Beispiel so. Also, dieses Motiv von diesem Straßenbauer, das wird nicht in dem Film genommen.
0:18:05–0:18:17
Aber dieses mit dem Lokalpolitiker, das ist halt so. Das ist halt so ein so ein bisschen tumber Mann. Aber hat den Herzog quasi das rechte, aufgeklärte Verständnis, Politikverständnis.
0:18:17–0:18:21
Und der muss eine Rede halten. Aber er kann keine Reden halten.
0:18:21–0:18:25
Und er bittet dann halt den die haben auch wieder so Vertrauen gefasst.
0:18:26–0:18:34
Das ist dann auch immer wieder so ein politischer Punkt. Das sind immer wieder so die richtigen Figuren, dann zur richtigen Zeit miteinander kommunizieren. Und der hat ihn dann so ein bisschen vertraut.
0:18:35–0:18:48
Und dann kannst du nicht für mich die Rede halten und. Und dann meint er so Ja, okay, dann tun wir so, als ob ich aus Australien komme und reden halt über die freie Wirtschaft. Und dann hält er halt eine Rede und die wird total gefeiert.
0:18:48–0:18:53
Vorher hat er der der Lokalpolitiker hat sich da so ein bisschen vorführen lassen und dann aber.
Micz Flor
0:18:53–0:19:02
Aber wo hält er die Rede dann? In dem in unserem kleinen Dorf da. Okay, also okay. Aber er ist dann auch wieder verkleidet als dieser.
Florian Clauß
0:18:54–0:18:57
Denn in dem? In unserem kleinen Dorf?
0:19:02–0:19:06
Ja, er wird dann so vorgeführt. Und er wird dann auch wieder erkannt. Er muss dann wieder fliehen.
0:19:06–0:19:10
So, so. Und dann kommt er in das Haus von seinen Verfolgern.
0:19:11–0:19:15
Und er stellt sich aber so, dass er überhaupt keine Ahnung hat.
Micz Flor
0:19:16–0:19:17
Und wie kommt er da hin?
Florian Clauß
0:19:18–0:19:24
Er muss da Unterschlupf finden, weil die ihn verfolgt haben und irgendwann steht er vor der Tür und kann nicht mehr zurück.
0:19:24–0:19:31
Und er denkt jetzt ist es vorbei. Jetzt ist es aus und schafft es aber so in seiner Art,
0:19:31–0:19:40
den zu überzeugen, dass die ihn nicht gleich umbringen, sondern erst mal einsperren und warten, bis der eine, der ihn mal gesehen hat, dann zurückkommt, um ihn dann zu identifizieren.
0:19:41–0:19:45
Der hat sie dann schon so überzeugt. Und hey, ich bin hier nur ich habe keine Ahnung. Ich wusste nicht, dass.
0:19:45–0:19:56
Und dann wird er dann halt da in diesem Haus eingesperrt, in dem Keller und sitzt da und er weiß halt, wenn der andere wiederkommt, dann ist er erledigt.
0:19:56–0:20:02
Und dann fängt er an, so riecht er so was. Und hier Ammoniak und da Kohle usw.
0:20:02–0:20:09
Und ich hab doch mal als im Bergbau gearbeitet, als Ingenieur und bastelt dann ne Bombe aus dem Hahn, die da rumliegen.
0:20:10–0:20:18
Und dann lässt er das ganze Haus hoch fliegen und schleppt sich dann noch so schwerst verletzt schleppt er sich aus dem Haus.
0:20:18–0:20:24
Die ganzen Leute sind auch verstreut und müssen sich erst mal von der Explosion erholen und fangen an zu suchen.
0:20:24–0:20:37
Er schleppt sich so auf so einen Taubenverschlag, der etwas höher liegt und hofft, dass sie ihn dann nicht suchen. Das tun sie auch nicht, aber dann entdeckt er, dass da so ein versteckter Flugplatz ist im Wald.
0:20:37–0:20:41
Er weiß ja okay, hier, hier ist ein Spionagezentrum. Die haben sogar einen Flugplatz.
0:20:42–0:20:44
Also, er ist auf jeden Fall in der Höhle des Löwen.
0:20:45–0:20:53
Und dann in der Nacht gelingt es ihm dann halt durch das Hochmoor zu entfliehen und kommt dann zu dem ähm,
0:20:53–0:21:02
zu dem Straßenbauer und der fliegt ihn dann wieder gesund über mehrere Wochen, zwei Wochen, dann ist es wieder dieses ganze schottische Hoch.
0:21:03–0:21:12
Die Moore Episode vorbei und der andere, der Lokalpolitiker, mit denen er dann zusammen, den hat er ja auch das Geheimnis anvertraut, dass er hier 39 Stufen usw.
0:21:12–0:21:14
Und der steht im Scotland Yard in Verbindung.
0:21:15–0:21:28
Ähm und dann wird schon klar, dass eben dieser Mord auf den griechischen Premier des der halt schon vorausgesagt wurde, also die, die wie sagt man dass die.
0:21:29–0:21:40
Aber die Glaubwürdigkeit wird hergestellt von ihm. Das heißt er geht wieder zurück nach London und es wird auch nicht mehr von der Polizei gesucht und die wissen okay, der hat dann halt,
0:21:40–0:21:46
der sagt die Wahrheit, er hat für die gearbeitet, er ist jetzt im Spionagedienst und muss er das aufklären.
0:21:46–0:21:52
Aber er wird noch von seinen Verfolgern gesucht, das heißt die Verfolger, die, die werden jetzt zu Verfolgten. Also jetzt kippt jetzt.
0:21:52–0:21:57
Jetzt ist derjenige, der halt irgendwie er, derjenige, der dann halt der Jäger ist.
0:21:58–0:22:04
Und dann, dann gibt es halt so eine Szene,
0:22:04–0:22:14
wo der dann die hohen Beamten vom Scotland Yard und von der Politik trifft und er sieht dann halt jemanden rauskommen, die dann so einen Blitz in den Augen hat.
0:22:15–0:22:28
Wenn man so, also weil genau dieser Moment quasi, wo dann der der rauskommt, ihn erkannt hat und dadurch dieses Blitzen das er ihm dann verrät als derjenige der was aber er ist selber als hoher ranghoher,
0:22:29–0:22:36
Militär nämlich so der erste Seelord, hat er sich da quasi getarnt und dann kommt dann halt.
0:22:36–0:22:44
Der Richard Henne rein in diesen Raum. Und was habt ihr denn hier? Wer ist der herausgekommen? Er musste sich erst mal legitimieren, wer er ist.
0:22:45–0:22:49
Und dann haben die gesagt Ja, stimmt ja die ganze Zeit nix gesagt. Der erste Reload. Und dann hat er.
0:22:50–0:22:59
Was habt ihr denn besprochen? Und das sind halt die flotten Standorte der Marine von der britischen Marine.
0:22:59–0:23:06
Die haben sie halt so durchgegangen. Das ist die geheimsten Dokumente zu dem Krieg, die sie mit Frankreich abstimmen wollten.
0:23:06–0:23:12
Und das heißt, das war eigentlich hinter dem mit diesen Dokumenten ist der schwarze Stein hinterher.
0:23:12–0:23:22
Und dieser Typ, der sich als erster Seelord getarnt hat, hat das halt so ein fotografisches Gedächtnis und hat dann quasi alles gescannt und hat diese Information.
0:23:22–0:23:28
Und jetzt geht es darum, quasi diese Information nach Deutschland zu tragen und.
0:23:28–0:23:33
Und dann gibt es halt diesen Punkt, wo die dann halt auch so durch recherchieren.
0:23:33–0:23:38
Ja, das sind die 39 Stufen. Also es gibt dann halt irgendwo die 39 Stufen zu einer gewissen Zeit.
0:23:38–0:23:43
Muss halt irgendwie ein Punkt sein, wo dann die Ebbe oder die Flut so steht, dass 39 Stufen freigelegt werden.
0:23:44–0:23:48
Da wird ein Schiff dann eintreffen und da werden die Dokumente übergeben.
0:23:48–0:23:54
Das heißt, jetzt sind die in der Position zu überlegen, wo, wo ist dieser Ort der 39 Stufen?
0:23:55–0:24:05
Und da übernimmt jetzt auch der Richard Henning. Die anderen sind alle so ein bisschen so, die sind so ein bisschen auch beeindruckt von der Kombinationsgabe, die er dann so vorlegt.
0:24:05–0:24:16
Der Ritter Henry, der sagt Ja, wir brauchen, wir brauchen einen küstenkundigen Seemann, der uns dann halt sagen kann, wo Stufen sind, die zum Meer führen und wo das soundso ist.
0:24:16–0:24:26
Und dann nach allen möglichen Ausschlusskriterien. Nee, so richtig, so reverse engineering also deswegen ist die 39 Stufen da kein mega Film, sondern die sind ja zentral für die Handlung.
0:24:28–0:24:41
Magazin muss nicht für die Handlung, also muss halt inhaltlich nicht zu der Handlung beitragen tragen, sondern treibt die Handlung voran und dann finden die heraus, Es ist halt 39 Stufen gibt es da in so einem neu entstandenen Villengebiet,
0:24:42–0:24:50
wo dann halt so die weiß nicht die englischen Upper Class Leute sich dann halt irgendwie ihre Häuschen haben und da halt verweilen.
0:24:51–0:24:53
Und dann war eben schon klar, das muss es sein.
0:24:53–0:25:06
Und er fängt dann an, das Haus zu beobachten, was in Frage kommt und da ist halt so eine Unglaublich klassisch sind halt auch genau die Figuren, die einen halt auch als Verfolger da in den Hochmooren der Jagden.
0:25:06–0:25:14
Also ein Alter, das war der verkleidete Seeler, ein dicker und ein ein etwas jüngerer und aber die spielen halt selber diese Rolle,
0:25:15–0:25:29
von diesen Briten so perfekt machen, der beobachtet die, dass ich mir auch selber so diese Zweifel kommen zu der gleichen Position, wo halt seine Verfolgten ihn Keller eingesperrt hat, wo er dann halt auch so perfekt diese Rolle gespielt hat dass dann,
0:25:29–0:25:31
die auch gesagt haben ja also er meinte,
0:25:31–0:25:36
das ist so britisch, das können keine Deutschen sein und dann.
0:25:37–0:25:47
Beschließt er quasi okay, er geht dann rein und konfrontiert die direkt damit und die auch, da lassen die total ab und sagen sie hier spielen Bridge und sie müssen sich irren.
0:25:47–0:25:56
Was? Ich war dann da, es geht dann so hin und her und irgendwann gibt es halt so ein verräterischen Moment, wo dann klar ist okay, sie sind und dann kommt der Showdown.
0:25:56–0:26:02
Die können dann halt in den alten Typen, der diese Dokumente auswendig klettern kann, sie alle dingfest machen.
0:26:02–0:26:09
Die Dokumente gehen nicht an die Deutschen und der schwarze Stein ist halt quasi dann in dem Paten ausgehoben.
0:26:10–0:26:12
Das ist, das ist die Geschichte von dem Roman also.
0:26:14–0:26:23
Ja der Super, der ist echt echt super gemacht. Der macht schon Spaß Und es ist so diese Kunst des Verwandelns.
0:26:24–0:26:30
Also das ist halt genau übertragen und da kommen wieder dieser Film, so dass diese diese, dieses perfekte spielen.
0:26:31–0:26:43
Ich habe mir hier nochmal die Zitate rausgeschrieben aus dem Hörbuch, wo es quasi um diese diese Ratschläge von Peter Pan ey geht. Und zwar.
0:26:45–0:26:53
Ein alter Scout aus Rhodesien. Das Geheimnis, eine Rolle gut zu spielen, bestehe darin, dass man sich völlig hineindenke.
0:26:54–0:26:59
Man könne sie nie durchhalten, wenn man sich nicht selbst einreden könne, dass man es sei.
0:27:00–0:27:08
Also das ist halt genau dieses. Na, das ist ja im Prinzip die Spezifikation eines Schauspielers. Nee.
Micz Flor
0:27:08–0:27:14
Es wird Acting, wo man dann die Unterwäsche von Al Capone trägt. Zwei Jahre lang, damit man.
Florian Clauß
0:27:16–0:27:20
Und genau das ist genau dieses dieses, was dann halt auch später dann kultiviert wurde.
0:27:20–0:27:28
Und hier noch ein anderes Zitat Äußerliche Merkmale zur Identifizierung eines Verdächtigen seien recht nutzlos.
0:27:28–0:27:36
Insofern also da geht es um genau die andere Position des jenigen, die man entlarven möchte, sofern er sich in seinem Handwerk verstehe.
0:27:37–0:27:41
Das eigentliche, wirklich Wichtige sei die Atmosphäre.
0:27:42–0:27:49
Wenn es jemanden gelänge, in einer völlig anderen Umgebung zu kommen, als die, wo er zuerst beobachtet worden sei.
0:27:49–0:27:58
Und das sei das Wichtigste, sich wirklich dieser Umgebung anzupassen, sich also so zu verhalten, als sei er nie in einer anderen gewesen.
0:27:58–0:28:11
Dann könne er die geschicktesten Detektive täuschen. Also es war genau dieser Moment, wo er dann halt das Landhaus beobachtet hat und sagt alle, das heißt, die haben auch diese, diese Scout Scout Weisheiten.
0:28:11–0:28:23
Es geht halt um diese Kunst des Täuschen. Das heißt, die haben perfekt gespielt und dann täuschen anderen und entlarven dann halt nur so durch, durch so blitzenden Augen oder andere. Das ist halt so!
Micz Flor
0:28:23–0:28:24
Soso.
0:28:26–0:28:39
Ja, ich muss. Also, ich denke, was ich vorhin schon sagte, ich denke natürlich an Sherlock Holmes, der selber auch ein Meister der Verkleidung. So wird ja auch beschrieben. Das passt ja auch in die Zeit rein, dass das Verkleiden. Also der kann das total gut.
0:28:39–0:28:49
Nicht mal Watson bemerkt, dass ihm Sherlock Holmes gegenübersteht. So, das ist auf der einen Seite ist das Täuschen und das andere ist auch dieses Enttäuschen. Wo?
0:28:50–0:28:56
In einem Sherlock Holmes? In einer Geschichte. Ich weiß nicht mehr, welche das ist, aber ist halt nicht so wichtig. Da geht es darum, dass jemand.
0:28:59–0:29:05
Dass er jemanden rückblickend dann erklärt, wie ihn entlarvt hat. Er hat gesagt, er hat sich komplett super verkleidet.
0:29:06–0:29:16
Ich hätte nie gedacht, dass der das ist der Superverkleidung. Aber auf die Distanz ist mir aufgefallen, dass seine Körpersprache nicht mit seiner Verkleidung. Das ist dann diese Atmosphäre.
0:29:17–0:29:20
Und deshalb denke ich da sofort an Stelle kommst, weil das so ein wichtiges Thema.
Florian Clauß
0:29:20–0:29:26
Ja, ja, genau das ist glaube ich auch so diese Art wieder so in dem Umfeld.
0:29:26–0:29:34
Klar, Attersee Doll war früher der Waren Ende des 19. Jahrhunderts.
0:29:34–0:29:38
Der Roman ist von 1915. Aber es ist genau das, was du beschreibst.
0:29:39–0:29:46
Dieses Wo passt was nicht zusammen und das macht auch diese. Dieses macht auch diesen Unterhaltungs und Spannungswert aus. Nee, das ist halt so!
Micz Flor
0:29:46–0:29:52
Da heißt ja auch Mission Impossible, also dieses diese Masken auf dem Wasser, das ist ja bis heute einfach ein ganz wichtiges Thema.
Florian Clauß
0:29:52–0:30:02
Guck mal, ich habe jetzt gerade wieder einen Sidekick auf eine andere Folge von uns, nämlich wir sind hier zum Priester weggelaufen vom Südkreuz. Wunderschöne Strecke.
0:30:03–0:30:13
Einfach nur gerade durch. Und hier ist ein kleiner Stromkasten mit einer Jakobsmuscheln ausgestellt.
0:30:13–0:30:21
Und hier steht drauf nur noch 202.961 Kilometer bis Santiago de Compostela.
Micz Flor
0:30:22–0:30:25
Wahrscheinlich geht es sogar hier weiter durch die.
Florian Clauß
0:30:23–0:30:30
Ja, dann muss es da. Wir sind wieder auf den Jakobsweg. Aber wie wir vom Mönch gelernt haben Der Jakobsweg ist überall.
Micz Flor
0:30:30–0:30:36
Ja, Ja. Alle Wege führen nach Jacob. Und hier ist ein kleiner Biergarten. Und das sieht ganz süß aus. Weil ich noch nie.
Florian Clauß
0:30:36–0:30:50
Ach ja? Ja, genau. Das ist so das, was mich bei diesem Roman einfach ich das Hörbuch, was ich gehört habe, so was mich so unterhalten hat. Und dann war ich halt neugierig.
0:30:50–0:30:53
Hitchcock auf den Film. Und.
Micz Flor
0:30:55–0:30:57
Hast du den vorher schon gesehen? Ich.
Florian Clauß
0:30:57–0:31:04
Ich hatte den glaube ich vor ewig langer Zeit gesehen, komplett vergessen, weil der ist halt auch 20 Jahre später, 1935 gedreht.
0:31:05–0:31:15
Etwas ein Frühwerk von Hitchcock, kann man sagen, aber gleichzeitig enthält er auch alle klassischen, also alle Grundmotive, mit denen Hitchcock immer arbeitet.
0:31:15–0:31:17
Nee, musst du nicht haben.
Micz Flor
0:31:15–0:31:17
Ja, ich kenne den nicht, muss ich sagen. Dann haben.
Florian Clauß
0:31:18–0:31:26
Also die Grenze, also wir verlinken, dass sowohl das Hörbuch in der Autothek wie auch den Film, den kann man komplett auf YouTube sehen.
Micz Flor
0:31:26–0:31:34
Ja, ich meine es für unsere Dramaturgie. In der Folge kann ich dir jetzt entweder voller Bewunderung zustimmen oder gar nichts sagen, aber ich kann nicht.
Florian Clauß
0:31:35–0:31:39
Nö, musst du nicht. Musst du nicht. Also, ähm.
Micz Flor
0:31:38–0:31:40
Gut, dann widerspreche ich dir eben nicht.
Florian Clauß
0:31:40–0:31:45
Na ja, also. Also, das klassische Hitchcockmuster. Ich weiß nicht. Ich habe dir den noch hingeworfen.
0:31:46–0:31:51
Es ist. Vielleicht kannst du dazu noch was sagen. Hast du schon dein Pulver schon verschossen?
Micz Flor
0:31:49–0:31:56
Naja, wenn Pulver schon bei genau meinen Knochen abgeknabbert, also vegetarische.
Florian Clauß
0:31:55–0:32:03
So, also so ein klassisches Hitchcock Motiv ist halt der unschuldige Held, der im Verlauf einer flucht.
0:32:03–0:32:09
Da ist es vielleicht analog zu dem Buch oder Suche seine Reputation wiederherstellen muss.
0:32:09–0:32:17
Also er wird. Er wird quasi verdächtig für ein Verbrechen, was er nicht begangen hat. Aber das ist ja so, das ist ja auch Bourne oder alle anderen.
0:32:18–0:32:32
Vielleicht ist er immer einer, der verfolgt wird und der wegen etwas verdächtigt wird, was er nicht begangen hat. Und er muss dann halt gegen die Verschwörung der Welt zeigen, dass er gut ist und dass der Schurke woanders sitzt.
0:32:33–0:32:35
So, das ist halt so auch in dem Roman.
0:32:37–0:32:43
Aber ich hätte ja schon so auf ein paar Unterschiede hingewiesen. Die neun und es fängt an mit Mr. Memory und es hört auf mit Mr. Memory.
0:32:44–0:32:51
Mr. Memory hat so ein bisschen diese Funktion von dem Sea Lord. Das ist in den älteren Typen, der halt die Dokumente auswendig gelernt hat.
0:32:51–0:32:54
Und die. Und Mr. Memory wird in den ersten Szenen so eingeführt.
0:32:55–0:33:02
Es ist halt so ein quasi so eine Bühnenshow und Mr. Memory beantwortet alle Fragen.
0:33:03–0:33:09
Was also alle Fragen, die im Publikum gestellt werden, beantwortet Der wahrheitsgemäß kommt natürlich gleich, so dass.
Micz Flor
0:33:09–0:33:18
Das ist lustig, weil damit hast du jetzt wahrscheinlich sogar den Kniff wir dir in überführt später. Ja, es was zwischen den Atomen gerade gemerkelt.
Florian Clauß
0:33:13–0:33:16
Und genau das ist der Plot. Ja, aber.
0:33:18–0:33:22
Ja, genau. Ich meine, außer Atem. Nein. Aber das ist.
0:33:23–0:33:30
Da wird er natürlich am Anfang gefragt. Ja? Wo ist der? Wo ist. Wo ist die Frau von meinen Nachbarn? Da wird so ein Bild hochgezogen von so Sachen.
0:33:30–0:33:33
Achtung, die, die ja natürlich nicht wissen kann.
0:33:33–0:33:43
Aber irgendwann stellt er auch so. Also er hat ein unglaublich gutes Gedächtnis. Dann kann er total viele Fragen beantworten und dann fallen Schüsse da und dann müssen die fliehen.
0:33:43–0:33:50
Und diese eine Figur, die in dem Roman hier das Heft in dem Viertel Richard Henry übergibt, ist eine Frau.
0:33:51–0:34:00
Und die erklärt auch, sie ist dann halt eine Agentin und auf der Flucht und wird gesucht und fürchtet um ihr Leben.
0:34:00–0:34:08
Und dann liegt sie dann auch erstochen da und er muss dann halt fliehen in einem Zug in Richtung Schottland.
0:34:08–0:34:21
Also es gibt auch diese Szenen in Schottland, die sind sehr schön visuell, also das ist wirklich toll, weil man sieht so ein Schattenspiel wie er dann halt über die Berge dann halt durch das Moor wandert mit so einem Gegenlicht, ja,
0:34:22–0:34:24
das ist toll in dem Zug selber.
0:34:24–0:34:30
Dann versucht er sich auch, er wird als Milchmann tarnt. Also ich komme zu dem Zug und im Film sind wir.
Micz Flor
0:34:29–0:34:29
Im Film sind wir.
Florian Clauß
0:34:30–0:34:37
Wir sind jetzt im Film und dann wird er von der Polizei gesucht und auch von seinen von den anderen Verfolgern.
0:34:37–0:34:50
Und er geht dann in Abteil rein, die Polizei direkt hinter ihm her und er fängt an, da sitzt 111 hübsche Frau und die fängt er einfach an zu küssen an,
0:34:51–0:34:52
und sie wehrt sich aber.
0:34:53–0:35:01
Aber es ist gleichzeitig die Tarnung für ihn, dass er halt irgendwie so als Verliebte da auftauchen und er ist extremst übergriffig also.
0:35:01–0:35:11
Und moralisch ist es zwar in der Handlung drinnen, also auf seiner Seite, aber es ist von seiner Action her so völlig. Also es geht ja gar nicht.
0:35:12–0:35:20
Und sie rennt dann raus und sagt hier also er muss dann weiter fliehen, weil sie dann doch verraten wird von ihm und das taucht dann im Film auf.
0:35:21–0:35:25
Da gibt es diese Rede vor Publikum, das taucht auch in dem Film auf.
0:35:25–0:35:30
Dann kommt sie dann rein, erkennt ihn wieder, verrät wieder, dann der Polizei.
0:35:32–0:35:39
Es geht immer wieder darum, dass sie sich begegnen und irgendwann werden die auch von der Polizei überführt werden aneinander.
0:35:39–0:35:44
Es ist genau diese Szene. In dieser Rede werden dann mit Handschellen aneinander gekettet.
0:35:44–0:35:55
Und gehen. Und können dann aber aus dem Polizeiauto fliehen und müssen dann mit Handschellen quasi ihre Flucht fortsetzen. Sowohl von der Polizei wie auch von den.
0:35:56–0:36:01
Von den. Von den Agenten, von den Spionen, von den Deutschen.
0:36:01–0:36:07
Und da entwickelt sich so eine Slapstick Beziehung zwischen den Sie will halt immer so was.
0:36:07–0:36:20
Sie ist an ihm gekettet, will immer fliehen, will ihn verraten, glaubt ihm nicht, was er erzählt hat, dass er verfolgt wird und das ist, dass die Verfolger quasi Deutsche sind. Und er muss dann halt die Geheimdokumente retten.
0:36:21–0:36:26
Und das ist halt so schon sehr diskriminierend, wie sie als Frau dann halt gezeichnet wird.
0:36:27–0:36:33
Sie zieht sich dann halt so aus oder um und er touchst dann halt immer mit seinen Händen auf ihrem Bein rum, weil die halt.
0:36:34–0:36:41
Also aber so ganz gewollt, so und so geht er halt mit allen Frauen um, die in diesem Film auftauchen.
0:36:41–0:36:46
Er findet auch bei einer anderen Frau, dass sie vorher im Moor dann Unterschlupf.
0:36:46–0:36:51
Das ist eine jüngere Frau, die mit ihrem Mann da zusammen wohnt, der wesentlich älter ist.
0:36:51–0:37:01
Und sie haben da auch so eine Flirtsituation oder halt irgendwie so klar die andere sie halt angräbt und so ein bisschen gegen ihren Mann ausspielt.
0:37:01–0:37:08
Und sie hält sich dann voll auf seine Seite, gibt den Mantel von ihrem Mann, der ihn verraten will und er kann wieder fliehen.
0:37:09–0:37:14
Also aber alle Frauen werden entweder ermordet oder als so blöd hingestellt oder so halt.
0:37:14–0:37:21
Also es wird halt so ein ganz schön krasses Frauenbild gezeichnet. Jetzt kann man natürlich sagen, das war normal für die Zeit.
0:37:22–0:37:32
Ich weiß jetzt nicht, so wie man sonst so müsste man noch mal gucken. Frauenbilder in den 40er Jahren, in den Filmen, also dreißiger, 40er, wie das so gezeichnet wurde.
0:37:32–0:37:37
Aber es fand ich schon ziemlich krass einfach, wie Hitchcock damit umgegangen ist.
0:37:37–0:37:42
Aber ich glaube, das war genau dieses dramaturgische Element, diese Tiefe von dem Roman.
0:37:42–0:37:50
Ich habe die ja versucht, so ein bisschen zu erklären, was da alles so an Geschichten, die dann halt so durch so eine Flapsigkeit und durch so eine Lächerlichmachung,
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dann halt so ein bisschen auszutauschen, damit auch den Unterhaltungswert dann hochzufahren und gleichzeitig.
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Diesen McGuffin einzuführen, nämlich die 39 Stufen,
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die und das ist die Schlussszene von dem Film, das hast du schon vorweggenommen.
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Da fragt dann ein Mister Memory Was sind die 39 Stufen und dadurch. Und Mr.
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Memory war quasi derjenige, der die Dokumente auswendig.
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Das war dann in dem Fall war es halt irgendwie die Berechnung von einem Flugzeugmotor kann man vielleicht noch mal drauf zu sprechen, aber die Berechnung von einem Flugzeugmotor,
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das hat er dann halt auswendig gelernt und das hätte den deutschen dann geholfen, die britischen Maschinen dann halt quasi runterzuholen.
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Und das war das, was der auswendig lernen musste und von dem von der Spionageorganisation,
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39 Stufen dann halt, dass der dann halt mitgenommen werden sollte nach Deutschland und dann halt die Dokumente übergeben konnte.
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Das war der Plot Point und er wurde dann gefragt müsste man mal was in die 39 Stufen und dann musste er halt wahrheitsgemäß antworten Es ist eine geheime, eine Geheimorganisation und damit waren die überführt.
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Und damit wurden halt auch in der Show weiter die Verfolger auch in dieser Show waren, wurden dann halt auch überführt und das ist. Aber es gibt auch eine andere Situation.
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Wo der dann in dem Haus des Verfolgten ist. Das Verfolgers ist ihm auch im schottischen Hochmut und da hat ihm die Frau gesagt.
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Man erkennt halt quasi den den Superschurken an einen fehlenden Fingerglied und dann fasst erstmal so Vertrauen zu dem Typen, weil er aufgenommen wurde und irgendwann schaut er auf die Hand und man sieht den fehlenden Finger, das ist klar.
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Er ist auch in der Höhle des Löwen und kommt dann halt auch durch so einen Trick wieder raus.
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Aber das ist also dieses Spiel da.
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Also man kann sich den Film anschauen, er ist relativ unterhaltsam, aber doch recht kritisch.
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Und dann wollte ich noch mal zu einem Punkt und das ist so ein bisschen die an die Geschichte an der Geschichte von Hitchcock kratzen nämlich also erst mal natürlich,
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der Vergleich Schauspieler jetzt dem Buch sind halt quasi formbare Masse.
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Die müssen genau das darstellen was sie halt irgendwie, was sie halt verkörpern und die müssen halt das sein in der Situation,
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dass es halt irgendwie kein Zweifel gibt, dass es das ist, also quasi diese, diese perfekte Simulation, das perfekte Spiel und also Hitchcock.
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Ist irgendwann auch sexuell wegen sexuellen Übergriff angeklagt worden, aber sehr viel später.
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Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast.
Micz Flor
0:40:41–0:40:51
Ich kenne das nur so ein bisschen. Es gab ja wohl auch einen späteren Hitchcock Film, wo er wohl sehr süffisant am Set eine blonde Frau hat erwürgen lassen.
0:40:51–0:40:57
Und das war, wenn ich mich recht erinnere, irgendwie im Anschluss an irgendeine Anklage.
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Also ich, ich, ich habe das schon gehört, aber ich weiß gar nichts jetzt detailmäßig darüber.
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Aber das Klischeehafte die blonde, schöne Frau, die halt immer gut, manchmal auch zentralere Rollen spielt, zum Beispiel bei Die Vögel ist es ja so dann, dass die da wirklich den ganzen Film auch trägt.
Florian Clauß
0:41:18–0:41:28
Ja, genau das ist mein Tipp. Die Herren und die Herren im Rahmen von 2014 oder 13 hat sie dann auch öffentlich mal gesagt, dass Hitchcock hier übergriffig wurde.
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Und auch im Rahmen der metoo Kampagne hat sie sich dann auch nochmal dazu geäußert.
0:41:34–0:41:44
Und es war wohl so, dass Hitchcock also war ja völlig fasziniert von ihr hat ihr dann so einen Vertrag über sieben Jahre dann auch gegeben, hat ihr dann halt.
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Damit hat sie dann halt die ganzen Mani und die Vögel usw.
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Da die Hauptdarstellerin gespielt und ähm.
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Und sie meinte, der Herr Hitchcock hätte sie immer angegraben, hat dann versucht sie zu küssen, hat dann halt auch eine Tür einbauen lassen zwischen seinem Büro und ihrem privaten Räumen. Also also das ist ja. Und und da bin ich irgendwie auf den Punkt gekommen.
0:42:07–0:42:21
Also wenn du schon so weit, so eine Institution oder so was machst solche Schritt, dann war das bestimmt nicht die erste, die dann halt irgendwie so da so angegangen wurde von Hitchcock. Nur haben die anderen wahrscheinlich nichts gesagt. Keine Ahnung.
0:42:21–0:42:30
Es ist jetzt völlig spekulativ, aber es zeigt zeichnet so ein bisschen das Bild von der Filmwirtschaft, wie es mit Harvey Weinstein usw.
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Dann letztendlich diese metoo Kampagne so ausgelöst hat. Aber wenn das so weit zurückgeht, dann ist es schon ziemlich brutal. Zumal Hitchcock von seinen äußerlichen.
0:42:42–0:42:57
Ja, der ist ja absolut also kein irgendwie so, dem man irgendwie keine Sexualität so so in seiner Erscheinung ist, dass er quasi so was wie bei drei Fragezeichen auf dem Cover Hitchcock präsentiert in seinem.
0:42:57–0:43:04
Also da gibt es keine Sexualität, die man in ihn irgendwie so denken könnte oder ist. Man denkt sich das nicht.
0:43:05–0:43:19
Aber gleichzeitig finde ich das halt irgendwie so äh ja, krass was er da, was er da mit Behörden dann halt gemacht hat und das ist vielleicht wirklich so Konsens war oder dass die Schauspielerinnen so behandelt wurden.
0:43:20–0:43:29
Also also das finde ich so ein bisschen es hat für mich zu dieser Mythos hingeht Hitchcock hat sich da so ein bisschen,
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weiß ich nicht mit dem Film, mit dem mit den Anklagen hat sich das so ein bisschen dekonstruiert.
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Also nichtsdestotrotz klar, was der da geleistet hat und auch mit Macaffin, was er dann für Motive hat.
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Unglaublich viel in diesem ganzen, äh, in der Filmgeschichte an Sachen in Bewegung gesetzt,
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dass das möchte ich da nicht irgendwie so kritisieren, aber ich glaube, als Person war das wahrscheinlich ein Arschloch.
Micz Flor
0:44:00–0:44:09
Drei kann ich total. Das ist interessant, wo du gerade so eine Kurve machst und aus dem Film heraus generalisierst in zwei Richtungen.
0:44:09–0:44:21
Das eine halt eben über Hitchcocks Leben. So, dann hat der bestimmt früher auch schon und das andere in dieses Gewerbe hinein, wo Weinstein ja auch eben als überführter äh.
0:44:24–0:44:27
Ja. Hast du Sexualstraftäter? Ich weiß gar nicht, was das richtige Wort dafür ist.
0:44:29–0:44:42
Eben im Gefängnis ist und. Und wir sind dann so an diesem Film. Ich weiß es. Wenn du jetzt mich hasst. Wenn du es als. Oder gibt es eine Frage oder eine Hypothese, wo du.
Florian Clauß
0:44:42–0:44:49
Ähm, ja, das wäre jetzt quasi. Also ich meine, das kann man natürlich so nicht behaupten, aber es ist so eigentlich so ein bisschen, so ein,
0:44:50–0:45:02
was ich zuletzt meinte, dann halt diese diese Ikone Hitchcock dann halt so ein bisschen auflöst ja und das wäre so also erst mal jetzt abgeleitet von dem Film, wie er mit Frauen umgeht.
0:45:03–0:45:08
Wobei ich da nicht belegen kann, das ist halt so, sich so abgehoben hat von anderen Filmen,
0:45:08–0:45:19
aber man sieht einfach den Stil, wie er mit Protagonistinnen arbeitet und dann halt er die späteren Anklagen, die sind ja in den 60er, das ist 30 Jahre später.
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Also das ist ja noch mal ein Zeitsprung. Aber dass man jetzt so generell quasi, das ist natürlich rein spekulativ und basiert jetzt nicht auf irgendwelchen Aussagen oder.
0:45:32–0:45:40
Das ist aber so das, was mich da beschäftigt hat. Also es war so zum einen die Adaption, zum anderen das und dann zum Dritten.
0:45:41–0:45:44
Das wäre jetzt noch so das abschließende Thema zum Megafon.
Micz Flor
0:45:45–0:45:49
Also das ist so ein bisschen natürlich dieses eigentlich Thema auf verschiedenen Ebenen.
0:45:50–0:46:02
Was, was sehe ich da eigentlich? Was sehe ich in dem Moment eigentlich? Und natürlich kann man erst mal auf so einer, auf so einer Ebene des Materials sagen Es gab ein Buch, in dem die Schauspielerei vorkommt. Und jetzt gibt es einen Film, der Schauspielerei in sich trägt.
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Das ist eine Nummer, eine andere Verwobenheit, wo man dann gewisser Weise im Skript schon angelegt hat, wie du gesagt hast, Man kann halt als Schauspieler machen, was die Rolle von ihnen verlangt.
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So, und das ist dann, wenn man sehr weit auslegt, könnte man sagen Ja, Schauspieler machen also alles, was der Regisseur will.
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Da hat man dann natürlich irgendwie auf einem Material, selbst auf einmal schon so eine Tür, die sich öffnet in genau diese spekulativen Raum.
0:46:33–0:46:48
Welche Rolle hat denn der Regisseur dann auch wenn die Kamera mal nicht läuft? Und so kann ich aber irgendwie im Detail dazu nichts sagen. Natürlich weiß ich einfach nicht, aber das andere mit dem Megafon und den neuen Reizen.
0:46:48–0:46:50
Also ich glaube, ich habe eine Sache als das gedacht.
0:46:50–0:47:01
Ich habe gedacht, du meinst also, man sieht da schon so die Motive von dem, von dem man der halt wider Erwarten auf einmal inmitten eines Plots irgendwie sich beweisen muss und so.
0:47:01–0:47:11
Man könnte ja auch andersrum überlegen. Der Film lief paar mal so gut, dass er gedacht hat, das scheint ein guter gutes Rezept zu sein, hat dann danach einfach immer wieder auch Cary Grant mitten irgendwo auf einer.
0:47:13–0:47:19
Auf eine Kreuzung gestellt und ein Flugzeug anfliegen lassen. Also einfach so Sachen immer wieder hergestellt, weil es einfach so gut läuft.
0:47:19–0:47:21
Ja, und das.
0:47:26–0:47:28
Dass er dann zum Schluss diesen.
0:47:30–0:47:36
Diese 39 Stufen rausgenommen hat und. Also ich.
0:47:36–0:47:39
Das ist komisch, weil ich denke jetzt ganz strategisch hieß das Buch.
0:47:39–0:47:48
39 Stufen und war es ein Riesenerfolg. Da muss 39 Stufen da im Titel sein und muss irgendwie auch drin vorkommen. Das würde halt irgendwie sonst.
0:47:49–0:47:56
Und man kann sagen, wir machen Filme über das Leben von Jesus, aber wir fanden das ein bisschen, nennen wir ihn doch Jack, sondern da muss dann, glaube ich, dann die drei Stufen reintragen.
0:47:57–0:48:05
Und dieser Plot mit dem Wahrsager, wo ich dann auch gleich drauf kam, als das dann so ein bisschen vorformuliert hat, das ist doch bestimmt ein genialer Twist zum Schluss,
0:48:05–0:48:14
der ist einfach auch wirklich total gut, der da damit mit den eigenen Waffen geschlagen, das ist ja so, was dahinter steckt. Ja genau, es ist.
Florian Clauß
0:48:07–0:48:08
Ja, der Super.
0:48:12–0:48:24
Ja, ja, genau. Es ist halt wahrscheinlich viel filmischer. Also der Mega Finn Effekt wurde auch von einigen von seinem Drehbuchautoren, mit denen er zusammengearbeitet hat.
0:48:24–0:48:32
Agnes McFall heißt er, der hat quasi mit Hitchcock zusammen diesen Mega Finn mehr oder weniger erfunden.
0:48:32–0:48:37
Und das Prinzip ist halt wie schon gesagt, es ist eigentlich nichts.
0:48:37–0:48:44
Es ist eigentlich egal, was der MCU affin ist. Ja, das einzige, was er macht, ist halt die Handlung vorantreiben.
Micz Flor
0:48:44–0:48:47
Ja, er ist. Und das da würde ich.
Florian Clauß
0:48:44–0:48:53
Er ist so ein Katalysator um halt die Handlung und selber ist er also eine reine. Also ein Megafon wird umso besser, je magischer ist.
0:48:53–0:49:00
Also deswegen wird häufig auch bei Lord of the Rings der Ring ist ein Megafon und du hast ja irgendwie bei Pulp Fiction der Koffer.
0:49:01–0:49:13
Du hast also das hat sich so ein bisschen verselbstständigt. Aber wie du sagst, ich glaube, das ist halt einfach so ein dramaturgisches Mittel, was immer schon eingesetzt wurde und was man dann halt irgendwie, dann hat man dem auf einmal einen Namen gegeben, obwohl es keinen Namen braucht.
0:49:14–0:49:26
Ich glaube, es ist so in der Film Dramaturgie, wenn es darum geht, halt irgendwie schneller zu erzählen oder anders zu erzählen oder hier bei Nordby Nordwest, das ist ja auch dann halt die ja was ist denn da hin?
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Also wird in den Held, der wird in Hitchcocks Filmen sehr oft eingesetzt, so dass und das fand ich jetzt immer ganz spannend, das ist nun mal so.
Micz Flor
0:49:29–0:49:30
Das Feuerzeug.
Florian Clauß
0:49:37–0:49:41
Also ich habe das schon vorher gehört, aber das noch mal so, quasi die.
Micz Flor
0:49:42–0:49:53
Das ist, was ich halt interessant finde, ist noch mal irgendwas. Was mich eher interessiert, ist halt dieses wenn du sagst, es treibt die Handlung voran, hat aber eigentlich keinen Bezug zur Handlung.
0:49:53–0:50:06
Das ist ja auf einer philosophischen Ebene schon schwierig, sich das zu verbildlichen, zu sagen, es ist nicht, es ist nicht damit verbunden und es ist gleichzeitig aber Teil davon und,
0:50:06–0:50:11
hat Einfluss auf seine Bewegung sozusagen. Und.
0:50:16–0:50:20
Wie macht das also jetzt dramaturgisch? Wie macht es das? Wie macht das diese?
0:50:20–0:50:25
Wir sind jetzt übrigens hier angekommen. Ich muss mich gerade selber stoppen, weil wir sind.
0:50:27–0:50:34
Beim Reden und Gucken und laufend reden und nicht hoch, gucken diesen Berg hoch und stehen jetzt direkt im Planetarium.
0:50:35–0:50:48
Nee, das ist Sternwarte Sternwarte. Tschuldigung, wir stehen direkt an der Sternwarte. Sternwarte ist quasi ein Planetarium, bloß viel kleiner. Sieht ein bisschen aus wie so ein Super Mario World direkt vor uns.
Florian Clauß
0:50:39–0:50:41
Die Stellen bei der Insulaner.
Micz Flor
0:50:48–0:50:54
Kannst du das mal fotografieren mit den beiden Augen und dem ist der Pilz ist Super Mario Pilz.
Florian Clauß
0:50:49–0:50:54
Ja, habe ich schon. Also, das stimmt. Den habe ich noch gar nicht gesehen.
0:50:57–0:51:03
Der kann auch den Kopf öffnen. Und dann kommt ein Stab raus. Das ist das Planetarium Zum Rausgucken.
Micz Flor
0:50:57–0:51:00
Wir kann auch den Kopf erheben. Ja, und dann kommt oben Stab raus.
0:51:01–0:51:05
Das ist das Super Mario Party Games. Drei.
Florian Clauß
0:51:06–0:51:10
A 3 bis 14 A.
Micz Flor
0:51:10–0:51:12
Wir. Wie alt ist sie? Weißt du das?
Florian Clauß
0:51:13–0:51:13
Nein.
Micz Flor
0:51:14–0:51:17
Es ist so Sichtbeton gegossen. Echt hübsch. Ich würde hier gerne wohnen.
Florian Clauß
0:51:16–0:51:17
Ja, die sind schön.
Micz Flor
0:51:19–0:51:22
Wirklich schöne kleine Gebäude aus denen ganz klar und.
Florian Clauß
0:51:21–0:51:27
Ich war immer ich habe. Früher wollte ich immer nur hier hierhin gehen, aber ich habe es nie geschafft, weil es dann doch so weit weg ist. Aber es kann.
Micz Flor
0:51:23–0:51:31
Denn WC ist Abwechslung. Doch die Welt ist kein Diesterweg. Südkreuz ist gar nicht so schlecht, nicht?
Florian Clauß
0:51:27–0:51:30
Priester weg. Südkreuz.
0:51:32–0:51:35
Den kann man machen. Aber ich wollte nur mal zu deiner.
0:51:36–0:51:48
Also, so was ist? Ich habe das. Ich habe mir auch dann so verschiedene Sachen drüber angehört, angelesen usw. und einen Podcast Kanal, der heißt die zweite Produktion.
0:51:49–0:52:04
So ein bisschen wie die Filmanalyse und er hat einen eine eine Folge über den Mega Finn und das ist also eine sehr intellektuelle Erklärung weil die was was mega Finn ist und wird auch stark dann mit aus der philosophischen Richtung abgeleitet,
0:52:05–0:52:06
und mit Cicek.
0:52:06–0:52:10
Äh und so argumentiert. Aber das fand ich so ganz interessant. Ich lese ich mal vor.
0:52:11–0:52:17
Ähm, also der Mac affin ist ein reiner Signifikant, nur ein begrifflicher Verweis.
0:52:17–0:52:19
Man kommt in diese Zeichen Semiotik rein.
0:52:20–0:52:27
Also die Signifikanz des Signifikanten ist im Spannungsbogen untergebracht. Also das heißt, du hast.
0:52:27–0:52:37
Du hast quasi irgendwo so ein Zeichen, also jetzt ganz theoretisch und es wird auf etwas verwiesen, was in dem Spannungsbogen drin ist und damit wird der Spannungsbogen weiter getrieben.
0:52:37–0:52:41
Aber es ist egal, was. Also der eigentliche Verweis ist dann letztendlich egal.
0:52:41–0:52:44
Und er wird dadurch magisch. Also so halt.
0:52:45–0:52:53
Also der Gegenstand wird mit Bedeutung aufgeladen. Das ist die Magie und er kann polymorphie poly semiotisch auftreten.
Micz Flor
0:52:54–0:53:02
Du stehst dann polymorphe, also symbiotisch in Verbindung mit. Also er kann anderen seine Bedeutung geben, oder?
Florian Clauß
0:53:05–0:53:11
Er kann. Also ich kann auch völlig also wenn man so will. Bei Hitchcock hat jedes Detail seine Bedeutung.
0:53:12–0:53:19
Und der Mega Film ist ein absolutes Nichts. Also weil es halt quasi da ist, aber nicht da ist.
0:53:19–0:53:28
Und das ist ja diese, diese, dieser Effekt von dem von der Maschine, die halt im Hochmoor von Schottland einen Löwen jagt, die nicht da sind.
0:53:28–0:53:35
Also das heißt, es verweist in sich selber, kriegt irgendwie eine Rekursion und irgendeine Bedeutung, aber ist egal.
0:53:36–0:53:44
Das ist nicht halt so. Es ist halt so ein bisschen mein verkeilt und die Idee dazu Dieses Objekt ist ein reiner Schein.
0:53:44–0:53:47
Das Objekt selbst besitzt keine Bedeutung.
0:53:47–0:53:50
Es wird von dem, der es betrachtet, mit Bedeutung aufgeladen.
0:53:51–0:53:54
Und jetzt kommt noch mal diese Triangel da rein.
0:53:54–0:54:01
Nämlich es entsteht in der Kommunikation zwischen Rezeption, filmischen Werk und erzählende Instanz.
0:54:02–0:54:14
Da wird ja, das ist ja quasi dieser Fiktionsvertrag, der im Kino aufgemacht wird, ja, du hast quasi das Sehen, die Erzählung und dann halt quasi die der Erzähler dahinter.
0:54:15–0:54:18
Und und da und da entsteht ja dieser mega affine Effekt.
0:54:19–0:54:27
Also es ist ein flüchtiges Ding. Für die Initiation der Handlung und und und. Dann kommt nochmal das ist auch nochmal ein ganz interessanter Punkt.
0:54:27–0:54:35
Nämlich da wird halt quasi die Epochen des Films, die Moderne, also jetzt kommt erst die Klassik, moderne, Postmoderne.
0:54:35–0:54:49
Also das ist jetzt wieder die Technik, äh, ich, ich rede jetzt auch ganz schnell, nein, aber ich muss sagen, ich habe irgendwie so eine zwei Rezeption dann halt mir angeschaut. Ich kann da glaub ich jetzt nicht so viel, aber ich fand es jetzt irgendwie so erst mal so als Erklärung.
0:54:49–0:54:59
Jetzt in der Klassik ist es halt so, du hast diese klassischen dramaturgischen Handlungsbogen und da wird halt erzählt, es ist halt alles sehr kausal.
0:55:00–0:55:10
Und dann kommt die Moderne und die Moderne ist irgendwie ein Schock, die kann mit Schockelementen arbeiten und dann die Postmoderne, weil irgendwann lässt sich das mit,
0:55:10–0:55:24
der Mega in wurde ja vor dem zweiten Weltkrieg erfunden und nach dem zweiten Weltkrieg würde man keine Magazine mehr ansetzen, weil dann war Hiroshima und dann ist halt das absolute Nichts Moment zum absoluten Zerstörung geworden.
0:55:25–0:55:37
Und das ist ja dieses du kannst nicht mit der Atombombe drohen, wenn die gleichzeitig hochgeht, weil die muss ja als megaaffin muss die Atombombe dann halt quasi nicht, die darf nicht hochgehen.
0:55:37–0:55:48
Aber nach dem zweiten Weltkrieg war halt die Singularität der Geschichte und deswegen ist es dann halt quasi nicht mehr möglich, den Begriff so zu erfinden. Der war dann schon da.
0:55:49–0:55:51
Also sehr abstrakt.
Micz Flor
0:55:52–0:56:04
Ja, okay, gut, das müsste man nochmal mal überlegen, weil ich glaube, dass es immer noch mehr gibt. Ich denke weniger. Die werden immer noch dramaturgisch, aber man könnte sie nicht mehr erfinden. Aber man muss sie. Und das war halt schon Hitchcocks Leistung. Das war genau dieser.
Florian Clauß
0:56:04–0:56:11
Der Bruch zwischen Klassik, Moderne und Postmoderne. Also mir ist ja ein total postmodernes Phänomen.
0:56:11–0:56:14
Wenn man das mit mit dieser GJ Logik dann halt irgendwie entschlüsselt.
0:56:16–0:56:23
Ja, also es geht dann halt auch auf der anderen Seite dann halt also die Frage, wie guttenbergaffin ist. Es gibt auch so bestimmte.
0:56:24–0:56:37
Da gibt es auch Seiten zu verlinken, wo halt quasi der eine gar nicht mehr funktioniert, also wo dann halt zu sehr aufgeladen ist oder wo dann diese Vereinbarung mit dem Publikum dann nicht mehr eingehalten wird.
0:56:37–0:56:46
Also es geht immer um eine plausible, plausible Plausibilität und eine Nachvollziehbarkeit und eine Verhältnismäßigkeit, wo man sich halt drin bewegen muss.
0:56:49–0:56:59
Und der kann halt lächerlich und hochdramatisch sein, aber gleichzeitig darf man dafür halt nicht zu sehr diese die Spannung oder den die Dramaturgie beeinflussen.
0:57:00–0:57:05
Also ich finde so das Nachvollziehbarste finde ich ja wirklich so diesem Pulp Fiction mit dem Koffer.
0:57:06–0:57:10
Weil du siehst so ein Glimmen sie sind wie dann Stern lang.
0:57:11–0:57:16
Das ist großartig. Ja, was ist? Also es ist alles gut und willst nicht wissen, was ist in dem Koffer?
0:57:16–0:57:29
Aber es ist egal. Aber dieser Koffer wird auch gleichzeitig für diesen brutalsten, beiläufigen Mord in der Filmgeschichte, wo der dann auf der Couch liegt und Samuel Jackson ihn dann einfach so den Bauch schießt, während er über Quarterpounder redet.
0:57:30–0:57:37
Es ist ja so, das hat ja, das ist. Also für mich war halt Pulp Fiction so ein Moment von allem, also postmoderner Erzählweise.
0:57:38–0:57:41
Und da finde ich das mit dem mega Gänze oder es gibt dann halt.
0:57:41–0:57:45
Also wenn man so ein bisschen, glaube ich das dann halt sieht, dann gibt es natürlich immer ein bisschen mehr in den Film.
0:57:46–0:57:49
Bei bei Mission Impossible hat man ja auch schon mal hier im Podcast,
0:57:50–0:58:03
ist dann zum Beispiel in dem zweiten Teil die Hasenpfote kann ich mich nicht mehr dran erinnern, weil das ist halt auch so ein Geheimagent, der dann halt die Hasenpfote genannt wird, aber der nie auftritt und alle jagen hinter dieser Hasenpfote her. Also so ist sein Name.
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Gleichzeitig ist der Name dann auch wieder Hasenpfote. Ist dann halt irgendwie die Möhre, die da nie erscheint. Also.
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Und funktioniert zwar als Handlungsreisender, aber ist dann halt die letzte Szene, wo Tom Cruise war. Ja, was ist denn jetzt die Hasenpfote?
0:58:18–0:58:21
Und wenn es wüsste, es hätte es schon längst gesehen.
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Also in diesem, in diesem wird es halt aufgelöst.
0:58:28–0:58:35
Ja, genau. Also ein richtiger McGuffin sollte keine vernichtallesvernichtende Waffe sein. Je mysteriöser, desto besser.
0:58:37–0:58:42
Und. Genau. Und es muss. Ein emotionaler Wert muss auch irgendwie mit drinstecken.
Micz Flor
0:58:37–0:58:38
Und Follow the White Rabbit.
Florian Clauß
0:58:42–0:58:46
Also es ist gut, wenn der MK affin irgendwie emotionalisiert wird.
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Das Glimmen bei dem Öffnen des Koffers ist so quasi der der Punkt dabei und können sich in so einer. Also so eine Symbolkraft haben.
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Also ich fand nicht nochmal so ganz interessant, nachdem ich Hitchcock jetzt nochmal so angekratzt habe, aber trotzdem in der Form,
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was er da für ein Element Film geschichtlich dann halt so gelabelt hat.
0:59:12–0:59:18
Er hat es wahrscheinlich noch nicht mehr geschaffen, aber ist schon, das ist schon echt. Und jetzt auch dramaturgisch in seinen Film einsetzen.
0:59:18–0:59:20
Der ist schon schon echt.
0:59:21–0:59:25
Das ist schon sehr fortschrittlich.
Micz Flor
0:59:26–0:59:32
Hm. Ich habe. Also. Ich muss. Ich möchte mich da glaube ich. Einen Moment. Ich hab's noch nicht.
0:59:32–0:59:39
Das ist für mich jetzt so, von wegen eigentlich Effekt. So was ist das eigentlich? Bleibt für mich ein bisschen ungeklärt. Ich versteh das. Ich verstehe diese.
0:59:40–0:59:47
Diese Wirkmacht, wenn man sagt, es ist durch sich selbst aufgeladen und deshalb mit.
0:59:48–0:59:54
Dem Film oder der Geschichte verbunden, obwohl es gar keine Verbindung hat. Die Geschichte funktioniert komplett auch ohne.
0:59:54–1:00:05
Das kann ich verstehen. Dann denke ich bildhaft denke ich dann sofort an und das ist mir eingefallen. Das ist jetzt nicht hergeleitet, sondern es sprang mich innerlich an. Das Mädchen mit dem roten,
1:00:07–1:00:16
mit dem roten Regen kam bei Schindlers Liste. Also sagte man mir den die Frau und hörte das äh.
Florian Clauß
1:00:08–1:00:15
Ja, das war die. Also, ich dachte man sitzt hier den. Die Trauer. Wenn die Trauer tragen.
Micz Flor
1:00:17–1:00:24
Interessant. Habe ich nie zusammengebracht. Aber da ich dachte einfach so ein Signifikant ist diese rote. Der rote Regen fällt.
Florian Clauß
1:00:19–1:00:24
Mir war es auch so ein signifikantes. Diese rote. Der rote Regencape.
Micz Flor
1:00:25–1:00:30
Ja, stimmt es wahrscheinlich ähnlich, weil. Weil bei Schindlers Liste kann man es gar nicht sagen.
1:00:30–1:00:44
Das geht ja nicht durch den Film. Ein bisschen ganz am Anfang. Aber irgendwie ist es, ist es wie so ein Twist. Also dieses rote Regencape, das sagt irgendwas und es muss genau fassen kann man folgt dem irgendwie, ohne dass man weiß warum und trotzdem ist es nicht inhaltlich an irgendwas gekoppelt.
1:00:45–1:00:50
Bei Gondel Trau tragen ist es ähnlich, da steht's aber glaube ich nur still oder wird zwei drei mal.
Florian Clauß
1:00:51–1:01:00
Ja, das ist quasi so das absolute Horror, weil es ist ja quasi das Cape, was seine Tochter angehabt hat, als sie ertrunken ist.
1:01:00–1:01:12
Und in dem Moment, wenn, wenn er dann quasi diesen Cape sieht und dann einholt und es sich umdreht, dann also ein Geist da rauskommt Aha, der ist so krass, der Film.
Micz Flor
1:01:12–1:01:17
Es ist ganz toll, aber auch ganz krass. Und dann habe ich halt gleich gedacht Mmmh, wo gibt es das noch so?
1:01:17–1:01:27
Und weil du vorhin meintest so, es ist ja manchmal so, dass Hitchcock vielleicht einfach auch wusste, Sachen, die im Buch episch ausgebreitet werden können, weil die im Buch funktionieren, die funktionieren im Film nicht so gut.
1:01:27–1:01:38
Und was mir da sofort eingefallen ist, ist halt diese Verfilmung von Dan Browns Da Vinci Code Da Vinci Code mit Tom Hanks und so, da geht es ja irgendwie so, dass es.
1:01:38–1:01:44
Als Buch habe ich dann auch hinten immer mal zehn Seiten durchgeblättert, weil man denkt, ja, mach weiter, mach weiter.
1:01:44–1:01:49
Aber trotzdem funktionierte das wie so ein Kreuzworträtsel. Also Schritt für Schritt, für Schritt.
1:01:49–1:01:55
Und als Film funktioniert es irgendwann gar nicht mehr. Man hat irgendwann keinen Bock mehr, jetzt noch mal diesen Rosetta Stone auch in Schottland zu finden oder nicht?
1:01:55–1:02:08
Und bei dem Rosetta Stone ist es dann aber so, dass der halt eben doch an die Handlung komplett angeknüpft ist, weil ich dachte, dieser Rosetta Stone wäre vielleicht auch ein MacGuffin, weil der trägt irgendwie dieses Da Vinci Code Ding durch Buch und Film.
1:02:08–1:02:23
Aber zum Schluss stellt sich heraus, dass er explizit nichts mit der Handlung zu tun hat, weil der Rosetta Stone war eigentlich ein Verweis auf etwas ganz anderes, nämlich auf die Frau, die in dem direkten Blutsfolge von Jesus steht.
1:02:23–1:02:36
Das heißt, da wird dann der Mega in quasi als Motor eingesetzt und hat zum Schluss, aber dann zum Schluss outet er sich als nicht MacGuffin, indem er genau sagt Nein, aber ich bin der entscheidende Moment.
1:02:36–1:02:45
Ich bin dieser. Das darf doch nicht wahr sein. Ja, also jetzt bin ich bis nach Nordschottland gefahren, in diese Kirche rein. Und jetzt checke ich erst. Da bist du ja.
1:02:46–1:02:53
Und? Also es ist lustig, dass der mega Fan des ganzen Films sich dann irgendwie so eng mit der mit der Story verbindet, dass.
Florian Clauß
1:02:52–1:03:07
Ja dann wieder auch, weil bei bei Herr der Ringe finde ich auch so gut. Der Ring ist tatsächlich so mega viel, aber gleichzeitig ist er diese Handlung streiber. Aber ist ja auch gleichzeitig egal, er könnte ja irgendwie eine Banane sein. Weißt du, es ist halt so.
Micz Flor
1:03:07–1:03:18
Wo mir halt dieses Thema dann auch noch irgendwie so unterkommt. Ist halt dieses Genre des Roadmovies, also so Mad Max Style oder sonst wo, wo natürlich immer Handlungen und Krisen und Showdowns und Liebe und so was passiert.
1:03:19–1:03:23
Aber, wenn die Geschichte nicht weitergeht, dann steigst du halt in irgendein Auto und trittst aufs Gas.
1:03:23–1:03:30
Dann geht es halt gleich wieder weiter. Das heißt, wenn irgendwo was stehen bleibt, schneidest du einfach Clubtür, geht zu und ab geht's.
1:03:30–1:03:36
Das heißt, ein Roadmovie hat dann auch immer diese dieses Wir bewegen uns weiter.
1:03:36–1:03:39
Easy Rider Marker on the Highway.
1:03:39–1:03:47
Das ist quasi das tragende Element. Und du kommst aus jeder Langeweile raus, indem du die Leute einfach wieder ins Auto einsteigen lässt und.
1:03:47–1:03:54
Aber das ist dann kein Mega Film per se, sondern das ist wahrscheinlich einfach nur typisch für dieses Genre. Wir müssen rechtzeitig.
1:03:55–1:03:58
So Blues Brothers mäßig. Wir müssen rechtzeitig ankommen.
1:03:59–1:04:05
Und so richtig finde ich dieses was dieses Mega finden so richtig. Ein Beispiel will mir nicht einfallen.
Florian Clauß
1:04:04–1:04:15
Ja, ich finde es auch schwierig. Ich finde es so! Es wird. Es gibt Seiten, wo dann seitenweise seitenlang dann halt die Mega Fans dann aufgezählt werden. Aber.
Micz Flor
1:04:15–1:04:25
Ja, das habe ich ja in Wikipedia auch gelesen und ich fand es teilweise eben gerade nicht überzeugend, weil oft ist es halt so, dass es sehr wohl damit ganz tief verbunden ist.
1:04:25–1:04:28
Ich meine, es gibt vielleicht, vielleicht so was wie dieser.
1:04:29–1:04:37
Wobei auch da ich denke jetzt gerade an diesen Leoparden Fisch bei dem The Life Aquatic also wo die mit.
1:04:40–1:04:47
Der Film wurde im U Boot, dann diesen diesen Leoparden Fisch oder so was Tiefseetaucher suchen.
1:04:47–1:04:56
Und dieser Fisch ja auch nicht wirklich. Was der hat, spielt keine wirkliche Rolle. Die müssen nicht fangen also ist aber alle wollen den irgendwie sehen.
1:04:56–1:05:06
Gibt es den gibt es nicht, wir wissen es nicht. Und dann der zieht ja diese Geschichte wirklich so an und zum Schluss sieht man ihn dann auch. Aber es verändert eigentlich nichts und trotzdem sind alle verändert.
1:05:06–1:05:14
Aber ich gebe dir recht, ich habe oft bei bei diesem gaffen denken das Problem auch vom Herr der Ringe, weil dieser Ring. Ohne den Ring gibt es die ganze Geschichte nicht.
1:05:15–1:05:18
Da kann man jetzt nicht sagen, er hat mit der Handlung nichts zu tun. Nein.
Florian Clauß
1:05:17–1:05:24
Äh, ja, das ist hart, aber es ist so ungreifbar, weil es ist quasi, wie wenn du einen Exit aus einer Rekursion machst.
1:05:24–1:05:28
In dem Moment, in einer. Ja, okay, ich halte. Oh, das ist wieder weg.
1:05:29–1:05:35
Also, ich glaube, das ist halt so. Deswegen ist es halt so einfach. Also mir gefällt es da nicht.
1:05:35–1:05:37
Hast du nichts verstanden? Ich glaube, das ist.
Micz Flor
1:05:36–1:05:42
Er will Solution, equal, False Show, Make up und dann zum Schluss aussteigen.
Florian Clauß
1:05:42–1:05:47
Äh, ja. Ja, ich finde es halt auch schwierig. Ging mir auch so bei dem.
1:05:48–1:05:58
Aber trotzdem fand ich es gut, dass es ein Begriff da ist, dass dieser Begriff sich dann in diesem Roman mit so, also quasi aus der Herleitung des Romans so implementiert hat mit Hitchcock.
1:05:58–1:06:02
Und dass dieser Film dann auch letztendlich belanglos ist.
1:06:03–1:06:04
Also diese Verkettung halt.
Micz Flor
1:06:04–1:06:08
Ja, ja, es ist spannend, weil es ist halt wirklich für mich.
1:06:08–1:06:16
Diese Hitchcockfilme sind halt echt auch so Sonntagvormittag Filme in den dritten Programmen der Bundesrepublik Deutschland, wo ich oftmals einfach nicht beeindruckt war,
1:06:16–1:06:30
also wo es dann immer auch eher was war, wo man gelesen hat in irgendeinem Fernsehmagazin in der Hörzu, dass halt der geniale Thriller von einen gewissen Herrn Hitchcock oder so wie er hieß, den müsste man halt jetzt sehen.
1:06:30–1:06:45
Und dann war ich aber oft weniger von Hitchcock irgendwie fasziniert als von diesen ganzen Monsterfilmen der 50er Jahre, die dann teilweise auch irgendwie abends um neun, montags abends um 21:05 auf Hessendrei liefen.
Florian Clauß
1:06:45–1:06:57
Ja, wir hatten ja so noch zu Hause mal so einen Klassiker vor Kids Filmreihe gestartet, wo wir dann halt in den Kindern halt so Filme, die wir irgendwie so aus den 50er, 60er,
1:06:58–1:07:02
und dann war auch immer so einen Testballon hatte haben funktionieren die heute noch?
1:07:03–1:07:15
Und dann war für alle Waren Nordby noch fast so langweilig und wenn es auch total langweilig und der Film der super funktioniert hat war hatten wir auch schon eigentlich.
1:07:15–1:07:20
Podcast sieben Samurai ist genau die sieben Samurai von Kurosawa.
1:07:21–1:07:30
Der ist auch ewig lang, aber der hat so gut funktioniert, weil diese völlig verrückten Charaktere und der Film, wo wir dann die Filmreihe abgebrochen haben, war Night of the Hunt.
1:07:32–1:07:33
Der war dann doch etwas zu düster.
Micz Flor
1:07:33–1:07:38
Der ist aber für Kids. Das ist ja eher Classics against Kids.
Florian Clauß
1:07:39–1:07:43
Das war vielleicht nicht so eine gute Idee, aber der hat auch noch funktioniert.
1:07:43–1:07:51
Also der ist, äh, der ist auch super stark in D, aber der hat dann halt nicht für die Jüngeren so gut funktioniert. Da hatten alle ein bisschen Angst.
Micz Flor
1:07:49–1:07:55
Wir hatten alle ein bisschen Angst. Ja, der ist echt krass. Richtig krass. Es sind.
Florian Clauß
1:07:52–1:07:59
Ja, ja, ja, ja, es ist so ein bisschen wie Gert Fröbe halt dieser wie hier ist nur ähm.
Micz Flor
1:07:59–1:08:00
Es geschah am helllichten Tag.
Florian Clauß
1:08:01–1:08:11
Das ist auch so ein großartiger Film, der auch dieses Tabuthema mal so wirklich auf die Agenda reingebracht hat.
1:08:12–1:08:20
Ja, aber wir schweifen ab. Also nee, mir ging es halt quasi so um diese, also 39 Stufen und die auch.
1:08:20–1:08:25
Das ist wirklich so, diese Geschichte, wie ich mich mit damit beschäftigt habe. Erst dann halt das Hörbuch gehört.
1:08:25–1:08:30
Na super, dann habe ich halt irgendwie den Film geguckt und dann ja, interessant.
1:08:31–1:08:34
Und dann kam das MacGuffin Thema, dann kam Hitchcock und die Frauen und so.
1:08:34–1:08:45
Also es hat sich so quasi so schichtenweise die aber eher so ähm also anekdotisch dann quasi miteinander hängen als jetzt tatsächlich Erkenntnis.
1:08:46–1:08:56
Also nicht in der Kausalität von irgendwelchen Erkenntnissen, sondern da hat sich eine Anekdote aneinandergereiht, die irgendwie funktioniert hat und das wollte ich, dachte ich, das ist ein gutes eigentlich Thema, was wir vielleicht mal besprechen können.
1:08:57–1:09:02
Aber gerade am Ende der Mann, der wird sich auch nicht auflösen.
Micz Flor
1:09:02–1:09:06
Der wird sich nicht auflösen. Rhodesien war der American.
Florian Clauß
1:09:08–1:09:14
Wie der Panzer. Ich habe auch gegoogelt, ob ich den finde, den Peter Pan a Panizza.
1:09:15–1:09:16
Ach, der habe ich nur Rezept.
Micz Flor
1:09:20–1:09:25
Ja, vielen Dank. Flo, ich glaube, das ist jetzt von dir eingeleitet. Das Ende.
1:09:26–1:09:29
Das Ende dieser Episode. Und.
1:09:32–1:09:35
Interessant wäre er der Megafon gewesen, wenn wir die Sternwarte nicht erreicht hätten.
1:09:35–1:09:45
Ich habe nämlich bis vorhin noch gedacht in diesem Park rumlaufen im Kreis. Man sieht es auf der Laufroute, die oben auf der Webseite eigentlich Podcast klebt.
1:09:45–1:09:53
Ich dachte, vielleicht kommen wir da nirgendwo an. Vielleicht gibt es diese Sternwarte gar nicht. Nein, Quatsch. Nicht Sternwarte, sondern Planetarium. Nee, nee.
Florian Clauß
1:09:51–1:10:04
Planetarium Hamburg mit einem Wegweiser. Links geht's der Sternwarte, rechts zum Planetarium. Also wir sind. Du hast auch recht. Nur ist die Sternwarte nicht beim Planetarium.
Micz Flor
1:09:58–1:10:00
Äh, okay. Also, wir sind. Du hast auch recht.
1:10:04–1:10:15
Er floh. Vielen Dank. Wenn es euch gefallen hat, hört es euch noch um eine Stunde. Dann hinterlasst eine Besprechung auf Apple. Das hilft uns wirklich.
1:10:16–1:10:20
Ähm, zu iTunes. Es gibt.
Florian Clauß
1:10:17–1:10:21
Ihm fehlt im Podcast weiter. Eigentlich gibt es glaub ich nicht mehr.
Micz Flor
1:10:21–1:10:25
Also wie heißt es auf Apple muss man dann Apple Podcast Apple Podcast?
Florian Clauß
1:10:23–1:10:37
Apple Podcast Apple Podcast. Wir sind auch in den anderen freien Podcastverzeichnissen. Würde es mich freuen, wenn ihr uns weiter empfiehlt, wenn es euch Spaß macht und dann sagen wir jetzt Tschüss!
Micz Flor
1:10:37–1:10:41
Genau. Und ich muss noch ein Wort loswerden Flo und ich kommen beide aus Hessen.
1:10:42–1:10:49
Und hätten wir Hessen nie verlassen, dann würden wir jetzt vielleicht den Apple Podcast mit und einlegen. Okay. Mach's gut.
Florian Clauß
1:10:49–1:10:52
Schwarzgurt. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Micz Flor
1:10:51–1:10:52
Erst mal tschüss.

Mehr

"Denen, die sie nicht gefällt"

"Eine Autostunde von Großberlin entfernt, liegt an den einladenden Ufern des Müggelsees, unweit der Müggelberge zwischen Schilf und Wald eingebettet, die Zeltkolonie Kuhle Wampe, die älteste Wochenendsiedlung Deutschlands. Die Kolonie wurde 1913 mit 10 bis 20 Zelten gegründet. Nach dem Kriege dehnte sie sich so aus, dass sie heute 93 Zelte umfasst, in denen 300 Personen Unterkunft finden. Auffallend ist die pedantische Sauberkeit innerhalb der Kolonie und ihrer Umgebung. Die Kolonie Interessenverein Kuhle Wampe ist dem Zentralverband der Freibäder Vereine Großberlins e.V. angeschlossen. Das Verhältnis des Vereins zu den Behörden ist im Augenblick ein gutes." So wird in unserem Episodenthema "Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?" im Film der gleichnamige Zeltplatz vorgestellt. Der Film erzählt mit unkonventionellen Mittel die Geschichte einer Arbeiterfamilie, die wegen zahlloser Schicksalsschläge wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsverlust, ungewollte Schwangerschaft und Selbstmord eines Familienangehörigen raus aus der Stadt auf den Zeltplatz am Müggelsee zieht. Der Film gilt als einer der einzigen kommunistischen Arbeiterfilme aus Deutschland und ist das Ergebnis einer Kollektivarbeit, an der auch Berthold Brecht mitgewirkt hat. Die Geschichte wird so erzählt, dass sie keinen Platz zum Mitleid lässt, sondern zum Handeln auffordern möchte; zum Handeln, damit sich das einstellt, was die Antwort auf die Frage "Wem gehört die Welt?" verspricht: "Denen, die sie nicht gefällt".

Shownotes

Mitwirkende

avatar
Florian Clauß
Erzähler
avatar
Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:06–0:00:11
Flo. Folge 13. Bringt sie dir Glück?
Florian Clauß
0:00:13–0:00:18
Ich. Ich bin hier glücklich. Ich bin hier glücklich. Weißt du, warum ich hier glücklich bin? Mit.
Micz Flor
0:00:17–0:00:21
Nein. Es ist wunderschön hier. Aber warum du jetzt glücklich bist?
Florian Clauß
0:00:21–0:00:25
Weil das mein Radweg ist. Das ist hier.
0:00:25–0:00:30
Wir stehen mitten auf auf dem Radweg am Müggelsee.
0:00:30–0:00:38
Und das ist so eine klassische Strecke, die ich mit einem Rennrad dann halt also ein paarmal im Jahr fahre, einmal um Müggelsee rum.
0:00:38–0:00:44
Und hier ist diese wunderschöne Radstrecke, die dann am Müggelsee Richtung Erkner. Je nachdem, aus welcher Richtung man kommt.
0:00:45–0:00:58
Dann halt durch einen Wald und dies halt hier komplett geteert, asphaltiert, sauberer Belag, kannst du super fahren und das ist halt so, das wäre nämlich die anderen. Weil du hast mich vorhin gefragt, warum mit einem Auto?
0:00:58–0:01:06
Warum sind wir mit dem Auto hingefahren? Das war halt so, wir hätten auch gerne mit dem Rad hin fahren können, aber ist schon ein bisschen weit zu fahren. Deswegen haben wir das Auto genommen.
Micz Flor
0:01:08–0:01:16
Es ist wunderschön hier. Und danke, dass es mit Metall gerne. Nach all den Jahren immer noch voller Überraschungen. Ja.
Florian Clauß
0:01:10–0:01:14
Ja, gerne. Also herzlich willkommen!
0:01:16–0:01:25
Herzlich willkommen bei eigentlich Podcast Folge 13 eigentlich Podcast D D Das findet ihr im Netz.
0:01:25–0:01:29
Mehr Informationen über uns. Und eigentlich ist der Podcast, in dem wir.
Micz Flor
0:01:30–0:01:32
Beim Reden, Laufen und Laufen dreht.
Florian Clauß
0:01:32–0:01:37
Ja, wir sind. Und Florian Claus grüßt euch.
0:01:37–0:01:42
Und heute, wie schon erwähnt, am Müggelsee. Ich bin.
0:01:42–0:01:50
Ich bin ein bisschen aufgeregt, weil ich jetzt ein Thema habe, was natürlich immer ein Thema ist, was ich immer gerne bespreche. Also es geht so viel gesagt.
Micz Flor
0:01:50–0:01:52
Zum Film. Richtig. Okay.
Florian Clauß
0:01:51–0:02:03
Richtig. Aber es geht hier um einen Film, der mich auch schon lange was heißt begleitet.
0:02:03–0:02:11
Aber es gibt so Filme, die guckst du halt mit im jugendlichen Alter, die guckst du dann halt irgendwie Mitte 30 und du guckst später.
0:02:11–0:02:14
Es gibt dann halt Filme, die man immer wieder gerne mal alle paar Dekaden guckt.
Micz Flor
0:02:15–0:02:15
Betty.
Florian Clauß
0:02:17–0:02:22
Hier ist tatsächlich ein Film, deswegen bin ich mit dir hierher gegangen.
0:02:23–0:02:36
Ich versuche das jetzt gerade aufzubauen, weil wir kommen gleich an einen Punkt, wo du dann halt auch den Film sehen wirst sehen im Sinne von da gibt es einen ein Denkmal von dem Film.
0:02:37–0:02:43
Der Film, den habe ich damals, ich glaube mit 19 geguckt in so einem Off Kino in Kassel.
0:02:44–0:02:56
Da war ich auch politisch aktiv bei den Jungsozialisten und da war das quasi so Pflichtlektüre, dass man diesen Film dann gesehen hat und ich hätte auch irgendwie da.
Micz Flor
0:02:56–0:03:06
Es ist ja lustig. Ich bin heute gerade in Berlin an so einer verschenkten Kiste vorbeigekommen mit Büchern und habe mir die Worte des Führers Mao Zedong mitgenommen.
0:03:06–0:03:13
Habe ich nie gelesen. Hat mich fast auch schon ein bisschen verwundert, dass ich das haben will. Aber das ist ja lustig, dass.
0:03:15–0:03:21
Ah, okay. Hier ist der Arbeiter. Zeltplatz, Kohle, Vampir.
Florian Clauß
0:03:16–0:03:16
Oh.
Micz Flor
0:03:21–0:03:24
Von 1913 bis 1935.
0:03:25–0:03:33
Der Film des gleichen Namens ist, glaube ich, Anfang 30, er ist 32. Wurde er fertiggestellt? Genau. Ach, cool.
Florian Clauß
0:03:29–0:03:37
32 wurde er fertiggestellt. Genau. Und du hast ihn nie gesehen. Aber du weißt, wie er ganz heißt.
Micz Flor
0:03:33–0:03:39
Ich habe ihn nie gesehen, muss ich sagen. Du hast ihn nie gesehen. Aber du weißt, wie er ganz heißt. Ähm. Oder wem?
0:03:40–0:03:46
Die Kohle, Wampe oder wem gehört die Welt? Oder wem gehört die Welt? Genau. Und ich?
Florian Clauß
0:03:43–0:03:48
Oder wem gehört die Welt? Genau? Und ich habe jetzt auch noch mal hier auch Premiere in unserem Podcast.
Micz Flor
0:03:48–0:03:51
Mein Haus ist voll verboten. Hier ist mein Tablet.
Florian Clauß
0:03:50–0:03:57
Aber ich wollte ja schon quasi die Einführung von diesem Zeltplatz.
Micz Flor
0:03:59–0:04:13
Eine Stunde von Großberlin entfernt, liegt an den einladenden Ufern des Mittelsees, unweit der Mittelberge, zwischen Schilf und Wald eingebettet, die Zeltkolonie Kuhle Wampe, die älteste Wochenendsiedlung Deutschlands.
0:04:14–0:04:27
Die Kolonie wurde 1913 mit 10 bis 20 Zelten gegründet. Nach dem Kriege dehnte sie sich so aus, dass sie heute 93 Zelte umfasst, in denen 300 Personen Unterkunft finden.
0:04:28–0:04:32
Auffallend ist die pedantische Sauberkeit innerhalb der Kolonie und ihrer Umgebung.
0:04:33–0:04:39
Die Kolonie Interessenverein Kuhle Wampe ist dem Zentralverband der Freibäder Vereine Großberlin e.V. angeschlossen.
0:04:40–0:04:44
Das Verhältnis des Vereins zu den Behörden ist im Augenblick ein gutes.
0:04:53–0:04:57
Er war also gut so.. Soviel zur Einführung.
Florian Clauß
0:04:55–0:05:01
Also jetzt so, soviel zur Einführung des Euro, weil es hat sich dann.
Micz Flor
0:04:57–0:05:05
Ist sehr irre, weil es hat sich dann so viel verändert und trotzdem nicht so viel verändert.
Florian Clauß
0:05:04–0:05:05
Funktioniert.
0:05:07–0:05:19
Und genau das war jetzt so, ja quasi die inhaltliche Einführung zu meinem Thema Coole Wampe, coole Wampe oder wem gehört die Welt?
Micz Flor
0:05:09–0:05:11
Genau das war jetzt so der.
Florian Clauß
0:05:19–0:05:28
Ein Film, der mehrfach wirklich in ganz unterschiedlichen Richtungen spannend ist für die Filmgeschichte.
0:05:28–0:05:33
Spannend vor allen Dingen auch in der Besetzung, wer den Film gemacht hat.
0:05:33–0:05:37
Der Film selber bezeichnet sich auch als einen Kollektivfilm.
0:05:38–0:05:53
Ähm, es ist der Es wird auch gesagt in der Filmgeschichte, dass es der einzige Film ist, der ein echter kommunistischer Film aus der Zeit der Weimarer Republik ist, also kommunistisch sozialistisch in dem Sinne.
0:05:53–0:06:04
Und der Film wurde von einem Kollektiv gemacht und allen voran natürlich der Name Bertolt Brecht. Genau, Bertolt Brecht.
Micz Flor
0:06:01–0:06:05
Bertolt Brecht und Eisler hat die Musik gemacht.
Florian Clauß
0:06:05–0:06:17
Genau. Eisler Die Musik gemacht. Bertolt Brecht hat das Drehbuch geschrieben, obwohl Bertolt Brecht quasi da tatsächlich nicht viele Szenen geschrieben hat.
0:06:17–0:06:22
Er hat eine Schlüsselszene von dem Film geschrieben, Das war die letzte.
0:06:22–0:06:36
Also der Film ist so in sieben Akte sagt man eingeteilt und die letzte Szene, die gucken uns auch noch mal an, weil die glaub ich so ganz genau noch mal diese Message von dem Film ganz kurz zusammenfasst und auch dieses ganze Milieu auch nochmal ganz gut wiedergibt.
0:06:38–0:06:47
Diese letzte Szene hat er selber geschrieben. Slater und Dudoff, das ist der Regisseur von dem Film, der auch mit an anderem Drehbuch gewirkt hat.
0:06:48–0:06:54
Und ähm, und dann gibt es als Darstellerinnen Herta Thiel.
0:06:55–0:06:59
Sagt einem nicht unbedingt was, aber Ernst Busch Ernst Busch ist halt auch.
0:06:59–0:07:03
Also es ist wirklich ein großes Namedropping, was mit diesem Film zusammenhängt.
0:07:04–0:07:15
Alle, eigentlich alle Mitwirkende von diesem Film, haben dann auch einen Bruch in ihrer Biografie während der Nazizeit.
0:07:15–0:07:28
Die meisten emigrieren, sind im Ausland aktiv, kommen dann später wieder zurück in die DDR, haben da auch in der Film und Fernsehgeschichte. Spielen die da eine Rolle?
0:07:28–0:07:38
Also Brecht natürlich, Ernst Busch, Dudow, auch Herta Thiel. Die kommt dann, glaube ich, in den 60er wieder zurück und macht dann viele Fernsehproduktionen.
0:07:39–0:07:45
Also sehr spannend zu sehen, was aus den Darstellerinnen und Mitwirkenden so passiert ist.
Micz Flor
0:07:46–0:07:58
Und Eisler auch, der ja eben als Jude auch emigriert ist und dann zurück in die DDR kommen, sich hat, nie aber einbürgern lassen und dann irgendwie Leiter. Weiß jetzt aber nicht irgendeine Akademie Kunstakademie war.
Florian Clauß
0:07:58–0:08:08
Hanns Eisler war halt Schüler von dem Arnold Schönberg, die der die Zwölftonmusik mitentwickelt hat.
0:08:09–0:08:17
Eisler hat das auch quasi in der Tradition fortgesetzt. Du kannst auch in den Biografien immer lesen, Es gibt dann halt meistens auch so einen intellektuellen, bürgerlichen,
0:08:18–0:08:33
Umgebung und gehen aber irgendwann aktiv und sagen so ja, sie schließen sich quasi den der Arbeiterbewegung oder dieser Avantgarde der Weimarer Republik und eben dieser Bewegung an und,
0:08:33–0:08:37
sehen da halt ihre künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten.
0:08:37–0:08:51
Also Hanns Eisler hat für dieses für für Kohle, Wampe oder wem gehört die Welt auch das Solidaritätslied geschrieben. Das kennt man eigentlich auch. Wir hören es dann später noch mal..
0:08:53–0:09:02
Er hat auch ganz bewusst ja so bestimmte bestimmte, wie soll man sagen, Gewohnheiten gebrochen.
0:09:03–0:09:07
Wir kommen auch auf den V Effekt zu sprechen, den Brecht dann entwickelt hat, den Verfremdungsseffekt,
0:09:09–0:09:17
den Eisler auch in der Musik dann ganz, ganz stark umgesetzt hat, dass tatsächlich, Also wir haben dann diese Szene, die wir eben gesehen haben, als die dann zu Kuhle Wampe,
0:09:18–0:09:24
quasi in den Zeltplatz absteigen dann kommt halt so eine Marschmusik aber die gleichzeitig.
0:09:25–0:09:35
Unglaublich, was in diesem legeren Umfeld passiert. Also so eine militärische Musik, die dann halt auch so eine gewisse Kaiserkultur usw. mit dem verknüpft.
0:09:36–0:09:41
Die wird dann halt da so ein bisschen persifliert, in dem die ihr Zeug der austragen.
0:09:42–0:09:47
Nee, ich glaube, der Inhalt des Filmes ist recht schnell erzählt.
0:09:47–0:09:52
Es ist, wie schon sagt, in sieben Akten geteilt, insgesamt 77 Minuten.
0:09:52–0:09:58
Ich habe auch gesagt, dass sehr viel Filmgeschichte quasi an diesem Film sich aufmacht.
0:09:58–0:10:06
Wie gesagt, es ist einer der einzigen, also der einzige kommunistische Film, der zu der Zeit dann halt so mitgedreht wird.
0:10:06–0:10:18
Es war eine starke Bewegung im deutschen Film, im proletarischen der sogenannte proletarische Film, aber der hat sich so ein bisschen abgesetzt von dem Kohle Wampe. Oder wem gehört die Welt? Der.
Micz Flor
0:10:18–0:10:25
Aber war denn nicht auch gleich verboten irgendwie und musste ungeschnitten werden oder so was? Ja genau, Genau das wollte ich nämlich auch. Genau.
Florian Clauß
0:10:23–0:10:34
Genau, genau, genau das wollte ich nämlich auch genau sagen. Diese ganze Zensur, die auch hinter dem Film liegt, ist extremst gut dokumentiert.
0:10:34–0:10:45
Deswegen ist es auch glaube ich filmgeschichtlich so interessant. Also es gibt dann halt auch von der Deutsche Cinemathek einen ausführlichen Schnittreport und der wurde auch veröffentlicht.
0:10:45–0:10:48
Es war dann halt tatsächlich so, diese Dokumente gab es auch.
0:10:48–0:10:54
Auch die Kritik des Zensors an dem Film.
0:10:54–0:11:05
Die waren halt so zusammengefasst, dass der Film aufwiegelt gegenüber die quasi gegenüber dem Staat und ich kriege den Wortlaut nicht mehr zusammen.
0:11:05–0:11:12
Aber was dann Brecht letztendlich geantwortet hat, war dann halt so ein bisschen zynisch. Aber auch er meinte, der Zensor hat sehr gut den Film verstanden.
0:11:13–0:11:23
Genau darum ging es ihm ja. Der wurde dann halt. Es wurde in und so viele Szenen rausgeschnitten und der wurde tatsächlich dann uraufgeführt. Gar nicht in Berlin.
Micz Flor
0:11:13–0:11:14
Genau darum ging es in.
Florian Clauß
0:11:23–0:11:28
Nämlich der wurde in Moskau uraufgeführt, ich glaube, am 14.
0:11:28–0:11:42
Mai 1932 und dann 14, 15 Tage später in Berlin. Am 30. Mai 1932 wurde der Film gezeigt. Aber wir kennen die Umstände der damaligen Zeit.
0:11:42–0:11:45
Ganz große Wirtschaftsrezession.
0:11:45–0:11:52
Die Nazis kommen dann nach diesem ganzen Hin und her. Mit Papen usw.
0:11:52–0:12:01
Kommt Hitler als Reichskanzler an die Macht in den dreißiger 33 und das erste was die Nazis machen, ist auch diesen Film zu verbieten.
0:12:01–0:12:07
Also das heißt, der ist glaube ich so, das war auch so eine der ersten Amtshandlungen, die gemacht haben, den Film zu verbieten.
0:12:07–0:12:19
Der Film ist im Prinzip eine Erzählung, oder ja, es sind, es ist ein Episodenfilm, möchte ich es fast sagen. Es sind auch allein durch die Dramaturgie Technik.
0:12:20–0:12:32
Von den Filmschaffenden ist es so, dass es nicht hier irgendwie um eine klassische Milieuerzählungen geht, sondern ein ein Episodenfilm, der.
0:12:32–0:12:36
In verschiedenen Szenen bestimmte bestimmte Aussagen macht.
0:12:36–0:12:41
Um das ganz abstrakt zu sagen Ja, die Geschichte, wie gesagt, ist schnell erzählt.
0:12:42–0:12:44
Es geht um um die Familie Bönicke.
0:12:45–0:12:53
Die haben wir auch gesehen, wie die sich jetzt auch gerade mit dem die nach Kohle Wampe rausgezogen sind in die Zeltstadt Familie Bönönig.
Micz Flor
0:12:53–0:13:06
Zu dieser Zeltstadt kann man sich das vorstellen. Müsst ihr auch. Aber ich kenne den Film nicht. Ich weiß ein bisschen was über den Film, aber ich habe nicht gesehen, wie die da auch gezeigt, also wie. Ich habe jetzt nur gelernt, dass da fast 100 Zelte stehen und das dann Was war das? Weil es.
Florian Clauß
0:13:07–0:13:12
Weiter denke ich. So ein Ja, im Prinzip so eine Dutzensiedlung. Kann man sich das vorstellen.
0:13:12–0:13:22
Die Siedlung wurde, das ist jetzt da. Diese Gedenktafel ist ja 100 Jahre, die wurde zur 100-jährigen, das war 1913, wo der Zeltplatz.
0:13:22–0:13:24
Da waren halt eine Handvoll Zelte da.
0:13:25–0:13:34
Der Zeltplatz wurde dann halt die Jahre später wurde er größer. Und das ist auch die Motivation, warum Familie Bönicke dann quasi dann dahin zieht.
0:13:34–0:13:41
Also zu der Zeit 200 bis 300 Zelte ist einfach, dass die Familien in der Stadt nicht mehr das Geld haben, um sich die Wohnung zu leisten.
Micz Flor
0:13:40–0:13:44
Die Wohnung. Ich würde sagen, das war eben. Die hatten kein Geld.
Florian Clauß
0:13:41–0:13:52
Das war ja genau die Rezession. Also es war diese, diese extreme Armut, die die extreme Arbeitslosigkeit und damit fängt der Film an.
Micz Flor
0:13:48–0:13:49
Arbeitslosigkeit. Armut.
Florian Clauß
0:13:52–0:14:05
Der Film fängt auch mit einer, also einer Szene an, die, die ich habe dir vorhin gezeigt gesagt, merk dir dieses Bild, das zeigt jetzt auch gerade mal kurz, und zwar ich zeige gar das Bild.
0:14:05–0:14:16
Ja und das ist das ist tatsächlich hier, wo wir vorhin mit dem Auto drunter durchgefahren sind, das ist das Kraftwerk Klingenberg, was 1927 gebaut wurde, das,
0:14:17–0:14:21
Elektrizitätskraftwerk hier. Ich nenne das jetzt.
Micz Flor
0:14:19–0:14:21
Das war damals schon genauso Alter wie jetzt.
Florian Clauß
0:14:24–0:14:29
Hier sieht man die Fluss Badeanstalt. Deswegen heißt das auch Fluss Badeanstalt. Hier ist die Badeanstalt.
0:14:30–0:14:37
Der Film fängt an mit mit so einem, mit so ein bisschen Panoramaaufnahmen von verschiedenen Industrieanlagen und,
0:14:38–0:14:51
zeigt dann halt auch die diesen extremen Konkurrenzkampf zwischen den Arbeitssuchenden Also man hat dann in der Eröffnungsszene dann die Arbeiter, die dann halt quasi ihre Tagesjobs versuchen abzugreifen.
0:14:51–0:14:58
Du siehst dann halt in so einer Montage Szene, wie die da mit ihren Rädern über den Asphalt fahren.
0:14:58–0:15:08
Über die Pflastersteine wollte ich sagen fahren. Also sie suchen nach Arbeit, sie kommen zu spät, es gibt keine Arbeit, es ist einfach eine extreme Arbeitslosigkeit über 3 Millionen,
0:15:08–0:15:14
damals, also glaub ich 11415 oder sogar fast 20 % Arbeitslose in Deutschland.
0:15:15–0:15:23
Das heißt, es waren wirklich ein massives Problem, dass alle Familien und alle die ganze Gesellschaft getroffen hat.
0:15:23–0:15:37
Und das möchte ich auch nochmal so, kleiner Einschub Diese Inszenierung von Mobilität, also das fand ich auch noch total faszinierend, jetzt im Netz, auch im Nachhinein noch mal gucken.
0:15:38–0:15:48
Also das Fahrrad wurde irgendwann in den 19. Jahrhundert dann quasi soweit erfunden, dass es halt auch recht baugleich zu dem Fahrradyp ist, den wir heute haben.
0:15:48–0:15:53
Also er hat sich nicht mehr so viel getan, da gab es natürlich Material, Entwicklung, Schaltung usw.
0:15:53–0:16:00
Aber letztendlich ist das Fahrrad sieht das halt irgendwie so total vertraut aus, im Gegensatz zu Autos.
0:16:00–0:16:14
Autos haben sich ja komplett von der Oberfläche anders entwickelt. Jetzt so ein Fahrrad sieht halt sehr vertraut aus und das ist wirklich so diese auch diese Schnelligkeit und deswegen auch dieser Bezug zu der Umgebung hier, weil ich auch mit dem Fahrrad raus fahre.
0:16:15–0:16:25
Ich ich habe dann halt auch irgendwie so, diese Strecke kenne ich und die wird auch in einem Film wird die auch ein paar Mal gezeigt, wie die einfach da rausfahren.
0:16:25–0:16:34
Also man kennt jetzt nicht die Straßen, aber man kennt ungefähr kann sich das gut vorstellen, das Familienmitglied, der auch zu der Familie Bönicke gehört.
0:16:36–0:16:44
Der kommt dann halt nach einer arbeitsamen, erfolglosen Arbeitssuche wieder nach Hause und wird von seinem Vater zurechtgewiesen. Wir.
0:16:46–0:17:00
Braucht, der bekommt auch welche. Nein, also die Protagonistin, die Tochter, also die Schwester von dem Arbeitssuchenden, das ist in dem Film Annie und Annie ist die einzige, die in der Familie Arbeit hat.
0:17:00–0:17:07
Sie arbeitet in der Fabrik, macht auch was mit Elektrizität, vielleicht aber irgendwelche Tonabnehmer oder so was?
0:17:07–0:17:15
Keine Ahnung, aber sie ist jetzt diejenige, die halt auch in der Fabrik arbeitet und auch für das und für den Unterhalt der Familie quasi sorgt.
0:17:17–0:17:24
Es ist so eine Küchenszene und dann kommt es halt dazu, dass der Mann, der junge Mann, Selbstmord begeht.
0:17:24–0:17:31
Und das ist aber so dann so inszeniert in so einer jetzt nicht so.
0:17:31–0:17:42
Also das ist dann auch immer so, diese dieser Auftakt des Films geht nicht darum, irgendwie so ein Mitfühlen oder Emotionen zu erwecken, sondern er steht halt für die Kaste der Arbeitslosen.
0:17:42–0:17:46
Und eigentlich begeht jetzt hier gerade ein Teil der Gesellschaft Selbstmord.
0:17:47–0:17:51
Und so will der Film das halt auch. Also eine ganz tolle Montage Szene.
0:17:51–0:18:00
Du siehst ihn halt auch. Es ist still, keine Musik, du siehst ihn am Fenster stehen, wie er seine uhr ablegt, um die dann auch nicht kaputt zu machen als Wert.
0:18:00–0:18:05
Das letzte, was ihm noch als Wert geblieben ist und er stürzt sich einfach so auf aus dem Fenster.
0:18:05–0:18:14
Zur gleichen Zeit kommt seine Mutter die Treppe hoch. Man denkt so, vielleicht könnte sie ihn noch abhalten, aber darum geht es überhaupt nicht, sondern er stürzt sich aus dem Fenster. Die Mutter.
0:18:14–0:18:20
Man hört nur einen Schrei, aber man sieht nicht diese emotionale Konfrontation, sondern man sieht ihn unten auf der Straße liegen.
0:18:20–0:18:29
Es wird dann halt so ein typisches Straßengespräch. Kommt jemand nach Hause und sagt zu der Polizei, die gerade den Leichnam bedeckt, der Ja, was hat mir hier schon wieder gemacht?
0:18:29–0:18:42
Also in diesem typischen Tschiller Slang der Berliner Weimarer Republik zu der Zeit also das heißt das ist auch sehr zurückgefahren von der Emotionalität und es geht halt quasi nur um diese Aussage, dass,
0:18:43–0:18:51
einfach eine unglaubliche Verzweiflung auch bei den Leuten so herrscht, die dann halt, die dann die Leute in den Selbstmord treibt.
0:18:52–0:19:04
Annie ist dann in der Familie die einzige, die dann halt wie gesagt die die verdient und das die Familie muss jetzt gucken, wie sie die Miete bezahlen kann.
0:19:05–0:19:12
Sie bekommen halt quasi sind im Rückstand mit der Miete. Annie geht zu mehreren Behörden, versucht das dann halt irgendwie zu lösen.
0:19:12–0:19:16
Aber es ist klar, die müssen jetzt dann halt ausziehen, die müssen halt,
0:19:16–0:19:31
die können nicht mehr die Wohnung halten und dann kommt es halt zu dieser Szene, dass die dann halt angeboten bekommen von dem Freund von Annie, das ist Ernst Busch, das ist ein ein Monteur, der dann in so einer Autowerkstatt arbeitet,
0:19:32–0:19:37
Der wohnt mit seiner Familie eben hier in Kuhle Wampe auf diesem Zeltplatz.
0:19:38–0:19:39
Übrigens der Name Kuhle Wampe.
0:19:41–0:19:52
Danach hat sich ja auch dann so ein Motorrad Verein gegründet, der auch dann in so einer, ja in so einer Links genau in so einer linken Tradition steht.
0:19:52–0:19:57
Kuhle Wampe hat dann natürlich eine andere Bedeutung. Es ist halt irgendwie die kuhle Wampe, die dann halt auf dem Bike rumgetragen wird.
0:19:58–0:20:08
Aber, aber natürlich. Also es wird gesagt, dass Kuhle Wampe ist spielt. Hier ist der kleine, der große Müggelsee.
0:20:08–0:20:16
Dann hinten kommt aber der kleine Müggelsee und der kleine Buckelsee. Wenn man sich das auf der Karte anguckt, sieht so ein bisschen aus wie so ein Ausläufer, wie so ein Bauch.
0:20:20–0:20:21
Zum Abkühlen.
0:20:25–0:20:30
Ja, aber es ist tatsächlich von dem Kohl, von Kohl hier hier gemeint.
0:20:32–0:20:38
Habe ich gelesen, habe ich gelesen, aber. Ja, ich nehme es mal an..
0:20:39–0:20:45
Also dahinten ist der kleine Müggelsee. Ein bisschen weiter. Also hier.
0:20:46–0:20:49
Die ziehen raus auf den Zeltplatz und.
0:20:50–0:20:54
Ähm. Dann gibt es eben. Äh.
0:20:55–0:21:01
Die das Pärchen Annie und und. Ich weiß gar nicht, wie er dann in der Hauptrolle heißt.
0:21:02–0:21:06
Ähm, die, äh beginnen dann also die.
0:21:07–0:21:12
Es ist so eine. So eine frühlingshafte Szene erzählt. Man sieht halt Naturbilder usw.
0:21:12–0:21:16
Man sieht die Enten schnattern und so, das kriegt man alles mit.
0:21:16–0:21:27
Und dann ist es halt so, dass das ist so eine Übertragung von Sexualität in Landschaft und es ist klar, dass die jetzt dann irgendwie im Freien ihre Liebe praktizieren und sie wird schwanger.
0:21:28–0:21:37
So, und das ist dann halt so auch der Punkt, wo dann halt eigentlich dann gesagt wird ja, bitte, jetzt müssen wir auch heiraten, Aber der.
0:21:38–0:21:47
Der Ernst Busch hat den Namen jetzt vergessen, will sich nicht festlegen und sagt so nee, ich will meine Freiheit behalten und ich will nicht usw..
0:21:47–0:21:56
Dann wird es aber so, dass dann die doch quasi zu einer Verlobung einstimmen und man hat dann auch eine ganz tolle Szene, wie dann,
0:21:57–0:22:02
die Hochzeit, die Hochzeit gefeiert wird und die Hochzeit, das wurde ja auch in der Einleitung gesagt.
0:22:02–0:22:11
Ja, der coole Wampe ist besonders dafür bekannt, dass hier ganz große, ordentlich und sauber, also ordentlich Ordnung und Sauberkeit herrschen.
0:22:12–0:22:18
Und du siehst halt, eigentlich ist es nur so ein bürgerliches Abbild dieser.
0:22:19–0:22:30
Also wenn man übertragen spricht, das ist halt ein bürgerliches Abbild. Sie versuchen hier eine bürgerliche, bürgerliche Existenz aufzubauen, mit einer bürgerlichen sauber, Sauberkeit usw.
0:22:30–0:22:33
Und so ein bisschen die Werte da einfach fehlen.
0:22:34–0:22:44
Und die Verlobung sieht so aus, dass die Leute, die eingeladenen Gäste, die kriegen halt immer haufenweise irgendwas aufgetischt, zu essen, haufenweise Bier, alle werden besoffen, alle.
0:22:44–0:22:58
Es ist eine völlige Völlerei und man sieht dann halt immer von außen, wie dann halt diese Bierpaletten dann reingetragen werden und alle immer so weiter trinken, irgendwann singen. Und als sie dann gehen wollen, fallen alle um, weil sie so betrunken sind. Also.
0:22:59–0:23:06
Und das ist so ein totales Desaster. Eigentlich ist es dann halt auch so der Fritz heißt der genau, der Fritz will dann halt auch gar nicht reingehen.
0:23:06–0:23:18
Und ihre Liebe wird er halt überhaupt nicht zelebriert, sondern es ist einfach nur so ein sozialer Akt, der dann halt geleistet werden muss, der aber eigentlich so ein bisschen zu einem Split führt, von den beiden steht. Eigentlich.
Micz Flor
0:23:18–0:23:26
Abtreibung irgendwann im Gespräch trennen. Genau das hat der Film auch sehr progressiv. Es war nämlich auch ein Einschnitt. Und es gibt dann tatsächlich.
Florian Clauß
0:23:20–0:23:24
Genau. Genau. Und das hat der Film auch sehr progressiv. Es war nämlich auch ein Schnitt.
0:23:24–0:23:33
Und es gibt dann tatsächlich explizit in der ursprünglichen Fassung. Aber die ist verloren gegangen, dass dann Annie abtreibt.
0:23:33–0:23:45
Das ist dann passiert. Dann im Anschluss. Sie findet dann Anschluss zu so einer, zu einem Arbeitersportverein, die dann halt auch so ein Sportfest veranstalten. Und da lebt sie halt in dieser Gemeinschaft. Das erste Mal Solidarität.
0:23:45–0:23:57
Und die ist halt auch wie dann halt auch gemeinsam, dann halt für so einen Arbeiterwettkampf, Sportwettkampf, dann halt Sachen. Transparente werden halt aufgebaut und werden halt gezimmert und alle bereiten sich drauf vor.
0:23:58–0:24:05
Und Annie kriegt dann halt auch durch die durch diesen Arbeiterverein die finanzielle Unterstützung, um die Abtreibung machen zu lassen.
0:24:05–0:24:18
Also das war auch schon damals die zweite 218 Paragraf und das war halt auch alles so eines der progressiven Elemente bei dem Film, dass der das halt auch so ganz explizit gezeigt hat.
Micz Flor
0:24:05–0:24:06
War es schon da.
Florian Clauß
0:24:18–0:24:29
Es wurde dann in der Schnittfassung wurde es nur angedeutet, also da wird es nicht so richtig explizit, aber Annie kann dann halt durch die Unterstützung des Arbeiter Sportvereins dann halt eben die Abtreibung machen.
0:24:29–0:24:35
Und das ist glaube ich so dieses Ideal, diese Idealgesellschaft, die dann halt oder.
0:24:36–0:24:47
Kann man vielleicht so ein bisschen so eine Parallelgesellschaft zu der eigentlich bürgerlichen Gesellschaft, die so ein bisschen verrottet ist ja erfährt sie dann halt in diesem Arbeitersportverein.
0:24:47–0:24:53
Es kommt zum Wettkampf, wo sie selber dann halt auch im Ruderin in einem Ruderboot sitzt.
0:24:53–0:25:06
Und es gibt so verschiedene Disziplinen, natürlich Fahrrad, dann Motorrad, Rudern und so andere Disziplinen werden halt, wo sich die Arbeiter dann untereinander messen. Das war damals sehr üblich.
0:25:06–0:25:19
Also es gab dann halt auch verschiedene Arbeiter Arbeiterorganisation, die gesellschaftlich dann halt auch sich aufgebaut haben, das waren natürlich Gewerkschaften, das waren dann halt auch Arbeitervereine usw.
0:25:19–0:25:30
Aber es war dann halt auch diese Sportvereine, die sich so Ende 19. Jahrhundert gegründet haben und da auch eben sich dann halt auch immer so einen Wettkampf.
0:25:30–0:25:33
Es gab eine Arbeiterolympiade, die wurde auch ausgetragen.
0:25:34–0:25:35
Also das war üblich, dass sich da.
0:25:36–0:25:45
Ich meine, man kann ja immer nur rückblickend dann sehen, so wie dann halt natürlich die DDR mit diesem sozialistischen Gedanken, wie sie sich entwickelt hat.
0:25:45–0:25:57
Ja, aber der Impuls war ja auch irgendwo anders. Also in Russland gab es die Novemberrevolution, also da Oktoberrevolution, wo schon quasi da auch.
0:25:57–0:26:02
Eine gewisse Arbeiterorganisation aufgestiegen ist und Gesellschaft sprengend wurde.
0:26:02–0:26:16
Das war ja, das war ja genau in der Zeit, in den 20er, dreißiger, wo das dann halt so eine gewisse Formbarkeit hatte, ohne dass es jetzt zu diesen Zuständen oder Auswüchsen gekommen ist, was dann später gekommen ist.
0:26:16–0:26:21
Aber es war natürlich, aber der Sportvereine hatten da so eine Rolle.
Micz Flor
0:26:21–0:26:34
Mich würde mal interessieren, weil du hast irgendwie erzählt, es gibt halt diese diese Episoden ähnliche und gleichzeitig hast du aber eine Geschichte erzählt. Also Familie zieht raus, Armut.
0:26:34–0:26:45
Er, der Bruder hat keinen Job, er bringt sich um, die Schwester wird schwanger, die lästern, abtreiben, dann heiraten die trotzdem, dann wird groß gefeiert. Es ist ja quasi eine durchgängige Geschichte.
0:26:46–0:26:52
Und gleichzeitig entsteht für mich in dieser Geschichte so eine komische Spannung.
0:26:52–0:26:56
Würde mich interessieren, weil ich den Film nicht kenne, wie das zusammenhängt.
0:26:56–0:27:00
Also die haben dann was miteinander und sie wird schwanger.
0:27:00–0:27:05
Das heißt, irgendwie hat es da wohl gefunkt. Also es scheint jetzt auch nicht so zu sein, dass sie voneinander loslassen.
0:27:05–0:27:17
Die wollen ja mehr voneinander, Sie lässt dann abtreiben, alles völlig okay, dann heiraten sie aber trotzdem. Aber das ist nicht so, wie er das will. Was ist der? Woran reibt sich das da? Was ist da? Was ist das?
0:27:17–0:27:30
Ist das so was jugendlich romantisches, Aufbrucharbeiterisches, was sich reibt an der Bürgerlichen Wir brauchen Besitz und Wohnung und feste Kultur. Oder wie hängt das?
0:27:30–0:27:39
Wie passt das zusammen, dass die dann heiraten, aber abtreiben? Ich sage jetzt aber dramaturgisch nicht. Nicht, weil es sich ausschließt.
Florian Clauß
0:27:39–0:27:45
Genau. Noch zur Chronologie Es ist so, dass quasi der Bruch kommt mit dieser Hochzeitsfeier.
0:27:46–0:27:57
Da weiß sie, dass sie schwanger ist und dann ist sie quasi zieht sie aus aus dieser Zeltsiedlung, zieht zu einer Freundin und ist da quasi Dann beginnt dieser Kontakt mit der,
0:27:57–0:28:04
mit diesem Arbeitersportverein und dann bekommt sie da eben das Geld zur Abtreibung usw..
Micz Flor
0:28:04–0:28:08
Und ist dann auch nicht mehr mit dem Mann zusammen. Dann kommt es aber wieder zu einer.
Florian Clauß
0:28:06–0:28:09
Ja, und dann kommt es aber wieder zu einer Annäherung während dieses Fests.
0:28:10–0:28:14
Also es kommt wieder eine Anne und du hast mich gefragt, wie passt das alles zusammen?
Micz Flor
0:28:14–0:28:15
Wenn die Geschichte.
Florian Clauß
0:28:14–0:28:17
Die Geschichte ist erst mal sehr episodenhaft erzählt.
0:28:17–0:28:28
Das heißt, dass dieser, dieser Narration sbogen, der klingt relativ geschlossen, aber es wird halt nicht viel erzählt darüber, sondern man hat relativ viele Szenen.
0:28:28–0:28:30
Da gibt es zum Beispiel einen ganze Akt darüber.
0:28:30–0:28:38
Da geht es auch um die ist auch so ein ganz klassisches Ding für so eine Verfremdung seffekt, der dann halt auch in dem Film dann mit aufgebaut wird.
0:28:39–0:28:46
Da liest quasi der Vater von Annie, liest dann einen Artikel über Mata Hari.
0:28:46–0:28:53
Das ist so eine in der Weimarer Republik, so eine Tänzerin, die halt irgendwie so einen schlüpfrigen Tanz auf der Bühne aufgeführt hat.
0:28:53–0:28:56
Also es würde in so einem in so einer Zeitung, wo das.
Micz Flor
0:28:56–0:29:03
Und große Spionin auch damals, oder? Die war ja dann auch eben. Das war ja, glaube ich, dann der Vorwurf an sie, sie sei Spionin.
Florian Clauß
0:29:03–0:29:12
Sie kommt da gar nicht zu Wort. Aber da wird halt detailliert dieser Tanz, wie sich dann quasi die Brust frei gemacht hat und was sie dann alles angehabt hat und was nicht.
0:29:13–0:29:26
Es wird halt in diesem Bericht, es wird halt reportiert und er liest es dann halt so vor in so einem abgehackten Vorlesestil und gleichzeitig sitzt seine Frau daneben und rechnet die ganze Zeit mit irgendwelchen Lebensmittelmarken.
0:29:26–0:29:30
Aber wie viel Geld jetzt ausgegeben hat und macht das ganze Haushaltsbuch und das halt so?
0:29:30–0:29:33
Du hast auf der einen Seite total eine sexualisierte Erzählung.
0:29:34–0:29:38
Auf der anderen Seite siehst du sie dann. Und so ist der ganze Film aufgebaut.
0:29:38–0:29:42
Es wird halt so in Details erzählt, es wird dann immer wieder und da kommt halt genau diese,
0:29:43–0:29:56
das epische Theater, die Theatertheorie von Brecht rein, dass die Erzählung immer wieder gebrochen wird, dass es nicht darum geht, eine Identifikation mit den Figuren aufzubauen, sondern es geht immer darum, dass,
0:29:57–0:29:59
das im Prinzip eine Meinung gemacht wird.
0:29:59–0:30:07
Das ist eine Identität, da irgendwo auch gefunden werden oder eine gewisse Entscheidung auch bei dem Zuschauer herbeigeführt werden soll.
0:30:07–0:30:16
Es soll jetzt nicht irgendwas erzählt werden, wozu der dann sich dann reinfinden kann, sondern es soll quasi die Wachsamkeit auch.
0:30:18–0:30:30
Die ja überhaupt auch das Bedürfnis, da auch was zu lernen raus soll halt angeregt werden und es ist das ist dann halt diese Abgrenzung zu der klassischen Erzählweise oder auch zu der Milieu Erzählweise.
0:30:31–0:30:46
Das wird dann halt quasi als das aristotelische Theater dann im Gegensatz aufgebaut, wo du dann einen Anfang hast, einen Höhepunkt, Niedergang und Ende, so was, das ist man halt so voll drin in der Geschichte.
0:30:46–0:31:01
Aber hier geht es immer um einen Abstand. Ich meine, natürlich hast du und deswegen ist das epische Theater, glaube ich da einer der wenigen Filme, die Brecht dann glaube ich, so im Nachhinein noch gesagt hat, okay, das kann so ein bisschen in dieser epischen Theatertheorie bestehen bleiben.
0:31:02–0:31:12
Du hast natürlich im Medium Film sowieso eine gewisse Verfremdung drin, einfach dadurch, dass man die vierte Wand hat, die sogenannte vierte Wand, die erst mal, dann,
0:31:13–0:31:18
quasi in Abwesenheit des Publikums wird, ja dann halt von den Schauspielern diese,
0:31:18–0:31:29
dieser Film, so wie in so eine Art Puppenhaus dann letztendlich aufgebaut und du hast diese Wand und guckst halt in dieses Haus rein und da gibt es bestimmte Regeln und eine Regel, die hatten wir auch schon mal in anderen Zusammenhängen.
0:31:30–0:31:36
Ist halt niemals direktes Blick ins Publikum. Das Publikum ist immer abwesend beim Film. Man darf nicht direkt das Publikum.
Micz Flor
0:31:34–0:31:38
Man darf nicht direkt das Publikum anblicken, nicht in die Sonne. Bei Rashomon.
Florian Clauß
0:31:38–0:31:45
Oder die Sonne darfst du auch nicht fühlen. Aber in dem Film, in dem Film Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt?
0:31:45–0:31:54
Da gibt es auch diesen direkten und das ist jetzt auch der explizite Verfremdungsseffekt, wo dann halt auch direkt das Publikum angesprochen wird und gesagt hat, Ja, das ist aber jetzt hier,
0:31:55–0:32:01
mit den Arbeitslosen ja auch nix oder so, also irgendwas Banales, aber dann direkt in die Kamera geguckt.
0:32:01–0:32:04
Damit hat auch Brecht ein paarmal gearbeitet.
0:32:04–0:32:07
Und wir gucken, wir sehen auch das gleich in dieser Schlussszene.
Micz Flor
0:32:06–0:32:12
Der Abschlussszene. Also ich habe ganz kurze Frage. Dann noch ich. Jetzt wo du erzählst, erinnere ich mich. Ich glaube, ich habe.
0:32:13–0:32:26
Kann es sein, dass der vor zehn zwölf Jahren von X Films oder absolut oder so was neu aufgelegt wurde, neu vertrieben wurde? Weil ich habe den Trailer glaube ich gesehen. Entweder in der Cinemathek oder im Arsenal.
Florian Clauß
0:32:24–0:32:30
Ja, ich glaube, den Cinematheque, den die haben, den wir haben ihn nämlich auch quasi aufbereitet.
Micz Flor
0:32:30–0:32:38
Und ich erinnere mich, nehme ich dann auch. Da habe ich mich dran an diesen Selbstmord, diesen geschnittenen, also so abstrakten Selbstmord.
0:32:38–0:32:51
Da kam dann dieser Sprung und dann habe ich mich erinnert, dass da unglaublich viel dieses Gefühl war bei diesem Trailer, dass dokumentarisches Material drin ist. Also zum Beispiel diese Radfahrer Situation mit diesen langen Schatten auf dem Kopfsteinpflaster Litfaßsäule, so richtig.
0:32:51–0:32:56
Also auch supercoole Leute mit Käppchen und diesen coolen, hochgezogenen Hosen am Fahrrad.
0:32:56–0:33:07
So, und das wurde ja auch noch reingeschnitten, das war ja nicht alles inszeniert. Ich hatte das Gefühl bei diesem Trailer, dass da viel auch wirklich dokumentarisch aufgenommen wurde. Ja.
Florian Clauß
0:33:07–0:33:15
Ja, genau das ist genau diese Mischung, die der Film auch dann wiedergibt, dass es. Auf der einen Seite gibt es natürlich diese inszenierten Szenen.
0:33:15–0:33:24
Auf der anderen Seite gibt es zum Beispiel dieser Wettkampf, diese Wettkampfszene, wo auch mit ganz vielen Statisten gearbeitet wurde.
0:33:24–0:33:27
Da sind ja ganze Massenszenen, wo die quasi.
0:33:28–0:33:43
Da gibt es eine Abschlussveranstaltung. Das ist dann halt auch so ein Theater in der Mitte, wo dann halt bestimmte Sketche, die dann halt auch wieder so, die dann halt auch kritisch sind gegenüber den Kapitalisten usw. aufgeführt werden und musiziert wird und so.
0:33:44–0:33:47
Das ist aber ein Ganzes. Ganz, ganz, ganz viele drumherum.
0:33:47–0:33:54
Das wurde tatsächlich mit 5000 Statisten aus den Arbeitervereinen gedreht. Also der Film hat auch ständig Finanzierungsprobleme.
0:33:55–0:34:01
Der wurde von der Produktionsfirma Prometheus, das war ist halt eine Produktion.
Micz Flor
0:34:00–0:34:07
Eine wirklich Arbeiterklasse geschulte Produktionsfirma. Also genau das haben wir ja auch.
Florian Clauß
0:34:05–0:34:20
Genau das war halt irgendwie auch quasi nach Benennung ein Innenproduktionsfirma, die sich aus dem kommunistischen Umfeld dann halt gebildet hat und dem proletarischen Film quasi die wurde. Die ist dann aber irgendwann pleite gegangen.
0:34:20–0:34:28
Der ganze für das ganze Filmprojekt hat glaube ich 29 angefangen, hat es dann über mehrere Jahre hinweg gezogen und ich meine, da ist ja nicht viel rausgekommen.
0:34:28–0:34:38
Jetzt mal so ganz übertrieben. Das sind halt immer so Schnipsel, sind halt irgendwie so 77 Minuten letztendlich und da merkt man halt einfach, wie mühsam es ist, dann auch so einen Film zu drehen.
Micz Flor
0:34:37–0:34:43
Aber war das nicht ein langer Film? 77 Minuten damals? Ich weiß nicht, wie lang die Filme damals waren. Oder kurz.
Florian Clauß
0:34:41–0:34:50
Nee, ich glaube, das war so vielleicht ein Standardfilm, also dass ich jetzt dann die 90 Minuten als so, als so ein Format abendfüllend eingeschlichen haben.
0:34:50–0:34:59
Das ist, glaube ich, zu einem späteren Zeitpunkt. Aber du hattest natürlich Metropolis. Fritz Lang, also du, Adolf war dann auch, hat auch bei Metropolis mitgearbeitet.
0:34:59–0:35:02
Du hattest viele Stummfilme, die in über zwei Stunden gingen.
0:35:03–0:35:06
Also es gab schon einige abendfüllende Spielfilme.
0:35:06–0:35:13
Und ja, insofern setzt sich der Film auch wieder von der Länge her ab, nicht nur von der Dramaturgie, auch von der Länge.
0:35:14–0:35:21
Und das, was du jetzt gerade gefragt hast, die wollten immer darauf antworten, dass diese Geschichte, dieses on off usw..
0:35:22–0:35:24
Ich finde, was in diesem Film auch so was ist.
0:35:25–0:35:39
Das, was mich total fasziniert hat, war diese, diese, diese Verbindung zur, also zu meiner Erlebniswelt oder zu meiner, also mit den Fahrrädern, mit der Umgebung und aber auch jetzt so vom,
0:35:39–0:35:42
normalen Lebensstil, dass diese Beziehung zwischen.
0:35:43–0:35:45
Fritz und Annie wird sehr modern erzählt.
0:35:45–0:35:48
Das ist eine On Off Beziehung finden sich wieder.
0:35:49–0:35:57
Ja, die haben dann auch wieder so schöne Momente miteinander. Die haben sich auf einer anderen Ebene dann wiedergefunden und können sich dann halt wieder.
0:35:57–0:36:04
Also ich finde, das ist eine sehr moderne Erzählung von einer Beziehung, die dann auch dahinter steckt und sehr offen ist.
0:36:04–0:36:17
Also jetzt nicht irgendwie so, jetzt heiratet ihr und jetzt müsst ihr dann halt irgendwie so in in dem, in dem in der Wohnung in einem Häuschen zusammen mit den Kindern groß werden und die groß sind, sondern es im Zelt oder wie auch immer.
Micz Flor
0:36:15–0:36:17
Zelte ja eigentlich ein Zelt.
Florian Clauß
0:36:18–0:36:23
Ja also das heißt das ist nicht nicht die Erzählung von dem Film, sondern gerade in dieser,
0:36:24–0:36:35
in dieser Umgebung, wo Annie, die also sie wurde von ihrer Freundin Gerda da mitgenommen, wo ich zum Ersten Mal dann auch glaube ich oder was heißt mehr Solidarität erfährt.
0:36:35–0:36:42
So eine gewisse, ja so eine gewisse, so eine gewisse Zone, wo sie sich auch sicher fühlt.
0:36:42–0:36:51
Ja, und in dieser Zone fängt dann halt auch wieder so diese Liebe zwischen den beiden an und das Verständnis, das finde ich auch einfach toll erzählt ohne.
Micz Flor
0:36:51–0:36:59
Es ist interessant, weil natürlich diese Idee von Befreiung, also sie will die Abtreibung, das ist ja eine Form von Abgrenzung und Entscheidung auch.
0:36:59–0:37:06
Und dann diese Verbindung mit den mit dem Arbeiterklub und diese Wettkampfsache Wettkampf hat ja auch immer was mit Identität zu tun.
0:37:06–0:37:15
Dieses mit der Freundin zusammenziehen, Identität. Also in dem Moment, wo sie quasi sich gefunden hat, kann sie auch anders dem Mann wieder gegenübertreten und ist dann eben auch frei.
Florian Clauß
0:37:15–0:37:21
Genau. Ja, und sie ist sowieso vom Typ her so, wie sie gezeichnet wird.
0:37:21–0:37:26
Sie trägt immer eine Krawatte und sieht auch sehr androgyn aus.
0:37:26–0:37:34
Also sie ist jetzt nicht so der Frauentyp, der dann halt so fraulich aussieht, sondern sie wird auch sehr androgyn gezeichnet in dem in dem Stück.
0:37:34–0:37:49
Und auch die Frauen, die halt quasi da eine Rolle spielen, sind sehr gleichberechtigt. Treten die auch für also jetzt nicht in diesem bürgerlichen Arbeitermilieu Kontext und dann eher so bei dieser bei diesem Arbeitersportverein.
0:37:49–0:37:51
Also das ist so was mich.
Micz Flor
0:37:51–0:37:59
Aber wenn wir eine ganz kurze Atempause hier, weil man Meine Frage wäre auch für dich sind wir noch on Kurs, weil du bist so im Thema drin.
0:37:59–0:38:06
Ich bin mir gar nicht sicher, ob du weißt, ob wir noch auf deiner Strecke sind oder weil ich habe das Gefühl, wir gehen immer weiter vom Auto weg. Nein, nein, nein.
Florian Clauß
0:38:02–0:38:09
Ja, ja, klar. Das läuft. Nein, nein, nein, nein. Nein, nein. Wir sind. Wir sind jetzt beim Auto.
0:38:10–0:38:14
Das. Nein. Also, ich glaube auch. Äh.
Micz Flor
0:38:14–0:38:25
Es ist gut zu wissen, wo das Auto ist. Wenn man weiß, was nach dem Film alles in Deutschland passiert ist und der ganzen Welt, dann hat man irgendwie Sorge, dass man dann schon wissen will wie komme ich von hier wieder zurück?
Florian Clauß
0:38:24–0:38:34
Übrigens ja, da gibt es auch diese Szene, wo dann diese dieser Wettkampf ausgetragen ist und du siehst dann auf verschiedenen.
0:38:35–0:38:38
Das ist nun mal zu der Mobilität Mobilität auf verschiedenen.
0:38:39–0:38:46
Mit verschiedenen Fahrzeugen verlassen dann die einzelnen Gruppen diesen diesen Ort und dann siehst, wie Leute ins Ruderboot einsteigen.
0:38:46–0:39:00
Dann zack, dann nein, die mögen sie lang oder du siehst halt, wie die ganzen Fahrradfahrer auf die Fahrräder sich schwingen und dann und und dann siehst die ganzen Biker wie die die, die die Straße lang brettern.
0:39:00–0:39:07
Also es wird denn so, es wird eine unglaubliche Mobilität. Ich glaube das ist auch nochmal so was ich diesen Film.
0:39:07–0:39:18
Also es ist natürlich diese Inszenierung von Mobilität im Futurismus ist ja dann auch eine Stelle, die dann auch ganz viel mit der Ästhetik dann auch aufgeladen wurde.
0:39:18–0:39:29
Aber was ich bei diesem Film portal so als so einen aha Moment empfunden habe, wie da diese Mobilität dann auch inszeniert und wie modern das dann.
Micz Flor
0:39:29–0:39:35
Ich musste sofort natürlich an Berlin Alexanderplatz denken, wo es ja sowohl im Buch als auch im Film Die Elektrische.
0:39:35–0:39:40
Also die wird ja inszeniert, Dass da jemand, der lange im Gefängnis war, kommt auf einmal zurück ins Berlin.
0:39:40–0:39:54
Und dann gibt es diese Trambahn und die ist halt so berauschend schnell, dass er da irgendwie gar nicht mehr mit klarkommt. Also diese Mobilität wirklich auf einmal, das 20. Jahrhundert war damals was für uns, das 21. Jahrhundert, so ein Versprechen von irgendwas.
0:39:54–0:39:59
Und wir reden über den Mars und über um die Welt fliegen und in Ägypten tauchen gehen.
0:39:59–0:40:03
Und damals war es halt einfach die Elektrische und das Bike.
Florian Clauß
0:40:04–0:40:15
Ja, aber auch. Und das ist auch wieder so ein Jetztbezug, dass es genau diese Art von Mobilität, die ich benutze dann gibt es halt gleich diese Abschlussszene in der S Bahn.
0:40:16–0:40:18
Es ist die S Bahn, ist das Fahrrad.
0:40:18–0:40:24
Es ist gar nicht so sehr das Auto, was bei mir im normalen Leben bis auf heute so eine Rolle spielt.
0:40:24–0:40:32
Aber es sind diese diese Sachen, die man heute noch benutzt. Und das finde ich halt schon krass, weil das halt irgendwie so ein 90er Jahre alter Film ist.
0:40:33–0:40:36
Und es ist. Es ist so ein vertrautes Umfeld.
0:40:37–0:40:41
Es ist eine vertraute Mobilität, die man da halt erfährt.
0:40:43–0:40:55
Ja, das hat mich einfach an diesem Film so fasziniert. Und deswegen wollte ich dir den jetzt noch mal so vorstellen und erzählen in unserem Podcast und auch empfehlen.
0:40:55–0:41:05
Den gibt es natürlich auf archiveorg, aber in einer einer Fassung, die nicht so gut ist.
0:41:05–0:41:17
Wir verlinken noch mal auf YouTube eine andere Version, die wesentlich besser ist von der Auflösung her, die auch glaube ich, aus dieser restaurierten Fassung von der deutschen Cinematheque.
0:41:18–0:41:23
Und wie gesagt, ganz viel Material gibt es zu diesem Film. Es gibt.
0:41:24–0:41:39
Es gibt auch ein Kinofenster, das, was ich auch dann in dem, äh, in der Episode zu First Cauha, die auch in diesem Material aufgenommen wurde, auch sehr schön aufbereitet.
0:41:39–0:41:48
Also kann auch sehr gut für für den Einsatz in der Schule herhalten. Der Film Filmanalyse ist dahinter.
0:41:49–0:41:57
Und ja, ich will jetzt auch gar nicht so tief in diese ganzen Theatertheorien einsteigen. Das epische Theater. Es gab halt auch.
0:41:57–0:42:05
Deswegen hat mich vorhin dein Thema oder das letzte Folge dein Thema so interessiert, weil das natürlich auch in so einem Zeitenum ist.
0:42:05–0:42:13
Elektrifizierung 20er, dreißiger Jahre, das ist halt so genau die gleiche Zeit. Und dann diese katastrophale.
Micz Flor
0:42:07–0:42:11
Ja klar müssen wir. Stimmt es eine ähnliche Zeit? So? Genau die gleiche Zeit. Und dann?
0:42:14–0:42:27
Um dann immer anzubinden. Es gibt ja zum Beispiel eine andere Sache von Instrumenten die Wald Zither, die ich gerne nutze, die halt irgendwie um 1900 noch mal so einen Aufschwung mit der ganzen Wanderbewegungen, auch Mobilität.
0:42:27–0:42:30
Eine Gitarre die keinen langen Kopf hat, sondern kurzen.
0:42:30–0:42:34
So ein englisches System, wo man die Saiten so kurzer spannen kann, kann man überall mit hin nehmen.
0:42:35–0:42:46
Wurde dann später von den Nazis verboten, weil das anrüchig war, weil das eben mit der Wanderbewegung, die auch eher kommunistisch angehaucht war, diesem Fall genau das war so und.
Florian Clauß
0:42:43–0:42:48
Ganz genau. Das waren die Falken. Genau das waren diese auch diese Sportverbände.
Micz Flor
0:42:47–0:42:51
Das ist dann immer so ein so eine Brücke hinein in die Musik.
0:42:51–0:42:59
Aber es ist wirklich spannend. Ich habe eine Sache, die mir noch irgendwie hochgekommen ist, die ich total vergessen hatte. Ist auch viele Jahre ja schon her.
0:43:01–0:43:07
Ich habe eine Zeit lang in Manchester gewohnt und da gab es ein Filmarchiv und ich weiß nicht mehr, ob das von den Unions war oder von den Kommunisten.
0:43:07–0:43:20
Ich weiß es nicht, aber es ging auf jeden Fall um Filme, auch die von Arbeitern gemacht wurden, für die Arbeiter auch Geld gesammelt haben in Manchester, was ja auch ein riesengroßes industrielles,
0:43:21–0:43:25
Gebiet war, wo es halt ganz viele gab, die einfach in Fabriken angestellt waren.
0:43:25–0:43:38
Und da gab es wohl. Ich muss es nochmal recherchieren, aber ein Filmarchiv, wo es ganz speziell um Filmproduktionen gibt, die aus der Arbeiterbewegung finanziert wurden, von Arbeitern gedreht wurden, für die Arbeiterbewegung gedreht wurden.
0:43:39–0:43:41
Ich muss mal gucken, weil das wäre nun mal spannend zu gucken.
0:43:42–0:43:49
Deutschland war ja auf alle Fälle so ein Pionier in ganz viel Filmmaterial. Gerade auch in Berlin wurde ja unglaublich viel erfunden und.
0:43:51–0:44:04
Ich meine mich aber zu erinnern, dass in England eben dieses Genre als Film ich weiß nicht, ob man Genre nennen darf, aber diese oder die Motivation, Filme zu machen, da scheinbar vielleicht stärker als hier.
0:44:04–0:44:11
Wenn jetzt dieses coole Vamp als einziger Film aus einem so ein politisch motivierter politischer Film.
0:44:11–0:44:13
Kommunistischer Film gilt.
Florian Clauß
0:44:14–0:44:21
Ja. Also vielleicht. In diesem. In diesem Filmmarkt, der halt quasi weltweit konkurrieren muss.
0:44:22–0:44:27
In dem Umfeld als der einzige. Also es gab natürlich diesen proletarischen Film, da kam auch einige raus.
0:44:27–0:44:31
Aber so rückblickend als der kommunistische Film und,
0:44:32–0:44:43
das was du jetzt beschrieben hast für England, Manchester für die Umgebung, das ist, glaube ich auch noch mal genau diese, dieses Selbstverständnis von Arbeiterbewegungen, die dann halt auch eben dadurch, dass sie selber dann halt,
0:44:44–0:44:46
Finanzierungen geschaffen haben, bestimmte,
0:44:47–0:44:53
Produktionsmittel auch aufbauen konnten und dann halt genau so eine kulturelle Identität entwickeln konnten.
0:44:53–0:45:08
Und ich glaube, das ist halt genau der Punkt, worum es dann halt auch ging, dass die eine Form von Identität und Selbstverwaltung dann halt entwickeln haben, die dann halt genau solche Schritte ermöglicht haben, wurde natürlich alles in,
0:45:08–0:45:11
einem nationalsozialistischen Deutschland zerstört.
0:45:12–0:45:19
Vielleicht hat es deswegen auch eine längere Halbwertszeit in England gehabt, in Deutschland?
0:45:20–0:45:26
Ja, damit ist die ganze Arbeiterbewegung mit dem Aufstieg der Nazis. Also es war auch eine ganz brutale Zeit.
0:45:26–0:45:40
Es gab dann, es gab dann häufig Kämpfe zwischen den Sturmhelmen, zwischen der SA und den Arbeiterverbänden, die dann halt bürgerkriegs bürgerkriegsähnliche Zustände hatten.
0:45:40–0:45:54
Also das kann man sich. Also ich glaube, diese Zeit kann man sich einfach gar nicht so vorstellen wie brutal in dieser Wirtschaftskrise, wie brutal die Politik war, aber gleichzeitig trotzdem noch so ein.
0:45:55–0:46:00
Also wenn man dann die Aufnahmen sieht oder den Film, dann halt in so einem wie so eine Zille Zeichnung.
0:46:00–0:46:09
Also dieses Zille kam ja auch aus diesem hat dann auch als Zeichen Zeichen Gegenstand dann die das ganze Arbeitermilieu gemacht.
0:46:10–0:46:21
Also häufig habe ich das Gefühl ich gehe durch Berlin, wenn man dann halt von der anderen von Stralau oder halt die Treptower Park Seite sehe, dann sieht es halt aus wie eine Zille Zeichnung, nur dass halt mehr tätowiert sind.
0:46:21–0:46:31
Nee, also irgendwie ist dieses Ding von der Berliner Gesellschaft schon noch so drin, dass es mir auch so vertraut ist, weil ich ja dann auch wieder so magister.
0:46:31–0:46:36
Weswegen ich auch diesen Film dann halt auch das so ein bisschen da entdeckt habe.
Micz Flor
0:46:38–0:46:47
Spannend. Und du als 19-jähriger siehst diesen Film zum Ersten Mal. Und jetzt als 19-jähriger nicht.
Florian Clauß
0:46:44–0:46:48
Nelson. Ja, ja, Als 19-jähriger habe ich nicht verstanden.
0:46:48–0:46:55
Ich glaube, der da war mir einfach so.. Was wollen die jetzt? Warum ist jetzt die Szene da? Also ist.
Micz Flor
0:46:49–0:46:50
Weil du mir einfach so.
0:46:55–0:47:01
Und du hast ihn aber dann quasi in dein Herz oder in deinen Kopf aufgenommen, weil das gehörte sich so, oder das muss.
Florian Clauß
0:47:00–0:47:03
Ja. Nein, das musste gut sein. Es ist halt so..
0:47:04–0:47:10
Ich meine, ich habe auch irgendwie damals total viele gute Filme gesehen, die ich nie verstanden habe. Aber gleichzeitig war es halt so, so eine.
0:47:10–0:47:14
So eine Faszination der Ästhetik, die mich da so angezogen hat.
0:47:14–0:47:20
Und ich glaube, das war so ähnlich. Das sind viele Filme, die man wahrscheinlich so als,
0:47:21–0:47:31
junger Erwachsener dann nicht so richtig einsortieren oder dann erst später dann auch so ein intellektueller Prozess ausgelöst wird die diese Du und so komisch.
0:47:32–0:47:43
Aber ich habe. Ich weiß noch wo ich dann so ein bisschen enttäuscht war von dem Film weil ich immer gehofft habe, es wird noch irgendwie vielleicht spektakulärer die Arbeiterbewegung inszenieren,
0:47:44–0:47:48
aber irgendwie ist es schon doch sehr spektakulär. Gerade das Ende.
0:47:48–0:47:57
Ja, das Ende ist schon echt einfach eine tolle Szene. Die würde ich jetzt auch gerne noch mal mit dir. Auch auf der Tonspur funktioniert die sehr gut.
0:47:57–0:48:02
Würde ich jetzt nochmal mit dir gerne so am Ende zum Abschluss anschauen.
Micz Flor
0:48:03–0:48:16
Das können wir machen. Und du kannst es ja rausschneiden. Aber ich meine mich zu erinnern, dass ein Typ, der aussieht wie Nazi, sagt. Wer soll denn die Welt verändern?
0:48:17–0:48:25
Und dann sagt die Any, heißt sie Nee, das ist Gerda. Gerda. Freundin Gerda sagt dann Und da bin ich jetzt wahrscheinlich nicht ohne Text.
Florian Clauß
0:48:19–0:48:21
Nein, das ist Gerda. Das ist die Freundin.
Micz Flor
0:48:27–0:48:31
Die, die sie stört? Nein, die nennen es nicht gefällt.
Florian Clauß
0:48:29–0:48:35
Nein, die, denen es nicht gefällt. Die. Das ist. Das ist genau der.
Micz Flor
0:48:31–0:48:36
Die, denen es nicht gefällt. Viel besser. Das ist. Das ist genau da. Das ist. Genau.
Florian Clauß
0:48:35–0:48:38
Das ist genau der Kernsatz dieses Films.
0:48:39–0:48:43
Es geht genau um die Veränderbarkeit der Welt. Der, der.
0:48:44–0:48:48
Der ist nicht Nazi, sondern das ist der Normalbürger damals. Der Standardbürger.
0:48:49–0:48:56
Der dann halt irgendwie so diesen Satz Ja, aber ich habe mich doch abgefunden mit der Welt. Also wer soll sie denn verändern?
0:48:56–0:49:02
Was? Wer kann denn heute noch Welt verändern? Also damals war es halt irgendwie Welt noch irgendwie Veränderbarkeit.
0:49:03–0:49:11
Hat man natürlich in der Politik dann auch gemerkt. Und der Impuls kommt natürlich von denen, die damit nicht einverstanden sind. Also.
Micz Flor
0:49:11–0:49:19
Also war natürlich dann wirklich prophetisch in eine völlig unerwartete Richtung hinein. Ähm. 32 kam der Film raus.
0:49:20–0:49:21
Ja, 33 war.
Florian Clauß
0:49:22–0:49:26
Die Machtübernahme von. Von Hitler. Ja, und?
0:49:27–0:49:33
Und dann, Ja, vielleicht kann man noch mal sagen, der Film ist auch explizit ein Agitprop Film.
0:49:33–0:49:39
Agitprop ist auch so ein kommunistisches Vokabular, steht für Agitation und Propaganda.
0:49:40–0:49:53
Der Film ist tatsächlich. Er will halt auch genau diese Aufgabe mit erfüllen, dass er dann halt an das Bewusstsein der Arbeiterklasse dann auch entsprechend appelliert, dass sie halt auch diese Veränderungen auch wahrnehmen können.
0:49:54–0:50:02
Das will der Film also, da hat er auch ganz klar ein Sendungsbewusstsein. Deswegen kommunistisch, deswegen nicht jetzt.
0:50:02–0:50:13
Also es gab viele andere proletarische Filme, die aber dann nicht so einen agitatorisch propaganda propagandistischen Anspruch hatten, sondern die dann halt eher so das Milieu beschrieben haben mit dem Ganzen,
0:50:14–0:50:17
mit den ganzen Leiden und mit den Alltagssorgen.
0:50:18–0:50:20
Das gab es ganz viel, ja.
Micz Flor
0:50:20–0:50:33
Ich denke ja gerade prophetischer Weise, dass du auch jetzt vielleicht den roten Teppich ausrollen, den wir langgehen können, um die Essenz von eigentlich Podcast zu finden.
0:50:34–0:50:46
Wer weiß, ob dann in 100 Folgen die Leute sich wundern, warum unsere ersten Folgen so übereinander waren. Aber weil wir nämlich dann einen Podcast sind, der immer an die Locations in Berlin fährt.
0:50:46–0:50:58
Nächste Folge wäre dann Berlin Ecke Schönhauser, an denen Filme entstanden sind. Und mit denen, die verbunden sind, können Musikvideos sein. Kann alles Mögliche sein, kann vielleicht Fernsehaufzeichnung sein.
0:50:59–0:51:01
Ich bin ein Berliner und.
Florian Clauß
0:51:01–0:51:02
Woher wir das genau?
Micz Flor
0:51:04–0:51:12
Und das, dass wir dann eigentlich immer diese Wege gehen, an denen Filme irgendwie in Berlin It's a rap.
Florian Clauß
0:51:11–0:51:14
Also wir müssen, wir müssen gar keinen Podcast mehr draus machen.
0:51:14–0:51:20
Nein, aber natürlich ist diese und es war ja auch so ich wir hatten ja glaube ich. Na gut, die Ameisen.
0:51:21–0:51:30
Aber ich habe auch so ein paar Episoden noch im Kopf, wo dann halt diese drei Bezug zu dem Thema dann halt so begangen werden kann.
0:51:30–0:51:32
Ich finde das eigentlich schon.
0:51:33–0:51:39
Ja, also das ist aber wir müssen es ja auch nicht übertreiben mit mit der Synchronizität.
Micz Flor
0:51:40–0:51:45
Ja, aber es gibt ja trotzdem immer noch. So sind wir auf einer Metaebene von eigentlich Was machen wir hier eigentlich?
0:51:46–0:51:52
Das heißt eigentlich, was machen wir eigentlich? Und da gibt es ja, glaube ich schon immer noch so ein Antasten an dieses.
0:51:53–0:52:01
Diese Transformation aus dem Wandern im Gebirge, wo wir reden und einfach, wo der Kopf auch frei ist, wir sind nirgendwo.
0:52:02–0:52:08
Und jetzt sind wir ja immer irgendwo und finden die Zeit, schaffen die Zeit wo wir aufnehmen.
0:52:08–0:52:15
Vielleicht ist es ja wirklich so, dass wir dann diese Filmthemen, die so urbane, die so orte.
0:52:15–0:52:28
Urban Das kann man ja vielleicht mal versuchen, mal gucken, wir können immer so ein Strich machen, wenn es wenn's hält, dann ist das vielleicht eigentlich der Grund. Eigentlich ja eh.
Florian Clauß
0:52:26–0:52:35
Eigentlich ja eh. Ich würde es jetzt nur nicht so sehr zum Format aushärten lassen. Ich glaube, das ist immer so ein ganz schöner Sidekick, den man jetzt so verbinden kann.
0:52:36–0:52:43
Können wir schauen, wo uns die Episoden demnächst hinführen werden? Wenn es dann wieder heißt Ich.
Micz Flor
0:52:41–0:52:48
Alle Primzahlen. Bei 13 ging es los. Also, okay. Entschuldigung. Abwinde bin. Na ja, ich würde da.
Florian Clauß
0:52:46–0:53:00
Bin da. Ja, also ich würde sagen ja. Zum Abbinden machen wir dann noch die letzte Szene, da setzen wir uns hier noch mal schön auf den Baum am Fahrradweg vom Müggelsee. Und schauen uns das an. Aber ich werde mich jetzt schon so verabschieden wollen.
0:53:01–0:53:08
Danke fürs Zuhören. Hat Spaß gemacht und hört auch wieder rein, wenn es wieder heißt Eigentlich Podcast.
Micz Flor
0:53:08–0:53:15
Reden beim Laufen und laufend reden. Und danke Flo, bevor du jetzt einfach Stopp drückt, das war wirklich toll. Ich danke dir.
Florian Clauß
0:53:15–0:53:19
Sehr schön. Freut mich. Okay. Ich drück nicht Stopp, sondern ich drück Play.
0:53:20–0:53:25
Und zwar hören wir jetzt die letzte Szene von, ähm.
0:53:28–0:53:31
Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt?
Micz Flor
0:53:32–0:53:37
Die verdienen noch nicht an dem, was sie wegschmeißen. Sondern an dem, was sie behalten und uns teuer verkaufen.
0:53:39–0:53:50
Es muss immer weniger Ware da sein, als gebraucht wird. Sonst gibt es doch kein Geschäft. Geschäfte kann man noch gut machen, wenn es immer noch Leute gibt, die was brauchen und nichts kriegen.
Florian Clauß
0:53:40–0:53:41
Und immer weniger Ware da.
Micz Flor
0:53:50–0:53:56
Krisen Unterstützung. 17. Aber das ist auch so pfundweise, dass man im ganzen Treffen floriert.
0:53:56–0:54:02
Ich würde gerne sparen, aber ich habe immer zu meinem Mann gesagt wie dann weißt du, das geht dann nicht mit rechten Dingen zu.
0:54:03–0:54:09
Kaffee ist überhaupt Luxus. Früher haben die Leute auch angerufen. Früher sind die Leute ja auch in der Postkutsche gefahren.
0:54:10–0:54:14
Ich verbitte mir die parteipolitische Verhetzung. Was heißt hier Verhetzung?
0:54:14–0:54:18
Was Sie träumen, ist Hetze. Bitte gib mal ruhig Blut, junger Mann. Ich bin nicht hier. Junger Mann.
0:54:20–0:54:23
Merkt man auch, dass sie nicht mehr beim komisch gewesen sind.
0:54:23–0:54:30
Ja, und sie, die sind wir uns auch klar gewesen, was ihre Kinder eine ist? Die wollen doch nach Berlin und schicken den Weißen Haus.
0:54:31–0:54:34
Sie machen das Maul zu, das wollen ihnen Sägespäne aus dem Kopf.
0:54:35–0:54:41
Ich warne Sie, diese Beleidigung kostet 40 M. Aber ich wusste ja nicht, ob das gut für uns ist.
0:54:42–0:54:51
Sobald ich zusammen auf Misthaufen gelegen, wer ich bin, und den Wattenscheid oder Bitburg, wo andere Leute im Kopf haben, da haben die einen Pickel.
0:54:52–0:54:57
Aber, meine Herren, ich muss doch endlich um Ruhe bitten. Sie sind doch nicht allein im Krieg.
0:54:58–0:55:00
Jetzt reden wir dauernd vom Kaffee in Brasilien.
0:55:01–0:55:06
Ja, meine Herren. Ich frage Sie. Was geht Sie der Kaffee in Brasilien an? Sehr richtig.
0:55:07–0:55:09
Überhaupt ist heute Sonntag.
0:55:10–0:55:13
Aber wenn Sie von Kaffee nicht hören wollen, dann würde ich doch auch fragen.
0:55:15–0:55:23
Es ist doch wohl der Nachbar. Was sagen Sie dazu zu dem Weizen, den Sie in Amerika unter Dampfkessel verfeuern? Nein, die Baumwolle.
0:55:25–0:55:29
Wir brauchen ja gar nicht so viel Kaffee. Wir selbst sind ein sparsames Volk.
0:55:30–0:55:37
Und die Hauptsache ist, wir machen uns vom Ausland unabhängig. Wir müssten in Deutschland unseren Kaffee alleine anbauen.
0:55:38–0:55:44
Da wird in Rheinland so viel Wein gebaut dafür ja man sie anbauen.
0:55:45–0:55:52
Wenn wir den Wein in Frankreich kaufen und da wir gleich Sprit in Europa sehen will.
0:55:57–0:56:00
Wir beide. Wir werden die Welt auch nicht ändern.
0:56:04–0:56:05
Sie werden die Welt nicht ändern.
0:56:09–0:56:13
Und die Dame da? Wird auch nicht ändern, daher auch nicht.
0:56:15–0:56:18
Und ein Unparteiischer wie Sie. Solange nicht.
0:56:21–0:56:26
Und dieser Herr hier. Da wird die Welt auch nichts ändern, denn gefestigt. Also wieso ist.
0:56:28–0:56:30
Und wer wird sie ändern?
0:56:34–0:56:37
Hm. Kennen Sie nicht? Gefällt.
0:56:46–0:56:47
Mir so,
0:56:49–0:56:49
toll.
Florian Clauß
0:56:49–0:56:49
Von.
Micz Flor
0:56:52–0:56:58
Hey. Hey. Du bist aus dem Kino gelaufen. Allein die.
Florian Clauß
0:56:52–0:56:57
Den 100.000 kindergeld. Das alleine,
0:57:00–0:57:00
die.
Micz Flor
0:57:00–0:57:08
Solidarität mit mir, die Sonne scheinen auf die Straße. Auf das Fell.
0:57:09–0:57:15
Konnten wir doch niemals meinen, dies sei unsere wahre Welt.
0:57:16–0:57:18
Oh, und nicht vergessen.
0:57:19–0:57:20
So schnell.

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