EGL050 »Carrion Comfort« von Dan Simmons: Mind Vampires, Nazis und John Lennons Tod in einem Meisterwerk des Horrors

"Nina was going to take credit for the death of that Beatle, John." -- Melanie in Carrion Comfort

Den Horrorroman "Carrion Comfort" stellen wir in der vierten Episode unserer kleinen Dan-Simmons-Serie vor, nachdem Micz noch einen Nachtrag zur Folge 48 über Expanse liefert. Simmons' Monsterwerk (inhaltlich und vom Umfang her) erschien 1989, im selben Jahr wie ein weiterer Bestseller – "Hyperion" – und ein Jahr vor "The Fall of Hyperion" (1990). Es war also eine intensive und erfolgreiche Zeit des damals Anfang 40-jährigen amerikanischen Autors. "Carrion Comfort" ist komplex, episch, gigantisch und wieder einmal unfassbar gut geschrieben. Um keine Plots zu spoilern, beschränken wir uns auf die Appetizer-Kapitel 1 und 3 des Buchs, die schon 1983 als Novelette im großartigen OMNI-Magazin erschienen waren und auch online zu finden sind. Dort lernen wir Melanie kennen, eine vornehme, charakterstarke ältere Dame und vielleicht mächtigste unter den Mind-Vampiren, die jung bleiben, indem sie mit ihrer Fähigkeit Menschen übernehmen und kontrollieren. Dabei passiert das "Feeding", das die Vampire jung hält. Nina, eine Freundin aus der Kindheit, und Willi Borden, Nazi und nach seiner Flucht in die USA Filmproduzent, treffen sich jährlich, um ihre "Feedings" zu vergleichen und die besten zu prämieren. Doch wegen Melanies Verweigerung zerbricht das Bündnis und endet in einem Battle of the Minds (pardon my joke). In dieser Folge sprechen wir natürlich auch über Gerard Manley Hopkins' "Carrion Comfort" (1885) sowie über das OMNI-Magazin und Kathy Keeton, über "Marathon Man", "American Psycho", "Bill & Ted's Excellent Adventure", "Die drei Sonnen" von Liu Cixin, über Kurt Vonnegut und Jeff Noon.

Shownotes

Mitwirkende

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Micz Flor
Erzähler
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Florian Clauß

Transcript

Micz Flor
0:00:01–0:00:05
Okay, läuft. Und ich nehme dann...
0:00:08–0:00:11
Klatsche, achso genau. Ups, im Regenschirm.
Florian Clauß
0:00:14–0:00:17
Hallo und herzlich willkommen bei eigenem Podcast.
0:00:18–0:00:22
Ein Podcast, bei dem wir im Reden laufen und laufend reden.
0:00:23–0:00:27
Und heute haben wir ein kleines Jubiläum.
0:00:27–0:00:33
Und da bin ich gespannt, was Mitch vorbereitet hat, nämlich wir haben heute die 50.
0:00:33–0:00:37
Folge, 50 eigentlich Folgen hinter uns.
0:00:37–0:00:40
Ich bin überrascht.
Micz Flor
0:00:40–0:00:41
Dass es so viel ist.
Florian Clauß
0:00:41–0:00:46
Dass wir da so kontinuierlich und die ganze Zeit, alle zwei Wochen,
0:00:46–0:00:48
seit fast zwei Jahren daran gearbeitet haben.
Micz Flor
0:00:49–0:00:53
Ja, ich habe mir auch ganz viele Gedanken gemacht. Ich habe in ChatGPT,
0:00:53–0:00:56
ne Quatsch habe ich nicht, kleine Referenz auf die letzte Folge.
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Da kommt JetGPT in der Themenfindung vor, für die, die es noch nicht gehört haben.
0:01:02–0:01:06
Wir sind auch in der Verlängerung von der letzten Folge. Wir laufen jetzt an der Panke entlang.
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Wir sind gerade bei der Panke Gallery im Wedding, ist es glaube ich,
0:01:12–0:01:18
und laufen jetzt einfach die Panke lang. Mal gucken, wo wir hinkommen und vor
0:01:18–0:01:20
allen Dingen, wie wir wieder zurückkommen.
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50. Episode. Also was ich mir überlegt habe, ist ehrlich gesagt nicht viel sondern
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ich möchte einfach sozusagen ein bisschen zwei episoden in einer machen und,
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zwar werde ich am anfang noch ein bisschen auf die
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folge 48 referieren die noch ein bisschen feiern damit wir da noch so möchte
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noch ein haken dahinter machen habe ich vergessen irgendwie in dieser sehr betriebenen
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folge über die expanse zu ende erzählt wo wir die letzten oder wo ich die letzten
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drei bücher noch mal so runter gerattert habe werden müssen zeitdruck und,
0:01:51–0:01:54
Das war gut, dadurch wurden wir auch fertig, aber andererseits habe ich eine
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Sache vergessen, die möchte ich nochmal machen.
Florian Clauß
0:01:56–0:01:57
Okay.
Micz Flor
0:01:57–0:02:00
Und danach geht es dann weiter mit der letzten oder wahrscheinlich letzten Folge
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in der Dan Simmons Miniserie mit dem Buch Carrying Comfort von 1989,
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was im Deutschen, glaube ich, die Kraft des Bösen heißt.
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Das ist die eigentliche Folge, aber weil wir zum 50.
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Einfach so viel aus dem Füllhorn schütten, fange ich einfach nochmal kurz an mit The Expanse.
Florian Clauß
0:02:21–0:02:25
Das ist auch eine der Folgen, die sich echt gut downloaden lassen.
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Du suchst nur irgendwie nach deinen Keywords.
Micz Flor
0:02:29–0:02:34
Ich kann es ja hier nochmal verlinken. Da geht es nämlich darum,
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in der letzten Folge, ohne jetzt
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tief einzusteigen, dann müsste man jetzt einfach, kann man ein Chapter,
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wir machen ein Chapter nach vorne skippen, wen es nicht interessiert oder wer
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nicht die Vorgeschichte weiß, weil ich werde es nicht mehr erklären.
0:02:45–0:02:52
Aber auf jeden fall gibt es ja die die die ring bilder vernichtet haben und
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jetzt auch im letzten buch ganz massiv versuchen die menschheit komplett aus
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der galaxie zu entfernen und eine sache die
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tun können und das lässt sich natürlich wissenschaftlich nicht erklären aber
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diesem kleinen die expanse universum ist ein spannender twist die können gleichzeitigkeit
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herstellen die es halt so einfach in unserem Universum nicht gibt,
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wo die Lichtgeschwindigkeit in unserem Verständnis einfach immer noch eine Grenze
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ist, auch für die Informationen.
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Das heißt, Informationen von A
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nach B zu bringen, muss eben auf so einem Partikelwellendenken passieren.
0:03:30–0:03:33
Aber das haben die nicht mehr. Die können gleichzeitig, wo man dann erst später
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merkt, dass es eben gleichzeitig bei den unterschiedlichsten Enden des Universums etwas bewirkt.
Florian Clauß
0:03:38–0:03:42
Da will ich da ganz kurz einflechten, weil ich jetzt auch öfter zitiert,
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dieses Buch The Three Body Problem also Drei Sonnen auf Deutsch das wurde ja
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jetzt verfilmt von Netflix,
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ich habe die Serie jetzt durchgeguckt bin so mäßig,
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aber die ersten vorhin sind toll und da ist mir das nochmal auch wieder in den
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Sinn gekommen wie dann halt die Aliens mit der Erde kommunizieren, die sind ja 400 Jahre weg
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und macht sich ja die Raumschiff-Flotte macht sich ja auf den Weg und was die
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gemacht haben ist halt so ein,
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Photon, einen Photon dann so aufzurüsten. Das wird ganz gut dargestellt in der Serie.
0:04:26–0:04:32
Das wird aber auch ganz gut beschrieben in dem Buch, wie das Photon dann quasi so maximiert wird,
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mit Technologien, die man geht halt und dann wird halt alles mögliche an super
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Technologie in dieses Photon eingebaut und dann wird es wieder zu einem Photon minimiert.
Micz Flor
0:04:42–0:04:45
Zusammengefallen. Das ist ja auch im Hörspiel, im Buch habe ich nicht gelesen.
Florian Clauß
0:04:45–0:04:48
Im Hörspiel kommt das ja auch vor. Das ist mehrere Dimensionen.
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Genau, dieses mehrdimensionale dieser Hack.
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Und dann werden halt zwei von diesen Dingern losgeschickt. Die haben immer einen
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speziellen Namen, den ich jetzt nicht mehr erinnere.
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Und da, wie die halt kommunizieren, ist über die spukhafte Fernwirkung,
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nämlich die Quantenverschränkung von Photonen.
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Und das finde ich halt so ganz gut. Darüber können die halt kommunizieren,
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weil die zwei da behalten haben und zwei losgeschickt haben.
0:05:10–0:05:13
Und darüber können die halt so schnell als Lichtgeschwindigkeit kommunizieren.
0:05:14–0:05:16
Also sofort, instantan.
Micz Flor
0:05:16–0:05:19
Also quasi dieses entangled particle Genau.
Florian Clauß
0:05:19–0:05:24
Das fand ich einen ganz guten Hack, um das nochmal so zu plausibilisieren.
Micz Flor
0:05:25–0:05:29
Ja, und wie eben diese Information zwischen entangled particles kommuniziert,
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das weiß man ja auch nicht.
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Das vermutet man, spekuliert man, untersucht man, aber zumindest,
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keine Ahnung, wahrscheinlich weiß man es inzwischen. Ich weiß nicht, dass man es weiß.
Florian Clauß
0:05:37–0:05:38
Nee, das weiß man nicht. Dann weiß man.
Micz Flor
0:05:38–0:05:40
Es auch nicht. Wenn ich die Augen zumache, sieht mich keiner.
Florian Clauß
0:05:40–0:05:43
Genau, wenn du das nicht weißt, wer soll es sonst wissen?
Micz Flor
0:05:44–0:05:52
Aber diese zerstörende Kraft, diese intelligente, ja wir wissen ja nicht,
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was es ist, die die Ringbilder getötet haben, die können es halt eben tun.
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Sie können also Dinge in unserer Welt bewirken, die wir für unmöglich halten.
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Und was ich vergessen habe da zu sagen, das fand ich nämlich wirklich eigentlich
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ein sehr schönes, weil ich habe das so ein bisschen fertig gemacht,
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das dritte Buch im Vergleich zu den vorletzten beiden, wo du es dann noch gerettet
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hast. Aber ist das nicht immer so, dass wenn man alles lösen muss, dass es schwierig ist?
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Es gab aber natürlich auch ganz viel Schönes drin und eins war halt so dieses Bild.
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In The Expanse kann man ja durch diese Gates dann von A nach B kommen,
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ohne dass man überhaupt genau weiß, wie A und B räumlich miteinander verbunden sind.
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Das heißt, das kann ganz irgendwo anders im Universum sein.
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Und diese Entitäten, die die Ring-Builder umgebracht haben, die haben dann eben
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auch da versucht, experimentell versucht, wie können wir die Menschheit umbringen.
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Und was sie dann, die haben es dann geschafft, dass sie in einem dieser Sonnensysteme
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oder Systeme, wir müssen ja alle irgendwie Sonne haben,
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haben die dann alle Lebewesen umgebracht.
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Aber das heißt, sie haben jetzt quasi den Schlüssel gefunden,
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die Menschheit umzubringen, aber haben irgendwie nicht kapiert,
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dass sie es geschafft haben.
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Das heißt, die Zeit tickt, deshalb muss dann auch alles irgendwie mit Gas irgendwie,
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also dann mit Gas geben, muss alles gelöst werden.
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Weil eigentlich haben die schon gefunden, wie es ist.
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Und dann wird halt beschrieben, so ganz kurz und eben so laienhaft natürlich,
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damit jemand wenigstens auch versteht, was die gemacht haben.
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Und die haben einfach die Physik verändert. Wir haben damit experimentiert,
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die Physik leicht zu verändern, die Lichtgeschwindigkeit leicht zu verändern
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in einem bestimmten Teil unseres Universums.
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Und das finde ich so eine ganz, ganz tolle Idee, dass die halt die Möglichkeit
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haben, die physikalischen Gesetze leicht zu verändern, zu gucken,
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welche Auswirkungen das hat.
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Und was es dann halt in diesem Fall war, war, dass durch diese leichte Veränderung
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von bestimmten physikalischen Parametern war es so, dass die an den Nervenzellen
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der Menschen die Weiterleitung,
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das sind Kanäle, ich habe jetzt vergessen, wie die heißen, aber die außen an
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den Nerven langlaufen, wo dann so ein Ionenaustausch stattfindet,
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der das dann halt zulässt, dass halt diese Signale sprunghaft weitergeleitet
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werden von Kanal zu Kanal zu Kanal.
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Und die unterschiedliche Geschwindigkeit der Leitfähigkeit auch mit dem Abstand
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dieser Punkte, wo das Lang springt, zusammenhängt.
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So haben wir zum Beispiel, Schmerz und Hitze werden unterschiedlich schnell transportiert.
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Und die haben durch eine minimale Veränderung diese Ionenkanäle erzeugt.
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Einfach quasi verstopft. Diese Idee von dem Ionenaustausch, diese Balance,
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die da hergestellt ist in dieser Jahrmillion von Evolution, die haben die durch
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diesen einfachen Kniff verändert.
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Dadurch war die Nervenleitfähigkeit nicht mehr gegeben und dadurch sind dann
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einfach die Lebewesen, die Nerven benutzen, alle gestorben.
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Und halt eben andere auch, die diese Ionenkanäle brauchen.
Florian Clauß
0:09:09–0:09:10
Aber die pflanzen nicht.
Micz Flor
0:09:11–0:09:14
Ja, das weiß ich nicht. Das muss ich mich jetzt irgendwie ganz klein halten.
Florian Clauß
0:09:14–0:09:16
Einfolge, dass die Pflanzen dann halt...
Micz Flor
0:09:16–0:09:22
Ja, aber vielleicht haben die Pflanzen, benutzen auch Ionen für irgendwelche Signale.
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Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht sagen. Aber keine Nervenzellen.
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Die haben keine Nervenzellen in dem Sinn. Aber wer weiß, ob die sich auch...
Florian Clauß
0:09:29–0:09:31
Das müsstest du nochmal nachrecherchieren.
Micz Flor
0:09:32–0:09:36
Genau. Dann machst du diesmal meine...
Florian Clauß
0:09:36–0:09:40
Dann gibst du mir immer Aufgaben für die Shownotes. Ja, das lesen wir dann.
Micz Flor
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Ja, das ist die Folge 48. Damit schließe ich dann jetzt diese Folge ganz ab
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und komme in die Folge 50, unsere Jubiläumsfolge.
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Und mit der werde ich sicherlich jetzt keinen Preis mitgewinnen,
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der dem Jubiläumsdatum irgendwie würdig wäre.
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Wir haben ja Dan Simmons uns unterschiedliche Sachen schon angeschaut.
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Und gerade in den...
Florian Clauß
0:10:11–0:10:15
Darf ich sagen, dass ich jetzt das Buch zu Ende gelesen habe?
Micz Flor
0:10:15–0:10:16
Auf jeden Fall.
Florian Clauß
0:10:16–0:10:17
Ja, und das...
Micz Flor
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Das musst du sagen. Das ist ganz wichtig. Ich weiß es ja schon.
0:10:19–0:10:22
Ich habe ein Foto bekommen von dir von der letzten Seite auf deinem E-Reader.
Florian Clauß
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Du hast mich mehrere Jahre bekniet, bestochen, dieses Buch zu Ende zu lesen.
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Das war natürlich die Anschaffung des E-Readers, der mich dann wieder so zum Lesen gebracht hat.
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Ich habe Ich habe Ilium zu Ende gelesen.
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Leseempfehlung. Obwohl, ja, ich meine, irgendwann am Anfang,
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du wirst halt dieses Worldbuilding, Worldbuilding ist eh so ein neues Wort,
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was man immer wieder jetzt verwenden kann.
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Du wirst da so reingeworfen und die ersten 200 Seiten sind so eine Orientierung.
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So langsam hast du ein Puzzlestück nach dem anderen und du kriegst...
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Das finde ich schon echt toll von ihm, wie er das macht.
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Der gibt halt diese völlig banalen Situationen, Die aber dann wie so ein Eisberg,
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ja, dann irgendwie eine banale Situation und unten drunter liegt aber irgendwie,
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acht Neuntel der Welt schon fertig, die erstmal so da ist, damit irgendwie oben
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was Banales erzählt werden kann.
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Und das wird einfach so suggestiv dann so ausgebreitet und du musst erstmal
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gucken, wie kriege ich das andere so erstmal hin in meinen Kopf.
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Und dann irgendwann kriegst du die Spur und wenn man, wie du so gesagt hast,
0:11:42–0:11:46
dann geht man da so durch und will nur noch das Ende, dann kommen die ganzen
0:11:46–0:11:47
Stränge irgendwie zusammen.
Micz Flor
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Ja, ich finde es auch irre, weil wir hatten bei The Expanse diesen Begriff,
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den die mal benutzt haben, die Autoren, für Wikipedia-Plausibility.
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Also die Wissenschaft ist halt irgendwie gut genug, dass man das plausibel gestalten kann.
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Und ich finde, dass das bei Dan Simmons eben auch so ist.
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Durch dieses Worldbuilding entsteht was, wie du schon sagst,
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da kann man von der Spitze was erzählen, aber die funktioniert nur,
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die erzählung weil der rest irgendwie mit hinein wirken
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und vielleicht in der wortwahl vielleicht im
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akzent oder das ist und dann kann man dem auch nicht verzeihen
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aber man kann halt irgendwie das kaliban da als als monster einführt aus shakespeare
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universum muss dann irgendwie auch mit dem moravex um shakespeare geht das ist
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schon irgendwie völlig okay man will dieses monster auch das ist ja auch gut
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beschrieben man verbindet sich
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auch mit dem man tut Da tut einem auch so ein bisschen leid ab und zu,
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das ist echt finde ich schon irre und das ist so ein bisschen dann.
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Um noch so zwei andere Sachen reinzugeben. Kurt Vonnegut hat mal gesagt,
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beginne deine Geschichte so weit am Ende wie möglich.
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Also so spät wie möglich soll die Geschichte beginnen.
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Was natürlich auch eine interessante Frage ist. Er hat ja auch immer tolle Witze
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gemacht. Was ist das Ende überhaupt?
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Und dann hatten wir auch hier Jeff Noon schon öfter zitiert.
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Und der hat auch ein Buch geschrieben, dessen Name mir gerade entfallen ist.
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Aber es kam jetzt, als du das gesagt hast, nochmal hoch, wo er so ein bisschen
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über das Schreiben selbst geschrieben hat.
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Und er hat den Begriff des Ghost Text in diesem Schreiben als Hilfestellung gegeben.
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Und Ghost Text ist Text, den du später löschst.
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Vielleicht weißt du es sogar schon vorher und es ist später löschbar.
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Du schreibst einfach Sachen von der Seele, die du vielleicht dann später alle löscht.
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Aber es muss einmal im Text drin gewesen sein, als ob es dann auf alles so reinfärbt.
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Und das meine ich halt über Dan Simmons, das Worldbuilding, färbt da irgendwie rein.
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Kurt Vonnegut sagt, so spät wie möglich beginnen. Das heißt,
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vorne, das wirkt auch hinein. Das ist ja auch so diese Welt,
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auf der die Geschichte dann sich ausrollt.
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Und bei Jeff Noon, der schneidet dann halt mittendrin so Sachen raus.
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Aber das finde ich halt einfach ein ganz tolles Bild, wo auch Dinge beschleunigt
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werden, weil man nicht alles erklärt.
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Und die Leute aber auch nicht für blöd verkauft und erklärt,
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keine Ahnung, wie die Evox sich fortpflanzen und wie die Feuer machen.
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Das muss man irgendwie alles wissen, damit man das Star Wars Universum vielleicht erzählen kann.
Florian Clauß
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Aber man muss es nicht mit der Story. Genau, wenn es ein Zeichen würde, dann wäre es zu banal.
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Aber du brauchst es halt, um irgendwie so eine Szene drauf aufsetzen zu können,
0:14:30–0:14:33
weil der dann halt irgendwie eine bestimmte Sache macht, von der man nicht weiß,
0:14:33–0:14:37
aber damit Und damit gewinnen die dann halt Wasser, die Ewoks.
Micz Flor
0:14:38–0:14:42
Genau. Und das finde ich halt bei dem Ilium auch so ganz toll.
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Da wird schon einiges erklärt.
Florian Clauß
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Aber ich würde noch mal ganz kurz zur Ergänzung, weil dieses Ghost Text,
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dieses so nah am Ende wie möglich, was da noch dazu passt, das war halt auch
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irgendwie so eine der Grundregeln zum Drehbuchschreiben, die ich damals eingeimpft bekommen habe.
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Nämlich, wenn du eine Szene schreibst, dann geh so spät wie möglich in die Szene
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rein und so früh wie möglich raus.
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Das war immer genau dieses Ding. Also das heißt, die Szene muss einfach so verdichten.
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Und deswegen so spät wie rein. Und daran erkennst du auch, wenn wir jetzt so
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Slow Cinema haben, geht es nicht darum.
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Aber wenn du jetzt so diesen typischen, keine Ahnung, Marathon Man oder sowas,
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dann siehst du halt, dass die wirklich so diese 70er Jahre Thriller.
Micz Flor
0:15:30–0:15:33
Das ist total absurd. Ich habe genau an Marathon Man gedacht,
0:15:33–0:15:36
aber Marathon Man, diese Bar, also wirklich, als ich das gesagt habe,
0:15:36–0:15:40
habe ich gedacht, diese Szene im Badezimmer, wo er im Bad liegt und dann geht
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irgendwann das Licht aus und dann hört er Geräusche und dann kriegt er Schiss
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und dann wird er ja auch irgendwie entführt.
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Dass diese Szene ja Suspense-mäßig auch deshalb so gut funktioniert,
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weil man so lange ihm zugucken darf, bis man beginnt zu verstehen,
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dass man zu lange geguckt hat.
0:15:53–0:16:00
Also das ist so, ja, oder Bills & Teds Adventures, wo die durch dieses Loch
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fallen und dann fallen die im Dunklen und die schreien, weil sie halt fallen
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und nicht wissen, wo der Boden ist. Es ist dunkel, man sieht nicht.
0:16:05–0:16:08
Und dann schreien die und die schreien und schreien und schreien und dann hören
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sie auf zu schreien, weil es irgendwie einfach vorbei ist mit Schreien.
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Und dann fangen sie wieder an zu schreien, Weil ich dann merke,
0:16:15–0:16:17
oh Gott, es wird ja alles immer schlimmer. Es hört nicht auf.
0:16:17–0:16:20
Also wo ist da der richtige Moment, wo man einsteigt? Aber okay,
0:16:21–0:16:24
ich verstehe, was du meinst. Aber gerade lustig, dass du Marathon Man gesagt
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hast, wo ich dachte, hä, hast du meine Gedanken gelesen?
0:16:28–0:16:29
Meine Shownotes gelesen.
Florian Clauß
0:16:31–0:16:33
Die Zukunft war ja schon die Shownotes.
Micz Flor
0:16:34–0:16:37
Ja, jetzt haben wir ganz viel drumherum gerührt. Also die Begeisterung für die
0:16:37–0:16:40
Literatur ist entfacht wieder.
0:16:40–0:16:46
Und Dan Simmons was ich mir heute anschauen möchte oder erklären möchte kurz
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ist Carrion Comfort und das ist wirklich schon irre,
0:16:50–0:16:56
weil das ist auch 1989 erschienen und das ist ein unglaublich fettes Buch,
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wir haben über Hyperion gesprochen das ist auch 1989 erschienen der zweite Teil
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von Hyperion, der auch fett ist ist,
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ein Jahr später erschienen 1985 ist dieses erste Buch veröffentlicht worden,
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Song of Kali, was wir kurz angesprochen haben.
0:17:17–0:17:23
Also die Mitte bis Ende 80er Jahre muss Dan Simmons unglaublich viel geschrieben haben.
Florian Clauß
0:17:23–0:17:25
Aber wiederholt er sich dann auch irgendwann?
Micz Flor
0:17:26–0:17:29
Also es überschneiden sich manche Sachen, wie diese Fax Notes zum Beispiel.
0:17:30–0:17:36
In der Science Fiction Welt von Illium kommt das vor und auch in Hyperion kommt das vor.
0:17:37–0:17:41
Aber Carrying Comfort ist ein ganz anderes Metier.
0:17:41–0:17:45
Das ist wirklich, ich denke mal, Horror. Musst du mir dann später sagen,
0:17:45–0:17:48
ob es Horror ist oder nicht. Ich kenne mich mit diesen Genres nicht so aus.
Florian Clauß
0:17:48–0:17:52
Ja, aber du hast ja selber schon gesagt, dass Dan Simms so ein bisschen halt
0:17:52–0:17:56
auch gebasht wird, weil er nicht so richtig im Science-Fiction-Bereich sich
0:17:56–0:17:59
ansiedeln lässt und nicht so richtig im Mystery-Bereich.
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Also er ist ja schon so ein Genre-Hopper.
Micz Flor
0:18:01–0:18:04
Auf jeden Fall und das ist dann auch, was wir in dem,
0:18:05–0:18:08
Hyperion, in der Folge, was ich da versucht habe, so ein bisschen Und zu zeigen
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ist halt diese Kurzgeschichten, in der er alles verwoben hat,
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wo eine eben auch deutlich vorher schon geschrieben wurde, die die letzte Erzählung ist in Hyperion.
0:18:19–0:18:23
Dass er da immer unterschiedliche Genre genommen hat, so dann Military Science
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Fiction und dann teilweise eher Fantasy Elemente, dann so ein bisschen Noir
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Detective Story mit eingebaut hat.
0:18:30–0:18:35
Das macht er sehr gut und auch in dem Carry & Comfort möchte ich nochmal betonen,
0:18:35–0:18:40
wie unglaublich toll der schreiben kann, wenn man das liest.
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Ja, und das hält dann auch eine Drude, war glaube ich 2007, als es erschien.
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Und auch da ist die Sprache einfach so großartig, Dickensian,
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so wie man sich das zumindest vorstellt als Leser.
0:18:53–0:18:58
Das ist jetzt keine Literaturwissenschaftsanalyse, aber einfach das Gefühl der
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Art der Sprache, über was wie gesprochen wird und was gesagt wird,
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was nur gedacht wird und dem Leser mitgeteilt wird, fand ich da ganz toll.
0:19:05–0:19:07
Also der kann einfach richtig gut schreiben.
0:19:08–0:19:11
Und bei carrying comfort ist es
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so dass ich mir überlegt habe ich möchte nicht plot spoilern und
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deshalb habe ich gedacht gucke ich mir einfach nur so einen ganzen so einen
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kleinen teil an weil es gibt auch da wieder die situation dass er das erste
0:19:26–0:19:31
und dritte kapitel des buches sind sind
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zwei Teile einer Novelette, also eine kleine kurze Novelle,
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die in zwei Teilen auch in einem Magazin schon 1983 publiziert wurden.
Florian Clauß
0:19:41–0:19:47
Okay, Novelette. Ach genau, der hat auch andere schon mal so publiziert, ne? War das nicht bei...
Micz Flor
0:19:47–0:19:53
Ja, Remembering Ciri war halt die letzte Geschichte aus Hyperion,
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die der Konsul erzählt hat. Die hatte er auch schon vorher geschrieben.
0:19:57–0:20:01
Die war vorher schon veröffentlicht worden. und da
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ist es so bei ich weiß
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nicht ob du das kennst aber 1983 wurde das
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veröffentlicht und das kann ich auch verlinken wer möchte kann nämlich
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einfach bevor man sich carrying comfort widmet online diese komplette novellette
0:20:16–0:20:24
die auch carrying comfort heißt lesen die ist nämlich in einem magazin erschienen
0:20:24–0:20:28
das hieß omni ich weiß nicht hast du davon mal gehört omni magazine da.
Florian Clauß
0:20:28–0:20:32
Darf ich da mal unterbrechen? Hier, guck mal, auf der einen Seite dieses herrschaftliche
0:20:32–0:20:34
Gebäude, was wahrscheinlich eine Schule ist.
0:20:36–0:20:36
Großartig.
Micz Flor
0:20:36–0:20:37
Sieht aus wie Hogwarts.
Florian Clauß
0:20:38–0:20:41
Ja, und auf der anderen Seite hier, weißt du was, das ist ein Fabrikgebäude,
0:20:42–0:20:44
was aber auch irgendwie so ein Kunstraum sein könnte.
0:20:50–0:20:54
Ja, das sieht so ein bisschen aus wie dieses Gebäude da, was da an die Leibnizsee
0:20:54–0:20:57
hat, wo du deine erste Zen-Folge gemacht hast.
Micz Flor
0:20:57–0:20:59
Ja, das stimmt. Passt auch wieder gut dazu.
Florian Clauß
0:20:59–0:21:01
Aber was ist das denn hier für ein Gebäude?
Micz Flor
0:21:03–0:21:08
Ich weiß es nicht, aber es ist flach und lang.
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Sieht von der Architektur aus wie aus den 1920er und 30er Jahren.
0:21:14–0:21:18
Es hat einen Schornstein.
Florian Clauß
0:21:22–0:21:30
Hier ist irgendwie die BVG-Hauptwerkstätten, aber es gibt auch einen Kaffee-Pförtner.
0:21:30–0:21:35
Ich habe die Frage, ob das jetzt der Kaffee-Pförtner von der BVG-Hauptwerkstatt ist.
0:21:37–0:21:42
Wenn sich die Pförtner da treffen, was ich denen gönne, ein eigenes Café zu haben.
Micz Flor
0:21:42–0:21:46
Ja, vielleicht können wir da auch noch einen Kaffee trinken gehen und ein Foto
0:21:46–0:21:49
machen, was dann unten an unserem Blogpost dranhängt.
0:21:51–0:21:53
Ich gehe jetzt zurück ins Thema, ist okay?
Florian Clauß
0:21:53–0:21:54
Gut.
Micz Flor
0:21:54–0:21:55
Ausnahmsweise.
Florian Clauß
0:21:55–0:21:58
Naja, wir reden ja auch beim Laufen. Man muss ja auch ein bisschen die Strecke ruhigen.
Micz Flor
0:21:58–0:22:00
Laufend, laufend reden.
0:22:05–0:22:13
Omni-Magazin ist, also es gibt seit, ich glaube, 83 bis 96 oder 97,
0:22:13–0:22:16
weiß nicht genau, auf jeden Fall ist dann die Verlegerin auch gestorben.
0:22:16–0:22:22
Die Verlegerin war die Frau von dem Verleger auch von Penthouse-Magazin.
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Die hat auch vorher schon als Verlegerin für Viva in den 70er Jahren gearbeitet.
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Das war eben auch so ein Women's Magazine, auch mit erotischen Geschichten, erotischen Bildern.
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Aus den 70er Jahren eben, was nach Penthouse gegründet wurde,
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das hat sie da mitgemacht.
0:22:40–0:22:45
Und dieses Omni-Magazin war so ein bisschen Science. Da wurden eben aber auch
0:22:45–0:22:47
Essays veröffentlicht, auch Wissenschaftsartikel.
0:22:47–0:22:49
Es wurden aber auch Science-Fiction-Geschichten.
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Es war wohl so eine Riesenerfolgsgeschichte aus den 80er-Jahren Publishing.
Florian Clauß
0:22:54–0:22:57
Das ist wie Peter Mosleiters.
Micz Flor
0:22:57–0:23:00
Nee, es ist großartig. Also auch die Kunst darin ist großartig.
0:23:00–0:23:01
Die Illustrationen sind großartig.
0:23:01–0:23:06
Und das weiß ich deshalb, weil ich mich da, das war so ein Rabbit Hole in der Recherche.
0:23:06–0:23:10
Es gibt eine Seite, wo unglaublich viel eingescannt ist am Material.
0:23:10–0:23:15
Und da sind eben auch die beiden Teile, diese Novelette, Carry & Comfort,
0:23:15–0:23:16
komplett lesbar da drin.
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Und die Illustrationen dazu. Und es gibt noch eine andere Geschichte von Dan
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Simmons, die da auch lesbar komplett eingescannt ist.
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Auch eine Kurzgeschichte. Aber auf jeden Fall, Carry & Comfort,
0:23:31–0:23:37
die Novelette, die bildet das erste und dritte Kapitel von Carry & Comfort, dem Buch.
0:23:37–0:23:41
Und das Buch hat aber noch eine ganz andere Geschichte drumherum gewoben,
0:23:41–0:23:43
die da nur so ein bisschen aufleuchtet.
0:23:44–0:23:49
Nämlich Nazi Germany und Holocaust. Das hat eine größere Rolle in Caring Comfort,
0:23:49–0:23:55
dem Buch, und es wird nur kurz bei einem Charakter in dieser Novelette angestoßen.
0:23:57–0:24:02
Worum geht es? In dieser Caring Comfort-Ausgabe, die zum 20.
0:24:02–0:24:07
Jubiläums erschienen hat, hat Dan Simonson Vorwort geschrieben über die Entstehung
0:24:07–0:24:08
des Buches und so weiter.
0:24:09–0:24:12
Und das geht halt damit los, dass er halt auch in seiner sehr schönen Sprache,
0:24:12–0:24:16
im Englischen, ich kann das jetzt nur paraphrasieren und im Deutschen irgendwie,
0:24:16–0:24:22
damit beginnt, sagt, ich muss euch enttäuschen, liebe Leser und Leserinnen, es gibt keine Vampire.
0:24:22–0:24:28
Ich habe überall geschaut. Ich war in den Karpaten, in dem Schloss XY und nicht
0:24:28–0:24:32
in dem Schloss YZ, wo alle immer die Leute hinschicken für die Touris.
0:24:32–0:24:35
Ich habe überall diesen, also hat alles irgendwie abgegrast.
0:24:35–0:24:39
Das Einzige, was es aber wirklich gibt und darüber davon handelt,
0:24:39–0:24:42
Carrying Comfort, ist mind vampires.
0:24:44–0:24:48
Mind vampires, die quasi an unseren Gedanken saugen.
Florian Clauß
0:24:48–0:24:49
Hast du das nicht schon mal erzählt?
Micz Flor
0:24:50–0:24:53
Kann sein, dass ich das mal erwähnt habe, weil ich dir ja schon mal gesagt habe,
0:24:53–0:24:56
dass ich das vielleicht auch noch machen wollte als viertes Buch.
Florian Clauß
0:24:56–0:24:59
Ja, das kommt mir so bekannt vor, oder?
Micz Flor
0:25:01–0:25:05
Und in dieser Vorgeschichte zur Ausgabe erzählt er auch ein bisschen,
0:25:05–0:25:10
wie ihm das zum ersten Mal als Bild in den Kopf kam, worum es da geht.
0:25:10–0:25:17
Und das Bild, was er hatte in einem Traum, war, dass er gesehen hat, wie eine alte,
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noch bewegliche, aber etwas zerbrechliche Dame, die rennt in so einem Dunkel
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im Wald, rennt die halt irgendwie und scheint zu fliehen.
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Und dahinter ist ein Hubschrauber und dann der Hubschrauber versucht,
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mit dem Licht irgendwie den Wald zu beleuchten.
0:25:35–0:25:41
Und es kommt dann im Traum, wird ihm auf einmal klar, dass die alte Frau nicht
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vor irgendwas wegrennt, sondern dass die alte Frau das ist, was der Hubschrauber
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versucht zu erschießen.
0:25:50–0:25:52
Also die ist das Böse, die ist dieses große Schlimme.
0:25:54–0:25:57
Und er konnte sich dieses Bild so, was ist das denn?
0:25:57–0:25:59
Also er fand das Bild unglaublich mächtig
0:25:59–0:26:02
und hat sich dann einfach diese Mind-Vampire-Geschichte drumherum gebaut.
0:26:03–0:26:08
Und in der Tat kommt auch in Carrying Comfort das Bild später vor,
0:26:08–0:26:12
dass sie heißt Melanie, kommt auch in der Novelette schon vor.
0:26:12–0:26:14
Es gibt drei Charaktere, die da drin sind.
0:26:15–0:26:18
Melanie kommt später auch in dem Buch Carrying Comfort die Situation,
0:26:18–0:26:21
dass sie vom Hubschrauber gejagt wird. Die versuchen sie umzubringen,
0:26:21–0:26:23
weil sie eben ein Mind-Vampire ist.
Florian Clauß
0:26:25–0:26:30
Aber es ist halt sehr visuell. Es ist halt so, wie du es so erzählt hast,
0:26:31–0:26:33
wie ich schon meinte, es kommt mir irgendwie bekannt vor.
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Es klingt echt so nach so einer, aber man hat das Gefühl, dass man es in irgendeinem
0:26:37–0:26:42
Horrorfilm schon mal so gesehen hat, diese Jagd, wo man erst mal überlegt,
0:26:43–0:26:46
wer ist jetzt der Gejagte und warum die?
Micz Flor
0:26:46–0:26:52
Ja, das ist im Prinzip die Szene, die du aus The Thing,
0:26:53–0:26:59
wo dieser Wolf auf diese Station zuläuft und die die ganze Zeit versuchen,
0:26:59–0:27:02
aus dem Hubschrauber den Wolf zu erschießen. Kannst du dich erinnern?
Florian Clauß
0:27:03–0:27:03
Ja.
Micz Flor
0:27:03–0:27:08
Ja, da kommt ein französisch-kanadisches Team, glaube ich, was versucht, den Wolf zu erschießen.
0:27:08–0:27:11
Und die Amis, die da sitzen, wissen gar nicht, was die wollen.
0:27:11–0:27:15
Und dann stürzt der Hubschrauber irgendwie ab und der Wolf kommt dann eben da
0:27:15–0:27:17
rein. Und keiner weiß genau, warum ist der denn so böse.
0:27:18–0:27:22
Der will doch gar nicht so ein liebes Tier. Und das ist im Prinzip genau diese
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Folge, also dieses Bild, was da wieder drin vorkommt.
Florian Clauß
0:27:27–0:27:31
Irgendwie ziemlich begeistert, dass sich so viele neue Orte entdecken.
Micz Flor
0:27:32–0:27:38
Diese Tour ist wirklich genial. Also wir sind wirklich in einer anderen Stadt. Ja, das ist komisch.
Florian Clauß
0:27:38–0:27:41
Weil man kennt halt immer die ganzen Straßen, wo man dann immer kreuzt.
0:27:42–0:27:46
Aber man kennt diesen Weg überhaupt nicht. Echt toll.
Micz Flor
0:27:47–0:27:52
In diesem Gebäude, aus dieser Kaffeeküche, lief gerade vor uns jetzt jemand im Weg.
0:27:54–0:27:57
Stapfen im Hintergrund, der genau aussieht wie Dan Simmons auf dem Pressebuch.
0:27:58–0:28:01
Spooky! Spooky! Also, Horror.
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Melanie, Nina und Willie sind die drei Charaktere, die in dieser Novelette vorkommen.
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Wir wissen natürlich, in der Novelette wissen wir gar nichts von dem Hintergrund
0:28:13–0:28:17
von der Geschichte. Wir wissen nicht, worum es geht. Und es ist total schön geschrieben.
0:28:18–0:28:22
Diese Novelette setzt auch was Besonderes in dem Buch, was später entstanden
0:28:22–0:28:27
ist, weil wenn Melanie vorkommt in einem Kapitel, dann spricht sie als Ich, Ich-Erzählerin.
0:28:28–0:28:32
Und wenn sie, also in anderen, dann ist es immer aus der dritten Person.
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Das heißt, aber das gibt dem Ganzen auch nochmal so ein besonderes Flair,
0:28:36–0:28:42
weil du weißt am Anfang nicht wirklich, warum Melanie diese zentrale Rolle spielt.
0:28:42–0:28:45
Mir ist es wirklich am Anfang nicht aufgefallen, wenn du zwischen Kapiteln rumspringst,
0:28:45–0:28:50
weil alle Charaktere werden gut besprochen, aber nur Melanie erzählt das Ich.
0:28:50–0:28:54
Und Melanie, musst du dir vorstellen, ist eine vornehme, reiche,
0:28:54–0:28:56
ältere Dame aus Amerika,
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die halt irgendwie noch so ein bisschen Mayflower-Feeling von die,
0:29:02–0:29:06
die aus England übergesetzt sind, hatte so ein bisschen Aristokratie in sich,
0:29:06–0:29:08
ohne dass es Aristokratie gibt.
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Und die ist auch eher so, ist halt eher so ein Oma-Typ.
0:29:15–0:29:22
Und die hat aber dann irgendwie in dieser verpuderten Oma-Persona,
0:29:22–0:29:27
die sie da ist, hat sie eben auch eine völlige Respektlosigkeit inzwischen gegenüber
0:29:27–0:29:29
anderen Menschen und dem Tod anderer Menschen.
0:29:29–0:29:33
Also irgendwie gibt es dann eine Szene, die später beschrieben ist,
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wo sie als Mind-Vampire dann einen,
0:29:36–0:29:42
jetzt bin ich doch außerhalb der Novelette, aber sie greift quasi mit ihrer Ability,
0:29:42–0:29:47
wie sie das nennt, also ihrer Fähigkeit, greift sie in so einen Chauffeur,
0:29:47–0:29:49
ich weiß nicht, ob es ein Taxifahrer oder ein Chauffeur ist,
0:29:50–0:29:56
greift sie rein und zwingt den, sie nach Atlanta zu fahren, weil sie von da wegfliegen möchte.
0:29:56–0:30:01
Und dann später möchte sie halt ihre Spuren beseitigen und flüstert ihm dann
0:30:01–0:30:06
noch irgendwie ins Ohr, er solle jetzt bitte auf den Ring Highway fahren und jedes Mal,
0:30:06–0:30:14
wenn eine Ausfahrt kommt, soll er zehn Meilen per Hour beschleunigen und zum
0:30:14–0:30:15
nächsten und so weiter immer zehn.
0:30:15–0:30:19
Und wenn er es fünfmal gemacht hat, dann soll er die Augen schließen,
0:30:19–0:30:20
bis sie ihm sagt, die Augen wieder zu öffnen.
0:30:20–0:30:24
Also wie so eine Art Hypnose, aber natürlich halt als Mindvampire ist sie mit
0:30:24–0:30:27
ihm verbunden und zwingt ihn das zu tun.
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Also und das ist dann, wie sie das so beschreibt, das ist halt ihre Art,
0:30:31–0:30:34
dass sie den los wird, ohne dass er Spuren hinterlässt. Das wird halt einfach
0:30:34–0:30:35
nur ein Verkehrsunfall.
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Und wenn du diese Noveletten liest und gar nichts dazu verweist.
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Da kommt halt Melanie ist da, die hat eine Bedienstete.
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Nina kommt zu Besuch, auch eine ältere Frau, die sich aber sehr gut gehalten
0:30:51–0:30:55
hat und immer so sportlich angezogen ist, die wohl auch eine Kolumne in einem
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Fashion Magazin hat und beide warten dann so ein bisschen auf Willy,
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weil sie spielen dieses The Game.
0:31:04–0:31:08
Und Nina platzt dann ganz am Anfang, glaube ich, sogar schon im ersten Absatz
0:31:08–0:31:11
aber so raus, dass sie, sie ist verantwortlich für John Lennon,
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für diesen Beatle, dieser Beatle der.
0:31:14–0:31:20
Und es geht dann darum, dass die drei älteren Menschen dann ihre Notizen vergleichen,
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wen sie denn in diesem Jahr, seit sie sich das letzte Mal gesehen haben,
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wen sie denn alles mit ihrer Ability umgebracht haben.
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Und dann geben sich gegenseitig Punkte. Und dann gibt es halt immer einer,
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der macht dann am meisten Punkte und die Person hat dann gewonnen,
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kriegt von anderen, glaube ich,
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von jeden tausend Dollar. Das ist so ein kleines Spiel, was sie spielen.
Florian Clauß
0:31:39–0:31:42
Und wird irgendwie erklärt, woher die diese Fähigkeit haben?
Micz Flor
0:31:42–0:31:47
Nee, das ist eben diese Vampire-Mythos-Idee. Das kommt von ganz lang.
0:31:47–0:31:49
Es ist dann auch so, im Buch entfaltet sich das so ein bisschen,
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dass es auch andere gibt.
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Aber in dieser Novelette ist es sogar, glaube ich, explizit,
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dass sie gar nicht wissen, ob es andere gibt.
Florian Clauß
0:31:56–0:32:00
Und die Fähigkeit ist einfach, sich dann halt so in so einen Mind zu hacken. Ja.
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Also ein bisschen wie bei Ghost in the Shell, wo man dann so besetzt wird von irgendwann.
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Und ist dann noch das Bewusstsein da oder ist man dann in so einem Traumzustand?
Micz Flor
0:32:14–0:32:22
Manche haben mehr Resistance, also sie pushen zurück und da muss man dann richtig
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hart zugreifen, aber andere sind einfach so leer schon von vornherein,
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dass man die wie Marinetten nutzen kann.
Florian Clauß
0:32:29–0:32:33
Und ist das Zugreifen, ist das so eine Telekinese oder wie kann man sich das vorstellen?
Micz Flor
0:32:34–0:32:36
Es ist was, was so beschrieben wird, dass es eben auch über Distanz...
0:32:38–0:32:43
Wenn sie dann nämlich mit dem, mit diesem Chauffeur verbunden ist,
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so, sie schließt dann die Augen, sie ist im Hotel, er fährt jetzt quasi beschleunigt
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immer mehr und sie spürt das noch.
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Sie meint, sie riecht noch das billige Leder vom Auto, sie sieht halt auch Flackern
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des Lichtes auf der regennassen Fahrbahn.
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Also sie bleibt da verbunden und als er dann die Augen zumacht,
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dann koppelt sie sich aber raus, damit sie diesen Crash irgendwie nicht mitträgen müsste.
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Wir sind jetzt ganz weit oben oder ist das die Seestraße hier schon?
Florian Clauß
0:33:15–0:33:17
Osloer Straße ist hier, ne?
Micz Flor
0:33:22–0:33:25
Und es ist halt irgendwie Dan Simmons, das wird so einfach erzählt.
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Und die hat halt Bedienstete. Und wie sich dann aber später auch so Schritt
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für Schritt rausstellt, sind halt eigentlich die Bediensteten.
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Nina bringt Bedienstete mit, Melanie hat Bedienstete.
0:33:35–0:33:38
Und später kommt Willi, der hat auch noch zwei Bedienstete. dann stellt sich
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halt raus, dass das keine Bediensteten sind, sondern die werden auch von denen kontrolliert.
Florian Clauß
0:33:43–0:33:45
Und so seit Jahrzehnten.
Micz Flor
0:33:45–0:33:50
Also die sind nämlich auch Waffen und die werden dann noch als Waffen eingesetzt.
0:33:51–0:33:56
Und Willie Borden, wie er heißt, und das ist halt der Oberst von Borchardt,
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der nach dem Krieg geflohen ist.
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Und da wird halt eben nahegelegt, dass er auch Kriegsverbrechen begangen hat
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und dann Amerika nach dem Krieg neue Identität angenommen hat.
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Und dieser Teil wird dann noch mehr ausgebaut im Buch.
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Der hat zwei mit und einer von denen ist dann auch mal so zwischendrin ungehorsam,
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wo Willy dann rausgehen muss und muss ihm eine scheuern.
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Und was für die beiden anderen so ein bisschen peinlich ist,
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dass er seine Bediensteten nicht richtig im Griff hat.
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Und die Sache ist halt, du bist halt eben in dieser Ich-Erzählung von dieser
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älteren Dame drin, die ja dann irgendwie viel Geld hat.
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Und du merkst aber immer mehr, dass auch ihr Bediensteter ist eben von ihr seit
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Jahrzehnten einer, der nicht mehr raus durfte aus dieser Rolle.
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Der war da einfach so drin. Sie hat den einfach wie eine Marionette Heldideen.
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Und dann wird auch beschrieben, dass er sich dann über Nacht setzt,
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er sich auf den Stuhl und verbringt dort die Nacht.
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Und das macht sie alles. Und da wird es halt so richtig unheimlich in dem Moment,
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wenn du merkst, dass halt diese Melanie,
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der man einfach so nett zuhört, dass die permanent und immer,
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das ist nicht nur die Ausnahme, sondern die ist halt permanent über ihren Bediensteten
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immer in dieser Situation drin, dass sie die kontrolliert mit der Ability.
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Dann kommt in dieser Geschichte auch, finde ich total schön beschrieben,
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auch wieder ein ganz anderes Flair aus dieser Jugend,
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als sie noch nicht mal 18 war, wo sie Nina kennengelernt hat und Nina und sie
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waren dann befreundete Mädchen und die hatten auch BOS, also B-E-A-U,
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also so Jungs, die sie dann.
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Der eine, der halt ihr irgendwie verfallen war und der andere,
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der Nina verfallen war Und die kommen halt irgendwie da drauf,
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weil so eine Pistole rumliegt und Nina fragt, hä, warum hast du denn eine Pistole hier rumliegen?
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Und dann springt die Geschichte raus, in dem Melanie denkt, typisch Nina,
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dass sie die Pistole nicht erkennt.
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Und dann springt man halt eben zurück in diese Teenager-Zeit,
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wo Nina und Melanie zusammen zum ersten Mal entdeckten, dass sie diese Ability
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haben und dann damals als Teenager schon dafür gesorgt haben,
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weil sie fand es so aufregend,
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dass sie diese beiden Jungs dazu gebracht haben, sich gegenseitig zu duellieren.
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Sie konnte sich gar nicht mehr genau erinnern, was da der Auslöser war,
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weil es war ja eh alles irgendwie gestaged.
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Und sie kann sich aber nur noch erinnern, wie ihr Bo dann in diesen Tagen, bevor es zum Duell kam,
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irgendwie wie verrückt war, weil er dann weinen musste, weil er voller Liebe
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war, weil er selber irgendwie das Gefühl hatte, was mache ich hier eigentlich?
0:36:44–0:36:46
Wie konnte es dazu kommen?
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Also es ist völlig fremdgesteuert. Und sie beobachtet das auch so und Nina und
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sie gehen halt schon so lange auch gemeinsam zurück.
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Und Melanie hat aber in dieser Novelette eigentlich aufgehört,
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selber diese Morde zu vollbringen.
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Sie hat keinen einzigen Menschen ermordet mit ihrer Ability.
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Und die anderen beiden sind ein bisschen perplex, nehmen das aber irgendwie ganz gut hin.
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Aber da kommt eben auch raus, dass wenn man diese Ability nutzt,
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das nennen die dann auch Feeding.
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Und Feeding heißt, man nimmt sich dann so ein bisschen wie bei der dunklen Kristalle,
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man nimmt sich diese Lebensenergie auch so ein bisschen raus.
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Nina zum Beispiel sieht deutlich jünger aus als Melanie, weil sie eben auch
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dieses Feeling immer noch macht und dann 30 Leute umgebracht hat in der Zeit mit der Ability.
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Und das verjüngt sie, das hält irgendwie jung, wenn man das macht.
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Wenn du dann beginnst, es zu begreifen, finde ich das auch total,
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wenn alles so ein bisschen unheimlicher wird, weil du auf einmal merkst,
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diese Geschichte ist schon total zersetzt durch das, was ich langsam erst verstehe.
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Das war die ganze Zeit schon vor meinen Augen.
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Ich weiß nicht, hast du American Psycho damals gelesen? Und bei American Psycho
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da musste ich dran denken, weil da hatte ich so einen ähnlichen Effekt,
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weil das wurde ja damals wegen Nekrophilie und Brutalität und diesem wurde der
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so richtig hochgepeitscht, der Roman.
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Ich habe ja angefangen zu lesen und hatte so das Gefühl, dass die ersten 100
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Seiten kriege ich so gar nichts mit. Weißt du, es passiert ja eigentlich gar nichts.
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Und dann kam aber so ein seltsamer Twist, wo man dann bestimmte Charaktere,
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die man schon kennengelernt hat von dem Erzähler und so, dass man merkt,
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dass er die teilweise schon umgebracht hat oder misshandelt hat.
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Also irgendwie kommt dann ganz viel raus von dem, was du vorher schon gehört
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hast, wo du anwesend warst, aber erst später wird dir von dem gleichen Erzähler
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verraten, was er eigentlich gemacht hat.
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Was er dir vorher nicht gesagt hat. Und das ist so ein bisschen wie in dieser Geschichte auch.
0:38:53–0:38:57
Das heißt, du liest dich da so rein und während du dich reinigst,
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wirst du so fast schon komplizenhaft.
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Bei American Psycho wirst du ein bisschen ertappt, dass du drangeblieben bist,
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weil du willst ja endlich Nekroveli oder wie kann das sein? Wovon reden alle?
0:39:08–0:39:14
Und bei dem ist es irgendwie auch so, dass man dann langsam da so reinrutscht
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und dann versteht, dass das alles, diese Ability so da ist.
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Und dann gibt es so zwei ganz kurze Szenen, wo einmal Willy dann die Melanie
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kurz am Bein berührt und du merkst aber schon beim Lesen, oh,
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das bedeutet was. Und dann auch Nina berührt sie noch mal so kurz am Bein.
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Und dann erzählen die sich auch nämlich gegenseitig, wie sie die Leute so...
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Wie sie die quasi übernehmen.
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Und da müssen sie halt Kontakt herstellen. Manchmal auch wiederholten Kontakt,
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manchmal auch körperlichen Kontakt herstellen.
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Und dann muss halt eben Willi auch kurz rausgehen. Und du weißt dann irgendwie
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in dem Moment, wenn beide gegangen sind, nachdem Melanie gesagt hat,
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sie hört jetzt auch auf mit diesem Feeding und macht das nicht mehr,
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wie weit die beiden anderen schon plotten, was mit Melanie anzustellen.
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Du weißt es wirklich nicht, wie diese Geschichte jetzt irgendwie so weitergeht.
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Melanie selbst ist auch so ein bisschen alarmiert, weil sie perplex ist,
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dass Nina das so einfach so hingenommen hat und hat deshalb ihren Wächter eben für sich so als,
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das ist die Szene, wo sie schreibt, der sitzt dann einfach auf dem Stuhl und
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hält Wache die ganze Nacht.
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Also hat sie einfach da platziert.
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Hups, kommt Fahrrad, sehr gut.
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Ich musste sowieso jetzt mal kurz einen Schnitt machen, weil jetzt möchte ich
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kurz in was anderes reinspringen.
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Was sich mir nämlich gar nicht erschließt und was auch bis heute nicht wirklich
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eine Quelle zu gefunden habe, ist, warum das Buch Carry & Comfort heißt.
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Comfort, also Komfort, das Wort kennen wir und Carrying heißt eigentlich Arse,
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also Arse, so, also das ist Komfort für Arse.
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Und den Begriff kann ich mir halt so nicht so richtig erschließen,
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aber es gibt und ich denke mal, weil Dan Simmons eben auch sehr viel Literaturwissen
0:41:15–0:41:19
immer mitbringt, wie wir bei Ilium Hyperion so ja schon irgendwie besprochen haben.
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Es gibt ein Gedicht, das heißt Caring Comfort von Gerard Manley Hopkins.
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Und dieses Gedicht kann ich nicht vortragen, weil das ist ein bisschen so aus
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der gleichen Zeit wie die Tiefsee-Expedition in der letzten Folge ist von 1885 bis 1887 entstanden.
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Da geht es viel um Despair, Verzweiflung auch und so Appell an Gott und so.
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Also irgendwas, was einfach schon ein bisschen weiter weg ist.
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Und da habe ich gedacht, naja, vielleicht bezieht sich aber diese ganze Karen
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Comfort Sache auf dieses Gedicht und habe aber nicht wirklich verstanden,
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wie ich das so parallelisieren, erleiden könnte miteinander.
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Das einzige was mir aufgefallen ist es gibt
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in diesem gedicht gibt
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es den begriff der lion limb also das
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ist die löwen limb ist
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also arm beine sind limbs
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und lion limb ist halt quasi das bein
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des löwen okay und das wird
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so als begriffe eingeführt was in poetisches wort ist
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was es so irgendwie nicht so richtig gibt als bezeichnung und
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denn simmons nennt diese
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bediensteten die servants die alle übernommen wurden
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ja also deren geist quasi nicht mehr selbstbestimmt sondern fremdgelenkt arbeitet
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die nennt melanie alle cats porro also katzen pfote sein ist ein löwen line
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limb und jetzt cats porro und da habe ich gedacht ja das ist vielleicht eine
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anspielung schon dass dass es miteinander zusammenhängt,
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weil Ketzbauer ist jetzt auch ein Fantasiewort,
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was aber irgendwie eine gewisse Affinität zu diesem Gedicht hat.
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Und was dann passiert im zweiten Teil der Novelette, die man lesen kann.
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Ist, dass es in der Tat zu einem Kampf kommt.
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Und es ist wirklich einfach lesenswert. Also das ist vielleicht sogar eine meiner Lieblings...
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Von Dan Simmons Universum, diese Novelette, also diese beiden Kapitel.
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Finde ich vielleicht irgendwie das bestgeschriebenste.
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Also wo du eben auch in diesem ersten Teil, den ich schon erzählt habe,
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auch so ein bisschen schon immer in diesen Hintergeschichten,
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in diesem kurzen Text dann schon merkst, wie mächtig Melanie wirklich ist.
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Melanie ist im Endeffekt auch in Caring Comfort die mächtigste wohl von diesen,
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mit der Ability, diesen Mind Vampires.
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Du erahnst es schon, sie teilt dir das auch irgendwie mit und sie ist auch irgendwie
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so gelangweilt von allem, wie halt so alte,
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du musst dir das vorstellen, alte Dame, die schon alles gesehen hat,
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einfach so gelangweilt ist die ganze Zeit und Nina und Willi erzählen dann noch,
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damals weiß noch der Typ, der ein Buch schreiben wollte über meinen Vampire,
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wir wissen bis heute nicht, wo der die Quellen her hatte oder ob es das überhaupt
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gibt oder nicht, auf jeden Fall,
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streiten die sich dann, wer von den beiden den eigentlich umgebracht hätte und Melanie,
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erzählt uns dann eben, als ich erzähle, so ja, ich höre da gar nicht richtig
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zu, es hat mich erst gelangweilt, ich war es ja, der der ihn umgebracht hat.
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Also wo sie, wo die anderen beiden das für sich dann reklamieren wollten,
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aber sie hat es halt einfach so gemacht.
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Also sie ist irgendwie, da ist so ganz viel in dieser Melanie Charakter drin,
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der einerseits wirklich so ein,
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so eine Katzenoma ist, die halt irgendwie so in der Wolldecke vorm Feuer sitzt,
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eine Katze hat, einen Sherry trinkt, aber eben andererseits auch diese absolut kalte, mörderische.
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Egocentrische, das ist auch drin.
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Aber nicht mal bösartig, sondern es ist so ganz komisch, wie so eine nihilistische
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Notwendigkeit, die sie da so auslebt.
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Und im zweiten Teil bewahrheitet sich dann, was sie befürchtet hat,
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dass eben sie angegriffen wird von den anderen beiden.
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Aber natürlich greifen die nicht selber an, sondern die greifen eben über andere
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Catspaws oder Leute, die sie übernommen haben, greifen sie dann an.
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Und als erstes ist es so, dass sich sogar ihr eigener, wenn ich mich richtig
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erinnere, ihr eigener Bediensteter sich gegen sie wendet und sie muss dann möglichst
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schnell jemand anders einfach aus diesem Gemenge in dem sie ist,
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übernehmen der sich dann auf den stürzt um mit dem zu kämpfen,
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erinnert sich dann, dass Willi ja wirklich rausgegangen ist in die Küche und
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vielleicht hat er ihn da berührt und konnte ihn deshalb überhaupt übernehmen
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und dass sie da jetzt kurz off guard war und dann ist halt Melanie,
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Dann wird er auch ein bisschen verletzt und muss sich dann zurückziehen, muss sich verstecken.
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Und dann ist es so ein bisschen wie in solchen Star Wars.
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Die schmeißen dann halt einfach so normale Menschen aufeinander drauf.
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Der Kampf wird stellvertretend von anderen ausgeführt. Aber es ist so unglaublich gut geschrieben.
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Es ist wirklich einfach sehr, sehr spannend. Und...
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Das ist jetzt schon fast das Ende unserer 50. Folge. Mir fällt erst gar nicht
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mehr so viel dazu ein, was ich noch sagen sollte.
Florian Clauß
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Ja, also ich habe, während du erzählt hast, dann immer wieder so Bilder und
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denke immer wieder, ich habe es jetzt das ein oder andere Mal erwähnt,
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aber das habe ich auch schon mal irgendwo gesehen.
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Es sind so wahrscheinlich dann irgendwo ins kulturelle Gedächtnis eingeflossen,
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so Bilder, die Dan Sims da entwickelt hat.
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Was mich noch mal, also was ich so auf so einer Metaebene ganz interessant finde, ist ja,
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dass ja genau das die Aufgabe von so einem so einem Schriftsteller ist,
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sich dann halt so auch ja so quasi in das Gedächtnis rein zu fräsen.
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Bei dir jetzt, also was du entdeckst. Ja, überhaupt irgendwie so,
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um Bilder zu entwickeln, um halt so die Geschichte zu erzählen,
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Und das dann genau an solchen Punkten, wenn es gut ist.
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Und das ist dann wahrscheinlich wieder so ein Mental Vampire,
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der sich dann halt wirklich so reindrillt in den Kopf und diese Bilder pflanzt.
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Und das ist dann auf dieser Meta-Ebene wahrscheinlich wieder der Schriftsteller,
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der sich dann auch eben so als ein Vampir sieht, der dann diese Bilder erzeugt.
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Und dass du als Leser quasi seinen Gedanken folgst. Das ist ja so.
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Auf dieser Ebene könnte man das mal vielleicht heben, wenn man diese Meta-Ebene reinbringen will.
Micz Flor
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Ich finde, das mit diesen Bildern, was du beschreibst, das hatte ich ja bei,
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Und Ilium bei Hyperion irgendwie auch schon gesagt, dass es oft so ist,
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dass man wirklich das Gefühl hat, das kenne ich schon, ich fühle mich zu Hause in diesem Bild.
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Da hatten wir ja dann so ein bisschen diese Volksbühne-Theatersachen als Referenz,
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auch eine Schlingensief, so Bilder herstellen, die irgendwie eine Macht haben
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und die miteinander verknüpfen.
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Und wenn man jetzt bei Dan Simmons sagt oder wie ich es halt gesagt habe,
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dass der halt so unglaublich toll mit diesen unterschiedlichen Genres spielen
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kann, dann ist es ja in seiner Virtuosität schon mit angelegt,
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dass er sich an Bestehendem bedient.
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Also er macht quasi so eine Chat-GBT-Sache, wenn man das so ein bisschen als
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Parallelität reinnehmen will.
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Er geht dann da rein und holt sich aus dem Fundus neue Dinge raus.
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Aber man würde ja nie davon reden, dass er so toll zwischen den Genres wandelt,
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wenn er nicht diese Genres auch bedienen würde.
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Sonst würde er einfach nur seine eigene Stimme haben.
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Das ist vielleicht dann auch ein Vorwurf, den man immer wieder mal so liest
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in Kritiken. Das ist halt bei Dan Simmons, wo Leute dann sagen,
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ja ich bin immer so hin und hergerissen.
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Einerseits kann ich nicht aufhören zu lesen, aber andererseits haut es mich dann nie so richtig um.
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Und die Bücher, die mir da am besten gefallen, sind ja auch immer die,
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die nach hinten, Hinten, also Caring Comfort, das hört und Song of Kali auch, die hören auf.
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Drood eigentlich auch, aber der Weg ist das Ziel. Also der schreibt einfach
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so toll. Das ist halt das, was wirklich fasziniert.
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Und diese Bilder, ich glaube, das, was wirklich toll ist, ist halt,
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dass man bei ihm nicht das Gefühl hat, das ist eine Queen-Cover-Band und der
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singt so gut wie Freddie Mercury oder fast so gut, weil,
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er ein Genre so gut imitiert, fast so gut wie das Original, sondern da finde
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ich schon so, dass er diese Bilder nimmt.
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Und die dann nochmal so richtig rausarbeitet, vielleicht so einen Sprung wie
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von Schwarz-Weiß dann in Farbe.
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Ich mache es in Farbe. Also irgendwie habe ich das Gefühl, dass er in seiner
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Art zu schreiben und auch in seiner Virtuosität sich da anzupassen,
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wie eben auch in dieser Rolle von Melanie, einzige Ich-Erzählerin in dem Buch,
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jedes Mal in dem Kapitel bist du trotzdem, du bist so tiefer dran an diesem
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Mensch, weil du wirklich so in ihrem Kopf, in ihren Gedanken bist.
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Und du bist völlig überrascht von dem, wozu sie fähig ist.
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Und die Virtuosität, mit der er schreiben kann, die ist einfach wirklich irre.
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Das finde ich wirklich erstaunlich. Und das ist aber auch dann wiederum das,
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was mich am meisten dahin zieht, nämlich wirklich das Lesen.
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Ich will das lesen und ich will nicht wissen, wie es ausgeht.
0:50:50–0:50:55
Das ist dann oft nicht so wichtig, sondern die die Beschreibungen sind einfach so toll.
0:50:55–0:50:57
Es ist so ein bisschen wie Essen vielleicht.
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Bei Essen ist es ja auch so, man will ja nicht wissen, ich will endlich wissen, was Dessert ist.
0:51:02–0:51:07
Du willst ja im Essen in dem Prozess sein und das genießen und findest dafür
0:51:07–0:51:10
auch keine richtig guten Worte, wenn es gut lecker ist.
Florian Clauß
0:51:10–0:51:13
Irgendwann ist man halt satt, will man nicht mal weiter essen.
Micz Flor
0:51:14–0:51:16
Gut, wenn man dann einen E-Reader hat, wo man auch mitten in der Nacht nochmal
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den Kühlschrank aufmachen kann und noch ein Kapitel lesen.
Florian Clauß
0:51:20–0:51:26
Ja, also ich weiß jetzt nicht, ob ich dann den Sims so gerecht werde,
0:51:26–0:51:31
aber wenn ich das jetzt mir bei Ilium angucke, wo kommt denn der Autor da als Figur vor?
0:51:32–0:51:36
Und dann würde ich sagen, ja, irgendwie ist er dieser Hockenberry.
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Er ist ja irgendwie so, wie er dann die Person beschreibt.
0:51:41–0:51:45
Da hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, das ist der Autor.
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Und gleichzeitig, und das kommt halt auch öfters in Ilium vor,
0:51:50–0:51:52
ist also dieser Umgang mit Frauen.
0:51:52–0:51:59
Und der ist schon so ein bisschen geprägt. Der stellt dann halt die Frauen häufig so als,
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wie soll man sagen, diese Beziehung zwischen Helena und Hockenberry,
0:52:05–0:52:11
die absolute Traumfrau, die dann halt irgendwie mit dem Typen ins Bett geht.
0:52:11–0:52:16
Und das ist halt so ein bisschen auch so diese Fantasie von den Sims.
0:52:16–0:52:19
Würde ich Ihnen jetzt mal unterstellen. Ich weiß nicht, ob du das auch so...
Micz Flor
0:52:19–0:52:24
Es ist auf alle Fälle immer wieder auch ein Vorwurf in Kritiken,
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dass er in den Frauenräumen bei Hyperion in der zweiten Geschichte,
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wo dieser in der Simulation,
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in der Kriegssimulation der Oberst, Kassad hieß er glaube ich,
0:52:34–0:52:39
dann einfach immer wieder diese Frau, die sich einfach auf seinen Schwanz setzt, irgendwie hat.
Florian Clauß
0:52:39–0:52:44
Ja, das hattest du da auch. Aber so ein bisschen diese feuchten Fantasien von
0:52:44–0:52:49
so einem unscheinbaren Nerd kommen da auch immer wieder vor.
Micz Flor
0:52:50–0:52:56
Ja, ich meine gerade bei Ilium ist zur Ehrenrettung, müsste ich das mal raussuchen
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und vielleicht dann nochmal dazukleben.
0:53:01–0:53:06
Da schreibt er dann auch, dass Helen of Troy dann, nachdem die Sex hatten,
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hält sie ihm das Messer an den Hals und sagt, wer bist du?
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Und er hatte sich ja komplett eben als Paris, als Paris, aber sie hat ihn halt doch erkannt.
Florian Clauß
0:53:16–0:53:18
Ja klar, weil er...
Micz Flor
0:53:18–0:53:21
Das heißt, sie hat das dann irgendwie mitgemacht, hatte da Bock drauf und fand
0:53:21–0:53:23
das irgendwie gut und ist dann danach...
0:53:23–0:53:27
Und im zweiten Teil ist es auch so, dass die Frauen eine unglaublich zentrale
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Rolle in dieser ganzen Kriegsführung und so weiter bekommen.
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Und auch im ersten Teil ist es so, dass die Göttinnen in dem Fall wirklich auch
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eine wichtige Rolle spielen. Zeus ist natürlich immer noch Chef.
Florian Clauß
0:53:40–0:53:48
Aber dieser Pulk um Helena, die sind ja dann auch so, die sich da so verschwören.
Micz Flor
0:53:50–0:53:55
Und dann kommen noch im zweiten Teil auch die Amazonen vor, die haben auch noch
0:53:55–0:53:58
eine ganz zentrale Rolle. Also vielleicht ist es eine Reaktionsbildung.
Florian Clauß
0:53:58–0:54:00
Das ist so krass, weil diese eine Szene, wo dann halt auch die eine,
0:54:00–0:54:04
die Frau von Hector, das Kind einfach so zermetzelt von denen,
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um Hector dann aufzubringen gegen die Götter.
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Das ist ja quasi so auch so ein völliger, also krass, wie weit die dann halt
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irgendwie da in diese Geschichte eingreifen.
Micz Flor
0:54:15–0:54:20
Ja, und dann natürlich auch so ein typisch weibischer Plot, der halt irgendwie
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so, eher so, könnte man auch stereotyp wieder unter dem,
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so linkisch sind die Frauen und manipulieren die Männer.
Florian Clauß
0:54:31–0:54:36
Ja, würdest du aber in der Geschichte jetzt, würdest du da auch irgendwo diesen
0:54:36–0:54:38
Ich-Erzähler Dan Sims sehen?
Micz Flor
0:54:38–0:54:39
Bei Ilium?
Florian Clauß
0:54:39–0:54:43
Nee, bei der, die du jetzt erzählt hast, also Melanie als diejenige,
0:54:43–0:54:45
die dann die Geschichte präsentiert.
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Siehst du da irgendwo Dan Simmons auch mit drin?
Micz Flor
0:54:48–0:54:57
Ich habe da überlegt, weil Hockenberry ist ja modelliert an einem Studienkollegen von Dan Simmons,
0:54:57–0:55:00
der auch wirklich Hockenberry hieß und der, das hatte ich in der Folge glaube
0:55:00–0:55:05
ich auch gesagt, der kurz nach der Uni dann irgendwie umkam, umgebracht wurde.
0:55:05–0:55:09
Das wird nicht im Interview, wo ich es gelesen habe, wurde es nicht genau erklärt.
0:55:10–0:55:13
Ich würde es so ein bisschen anders sehen. Ich habe eher so das Gefühl,
0:55:13–0:55:19
das wäre so ein bisschen wie wenn man fragen würde, und jetzt greife ich ganz
0:55:19–0:55:28
oben ins Regal, aber in den Disney-Filmen, welche Rolle ist Walt Disney?
0:55:30–0:55:35
Natürlich gibt es immer so Protagonisten, Antagonisten, aber ich habe bei Dan
0:55:35–0:55:38
Simmons das Gefühl, dass der eher so dieses Feld wirklich setzt.
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Der baut die Spannung auf und auf dieser Bühne spielt sich das dann ab.
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Und in seiner Auswahl von Setting, von Charaktere, da spiegelt er sich natürlich so wider.
0:55:53–0:55:58
Aber Melanie zum Beispiel ist auch sehr rassistisch.
0:56:01–0:56:06
Und ich vergebe ihm das aber irgendwie und ich würde das sicherlich nicht leichtfertig
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vergeben, aber irgendwie werde ich da vielleicht auch schwach,
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weil ich das Gefühl habe, das ist die Folge von dem Worldbuilding,
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dass sich das jetzt so ausspielt.
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So als ob man Play drückt.
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Und deshalb erlebe ich ihn mehr im Setting selbst und in der Auswahl der Szenen
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als in den Charakteren. Vielleicht kann ich es so beschreiben.
0:56:30–0:56:37
So, wir sind jetzt hier, Flutlicht, Flutlichtabend, Fußballfeld, irgendwo ein Pankow.
0:56:38–0:56:41
Wer hätte gedacht, dass unsere Jubiläumsfolge, die 50.
0:56:42–0:56:48
Genau hier ihr Ende findet, während hinter uns die S-Bahn vorbeirattert.
Florian Clauß
0:56:48–0:56:57
Also auf jeden Fall haben wir hier eine Strecke begangen, die den 50. Wert ist.
Micz Flor
0:56:57–0:56:58
Ja.
Florian Clauß
0:56:58–0:57:05
Wobei ich nicht deine Geschichte schmälern will, obwohl er so ein bisschen danach
0:57:05–0:57:07
klingt. Aber nein, vielen Dank.
0:57:07–0:57:11
Also jetzt haben wir die vierte Denzims-Folge von dir.
0:57:11–0:57:19
Jetzt ist dieser Geburtsimpuls für diesen Podcast. hast, hast du jetzt ausgelebt.
Micz Flor
0:57:20–0:57:21
War das so?
Florian Clauß
0:57:21–0:57:25
Nein, ich glaube, Dan Sims hat dich schon sehr beschäftigt und ich glaube,
0:57:25–0:57:31
das war jetzt so in dieser Art, das Thema loszuwerden, ist dem sehr gut getan.
0:57:33–0:57:36
Und ja, vielen Dank, Mitch.
0:57:36–0:57:46
Also ich habe in meiner Karriere des Lesens, da habe ich jetzt auf jeden Fall
0:57:46–0:57:49
Dan Sims, aber Hyperion habe ich auch angefangen,
0:57:50–0:57:52
und habe ich auf meinem E-Book wieder.
0:57:52–0:57:56
Also das heißt, ich mache vielleicht ein bisschen weiter.
0:57:56–0:58:01
Mal gucken, ob mir, also besser gesagt, der zweite Teil von Ilium ist nicht
0:58:01–0:58:03
unbedingt so, dass man das dann halt leben muss.
Micz Flor
0:58:03–0:58:03
Olympos.
Florian Clauß
0:58:04–0:58:09
Olympos, ja. Man will dann natürlich auch diese Schlacht, will man dann halt
0:58:09–0:58:11
auch wissen, wie es dann weitergeht.
Micz Flor
0:58:11–0:58:14
Aber das geht ja, es ist aber nicht so gut. Keine Ahnung.
Florian Clauß
0:58:14–0:58:17
Man hat einfach auch die Charaktere ins Herz geschlossen.
Micz Flor
0:58:17–0:58:20
Wir können vielleicht dann eine, wenn du alles gelesen hast,
0:58:20–0:58:25
können wir dann eine Folge gemeinsam spielen über die zweiten Teile von Dan Simons Serie.
Florian Clauß
0:58:25–0:58:31
Genau, das ist die Anhangsserie. Wenn uns wirklich gar kein Thema mehr einfällt
0:58:31–0:58:36
und Chat-GPT auch nicht mehr, dann haben wir das.
0:58:36–0:58:42
Okay, also, das war Eigentlich Podcast Episode 50.
0:58:42–0:58:50
Jaha. Und das Ganze könnt ihr auf eigentlich-podcast.de nachhören, nachlesen.
0:58:50–0:58:53
Und wir haben ja tatsächlich für jede einzelne Folge Transkripte.
0:58:54–0:58:59
Das heißt, wer auch einen Podcast-Player hat, der Transkripte anzeigen kann,
0:58:59–0:59:00
das gibt es glaube ich auch nicht.
0:59:00–0:59:03
Jetzt hat es Apple als Standard eingeführt und es kann sein,
0:59:03–0:59:08
dass dann auch in Zukunft die Podcast-Player, dass das so standardisiert ist,
0:59:08–0:59:11
dass dann wirklich das Transkript die ganze Zeit, wenn man das dann hört,
0:59:12–0:59:15
auf dem Screen angezeigt wird. Wir wollen schauen.
Micz Flor
0:59:15–0:59:17
Aber Apple macht das doch sicherlich selber.
Florian Clauß
0:59:17–0:59:24
Die machen, du kannst aber explizit sagen, dass du selber dein Transkript erstellt
0:59:24–0:59:27
hast und dann nimmt er dein eigenes Transkript.
Micz Flor
0:59:27–0:59:34
Und Apple mit all seiner KI-Power fragt dann einmal, are you sure, dass du dein eigenes...
Florian Clauß
0:59:34–0:59:37
Ne, die haben ja keine KI-Power, das ist der Jammer an Apple.
0:59:38–0:59:41
Jetzt müssen wir mal gucken, was bei der nächsten WWDC rauskommt.
0:59:41–0:59:46
Aber da ist Apple einfach gerade im Markt abgehangen, muss man so sagen.
0:59:46–0:59:53
Und die haben keinen Open AI, die sind dann nicht so wie Microsoft dann hinterhergezogen
0:59:53–0:59:54
und haben sich das irgendwie eingekauft.
0:59:55–0:59:59
Die hängen mit Siri rum und Siri kann immer noch nichts vorlesen.
0:59:59–1:00:02
Wobei es immer noch nichts, also anderes Thema.
1:00:03–1:00:08
Genau, wenn ihr uns bewerten wollt, dann macht das bei Apple auch oder bei anderen
1:00:08–1:00:09
Podcast-Distributoren.
1:00:10–1:00:13
Spotify geht auch, wir würden uns sehr freuen.
1:00:13–1:00:15
Und ja, das war's.
Micz Flor
1:00:15–1:00:19
Und zur fünfzigsten Folge haben wir nur einen Wunsch. Erzählt einer Person,
1:00:21–1:00:22
von unserem Podcast.
Florian Clauß
1:00:24–1:00:27
Empfehlt es so sehr, dass diese eine Person das hört?
Micz Flor
1:00:27–1:00:28
Naja, also einfach nur erzählen.
Florian Clauß
1:00:28–1:00:35
Das würde mir genügen. Wir sehen es in deinen Download-Zahlen. Zur fünftigsten.
Micz Flor
1:00:36–1:00:40
Ich bin total baff, dass Hyperion gerade so weit oben ist.
1:00:40–1:00:45
Also Encanto ist als dritte Folge überhaupt immer noch irgendwie in Top 5.
1:00:46–1:00:48
Ist glaube ich jetzt an dritter oder vierter Stelle.
1:00:49–1:00:53
Was erstaunlich ist, weil alle anderen sind sonst glaube ich über folge 40 oder
1:00:53–1:00:58
später so mehr aber im period ist er ziemlich weit nach oben geschossen gerade aus der.
Florian Clauß
1:00:58–1:01:03
Leistung da ist den zahlen der zeit wahrscheinlich ist gerade irgendwo auf netflix
1:01:03–1:01:08
plant jemanden reihe serie zu schreiben würde sich anbieten.
Micz Flor
1:01:08–1:01:13
Ja stimmt also das ist ja es soll der film soll gedreht werden mit bradley cooper
1:01:13–1:01:16
glaube ich der soll als produzent Hyperion drehen.
1:01:16–1:01:20
Das sollte eigentlich eine Miniserie werden und wird jetzt aber wohl als ein Film gemacht.
Florian Clauß
1:01:21–1:01:22
Kann sein. Okay.
Micz Flor
1:01:22–1:01:24
Hatte ich das nicht erwähnt in der Folge?
Florian Clauß
1:01:24–1:01:26
Kann sein, aber ich muss immer nachhören.
Micz Flor
1:01:26–1:01:28
Es ist Bradley Cooper, American Sniper, ja.
Florian Clauß
1:01:29–1:01:37
Ja. Weiß ich nicht. Okay. Das war eigentlich Podcast. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Tschüss.
Micz Flor
1:01:37–1:01:37
Tschüss.
Florian Clauß
1:01:42–1:01:44
Diese Aufnahme hat nicht so richtig funktioniert.
Micz Flor
1:01:45–1:01:47
Chachipuchi?
1:01:49–1:01:53
Äh, GPS?

Außerdem erschienen in unserer Dan-Simmons-Mini-Serie:


In der Episode nehmen wir Bezug auf das gleichnamige Gedicht „Carrion Comfort“ von Gerard Manley Hopkins (1844–1889) entstanden 1885, zitiert nach der Seite hopkinspoetry.com:

Carrion Comfort 

Gerard Manley Hopkins


Not, I'll not, carrion comfort, Despair, not feast on thee;
Not untwist — slack they may be — these last strands of man
In me ór, most weary, cry I can no more. I can;
Can something, hope, wish day come, not choose not to be.
But ah, but O thou terrible, why wouldst thou rude on me
Thy wring-world right foot rock? lay a lionlimb against me? scan
With darksome devouring eyes my bruisèd bones? and fan,
O in turns of tempest, me heaped there; me frantic to avoid thee and flee?

Why? That my chaff might fly; my grain lie, sheer and clear.
Nay in all that toil, that coil, since (seems) I kissed the rod,
Hand rather, my heart lo! lapped strength, stole joy, would laugh, chéer.
Cheer whom though? the hero whose heaven-handling flung me, fóot tród
Me? or me that fought him? O which one? is it each one? That night, that year
Of now done darkness I wretch lay wrestling with (my God!) my God.

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