"Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mit uns."

Bevor wir uns tiefer mit dem Film "Magnolia" von 1999 beschäftigen stellt Flo als zweiten Teil der Reihe "Filmbewegungen der 90er, die das Kino revolutionierten" das Genre des Hyperlink-Cinemas vor. Das beschreibt die Art von Episodenfilmen, die die Kontinuität von klassischen Erzählungen aufbrechen, indem multilineare Geschichten von verschiedenen Figuren und Charaktergruppen präsentiert werden. In solchen Filmen können Räume auftauchen oder sich Charaktere treffen, die vorher in eigenen unabhängigen Erzählsträngen entwickelt wurden. Aus der Vielzahl von Handlungssträngen wird ein ganzes Handlungsnetz aufgebaut. Hierin finden sich auch soziologische Betrachtungsweisen, die das Hyperlink-Cinema auszeichnet. Wir spekulieren darüber, ob Serien dieses Kino-Genre verdrängt haben oder ob durch die Gagen der hochrangigen Schauspieler:innen diese Art von Filmen nicht mehr produziert werden konnten. Im zweiten Teil der Episode stellt Flo den Film Magnolia von Paul Thomas Anderson vor. Die Geschichte spielt innerhalb eines Tages in Los Angelos. Im Zentrum stehen um die 10 Figuren, die sich zwei Ensemblesträngen zuordnen lassen, die parallel und unabhängig voneinander im Film aufgebaut werden. In beiden Strängen steht sterbender Patriarch im Mittelpunkt, der sich, den Tod vor Augen, mit seiner Familie aussöhnen möchte. Darum reihen sich mehrere miteinander verflochtene Geschichten und Charaktere, deren Leben durch Zufall und Schicksal auf überraschende Weise miteinander verbunden sind. Wir sind uns einig, dass dies vor allen Dingen durch die großartigen Schauspielerinnen und Schauspieler getragen wird. Viele Szenen von dem Film bleiben im Kopf hängen. Auch das fulminante Ende des Films geht nicht mehr aus dem Kopf: ein Regen aus Fröschen prasselt auf LA in den frühen Morgenstunden nieder, ein unerklärliches Phänomen, das alle Geschichten der einzelnen Figuren zu einem vorläufigen Ende führt. Das Ende unserer Tour hat uns zur Warschauer Brücke geführt, wo wir noch kurz über die Veränderung dieses Ortes und den neuen Amazon-Tower resümieren.

Shownotes

Mitwirkende

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Florian Clauß
Erzähler
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Micz Flor

Transcript

Micz Flor
0:00:13–0:00:19
Jo, hallo, hier ist der Mitch, neben mir läuft der Flo, Flojann,
0:00:19–0:00:24
ja genau, und wir laufen redend, und wir sind laufend am reden,
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das ist eigentlich Podcast.
0:00:28–0:00:34
Es ist kalt, ich zitter ein bisschen vor Aufregung, weil Flo hat ein Thema mitgebracht,
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was mich vor Aufregung zittern lässt.
0:00:37–0:00:42
Ich freue mich sehr drauf und ich habe es aber schon gehört von ihm und ich
0:00:42–0:00:45
zitter aber auch, weil es wirklich winterlich kalt geworden ist in Berlin.
0:00:46–0:00:48
Möchtest du noch was einleitendes sagen?
Florian Clauß
0:00:48–0:00:52
Das ist das Schneefall. Ich habe tatsächlich mich entschieden,
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nicht mit dem Fahrrad zu kommen,
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sondern zu laufen, weil die die Straßen sind glatt und aber ich finde es total
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schön, wenn man so läuft.
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Einen wird warm. Ich habe lange Unterhosen an.
0:01:09–0:01:14
Also wir sind frisch erholt. Das heißt, wir haben gerade was gegessen.
Micz Flor
0:01:15–0:01:22
Ja, ist ja lecker. Und wer uns auf der Webseite folgt, der sieht auch unsere Tracks.
0:01:22–0:01:26
Wir zeichnen die mal auf, wenn wir durch die Stadt laufen und weiß dann auch,
0:01:26–0:01:27
wo wir gerade essen waren.
Florian Clauß
0:01:28–0:01:37
Genau, wir sind in dieser Folge bei Folge 40 und ich hätte ja vorletzte Folge,
0:01:37–0:01:41
meine Folge 38 angekündigt, dass ich für mich ein Dreiteiler,
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welche Kinoerlebnisse der 90er haben mich so begeistert und in der ersten Welle
0:01:47–0:01:50
der Begeisterung bist du ja mitgeschwommen.
Micz Flor
0:01:51–0:01:53
Genau, Und jetzt Mumblecore.
Florian Clauß
0:01:54–0:01:59
Genau, Mumblecore. Und ich habe das fest vorgestellt, es geht um Dogma. Es ging um Dogma 95.
0:02:00–0:02:05
Der Übertitel meiner Reihe war Kinobewegungen der 90er, die das Kino revolutionierten.
0:02:07–0:02:14
Und du hast dann Idioten von Lars von Trier darüber refariert und auch kühne Thesen angestellt.
0:02:15–0:02:21
Und diese Episode wollte ich über den Episodenfilm machen.
0:02:22–0:02:29
Und habe auch schon gesagt, in diesem Zusammenhang gibt es eine Genrebezeichnung, die ich vorher,
0:02:30–0:02:33
ähnlich wie Mumblecore, nicht gehört habe, aber
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mit der ich mich ein bisschen beschäftigt habe hast du die noch im kopf
0:02:36–0:02:39
die hyper hyper link
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ist oder hyper link hyper link cinema gesteige
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ich gleich mit ein paar erklärungen zu ein als
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ein bisschen filmtheorie obendrauf ja
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und am beispiel welche episoden für mit der 90er so spontan ein du das hatten
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wir schon vor zwei folgen das war dann Robert Altmann zum Beispiel oder Magnolia
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zum Beispiel oder Hyperlink.
0:03:10–0:03:14
Pulp Fiction ist natürlich der Vertreter.
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Aber tatsächlich muss man sagen, also ich werde diese Folge über Magnolia machen,
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berichten dann und wir gucken dann an, was Hyperlink Cinema in echt bedeutet.
0:03:25–0:03:32
Und man muss aber sagen, dass der Film, der der Begriff Hyperlink erst so im
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Nachhinein in den Nullerjahren geschaffen wurde von einer Filmkritikerin.
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Und dass Magnolia und Robert Altman, also Shortcuts und auch Pulp Fiction,
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denn erst im Nachhinein so interpretiert wurden als Hyperlink Cinema.
Micz Flor
0:03:49–0:03:50
Und Lola Rendt.
Florian Clauß
0:03:51–0:03:54
Lola Rendt ist auch eine, aber vor allen Dingen in den Nullerjahren.
Micz Flor
0:03:54–0:03:56
War ich Lola Rendt wirklich eine? Eher nicht, oder?
Florian Clauß
0:03:56–0:03:59
Ja, in dem Zusammenhang wird genannt,
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aber es trifft nicht unbedingt alle Charakteristika des Begriffes.
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Die klassischen Vertreter von Hyperlink-Cinema sind,
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Babel, hatten wir auch schon mal genannt, von Iñárritu, ich kann den Namen nicht
0:04:22–0:04:23
so richtig gut aussprechen,
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dann Traffic von Söderberg, wird auch häufig genannt in Zusammenhang,
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und es gibt noch einige andere von Hyperlink.
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Und was macht Hyperlink aus? Ja,
0:04:38–0:04:44
also es ist wahrscheinlich auch so eine Bewegung, die nur zu einer gewissen
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Zeit sich so formieren konnte, ja, weil zu dieser Zeit waren die Bedingungen reif,
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dass sich das auch so ausdrücken konnte, ne.
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Natürlich ganz rein semantisch bezieht sich Hyperlink, Hyperlink Cinema,
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auf die Hypertext Markup Language.
Micz Flor
0:05:09–0:05:10
Ist das wirklich so?
Florian Clauß
0:05:10–0:05:15
Das bezieht sich auf diesen Begriff, aber mit Hyperlink, also HTML,
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das ist so die Sprache von dem Protokoll www.
0:05:20–0:05:26
Also auf der Sprache werden Netzseiten aufgebaut.
Micz Flor
0:05:26–0:05:28
HTTP als Protokoll.
Florian Clauß
0:05:30–0:05:36
Ja, also www als das World Wide Web, wo sich die Verbreitung dann gefunden hat.
0:05:37–0:05:44
Und Hyperlink ist, wenn man so möchte, diese Verknüpfung zwischen den einzelnen
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Seiten, die nicht mehr linear aufgebaut sind, sondern durch Links miteinander verknüpft werden.
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Und das ist so das, was Hyperlink im Kontext von dem World Wide Web gebracht
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hat, auch eine andere Textualität geschaffen hat, eine andere Narrationsform.
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Und das findet sich so in theoretischen Ansätzen auch in diesem Hyperlink-Cinema.
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Das bedeutet, dass es nicht mehr nur die Geschichte von einer Person ist,
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die erzählt wird oder von einer Personengruppe, sondern dass sich ...
0:06:24–0:06:30
Viele narrative Stränge parallel aufbauen. Und dass diese narrativen Stränge
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irgendwie miteinander verknüpft sind,
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ohne dass sich jetzt derjenige, der Protagonist eines Erzählstrangs darüber so im Klaren ist.
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Also, das heißt, sie können parallel passieren, diese Stränge,
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und sind für sich auch mehr oder weniger aber in einer Form,
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in einem Ort, in einem Thema miteinander verknüpft.
0:06:53–0:06:56
Also ein bisschen diese postmoderne Entwicklung.
Micz Flor
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Aber ist das wirklich dann da zum ersten Mal erschienen oder gibt es dann in
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dem Text, den du gerade referierst?
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Beispiele von, ich natürlich nicht,
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aber ich denke jetzt an sowas wie Citizen Kane zum Beispiel,
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wo ja auch irgendwie episodenhaft über ein Leben hinweg immer wieder Dinge erscheinen
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und man sucht nach diesem Begriff Rosebud und versucht,
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das ist natürlich nicht das, aber es ist für mich,
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zumindest eine Spur, die mir andeutet, dass so komplexe Geschichten,
0:07:30–0:07:33
die episodenhaft ineinander geschachtelt sind,
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jetzt nicht erst in den 1990er Jahren entstanden sind.
Florian Clauß
0:07:37–0:07:39
Nein, natürlich nicht. Also diese Formen...
Micz Flor
0:07:39–0:07:41
Coole Wampe, ist das ein Hyperlink-Cinema?
Florian Clauß
0:07:41–0:07:46
Nee, diese Formen, also es geht zurück auf den 70er-Jahre-Film von Altmann,
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wo auch so eine Verschachtelung drin ist.
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Und wenn du Rashamon zum Beispiel betrachtest.
Micz Flor
0:07:51–0:07:51
Ja, klar.
Florian Clauß
0:07:51–0:07:56
Ist auch eine episodenhafte Erzählung, aber es geht um diesen Zeitgeist des
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miteinander Verknüpfens. Und das ist, glaube ich, so.
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So muss man das dann auch sehen und vor allen Dingen...
Micz Flor
0:08:03–0:08:07
Also eher dann auch ein kultureller Hintergrund als ein dramaturgisches Verweben.
0:08:07–0:08:11
Geht es dann wirklich auch um so ein Verständnis von Verbindung?
Florian Clauß
0:08:11–0:08:15
Es ist ein Verständnis von Verbindung, eine Art, Geschichten zu erzählen,
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beziehungsweise auch eben diese...
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Also wenn du das jetzt in einem postmodernen Kontext betrachten möchtest,
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diese Auflösung von Geschichte. dass die Narration jetzt nicht mehr von vorne
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bis hinten geht, sondern die Frage von was ist Wahrheit.
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Also dass ganz viele multinarative Ansätze dann auch so gleichwertig sein können.
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Das heißt ja in der Postmoderne hast du da eben auch so diese Auflösung von
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diesem Kern von Gradlinigkeit, der sich da drin wiederfindet.
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Und das ist glaube ich zu der Zeit so neu, dass ich das so formieren kann.
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Und dann ist es noch mal so diese Sache von Globalisierung.
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Du hast eine Globalisierung, also viele Themen, die dann auch das Hyperlinks
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sind, immer Syriana wird auch immer genannt von...
Micz Flor
0:09:05–0:09:07
Ja, ich finde aber auch Babel ist das ja schon.
Florian Clauß
0:09:07–0:09:12
Babel, ja. Also diese Globalisierung, das heißt der weltweite Markt,
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der entstanden ist, überhaupt die Welt rückt näher zusammen durch das Internet.
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Eben dieser ganze Aufbau von Containerschiffen, dieser globale Markenstrom,
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Warenstrom, der auch entsteht.
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All das sind wirtschaftliche und gesellschaftliche Impacts, die dann auch zu
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dieser Erzählform auch irgendwie so beigetragen hat.
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Und wenn du Pulp Fiction hier anguckst, da ist auch dieses Aufbrechen von Zeitraum,
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Kontinuum. Das heißt, es werden noch Erzählstränge später erzählt,
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nachdem jetzt zum Beispiel John Travolta umgebracht wurde.
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Also es ist halt so diese Verknüpfung von Zeit und Raum, die sich da so auflöst.
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Und das hat sich jetzt so in diesem Hype-Hyperlink-Cinema ausgeprägt.
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Und ich glaube, das ist in der Zeit wirklich neu. Natürlich hast du immer Episodenfilm
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und so weiter, aber so in dieser Dichte ist es neu.
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Und ich würde auch noch sagen, es gibt so verschiedene Auspräsungsmerkmale.
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Einer davon ist dieser unglaublich breit aufgestellte Cast.
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Du hast ja beim Hyperlink Cinema, hast du ja Schauspieler.
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Und wenn du dir Magnolia anguckst, wer da alles mitspielt. Das ist ja nicht
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so wie bei anderen Filmen oder bei Pulp Fiction oder wenn wir jetzt noch mal so,
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also es sind alles sehr renommierte Darstellerinnen und Darsteller.
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Es sind so A-Schauspieler, die da das Ganze tragen.
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Das heißt, du musst in diesem Kosmos, dadurch, dass so viele Geschichten parallel
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erzählt werden, brauchst du natürlich auch entsprechend starke Charaktere und
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Schauspieler, die das auch tragen können.
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Und deswegen sind, ich würde jetzt mal so als These raushauen,
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dass Hyperlink Cinema, also dass diese Filme auch mit einem ganz starken Cast arbeiten.
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Und wahrscheinlich kriegst du diesen Cast jetzt heutzutage nicht mehr so zusammen, ohne...
Micz Flor
0:11:14–0:11:16
Christopher Nolan zu sein.
Florian Clauß
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Ja, oder ja, dann machen sie alle, weil er vor gut will, ja.
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Aber ohne unglaublich viel einfach für die Gagen zu zahlen.
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Also ich meine Magnolia mit Tom Cruise, Julian Moore und wer da alles noch so mitspielt.
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Also es ist ja ein Movie-Cast, der dahinter steht.
Micz Flor
0:11:35–0:11:38
Ja und vor allen Dingen und das macht es finde ich so besonders,
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dieses Gefühl, dass man sonst, wenn Tom Cruise im Film ist, dann kennt man die
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anderen auch noch, aber die sind so drumherum drapiert.
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Und bei Magnolia, da sind eigentlich jetzt keine
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hierarchien spürbar die sich
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ableiten ließen von der vom paycheck
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also das ist jetzt nicht so angelegt dass man
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sagt okay das ist ein tom cruise film das geht gar nicht sondern
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ja das wäre dann der erste schritt was für ein film ist das ist kein tom cruise
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film sondern was ist das für ein film wer hat man sie geführt wenn es heraus
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ja lasst es bevor man In Maggiore einsteigen noch ein paar abschließende Worte zu Hyperlink Cinema.
Florian Clauß
0:12:20–0:12:25
Also wir haben verschiedene Charaktergruppen, deren Geschichte erzählt wird
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und worum es da letztendlich geht.
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Auch so ein bisschen, was wir hier mit dem Podcast machen.
Micz Flor
0:12:32–0:12:33
Ja, laufend reden.
Florian Clauß
0:12:34–0:12:39
Aber wir laufen im Reden, das heißt, wir zeichnen auch irgendwo unsere Spuren
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des Laufens mit der Sprache zusammen, mit dem Reden zusammen,
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projizieren wir ja so auf den Wegen, die wir dann zusammen laufen.
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Das ist ja so ein kognitives Mapping, was passiert.
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Und ich glaube, dass es so auch bei so diesem Hyperlinks-Cinema,
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möchte so eine gewisse soziologische Studie auch machen.
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Das kann man so, wir filmen auch, gucken wir uns nochmal genauer bei Magnolia
0:13:06–0:13:09
an, aber es geht schon darum,
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so ähnlich wie in der räumlichen Analyse in den Sozialwissenschaften,
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dass du so irgendwo rein piekst und dir guckst, wie entstehen jetzt hier die
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Verbindung über eine gewisse Zeit, über eine gewisse Örtlichkeit und was passiert
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da für eine Geschichte in dieser Verbindung von Raum,
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Zeit und eben dem Erlebten, was der Darsteller, was der Charakter in dieser Geschichte erlebt.
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Und das ist so ein bisschen dieses, ja man ist auf der einen Seite Beobachter, guckt von außen,
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ist auch irgendwo mit in diesen Charakteren mit aber gleichzeitig durch diese
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parallelen Geschichten, durch diese parallele Erzählung,
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kommst du immer wie in eine andere Schiene rein und du siehst dann eben so ein
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Sammelsurium und verschiedenen Blickwinkeln, die aber nur im Kopf von dem Betrachter
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oder von den Filmschaffenden entstehen,
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aber nicht so sehr aus der Perspektive der Charaktere selber,
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weil die hängen in ihren Konflikten drin.
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Also es ist meistens so, dass sehr dramatische Konflikte bei den Charakteren dann im Kopf...
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Und dass so eigentlich dieses Panorama sich entfaltet. Aber es gibt ein übergeordnetes
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Thema von High-Balling-Cinema.
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Das ist bei Altmann, hatten wir ja schon in den letzten Folgen festgestellt,
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das ist ja das Erdbeben, was dann alle auf einmal so zusammenbringt.
Micz Flor
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Ja, das ist auch interessant, weil natürlich diese Idee von so klassischen Lord
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of the Rings, Hero Story, also diese,
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Diese Etappen, die dann der eine Charakter durchläuft und sich dabei entwickelt
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und dann wieder ankommt am gleichen Ort und doch wieder ein anderer ist,
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die sind natürlich eben wieder so aufgebaut, dass es um eine Person geht, der man folgt.
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Und bei diesem Film ist es ja wirklich so, dass es diese Linearität nicht gibt.
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Auch in der Beobachtung ist man immer selber dabei, eher horizontal sich auszuweiten
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und auch immer wieder fast schon kriminologische neue Fakten über ein Bild zu erfahren,
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was natürlich ein Film ist, ein bewegtes Bild, aber trotzdem eher so,
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als ob man immer wieder mehr Dinge über das Ewig Gleiche erfährt.
Florian Clauß
0:15:26–0:15:32
Genau, es geht irgendwie so um dieses Menschliche dabei,
0:15:33–0:15:38
um dieses menschliche Drama, was sich der auch in dem einzelnen Charakter so
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entwickeln kann, aber auch um diese Austauschbarkeit dabei.
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Das heißt, jeden trifft es irgendwie in dieser Form.
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Und das ist halt so das, was Hyperlink Cinema erzählt und das ist,
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glaube ich, so dieses, was auch Magnolia ganz stark betont.
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Alle Charaktere sind irgendwie in ihren Konflikten, in ihrer Persönlichkeit,
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in ihrem Miteinander gefangen.
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Aber schaffen es nicht, sich gegenseitig da so quasi anzuschauen,
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sondern bleiben in ihrer Geschichte stecken.
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Gleichzeitig erlebt der Zuschauer eine unglaubliche Dynamik,
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weil sich diese Perspektiven ständig abwechseln.
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Und das ist, glaube ich, so das, was so eine globalisierte Welt dann mit sich
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bringt, dass die einzelnen Charaktere dann schon das Gefühl haben,
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es geht nicht weiter, es ist dramatisch, aber auf der anderen Seite ist es eine
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völlige Austauschbarkeit, die da passiert.
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Das ist nochmal, glaube ich, so ein Charakteristikum, was der Kinobewegung so angehört.
0:16:44–0:16:50
Also das werden wir uns jetzt auch gleich nochmal bei Magnolia genauer angucken, was das bedeutet.
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Ich will jetzt mal ein Zitat von einem Kritiker bringen.
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Und zwar geht es so, horizontal experience of human life,
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the spatial dimension of individual behavior and social relations as opposed
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to the vertical experience of history, tradition and biography.
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Also das heißt so, das horizontale Erleben des menschlichen Lebens bezieht sich
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auf die räumliche Dimension des individuellen Verhaltens und der sozialen Beziehungen
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im Gegensatz zum Vertikalerleben von Geschichte, Tradition und Biografie.
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Also das ist so ein bisschen so ein soziologisches Experiment,
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was im Kino da auch entsprechend visualisiert wird.
Micz Flor
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Das war ja so ein bisschen auch der Spirit, auf dem ich das gerade gesagt hatte,
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mit der Hero-Story-Versus, also wo man Luke Skywalker folgt und Harry Potter folgt,
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versus eben so eine horizontale Ausdehnung von so einem Panorama-Blick.
Florian Clauß
0:18:01–0:18:05
Panorama und dass alle Erzählstränge mehr oder weniger gleichwertig sind in
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ihrer Gewichtung. Dass du nicht anfängst, okay, das ist der Hero,
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da ist quasi die ganze Schwerkraft der Narration, die sich drumherum,
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die alle anderen Charaktere drumherum arrangiert.
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Sondern du hast jetzt wirklich so Erzählstangen, die mehr oder weniger gleichwertig nebeneinander laufen.
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Und so ein bisschen so eine geschichtliche Einordnung, du hast es ja vorhin
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gefragt, ist das jetzt neu?
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Nein, es gab es auch zum Beispiel, finde ich auch ganz interessant,
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das ist immer so mediengeschichtlich, Es gab im 18. und 19.
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Jahrhundert das Genre der It-Erzählung.
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Da wurden viele Romane aus der Perspektive von einem Gegenstand erzählt.
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Die It-Erzählung wurde erzählt wie ein Geldstück, das zwischen den Besitzern gewechselt wurde.
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Geschichten von dem Besitzern erzählt.
Micz Flor
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Das ist ja lustig.
Florian Clauß
0:19:05–0:19:08
Ja, und das ist, also das war da auch genannt.
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Es gibt wirklich so dieses It-Novel-Genre in der Literatur.
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Und wie sich das filmisch ausprägt, gibt es auch.
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Es gibt dann den Splitscreen, das haben wir bei Pipe Fiction.
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Es gibt dann auch mit Fußnoten oder dass bestimmte Textbereiche eingeblendet werden.
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Es gibt lange Kamerafahrten, wo auf einmal die Kamera zu einer anderen Charaktergruppe wechselt.
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Und dass du dann in der Bewegung, also im Raum, die Perspektive wechselst und
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das Aufbrechen eben der zeitlichen Dimension,
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wie ich das vorhin auch bei Pulp Fiction meinte, dass du die Chronologie der
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Geschichte nicht mehr chronologisch, also die Geschichte nicht mehr chronologisch
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erzählt hast, sondern dass es bestimmte Zeitebenen gibt, die sich auch abwechseln
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können, vorher, nach und so weiter.
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Farbgebung ist auch ein Punkt, oder auch Stile, hatten wir zum Beispiel bei
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Traffic auch festgestellt,
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dass der Wechsel zwischen Dogma-Style und auch so ein Hochglanzproduktion, Magazinsformat,
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dass ganz unterschiedliche Tonalitäten dargestellt werden.
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Die großen Produktionen von Hyperlinks waren dann wirklich in den Nullerjahren.
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Und man kann ja mehr oder weniger sagen, irgendwann ist es dann nicht mehr so aufgetaucht.
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Und da wäre auch meine Frage an dich. Hast du vielleicht eine These dazu,
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warum das Hyperlink Cinema dann nicht mehr so in der Form existiert,
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also dieser letzte Episodenfilm,
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ja, in der Form,
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wie es damals produziert wurde,
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Das fällt mir jetzt nicht an in den letzten 10 Jahren.
Micz Flor
0:21:06–0:21:10
Es gab diesen einen Film, der das wirklich explizit noch mal macht.
0:21:13–0:21:18
Da hieß es, glaube ich, sechs Blickwinkel im Deutschen, also acht Blickwinkel,
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wo ein Anschlag auf einen Politiker immer wieder neu erzählt wurde,
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und dann wurde das so zusammengebaut.
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Und ... das war ein Spielfilm. Ich denke, ansonsten hab ich so das Gefühl,
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dass dieser Wunsch nach so etwas dann wirklich vielleicht eher in Serien entstanden ist.
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Also, dass man immer wieder ähnliche ... Fällt mir jetzt allerdings nicht wirklich was ein.
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Aber dass das vielleicht irgendwie der Rise of the Serie das halt weggespült hat?
Florian Clauß
0:21:50–0:21:57
Ja, das wäre genau meine These dazu. Ganz genau, dass nämlich dieses epische
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Ausbreiten von verschiedenen Narrationssträngen, dass dieses Format eigentlich
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ganz klar von den Serien besetzt wurde.
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Also das hast du ja auch so, teilweise geht das ja noch viel tiefer rein.
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Die können sich ja noch viel mehr Zeit lassen, während Kinofilme ja immer noch
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mit 180 Minuten oder 183 Minuten, glaube ich, Magnolia, ist das ja schon wahnsinnig
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lange für ein Kinoformat.
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Und altmäßig auch.
Micz Flor
0:22:24–0:22:28
Ja, aber dann kann man eben sowas wie zum Beispiel, was dann Game of Thrones
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hieß, also diese Buchvorlagen, die dann auch kapitelhaft immer aus unterschiedlichsten
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Blickwinkeln die gleichen Treffen oder Besprechungen auch so erzählen von George R.
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R. Martin, das ist, finde ich, dann wirklich so eine Umsetzung auch im Filmischen,
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wo man buchstäblich auf parallelen Wegen zu den gleichen Kämpfen oder zu den gleichen Orten kommt,
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als eine Serie, die wirklich das genau aufgreift.
0:22:55–0:23:00
Also wo du wirklich unterschiedlichste Blickpunkte hast auf das gleiche Gespräch
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teilweise in den einzelnen Kapiteln, Sowohl im Film als aber auch im Buch.
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Und die Frage wäre halt, ob das auch eine literarische Entwicklung war,
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die das dann ermöglicht hat, dass es in den 90er-Jahren hochkam. Und ich, keine Ahnung.
Florian Clauß
0:23:16–0:23:20
Ja, ich glaube, also diese Komplexität der Welt, ne?
0:23:20–0:23:23
Es ist ja so ... Ich meine, auf der einen Seite hast du den stumpfen Action-Movie,
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der dann halt so relativ niederkomplex dann irgendwelche Geschichten erzählt.
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Ja, um halt irgendwie so die Action, das Actionpotenzial da auszuloten.
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Auf der anderen Seite hast du dann natürlich diese Gewohnheiten,
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die sich so geprägt haben,
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dass du eben so eine unglaublich komplexe, aus verschiedenen Blickwinkeln,
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wie man erzählt, das hast du in den Serien dann halt so,
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also Breaking Bad ist ja auch, wenn du folgst, halt wirklich so unterschiedlichen
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Charakteren und du kannst verschiedene Tief- und Haltes, dann das Gefühl,
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dass du das ganze Soziotop dann auch ausgeleuchtet hast,
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was da sich in diesen Milieus tummelt.
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Genau, also die Serie ist sicher ein Format, was dann halt diese ähnlich wie
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auch Dogma, dann so Sehgewohnheiten dann auch aufgenommen hat,
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kann man das auch nicht mehr so unterscheiden,
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dass dann eben auch die Hyperlink Cinema dann so eine gewisse Sehgewohnheit,
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was dann den Serien übergegangen ist und auch diese Dauer, ich glaube,
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das ist auch so diese Dauer, dass du halt bestimmten Charakteren so lange folgst,
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das ist in den Serien dann auch so passiert.
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Und die andere Sache ist, glaube ich, die sind einfach, wir hatten ja schon
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gesagt, so einen Cast für so eine Geschichte, für so einen Kinofilm zusammenzubringen,
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ist, glaube ich, auch jenseits noch des Finanzierbaren.
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Also, ich glaube, es ist einfach zu teuer, jetzt so einen Film zu drehen mit
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dem entsprechenden Schauspieleraufgebot, der dann auch ins Kino dann so schafft und das auch so ...
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So entsprechende Besucherzahlen dann reinbringen.
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Wär auch noch eine These, ja?
Micz Flor
0:25:09–0:25:12
Klar, also ich glaube, dass sich das auf alle Fälle verändert hat.
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Dann die Frage, ja, ich denk jetzt ...
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Interessant ... jetzt noch mal Post-Covid-Kinoverhalten. Keine Ahnung, ob das da irgendwie ...
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Dann auch noch mal ein neuer Dreh ist dazu. Aber es ist auf alle Fälle,
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was du beschreibst, da war ja der ...
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Die Verschiebung war ja wirklich vorher, es hat das Kino verlassen und wo war
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es dann nach dem Kino? Es war scheinbar in den Serien.
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Und eine Sache, die mir noch einfällt, ich weiß nicht, ob du die mal gesehen
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hast, ich kenne das nur vom Namen nach, aber How I Met Your Mother,
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das ist ja wohl so eine Serie, wo wohl auch jedes Mal eine neue Art erzählt
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wird, wie jemand eine Frau kennengelernt hat und das dann der Tochter erklärt,
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so irgendwie, so habe ich gedacht, Aber ich weiß gar nicht, ich habe es nie gesehen.
0:26:00–0:26:04
Aber das wäre ja wirklich dann fast schon so eine ultimative Überhöhung von
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diesem Begriff. Wo gehen wir jetzt dann? Kommen wir hier weiter?
Florian Clauß
0:26:07–0:26:14
Also wir sind jetzt hier hinter dem Berghain direkt an der Stelle und kommen hier an die Ecke.
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Das ist auch so eine schöne periphäre Ecke, die mag ich sehr gerne.
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Feuerwehr. Da müssen wir aufpassen, falls hier die Tore so öffnen,
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dass wir schnell den Platz rollen.
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Und gehen jetzt noch mal so Richtung, müssen wir gucken, Warschauer Straße können
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wir Friedrichshain dann noch mal ein bisschen weiter erkunden auf unserer Tour.
Micz Flor
0:26:36–0:26:37
Spannend.
Florian Clauß
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Kommen wir zu Magnolia und kurz zu Paul Thomas Anderson, der den Film nicht
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zu wechseln mit Wes Anderson, der den Film Regie geführt hat in dem Film.
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Und wir hatten auch von ihm einige andere Filme erwähnt. Ich habe nicht alle
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gesehen, muss ich sagen.
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Aber ich bin, also ich würde sagen, er ist einer meiner Lieblingsregisseure,
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weil er unglaublich starke Filme macht.
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Ich will zum Beispiel der Will B. Blatt von 2007 erwähnt.
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Da geht es um so einen Patriarch-Mogul der Amerika, Erdöl und um eigentlich
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so eine Vater-Sohn-Beziehung.
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Und der Film, als ich den gesehen habe, ich habe selten Filme,
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die mich wirklich so körperlich unglaublich in Aufführung wallen.
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Also der hat mich, nachdem ich da den, ich habe den alleine zu Hause geguckt
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und dann war ich so, also ich war so nervös nach dem Film, ich musste rausgehen.
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Das hatte ich, glaube ich, bei keinem anderen Film außer bei Horrorfilmen,
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Splatterfilmen, wo man auch dann irgendwie manchmal so, wenn die zu nahe kommen,
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dann sich dann so ein bisschen bewegen muss.
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Aber bei dem, das war ganz komisch. Also der hat mich in eine unglaubliche Unruhe gebracht.
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Ich glaube, der hat es schon so ganz gut raus, Regie zu führen,
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um halt bestimmte emotionale Zustände auch zu wecken, würde ich mal behaupten.
Micz Flor
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Ja, ich finde halt bei dem Film auch so, dass der Hauptdarsteller einfach unglaublich
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gut performt und dadurch entsteht so eine ganz komische Mischung,
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dass man zwischen zwischen kammer spiel und wirklich so ganz großen bildern
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also das ist wirklich ein,
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Irrer Film, aber ich glaube, der wirklich einfach so ganz, ganz nah an Kammerspiel
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gebaut ist, dass man sich da wirklich auch öffnet.
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Ich fand den wirklich auch sehr, sehr, sehr berührend.
Florian Clauß
0:28:48–0:28:53
Also der, diese körperliche Einschränkung, die der Junge hat,
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der ist ja taub aufgrund einer Erdöl-Explosion oder davor schon.
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Ich kann es mich nicht mehr genau erinnern.
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Aber diese Taubheit des Jungen, Dieses Gefühl, so alles so ein bisschen in der
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Blase wahrzunehmen, das transportiert der Film ganz gut.
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Und dann diese unglaubliche Aggression des Typens, diese Schlussszene, das ist auch schön.
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Paul Thomas Anderson hat auch Inherent Vice, das hatten wir ja in der Folge
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mit Chris, hatten wir ja kurz drüber gesprochen, diese Adaption von dem Pünnchen-Roman inszeniert.
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Und dann hat er zum Beispiel jetzt so diesen La Chiore Pizza Film oder der seidende
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Fahnen, das habe ich letzten Filmen 2017, 2021, die habe ich nicht gesehen.
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Von ihm kann ich nichts zu sagen. Hast du von dem?
Micz Flor
0:29:45–0:29:46
Habe ich nicht gesehen.
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Ich gucke nur noch Serien und die gucke ich kaum noch, weil ich keine Zeit mehr habe.
Florian Clauß
0:29:52–0:29:53
Ja, die sind auch zu lang.
Micz Flor
0:29:54–0:29:55
Ja, auch das noch.
Florian Clauß
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Und was ich auch Ich finde es unglaublich, er hat den Magnolia mit 28 Regie geführt.
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Und ich finde das ist dafür, dass der so menschlich, ich will mal sagen,
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sich mit dieser menschlichen Existenz so tief auseinandersetzt und auch so eine
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unglaubliche, teilweise Weisheit,
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finde ich das unglaublich, dass der in dem Alter so einen Film gedreht hat.
Micz Flor
0:30:21–0:30:26
So ist der jetzt auch nicht, hätte ich auch nicht gedacht. Also es ist schon... Wow, ja.
Florian Clauß
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Also ich glaube, er ist noch Jahrgang 70 oder so, also er ist relativ jung.
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Der Film spielt an einem Tag in Los Angeles und gleich zum Anfang des Filmes
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wird so ein Framing aufgesetzt.
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Gleich zum Anfang werden drei Geschichten erzählt, die so über das Spiel des Zufalls berichten.
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Und das wird so, das ist so das übergeordnete Thema, was wir beim Hyperlink sind.
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Wir haben schon festgestellt haben, dass dann die Filme, die Charaktergruppen,
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das Netz, was sich dann so an den Charakteren entspinnt, das Narrative häufig
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dann so ein übergeordnetes Thema hat.
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Und das ist so der Zufall, ja, dass die erste Zufallsgeschichte,
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Also sie ist auch relativ banal, ja. Das ist dann irgendwie so einer,
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ein Apotheker, der eine Apotheke in Greenberry Hill in London betreibt,
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von drei Einbrechern getötet werden,
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die jeweils Greenberry and Hill heißen.
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Und das war so dieser. Die andere Geschichte ist, dass ein Sporthaucher auf
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einem Baum gefunden wurde.
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Nachdem ein Löschflugzeug diesen Taucher aus dem See mit dem Löschwasser zusammen
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geholt hat, dass aber gleichzeitig dieser Sporttaucher gefunden wurde.
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Der ist ein Casino-Angestellter und hat zwei Tage vorher sich mit dem Piloten,
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der dieses Flugzeug geflogen hat, in Streit geraten.
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Mir wurde erzählt, dass er eine unglückliche Ehe hat, ein Trinker ist und in Streit geraten ist.
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Das hat dann im Nachhinein der Flugzeugpilot gelesen, dass es der Typ ist,
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den er verprügelt hat in dem Casino, dass er den dann umgebracht hat.
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Darum hat er sich selber das Leben genommen.
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Die dritte Geschichte, die erzählt wird, ist von einem Ehepaar,
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auch so ein Trinker-Ehepaar, die sich immer klappen und so weiter.
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Und in dem Moment, als die Frau mit der Schrotzhände ihren Mann erschießen möchte,
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schießt sie durchs Fenster.
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Also sie zieht nicht direkt. Und da in dem Moment fliegt ihr gemeinsames Kind
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vorbei und wird durch den Schuss tödlich getroffen.
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Und dann wird sie wegen Mordes angeklagt, weil nämlich unten,
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dass der Junge wollte sich umbringen, weil er keinen Ausweg mehr gesehen hat.
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Aber er wäre im Netz gefallen und aufgefangen worden. Ja, so will der Film uns
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einstimmen auf die Geschichten, die wir dann erleben.
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Ja, also diese unglaubliche Verschränkung von Zufall, die dann zu so Absurditäten führt.
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Ja, und dann ja, eigentlich wieder zu so einem menschlichen Drama,
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dann wieder sich ausweiten.
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Also ja, der Film spielt an einem Tag in Los Angeles.
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Mehr oder weniger sind zehn Personen, Charaktergruppen da, tragend in dem Film.
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Ich will das mal Ensemble-Strängen nennen.
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Ensemble-Stränge eins, der ist rund um die Figur von Jimmy Gator,
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der eine Quiz-Show leitet, What the kids do know.
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Diese Quiz-Show ist, wo ein Erwachsenenteam gegen ein Kindteam antritt.
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Er hat diese Show schon seit über 30 Jahren.
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Er hat erfahren, dass er unsterblich an Krebs erkrankt ist.
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Hat eine Tochter, die Claudia Wilson-Gater heißt, die aufgrund von traumatischen
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Erfahrungen mit ihrem Vater, er hat sie höchstwahrscheinlich sexuell missbraucht,
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dann in den älteren Jahren auch eine starke Kokain-Sucht entwickelt hat.
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Und es geht so ein bisschen darum, dass dann der Vater sich seiner Tochter wieder nähern will.
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Aber da findet so richtig keine Nährung statt. Sie ist dann auch so sechssüchtig,
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sucht sich dann immer irgendwie anderen Liebhaber und trifft auf einen Polizisten,
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der auch in diesem Strang dann eine tragende Rolle spielt, nämlich Jim Curring
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heißt der, wird von John C. Reilly gespielt.
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Kennst du auch, ne? Ja, ja. Ich mag den sehr gerne.
Micz Flor
0:34:48–0:34:50
Ja, so ein knuffiges Gesicht.
Florian Clauß
0:34:50–0:34:53
Ja, der hat so ein knuffiges Gesicht. Was hat er gemacht zuletzt?
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Ich habe Winning Time, gucke ich gerade diese Serie, wo er von den L.A.
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Lakers den Trainer oder den Produzenten spielt.
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Das ist ziemlich toll. Oder er hat Let's Talk About Kevin, das ist ein ganz
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großartiger Film, mit Tilda Swinton gespielt.
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Wo es dann um das Elternpaar eines Schulattentäters geht und wie die damit umgehen.
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Und genau, das ist Jim Curring, der Polizist, der so ein bisschen als sehr schüchterner
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... Ja, was heißt schüchtern?
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Aber er ist so ein bisschen so ... Er versucht, seinen Job richtig zu machen,
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versucht, den Menschen zu helfen, versucht, in Kommunikation zu treten und denen auch zu erklären.
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Also sehr empathischer Typ und trifft dann auch auf diese Claudia.
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Die nähern sich dann auch an.
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Er sucht dann auch, sein Ding ist, dass er auch schon verheiratet war,
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aber dann wieder eine Beziehung sucht, aber dann nicht so richtig erfolgreich ist.
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Und da bändelt sich zwischen denen was an.
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Dann gibt es Donnie Smith, der hat auch so ein ziemlich extremes Gesicht.
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Das ist so das Kind, was diesen Rekord in der Show von dem Gator,
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die längste Zeit gehalten hat, aber jetzt so ein bisschen so ein abgestürzter Typ ist,
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der in so einer schwulen Bar die Aufmerksamkeit von so einem Barmann zu bekommen,
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in die er sich verliebt hat.
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Er will eigentlich jemandem die ganze Zeit Liebe geben, scheitert,
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aber er sucht dann so ein bisschen, dass er sich halt seine Zähne korrigieren
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lässt, obwohl die halt perfekt sind, nur weil dieser Barmann auch eine Spange
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trägt, will er halt auch eine Spange haben, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen.
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Und dann die fünfte Figur in diesem ganzen Ensemble ist der Stanley Spector.
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Das ist gerade so das Kind, was so den Rekord hält in der Kindermannschaft und
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ein unglaublich schlaues Kind ist, auch ein sehr sensibler Klabe,
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der aber von seinem Vater die ganze Zeit getriezt wird, dass er da auch entsprechend
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liefert und den Rekord hält.
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Und es kommt dann zu einer dramatischen Szene, dass dann Stanley bei einer Gameshow,
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die dann voll in die Hose geht, weil er in die Hose gemacht hat,
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weil ihn keiner irgendwie aufs Klo gelassen hat.
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Er hat die ganze Zeit, ich muss jetzt aufs Klo und er kommt nicht aufs Klo,
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weil weder die Frau, die ihm dann so als,
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wie nennt man das auf dem Filmset, jemand, der sich dann um die Schauspieler
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und so kümmert, ja, also diese Frau hat ihn dann nicht aufs Klo gelassen.
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Er sagt, dass er mal seinen Vater in der Werbepause, dann ist auch keine Zeit,
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Der wird getrieben und dann bleibt ihm kein anderer Ausweg mehr.
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Er muss dann in die Hose machen und dann in den Duell, wo er aufstehen muss,
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gegen die Erwachsenen, dann steht er nicht auf, weil er sich so schämt.
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Also das heißt auch hier eine dramatische Zuspitzung. Das ist so der eine Strang.
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Ich will jetzt auch nicht so die ganze Geschichte, weil es ist so ähnlich,
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wenn wir da in die einzelnen Stränge einlaufen, sind wir die ganze Zeit mit Erzählen.
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Aber ich glaube, es geht so ein bisschen so, um den Geschmack zu bekommen,
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in welchen Netz das spielt von Geschichten.
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Und der andere Strang dreht sich so auch wieder um ein Patriarchen,
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so ein, der im Sterben liegt, weil er Krebs hat.
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Und das ist der Earl Patridge, der auch so in den letzten Zügen wirklich auf
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dem Bett liegt und einfach da auch so ein bisschen um Vergebung sucht und auch um Reue kämpft.
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Er hat einen Sohn, den er verlassen hat.
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Seine Frau, seine eigentliche Liebe, die von damals auf dem Sterbebett,
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kriegt er es dann so, wird ihm das nochmal deutlich.
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Und dieser Sohn wird gespielt von Tom Cruise. Das ist Frank McKay und da ist
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Tom Cruise, glaube ich, in so einer Rolle, die kriegt man nicht mehr aus dem
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Kopf, wenn man ihn einmal gesehen hat.
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Darüber haben wir uns auch schon unterhalten. Ich habe es jetzt wieder gesehen
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und dachte echt so, was für ein toller Schauspieler.
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Also er ist so quasi so ein Selbsthilfe-Coach, Gruppencoach,
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der so absolut sexistisch und frauenfeindliche Sprüche bringt und da auch so
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sein ganzes Medienimperium drauf aufgebaut
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hat und eigentlich so Pick-up-Artist-Sprüche, dann so Tipps gibt,
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wie man halt irgendwie so Frauen dann so aufreißen kann und wie man die,
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also absolut sexistisch, was er da von sich gibt, aber großartig gespielt.
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Auch wieder so eine Figur, die eine ganz harte Schale hat, aber dann irgendwann
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auch, der wird dann am Ende, wird er dann noch seinen Vater so kurz vor dem
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Sterben, im Sterben begleiten und sehen.
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Und der Kontakt war eigentlich total abgebrochen und es gibt,
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dieser Paddredge wird von einem...
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Pfleger betreut. Und das war das erste Mal, dass ich diesen Schauspieler im
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Kino gesehen habe und der mir auch nachhaltig beeindruckt hat. Das war Samuel Huffman.
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Er spielt diesen Krankenpfleger, der alles dransetzt, um dann den Sohn ausfindig zu machen.
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Er hat dann den Namen, muss aber erstmal durch diese ganze Agentenschicht,
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die dann quasi vor Mackay sitzt,
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um ihn halt irgendwie ans Telefon zu lassen, muss er sich erstmal dann durchwühlen,
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damit er überhaupt da Gehör findet und ihn überzeugen kann, dass sein Vater
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im Sterben liegt und er ihn gerne noch mal sehen will.
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Und er hat ein absolutes Vatertrauma. Ja, er musste nämlich,
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also der Mekka musste die todkranke Mutter, die auch im Sterben an Krebs lag,
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musste er als 15-Jährige dann jeden Tag pflegen.
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Und ja, man hat keine Ahnung, ob das dann zu so einem Frauenhass oder so ein
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Vaterhass gekommen ist, dass er so zu so einer Person geworden ist.
Micz Flor
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Und diese Szene von Seymour Hoffman, wo er am Telefon ist, das ist irgendwie
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auch das, was mich von diesem Magnolia-Film am meisten einfach...
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Es ist ganz komisch, weil es ist eine völlig... Also einfach sein,
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weil Seymour Hoffman, der will das einfach so herstellen und der ist nicht mal
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mitten in dieser Geschichte drin, aber es fliegt ja natürlich ganz eng an diesem Typen dran.
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Und irgendwas ist an dieser Telefonszene, was mich so ganz tief berührt.
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Dass das Bild einfach geblieben ist. Das ist das, was ich noch am meisten erinnern kann.
Florian Clauß
0:41:26–0:41:31
Ja, das ist wirklich sehr, sehr stark einfach wirklich. Also,
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diese ... Er hat dann auch Tränen in den Augen und ...
Micz Flor
0:41:33–0:41:36
Ja, ich glaub auch, dass er dann irgendwie zuerst versucht, nur mit Worten,
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und dann fängt er an, seinen Körper einzusetzen, aufzustehen.
0:41:39–0:41:44
Ich weiß nicht, ich hab den Film nicht mehr gesehen, aber ich muss alle Mittel
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in mir mobilisieren, dass das noch klappt.
Florian Clauß
0:41:46–0:41:46
Ja.
Micz Flor
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Ich weiß gar nicht, weil du sagst, das erste Mal ... Twister,
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also dieser... Und das war glaube ich noch vorher, oder?
Florian Clauß
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Ja, doch, war Twister, glaube ich von 97 oder 98.
Micz Flor
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Der war noch irgendwie so ganz, irgendwie so sehr jung und als Schauspieler, aber trotzdem schon...
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Das war ganz komisch, ich hab den Film gesehen und gedacht, ey,
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der Typ, der ist total interessant.
Florian Clauß
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Also es gibt halt wirklich wenig Schauspieler, die so einen Charisma Zeugen, wie er auf der Leinwand.
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Und als vierte Person in diesem Ensemble Strang 2 tritt Linda Partridge auf.
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Die gespielt wird von Julian Moore. Die Julian Moore kennen wir ja noch aus
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den Shortcuts von Altmann.
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Und hier spielt sie die Ehefrau sehr viel jünger,
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die sich verheiratet hat Aber auch sie wird von einer Reue getrieben,
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weil sie ihren Mann betrogen hat.
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Sie ist auch drogensüchtig, hat alles Mögliche getrieben.
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Und merkt jetzt eigentlich auch, dass sie da falsch gehandelt hat und ihn liebt
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und gleichzeitig sich nicht mehr nähern kann.
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Und da gibt es ja auch diese unglaubliche Szene in der Apotheke,
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wo sie dann die ganzen Medikamente holt für ihn.
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Alles Mögliche an Seditionsmitteln, Morphium und irgendwelche anderen harten Drogen.
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Und der Apotheker dann halt schon so sagt, aber nehmen Sie nicht die und die
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zusammen, Sie wissen ja.
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Und dann meint sie, das zu durchschauen. Und sie hat dann so eine unglaublich
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starke emotionale Szene, wo sie dann zu ihm sagt, wie können Sie ...
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How dare you ... Das ... ne?
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Das ich ... Wie können Sie so über mich urteilen?
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Sie wissen überhaupt nichts von meinem Leben, ja? Und das ist denen natürlich
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total peinlich. Aber die ist auch sehr stark gespielt, diese Szene.
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Und sie würde sich dann umbringen wollen mit diesen Drogen auch.
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Sie nimmt dann tatsächlich alles zusammen und ... liegt im sterben wird aber
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gerettet ja also das ist so das figuren ensemble da gibt es dann eben diese
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eine also diese geschichte die sich dann.
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Auf der einen Seite habe ich schon erzählt von dem Jungen,
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der dann in dieser Gameshow so für sich versagt und auf der anderen Seite die
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Geschichte von dem Sohn,
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wie er dann zu seinem Vater findet und alle Charaktere suchen irgendwie um Vergebung, sind in Reue,
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versuchen sich den anderen mitzuteilen, aber irgendwie läuft alles so ein bisschen
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nebeneinander, Also ein bisschen LeBitt Lewowski,
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dieses Drama und keiner so richtig schafft es dann, sich aufzuraffen.
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Alle sind so ein bisschen wie so kopflose Hühner, die da halt rumlaufen,
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aber nicht so richtig einen Griff finden, um sich da hochzuziehen und irgendeine
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sinnvolle Entscheidung zu machen.
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Aber alles läuft irgendwie. Und das ist halt so, das wird auch nochmal in der
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einen Geschichte über Hyperlink Cinema erzählt, das ist wie so Zahnräder,
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die ineinander greifen und die ganze Maschinerie dann so zum Laufen.
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So sind dann halt die einzelnen Geschichten.
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Kein Zahnrad kann man irgendwie rausnehmen. Sondern es geht um dieses Ensemble
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und dieses Zusammenspielen zwischen den einzelnen Zahnrädern,
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die diesen Apparat dann so produzieren.
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Und am Ende, also das, worauf alles hinausläuft, ist eben dieses übergeordnete Ereignis,
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was dann bei allen Charakteren irgendwie zu einem Punkt führt,
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wo sie wieder eine gewisse Ruhe haben.
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Also es wird die ganze Zeit, die Geschichte wird so getrieben,
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getrieben, getrieben und das ist wirklich fulminant, wenn man sich das anguckt.
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Der Film wird nicht langweilig, du switchst zwischen den Szenen her,
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du musst am Anfang dir erstmal irgendwie die Orientierung, weil du wirst dann
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reingeworfen über diese Zufallsgeschichten und dann musst du die ganze Zeit
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versuchen, worum geht es?
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Ah ja, okay, und langsam stellt sich so ein Kontext her und es dauert dann auch
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so wirklich, bis man dann diese einzelnen Stränge so auseinander hat,
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aber darum geht es ja gar nicht, sondern
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es geht um diese parallelen Geschichtenerzählungen, die passieren, ja?
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Also es ist gar nicht so wichtig, das so auseinanderzunehmen,
0:46:30–0:46:34
aber wenn man das jetzt wieder so rückwirkend aufpellt, die Narration,
0:46:34–0:46:39
dann hast du halt auch diese Konsistenzen, Konsistenten-Erzählung, ja?
Micz Flor
0:46:39–0:46:39
Ja.
Florian Clauß
0:46:39–0:46:44
Und in diesem Ereignis, und das ist halt auch wieder so ein Ding,
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was dann überall so auch angetündigt wird, Exodus, diesen Bibelspruch,
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Vers acht, Paragraph zwei, oder ich weiß nicht genau, für acht und zwei,
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taucht überall auf, die Nummer Exodus 8, 2.
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Und das ist der Spruch, ich werde den jetzt noch mal vorlesen, was das bedeutet.
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So, das ist das Bibelzitat, also wir müssen ja in Exodus 8,1 da reinbringen,
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bevor 8,2, dann wird der Kontext deutlich.
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Und Jehova sprach zu Mose.
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Geh zu dem Pfarrer ohr hinein und sprich zu ihm. Und so spricht Jehova.
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Und das ist jetzt Exodus 8,2. Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen.
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Und wenn du dich weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes
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Gebiet mit Fröschen schlagen.
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Und das ist dieses unglaubliche Ereignis, was eintritt. Es passiert ein Froschregen.
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Es fallen Frösche von Himmel und erst erstmal so flatsch.
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Und ich finde es auch wieder ganz stark inszeniert, weil einfach diese Wucht
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und die Macht und wenn man so einen Frosch auf hoher Entfernung auf den Kopf
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bekommt, das hat ja eine unglaubliche Kraft, das ist ja fast wie ein Stein.
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Und diese Frösche regnen hinab, es ist halt morgens in Los Angeles und man sieht
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das dann auch meistens nur aus der Perspektive von den einzelnen Figuren.
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Und dieser Froschregen hat was unglaublich Reinigendes, was Kathartisches.
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Es ist so, dass der Jimmy Gator, der Vater von Claudia,
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gerade in dem Moment, wenn er die Pistole ansetzen will, kommt aus dem Dachfenster
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halt so ein Frosch und schmeißt ihm die Pistole aus der Hand und der Schuss geht dann halt daneben.
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Der Donnie Smith, also das ehemalige Quiz Kid, Er war in so einem Geschäft beschäftigt,
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hat sich mit seinem Chef verkracht, weil er kein Geld bekommen hat.
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Geht dann irgendwie, das passiert davor, will dann den Safe ausräumen, das ganze Geld klauen.
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Tut es auch, aber auf dem Rückweg überfällt ihm die Reue und will wieder zurück.
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Und klettert dann in dieses Rohr hoch. In dem Moment kommt der Froschregen.
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Und so ein Frosch haut ihn halt von so einem Abflussrohr runter.
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Und er fliegt halt voll auf die Fresse und seine ganzen Zähne sind kaputt.
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Und dann muss sie sich jetzt wirklich richten lassen.
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Und in dem Moment sieht dann der Polizist, sieht das dann...
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Kommt zu ihm, der hat in einem Einsatz seine Waffe verloren vorher und ist total
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geknickt, weil er war auf einem Date dann mit Claudia, hat aber seine Waffe
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verloren und denkt die ganze Zeit an die Waffe, weil das für ihn total,
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also es passiert einem, darf einem nicht als Polizist passieren und er weiß
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nicht, wie er da rauskommt.
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Und er sieht dann den, er ist eigentlich privat unterwegs, sieht dann das Quiz-Kit
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an diesem Schacht hochklettern und holt ihn dann und rettet ihn auch von den
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Fröschen, ja, und Und dann sitzen die zusammen unter der Tankstelle,
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unter dem Dach der Tankstelle und auf einmal fällt dann halt auch so eine Dienstwaffe vom Himmel.
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Also es passiert halt so, es ist so ein Deus Ex Machina, so eine göttliche Maschine,
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die auf einmal im Hintergrund wirkt.
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Und als dann auch die Frösche anfangen zu regnen, in dem Moment stirbt dann der Earl Petritch.
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Die Julianne Moore wird gerettet, sie wird nämlich von einem schwarzen Jungen,
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der zwischen der zwischen den einzelnen Strängen hin- und herspringt.
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Ja, da wird sie ... Da wird sie beklaut, aber er ruft dann auch den Krankenwagen.
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Und sie wird gerettet, sie wird reanimiert.
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Der Krankenwagen macht dann einen Unfall in diesem Froschregen,
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aber fliegt dann direkt vor die Notaufnahme nach so einem letzten Spurkratzen,
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um dann halt auch ... Entschuldigung, den Moor dann eben in die Notaufnahme zu bringen.
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Mit diesem Froschregen kommt dann eben so ein Zustand wieder zustande,
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wo alle so ein bisschen wieder so in Ruhe und zu sich gefunden haben.
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Claudia und der Polizist kommen zusammen, ja, mehr oder weniger.
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Und das ist auch so die letzte Einstellung. Du siehst, wie die miteinander reden.
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Und dann schaut Claudia dann direkt in die Kamera und lächelt so.
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Und damit ist so quasi der Film aufgelöst.
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Und es gibt, ja, und es gibt dann, es gibt den Abstand. Es gibt noch eine Szene.
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Der ganze Film wurde angeblich von einem Lied von Amy Mann, Wise Up,
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inspiriert und die hat auch einen sehr schönen Refrain, der da lautet...
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Es wird nicht aufhören, bis du begreifst, es hört nicht auf.
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Das ist auch so diese Gefangenheit.
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Es gibt was Übernatürliches. Dieser Froschregen hat mich an diesen Tintenfischregen
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von Watchmen, von der Serie, erinnert. Kannst du dich nicht dran erinnern?
Micz Flor
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Doch, auf jeden Fall.
Florian Clauß
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Ich dachte, dieser Froschregen war mir noch so präsent im Kopf.
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Da dachte ich, der hat's gut inszeniert. Aber dann habe ich gemerkt,
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dass es das Quittregen war von Watchmen, den ich zuletzt gesehen habe.
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Und der Froschregen wird nochmal echt anders inszeniert.
Micz Flor
0:51:50–0:51:53
Das Lustige ist, ich konnte mich nicht mehr an diesen Froschregen erinnern.
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Aber als du es gesagt hast, in dem Moment, hat es so einen Knall gemacht in meiner Erinnerung.
Florian Clauß
0:51:59–0:52:02
Also das ist wirklich so ein ganz starkes Moment von dem Film.
0:52:03–0:52:07
Genau, und das ist so ein bisschen auch das, was Hyperlink Cinema eben auch
0:52:07–0:52:13
als Prinzipien da so formuliert. finde ich, das ist ganz gut eingelöst von dem Film, ja?
Micz Flor
0:52:13–0:52:13
Ja.
Florian Clauß
0:52:14–0:52:18
Und du könntest jetzt zum Beispiel fragen, worum heißt denn der Film Magnolia?
Micz Flor
0:52:19–0:52:23
Weil doch vor dem einen Haus dieser Baum steht und den hat nicht Seemann Haffern
0:52:23–0:52:29
so einen kleinen Monolog zur Magnolia, dass die nur eine Nacht oder einen Tag
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blüht oder irgend sowas.
Florian Clauß
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Das kommt auch vor. Also Magnolia kommt so in verschiedenen Varianten vor,
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Das ist zum Beispiel auch ein Aufkleber von dem Quiz-Kit.
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Hinten ist auch eine Magnolie.
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Und Magnolie könnte als so ein Bild dastehen von Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit
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und gleichzeitig Schönheit.
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Magnolien haben die Eigenschaft als Blüte, als Baum, dass die einzeln an den
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einzelnen Astenden blühen.
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Und das heißt, die werden zusammengehalten durch so ein Netz von Asten,
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aber treten einzeln auf.
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Und das ist auch so in dem Film. Alle Charaktere treten ihrer Blüte irgendwie
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einzeln auf, aber sie sind miteinander vernetzt.
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So kann man das übertragen, wenn man möchte.
0:53:20–0:53:25
Und dann, was auch wieder drin ist, was so ein bisschen uns dann auch wieder
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so zu das Fest führt, immer diese Traumatisierung von der Vater-Kind-Beziehung.
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Also immer der Vater, der dann die Kinder traumatisiert.
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Diese Übertragung von eben Leid und von diesen gestörten Beziehungen über mehrere Generationen.
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Dieser Übertragungsaspekt, der dann aufgelöst wird in so einem unglaublichen
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Ereignis, mit dem Froschregen.
Micz Flor
0:53:52–0:53:53
Ja.
Florian Clauß
0:53:53–0:54:00
Also das ist ja auch so ein Mittel, um einfach nur mal so einen ganz anderen Absatz zu setzen, ja.
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Also was man auch sagen kann, ist eben diese Beziehung wie Los Angeles als Ort,
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wie dieser Raum dann auch so als eine kognitive Karte, wo dann die einzelnen
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Schicksale irgendwo auch verortet sind,
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die dann halt miteinander spielen, aber es einfach so ein Mapping ist und so
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ein soziologischer Querschnitt, den er so anhand dieser Charaktere aufhaltet.
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Das ist ja auch das, was wir vorhin zu dem Hyperlink-Cinema gesagt haben.
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Und was mich, das wäre jetzt nochmal so ein bisschen übertragen gesprochen,
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also was jetzt nochmal so interessant ist für die heutige Zeit,
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also jetzt so ganz weit hergeholt, wenn du anschaust, wie sich Geschichte in
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so einem Netzwerk abbildet.
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Und wenn wir jetzt ein neuronales Netz nehmen, also wir gehen jetzt mal in diese
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Deep Learning Sachen rein und so ein neuronales Netz, Du kannst dir dann halt
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solche neuronalen Netze anhand von irgendwelchen Themen auch trainieren,
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ja, wie zum Beispiel Katzenbilder oder sowas, erkenne Katzen überall und damit,
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was du jetzt mit so einem austrainierten Modell machst, du kannst das Modell
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nehmen und du kannst es irgendwo hinschmeißen und dann erkennt das Modell überall Katzen, ja.
0:55:16–0:55:20
Und dann kann man das aber weiter trainieren, auf dieser ausgelernten Ebene
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kannst du nochmal weiter so diese Modelle Du kannst Akzente setzen und das passt dann.
0:55:28–0:55:34
Ist ja, dass so bestimmte Beziehungen geschwächt oder verstärkt werden und damit
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sich dann wieder so ein Bild entwickelt.
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Und das ist dann so übertragen, du hast dann halt diesen Froschregen und auf
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einmal entsteht so ein Chaos.
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Du gibst ja immer in diese Trainieren von Modellen, gibst ja so ein Seed,
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also irgendwas mit rein, damit sich das Bild irgendwie anders entwickeln kann
0:55:55–0:55:59
und das nennt man zum Beispiel mit dem Journey den Chaos-Level.
0:56:00–0:56:04
Irgendwann fängt das Modell auch, wenn du zu hoch das Chaos setzt,
0:56:04–0:56:06
dann fängt es an, zu halluzinieren.
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Dann fängt es an, irgendwas zu sehen, zu erzählen.
0:56:10–0:56:13
Oder so wie du vorhin, als wir im Restaurant saßen, hast du auch gesagt,
0:56:14–0:56:16
als du neulich Chachibiti ... Oder das war eine Geschichte, ne?
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Chachibiti hat dir in irgendwelche Fälle für ... herangezogen.
Micz Flor
0:56:21–0:56:26
Ja, es war irgendein Fall, in dem jemand wohl einen Anwalt in Amerika irgendwie
0:56:26–0:56:29
ein Plädoyer gehalten hat, ein Schlussplädoyer bei irgendeinem Strafverfahren
0:56:29–0:56:33
oder so und dann sich aber herausstellte, dass halt die ganzen Referenzen,
0:56:33–0:56:36
die in diesem Plädoyer angeführt wurden, das war alles, das gab es gar nicht.
0:56:36–0:56:41
Und das war dann einfach wirklich in Jett GPT entstanden und eben nicht vor
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dem Hintergrund von juristischer Recherche, sondern einfach wahrscheinlich eher
0:56:46–0:56:49
so anhand von allem, was halt Jett GPT so gefunden hat.
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So, ah, ich darf endlich mal ein Schlussblatt hier schreiben,
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jetzt lasse ich es mal wirklich rocken.
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Und die ganzen Referenzen auf Fälle waren halt wohl, gab es nicht, die Fälle.
Florian Clauß
0:57:00–0:57:05
Ja genau, aber es ist genau dieses Phänomen, dass die Large Language Models
0:57:05–0:57:09
ab einer gewissen Stufe anfangen zu halluzinieren.
0:57:10–0:57:14
Also das ist auch so die Frage, wie lässt man das zu? Weil manchmal kann das
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gute Sachen entwickeln, manchmal muss man es unterdrücken, weil es wäre halt
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irgendwie fatal, in so einem Schlussplätoyer Fälle heranzuführen, die es nie gab.
Micz Flor
0:57:23–0:57:29
Ja. Ja, und das ist ja auch ein Modell, wie man Halluzinationen bei Psychosen erzählt, ne?
0:57:29–0:57:35
Also, es ist halt durch Stress eben genau solche Schwellen auch in der Wahrnehmung,
0:57:35–0:57:41
also Kognition, die halt aus den Inputbildern herstellt, dass sich da die Schwellen verändern.
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Und ... das ist nicht unähnlich. Also ich kenne das jetzt von diesem Bildgenerierungsprogramm
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nicht, aber in der Psychose gibt es auch eine ähnliche Hypothese,
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dass Psychosen so entstehen, dass halt bestimmte Parameter von Realitätsbezug
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zu locker sind sozusagen.
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Also man hat so eine Art World Engine und dieses World Engine ist der Realitätsbezug
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und das was man sieht entspricht sicherlich nicht nur diesem World Engine,
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weil es da einfach nur ein Input ist und es entsteht in der Kognition dann das
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Bild und wenn man sich da immer weiter von dem World Engine entfernt,
0:58:18–0:58:21
desto...
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Wie heißt es?
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Chaos, ne? Desto chaotischer wird dann dieses...
Florian Clauß
0:58:32–0:58:36
Irgendwas, was dann noch mal so als ein Zufallsding da mit reingeworfen wird,
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um anders verschlüsseln zu können.
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Das ist fragmentarisch in der Geschichte, das hatte ich eben nicht erwähnt bei
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dem Song von Wise Up, das wird dann halt von allen gesungen und du siehst dann
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halt Charakter für Charakter,
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wie die dieses Lied singen in der jeweiligen Situation, wo die sind.
0:58:58–0:59:03
Und was auch ein ziemlich starker Moment ist, dass du diese Fragmentarisierung
0:59:03–0:59:06
über so einen Song auflöst und gleichzeitig kriegst du wieder so eine Chorgeschichte.
Micz Flor
0:59:06–0:59:09
Das ist absurd, weil ich muss dann echt nochmal gucken. Daran kann ich mir zum
0:59:09–0:59:10
Beispiel gar nicht mehr erinnern.
Florian Clauß
0:59:10–0:59:12
Nee, das ist...
Micz Flor
0:59:12–0:59:15
Konntest du dich daran erinnern? Du hast ihn bestimmt auch lange nicht mehr gesehen.
Florian Clauß
0:59:15–0:59:17
Ich hab ihn lange nicht... Ich hab tatsächlich viele Sachen.
0:59:17–0:59:21
Daran, wo man sich erinnern kann, ist natürlich vom Cruise.
0:59:21–0:59:28
Das ist so eingebrannt, Selma Hoffmann, dann auch diese Quiz-Geschichten,
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aber diese Details wusste ich auch zum ersten Mal. Und den Froschregen wusste ich auch noch.
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Aber diese Details mit diesem gemeinsamen Singen und das, was auch echt war,
0:59:38–0:59:42
ist, dass diese 180 Minuten, du hast nicht das Gefühl, dass du drei Stunden
0:59:42–0:59:43
gerade einen Film geguckt hast.
0:59:43–0:59:48
Weil der hat auch wieder so eine Dynamik, der funktioniert total super.
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Der zieht dich so rein und du hast nicht das Gefühl, dass du so lange in den Film geguckt hast.
Micz Flor
0:59:53–0:59:58
Ja, das ist vielleicht auch eben das Gefühl zu dem, was du vorhin von diesem
0:59:58–1:00:02
Kritiker vorgelesen hast, dass es eben nicht vertikal die Geschichte vorantreibt,
1:00:02–1:00:05
den Character Development vorantreibt oder Biografien erzählt,
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sondern eben horizontal.
1:00:07–1:00:12
Weil man eigentlich immer in diesem einen Tag bleibt, so ein bisschen auf der
1:00:12–1:00:16
Stelle tritt, natürlich immer mehr erfährt, aber die ganze Zeit doch noch an
1:00:16–1:00:18
so einem Punkt bleibt, wo man fragt, okay, wann geht es jetzt los?
1:00:19–1:00:21
Was muss ich noch wissen, bevor es losgeht?
Florian Clauß
1:00:21–1:00:25
Genau, und dann merkst du, du bist mittendrin, und es wird mitten erzählt,
1:00:25–1:00:27
und es wird nicht anders. Und das ist halt so.
1:00:28–1:00:32
Genau, also das war jetzt noch mal so eine Geschichte von mir.
Micz Flor
1:00:33–1:00:34
Und wann geht's jetzt los?
Florian Clauß
1:00:35–1:00:40
Ja, es geht gleich los, weil wir sind jetzt nämlich an dem Punkt, wo wir hinwollten.
Micz Flor
1:00:40–1:00:44
Ich wollte noch eine Sache kürzen, die ich damals gelesen hatte im PTA-Interview,
1:00:44–1:00:48
wo er meinte, dass Tom Cruise kam halt ans Set direkt nachdem er Mission Impossible
1:00:48–1:00:52
gedreht hatte und war deshalb so muskulär aufgebaut.
1:00:52–1:00:56
Das hätten die halt natürlich für diese Rolle erst mal gar nicht machen wollen.
1:00:56–1:01:01
Aber irgendwie meint er, er war so froh, weil genau das macht's aus.
1:01:01–1:01:04
Genau das macht's aus, diesen Stahlkörper, diesen Charakterpanzer,
1:01:04–1:01:07
wie will er im Reich sagen würde, dieser Mensch, der sich hinter seinen Muskeln
1:01:07–1:01:11
versteckt, weil er die ganze Zeit voller Angst und Unsicherheiten ist.
1:01:11–1:01:16
Und der bricht ja dann auch so an dem Todessterbebett seines Vaters so zusammen.
1:01:17–1:01:20
Voller Wut, Angst und Gefühle. Das ist ja auch ein ziemlich,
1:01:20–1:01:22
ziemlich tolles Schauspielen,
1:01:23–1:01:28
was da passiert, wo man wirklich das Gefühl hat, da verlässt er ja wohl auch,
1:01:28–1:01:31
wenn ich mich recht erinnere, im gleichen Interview verlässt er auch die ganzen
1:01:31–1:01:36
Textzeilen, die da irgendwie im Skript standen. Es wird dann was ganz anderes.
1:01:37–1:01:42
Und das finde ich dann auch erstaunlich, wenn dann in einem Film,
1:01:42–1:01:47
der so durchgeplant ist und geplant sein muss, dass das alles irgendwie so auf
1:01:47–1:01:51
den Punkt kommt und auch unterschiedlichste Charaktere dann doch irgendwie vom
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Director so zusammengehalten werden müssen, dass man die miteinander verschneiden kann.
1:01:56–1:01:59
Das kannst du ja sonst auch, wenn einer melodramatisch spielt und der andere
1:01:59–1:02:02
... Du musst es auch zusammenschneiden können.
1:02:02–1:02:09
Und dann kommt aber einer der wichtigen Protagonisten direkt aus der Muckibude ans Set.
1:02:09–1:02:13
Und du denkst halt zuerst, oh shit. Und merkst aber hinterher,
1:02:14–1:02:16
das hat irgendwie noch gefehlt als Puzzlestück.
1:02:16–1:02:21
Das ist ja fast schon selbstreferenziell wieder genau so ein Zufall wie eine
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von den Geschichten, die da ganz am Anfang erzählt wurde.
Florian Clauß
1:02:23–1:02:27
Stimmt, genau. Genau, dieser Zufall, das ist so das Paradigma,
1:02:27–1:02:31
was diesen Film dann wie in diesem Froschregen auflösen lässt.
Micz Flor
1:02:33–1:02:36
Und das geht dann trotzdem auch immer auf den Punkt. Wir hatten uns überlegt,
1:02:36–1:02:38
ob wir einfach bis zur Warschauer Straße gehen.
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Wir sind irgendwie sehr zufällig, wer das auf der Webseite sieht,
1:02:43–1:02:44
wir sind echt ganz schön hin- und hergedackelt.
1:02:46–1:02:49
Aber wie geplant landen wir jetzt
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an der Warschauer Straße? Du nimmst die S-Bahn, ich nehme die U-Bahn.
Florian Clauß
1:02:52–1:02:58
Ja, das ist ja hier so zu diesem Verkehrsknotenpunkt angewachsen mit den Amazon
1:02:58–1:03:01
Tower und der neuen Warschauer Straße.
1:03:01–1:03:05
Und ich war hier neulich, bin ich in die Nativens-Benz-Arena zum Fußballspiel,
1:03:05–1:03:08
wollte ich schon sagen, zum Basketballspiel gekommen, gegangen,
1:03:09–1:03:13
von Allgäu-Berlin, und bin diese Rampe hier runter, ne?
1:03:13–1:03:18
Das ist ja auch für so ein... Das ist ja auch dann zu irgendwelchen Veranstaltungszeiten,
1:03:18–1:03:23
ist das ja fast nochmal so die Verlängerung von dem Stadion da.
Micz Flor
1:03:23–1:03:27
Ja, das ist irre. Ich meine, die Warschauer Straße, jetzt langsam versteht man,
1:03:27–1:03:32
was das mal werden wird, Aber es ist immer noch so, dass es zusammengeschraubt ist.
1:03:32–1:03:37
Die Hälfte davon sieht aus wie hinter der Grundschule irgendwo auf dem Land.
1:03:37–1:03:42
Die andere Hälfte ist halt dieser komische Amazon-Tower aus einer Zukunft,
1:03:43–1:03:44
in der keiner leben will. So.
1:03:46–1:03:49
Hier ist die ganze Band. Sind schon wieder alle da.
Florian Clauß
1:03:50–1:03:53
So, jetzt, ja, Mitch, das war meine Episode.
Micz Flor
1:03:53–1:03:58
Und weißt du denn schon ... Weil deine nächste Episode wird ja wahrscheinlich
1:03:58–1:03:59
schon ein Weihnachtsgeschenk werden, oder?
1:03:59–1:04:05
Ich hab das nicht im Kalender geguckt, aber in vier Wochen, nach der Ausstrahlung,
1:04:05–1:04:07
ist doch irgendwie schon um Weihnachten rum.
Florian Clauß
1:04:08–1:04:12
Das ist schon ... Stimmt. Nee, es ist auf jeden Fall Dezember.
1:04:12–1:04:13
Deine wird eine Weihnachtsepisode werden.
Micz Flor
1:04:14–1:04:14
Ah, okay.
Florian Clauß
1:04:15–1:04:21
Sie kommen ja nach mir mit eigentlich 41. Aber meine nächste Episode,
1:04:22–1:04:25
also dann quasi in vier Wochen, Dann hatte ich ja auch schon gesagt,
1:04:25–1:04:29
da möchte ich mal eine Reihe von revolutionären Kinobewegungen aus den 90ern fortsetzen.
1:04:30–1:04:33
Und hatte schon angedeutet, es wird irgendwas Asiatisches.
Micz Flor
1:04:34–1:04:35
Kein zweiter Episodenfilm?
Florian Clauß
1:04:36–1:04:40
Nö, ich glaube, das ist jetzt hinreichend. Also ich kann noch Empfehlungen aussprechen,
1:04:41–1:04:43
aber ich glaube, ich könnte da jetzt nicht mehr viel hinzufügen.
1:04:43–1:04:44
Wolltest du noch einen hören?
Micz Flor
1:04:45–1:04:48
Ne, ich dachte bloß, dass du auf alle Fälle Pulp Fiction machen willst.
Florian Clauß
1:04:48–1:04:51
Ne, ich hatte auch überlegt, aber da kann man so viel wieder machen.
1:04:51–1:04:54
Und irgendwie ist auch schon so viel erzählt worden.
1:04:55–1:04:57
Irgendwann reicht's dann auch mal.
Micz Flor
1:04:58–1:05:02
Genau, das ist doch mal ein guter Schlusssatz. Jetzt reicht's doch mal.
1:05:02–1:05:05
Schalten Sie auch in 14 Tagen wieder ein, wenn es heißt,
1:05:08–1:05:09
eigentlichpodcast.de.
Florian Clauß
1:05:10–1:05:16
Minus in der Mitte. So, das war jetzt der Absacker. Ja. Also, macht's gut.
Micz Flor
1:05:16–1:05:17
Tschüss!

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